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»HINTER DEN KULISSEN« | JUBILÄUMSAUSGABE »20 JAHRE NEUBERT«

Hinter den Kulissen - Sonderausgabe | Jubiläumsausgabe "20 Jahre OT-Neubert"

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Firmenzeitung der Neubert Orthopädie-Technik GmbH & Co.KG. Diesmal ganz im Zeichen des 20-jährigen Firmenjubiläums

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20 JAHRE 20 JAHRE IM RÜCKBLICK IM RÜCKBLICK WIR SAGEN »DANKE«

»HINTER DEN KULISSEN« | JUBILÄUMSAUSGABE »20 JAHRE NEUBERT«

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Liebe Leserinnen und Leser,

den Gedanken, mich selbständig zu machen, hatte ich vor 21 Jahren, während ei-

ner Betriebsversammlung im damaligen Waldkrankenhaus. Der neue Betreiber und

Investor verkündete damals unmissverständlich vor der versammelten Belegschaft,

dass er kein Interesse mehr an der Abteilung Orthopädie-Technik habe.

In diesem Moment stand für mich ganz klar fest, mir meinen Lebenstraum zu erfül-

len und als selbständiger Unternehmer Verantwortung zu übernehmen.

Natürlich gehörte dazu auch eine große Portion Wagemut, diesen Schritt mit 58

Jahren, kurz vor der Pensionierung, zu gehen. Aber Vision ist die Kunst, Unsichtba-

res zu sehen – und ich habe viel vor mir gesehen. Aus Bildern wurden dann handfes-

te Pläne, aus Zielen konkrete Wege. Aus diesen Visionen habe ich Kraft geschöpft

und von meiner Frau habe ich stets den dafür nötigen Rückenhalt bekommen. Dafür

bin ich sehr dankbar.

Ich blicke gern zurück, auf die Anfänge meiner Tätigkeit hier in Bad Düben. Es war

eine spannende Zeit, in der wir alle viel bewegt haben. Es macht mich glücklich,

mein Arbeitsleben damit verbracht zu haben, anderen Menschen zu helfen und

Lösungen für mehr Lebensqualität zu fi nden. Es ist klar, dass man mit diesem An-

spruch immer nur teilweise zufrieden sein kann, es gibt weiterhin viel zu tun, viel

zu verbessern und zu gestalten.

Dass ich meine ganz eigenen Träume realisieren und mit der Firma Neubert Ideen in

die Tat umsetzen konnte, möchte ich all unseren Mitarbeitern, Geschäftspartnern

und Freunden danken. Ohne Vertrauen und gegenseitigen Respekt wäre dies nicht

möglich gewesen.

Gotthard Neubert

VITA· geboren 1933 in Euba/Chemnitz

· 1950 - 1952 Berufsausbildung zum Bandagisten

· 1959 Meisterprüfung

· anschließend republikweit diverse Stationen als Meister und Produktionsleiter

· 1972 - 1977 Fernstudium zum Finanzökonom

· 1981 - 1991 Leiter der Orthopädietechnischen Werkstatt im Waldkrankenhaus Bad Düben

· 1990 - 1997 Stellvertretender Landesinnungsmeister Sachsen

· 1991 Gründung der Firma Neubert Orthopädie-Technik als Einzelunternehmung

· 1993 Umwandlung in eine GmbH

· 1993 Wahl zum Vorsitzenden des Fachverbandes Sachsen/Thüringen

· seit 1992 Vorstandsmitglied des Bundesinnungsverbandes

· 1996 Wahl zum Vizepräsidenten des Bundesinnungsverbandes

· 2002 Heine-Hessing-Medaille in Gold für besondere Verdienste in der Orthopädie-Technik,

verliehen vom Bundesinnungsverband

GOTTHARD NEUBERTVISIONÄR, FIRMENGRÜNDER UND SENIOR-CHEF

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»WER MUT ZEIGT, MACHT MUT« ANDREAS NEUBERT

»UNSERE ELTERN HABEN UNS IMMER DIE WAHL GELASSEN« SANDRA NEUBERT

Genau genommen feiern wir 2011 ein

doppeltes Jubiläum: zum Einen 20 Jah-

re Privatunternehmen Neubert und zum

Anderen 30 Jahre Orthopädie-Technik in

Bad Düben. Das sind insgesamt 50 Jahre,

in denen wir von unseren Kunden, aber

auch von vielen Partnern, Mitarbeitern,

Kollegen und Freunden unterstützt wur-

den. Dafür auch an dieser Stelle meinen

herzlichsten Dank.

Der Einzige, dem ich dabei für seine Ver-

rücktheit und seinen Mut danken möch-

te, ist mein Vater, Gotthard Neubert. Er

hat damals kurzerhand beschlossen, sich

selbständig zu machen. Ein Alter, in dem

Andere gemütlich ihrer Rente entgegen-

schlummern. Auch meiner Mutter ist die-

se Entscheidung hoch anzurechnen – sie

hat diesen Wagemut genau so kühn un-

terstützt.

Und was wäre ein Unternehmen ohne

seine Mitarbeiter? Was wären wir ohne

unsere 55 kreativen, zuverlässigen,

freundlichen und begeisterungsfähigen

Es war eine freiwillige Entscheidung,

1993 nach meiner Ausbildung zur Bank-

kauffrau in Berlin wieder zurück nach

Bad Düben zu kommen und in der Firma

meines Vaters anzufangen. Kein Famili-

endruck, keine zwischenmenschlichen

Erwartungen, sondern ein Entschluss von

Herzen.

Die Aufgaben im Unternehmen waren

klar defi niert, wenngleich die strikte

Trennung von Privatem und Geschäftli-

chem am Anfang ein wenig hart anmu-

tete. Aber nur so konnten wir fair und

geradlinig arbeiten, ohne die anderen

Kollegen zu benachteiligen.

Mein Bruder Andreas und ich wurden 2001

geschäftsführende Gesellschafter, jeder

mit seinen eigenen Verantwortungsberei-

chen. Während er für die Werkstatt zu-

ständig ist und das Handwerk nach Außen

vertritt, kümmere ich mich um alles Kauf-

männische, pfl ege Buchhaltung und Soft-

ware. Wir haben unsere Stärken also dort

positioniert, wo sie gebraucht werden.

Mitarbeiter? Sicher wären wir nicht mehr

als eine gute Idee – ohne jede Chance auf

Realisierbarkeit.

Die, die es am längsten mit uns ausgehal-

ten haben, sind Ulf Kortmann, Andreas

Schulze, Stella Stübing, Reneé Heller und

Frank Richter. Wir sind quasi miteinander

groß geworden. Und deshalb kommen

auch sie in unserer Jubiläumsausgabe zu

Wort: mit ihren Erinnerungen und ihren

Zukunftsaussichten.

Die letzten 20 Jahre hatten einiges zu

bieten: spannende Geschichten, drama-

tische Situationen, lustige Anekdoten –

eben das typische Auf und Ab einer Fir-

ma. Genauso spannend stellen wir uns

die nächsten 20 Jahre vor. Voller Visio-

nen, Tatendrang und Menschlichkeit, ge-

meinsam mit Ihnen.

Um den Nachwuchs müssen wir uns da-

bei nicht sorgen. Mein 15-jähriger Sohn

war schon zweimal als Ferienarbeiter bei

Neubert Orthopädie-Technik tätig. Unse-

re Zukunft hat also bereits begonnen …

Das ist auch ein wichtiger Aspekt für den

Umgang mit unseren Mitarbeitern. Un-

sere Arbeitsmoral entspringt dem Ver-

trauen in die zwischenmenschliche Kom-

petenz und die familiäre Atmosphäre.

Freundlichkeit und Kundenorientierung

unserer Mitarbeiter kommen von ihnen

selbst und müssen nicht extra geschult

werden. Wir als Chefs versuchen dabei

stets, Vorbild zu sein.

Wohin werden wir uns entwickeln? Die

Menschen werden immer älter, gleich-

zeitig wird das Gesundheitswesen sta-

gnieren oder sich sogar verschlechtern.

Wir werden unseren Service ausbauen,

Dienstleistungen optimieren und speziel-

le Hilfsmittel nicht mehr nur auf Rezept,

sondern gezielt auch zum Privatverkauf

anbieten.

Bad Düben ist dafür ein idealer Stand-

ort. Hier haben wir Geschichte gemacht

– auch dank des guten Renommees mei-

nes Vaters – und hier werden wir weiter

wachsen.

ANDREAS NEUBERTGESCHÄFTSFÜHRER

SANDRA NEUBERTGESCHÄFTSFÜHRERIN

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Im Jahr 1981 entstand im ehemaligen Waldkrankenhaus Bad Düben eine Klinik-

werkstatt. Das war die Geburtsstunde der Orthopädie-Technik in Bad Düben.

Zehn Jahre später, 1991 wurde die Werkstatt dann aus der Klinik herausgelöst

und von Gotthard Neubert, dem jetzigen Seniorchef, gekauft und als Privat-

unternehmen weitergeführt. Seine Kinder, Sandra und Andreas Neubert, sind

1997als Gesellschafter in die Firma eingestiegen. Das Unternehmen wurde in

eine GmbH umgewandelt und im Jahr 2001 traten die beiden Junioren zu glei-

chen Teilen die Nachfolge an.

HISTORIE

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»GEHT NICHT« GIBT’S NICHT BEI MEINEM MANN EIN INTERVIEW MIT KRISTINA NEUBERT

Wie haben Sie 1991 die Entscheidung

Ihres Mannes, sich selbständig

zu machen, aufgenommen?

Kristina Neubert: Mein Mann hatte

schon immer diesen Traum. Durch die

politischen Veränderungen 1989 und die

wirtschaftlichen Folgen ergaben sich

plötzlich ganz neue Möglichkeiten. Ihn

packte mit 57 Jahren diese unglaubliche

Energie, noch einmal mitmischen, et-

was Großes reißen zu wollen.

Natürlich hatte ich Ängste, wie sich für

uns die Zukunft entwickeln würde. Fi-

nanziell war das ein großes Wagnis, für

uns Ostdeutsche ein Sprung ins kalte

Wasser der Marktwirtschaft. Aber mein

Mann war und ist ein Macher. Ich wusste,

dass er das packt und habe ihn mit all

meiner Kraft und Zuversicht dabei un-

terstützt.

Was denken Sie, woher seine Willens-

stärke kommt?

Kristina Neubert: Menschen zu helfen,

das ist sein oberstes Anliegen, dafür

hat mein Mann immer alles gegeben.

Ein »geht nicht« kann er nicht akzep-

tieren. Das hat sich auch in unseren 42

Ehejahren bemerkbar gemacht (lacht).

Worauf wir dabei stolz sein können: Uns

wurde nichts geschenkt, wir haben alles

selber hart erarbeitet. Deshalb konnte

ich auch nie den Neid der Anderen ver-

stehen. Mein Mann ist äußerst boden-

ständig, er hat nie aussichtslos nach den

Sternen gegriffen.

Sie haben von 1991 bis 2009 in der Ver-

waltung der Firma, im Bereich Stoma/

Inkontinenz gearbeitet. Wie kann man

sich das Miteinander vorstellen, wenn

der eigene Mann zugleich der Chef ist?

Kristina Neubert: Anfänglich habe ich

mich fast ein bisschen als Eindringling

gefühlt, weil das gesamte Team durch

die gemeinsame Arbeit im Waldkranken-

haus schon fest zusammengewachsen

war. Aber bald war auch ich ein Teil da-

von. Wir als Familie hatten nie irgend-

welche Sonderrechte in der Firma, we-

der ich noch meine Kinder. Wir haben

Privates und Geschäftliches immer ge-

trennt, auch um eine gewisse Vorbild-

funktion zu erfüllen.

Kann man von so etwas wie einer

»Arbeitsmoral« der Firma Neubert

sprechen?

Kristina Neubert: Unsere Vorstellungen

von Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Ge-

radlinigkeit kommen von Innen heraus.

Gemäß der Regel »Behandle andere so,

wie du von ihnen behandelt werden

willst«, verfolgen wir stets eine saubere

Arbeitsweise gegenüber Mitarbeitern,

Partnern und Kunden. Deshalb hat sich

die Firma einen sehr guten Namen ge-

macht und deshalb wurde mein Mann in

seinen vielen berufspolitischen Ämtern

auch sehr geachtet.

Die nächste Generation hat 2001 die

Geschäfte übernommen. Wie stehen

Sie und Ihr Mann zur Arbeit Ihrer Kinder,

Sandra und Andreas?

Kristina Neubert: Ich bin stolz auf das,

was mein Mann aufgebaut hat. Und ich

bin stolz auf meine Kinder, wie souve-

rän und erfolgreich sie seine Nachfolge

angetreten sind. Sie sind die alleinigen

Geschäftsführer, wir haben Vertrauen in

ihre Arbeit – auch wenn mein Mann ab

und zu noch einen Blick auf das Gesche-

hen wirft (lacht). Die Firma war schließ-

lich ein bedeutender Teil seines Lebens.

Wie sehen Ihre privaten

Zukunftspläne aus?

Kristina Neubert: Gesundheit bleibt der

größte Wunsch, ganz klar. Und ich hoffe,

dass wir es weiterhin schaffen, die freie

Zeit zu genießen, die wir nach all den

Arbeitsjahren jetzt haben: für Hobbys,

Reisen und vor allem auch für unsere

Enkelkinder.

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Ich habe 1982 in der Orthopädietechni-

schen Werkstatt des Waldkrankenhauses

angefangen. Dabei war meine Berufswahl

eher Zufall. Eigentlich wollte ich Kfz-

Schlosser werden, musste mich aber aus

gesundheitlichen Gründen umorientie-

ren. Durch die Berufsberatung konnte ich

mich jedoch recht schnell für eine Ausbil-

dung als Orthopädietechniker begeistern

und habe diese drei Jahre in Leipzig ab-

solviert.

Dann kam ich nach Bad Düben. Besonders

an die Anfänge, an die Kommunezeit im

Schwesternheim, habe ich schöne Erinne-

rungen. Etwas später ist mir meine Frau

nach Bad Düben gefolgt und wir haben

hier den Grundstein für unser Haus und

unser zukünftiges Leben gelegt.

Die Entscheidung, 1991 Gotthard Neubert

und seine Idee einer eigenen Orthopädie-

fi rma zu unterstützen, war ganz klar. Wir

Mitarbeiter haben schließlich gemeinsam

mit ihm die Abteilung im Waldkranken-

haus aufgebaut und wollten einer drohen-

den Aufl ösung zuvorkommen. Mit Erfolg.

Die Umstellung klappte problemlos. Wir

fühlten uns noch inniger im Team, die Ar-

beits- und Organisationsprozesse verlie-

fen innerhalb des neuen Privatunterneh-

mens viel unbürokratischer. Mittlerweile

leite ich den Fachbereich Maßorthopä-

die. Wir haben mit dieser Abteilung die

Möglichkeit, jenseits konfektionierter

Hilfsmittel, individuelle Lösungen für

individuelle Menschen zu schaffen und

ihre Lebensqualität zu verbessern. Es

bleibt nicht aus, dass ich die persönli-

chen Schicksale unserer Kunden und Pa-

tienten, ihre Leidenswege gedanklich mit

nach Hause nehme. Aber letztlich siegt

das Gefühl, dass ich mein Bestes gebe,

um ihnen zu helfen.

Die Zukunft von Neubert sehe ich op-

timistisch, vor allem wenn wir mit der

elektronischen Entwicklung der Branche

mithalten. Das sind Riesenschritte, die

wir meistern werden. Weil wir Vorreiter

sind und bleiben.

Die Liebe zu meiner Frau hat mich nach

Bad Düben geführt. Wegen ihr habe ich

Berlin nach meiner Ausbildung zum Or-

thopädietechniker verlassen. Es war die

richtige Entscheidung, in einem doppel-

ten Sinn.

Denn so konnte ich ab 1982 auch die Or-

thopädietechnische Werkstatt im Wald-

krankenhaus zusammen mit Gotthard

Neubert und meinen Kollegen aufbauen.

Ganz selbstverständlich, dass wir 1991

alle gemeinsam in das Privatunterneh-

men gewechselt sind. An meiner Arbeit

schätze ich besonders, dass es keine Stan-

dardaufgaben gibt: Alle Produkte sind

Unikate, die viel Kreativität und Geschick

erfordern. In den letzten Jahren und

Jahrzehnten haben sich dabei Qualitäts-

niveau und Komfort enorm entwickelt.

Ich denke immer noch mit Bewunderung

an die Situation afrikanischer Verletzter

zurück, die mit ungepolsterten Prothesen

versorgt wurden. Solch ein fester Schaft

ist heute nicht mehr denkbar.

Mein Blick in die Zukunft? Technik und

Material werden immer besser, das Ge-

sundheitswesen leider immer schlechter.

Man wird fi nanziell nicht mehr so dürfen,

wie man möchte oder könnte. Hier wer-

den wir fl exibel reagieren müssen. Je-

doch sehe ich Neubert Orthopädie-Tech-

nik weiter auf Expansionskurs. Zuletzt

hatten wir Anfragen aus Riga. Und wenn

es der Chef zulässt, bleibe ich noch mal

20 Jahre dabei.

Ich habe 1984 meine Ausbildung als

Bandagistin im Waldkrankenhaus be-

gonnen. Durch die Umstrukturierung

1991 gab es für mich keine andere Wahl

und so bin ich Gotthard Neubert gerne

in die neue Firma gefolgt. Für seinen

Mut und seine Entscheidungskraft, die

unsere Arbeitsplätze gesichert haben,

bin ich ihm immer noch dankbar.

Ich bin froh, dass ich durch meine Arbeit

das Leben von Menschen verbessern und

erleichtern kann.

Mich beeindruckt vor allem die Ent-

wicklung, die die Orthopädie-Technik

in den letzten Jahrzehnten durch-

laufen ist. Was früher noch mühsam

einzeln gefertigt wurde, wird jetzt

konfektioniert angeboten. Durch den

Sparkurs der Krankenkassen wird der

Trend immer mehr zu freiverkäufl i-

chen Produkten ohne Rezeptvorlage

gehen. Auch wenn das Gesundheitsbe-

wusstsein unserer Patienten und Kun-

den auf einem guten Niveau ist, muss

sich ihr Bewusstsein für das sich verän-

dernde Preis-Leistungs-Verhältnis noch

einspielen.

Eine Expansion der Firma ist wün-

schenswert, aber nicht um jeden Preis.

Das Fundament muss hier bleiben, in

der Region, um weiterhin optimale

Kundenbetreuung garantieren zu kön-

nen. Für mich sind 20 weitere Jahre

bei Neubert durchaus denkbar. Zumal

ich es nur 700 m bis zur Arbeit habe.

»NACH 1991 WURDE ES NOCH INNIGER« ULF KORTMANN, FACHBEREICHS-LEITER FÜR ORTHOPÄDIE-TECHNIK, PROTHETIK, ORTHETIK, BANDAGEN

»ICH BIN UNSEREM SE-NIORCHEF DANKBAR«STELLA STÜBING, BANDAGISTIN UND AUSSENDIENSTMITARBEITERIN

»DER TREND ZUR EXPANSION IST DA« ANDREAS SCHULZE, ORTHOPÄDIE-TECHNIKER IM FACHBEREICH SCHUH-TECHNIK UND SILIKONBEARBEITUNG

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Verschiedene Umstände und Umwege

haben mich 1984 zu meiner Ausbildung

als Orthopädietechniker ins Waldkran-

kenhaus gebracht. Eigentlich hatte mich

ein Beruf im Bereich der Feinmechanik

oder Optik gereizt. Aber es kam anders.

Nicht zum Nachteil.

Meine Arbeit im Außendienst für Neubert

Orthopädie-Technik bietet mir zeitliche

Flexibilität und den Kontakt mit vielen

Menschen. Ich betreue verschiedene

Einrichtungen, wie Klinikbereiche und

Fachärzte, bei den Anproben unserer

maßorthopädischen Produkte.

In meinen 27 Berufsjahren hat sich vie-

les geändert: die Werkstoffe, die Tech-

niken, der Kundenstamm, eigentlich

das gesamte Berufsbild. Unser fi rmen-

internes Entwicklungspotential sehe ich

in der Spezialisierung von Hilfsmitteln,

wie z.B. den Kinderhelmen bei Plagio-

cephalie (Schädeldeformitäten). Unsere

Kunden reisen dafür sogar aus 500 km

Entfernung an.

Unseren Senior-Chef Gotthard Neubert

habe ich immer für seinen Weitblick und

seinen visionären Mut geschätzt. Die

Freiräume, die er seinen Mitarbeitern,

auch mir und meinem Hobby der Veran-

staltungstechnik, gewährt hat, wurden

stets dankbar aufgenommen. Ich bin mir

sicher, dass diese Motivation auch ihren

Teil zum Erfolg von Neubert Orthopädie-

Technik beigetragen hat.

Wie seid Ihr zur Ausbildung als Orthopädiemechaniker(in)/Bandagist(in) gekommen?

Gabriele: Meine Eltern haben diesen Beruf und auch mein Bruder ist Orthopädie-

schuhmacher. Ich war dann bei Neubert zur Ferienarbeit und habe gemerkt, wie

viel Spaß der Job bringt. Seit 2007 bin ich nun hier Lehrling.

Sandro: Auch bei mir ist es familiär bedingt. Meine Eltern haben in Dresden eine

Firma, die auf Schuhtechnik spezialisiert ist. Und so war es klar, dass ich irgend-

wann mal mitmische. Da mein Interesse jedoch eher der Orthopädiemechanik und

dem gesamten menschlichen Körper gilt, habe ich mich 2008 für diese Ausbildung

entschieden.

Gab es in der Zeit ein besonderes Erlebnis, das Euch im Kopf hängen geblieben ist?

Sandro: Ich habe mit Herrn Peschel, meinem Meister, eine Prothese für einen Pa-

tienten gebaut, der frisch amputiert wurde. Dieser ist gleich bei der Anprobe im

Krankenhaus damit losgelaufen und hat vor Freude geweint. Das hat mich sehr

berührt.

Welche Entwicklungen und Tendenzen seht Ihr für die Branche der Orthopädie-

Technik?

Gabriele: Ich denke, dass viele Arbeiten, wie zum Beispiel Gipsmaßnahmen, irgend-

wann nicht mehr von uns selbst gemacht werden, sondern von Maschinen. Die Tech-

nik wird viele Arbeitsschritte vereinfachen, so dass auch Schäfte von Maschinen

gefräst werden können.

Sandro: Es wird alles technologischer. Unglaublich, was teilweise schon heute mög-

lich ist: Muskeln, die verkabelt und über nervliche Zusammenhänge gesteuert wer-

den. Diese Entwicklung ist extrem spannend.

Gabriele: Für die Patienten bedeutet dies natürlich einen immensen Zuwachs an

Lebensqualität. Ob die Maschinen unsere Arbeitsplätze gefährden, wird sich zeigen.

Sandro: Das glaube ich nicht. Es wird immer fähiges Personal gebraucht, das diese

Maschinen bedienen und warten kann. Und persönlicher Service lässt sich eben

nicht durch kalte Technik ersetzen.

»ERFOLG BRAUCHT FREIRÄUME«RENEÉ HELLER, ORTHOPÄDIETECHNIKER UND AUSSENDIENSTMITARBEITER

UND WIE DENKT DER NACHWUCHS? EIN INTERVIEW MIT DEN AZUBIS GABRIELE SCHULZE UND SANDRO BERNEIS

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Herausgeber: Neubert Orthopädie-Technik GmbH & Co. KG | Reinharzer Straße 20 b | 04849 Bad DübenAnsprechpartnerin: Ute Schmautz | Telefon: 03 42 43-3 15-0 | www.ot-neubert.de

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