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FERNF Schweiz SFR 6,20 • Österreich € 3,60 • Italien € 4,– • Belgien € 3,80 • Niederlande € 3,80 • Luxemburg € 3,80 Spanien € 4,– • Portugal € 4,70 • Dänemark DKR 35,– • Schweden SKR 41,– • Griechenland € 4,45 • Ungarn ft 1145 FERNFAHRER DAS INTERNATIONALE TRUCK MAGAZIN D CH A Actros 1860 TEST Fahrspaß mit gutem Gewissen SONDERDRUCK

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FERNFAHRER 11/2007 �

FERNFSchweiz SFR 6,20 • Österreich € 3,60 • Italien € 4,– • Belgien € 3,80 • Niederlande € 3,80 • Luxemburg € 3,80

Spanien € 4,– • Portugal € 4,70 • Dänemark DKR 35,– • Schweden SKR 41,– • Griechenland € 4,45 • Ungarn ft 1145

FERNFAHRERDAS INTERNATIONALE TRUCK MAGAZIN D CH A

Actros 1860

TEST

Fahrspaß mitgutem Gewissen

SONDERDRUCK

TEST Mercedes Actros 1860 LS

Nur vom FeinstenSonderdruck aus FERNFAHRER 3/2008�

Von Ralf Becker (Text) und Karl-Heinz Augustin (Fotos)

Top-Ausstattung, hohe Leistung und niedrigen Verbrauch unter einen Hut zu bringen, scheint ein Widerspruch in sich. Doch es geht auch anders: Der Actros �860 schafft im Test das eigentlich Unmögliche.

�Sonderdruck aus FERNFAHRER 3/2008

Sonderdruck aus FERNFAHRER 3/2008

▶ MotorWassergekühlter V8-Zylinder (OM 502 LA) mit Turbolader und Ladeluftkühlung, elektronisch gesteuerte Einspritzung mit acht Steckeinspritzpumpen, Pumpe-Leitung-Düse, vier Ventile pro Zylinder, Einzelzylinderköpfe Bohrung/Hub: 130/150 mm Hubraum: 15.928 cm3 Leistung: 440 kW/598 PS bei 1.800 U/min Max. Drehmoment: 2.800 Nm bei 1.080 U/min Motorbremsleistung: 360 kW/490 PS bei 2.500 U/min Motorgewicht (befüllt): 1.260 kg Umweltklasse: Euro 5

▶ GetriebeMB G281-12 Powershift, klauen-geschaltetes Dreigang-Grund-getriebe mit synchronisierter Range- und Splitgruppe (zwölf Vorwärtsgänge), Übersetzung 1,0 bis 14,93, automatisierte Schaltung

▶ HinterachseEinfach übersetzte Hypoidachse (HL8) mit Differenzialsperre, Übersetzung: 2,733:1 (= 1.255 U/min bei 85 km/h und Bereifung 315/70 R 22,5)

▶ FahrerhausActros Megaspace, Fernver-kehrs-Fahrerhaus mit durchge-hend ebenem Boden, Komfort-lagerung (luftgefedert), zwei Liegen▶ FahrgestellU-Profil-Leiterrahmen, ange-schraubter vorderer Rahmenkopf (mit Frontunterfahrschutz), Inte-gralheck mit Geräteträger für Batterien und Luftkessel, Federung vorn/hinten: Zwei-Blatt-Parabel/Zwei-Balg-Luft, elektronisch geregelte Schei-benbremsen rundum, Radstand 3.600 mm, 450-Liter-Alu-Tank, 95-Liter-Tank AdBlue, Bereifung: 315/70 R 22,5, Lenkung MB LS 8, 450 mm Lenkraddurchmesser, 5,75 Umdrehungen von An-schlag zu Anschlag, 14.900 mm Wendekreis▶ GewichteTestfahrzeug (inkl. Fahrer, vollen Tanks, o. Reserverad): 8.115 kg, zul. Achslast vorn/hinten: 7.500/11.500 kg▶ PreisGrundpreis laut Verkaufsunter-lagen (ohne Extras): 123.880 Euro

Technische Daten

Souverän: Mit dem starken Motor geht es mit wenigen Schal-tungen und relativ sparsam über die Berge.

Angepasst: Mit der Powershift-Schaltautomatik folgt nun auch Mercedes dem Trend zum Zwölfganggetriebe. Wer hätte noch vor fünf

Jahren daran geglaubt, dass im Fernverkehr

einmal von der „600-PS-Klas-se“ die Rede sein würde. Doch ob 680 PS im MAN, 660 PS im Volvo, 620 PS im Scania oder 600 PS im Actros: Die starken Maschinen sind längst nicht mehr nur dem Schwertransport vorbehalten. Großen Anteil an dieser Entwicklung haben die Getriebespezialisten. Ist es doch verhältnismäßig einfach, hohe Motorleistungen und Drehmo-mente zu erzielen – die Über-tragung der gewaltigen Kräfte dafür ungleich schwieriger.

Wenn es darum geht, die Kraft effektiv auf die Straße zu bringen, ist die Faustformel im Grunde simpel: Je weniger Zahnräder ineinandergreifen, desto besser. Die geringsten Reibungsverluste verspricht die Kombination aus Direkt-ganggetriebe und einfach übersetzter Achse. Genau diesen Weg hat Mercedes bei der jüngsten Generation des Actros 1860 eingeschlagen. Das Zwölfgang-Powershift-Getriebe G281-12 in seiner stärksten Variante zählt zur Serienausstattung, ebenso die einstufige Gussachse HL8 (die

Wachsam: Die Kamera behält den toten Winkel im Auge.

Sinnvoll: Der Monitor sitzt in Blickrichtung an der A-Säule.

�Sonderdruck aus FERNFAHRER 3/2008

Abmessungen Fahrerhaus*

A Kojenlänge u./o. 2.070/2.000B Kojenbreite u./o. 580–710/800C Kojenhöhe u./o. 560/660D Innenhöhe Mitte 1.960E Breite Motortunnel -F Innenhöhe rechts 1.960G ab Frontscheibe 2.110Einstieg: Höhe 1. Stufe 290 Höhe 2. Stufe 610 Höhe 3./4. Stufe 930/1.250Kabinenbodenhöhe 1.575

Flach: Eine Motorkiste ist im Megaspace Fehlanzeige.

*Alle Maße in Millimeter, Einstiegshöhe aufgesattelt und mit Reifen 315/70 R 22,5

Mögliche Ausstattungen und Preise▶ Ausstattung Fahrzeug*

Mehrpreis Euro 5 (gegenüber Euro 4) 2.904Dach- und Seitenspoiler (verstellbar) 2.259Seitenverkleidungen 1.122Alu-Felgen (7-fach, Alcoa poliert) 3.308Powershift-Schaltautomatik G 281-12 S**Top Safety Package *** 11.343Voith-Retarder R 115 HV 1) 6.692Telligent-Stabilitätsregelung 2) 1.890Telligent-Abstandsregelung 3) 4.485Telligent-Spurassistent 4) 1.938Notbremsassistent (Active Brake Assist) **** 5) 514Xenon-Scheinwerfer mit Reinigungsanlage 1.419Sicherungsautomaten (statt Schmelzsicherungen) 228Komfort-Fahrerhauslagerung, luftgefedert 770Elektrohydraulische Kippeinrichtung 633▶ Ausstattung Kabine*

Zusatzheizung Webasto Warmluft/Warmwasser S/1.425Klimaanlage Taktmatik/Klimaautomatik S/749Standklimaanlage 2.308Getönte Scheiben mit Bandfilter 120Schiebe-/Hebedach el., Glasausführung 367Airbag Fahrer 6) 810Radio Truckline mit CD-Laufwerk SKomfort-Schließanlage mit Fernbedienung 186Zweites Bett oben SLederlenkrad 520Fahrer-Klimasitz Isringhausen 1.188Elektrische Rollos vorne, zweiteilig 510Drucklufthorn auf Fahrerhausdach 444Kühlbox 25 Liter 1.277Innenbeleuchtung Ambiente (blau, dimmbar) 346Navigationssystem Sound 30 APS 1.196

* Alle Preise sind Listenpreise in Euro, Angaben des Herstellers, S = Serie; ** i. V. mit Straßen-Szm mit 598 PS, Sonst 2.507 Euro *** inklusive 1) bis 6); **** nur i. V. mit Telligent-Abstandsregelung

Freude an der Leistung Die Diskussion um den Königsweg bei der Abgasrei-nigung – SCR oder Abgasrückführung (AGR) – hält an und wurde mit den neuen Euro-5-Motoren von Scania noch angeheizt. Tatsache ist, dass ein derart niedriger Verbrauch, wie ihn der Actros 1860 im Test einfährt, bei einem so starken Motor mit AGR nie und nimmer mög-lich wäre. Wer mit dem Gewicht der SCR-Anlage leben kann und einen günstigen AdBlue-Lieferanten an der Hand hat, kann sich mit dem 1860 auf hohe Fahrleis-tungen bei vertretbaren Betriebskosten freuen.

Tester Ralf Becker

Fazit

Mercedes Actros 1860 LS TEST

rund 90 Kilogramm leichtere Stahlblechachse HL6 kommt beim V8 nicht in Frage).

Zudem kann Daimler den V8, der seit der jüngsten Über-arbeitung nur noch mit einem großen Turbolader für beide Zylinderbänke arbeitet, auch in einer Euro-5-Ausführung liefern: Gegenüber der Euro-4-Variante ist lediglich ein größe-rer SCR-Katalysator und eine erhöhte AdBlue-Einspritzung erforderlich. Der Listenaufpreis für die Maut sparende Technik (pro Autobahnkilometer in Deutschland zwei Cent weni-ger) liegt bei 2900 Euro.

Beim Testfahrzeug, einem 1860 Euro 5 mit Megaspace-Fahrerhaus, beläuft sich der AdBlue-Verbrauch auf rund 1,9 Liter pro 100 Kilometer. Im Gegenzug liegt der Dieselver-brauch mit durchschnittlich 35,4 Litern für einen derart star-ken Motor erstaunlich niedrig. Ein 1857 Euro 3 mit Dreifach-Schnellgang-Getriebe und Au-ßenplanetenachse genehmigte sich im Test anno 2001 ganze drei Liter mehr. Selbst mit dem zusätzlichen AdBlue bleibt im Euro-5-Zeitalter eine satte Er-sparnis. Der Preis für AdBlue schwankt nach wie vor stark und ist an Gebindegröße und Liefermenge gekoppelt. Wer im Jahr rund zehn 1000-Liter-Con-tainer abnimmt, kann mit 30 bis 35 Cent pro Liter rechnen.

Neben dem deutlich ver-besserten Antriebsstrang zeigt sich beim niedrigen Dieselver-

Ausgedient: Der Actros be-kommt bald neue Spiegel.

Vierfach: Links und rechts gibt es je zwei Außenstaufächer.

Bequem: Zur Kippelektrik ge-hört auch eine Fernbedienung.

Steil: Vier Stufen führen auf fast �,60 Meter Höhe.

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TEST Mercedes Actros 1860 LS

brauch der grundlegende Vor-teil des SCR-Verfahrens: Im Vergleich zu Euro 3 kann der Motor den Diesel bei optimalen Temperaturen verbrennen. Das Problem der Stickoxid-Emis-sionen, die mit der Verbren-nungstemperatur zunehmen, ist in den SCR-Katalysator im Auspufftopf verlagert. Das zu-sätzliche Gewicht der SCR-An-lage (mit 95 Liter AdBlue rund 230 Kilogramm) lässt sich aber ebenso wenig wegdiskutieren wie die notwendige „Doppel-

betankung“ mit Diesel und AdBlue. Dass auch wirklich Ad-Blue im Tank ist und die Abgase Euro 5 entsprechen, überwacht bei Neufahrzeugen ab Produk-tionsdatum 1. Okober 2007 ein sogenannter NOx-Sensor. Werden die Abgasgrenzwerte längere Zeit überschritten, re-duziert die Motorsteuerung au-tomatisch das Drehmoment.

Auch das elektronische „Gehirn“ der Powershift-Schalt-automatik trägt seinen Teil zum niedrigen Verbrauch bei. Der Rechner lässt die Fuhre auf der flachen Landstraße mit weni-ger als 1000 Umdrehungen im

Das Geheimnis des günstigen Ver-brauchs liegt in der heißen, effektiven

Verbrennung

Einfach: Der �860 braucht keine Planetenachse mehr.

Konsequent: Mercedes kann den V8 auch in der leistungs-stärksten Version in einer Euro-�-Ausführung liefern.

Ausgelagert: Batterien und Luftkessel sitzen am Heck. Umgebaut: Nur noch ein großer Lader für beide Zylinderbänke.

Ausgereizt: Megaspace und �98 PS – „mehr Actros“ geht nicht.

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Messwerte

1. EtappeLeichte Autobahn Länge 76,8 km 25,3 85,02. EtappeSchwere Autobahn Länge 68,5 km 39,4 83,13. EtappeSchwere Landstraße Länge 36,9 km 51,1 59,84. EtappeMittelschwere Autobahn Länge 199,7 km 36,2 83,75. EtappeLeichte Autobahn Länge 87,3 km 30,6 84,4GesamtLänge 469,2 km 35,4 81,4BergmessungenSteigung Ø 5,0 % 96,3 75,9 Steigung Ø 8,0 % 187,8 50,1

Verbra

uch

in l/

100 k

m

Gesch

w.

in km

/h

▶ Die TeststreckeFünf Etappen gilt es auf der 469,2 Kilometer langen Rundstrecke zu bewältigen. Die erste führt von Speyer über die A 6 und A 67 bis zum Mönchhofdreieck, von dort geht‘s auf der A 3 Rich-tung Köln weiter. Von Mon-tabaur bis Koblenz-Waldesch ist Landstraße angesagt. Das längste Stück, rund 200 Kilo-meter, führt von Koblenz über Trier bis zum Kreuz Landstuhl. Über die A 6 und A 61 verläuft die Route zurück nach Speyer.

▶ MotorbremseBremsleistung 360 kW/490 PS bei 2.500 U/min; vier Prozent Gefälle: 90 km/h im 10. Gang und 2.130 U/min▶ SchalthäufigkeitAnzahl der steigungsbe-dingten Schaltungen 24▶ InnengeräuschBei 85 km/h in dB(A) 64,0

zwölften Gang rollen und nutzt mit der Freilauffunktion „Eco-roll“ geschickt den Schwung nach Gefällstrecken. In Verbin-dung mit dem starken Voith- Retarder und dem flexibel ein-stellbaren Bremstempomaten (das „Schwungfenster“ reicht von 2 bis 15 km/h) geht es ent-spannt über die Autobahn. Ein-griffe in das Schaltgeschehen sind so gut wie nie nötig.

Allenfalls den eingelegten Gang zu halten, macht hin und wieder Sinn, etwa um ohne weitere Schaltung über die nahe Bergkuppe zu ziehen. Manuelle Schaltungen sind wie bei der Telligent-Automatik über die Wippe an der Armleh-ne jederzeit bequem möglich. Die Power-Funktion (für jeweils zehn Minuten auf Knopfdruck aktivierbar) und den Kickdown, dessen Druckpunkt gut spürbar ist, kann man sich beim 600er getrost sparen. Da Powershift beim Ausrollen gangweise run-terschaltet, kommt man beim erneuten Gasgeben auch so wieder schnell vom Fleck.

Wird beim Retarder gespart, stehen mit der serienmäßigen Motorbremse maximal 490 Brems-PS bei 2500 Umdre-

hungen zur Verfügung. Mit dem gewählten Triebstrang lässt sich die volle Leistung zumin-dest auf der Autobahn kaum nutzen: Bei 90 km/h stehen im zehnten Gang rund 355 Brems-

PS bei 2130 Umdrehungen zur Verfügung. Ohne die Hilfe der sehr fein ansprechenden Scheibenbremsen reicht das für zirka vier Prozent Gefälle. Weiter runterschalten ist nicht

drin: Im neunten Gang ginge es bei weit über 2700 Touren tief in den roten Bereich.

Sicherheitstechnisch ist im Test-Lkw das volle Programm geboten. Das „Top Safety Pa-

Vertraut: Die Schaltwippe gibt‘s auch bei Powershift.

Geruhsam: Der belüftete Klima-sitz bietet hohen Komfort.

Hochwertig: Die Türverschalung mit praktischem Flaschenhalter wirkt wie aus einem Guss.

Ausreichend: Das Bedienteil beinhaltet Schalter für Licht, Schiebedach, Radio und Standheizung.

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BewertungFahrerhausgröße ••••••Serienausstattung/Fahrerhaus ••••••Arbeitsplatz ••••••Schaltung/Bedienung ••••••Fahrkomfort ••••••Stauraum/Ablagen ••••••Liegen ••••••Ein-/Aufstieg (rundum) ••••••Fahrverhalten/Lenkung/Handling ••••••Triebstrang (Motor, Getriebe, HA) ••••••Verbrauch ••••••Bremsen ••••••Sicherheit ••••••

•schlecht, ••••••sehr gut

ckage“ umfasst zum Listenpreis von rund 11 300 Euro den Voith-Retarder, einen Fahrer-Airbag, ESP, Spurwächter, Abstands-regeltempomat und Notbrems-assistent (der vor einer dro-

henden Kollision notfalls eine Vollbremsung einleitet). Eine Rückrollsperre ist bei Power-shift ohnehin Serie. Anstelle des weit hinausragenden Tote-Winkel-Spiegels, der beim Fah-

rertest (FERNFAHRER 8/2007) nicht sonderlich gut ankam, ist der 1860 diesmal mit einem neuen Kamerasystem ausgestattet. Die Kamera sitzt an der Un-terkante der Frontscheibe und

schaltet sich bei zirka 30 km/h automatisch ein und aus. Der entsprechende Monitor ist an der A-Säule optimal montiert: Der suchende Blick wandert in-tuitiv in diese Ecke. Für die im Vergleich zu Volvo oder Scania etwas schmalen Hauptspiegel wird es bei der anstehenden Actros-Modellpflege wohl schon bald Ersatz geben.

Ob der flache Kabinenbo-den einen steilen Aufstieg auf

rund 1,60 Meter Höhe recht-fertigt, ist letztlich ebenso Ge-schmackssache wie die relativ weiche Federung. Fakt ist, dass der Megaspace ausreichend Stehhöhe, gute serienmäßige Betten und ein cleveres Stau-raumkonzept bietet: angefan-gen von den vier großzügigen Außenstaufächern bis hin zu den vielen Ablagen in Fahrer-reichweite. Bei Materialaus-wahl und Verarbeitung braucht der Actros ohnehin keinen Ver-gleich zu scheuen. Mit dem ein oder anderen Griff in die Tasche lässt sich der Komfort weiter steigern. Das Testfahrzeug ist zum Beispiel mit einem belüf-teten Klimasitz ausgestattet, dessen Ventilatoren die feuch-te Luft praktisch vom Rücken absaugen – da bekommt man auch an tropischen Sommer-tagen kein nasses Kreuz. Auf den Tausender für den Luxus-sitz sollte es beim weit über 100 000 Euro teuren 1860 nicht mehr ankommen: Wenn schon

„600-PS-Klasse“, dann mit allen Schikanen. ◾

Der Fahrer hat das Bild der Tote-

Winkel-Kamera an der rechten A-Säule

sehr gut im Blick

Frisch: Der Kühlschrank sitzt in der oberen der beiden Schubladen.

Klar: Die Instrumente sind gut lesbar und

spiegeln nicht. Schlau: Die rutschfeste Ablage auf der Armatur macht Sinn.

Doppelt: Zwei Dosenhalter hat der Fahrer nah zur Hand.

Solide: Die Schränke sind be-leuchtet und gut verarbeitet.

TEST Mercedes Actros 1860 LS