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hörbar DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND MÄRZ 04 2011 12 MERCAN DEDE PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

HÖRBAR 04 | 2011|12

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MERCAN DEDE Derwisch des 21. Jahrhunderts KIRILL PETRENKO Unter allen Stühlen ALICE SARA OTT Ein Quäntchen Glamour KRASSIMIRA STOYANOVA Starke Stimme Im Interview JANINE JANSEN Freundschaftsspiel

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hörbarD A S M A G A Z I N D E S K O N Z E RT H A U S D O RT M U N D M Ä R Z 0 4 2 0 11 12

M E R C A N D E D E

PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

DER PARTNER DIE SPONSOREN

DIE CO-SPONSOREN DIE FÖRDERER

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE FÖRDERER

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.

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Mitunter kann Musik sehr sportiv daherkommen und zu Vergleichen aus der Welt der Leibesübungen anregen. So geschehen bei einem Konzert, das ich nie vergessen werde und bei dem eine ehemalige »Junge Wilde« eine entscheidende Rolle spielte. Auf dem Programm des Konzerts im Jahre 2006 stand unter ande-rem das Violinkonzert von Tschaikowsky. Janine Jansen war die Solistin und Sakari Oramo, den wir noch vor kurzem im KONZERTHAUS DORT-MUND erleben durften, der Dirigent des City of Birmingham Symphony Orchestra. An diesem Abend ging der Stern Janine Jansens in Dort- mund auf. Kaum waren die ersten Takte erklun- gen, übernahm die sympathische Holländerin das Kommando und sprintete los. Janine Jansen lenkte das uns allen so vertraute Schlachtross der Romantik wie mit einen Formel-1-Boliden durch den Parcours der Musik. Ihre Beschleuni-gungskraft und Kurventechnik, die einer Eis- schnellläuferin zur Ehre gereichen würde, waren erstaunlich. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis das Orchester aus der Kurve fliegen würde. Aber der ruhige Finne Oramo lächelte nett und trug die entfesselte Solistin und das rasende Ensemble sicher auf seinen Händen zu einem glücklichen Finale. Seit diesem Abend weiß ich, wie Tschaikowsky auch klingen kann. Janine Jan- sen war danach noch manches Mal zu musika-lischen Abenteuern im KONZERTHAUS DORT-MUND. In ihrem Interview mit Dr. Jan Boecker gibt sie wie immer nett und entspannt Auskunft über ihre aktuellen Pläne und rät den neuen »Jungen Wilden«, ihre Zeit bei uns in Dortmund einfach zu genießen.

EINBLICKE INS PROFILAGER

Am Anfang dieses Jahres gab der Bariton Tho- mas Quasthoff seinen Abschied als Sänger be- kannt. Ein uns alle betroffen machender, aber letztlich konsequenter Schritt, für den ich großes Verständnis habe. Denn nur zu gut wissen wir, welche Belastungen so berühmte Musiker wie Thomas Quasthoff auszuhalten haben und wie groß die zeitliche und körperliche Inanspruch- nahme ist. Ich hätte es mir gewünscht, ihn noch einmal live hören zu dürfen. So bleibt am Ende dieser Karriere die lebendige Erinnerung an einen charakterstarken und herausragenden Künstler, eine große Persönlichkeit und viele wunderschö- ne CD-Einspielungen.

Wir haben das Konzert in Dortmund übrigens aus guten Gründen nicht abgesagt – nicht nur, weil Thomas Quasthoff uns darum bat, sondern auch, weil er wollte, dass seine Kollegen nicht unter seiner Entscheidung zu leiden hätten. Er selbst kümmerte sich – typisch für ihn – um ei-nen adäquaten Ersatz. Seine Wahl fiel auf Florian Boesch, der dann auch den Abend im Konzert-haus bestritt. Hier kann man wirklich sagen: Er kam, sah und siegte. Mit Florian Boesch betrat eine große Stimme zum ersten Mal die Bühne in Dortmund. Und wir freuen uns darüber, dass Florian Boesch nun zu seinem »eigenen«, lan-ge geplanten Liederabend ins KONZERTHAUS DORTMUND kommt.

IhrBenedikt StampaIntendant und Geschäftsführer desKONZERTHAUS DORTMUND

04 einblick

ANNE-SOPHIE

MUTTERKammerorchester Wien – Berlin, Michael Francis Dirigent Rihm, Anne-Sophie Mutter Violine

Werke von Mozart und Rihm

Mi 23.05.2012 · 20.00 Uhr

03 editorial

04 einblick

05 inhalt

06 aktuelles

28 briefe

29 ausblick I rätsel I impressum

30 haus und verkauf

08 interview

FreundschaftsspielEin Update von der ehemaligen »Jungen Wilden« Janine Jansen

10 titel

Derwisch des 21. JahrhundertsDer türkische Musiker Mercan Dede spielt sich durch die Kulturschichten seiner Heimat

14 zeitinsel

Unter allen StühlenDie Leitung eines Orchesters fasziniert Kirill Petrenko schon seit 35 Jahren

17 orchesterzyklus

Ein Quäntchen GlamourEine Pianistin zwischen Extravaganz und tiefer Musikalität: Alice Sara Ott

20 l iederabend

Starke Stimme Von den Bühnen der Welt findet Krassimira Stoyanova immer wieder zum Lied

22 meisterpianisten

Zwischen Licht und SchattenDer Pianist Pierre-Laurent Aimard folgt dem Werk als Wegweiser

24 jazz

Geniale Pinselführung Mit einem Bein in der Klassik findet Branford Marsalis neue Wege für den Jazz

25 l iederabend

Unter die HautFlorian Boesch schält die kleinen Dramen aus seinem Liedprogramm heraus

26 tournee

Expedition Salonen Mit Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen nach Gran Canaria

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B augleich und doch ganz anders Seit etwa einem Jahr verfügt das Konzerthaus über einen zweiten Konzertflügel, den es den »Freunden des KONZERTHAUS DORTMUND« und der Kulturstiftung Dortmund verdankt. Nun können Pianisten zwischen den beiden In-strumenten wählen. Welche Kriterien sie dabei anlegen und wie sich die beiden Flügel klanglich unterscheiden, demonstrierte unser ehemaliger Exklusivkünstler Fazıl Say bei einem exklusiven Flügelvergleich für Mitglieder des Freundeskreises und der Kulturstiftung. Dabei war nicht nur zu erfahren, worin die klanglichen Unter- schiede zwischen den baugleichen Steinways bestehen, sondern auch, wie man als Konzertbesucher erkennen kann, welches Instrument gerade auf der Bühne steht: Der glänzend lackierte Deckel des alten Flügels wirft eine Reflektion an dieBühnenrückwand – der matt lackierte des neuen hingegen nicht.

eihnachten im Januar Da die Weihnachtszeit bekanntermaßen auch Konzertzeit ist, liegen die Termine im KONZERTHAUS DORTMUND im Dezember dicht an dicht. Manchmal ist der Zeitplan so eng, dass nicht mal mehr eine Weihnachtsfeier hineinpasst. Deshalb nutzte das Konzerthaus-Team im Januar ein Angebot des Restaurant Stravinski und ging in nachweihnachtlicher Besinnlichkeit selbst an die Töpfe: Unter Anleitung der Küchenchefs zauberten die Mitarbeiter drei Gänge in der Küche des Stravinski. Die Hierarchien in einer Profi-Küche sind natürlich streng, da wird auch ein Intendant zu niederen Arbeiten abgestellt. Unklar ist übrigens bis heute, ob dies die Weihnachtsfeier 2011 oder 2012 war – schließlich ist das Konzerthaus mit innovativen Konzepten seiner Zeit gerne einmal voraus.

P opmusik für alle Im Konzerthaus-Saal versenken sich nicht nur Musi-ker wie Martin Stadtfeld oder Janine Jansen für sorgfältig geplante CD-Aufnahmen großer Labels in ihre Musik. Manchmal kommt auch bei einem Mitschnitt für interne Zwecke so viel Schönes heraus, dass man das Konzert der Weltöffentlichkeit nicht vorent-halten darf. So sind die Künstler der Pop-Abo-Reihe regelmäßig entzückt über ihre Akustik-Experimente: Die Bands Kinderzimmer Productions und Get Well Soon haben sich nach ihren Konzerten per CD »Live aus dem KONZERTHAUS DORTMUND« gemeldet, und auch Gisbert zu Knyphausen hat jetzt ein feines Live-Album in limitierter Auflage veröffentlicht. Für das Dortmunder Konzert hatten er und seine Band vielen Liedern ein neues Gewand über- gezogen. Mit Vibrafon, Klavier, Cello, Banjo und Herrn zu Knyp- hausen an der Trompete rissen die Musiker schon das »livehaf-tige« Publikum von den Sitzen. Wer eine der 8000 Knyphausen- CDs ergattert, kann sich nun auch zu Hause zu Standing Ovations hinreißen lassen.

eue Bekanntschaft Es ist schön, viele gute Freunde zu haben. Und diese Freundschaft besteht schon lange: 1999 gründete das Dortmunder Handwerk den Verein »Freunde des KONZERTHAUS DORTMUND«. Seither helfen die Mitglieder – zu erkennen an der gol-denen Nashorn-Anstecknadel – mit ihren Beiträgen, ein hochrangiges und anspruchs-volles Konzertprogramm zu realisieren. Unter dem Vorsitz von Kreishandwerksmeister Peter Burmann schreiben sie gemeinsam eine Erfolgsmelodie des Konzerthauses. Als Dank gibt es spannende Angebote rund um die Musik: Kartenvorkaufsrecht, Einla-dung zum musikalischen Jahresempfang und anderen Sonderveranstaltungen, Teil- nahme an Proben und vieles mehr. Gerade konnte der Freundeskreis das 300. Mitglied begrüßen. Die Freude über den Zuwachs mit der schönen runden Zahl kann wohl nur durch das 301. oder 302. Mitglied übertroffen werden...

300.

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Frau Jansen, wir können uns nicht nur auf Ihr Konzert freuen, sondern auch auf die Aufnahme des Programms auf CD, die Sie gleich anschließend bei uns einspielen...Ja, ich denke, dass unser Konzert die beste Vorbe-reitung für die Aufnahme sein wird. Arnold Schön-bergs »Verklärte Nacht« und das Quintett von Franz Schubert aufzunehmen ist ein alter Traum von mir; diese beiden Stücke sind meine absolu-ten Favoriten. Wir starten die Tour in Israel, pro-ben dort eine Woche und geben einige Konzerte, reisen dann weiter nach Hamburg, London und Eindhoven, und Dortmund und Berlin sind dann die beiden letzten Konzertstationen. Nachdem ich den Tourplan gesehen hatte, habe ich gleich mein CD-Label angerufen und gebeten, die CD in Dort-mund aufzunehmen. Erstens, weil es inspirierend ist, noch mit dem Gefühl des Live-Konzerts zu spielen. Und zweitens, weil es solch ein wunder-barer Saal ist. Dann kann es perfekt werden. Und darum bin ich nun sehr glücklich, dass es klappt.

Kammermusik ist enorm wichtig für Sie. Macht es die Sache einfacher, wie es im Titel Ihres Konzerts heißt, mit Freunden zu spielen?Meine Kammermusikpartner sind Freunde, mit denen ich immer spiele, liebe Kollegen, mit de-nen ich zum Teil schon bei den »Jungen Wilden« aufgetreten bin: Mit Maxim [Rysanov] und Tor-leif [Thedéen] haben wir Bach gespielt und das Dvorák-Programm. Es ist wirklich ein vertrau- tes Ensemble. Vom ersten Augenblick an, als wir

Seit November 2010 war Janine Jansen nicht mehr in Dortmund zu hören. Nun kommen

»Janine Jansen & Friends« am 18. Mai mit Kammermusik von Schönberg und Schubert endlich

wieder ins Konzerthaus. Höchste Zeit, unsere Kenntnisse in einem Interview aufzufrischen:

Längst ist Janine Jansen den »Junge Wilde«-Schuhen entwachsen und hat sich als eine der

international renommiertesten Geigerinnen etabliert. Ausnahmsweise ist sie einmal nicht auf

Konzertreise. Sie gibt in ihrer niederländischen Heimatstadt Utrecht Antwort auf unsere Fra-

gen nach Musikerfreunden, Lieblingsstücken, neuen CDs und alten »Junge Wilde«-Zeiten.

FREUNDSCHAFTSSPIEL

JANINE JANSENStudium bei Coosje Wijzenbeek, Philipp Hirshhorn und Boris Belkin; »New Generation Artist« der BBC

Auf ihr Londoner Debüt mit dem Philharmonia Orchestra unter Vladimir Ashkenazy 2002 folgten Einladungen von namhaftesten Orchestern, darunter die Berliner Philharmoniker, Concertgebouworkest Amsterdam u. a.

Gründung des jährlich stattfindenden »Internationalen Kammermusikfestivals Utrecht« durch Janine Jansen

Zwischen 2006/07 und 2008/09 »Junge Wilde« am Konzerthaus

In der Saison 2009/10 Betreuung ihrer eigenen »Carte Blanche«-Reihe beim Concertgebouw; anschließend Artist in Residence beim hr-Sinfonieorchester

Janine Jansen spielt die »Barrere«, eine Violine von Antonio Stradivari (Cremona) aus dem Jahr 1727

Fr 18.05.2012 · 20.00 Uhr

interview 09

zusammen spielten, war da eine besondere Be-ziehung. Im Laufe der Jahre ist dann aber für mich wichtig, ein richtiges Ensemble zu werden und regelmäßig zusammenzuarbeiten. Wir sind kein festes Sextett oder Quintett, wir spielen in verschiedenen Zusammenstellungen: als Klavier- trio, Streichtrio oder was auch immer. Aber je mehr man zusammenarbeitet, desto mehr rückt man zusammen und desto näher kommt man auch den Stücken. Als ich noch »jung und wild« war – was ich natürlich auch schon war, bevor ich nach Dortmund kam –, habe ich mit so vie-len unterschiedlichen Musikern wie nur möglich zusammengespielt, um möglichst viele verschie-dene Inspirationen zu empfangen. In den letzten Jahren dachte ich eher: Ich kenne die Leute, mit denen ich gerne zusammenspiele, wir haben uns als Ensemble wirklich entwickelt – das ist heute für mich viel belebender.

Die beiden Werke von Schönberg und Schu-bert zählen also zu Ihren Favoriten?Es ist immer gefährlich »meine Lieblingsstücke« zu sagen, denn dann denke ich sofort: Oh, mein Gott, was ist mit dem wundervollen Brahms und seinen Werken... Aber in der Kammermusik ste-chen diese zwei Werke für mich irgendwie her-aus. Die Beziehung zu dem Schubert-Quintett reicht schon lange zurück, als ich ungefähr 13 oder 14 Jahre alt war und mit anderen Kindern für drei Wochen bei Sommerkursen war. Ich er-innere mich an das erste Mal, als ich es hörte: Ich wollte es spielen, es hat diese besondere Schlichtheit und weist sehr enge Bezüge zu den Liedern auf. Und ich liebe diese Besetzung, ein Streichquartett mit einem zusätzlichen Cello. Ich habe das Violoncello immer geliebt – tatsächlich wollte ich einmal Cellistin werden, aber dann ist es eben die Violine geworden.

Und Schönberg?Der Schönberg ist natürlich ein ganz anderes

Stück. Es ist ein früher Schönberg und sehr ro-mantisch, sehr expressiv – nicht das, woran man denkt, wenn man Schönberg hört. Natürlich hat es eine vollständig andere Textur als das Schu-bert-Quintett. Wenn man sich Zeit dafür nimmt, stellt sich eine große Klarheit in dem Stück her- aus. Zuerst hat man vielleicht den Eindruck eines großen Durcheinanders oder von einer Klang- decke, aber tatsächlich ist es sehr transparent geschrieben.

Fehlt den Fassungen für Streichorchester die-se Transparenz?Für mich ist die Sextett-Fassung die eigentliche Fassung. Einmal habe ich mit Torleif die Fassung für Klaviertrio gespielt. Ich finde, das ist nicht das gleiche. Das Klavier ist zu stark, es sollte eine ganz leichte Begleitung sein, aber so funktioniert es nicht. Die Sextett-Fassung ist diejenige, in der das Stück ursprünglich komponiert ist.

Im Konzerthaus tritt ab der nächsten Saison die inzwischen dritte »Junge Wilde«-Generation auf. Was würden Sie als Ehemalige dem 17-jäh-rigen Jan Lisiecki raten?Ich fand es toll damals, denn es ist ein wunder-barer Saal, eine großartige Atmosphäre – es ist wirklich ein großer Unterschied, wenn man sich so willkommen fühlt. Jan Lisiecki ist wirklich sehr jung und kommt auch noch von einem anderen Erdteil. Aber ich denke, er wird es einfach genie-ßen, denn es ist ein wunderbares Format. Für die Schüler ist es bestimmt interessant, jemanden zu sehen, der in ihrem Alter ist. Das war damals wirklich lustig: Als ich »Junge Wilde« war und vor den Schülern stand, habe ich mich fast in ihrem Alter gefühlt. Die Schüler fragten dann: »Wie viele Kinder haben Sie?« Und ich dachte: Wow! Sie sehen mich also als erwachsene, alte Frau. Aber er wird wirklich einer von ihnen sein.

Das Interview führte Jan Boecker.FO

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Er ist ein Künstler, der das Ge-

sicht der türkischen Musikszene

verändert hat. Arkın Ilicali alias

Mercan Dede ist als Wandeln-

der zwischen seiner Wahlheimat

Montreal und seinen Wurzeln

am Bosporus, zwischen Sufi-Spi-

ritualität und DJ Culture, zwi-

schen anatolischem Erbe und

globaler Zukunft zur Symbolfigur

einer kulturellen Öffnung der

Türkei geworden.

DES 21. JH.

»Ich sehe mich im Geiste der tanzen-den Derwische«, sagt Mercan Dede. »Einer ihrer Fü-ße bildet das Zentrum, mit dem anderen reisen sie, während sie sich drehen.« In der Tat ist das ein schö-nes Bild für die Biografie des musikalischen Welten-wanderers. Zu seinen frühesten musikalischen Er-innerungen zählt der Klang der Ney-Flöte aus dem Radio, der ihn schon mit sechs Jahren faszinierte, ebenso die Hochzeitsgesänge der Roma-Frauen. »Der sphärisch-klassische Klang dieser Flöte und der tribal-folkige Charakter der Stimmen, diese bei- den Aspekte haben mich vielleicht unbewusst so ge-prägt, dass ich sie heute in meiner Musik zusammen- bringe«, sagt der Künstler, der sich gern ein Punk- Outfit gibt. Auch die Traditionen der mystischen islamischen Bruderschaften der Sufi sog er schon als Jugendlicher eifrig auf. All diese Vorlieben führ-ten ihn jedoch nicht schnurstracks zur Musik: Zu-nächst brach er aus seinem anatolischen Dorf nach Istanbul auf, um Fotojournalismus zu studieren. Sei- ne Bilder erregten dabei einiges Aufsehen, das ka-nadische Saskatoon lud ihn ein, eine Ausstellung zu präsentieren.

Auf der anderen Seite der Welt kam der junge Türke mit der Ethnomusikologie in Kontakt, lernte Klänge aus der ganzen Welt kennen. Elektronik und Volkskulturen, so erkannte Dede, sind zwei nur ver- meintliche Gegenspieler. Und die koppelte er in den frühen Neunzigern in seiner neuen Wahlheimat Mont- real zusammen, mitten im aufkeimenden Techno-boom. Während er die Shows der härteren Gang-art unter seinem DJ-Namen Arkin Allen absolvierte, agierte er in der traditionelleren Variante als Mercan Dede – den Namen hat er der Großväterchenfigur aus einem Roman von Ihsan Oktay Anar entlehnt.

»Ich merkte, wie ich mit dieser Kombination aus Archaischem und Technoidem unglaubliche Energi- en kreieren konnte«, erinnert er sich an die Frühzeit seiner Karriere. »Da sehe ich durchaus Zusammen-hänge mit der schamanischen Musik aus Zentral- asien, wo jede Tonskala auf die Heilung eines be-stimmten Körperteils abzielt. Meine Bühnenshow kann die Zuhörer wie eine schockartige spirituelle Erfahrung treffen und spricht vom Clubgänger bis zur Kopftuch tragenden Frau alle an.« Das klingt ganz und gar nicht bescheiden, und es verwundert nicht, dass konservative Kreise den DJ, Soundbastler und Flötisten auch mal als plakativen Verräter an den Traditionen anfeinden.

Nachdem Mercan Dede am Bosporus Kult gewor- den war, entwickelte er sich Anfang des neuen Mil- lenniums sehr schnell zum größten Exportartikel der Türkei neben seinen weitaus kommerzieller aus- gerichteten Kollegen Tarkan und Sezen Aksu. Be-gründet wurde Dedes internationaler Ruf ab 2002 durch eine CD-Trilogie, die er den Elementen gewid- met hat. Auf »Nar« (Feuer), »Su« (Wasser) und »Nefes«

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(Atem) entwickelte er seine ambitionierte Klangphi-losophie in eine fast orchestrale Dimension hinein: Anerkannte Virtuosen sowohl der traditionellen als auch der klassischen türkischen Musik aus drei Ge- nerationen treffen auf Rapper, Jazzer und Protago- nisten der Weltmusik, darunter der tunesische Sän- ger Dhafer Youssef sowie die ägyptische Global- Dance-Diva Natacha Atlas. Frei interpretierte Ab-wandlungen des Sema, des Drehtanz-Rituals der Sufi-Derwische, sind dabei stets ein fester Bestand-teil seiner Shows. Diese Affinität zum Tanz brachte ihm in jener Phase seiner Karriere auch wiederholt Kollaborationen mit Choreografen wie Pina Bausch ein. Dede erklomm regelmäßig Spitzenpositionen in den Weltmusik-Charts und nicht zuletzt dank sei-ner Musik erlebt das Swinging Istanbul einen kultu-rellen Hype in ganz Europa, verewigt in Fatih Akins Film »Crossing the Bridge«. »Die Türkei bietet mir eine sich ständig erneuernde, auch chaotische In-spiration, die ich dann in Montreal verdauen kann«, berichtet er über sein Pendeln zwischen den Kon-tinenten. »Diese Dualität einer erst 200 Jahre und einer über drei Jahrtausende alten Stadt mit ihren multiplen Kulturschichten ständig neu zu erleben, ist phänomenal. Ich habe als Musiker die Verant-wortung, über diese und mit diesen Schichten neue Geschichten zu erzählen.«

Zum 800. Geburtstag des Sufidichters Rumi hat Mercan Dede 2008 sein vorläufig letztes Album »800« veröffentlicht, auf dem er ein multinationales Ensemble mit Musikern aus der Türkei, dem Iran, China, Kanada, Indien und der Schweiz versammel-te. Zwischenzeitlich ließ er es dann etwas ruhiger angehen. Nun kommt der heute 45-Jährige mit einem neuen Projekt zurück auf die Bühne, das ihn noch enger verbunden zeigt mit der Bosporusme-tropole. Für das Istanbul Quartet hat er drei traditi-onelle Musiker ausgewählt, die mit ihm eine filigra-ne, auf die Essenz konzentrierte Verzahnung von Elektronika und akustischem Handwerk erarbeitet haben. An seiner Seite ist Cafer Nazlibas, Virtuose auf der oberntonreichen Stachelfiedel Kemane, er beherrscht außerdem die selten zu hörende banjo- artige Cümbüs. Der junge Perkussionist Oray Yay mischt nahöstliche und indische Stile auf seiner Bechertrommel Darbuka; Tanju Yıldız schließlich steuert die brillant-metallenen Klänge der Lang-halslaute Baglama ein, eines der wichtigsten Instru-mente des türkischen Klangkosmos. In diesem neu- en Konzept setzt Mercan Dede verstärkt auf atmo- sphärisch begleitende Fotografien, Kurzfilme und Animationen. Und auch in dieser aktuellen Show bezieht er durch den Tanz eines jungen Derwischs das zentrale Element seiner spirituellen Überzeu-gung mit ein. »Meine westlichen Zuhörer müssen den Sufismus nicht auf intellektueller Ebene verste-hen, es reicht, wenn sie ihn mit dem Herzen erfas-sen«, beruhigt er. »Denn wir spielen diese heilige Musik ja an ziemlich unerwarteten Orten.«

MERCAN

DEDEIstanbul Quartet

Mi 02.05.2012 · 20.00 Uhr

Mercan Dede Ney, Electronics, Visuals, Cafer Nazlıbas Kemane, Cümbüs,

Tanju Yıldız Elektronische Baglama, Oray Yay Perkussion, Ceyhun Varisli Tanzender Derwisch

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Bescheidenheit ist eine Zier,

mit der Kirill Petrenko weit

gekommen ist. Der Dirigent

hat sich mit dringlichen Inter-

pretationen einen Platz in der

ersten Reihe der Dirigenten

erarbeitet.

Schon in ganz jun-gen Jahren erlebte Kirill Petrenko den Zauber, der von klassischer Musik ausgeht. »Als ich vier oder fünf Jahre alt war, nahmen mich meine Eltern mit in die Philhar-monie. Von da an besuchte ich jedes Konzert und dazu noch viele Proben.« Das Konzerthaus in Omsk wurde für den kleinen Kirill zu einem zweiten Zuhause. Der Vater und die Mutter waren dort beschäftigt, er als Geiger, sie als Musikwissenschaftlerin. Unmöglich, den Nachwuchs zu Hause zu lassen. »Ich saß unter den Stühlen und sah, was da los war. Der Mann auf dem Podium paralysierte mich, war in meinen Augen und Ohren und erschuf den schönsten Klang, den ich je gehört hatte.« Seitdem hat Kirill Petrenko alles daran gesetzt, Di- rigent zu werden.

Vergleicht man seine Karriere mit denen anderer Stars der jun-gen Generation, erscheint sein Aufstieg zur Weltspitze weniger steil als stetig. Mit 11 Jahren gab

UNTERALLEN STÜHLEN

UNTERALLEN STÜHLEN

zeit insel 15

er sein Debüt als Pianist. Dann zogen die Petrenkos 1990 nach Österreich, nach Vorarlberg, wo Kirills Vater eine Stelle als Or-chestermusiker und Musiklehrer gefunden hatte. Es war ein ar-ger Kulturschock, besonders für den Vater. Kirill Petrenko aber gewöhnte sich sehr schnell um: »Ich war 18 Jahre, als ich Russ-land verlassen habe. Auf der ei-nen Seite war ich glücklich, dort gelebt zu haben, so konnte ich mit der Sprache, der Kultur und der Ausbildung vor allem sehr viel an Identität mitnehmen. Auf der anderen Seite war ich jung genug, um mich für andere kul-turelle Einflüsse offen zu halten.« In Österreich arbeitete Petrenko weiter an seiner Karriere. An der Musikuniversität in Wien beim Di- rigenten Uroš Lajovic ausgebil-det zu werden, bedeutete ihm viel. Das erste Engagement führ- te ihn 1997 nach Abschluss des Studiums als Assistent und Ka-pellmeister an die Wiener Volks-oper.

Am Theater in Meiningen, der nächsten Karrierestation, schaff- te es Kirill Petrenko, erstmals wirklich auf sich aufmerksam zu machen. 2001 stand er dort am Pult, als Regisseurin Christine Mielitz an vier aufeinander fol- genden Abenden Richard Wag-ners »Ring des Nibelungen« auf die Bühne brachte. Im Jahr 2002

wurde Kirill Petrenko Generalmu- sikdirektor der Komischen Oper in Berlin und ist mittlerweile ein international gefragter Künstler. Kritiker nennen ihn einen Dirigen- ten, der es versteht, mit Tönen zu erzählen, der souverän und durchdacht musiziert, vor allem aufrichtig und ernsthaft zu Wer-ke geht. Petrenkos Auffassung seiner Tätigkeit hat wenig mit dem Glanz und Charisma von Pultstars gemein. »Das hat we- niger mit Magie zu tun. Es ist nur ein Beruf. Viel Arbeit und manch- mal Vergnügen.« Jedem neuen Orchester, das er leitet, begeg-net er fast schüchtern. Selbst-zweifel sind immer präsent bei Petrenkos Arbeit. Ein Kritiker hat ihn deshalb in dieser Hinsicht ein- mal mit dem Regisseur Woody Allen verglichen. Das Zaudern, das Infragestellen, die gründli-che Vorbereitung und der Wille, seinen Job so gut wie möglich zu machen: Das macht Petren-kos Charakter aus. »Ich bin so langsam wie möglich, für mich geht es um eine Antikarriere.« Solche Sätze hören wohl vor al-lem Konzertveranstalter weniger gern. Dabei ist Petrenko ein Na-turtalent, ein »natural born con- ductor«, wie schon Dirigent Sem- yon Bychkov festgestellt hat.

Russen seien schlechte Emi-granten, weil sie ihre Heimat mit- nehmen, wohin sie gehen, mein-

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te der Komponist Sergej Rach-maninow einmal. Auf ihn, der mit einem Bein in der Heimat, mit dem anderen in der westeuropä- ischen Kultur steht, träfe diese Feststellung nicht zu, meint Pe- trenko. Zu viel russisches Reper-toire zu dirigieren sei sogar ge-fährlich, zu schnell werde man als Spezialist abgestempelt. Das jedoch ist Petrenko freilich, und besonders, was russische Musik betrifft. Deshalb darf man sich doppelt freuen über die Zeitinsel um die Komponisten Rachmani-now und Skrjabin, die Petrenko gemeinsam mit dem KONZERT-HAUS DORTMUND entwickelt hat. »Ich habe immer eine große Nähe zu Rachmaninow gefühlt. Für mich ist in der Musik diese nostalgische Melancholie, die ich manchmal auch empfinde.« Nach den Dortmunder Konzerten warten im nächsten Jahr zwei begehrte Aufgaben auf Kirill Pe-trenko: Zum einen wird er Gene- ralmusikdirektor der Staatsoper München, zum anderen wird ihm die musikalische Leitung der Neu- produktion des »Rings« in Bay-reuth übertragen. Zwar unkt Kirill Petrenko gerne, als Realist und ernsthafter Arbeiter, der er ist: »Was einmal gut ging, geht das nächste Mal wieder schief.« Doch wenn er dirigiert, war das natür- lich kaum einmal der Fall. Oder hat Woody Allen je einen schlech- ten Film gedreht?

Werke von Rachmaninow und Skrjabin

SÄCHSISCHE

STAATSKAPELLE

DRESDEN

Fr 20.04.2012 · 20.00 UhrDo 19.04.2012 · 20.00 Uhr

Kirill Petrenko Dirigent, Boris Berezovsky Klavier

ochesterzyklus 17

EIN QUÄNTCHENGLAMOUR

Alice Sara Ott gehört zu jener Generation junger klassischer Musiker, die auf ihren Fotos immer auch ein wenig aussehen wie

Erst war die Mutter strikt dagegen, später riss der Vater

eigens eine Wand des Elternhauses ein, um Platz zu schaf-

fen für den neuen Flügel: Mit der Pianistenkarriere ihrer

Tochter scheinen sich die japanische Mutter von Alice Sara

Ott und ihr deutscher Vater mittlerweile angefreundet zu

haben. Die 24 -Jährige lebt noch immer in ihrer Heimat-

stadt München – auch wenn sie dort nicht mehr viel Zeit

verbringt. Ihre Konzertreisen führen sie nach Japan, Russ-

land oder Spanien, nach Bayreuth und Berlin.

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Thomas Hengelbrock Dirigent, Alice Sara Ott Klavier

Werke von Haydn, Liszt und Brahms

NDR SINFONIEORCHESTER

So 20.05.2012 · 16.00 Uhr

Supermodels – mit Anspruch, aber auch mit Sex-Appeal. Es ist die Klasse der virtuosen Geiger, Pianisten und Sänger, die neben

Aufgefallen ist Alice Sara Ott bisher vor allem durch ihre hervorragenden Liszt-Interpretationen. Die Werke des Romantikers begleiten

Ihre Vorliebe für die Romantik teilt Alice Sara Ott mit vielen berühmten Kollegen: Auf Gemeinschaftsprojekten wie »Chopin – Gold« oder

In Dortmund wird sie nun wieder »ihr« Liszt-Klavierkonzert spielen – begleitet vom NDR Sinfonieorchester. Die Leitung an diesem Abend

musikalischer Qualität und künstlerischem Talent ein Quäntchen Glamour und Ex-travaganz in die Konzertsäle bringen – wie Alice Sara Ott, die gern im raffinierten Abendkleid und barfuß die Bühne betritt. Im Alter von 13 Jahren erhielt sie eine erste Auszeichnung als »Most Promising Artist« im japanischen Hamamatsu, räumte später alle nur möglichen Preise bei »Jugend musiziert« ab, war mit 15 die bis dahin jüngste Teilnehmerin beim internationalen Klavierwettbewerb »Pianello Val Tidone« in Italien – und gewann. Zu diesem Zeitpunkt studierte sie bereits seit drei Jahren am Salzburger Mozarteum bei Karl-Heinz Kämmerling, dem »Pianisten- macher« – bis heute ihr wichtigster Mentor. Mehrfach war sie Meisterschülerin an der Internationalen Musikakademie für Solisten im niedersächsischen Bückeburg.

sie bereits seit Jahren, besonders sein Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur hat sie immer wieder gespielt. »Liszt bedeutet mir sehr viel, denn ich habe begonnen, seine Werke zu spielen, als ich etwa acht Jahre alt war – ich habe also viel Zeit mit seiner Musik verbracht«, erklärt sie in einem Interview. »Unglücklicherweise miss-verstehen die Europäer seine Musik oft. Sie denken, sie sei lediglich virtuos, tech-nisch und oberflächlich – ohne echte Tiefe. Doch ich denke, sein musikalischer Ausdruck ist zwischen den Noten, hinter den Noten verborgen. Wenn also das Publikum den Saal verlässt und den Eindruck gewonnen hat, dass es sich nur um Technik gehandelt hat und nicht um Musik, dann muss der Pianist etwas falsch ge-macht haben. Die große Herausforderung an den Pianisten ist weniger die Technik, als vielmehr, die wahre Tiefe hinter den Noten zu finden.« So verwundert es nicht, dass es Franz Liszt war, den Alice Sara Ott – neben Chopin, Mozart, Tschaikowsky und Beethoven – immer wieder auch für ihre CD-Projekte gewählt hat, die sie seit 2008 bei der Deutschen Grammophon herausbringt. Derzeit ist die junge Pianistin häufig und gern gesehener Gast auf vielen bekannten Festivals, unter anderem beim »Bachfest« in Leipzig, beim »Lucerne Festival« oder bei den »Festspielen Mecklenburg-Vorpommern«. Dabei spiegeln sich auch die Wurzeln der Deutsch-Japanerin in ihrer musikalischen Arbeit: So hat sie 2004 in Bayreuth an Wagners Flügel konzertiert und sich im vergangenen Jahr, nach der Katastrophe von Fuku-shima, an einer Benefiz-CD zugunsten des japanischen Roten Kreuzes beteiligt.

»Liszt – Wild & Crazy« ist sie neben Martha Argerich, Lang Lang, Hélène Grimaud oder Maurizio Pollini zu hören. Den Vergleich mit diesen Größen ihres Fachs muss sie immer weniger fürchten: Schon 2007 wählte die Zeitschrift »Fono Forum« sie zur »Nachwuchskünstlerin des Jahres«, drei Jahre später erhielt sie – gemeinsam mit Olga Scheps – den »ECHO Klassik« für das Fach Klavier in derselben Kategorie.

übernimmt mit Thomas Hengelbrock ein Mann, der Sara Alice Ott gewiss ein si- cheres Gefühl geben kann: Unter ihm hatte sie 2010 Tschaikowskys erstes Klavier-konzert und eben diesen Liszt eingespielt, der sie bis heute nicht loslässt, damals allerdings gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern. Vielleicht braucht die Pianistin aber auch keinen beruhigenden Einfluss vor dem Konzert, denn das Stück ist ihr geläufig wie kein zweites und hat für sie eine ganz besondere Bedeutung: »Ich liebe das Klavierkonzert. Es ist ein revolutionäres Stück. Oft, wenn ich es gespielt habe, denke ich hinterher: Jetzt war ich in der Lage, wirklich etwas zu sagen.«

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Auf der Bühne steht die Sklavin der Herrscherin gegenüber und verweigert ihr die Ant-wort auf eine ihrer dringlichsten Fragen. Selbst Folter kann ihren Willen nicht brechen. Woher nimmt die Sklavin diese Widerstandskraft? Aus der Liebe, die auch die Herrscherin noch erfahren wird... »Tu che di gel sei cinta«, so heißt es bei Puccini: »Du, die du umgeben bist von Eis.«

Die Herrscherin heißt Turandot und die Sklavin ist Liù, die ihrem Leben nach dieser Arie ein Ende setzt. Die Sängerin, die sich da als Liù auf der Bühne opfert, ist die bulgarische Sopranistin Krassi-mira Stoyanova. Nach dem Verklingen des letzten Akkords ist der Ausgang unvermeidlich, es kann nicht anders enden – Stoyanova muss sich ins Messer stürzen: Wer so viel Gefühl in eine Arie legt, der muss sterben. Für Krassimira Stoyanova ist es die slawische Seele, die ihr das nötige Gefühl gebe, um immer wieder die großen, tragischen Rollen wie Liù (»Turandot«), Violetta (»La Traviata«) oder Desdemona (»Otello«) zu singen. Ihre natürliche Gesangstechnik lässt genau diese Rollen so glaubhaft erscheinen. Sie singt ohne überflüssige Muskelbewegungen, voll und ganz konzentriert auf den Strom der Luft. Ohne Pressen oder Drücken erklingt jeder Ton anmutig – in den Höhen stets präsent und kraftvoll, in den Tiefen rund und ausgeglichen.

Stoyanovas musikalisches Zuhause liegt auf den großen Opernbühnen der Welt: Wien, München, Barcelona, New York und Washington, um nur einige zu nennen. Aber auch auf der Konzertbühne brilliert sie. Hier sind es wiederum die gefühlvollen Werke, die es ihr angetan haben: Lieder von Puccini, Liszt, Tschaikowsky oder Rachmaninow, voller Wärme, Ernsthaftigkeit und dunkler Tragik. »Lieder sind kleine Gedanken, kleine Einfälle, momentane, nur für den Augenblick bestimmte Ge-fühle«... und somit Teil der Welt von Krassimira Stoyanova.

Mit slawischer Seele stürzt sich Krassimira Stoyanova in die dramatischen Tiefen ihres Repertoires.

STARKE STIMME

Lieder von Liszt, Tschaikowsky und Rachmaninow

LIEDERABEND

KRASSIMIRA

STOYANOVA

Mi 18.04.2012 · 20.00 Uhr

Krassimira Stoyanova Sopran, Jendrik Springer Klavier

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ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN

Ein Klavier kann das einsamste Instrument von allen sein. Verlassen steht es auf der großen Bühne in dem dunklen Saal, lediglich beleuchtet durch einen einzelnen Scheinwerfer. Verlassen und irgendwie der Welt entrückt, sitzt der Pianist vor der Klaviatur. Verlassen und verzweifelt erklingen die ersten Töne, steigen auf und sammeln sich zu grauen Wolken – Vorboten des nahenden Endes, des Untergangs: »Nuages gris«, Liszt. Ein Werk, gezeichnet von der Monochromie des Augenblicks.

Beschwörer dieses Bildes ist Pierre-Laurent Aimard, Grenz-gänger zwischen Licht und Dunkelheit, Farbe und Schwärze. Sein Klavierspiel deckt alle feinen Ausprägungen der klassischen Klangwelt ab. Besonders die Farben der modernen Klaviermusik scheinen Aimards Verlangen nach Klang und Stimmung zu erfül-len, Ligeti, Messiaen oder Webern. Aber nicht nur in der moder-nen Musik beweist Aimard, dass er das Spiel zwischen Licht und Schatten beherrscht. Auch dem sogenannten Standardrepertoire entlockt er ein Spektrum an Klangfarben, das seine Hörer für die Dauer der Konzerte mitnimmt auf eine Achterbahnfahrt der See-lenregungen – von ausgelassen fröhlich zu tief traurig und gerade noch dem Tode entronnen.

Aimards Beitrag zum Liszt-Jahr 2011 war eine Aufnahme mit dem bezeichnenden Titel »The Liszt Project«. Eine klangliche Gegenüberstellung: Liszt gegen Wagner, Liszt gegen Bartók, Liszt gegen Stroppa – oder vielmehr Wagner, Bartók und Stroppa aus Liszt erschaffen. Und immer ist der Klang verbindendes Element: das Werk als Wegweiser und Aimard als Reiseführer. In Aimards Schaffen zeigt sich eine klare Unterordnung unter das Werk – nüch- tern und klar, ohne übertriebenen Gestus, immer dem Werk und dem Klang verpflichtet, gilt das Opus für ihn als Fingerzeig zum Großen, nie ganz Greifbaren in der Musik. Und so hat er auch für seinen nächsten Dortmunder Klavierabend ein Programm ausge-sucht, bei dem er in die Tiefe gehen kann: sämtliche Préludes von Claude Debussy.

In jedes Werk taucht der Pianist Pierre-Laurent Aimard tief ein und fördert Klänge und Geschichten, aber

auch komplexe Strukturen zu Tage.

Préludes von Claude Debussy

KLAVIERABEND

PIERRE-LAURENT

AIMARD

Do 10.05.2012 · 20.00 Uhr

Pierre-Laurent Aimard Klavier

meisterpianisten 23

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BRANFORD

MARSALIS

QUARTET

Branford Marsalis Saxofon,

Joey Calderazzo Klavier, Eric Revis Bass, Justin Faulkner Schlagzeug

Jazz in kreativ verstandener Tradition

Sa 14.04.2012 · 20.00 Uhr

Etwa einen Meter lang, s-förmig ge-bogen, goldene Lackierung und über 20 Klap-pen – ist das der integrale Bestandteil für guten Jazz? Nein! Denn das ist die bloße Beschreibung eines Arbeitsgerätes, die Auflistung der heraus-stechendsten Eigenschaften eines Saxofons. Letztlich ist es nichts anderes als der Pinsel für den Maler. Drückt man den Pinsel einem Kind in die Hand, kommt noch lange kein Picasso dabei raus. Die Kunst entsteht durch den Maler. Der Jazz entsteht durch den Jazzman.

Wenn sich Branford Marsalis sein Saxofon umhängt und seine Finger die Klappen bedie-nen, dann entsteht Kunst – Jazz der höchsten Güteklasse. Technisch perfekte Läufe wechseln sich dann mit innigen, fast schon in sich selbst verliebten Haltetönen ab. »Es ist mir ein Anliegen, wie sich die Musik anfühlt«, so Marsalis. »Tech-nische Perfektion sollte angestrebt werden, aber die musikalische Perfektion muss zu jeder Zeit zugegen sein.« Die musikalische Perfektion ist

es, die seine Konzerte zu einem Erlebnis macht. Marsalis’ Jazz geht unter die Haut und direkt ins Herz oder in die Beine. Es macht keinen großen Unterschied, ob der elfmalige »Grammy«- und »ECHO Jazz«-Gewinner solo auftritt oder mit seinem Branford Marsalis Quartet auf der Büh-ne steht: Marsalis beschreitet neue Wege und schreibt immer wieder aufs Neue Jazzgeschich-te. Er verbindet Tradition mit Innovation.

Der Name Marsalis steht zwar für richtig gu-ten Jazz, dennoch ist Branford Marsalis ein All- rounder am Saxofon. Auch die klassische Kon-zertliteratur ist ihm nicht fremd. Wenn er mit sei-nem Jazz-Quartett auf der Bühne stehe, so kön-ne man falsche Töne auch mal kaschieren, erklärt Marsalis. In der Klassik gehe das nicht, dann ent-wickele sich ein falscher Ton zu einem Schnee-ball und der wiederum zu einer Lawine. Aber genau hier sammelt Marsalis neue Eindrücke und wandelt diese wiederum in neue Impulse für seinen Jazz, den »Marsalis-Jazz«, um.

GENIALE PINSELFÜHRUNG

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Der älteste Sohn der Marsalis-Musikdynastie ist als Saxofonist, Komponist und Produzent

unterwegs. Mit seinem Quartett hat sich Branford Marsalis ein ideales Umfeld geschaffen,

neue Wege zu gehen.

Der österreichische Bariton Florian Boesch verschafft dem Lied eindringlich Gehör.

LIEDERABEND

FLORIAN BOESCH Florian Boesch Bariton, Justus Zeyen Klavier

Lieder von Schubert, Schumann, Loewe und Mahler

Sa 05.05.2012 · 20.00 Uhr

UNTER DIE HAUT

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Ob im Kostüm und begleitet von einem großen Orchester, im Frack und lediglich unterstützt durch ein Klavier oder auch mal in einem stillgelegten finnischen Gefängnis – es scheint Florian Boesch nicht wichtig zu sein, wo seine Stimme zu hören ist, wenn sie nur gehört wird. Dass sie gehört wird, darum muss sich der Sänger keine Sorgen machen: Kraftvoll und sonor dringt seine Stimme auch noch bis in die hinterste Reihe seiner Zuhörer und treibt bei Haydns »Schöpfung« auch noch dem letzten eine Gänsehaut auf die Arme.

Erfahrung mit großen Bühnen hat Boesch zur Genüge sammeln können – am Opernhaus Zürich, bei den »Bregenzer Festspielen« oder am Bolschoi Theater in Moskau. Neben der Oper ist die Heimat von Florian Boesch aber auch auf der kleinen Bühne, als Liedsänger. Nirgends sonst liegen ein Sänger und vor allem seine Stimme so auf dem Präsentierteller wie bei einem Liederabend. Ein heimliches Vertuschen von kleinen Fehlern ist hier nicht möglich. Das Lied verzeiht nichts.

Nachdem er bereits drei Liederzyklen (Schumann- und Heinelieder, Lieder und Balladen von Loewe sowie Schuberts »Winterreise«) aufgenommen hat, ist sich Boesch dieser be-sonderen Herausforderung stets bewusst und meistert sie immer wieder aufs Neue. Und das Publikum dankt ihm seine Anstrengungen, weltweit. Mit Engagements im Wiener Musikverein über die »Schubertiade« in Schwarzenberg bis hin zum »Oxford Lieder Fes-tival« oder Auftritten in den USA und Kanada begeistert er sein Publikum. Seine Stimme scheint wie geschaffen für dieses Genre. Ohne den übertriebenen Gestus eines Opern-sängers singt Boesch die Lieder mit Klarheit und stimmlicher Offenheit, sodass auch die innigsten Gefühle ans Tageslicht gebracht werden und der Zuhörer durch Boeschs Inter-pretationen in eine Welt entführt wird, die nur das Liedgut offenbaren kann – keine großen Dramen, sondern kleine, jedem bekannte, ganz private Tragödien.

l iederabend 25

Wenn die Dortmunder ihren Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen auch nicht täglich erleben können, hat das Konzerthaus

doch Mittel und Wege und vor allem V-Männer gefunden, die den Kontakt zu dem Dirigenten aufrechterhalten. Tilman

Kuttenkeuler ist Intendant des Orquesta Filarmónica de Gran Canaria und als ehemaliger Geschäftsführer des Brückstraßen-

Nachbars Orchesterzentrum|NRW Dortmund noch eng verbunden. Er traf Esa-Pekka Salonen, der für zwei Konzerte auf

Gran Canaria zu Gast war.

EXPEDITION SALONEN

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Gran Canaria

tournee 27

KontaktPer Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231-22 696 155 Per E-Mail an: [email protected], Betreff: Leserbrief · In unser Gästebuch unter: www.konzerthaus-dortmund.de

Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

Boeckers Beste

Liebe Leserinnen und Leser der hörbar,so ins Blaue hineinzuschreiben ist ein wenig riskant, denn alle Zukunft ist ungewiss. Was Sie hier lesen, wurde – Redaktionsschlüssen sei Dank – bereits vor gefühlten Dezennien aufgeschrieben. Und ob es so gekommen ist, dass das Konzerthaus nun auch die Fische, die Besten der Besten, sprich eine Schar neuer »Junger Wil-der« an Land gezogen hat – wir wissen es heute, am Erscheinungstag der hörbar, besser. Zur Saison 2012 |13 steht jedenfalls eine Neuauflage der beliebten Reihe auf dem Plan. Beim Casting erhalten wir Unterstützung durch unser Publikum:

Sehr geehrter Herr Stampa, sehr geehrter Herr Boecker,nachdem nun in dieser Saison zum letzten Mal die vertrauten »Jungen Wilden« antreten, frage ich mich, ob schon Nachwuchs geplant ist. Mir sind zwei Künstler aufgefallen: die französische Violinistin Alexandra Soumm und der amerikanische Pianist George Li.Thomas Rochan

Sehr geehrter Herr Rochan,über Ihre Zuschrift haben wir uns sehr gefreut – einfach nur so, aber auch, weil aus ihr wahre Kennerschaft spricht! Beide Kan-didaten sind absolut ernst zu nehmende junge Musiker (George Li gerade einmal 16!). Einer von ihnen befand sich tatsächlich in der engeren Auswahl. Dass nun letztlich andere »Junge Wilde« nach Dortmund kommen, schmälert ihre Qualität nicht.

Nicht selten erhalten wir im Tonfall ultimativer Dringlichkeit verfasste Hinweise auf musikalische Begabungen im engeren oder weiteren Familienkreis. Zum Beispiel Frau X aus Y, die uns über die Nichte ihrer Schwägerin in Bad Waldliesborn Unglaubliches zu berichten weiß: Die kleine Hanna-Livia, noch nicht ganz drei, könne schon fast ganz eigenständig die Geige halten, ein wertvolles Instrument des Großvaters aus dem 20. Jahrhundert. Ein Wunderkind! (Laut Hildesheimer: »Mozart«, 1980, S. 61 ff. ist sich das Wunderkind seines Genies nicht immer selbst bewusst.) Unbedingt müsse der Intendant das Phänomen in Augen-schein nehmen, schon allein um gefährlichen Fehlentwicklungen vorzubeugen, letztlich aber, um die Konzerthausbühne schon einmal bereit zu halten. Tatsächlich eine Entwicklung gefährdet – und damit die Musikwelt um eines der größten Geigengenies überhaupt beraubt – hätte beinahe der Dirigent Arturo Toscanini. »Musizierende Wunderkinder? Die machen mich noch alle krank!«, soll er ausgerufen haben. Als er dem jungen Yehudi Menuhin dann lauschte, verklärte sich sein Gesicht in Entzücken ob des »unvergleichlich göttlichen Spiels«. Sollte sich die Ahnung eines Wunderkindes vom Kaliber eines Menuhin einmal andeuten – wir wären ziemlich schnell in Bad Waldliesborn.

Aber im Ernst, niemand von unseren »Jungen Wilden« liebt diesen allzu leicht in den Mund genommenen Begriff, geschweige denn beansprucht ihn für sich selbst. Und ein »Junge Wilde«-Casting ist eine verantwortungsvolle Aufgabe; bis in die Neue Welt hat es unsere Konzertplanung geführt, um sieben Richtige zu finden.

Aller Voraussicht nach werden der Kanadier Jan Lisiecki und die Georgierin Khatia Buniatishvili am Klavier, die Geiger Vilde Frang aus Norwegen und Ray Chen aus Taiwan/Australien, die österreich-englische Sopranistin Anna Prohaska und der dänische Cellist Andreas Brantelid Sie in den kommenden drei Jahren mit ihrem wilden Spiel und ihrem Gesang um Sinn und Verstand bringen. Eine internationale Besetzung mit – nicht zu vergessen! – einer deutschen Beteiligung: dem Klarinettisten Sebastian Manz.

Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlichIhr Jan Boecker

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DIE NEUE SPIELZEIT

Hochkarätige Künstler, spannende Programme und die Termi-

ne der Saison 2012|13 müssen zusammengebracht werden

– ein Puzzle der besonderen Art. Am 25. April wird das neue

Programm dann offiziell vorgestellt. Eins gilt aber schon jetzt:

So klingt nur Dortmund!

Für den gesuchten Künstler komponierte Esa-Pekka Salonen eigens ein Werk, das die beiden 2008 für die Deutsche Grammophon eingespielt haben. Schon im Jahr 1997 haben die Musiker erfolgreich zusammengearbeitet: Für die Aufnahme der Bartók-Konzerte mit dem Los Angeles Philharmonic unter der Leitung des aktuellen Exklusivkünstlers des KONZERTHAUS DORTMUND erhielt der gesuchte Inter- pret einen »Grammy«. Diese bereichernde Verbindung kann man auch in Dortmund erleben, wenn der Künstler in Orchesterbegleitung und unter der Leitung Esa-Pekka Salonens sein Spiel erklingen lässt. Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231-22 696 159 oder per E-Mail an: [email protected] ist der 26.04.2012. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dreimal zwei Frei- karten für den Klavierabend mit Pierre-Laurent Aimard am 10.05.2012. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Kodo.

Impressum

HerausgeberKonzerthaus Dortmund GmbH

Intendant und Geschäftsführer

Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

Redaktion

Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

Katharina Kierig

Autoren

Dr. Jan Boecker, Markus Bruderreck,

Marion Daldrup, Stefan Franzen,

Judith Jordans, Katharina Kierig,

Benedikt Stampa, Oda Tischewski

Gestaltung

Kristina Erdmann

Anzeigenmarketing

Anne-Katrin Röhm,

T 0231-22 696 161

Druck

RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG

Termin- und Programmänderungen

sowie Druckfehler vorbehalten.

KONZERTHAUS DORTMUND

Brückstraße 21

44135 Dortmund

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Ausblick

Das hörbar-Rätsel

ausblick 29

RACHMANINOW I SKRJABIN17. – 21.04.2012

PersönlichTicketing+Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 DortmundÖffnungszeitenMontag bis Freitagvon 10.00 bis 18.30 Uhr,Samstag von 11.00 bis 15.00 UhrPer TelefonT 0231-22 696 200Per FaxF 0231-22 696 222Per PostKONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 2144135 Dortmund

ZahlungsartenBarzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten be-rücksichtigen.

InternetTicketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

AbendkasseDie Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

gen Veranstaltung. Die Hörplät-ze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbar-keit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze be-steht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich.Je Interessent wird nur eine Kar-te ausgegeben.

Service für RollstuhlfahrerBitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantie-ren können. Falls Sie keine Be-gleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Ser-vicemitarbeiter zur Verfügung.

Unser Partner für auswärtige GruppenWestfälischer Besucherring imKONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 44135 DortmundKontakt T 0231-18 57 999F 0231-18 57 987www.dortmund-besucherring.de

AGBDie allgemeinen Geschäftsbe-dingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticke-ting des Konzerthauses, im Inter-net und in der Saisonbroschüre eingesehen werden.

Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets

Bitte beachten Sie abweichende Saalpläne in den Reihen Cabaret + Chanson, JAZZnights und Pop-Abo. Bei den Reihen »Junge Wilde«, Zyklus Streichquartett und Orgel im Konzerthaus gibt es einen Einheitspreis.

30 haus und verkauf

DANKE AN DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG UND IHR ENGAGEMENT.

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.

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