Die Dreiländer Grenzregion

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  • 7/25/2019 Die Dreilnder Grenzregion

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    Teil von Guilherme Miranda

    6 Die Dreilnder Grenzregion

    Nach dem Kennenlernen der physisch geographischen Gegebenheiten des Plateaus Condroz

    einschlielich der landwirtschaftlichen Struktur der Wallonie beschftigten sich die

    Studierenden im weiteren Verlauf der Exkursion mit der Dreilnder Grenzregion zwischen

    Deutschland, Belgien und den Niederlanden, wo die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG)

    und unterschiedliche Projekte grenzberschreitender Zusammenarbeit vorgestellt wurden.

    Das Ziel dabei war, den Studierenden Beispiele fr Governance basierte regionale

    Entwicklung nher zu zeigen. Diese Projekte sind der Dreilnderpark und die Euregio Rhein-

    Maas, die im Laufe dieses Protokolls erlutert werden. Zunchst wird die bearbeitete Region

    verortet, um so einen berblick ber den angesprochenen Raum zu verschaffen.

    Anschlieend werden die erwhnte Projekte und die DG erlutert und mit Governance-Ansatz

    in Verbindung gebracht.

    Territorial wird Staatsgebiet Belgien in drei Regionen und vier Gemeinschaften unterteilt.

    Diese zweispaltige Teilung des Territoriums in Regionen und Gemeinschaften ergibt sich aus

    dem fderalen System Belgiens, das die kulturelle und sprachbezogene Unterschiede des

    Landes bercksichtigt und dessen Vielfalt politisch-gesellschaftlich integriert, indem jeder

    Einheit bestimmte staatlichen Aufgabe zuordnet werden. Whrend die Regionen Flandern,

    Wallonien und Brssel fr Wirtschaft, Umwelt und Raumordnunsgpolitik verantwortlichsind, bernehmen die Gemeinschaften Niederlndisch-, Franzsisch-, Deutsch-, und

    Zweisprachige soziale, bildungsbezogene und kulturelle Zustndigkeiten. In Abbildung 9

    wird diese Unterteilung veranschaulicht.

    Abb. 9: Regionen und Gemeinschaften Belgiens

    Die Regionen werden raumordnerisch in Provinzen geteilt, die weiter aufteilend die unterste,

    kommunale Ebene erreichen Nordstliche der wallonischen Region befindet sich die Provinz

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    Lttich, die stlich den westlichen Teil des Zweckverbands Region Aachen in Deutschland und

    den sdlichen Bereich der Provinz Limburg in den Niederlanden grenzt. Diese drei Regionen

    aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden zusammen bilden eine

    Dreilndergrenzregion, die seit den sechziger Jahren verschiedene Formen der ffentlichen-

    rechtlichen Zusammenarbeit betreiben. Die gemeinsamen Projekte, die hier im Folgenden

    kurz erwhnt werden, umfassen Teilnehmer der drei Regionen und zeigen ein breiteres

    Spektrum in ihren Akteursonstellationen.

    Um die genannte Form des kollektiven Handelns ffentlichen-rechtlicher Natur der Region

    besser zu verstehen, soll anfnglich der Begriff der Regionalen Governance nher betrachtet

    werden, um den theoretischen Hintergrund dieser komplexen Dynamik begreiflich zu

    machen. Und die komplexe Dynamik der Arbeitsprozesse theoretisch/hintergrndig

    begreiflich gemacht werden.

    Der Begriff Governance ist ein mehrdeutiges Konzept, welches allgemein Formen und

    Mechanismen der Koordinierung zwischen autonomen Akteuren, deren Handlungen

    interdependent sind...(Benz et.al. 2010) bedeutet. Die Reichweite der Anwendung dieser

    Idee geht von lokalen Beteiligungsinstrumenten und Partnerschaften zwischen Wirtschaft,

    zivilgesellschaftlichen Akteuren und Behrden, bis auf globale Prozesse der internationalen

    Verstndigung innerhalb komplexer Reihen von Themen. Der regionale Fall weicht von der

    ursprnglichen Definition nicht besonderes ab, verdient jedoch an dieser Stelle gesonderte

    Beachtung.

    Primr entstand die Konzeption der regionalen Governance in England, wo Regionen nicht in

    territorialen-rechtlichen Sinn organisiert sind und seitdem es europische Programme fr

    regionale Entwicklung gibt, Forderungen zu Strkung der Zusammenarbeit der lokalen

    Akteure in informell gebildeten Regionen entstanden. In diesen Rahmen entwickelten sich

    einigen theoretischen berlegungen zu der Thematik.

    Das Ziel in der regionale Governance ist unter anderen aus der Rationalittsfalle heraus zu

    kommen, wo die Individuen nach der Maximierung ihrer Gewinne handeln wrden und

    stattdessen nach Lsungen fr ein gemeinsames Bestreben suchen. Es entsteht dabei ein

    lernfrdernder kollektiver Handlungsbedarf, um die Kosten der individuellen Initiative zuvermindern. Hinzu kommen von auen noch einige Anreize wie solche der EU-Fonds (Leader,

    INTERREG etc.), die das kooperative Wirken impulsiveren und auch neuen offene Formen der

    Organisation schaffen, ohne regelnde Strukturen aufzuntigen. Die Mitwirkenden der

    regionalen Governance ergeben aus der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und arbeiten

    auf querschnittsorientierten und integrierten Basis, anstatt sektorialisierte und fragmentierte

    Strukturen. Deren offenes Schema wird einerseits nicht wie blich, aber andererseits in

    einem gewissen Grad institutionalisiert, damit Verlsslichkeit und Vertrauen auf

    Aushandlungsergebnissen sowie Effizienzsteigerung gewonnen werden knnen.

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    6.1 Die Deutschsprachige Gemeinschaft

    Direkt nach der Ankunft in Eupen wurde das Referat ber die Deutschsprachige

    Gemeinschaft gehalten. Die Kommilitonin referierte, wie diese Region Belgiens politisch,

    gesellschaftlich und historisch aufgestellt ist.

    Neben der Franzsischen Gemeinschaft und der Flmischen Gemeinschaft ist die

    Deutschsprachige Gemeinschaft eine der drei oben genannten Gemeinschaften Belgiens und

    so ein Gliedstaat des belgischen fderalistischen Bundesstaates. Sie umfasst neun Stdte

    und Gemeinden an der deutsch-belgischen Grenze, die zusammen zur Wallonischen Region

    gehren.

    In der Region leben circa sechsundsiebzig tausend Menschen, was die DG zur kleinsten

    politischen Gemeinschaft in Belgien ausmacht. ber ihre Entstehung kann man bis in

    Mittelalter zurckgreifen, wobei die aktuelle Konstellation auf das belgisch-deutscheKulturabkommen im Jahr 1956, als das von Dritten Reich in Anspruch genommene Gebiet

    wieder an Belgien zurck gegeben wurde und auf die Sprachgesetzgebung von 1963, als

    Belgien in drei Sprachgemeinschaften aufgeteilt wurde hinweist. Die DG hat eine eigene

    Regierung und ein Parlament, wo die Mitglieder ber Soziales, Bildung und kulturelle

    Angelegenheiten entscheiden drfen.

    Die Gemeinschaft hat fr das Jahr 2025 ein regionales Entwicklungskonzept erstellt, das DG

    Ostbelgien leben 2025. Ziele des Plans ist es, die Grenzregion als solche zu strken. Die

    Schwerpunkte sind Wirtschaft, Bildung, Solidaritt im Sinne von Gesundheitskampagnen,

    Sozialdiensten und Achtung fr der Vielfalt sowie Lebensregion, bezglich

    Landschaftsschutz und Lebensqualitt.

    Die DG ist die kleinste Gemeinschaft Belgiens und wird durch die Grenzlage bestimmt, was

    heute als Vorteil genutzt wird, was der Bevlkerung das Gefhl von vollwertigen Bestandteil

    des belgischen Staates vermittelt. Durch das Prinzip der territorialen Einsprachigkeit, wurde

    die Region als Gemeinschaft mit eigener Amtssprache anerkannt mit der Folge einer

    gewissen politischen Autonomie. Unten folgt das Referat ber die DG.

    6.1.1 Referat: Die deutsche Minderheit in Belgien

    1. Daten und Fakten

    76.273 Einwohner (Kanton Eupen: 46.145 Ew.; Kanton St. Vith: 30.128 Ew.)

    854 km Gesamtflche

    Deutsch als Amtssprache

    berwiegend rmisch-katholische Religionszugehrigkeit

    2. Geschichte

    Seit jeher Prgung durch Grenzlage Bis 1794:

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    o nrdlicher Raum: Herzogtum Limburg

    o sdlicher Raum: Herzogtum Luxemburg

    17941795:

    o Eroberung durch revolutionres Frankreich

    1815:

    o Neuordnung Europas nach Niederlage Napoleons ein Teil fllt an preuisch gewor-denes

    Rheinland, einer an preuisch-niederlndische Doppelverwaltung

    19191920:

    o Durch Versailler Vertrag und umstrittene Volksbefragung fallen Kreise Eupen-Malmedy

    und Neutral-Moresnet an Belgien

    19201925:

    o Aufteilung in Gerichtskantone Eupen, Malmedy und St. Vith

    1925:

    o Nach Aufkommen von Unmut ber Anschluss an Belgien

    innerhalb der Bevlkerung und politischen Kreisen verzichtet

    Deutschland auf eine gewaltsame Vernderung seiner Westgrenze

    Ab 1926:

    o Neubelgier aus Eupen-Malmedy werden vollwertige Belgier

    o Geheimverhandlungen zur Abgabe des Gebietes zwischen Belgien

    und Deutschland scheitern am Widerspruch Frankreichs

    2. Weltkrieg:

    o Prodeutsche revisionistische Bewegung in Eupen-Malmedy entgegen probelgischen

    Bevlkerungsteilen

    o 1940 werden Eupen-Malmedy und einige altbelgische Gebietsstreifen dem Deutschen

    Reich zugesprochen

    o Nach Befreiung durch Alliierte steht Gebiet wieder unter belgischer Verwaltung

    o Suberungswellen gegen Mittter des Nazi-Regimes durch belgischen Staat nach

    Kriegsende

    1956:

    o Unterzeichnung der belgisch-deutschen Septembervertrge

    o Grenzberichtigung, belgisch-deutsches Kulturabkommen, Ausgleichszahlungen

    3. Institutionelle Entwicklung und Politik

    Anerkennung des deutschsprachigen Landesteils als Sprachgebiet und Gemeinschaft als

    Nebenprodukt und Folge gesamtbelgischer Entwicklung vom Einheitsstaat zum Fderal-

    staat

    Deutsche Minderheit verfgt nun wie die anderen Gemeinschaften ber konstitutionelle

    Au-tonomie:

    o Selbstbestimmung ber Regeln zur Organisation des Parlamentes und der Regierung

    Seit sechster Staatsreform (1.7.2014):

    o Ausbung neuer Zustndigkeiten (vor allem in den Bereichen Soziales, Gesundheit,

    Justizwesen)

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    Parallel Aushandlung weiterer bertragung von Zustndigkeiten mit der Wallonischen Re-

    gion:

    o Rckbertragung des Tourismus (2014)

    o Erweiterung zweier Zustndigkeitsbereiche:

    Lokale Behrden zum 01.01.2015 (Grundlagengesetz)

    Beschftigung zum 01.01.2016 (neue Zustndigkeiten der sechsten Staatsreform mit

    Ausnahme der Dienstleistungschecks)

    Eigenstndige und weitgehend hoheitlich agierende Krperschaft, jedoch als

    gliedstaatliche Einheit weiterhin in fderale Strukturen Belgiens eingebunden

    Vertretung in gesetzgebenden Versammlungen nicht gewhrleistet

    o Lediglich gesetzliche Absicherung von Entsendung eines vom Parlament der deutschen

    Gemeinschaft bestimmten Gemeinschaftssenators

    4. Bildung

    Kindergarten, Grundschule, Sekundarschule (Wahl zwischen allgemeinbildendem, techni-

    schen oder berufsbildendem Unterricht)

    Duale berufliche Ausbildung (in Eigenverantwortung der DG, teils unterschiedlich in

    anderen Teilen Belgiens)

    Hochschulstudium:

    o Kindergrtner, Grundschullehrer, Krankenpfleger, Buchhalter

    o Sonstige Studiengnge nur im belgischen Landesinneren bzw. im Ausland

    5. Wirtschaft

    Vorteile:

    o Gnstige Lage

    o Mehrsprachige Bevlkerung

    o Grenzberschreitender Arbeits- und Dienstleistungsmarkt

    Arbeitslosenquote: 8,4 % (Vergleich Belgien: 11,7 %)

    Hauptschlich kleine und mittelstndische Unternehmen

    Hoher Berufspendleranteil

    6. Regionales Entwicklungskonzept DG Ostbelgien leben 2025

    Grenzregion:

    o Grenzen berschreiten

    o Grenzen leben

    o Miteinander wirken

    Wirtschaftsregion:

    o Wirtschaften mit der Natur

    o Innovation stimulieren

    o Bndnis fr Wirtschaft und Arbeit

    Bildungsregion

    o Gerechter Zugang zu Bildung

    o Qualittsentwicklung in Schulen untersttzen

    o Wege zur Berufskompetenz

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    o Jugend ist Zukunft

    Solidarregion

    o Gesundheit sichern

    o Soz ialdienste Hand in Hand

    o Vielfalt erwnscht

    Lebensregion

    o Zusammenleben gestalten

    o Landschaft bewahren

    o Genuss- und Wohlfhlregion

    7. Fazit

    Deutsche Gemeinschaft als kleinste der drei Gemeinschaften Belgiens wird bestimmt

    durch die Grenzlage, die seit jeher besteht

    o Heute wird diese als Vorteil verstanden und genutzt

    Deutschsprachige Bevlkerung kann sich heute als vollwertigen Bestandteil des

    belgischen Staates fhlen

    o Prinzip der territorialen Einsprachigkeit Belgiens hat der Deutschsprachigen Gemein-

    schaft die eigene Amtssprache zuerkannt

    o Politische Autonomie als Deutschsprachige Gemeinschaft

    Literatur des Referats

    EICHINGER, L. M. (1997): Deutsch in weiter Ferne. Die Verbreitung der deutschen Sprache

    auerhalb des zusammenhn-genden deutschen Sprachgebiets: Deutsche Minderheiten. In:

    STICKEL, G. (Hrsg.) (1997): Varietten des Deutschen. Regional- und Umgangssprachen.

    Berlin/New York, S. 155181

    EICHINGER, L. M. (1992): Das Deutsche als Minderheitensprache. Zur Lage des Deutschen in

    einer Zeit politischen Wandels. In: Der Deutschunterricht 6/92. Seelze, S. 56-69

    EISERMANN, G. U. J. ZEH (19802): Die deutsche Sprachgemeinschaft in Ostbelgien:

    Ergebnisse einer empirischen Untersu-chung. Stuttgart (= Minoritten, Medien und Sprache,

    Band 1)

    FUEV Sekretariat (Hrsg.) (2013): Die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien. Online

    unter: http://language-diversity.eu/knowledge/regions-of-europe/die-deutschsprachige-

    gemeinschaft-in-belgien (abgerufen am 13.09.2015)

    GAMPER, A. (2006): Belgien Entstehung und Entwicklung des plurinationalen Mehr-

    Ebenen-Fderalismus. In: PAN, C. U. B. S. PFEIL (Hrsg.) (2006): Zur Entstehung des

    modernen Minderheitenschutzes in Europa. Handbuch der europischen Volksgruppen. Band

    3. Wien, S. 267299

    Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (Hrsg.) (2011): DG Ostbelgien

    leben 2025. Regionales Entwicklungskonzept der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Band 3.

    Online unter:

    http://www.dglive.be/PortalData/2/Resources/downloads/staat_gesellschaft/rek-band3.pdf

    (abgerufen am 13.09.2015)

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    Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (Hrsg.) (2015): Deutschsprachige

    Gemeinschaft Belgiens. Online unter: http://www.dglive.be (abgerufen am 28.06.2015)

    Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (Hrsg.) (2015): Deutschsprachige

    Gemeinschaft Belgiens. Online unter: http://www.dg.be (abgerufen am 28.06.2015)

    NELDE, P. H. (1979): Deutsch als Muttersprache in Belgien. Forschungsberichte zur

    Gegenwartslage. Wiesbaden (= Deutsche Sprache in Europa und bersee. Berichte und

    Forschungen, Band 5)

    NELDE, P. H. (1979): Volkssprache und Kultursprache. Die gegenwrtige Lage des

    sprachlichen bergangsgebietes im deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzraum.

    Wiesbaden (= Zeitschrift fr Dialektologie und Linguistik, Beihefte, Neue Folge, Nr. 31)

    PFEIL, B. S. (2006): Die Minderheitenrechte in Belgien. In: PAN, C. U. B. S. PFEIL (20062):

    Minderheitenrechte in Europa. Handbuch der europischen Volksgruppen. Band 2. Wien, S.

    4258

    Ende des Referats

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    6.2 Der Dreilnderpark

    Nach dem Referat ber die Deutschsprachige Gemeinschaft wurden die Studierenden in dem

    Haus der politischen Verwaltung von Frau Anja Brll, Projektleiterin des Dreilnderparks

    empfangen. Sie hielt einen Vortrag ber den Dreilnderpark gehalten; ein offenes

    Raumkonzept, welches ein Netzwerk von fachlichen Akteuren sowie anderen Stakeholders

    bezeichnet, die sich rund um die Dreilndergrenze zusammen tun und die rumliche

    Entwicklung der Dreilnder Region diskutieren, um so bessere Handlungsanstze fr

    kooperatives Arbeiten zu suchen. Dabei handelt es sich nicht um einen Park im

    herkmmlichen Sinn, sondern um einen Ansatz der raumrelevanten Zusammenarbeit fr die

    Ausfhrung gemeinsamer Ziele innerhalb der Grenzregion; wie die untere Karte bersichtlich

    darstellt.

    Abb. 10: Die Region des Dreilnderparks

    Ursprnglich wurde im Jahr 1993 ber den Dreilnderpark im internationalen politischen

    Kreis als Idee gesprochen. Damals wurde eine rumliche Entwicklungsperspektive innerhalb

    des Stdtegrtels Maastricht Heerlen Aachen Lttich, die sogenannte MHAL diskutiert,

    die spter in Lttich durch einen behrdlichen Grundsatzbeschluss zur Zusammenarbeit

    konkretisiert wurde.

    Als Projekt wurde die Idee Dreilnderpark anschlieend offiziell in einer Sitzung einer

    internationalen Lenkungsgruppe in Maastricht im Jahr 2001 rechtskrftig eingefhrt. Die

    Grndung wurde durch einen Vertrag ber gemeinsame Arbeit zwischen der Provinz Limburg

    (NL), den belgischen Provinzen Limburg und Lttich, den Regionen Flandern und Wallonien

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    sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Stadt und des Landkreises

    Aachen in Deutschland festgelegt.

    Von 2002 bis 2005 lief das Projekt unter dem Dach der Euregio Maas-Rhein ber Interreg

    IIIa-Frdermittel. 2003 wurde einen Entwicklungsperspektivenplan bearbeite, mit dem Ziel

    eine Projektvision etablieren zu knnen. Von 2006 bis 2010 arbeitete das Projekt mit

    Eigenmitteln der Partner, was in einer internationalen Lenkungsgruppe der

    Arbeitsgemeinschaft beschlossen wurde, weil man in der Zeit einen Antrag Interreg IV

    Frderung abgelehnt gehabt hat. 2009 wurde das grenzberschreitende

    Wasserbewirtschaftungsprojekt (Aquadra) mit Interreg-Frderung bewilligt und 2010 hat es

    die Arbeit Habitat Euregio, ein runder Tisch zum Austausch von Erfahrungen zum

    Naturschtuz und -entwicklung die finanzielle Untersttzung erhalten. Mittlerweile haben die

    Teilnehmer die Rolle des gemeinsamen Engagements wahrgenommen und investieren so fr

    den Zeitraum 2011 bis 2015 weiter in das Dreilnderpark-Projekt, das weiter unter der

    Euregio Rhein-Maas administriert wird.

    Organisation

    Die Teilnehmer bestehen aus Behrden und Interessenverbnden, unter einer gemeinsamen

    rumlichen Entwicklungsperspektive mit euregionalem Charakter und arbeiten mit einem

    offenen Raumbegriff. Die fehlende feste Grenze um den Dreilnderpark, der sich auf einem

    Kreuzpunkt kologischer Vernetzungskorridore europischer Bedeutung mit

    kulturgeschichtliche Relevanz befindet und der kulturlandschaftlichen Hintergrund dienen alsAusgangsbedingungen fr die Governanceformen der Zusammenarbeit. Das Dreilnderpark-

    Projekt wird von einer Projektgruppe und einer Lenkungsgruppe getragen. Die erste trifft

    sich fnf- bis sechsmal im Jahr und diskutiert aktuelle Themen, Projektkoordination,

    Jahresplanung und Frderantrge, whrend die Lenkungsgruppe ein bis zweimal im Jahr

    ber Jahresplanung, Vorschlge der Projektgruppe und den Einsatz der finanziellen Mittel

    bert. Sprachgrenzen, Suburbanisation, Verstdterung und Zunahme der Betriebsgren der

    Landwirtschaft und die damit verbundene Beeintrchtigung der charakteristischen Landschaft

    und des Kulturerbes zhlen zu den (oder gelten als die) grten Herausforderungen. Die

    beteiligten Partnerregionen verpflichten sich, die sich aus der EntwicklungsperspektiveDreilnderpark ergebenden Konsequenzen in eigenen Plnen umsetzen, vorzugsweise

    gemeinsame Projekte in den angegebenen Vorranggebieten zu erstellen und innerhalb des

    Konzept Europa der Regionen gemeinsam fr regionsspezifische Anwendung europischer

    Richtlinien und (Frder-) Regelungen innerhalb des Dreilnderparks zu handeln. Die ganze

    Arbeit wir in einem jhrlichen Treffen durch ein hauseigenes Monitoring evaluiert.

    6.3 Die Euregio Rhein-Maas

    Nach dem Vortrag von Frau Brll hielt ein Kommilitone ein Referat ber die Euregio Rhein-Maas. Euregio sind lnderbergreifende Regionen in der Europischen Union fr die

    Zusammenarbeit, Entwicklung und Strkung schwcher Randregionen, die nach ffentlichem

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    und privatem Recht oder als lose Zusammenarbeit ohne juristische Person organisiert sind.

    Diese speziellen Regionen werden von den europischen Fonds fr regionale Entwicklung

    (EFRE) durch den Schwerpunkt des INTERREG-Programms, eine laufende

    Gemeinschaftsinitiative zur Frderung ausgewogener Entwicklung und Integration des EU-

    Raumes finanziell untersttzt.

    Die Euregio Rhein-Maas (EMR) wurde 1976 aus informellen Aktionen der Arbeitsgemeinschaft

    fr Europische Grenzregionen (AEBR) gegrndet und existiert seit 1991 in der Rechtsform

    einer Stichting (niederlndischem Recht), was nach deutschem Recht als eine Art Stiftung

    gilt. Die Beteiligten Regionen und Gebiete sind der sdliche Teil der Provinz Limburg (NL),

    die Provinzen Limburg, Lttich und die Deutschsprachige Gemeinschaft (B) sowie der

    Zweckverband Region Aachen (D). Auer dem Aspekt der rumlichen Nhe, sind der

    kulturlandschaftliche und der historische Bezug weitere Bedingungen fr die Initiierung der

    Aktivitten in der Euregio Rhein-Maas. Aktuell hat die Organisation ihren Sitz in Eupen,

    Belgien und wird seit dem Jahr 1990 durch INTERREG Frderungen bezuschusst. Die

    folgenden Karten sollen die Region vergegenstndlichen.

    Abb.11: Die Regionen der EMR

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    Abb. 12: Gemeinde und Stdte in der EMR

    Organisatorisch wird es wie im folgenden Abbildung aufgestellt:

    Abb. 13: Organigramm der EMR

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    Der Vorstand ist das Entscheidungsgremium, das ber das Budget und den Arbeitsplan

    bestimmt, und besteht aus vier Mitgliedern je Partnerregion. Den Euregiorat gibt es seit

    1995 als ein beratendes Gremium und wird von Vertretern der Parlamente der

    Partnerregionen gebildet. Dieser Rat wird fr drei Jahre berufen und kmmert sich um die

    tgliche Geschftsfhrung. Er ist der politische Vertreter der Euregio und gibt durch eigenen

    Resolutionen Begutachtung und Empfehlungen zu den Mehrjahresplnen der

    Themenbereiche, dem operationellem Programm INTERREG sowie zu Fortschreibung des

    Entwicklungsplans. Der Rat organisiert auerdem thematische Workshops und eine

    Dreijahreskonferenz sowie Interpellationen ber die Heimatkrperschaften und die

    entsprechenden Parlamente. Eine besondere Stelle besitzt der Euregionale Wirtschafts-und

    Sozialrat, dessen Mitglieder zu einem Drittel aus Arbeitnehmer-, einem Drittel aus

    Arbeitgeberorganisationen und letztlich aus anderen bedeutenden Akteure der Region

    gewhlt werden.

    Eine andere wichtige Rolle bernehmen die Arbeitsgruppen; professionelle amtliche

    Arbeitseinheiten fr die Ausfhrung von den durch Vorstand gefassten Beschlssen und die

    Schaffung einer partizipative Ebene, die die inhaltlichen Weichenstellungen fr die

    grenzberschreitende Kooperation entwirft, wie beispielsweise Netzwerkearbeit oder der

    Austausch von best practices.

    Die strategischen Arbeitsgruppen werden in verschiedene querschnittsorientierten Bereichen

    geteilt und setzen somit die Plne um. Die AG Arbeitsmarkt & Bildung - Wirtschaft &

    Innovation frdert zum Beispiel die Verstrkung der Zusammenarbeit und des

    Wissenstransfers zwischen Wissenseinrichtungen, KMU und Industrie in der EMR oder die

    Beziehungen zwischen den Betrieben innerhalb der EMR. Ein konkreter Fall ist die

    Zusammenarbeit mit den Euregiochambers, den euregionalen Industrie- und

    Handelskammern und mit der EURES (Arbeitsvermittlungsstellen, Arbeitgeber- und

    Arbeitnehmerorganisationen). Auerdem leistet sie Vorschub fr Mehrsprachigkeit,

    insbesondere der besseren Beherrschung der Nachbarsprachen. Auch eine Verbesserung der

    Koordination des Informationsangebotes fr Brger, potenzielle Grenzgnger und Expats zu

    den Themen Wohnen, Arbeiten, Studieren und Leben jenseits der Grenze sowie

    Begnstigung der grenzberschreitenden Zusammenarbeit bei kreativen Berufen und

    Mangelberufen gehren zu den Aufgaben dieser Arbeitsgruppe. Eine andere erwhnenswerte

    Ttigkeit ist die verstrkte Partnerschaft mit europischen Netzwerken zu Grenzregionen, wie

    die AEBR und die MOT (Mission Oprationnelle Transfrontalire). Zudem gibts es die

    Arbeitsgruppe Gesundheitsleistungen - Territoriale Intelligenz - Mobilitt & Infrastruktur -

    Nachhaltige Entwicklung, die beispielsweise grenzberschreitende Prventionskampagnen

    leiten oder das Zusammenbringen der zustndigen Behrden, Wissenseinrichtungen und

    Entwicklungsgesellschaften vorwrts bringen, um Kooperationsabkommen ber

    Datensammlung und -analyse zu bewerkstelligen. Bei der AG Tourismus Sicherheit wre

    die Untersttzung des Aufbaus und der Vermarktung eines gemeinsamen

    Tourismusangebotes sowie die Integration und Weiterentwicklung der bestehenden

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    Kooperationsverbnde fr zivile und polizeiliche Sicherheit durch eine integrale

    Sicherheitskette anzufhren.

    Zu den konkreten Projekten knnen die Auto- und Eisenbahnenplanungen, die besondere

    Pendlerbercksichtigung und die euregionalen Nahverkehrsplne genannt werden. berdies

    wurden im Bereich der Gesundheit die Universittskliniken Maastricht und Aachen fusioniert.

    Im Bereich der Sicherheit arbeiten Rettungsdienste und Notrufzentralen eng miteinander.

    Polizeien und Staatsanwaltschaften haben ein Bro fr Euregionale Zusammenarbeit (BES),

    das die internationale strafrechtliche Zusammenarbeit zwischen Belgien, Deutschland und

    den Niederlanden im Allgemeinen und insbesondere in den Euregios Maas-Rhein und Rhein-

    Maas-Nord frdert.

    Die EMR hat jedoch mit Herausforderungen zu rechnen, da die Region zwischen drei

    Metropolregionen (Amsterdam, Brssel und Ruhrgebiet) liegt. Sie selber zu einer

    polyzentrischen Metropolregion zu entwickeln ist eine schwierige Aufgabe. Da, es keine

    zentrale Metropole, keinen einheitlichen Gesetzesrahmen oder eine gemeinsame Sprache

    gibt und dazu unterschiedliche Identitten, Wirtschaftsstrukturen und Rechtsysteme

    vorhanden sind, ist die Vision einer polyzentristischen Metropolregion politisch und

    soziokonomisch kritisch zu betrachten. Trotz aller Umstnde zielt die Arbeitsgemeinschaft

    auf eine gemeinsame grenzberschreitende Regionalentwicklung und (Selbst)Verstndnis

    sowie eine grenzberschreitende Governance, um Hemmnisse abzubauen. Fr die Zukunft

    wird einen grenzbergreifenden Verflechtungsraum als Strategischen Raumtyp in der

    Raumentwicklungspolitik auf nationaler und europischer Ebene bestrebt.

    6.4 Zwischenfazit

    Der vorletzte Tag der Exkursion war auch regional geographisch sehr bereichernd. Durch die

    Vortrge war es mglich, wie sich der Begriff Region sich aufspalten kann. Trotz der

    unterschiedlichen politisch-administrativen Grenzen, wird aus diesem Raum eine einheitliche

    Region erzeugt, wo die Akteure zusammen arbeiten. In den beiden Fllen, Euregio Rhein-

    Maas und Dreilnderpark ergibt sich die Zusammenarbeit durch dynamischen

    Steuerungsformen, was den Charakter der regionalen Governance ausmacht. Dadurch war

    es mglich den Ansatz der Governance besser zu verstehen.

    Auch das Referat ber die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens ermglichte es, die

    Vielfltigkeit dieser Grenzregion leichter zu verstehen. In dieser Etappe der Exkursion konnte

    man gut nachvollziehen wie Sprache, Kultur und Identitt sich auf dem Raum wirken und wie

    Gemeinsamkeiten und Unterschiede sich effizient managen lassen.

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    6.5 Referat: Rumliche Governance Prozesse in der deutsch-belgischen

    Grenzregion

    GLIEDERUNG1.EINFHRUNGREGIONALE GOVERNANCE2.EUREGIO MAAS-RHEIN3.DREILNDERPARK4.NATURPARKHOHES VENN -EIFEL5.LITERATUR

    1. EINFHRUNG REGIONALE GOVERNANCE

    a) Definition netzwerkartige regionale Formen der Selbststeuerung- Gemeinschaftsaufgaben jenseits sektoralisierter und fragmentierter Strukturen- Lsung fr gemeinsames Ziel Governance x Rationalittsfalle

    - Zusammenwirken von Akteuren ohne regelnde formelle Strukturen

    b) Frdernde Ausgangsbedingungen- Grenzen Staat-Gesellschaft verschoben (PPPs, Dritter Sektor, Outsourcing)- Arbeitsteilung zwischen politischer Vertretungsorgane und ffentlichem Recht- re-scaling: neue politische, wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Regionen- von Handlungsbeeinflussung zu Handlungskoordination (Steuerungsobjekt zu

    Steuerungssubjekt)

    c) Merkmale Regionaler Governance- Mechanismen warum wird es so organisiertEntstehung

    - Regime wie wird es organisiert Koordinationsmechanismen

    - Anstze:- Lernfrdernder kollektiver Handlungsbedarf Anreize (EU-Fonds, teure

    individuelle Handel)- Wirtschaftspolitik und -entwicklung Problemen und Optionen oft Ebene

    der Governance- Akteure Handlungslogik und institutionelle Einbindung. Wirtschaft

    Gewinn und Kurzfristig. Politik und Zivilgesellschaft Leitbilder undKostenverbunden

    - Promotoren der Governance regionale Akteure- Schwach institutionalisiert Vermittler der Wirtschaft und Zivilgesellschaft

    groes Interesse- Resonanz Bereitschaft der Akteure, sich fr gemeinwohlorientierte

    Aufgabe zu engagieren

    d) Governance offene, nicht bliche Institutionalisierung

    - Verlsslichkeit und vertrauen auf Aushandlungsergebnisse- Effizienzsteigerung

    2. EUREGIOMAAS-RHEIN

    a) EUREGIOlnderbergreifende Regionen Zusammenarbeit und Entwicklung Strkung schwcher Randregionen. Nach ffentlichem und privatem Recht oder loseZusammenarbeit ohne juristische Person

    b) INTERREGlaufende Gemeinschaftsinitiative des EU-Fonds fr reg. Entwicklung (EFRE)Frderung ausgewogener Entwicklung und Integration des EU-Raumes

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    c) Allgemeines (Mechanismen)

    - Grndung: 1976. Seit 1991 Stichting(e.V.) Sitz in Eupen (B)- Hintergrund: 1971, informell - Arbeitsgemeinschaft fr Europische

    Grenzregionen (AEBR)

    - Kulturlandschaft liche und historischer Aspekt- Seit 1990: INTERREG Frderungen- Beteiligte Lnder, Regionen und Gebiete

    - der Sden der Provinz Limburg (NL)- die Provinz Limburg, Provinz Lttich und Deutschsprachige

    Gemeinschaft (B)- Zweckverband Region Aachen (D)

    d) Organisation Multilevel Governance (Regime)

    - Vorstand Entscheidungsgremium bestimmtBudget und den Arbeitsplan VierMitglieder je Partnerregion

    - Euregiorat - beratendes GremiumVertreter der Parlamente derPartnerregionen, tglicheGeschftsfhrung

    - Euregionale Wirtschafts-undSozialrat Mitglieder aus

    Arbeitnehmer-, Arbeitgeberorganisationen und von Regionen gewhlt

    - EUREGIORAT politische Vertreter Begutachtung und Empfehlungen zuMehrjahresplnen, INTERREG , Entwicklungsplans

    - Arbeitsgruppen professionelle amtliche Arbeitsebene Ausfhrung vonVorstands Beschlssen und partizipative Ebene Netzwerkearbeit, Austausch von best

    practices

    I) Arbeitsmarkt & Bildung / Wirtschaft & Innovation- Verstrkung des Wissenstransfers zwischen Wissenseinrichtungen, KMU und

    Industrie- Frderung der Mehrsprachigkeit

    - Verbesserung der Koordination des Informationsangebotes fr Brger- Frderung der grenzberschreitenden Zusammenarbeit bei kreativen Berufen und

    Mangelberufen- Verstrkte Zusammenarbeit in europischen Netzwerken - AEBR, MOT

    II) Gesundheitsleistungen / Territoriale Intelligenz / Mobilitt &Infrastruktur / Nachhaltige Entwicklung

    - Untersttzung grenzberschreitender Gesundheitseinrichtungen undPrventionskampagnen

    - Zusammenbringen der zustndigen Behrden, Wissenseinrichtungen undEntwicklungsgesellschaften

    III) Tourismus / Sicherheit- Frderung eines gemeinsamen Tourismusangebotes- Integration der Kooperationsverbnde fr zivile und polizeiliche Sicherheit in

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    integraler Sicherheitskette

    e) Herausforderungen- Die EMR liegt zwischen drei Metropolregionen Potenzial zu polyzentrischer

    Metropolregion

    - Unterschiedlichen Identitten, Strukturen und Rechtsysteme eingeschrnktenHandlungspotential- Ziele grenzberschreitende Regionalentwicklung, Gemeinsames

    (Selbst)Verstndnis Grenzberschreitende Governance, GrenzberschreitendenVerflechtungsraums als strategischen Raumtyp in der Raumentwicklungspolitik auf nationalerund europischer Ebene

    f) Konkrete Projekte

    I) Mobilitt- Auto- und Eisenbahnenplanungen, Pendlerbercksichtigung, euregionaler

    Nahverkehrsplan

    II) Gesundheit- Fusion der Universittskliniken Maastricht, Aachen- Zusammenarbeit von Krankenkassen (AOK, CZ, Christelijke Mutualiteit)

    III) Sicherheit- Nicht polizeiliche Sicherheit EMRIC (Euregio Rhein Maas interventie bij crisis)- Zusammenarbeit der Rettungsdienste und Notrufzentralen- Polizei und Staatsanwaltschaften Bro fr Euregionale Zusammenarbeit (BES)

    frdert internationale strafrechtliche Zusammenarbeit zwischen B, D und den NLinsbesondere in den Euregios Maas-Rhein (Nord)

    g) Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG)- Belgien ist Regionen und Gemeinschaften mit gesetzgeberischer Hoheit unterteilt- DG Flche: 854 km2 Einwohner: 75.000 Parlament 25 Abgeordnete Regierung 4Minister- Hoheitskompetenzen in Kultur, Bildung Ausbildung und Beschftigung, Familie und

    Soziales sowie Aufsicht ber lokalen Behrden- Schnittpunkt romanischer und germanischer Kultur multikulturelle Kompetenz

    der Ostbelgier im grenzberschreitenden Arbeitsmarkt- Grenzberschreitende Zusammenarbeit fr Brger und Institutionen alltglich- DG in Belgien immer als Brckenfunktion zu deutschsprachigen Lndern undRegionen Europas

    3. DER DREILNDERPARK -DAS GRNE HERZ DER EUREGIO

    a) Allgemeines (Mechanismen)- Hintergrund: Rumliche Entwicklungsperspektive:

    Maastricht/Heerlen, Hasselt/Genk, Aachen u. Lttich (1993)- konkretere Gestaltung von Ideen - 1998 in Lttich,

    Grundsatzbeschluss fr Zusammenarbeit behrdlicher Ebene- Grndung: 2001 Sitzung internationaler Lenkungsgruppe

    in Maastricht. Provinz Limburg, belgischen Provinzen Limburgund Lttich, der Regionen Flandern und Wallonien,Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, und Aachen

    - 2002 bis 2005 ber Euregio Maas-Rhein mit Interreg IIIa-Frdermitteln untersttzt

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    - 2003 Entwicklungsperspektivenplan

    b) Organisation und Erstellung des Entwicklungsperspektivenplans (Regime)

    I) Teilnehmern aus Behrden und Interessenverbnden Anstze:

    - eine rumliche Entwicklungsperspektive

    - euregionaler Charakter mit offenem Raum

    II) Ausgangsbedingungen die Governanceformen der Zusammenarbeit gefrderthaben

    - keine Hecke um den Dreilnderpark- auf Kreuzpunkt kologischer Vernetzungskorridore europischer Bedeutung

    - Kulturgeschichte, Natur und Landschaft richtungweisend- keine uniforme Umgebung Vielfalt an Erscheinungsformen, rumlichen

    Funktionen und Aktivitten

    III) Arbeitsweise- Das Dreilnderpark-Projekt besteht aus einer Projektgruppe und einer

    Lenkungsgruppe

    - Projektgruppe fnf- bis sechsmal im Jahr aktuelle Themen, Projektkoordination,Jahresplanung und Frderantrge

    - Lenkungsgruppe ein- bis zweimal im Jahr, bert ber Jahresplanung, Vorschlge

    der Projektgruppe und den Einsatz der finanziellen Mittel.

    c) Kulturlandschaftliche und historischer Hintergrund- Geologische Landschaft- Ursiedlungsareal- konkurrierenden Herzogtmern, Grafschaften, Frstentmer, Bistmer und freien

    Herrschaftlichkeitenzahlreichen Verschiebungen der administrativen Grenzen groer Austausch undMischung zwischen verschiedenen Bevlkerungsgruppen

    e) Anstrengungsverpflichtungen der beteiligten Partnerregionen Regionale

    Governance- Projektpartner erstellen vorzugsweise gemeinsame Projekte in den angegebenen

    Vorranggebieten- Projektpartner innerhalb des Europa der Regionen gemeinsam fr

    regionsspezifische Anwendung europischer Richtlinien und (Frder-) Regelungen innerhalbdes Dreilnderparks

    - Prinzip Einheit durch Verschiedenheit, Frderung der Identitt- Monitoring des Projekts jhrliches Treffen

    f) Mitglieder der Projektgruppe

    - Stichting Euregio Maas-Rhein

    - StdteRegion Aachen - Landschaftsbehrde

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    - Koordinatorin Naturorganisationen Limburg - Agentur fr Natur und Wald StadtHasselt

    - Raumordnung Planung und Umsetzung - Provincie Limburg

    - Mitglieder anderer Behrden in den teilnehmenden Regionen

    4. DEUTSCH-BELGISCHE NATURPARK HOHES VENN EIFEL

    a) Allgemeines (Mechanismen)- Regierungsabkommen 1971 NRWs und rheinland-

    pflzischen Teile des Naturparks Nordeifel mit belgischenParc Naturel Hautes Fagneszum Naturpark Hohes Venn-Eifel zusammengelegt

    - Kulturlandschaft Eifel- belgischer Teil 12 Gemeinden der Provinz Lttich

    - NRW 20 Stdte und Gemeinden Rheinland-Pfalz

    b) LEADER- EU-Frderprogramm fr lndlichen Raum durch

    Lokale Aktionsgruppen zu eigenstndigen Entwicklung- Lokale Aktionsgruppe Vertretern aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft- Regionalmanagement aus LEADER-Mitteln beim Naturpark Nordeifel e.V. in Nettersheim

    angesiedelt.

    c) Organisation (Regime)- drei Verwaltungseinheiten: einen belgischen und zwei deutsche Teile (NRW und

    Rheinland-Pfalz)

    I) Deutscher Teil- 1960 Naturpark Nordeifel als e.V. fr Eifelbereich des damaligen Regierungsbezirks

    Aachen gegrndet- Verein und Kommunen als Trger des Naturparks mit mehrere hundert private

    Mitglieder- Finanziell sind StdteRegion Aachen, Kreise Dren, Euskirchen, Eifelkreis Bitburg-

    Prm, Landkreis Vulkaneifel, die Stadt Aachen und die im Naturpark gelegenen Gemeindendie Hauptbeteiligten.

    - Vorstand Regierungsprsidenten von Kln und Trier sowie die obere Einheiten- Arbeitsausschuss zustzlich Vertreter der Gemeinden und zahlreicher Verbnde.

    II) Belgischer Teil- 1961 durch Provinz Lttich und Gemeinden die (G.o.E.) "Naturpark Hohes Venn-

    Eifel" gegrndet- 1986 gesetzliche Anerkennung durch das Naturparkdekret der Wallonischen Region

    zustzlich Verwaltungskommission mit ffentlichen Aufgaben- Die G.oE. "Naturpark Hohes Venn-Eifel" ist Trger des Naturparkzentrums Botrange

    und der Informations- und ffentlichkeitsarbeit- Verwaltungskommission bearbeitet Leitlinien des Schutzes und der Erschlieung

    III) Deutsch-Belgische Zusammenarbeit durch Staatsvertrge- Zwischen der BRD und Belgien sowie NRW und Rheinland-Pfalz 1971Entwicklung

    eines gemeinsamen Naturparks durch Vertrag- In Vertrgen eingesetzte Beratende Kommission Vertretern der Dienststellen aus

    NRW, Rheinland-Pfalz und der Wallonischen Region- Der Naturpark Nordeifel e.V., der G.o.E. Hohes Venn-Eifel und die

    https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ndlicher_Raumhttps://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ndlicher_Raum
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    Verwaltungskommission (Trger) Zusammenarbeit mit Euregio Maas-Rhein

    5. LITERATUR DES REFERATS

    -FRST,D.(2007):REGIONALE GOVERNANCE.IN:BENZ,A.ET AL.(HRSG.)(2007):HANDBUCHGOVERNANCE.THEORETISCHE GRUNDLAGE UND EMPIRISCHE ANWENDUNGSFELDER.WIESBADEN,S.353-365

    -ASSOCIATION OF EUROPA BODERS REGIONS.ONLINE UNTER:WWW.AEBR.EU (ABGERUFEN AM 20.08.2015)

    -EUREGIO MAAS-RHEIN.ONLINE UNTER:WWW.EUREGIO-MR.COM (ABGERUFEN AM 20.08.2015)

    -DREILNDERPARK.ONLINE UNTER:WWW.DREILANDENPARK.EU (ABGERUFEN AM 20.08.2015)

    Ende des Referats

    6.6 Literatur

    FRST,D.(2007):Regionale Governance. In: Benz, A. et al. (Hrsg.) (2007): HandbuchGovernance. Theoretische Grundlage und empirische Anwendungsfelder. Wiesbaden, S. 353-365

    ESPON,DREILNDERPARK (2014):Landschatfspolitik fr den Dreilnderpark. Luxemburg. Onlineunter: http://www.espon.eu/main/Menu_Projects/Menu_TargetedAnalyses/LP3LP.htmlabgerufen am 27.10.2015)

    Arbeitsgemeinschaft Europischer Grenzregionen (2011): Fact sheet Euregio Maas Rhein.Online unter: http://www.aebr.eu/pdf/fmanager//Regionen/M/Maas-Rhein/Fact_sheet_Euregio_Maas-Rhein_DE.pdf (abgerufen am 20.08.2015)

    Euregio Maas-Rhein (2013): Eine Zukunftsstrategie fr die Euregio Maas-Rhein. Online

    unter: http://www.euregio-mr.com/de/intern/pdf/EMR2020-D.pdf (abgerufen am27.10.2015)

    Dreilnderpark (2003): Entwicklungsperspektive Dreilnderpark: Offener Raum ohne

    Grenzen. Online unter: http://www.drielandenpark.eu/new/c/dl/ontwikkelingsperspectief.pdf

    (abgerufen am 27.10.2015)

    6.7 Abbildungsverzeichnis

    Abb. 9: Regionen und Gemeinschaften Belgiens (Quelle:

    http://www.lavenir.net/cnt/dmf20140515_00476441)

    Abb. 10: Die Region des Dreilnderparks (Quelle: http://www.drielandenpark.eu/new/het-

    project/de-basis/#)

    Abb.11: Die Regionen der EMR (Quelle: http://www.euregio-mr.com/de/euregiomr)

    Abb. 12: Gemeinde und Stdte in der EMR

    (http://www.aebr.eu/pdf/fmanager//Regionen/M/Maas-Rhein/Fact_sheet_Euregio_Maas-

    Rhein_DE.pdf)

    Abb. 13: Organigramm der EMR (Quelle: http://www.euregio-

    mr.com/de/euregiomr/organisation)