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Gramper der Rhätischen Bahn am Lej Nair InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 2 / Juni 2012 Damals, vor über 100 Jahren.

InfoRetica 2/2012

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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Gramper derRhätischen Bahn

am Lej Nair

InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 2 / Juni 2012

Damals, vor über 100 Jahren.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

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In dieser Ausgabe

Editorial/EditorialeDie Stimme der DirektionLa Voce della direzioneAdieu Thomas Baumgartner1000 Stunden angeregte DiskussionenRhB schliesst anspruchsvolles Jahr positiv abWebwandernGemeinsam für ein Top-ProduktMarktbearbeitung100 Jahre Chur – Disentis: Auftakt mit JubilokInterview mit Thomas HeimImpressionen zur 100-Jahr-FeierVerkauf 2015100 Jahre BillettfahrkartenpresseBahnprojekte in der SurselvaRelaunch IntranetBahnmuseum Albula hat seine Fahrt aufgenommenGeschäftsbereich ProduktionBahnhof Davos DorfBahnhof Davos PlatzRhB-Gleisbau und ZwergenlandInterview mit Thomas PolteraUmbau des Portalkrans in ThusisIn einem Schub die Albularampe hinaufFührerstandsfahrtMit 65 Jahren …MedienbahnDamals, vor 30 JahrenDamals 1912Neues in KürzePeKoPensionskasseCafé BerninaStage in DisentisPensioniertenfeier 2012Bahnhofbesichtigung ChurPersonalchronikSpontan

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected] Seraina Hartmann (sh), [email protected]

Frontbild: «Damals, vor über 100 Jahren» Bildsammlung Felix Huonder, Disentis

Nächster Redaktionsschluss: 17. August 2012

Auflage: 3200 Exemplare, 4-farbig

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Liebe Mitarbeitende

Was dem Bündner sein Bär, ist dem Solothurner sein Panther. In der letzten Zeit gab es viel Wirbel um die beiden Exoten. Vor allem musste unser M13 zünftig ein-stecken, kam es doch am 30. April 2012 zu einer Kolli-sion mit einem RhB-Zug im Engadin. Ich denke mal, ein Schock für beide Beteiligten, den Lokführer und den Bär

– und ein riesiges mediales Thema!

So oder so, müssen unsere Lokführer sich mit einigen aussergewöhnlichen Situationen auseinandersetzen. Nebst dem Bär sind auch immer wieder Wild oder Vieh und zuweilen sogar unvorsichtige RhB-Fans auf den Gleisen, die ihnen den Job ziemlich erschweren. So hat jede und jeder bei der RhB sein Rucksäcklein zu tragen.

Zusätzlich gab es wieder etwas zu feiern, nämlich 100 Jahre Chur – Disentis/Mustér und an dieser Stelle dan-ken wir allen Mitarbeitenden für den tollen Einsatz über das ganze Jahr und für die zusätzliche Organisation und Durchführung solcher Grossanlässe!

Zurück zum Bär … Nachdem es in den Medien hiess, dass der Bär soweit wohl auf sei, fehlte jede Spur von ihm, wie auch vom Panther in Solothurn, der offensichtlich gar nicht existiert. Doch kürzlich vernahm ich dann im Radio, dass er nun nach Italien übergelaufen ist. Ent-weder ist er uns nicht mehr gut gesinnt oder er macht es wie viele von uns und geht im Sommer in den Süden.

Hoffen wir, dass es dem Bär gut geht und auf möglichst keine weiteren Zusammenstösse mit unserem RhB-Steinbock.

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Editorial/EditorialeVon Sandra Beeli

Cari collaboratori

L’orso sta al grigionese come la pantera all‘abitante di Soletta. Ultimamente entrambi gli animali esotici sono stati nel vortice degli eventi. Per di più ci si è messo in mezzo come si deve il nostro orso M13, visto che pur-troppo il 30 aprile 2012 nell’Engadina ha provocato una collissione con un convoglio della Ferrovia retica. Penso sia stato uno shock per entrambi i soggetti coinvolti, il macchinista e l‘orso; di fatti si è trattato di un grande evento mediatico!

In un modo o nell’altro, i nostri macchinisti dovranno far fronte ad alcune situazioni eccezionali. Oltre all’orso sui binari si vedono sempre più spesso animali selvaggi o capi di bestiame e di tanto in tanto anche qualche sprovveduto fan della Ferrovia retica, tanto per compli-care un po‘ il loro lavoro. Quindi ognuno ha la propria croce.

Inoltre abbiamo avuto di nuovo altri importanti eventi da festeggiare, e cioè i 100 anni della linea Coira – Di-sentis/Mustér e a questo punto non possiamo che ring-raziare tutti i collaboratori per il grande impegno che hanno dimostrato quest’anno e per il loro contributo all’organizzazione e alla realizzazione di questi grandi eventi!

Tornando a parlare dell’orso … Dopo che nei media si diceva che l’orso fosse ancora in circolazione, tuttavia non si è vista più nessuna traccia della sua presenza, come anche della pantera di Soletta, che evidentemente non esiste affatto. Tuttavia recentemente per radio ho sentito che ora è scappata in Italia. O non è più ben intenzionato nei nostri confronti oppure come molti di noi fanno, vuole trascorrere l‘estate al sud.

Speriamo che l’orso stia bene e che possibilmente non vada più a scontrarsi di nuovo con il nostro «Stambecco» della Ferrovia retica.

Sandra Beeli

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Die Stimme der DirektionVon Thomas Baumgartner

Treffen Bähnlerinnen und Bähnler in ungezwungenem Rahmen zusammen, dann reden sie oft über Erlebnisse aus vergangenen Zeiten. Sie erzählen von damals, als in Filisur noch eine Fernsteuerung war, lachen über die unangemeldeten Besuche des Betriebsinspektors, scherzen über das damalige Tun, berichten über unmög-liche Situationen, wie etwa jene, als auf einem Bahnhof mit zwei Gleisen plötzlich vier Züge standen. Sie machen das nicht mit Wehmut oder weil sie diesen Zeiten nach-trauern, sondern weil sie selber aktiv am Wandel betei-ligt waren und erlebten, wie sich die faszinierendste, leistungsstärkste und vielseitigste Meterspurbahn in den Alpen entwickelte.

Diese Entwicklung prägte auch die vergangenen 6½ Jahre, während derer ich als Mitglied der Geschäftslei-tung den Bereich Produktion führen durfte. Aus dem ursprünglichen Geschäftsbereich Verkehr wurden drei professionelle Bereiche: die Produktion, der Vertrieb und der Güterverkehr. Aus den damals acht Regionen sind deren drei geworden; die Zahl der Fernsteuerzent-ren halbierte sich. Zahlreiche Bahnhöfe wurden auto-matisiert und sind nun betrieblich unbedient. Berufe wie der Fahrdienstleiter Fernsteuerung oder die künfti-ge Intervention ersetzen den selbst von mir erlernten Beruf des klassischen Betriebsdisponenten. Das alles wissen wir Bähnlerinnen und Bähnler. Und darüber werden wir auch dereinst an einem Mitarbeiterfest re-den, damals «....».

Und unsere Kundinnen und Kunden? Was spürten sie in den vergangenen Jahren? Sie profitieren jetzt von einem ganzjährigen Fahrplan. Der Nichtsaisonfahrplan wurde aufgehoben und brachte spürbare Angebotsverbesse-rungen im Prättigau und in der Landschaft Davos, im Unterengadin und auf der Engadinerlinie. Verschiedene Früh- oder Spätverbindungen, etwa ins Domleschg, in die Surselva und ins Unterengadin, wurden in den Fahr-

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plan aufgenommen. Pendler aus dem Engadin errei-chen jetzt Chur bereits weit vor den Ladenöffnungszei-ten. Am Bernina verkehrt nun jede Stunde ein Zug. An Billettautomaten können Tickets in die ganze Schweiz gekauft und mit zeitgemässen Zahlungsmitteln bezahlt werden. Und am KIS kann der Kunde direkt mit dem Rail Control Center Kontakt aufnehmen und sich über die ak-tuelle Zugslage informieren. Die Pünktlichkeit hat sich spürbar verbessert, der Bahnbetrieb hat deutlich an Stabilität und Verlässlichkeit gewonnen. Das sind die wahren Errungenschaften!

Es sind die Errungenschaften von Ihnen allen. Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tragen mit Ihrem zu-verlässigen und professionellen Wirken täglich zum er-folgreichen Produkt RhB bei. Es ist Ihr Verdienst, dass frühmorgens die Post rechtzeitig im Engadin eintrifft, dass bei Wind und Wetter auch der Spätzug rechtzeitig über den Bernina fährt und die Gäste des Glacier Express die Fahrt geniessen können. Sie erfüllen Ihre Aufgabe mit sehr hoher Selbständigkeit, hohem Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein und Engagement. Als Leiter Produktion war ich auf diese Eigenschaften besonders angewiesen, ansonsten wäre dieser äusserst stark de-zentrale Geschäftsbereich gar nicht führbar gewesen. Dafür danke ich Ihnen herzlichst; Ihr Engagement wuss-te ich stets zu schätzen!Es bleibt zu danken. Dem Verwaltungsrat danke ich für das entgegen gebrachte Vertrauen, der Kollegin und den Kollegen aus der Geschäftsleitung für die intensive Zu-sammenarbeit, den höheren und mittleren Kader aus der Produktion für die tatkräftige Unterstützung und al-len Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Front für den täglichen, unermüdlichen Einsatz für unsere RhB. Das Produkt RhB ist für den Kunden aber nur dank der Zusammenarbeit mit den andern Bereichen Stab, HR, Infrastruktur, Rollmaterial, Finanzen, Güterverkehr, Ver-trieb und mit dem Caterer Rail Gourmino wirkungsvoll.

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La voce della direzioneDi Thomas Baumgartner

Ich wünsche Ihnen allen weiterhin viel Erfolg, Freude und Spass. Behalten Sie die Werte der Bündner Bahn - die letztlich unvergessliche Erlebnisse bietet - im schar-fen Auge. Seien Sie sich immer wieder bewusst, dass diese RhB die Surselva, das Prättigau, die Landschaft Davos, das Schanfigg, das Churer Rheintal, das Domle-schg und das Albulatal, das Unterengadin, das Oberen-gadin und natürlich das Puschlav und das italienische Tirano erschliesst und damit diese Einzigartigkeit in den drei Sprachräumen, in der Kultur- und Welterbeland-schaft Albula/Bernina an 365 Tagen zuverlässig, sicher, pünktlich und zuvorkommend bedient.

Quando i ferrovieri si radunano in modo informale, spesso cominciano a raccontare di esperienze passate. Con i ricordi tornano indietro nel tempo, all’epoca dei sistemi di comando a distanza installati a Filisur o si scambiano battute divertenti sulle visite ispettive com-piute a sorpresa, scherzano su fatti accaduti e narrano di situazioni surreali, come quella di una stazione a dop-pio binario in cui improvvisamente si fermano quattro treni. Non lo fanno per nostalgia o rimpianto dei tempi pas-sati, ma perché hanno contribuito in prima persona al cambiamento e allo sviluppo della linea ferroviaria a scartamento metrico più affascinante, efficiente ed estesa dell’arco alpino. Lo stato attuale della nostra ferrovia è il risultato di con-quiste. Delle conquiste di tutti voi, cari collaboratori e collaboratrici che contribuite ogni giorno con coscien-ziosità e competenza professionale al successo del pro-dotto ferrovia. Queste qualità, senza le quali non sarebbe stato possi-bile gestire un’area di competenza così fortemente de-centralizzata, sono state un elemento essenziale nell’esercizio delle mie mansioni come responsabile di produzione.

È stato per me un grande piacere poter apprezzare il vostro entusiasmo e per questo vi ringrazio di cuore.I miei ringraziamenti vanno anche al Consiglio di ammi-nistrazione per la fiducia riposta, ai colleghi e alle colle-ghe della direzione per la proficua collaborazione, ai quadri alti e medi della produzione per il forte sostegno accordato e a tutti i collaboratori e le collaboratrici im-pegnati in prima fila tutti i giorni con il loro instancabi-le operato a favore della nostra FR.

L’elevata efficienza del prodotto ferrovia a vantaggio dei clienti è possibile tuttavia solo grazie alla collaborazione di tutti gli altri settori, come lo staff, le HR, l’infrastrut-tura, il materiale rotabile, le finanze, il trasporto merci, la distribuzione e il Caterer Rail Gourmino. Auguro a tutti voi un percorso di successo, di felicità e di gioia.

Non perdete di vista i valori della ferrovia grigionese, che offre esperienze indimenticabili.Siate consapevoli che questa FR rende possibile la sco-perta di aree geografiche come la Surselva, la Prettigovia, il paesaggio di Davos, lo Schanfigg, la valle del Reno di Coira, il Domleschg e la valle dell’Albula, l’Engadina In-feriore e Superiore e ovviamente Poschiavo e l’italiana Tirano. Dopotutto è questa la straordinarietà del servizio, che collega tre aree linguistiche incluse nella lista del Patrimonio Mondiale dell’Umanità come paesaggio cul-turale, 365 giorni all’anno, in modo affidabile, sicuro, puntuale e affabile.

Arrivederci, Arrevair, uf Wiederluaga!

Thomas Baumgartner

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Lieber Thomas

Am 5. September 2005 hat der Verwaltungsrat der RhB dich zum Leiter Verkehr und Mitglied der Geschäftslei-tung gewählt. Somit konntest du als Vizedirektor zu deinen beruflichen Wurzeln zurückkehren, durftest du doch deine Berufslehre zum Bahnbetriebsdisponent bei der RhB absolvieren und so deine öV-Karriere starten.Bereits anfangs Oktober 2005 nahmst du deine Arbeit als Leiter Verkehr auf. Im Zuge der Umsetzung der Dual-strategie hat der Verwaltungsrat entschieden, den Vertrieb und das Marketing von den betrieblichen Tä -tig keiten zu trennen. Aufgrund deines beruflichen Werde gangs, deinen fundierten öV-Erfahrungen und deiner Nähe zum Betrieb warst du prädestiniert ab 2007 die Führung des neuen Geschäftsbereichs Produktion zu übernehmen.

Während deiner Tätigkeit in der Geschäftsleitung hast auch du massgeblich zur Umsetzung der vom Verwal-tungsrat verabschiedeten Strategie beigetragen und die Qualität sowie Produktivität im Bahnbetrieb erhöht. Unter deiner Leitung wurde das Fahrplanangebot auf

Adieu Thomas BaumgartnerVon Hans Amacker

dem Netz der RhB schrittweise ausgebaut. Im Rahmen der Strategieumsetzung wurden Effizienzsteigerungen erzielt und die Zentralisierung der Betriebsführung so-wie die Professionalisierung der Zugverkehrsleitung we-sentlich weiterentwickelt. Auch die Pünktlichkeit der Züge hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Dass du deinen Abschied in Alp Grüm gebührend gefei-ert hast, ist bei deiner ausgeprägten Zuneigung zum Puschlav und dem Berninagebiet keine Überraschung gewesen. In deiner Funktion ist es dir auch gelungen, das Führungsteam auch im Süden unseres Streckennet-zes spürbar zu machen. Hierfür und für den tollen Abschiedsanlass in Alp Grüm danken wir dir bestens.

Das Führungsteam hat Verständnis dafür, dass du als Di-rektor bei den Appenzeller Bahnen eine neue berufliche Herausforderung annimmst. Wir danken dir für deinen grossen Einsatz und deine vorbildliche Präsenz im Be-trieb. Wir wünschen dir für die neue berufliche Heraus-forderung bei den Appenzeller Bahnen alles Gute und viel Erfolg und Befriedigung. Wir freuen uns auf einen Besuch deinerseits, sei es im Puschlav oder sonst auf unserem Netz.

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Im Januar haben bereits die ersten Umsetzungswork-shops betreffend der Mitarbeiterumfrage in den einzel-nen Geschäftsbereichen statt ge funden. Anschliessend wurden in den Fach- und Dienstbereichen ebenfalls Workshops, Sitzungen oder Team-Meetings durchge-führt, um mit den Mitarbeitenden «ihr» Umfrageergeb-nis zu reflektieren und Massnahmen zu definieren. Bis zum Drucktermin der vorliegenden InfoRetica sind be-reits über 1000 Stunden von Mitarbeitenden, Vorgesetzten, sowie Dienst- und Fachbereichsleitern in dieses Projekt in-vestiert worden. Es wurden angeregte Diskussionen ge-führt, Ideen geboren, Alternativen aufgezeigt (und wieder verworfen), Lösungsansätze gefunden und festgehalten.

Diesem Prozess hat sich auch das Führungsteam ange-schlossen und die Ergebnisse auf Ebene Gesamtunter-nehmung analysiert und drei Fokusthemen für Mass-nahmen definiert:n Die Werte werden mit dem Ziel einer besseren Ver-

ständlichkeit verdichtet, in die Verhaltens- und Füh-rungsgrundsätze des neuen MAG integriert und anschaulicher visualisiert.

n Die Anforderungen an Führung und Führungskompe-tenzen werden formuliert, die Führungskräfteent-wicklung wird überarbeitet.

n Die bereichsübergreifende Zusammenarbeit wird mit geeigneten Massnahmen gefördert und das Bewusst-sein für die Zusammenarbeit im Unternehmen wird geschärft.

Jedes Mitglied des Führungsteams arbeitet an einem der drei Themen. Der Prozess wird durch HR begleitet, um auch die Verknüpfung mit den übrigen HR-Instrumen-ten (z. B. neues Mitarbeitergespräch/MAG) und Prozessen sicherzustellen.

1000 Stunden angeregte DisussionenVon Stephanie Rielle La Bella

In den Geschäftsbereichen werden die definierten Massnahmen regelmässig überprüft und auch monatlich an den einzelnen Sitzungen rapportiert. Es wurden schon erste Massnahmen umgesetzt:

So sind z. B. bei den grösseren Stationsumbauten wie Davos Platz oder St. Moritz die Sicherheitsleitung an ex-terne Spezialisten vergeben worden, um die Sicherheit bei den Bauarbeiten zu erhöhen.Im Bereich Vertrieb endet jede Begleitfahrt neu mit ei-nem Feedback, welches schriftlich in einem strukturier-ten Formular festgehalten wird. Auch der diesjährige Junibummel nach Bergün ins neue Bahnmuseum Albula wurde von V-GRS initiiert, um die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den Fachbe-reichen zu verbessern. Ganz nach dem Motto – etwas gemeinsam kennenlernen! Wer sich persönlich kennt, geht auch im Berufsalltag schneller aufeinander zu. So könnte man noch viele Beispiele nennen.

Es sind unternehmensweit unter Einbezug der Mitar-beitenden Themen der Zusammenarbeit, Führung, Ar-beitsinhalte und -abläufe, organisatorische Themen, Kommunikation und Einbindung der Mitarbeitenden thematisiert und angegangen worden. Daneben gibt es auch Themen, die von HR mit den einzelnen Bereichen aufgegriffen werden. Der gesamte Prozess wurde von den Führungskräften, den Mitarbeitenden und der Per-sonalkommission mit viel Engagement, Begeisterung, konstruktiver Kritik, kritisch, aber immer sachlich ge-führt. Alle Beteiligten sind mit grossem Engagement und Eifer dabei Bestehendes zu hinterfragen, Verbesserun-gen einzuleiten und Massnahmen umzusetzen. Ein Pro-zess der uns auch weiterhin noch beschäftigen wird. Ein Dankeschön seitens HR und Führungsteam an alle!

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Intensive Workshops. Reflektion der Ergebnisse: Rico Wenk und Stephanie Rielle La Bella.

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Die Rhätische Bahn weist im Jahr 2011 einen Gewinn von 52 000 Franken aus. Das Jahresergebnis ist geprägt von anspruchsvollen Marktbedingungen im gesamten Schweizer Tourismus. Auch das Geschäftsjahr 2011 der RhB war von der globalen wirtschaftlichen Situation stark beeinflusst. Mit frühzeitig eingeleiteten Sparmass-nahmen und einer Zusatzabgeltung des Bundes aus dem Konjunkturprogramm «Frankenstärke» erreichte die RhB ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Die Investi-tionstätigkeit blieb mit rund 150 Millionen Franken weiterhin hoch und ermöglichte den Substanzerhalt der bestehenden Anlagen sowie weitere wichtige Optimie-rungen für den öffentlichen Verkehr.

Im Personenverkehr wurden 92,5 Mio. Franken erwirt-schaftet, 1,1 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Im Güterverkehr wurden die Vorjahreseinnahmen um 3,4 % übertroffen.Das Ergebnis in der Sparte Personenverkehr war durch einen Ertragsrückgang aufgrund der anhaltenden Fran-kenstärke geprägt. Die RhB hat auf den Ertragsrückgang frühzeitig reagiert und wirksam Sparmassnahmen ein-geleitet. Der Bund zahlte aus dem Konjunkturprogramm «Frankenstärke» eine Zusatzabgeltung von 3,8 Mio. Franken. Dieser Sondereffekt und die effizient umge-setzten Sparmassnahmen erlaubten, die erforderlichen Rückstellungen zu bilden, und führten zu einem Ge-winn von 52 000 Franken.

2011 hat die RhB Abgeltungszahlungen für ungedeckte Betriebskosten von insgesamt 151,5 Mio. Franken von Bund und Kanton erhalten. Davon wurden 65,4 Mio. Franken für die Finanzierung des Personenverkehrs und 5 Mio. Franken für den Güterverkehr aufgewendet. Auf

RhB schliesst anspruchsvolles Jahr positiv abVon Peider Härtli

die Infrastruktur entfiel eine Abgeltung von 81,0 Mio. Franken. Nebst diesen Beiträgen wurden der RhB zur Bewältigung des überdurchschnittlichen Investitionsbe-darfes für die Substanzerhaltung der Infrastruktur zu-sätzliche Darlehen von 59 Mio. Franken ausgerichtet. Aufgrund der weiterhin hohen Investitionstätigkeit in al-len Sparten sowie ausserordentlicher Wertberichtigungen in der Infrastruktur war im Berichtsjahr eine Kostenstei-gerung von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Kosten im Griffn Die Verkehrserträge im Personenverkehr betrugen

92,5 Mio. Franken. Gegenüber dem Vorjahr resultierte eine Abnahme von 1,2 %.

n Im Autoreiseverkehr wurde ein Verkehrsertrag von 13,8 Mio. Franken erzielt, womit leicht über den be-reits hohen Vorjahreswerten abgeschlossen wurde.

n Der Ertrag im Güterverkehr lag mit 19,8 Mio. Franken um 3,4 % über dem Vorjahr.

n Der Personalaufwand konnte bei 140,4 Mio. Franken stabilisiert werden.

n Sowohl die Unterhalts- als auch die Sachaufwände la-gen tiefer als geplant. Die eingeleiteten Kostensen-kungsmassnahmen zeigten Wirkung.

Investitionen für SubstanzerhaltDie Investitionstätigkeit war mit 149 Mio. Franken hoch und im Wesentlichen eine Folge des Erneuerungsbedarfs. n In der Infrastruktur wurden Investitionen von 97,5 Mio.

Franken getätigt. Die Mittel wurden in den Substanz-erhalt der Strecken, in Kunstbauten sowie in Stations-um- und -ausbauten investiert. Die Anpassung der Bahnübergänge an neue gesetzliche Vorschriften hat ebenfalls zur hohen Investitionstätigkeit beigetragen.

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Martin Gredig. Leichte Abnahme im Personenverkehr. Güterverkehr: Ertrag leicht über dem Vorjahr.

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n Im Bereich Verkehr wurde in die Erneuerung der Roll-materialflotte investiert. Zusätzlich zu diesen Beschaf-fungsvorhaben wurden 52 Mio. Franken für Refitpro-gramme und für die Erneuerung der Güterwagenflotte eingesetzt.

Die Finanzierung der Infrastruktur wurde durch Bund und Kanton in der Leistungsvereinbarung 2011 und 2012 zugesichert. Die Finanzierung des Rollmaterials er-folgte aus eingener Kraft, unter anderem durch die erst-malige Beanspruchung des Kapitalmarkts. Die RhB hat erfolgreich 25 Mio. Franken zu günstigen Konditionen als privatplatziertes 10-jähriges Darlehen aufgenom-men.

Ausblick – Herausforderndes Jahr 2012Per Ende März liegen die Gesamterträge der RhB über den Vorjahresergebnissen und auf Budgetkurs. Die RhB profitierte in den Wintermonaten von guten Schneever-hältnissen und dem damit verbundenen Ausflugsver-kehr. Die Buchungsstände von europäischen Gästen auf den touristischen Angeboten Glacier und Bernina Ex-press sind zurzeit verhalten und bestätigen somit das schwierige touristische Umfeld. Auch im Güterverkehr wird es sich weisen, inwiefern sich die Frankenstärke auf das Ertragspotenzial auswirkt.Entsprechend der soliden finanziellen Planung erwarten die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat trotz an-spruchsvollen Rahmenbedingungen eine stabile Ge-schäftsentwicklung. Die intensive Marktbearbeitung und -ausweitung wird fortgesetzt und auf der Kosten-seite werden die Massnahmen weitergeführt, um einer negativen Ergebnisentwicklung gegensteuern zu kön-nen. Die RhB geht zurzeit davon aus, dass die finanziel-len Ziele 2012 erreicht werden.

Auch im 2012 wird der Fokus bei den Investitionen auf den Substanzerhalt der Infrastruktur sowie die Flotten-erneuerung beibehalten. Es stehen weitere wichtige Pla-nungsarbeiten zur Realisierung des neuen Albulatunnels an. Zudem werden im laufenden Geschäftsjahr die ers-ten neuen Stammnetz-Triebzüge für den Agglomerations-verkehr im Grossraum Chur in Betrieb genommen.

Erfolgsrechnung 2011 für die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember

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RhB schliesst anspruchsvolles Jahr positiv abVon Peider Härtli

Premiumzug Glacier Express: Buchungsstände verhalten.

Grosse Investitionen in den Substanzerhalt. Auch der Bernina Express spürt die Frankenstärke.

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Wandern mit den Steinböcken Gian und Giachen Von Vera Stiffler

Übergabe der Wettbewerbspreise. Bar Rimini.

Graubünden hat mit dem Steinbock eine eigenständige, authentische und charmante Werbeikone. Der Steinbock steht für die Berge, den wichtigsten Treiber für Ferien in Graubünden. Gleichzeitig sehen sich die Bündnerinnen und Bündner vom Steinbock repräsentiert. Er ist Teil des Kantonswappens und verkörpert Stolz, Authentizität und eine gesunde Portion Eigensinn. Aber wie vermark-tet man einen Steinbock? «Enavant Grischun», so lautet seit 2008 die Kommunikationsoffensive von Graubün-den Ferien und deren Partnern.

Im letzten Jahr hat die RhB entschieden, eine überra-schende, nachhaltige Kampagne zu konzipieren, die ein breites Publikum begeistert und gleichzeitig konkrete Angebote transportieren kann. Mit diesen hohen Anfor-derungen war es rasch klar, dass es ein Webprojekt wird. Das Webwandern war geboren. Konkret heisst das:n Die Bündner Steinböcke Gian und Giachen haben die

Wanderungen der Via Albula/Bernina entlang der Bahnstrecke abgewandert und gefilmt. Daraus ent-stand mit 36 Stunden der längste Wanderfilm der Welt. Die aussergewöhnliche Strecke kann nun virtuell ab-gewandert werden: www.webwandern.ch

n Ziel der Plattform ist es, Wanderer – und natürlich auch jene, die es noch werden möchten – für eine reale Wanderung auf der Via Albula/Bernina zu begeis-tern.

n 10 Etappen auf 131 Kilometer, entlang dem UNESCO Welterbe. Ein Traum für Wanderer. Insgesamt 100 Hot-spots mit Hintergrundinfos für Neugierige: Solisvia-

dukt, Landwasserviadukt, Palpuognasee, St. Moritz, Gletschergarten Cavaglia u.v.m.

n Jeder Zeitpunkt der Wanderung sowie alle Hotspots können über zahlreiche Social Media Kanäle geteilt werden.

n Gekoppelt an die Lancierung ist ein Gewinnspiel, bei dem insgesamt 50 RhB UNESCO Welterbe Pässe der 2. Klasse sowie als Hauptpreis eine Führerstandsfahrt verlost werden. Weitere Aktionen sind für 2013 und 2014 geplant.

n Da es eine Webkampagne ist, können wir jeden Schritt - gemäss definierten Zielen - messen.

Seit dem 10. Mai sind wir mit der Webwanderplattform www.webwandern.ch live. Der Auftakt präsentierte sich in Zürich mit einer Medienkonferenz zusammen mit Graubünden Ferien. Am Abend läuteten die beiden Partner dann bei herrlichem, sommerlichem Wetter in der hippen Rimini Bar in Zürich den Bündner Bergsom-mer ein: Grilladen mit Schlangenbrot und Minicervelats, die Gäste in Wandertenue und trendige Hintergrund-musik mit dem Churer Musiker Luca Siseras stimmten die Gäste für Graubünden ein. Danach ging es mit Wander-leitern zu Fuss die 800 Meter entlang dem Schanzengra-ben zum Restaurant und Eventlokal Reithalle. Dort er-warteten die Gäste Essinseln mit Bündner Spezialitäten, riesige Bildschirme mit dem Webwanderfilm, Feldblu-men als Dekoration, trendige Musik und eine überra-schende Laudatio von 10vor10-Moderator Stephan Klapproth – ein Liebesgedicht an Graubünden.

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Aufgeteilt auf vier mal zwei Tage wurden insgesamt 120 Glacier Express-Gästebetreuer und -Betreuerin-nen der Rhätischen Bahn, der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) und von Railgourmino SwissAlps (RGSA) im Umgang mit fremden Kulturen an Bord des Panorama-zuges geschult. Die Ausbildung fand in Disentis/Mustér – an der Übergangsstelle von der RhB zur MGB – statt.

Die Hintergründe der Weiterbildung sind einerseits die hohen Erwartungen der Glacier Express-Kunden an den persönlichen Service an Bord und andererseits die herausfordernde Wirtschaftslage. Um der weiterhin schwierigen Situation aktiv zu begegnen, bearbeiten RhB, MGB und RGSA mit vereinten Kräften intensiv neue Märkte. Voraussetzung für die optimale Betreu-ung von Gästen aus diesen fernen und zum Teil auch neuen Märkten ist das Verständnis für deren Bedürf-nisse und Erwartungen. Besonders der Glacier Express mit einem Gästeanteil von rund 40 % aus dem asia-tischen Raum erfordert von den Gastgebern eine besondere Sensibilisierung im Umgang, in der Betreu-ung und im Verständnis für diese Kulturkreise. Dabei

Gemeinsam für ein Top-ProduktVon Peider Härtli und Eugen Cantieni

ist keineswegs geplant, den Zugbegleitern und den Gastro-Serviceverantwortlichen die indische oder ja-panische Sprache beizubringen, sondern vielmehr fun-damentale Regeln für die tägliche Arbeit an Bord dieses weltbekannten Panoramazuges zu erlernen. Die in-dischstämmige Pradeepa Anton führte die Glacier Ex-press-Mannschaft in die Geheimnisse der indischen (Reise-) Kultur ein. Als Ziel dieser Schulung sollten sich die Glacier Express-Gastgeberinnen und -Gastgeber bewusst werden, mit welchen Erwartungen beispiels-weise Inder die Schweiz als Reiseland wählen. Das Ver-meiden von Missverständnissen aufgrund der beson-deren indischen Verhaltensweise war ebenfalls Teil der Übungen.

In einem zweiten wichtigen Kursteil wurde unter Lei-tung des Samaritervereins Disentis/Mustér das richtige Verhalten in einem Notfall trainiert. Unter Mitwirkung von Figuranten setzten sich die Kursteilnehmer mit möglichen Ereignissen auseinander und übten mög-lichst realitätsnah Erste Hilfe, Evakuation, Betreuung und Kundeninformation unter Stress.

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Einführung in die indische Kultur mit Pradeepa Anton.

Richtiges Verhalten … … im Notfall.

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Das Vertriebsteam der RhB hat die Weichen gestellt: Mit der neuen Strategie und erhöhtem Budget will die RhB neue Märkte wie Indien und Österreich erschliessen sowie Aktivitäten in aufstrebenden Ländern wie China, Korea, Japan, Tschechien und Polen stärken. Das Ziel ist klar: die Abhängigkeit von den Europäischen Märkten reduzieren und damit das Euro-Klumpenrisiko mini-mieren.Drei neue Gesichter sorgen seit kurzem für mehr Fahrt im Marktbearbeitungsteam: Vinita Vasu vertritt die RhB neu in Mumbai (Indien), Jacky Zhu in Shanghai (China) und Patricia Huber verstärkt das Märkteteam in Chur. Die stärkere Präsenz in neuen Märkten entspricht der Strategie, die Abhängigkeit von den Euro-Ländern zu verringern. Das vom Geschäftsbereich Vertrieb erarbei-tete Konzept wurde noch 2011 von der Geschäftslei-tung und dem Verwaltungsrat verabschiedet.«Mit gezielten Massnahmen wollen wir unsere Aktivi-täten diversifizieren sowie die Erschliessung neuer Märkte in Angriff nehmen – und damit am Wachstum von aufstrebenden Märkten partizipieren», sagt Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb und Marketing. «Gemein-sam mit unseren Partnern Davos Klosters Tourismus und Engadin St. Moritz Tourismus wollen wir in einem weiteren Schritt die Angebote der RhB und die Ferien-destination Graubünden in Wachstumsregionen be-kannter machen.»

Lehrjahr 20112011 hielt der schwache Euro viele Gäste aus den aus-ländischen Hauptmärkten Deutschland und Italien von den RhB-Schienen fern. Der starke Franken verteuerte Ferien in der Schweiz. Allerdings verzeichneten bei-

Stärkere Präsenz in neuen MärktenVon Piotr Caviezel

spielsweise die Jungfraubahnen im selben Jahr einen Besucherrekord – vor allem dank den asiatischen Gäs-ten. Nach einer sorgfältigen Analyse des Marktumfelds erarbeitete die RhB darum eine neue Strategie, um im Ausland neue Märkte zu erschliessen und bestehende auszubauen. «Der Einsatz der neuen Sales Repräsentan-ten in Indien und China ist dabei nur eine Massnahme, um die gesteckten Ziele zu erreichen», sagt Sturzenegger.

Netzwerk pflegen: Zwei konkrete Aktivitäten

Workshop in PragÜber 65 Reiseveranstalter aus ganz Tschechien trafen sich am 16. Mai in Prag für einen Workshop von Schweiz Tourismus. Bei persönlichen Gesprächen knüpften Patri-cia Huber, Martin Sturzenegger und Piotr Caviezel Kon-takte und tauschten Informationen aus. Im Anschluss an den Workshop begrüssten die Veranstalter der Swiss Business Party Unternehmer und weitere Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer Handelskammer.

Asia Pacific WorkshopRund 120 Reisefachleute aus Asien, Australien und Neu-seeland trafen sich vom 19. bis 21. Mai 2012 am Asia Pacific Workshop (APW) in Zürich. Den Anlass hatte Schweiz Tourismus organisiert. Um die Angebote der Rhä-tischen Bahn und von Graubünden besser kennenzuler-nen, reiste eine Gruppe aus Beijing vor dem APW nach St. Moritz und via Tirano bis Lugano. Eine zweite Gruppe aus Hong Kong benutzte den Bernina Express von St. Mo-ritz nach Tirano und wieder zurück. Eine weitere Delega-tion aus Japan und Korea erlebte zudem im Anschluss an den Workshop eine Fahrt mit dem Glacier Express.

Martin Sturzenegger berät am Workshop in Prag potenzielle Kunden.

Das neue Gesicht bei Marktbearbei -tung Schweiz/International: Patricia Huber im Verkaufsgespräch mit einer Ein käu ferin von einem tschechischen Reiseveranstalter.

Reto Rostetter wirbt um neue Fahr gäste aus den aufstrebenden asia tischen Märkten.

Die neuen Sales Repräsentanten Vinita Vasu aus Indien und Jacky Zhu aus China, unterwegs mit dem Bernina Express.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Am 16. und 17. Juni 2012 feierte die Rhätische Bahn das 100-jährige Bestehen der Strecke Chur – Disentis/Mustér – und mit ihr die ganze Surselva. Zum Auftakt des Jubiläumsfestes präsentierte die RhB gemeinsam mit dem bekannten Publizisten aus der Surselva, Iso Ca-martin, die speziell bemalte Jubiläumslok, welche im ganzen Kanton auf diesen Anlass aufmerksam machte. Regionale Organisationskomitees planten entlang der Strecke originelle Veranstaltungen für die Besucherinnen und Besucher und die RhB lockte mit «Einfach für Re-tour» zum Fest.

Lok 630 lockt im JubilookFür den Jubiläumsanlass hat die RhB die Lokomotive Ge 4/4 II 630 «Trun» mit dem Jubiläumslogo «100 Jahre Chur – Disentis»/«100 onns Cuera – Mustér» versehen. Die Jubilok wurde am 23. Mai 2012 erstmals der Öffent-lichkeit präsentiert. Für die kleine Feier in Chur konnte mit Iso Camartin ein weit über die Kantonsgrenze hin-aus bekannter Bündner mit Surselva-Wurzeln gewon-nen werden. Camartin und Leiter Vertrieb und Marketing der RhB, Martin Sturzenegger entliessen die Lok in Chur als Werbeträgerin aufs Bündner Schienennetz. Sturzen-egger: «Mit ihrer Präsenz wird sie im ganzen Kanton auf das Fest aufmerksam machen und am 16. und 17. Juni 2012 möglichst viele Besucherinnen und Besucher in die Surselva locken».

Ein Fest für und mit der BevölkerungZu Recht, denn an diesem Wochenende wurde zwischen Chur und Disentis/Mustér ein attraktives Programm ge-boten. Regionale Organisationskomitees überraschten die Gäste mit originellen Festen an ihren Bahnhöfen.

100 Jahre Chur – Disentis: Auftakt mit JubilokVon Peider Härtli

Abenteurer kamen ebenso auf ihre Rechnung wie Fami-lien und Geniesser von Kulinarik und Unterhaltung. Grosse Beachtung durften Marie Louise Werth und ihre 17 Musiker erfahren, als sie auf der «Rollende Konzert-bühne» an den verschiedenen Bahnhöfen eine halbe Stunde ihre Hits zum Besten gaben. Verschiedene Erleb-niszüge entführten die Besucherinnen und Besucher von einem Fest zum anderen. Auf ganz besonderes Inte-resse stiess die erstmalige Beleuchtung der einzigartigen Rheinschlucht bei Versam am Samstagabend.

Einfach für Retour An den Festtagen galt das Motto «Einfach für Retour» für Fahrten ab allen Bahnhöfen der RhB nach Chur oder/und Reichenau-Tamins. Das Spezialbillet für 10 Franken (Basis Halbtax) galt an den Festtagen als «Generalabon-nenment» auf der ganzen Strecke zwischen Chur und Disentis/Mustér in allen Regel- und Extrazügen (ausge-nommen Glacier Express). Kinder bis 16 Jahren mit Ju-niorkarte und in Begleitung eines Eltern- oder Gross-elternteils fuhren gratis mit.

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Geni Rohner und Vera Stiffler. Martin Sturzenegger, Iso Camartin undPeider Härtli (v.l.n.r.).

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Zur 100-Jahrfeier der Strecke Chur–Disentis/Mustér hat die Rhätische Bahn am 15. und 16. Juni die Ruinaulta bei Versam in ein besonderes Licht gerückt. Verantwort-lich für die Inszenierung war der bekannte Pyrokünstler Thomas Heim der Firma Hamberger. Geni Rohner hat im Vorfeld des Jubiläums mit ihm gesprochen.

Eugen Rohner (ER): Die Beleuchtung der Rheinschlucht ist ja eine besondere Herausforderung. Wo liegen die Tücken?Thomas Heim (TH): Das Besondere an dieser Inszenie-rung ist die Montage der Effekte im sehr steilen Gelände, welches nur schwer zugänglich ist. Da wir bis zu 15 Po-sitionen haben, welche mit Effekten bestückt werden, müssen wir auch per Boot über den Rhein setzen, um zu den vorgesehenen Standorten zu gelangen.

ER: Wie viele Personen stehen am Samstagabend im Einsatz? Welche Aufgaben hat jeder?TH: Es werden 8 Personen im Einsatz stehen. Wobei am Abend selbst braucht es nur zwei Personen, welche die Projektionen sowie das Fernauslösen der Beleuchtung bedienen.

ER: Ist die Brandgefahr in einem Naturschutzpark ein Thema? Welche Sicherheitsmassnahmen wurden ein geleitet?TH: Die Brandgefahr ist nicht unbedingt ein Thema. Wir waren bereits ein Jahr vorher vor Ort und haben die Umgebung aufgenommen und die möglichen Standorte bereits so beurteilen können wie wir es dann Mitte Juni auch effektiv antreffen werden. Nun ist es aber so, dass wir keine Effekte einsetzen, welche vom Boden in die Höhe weggeschossen werden und somit fast nicht kon-trollierbar wären. Alle Effekte werden am Boden auf fel-sigem Untergrund mit entsprechender Sicherheitsdis-tanz zu brennbaren Materialien fixiert. Es werden zum Teil mit Spaten kleinere Furchen gemacht, damit beim Abbrand die zum Teil entstehende Schlacke aufgefangen

Interview mit Pyrokünstler Thomas HeimVon Eugen Rohner

wird. Es entstehen keine Abfälle und wir bringen kein Material in den Park resp. in den Fluss ein. Nach der Beleuchtung wird das gesamte Restmaterial wie die Empfänger und Halterungen wieder eingesammelt.

ER: Wird das bengalische Licht bei der Firma Ham berger präpariert?TH: Alle eingesetzten Effekte sind aus unserem Haus resp. werden bei uns grösstenteils noch selber hergestellt.

ER: Wie viele Mitarbeiter hat die Firma Hamberger? Seit wann gibt es die Firma?TH: Wir sind zur Zeit 23 festangestellte Mitarbeiter; zu-dem haben wir eine permanente Zusammenarbeit mit einem regionalen Behindertenheim sowie 6 bis 8 Heim-arbeitern. Die Firma gibt es seit 1863 und interessanter-weise begann alles mit Beleuchtungen wie z. B. den Giessbachfällen in der Nähe bei uns am Brienzersee. Übrigens machen wir genau diese Beleuchtungen nun wieder seit zwei Jahren am selben Ort wie anno 1863 …

ER: Stammt das Material aus China? Werden Feuer-werkskörper in der Schweiz individuell (gemäss Kundenwunsch) zusammen gestellt?TH: Wie bereits erwähnt, ist das Material welches in der Schlucht von Versam eingesetzt wird, alles made by Hamberger. Als Feuerwerksfirma haben wir natürlich (wie jede in dieser Branche tätige Firma) aber auch un-sere Lieferanten in China, welche für uns die speziellen Effekte, wie man sie an Seenachtsfesten und derglei-chen Feuerwerken sieht, herstellen. Da wir aber als Her-steller auch selber über das nötige Knowhow verfügen, stellen wir viele Effekte auch selbst her. Somit können wir für praktisch alle Anlässe auch massgeschneiderte Lösungen anbieten.

ER: Welches war bisher die grösste Herausforderung?TH: Es gab schon sehr viele Projekte welche uns vor He-rausforderungen stellten. Sei es im Hochgebirge (Jung-

Thomas Heim.

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fraujoch/Schilthorn bei den Dreharbeiten zu 007 usw.), auf den Seen für die ganz grossen Feuerwerke wie früher das Fête de Genève oder das Zürifäscht. In letzter Ver-gangenheit waren es aber auch Anlässe wie ein Schaffu-sia, wo wir eine Eisenbahnbrücke auf einer Länge von ca. 80 Meter mit einem grossen Silberwasserfall be-stückten, welcher dann bis auf das Wasser runter fiel. Für die Eröffnung des Nationalstadions in Bern haben wir Tage zum voraus die Linien des Spielfelds mit klei-nen Blinklichtern bestückt und auf einen Schlag über 2000 Blinker gezündet, welche das Spielfeld nachge-zeichnet haben. Aber auch kleinere Anfragen sind für uns manchmal schwierig umzusetzen, da der Kunde zum Teil auch Wünsche einbringt, die wir unter Berück-sichtigung der Sicherheit versuchen entsprechend um-zusetzen.

ER: Welches war das schönste Feuerwerk? Gibt es Bilder davon? Wie lange dauerte das längste Feuerwerk?TH: Es gibt viele schöne Feuerwerke die wir im Verlaufe der letzten Jahre gemacht haben. Je nach Szenario des Ortes oder des Platzes wirken die Feuerwerke sehr un-terschiedlich. Wenn wir auf dem Wasser schiessen, dann hat man oftmals Spiegelungen vom Effekt im Wasser, was natürlich zusätzlich für schöne Stimmung sorgt. Wir haben eine Vielzahl von Bildern und produzieren auch jedes Jahr einen schönen Feuerwerkskalender mit den aktuellsten Feuerwerksbildern. Das längste Feuerwerk, das wir geschossen haben, dauerte ca. 40 Minuten Aber für das Publikum sind solch lange Feuerwerke relativ anstrengend zum Zuschauen. In der Regel dauern die ganz grossen Feuerwerke nicht länger als 30 Minuten.

ER: Die Technik verbessert sich ja laufend. Welche Entwicklung gab es bei den Feuerwerken? Was wird in den nächsten Jahren noch umgesetzt?TH: Seitens der Technik gibt es grosse Fortschritte im Bereich des Zündmaterials d. h. mit den modernen

Funkzündanlagen ist man in der Lage, aus weiter Dis-tanz die Effekte auszulösen ohne Kabelverbindungen herstellen zu müssen. Auf der Seite der Pyrotechnik gibt es noch gewisse Wünsche, welche man versucht zu erfüllen.

ER: Gab es schon Unfälle?TH: Unfälle von professionellen Feuerwerken gab es in den letzten Jahren in der Schweiz zum Glück keine. Un-fälle aus Fabriken in China gibt es trotz den erhöhten Sicherheitsstandards und Qualitätskontrollen immer wieder (im Schnitt alle zwei Jahre).Unfälle mit herkömmlichen Kleinfeuerwerksartikeln gibt es aber öfters, da die Leute oftmals die Sicherheitshin-weise nicht beachten oder irgendwelche Böller oder ähnliches selber herstellen wollen.

ER: Welchen Tipp gibt es vom Fachmann für den Besuch eines Feuerwerks? Wo sind die besten Stand-orte? Was sollte sonst noch beachtet werden?TH: Es gibt für jedes Feuerwerk einen Mindestabstand, den der Feuerwerker gegenüber dem Zuschauer einhal-ten muss. Ich empfehle jedem Zuschauer mindestens 400 Meter weit weg zu stehen, um das Feuerwerk aus Sicht eines Weitwinkelobjektivs betrachten zu können. Erst aus dieser Perspektive kann man die Gesamtheit ei-nes Feuerwerks erfassen und geniessen. Wenn ein Feu-erwerk alljährlich stattfindet, dann empfehle ich auch den Standort zum Zuschauen mal zu wechseln, d. h. vielleicht aus einer grösseren Entfernung auf einem er-höhten Standort das Feuerwerk zu schauen etc.

ER: Licht und Feuerwerk, ist das die neue Formel? In der Rheinschlucht sind ja auch Licht-Projektionen geplant.TH: Für uns im Speziellen werden wir vermehrt mit Pyro-technik und Projektionen arbeiten, weil wir ein zusätz-liches Element einbringen können welches eine schöne Kombination darstellt.

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Impressionen 100 Jahre Chur–DisentisBilder von Andy Mettler, swiss-image und diverse

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Verkauf 2015Von Jolanda Picenoni und Victor Zindel

Seit 2011 erarbeitet eine Arbeitsgruppe des Vertriebs unter dem Projekttitel «RhB – Verkauf 2015» Ziele und Massnahmen, um die Performance der Verkaufsmitar-beitenden zu steigern. Dabei wurden als erstes unsere Vision wie auch die RhB Leitsätze erarbeitet. InfoRetica Nr. 3/2011 hat darüber berichtet. In der Fläche wurde seither viel trainiert. An Verkaufsschulungen konnten sich die Mitarbeitenden das Rüstzeug erarbeiten.

Vision:«Die Rhätische Bahn hat im 2015 das beste Verkauf-steam aller Schweizer Bahnen und begeistert mit Ver-kaufsstärke, Kompetenz und Enthusiasmus».

Das Projekt Verkauf 2015 – ist nach der letztjährigen Einwärmphase nun definitiv im Startdrittel. Folgende Schwerpunkte sind für 2012 gelegt:

Neuer Verkaufsschulungspartner – NeumannZanetti & Partner (NZP)NeumannZanetti & Partner wurde von der RhB als neu-er Schulungspartner für Verkaufsschulungen und -sup-port bestimmt. Mit NZP haben wir einen starken Part-ner an unserer Seite und gemeinsam wurden spezifische RhB Verkaufsschulungsinhalte definiert.Im 2012 absolvieren nun alle RhB Verkaufsmitarbei-tende zwei Verkaufskurse (1. Teil: sympathisch verkau-fen/2. Teil: clever verkaufen, um Schweizermeister zu werden!). Vor, zwischen und nach den Schulungen ha-ben die Verkaufsmitarbeitenden den Auftrag, das er-lernte Wissen täglich in ihren Berufsalltag einfliessen zu lassen. Die beiden Verkaufsprofis von NZP, Philip Ei-cher und Adrian Stalder, haben ein grosses «Know-how» bzw. «Do-how» und geben viele hilfsreiche Anregungen und Tipps, wie profimässig Bahndienst-leistungen zu verkaufen sind.

Unsere Leiter Verkauf bzw. Leiter Bahnhöfe haben im März mit Unterstützung von NZP, eine eigene RhB Ver-kaufstorte «gebacken». Sie umfasst vier Stockwerke und ist mit sämtlichen Verkaufszutaten bestückt (siehe Abbildung). Dank dieser Verkaufstorte entwickeln nun alle Verkaufsmitarbeitenden das gleiche Verkaufsver-ständnis und können ihre eigene Leistung besser ein-stufen.

Trainings on the JobMit «training on the job» stärken wir die Verkaufsleis-tung jedes einzelnen Verkaufsmitarbeiters. Der jewei-lige Vorgesetzte schult seine Mitarbeitenden mehrmals pro Jahr und führt mehrere Verkaufsgespräche mit den Mitarbeitenden durch. Als Auswertungstool steht ihm/ihr dabei der «training on the Job Bewertungsraster» zur Verfügung. Stetes Training steigert die eigene Verkaufsleistung. Und bekanntlich trainieren auch ge-standene Profis täglich (wie z. B. Roger Federer, HCD oder Shakira)!

Infoportal, 3. SpalteIm Juni wird auf dem Infoportal (online Portal) die «3. Spalte» eingeführt. Ein Meilenstein. Dank diesem Hilfsmittel verfügen die Bahnhöfe neu über eine zent-rale Ablage, wo sämtliche Informationen zu einem Produkt/Angebot abrufbar sind. Neu sind 40 Produkte-beschriebe verfügbar, zusätzlich sind alle Kreisschrei-ben (KAT), alle PM-Weisungen und weitere Informatio-nen an einem Ort schnell und aktuell abrufbar. Patricia Breitenmoser, Leiterin Railservice, hat dies zusammen mit Thomas Glükler, Produkt Management, koordiniert und diverse Schritte unternommen um dies möglich zu machen.

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Philip Eicher, NeumannZanetti & Partner. Marco Caviezel und Urs Mader, Ilanz.

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Kennzahlen Cockpit Vertriebsleistungen Die Bahnhöfe verfügen heute über kein Kennzahlen Cockpit Vertriebsleistungen. Einzig umsatzrelevante Daten werden erfasst und ausgewertet. Dem wird jetzt Abhilfe geschaffen. Zur Zeit ist V-GR mit Unterstützung von F-RW-V/P an der Erarbeitung eines Kennzahlen Cockpits. In wenigen Wochen liegt dieses vor. Dadurch wir die Messbarkeit der einzelnen Bahnhöfe gewähr-leistet und ein Vergleich unter allen Bahnhöfen wird möglich.

Rekofahrten Glacier und Bernina Express Wer die eigenen Produkte selber erlebt hat, kann sie kompetent und sicher verkaufen. Die Verkaufsmitar-beiter sind aufgefordert unsere beiden Premiumzüge selber zu erkundschaften. Ein attraktives Angebot steht ihnen zur Verfügung. Nun gilt es einfach diese Chance zu nutzen.

Stellenbeschriebe Die Stellenbeschriebe für alle Verkaufsmitarbeiter und deren Führungskräfte sind überarbeitet und angepasst. «Verkauf 2015»-Anforderungen sind ebenfalls einge-flossen. Die neuen Stellenbeschriebe sind Bestandteil des neuen Mitarbeitergesprächs (MAG).

Leitsätze leben Ob alle Beteiligten die Leitsätze zukünftig richtig ein-setzen und leben, werden uns unsere Kunden aufzei-gen. Denn sie sind davon betroffen. Unsere Mitarbei-tenden sollen lernen, die ihnen zur Verfügung stehenden Leitsätze richtig einzusetzen und dadurch unsere Gäste und Kunden zu überraschen. Es sind die kleinen Dinge im Leben, welche zukünftig das PLUS ausmachen. Erfolg haben werden all jene Mitarbeiten-

den, welchen es gelingt, den Kunden ihre Leidenschaft und Freude am Tun zu übermitteln und so dem Gast einen Mehrwert zu schaffen.Wenn es uns gelingt, in der kurzen Zeit, in welcher un-ser Kunde am Schalter steht, zu begeistern und wenn möglich Mehrwert zu schaffen, sind wir bereits einen grossen Schritt weiter auf dem Weg zum Schweizer-meister Titel.

Mystery Testing Railplus 2012 Noch ist es ein langer Weg zum Schweizermeister Titel. Eine Bewährungsprobe steht bereits ab August vor uns. Zwischen August und Oktober 2012 findet erneut ein Mystery Testing von Railplus statt, an welchem wir ebenfalls wieder teilnehmen. Nachdem wir vor 2 Jah-ren den Schlussrang belegt haben, wollen wir bei die-sem Testing punkten, und zwar richtig.

«Das Unmögliche ist oft das,was noch niemand versucht hat.»

(Johann Wolfgang von Goethe)

Unmöglich ist es nicht, erfolgreich sein zu wollen – aber der Wille und die Leidenschaft erfolgreich zu ver-kaufen, ist der Weg zum Erfolg und so zum Schweizer-meister mit Verkauf 2015.

Leiter Verkauf Bahnhof am Multiplikatorentag.

Multi plikatorentag in Klosters.

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Gemäss Protokoll der Direktion vom 26. September 1911 wurde damals der Antrag gestellt, die einfache Billettdruckmaschine mit Handbetrieb aufgrund des gesteigerten Bedarfs an Billetten durch eine neuere Maschine zu ersetzen. Die vorhandene einfache Hand-maschine sollte als Reserve behalten werden.In der Ausgabe des 25. Geschäftsberichts der Rhäti-schen Bahn, Ausgabe 1912, ist unter den Betriebsaus-gaben die Anschaffung einer neuen Billettdruckma-schine aufgeführt. Somit ist die Rhätische Bahn seit 100 Jahren im Besitz der Fahrkartendruckpresse (Goe-bel Darmstadt).Wenn das nicht einmal ein Grund für etwas Besonderes ist, dachte ich mir. Ich bin Giusep Collenberg, seit 1991 Billettdrucker im Verwaltungskeller der Rhätischen Bahn und Leiter der Hausdruckerei.

Geschichtliches zum BillettwesenFrüher wurden die Zugbillette auf einen Zettel oder auf einen Karton in Form einer Quittung geschrieben. Die Ab-rechnung war schwierig und mühsam.Thomas Edmondson (1792–1851) wurde 1836 Stations-vorsteher der kleinen Station Milton an der neu eröffne-ten Eisenbahnlinie Newcastle – Carlisle in England. Er nummerierte den geschnittenen Karton und reihte die-sen gemäss den verschiedenen Bestimmungen im Fahr-kartenschrank ein. Die Abrechnung war somit einfacher und die Billettausgabe verlief rascher. So entstand das Billett-Kastensystem, wie wir es heute noch kennen. Edmondson ist auch der Erfinder des nach ihm benann-ten und bis in die 1980er Jahre überall verbreiteten Fahrkartensystems und der Edmondsonschen Fahrkar-tendruckpressen.Seit 1912 werden die Edmondsonschen Kartonbillette bei der RhB auf unserer Jubilarin, der Billettdruckpresse

100 Jahre Billettpresse – 20 Jahre Kinderbillette Von Giusep Collenberg

Goebel Darmstadt, gedruckt. Deren Stundenleistung be-trägt zwischen 6 000 und 8 000 Billette, je nach Karton und Text. Der Jahresdurchschnitt betrug bis 2007 zwi-schen 500 000–750 000 Kartonbillette.

Die Chronik der Edmondsonschen BilletteSeit dem 10. Dezember 2006 dürfen die Edmondson-schen Billette für den direkten Verkehr, gemäss einem Schreiben des Billettwesens SBB Bern, nicht mehr ge-druckt werden.Seit dem 9. Dezember 2007 dürfen keine Edmondson-schen Billette mehr im direkten Verkehr verkauft werden.Seit dem 9. Januar 2008 werden die Edmondsonschen Billette im direkten Verkehr bei den SBB, der Post und bei fremden Bahnen nicht mehr als Fahrausweis anerkannt.Bei der Rhätischen Bahn sind sie im internen Verkehr noch immer gültig.Einzelne Verkaufsstellen sind noch mit gewöhnlichen Edmondsonschen Billetten ausgerüstet. Z. B. mit Schlit-telbilletten, Spezialbilletten und Kinderbilletten. Die Edmondsonschen Billette wurden durch die 90 neu-en Billettautomaten abgelöst; bei den Verkaufsstellen durch die elektronischen Fahrkartendrucker Prisma2.Die Billettdruckerei der Rhätischen Bahn in Chur ist seit 2000 mit zwei Thermo/Direktfahrkartendruckern ausge-rüstet und kann somit fast alle Spezialbillette in den Formaten Mehrfahrtenkarte kurz, Mehrfahrtenkarte lang und Abo-Format produzieren. Bei den Kunden sogar je nach Grösse und Qualität mit eigenem Logo.Somit ist die Ära der Fahrkartendruckpresse nicht ganz vorbei; doch auch bei der RhB bestimmt die elektroni-sche und digitale Zeit die Zukunft des Billettwesens.

20 Jahre Edmondsonsche Kinderbillette Auf Anregung und Wunsch von Agnes Grünenfelder,

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Der Drucker und der Künstler: Giusep Collenberg und Jörg Binggeli.

100 Jahre Billettpresse. 80 Jahre …

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habe ich 1992 die ersten Kinderbillette entworfen. Ich habe verschiedene Symbole, Motive, Lokis, ja sogar ein altes RhB Briefkopf-Klischee zurecht gefräst und ange-passt. Die Höhe muss genau eine Schrifthöhe von 16 2/3 Cicero (Typografisches Mass 23.5–24 mm) haben, damit man es Drucken kann.

Seit 1992 sind mehr als 2 Millionen Kinderbillette in den Zügen und am Billettschalter an unsere zukünftigen Kun-den verteilt worden. Da Jubiläen immer etwas Spezielles sind, habe ich immer mit dem Gedanken gespielt, auf diese zwei 100-jährigen Jubiläen im Jahr 2012 hin etwas Aussergewöhnliches herzustellen.Ich habe mit dem Lokführer Jörg Binggeli (Künstlername Jöbi) Kontakt aufgenommen und ihm meine Vision ge-schildert; denn ich wusste, dass er ein sehr guter Zeichner ist. Er hat die vier Zeichnungen in Originalgrösse A4 For-mat gemalt.Nachher konnten wir vier Kunststoffklischees bei der Fir-ma Aeschbacher in Worb produzieren lassen, die für uns ferner die verschiedenen bunten Billettkarton herstellen.

Am Jubiläumsfest vom 16. und 17. Juni 100 Jahre Chur – Disentis in Ilanz gelangten die neuen Kinderbillette zum ersten Mal zum Einsatz.Wir haben uns schliesslich, nach einer ausgiebigen Ab-sprache für folgende vier Zeichnungen entschieden: Vier Jahreszeiten und mögliche Aktivitäten für Familien mit der RhB. Die besondere Herausforderung war, die Zeich-nungen so einfach wie möglich zu gestalten, damit sie auf der Billettgrösse von 2,5 × 3 cm verkleinert auch noch gut sichtbar sind. Dies ist gut gelungen. So hoffe ich, dass viele Kinder in Zukunft Freude an diesen Billet-ten haben und damit schöne Erinnerungen an die RhB mit nach Hause nehmen.

Thomas Edmondson (1792–1851) war der Erfinder des nach ihm benannten und bis in die 1980er Jahre überall verbreiteten Fahrkartensystems, der Edmondsonschen Fahrkarte, fälschlicherweise auch oft Edmonsonsche Fahrkarte genannt. Die damals übliche Ausgabe von kleinen Zetteln als Fahrausweise, von der Postkutschen-zeit übernommen, befriedigte ihn nicht und er begann ein neues Fahrkartensystem zu entwickeln.

Fahrkartenschrank im DB-Museum in NürnbergUm eine bessere Kontrolle, Abrechnung und Prüfung der verkauften Fahrscheine zu haben, baute er eine Maschi-ne zusammen, welche kleine Pappkartone mit dem For-mat 30,5 mm × 57 mm (13/16“ × 2¼“) und ca. 580 g/m² Gewicht bedrucken und nummerieren konnte. Daneben einen Kasten, in welchen die Billette aufbewahrt wur-den und eine Datumspresse, mit welcher die Fahrschei-ne datiert werden konnten. Schon bald übernahmen einige andere Stationen auf seiner Linie dieses System.

Auch Captain Law, der leitende Direktor der Manchester und Leeds Railway erkannte die Möglichkeiten dieses revolutionären Systems und stellte darauf Thomas Ed-mondson als Direktor an. Dieser führte sein System auf allen Stationen dieser Bahn ein.

Die Bauart des Fahrkartenautomaten und der Datum-presse war von Anfang an gelungen, nur die sehr kom-plizierten Maschinen für Druck und fortschreitende Nummerierung der Billette waren erst das Ergebnis allmählicher Verbesserungen. Heute werden Edmond-sonsche Fahrkarten fast nur noch von Museumsbahnen verwendet.

…Kinderbillette. Giusep Collenberg mit seinem Stand am Jubiläum «100 Jahre Chur–Disentis».

Und sie funktioniert.

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Bahnprojekte in der SurselvaVon Gian Brüngger

Die LukmanierbahnMit dem Bau und der Eröffnung der Eisenbahnlinie Ror-schach – Chur im Jahre 1858 bestand bereits das Vorha-ben, diese über Chur hinaus und dem Lukmanier Rich-tung Süden nach Italien zu verlängern. Ja selbst die Linie Rüti ZH – Rapperswil – Uznach – Sargans ist mit dieser Absicht gebaut worden. Die als Normalspurbahn projektierte Linie wäre durch die Ruinaulta über Ilanz bis Disentis mehrheitlich der heutigen RhB-Linie gefolgt und dann links Richtung Lukmanierpass abgeschwenkt.Bei der Vision einer Eisenbahnverbindung über die Al-pen hatten die Bündner die Nase vorn: 1845 legte Ri-chard La Nicca ein erstes Projekt vor und beantragte eine Konzession für den Bau einer Eisenbahn durch den Kanton Graubünden über den Lukmanier. 1847 unterzeichneten die Schweizer Kantone St. Gallen, Graubünden und Tessin einen Staatsvertrag mit dem Königreich Sardinien, der den Bau der Lukmanierbahn zum Ziel hatte. Doch sowohl dieser wie auch allen an-deren Bündner Varianten (San Bernardino und Splü-gen) war kein Erfolg beschieden.Der Bündner Ingenieur Richard La Nicca arbeitete in den folgenden Jahren unermüdlich weiter für das Luk-manier-Projekt. Insbesondere wollte er, dass die Süd-ostbahn-Gesellschaft, welche als Vorgängerin der Ver-einigten Schweizerbahnen die Linie von Rorschach nach Chur baute, sich verpflichtete, die Konzession der Lukmanier-Bahn bis zur Grenze gegen den Kanton Tes-sin zu übernehmen, damit die Lukmanier-Bahn nicht zerrissen werde. Im Jahre 1853 entschied der Grosse Rat des Kantons Graubünden gegen La Nicca. Dies hin-derte ihn nicht, die Kammer des Königreiches Sardini-en noch im gleichen Jahr für die Lukmanier-Bahn zu gewinnen und so kam durch den Beitritt des Kantons Tessin die Konzession der Südost-Lukmanier-Gesell-schaft bis zum Herbst 1853 dennoch zustande.Wie schon erwähnt, führte diese nicht zum Erfolg, da überwiegende gesamtschweizerische Interessen

schliesslich in den Jahren 1869 und 1871 den Aus-schlag zu Gunsten des Gotthards gegeben haben. Der Gotthard war erst im Jahre 1852 mit dem Lukmanier in Konkurrenz getreten. Auch das in letzter Stunde von La Nicca vorgeschlagene Fusionsprojekt Amsteg – Disentis

– Biasca vermochte die Niederlage nicht aufzuhalten.

Die Linie Reichenau – DisentisNach dieser Absage war es dann lange still mit Eisen-bahnprojekten in der Surselva. Drei Vorstösse in den Jahren 1874, 1883 und 1889 scheiterten immer wieder im Grossen Rat. Am 5. April 1890 reichte der Ingenieur Marchion aus Valendas ein Konzessionsgesuch für die Linie Reichenau – Ilanz beim Bundesrat ein. Er hatte für die Linien keine genaueren Pläne ausgearbeitet, liess es offen ob Normal- oder Schmalspur und schlug vier Vari-anten vor:1. Führung grösstenteils dem Rhein entlang, 19 km,

3,1 Mio. Franken2. Rechtsrheinisch über Versam und Valendas, 22,5 km,

3,4 Mio. Franken3. Linksrheinisch über Reichenau – Trin Mulin – Sagogn

– Schluein, 25,3 km, 4,3 Mio. Franken4. Ähnliche Linienführung wie 3, aber mit weniger Statio-

nen, Reichenau – Con – Ilanz, 24 km, 4 Mio. Franken

Der Initiant favorisierte die Rheinlinie, da diese für ei-nen Dampfbetrieb eine Steigung von lediglich 7 ‰ auf-wies. Eine Fortsetzung bis Disentis sah er auch vor, was vor allem der Kleine Rat (Regierung) sehr begrüsste. Der Kleine Rat schrieb dem Eisenbahndepartement, er möge aus strategischen Gründen und im Hinblick auf eine Normalspurbahn, auf eine Linie von mehr als 27 ‰ ver-zichten. Mitte des Jahres 1894 war Marchion im Besitze einer Konzession für eine Bahnlinie Reichenau – Disen-tis. Nachdem im Jahre 1896 die RhB-Linie Landquart – Chur – Thusis als Schmalspurbahn in Betrieb kam, trat Marchion seine Konzession der RhB ab.

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Relaunch IntranetVon Simon Rageth

Das Intranet der RhB ist nun achtjährig und in die Jahre gekommen. Die Umsetzung eines neuen Intranetauf-tritts ist unterdessen in vollem Gang. Die Vorbereitungs-arbeiten und die Planung laufen bereits seit längerem. Noch im Herbst 2012 soll das neue Intranet der RhB auf-geschaltet werden. Alle Geschäftsbereiche sind in das Projekt «Relaunch Intranet» eng eingebunden. Ziele sind unter anderem, die Kommunikationsplattform Int-ranet zu stärken, Dokumente einfacher auffindbar zu machen, die Menüstruktur zu vereinheitlichen und den Redak tionsprozess klar zu definieren. 2011 wurde RhB-intern eine Umfrage zum bestehen-den Intranet gemacht. Sehr geschätzt am bisherigen Auftritt werden insbesondere die aktuellen Newsbei-träge sowie das schnelle Auffinden der Geschäftsberei-che. Als nicht gut beurteilt wurden unter anderem die Dokumentsuche sowie die uneinheitliche Gestaltung der Unterseiten. Das neue Intranet soll nicht alles Bis-herige auf den Kopf stellen, sondern die positiven Punkte des bestehenden Auftritts beibehalten und punktuell einige Verbesserungen herbeiführen.

Neue Dokumentsuche und mehr NewsDas aktuelle Intranet hat die Schwäche, dass Dokumen-te nur gefunden werden können, wenn der Mitarbei-tende weiss, wo sie abgelegt wurden. Neu wird das In-tranet zusätzlich eine Dokumentsuche enthalten, mit welcher nach inhaltlichen, formalen und organisatori-schen Kriterien die Dokumente gefunden werden kön-nen. Die zweite wichtige Anpassung umfasst die News. Der bestehende Bereich «Aktuell» bleibt vorhanden. Ergänzt wird dieser aber mit Neuigkeiten aus den Geschäftsbe-

reichen. Grundsätzlich jeder Mitarbeitende wird die Möglichkeit haben, selbst Neuigkeiten zu verfassen. Neuigkeiten zu Projekten, Veranstaltungen und so wei-ter. Diese News wiederum können kommentiert werden. Damit wird dem Anspruch ans Intranet, dass Informati-onen zum Nutzer kommen und nicht umgekehrt, Rech-nung getragen. Die dritte wichtige Anpassung betrifft den Redaktions-prozess. Heute ist häufig nicht mehr klar definiert, wer für die Aktualisierung welcher Inhalte zuständig ist. Re-sultat daraus ist, dass einige Informationen im Intranet veraltet, nicht mehr gültig oder doppelt vorhanden sind. Der gesamte Redaktionsprozess wird deshalb neu klar definiert und das Redaktionsteam für Seiteninhalte ver-kleinert.

Telefonbuch bleibt vorerstDas bestehende Telefonbuch wird vorerst übernommen. Das Projekt «Stammdaten» wird derzeit vorangetrieben. Sobald die Stammdaten bereinigt sind, wird ein Tool ge-baut, welches die Informationen der Mitarbeitenden direkt im Intranet abbildet. Ziel ist es auch, Porträtfotos der Mitarbeitenden zu integrieren.

Kleinere AnpassungenDes Weiteren erhält das Intranet auch kleinere Anpassungen. Zum Beispiel:

n Neues Design

n Neues Schwarzes Brett

n Zentralisierung der Personaleintritte

n Direktzugriffe auf wichtige Inhalte

Die Evolution des Intranets. (Quelle: namics)Florian Ambauen (vorne) und Simon Rageth.

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Bahnmuseum Albula hat Fahrt aufgenommenVon Nora Hauswirth und Peider Härtli, Bilder: Victor Zindel

Am Wochenende vom 1. bis 3. Juni hat das Bahnmu-seum Albula in Bergün offiziell seine Türen geöffnet und den ersten Ansturm überstanden. Über 2000 Besucher vertieften sich in die Ausstellung mit ihren interaktiven und multimedialen Inszenierungen, während unzählige Gäste draussen auf dem Platz der Bahnfreunde bei bes-tem Wetter Musik, Speis und Trank und zahlreiche Ver-gnügungen genossen.

Nach der Generalversammlung begrüsste Andreas Dürst, Projektleiter und VRP der Bahnmuseum Albula AG, die gut 500 geladenen Gäste, unter ihnen Vertreter der RhB, angeführt von Direktor Hans Amacker und des Kantons Graubünden sowie des Vereins historic RhB und des Hauptsponsors Graubündner Kantonalbank, zahlreiche Gönner und Sponsoren, Unternehmer und als besonde-re Gäste Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr und Mr. Vinay Mittal, Vorsitzender des Railway Board, Ministry of Railways India. Die Kalka-Shimla-Bahn in Nordindien, ebenfalls auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe, ist Objekt der aktuellen Sonderausstel-lung im Bahnmuseum. Am Abend trafen sich die gela-denen Gäste im Kurhaus, wo bei einem feinen Dinner angeregte Diskussionen und launige Reden zu beobach-ten und zu hören waren. Die indische Delegation um Chairman Vinay Mittal zog weiter auf der UNESCO Welterbestrecke nach St. Moritz, wo sie am Samstag in Genuss eines Heilkopterfluges über die Bernina- und Albulastrecke kam, fach- und streckenkundig begleitet durch Direktor Amacker. Hans Amacker, Marco Lüthi, Gion Caprez und dem Schreiben-den fiel zudem die Ehre zu, die indischen Gäste, beglei-tet durch ihre Familienangehörigen, abends im Engadin im Rahmen eines Diners zu betreuen.

Am Samstag und Sonntag fand das Volksfest zur Eröff-nung statt. An über einem Dutzend Marktstände boten lokale Hersteller ihre Produkte an und präsentierten die Region von ihrer besten Seite. Zu Speis und Trank gab es Musik und Tanz mit den Bands Schtärneföifi, The Leave it all Behinders und Tomazobi – und als Höhepunkt rissen die Sepplis da Bravuegn mit ihrer lüpfigen Musik die Festgemeinde buchstäblich von den Bänken. Über 2000 Besucher verzeichnete das Museum bereits – am Eröff-nungswochenende wurden sie in Gruppen durch die Ausstellung geführt. Die Verantwortlichen des Museums um VRP Andreas Dürst sind erfreut über die positiven Reaktionen der Bahnfreunde und der Bevölkerung und sie sind überzeugt, dass diese Institution langfristig Im-pulse für die Region und über die Region hinaus liefern wird.

Über das Bahnmuseum AlbulaDas Bahnmuseum Albula steht für die einmaligen kulturellen und historischen Werte der wohl spektakulärsten Alpenbahn Europas. Natur, Kultur, Architektur und Museum haben ein enormes gemeinsames Potenzial, das wir sinnstiftend und öffentlichkeitswirksam nutzen wollen – mit direktem Einbezug der täglich erfahrbaren, zum UNESCO Welterbe RhB zählenden Landschaft Albula/Bernina, der tüchtigen Bevölkerung und des aktiven Tourismus. Das Museum verleiht dem UNESCO Welterbe RhB einen weiteren Akzent: Es erzählt und vertieft Geschichten und Fakten, die auf der UNESCO Welterbe RhB Weitwande-rung mit inhaltlichen Inszenierungen und örtlichen Informa-tionsstelen angesprochen werden und schafft damit einen zusätzlichen Attraktionspunkt. Der inszenierte Wanderweg zwischen Filisur und Preda bildet quasi den Aus senraum des Museums: Themen, die im Museum vermittelt werden, können in natura erfahren werden. Bahnlehrpfad und UNESCO Welterbe RhB Weitwanderung münden auf den Platz der Bahnfreunde und laden gemeinsam zum Museumsbesuch ein. Weitere Infos unter www.bahnmuseum-albula.ch

Gion Caprez.

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Per 1. April wurden aus vier Regionen drei. Dies nicht wegen Sparmassnahmen wie bereits vermutet wurde, sondern aus rein logischen und zukunftsorientierten Gründen. Dass der bisherige Regionenleiter Engadin, Eric Wyss, im Bereich Personal (HR) eine neue Herausfor-derung als Projektleiter übernommen hat, war mit An-lass, dass die Geschäftsleitung die Strukturen der Regio-nen überprüfte und entschied, die Regionen nach betrieblichen Kriterien neu zu strukturieren: Zugläufe, Linienverantwortung, Güterverkehrsknoten aus einer Verantwortung sowie Sicherheits- und Rettungsorgani-sation Vereina unter einer Führung.

Das Fernsteuerzeitalter hält weiter Einzug:n Bereits per 10. Dezember 2011 wurde Thusis bekann-

terweise dem RCC angeschlossen, respektive produkti-onsseitig die gesamte Zuglenkung übernommen. Der Betrieb vor Ort wird durch die Betriebsangestellten na-türlich weiterhin sichergestellt. Der Bahnhof wird als Verkaufspunkt durch den GB Vertrieb geführt.

n Auf den 1. Juni 2012 wurde die Fernsteuerung Oberen-gadin/Bernina, welche in Samedan stationiert war, ins RCC Landquart integriert. Das Ortsstellwerk Samedan wird nach Abschluss der Umbauten ebenfalls von Land-quart aus bedient. In Samedan verbleiben weiterhin personelle Ressourcen aus dem Bereich Produktion für die Leitung, die örtliche Planung und die Unterstützung der noch anstehenden Umbauten im Oberengadin.

n Bergün feierte am 10. Dezember 2011 die Eröffnung des Dienstleistungszentrums und des Bahnhofs (GB Ver-trieb). Die Eröffnung des Bahnmuseums Albula fand am 2. Juni 2012 statt.

Die Namensgebung war keine einfache Sache. Im Unter-schied zum Vertrieb, der eigentlich innerhalb von Grau-

Geschäftsbereich Produktion neu aufgestelltVon Patricia Demarmels

bünden nur noch zwei Regionen beinhaltet (Süd und Nord) ist die Produktionsregion Bernina weiterhin ei-genständig aufgestellt (Gleichstrom und spezielle örtli-che Begebenheiten etc.) und deshalb war die Benen-nung analog den Vetriebsregionen nicht möglich und hätte wohl Verwirrung gestiftet.So existieren neu drei Produktionsregionen. Weitere Details sind auch im Organigramm auf dem Intranet er-sichtlich.

Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den an-deren Geschäftsbereichen sollte keine grossen Verände-rungen mit sich bringen. Speziell der Informationsaus-tausch mit dem GB Vertrieb ist bereits umgesetzt, so wurden die regionalen Vertriebssitzungen (RVS) in den personellen Zusammensetzungen angepasst. Dadurch können die regionalen Kadersitzungen (pro GB und Re-gion) jeweils zu den gewohnten Zeiten durchgeführt werden. Eine Lösung die schlussendlich allen dient.Die grössten Veränderungen betreffen die ehemalige Region Engadin (ENG) mit den Zuteilungen von Scuol und Zernez zur Region Ost, Pontresina zur Region Berni-na sowie Samedan und St. Moritz neu zur Region West. Der Betrieb Albulatal wurde dem Leiter Betrieb Land-quart unterstellt (Reichenau-Tamins und Thusis bereits per 10.12.2011). Die Anpassung der personellen Unter-stellungen konnten aus Sicht Produktion sinnvoll durch-geführt und zeitgerecht allen Betroffenen kommuniziert werden.

Nun geht es darum, den Kulturwandel zu vollziehen. Die Mitarbeiter sollen sich mit der neuen Region identifizie-ren und integriert werden. Die Regionenleiter Paolo Sterli, Aldo Bellasi und Patricia Demarmels freuen sich darauf und sind schon tatkräftig am Umsetzen!

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Paolo Sterli, Region Bernina. Patricia Demarmels, Region West. Aldo Bellasi, Region Ost.

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Am Freitag, 13. Januar 2012 öffnete der neue avec.-Shop am Bahnhof Davos Dorf seine Türen. Damit kann am für die RhB wichtigen Standort Davos Dorf ein mo-derner, den Kundenbedürfnissen entsprechender treff-punkt angeboten werden. Die Gäste profitieren neu an 365 Tagen im Jahr vom gros sen Frischesortiment und den langen Öffnungszeiten. Die Partnerschaft mit Valora wird damit gestärkt.

Davos Dorf ist für die RhB ein wichtiger Bahnhof mit grossem Personenaufkommen. Nachdem im vergange-nen Jahr gemeinsam mit der Gemeinde Davos bereits die ebenerdige, behindertengerechten WC-Anlagen in Betrieb genommen wurde, erhält der Bahnhof Davos Dorf nun Dank dem neuen avec.-Shop eine weitere Auf-wertung. Die RhB greift dabei auf ein sehr erfolgreiches und von den Bahnreisenden geschätztes Konzept zu-rück, sind doch auch die beiden Bahnhöfe Landquart und Samedan mit einem avec.-Shop ausgestattet. Die RhB stärkt damit die Partnerschaft mit Valora – netzweit sind nun 16 Bahnhöfe mit einem k kiosk und drei Bahn-höfe mit einem avec.-Shop ausgerüstet.

Qualitativ hochwertiges AngebotDer erste avec.-Shop in Davos besticht durch das Fri-schesortiment, die Qualität des Angebots und die Gast-freundschaft der Mitarbeitenden. Frische steht im Vor-dergrund: Die Kunden finden von früh morgens bis spät abends ofenfrische Brotwaren und Süssgebäck bis hin zu frischem Gemüse und Obst. Lebensmittel, Milch- und Fleischprodukte, Artikel für den täglichen Bedarf sowie Presse- und Tabakartikel ergänzen das Sortiment. Eine Alternative zu den Markenprodukten bilden die Artikel der preisgünstigen Eigenmarke ok.-.Neu kommen die Kunden am Bahnhof Davos Dorf in den Genuss des attraktiven Bistro-Angebots. Dazu zählen

Gastfreundliches und modernes Bistro-AngebotText von Simon Rageth, Bilder von Andreas Brot

die täglich frisch von Hand zubereiteten Sandwiches, die beliebten Hot Dogs und Curry Würste wie auch war-me Snacks. Der Bistrobereich mit Tischchen lädt zum Verweilen ein.

Der avec.-Shop am RhB-Bahnhof in Davos Dorf ist für Valora die elfte Filiale, die im überarbeiteten Konzept und mit modernem Logo gestaltet wurde. Der Slogan «c’est la vie» beschreibt die Neuausrichtung: Der gast-freundliche Convenience-Treffpunkt deckt die Bedürf-nisse des täglichen Lebens aller mobilen Menschen ab.

Andreas Brot.

Zahlen und Fakten avec.-Shop Davos DorfOrt Bahnhofstrasse 8, 7260 Davos DorfFranchisenehmerin Esther SchwitterTeam 13 MitarbeitendeVerkaufsfläche 142 m2

Öffnungszeiten Mo.–Fr. 5.00–22.00 Uhr Sa.+So. 6.00–22.00 Uhr

Zahlen und Fakten Valora- Valora ist ein Handelsunternehmen für Konsumgüter, speziali-

siert auf den kleinflächigen Einzelhandel und in ausgewählten Nischenmärkten tätig (www.valora.com).

- Die Division Valora Retail betreibt europaweit Kioske und ande-re kleinflächige Ladenkonzepte an Hochfrequenzlagen (www.valoraretail.com)

- Zu Valora Retail zählen in den Märkten Schweiz, Deutschland und Luxemburg 1430 Kioske, Convenience-Verkaufsstellen und Gastronomie-Betriebe.

- In der Schweiz ist Valora Retail Marktführer im klein- und kleinstflächigen Einzelhandel, an Hochfrequenzlagen und mit standardisierten Formaten.

- Valora Retail Schweiz betreibt folgende Verkaufsstellen: - 930 k kiosk - 103 avec.-Shops (Eigenstellen und Franchisenehmer) - 15 Convenience-Shops (z. B. Tamoil Service Stationen) - 18 Press & Books - 41 Gastronomie-Betriebe (30 Caffè Spettacolo, 11 espresso)

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Bahnhof Davos Platz heute: 1 Million Fahrgäste … Der Bahnhof Davos Platz spielt eine wichtige Rolle als Verkehrsknoten- und Umsteigepunkt zwischen RhB, PostAuto und den Verkehrsbetrieben Davos. Mit jährlich rund einer Million Fahrgästen gehört er zu den fre-quenzstärksten Bahnhöfen auf dem Bündner Bahnnetz. Die Bedeutung des Bahnhofs Davos Platz als touristische Drehscheibe untermauern die zwei weltbekannten Pa-noramazüge Glacier Express und Bernina Express, wel-che während den Sommermonaten von rund 40 000 Gästen frequentiert werden.

…ungenügende Infrastruktur …Zahlreiche Anlageteile haben ihre technische Lebenser-wartung klar überschritten und entsprechen den heuti-gen Kundenbedürfnissen und -erwartungen in keiner Weise. So ist beispielsweise der Zugang zum Mittelperron nur über Treppen möglich, behindertengerechte Zugänge fehlen gänzlich. Die Kundenbereiche im Bahnhofsgebäu-de sind veraltet und auch das Bahnhofbuffet entspricht nicht den heutigen Standards einer modernen Bahngas-tronomie.

… und veraltete SicherungsanlagenDie Sicherungsanlage stammt aus dem Jahr 1959 und ist daher technisch völlig überaltert. Zudem weist sie auch erhebliche Sicherheitslücken auf. Zahlreiche Weichen werden heute noch per Hand gesteuert und lassen kei-ne gesicherten Rangierfahrten zu.

Bahnhof Davos Platz morgen: 40 Millionen in neue, moderne AnlagenDie geplante Erneuerung des Bahnhofgebäudes ent-spricht der RhB-Strategie 2012 in Bezug auf Modernität und Tourismus. Die Verbesserungen der Bahnanlagen mit entsprechenden Perronerhöhungen, Rampenauf-gängen, schützenden Perrondächern, Personenunter-führung zur Jakobshornbahn werden dem Fahrgast

Totalumbau eines alten Bahnhofs Von Peider Härtli

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deutlich mehr Komfort bieten. Die geplanten Umbauten der Schalteranlagen und Kunden-Aufenthaltsbereiche sollen dem Besucher ein angenehmes Gefühl vermitteln und zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsplatz-qualität für das RhB-Personal führen. «Bahnhöfe und Züge sind die Visitenkarte einer Bahn. Mit dem Umbau des Bahnhofs Davos Platz wollen wir die hohen Ansprü-che des heutigen Fahrgastes an Qualität, Kundenfreund-lichkeit und Sicherheit erfüllen», betonte Stefan Engler anlässlich des Spatenstichs. Und Landrat Reto Dürst un-terstreicht die Bedeutung eines modernen Bahnhofs für die Gemeinde Davos: «Davos als Tourismusstadt mit weltweiter Ausstrahlung ist auf einen modernen Bahn-hof angewiesen». Die geplante Erneuerung und Modernisierung der Siche-rungs- und Gleisanlagen führen zu einer deutlich hö-heren Sicherheit im Zugs- und Rangierbetrieb und ent-sprechend auch zu einer massgeblichen Entlastung des Personals. Aus technischer Sicht erlaubt das Sicherungs-system, die Zugs- und Rangierbewegungen im Bahnhof Davos Platz grundsätzlich vom Fernsteuerzentrum Klos-ters aus zu steuern.Auftakt zum Umbau des Bahnhofs Davos Platz bildete der offizielle Spatenstich vom 18. April 2012. Die Aus-führung der Arbeiten ist hauptsächlich in den Jahren 2012 bis 2014 vorgesehen. In der Zeitspanne vom 2. Ap-ril bis 28. Juni 2013 muss die Strecke Davos Platz – Klos-ters wegen der umfassenden Sanierung des Klosterser-tunnels gesperrt werden. Die RhB plant, diese Unterbruchszeit intensiv zu nutzen und die wichtigsten Arbeiten an der Personenunterführung, an den Perron-kanten und an der Fahrleitung auszuführen.

Die Gesamtkosten des Totalumbaus des Bahnhofs Davos Platz betragen rund 40 Millionen Franken. Über 32 Mil-lionen Franken entfallen auf den Bereich Bahntechnik, rund 7 Millionen Franken auf den Umbau des Bahnhof-gebäudes.

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Totalumbau eines alten Bahnhofs Von Peider Härtli

RhB-Gleisbau und ZwergenlandVon Elisabeth Bardill

Richard Grünenfelder in Versam Arezen arbeitete wäh-rend 46 Jahren und 3 Monaten als Gleismonteur bei der Rhätischen Bahn. Er pflegt ein beson deres Hobby: Am steilen Wiesenhang entstand das Zwergenland.

Als fünftes von neun Kindern erblickte Richard im Jahr 1949 das Licht der Welt in seinem Elternhaus, «der Mühle» in Arezen. In diesem Weiler erlebte er auch sei-ne Kindheit und Schulzeit. Während der schulfreien Sommermonate war er schon früh, wie damals üblich, als kleiner Knecht im Einsatz. Er habe es mit den Leuten immer gut getroffen und gerne fremdes Brot gegessen. Da hätte es immer passende Arbeiten gegeben, bei de-nen er mitgeholfen und etwas gelernt habe: Futter für die Schweine kochen, Heu ernten, gebrauchte Nägel ge-rade hämmern, Vieh hüten und zur Alp treiben oder verschiedene Ausbesserungen vornehmen. In der Schule sei er ein Lausbube gewesen, besonders in jener Zeit, als von den neun Schülern fünf aus seiner Familie gleichzeitig in der Gesamtschule gewesen seien. Lehrer Giovanoli habe jedoch ein gewisses Verständnis für ihn gehabt.

Berufsleben im romanischen SprachgebietNach dem Schulabschluss konnte Richard Grünenfelder als Bahnarbeiter bei der RhB einsteigen. Bei dieser gut organisierten Unternehmung arbeitete er durchgehend bis zur Pensionierung. «Seine Bahnlinie» feierte im Juni das hundertjährige Jubiläum. Richard war während 46 Jahren mitverantwortlich bei der Tauglichkeit der Stre-cke. Aus dem Hilfsarbeiter wurde ein erfahrener Gleis-monteur an der Bahnlinie zwischen Reichenau und Di-sentis. Der Dienst hat ihm gefallen und mit seiner angeborenen Fröhlichkeit und Geselligkeit wurde er ein guter Kamerad unter seinen Kollegen. So wuchs er fast unmerklich in die romanische Sprache hinein. Diese ist und bleibt für ihn die Sprache der «Bähnler», der

Freundschaften. Richard Grünenfelder konnte immer zuhause in Arezen wohnen. Anfänglich fuhr er mit dem Moped zur Arbeit, später mit dem eigenen Auto. Auch das Generalabonnement zu haben, bedeutet ihm viel. Er besucht Ausstellungen wie die BEA, HIGA, GELA, Mus-termesse, Autosalon … Im Theaterverein Versam Arezen ist er heute Ehrenmitglied. Als er noch aktiv war, wur-den ihm meistens die Narrenrollen zugeteilt, die er er-folgreich spielte.

Zwergenland am WiesenhangEigentlich fing alles mit einigen geschenkten Zwergen bei Richards Mutter, Julia Grünenfelder, an. Da sie gro-sse Freude daran hatte, wurden es immer mehr. Ihr Le-ben war alles andere als leicht. Das anwachsende Zwer-genvolk im Grünen vor dem Haus konnte sie oft von ihren Sorgen und arbeitsreichen Tagen ablenken. Ihr unverheirateter Sohn Richard übernahm mehr und mehr die Pflege des Zwergenlandes, sodass seine hoch betag-te Mutter und seine behinderte Schwester Anneli dieses jetzt vom Balkon aus betrachten können. Der steile Hang neben dem Haus lässt die Zwerge gut in Erscheinung treten. Vor dem Winter werden alle im Haus unterge-bracht und restauriert, um dann im Frühling wieder fest im Boden verankert zu werden. Das Erscheinen der Zwerge am Eingang ins Safiental ist wie der Kuckucksruf das Zeichen des Frühlings. Bei Gelegenheit machen die Postautochauffeure sogar ihre Fahrgäste auf das Mär-chenland aufmerksam. Für Richard Grünenfelder wur-den der Blumenschmuck am Haus und das Zwergenland zum Hobby und Ausgleich. Er kümmert sich neben sei-nen Ausflügen zu Kollegen oder ins Land hinaus um Mutter und Schwester. Er hat nie aufgehört, zu dieser, seiner Familien- und Hausgemeinschaft zu gehören. Die unzähligen Wichtel, die alle als Geschenke ins Haus ka-men, sind Teil von Richard Grünenfelders Lebensge-schichte.

Gleisbauer. Richard Grünenfelder in Versam Arezen.

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46 Jahre und 3 Monate Gleismonteur.

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Der Bahnhof Landquart blickt auf eine spannende Geschichte zurück: 1858 wurde die Strecke Sargans – Chur eröffnet und 31 Jahre später die älteste Strecke der RhB, Landquart – Davos. Damit ist Landquart auch der älteste Gemeinschaftsbahnhof von SBB und RhB in Graubünden. Seit 2007 ist Thomas Poltera (54) für die komplexe Rangierabwicklung in diesem Bahnhof zuständig. Im nachfolgenden Gespräch hat uns Thomas Poltera einen kleinen Einblick in seine vielfältigen Auf-gaben ermöglicht.

Peider Härtli (PH): Thomas Poltera, kann man dich als Bahnhofsvorstand Landquart bezeichnen?Thomas Poltera (TP): Die Bezeichnung Bahnhofsvorstand gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Es wäre auch die falsche Bezeichnung. Ich stehe nicht mit dem roten Hut am Perron und fertige mit der Abfahrtskelle die Züge ab. Ich bin Leiter für das Rangierpersonal des Bahnhofs. Dazu kommt noch die Führung des Rangierpersonals der Bahnhöfe Reichenau, Tamins und Thusis. Zu meiner Lei-tungsaufgabe gehört auch die Betreuung der 3 Mitar-beitenden im Kundendienst im Domleschg und Albula-tal. Zusätzlich habe ich noch die ehrenvolle Aufgabe, die Stellvertretung für die Region P-REW zu übernehmen.

PH: Beeindruckend, da wird dir die Arbeit ja nicht so schnell ausgehen. Bleiben wir doch bei deiner Hauptaufgabe als Leiter Betrieb Landquart. Wieviele Leute führst du? Und aus welchen Bereichen? Und: Wer ist dein Stellvertreter?TP: Ja, die Arbeit wird mir schon nicht ausgehen, das denke ich auch. In Landquart sind es 3 Rangiermeister,

Interview mit Thomas PolteraVon Peider Härtli

3 Vorarbeiter, 12 Betriebsangestellte und ein Güterwa-gendienst. Dazu kommen noch 1 Rangiermeister in Thu-sis und 4 Betriebsangestellte sowie 3 Mkd’s in der Re gion zwischen Reichenau-Tamins und Bergün/Bravu-ogn. Mein Stellvertreter ist der Leiter Bahnhof Ilanz, Ueli Nyffenegger.

PH: Also gehört der kommerzielle Bereich wie beispielsweise der Billettverkauf und Reisedienst nicht zu deinen Aufgaben?TP: Damit habe ich tatsächlich nichts zu tun. Mir ist die Wichtigkeit dieser Aufgaben aber sehr bewusst.

PH: Für den Laien präsentiert sich der Bahnhof Landquart als ein riesiges Wirrwarr von Gleisen, Weichen und Signalen. Zudem rangieren hier die normalspurige SBB und die schmalspurige RhB auf engstem Raum – da sind doch Konflikte program-miert. Wer macht was? Wie teilen sich SBB und RhB die Aufgaben?TP: Mit dem Kommunikationsmittel Funk und Signale sind die komplexen Rangierabläufe zwischen SBB und RhB gut geregelt und gut zu meistern. Die Aufgabentei-lung SBB und RhB ist klar definiert. Dazu gibt es Betriebs-abläufe und Vorschriften. PH: Um da einen reibungslosen und unfallfreien Rangierablauf zu gewährleisten muss der Teamgeist beispielhaft sein. Und wie hast du die Übersicht? Hast du dein Büro in einem «Tower» mit Blick auf das Gleisfeld?TP: Da braucht es tatsächlich einen guten Teamgeist. Dieser ist in Landquart sehr ausgeprägt. Die Mannschaft

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Interview mit Thomas PolteraVon Peider Härtli

weiss, was sie zu tun hat. Mein Büro liegt ganz dem Gleisfeld abgewandt. Dafür habe ich den Coopparkplatz voll im Griff. Will ich einen Überblick über das Gleisfeld, begebe ich mich auf die neu gebaute Terrasse des Auf-enthaltsraums, trinke dort einen guten Café, höre die Funksprüche ab und habe den vollen Überblick über den Personenbahnhof. Nein im Ernst, brauche ich einen Überblick, fahre ich mit dem Rangier mit oder schreite das Gleisfeld ab.

PH: Durch wen werden die Rangierfahrstrassen und die Weichen und Signale gestellt? Sind auch noch Handweichen zu bedienen?TP: Der zentralisierte Bereich wird vom RCC aus gesteuert. In Landquart gibt es leider noch sehr viele Handweichen. Vor allem im Umlad und zum Teil auch im Personenbahnhof.

PH: Da muss eine klare Kommunikation zwischen deinen Leuten und dem RCC von zentraler Bedeutung sein …TP: Das ist eine klare Voraussetzung für einen reibungs-losen und sicheren Rangierablauf. Die Rangierarbeiter kommunizieren mit dem Fahrdienstleiter und der Wa-gendisposition ausschliesslich per Funk.

PH: Betrifft dein Bereich auch die fahrdienstlichen Anlagen im Güterumschlagszentrum GUZ?TP: Die fahrdienstlichen Anlagen reichen bis ins GUZ und in jedes der vielen Anschlussgeleise, die in Landquart vorhanden sind.

PH: Zum Schluss: Bezeichne doch kurz das besonders Motivierende an deinem Job.TP: Mein Job ist sehr abwechslungsreich. Der Umgang mit dem Personal, die Planungen und die verschiede-nen Kontakte, auch geschäftsübergreifend, motivieren mich immer wieder aufs Neue.Und da ich eine gute und kompetente Vorgesetzte habe, ist sogar die Stellvertretung der Region West eine Moti-vation.

PH: Und: gibt es da auch eine Kehrseite der Medaille?TP: Da jede Medaille auch eine Kehrseite hat, gibt es die natürlich auch. Die ist aber so klein, dass es sich nicht lohnt, sie hier zu erwähnen.

Thomas Poltera, herzlichen Dank für deine erklärenden Einblicke in die faszinierende und komplexe Rangierab-wicklung im Bahnhof Landquart. Wir wünschen dir und deinem Team viel Freude und Genugtuung an der Arbeit und keine Unfälle.

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Wichtig: der Teamgeist.

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Der bestehende Portalkran in Thusis hat schon viel erlebt. Der Kran aus dem Herstellungsjahr 1987 war von der RhB im Juni 1995 für das neue Güterumschlagszent-rum in Campocologno vorgesehen. In Absprache mit der Firma Casty Transport AG, Cinous-chel-Brail wurde dann jedoch vom Güterverkehr RhB entschieden, denn Kran nicht in Campocologno sondern in St. Moritz auf-zustellen. Die Firma Casty hat dann diesen Portalkran in Beringen gekauft und zusammen mit der Rhätischen Bahn am Bahnhof St. Moritz als Kranersatz eines älte-ren Models aufgestellt. Dort wurde er für den Umschlag der ersten Wechselbehälter von Coop im Engadin ein-gesetzt.

Umzug nach ThusisNach dem Bau des Güterumschlagszentrums Samedan im Jahr 1999 fiel der Kran das erste Mal in einen «Dorn-röschenschlaf». Die Rhätische Bahn kaufte den Portal-kran der Firma Casty ab, um ihn nach Poschiavo zu ver-setzen. Weil er dort jedoch aufgrund seiner Höhe nicht an den vorgesehenen Platz gestellt werden konnte, musste eine Alternative gesucht werden. Der damalige Kran in Thusis begann schon Schrauben zu verlieren und musste ebenfalls ersetzt werden. Weil die Finanzierung für den Umzug nach Poschiavo schon geregelt war und die Firma STAG Maienfeld in Thusis einen Platz am Bahn-hof zurück gegeben hat, war der neue Standort schon festgelegt. Im Jahr 2003 wurde der Portalkran ohne gros se Kostenfolge von Poschiavo nach Thusis verlegt.

Umbau des Portalkrans in ThusisVon Wiro Capol und Fredy Bärtsch

Mit Aldi aus dem «Dornröschenschlaf» erwecktAm 4. Februar 2008 wurde die erste Filiale von Aldi in Cho d’Punt, Samedan eröffnet. Ab dem 17. Dezember 2008 wurden dann sämtliche Strassentransporte aus dem Unterland nach Samedan durch eine kombinierte Lösung Strasse-Schiene abgelöst. Und hier konnte der Portalkran Thusis wieder voll zum Einsatz kommen. Denn die Transportkette sah vor, die Wechselbehälter in Thusis vom LKW auf die Bahn oder umgekehrt zu kranen. Danach wurden täglich bis zu 8 Kranungen (voll/leer) vorgenommen. Im März 2011 stellte der Transporteur von Aldi die Transportkette um und beförderte die Wechselbehälter per LKW nur noch bis ins Güterum-schlagszentrum Landquart. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Kran Thusis zum zweiten Mal in den «Dornröschen-schlaf» versetzt.

Aufrüstung des Portalkrans ThusisDer Portalkran in Thusis hat eine Tragkraft von 32 Brutto- Tonnen. Mit dem notwendigen Krangehänge verbleibt jedoch eine Netto-Traglast von 30 Tonnen. Dies wäre zwar ausreichend für den Umschlag der Silocontainer mit Strassensalz, denn die eingesetzten Container haben ein Bruttogewicht von maximal 29 Tonnen. Jedoch wur-de im Verlauf der Abklärungen festgestellt, dass sowohl die Struppen als auch die Traverse nicht auf ein solches Traggewicht ausgelegt sind. Ausserdem sind die Aufnah-mehaken an den Traversen falsch positioniert, um einen Silocontainer ohne Schrägzug umladen zu können. Nach

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Gleisverlängerung unter Krananlage Thusis (Jahr 2005).

Probekranung eines Pellets-Silocontainer der Firma Josias Gasser Baumaterialien AG.

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Umbau des Portalkrans in ThusisVon Wiro Capol und Fredy Bärtsch

Abklärungen mit verschiedenen Anbietern wurde ent-schieden, die Traverse zur Prüfung für einen allfälligen Umbau zur Firma Donatsch in Landquart zu senden. Die Spezialisten der Firma haben die Traverse geprüft und für einen Umbau als untauglich befunden. Aus diesem Grund wurde entschieden, eine neue Traverse her-zustellen. Diese hat dann auch die entsprechenden Hängevorrichtungen, um einen Silocontainer von 29 Tonnen gefahrlos vom Bahnwagen auf den LKW umzu-kranen.

Kran Thusis ist wieder «aufgewacht»Seit Mitte Mai 2012 steht der Kran Thusis wieder für den kombinierten Verkehr bereit. Die Salztransporte der Frühjahresfüllung für das Tiefbauamt Thusis wie auch für San Bernardino können in Silocontainern erfolgen.

Der Güterverkehr RhB möchte sich bei allen Beteiligten für die rasche Umrüstung herzlich bedanken.

Daten und Fakten des Portalkrans in Thusis

Baujahr 1987 Hersteller Bachmann AG, Beringen(swisscrane)

Tragkraft 4 × 8 000 kg = 32 000 kg (ohne Tragjoch)Spannweite 9 x 9 mHakenweg 6 mHubgeschwindigkeit 3,1 m/0,5 MinutenKatzfahrgeschwindigkeit 5 m/20 Minuten

Bemerkungen- Bedienung über frei fahrbare Steuerflasche (Steuerelement) - Ausrüstung mit DEMAG-Bauteilen bestehend aus vier Elektro-

Seilzügen mit integrierter Überlastsicherung, eine Schutzsteue-rung in separatem Steuerschrank sowie notwendige Endschal-ter und Sicherheitseinrichtungen.

- Tragjoch speziell für Bockkran ausgelegt und wahlweise auf 20-, 30- und 40-Fuss-Container einstellbar.

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Umlad ab LKW eines Salzcon-tainers der Firma Hans Fischer Logistik AG.

Ablad Strassensalz durch Firma Hans Fischer Logistik AG.

Krantaufe auf den Namen «Griffli».

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Im Dezember 2010, sozusagen als letzte Amtshandlung des scheidenden Direktors, bestellte die RhB bei Stad-ler Rail sieben sechsteilige Albula-Gliederzüge, kurz AGZ genannt. Ein AGZ besteht dabei aus sechs kurzge-kuppelten, betrieblich nicht trennbaren Gliedwagen ohne eigene Traktionseinheit, welche durch Triebfahr-zeuge gezogen werden. Die genauere Beschreibung der AGZ kann in der InfoRetica Nr. 1/2011 nachgelesen werden.Im Zusammenhang mit den AGZ wird auch geprüft, ob die AGZ verpendelt, sprich mit einem Steuerwagen ausgerüstet werden könnten. Durch dieses neue Be-triebskonzept würde das Umfahren des AGZ durch das Triebfahrzeug in St. Moritz entfallen und es wären Kurzwendungen möglich. Allerdings würde dies auch bedeuten, dass die AGZ, und allfällig eingereihte Zu-satzwagen, die Albularampe durch das Triebfahrzeug nicht hoch gezogen würden, sondern hinauf gescho-ben.

Das Engineering des Geschäftbereichs Rollmaterial er-hielt den Auftrag, die technische Machbarkeit des Schiebebetrieb AGZ für die Albulalinie zu untersuchen. Vor allem sollte die Frage geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen, welche und wie viele Wagen zusätzlich vor den AGZ eingereiht und durch welche Triebfahrzeuge die Albula-Süd- und Nordrampen hin-auf geschoben werden können.

Berechnung AGZ-Schiebebetrieb AlbulaDie Berechnungsergebnisse lagen im Juli 2011 vor und führten hinsichtlich der technischen Machbarkeit der AGZ-Verpendelung für die Albulalinie unter anderem zu folgenden Erkenntnissen:n Der Schiebebetrieb auf der Albulalinie ist, unter Ein-

haltung bestimmter Vorgaben, möglich

In einem Schub die Albularampe hinaufVon David Wiegratz

n Mit den untersuchten Triebfahrzeugen Ge 4/4II, Ge 4/4III und ZTZ

n Die maximal mögliche Anhängelast ist auch die maxi-mal möglich Schiebelast. Das heisst, mit einer Ge 4/4III oder einem ZTZ können z. B. 300 t die Albularampe hoch geschoben werden

n Alle eingereihten und geschobenen Wagen, aber auch alle schiebenden Triebfahrzeuge, müssen zwingend mit Nylatronplatten auf dem Hülsenpuffer ausgerüstet sein! Sofern sie nicht kurzgekuppelt oder mit einer au-tomatischen Kupplung ausgerüstet sind

n Beim Einsatz von Nylatronplatten sind sowohl Entglei-sungs- wie auch Kippsicherheit gewährleistet

n Die maximale Schiebekraft darf nicht mehr als 200 kN betragen. Beim Einsatz vom ZTZ als Schiebefahrzeug muss die Stosskraft also auf diesen Wert begrenzt wer-den

n Kein vor dem Triebfahrzeug eingereihter Wagen darf leichter sein als ein EWII oder längere Abmessungen als ein EWII aufweisen

n Der Umbau auf die automatische Kupplung ist nicht notwendig

MesskonzeptSeitens BAV wurde Ende September 2011 anlässlich einer Besprechung verlangt, die Berechnungsergebnisse mit Messfahrten auf der Albulalinie zu verifizieren.

Das mit dem BAV abgestimmte Messkonzept sah Verifi-zierungsfahrten mit einem EWII-Personenwagen vor. Im geschobenen Zustand ist der kritischste Wagen jener, welcher sich direkt vor der Schiebelok befindet. Gemäss Verpendelungskonzept sind die RhB-Personenwagen EWII die leichtesten und längsten Wagen (und darum die kritischsten), welche zusammen mit einem AGZ ge-schoben werden könnten.

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Grafik Messkonzept. Messradsatz mit angeflanschter Telemetrie-Tube.

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In einem Schub die Albularampe hinaufVon David Wiegratz

Das Messkonzept sah vor, an über 40 Messstellen, die meisten davon am EWII-Prüfling, die verschiedensten Messgrössen wie Fahrweg, Geschwindigkeit, Kupplungs-kraft, Zug- und Bremskräfte, Radführungskräfte, verti-kale Radkräfte, vertikale primäre und sekundäre Feder-wege, Querwege der Federung, Puffer-Relativwege, Kupplungswinkel sowie die Temperaturen der Nylatron-platten, zu erfassen und aufzuzeichnen.

Zur Messung der verschiedenen Radkräfte wurden die zwei Messradsätze «Mindener Bauart», welche erstmals 2003 im Rahmen des F+E Projektes «Lärmsanierung» für fahrtechnische Untersuchungen auf dem Netz der RhB eingesetzt wurden, wieder belebt. Bei diesen Messrad-sätzen handelt es sich um Radsätze, bei welchen auf der Radscheibe und der Achswelle an diversen Stellen Dehnmessstreifen appliziert wurden. Über diese Mess-streifen werden die dehnenden Verformungen des Rad-satzes bei Belastung erfasst und über die Änderung des elektrischen Widerstandes an die Messtechnik übermit-telt. Die Messradsätze mussten dazu durch die DB Sys-temtechnik Minden für die Messfahrten umgebaut und kalibriert werden.

Aufrüstung des Portalkrans ThusisDer Portalkran in Thusis hat eine Tragkraft von 32 Brutto- Tonnen. Mit dem notwendigen Krangehänge verbleibt jedoch eine Netto-Traglast von 30 Tonnen. Dies wäre zwar ausreichen für den Umschlag der Silocontainer mit Strassensalz, denn die eingesetzten Container haben ein Bruttogewicht von maximal 29 Tonnen. Jedoch wurde im Verlauf der Abklärungen festgestellt, dass sowohl die Struppen als auch die Traverse nicht auf ein solches Traggewicht ausgelegt sind. Ausserdem sind die Aufnah-mehaken an den Traversen falsch positioniert, um einen Silocontainer ohne Schrägzug umladen zu können. Nach

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Abklärungen mit verschiedenen Anbietern wurde ent-schieden, die Traverse zur Prüfung für einen allfälligen Umbau zur Firma Donatsch in Landquart zu senden. Die Spezialisten der Firma haben die Traverse geprüft und für einen Umbau als untauglich befunden. Aus diesem Grund wurde entschieden, eine neue Traverse herzu-stellen. Diese hat dann auch die entsprechenden Hän-gevorrichtungen, um einen Silocontainer von 29 Tonnen gefahrlos vom Bahnwagen auf den LKW umzukranen.

Kran Thusis ist wieder «aufgewacht»Seit Mitte Mai 2012 steht der Kran Thusis wieder für den kombinierten Verkehr bereit. Die Salztransporte der Frühjahresfüllung für das Tiefbauamt Thusis wie auch für San Bernardino können in Silocontainern erfolgen.

Der Güterverkehr RhB möchte sich bei allen Beteiligten für die rasche Umrüstung herzlich bedanken.

Verifikationsmessfahrten AGZ-Schiebebetrieb AlbulaNach umfangreichen Planungs- und Vorbereitungsar-beiten konnten die Messfahrten nach Ostern 2012 in Angriff genommen werden. Bedingung waren trockene Schienenverhältnisse. Deshalb wurde für die Messfahr-ten ein Zeitfenster von zwei Wochen eingeplant.

Der Messzug setzte sich wie folgt zusammen:Ge 4/4III (Schiebelok) + EWII-Prüfling+Messwageneinheit Xak 9371-71+Ge 4/4III (Bremslok)

Der Einbau der Messgeräte durch die beauftragte Prüf-stelle TÜV SÜD Rail GmbH in den EWII-Prüfling A1270, die Messwageneinheit Xak 9371–72 und die beiden Lokomotiven Ge 4/4III 650–651 erfolgte in der Woche nach Ostern.

Messzug in Bergün.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

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Die eigentlichen Messfahrten konnten dann, mehrheit-lich trockener Witterung sei Dank, in der Zeit vom 17.–21. April 2012 unter Teilnahme vom BAV Vertreter ge-mäss folgenden Programm durchgeführt werden:

n Referenzfahrt Klosters – Wolfgang, geschoben, mit 5 Personenwagen anstelle Bremslok. Die Referenzfahr-ten waren zur Ermittlung eines streckenabhängigen Fahrprofils für die Hauptversuche auf der Albulastrecke notwendig

n Referenzfahrt Klosters – Wolfgang, geschoben, mit Bremslok, ohne die 5 zusätzlichen Personenwagen

n Annäherungsfahrten Bergün – Preda mit jeweils 60 und 80 % der Schiebekraft von 200 kN. Aus Sicher-heitsgründen begannen die Messfahrten mit reduzier-ter Schiebekraft, welche dann kontinuierlich erhöht wurde

n Messfahrten Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schie-bekraft, Nylatron-Nylatron, jeweils mit vor- und nachlaufendem Messdrehgestell, mit zulässiger Stre-ckengeschwindigkeit

n Messfahrten Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schie-bekraft, Stahl-Nylatron

n Messfahrt Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schie-bekraft, Nylatron-Nylatron, +5 km/h über zulässiger Streckengeschwindigkeit

n Messfahrt Bergün – Preda, gezogen, Fahrkomfort-Ver-gleich zum geschobenen Zustand

n Messfahrten Bever – Spinas, geschoben, 100 %-Schie-bekraft, Nylatron-Nylatron, mit Langsamfahrt durch Kurvenradius R100 m Ausgangs Bever.

n Langsamfahrten unterhalb Preda, geschoben, 100 %-Schiebekraft, Nylatron-Nylatron, Kurvenfolge ab KM83 (vor Zuondratunnel) bis KM84.5 (Kurvenfolge R95-R96m)

n Messfahrt Thusis – Rhäzüns, geschoben, 100 %-Schie-bekraft, Nylatron-Nylatron. Hier wurde der Kurvenra-dius bei KM32.1 vor Rhäzüns genauer unter die Lupe genommen.

n Messfahrt Küblis – Klosters – Wolfgang, geschoben, 100 %-Schiebekraft, Steigung 43 ‰, inklusive Befah-ren Ein- und Ausfahrweichen in Saas.

Auswertung und ResultateDie Online-Darstellungen der wichtigsten Messgrössen haben schon während den Verifikationsfahrten erste Einblicke in die zu erwartenden Ergebnisse gewährt. Die Auswertung der umfangreichen Messrohdaten durch den beauftragten Ingenieur Christoph Wiesener ist Mitte Mai angelaufen und dauert 6 Wochen. Die Resultate werden der RhB Ende Juni 2012 präsentiert und in Form eines Berichtes abgegeben.Eine erste Vor-Auswertung und Einschätzung zeigt, dass die AGZ-Verpendelung gemäss vorgesehenem Konzept unter Berücksichtigung von gewissen Vorgaben und mit gewissen Einschränkungen wahrscheinlich möglich ist. Das Rollmaterial-Engineering klärt zurzeit bereits erste Fragen ab, welche sich aus der Vor-Auswertung ergeben haben (zum Beispiel: Wie sieht es mit dem Prud’Homme Grenzwert aus, einem Kriterium zur Beurteilung des Quer-verschiebewiderstands des Gleises). Für eine sichere Aus-sage zur technischen Machbarkeit müssen auf jeden Fall noch die definitiven Auswertungen abgewartet werden.Zum Abschluss noch der Hinweis auf eine «scheinbar unscheinbare» Komponente: ein wichtiges Element für die Realisierung der Verpendelung ist die Nylatronplatte. Dabei handelt es sich um eine 20 mm dicke Kunststoff-platte, welche auf die Hülsen-Pufferplatte aller gescho-benen und schiebenden Fahrzeuge aufgeschraubt wer-den muss. Nur damit können die Reibungskräfte zwischen den Pufferplatten im geschobenen Zustand so klein gehalten werden, dass die Entgleisungs- und Kippsicherheit gewährleistet ist. Die Kombination Stahl-pufferplatte auf Nylatronplatte ist, aufgrund des höhe-ren Reibwertes, im geschobenen Zustand schon nicht mehr möglich, ganz zu Schweigen von der Kombination Stahlpufferplatte auf Stahlpufferplatte.

Hülsenpuffer mit angeschraubter Nylatronplatte.

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Ivo Hutter, Leiter Rollmaterial, lässt sich die Messtechnik erklären.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

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Dieser Bericht über die Führerstandsfahrt ist sehr sub-jektiv und persönlich. Es sind meine Eindrücke und Er-innerungen, Wahrnehmungen und Erfahrungen. So ein Bericht kann nur subjektiv sein. Ich bedanke mich herzlich für die Möglichkeit, die mir dank Jon Andri Dorta und Thomas Baumgartner geboten wurde und die tolle Organisation durch Moreno Beti.

Der Termin für meine Führerstandsfahrt steht fest und meine Vorfreude ist riesig! Dann kommen die beiden typischen Fragen einer Frau: was ziehe ich an? Und was tue ich, wenn ich unterwegs mal muss?

Der Tag kommt näher und ich stehe in festen Schuhen und in Schichten gekleidet am Bahnhof Chur. Der Zug-führer steht bereit und gibt den Fahrgästen Auskunft und ein anderer Herr in der schicken Uniform leistet ihm Gesellschaft. Auf meine Frage, wer er sei und was seine Aufgabe sei, grinst er: «Ich bin der Bimbo vom Dienst». Er verbringt die Zeit am Bahnhof in Bereit-schaft, um Einzuspringen, wo nötig. Aha, dass es diese Funktion auch gibt, wusste ich nicht.

Der Lokführer ist noch nicht da, ich bin einiges zu früh. Ich frage mich, wie «sie» wohl sind, diese Lokführer. Diese Typen, die stundenlang allein im Führerstand sitzen und durch Graubünden fahren. Um so zu arbei-ten, muss man doch bestimmt ein bisschen schrullig sein! Dann kommt mein erster persönlicher Lokführer für heute, Marcel. Er ist der letzte, der noch von der BLS «ausgemietet» wurde und freut sich, dass er Gesell-schaft auf der Lok hat.

Und schon geht es los. In einer «richtigen» Lok, nicht einem Triebwagen. Ich frage Marcel, wie er zu den

FührerstandsfahrtVon Isabella Paiano

neuen ALLEGRA-Triebzügen steht. Das seien halt nicht mehr richtige Lokomotiven, das sei ja schon fast wie Tram fahren, ist seine Aussage. Er bevorzugt die Loko-motiven, das ist für ihn das richtige Lok-Feeling. Des-halb liebt er es auch, Güterzüge zu führen.Er erklärt mir die Signale, die alle paar Meter auf zu-tauchen scheinen: Geschwindigkeits anzeigen-Vor-warnung, definitive Geschwindigkeitsanzeige, Ende Geschwindigkeits begrenzung, Übergang voraus und, und, und – mir schwirrt bald der Kopf, während ich versuche, die vielen Signale rechtzeitig zu sehen.

Die Zeit vergeht wie im Zug – äh – Flug – und wir er-reichen schon meinen ersten Zwischenhalt: St. Moritz. Mittagessen, ein kleiner Spaziergang, und dann treffe ich den zweiten Lokführer, der meine Begleitung erhält: Adriano. Mit ihm fahre ich bis Tirano und von dort wieder zurück nach Poschiavo.

Auch Adriano frage ich, ob er Vorlieben hat, was Züge oder Lokomotiven betrifft. Er verneint. Ob ihm der ALLEGRA-Zug gefalle, will ich genauer wissen. Adriano meint, am Anfang sei es gewöhnungsbedürftig gewe-sen, dass einem die Leute über die Schulter schauen. Aber er habe sich daran gewöhnt. Ist doch schön für die Fahrgäste, wenn sie zuschauen können! Und die Faszination ist gross!

Lust auf den ganzen Bericht?

Aus redaktionellen Gründen ist es leider nicht möglich, den ganzen Bericht in der InfoRetica zu publizieren. Wer den ganzen Bericht lesen möchte kann dies im Intranet unter Produktion/Lokpersonal gerne machen.

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Isabella Paiano und Moreno Beti. Isabella Paiano mit Luzi Oberer.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Die Lokomotive «Bernina» des Typs Ge 4/4 I der RhB mit Jahrgang 1947 verliess am 7. März 2012 die Werkstätten Landquart in Richtung Luzern. Dort macht sie vom 4. April bis 21. Oktober 2012 als Blickfang die Besuche-rinnen und Besucher des Verkehrshauses auf die Son-derausstellung «Sonne bewegt» aufmerksam. Die «Ber-nina» wurde dem Verkehrshaus als Leihgabe für 5 Jahre übergeben.

«Kosmetische» EingriffeDie «Bernina» war eine wohl bekannte und beliebte Lokomotive auf dem Bündner Schienennetz. Zwischen 1947 und 1953 beschaffte die RhB 10 solcher Lokomo-tiven des Typs Ge 4/4 I mit den Serienummern 601 bis 610. Diese damals sehr modernen Lokomotiven domi-nierten während Jahrzehnten das Bild der Traktions-fahrzeuge und verstärkten den durch die legendären Krokodilloks aus den 20er Jahren geprägten Fuhrpark der RhB.

Während ihrem Einsatz auf dem Stammnetz der RhB (ganzes Netz mit Ausnahme der Berninalinie), mussten sich die «Damen» verschiedenen Liftings unterziehen. Die auffälligsten «kosmetischen» Eingriffe betrafen dabei die Modernisierung und den Ersatz der alten Führerstände durch eine auch optisch völlig neue Frontpartie. Nicht minder für Aufmerksamkeit sorgte der Farbwechsel von grün auf rot zum 100-jährigen Bestehen der RhB 1989.

8 Mal zum Mond – und zurückIm Lauf ihres Loklebens hat die «Bernina» eine Strecke von über 6 Millionen Kilometer abgespult. Oder noch anschaulicher: Dies entspricht einer Strecke von sage und schreibe 8 Mal zum Mond und zurück oder 150 Weltumrundungen! Nach 65 Jahren Einsatz bei Sonne,

Mit 65 Jahren…Text von Peider Härtli, Bilder von Caspar Frey, Peter Specker und photopress

Wind und Schnee ist ihre Zeit abgelaufen. Mit dem heu-te erforderlichen Tempo kann sie nicht mehr mithalten und – wen wundert’s – ihre Grundkonstitution ist nicht mehr die beste. Zudem wurde sie durch neue, moderne und noch kräftigere Züge ersetzt. Mit anderen Worten: bald wird die gute alte Ge 4/4 I ausgemustert und ganz von den Bündner Schienen verschwinden. Ein Exemplar, die «Badus» mit der Serienummer 603, wird dem Bahn-park Augsburg übergeben und die 602 «Bernina» wird noch einige Jahre im Verkehrshaus Luzern zu bewun-dern sein. Vorerst wird sie jedoch während der Sonder-ausstellung «Sonne bewegt» mächtig Eindruck machen. Unter anderem wird dem Besucher am Beispiel der «Bernina» auf sprichwörtlich spannende Weise erklärt, wie es sich mit Elektroantrieb fährt und seit wann man überhaupt elektrisch fährt. Mit Sicherheit 65 Jahre und mehr …

Die Sonderausstellung «Sonne bewegt»Vom 4. April bis 21. Oktober 2012 legt das Verkehrshaus der Schweiz mit der Sonderausstellung «Sonne bewegt» den Fokus auf nachhaltige Mobilität – vom Elektrofahr-zeug oder Solarmobil bis hin zu wendigen Segways. Überraschende Objekte, wie zum Beispiel auch ein Segelboot oder ein Segelflugzeug, schaffen für die Besu-cher Denkanstösse und veranschaulichen die Rolle der Sonne als vielseitige Energiespenderin.

Einige technische Daten zur Lokreihe Ge 4/4 I

Anzahl Lokomotiven 10 (Reihe 601–610)Achsfolge Bo’Bo’Länge über Puffer 12 100 mmAnzahl Motoren 4Stundenleistung am Rad 1600 PS/1184 kWGewicht 47 TonnenVmax 80 km/h

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Mit 65 Jahren…Text von Peider Härtli, Bilder von Caspar Frey, Peter Specker und photopress

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Medienbahn

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Die Rhätische Bahnim Jahr des Wassers

Die RhB bewegt jährlich mit rund 1400 Mitarbeitenden über 10 Millionen Reisende und rund 700’000 Tonnen Güter über 384 Kilometer hochalpines Streckennetz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, wie zum

Beispiel der Albula- und der Berninalinie, die 2008 weltweit als dritte Bahnlinie in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, und berühmten Produkten, wie dem Glacier- und Bernina Ex-press, bürgt sie seit 123 Jahren für erstklassige Bahnerlebnisse quer durch das dreisprachige Graubünden. Die RhB ist heute ein modernes, vielseitiges Transportunternehmen und die führende Meterspurbahn der Alpenregion.

Die RhB bringt Schneesportfreunde direkt ins Wintersportmekka Graubünden. Für nur einen Franken Aufpreis dient die Tageskarte des Wintersportorts auch als Bahnbillett. Das Angebot gilt für die Regionen Davos/Klosters/Arosa, Engadin/St. Moritz/Scuol oder Poschiavo/Tirano. Die RhB befördert aber nicht nur Touristen, sie bringt jeden Tag Tausende von ihren Wohnorten in die Zentren Chur, Landquart, Davos, St. Moritz und zurück. Als leistungsstarke Güterbahn ist sie eine wichtige Partnerin der Bündner Wirtschaft und als rollende Strasse durch den Vereinatunnel sorgt sie für die einzige wintersichere Verbindung von Nordbünden ins Engadin. Die RhB ist eine privatrechtlich organisierte Aktiengesellschaft – über 95 Prozent der Anteile sind im Besitz der öffentlichenHand.

Wie keine andere Bahn ist die Rhätische Bahn (RhB) mit dem Element Wasser verbunden. Im Europäi-schen Jahr des Wassers thematisiert deshalb die RhB das Lebenselixier, das in jedem Aggregatszustand Menschen verzaubert und die Technik vor grosse Aufgaben stellt. Ob mineralische Wasser im Thermal-bad Scuol, die Schlittelpiste von Preda nach Bergün oder die imposante Rheinschlucht – kein RhB-Ziel, das nicht irgendeine Verbindung zu Wasser hat. Das Jahr 2012 steht ausserdem im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Strecke Chur–Disentis/Mustér und der Eröffnung des Bahnmuseums Albula in Bergün.

AIR, ROAD & SEA

Wasser, Landschaft, EnergieEinzigartige Zugfahrten durch bilderbuchartige Schnee- und Eis-landschaften oder imposante Überquerungen von Schluchten, in die sich das Wasser tief eingegraben hat, zeugen von der einzigar-tigen Faszination des Elements Wasser, das sich den RhB-Passagie-ren Meter für Meter immer wieder aufs Neue erschliesst. Stellver-tretend für die zahllosen Highlights des RhB-Streckennetzes sei hier der Landwasserviadukt hervorgehoben. Das Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» ist das grösste undspektakulärste Bauwerk auf der 63 Kilometer langen Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz.

Wasser prägt aber nicht nur die einzigartige Natur. Mit Wasser und Feuer schnaubten und fauchten die Dampfrösser der RhB schon 1889 durch die Alpen, wie sie es noch heute auf den beliebten Nos-talgiefahrten tun. Regelmässige Abfahrtenin Sommer und Winter präsentieren das Prättigau, das Engadin und das Vorderrheintal auf die nostalgische Tour. Nostalgie pur bieten auch die luxu-riösen Fahrten mit dem von einer «Krokodil»-Lokgezogenen St. Moritz–Zermatt Pullman Express in stilecht restaurierten Alpine Classic Pullmanwagen aus den 30er Jahren.

Seit ihrer Gründung steht die RhB nicht zuletzt auch dank Was-serkraft unter Strom. Das ambitiöse Bahnprojekt Berninalinie ist unmittelbar verknüpft mit dem Bau der Kraftwerke Brusio. Von 1904 bis 1907 baute dieses Pionierunternehmen Wasserkraftwer-ke im Valposchiavo. Die RhB sollte vom ersten Tag an auch mit erneuerbarer Energie aus dem Lago Bianco fahren. Rund 100’000 Kilowattstunden konsumieren die Lokomotiven jährlich – und transportieren damit über eine Million Passagiere.

Highlights 2012Am 2. Juni 2012 eröffnet in Bergün, unmittelbar an der Albula-linie, das Bahnmuseum Albula. Anhand multimedial inszenierter Räume, originaler Exponate und einer der letzten «Krokodil»-Lo-

komotiven vermittelt das Museum historische und aktuelle Aspek-te dieser spektakulärsten aller Schweizer Bahnstrecken.

Und am Wochenende vom 16./17. Juni 2012 finden die Feierlich-keiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Strecke Chur– Disentis/Mustér statt. Auf sieben Festplätzen in Chur, Trin, Versam, Ilanz, Trun, Rabius und Disentis/Mustér erwarten die Besucher zahlreiche Attraktionen. Höhepunkte bilden die «rollende Konzertbühne» sowie die bengalische Beleuchtung der Rheinschlucht. Mit dem Jubiläumsbillett (Tageskarte) reist der Besucher an diesem Wo-chenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz.

Glacier ExpressSeit 1930 rollt der Glacier Express vom Engadin zum Matterhorn und verbindet auf seiner 7½-stündigen Fahrt die weltbekannten Kurorte Davos / St. Moritz mit Zermatt. Die neuen Züge gefallen durch ihr frisches Design; die Panoramawagen erlauben atembe-raubende Rundumsichten. Die markante Komfortverbesserung der letzten Jahre und das neue Verpflegungskonzept begeistern die Fahrgäste zusätzlich. In sechs Sprachen erhält der Kunde über Kopfhörer Informationen zu den Höhepunkten unterwegs. Von St. Moritz nach Thusis durchfährt der Glacier Express das Albulatal mit dem berühmten Landwasserviadukt.

Bernina ExpressDer Panoramazug Bernina Express führt von Chur (585 m ü. M.) durch-das wilde Albulatal ins Oberengadin und weiter zum höchsten Punkt auf 2253 m ü. M. auf den Berninapass. Danach geht es über spekta-kuläre Kunstbauten bis ins italienische Tirano (429 m ü. M.) hinunter. Die gesamte Fahrt dauert rund vier Stunden. Sie führt durch klimati-sche Extreme und verbindet Kulturen und Sprachen. Schlag auf Schlag folgen sich die Höhepunkte unterwegs: verwirrende Kehrtunnels und Schwindel erregende Viadukte im Albulatal, zum Greifen nahe Glet-scher und als Schlussbouquet Palmen und viel italienischer Charme.

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Die Rhätische Bahnim Jahr des Wassers

Die RhB bewegt jährlich mit rund 1400 Mitarbeitenden über 10 Millionen Reisende und rund 700’000 Tonnen Güter über 384 Kilometer hochalpines Streckennetz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, wie zum

Beispiel der Albula- und der Berninalinie, die 2008 weltweit als dritte Bahnlinie in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, und berühmten Produkten, wie dem Glacier- und Bernina Ex-press, bürgt sie seit 123 Jahren für erstklassige Bahnerlebnisse quer durch das dreisprachige Graubünden. Die RhB ist heute ein modernes, vielseitiges Transportunternehmen und die führende Meterspurbahn der Alpenregion.

Die RhB bringt Schneesportfreunde direkt ins Wintersportmekka Graubünden. Für nur einen Franken Aufpreis dient die Tageskarte des Wintersportorts auch als Bahnbillett. Das Angebot gilt für die Regionen Davos/Klosters/Arosa, Engadin/St. Moritz/Scuol oder Poschiavo/Tirano. Die RhB befördert aber nicht nur Touristen, sie bringt jeden Tag Tausende von ihren Wohnorten in die Zentren Chur, Landquart, Davos, St. Moritz und zurück. Als leistungsstarke Güterbahn ist sie eine wichtige Partnerin der Bündner Wirtschaft und als rollende Strasse durch den Vereinatunnel sorgt sie für die einzige wintersichere Verbindung von Nordbünden ins Engadin. Die RhB ist eine privatrechtlich organisierte Aktiengesellschaft – über 95 Prozent der Anteile sind im Besitz der öffentlichenHand.

Wie keine andere Bahn ist die Rhätische Bahn (RhB) mit dem Element Wasser verbunden. Im Europäi-schen Jahr des Wassers thematisiert deshalb die RhB das Lebenselixier, das in jedem Aggregatszustand Menschen verzaubert und die Technik vor grosse Aufgaben stellt. Ob mineralische Wasser im Thermal-bad Scuol, die Schlittelpiste von Preda nach Bergün oder die imposante Rheinschlucht – kein RhB-Ziel, das nicht irgendeine Verbindung zu Wasser hat. Das Jahr 2012 steht ausserdem im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Strecke Chur–Disentis/Mustér und der Eröffnung des Bahnmuseums Albula in Bergün.

AIR, ROAD & SEA

Wasser, Landschaft, EnergieEinzigartige Zugfahrten durch bilderbuchartige Schnee- und Eis-landschaften oder imposante Überquerungen von Schluchten, in die sich das Wasser tief eingegraben hat, zeugen von der einzigar-tigen Faszination des Elements Wasser, das sich den RhB-Passagie-ren Meter für Meter immer wieder aufs Neue erschliesst. Stellver-tretend für die zahllosen Highlights des RhB-Streckennetzes sei hier der Landwasserviadukt hervorgehoben. Das Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» ist das grösste undspektakulärste Bauwerk auf der 63 Kilometer langen Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz.

Wasser prägt aber nicht nur die einzigartige Natur. Mit Wasser und Feuer schnaubten und fauchten die Dampfrösser der RhB schon 1889 durch die Alpen, wie sie es noch heute auf den beliebten Nos-talgiefahrten tun. Regelmässige Abfahrtenin Sommer und Winter präsentieren das Prättigau, das Engadin und das Vorderrheintal auf die nostalgische Tour. Nostalgie pur bieten auch die luxu-riösen Fahrten mit dem von einer «Krokodil»-Lokgezogenen St. Moritz–Zermatt Pullman Express in stilecht restaurierten Alpine Classic Pullmanwagen aus den 30er Jahren.

Seit ihrer Gründung steht die RhB nicht zuletzt auch dank Was-serkraft unter Strom. Das ambitiöse Bahnprojekt Berninalinie ist unmittelbar verknüpft mit dem Bau der Kraftwerke Brusio. Von 1904 bis 1907 baute dieses Pionierunternehmen Wasserkraftwer-ke im Valposchiavo. Die RhB sollte vom ersten Tag an auch mit erneuerbarer Energie aus dem Lago Bianco fahren. Rund 100’000 Kilowattstunden konsumieren die Lokomotiven jährlich – und transportieren damit über eine Million Passagiere.

Highlights 2012Am 2. Juni 2012 eröffnet in Bergün, unmittelbar an der Albula-linie, das Bahnmuseum Albula. Anhand multimedial inszenierter Räume, originaler Exponate und einer der letzten «Krokodil»-Lo-

komotiven vermittelt das Museum historische und aktuelle Aspek-te dieser spektakulärsten aller Schweizer Bahnstrecken.

Und am Wochenende vom 16./17. Juni 2012 finden die Feierlich-keiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Strecke Chur– Disentis/Mustér statt. Auf sieben Festplätzen in Chur, Trin, Versam, Ilanz, Trun, Rabius und Disentis/Mustér erwarten die Besucher zahlreiche Attraktionen. Höhepunkte bilden die «rollende Konzertbühne» sowie die bengalische Beleuchtung der Rheinschlucht. Mit dem Jubiläumsbillett (Tageskarte) reist der Besucher an diesem Wo-chenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz.

Glacier ExpressSeit 1930 rollt der Glacier Express vom Engadin zum Matterhorn und verbindet auf seiner 7½-stündigen Fahrt die weltbekannten Kurorte Davos / St. Moritz mit Zermatt. Die neuen Züge gefallen durch ihr frisches Design; die Panoramawagen erlauben atembe-raubende Rundumsichten. Die markante Komfortverbesserung der letzten Jahre und das neue Verpflegungskonzept begeistern die Fahrgäste zusätzlich. In sechs Sprachen erhält der Kunde über Kopfhörer Informationen zu den Höhepunkten unterwegs. Von St. Moritz nach Thusis durchfährt der Glacier Express das Albulatal mit dem berühmten Landwasserviadukt.

Bernina ExpressDer Panoramazug Bernina Express führt von Chur (585 m ü. M.) durch-das wilde Albulatal ins Oberengadin und weiter zum höchsten Punkt auf 2253 m ü. M. auf den Berninapass. Danach geht es über spekta-kuläre Kunstbauten bis ins italienische Tirano (429 m ü. M.) hinunter. Die gesamte Fahrt dauert rund vier Stunden. Sie führt durch klimati-sche Extreme und verbindet Kulturen und Sprachen. Schlag auf Schlag folgen sich die Höhepunkte unterwegs: verwirrende Kehrtunnels und Schwindel erregende Viadukte im Albulatal, zum Greifen nahe Glet-scher und als Schlussbouquet Palmen und viel italienischer Charme.

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Die Rhätische Bahnim Jahr des Wassers

Die RhB bewegt jährlich mit rund 1400 Mitarbeitenden über 10 Millionen Reisende und rund 700’000 Tonnen Güter über 384 Kilometer hochalpines Streckennetz. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, wie zum

Beispiel der Albula- und der Berninalinie, die 2008 weltweit als dritte Bahnlinie in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, und berühmten Produkten, wie dem Glacier- und Bernina Ex-press, bürgt sie seit 123 Jahren für erstklassige Bahnerlebnisse quer durch das dreisprachige Graubünden. Die RhB ist heute ein modernes, vielseitiges Transportunternehmen und die führende Meterspurbahn der Alpenregion.

Die RhB bringt Schneesportfreunde direkt ins Wintersportmekka Graubünden. Für nur einen Franken Aufpreis dient die Tageskarte des Wintersportorts auch als Bahnbillett. Das Angebot gilt für die Regionen Davos/Klosters/Arosa, Engadin/St. Moritz/Scuol oder Poschiavo/Tirano. Die RhB befördert aber nicht nur Touristen, sie bringt jeden Tag Tausende von ihren Wohnorten in die Zentren Chur, Landquart, Davos, St. Moritz und zurück. Als leistungsstarke Güterbahn ist sie eine wichtige Partnerin der Bündner Wirtschaft und als rollende Strasse durch den Vereinatunnel sorgt sie für die einzige wintersichere Verbindung von Nordbünden ins Engadin. Die RhB ist eine privatrechtlich organisierte Aktiengesellschaft – über 95 Prozent der Anteile sind im Besitz der öffentlichenHand.

Wie keine andere Bahn ist die Rhätische Bahn (RhB) mit dem Element Wasser verbunden. Im Europäi-schen Jahr des Wassers thematisiert deshalb die RhB das Lebenselixier, das in jedem Aggregatszustand Menschen verzaubert und die Technik vor grosse Aufgaben stellt. Ob mineralische Wasser im Thermal-bad Scuol, die Schlittelpiste von Preda nach Bergün oder die imposante Rheinschlucht – kein RhB-Ziel, das nicht irgendeine Verbindung zu Wasser hat. Das Jahr 2012 steht ausserdem im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums der Strecke Chur–Disentis/Mustér und der Eröffnung des Bahnmuseums Albula in Bergün.

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Wasser, Landschaft, EnergieEinzigartige Zugfahrten durch bilderbuchartige Schnee- und Eis-landschaften oder imposante Überquerungen von Schluchten, in die sich das Wasser tief eingegraben hat, zeugen von der einzigar-tigen Faszination des Elements Wasser, das sich den RhB-Passagie-ren Meter für Meter immer wieder aufs Neue erschliesst. Stellver-tretend für die zahllosen Highlights des RhB-Streckennetzes sei hier der Landwasserviadukt hervorgehoben. Das Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» ist das grösste undspektakulärste Bauwerk auf der 63 Kilometer langen Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz.

Wasser prägt aber nicht nur die einzigartige Natur. Mit Wasser und Feuer schnaubten und fauchten die Dampfrösser der RhB schon 1889 durch die Alpen, wie sie es noch heute auf den beliebten Nos-talgiefahrten tun. Regelmässige Abfahrtenin Sommer und Winter präsentieren das Prättigau, das Engadin und das Vorderrheintal auf die nostalgische Tour. Nostalgie pur bieten auch die luxu-riösen Fahrten mit dem von einer «Krokodil»-Lokgezogenen St. Moritz–Zermatt Pullman Express in stilecht restaurierten Alpine Classic Pullmanwagen aus den 30er Jahren.

Seit ihrer Gründung steht die RhB nicht zuletzt auch dank Was-serkraft unter Strom. Das ambitiöse Bahnprojekt Berninalinie ist unmittelbar verknüpft mit dem Bau der Kraftwerke Brusio. Von 1904 bis 1907 baute dieses Pionierunternehmen Wasserkraftwer-ke im Valposchiavo. Die RhB sollte vom ersten Tag an auch mit erneuerbarer Energie aus dem Lago Bianco fahren. Rund 100’000 Kilowattstunden konsumieren die Lokomotiven jährlich – und transportieren damit über eine Million Passagiere.

Highlights 2012Am 2. Juni 2012 eröffnet in Bergün, unmittelbar an der Albula-linie, das Bahnmuseum Albula. Anhand multimedial inszenierter Räume, originaler Exponate und einer der letzten «Krokodil»-Lo-

komotiven vermittelt das Museum historische und aktuelle Aspek-te dieser spektakulärsten aller Schweizer Bahnstrecken.

Und am Wochenende vom 16./17. Juni 2012 finden die Feierlich-keiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Strecke Chur– Disentis/Mustér statt. Auf sieben Festplätzen in Chur, Trin, Versam, Ilanz, Trun, Rabius und Disentis/Mustér erwarten die Besucher zahlreiche Attraktionen. Höhepunkte bilden die «rollende Konzertbühne» sowie die bengalische Beleuchtung der Rheinschlucht. Mit dem Jubiläumsbillett (Tageskarte) reist der Besucher an diesem Wo-chenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz.

Glacier ExpressSeit 1930 rollt der Glacier Express vom Engadin zum Matterhorn und verbindet auf seiner 7½-stündigen Fahrt die weltbekannten Kurorte Davos / St. Moritz mit Zermatt. Die neuen Züge gefallen durch ihr frisches Design; die Panoramawagen erlauben atembe-raubende Rundumsichten. Die markante Komfortverbesserung der letzten Jahre und das neue Verpflegungskonzept begeistern die Fahrgäste zusätzlich. In sechs Sprachen erhält der Kunde über Kopfhörer Informationen zu den Höhepunkten unterwegs. Von St. Moritz nach Thusis durchfährt der Glacier Express das Albulatal mit dem berühmten Landwasserviadukt.

Bernina ExpressDer Panoramazug Bernina Express führt von Chur (585 m ü. M.) durch-das wilde Albulatal ins Oberengadin und weiter zum höchsten Punkt auf 2253 m ü. M. auf den Berninapass. Danach geht es über spekta-kuläre Kunstbauten bis ins italienische Tirano (429 m ü. M.) hinunter. Die gesamte Fahrt dauert rund vier Stunden. Sie führt durch klimati-sche Extreme und verbindet Kulturen und Sprachen. Schlag auf Schlag folgen sich die Höhepunkte unterwegs: verwirrende Kehrtunnels und Schwindel erregende Viadukte im Albulatal, zum Greifen nahe Glet-scher und als Schlussbouquet Palmen und viel italienischer Charme.

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Damals, vor 30 Jahren

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Damals 1912

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Neues in Kürze

Was beobachtet Matthias Tscharner?Von Fredy Bärtsch

Mit verwegenem Blick beobachtet Leiter Güterverkehr Matthias Tscharner das Geschehen. Was ist sein Auftrag? Wohin schweift sein Blick? Was schreibt er auf? Wo be-findet er sich?Die Lösung ist einfach: Er beobachtet den Schwerverkehr bei der Autobahn Chur Süd und schreibt alle Lastwagen auf. Dies ist Teil der Feldforschung beim Güterverkehr. In unregelmässigen Abständen erfassen die Mitarbeiter von G die vorbeifahrenden Lastwagen, einmal in Davos (Ab-zweigung Flüelapass), einmal am Julier und diesmal bei den Autobahnausfahrten Chur Süd und Chur Nord. Unter anderem erkennt G mit dieser Methode Transportpoten-tiale für die Bündner Güterbahn.

Amber UAN è in pensione!Von Paolo Sterli

Gigi Fancoli dopo 41 anni dedicati al Trenino rosso, lo scorso 26 febbraio, è entrato a far parte della schiera dei pensionati.Si dice che nessuno è insostituibile, che tutti siamo pre-ziosi e nessuno è indispensabile. Ma Gigi, con le sue biz-ze e le sue capacità, con il suo carattere e le sue focose idee, è un vulcano di cui certamente sentiremo una grande mancanza.A nome di tutti i colleghi gli auguro di tutto cuore di go-dersi a lungo la meritata pensione con tutta la sua fa-miglia e di potersi dedicare ai suoi hobby preferiti.

Ein nichttaugliches Depot Von Hans Amacker

Originell, aber nicht in Übereinstimmung mit unserer Hausordnung ist dieses, im Bahnhof Campocologno, aufgestöberte Versteck. Wie unsere Mitarbeitenden sind auch Züge, Bahnhöfe und Bahninfrastrukturobjekte in gewisser Weise Visitenkarten gegenüber unseren Kun-den.

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Teamevent an der Eisgala DavosVon Markus Brunner

An zwei Tagen im Februar trafen sich die Mitarbeitenden der ehemaligen Region V und P Davos/Klosters, um ge-meinsam die Eisgala 2012 zu geniessen. Nach einem «speziellen» Apéro in der ehemaligen Kappelle im Alexan derhaus begab sich unsere Festgesellschaft zur nächsten kulinarisch-sportlichen Station: dem Fondue-plausch im Restaurant «Time Out». Die Verköstigung be-stand aus einem gluschtigen Schweizer Käsenationalge-richt und vorzüglichem Wein. Anschliessend begann in der Vaillant Arena ein Spektakel der Superlative. Christa Rigozzi führte mit viel Charme und Witz durch die atem-beraubende Show in welcher Eiskunstkomiker, nationale sowie internationale Stars und auch der Nachwuchs sich mit unglaublichen Kunststücken immer wieder überboten.

Wenn Zug 1276 auf Bär M13 trifft …Text von Peider Härtli

Am 13. Mai 2012 ereignete sich bei Ftan-Baraigla ein Zwischenfall, welcher in seiner Art (hoffentlich) einmalig sein und auch bleiben wird: Der eingewanderte Bär M13 wurde abends um 21.45 Uhr von Zug 1276 erfasst und weggeschleudert. Die nachfolgenden Suchaktionen der Wildhut hatten – dank GPS-Ortung – Erfolg: M13 wurde nur rund 300 Meter von der Crash-Stelle gefunden. An-geschlagen und deutlich ramponiert, aber nach ersten Erkenntnissen nicht lebensgefährlich verletzt hat er die unliebsame Begegnung mit dem Nachtzug überlebt. Und das ist doch eine gute Nachricht! Der Cartoon wurde uns von Markus Brunner zugeschickt.

Einweihung der neuen Diensträume SamedanVon Jolanda Lombardi-Mettler

Am 20. April 2012 konnten im Depot und Mehrzweck-gebäude am Bahnhof Samedan die neuen Aufenthalts-räume, Garderoben, Ruhe- und Übernachtungszimmer mit einer Schlüsselübergabe eingeweiht werden. Ein Dank gebührt allen Beteiligten am Standort für ihr Verständnis während der Umbauarbeiten. Besonders verdankenswert haben sich Jon Andri Dorta (P-LP) und Danilo Del Simone (V-ZP) für die Interessen vor Ort und Hans-Jörg Vils (F-IM-PU) und das Architekturbüro Wolf für die Planung und Begleitung der Umbauarbeiten ein-gesetzt.Einen schönen und erholsamen Aufenthalt in den neu-en Räumlichkeiten wünscht das Projektteam Sanierung Diensträume.

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Rückblick Auditserie AuffahrtswocheVon Roli Hofmann

FeuerwehrübungAm 12. Mai hat die Stützpunktfeuerwehr eine Übung zum Thema «Personenrettung Bahn/Gefahrgut Bahn» durchgeführt. Seitens RhB waren ein ausrangierter Rei-sezugwagen und die Übungszisterne ANU im Einsatz. Ziel der Übung war die Zusammenarbeit Feuerwehr/Bahn, die Personenrettung sowie der Umgang mit Gefahrgut. Bei den RhB-Themen waren die Stichworte «Zusam-menarbeit mit dem RCC», «Verhalten im Gleisbereich» und «Gefahren des elektrischen Stromes» im Fokus.

AuditierungIn der Auffahrtswoche haben drei Aufsichtsbehörden/

-institutionen die RhB auditiert – das BAV, die SQS und die SUVA. Bei den total 60 Auditsequenzen haben die Auditoren eine gut aufgestellte und fitte RhB und moti-vierte Mitarbeitende angetroffen. Die Ergebnisse der durchgeführten Audits haben aber auch dargelegt, dass beim Dokumentenmanagement und dem Handling der Auflagen, wie auch bei einer konsequenteren Umset-zung von Vorgaben und Vorschriften in Zusammenhang mit der Arbeitssicherheit, noch weiterer Optimierungs-bedarf besteht.

Premiere: die Schweizer Armee kombiniertVon Conti Blumenthal

Auch die Schweizer Armee will im Rahmen von allfälli-gen Varianten auf den Zug «Kombiverkehr» aufspringen. Zu diesem Zweck hat sie erstmals mit einem ihrer zahl-reichen Wechselbehälter (WB) einen Probetransport durchgeführt. Und wen hat sie sich als Partner ausge-sucht? Klar, die RhB, den schweizweiten Spezialisten für Kombitransporte. Unsere Güterbahn führte die Kombi-premiere unter Teilnahme des Bereichs Verkehr und Transporte LBA am 24. April 2012 auf der Strecke Land-quart – Schnaus – Landquart durch. Fazit: «Kombiver-kehr» bringt der Armee mehr Unabhängigkeit vom Stras-senverkehr, Treibstoffeinsparungen, Flexibilität bei einem Engpass an Motorfahrern und mehr Handlungs-freiheit bei Gütertransporten.

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RhB-Mitarbeiter vor der KameraVon Enzo Schäffeler

Erich Cadonau, Stellvertreter Leiter Bahnhof Disentis, vor seinem alterwürdigen ehemaligen «Heimatbahnhof» – Waltensburg/Vuorz. Der Mitarbeitende der RhB wurde von RTR interviewt – Thema 100 Jahre Jubiläum Chur - Disentis.

Der Film kann unter www.rtr.ch (Dossier: 100 onns viafier en Surselva) angesehen werden.

Buch auf drei DVDsVon Gian Brüngger und Wolfgang Finke

Über die Reisezugwagen der Rhätischen Bahn, Stand Ap-ril 2012 zum Preis pro DVD für das Personal von CHF 30.50.

Spektakulärer WagentransportVon Erika Bärtsch

Am Donnerstag, 24. Mai 2012, wurde der historische Bahnwagen WS 3902 in einer spektakulären Aktion mit Hilfe eines Mobilkrans auf einen Lastwagen gehoben. Anschliessend wurde der Wagen aufs Streckengleis zur Überfuhr nach Stugl/Stuls gesetzt.

Zuwachs an der Bahnhofstrasse

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Von Roland Maron

Kaum ausgebrütetim Nest noch wohlbehütetdoch dreht der Hausmeister seine Rundenwird selbst das im RhB-Park gefunden

Viadukt Mulin da CuasText: Karl Baumann und Peider Härtli Bild: Bernhard Schlegel

Da lockt die Jubilok im Jubilook locker auf dem wunder-schönen Viadukt. Der Viadukt Mulin da Cuas in Sumvitg wurde rechtzeitig, gerade für das Jubiläum, fertig gestellt.

Infrastruktur-Tag vom 8. Juni 2012Von Reto Sidler

Anfang Sommer findet immer ein Infrastruktur Mitarbei-ter Anlass statt. Dieser Mitarbeiteranlass soll Zeit für ei-nen regen Austausch über die Bereiche hinaus bieten. Turnusmässig findet dieser in den Regionen statt, wobei dieses Jahr der Bereich elektrotechnische Anlagen in Landquart für die Organisation des Anlasses auserkoren war.

Der Start um 13:30 vor dem Direktionsgebäude der RhB in Chur nützte Hans Amacker um einige motivierende Worte an die Teilnehmer zu richten. Im Anschluss begaben sich 4 Gruppen auf eine 1 1/2 stündige Stadtführung in der Churer Altstadt. Während dieser Zeit wurden diverse inte-ressante Hintergründe zu Gebäuden und Plätzen span-nend erzählt. Schnell ging der kurzweilige Rundgang vo-rüber und die Gruppen begaben sich mit dem Zug von Chur nach Landquart. Im Fahrleitungswerkhof empfing man danach die «Infrastrukturler» mit einem Apéro. Nach einer kurzen humorvollen Ansprache von Christian Florin konnte der stetig wachsende Hunger mit Grilladen und Salaten gestillt werden. Als Abschluss gab es noch einen feinen Dessert. Um ca. 23:00 fand der erfolgreiche Anlass mit dem Löschen des Lichts seinen Abschluss.

Wir freuen uns jetzt schon auf das nächsten Infrastruk-tur Tag!

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PeKo Unternehmung trifft PeKo FlächeVon Roger Tschirky

Am 30. April traf sich die PeKo Unternehmung mit der PeKo Fläche zur ersten von zwei gemeinsamen Sitzun-gen, die wir im Jahr zusammen durchführen. Wir konn-ten als Gäste Roald Hofmann, Leiter Risk/Sicherheit, Stefan Ackermann, Leiter ME, Rico Wenk, Bereichsperso-nalleiter und Eric Wyss, Projektleiter HR, für die Sitzung gewinnen. Es war ein interessanter Tag. Roald Hofmann instruierte uns in Sachen der integrierten Sicherheit. Was bisher alles geschah, wie die PeKo im Nachhinein integriert wurde, welche Aufgaben die PeKo mitgestaltet hat. Wir konnten bei der Umfrage dabei sein, wir hatten ein Treffen mit den SUVA-Verantwortlichen, wir werden miteinbezogen. Danach stellte er uns kurz die drei Si-cherheitsbeauftragten von der RhB vor.

Stefan Ackermann erklärte uns den Prozess der Arbeits-gruppe Dienstkleider, welcher ein langer und aufwendi-ger Prozess ist. Die PeKo war im Prozess immer einge-bunden. Zusammen wurden die Kleider-Codes definiert. Die DV 004 und die Punktestruktur werden auch überar-beitet. Die ME hat jährlich 800 000 Franken zur Verfü-gung. Die ME beinhaltet und umfasst ein riesiges Spekt-rum, was wohl nicht allen bewusst ist. Aus diesem Grund sind wir bestrebt, viel Informationen und Hinter-grundinformationen sowie das Kleidersortiment aufs Intranet aufzuschalten. Die PeKo und der Leiter ME tref-fen sich vier Mal pro Jahr zu einem Austausch. Falls euch etwas stört, fehlt, ihr unzufrieden oder zufrieden seid, Änderungswünsche habt, lasst es uns wissen und wir können es in unser Gespräch einfliessen lassen.

Eric Wyss erklärte uns seine neue Aufgabe, er ist neu zuständig für die PeKo und darf unsere Anliegen verfol-

gen und betreuen. Eric ist an einer guten Zusammenar-beit interessiert, er setzt sich für die PeKo-Anliegen, so-weit er kann, ein. Eric wird bei unseren Treffen mit der Leiterin HR Stephanie Rielle dabei sein und ein Protokoll führen.

Die Gäste standen uns noch für Fragen zur Verfügung, diese Chance wurde rege genutzt. Die Türen bei der ME, beim Leiter Risk/Sicherheit und bei Eric Wyss stehen je-derzeit offen.Der Tag war ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Wir werden von den meisten Kategorien und Vorgesetz-ten ernst genommen und als gleichwertigen Partner angeschaut. Wir hoffen nun, dass die Restlichen noch folgen.

Zum Schluss haben wir die Pendenzenliste abgearbeitet, die Treffen mit der Leiterin HR besprochen und stellten unsere weiteren Anträge vor. Danach durfte jeder noch mitteilen, wo es bei ihm und seiner Kategorie brennt und was wir in der PeKo-Unternehmung besser machen können. Am Ende des Tages wurde Claudio Föhn verab-schiedet, welcher bei der RhB und der PeKo seinen letz-ten Arbeitstag hatte. An seiner Stelle wurde Heinz Zwicky als Vertreter der Mitarbeitenden Produktion, ohne Lok-personal, in die PeKo gewählt. Es war ein interessanter, lehrreicher und kurzweiliger Tag.

Wir sind motiviert und überzeugt, dass wir mit Eurer Mithilfe noch viel erreichen werden.

Mit kollegialen Grüssen Eure PeKo

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Einmal mehr wurde auch im Geschäftsjahr 2011 die für die Pensionskasse notwendige Sollrendite nicht erreicht. Seit 2002 konnte am Kapitalmarkt nur in fünf von zehn Jahren die erforderliche Rendite übertroffen werden. Auf die zukünftigen reglementarischen Leistungsver-sprechen wirken sich die fehlenden Erträge negativ aus. Die in den Jahren 2002 bis 2011 erreichte durchschnitt-liche Rendite von 2.71 % und die für die nächsten 10 Jahre bekannten Erträge (10-jährige Bundesobligatio-nen) reichen nicht aus, um das heutige Leistungsniveau zu finanzieren. Mit einer Jahresperformance von 0.59 % erzielten wir im Quervergleich mit den übrigen Pensions-kassen jedoch ein vergleichsweise zufriedenstellendes Ergebnis. Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von heftigen Marktturbulenzen. Unter der europäischen und ameri-kanischen Schuldenkrise haben die Aktienmärkte arg gelitten. Die Renditen der Obligationen, Hypotheken

Geschäftsbericht Pensionskasse 2011Von Urs Brunett

und Immobilien konnten die Schwäche der Aktienmärk-te nur teilweise ausgleichen. Die beinahe panikartige Flucht in den Schweizer Franken hatte zur Folge, dass wir zusätzliche Kursverluste in Anlagen in Fremdwäh-rungen in Kauf nehmen mussten.

Erzielte Performance in den Jahren 2002 bis 2011In der Zeit von 2002 bis 2011 konnte die erforderliche Sollrendite nicht erreicht werden. Die durchschnittliche Rendite von 2.71 % reichte nicht aus, um die notwendi-gen Rückstellungen zu bilden.

DeckungsgradDer Deckungsgrad einer Pensionskasse kann – nebst an-deren Faktoren – ein Indiz ihrer finanziellen Sicherheit sein. Er ist für Versicherte eine zentrale Kennziffer. Der Deckungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen den Verpflichtungen einer Pensionskasse und dem vor-handenen Vermögen. Ein Deckungsgrad von über 100 Prozent weist darauf hin, dass Sanierungsmassnahmen nicht notwendig sind.

InternetFür weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Internet Plattform http://www.pkrhb.ch.

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Wichtigste Kennzahlen 2011

31.12.2011 31.12.2010 Abweichung

Bilanzsumme 512 566 699.– 515 430 326.– - 0.56 %

Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen 493 205 067.– 482 658 662.– 2.19 %

Rendite auf Anlagevermögen 0.59 % 3.19 % - 2.60

Nettoergebnis aus Vermögensanlagen 2 931 541.– 15 760 458.– - 81.40 %

Deckungsgrad der Kasse 100.19 % 103.00 % - 2.81

Wertschwankungsreserve 920 027.– 14 486 881.– - 93.65 %

Wertschwankungsreserve in % 0.18 % 2.82 % - 2.64

Anzahl aktive Versicherte 1 365 1 363 0.15 %

Anzahl Rentner 926 935 - 0.96 %

Urs Brunett.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

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Anzahl Rentner 926 935 - 0.96 %

Performance der Pensionskasse von 2002 bis 2011(geometrisches Mittel 2.71 Prozent)

0.8

5.4

3.4

8.8

4.75

1.54

-9.05

9.96

3.19

0.59

-11

-6

-1

4

9

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Rendite in %

Der Deckungsgrad hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:

Deckungsgrad der Pensionskasse in den Jahren 2002 bis 2011

102.80%100.19%

103.00%102.27%

94.82%

100.80%102.80%

108.12%

106.86% 106.83%

92%

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98%

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Deckungsgrad

Anzahl Rentner 926 935 - 0.96 %

Performance der Pensionskasse von 2002 bis 2011(geometrisches Mittel 2.71 Prozent)

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5.4

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9.96

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Rendite in %

Der Deckungsgrad hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:

Deckungsgrad der Pensionskasse in den Jahren 2002 bis 2011

102.80%100.19%

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Deckungsgrad

Der Deckungsgrad hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

VorgeschichteLetzthin hab ich mich in Alp Grüm in den Regionalzug gesetzt – und Schmarrn … wieder habe ich vergessen, mir ein Fläschli Wasser zu kaufen. Und wieder habe ich bis Poschiavo keine Chance was zu trinken zu bekom-men – so kann ich die Fahrt bis Tirano durstig «genies-sen». Aber es sind nur 40 Minuten – das überlebe ich unbeschadet.

ProblematikLeider ergeht es nicht nur mir so, viele Bahnkunden, die in Pontresina in den Regionalzug steigen und dann bis Poschiavo oder Tirano durchfahren haben keine Mög-lichkeit, sich ein Getränk zu besorgen. Diese Strecke dauert zwei Stunden. Bist du schon einmal zwei Stun-den durstig im Zug gesessen? Das Wasser in der Toilette ist ebenfalls angeschrieben mit «Kein Trinkwasser».Zum Glück gibt es eure zuvorkommenden Kondukteure, an die sich die Kunden wenden können, wenn sie durs-tig und hungrig sind – und diese rufen bei uns an, um für die Gäste Getränke oder auch einmal ein Brötli zu bestellen.

Manche Gäste laufen in den zwei Minuten, in denen der Zug hält, schnell zu uns ins Restaurant, um ein Fläschli, ein Sandwich oder ein Glace zu bekommen – mit dem Risiko, dass sie den Zug verpassen. Aber was macht man nicht alles, um die quälenden durstigen Kinder zu beruhi gen?Wenn das mit dem Kiosk geklappt hätte, hätten die Gäste diese Kleinigkeiten schnell beim Kiosk kaufen können. Zwar schaffe ich diese Lauferei ins Restaurant noch, doch es muss eine andere Lösung her.

Café BerninaVon Elisabeth Erber

LösungAlp Grüm bietet offiziell einen «Lieferservice» in/an den Zug unter dem Namen «Café Bernina». Wie McDonald's oder die Pizzeria mit Lieferservice – nur origineller – denn schliesslich sind wir nicht irgendwer – sondern die Rhäti sche Bahn. Die Idee eines Lieferservices gibt es schon lange und wird von uns bereits für Kunden und Reiseleiter ange-boten. Nur wenige Kunden wissen davon, deshalb wird das Angebot nicht oder nur selten genutzt. Weiter ken-nen die Kunden die Telefonnummer und die Preise nicht. Wer kauft schon gerne etwas in der Schweiz, ohne vorher die Preise zu kennen?

KonkurrenzMit unserem Lieferservice machen wir niemandem Kon-kurrenz und niemand macht uns Konkurrenz. Es gibt den Gourmino – aber der verkehrt von Chur nach St. Mo-ritz.Es gibt im Bernina Express den «Railbarservice». Von diesem nehmen wir Abstand, indem wir immer klar und deutlich anführen, dass unser Lieferservice nicht für den Bernina Express gültig ist, sondern eben nur für Regio-nalzüge.

Kosten für RhBFür die Rhätische Bahn entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Kosten für Alp GrümZusätzliche Personalkosten, weil ein Mitarbeiter für den Dienst immer zur Verfügung stehen muss. Für diese zusätzlichen Aufwände kommt Alp Grüm auf.

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Elisabeth Erber (links).

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Nutzen für Alp GrümZusätzliche Einnahmequelle für Alp Grüm, wenn auch nur kleine Beträge. Guter Werbeeffekt, Alp Grüm wird für diesen Teilbereich den Namen «Café Bernina» bekommen – das einzige Café mit Lieferservice in/an den Zug! Alp Grüm zeichnet sich wieder durch Innovation, Flexibilität und Kunden-service aus.

Nutzen für RhBGuter Werbeeffekt; weil: Guter Service, tolle ausserge-wöhnliche Dienstleistung, die im Regionalzug von Pon-tresina nach Poschiavo und umgekehrt angeboten wird. Faires Preis-Leistungsverhältnis, das den Kunden zu Gute kommt.

AngebotWir bieten neben warmen Getränken in entsprechender Qualität, kühle Getränke in der praktischen Pet-Flasche. Je eine Sorte Bier, Rot- und Weisswein mit praktischem Plastikbecher und einfache Sandwiches mit Puschlaver Brot. Weiter auch Misolta, Käseteller und Puschlaver Tel-ler. Als Süssigkeit gibt es Engadiner Nusstorte und 2 Sor-ten Eis. Das Angebot ist nicht das «übliche» wie man es überall bekommt.

Probleme, die entstehen können: a) Die Gäste könnten die Züge schmutzig machen Lösung: Die warmen Getränke werden im Thermobe-

cher mit Deckel und Trinköffnung abgefüllt. Die kal-ten Getränke werden im Fläschli serviert, aus denen die Gäste direkt trinken können oder in einem mit praktischen Plastikbecher

b) Müllproblem: Es bleibt Müll im Zug liegen

Lösung: Zu jeder Bestellung geben wir ein weisses Plastiksäckli mit. Damit kann der ganze Abfall ge-sammelt, verschlossen und beim nächsten Halt oder beim Ausstieg in die Mülleimer am Bahnhof gewor-fen werden.

RisikoFür Alp Grüm: keine Bestellungen oder zu viele Bestel-lungen. Mit beidem können wir gut umgehen.Für RhB: kein Risiko

VermarktungÜber Kunden und über Mitarbeiter der Rhätischen Bahn

– auf «freiwilliger» Basis. Wenn Zeit, Möglichkeit und Be-darf herrscht.Facebook Fanseite RhB – keine zusätzlichen Kosten Facebook Fanseite Alp Grüm – keine zusätzlichen Kosten Newsletter RhB – keine zusätzlichen KostenNewsletter Alp Grüm – keine zusätzlichen KostenBeitrag in der InfoRetica – keine zusätzlichen Kosten Eintrag auf unserer Homepage – keine zusätzlichen Kos-ten Eintrag auf der Homepage der RhB – keine zusätzlichen Kosten Mund zu Mund Propaganda – keine zusätzlichen Kosten Kosten für Flyer (siehe beiliegende Anlage) – Druck und Grafikkosten übernimmt Alp Grüm

Albergo Ristorante Alp GrümCH–7710 Alp Grüm+ 41 (0) 81 844 03 [email protected], www.alpgruem.ch.vu

Alp Grüm: Jetzt auch auf Facebook und Twitterhttp://www.facebook.com/Alpgruemhttp://twitter.com/alpgruem

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Was macht ein Tiranese* zuoberst im Oberland?Von Enzo Schäffeler

Antwort: Arbeiten und lernen …

Vom 1. März bis Ende April durften wir in Disentis einen Sprach-, Kultur- und Mentalitäts-Austausch geniessen. Marco Ruggiu, normalerweise in Tirano stationiert, ver-brachte zwei Monate bei uns, quasi als Stage. Der Fokus lag dabei auf der Verbesserung seiner Deutschkenntnisse. Wer jetzt spottet: Was, in Disentis Deutsch lernen? Dem sei gesagt, dass wir sogar im Büro in dieser Zeit schrift-deutsch gesprochen haben!

Marco und wir durften feststellen, das die Mentalitäts-unterschiede zwischen dem Val Poschiavo und dem Bündner Oberland gar nicht so gross sind. Nach ein paar Tagen hatten wir, auch wegen Marcos grossem Interesse, das Gefühl, er sei schon viel länger bei uns. Auch in Ilanz wurde er für einzelne Tage gerne willkommen geheissen, eine zusätzliche Herausforderung für Marco.Jeder Bahnhof hat seine Spezialitäten. Und auch wenn Tirano und Disentis Endbahnhöfe der RhB sind und beide über Expresszüge, die Paradepferde der RhB, verfügen, war es sicher eine Bereicherung, die verschiedenen lokalen Verhältnisse vergleichen zu können.

Ich denke für uns alle, Marco selber, die Teams in Disen-tis und in Ilanz, war sein Einsatz eine interessante und spannende Erfahrung. Wir alle konnten vom gegenseiti-gen Know-how und den Erfahrungen profitieren. Ich bin mir sicher (oder weiss …), dass Marco auch in Zukunft ab und zu in Disentis anzutreffen ist.

Danke, grazie Marco!

Una fantastica esperienzaVon Marco Ruggiu

L’inverno scorso avevo chiesto la possibilità di lavorare presso un’altra stazione per poter migliorare il mio te-desco ma devo dire che ho avuto la fortuna di ottenere molto, molto di piu’ che un semplice «Stage».

Dopo pochi giorni dal mio arrivo a Disentis mi sono su-bito ambientato molto bene soprattutto grazie ai col-leghi che hanno dimostrato nei miei confronti disponi-bilità, pazienza e voglia di insegnare.

Grazie a questa esperienza ho avuto l’opportunità di co-noscere nuove mentalità, nuove culture, la nostra ferro-via nella zona dell’Oberland, i collegamenti con la MGB, altri biglietti internazionali, il Glacier Express, un po’ di romancio ma soprattutto nuove persone e nuovi colleghi che purtroppo non si ha mai l’opportunità di sentire o vedere.

Consiglio a tutti di avere la possibilità di fare questa es-perienza in futuro e di poter avere la mia stessa fortuna nel trovare dei Team come a Disentis ed Ilanz.Ringrazio chi ha permesso il mio trasferimento ma sop-rattutto tutte le persone (ufficio, manovra, pulitori, etc …) che ho avuto il piacere di conoscere e che mi hanno sopportato per questi due mesi …

Grazie mille!!

PS: per chi sosta a Disentis posso confermare che ci sono degli ottimi locali per passare tranquille serate (chiede-re a Pablo) mentre per chi sosta ad Ilanz consiglio di chiedere in Stazione (Marco, Felix o Urs) per poter gioca-re a Jorkyball …

Marco Ruggiu in Disentis/Mustér. Marco Ruggiu in Tirano.

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*Tiranese = in Tirano wohnhaft, meist italienischer Staatsangehöriger, Gazetta dello Sport (ihr wisst schon, die rosafarbene Zeitung unter dem Arm) – genüsslich in der Sonne sitzend Kaffee geniessend …

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

Pensioniertenfeier 2012Von Caspar Frey

Jahr für Jahr werden bei der RhB zahlreiche verdienstvol-le Mitarbeitende in ihren wohlverdienten Ruhestand ver-abschiedet. Auf dem diesjährigen Ausflug ins Valposchia-vo – natürlich mit dem hauseigenen Transportmittel

– konnte man sich nochmals austauschen und Anekdoten teilen. Der traditionelle Anlass wurde von den diesjähri-gen Teilnehmern als «nicht selbstverständlich» erachtet und auch darum gelobt; dieses Lob gilt vor allem der Per-sonalabteilung (HR) für die Organisation und dem Füh-rungsteam der RhB.

Dem Slogan «von den Gletschern zu den Palmen» wurde die Berninalinie vollends gerecht. Nachdem im oberen Albulatal noch Schnee fiel, musste man sich am Ospizio seines Pullovers entledigen.

Freundlich empfing die RhB-Musik den Salonwagen und dessen Insassen in Poschiavo, was Elisabeth Fischer- Sigrist und Gion Peder Mark zu einem Tänzchen bewegte. Im Hotel Albrici, der ältesten Herberge von Poschiavo, wurde anschliessend ein erstklassiges einheimisches Menü serviert. Zum Tiramisù trat erneut die RhB-Musik auf, bevor der offizielle Teil des Tages folgte. Direktor Hans Amacker blickte in seiner Rede auf das vergangene Jahr zurück und griff einige markante Punkte der RhB-Geschichte auf. Daneben brachte er die ehemaligen Mit-arbeitenden auf den aktuellen Stand der RhB – Themen wurden vorgestellt und ein Blick in die Zukunft gewagt. Als Ausdruck der Wertschätzung erhielten die im Jahr 2011 Pensionierten ein Abschiedsgeschenk überreicht.Besonders eindrücklich sind die Zahlen, die die Pensio-nierten zusammen bringen: Die Summe der Dienstjahre beträgt knappe 569 Dienstjahre, das ergibt einen Durch-schnitt von rund 33,5. «Spitzenreiter» ist Richard Grü-nenfelder aus Versam (46 Dienstjahre, 3 Monate, 28 Tage). Er arbeitete zuletzt als Gleismonteur in Ilanz. Auch sonst waren einige «geschichtsträchtige» ehemalige Mitarbei-

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tende anwesend: Urs Peter Maurhofer konnte die Entste-hung beinahe jeden Signals der Berninalinie erklären, er war schliesslich Fachmeister der Sicherungsanlagen auf dieser Strecke. Und Karl Meile war der erste gelernte Spritzlackierer der RhB.Der Nachmittag stand im Zeichen von Poschiavo. Maria Olgiati führte durch die Strassen des heute schön herge-richteten Dorfes, das noch 1987 durch ein schweres Un-wetter verwüstet wurde. Sowohl beim Gang durchs Dorf als auch in der Casa Tomé konnte von Renzo Isepponis (seinerzeit Chefmonteur in Poschiavo) Wissen profitiert werden. Die Rückfahrt im Salonwagen bot dann wieder Zeit für Gespräche über die vergangenen Arbeitsjahre und über die Zeit im Pen sio nierten-Dasein.

Folgende Personen wurden im Jahr 2011 pensioniert und nahmen an der Pensioniertenfeier 2012 teil:Brunner Peter, Lokführer, Landquart; Cabernard Balzer, Mitarbeiter, Landquart; Cortesi Giulio, Gruppenleiter Stellvertreter, Poschiavo; Fausch Christian, Reiseleiter, Landquart; Fischer-Sigrist Elisabeth, Kunden- und Reiseberaterin, Domat/Ems;Grünenfelder Richard, Gleismonteur, Ilanz; Isepponi Renzo, Chefmonteur, Poschiavo; Köhle Armando, Zugführer, Chur; Maissen Verena, Raumpflegerin, Untervaz; Mark Gion Peder, Betriebsdisponent, Thusis; Maurhofer Urs Peter, Fachmeister, Samedan; Meile Karl, Spezialhandwerker, Poschiavo; Pfister Peter, Mitarbeiter, Samedan; Rinaldi Achille, Leiter Bahnhof, Campocologno; Wiesendanger Hans, Lokführer, Landquart

Abwesend waren: Biäsch Hansjörg, Wagenreiniger, Davos Platz;Odermatt Erna, Sekretärin, Landquart

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Bahnhofbesichtigung ChurVon Laurene Kröpfli

Kinder lieben Züge und Bahnhöfe! Wer war als Kind nicht gerne mit dem Zug unterwegs? Die erste und zweite Primarklasse aus Cazis wollten die vielen Tätig-keiten im und um den Bahnhof genauer kennen ler-nen. Herr Jörg, Klassenlehrer einer Klasse, fragte bei login Berufsbildung an, ob eine Bahnhofbesichtigung am 12. April 2012 in Chur möglich sei. Bei der Organi-sation war zu berücksichtigen, dass es sich bei den Teilnehmenden um 30 sieben- bis achtjährige Kinder handelte. Doch dank einer sehr guten Zusammenarbeit mit der RhB und den SBB verlief die Besichtigung pro-blemlos.

Ein paar Monate vor dem 12. April begannen die Vor-bereitungen. Der Klassenlehrer teilte uns seine Wün-sche mit, zusammen mit der RhB konnten wir weitere Ideen sammeln. Nach Absprache mit dem Klassenleh-rer konnte der Ablauf des Informationsanlasses defini-tiv geplant werden. Die Fachpersonen, welche an den «Posten» die Kinder empfingen und ihr Wissen weitergaben, mussten an-gefragt werden. Für den Posten «Lokbesichtigung» wurde Markus Putzi, Lokführer der RhB, vorgeschlagen. Ich war mit diesem Vorschlag von Daniel Hänni, Leiter Lokführer bei der RhB, mehr als zufrieden. Die Vorbe-reitungen mit Markus Putzi waren besonders ange-nehm und ich war mir sicher, dass die Lokbesichtigung ein Erfolg sein würde. Für die Besichtigung des Fachbereiches Logistik hatte ich selbst schon von Anfang an eine Idee: hierzu eig-nete sich Gino Linto, Logistiker SBB, sehr gut. Seine lustige, freundliche Art war einfach perfekt für eine solche Besichtigung. Zur Vorstellung des KV-Bereiches wollte ich unbedingt Lernende einsetzen. Der 12. April war ein Donnerstag, viele Lernende haben an diesem Wochentag Schulunterricht. Zum Glück konnten wir

eine motivierte, sehr kompetente Lernende aus dem SBB-Reisebüro, nämlich Jovana Dimic, für uns gewin-nen.

Herr Hänni organisierte uns auch noch die benötigten Warnwesten, welche ich einen Tag vor dem Anlass bei Marcel Gruber in der Materialwirtschaft der RhB abho-len konnte. Am Tag der Veranstaltung fuhren Herr Jörg, Herr Buchli und die zwei Klassen mit dem RegioExpress von Cazis nach Chur. Um ca. neun Uhr traf der Zug in Chur ein. Jovana Dimic, Kauffrau im ersten Lehrjahr; Kamer Ibrovic, Logistiker im dritten Lehrjahr und ich warteten schwer beladen mit Werbegeschenken schon unten in der Bahnhofsunterführung auf die zwei Klas-sen. Bei Ankunft hörten wir von der Bahnhofunterfüh-rung aus bereits die Vorfreunde der Kinder, sie schrien und rannten herum. Da wir mit dem Wetter Glück hatten, konnten wir beim «Gleis d» die geplante Einführung machen. Wir stellten uns vor und gaben ein paar Sicherheitshinweise. Die Kinder wurden in drei Gruppen eingeteilt. Herr Jörg und seine Begleitperson Herr Buchli übernahmen je-weils je eine Gruppe, Kamer Ibrovic und ich übernah-men die letzte Gruppe.In den zwei Stunden die wir Zeit hatten, konnte jede Gruppe alle drei Posten besuchen. Pro Posten hatten die Fachpersonen zwanzig Minuten Zeit, den Kindern alles über ihren Bereich zu erzählen. Danach wurden die Posten gewechselt, dies durfte nicht länger als fünf Mi-nuten dauern. Auch wenn die Posten teilweise weit weg von einander lagen, funktionierte der Wechsel super. Der erste Posten meiner Gruppe war die Lokbesichti-gung. Gespannt warteten wir beim Treffpunkt auf Mar-kus Putzi. Weil die Einführung schneller als geplant ging, waren wir zu früh. Dank der Spontanität von Kamer Ibrovic wurde es aber nicht langweilig. Pünktlich er-

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Logistikposten Gleis 5 Gino Linto.Hinterste Reihe v.l.n.r.: Jova Dimic, Laurene Kröpfli und Herr Buchli, Mitte Lehrer Jörg.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

schien Markus Putzi zum Treffpunkt, er hatte noch einen Kollegen dabei. Die beiden Lokführer begleiteten uns zum Lokdepot der RhB. Die acht Kinder in meiner Grup-pen überquerten die Gleise mit ihren leuchtenden Warnwesten. Markus fragte: «Kinder, dörf ma eifach so as Gleis überquera?» Ganz dynamisch antworteten die Kinder «Nai, dörf ma nid! Etz aber schu will miar a cooli orangi Jacka trägen».

Im Depot angekommen stand die login-Lokomotive der RhB für uns bereit. Markus hatte zudem sogar eine zweite Lok organisiert! Meine Gruppe wurde in zwei Kleingruppen aufgeteilt, danach ging es nach einer kur-zen Einführung in die Lokomotive hinein. Markus zeigte meiner Mädchen-Gruppe wie man eine «sieben-Elefanten»-schwere Lokomotive bedient. Die Kinder durften die Lokomotive auch selbst fahren, dies natür-lich auf einem kurzen und dafür abgesperrten Gleisbe-reich! Die Zeit ging sehr schnell um, schon war es Zeit, zum nächsten Posten zu gehen. Zum Schluss gab es noch RhB-Geschenke. Wir verabschiedeten uns von den Profis und gingen zum nächsten Posten. Jovana wartete schon auf uns vor dem Billettschalter. Sie zeigte uns zuerst die Broschüren die beim Eingang in Regalen stehen. Danach ging es im hinteren Bereich weiter, in welchem das abgegebene Gepäck der Kunden aufbewahrt wird. Die KV-Lernende informierte uns über die Gepäck-Etiketten und schilderte uns den Ablauf der Gepäckannahme am Schalter. Das Reisebüro und den Schalter durften wir auch aus Sicht des Verkäufers sehen. Als Abschluss wurde das Gelernte spielerisch abgefragt. Der letzte Posten für meine Gruppe war die Logistik. Wir trafen uns mit Gino Linto auf dem Gleis 5. Martin Eggen-berger, auch Logistiker der SBB, war als Unterstützung dabei. Wir sahen von weitem ein paar kleine Miniatur-menschen mit übergrossen Warnwesten – die zweite

Gruppe war bei der Logistik noch nicht fertig. Meine Gruppe erzählte der anderen Gruppe aufgeregt was sie schon alles gesehen hatten. «I han a Lokomotiva könna fahra!», «I han hinter em Schalter könna sitza!», hörte ich von allen Seiten. Zwei Minuten später gab uns Gino ein paar Sicherheitshinweise bevor wir in die Rangier-lokomotive einsteigen durften. Gino hatte eine beson-ders gute Art mit den Kindern umzugehen, meine Kids fanden ihn sehr sympathisch. Sie stellten Fragen und hörten gut zu. Uns wurde auch eine Rangiersicherheits-ausrüstung präsentiert. Um 10.45 Uhr trafen sich alle Gruppen wieder beim un-teren Bahnhofkiosk. Trotz der Morgenkälte von nur 5° C kamen alle gut gelaunt und mit einem Grinsen im Gesicht zum Schlusstreffpunkt. Bei allen drei Gruppen hatte die Besichtigung super geklappt und wir hatten die Zeit ein-gehalten. Wir machten ein Gruppenfoto, Jovana verteilte Süssigkeiten und auch von mir gab es login-Geschenke. Die Warnwesten wollten die Kinder am liebsten behalten. Und schon war es Zeit, nach Hause zu fahren. Wie geplant konnten die Klassen pünktlich um 10.58 Uhr in den Zug nach Cazis einsteigen und ich war froh, den Anlass so gut über die Bühne gebracht zu haben.Die Posten mit den Fachpersonen waren sehr interessant und unglaublich spannend und die Organisation zu-sammen mit SBB und RhB fantastisch. Dank dieser tol-len Zusammenarbeit konnten wir den zwei Klassen aus Cazis eine gute Bahnhofbesichtigung anbieten und die zwei Lehrer zufriedenstellen.

Ich möchte mich bei allen beteiligten Personen der RhB, den SBB und von login ganz herzlich bedanken.

Die Kinder hatten ein unvergessliches Erlebnis und die Begeisterung für den öffentlichen Verkehr wird bei Ihnen sicher anhalten. Der Anlass war ein voller Erfolg!

Schalter SBB und RhB Jovana Dimic.Lokdepot RhB Markus Putzi.

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Personalchronikvom 2. März – 1. Juni 2012

Markus Barth als Leiter Produktion, Chur

Mario Beck als Projektleiter, Landquart

Rudolf Caviezel als Lokführer, Landquart

Roman Derungs als Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Ilanz

Patricia Huber als Marktverantwortliche, Chur

Tamara Krebs als Personalfachfrau, Chur

Jürg Merz als Lokführer, Landquart

Elias Müller als Polymechaniker, Landquart

Patricia Tschenett als Hostess, Samedan

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Marcel Aebersold als Lokführer, Scuol-Tarasp

Zeki Balta als Betriebsangestellter, Klosters

Thomas Baumgartner als Leiter Produktion, Chur

Silvio Briccola als Leiter Finanzen, Chur

Corsin Caviezel als Spezialhandwerker, Landquart

Bertram Dietsch als Leiter Dienstbereich, Landquart

Claudio Föhn als Kunden- und Reiseberater, Bergün

Ursina Heldstab als Betriebsdisponentin, Untervaz

Ursina Lareida als Kondukteuse, Samedan

Armando Luzi als Gleismonteur, Davos Platz

Christian Müller als Lokführer, Chur

Lisbeth Roner-Rölli als Hostess, Samedan

Markus Scherer als Kunden- und Reiseberater, Arosa

René Schläppi als Gleismonter/Verkehrswegbauer, Thusis

Marcus Anton Schneller als Leiter Applikationsmanagement, Chur

Rafael Stutz als Betriebsangestellter, Landquart

Manuela Zuber als Fahrdienstleiterin, Samedan

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Eintritte

Austritte

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Pensionierungen Bernhard Bösch, Bahnmeister Davos

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

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Markus Barth als Leiter Produktion, Chur

Mario Beck als Projektleiter, Landquart

Rudolf Caviezel als Lokführer, Landquart

Roman Derungs als Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Ilanz

Patricia Huber als Marktverantwortliche, Chur

Tamara Krebs als Personalfachfrau, Chur

Jürg Merz als Lokführer, Landquart

Elias Müller als Polymechaniker, Landquart

Patricia Tschenett als Hostess, Samedan

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Marcel Aebersold als Lokführer, Scuol-Tarasp

Zeki Balta als Betriebsangestellter, Klosters

Thomas Baumgartner als Leiter Produktion, Chur

Silvio Briccola als Leiter Finanzen, Chur

Corsin Caviezel als Spezialhandwerker, Landquart

Bertram Dietsch als Leiter Dienstbereich, Landquart

Claudio Föhn als Kunden- und Reiseberater, Bergün

Ursina Heldstab als Betriebsdisponentin, Untervaz

Ursina Lareida als Kondukteuse, Samedan

Armando Luzi als Gleismonteur, Davos Platz

Christian Müller als Lokführer, Chur

Lisbeth Roner-Rölli als Hostess, Samedan

Markus Scherer als Kunden- und Reiseberater, Arosa

René Schläppi als Gleismonter/Verkehrswegbauer, Thusis

Marcus Anton Schneller als Leiter Applikationsmanagement, Chur

Rafael Stutz als Betriebsangestellter, Landquart

Manuela Zuber als Fahrdienstleiterin, Samedan

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Dienstjubiläen

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

Arthur SchmidLokführerLandquart

Silvio HermannLeiter Vorsorge Pensionskasse, Chur

Agnes GrünenfelderPM S-BahnChur

Markus LippLeiter KundendienstChur

Christian WellingerMitarbeiter KundendienstDavos Platz

Ulrich BrunnerKunden- und ReiseberaterKlosters

Luca ZanolariZugführerChur

Giordano CrameriLokführerPontresina

25 Dienstjahre

Jose Carlos Antunez Callejo, Spezialhandwerker, Landquart

Matias Filli, Mitarbeiter Kundendienst, Scuol-Tarasp

Hanspeter Hannemann, Spezialhandwerker, Landquart

Daniel Hänni, Leiter Lokführer, Chur

Juan Lopez Valcarcel, Wagenreiniger, Samedan

Thomas Mengelt, Lokführer, Landquart

Luzius Oberer, Zugführer, Samedan

Alice Oberteufer, Kaufmännische Mitarbeiterin, Chur

Kurt Riederer, Lokführer, Landquart

Guido Schwarz, Fachmeister, Landquart

Limphone Vongrathsavay, Spezialhandwerker, Landquart

40 Dienstjahre

Die Redaktion informiert Sie an dieser Stelle, dass die Rubrik RhB in-team in Zukunft nicht mehr weitergeführt wird. Der Grund dafür, liegt in der Schwierigkeit, alle und vor allem richtig zu erfassen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

RhB in-team

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 2 / 2012

Spontan

Benno BurtscherVerwaltungsrat

Bärenstark, unser Zug 1276!

Eine gute Idee, die beweist, dass für ihre erfolgreiche Umsetzung eine grosse mediale Inszenierung nicht genügt.

Rundum gelungen!

Mit Bundesrätin und Verkehrsminis-terin Doris Leuthard, die ich viel fragen möchte und der ich auch was zu sagen hätte.

Mit Fifa-Präsident Sepp Blatter, weil ich von einer demokratischen und transparenten Führung eines Welt-verbandes eine ganz andere Vor-stellung habe.

Christian FlorinStellvertretender Direktor

Der arme Kerl … hoffe nur er ist nicht nachtragend und zeigt sich mal wieder als Touristenattraktion an der RhB-Strecke.

Eine unglaubliche Leistung … aber wie ist er eigentlich den Rheinfall runter geschwommen?

Spannend, unterhaltsam, infor mativ – beste Werbung in eigener Sache!

Am liebsten mit unserer Bundesrätin Doris Leuthard während einer Fahrt durch den «neuen» Albulatunnel.

Mit dem Bär.

IHRE SPONTANE MEINUNG …

… zur Kollision von Bär M13 mit Zug 1276?

… zum Schwimmprojekt «Blaues Wunder, Rhein 2012» von Ernst Bromeis?

… zur InfoRetica?

Mit wem würden Sie gerne ein feines Menu im Gourmino geniessen?

Und mit wem nicht?

Hans AmackerDirektor

Ungewollte Werbung für die RhB. Habe sogar eine Rückmeldung aus Malaysia erhalten.

Ein R(h)einfall.

Vorfreude ist die schönste Freude.

Achille Schucan, dem ersten RhB-Direktor und ihm die heutige RhB zeigen.

Ein feines Essen ist nur dann ungemütlich, wenn man alleine ist. Ich bin offen.

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… dass das Material aus welchem Ihr neues kleika-Produkt hergestellt wurde, während der Renovation im Jahr 2009 das Landwasserviadukt umkleidete?

Seither grüsst das Viadukt in «neuem Glanz» – schon gesehen? Falls nicht, können wir Ihnen eine Reise auf der UNESCO Welt-er bestrecke zwischen Thusis und Tirano (I) nur empfehlen.

Wussten Sie …

kleika Arbeitslosenprojekte St. Gallenkleika bietet erwerbslosen Frauen die Möglichkeit, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu optimieren. Im Textilatelier werden vor allem Recycling-Mate-rialien zu diversen Produkten verarbeitet.

Mehr dazu finden Sie unter www.kleika.ch

Information / ReservationRhätische Bahn, RailserviceTel +41 (0)81 288 65 [email protected]

… dass das Material aus welchem Ihr neues kleika-Produkt hergestellt wurde, während der Renovation im Jahr 2009 das Landwasserviadukt umkleidete?

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