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AUSGABE 1 / 2016 www.hsr.ch WIRTSCHAFTSNAH Im neuen Forschungszentrum wird die angewandte Forschung und Entwicklung an einem Ort konzentriert. DAS LABOR IST DIE STADT Jährlich wechselnde Partnerstädte erlauben HSR Studierenden in der Raumplanung wichtige Erfahrungen in realen Projekten. RECHNEN FÜR MAXIMALE PRÄZISION Mit einem neu entwickelten Algorithmus holen die HSR Mathematiker das Maximum aus modernen Garn-Spulmaschinen heraus.

HSR Magazine 1-2016

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Page 1: HSR Magazine 1-2016

HSR Magazin 1 / 2016

AUSGABE 1 / 2016

www.hsr.ch

WIRTSCHAFTSNAHIm neuen Forschungszentrum

wird die angewandte Forschung und

Entwicklung an einem Ort konzentriert.

DAS LABOR IST DIE STADT

Jährlich wechselnde Partnerstädte erlauben

HSR Studierenden in der Raumplanung

wichtige Erfahrungen in realen Projekten.

RECHNEN FÜR MAXIMALE PRÄZISION

Mit einem neu entwickelten Algorithmus

holen die HSR Mathematiker das Maximum

aus modernen Garn-Spulmaschinen heraus.

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NOSER ENGINEERING AG WINTERTHUR I LUZERN I BERN I MÜNCHEN I HEPPENHEIM

RUDOLF-DIESEL-STRASSE 3 CH-8404 WINTERTHUR TEL +41 52 234 56 11

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GALGENFELDWEG 18 CH-3006 BERN TEL +41 31 917 45 11

KONRAD-ZUSE-PLATZ 1 DE-81829 MÜNCHEN TEL +49 89 9901 4880

DONNERSBERGSTRASSE 1 DE-64646 HEPPENHEIM TEL +49 62 5267 4450

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Liebe Magazinleserinnen,Liebe Magazinleser

Wirtschaftsnah wird im Englischen als «application-oriented» übersetzt. Diese Umschreibung deutet auf praktikable und anwendbare Lösungen hin. Wie erzielen wir solche? Das magische Rezept erfordert einen Grundbestand an Theorie und Grundlagen-wissen, Hingabe an die Sache und einen kräftigen Schuss Praxisnähe. Das Grund-lagenwissen bekommen unsere Studieren-den von der Professorenschaft vermittelt, die Hingabe bringen sie als Berufung mit und die Praxisnähe erfahren sie in ihren Projekt- und Bachelorarbeiten.Reicht dieses Bildungspaket aus, um bei der Personalleiterin zuoberst in der CV-Dossier-Auswahl zu liegen? Verschiedene Umfragen und Erhebungen bei Arbeitgebern zeigen, dass das führende Dreigespann nach wie vor aus hervorragender Ausbildung, guter Praxis erfahrung und vorzeigbaren Fremd-sprachenkenntnissen besteht.

Die Absolventinnen und Absolventen kön-nen ihre Dossierplatzierung durch weitere, anwendungsorientierte Fertigkeiten positiv beeinflussen, indem sie ihre Tauglichkeit für das tägliche Berufsleben auch an den Tag legen. Wenn sie sich zum Beispiel als Sektions leiterin in einem Sportclub oder als Gruppenführer in einem Jugendverein engagieren.An der HSR können die Studierenden ihre sozialen, kommunikativen und organisatori-schen Kompetenzen als Mitglied einer Fach-schaft, als Studiengangsrepräsentantin im Vorstand oder in einem Unterverein des VSHSR (offizieller Studentenverein der HSR) oder als Sportverantwortlicher vertiefen. Manche Studierenden bloggen oder über-nehmen Tutorate, einige verbringen ein Semester im Ausland. Alle sammeln bei die-sen Engagements neue Erfahrungen unter jungen Leuten mit verschiedenen Interessen und Backgrounds und reifen persönlich. Sie demonstrieren, dass sie Biss haben und neben ihrem Diplom auch extracurriculare Aufgaben erfolgreich zu Ende führen kön-nen.

Anfang März wurden neue Bachelor- und Masterdiplomanden in die Berufswelt entlassen. Wir wünschen ihnen, dass ihr umfassender, wirtschaftsorientierter Aus-weis ihre CVs besonders begehrt macht.

Viel Spass beim Lesen!

Eva TschudiChefredaktorin

Tobias Leuenberger / ZHdK

WIRTSCHAFTSNAH

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5HSR Magazin 1 / 2016

INHALT

Fokus

7 Die Wirtschaftsnähe ist in der HSR Strategie verankert 8 «Konkrete Themen mit der HSR assoziieren»11 Studienarbeiten als praxisnahe Ausbildung16 In der Raumplanung ist die Stadt das Labor19 Echte Industrieprojekte bereits im Studium20 Mit Mathematik die «perfekte» Garnspule errechnet22 In der Elektrotechnik sind Prototypen gefragt

Themen27 HSR entwickelt hocheffizientes Heizsystem30 Forschungszentrum gibt der Forschung ein Gesicht32 Frischer Wind für die Energieforschung34 Forschen an der Computersimulation von Blitzen37 Neuer Weiterbildungslehrgang: Numerische Störungssimulationen38 Fit für den globalen Arbeitsmarkt

Aktuelles41 Preise und Auszeichnungen, Agenda43 Neues Buch44 Schrift – Buch – Kunst, RobOlympics45 Neue Professuren / Pensionierung49 Fawwworiten, Impressum50 Sprungbrett

11 Sieben HSR Studienarbeiten

die zeigen, wie realitätsnah HSR Studierende

bereits während ihrer Ausbildung arbeiten.

32 Frischer Wind für die Energieforschung

Mit einem Windkanal und einer vertikalachsigen

Windturbine sammeln HSR Studierende praktische

Erfahrung mit modernen Windkraft-Konzepten.

38 Interkulturelle Kompetenz

Studierende lernen an der HSR live per Internet,

welche Herausforderungen internationale Projekte

in der Kommunikation mit sich bringen.

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Tag der offenen Tür an der HSR – Wir öffnen für Sie nicht nur unsere Tore, sondern auch Labors, Versuchsanlagen und das neue Forschungszentrum.

Sie werden Highlights aus unseren acht Bachelorstudiengängen und dem Master MSE in anschaulichen Vorführungen erleben können. Auch die Weiterbildung und unsere Institute werden ihre neuesten Anlagen und Forschungsergebnisse präsentieren. Reservieren Sie sich den 23. April 2016 und erleben Sie zwischen 9 und 17 Uhr einen aussergewöhnlichen Tag an der HSR!

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7HSR Magazin 1 / 2016

Die Wirtschaftsnähe ist in der HSR Strategie verankert

In der HSR Strategie 2020 wird zu unserem Leistungs-auftrag/Mission festgehalten, dass die Hochschule ihr innovatives Potenzial und ihre Autonomie zur Stärkung der Wirtschaftsregion nutzt. Unsere Vision strebt an, dass die Hochschule national als Lern-, Arbeits- und Lebensraum bekannt ist, der vor allem mit zwei Prädi-katen beschrieben wird: exzellent und attraktiv

«Exzellent» bedeutet, dass die HSR gesamtschweize-risch als eine der besten Adressen für ein Fachhochschul-studium im Bereich Technik und Umwelt gilt. «Attraktiv» heisst, dass der ausgeprägte Geist der Kooperation sowie der Innovation und das Lebensgefühl auf dem Campus am See die HSR zu einem bevorzugten Lern-, Arbeits- und Lebensraum machen. Die HSR weist durch ihre Profilierung eine hohe Attraktivität sowohl für Leh-rende und Studierende als auch für Mitarbeitende aus, weil sie eine ausgeprägte, aktuelle und praxisorientierte Aus bildung gewährleistet.

Wie setzen wir es umUm die praxisorientierte Ausbildung auch langfristig zu gewährleisten, muss die Professorenschaft auf dem neuesten Stand der Technologie sein und sich laufend durch hochstehende, anspruchsvolle Projekte weiter-entwickeln. Die von der Wirtschaft und der Hochschule gemeinsam definierten anwendungsorientierten Pro-jekte sind für beide Seiten ein Gewinn. Für die Profes-sorenschaft und ihre Mitarbeitenden, weil interessante, aktuelle und fordernde Projekte bearbeitet werden kön-nen, und für die Wirtschaft, weil durch die Zusammen-arbeit mit der Hochschule das Know-how von bestens ausgewiesenen Professorinnen und Professoren und ih-ren innovativ denkenden Mitarbeitenden, sowie auch modernste Laborinfrastruktur genutzt werden können. Die Wirtschaftspartner der HSR profitieren aber auch vom Zugang zu den Förderinstitutionen wie zum Beispiel KTI, EU, SNF und Stiftungen.

Das Tor zur InnovationIm Jahr 2014 wurden an den Eidgenössischen Techni-schen Hochschulen insgesamt für CHF 27,4 Millionen, an den Universitäten für CHF 15,4 Millionen und an den Fachhochschulen für CHF 60,2 Millionen Projekte von

der KTI gefördert. Der Schweizerische Nationalfonds fördert hingegen insbesondere Projekte, welche zum Ziel haben, das Grundlagenwissen für unsere Gesell-schaft weiterzuentwickeln. Diese Gelder fliessen des-halb mehrheitlich in die ETHs und in die Universitäten. Die Zahlen zeigen die Bedeutung der Fachhochschulen für die Förderung von Innovation und Technologie in un-serem Land. Der Auftrag zur anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung (aF&E) als Teil der Hoch-schulgesetzgebung hat zum Ziel, die Verbindung von Theorie und Praxis zum Wohl unseres Landes voranzu-treiben.

Mehr Raum auch für interne NetzwerkeWas wird die Zukunft für die HSR im Leistungsbereich anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung bringen? Vorerst sind wir sehr dankbar, dass wir Anfang 2016 das neue Forschungszentrum beziehen durften. Es bedeutet eine deutliche Entspannung der permanenten Raumnot an der HSR. Die Mitarbeitenden der Institute konnten grosszügige Räumlichkeiten beziehen, was sich sicher auch positiv auf das Arbeitsklima auswirken wird. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden der Institute wird positiv beeinflusst. Die frei werdenden Räume in den bestehenden Gebäu-den können jetzt wieder dem ursprünglichen Zweck, der Lehre, zugeführt werden. Die zumindest teilweise neue Gruppierung nach Studiengängen wird auch für die Studierenden eine wesentliche Verbesserung darstellen.

Durch Cluster zu inklusiver ForschungDie Zusammenfassung der aF&E-Aktivitäten zu Clustern wird vermehrt interdisziplinäre Projekte begünstigen, auch zusammen mit unseren Wirtschaftspartnern. Es werden voraussichtlich fünf Cluster sein: «Energie- und Umwelttechnik», «Produktentwicklung, Produktions- und Werkstofftechnik», «Infrastruktur und Lebens-raum», «Softwareentwicklung und Netzwerke» sowie «Mechatronik und Kommunikationssysteme». Ausser-dem gibt es Institute, die zu «transdisziplinären Kompe-tenzen» der HSR beitragen werden. Wir hoffen, dass sich die HSR auch in Zukunft als Nukleus für die Ansiedlung neuer Unternehmen in unserem wirtschaftlichen Umfeld bestätigen wird. [email protected]

Hermann Mettler, Rektor HSR

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Das neue Forschungszentrum der HSR steht kurz vor der Eröffnung. Welche Bereiche der HSR profitieren davon?Alex Simeon, Prorektor angewandte Forschung & Entwicklung: Das Zentrum gibt der Forschung an der HSR endlich ein Gesicht. Ausserdem schafft es wieder mehr Platz für die Lehre, die aufgrund der physisch wachsenden Forschung in den letzten Jahren Platz ver-loren hat. Zudem ergeben sich neue Synergien: Wir verschieben nicht nur die 270 Arbeitsplätze ins For-schungszentrum, sondern siedeln insgesamt etwa 350 Mitarbeitende um.Margit Mönnecke, Prorektorin Ausbildung: Da-durch haben wir die Chance, die Fachbereiche in For-schung und Ausbildung räumlich besser zu clustern. Ein Beispiel: Der Studiengang Landschaftsarchitektur und das ILF Institut für Landschaft und Freiraum sind nun in einem Gebäude konzentriert. Zudem konnten wir in der Nähe der Dozierendenbüros individuelle Arbeitsplätze für Studierende ansiedeln, um die Wege kurz zu halten. Das lässt sich zwar nicht für alle Fachbereiche so organi-sieren, aber immerhin für einen Teil. Insofern können wir durchaus sagen, dass mit dem neuen Forschungszent-rum Ausbildung und Forschung mehr Platz erhalten und gleichzeitig direkter zusammenarbeiten können.

Wie wird der neu organisierte Platz konkret genutzt?Simeon: Es ist das erste Mal, dass wir so viele For-schende aus den einzelnen Bereichen in einem Gebäude konzentriert ansiedeln können. Vorher waren einige Büros im Industriegebiet Eichwies ausgelagert, was die Wege teilweise unnötig lang gemacht hat. Die räum-

liche Nähe fördert den Austausch zwischen den For-schenden und den einzelnen Disziplinen erheblich, was vielleicht noch wichtiger ist. Im Forschungszentrum hat ausserdem jeder einzelne Mitarbeiter mehr Platz zur Verfügung. Man muss aber auch klar sagen: Wir haben keinen zusätzlichen Raum für Labors gewonnen. Dafür haben wir weiterhin nur im Industriegebiet Eichwies Wachstumsmöglichkeiten.

Das neue Forschungszentrum der HSR gibt der angewandten Forschung und Entwicklung Schub. Die HSR nutzt den willkommenen Platz zudem für räumliche Umstrukturierungen. Davon profitiert auch die Ausbildung der HSR Studierenden. Die Umsetzung der Strategie 2020 soll den Schub noch intensivieren.

«Konkrete Themen mit der HSR assoziieren»Das Interview mit Prorektorin Margit Mönnecke und Prorektor Alex Simeon führte Willi Meissner, Redaktion

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Mönnecke: Für die Ausbildung bietet die Reorganisa-tion die Möglichkeit, multifunktionale Räume zu schaf-fen. Sie lassen sich flexibel vergrössern oder verkleinern. Das löst die strenge Struktur auf, in einem Raum entwe-der nur Vorlesungen oder nur Übungen in Gruppen durchführen zu können. Die Räume lassen sich jetzt besser den unterschiedlichen Bedürfnissen der Lehr-Lern-Situationen anpassen.

Wie unterscheiden sich die Bedürfnisse in der Ausbildung? Mönnecke: Die Studierenden werden in ihrem Stu-dium auf die Aufgaben in der Praxis vorbereitet. Wäh-rend Studiengänge wie Landschaftsarchitektur und Raum planung in der Praxis eher auf Auftraggeber der öffentlichen Hand treffen werden, sind es für Maschi-nentechnik- oder Elektrotechnik-Studierende eher kon-krete Fragestellungen eines bestimmten Unterneh-mens. Abhängig vom Lernziel muss der Unterricht deshalb auch räumlich angepasst werden. In einigen Fällen sind Gruppenarbeiten im gleichen Raum mit regelmässigem Austausch besser. Andere Lernziele er-fordern eher kleine Räume mit wenigen Einzelplätzen für konzentriertes Arbeiten. Die Räume lassen sich nun besser anpassen. Auch neue Lehrformen – Stichwort Werkstatt-Unterricht oder «Flipped Classroom» – sind nun denkbar.

Wie viel von aktuellen Wirtschaftsentwicklungen fliesst in die Ausbildung ein?Mönnecke: Die Lehrinhalte passen sich in allen Be reichen den Arbeitsanforderungen an. In Studien-, Bachelor- und Masterarbeiten wird ein deutlicher Schwerpunkt auf die Themen Wirtschaftlichkeit und Wett bewerb gelegt. Ein weiteres Thema ist etwa die innere Verdichtung im Bau-wesen in Verbindung mit sinkenden Budgets. Beim Strassen bau geht der Fokus weg vom Neubau hin zur Sanierung. Wenn die Studierenden die HSR verlassen,

kennen sie die aktuellen Rahmen bedingungen und Trends in der Praxis ihres Fachbereichs.

Wird das in der Wirtschaft wahrgenommen?Simeon: Studienarbeiten sind häufig die ersten Kon-takte zu Firmen, aus ihnen entstehen dann oft konkrete Forschungsprojekte. Erkenntnisse aus diesen fliessen teils wiederum zurück in die Ausbildung. Dieser Kreislauf ist den Unternehmen bekannt. Deshalb suchen die Firmen mit dem Know-how unserer Studierenden Ant-worten auf kleinere Fragestellungen.Mönnecke: Unser HSR Karriereforum mit Stellenbörse gibt eine eindrucksvolle Rückmeldung aus der Wirt-schaft. Jedes Jahr melden sich mehr als 100 Unterneh-men an, um mit HSR Studierenden in Kontakt zu kom-men. Das gleiche erleben wir bei der Langen Nacht der Karriere. Die Firmen würden nicht zu uns kommen, wenn sie sich nichts vom Kontakt zu unseren Studierenden erhoffen würden.

Der Kanton St. Gallen hat angekündigt, zusammen mit der HSR die Ausbildung in der Informatik zu verstärken. Was passiert da genau?Mönnecke: Der Rektor der HSR, Hermann Mettler, hat sich stark für das Projekt Informatik-Mittelschulen engagiert und zusammen mit dem BWZ Berufsweiter-bildungszentrum in Rapperswil-Jona neue Wege gesucht. Derzeit laufen klärende Gespräche über die Umsetzung. Wir wollen den Unterricht im Bereich Informatik mit Personen der HSR unterstützen. So klären wir zurzeit, wie die wissenschaftlichen Mitar beiter unserer Forschungs-institute didaktisch aus gebildet werden können, damit sie an der Informatik-Mittelschule unterrichten können.

Mal angenommen, es gäbe keine personellen, finanziellen oder politischen Grenzen: Welche Veränderungen in der Ausbildung oder Forschung wären sinnvoll?Simeon: In der Forschung müssen wir uns stärker auf das Vermitteln unserer Kompetenzen fokussieren. Das heisst, wir müssten thematische Forschungs-Cluster bilden. Das kann ein Cluster 3D-Druck oder Energie-forschung oder urbane Raumplanung sein. Wichtig ist das Auftreten als Nukleus für klar umrissene Frage-stellungen. Meine Vision ist es, nicht mehr so stark ein-zelne Institute an der HSR in den Vordergrund zu stellen, sondern die HSR in klaren Kompetenzbereichen zu po sitionieren. Die interne Struktur der HSR trifft bei Externen auf wenig Verständnis. Deshalb muss eher kommuniziert werden: Bei Energiefragen, Trends in der industriellen Kunststofftechnik oder in bestimmten Software-Bereichen kann die HSR spezialisiertes Know-how anbieten. Eine Handvoll Kompetenzbereiche mit der HSR zu verbinden ist leichter als über 17 einzelne Forschungsinstitute.Mönnecke: Wir müssten auch vermehrt eigene Themen definieren, die sowohl in der Forschung wie auch in der Ausbildung eine Rolle spielen. Es gibt konkrete Themen-bereiche, die mit der HSR assoziiert werden sollten, bei-spielsweise Technik und Umwelt.Simeon: Dabei sollen die Ausbildung und die Forschung gemeinsam Themen nennen, die primär bearbeitet werden sollen. Denn von den Synergien und dem Wis-

Alex Simeon (links) und Margit Mönnecke sind sich einig: Impulse und Trends aus der Wirt-schaft fliessen über die angewandte Forschung und Entwicklung direkt in die Ausbildung der Studierenden ein.

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senstransfer aus der Forschung profitiert die Ausbildung. Die Aktivitäten der Ausbildung münden wiederum nicht selten in Forschungsprojekten, wovon am Ende wieder die Ausbildung profitiert. Diesen Kreislauf zu fördern, fällt mit wenigen Fokusthemen wesentlich leichter.Mönnecke: Ein erster Schritt in diese Richtung ist bereits gemacht. Das Forschungszentrum ermöglicht eine stär-kere Bündelung und das Herausbilden von Schwer-punktbereichen, wie zum Beispiel der Energieforschung. Ein schöner Nebeneffekt von klaren Schwerpunkt- Themen ist, dass wir dadurch auch attraktiver für das Masterstudium werden. Davon wiederum profitiert die Forschung, weil die Masterstudierenden zielgerichtet in Forschungsprojekten eingebunden werden können.

In der HSR Strategie 2020 ist die Rede von Exzellenz, in der Forschung wie auch in der Ausbildung. Welche konkreten Massnahmen sind geplant?Mönnecke: In der Ausbildung haben wir im Frühjahr 2015 mit dem Projekt «Gute Lehre» begonnen. Die HSR nimmt sich vor, für jeden Studiengang und für jede Fach-gruppe Guidelines und Standards für «Gute Lehre» zu definieren. Das ganze Projekt ist als kontinuierlicher Verbesserungsprozess konzipiert. In diese Richtung zielt auch der Credit Suisse Award for Best Teaching, der letztes Jahr erstmals an einen unserer Mathematik- Professoren verliehen wurde.

Simeon: In der Forschung wollen wir unsere Mittel für eine eigene Programmforschung einsetzen, also für Themengebiete, die wir selbst definieren mit dem Ziel, neues Know-how an der HSR zu erarbeiten. Unsere Um-satzzahlen zeigen, dass unsere Kunden und Forschungs-partner mit unserer Leistung sehr zufrieden sind. Wenn es um Exzellenz geht, müssen die Projekte aber den nor-malen Rahmen sprengen. Exzellenz in der Forschung können wir besonders in KTI- und SNF-Projekten sowie bei EU-geförderten Forschungsprojekten zeigen, denn solche Projekte werden durch Experten kompetitiv ver-geben. Ein aktuelles Beispiel ist «Store & Go». In einem Horizon 2020-Forschungs projekt der EU mit 27 Projekt-partnern werden die Möglichkeiten erforscht, ob und wie die Gasnetze in Europa als riesige Batterie für klimaneutral erzeugtes Erdgas mittels Power-to-Gas-Technologie genutzt werden können. So etwas zeugt von Exzellenz. Wenn wir uns hier stärker positionieren können, sind wir auf einem guten Weg. [email protected]

[email protected]

Die beiden Prorektoren wollen erreichen, dass die HSR verstärkt als Kompetenzzentrum für konkrete Bereiche wahrgenommen wird – etwa für Energie- forschung, Umwelt und Technik.

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Studien-, Bachelor- und Masterarbeiten werden jährlich zu Hunderten an der HSR «produziert». Ein grosser Teil davon hilft Unternehmen und Auftraggebern der öffentlichen Hand beim Lösen konkreter Probleme. Die folgenden sieben Beispiele zeigen, wie realitätsnah HSR Studierende bereits während der Ausbildung arbeiten können.

Studienarbeiten als praxisnahe Ausbildung

I. Lenkmomentregelung für Steer-by-Wire-Applikation

Lucas Däscher und Christian Ham

Im Rahmen ihres Elektrotechnik-Studiums an der HSR konnten die Studierenden Lucas Däscher und Christian Ham für ThyssenKrupp Steering eine Studienarbeit ver-fassen. Von der praxisnahen Ausbildung profitiert auch das Unternehmen, wie Marco Dähler, Entwicklungs-ingenieur Technologie und Innovation bei ThyssenKrupp Steering, erklärt: «Einzelne Aufgabenpakete aus der Vorentwicklung von neuen Technologien geben wir im-mer gerne in Form von Semester- oder Abschlussarbeiten an die Fachhochschulen ab. Die Motivation der Studie-renden, an einem greifbaren Industrieprojekt beteiligt zu sein, führt jeweils zu ausgezeichneten Arbeiten und ent-lastet uns sehr.»

Steer-by-Wire für selbstfahrende AutosDamit Autos sich selbst steuern können, müssen mehrere Aufgaben automatisiert werden. Neben etablierten Techniken wie Tempomat und ABS (Antiblockiersystem beim Bremsen) wurden in den letzten Jahren viele Assis-tenten entwickelt; etwa für die Regelung des Abstands, das Halten der Spur oder für die Hilfe beim Einparken.Das Ziel einer fehlertoleranten Lenkung für selbstfah-rende Autos hat bei den Fahrzeugherstellern auch das Interesse an der Steer-by-Wire(SbW)-Technologie neu geweckt. Ursprünglich sollte SbW helfen, hydraulische und mechanische Komponenten durch elektrische Kom-ponenten zu ersetzen, um Bauraum zu sparen und die Variantenvielfalt zu minimieren. SbW vereint jedoch viele Assistenzfunktionen in einem System und vereinfacht diese teilweise erheblich. Beispielsweise kann die Stellung

des Lenkrads gemessen und elektrisch mit einer variablen Übersetzung an den Radwinkelsteller übertragen wer-den. Mit SbW könnte der Fahrer also theoretisch das Lenkrad mit vernachlässigbarem Kraft- und Bewegungs-aufwand und unabhängig vom Fahrzustand bewegen. Allerdings ist es sinnvoll, dass der Fahrer als haptische Rückmeldung nicht nur den Winkel und die Winkel-änderung des Lenkrades spürt, sondern dass er auch merkt, welches Lenkmoment (Drehmoment) in der aktu-ellen Fahrsituation nötig ist, um das Lenkrad zu drehen bzw. zu halten.

Der Prototyp des SbW-Systems.

Beim SbW muss dieses Lenkmoment synthetisch gene-riert werden: Das Lenkgefühl wird anhand zahlreicher Fahrzeugzustandsparameter laufend berechnet und durch einen Motor künstlich auf das Lenkrad übertragen. Mit dieser Konfiguration eröffnen sich auch neue Mög-

Christian Ham

Lucas Däscher

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lichkeiten: Beispielsweise kann man einem Fahrer oder einer Fahrerin per Software ein persönliches Lenkgefühl wie z.B. ein sportlicheres Fahren geben. Voraussetzung ist natürlich, dass der Motor tatsächlich immer das ge-wünschte Drehmoment generiert. Weist das Moment beispielsweise einen Rippel auf, wird dies vom Fahrer als unangenehme Vibration wahrgenommen. Die Qualität des Moments hängt vom verwendeten Motorentyp, seiner Ansteuerung und seiner Regelung ab.Mit dem Industriepartner ThyssenKrupp Steering wurde am ICOM Institut für Kommunikationssysteme deshalb eine Studienarbeit im Bereich Steer-by-Wire durchge-führt. Die Studierenden haben für einen Scheiben-läufermotor die regelungstechnischen Aspekte optimiert und gezeigt, dass der Scheibenläufermotor eine valable Alternative zum bisher eingesetzten Gleichstrommotor darstellen kann. Um die Qualität der Regelung nicht nur mit trockenen Messreihen zu belegen, wurde – ausser-halb des Pflichtenhefts – das System auch mit einem Fahr-simulator verbunden.

II. Zonenplanänderung Gartenstadt-Quartiere, Aarau

Rachel Tabea Marfurt

AufgabenstellungDie Stadt Aarau revidiert ihre Nutzungsplanung gesamt-haft. Ein wichtiges Gebiet bzw. Thema der Revision ist der stark durchgrünte südliche Stadtteil, der auch als Garten-stadt bezeichnet wird. Die bestehende Durchgrünung, die für diese Gartenstadt charakteristisch und prägend ist, soll erhalten bleiben. Hierfür wird ein eigener neuer Zonentyp eingeführt. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Zweckmässigkeit der neuen Vorschriften sowie auch mit der Frage des Anwendungsperimeters der neuen Zone und der neuen Vorschriften. Auf der Basis einer kritischen Prüfung dieser Aspekte werden Empfeh-lungen zum Regelwerk sowie zum Anwendungsbereich gemacht.

VorgehenDie umfassenden Vorarbeiten der Gesamtrevision durch die Stadt werden mit einer eigenen Siedlungs analyse verflochten. Daraus werden die wesentlichen Eigen-schaften der sogenannten Gartenstadt-Quartiere eru-iert. Darauf aufbauend werden für einzelne Quartierteile Entwicklungsziele festgelegt und den Entwicklungs-absichten der Stadt gegenübergestellt. Im Rahmen von Vertiefungen auf Stufe der Einzelparzelle werden die baulichen Möglichkeiten nach den städtischen Vorschrif-ten im Gebiet Gönhard geprüft und ihre Auswir kungen in Bezug auf die Zielsetzungen beurteilt. Für die zent-rumsnahen Stadtvillen wird ein eigener Regelungsvor-schlag erarbeitet, der vom städtischen Konzept abweicht. Die Umsetzung in der Nutzungsplanung wird mit Vor-schlägen zur Änderung der Bau- und Nutzungsordnung und des Bauzonenplans aufgezeigt.

ErgebnisDie Gartenstadt-Quartiere weisen strukturelle Qualitäten in Bebauung und Freiraum auf. Ihre wenig dichte und sehr grüne Strukturierung steht im Spannungsfeld zwischen Verdichten und Erhalten. Mit dem vorgeschlagenen Kon-zept kann für die einzelnen Quartiere geklärt werden, in welche Richtung sie sich entwickeln sollen. Wesentliche Unterschiede zwischen dem städtischen Konzept und den Empfehlungen dieser Arbeit zeigen sich im zentrums-nahen Gebiet der Stadtvillen: Dort wird eine Erweiterung der neu eingeführten Gartenstadtzonen vorgeschlagen, die eine Verdichtung zulässt, die Charakteristiken der Stadtvillen aber dennoch berücksichtigt. Die Prüfung des städtischen Vorschlags zeigt, dass durch die Vorschriften der Bau- und Nutzungsordnung die Sicherung der struk-turellen Qualitäten noch zu wenig eingefordert wird. Eine Grünflächenziffer in allen Gartenstadtzonen soll helfen, die gross zügige Durchgrünung weiterhin zu bewahren.

Rachel Tabea Marfurt

Laura Hofmann

II

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13HSR Magazin 1 / 2016

III. Rinforzar la coliaziun – Verbindungen stärken

Laura Hofmann

AusgangslageDer rätoromanischen Gemeinde Lumnezia (Region Sur-selva, GR) liegt eine kulturell vielseitige Entwicklungs-geschichte zugrunde. Unberührte Naturlandschaften, unterschiedlichste Lebensräume und ortstypische Land-schaftsbilder stehen traditionell bewirtschafteten Kultur-landflächen und intensiven Nutzungen gegenüber. Die Berglandwirtschaft wandelte sich in den letzten Jahren stark und erschwerte den Einwohnerinnen und Einwoh-nern nachhaltige Überlebensmöglichkeiten. Die Gemeinde ist Teil des zukünftig grössten Nationalparks der Schweiz, des Parc Adula (Kandidat). Sie steht im Zentrum grosser Möglichkeiten einer langfristigen Entwicklung.

Ziel der ArbeitEin tourismusorientiertes Landschaftsentwicklungskon-zept soll Leitplanken für touristische Akteure festlegen und die Verbindung von Wohn- und Arbeitsraum, Natur, Kultur und Erholung stärken. Verknüpfungen auf ver-schiedenen Ebenen werden zur nachhaltigen Entwick-lung des Gebiets und der Region beitragen. Das Bergdorf Vrin befindet sich in der zukünftigen Umgebungszone des Parc Adula. Die Gemeinde soll nachhaltig belebt wer-den und langfristig als Knotenpunkt mit Übergang zum Park funktionieren.

ErgebnisVerknüpfungen zwischen bestehenden natur- und kul-turbezogenen Angeboten und Attraktionen und neu entwickelten Massnahmen ergeben ein Gesamtpaket, das im Val Lumnezia erlebbar ist. Es wird zu einer Stär-kung der Werte im Gebiet beitragen. Durch das Umnut-zen und Wiederbeleben der ehemaligen Schulanlage in Vrin entwickelt sich das Bergdorf zum wichtigen Knoten-punkt. Das Casa da coliaziun – das Haus der Verbindun-gen – ist ein Ort für Arbeit, Bildung und Information so-wie für Erlebnis und Erholung. Die umgestaltete Anlage vereint Bedürfnisse von Einheimischen und wertet Ge-schichte und Tradition, Natur und Kultur sowie die sanfte touristische Entwicklung der Region auf. Sowohl das

jagdliche Brauchtum als auch die Wildtiere und ihre Lebensräume im Val Lumnezia werden in der Arbeit thematisiert. Ein anschauliches Beispiel dazu wird zur Information und Sensibilisierung der Besucher im Casa da coliaziun gezeigt.

IV. Variantenstudium und Vorprojekt Lamm- und Schwanderbach

Benno Heussi

AusgangslageIm Jahre 1896 kam es letztmals zu katastrophalen Mur-gängen aus dem Lammbach, welche auf dem Lamm-bachkegel grosse Schäden an Siedlungen und Infra-strukturbauten anrichteten. Die Murgangablagerungen erreichten Höhen von teilweise über zwei Meter. Nach diesen Ereignissen wurde mit der Erstellung von Geschie-besperren im Oberlauf begonnen, um die Bachsohle zu heben und den angrenzenden Hängen wieder festen Fuss zu geben. Zusätzlich beginnen umfangreiche Auf-forstungsmassnahmen im oberen Einzugsgebiet. Die Er-eignisgeschichte sowie Expertenmeinungen zeigen, dass der Lammbach als der gefährlichste der Brienzer Wild-bäche einzustufen ist. Hinter den Sperren und den an-grenzenden Hängen liegen heute bis zu 1,5 Millionen Kubikmeter Lockergestein, welches vor allem bei anhal-tenden starken Niederschlagsereignissen als Murgänge mobilisiert werden können.

Ziel der ArbeitDas Siedlungsgebiet auf dem Lammbachkegel soll aus-reichend gegen Murgangereignisse vom Lamm- und Schwanderbach geschützt werden. Im Rahmen eines Variantenstudiums sind mehrere Varianten auszuarbei-ten und zu vergleichen. Die Bestvariante soll auf Stufe Vorprojekt gebracht werden.

ErgebnisMit dem Bau eines Murbrechers im Bereich der Sperre I, einer Ausleitsektion mit Konsolidierungssperre im Gebiet Gummbiel sowie mehreren Dammbauten und der Kapa-zitätsvergrösserung des Sammlers Hauptstrasse kann die Situation für die Siedlungsgebiete im Unterlauf massiv

Benno Heussi

IIBild links: Strassenraum und angrenzende Begrünung in Aarau.

IIIBild Mitte: Unverwechselbare Sakral-landschaft: Sogn Vetger, Degen in der Val Lumnezia.

IVBild rechts: Riesige Mengen an losemMaterial befinden sich im Bachbett. Es stammt vorwiegend aus den angren-zenden Hängen.

III IV

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Konstantin Kayed

Theodor Winter

verbessert werden. Ein 300-jährliches Ereignis sollte zu keinen grossen Schäden an den Siedlungen führen. Im Oberlauf werden eine Sanierung der Natursteinmauer-werksperre sowie die Installation von zwei Murgang-schutznetzen im aktivsten Graben empfohlen.

V. Anlagenanalyse und -optimierung für die AGRO Energie Schwyz AG

Andrea Reutimann und Wiebke Roschmann

EinleitungDie AGRO Energie Schwyz AG ist ein lokaler Energiepro-duzent mit der Vision, aus Abfallprodukten CO2-neutral Wärme und Strom zu produzieren. Um diese Vision zu verfolgen und die Erwartungen der Kunden zufrieden-stellend zu erfüllen, werden die Anlage und die Techno-logie kontinuierlich verbessert und dem neuesten Stand angepasst. Das Energiezentrum besteht aus einer Bio-gasanlage mit Blockheizkraftwerk (BHKW), zwei konven-tionellen Holzfeuerungen und einer Holzfeuerung mit Thermo ölkreislauf und ORC-Anlage. Neben dem Gärgut für die Biogasanlage werden Waldhackschnitzel und Altholz für die Energieproduktion verwendet.

Ziel der ArbeitIn dieser Arbeit sollen die konventionelle Holzfeuerung und die Biogasanlage der AGRO Energie detailliert be-trachtet und Optimierungsvorschläge ausgearbeitet wer-den. Die 2015 in Betrieb genommene Holzfeuerung mit Thermoölkreislauf und ORC-Anlage liegt ausserhalb des Betrachtungsfeldes. In Zusammenarbeit mit dem Team der AGRO Energie wird das Verbesserungspotenzial der Anlage und der Prozesse ermittelt. Daraus werden für die Biogasanlage Optimierungsvorschläge ausgearbeitet. Diese werden in fünf verschiedenen Szenarien darge-stellt. Zusammen mit Mitarbeitenden der AGRO Energie evaluierte Szenarien werden weiterverfolgt. Das über-greifende Prozesszusammenspiel wird mit einer Energie- und Stoffflussanalyse dargestellt.

FazitDie betrieblichen Herausforderungen liegen primär bei der Biogasanlage. Diese verbraucht 61 Prozent des Material-inputs und liefert 8,8 Prozent der Endenergie. Optimierungspotenzial weisen das Substrateintrags-system und die Verwertung von Lebensmitteln auf. Die Aufbereitung von Küchenabfällen rentiert ab 30 Tonnen pro Woche. Die AGRO Energie rechnet mit durchschnitt-lich 10 Tonnen pro Woche. Vor dem Bau einer Hygieni-sierungsanlage muss somit sichergestellt werden, dass die Mindestmenge von 30 Tonnen Lebensmitteln pro Woche erreicht werden kann. Die Ausarbeitung ergab, dass die Erneuerung des Feststoffeintrags sinnvoll ist, zum Beispiel mit dem Kauf des -Modells PreMix der Firma Vogelsang für CHF 150 000. Es handelt sich hier-bei um ein Komplettsystem eines Flüssigeintrags.

VI. Smartphone-Applikation für intelligente, induktive Heizsysteme in Grossküchen

Konstantin Kayed und Theodor Winter

AufgabenstellungDie Firma Fluxron Solutions AG entwickelt in Amriswil Heizlösungen und Küchengeräte auf Induktionsbasis. Diese Geräte besitzen eine Bluetooth-Schnittstelle, über die Einstellungen angepasst und ausführliche Laufzeit- und Fehlerprotokolle ausgelesen werden können. Ser-vicetechniker benötigen genau diese Informationen zur Reparatur der Geräte in Grossküchen. Aufgrund der grossen Geräteanzahl ist es schwierig die Installationen im Überblick zu behalten.

VorgehenIn dieser Arbeit wurde eine Applikation für Android ent-wickelt, welche Techniker zu Diagnose und Konfiguration nutzen. Die Lage der eingebauten Geräte wird auf Situa-tionsfotos markiert. Bei einem späteren Serviceeinsatz werden diese Position und der Status aller Kochinstalla-tionen abgerufen. Zur Umsetzung des Projekts wurden agile Softwareentwicklungsmethoden eingesetzt. Ne-ben einer gründlichen Anforderungs analyse wurde die Benutzeroberfläche mit Mockups im Material-Design

Wiebke Roschmann

Andrea Reutimann

VEnergiezentrum Winters-ried der AGRO Energie Schwyz AG in Ibach.

VITechniker können die App der HSR Studierenden für die Diagnose und die Konfiguration von Küchen-geräten verwenden.

V VI

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15HSR Magazin 1 / 2016

Simon Aldebert

konzipiert und mittels Usability-Walk-through validiert. Als Programmiersprache wurde Java 7 für Android ein-gesetzt. Die Anwendungsarchitektur besteht aus drei Layern, welche mittels Messages über ein Event-Bus- System kommunizieren. Lokal werden die Küchendaten in einer dokumentbasierten Datenbank gespeichert. Die Kommunikation mit den Geräten erfolgt über das C-Nopen-Protokoll. Zudem wurde die Archi tektur darauf ausgelegt, die Erweiterung um ein Cloud-Back-end ein-fach zu machen.

ErgebnisDer Funktionsumfang der Mobilapplikation umfasst die Verwaltung mehrerer Küchen und der darin installierten Geräte. Küchen werden in einzelne Bereiche unterteilt und der Status der Geräte wird regelmässig aktualisiert. Der Funktionsumfang wurde mit einem erfolgreichen Praxistest vor Ort überprüft. Die Servicetechniker profi-tieren nun von einer modernen Applikation, welche ih-nen den Wartungsalltag erleichtert.

VII. Strukturelle und prozesstechnische Optimierung von Aerial-Skis

Simon Aldebert

AusgangslageSkiakrobatik ist seit 1994 eine Disziplin der Olympischen Winterspiele. Bei dieser Sportart fahren die Athleten auf Skis mit 50 km/h auf eine steile Rampe zu und führen während des Sprungs bis zu drei Saltos und fünf Drehun-gen aus. Bei der Landung werden an das Material sehr hohe Anforderungen bezüglich Steifigkeit und Festig-keit gestellt. Die Firma Oxess mit Sitz in Bubikon produ-ziert seit 2008 sogenannte Aerials für das Team der Schweizer Skiakrobaten. In dieser Arbeit wurde an den mechanischen Eigenschaften und am Herstellprozess geforscht. Der Fokus lag bei der Haltbarkeit der Wasser-schanzen-Aerials (Schanzentraining im Wasser) und der Gewichtsoptimierung bei den Schnee-Aerials.

VorgehenDa die Funktionsfähigkeit der Skis nur anhand von Pro-totypen und Feldtests überprüft werden kann, richtete sich das Vorgehen in erster Linie nach den Trainingszeiten und -orten der Athleten. Das Vorgehen kann grob in fünf Schritte unterteilt werden.1. Ist-Situation, Videoanalyse, Literaturrecherche und

Stand der Technik2. Vorauslegung und Herstellung erster Schnee- und

Wasser-Prototypen3. Materialtests (Kernmaterialien, Prepregs,

Lagenaufbau, Schäftungen etc.)4. Entwicklung eines Berechnungstools in Excel und

eines Modells für Finite-Element-Simulationen5. Herstellung optimierter Prototypen anhand der

Erfahrung aus den Schritten 1–4

ErgebnisSowohl bei den Schnee-, als auch bei den Wasser-Aerials konnten Verbesserungen bei Festigkeit, Steifigkeit und Gewicht erzielt werden. Durch den Einsatz von Carbon-faser-Prepregs liess sich das Gewicht der Schneeskis bei gleichzeitiger Erhöhung der Steifigkeit um 12 Prozent re-duzieren. Die Materialtests, welche im Labor des IWK durchgeführt wurden, zeigten auf, dass die bestehenden Aerials bereits einen sehr hohen Optimierungsgrad auf-weisen. Kleine Veränderungen im Lagenaufbau und beim Kernmaterial haben dabei grosse Auswirkungen auf das Versagensverhalten. Ursache für ein komplettes Versagen ist meistens das Deckschichtknittern. Die Knitterspannung im Druckgurt liegt dabei deutlich unter der eigentlichen Druckfestigkeit des Sandwich-Verbunds. Mit dieser Er-kenntnis wurde versucht, die Spannungen durch konst-ruktive Massnahmen und optimierten Materialeinsatz zu reduzieren. Die Struktursimulation beim Wasser-Modell zeigte eine Verminderung der Druckspannungen um 40 Prozent bei gleicher Steifigkeit. Das neue Konzept ver-langt einen angepassten Herstellungsprozess. Erste Proto-typen sind erst nach der Abgabe der Arbeit zu erwarten.

VIIVIIBilder oben von links:Ausgebrochene Kanten (und Korrosion)

Spalten der Rand-schichten in Längsrich-tung

Bilder unten von links:Delamination an den Skispitzen

Komplettes Versagen

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16 HSR Magazin 1 / 2016

In der Raumplanung ist die Stadt das LaborNicola Roggo, Fachassistenz Studiengang Raumplanung Joachim Schöffel, Studiengangleiter Raumplanung

Raumplaner und Raumplanerinnen gestalten Quartiere und Siedlungen, planen Verkehrswege und -systeme und schaffen mit Richt- und Nutzungsplanungen Planungs-sicherheit. Um dieser Tatsache in der Ausbildung Rech-nung zu tragen, arbeitet der Studiengang mit jährlich wechselnden Partnerstädten zusammen. Die Partner-städte und Partnergemeinden dienen dabei als «Labor».Raumplanerinnen und -planer sind direkt dabei, wenn neue Stadtquartiere mit Wohn-, Arbeits- und Freizeit-nutzung entstehen. Sie planen zudem neue Tram- und Buslinien, optimieren Velo- und Fusswegnetze oder ge-stalten verkehrsberuhigte Strassen und Plätze. Das heisst: Raumplaner und Raumplanerinnen planen und gestalten Lebensräume. Die Ausbildungslabore für angehende Raumplaner und Raumplanerinnen sind also die realen Lebensräume in den Partnerstädten und -gemeinden.

Aktuelle Fragen lösenIn jedem Herbstsemester beginnt beim Studiengang Raumplanung eine einjährige Zusammenarbeit mit ei-ner neuen Partnerstadt. In enger Zusammenarbeit mit den dortigen Behörden werden aktuelle raumplaneri-sche Fragestellungen aufgegriffen und daraus die zent-ralen Themen für die praxisnahe Ausbildung der Bache-lorstudierenden gewonnen. Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass reale und aktuelle raumplanerische Fragestellungen den Nukleus der Raumplanungsausbil-dung darstellen.

Alle Ausbildungsstufen einbindenFür die HSR beginnt die Zusammenarbeit mit den Part-nergemeinden mindestens ein Jahr vor dem Start der

studentischen Arbeiten. Mit einer interessierten Stadt oder Gemeinde wird ein Vertrag über die geplante Zusammenarbeit geschlossen. Danach werden die we-sentlichen raumplanerischen Fragestellungen gemein-sam durch die Partnergemeinde und die HSR betrachtet sowie konkrete Aufgabenstellungen ausgewählt.Diese werden durch die Professoren und Professorinnen so aufbereitet und didaktisiert, dass je nach Studien-fortschritt und Studiensemester die zentralen Lern-inhalte vermittelt und eingeübt werden können. Pro-jekt arbeiten entstehen in den Schwerpunktbereichen Raumplanung, Verkehr und Mobilität sowie im Städte-bau. Indem die Studierenden mehrere Studien arbeiten in ein und derselben Stadt anfertigen, haben sie die Möglichkeit, intensiv in den Planungskontext einer Stadt einzutauchen und ihre Orts- und Analyse erkenntnisse in den unterschiedlichen Aufgabenstellungen anzuwen-den.Ihnen bleibt so mehr Zeit, um sich auf die Ideenfin-dung zu fokussieren, insbesondere auf den im Sinne der Ausbildungsziele wesentlichen konzeptionellen Teil. Ihre Arbeiten, Planungsvorschläge und Ideen gewinnen so an inhaltlicher Tiefe und Qualität. Pla-nungsprozesse in ihrer Vielschichtigkeit in einer Aus-bildungssituation zu vermitteln, ist sehr anspruchsvoll und schwierig. Durch die Zusammenarbeit mit der öf-fentlichen Hand kann den Studierenden ein kleiner Einblick in die politischen Diskussionen und die realen Abläufe gegeben werden, die immer Bestandteil von Planungen sind. Die Behördenvertreter und -vertrete-rinnen werden jeweils zu den Schlusskritiken einge-laden und geben den Studierenden Kommentare zu ihren Arbeiten.

Im Studiengang Raumplanung arbeitet die HSR mit jährlichwechselnden Partnerstädten an konkreten Projekten.Studierende erleben Planung von der Utopie bis zur politischenund finanziellen Realität. Die Städte wiederum profitierenvon frischen Denkanstössen und den aktuellen Methoden derPlanungslehre.

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17HSR Magazin 1 / 2016

Radikale Vorschläge eröffnen neue BlickwinkelEine breite Auslegeordnung an Planungsvorschlägen ist jedoch nicht der einzige Nutzen, den eine Partnerstadt aus der Zusammenarbeit mit dem Studiengang Raum-planung ziehen kann: Die Unvoreingenommenheit der Studierenden eröffnet häufig auch ganz neue Blickwin-kel auf anstehende Herausforderungen. Für die Partner-städte immer wieder spannend sind dabei auch utopi-sche oder radikale Lösungsvorschläge. Diese eignen sich in der Regel aus politischen oder finanziellen Gründen kaum zur unmittelbaren Umsetzung, entfalten jedoch häufig auf anderer Ebene eine weitreichende Wirkung: Sie regen den politischen Diskussionsprozess an. So kön-nen auch neue Denkanstösse in den lokalen politischen Kontext einfliessen, die nur schwer von innen heraus diskutierbar wären.Für den Studiengang Raumplanung ergibt sich neben der Sicherstellung einer praxisnahen und aktuellen Aus-bildung ein weiterer Nutzen: Der Aufwand der Beschaf-fung und Bereitstellung aller notwendigen Geodaten kann durch die Zusammenarbeit mit nur einer Stadt stark reduziert werden. Mit den vorhandenen Mitteln können den Studierenden Geodaten effizient und in hoher Qua-lität und Vollständigkeit zur Verfügung gestellt werden.

Kommunikative Kompetenz schärfenDie besten Ideen und Konzepte nützen nichts, wenn die Bevölkerung sie nicht versteht und nicht in die Entwick-lung ihrer Stadt einbezogen wird. Deshalb wird der Ver-mittlung und Darstellung der Planungsresultate eine grosse Bedeutung in der Ausbildung beigemessen. Ana-lysen mit dem Geografischen Informationssystem (GIS), städtebauliche 3D-Visualisierungen mittels CAD oder

Fotomontagen mit gängiger Bildbearbeitungssoftware werden erstellt. Die angehenden Planer und Planerinnen arbeiten mit modernsten Daten und Methoden sowie aktueller Software. Die dadurch entstehenden Erkennt-nisse und Bilder werden nicht nur den Professoren und Professorinnen präsentiert, sondern auch für die Kommuni kation mit der breiten Bevölkerung aufberei-tet. Am Ende der Zusammenarbeit dürfen ausgewählte Arbeiten an einer öffentlichen Veranstaltung in der Part-nerstadt vorgestellt werden. Solche Präsentationen vor echten Arbeitgebern schärfen die kommunikative Kom-petenz, welche die Studierende in ihrem künftigen Beruf brauchen.In der Schriftenreihe «Partnerstadt: Projektarbeiten aus dem Studiengang Raumplanung» haben die Studieren-den die Möglichkeit, herausragende Arbeiten zu ver-öffentlichen. Auch diese Publikation steht öffentlich in den Partnerstädten und -gemeinden zur Verfügung. Die Schriftenreihe kann beim Studiengang Raumplanung bezogen werden. [email protected]

[email protected]

Raumplanung-Studie-rende planen während des Studiums anhand realistischer Situati-onen in Partnerstädten des Studiengangs.

Bisherige Partnerstädte2015/16 Stadt Dübendorf2014/15 Stadt Aarau2013/14 Stadt Schaffhausen2012/13 Gemeinde Wettingen2011/12 Gemeinde Feusisberg2010/11 Stadt Frauenfeld2009/10 Stadt Wil

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18 HSR Magazin 1 / 2016

«Sichtweisen schärfen, Lösungsansätze erweitern» Herr Fuchs, Sie waren Stadtbaumeister während des Partnerjahres 2015/16 zwischen der Stadt Aarau und dem HSR Studiengang Raumplanung. Wie hilfreich war die Zusammenarbeit rückblickend?Die Zusammenarbeit ergab sich in einer spannenden Phase der Stadtentwicklung. Auf verschiedenen Ebenen waren Planungsprozesse am Anlaufen oder im Gang. Die Revision der allgemeinen Nutzungsplanung bot den Hintergrund für strategische und operative Fragestellun-gen. Verschiedene Arealentwicklungen, verkehrsplane-rische Aufgabenstellungen und Testplanungen mit einer Sicht von aussen angehen zu können, war eine gut ge-nutzte Chance für die Stadt und den Studiengang Raum-planung der HSR.

Welchen Einfluss hatte es, dass die angehenden Raumplanerinnen und Raumplaner der HSR noch keine Erfahrung mit finanziellen und politischen Einschränkungen bei der Stadtplanung hatten?Frischer Wind, Unvoreingenommenheit und Unbe-schwertheit brachten unkonventionelle Überlegungen ins Spiel. Ohne Scheuklappen vorgetragene neue An-sätze und Inputs bereicherten die Ideen und Lösungs-vorschläge zu jeder Aufgabenstellung. Die Begleitung durch die Lehrpersonen sorgte dabei durchaus für eine angemessene Realitätsnähe.

Einige Ideen waren recht unkonventionell. Zum Beispiel eine Hochseilbahn zwischen einem Wohnquartier und dem Bahnhof. Wie kamen

solche ausgefallenen Ideen in der Stadtplanung und bei der Aarauer Bevölkerung an?Eine Hochseilbahn existierte einmal in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Aarau. Sie verband damals die Indus-trie in der Telli mit dem Güterbahnhof. Vielleicht hat die Idee daran angeknüpft. Jedenfalls machen die Verkehrs-überlastungen und die Mobilitätsentwicklung auch in kleineren Städten unkonventionelle Überlegungen nöti-ger denn je. Der Vorschlag wurde deshalb nicht einfach als utopisch verworfen.

Haben die Arbeiten der HSR Studierenden qualitativ den Erwartungen der Stadt Aarau entsprochen?Ja, unbedingt. Die Vorschläge bereichern die Auseinan-dersetzung mit den heutigen und künftigen Herausfor-derungen der Stadtplanung. Ich empfehle jeder Stadt und jeder Gemeinde, Gelegenheiten zur Zusammen-arbeit mit Fachhochschul- und Hochschulinstituten wahrzunehmen. Der HSR danke ich für die nutzbrin-gende Kooperation.

Gibt es Inputs der HSR Studierenden, die auch umgesetzt werden (könnten)?Verschiedene Anstösse führen jedenfalls weiter und stel-len wertvolle Beiträge zu laufenden Prozessen dar. Sie helfen, Sichtweisen zu schärfen und Lösungsansätze zu erweitern. Die Aufgaben waren aber stets auch didak-tisch geprägt, so dass eine direkte Umsetzbarkeit natur-gemäss nicht im Vordergrund stehen konnte.

Die HSR Studierenden haben auch die Freiheit, unkonventionellen Ideen nachzugehen. Hier eine Seilbahn zwi-schen einem Aarauer Wohnquartier und dem Bahnhof.

Felix Fuchs, ehemaliger Stadtbaumeister von Aarau

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19HSR Magazin 1 / 2016

Im jährlichen Entwicklungsprojekt des Studiengangs Maschinentechnik | Innovation greifen die HSR Studie-renden selbst zu Schraubenzieher und Gabelschlüssel und setzen ihre Ideen um. Sie konstruieren, was sie in Gruppenarbeiten über Monate geplant und entwickelt haben. Begleitet wird das Entwicklungsprojekt neben den HSR Professoren jeweils von einem Industriepartner, der den Studierenden mit konkreten Fragestellungen den Rohstoff für ausgereifte Lösungen liefert.

Realitätsnahe ArbeitsbedingungenDas Entwicklungsprojekt ist gleich in mehreren Bereichen eine praxisnahe Ausbildung. Die Studierenden lernen neben der reinen Montage unter anderem, einen termin-gerechten Beschaffungsprozess für die benötigten Teile und Werkzeuge zu organisieren, damit sie das monate-lang geplante Projekt auch pünktlich umsetzen können. Darüber hinaus lernen sie, durch ein klar eingegrenztes Budget, wirtschaftlich zu arbeiten und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

Studierende entwickeln funktionsfähige LösungenDen Erfolg der industrienahen Ausbildung der HSR Studierenden über das Entwicklungsprojekt belegen die bisher abgeschlossenen Projekte, die in den letzten vier Jahren erfolgreich abgeschlossen wurden. 2012 widme-ten sich die Studierenden der Frage, wie in unzugäng-lichen Gebirgsregionen eine ökologische Stromver-sorgung möglich werden kann. So entwickelten die Studierenden Mini-Wasserkraftwerke. Jedes einzelne Studierenden-Team hat dabei bis zu 500 Komponenten – vom Stahlträger bis zur Schraube – konstruiert, be-schafft, montiert und getestet.Auch für die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA durften die HSR Studierenden schon Prototypen entwi-ckeln. 2013 haben 14 Studierenden-Teams einen neuen Patientenwagen für einen optimalen Transport von und zum Rettungshelikopter konstruiert. Am Ende des Ent-wicklungsprojekts konnten die Teams 14 funktionsfähige Prototypen vorstellen. Die REGA liess die besten Ideen aus den Prototypen direkt in den Bau eines Serienprodukts ein-fliessen. Dass sich Entwicklung auch mit Spass verknüpfen lässt, zeigt das Entwicklungsprojekt 2014 mit dem Automobilzulieferer ThyssenKrupp Presta. Die Studieren-den entwarfen dafür neue Lenkgetriebe. Zudem bauten die Studierenden einen Prototyp in ein Fahrzeug ein. So war es möglich, die Funktionstauglichkeit des Prototyps auf einer Test strecke bei Presta in der Praxis nachzuweisen.

Drei Patente für den IndustriepartnerAuch im bisher jüngsten Entwicklungsprojekt 2015 konnten die Maschinentechnik-Studierenden der HSR zeigen, dass sie ihre Kenntnisse praxisnah einsetzen kön-nen. Für den in der Türautomation tätigen Industriepart-ner agta record AG entwickelten 14 Studierenden-Teams verschiedene Prototypen eines Türantriebs. Auf deren Basis konnte die Firma drei Patente und einen Gebrauchs-musterschutz anmelden.Der Studiengang Maschinentechnik|Innovation plant, das jährliche Entwicklungsprojekt aufgrund der bisheri-gen Erfolge weiterzuführen und so langfristig die praxis-nahe Ausbildung der Studierenden sicherzustellen. Das Entwicklungsprojekt 2016 wird zusammen mit Wetrok stattfinden, einem Schweizer Unternehmen für professi-onelle Reinigungstechnik. [email protected]

Echte Industrieprojekte bereits im StudiumWilli Meissner, Redaktion

Ein Team des Studien-gangs Maschinen-technik | Innovation präsentiert seinen Patientenwagen- Prototyp vor einem Rettungshelikopter der REGA.

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Hochpräzise arbeiten die Spulmaschinen der Firma SSM in Horgen bereits. Seit Kurzem erschaffen die Maschinen aber fast perfekte Garnspulen. Ein von HSR Mathematikern entwickelter Algorithmus lässt die technisch unveränderten Spulmaschinen ausschliesslich durch Software bessere Spulen produzieren.

Willi Meissner, Redaktion

Wie eine gut aufgewickelte Spule aussieht, weiss SSM-Software-Leiter Göksel Karaarslan genau: Gleichmäs-sige Dichte und keine sichtbaren Oberflächenstrukturen. «Kein Bild», sagt der Fachmann dazu. Das ist wichtig, weil die Garnspulen beispielsweise Farbe nur dann gleichmässig aufnehmen, wenn sie sauber gewickelt sind. «Niemand will ein Kleidungsstück tragen, das un-einheitlich gefärbt ist», sagt Karaarslan. Zudem könnten solche Spulen zum Beispiel nach dem Färben in Webe-reien nicht sofort weiterverarbeitet werden.

Die Garn- und Spulenvielfalt fordert herausDas Problem: Nicht immer schaffen es die Spul-Maschinen auf Anhieb, gut färbbare Spulen zu wickeln. Es gibt dicke Garne, dünne Garne, raue Garne, glatte Garne, gerade Spulen, konische Spulen… Die Liste liesse sich noch lange fortsetzen. All diese Parameter müssen gute Spulmaschi-nen berücksichtigen und dabei stets hochwertige Spulen erzeugen. Ist eine Spule nicht optimal gewickelt, muss sie im Verlauf des Verarbeitungsprozesses mehrmals «umge-spult» werden. Ein Prozess, der bei bis zu 400 Kilometern Garn pro Spule schnell einige Stunden Mehraufwand bedeutet. Mehraufwand kostet Zeit und damit Geld, das im hart umkämpften Textilmarkt oft fehlt. SSM hat deshalb in Zusammenarbeit mit den HSR Mathematikern Oliver Augenstein und Bernhard Zgraggen im Rahmen eines KTI-Projekts einen Algorithmus entwickelt, der die Spul-maschinen befähigt, die «perfekte» Spule auf Anhieb und mit jedem Garn zu wickeln.

Bilder statt LaborversucheDie Herangehensweise der HSR Mathematiker war be-sonders. Statt Parameter wie Fadenspannung, Dichte,

Material oder Dicke zu messen und in komplizierte For-meln zu packen, haben sie das Expertenwissen von SSM in eine Theorie übersetzt, durch die sich Spulstrukturen und Dichteverteilung präzise vorhersagen lassen. Mit Methoden aus der Zahlentheorie gelang es schliesslich, das «chaotische und dynamische System» einer Spul-wicklung unter Kontrolle zu bringen. Auf Basis der Be-rechnungen konnte ein Algorithmus entworfen werden, der direkt in die Steuerungs-Software der Spulmaschi-nen implementiert werden kann. Durch Hochgeschwin-digkeitsaufnahmen beim Spulen und mit Hilfe von Kern-

Die HSR errechnet die «perfekte» Garnspule

SSM-Software-Leiter Göksel Karaarslan

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spin-Tomographien wurde der Erfolg des Projekts von SSM schliesslich bestätigt (siehe Bild-Vergleich). Das Er-gebnis: Die baugleichen Maschinen, die vorher nicht in jedem Fall eine gut färbbare Spule wickeln konnten, schaffen dies mit der neuen Software auf Anhieb.

Wettbewerbsvorteil durch InnovationFür SSM was das Vorgehen optimal. Zum einen konnten die HSR Mathematiker direkt auf das Expertenwissen (Wie sieht eine gute Spule aus?) von SSM zurückgreifen, ohne vorher teure Laborversuche mit verschiedenen Garnen machen zu müssen. Ausserdem konnte so ein Algorithmus entwickelt werden, der mit allen in der In-

dustrie verwendeten Garnarten arbeiten kann. Ob Baumwolle oder Kunstfaser – mit der neuen Software können die Maschinen jedes Garn optimal aufwickeln.«Der innovative Algorithmus ermöglicht es uns, im Wett-bewerb mit anderen Herstellern von Spulmaschinen be-stehen zu können, auch wenn diese ihre Maschinen, etwa durch einen Produktionsstandort in Asien, günstiger an-bieten können», sagt Karaarslan. Der Algorithmus wird in der jüngsten Maschinengeneration von SSM verwendet und hat der Firma laut Karaarslan im November an der ITMA 2015 – der wichtigsten Messe für die Hersteller von Textilmaschinen – grosse Aufmerksamkeit beschert. [email protected] / [email protected]

Legende

Bilder 1 und 2: Auf dem Röntgenbild wird ersichtlich, dass die «schlechte» Spule (oben) mehr unregel-mässige Zwischen-räume aufweist, als die «gute» Spule (unten).

Bilder 3 und 4: In der Nahaufnahme wird auch mit blossem Auge sichtbar, was eine «schlechte» Spule (oben) und eine «gute» Spule (unten) unter-scheidet.

Bild 5: Die Simulation der Garndichte der Spule (innen, hell) stimmt perfekt mit der Hochgeschwindigkeits-aufnahme der von der Maschine gewickelten Spule überein (aussen, dunkel).

Der von der HSR ent-wickelte Algorithmus steuert die Faden-führung der SSM-Spul-maschine so, dass sie die «perfekte» Spule wickeln kann.

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22 HSR Magazin 1 / 2016

Zugegeben – der Slogan «Demo or die» tönt etwas martialisch. Er ist angelehnt an den in akademischen Kreisen oft formulierten Grundsatz «Publish or perish». Das bedeutet: Wer nicht möglichst viel publiziert, geht unter. Publizieren lässt sich jedoch nur Ausgereiftes. Und genau das müssen die Elektrotechnik-Studierenden der HSR für ihre Abschlussarbeit liefern.Das praxisnahe Arbeiten lernen die Studierenden des Stu-diengangs Elektrotechnik der HSR Hochschule für Technik Rapperswil bereits bei ihren Studien- und Bachelorarbei-ten. Diese basieren grösstenteils auf Aufgabenstellungen, die direkt von Firmen formuliert werden und somit einen sehr hohen Praxisbezug aufweisen. Etliche weitere Auf-gabenstellungen stammen zwar nicht direkt von Firmen, sind aber inspiriert durch reale Industrie projekte, welche die Elektrotechnikprofessoren im Rahmen der angewand-ten Forschung und Entwicklung bearbeiten.Die Elektrotechnik-Dozierenden legen grossen Wert auf eine saubere analytische Betrachtung und Lösung der Aufgabe. Für einen Ingenieur ist die schönste Bestätigung seiner theoretischen Arbeit, wenn diese mit der Realität übereinstimmt. Der Studiengang Elektrotechnik setzt deshalb den Schwerpunkt nicht darauf, die theoretischen Resultate zu publizieren. Die Studierenden müssen ihre theoretischen Resultate mit einem funktionierenden Prototyp zeigen und verifizieren. Eben: Demo or die.

«Demo or die» stösst auf AnklangDass dieses Konzept auch in der Industrie geschätzt wird, bestätigt Hanspeter Romer, Head Basic Research bei der Hamilton Bonaduz AG. Das Unternehmen be-treibt seit mehr als vier Jahren am Standort Rapperswil die Abteilung «Basic Research», also Grundlagenfor-

schung und -entwicklung. Als wichtigen Grund für die-sen Standort nennt Romer die Nähe zu einer industrie-nahen Hochschule. Mit dem breit gefächerten Angebot an technischen Instituten und dem starken Praxisbezug habe sich die HSR als vorzüglicher Partner angeboten. Neben der eigentlichen Aufgabe der Abteilung in Rap-perswil-Jona, «Applied Science» zu betreiben, steht auch die Förderung von Studierenden auf der Aufgaben-liste. Dies wird kon sequent mit Studien-, Bachelor- oder Masterarbeiten gewährleistet. Über die letzten vier Jahre wurden in der Zusammenarbeit zwischen Hamilton und der HSR weit mehr als 20 Studienarbeiten mit rund 30 Studierenden aus verschiedensten Studiengängen und Fachdisziplinen initiiert und begleitet.

Studienarbeiten sind geeignet für Aufgaben-stellungen mit ForschungscharakterBringt eine Studienarbeit einer Firma einen echten Nut-zen oder ist es nur Goodwill oder eine billige Arbeitskraft auf Zeit? Genau hier gibt es laut Romer oft falsche Vor-stellungen und Missverständnisse von den Industrie-partnern, was den Sinn einer Studienarbeit anbelangt. Für Hamilton etwa eignen sich Studienarbeiten hervor-ragend für Untersuchungen oder Experimente, welche nicht im Unternehmen angegangen werden können. Die Gründe dafür können vielfältig sein – etwa fehlende Res-sourcen oder Fachdisziplinen. Wegen des häufigen For-schungscharakters von Studienarbeiten greift Hamilton in solchen Fällen gerne auf das Know-how der HSR Stu-dierenden und damit auch auf das Wissen der Professo-ren und Wissenschaftlichen Mitarbeiter zurück. Dabei betont Forschungsleiter Romer, dass die Aufgabestellun-gen für die Studierenden klar umrissen werden müssen,

Reto Bonderer, Leiter Studiengang Elektrotechnik

Der klassische Wissenschafter publiziert, um seinen Ruf aufzubauen. Studierende der Elektrotechnik an der HSR lernen, ihre Arbeiten mit einem Prototyp zu demonstrieren. Mit ein Grund, dass Industrie- unternehmen wie die Hamilton Bonaduz AG die Zusammenarbeit mit der HSR zum gegenseitigen Nutzen suchen.

In der Elektrotechnik sind Prototypen gefragt

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23HSR Magazin 1 / 2016

ohne ihnen jedoch alle Freiräume zu nehmen. Die Aufga-benstellung soll jeweils nach eigenen Erkenntnissen, mit eigenem Wissen und analytischen Methoden zu lösen sein. Aus der Sicht von Hamilton sollten die angehenden Ingenieure ihre Kreativität einbringen können. Dabei er-wartet Romer nicht den gleichen Erfolgscharakter wie bei Auftragsarbeiten für Forschungspartner: «Es kann nicht erwartet werden, dass nach Abgabe einer Aufga-benstellung drei Monate später ein fertiges Produkt auf dem Tisch steht.»

Enge Begleitung durch den IndustriepartnerUm für Industriepartner und Studierende ein möglichst grosses Erfolgspotenzial zu erzielen, ist es wichtig, dass

der Auftraggeber die Studienarbeit intensiv begleitet. So können Fragen oder Probleme, aber auch Missverständ-nisse sehr schnell geklärt werden. Werden diese Punkte berücksichtigt, «stehen die Chancen gut, dass eine Stu-dienarbeit für den Auftraggeber und ebenso für die Studierenden zum Erfolg wird», sagt Romer.Neben dem fachlichen Nutzen betont der Forschungs-leiter auch, dass es Hamilton wichtig ist, über Studien-arbeiten Menschen zu begleiten und kennenzulernen. Auch mit der Hoffnung, dass die «Chemie» zwischen Hamilton und einigen Studierenden mit gesuchten Fähig-keiten stimmt. «So haben schon etliche HSR Studierende den Weg zu Hamilton gefunden, sowohl in Rapperswil wie auch in Bonaduz. [email protected]

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Wayne Pang, Testingenieur Fahrversuch, Prestianer seit 2011

Am SPF Institut für Solartechnik der HSR wurde im Rahmen des vierjährigen EU-Forschungsprojekts «MacSheep» ein neues Solar-Wärmepumpen-Heizsystem entwickelt, gebaut und getestet. Es benötigt bis zu 30 Prozent weniger Strom als bisherige Systeme. Im Hinblick auf die Energiewende verspricht es grosses Potenzial.

Mit dem SPF Institut für Solartechnik als Projektkoor-dinator wurde während der letzten vier Jahre zusammen mit fünf Forschungs- und vier Industriepartnern aus sechs Ländern hocheffiziente Heizsysteme entwickelt. Insgesamt wurden im «MacSheep» genannten Projekt vier Prototypen von Heizsystemen entwickelt, welche Einfamilienhäuser mittels Solarenergie und Wärme-pumpe mit Raumwärme und Warmwasser versorgen.

Prototyp an der HSREiner der vier Prototypen wurde an der HSR rund 200 Interessierten aus Industrie und Gewerbe vorgestellt. Das System besteht aus einer Kombination aus Wärme-pumpe, Wärmespeicher und Solarabsorber. Es benötigt bis zu 30 Prozent weniger Strom für den Betrieb als ver-gleichbare aktuelle Systeme. Diese Verbesserung der Effizienz wird durch ein kompaktes Design mit aufein-ander abgestimmten Komponenten in Kombination mit neuesten Technologien der Wärmepumpentechnik, der Beschichtung von Solarabsorbern und der Isolati-onstechnik erreicht.Für die Forscher stand dabei immer eine hohe Effizienz des Gesamtsystems im Fokus. Dies bedeutet, dass jede Verbesserung einer Einzelkomponente nur in Frage kam, wenn sie kosteneffizient Vorteile für das gesamte Heizsystem brachte. Entwicklungsideen mit zu gerin-gem Verhältnis von Kosten zu Nutzen wurden konse-quent verworfen.

Kompakt, hoher Vorfertigungsgrad und installationssicherZu den wichtigsten Merkmalen des neuen Systems gehört eine kompakte und platzsparende Anordnung aller Komponenten sowie ein hoher Vorfertigungsgrad. Statt wie heute ein oder zwei Wärmespeicher, eine Wärmepumpe und eine Solarstation samt Heizkreis-verteilung einzeln zu installieren, soll das «MacSheep»-System ab Werk grösstenteils installationsfertig sein. So können Planungs- und Installationsfehler praktisch aus-geschlossen werden. Auch eine nachträgliche Isolation

einzelner Rohre oder Armaturen vor Ort erübrigt sich. Der Installationsaufwand wird dadurch erheblich redu-ziert und das Risiko für nachträgliche Korrekturarbeiten wird minimiert.

Drei Teilsysteme optimiertUm das neue Heizsystem so zu konstruieren, wurden vor allem an drei Teilsystemen markante Optimierungen vor-genommen: Wärmespeicher, Wärmepumpen-Kreislauf und Solarabsorber. So wurden etwa beim Wärme-speicher die Wärmeverluste durch eine platzsparende Vakuum-Isolation erheblich reduziert. Ebenfalls wurde der Speicher durch eine verbesserte Temperaturschich-tung für den Wärmepumpen-Betrieb optimiert. Dadurch wird eine Vermischung von warmem und kaltem Wasser im Speicher weitgehend verhindert, was den Strom-verbrauch der Wärmepumpe reduziert.Die Wärmepumpe selbst wurde mit der neusten Gene-ration von Scroll-Kompressoren mit Zwischeneinsprit-zung ausgestattet, was eine hohe Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und der Wärmeabgabe ans Heizsystem ermöglicht. Dies erlaubt neben der klassi-schen Nutzung von Erdsonden-Anlagen und Nieder-temperaturheizungen auch den Einsatz von Wärme-quellen mit zeitweise tieferen Temperaturen wie zum Beispiel Solarabsorber als Wärmequellen, wie sie in Solar-Eis-Systemen eingesetzt werden.Obwohl das System für die Verwendung von Solar-wärme konzipiert wurde, ist mit entsprechender Wei-terentwicklung auch die Verwendung des thermischen Speichers für die Speicherung von Wärme denkbar. Die Wärme wird durch den Betrieb der Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik erzeugt.

Vielversprechende TestsDas neue Heizsystem wurde in einem eigens entwickel-ten Teststand des SPF in Betrieb genommen und ge-testet. Dabei wurden Betriebsverhalten und Energie-effizienz des Prototyps unter realistischen Bedingungen ermittelt. Das Besondere: Das komplette Heizsystem ist

HSR entwickelt hocheffizientes HeizsystemMichel Haller, Leiter Forschung SPF Igor Mojic, Wissenschaftlicher Mitarbeiter SPF

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dabei so aufgebaut, als stünde es im Keller eines Einfami-lienhauses. Dabei wird der Wärmebedarf eines Hauses mit den Wetterdaten einzelner Tage im Jahr simuliert und durch den Teststand realitätsnah emuliert. So kön-nen innerhalb von sechs Tagen mehr und genauere In-formationen über das reale Verhalten von Heizsystemen gesammelt werden, als in mehrmonatigen Feldtests.

Energieeinsparung über 25 ProzentDie vorliegenden Messungen bestätigen, dass mit die-sem System – je nach Heizlast und Klima-Energieein-

sparungen von 26 bis 30 Prozent erreicht werden kön-nen. Damit wurden die zu Beginn des Projekts gesteckten Ziele von 25 Prozent Einsparung gegenüber vergleich-baren Heizsystemen sogar übertroffen. In einem Folge-projekt soll das Heizsystem nun zur Serienreife gebracht werden. Derzeit werden Investoren und Industriepartner gesucht, die das Heizsystem gemeinsam mit der HSR weiter in Richtung Serienreife entwickeln wollen. [email protected]

[email protected]

So funktioniert eine WärmepumpeEine Wärmepumpe bezieht Wärme aus einer Wärme-quelle mit niedriger Temperatur. Diese Wärme verwen-det sie, um eine Flüssigkeit, das sogenannte Kältemittel, zu verdampfen.

Der Kältemittel-Dampf wird mit einem elektrisch ange-triebenen Kompressor auf einen höheren Druck kom-primiert, wobei die Temperatur ansteigt.Der überhitzte Dampf wird danach für die Erwärmung von Heizwasser oder Brauchwarmwasser verwendet, dabei kühlt er ab und kondensiert wieder. Da der Druck nach der Kondensation immer noch hoch ist, wird er über ein Expansionsventil wieder reduziert. Dadurch kühlt sich das Kältemittel weiter auf eine Temperatur ab, welche tiefer ist als die Temperatur der Wärmequelle und der Kreislauf beginnt wieder von vorne.Generell gilt: Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeabgabe ist, desto weniger elektrische Energie wird für den Kompressor gebraucht. Eine Erdsonden-Anlage, welcher höhere Quellentempera turen zur Verfügung stehen, benötigt damit deutlich weniger elektrische Energie als eine Anlage, die Luft als Wärmequelle verwendet. Deutlich effizienter ist jedoch die direkte Nutzung von Solar-energie durch Sonnenkollektoren. Solarwärme-Anlagen «ernten» bis zu hundertmal mehr Wärme, als sie Strom für den Betrieb von Pumpen und Regelung aufwenden. Der Nachteil hier ist, dass dies nur möglich ist, wenn die Sonne scheint. Im Winter reicht dies meist nicht aus, um den gesamten Wärmebedarf zu decken. Mit einer Kombination von Solarwärme und Wärmepumpe kann jedoch eine ganzjährige Deckung mit höchster Effizienz erreicht werden.

Der «MacSheep»- Prototyp vor dem An-bringen der Isolation – die kompakte, vor-gefertigte Bauweise schliesst Installations-fehler aus.

Der an der HSR entwi-ckelte Prototyp des Heizsystems wird Ver-tretern aus Industrie und Gewerbe präsen-tiert.

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Insgesamt 83 Bachelor- und Masterabsolventen und -absolventinnen wurden im März an der HSR feierlich verabschiedet. Der Schweizer Kabarettist Thomas Lötscher alias Veri würdigte die Abschlussarbeiten zusätzlich von der humorvollen Seite.

Humorvolle DiplomfeierWilli Meissner, Redaktion

Bild links: Adreas Amrein (links) und Micha Reiser (Mitte) erhalten den Preis für die beste Bacheloarbeit von Rektor Hermann Mettler.

Bild rechts: Christian Koster (zweiter von links) freut sich mit seinen Preisstiftern, der Pensionskasse Alvoso LLB, über die Auszeich-nung für die beste Masterarbeit.

Die Freude war in den Gesichtern abzulesen. Zumeist in Begleitung der Eltern wurden im März 83 Absolventin-nen und Absolventen im feierlichen Rahmen in der Aula der HSR verabschiedet. 23 davon können mit dem Mas-ter of Science in Engineering (MSE) ins Berufsleben ein-treten. HSR Rektor Hermann Mettler wünschte den Dip-lomandinnen und Diplomanden, dass sie von ihrem «Flow» aus dem Studium am künftigen Arbeitsplatz profitieren können. Besonders bei anspruchsvollen Pro-jekten in ihrem weiteren Berufsleben sei so ein «Flow» wichtig.

Humorvoller Rückblick auf das StudiumVor dem Blick in die Zukunft richtete der MSE-Absolvent Roman Obrist zusammen mit den Anwesenden jedoch einen Blick zurück in die Vergangenheit. Während seiner unterhaltsamen Präsentation schilderte er dem Publi-kum, wie er seine Zeit an der HSR erlebt hat. Er erklärte unter anderem per Campus-Bilder-Vergleich, wieso er sich ausgerechnet die HSR als Studienplatz ausgesucht hatte. Zur Auswahl standen die Hochschulen in Bern und in Winterthur sowie eben die HSR. Beim Anblick der Bauten entschied er sich für die Lage am See. In den fol-genden Jahren absolvierte er an der HSR 3360 Unter-richtsstunden, konsumierte 580 Tassen Kaffee, besuchte 1107 Mal die Mensa und druckte 8157 Seiten Studien-material aus. Eine Zeitmanagement-Weisheit wird Obrist in Erinnerung behalten: «Wer nach dem Dozenten kommt, ist zu spät.»

Ebenfalls humorvoll bereicherte der Schweizer Kabaret-tist Thomas Lötscher alias «Veri» die Diplomfeier, der un-ter anderem die Masterarbeiten auf seine eigene Art würdigte. Fachlich musste er jedoch passen: «Irgendein Professor wird es schon verstanden haben.» Musikalisch umrahmt wurde die Diplomfeier von der Schweizer A-capella-Band Maulwurf.

Preis für die beiden besten ArbeitenFür drei Studierende endete das Studium an der HSR mit einer Auszeichnung. Für die beste Bachelorarbeit mit dem Thema «Multilevel Security Monitoring und Analytics in Industrial Control Systems» wurden Micha Reiser und Andreas Amrein ausgezeichnet. Sie entwi-ckelten zusammen mit IBM eine Methode, um Cyber-Angriffe auf industrielle Anlagen zu erkennen. IBM will diese Methode für seine «Security QRadar Incident Forensics»-Plattform übernehmen.Ebenfalls ausgezeichnet wurde Christian Koster für die beste Masterarbeit «Einfluss des Statorfeldes auf die elektronische Kommutierung». Laut Koster stecken in der Arbeit «deutlich mehr als die geforderten 810 Stun-den.» Der Aufwand hat sich gelohnt. Der involvierte Industriepartner, der Elektromotoren-Hersteller Ma-xon Motor AG, hat die Arbeit sehr gelobt und die Er-gebnisse sind bereits in einigen Motoren eingesetzt worden.Jährlich schliessen an der HSR rund 400 Absolventinnen und Absolventen ab.

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Am 23. April eröffnet das neue Forschungszentrum der HSR. Forschende aus den Instituten erhalten darin grosszügige Räume. Die Konzentration auf ein Gebäude erleichtert den Austausch und damit die Nutzung von Synergien.

Forschungszentrum gibt der Forschung ein GesichtWilli Meissner, Redaktion

Im April wird der HSR Campus offiziell um ein Gebäude reicher sein. Das neue Forschungszentrum der HSR wird am 23. April eröffnet. Die Institute erhalten damit nach jahrelangem Platzmangel ganz neue Möglichkeiten. Bis anhin waren die Institute teils über mehrere HSR Ge-bäude verteilt, teils in Drittgebäuden in Untermiete – neu können sich die Mitarbeitenden der verschiedenen Fach-gebiete spontaner treffen, austauschen und Synergien nutzen. Die räumliche Nähe fördert durch den leichteren Austausch die angewandte Forschung und Entwicklung an der HSR.Die HSR erhofft sich durch das neu in einem Gebäude gebündelte Know-how spürbare Mehrwerte. Ganze Forschungscluster der HSR – vorher auf verschiedene Standorte in Rapperswil-Jona verteilt – sind neu nur noch durch eine Bürowand getrennt. Auch externe For-schungspartner können durch die räumliche Nähe leich-ter die fachliche Vielfalt der angewandten Forschung und Entwicklung an der HSR erfassen und für ihr Unter-nehmen nutzen.

Viel Platz für die ForschungWährend das Innere viele neue Möglichkeiten bietet, orientiert sich das Gebäude in Gebäude-Form und Ma terialisierung an der bestehenden Campus-Archi-tektur. Im Zentrum des viergeschossigen Quaderbaus dominiert auf den ersten Blick ein zum Dach hin ver-glastes Atrium. Ringförmige Korridore erschliessen die an der Aussenfassade angeordneten Institute.Zu den einzelnen Stockwerken führen eine Kaskaden-treppe und ein Lift. Dazu kommen zwei Fluchttreppen, welche in den beiden Gebäudekernen links und rechts des Atriums untergebracht sind.Das Erdgeschoss fungiert mit der Cafeteria als zentraler Treffpunkt. Abgerundet wird das Raumkonzept durch zwei grosse Computerunterrichtsräume, zwei zusätz-liche Besprechungsräume und einen unterteilbaren Veranstaltungsraum für 200 Personen: ein bei der heute schon hohen Anzahl von Kongressen und Fach-veranstaltungen willkommener zusätzlicher Raum auf dem Campus.

Die entlang der Glas-fassade angeordneten Büros im Forschungs-zentrum bieten den Forschenden deutlich mehr Platz.

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Flexibilität für eine dynamische Forschungs-entwicklungInsgesamt stehen der HSR mit dem neuen Forschungs-zentrum rund 6500 Quadratmeter zusätzlicher Raum zur Verfügung. Aufgeteilt ist die Nutzfläche auf 20 Instituts-räume von jeweils 100 bis 150 Quadratmetern Fläche, sechs Besprechungsräume, zwei Computerarbeitsräume, den 200 Quadratmeter grossen Seminarraum und die Cafeteria: genug Platz für die rund 270 Mitarbeitenden in der angewandte Forschung und Entwicklung an der HSR.Weil sich die benötigten Kapazitäten der Institute ändern können, wurde das Gebäude entsprechend geplant.

Am Tag der offenen Tür, am 23. April 2016, 9 bis 17 Uhr, wird die Öffentlichkeit die Gelegenheit haben, das neue Forschungszentrum sowie den gesamten Campus und die ausgelagerten Labors der HSR im Gebiet Eichwies in Rapperswil-Jona zu besichtigen. Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür finden Sie auf der HSR-Website www.hsr.ch/TdoT. [email protected]

Im Forschungszentrum sind die einzelnen For-schungsinstitute der HSR oft nur noch durch eine Treppe getrennt.

Imposant erhebt sich das neue Forschungs-zentrum am östlichen Rand des HSR Campus.

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Die vor dem Windkanal im Hintergrund plat-zierte vertikalachsige Windturbine liefert Studierenden Erkennt-nisse über das best-mögliche Design von Turbinenflügeln (weiss).

Erneuerbare Energien und damit die Windenergie gewinnenan Boden. Die HSR hat deshalb einen Windkanal und eine Windturbine angeschafft, die disziplinübergreifend für Forschung und Ausbildung genutzt werden können.

Rückblickend könnte 2015 einen Meilenstein in der Ge-schichte der Klimaerwärmung darstellen. 195 Nationen haben sich im vergangenen Dezember an der Pariser UN-Klimakonferenz entschieden, endlich etwas gegen die Klimaerwärmung zu unternehmen.Der Konferenz vorangegangen waren diverse klimati-sche Extremereignisse. 23 °C zu Weihnachten in New York waren bis dahin noch nie gemessen worden. Die Skigebiete in Europa bestanden bis zum Jahresende nur aus Kunstschneestreifen inmitten herbstlicher Wiesen und Wälder. Zuvor hatte der Sommer zahlreiche Hitze-rekorde gebrochen.

Schub für die erneuerbaren Energien – grosses Potenzial für die WindkraftWar das Jahr 2015 eine Ausnahme? Weil das immer

weniger Entscheidungsträger glauben, dürfte der Aus-bau der erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren massiv beschleunigt werden. Dabei kann auch das Thema Windkraft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Denn das Jahr 2015 war trotz des drastisch sinkenden Ölpreises ein spannendes Jahr für die Windkraft. Welt-weit wurden Windturbinen mit einer Leistung von insge-samt 53,5 Gigawatt (GW) installiert, wodurch sich die global installierte Windleistung um etwa 14,5 Prozent auf 423 GW erhöht hatte. Zum Vergleich: Die Schweiz benötigt eine mittlere Gesamtleistung von rund 26 GW.Ein weiteres Indiz für die steigende Bedeutung der Wind-kraft liefert ein Blick auf die Aktienwerte 2015. Während die Shell-Aktie 2015 um etwa 30 Prozent absackte, haben die Aktien des dänischen Windkraftanlagen- Herstellers Vestas um 113 Prozent zugelegt.

Frischer Wind für die EnergieforschungHenrik Nordborg, Institutspartner IET Institut für Energietechnik

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Der Windkanal ist mo-dular aufgebaut und kann deshalb flexibel an unterschiedliche Test-Konfigurationen angepasst werden.

HSR Studierende forschen mit an der Windenergie-ZukunftUm den Studierenden der HSR das Thema Windenergie näher zu bringen, wurden an der HSR in den letzten Jahren eine kleine, vertikale Windturbine und ein Wind-kanal aufgebaut. Studierende können im Rahmen von Studienarbeiten mit den 3D-Druckern an der HSR eigene Flügel bauen und testen. Die gemessene Leistung der Windturbinen kann mit numerischen Simulationen (siehe Kasten) verglichen werden und so die Überein-stimmung von Theorie und Praxis überprüft werden. Die Studierenden können sich bereits heute auf die wahr-scheinlichen industriellen Trends der nächsten Jahre vor-bereiten.Bei der Turbine der HSR handelt es sich um eine vertikal-achsige Windturbine (VAWT), welche in der Forschung auf immer grösseres Interesse stösst. Auch einige Schweizer Unternehmen, wie Envergate oder Agile Wind Power, arbeiten mit dieser Technologie.Im Vergleich zu den deutlich verbreiteteren horizontalen Windturbinen, hat das vertikale Design einige Vorteile. Der schwere Generator kann im Gegensatz zum bisher üblichen Turbinendesign auf dem Boden bleiben und die Turbine muss dem Wind nicht nachgeführt werden. Da die vertikalen Windturbinen bisher weniger erforscht sind, sieht die HSR hier ein grosses Innovationspotenzial im Bereich Windenergie.Das Design einer guten Windturbine erfordert viel tech-nisches Wissen. Um die Leistung und die auf die Turbine wirkenden Kräfte zu beschreiben, sind Aerodynamik-Kenntnisse und numerische Strömungsberechnungen erforderlich. Die mechanische Auslegung erfordert das Können eines Maschinenbauers und die Auslegung des Generators ist eine Aufgabe für Elektrotechniker. Wäh-

rend des Designprozesses einer optimalen Windturbine kann also viel gelernt werden. Die HSR möchte mit der neu angeschafften Infrastruktur nicht zuletzt junge In-genieurinnen und Ingenieure für die Umsetzung der notwendigen Energiewende begeistern. [email protected]

Frischer Wind für die Energieforschung

Numerische StrömungsmechanikDie numerische Strömungsmechanik (CFD, Com-putational Fluid Dynamics) befasst sich mit der Bewegung von Fluiden (Gase und Flüssigkeiten) und ist heute nicht nur ein wichtiges Werkzeug in der technischen Produktentwicklung, sondern bildet auch die Grundlage der modernen Wetter-prognosen. Die Grundidee ist sehr einfach: Das zu berechnende Gebiet wird in kleine Zellen zer-legt. Aus der Physik wissen wir, dass die Masse und die Energie für jede dieser Zellen erhalten sein müssen.Ferner muss die newtonsche Bewegungsglei-chung für jede Zelle berücksichtigt werden, da-mit eine Kraft zu einer Beschleunigung des Fluids führt. Mit modernen Computern ist es möglich, die resultierenden Gleichungen für Hunderte Millionen von Zellen zu lösen, um eine sehr ge-naue Darstellung der Strömung zu erhalten. Der grosse Vorteil dabei ist, dass die Simulation sämt-liche physikalische Grössen wie Geschwindigkeit, Druck oder Temperatur an jedem Punkt berech-net. So kann man im Detail verstehen, wie z.B. die Flügel einer Windturbine angeströmt werden und welche Kräfte dabei entstehen.

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Ein schwüler Sommertag: Ein Gewitter mit Blitz und Donner kündigt sich an. Plötzlich ist das Licht in der Kü-che aus und der Fernseher defekt. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Ein Blitzeinschlag führte zu Überspan-nungen im Stromnetz und beschädigte die in diesem Augenblick angeschlossenen Geräte.

Schutz gegen BlitzeinschlägeDoch nicht nur Endgeräte sind anfällig für Blitzein-schläge. Ganze Stromnetze können dadurch ausfallen. Die auftretenden Überspannungen durch den Blitz er-zeugen sogenannte Gasentladungen oder Lichtbögen,

welche die Isolation an Hochspannungsmasten beschä-digen können. Solche Lichtbögen treten auch bei ande-ren Anwendungen wie etwa bei elektrischen Leistungs-schaltern auf, die zur Steuerung von Motoren und anderen Komponenten des Stromnetzes eingesetzt wer-den. Zuhause kann man eine kleine Variante von Licht-bögen beobachten, wenn man den Stecker des Staub-saugerkabels schnell aus der Steckdose zieht. Um die schädlichen Auswirkungen von Licht bögen auf ganze Stromnetzte zu verhindern, werden Stromleitungen mit Überspannungsableitern ausgestattet, die als Sollbruch-stellen fungieren. Steigt die Spannung über einen kriti-

HSR forscht an der Computersimulation von Blitzen

Stromnetze sind anfällig für Blitzeinschläge. Das IET Institut für Energie-technik erforscht die zerstörerischen Folgen wie Überspannungen, Gasentladungen oder Lichtbögen mittels Computer simulationen. Es entwickelte eine komplexe Software und unterstützt Unternehmen dabei, mit Hilfe von Simulationen elektrische Produkte zu verbessern.

Roman Fuchs, IET Institut für Energietechnik

Bildreihe: Die Explosion eines Plasmas lässt sich mit Hilfe einer Hochge-schwindigkeitskamera genau beobachten. Die Resultate fliessen in die Entwicklung neuer Simulationssoftware ein.

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35HSR Magazin 1 / 2016

schen Wert, wie es bei einem Blitzeinschlag der Fall ist, schützen die Ableiter die angeschlossenen elektrischen Anlagen gegen Überspannungen. Weil es für Strombe-treiber unwirtschaftlich wäre, die Schutzanlagen nach jedem Blitz zu ersetzen, müssen sie mehrere Blitzein-schläge aushalten können. Dafür ist es wichtig zu wissen, was genau bei einem Blitzeinschlag in einem Überspan-nungsableiter passiert.

Computersimulation für OptimierungDie physikalischen Vorgänge hinter einem Blitz sind so komplex, dass sie nur mittels multiphysikalischer Com-putersimulationen berechnet werden können. Derzeit läuft ein KTI-Forschungsprojekt am IET, an dem der In-dustriepartner Streamer International AG beteiligt ist. Dabei werden die Vorgänge in einem Überspannungs-ableiter in Experimenten im HSR eigenen Hochspan-nungslabor untersucht und dann am Computer virtuell nachgestellt. Die so erzeugten Simulationen erlauben es, detaillierte Daten aus dem Inneren von Überspannungs-ableitern zu erhalten. Mit diesen Daten lassen sich ge-zielte technische Veränderungen einzelner Bauteile pla-nen, welche die Resistenz gegen Blitzeinschläge und damit die Versorgungssicherheit im Stromnetz erhöhen sowie Reparaturkosten senken können.

Engagement für genauere SimulationenWeil die systematische Anwendung von Plasmasimulati-onen in der Industrie derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, beteiligt sich das IET an der Weiterentwicklung der benötigten Software-Lösungen. Heute gibt es keine Software, die einen Lichtbogen vollständig berechnen kann. Das Problem: Die Physik einer Gasentladung ist komplex und besteht aus mehreren Einzelprozessen, die

untereinander kontinuierlich Energie austauschen. Ak-tuelle Software kann jeweils nur einen dieser Einzelpro-zesse simulieren.Um das reale Verhalten von Lichtbögen beschreiben und berechnen zu können, müssen leistungsfähige Compu-ter alle Einzelprozesse gekoppelt berechnen. Deshalb müssen die Softwarebenutzer sowohl mit der grundle-genden Physik vertraut sein als auch eigene Software zur Kopplung schreiben können. Der Industrie das Rüstzeug dafür zur Verfügung zu stellen, ist ein aktuelles For-schungsziel am IET. [email protected]

Was bei einem Blitz genau passiert, erforscht die HSR mit neu entwickelten Computersimulationen.

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Die Strömungstechnik bietet in zahlreichen Anwendun-gen Ansätze zur erfolgreichen Produktinnovation. Ein Beispiel: Wie muss eine Skilift-Gondel geformt sein, um auch in einem Sturm möglichst wenig Luftwiderstand zu erzeugen? (Simulation siehe Illustration) Um Strömun-gen zu optimieren, werden heutzutage zunehmend numerische Strömungssimulationen (Computational Fluid Dynamics, CFD) eingesetzt. Das spart Aufwand und Material für den Bau von Prototypen, die getestet und anschliessend weiter verbessert werden müssen. Der Weg zum endgültigen Produkt wird mit Simulatio-nen oft wesentlich kürzer und günstiger.

Richtig interpretieren lernenStrömungssimulationen durchzuführen ist für einen In-genieur oder eine Ingenieurin dank leistungsstarker CFD-Software keine besondere Herausforderung mehr. Ihre Resultate zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, jedoch mehr denn je. Dafür braucht es Praxiserfahrung sowie ein Verständnis der physikali-schen Modelle und der mathematischen Konzepte, die CFD-Simulationen zu Grunde liegen. Hier setzt ein neuer Weiterbildungslehrgang an der HSR an.

Im CAS Computational Fluid Dynamics vermitteln Dozie-rende der Hochschule und Expertinnen und Experten aus der Praxis umfassendes Fachwissen für die erfolgrei-che Anwendung von Strömungssimulationen – wissen-schaftlich fundiert und praxisorientiert.

Arbeitgeber profitiert ebenfallsDer Wissenstransfer zwischen der Hochschule und den Weiterbildungsteilnehmern aus der Praxis steht dabei im Zentrum. Durch den berufsbegleitenden Unterricht während eines halben Jahres wird eine gute Vereinbar-keit mit den beruflichen Verpflichtungen der Teilneh-menden sichergestellt. In der betreuten Projektarbeit führen die Studierenden selbstständig eine CFD-Analyse für eine Problemstellung aus dem eigenen Berufsalltag durch. Somit erarbeiten die CAS-Teilnehmenden ab dem ersten Kurstag auch direkt einen Mehrwert für ihren Arbeitgeber.Das CAS Computational Fluid Dynamics besteht aus den Modulen CFD in Practice: Die Anwendung von CFD-Simulationen im Ingenieuralltag, Fluid Dynamics and Heat Transfer: Die Physik von Strömungen sowie Mathematics and Computational Methods: Die mathematischen Grundlagen für Simulationen. Der be-rufsbegleitende Lehrgang dauert sechs Monate und umfasst 18 Unterrichtstage in Blöcken von zwei bis drei Tagen (Do, Fr, Sa), jeweils ganztags. Der CAS startet erst-mals Ende September 2016. [email protected]

Weiterführende Informationen zum CAS

Computational Fluid Dynamics finden Sie

online: www.hsr.ch/CAS-CFD

Marcel Koller, Kursleiter CAS Computational Fluid Dynamics

Wie lässt sich die Effizienz von Pumpen und Turbinen steigern? Wie kann man elektrische Maschinen oder Microchips optimal kühlen? Wie lässt sich der Treibstoffverbrauch von Fahrzeugen reduzieren? Im neuen CAS Computational Fluid Dynamics vermittelt die HSR Weiterbildung die nötigen Kenntnisse.

Neuer Weiterbildungslehrgang: Numerische Strömungssimulationen

Die Strömung um einen Sessellift kann mit numerischen Strömungs-simulationen berechnet und das Modell anhand der Ergebnisse entspre-chend digital nach-gebessert werden.

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38 HSR Magazin 1 / 2016

Es dauert einen Moment bis die Skype-Verbindung hergestellt ist und Stefan Kammhuber, Professor für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz an der HSR, auf der Leinwand im Unterrichtsraum in Rappers-wil zu sehen und zu hören ist. Heute steht eine beson-dere Lektion des Kurses «Interkulturelle Kommunika-tion» auf dem Programm. Der Dozent unterrichtet die HSR Studierenden in Rapperswil live aus Jakarta, Indo-nesien. Dort führt er einen Workshop zu «Intercultural Leadership» für Schweizer und indonesische Führungs-kräfte in Unternehmen und öffentlichen Institutionen durch. In der Live-Verbindung kann der Dozierende die inter-kulturellen Fallbeispiele aus dem Workshop und die eigenen Erfahrungen für die HSR- Studierenden auf-bereiten und unmittelbar mit ihnen die kulturellen Missverständnisse und Konflikte diskutieren. Im weite-ren Verlauf der Online-Lektion erhalten die HSR Studie-renden einen spannenden Einblick in die kulturellen Hintergründe des bislang fremden Verhaltens und können lernen, wie das HSR Team in Jakarta mit den

Workshop-Teilnehmern flexible Handlungsmöglich-keiten für eine zukünftige Zusammenarbeit ohne Rei-bungsverluste entwickelt.

Praxisnahe Forschung als Qualitätsmerkmal Über diese Art des Unterrichts können die Studierenden aller Fachrichtungen an der HSR direkt vom Know-how des IKIK Institut für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz der HSR profitieren. Dort werden kritische Interaktionssituationen gesammelt und systematisch analysiert. Mittels einer Kulturstandard-Analyse werden kulturspezifische Werte, Normen und Regeln identifi-ziert, die zum Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen indonesischen und Schweizer Führungskräften von be-sonderer Bedeutung sind.Für Indonesier ist es etwa wichtig, Harmonie in einer Gruppensituation herzustellen und zu erhalten. Das bedeutet, intensive Diskussionen, Debatten und offene Konflikte unbedingt zu vermeiden. Diesem Streben nach Harmonie steht eine eher sachorientierte Denkweise der Schweizer Kolleginnen und Kollegen gegenüber. Hier-

Willi Meissner, Redaktion

Für global tätige Unternehmen ist es nicht nur wichtig, sich der effizientesten Technologien und Methoden zu bedienen. Entscheidend ist auch, wie diese weltweit angewandt und gelebt werden. Dazu brauchen wir interkulturelle Kompetenz. Sie wird an der HSR in einem eigens dafür geschaffenen Kurs gelehrt.

Fit für den globalen Arbeitsmarkt

HSR Dozent Stefan Kammhuber (Leinwand) lässt seine Studieren-den per Skype-Kon-ferenz einen Workshop erleben,…

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39HSR Magazin 1 / 2016

zulande werden Interessenunterschiede oder Fehler zwar höflich, aber dennoch klar benannt – die Lösung steht im Vordergrund.In Feedbackgesprächen werden Schweizer deshalb schnell als zu direkt und unhöflich empfunden. Auch das kulturspezifische Verständnis des Umgangs mit Zeit kann für Schwierigkeiten sorgen. Während Pünktlichkeit für Schweizer Führungskräfte heilig ist, gehen Indone-sier mit der Zeit flexibler um. Die Länge des Planungs-horizonts ist sehr unterschiedlich, da auch die Stabilität der gesellschaftlichen Verhältnisse eine andere ist. Im Projektmanagement sorgt dies immer wieder für Kon-flikte. Während Schweizer Indonesier für unzuverlässig halten, empfinden Indonesier Schweizer als rigide und un flexibel.

Interkulturelle Kompetenzentwicklung für StudierendeAll diese Eindrücke erhalten die HSR Studierenden per Skype direkt aus Indonesien und lernen so bereits im Studium, welchen Herausforderungen sich Schweizer stellen müssen, wenn sie international tätig sind. In wei-teren Lektionen zur interkulturellen Zusammenarbeit werden die Erfahrungen aus den Skype-Sitzungen be-sprochen und praktisch ausprobiert – wenn möglich mit Einbezug von internationalen Experten und Gastdozie-renden.Als Prüfungsleistung haben die Studierenden die Auf-gabe, sich in eine selbstgewählte Zielkultur einzuarbei-ten, dort tätige Ingenieur- oder Planerinnen zu inter-viewen, die Ergebnisse mit Modellen und Theorien der interkulturellen Forschung auszuwerten und im Kurs zu präsentieren. Sie stellen schnell fest, dass kommuni-kative Kompetenzen, in diesem Fall die interkulturellen Kompetenzen in der internationalen technischen Zu-sammenarbeit, von grosser Bedeutung sind.Dies bestätigen auch die Unternehmen und Organisa-tionen, die mit der HSR zusammenarbeiten und das interkulturelle Know-how des IKIK in Form von Begleit-forschung, Beratungen, Weiterbildungen oder Coa-

chings abrufen. So sagt etwa Philipp Lutz, Leiter Leadership-Programm bei der Ruag AG: «Als internati-onal wachsender Technologiekonzern hat die globale und somit interkulturelle Zusammenarbeit für Ruag einen entscheidenden Stellenwert. Unsere Mitarbei-tenden stehen vor der Herausforderung, sowohl un-sere Kunden in ihrem kulturspezifischen Kontext zu verstehen wie auch in multi kulturellen Teams erfolg-reich zusammenzuarbeiten. Das IKIK beweist in Trai-nings erlebnisnah und anwendungsorientiert, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zur interkulturellen Kommunikation und Zusammen arbeit für die Praxis nützlich gemacht werden.»

Ingenieure benötigen schriftliche und mündliche KommunikationskompetenzNeben der mündlichen Kommunikation beschäftigt sich das IKIK zudem über Annette Verhein, Professorin für Kommunikation und IKIK Institutspartnerin mit der schriftlichen Kommunikation in globalen Unternehmen.Gerade in technischen Zusammenhängen ist es wichtig, schriftliche Dokumente unternehmensweit einheitlich, präzise und prägnant zu gestalten. Dokumente sind kein Selbstzweck, Menschen müssen effizient mit ihnen ar-beiten können. Dafür sind einheitliche, wissenschaftlich gestützte Schreibregeln hilfreich.Auch dieses Know-how des IKIK fliesst direkt in die Ausbildung der Studierenden an der HSR ein. Sie lernen bereits im ersten Semester, welchen Qualitätskriterien technische Berichte entsprechen müssen und wie sie ih-ren Schreibstil optimieren können.Betreffend mündlicher Kommunikation im Unterneh-men lernen die Studierenden wiederum anhand realer Projekte, wie sie Teamarbeit kommunikativ steuern und ihre eigene Teamfähigkeit verbessern können. Ein Stu-dierenden-Team gewann in einem dieser Projekte im letzten Jahr den Helvetic-Energy-Preis 2015 für die Be-rechnung eines solargetriebenen Luftschiffs. [email protected]

… nachdem er selbst in Indonesien den Work-shop zur interkultu-rellen Kommunikation leitete.

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Page 41: HSR Magazine 1-2016

41HSR Magazin 1 / 2016

Siemens Excellence Award für HSR Studenten

Siemens hat zwei Jungforscher der

HSR Hochschule für Technik Rappers-

wil mit dem regionalen Siemens

Excellence Award ausgezeichnet. Der

mit 4000 Franken dotierte Preis geht

an Robin Bader aus Stallikon und

Philipp Meier aus Dürnten. Mit ihrer

Arbeit «GPU-Parallelisierung der

Flachwassergleichungen in einer Eva-

kuierungssimulation» haben sie die

Fachjury überzeugt.

Den regionalen Siemens Excellence

Award nahmen die beiden Alumni

des Studienganges Informatik im

September in Rapperswil entgegen.

Die Preisträger sind damit wie jene

von weiteren Fachhochschulen für

den nationalen Siemens Excellence

Award nominiert. Dieser wird 2016

verliehen und ist mit 10 000 Franken

dotiert.

AGENDA

AKTUELLES

Credit Suisse Award for Best Teaching verliehen

Exzellenz in der Lehre macht die HSR

Hochschule für Technik Rapperswil

für Studierende attraktiv und wert-

voll. Deshalb ist der Anspruch, «gute

Lehre zu bieten» in der Hochschul-

strategie verankert und soll operativ

von den Dozierenden gelebt werden.

Wie sieht solche Exzellenz aus? Was

macht sie aus? Es gibt verschiedene

Wege, die Studierenden für einen

Lehrstoff zu begeistern – das haben

die Dossiers der HSR Professoren ge-

zeigt, die sich um den CS Award for

Best Teaching 2015 beworben ha-

ben. Doch eines hatten die Doku-

mentationen gemeinsam: Frontal-

unterricht allein oder Skripte von der

Stange begeistern die angehenden

Ingenieurinnen und Ingenieure sowie

die Studierenden in den planerischen

Studiengängen kaum. Die Bewerber

wurden von den Studierenden, also

ihrem kritischsten und zugleich dank-

barsten Publikum, nominiert.

Die fünfköpfige Jury, bestehend aus

HSR Angehörigen wie auch externen

Expertinnen und Experten, wählte

aus über einem Dutzend eigens für

die Bewerbung geschriebenen Dos-

siers drei Professoren in die engere

Auswahl: Prof. Dr. Luc Bläser (Infor-

matik), Prof. Markus Gasser (Raum-

planung) und Prof. Dr. Andreas Müller

(Mathematik). Am Ende entschied

Andreas Müller das Rennen für sich,

da er das Lernen in einer heraus-

ragenden Art und Weise zum Erlebnis

macht und auf eigens entwickelte

Anschauungsmittel wie Apps, 3D-

Illustrationen, Modelle aus dem 3D-

Drucker oder Videos zurückgreift.

Die Mathematik verdankt ihre breite

Anwendbarkeit ihrer Abstraktheit.

«Der Unterricht muss die abstrakte

Theorie vermitteln und gleichzeitig

die Brücke zu konkret erfahrbaren

und anwendbaren Konzepten schla-

gen», so Müller. Er unterrichtet Ma-

thematik in drei Bachelorstudiengän-

gen: Informatik, Elektrotechnik und

Bauingenieurwesen. Seine Heraus-

forderung besteht darin, Anwen-

dungsbeispiele herbeizuziehen, die

für alle Studierendengruppen ver-

ständlich sind. So bedient sich Müller

neuster Technologien und setzt zu-

sätzlich zu grafischen Darstellungen

den 3D-Drucker ein. Denn nur

Anschauungsma terial ermöglicht ein

erlebbares Wahrscheinlichkeitsex-

periment – zum Beispiel mit einem

siebenseitigen Spielwürfel. Doch

nicht immer ist ein haptisches Modell

erforderlich, so programmiert er

auch Apps. Wenn Müller bedingte

Wahrscheinlichkeit unterrichtet, ein

wichtiges Konzept der Wahrschein-

lichkeitsrechnung, zieht er ein beson-

deres Register: Mit seinen Studieren-

den untersucht er die Legende, die

besagt, dass die Träger roter Shirts

in der «Star Trek»-Serie besonders

zahlreich umkommen. Die «Star

Trek»-Fans haben über die Zahl der

Toten jeder Shirtfarbe in allen Folgen

der Fernsehserie sorgfältig Buch ge-

führt: die Redshirts leben tatsächlich

gefährlich. Dann stellt Müller seinen

Studierenden die umgekehrte Frage:

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein

Toter ein rotes Trikot trägt? Auf diese

Weise illustriert er das Konzept der

bedingten Wahrscheinlichkeit, den

Satz über die totale Wahrscheinlich-

keit sowie den Satz von Bayes. Den

fiktionalen Rahmen verstärkt Müller

mit seinem Dresscode – er trägt in der

Vorlesung das blaue «Star Trek»-

Offiziersshirt und begrüsst die Stu-

dierenden mit dem Mister-Spock-

Gruss. Diese Beispiele zeigen einen

Dozenten, der seine Leidenschaft

und Begeisterung für sein Fach lebt

und weitergibt. Er stellt höchste An-

sprüche an seinen Unterricht mit dem

Ziel, den Studierenden zu vermitteln,

wie Mathematik hilft, die Welt besser

zu verstehen. Wir gratulieren Profes-

sor Müller zum CS Award for Best

Teaching 2015. Die Auszeichnung

wird von der Credit Suisse Founda-

tion getragen, die dadurch einen

hochstehenden Unterricht an Hoch-

schulen und Universitäten fördert.

PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

Mathematik-Professor Andreas Müller mit seinem CS Award for Best Teaching.

Die beiden Preisträger der HSR, Robin Bader (links) und Philipp Meier, aus dem Studiengang Informatik.

Wenn Sie, liebe Leserinnen

und Leser, Professor Müller

selber erleben möchten,

laden wir Sie in die nächste

«Numb3rs»-Vor lesung an der

HSR am 28. April 2016 ein. In

der Folge «Two Daughters»

aus der populären Krimi serie

Numb3rs wird er anhand

von Beispielen erklären, was

man in Mathematik und

Naturwissenschaften unter

einem «inversen Problem»

versteht. Besuchen Sie uns.

13.4.2016

HSR Karriereforum mit Stellen-

börse

Rund 100 Unternehmen präsentie-

ren sich an der HSR als Arbeitgeber

und suchen das Gespräch mit Studie-

renden über ihre zukünftigen Karrie-

remöglichkeiten.

19.4.2016

FUTUR-Preisverleihung

Die Stiftung FUTUR in Rapperswil-

Jona verleiht drei Preisträgern aus

der angewandten Forschung und

Entwicklung der HSR den jährlichen

FUTUR-Preis.

23.4.2016

Eröffnung Forschungszentrum

Das neue Forschungszentrum der

HSR wird erstmals für die Öffentlich-

keit zugänglich sein. Besucherinnen

und Besucher können selbstständig

oder auf geführten Rundgängen

das Forschungszentrum erkunden.

Weitere Infos auf www.hsr.ch/tdot

11.9.2016 bis 15.9.2016

ECLAS Conference 2016

Die Vereinigung der europäischen

Hochschulen für Landschaftsarchi-

tektur (ECLAS) führt ihre öffentliche

Jahreskonferenz 2016 an der HSR

durch. Thema: «Grenzen überwinden»

Page 42: HSR Magazine 1-2016

42 HSR Magazin 1 / 2016

PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

Mit dem Solar-Luftschiff zum Sieg geflogen

Vier Studierende des Studiengangs

Erneuerbare Energien und Umwelt-

technik der HSR Hochschule für

Technik Rapperswil haben berechnet,

wie ein solarbetriebenes Luftschiff

gebaut werden muss, damit es mög-

lichst lange Strecken fliegen und

möglichst schwere Lasten transpor-

tieren kann. Mit dieser Idee gewan-

nen Peter Nötzli, Till Neinhaus, Lukas

Schmid und Patrick Senn den Projekt-

wettbewerb 2015 «Solarenergie ver-

bindet» der Helvetic Energy GmbH.

Im Rahmen des Wettbewerbs sollten

Berufsschüler und Fachhochschul-

Studierende innovative Konzepte

rund um die Themen Solarwärme

oder Solarstrom entwickeln.

Das Gewinnerteam der HSR konnte

sich über einen Check über 5000

Franken freuen, der auf dem «Solar-

gipfel 2015» in der ARA Glatt im

Glattpark Zürich überreicht wurde.

Das Projekt wurde im Modul Team-

kommunikation und Projektmanage-

ment ausgearbeitet. Es gehört zum

Pflichtprogramm für die noch am An-

fang ihres Studiums stehenden Studie-

renden. Das Ziel war, neben methodi-

schen Inhalten auch etwas über diese

zentralen Kompetenzen in der Ar-

beitswelt eines Ingenieurs zu lernen.

Acht Stunden ohne Sonne

in der Luft

Am Ende der Arbeit stand ein theore-

tischer Prototyp, bestehend aus

Komponenten, die heute bereits in

der Industrie verfügbar sind. Dazu

zählen unter anderem Elektromotor,

Solarzellen und Akkus. Die Studie-

renden haben für ihre Vergleichs-

rechnung ein konventionell mit Diesel

betriebenes Luftschiff gewählt und

theoretisch mit «ihren» Komponen-

ten umgerüstet. Das Ergebnis klingt

vielversprechend. Laut den HSR Stu-

dierenden kann das Solar-Luftschiff

bis zu acht Stunden in der Luft blei-

ben – ohne Sonne. Bei Sonnenschein

kann das Schiff sogar länger als die

dieselbetriebene Variante (16 Stun-

den) fliegen. Dabei ist die Motorleis-

tung des Solar-Luftschiffs mit rund

700 PS grösser, als bei der Diesel-

Variante mit rund 350 PS.

Der Prototyp der HSR Studierenden

ist 92 Meter lang, 43,5 Meter breit

und 26 Meter hoch – genug Platz für

eine mit Solarzellen bedeckte Fläche

von rund 2800 Quadratmetern. Das

entspricht etwa der Fläche von zehn

Tennisfeldern. Wird das Schiff kleiner

als 70 Meter Länge, 30 Meter Breite

und 18 Meter Höhe, können die Mo-

toren selbst bei Sonnenschein nur

mit Hilfe von Akkus betrieben wer-

den, weil die Solarfläche zu klein

ausfällt. Zudem haben die Studieren-

den noch zwei grössere Prototypen

für verschiedene Aufgaben in der

Luftfahrt berechnet: einen für den

Personentransport, einen für den

Warentransport. Die Personen-Vari-

ante kann rund 150 Passagiere mit

einer Nutzlast von 18 Tonnen mit 180

Kilometern pro Stunde ohne Zwi-

schenstopp bis zu 5000 Kilometer

weit befördern. Die Warentransport-

Variante kann rund 180 Tonnen

Nutzlast mit einer Geschwindigkeit

von 130 Kilometern pro Stunde ohne

Zwischenstopp bis zu 4400 Kilome-

ter weit befördern.

AKTUELLES

Visualisierung eines der errechneten Luftschiffe.

Schweizer Umweltpreis 2016 für Innovation geht an IWK-Projekt

Im Rahmen der Swissbau Basel

wurde der renommierte Umwelt-

preis der Schweiz verliehen. Der mit

50 000 Franken dotierte Umwelt-

preis ging in der Kategorie «Innova-

tion» an zwei Gewinner. Einer davon

ist die FluidSolids AG aus Zürich. Das

IWK Institut für Werkststofftechnik

und Kunststoffverarbeitung der HSR

war an der Entwicklung des Bio-

kunststoffs FluidSolids® massgeb-

lich beteiligt und ist derzeit in Folge-

projekte zur Weiterentwicklung

involviert. Das innovative Material

wird aus nachwachsenden Rohstof-

fen und Industrieabfällen hergestellt

und lässt sich in traditionellen Pro-

duktionsverfahren zu einer Vielzahl

von Produkten verarbeiten.

FluidSolids – Bio kunst stoff aus

nachwach senden Ressourcen

Wegen seiner ökologischen und

physikalischen Eigenschaften hat

der in der Schweiz entwickelte

Biokunststoff FluidSolids ein viel-

versprechendes Marktpotenzial. Im

Gegensatz zu anderen Biokunst-

stoffen werden zur Herstellung

keine Nahrungsmittel eingesetzt.

FluidSolids besteht aus den Rest-

stoffen nachwachsender Ressour-

cen und ist biologisch abbaubar. Der

Werkstoff bietet sich für eine Viel-

zahl von Produkten an, die heute

noch aus Metall, Holz und vor allem

aus erdölbasierten Kunststoffen

hergestellt werden. Die FluidSolids

AG baut momentan eine eigene

Produktion in der Schweiz auf, um

das patentierte und ressourcen-

schonende Material zu produzieren

und weltweit zu vertreiben.

Umweltpreis für zwei Gewinner

Der Umweltpreis der Schweiz ist mit

50 000 Franken einer der höchstdo-

tierten Umweltpreise in der Schweiz

und wird alle zwei Jahre von der

Stiftung «pro Aqua – pro Vita» ver-

geben. Insgesamt gab es zwei Ge-

winner in der Kategorie «Innova-

tion». Neben der FluidSolids AG

erhielt auch die CSEM SA den Um-

weltpreis der Schweiz 2016.

(von rechts) Die IWK-Vertreter Alex Ramsauer, Florian Gschwend und Professor Daniel Schwendemann nehmen zusammen mit FluidSolids-Erfinder Beat Karrer und seinem Mitarbeiter Thomas Weber den Umweltpreis 2016 entgegen.

Page 43: HSR Magazine 1-2016

43HSR Magazin 1 / 2016

NEUES BUCH

InseratBaumann Federn

AKTUELLES

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Geländemodellierung auf Chinesisch

Die HSR hat in Zusammenarbeit mit

der Southeast University, Nanjing

(SEU), das Buch «Geländemodellie-

rung» von HSR Professor Peter Pet-

schek in chinesischer Übersetzung

herausgebracht. Das Buch ist in der

chinesischen Fassung aber weit

mehr, als nur eine Übersetzung. In

der chinesischen Ausgabe ergänzen

zwei Kapitel, «Geschichtliche Ent-

wicklung der Geländemodellierung

in China» von SEU-Professorin Li

Pang und «Best Practice in China»

von Guo Yong (Tsinghua University),

das Lehrbuch. Es handelt sich um das

erste Lehrbuch zum Thema auf Chi-

nesisch.

Vorstellung auf der DLA China

2015

Die Buchvorstellung fand in einem

besonderen Rahmen an der SEU

Southeast University in Nanjing,

China statt. Dort tagte die zweite

Konferenz zum Thema der digitalen

Landschaftsarchitektur – DLA China

2015. Neben Professorinnen und

Professoren der vier angesehensten

Universitäten in China – Tsinghua

und Forestry University Peking,

Tongji in Shanghai und SEU in Nan-

jing – präsentierten auch Bradley

Cantrell von der GSD Graduate

School of Design der Harvard Uni-

versity und Jörg Rekittke von der

NUS National University of Singa-

pore. Die HSR war mit einem Referat

von Peter Petschek zum Thema

«2015 – Rainwater-Management

RWM» vertreten.

Weitere Übersetzungen

und ePub

Neben der deutschen, chinesischen

und englischen Ausgabe ist das Buch

«Geländemodellierung» ab diesem

Sommer auch als enhanced E-Book

(e-Pub 3.0) erhältlich und über die

HSR Bibliothek ausleihbar. Auf ePub

basierende E-Books erlauben eine

dynamische Anpassung des Textes

an die jeweilige Bildschirmgrösse des

Lesers. Damit können sie auf Hand-

held-Geräten verschiedenster Grös-

sen verwendet werden. Weiter kön-

nen im ePub-Format Videos und

Excel-Tabellen integriert werden.

Damit wird ein Mehrwert gegenüber

konventionellen Büchern erzielt.

Eingesetzt werden die ePub-Mög-

lichkeiten etwa im Kapitel «Versicke-

rung». Dort kommen Videos zum

Einsatz, die die komplexe und immer

wichtiger werdende Thematik den

Lesern näherbringen. Sehr hilfreich

sind in diesem Kapitel die Berech-

nungswerkzeuge zur Versickerung.

Es ist geplant, diese Medienvielfalt

noch weiterzuentwickeln. Ziel ist es,

die analogen Ausgaben als Lehrmit-

tel zu ersetzen.

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GradinglandscapingSMART

3D Machine Control SystemsStormwater Management

00.indd 1 2015/8/11 9:40:43

竖向工程 智慧造景

3D机械控制系统

雨洪管理

[瑞士]彼得·派切克 李雱 郭湧 著郭湧 许晓青 译

HSR拉帕斯维尔应用科学大学景观学系东南大学建筑学院景观学系

联合奉献

本书是瑞士HSR拉帕斯维尔应用科学大学景观学系与东南大学建筑学院景观学

系的合作成果。

竖向与种植一样是风景园林师最为重要的设计手段之一。风景园林师必须掌握

运用等高线表达设计构思和进行方案推敲的能力,能够运用等高线对设计、生

态、经济和工程技术等多方面的因素进行检查和判断。这就需要地形塑造的知

识。彼得·派切克的著作《竖向工程》不仅对台地、坡地、高程点、等高线和土

方量计算等基础知识进行了讲解,还介绍了包括景观的稳定加固、道路和停车场

的竖向设计、地形塑造的现场施工等专题,而且还给读者带来了利用数字地面模

型(DTM)构建“智慧造景”工作流以及3D机械控制系统等新技术应用的全面见

解。

雨洪管理的基本原理、工作流程和计算方法在书中有详细的论述。大量的国内

外竖向工程案例被收录在书中。竖向设计练习题和术语表也是本书的特色内容,

有助于读者熟练掌握所习得的竖向工程知识。

中文版新增了“中国古代竖向工程”和“中国当代竖向工程案例”两个章节,

从中国传统文化、历史积淀,以及最新的竖向工程实践成果等方面丰富了理论基

础,提升了参考价值。本书既是一本竖向工程的理论著作,也可以作为指导手册

应用于工程实践。

(原著第二版修订版)

竖向工程智慧造景 3D

机械控制系统

雨洪管理

C

M

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CM

MY

CY

CMY

K

26901.pdf 1 15-8-18 上午11:08

Chinesische Ausgabe von «Gelände-modellierung»; Herausgeber sind die HSR, Rapperswil und die SEU, Nanjing.

Page 44: HSR Magazine 1-2016

44 HSR Magazin 1 / 2016

AKTUELLES

ROBOLYMPICS

Rugby-Roboter bei den RobOlmpics

Am diesjährigen Roboter-Wett-

kampf RobOlympics an der HSR

spielten die mehr als 80 Teilneh-

merinnen und Teilnehmer aus der

ganzen Schweiz und Deutschland

Roboter-Rugby.

Die Roboter mussten in der dem

echten Rugby nachempfundenen

Disziplin so viele Punkte wie mög-

lich erringen. Das Team login-Crew

der login Berufsbildung AG, Zürich

gewann den begehrten RobOlym-

pics-Pokal.

Lego oder Selbstgebautes

Die Schüler-Teams konnten bei den

RobOlympics entweder einen Lego-

Roboterbausatz verwenden oder

selbstgebaute Roboter in die Wett-

kämpfe schicken. Um die dabei ge-

stellten Aufgaben bewältigen zu

können, mussten die jungen Tüftle-

rinnen und Tüftlern ihre Roboter mit

geeigneten Sensoren, Motoren und

Elektronik ausstatten.

Den Aufgabenstellungen entspre-

chend bauen die Teilnehmenden die

Roboter und schreiben auch die da-

zugehörige Software selbst. Jeder

Roboter wird individuell für die je-

weiligen Aufgaben konstruiert. Für

die HSR sind die RobOlympics ein

geeignetes Mittel, Schülerinnen und

Schüler mit dem Virus «Technik» zu

infizieren und so den Ingenieur-

Nachwuchs nachhaltig zu fördern.

Kurse für Schülerinnen und

Schüler

Auch Jugendliche, die sich noch

nicht mit Robotik beschäftigt haben,

können mit etwas Vorbereitung ihre

eigenen Roboter in die RobOlympics-

Wettkämpfe schicken. Die HSR bietet

für Schülerinnen und Schüler Work-

shops und Kurse für die Roboterpro-

grammierung an. In Gruppen oder

ganzen Klassen werden sie von er-

fahrenen Programmierern der HSR

angeleitet. Die Kurse eignen sich als

Vorbereitung für eine Teilnahme an

den RobOlympics.

Weitere Informationen auf

www.RobOlympics.ch

TEXTILALTRO-AUSSTELLUNG: «SCHRIFT – BUCH – KUNST» VOM 15. APRIL BIS ZUM 27. MAI 2016

HSR Bibliothek zeigt Werke von Hansulrich Beer, Ursula Fischlin, Liliane Bürki und Heidi Gassner

Mit der neuen Ausstellung «Schrift

–Buch – Kunst» zeigt die HSR Biblio-

thek wieder ihre kulturelle Seite. Am

Anfang war das Wort, die Schrift.

Die Vervielfältigung von Texten er-

gab das Buch. Es entstand der

Wunsch nach kunstvollerer Darstel-

lung. Kunst ist ein menschliches

Kulturprodukt, das Ergebnis eines

kreativen Prozesses. Drei Künstlerin-

nen, ein Künstler und zwei Gastaus-

stellerinnen bereichern die Räum-

lichkeiten der HSR Bibliothek vom

15. April bis zum 27. Mai 2016 mit

ihren Werken.

Hansulrich Beer zeigt Kalligrafie und

offenbart die inspirierende Kunst

des Schönschreibens. Seine kalligra-

fischen Kompositionen verbinden

Schriftkunst mit Malerei und suchen

die Form in den Buchstaben. Ursula

Fischlin übernimmt den abschlies-

senden Arbeitsgang der Buchher-

stellung. Der Buchblock wird mit der

äusseren Hülle verbunden. Diese

kann für einen Einzelband künstle-

risch gestaltet und zum Eyecatcher

des Bücherregals werden. Ebenso

können vorhandene Einbände aufd

diese Art zur Vereinheitlichung einer

Bibliothek verändert werden.

Liliane Bürki nimmt das Buch in sei-

ner Form als Anlass zur spielerischen,

künstlichen und künstlerischen

Visualisierung. Sie ist bescheidener

im Format, im Ausdruck aber witzig,

speziell, tiefsinnig.

Heidi Gassners langjähriges Schaf-

fen kommt zum Tragen. In ihren

Schriftbildern verschmilzen vielfäl-

tige Themen zu einem Ganzen. Man

staunt über die variablen Möglich-

keiten der künstlerischen Vermitt-

lung. Absolut sehenswert.

Gastausstellerinnen als

Ergänzung

Die beiden Gastausstellerinnen, Elisa-

beth Eicher und Monika Künzler, prä-

sentieren weiterreichende Aus-

drucksformen des Themas. Attraktiv,

berührend – sie runden die Ausstel-

lung auf ihre Weise ab. Ein Überleiten

des Ausstellungsinhaltes, eine öffent-

liche Schreibung, findet am 23. April

statt – dem Tag der offenen Tür zur

Einweihung des Forschungszentrums

HSR. Könnte das Zentrum ohne Über-

lieferung des Worts, der Schrift, des

Buches – wenn auch heute weitge-

hend in digitaler Form – eingeweiht

werden? Des Daseins eigentlichen

Anfang macht das Wort, die Schrift.

Weitere Informationen auf

www.textilaltro.hsr.ch

Eines der Werke von Hansulrich Beer.

Page 45: HSR Magazine 1-2016

45HSR Magazin 1 / 2016

AKTUELLES

Roman Hänggi,

Professor für Produktionsmanagement

Seit 1. Februar 2016

lehrt ein neuer Pro-

fessor für Produk-

tionsmanage-

ment an der HSR.

Der 49-jährige Ro-

man Hänggi wird

den Studiengang

Wirtschaftsingenieurwesen verstär-

ken und als Partner für das IPEK Institut

für Produktdesign, Entwicklung und

Konstruktion in der angewandten

Forschung und Entwicklung tätig sein.

Wirtschaft und Maschinenbau

Fachlich ist Hänggi in den Bereichen

Management und Maschinenbau/

Produktion ausgebildet. Er studierte

an der ETH in Zürich und schloss sein

Studium als Betriebs- und Produkti-

onsingenieur ETH ab. Im Anschluss

reichte er seine Dok torarbeit im Be-

reich Innovations management zum

Thema «Risikomanagement & Simul-

taneous Engineering» am Institut

für Techno logiemanagement an der

Universität St. Gallen ein, wo er als

Dr. oec. HSG abschloss.

Berufliche Erfahrung in der In-

dustrie

Seine Kenntnisse nutzte er bei ver-

schiedenen beruflichen Stationen,

unter anderem bei der AFG Arbonia-

Forster-Holding AG als Divisionsleiter

Gebäudehülle und Mitglied der Kon-

zernleitung. Zuvor war er bei der Hilti

AG in Schaan als Head Strategic

Business Unit tätig. Weitere Positio-

nen bekleidete er bei SIG/Bosch und

Leica Geosystems.

Gion Andrea Barandun, Professor für

Faserverbundtechnik und Leichtbau

Der Studiengang

Maschinentechnik

|Innovation und

das IWK Institut für

Werkstofftechnik

und Kunststoffver-

arbeitung werden

mit einem neuen

Professor verstärkt. Der bisherige

Dozent und Fachbereichsleiter Fa-

serverbund/Leichtbau am IWK,

Gion Andrea Barandun, übernimmt

die Professur für Faserverbundtech-

nik und Leichtbau.

Der 42-Jährige begann im Januar

2007 als Wissenschaftlicher Mitar-

beiter an der HSR. Seit September

2013 ist er als Dozent – unter ande-

rem für Kunststofftechnik – an der

HSR tätig und leitet seit Januar 2015

den Fachbereich Faserverbund/

Leichtbau am IWK. Darüber hinaus

war er an der Gründung und am

Aufbau des ETH/EMPA-Spin-offs

compliant concept beteiligt. Einen

ersten Einblick in die Tätigkeiten als

HSR Professor hat Barandun bereits

während der Sabbatical-Vertretung

von Professor Markus Henne erhal-

ten. Zudem absolvierte er an der

Fachhochschule Ostschweiz einen

CAS in Hochschuldidaktik.

Seinen Abschluss machte Barandun

an der ETH Zürich als Dipl. Masch.-

Ing. ETH. Ebenso reichte er dort

seine Dissertation mit dem Titel «In-

jection Strategies for Liquid Compo-

site Moulding Processes» ein, die

von der Optimierung von Harzinfu-

sionsprozessen handelt.

Katharina Beate Luban, Professorin für

Logistik und Supply Chain Management

Der Studiengang

Wirtschaftsinge-

nieur wesen und

das Institut IPEK

Institut für Pro-

duktdesign, Ent-

wicklung und Kon-

struktion werden

ab 1. August 2016 durch eine neue

Professorin für Logistik und Supply

Chain Management verstärkt.

Die 39-jährige Katharina Luban

wird die Aufgaben der neu ge-

schaffenen Professur an der HSR

wahrnehmen. Sie promovierte an

der BTU Cottbus mit der Arbeit

«Supply Quality Management –

Risikoreduzierung durch kategori-

enbasierte Lieferantenbetreuung».

Davor schloss sie als Dipl.-Ing.

Wirtschafts ingenieurwesen an der

TU Berlin ab und absolvierte an der

UMIST Manchester den MSc Inno-

vation and Technology Manage-

ment.

Lehrerfahrung an der HSR

In der Ausbildung an der HSR ist

Katharina Luban kein neues Ge-

sicht. Seit September 2014 arbeitet

sie als Lehrbeauftragte für das

Fachgebiet Innovations- und

Technologie management im Studi-

engang Maschinentechnik|Inno va-

tion. Zuvor war sie bereits Lehrbe-

auftragte an der Hochschule für

Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-

Geislingen für die Vorlesung «Tech-

nisches Management».

Eine Firma, viele Stationen

Die berufliche Erfahrung von Katha-

rina Luban konzentriert sich auf die

Robert Bosch GmbH, bei der sie seit

2005 mehrere interne Stellenwech-

sel absolviert hat. Zuletzt bekleidete

sie im Zentraleinkauf Automotive

die Stabsstelle für Qualitätssiche-

rung und Projektmanagement im

Geschäftsbereich Chassis Systems.

Andreas Häberle,

Professor für Solartechnik

Der Studiengang

Erneuerbare Ener-

gien und Umwelt-

technik und das

SPF Institut für So-

lartechnik begrüs-

sen ab 1. Septem-

ber 2016 einen

neuen Professor. Der 51-jährige

Andreas Häberle wird als neuer Lei-

ter des SPF an die HSR kommen.

Aktuell leitet Häberle als Direktor

das Fraunhofer Chile Research Cen-

ter for Solar Energy Technologies

(FCR-CSET), Santiago, Chile.

Solarkollektoren im Fokus

Der Physiker studierte an der Techni-

schen Universität München und

reichte 1991 seine Diplomarbeit

«Eine Absorptionswärmepumpe zur

Meerwasserentsalzung» ein. Nach

einigen Jahren als Wissenschaft-

licher Mitarbeiter und Doktorand

sowie Projektleiter für Kollektortests

und Kollektorenentwicklung am

Fraunhofer Institut für Solare Ener-

giesysteme ISE, Freiburg, reichte er

seine Dissertation «Vermessung und

Modellierung von stationären kon-

zentrierenden Kollektoren» ein.

Seit 1999 ist Häberle im Vorstand

der PSE AG (Projektgesellschaft

Solare Energiesysteme) in Freiburg,

die er zuvor als Geschäftsführer lei-

tete.

NEUE PROFESSUREN

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Page 46: HSR Magazine 1-2016

46 HSR Magazin 1 / 2016

AKTUELLES

PENSIONIERUNG

Josef Joller,

Professor für Informatik

Josef Joller verlässt nach 14 Jahren im

Frühjahr 2016 die HSR. Er studierte an

der ETH Physik und Mathematik. An-

schliessend folgte ein Aufbaustudium

in Informatik und die Promotion an

der Ruhr-Universität in Bochum.

Nach einigen Jahren als wissenschaft-

licher Assistent wechselte er in die

Industrie, zuerst als Informatik-Pro-

jektleiter, später als Verantwortlicher

für Informatik in der GL von verschie-

denen Konzernen.

Mit 45 Jahren wollte er sein Wissen

und seine Erfahrungen an junge

Menschen weitergeben. Er wechselte

an das damalige ZTL (heute HSLU)

und war massgeblich beteiligt am

Aufbau des dortigen Studiengangs

Informatik.

Am Puls der Forschung

Nach drei Jahren trat er als hauptamt-

licher Dozent für Informatik an die

HSR über, gerade rechtzeitig, um die

damalige Studienreform voranzutrei-

ben. Er war u.a. verantwortlich für die

Einführung von Java als erster Pro-

grammiersprache, den Aufbau eines

Moduls im Bereich Algorithmen und

Datenstrukturen, die Modernisierung

des Moduls für verteilte Systeme im

Aufbaustudium sowie für den Auf-

bau der neuen, anspruchsvollen Ver-

tiefungsmodule Compilerbau und

Enterprise-Computing.

Josef Joller bewegte sich immer am

Puls der neusten Informatikforschung

und baute die aktuellen Konzepte

und Technologien regelmässig in sei-

nen Vorlesungen ein. Sein Unterricht

war bei den Studierenden sehr be-

liebt, da dieser sehr abwechslungs-

reich und anspruchsvoll aber auch

unterhaltsam war.

Stromverbrauch vorhersagen

Dank seinem grossen Beziehungs-

netz konnte Josef Joller regelmässig

interessante Industrie- und For-

schungsprojekte mit renommierten

Partnern akquirieren. Zwei Beispiele

sollen seine Vielseitigkeit und Kom-

petenz auch auf diesem Gebiet illust-

rieren.

In einem KTI-Projekt gelang es ihm

mit seinen Mitarbeitern, mit raffinier-

ten Algorithmen aus der künstlichen

Intelligenz eine Software für die Pro-

gnose des Stromverbrauchs mit einer

Fehlerrate von wenigen Prozenten zu

entwickeln.

Zusammen mit dem Institut für Neu-

roinformatik der ETH/Uni ZH forschte

er erfolgreich an Actor-Sensor-Netz-

werken und setzte die Erkenntnisse in

Industrieprojekten um.

Studiengang mitgeprägt

Am meisten befriedigte ihn die di-

rekte Zusammenarbeit mit Studieren-

den bei Übungen und vor allem bei

Studien-, Bachelor- und Masterarbei-

ten. Er sagt dazu: «Mir war die Zu-

sammenarbeit und vor allem die För-

derung der Studierenden wichtig. Ich

unterstützte die Studierenden beim

Transfer in ausländische Masterpro-

gramme mit der Möglichkeit, einen

universitären Master oder einen PhD-

Abschluss zu erhalten»

Josef Joller hat mit seinem engagier-

ten Einsatz den guten Ruf des Studi-

engangs Informatik stark mitgeprägt.

Wir schätzen an ihm seine direkte,

aber umgängliche Art. Dank seiner

hohen Fachkompetenz lieferte er im-

mer wieder hilfreiche Vorschläge für

die Verbesserung der Qualität des

Studiengangs.

Wir danken ihm für sein jahrelanges

Engagement und wünschen ihm alles

Gute für seine Zeit nach der Pensio-

nierung und weiterhin viel Freude mit

der Informatik.

Ivan Markovic, Professor für Baustatik

und Konstruktion

Der Hochschulrat

der HSR hat Ivan

Markovic ab dem

1.2.2016 zum Pro-

fessor für Baustatik

und Konstruktion im

Studiengang Bau-

ingenieurwesen ge-

wählt. Er wird zudem Institutspartner

im IBU Institut für Bau und Umwelt, in

der Fachstelle für Konstruktiven Ingeni-

eurbau.

Ivan Markovic war in den letzten zwölf

Jahren in mehreren renommierten In-

genieurbüros in der Schweiz und den

Niederlanden tätig und bringt wesent-

liche Praxis-Erfahrung im Brücken- und

Infrastrukturbau mit.

Er studierte Bauingenieurwesen an

der Universität Belgrad und promo-

vierte anschliessend an der Techni-

schen Universität in Delft, Nieder-

lande, mit der Doktorarbeit zum

Thema «Entwicklung von Ultra-

Hochleistungsbetonen mit Fasern

(UHPC)». Nach einer mehrjährigen

Tätigkeit bei einem grossen Ingeni-

eurbüro in Amsterdam war er von

2007 bis 2011 Projektingenieur bei

der dsp Ingenieure & Planer AG in

Greifensee und von 2011 bis 2016

Projektleiter beim Ingenieurbüro ewp

AG Effretikon. In der Praxis beteiligte

sich Ivan Markovic bei Projektierung

und Ausführung von mehreren gros-

sen und anspruchsvollen Brücken-

und Infrastrukturbauten, u.a. im Auf-

trag des Bundesamtes für Strassen

(ASTRA) und der SBB. Zudem leitete

Mar kovic in den letzten Jahren bei der

ewp AG Effretikon das Bauherrenun-

terstützungsmandat für den Ausbau

der Nordumfahrung Zürich im Los 4.

Ivan Markovic wird sich am Institut für

Bau und Umwelt mit der anwendungs-

orientierten Forschung und Entwick-

lung im Betonbau an der Schnittstelle

zwischen Material und Konstruktion

beschäftigen.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der

weiteren Entwicklung der Methoden

für Lebensdauerbemessung, und zwar

sowohl für neue als auch für beste-

hende Bauwerke. Ivan Markovic ist

verheiratet und wohnt mit Frau und

Sohn in Nürensdorf im Kanton Zürich.

NEUE PROFESSUREN

Silvia Schoch Keller, Professorin für

Verkehrswegebau und -technik

Der Studiengang

Bauingenieurwe-

sen und das IBU

Institut für Bau und

Umwelt erhalten

ab dem 1. August

2016 Verstärkung

durch eine neue

Professorin für Verkehrswegebau-

und technik. Die 45-jährige Silvia

Schoch Keller wird als Partnerin des

IBU an der HSR beginnen. Sie ver-

fügt sowohl über ein Diplom als

Bauingenieurin als auch über ein

Nachdiplom in Betriebswissen-

schaften der ETH Zürich.

Silvia Schoch Keller ist derzeit bei

der IUB Engineering AG als Projekt-

leiterin Bauherrenunterstützung/

Projektmanagement sowie als

Projektleiterin Untertagebau tätig.

Aufgrund Ihrer Tätigkeit bringt sie

Erfahrung aus vielen Strassen- und

Bahnprojekten (Projektierung und/

oder Bau) mit.

Unter anderem hat sie mehrere Er-

haltungsprojekte an der Gotthard-

Passstrasse geleitet sowie den

Ausbau der Zentralbahn zwischen

Luzern und Kriens (Doppelspur und

Tieflegung) begleitet.

Weitere Berufserfahrung sammelte

sie bei der AlpTransit Gotthard AG

(Gotthard Basistunnel, Teilabschnitt

Sedrun) sowie beim Ingenieurbüro

Basler & Hofmann und der ETH Zü-

rich in den Instituten für Mechanik,

Geotechnik und für Konstruktion.

Page 47: HSR Magazine 1-2016

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Page 48: HSR Magazine 1-2016

«Als Freiwillige bin ich stolz auf mein DOSSIER FREIWILLIG ENGAGIERT. Es macht meine Kompetenzen und mein Engagement sichtbar.»

…und übrigens: auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber achten auf das DOSSIER, denn eslässt sie Mitarbeitende mit Potenzial erkennen.

Freiwilligenarbeit tut gut!Ihnen und den anderen.

«ICH BIN STOLZ DRAUF.» D

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Page 49: HSR Magazine 1-2016

49HSR Magazin 1 / 2016

IMPRESSUM HSR Magazin 1/2016

Herausgeberin:HSR Kommunikation

Adresse:HSR Hochschule für Technik RapperswilOberseestrasse 10, 8640 RapperswilTelefon 055 222 49 82, [email protected]/magazin

Redaktion (Red.):Eva Tschudi (Chefredaktion) Willi Meissner (Projektleitung)

Fotos/Bilder/Grafiken:Titelbild: HSRS. 8: Tobias Leuenberger/ZHdKS. 7, 11, 12, 13, 14, 15, 17, 18, 20, 21, 23, 28, 34, 35, 37, 38, 39, 41, 42, 43, 44, 45, 46: zvg + HSRS. 50: Maya Rhyner/Die SüdostschweizS. 8, 9, 10, 19, 21, 29, 30, 32, 33, 35: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbHS. 29: Gregor DenglerS. 31: Tobias Ryser, www.tobias-ryser.ch

Layout: kommUnikate GmbH, Baden

Druck: Spälti Druck AG, Glarus

Anzeigenverkauf Schweiz:Somedia PromotionZwinglistrasse 68650 GlarusTelefon +41 55 645 38 88Telefax +41 55 645 38 00Mail [email protected]

Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet.

Text- und Bildmaterial auf Anfrage.

Belegexemplar erbeten an [email protected] per PDF.

Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern.

Erscheint zweimal jährlich jeweils zu Semesterbeginn.

Auflage 8500 Exemplare.

Das nächste Magazin erscheint am 30. Septem-ber 2016, Redaktionsschluss ist der 19. August 2016. Inserateschluss ist am 26. August 2016.

Unternehmen sind darauf angewiesen, dass sie auch unter schwierigen Umständen «funktio-nieren». Dafür sind kreative Mitarbeitende der Schlüssel. Wer kreative Inspirationen sucht, wird auf der Webseite www.hsr.ch/f2016-1 mit Sicherheit fündig. Es ist eine der grössten «LifeHack»-Sammlungen im Netz und gibt Tipps für jedes nur erdenkliche Problem. Zum Beispiel: Uhren mit leeren Batterien wieder zum Laufen bringen oder ausgefallene Aquariumfilter durch einen Eimer und ein paar Schläuche provi sorisch ersetzen um Fische zu retten.

Für Menschen, die beruflich viel unterwegs sind, kann sich ein Besuch der nächsten Webseite lohnen. Auf www.hsr.ch/f2016-2 kann man eindrücklich testen, wie gut man sich nur anhand eines 360-Panoramas auf der Welt orientieren kann. Der User wird per Google Earth auf einer einsamen Strasse ausgesetzt und kann sich umse-hen. Dann gilt es, auf der Welt karte zu markieren, wohin genau es einen verschlagen hat. Anschlies-send wird ermittelt, wie viele Kilometer man da-neben liegt – je weniger, desto mehr Punkte gibt es pro Tipp.

In eine ähnliche Kerbe schlägt www.hsr.ch/f2016-3. Auf dieser Weltkarte der etwas anderen Art lässt sich die Welt per Drohne erkunden. Auf einer Karte markierte, von Usern hochgeladene

Drohnenvideos bieten teils sehr spektakuläre Ansichten. Ganz nebenbei lernt man dabei noch die Umgebung kennen. Optimal, um lokale Small-talk-Themen für die nächste Geschäftsreise zu suchen. Oder finden Sie eine achtspurige Auto-bahn als Mitteleuropäer normal?

Viel um die Ohren und auf der Suche nach einem Ansporn, auch die nächste Aufgabe noch zu bewältigen? Dann ist www.hsr.ch/f2016-4 die richtige Adresse. Hier kann man sich aus derzeit fast 4,3 Millionen «Träumen» seine eigene Liste aller Dinge zusammenstellen, die man noch erleben möchte. [email protected]

FAWWWORITEN

Page 50: HSR Magazine 1-2016

50 HSR Magazin 1 / 2016

SPRUNGBRETT

Name: Thomas FurrerAlter: 48Studienrichtung: RaumplanungStudienabschluss: 1992Lehre als: VermessungszeichnerHeutige Funktion: Stadtrat in Rapperswil-Jona; Ressortvorsteher Bau, Verkehr und Umwelt

Sie sind heute als Berner der oberste Planer in der Stadt, in der Sie studiert haben. Wie ist das für Sie?Die Stadtplanung ist in meinem Ressort und ich bin Teil der Exekutive, aber als oberster Planer fühle ich mich nicht. Trotzdem bin ich durch die Projekte und die täglichen Entscheidungen natür-lich massgeblich an der Gestaltung unseres Le-bensraumes beteiligt und auch mit verantwort-lich. Im Kanton St. Gallen heisst mein Job ja auch «Bauchef». Als Student war ich bloss Wochenauf-enthalter und Gast in Rapperswil. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Und es gab für mich eigentlich nur Rappi – und das Joner Grünfeld. Mit der täglichen Arbeit verbinden mich immer wieder schöne Erinnerungen.

Als Stadtrat können Sie die Rahmen-bedingungen in der Raumplanung selbst mitbestimmen. Wird das Planen dadurch leichter?Ich finde nein, im Gegenteil. Als Stadtrat muss ich mehrheitsfähige Lösungen herbeiführen. Als Planer konnte ich mich ab einem bestimmten Zeitpunkt aus der Verantwortung nehmen. Ich sit-ze heute einfach näher an den Entscheidungen oder bin selbst Teil von raumplanerischen Entscheidungen. Viele Rahmenbedingungen sind gegeben, es gilt, das Beste daraus zu machen.

Was hat sich in der Raumplanung seit Ihrem Studium verändert? Die Raumplanung ist heute politisch viel wichtiger und umstrittener. In der Öffentlichkeit ist sie präsent und viele Leute interessieren sich für den Lebensraum – oder sorgen sich vor allem. Die Be-

völkerungszunahme und der immer knapper wer-dende Boden beschäftigen die Schweizer Bevöl-kerung stärker als früher. Daher gab es auch eine thematische Verschiebung. Heute liegt die grösste Herausforderung in der Innenentwicklung der Dörfer und Städte.

Ihre schönste Erinnerung an die Zeit an der HSR?Viele. Die Studienreisen nach Rom, in die Toskana, nach Berlin. Die Freundschaften, die vielen Feste und natürlich das WG-Leben.

Heute kann die HSR 100 Zimmer im Studentenwohnheim anbieten. Wo haben Sie während Ihrer Studienzeit gewohnt?In einer WG an der Marktgasse 23, oben im Dach-stock des ehemaligen Restaurants Schwert mit Blick Richtung Seedamm und Zürichsee. Die See-promenade war damals noch ein Corso mit Auto-verkehr.

In 10 Jahren wird Rapperswil-Jona…?...nicht fundmental anders sein – zum Glück. Eine lebendige Stadt mit 28 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, gegen 2000 HSR Studierenden, vie-len Informatik- und Raumplanungsstudentinnen, ein paar neuen, trendigen Cafés und Beizen und den abendlichen Staus auf dem Damm.

Velo, ÖV oder Auto?Am liebsten mit dem Velo in der Stadt unterwegs.

Umweltbewusst und urban – ein Widerspruch?Nein, ich denke, das ist ein Megatrend. Die Städte sind die Gewinner der Zukunft. Mit der Dichte sinkt auch der Energieverbrauch.

Welchen Rat würden Sie einem Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben?Du hast Glück gehabt, an der HSR studieren zu können, das Fundament ist solid, darauf lässt sich aufbauen. Und: Nutze unsere Freiheiten, mög-lichst viele Erfahrungen zu sammeln – im Beruf und im Leben.

Sparen oder investieren?Sparen mit Nörgeln und investieren in eine posi-tive Lebenseinstellung.

Ihr wichtiges Ziel in den nächsten drei Jahren?Weiterhin einen spannenden und vielfältigen Job machen zu dürfen.

Page 51: HSR Magazine 1-2016

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www.bbv.ch · [email protected] · Zürich · Bern · Luzern · Zug · München

Page 52: HSR Magazine 1-2016

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