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InfoRetica 1/2010

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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In dieser Ausgabe

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr.

Editorial/EditorialeDie Stimme der GeschäftsleitungLa Voce della Direzione100 Jahre Berninalinie – Auftakt St. Moritz100 Jahre Berninalinie – Das Fest geht weiterWeisse Schwarzfahrer100 Tage Bahnhof Scuol-TaraspUnsere Ziele 2010Projekt «Chronos»DienstleistungsqualitätInterview MitarbeiterumfrageMitarbeitergeschichteArbeitssicherheitNeues Steinbock-MagazinDiesellokomotiven damals70 Jahre PullmanMedienbahnDamals vor 30 JahrenNeues in KürzeLoksimulator Verkehrshaus LuzernInterview mit Andreas DonatschKundenanlass Güterbahn10 Jahre Vereina - MitarbeiteranlassWeihnachtsevent F-MWloginSiemensESV Rätia - RiesenslalomSVSE – Europameisterschaft LanglaufTimeout auf RädernLeserbriefPensioniertenfeierPersonalchronik

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected] Simon Rageth (sr), [email protected] Walter Frei (Fr), [email protected]

Frontbild: Mit Volldampf ins Jubiläumsjahr Bild Andy Mettler

Nächster Redaktionsschluss: 14. Mai 2010

Auflage: 3 100 Exemplare, 4-farbigAbonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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Quattro Stagioni

Liebe Mitarbeitende

Das Jahr 2010 steht ganz im Zeichen des Feierns. Der Auftakt zum Jubiläum «100 Jahre Berninalinie» mit dem Winterevent im Januar war schon ein voller Erfolg. Jedoch kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen, denn der Frühlingsevent steht schon bald vor der Tür. Und die Party geht weiter: Wie Peider Härtli kürzlich in einem Interview im TV-Sender ARD schon erwähnte, fei-ern wir einen sogenannten «Quattro Stagioni»-Event – von St. Moritz bis Tirano und in allen Jahreszeiten!

Die Vorbereitungen sind schon weit fortgeschritten. Ein-mal mehr braucht es wieder eine Teamleistung der gan-zen Unternehmung, ansonsten wäre die Durchführung solcher Grossanlässe gar nicht möglich – eine offene, transparente und bereichsübergreifende Kommunikation ist Voraussetzung für ein gutes Gelingen!

Soviel zum Thema Kommunikation: Auf meiner Reise durch Cuba, im Februar, habe ich einmal mehr erfahren, dass der Begriff Kommunikation etwas sehr Wichtiges ist und in Cuba zum Teil extrem anders interpretiert wird als beispielsweise in der Schweiz. Im Gegensatz zur Schweiz ist es in Cuba sehr schwierig an Informationen aus Europa zu kommen. Auch über innenpolitische An-gelegenheiten redet man nicht offen und auch nicht gerne – auch weil man nicht darf…

Aus diesem Grund ist es umso erfrischender bei einer Unternehmung zu arbeiten, wo die Informationen flies-sen. Und bei solch freudigen Ereignissen fällt die Kom-munikation natürlich auch nicht schwer.

An dieser Stelle danke ich der ganzen RhB-Mannschaft im Namen der Redaktion für ihre wertvolle Mitarbeit und im Speziellen für die immer wieder spannenden Beiträge für unsere InfoRetica.

IhreSandra Beeli

Editorial/EditorialeVon Sandra Beeli

Quattro Stagioni

Cari collaboratori

Il 2010 è ormai tutto all’insegna dei festeggiamenti. L’apertura del giubileo «100 anni della linea del Berni-na» con il fantastico evento invernale di gennaio è sta-to un enorme successo. Tuttavia non è un buon motivo per adagiarsi sugli allori, dato che l’evento primaverile è già alle porte. E la festa continua: come ha già avuto modo di sostenere recentemente Peider Härtli in un’in-tervista al canale televisivo ARD, festeggeremo un even-to per così dire a «Quattro Stagioni», da St. Moritz fino Tirano e in tutte e quattro le stagioni!

I preparativi sono già un bel passo avanti. Ancora una volta serve un bel lavoro di squadra da parte di tutta l’azienda, altrimenti non sarebbe possibile organizzare questi grandi eventi; una comunicazione aperta, tra-sparente e interdisciplinare è un presupposto fonda-mentale per una buona riuscita!

Sempre in tema di comunicazione: durante un mio viaggio a Cuba, a febbraio, ancora una volta ho avuto modo di constatare che il concetto di comunicazione è di fondamentale importanza e che a Cuba in parte viene interpretato in modo completamente diverso rispetto ad esempio a come viene inteso qui in Svizzera. A diffe-renza della Svizzera a Cuba è difficilissimo accedere a qualsiasi tipo di informazione proveniente dall’Europa. Anche sulle questioni di politica interna non si parla apertamente e nemmeno tanto volentieri, anche perché non è consentito …

Per questo motivo è un’esperienza ancora più eccitante lavorare in un’azienda dove è presente un regolare flus-so di informazioni. Ed è proprio in queste occasioni di festa che la comunicazione regna incontrastata.

A questo punto vorrei ringraziare a nome della redazio-ne tutto il team della Ferrovia Retica per la sua preziosa collaborazione ed in particolare per i suoi contributi sempre più appassionanti nella nostra InfoRetica.

CordialmenteSandra Beeli

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Wandel und FortschrittVon Johann Georg Bühler

Über 30 Jahre Rhätische Bahn, ein Viertel der gesamten Lebensgeschichte in einer der spannendsten und auch mit Emotionen geladenen Unternehmung. Eine Zeit im Wandel und Fortschritt hat die RhB auch in diesem Ab-schnitt stark geprägt. Fortschritt ist immer auch ein Schritt weg vom Bekannten, vom Vertrauten.

Ist es nicht so, dass wir der Vergangenheit immer ein wenig nachtrauern? So zerstört der Fortschritt meistens ein Teil der Nostalgie.

Nicht anders als heute galt es, die Zauderer davon zu überzeugen, dass Wandel auch Aufbruch und Chance bedeutet. Orientiert er sich am Nutzen für die Allge-meinheit und die Unternehmung, so gibt es wenig Ar-gumente auf der Seite derjenigen, die sich gegen den Wandel stellen. Entscheidend und Voraussetzung für eine Unternehmung wie die RhB ist, dass sie sich aus eigener Kraft erneuert und sich den Gegebenheiten und Trends anpasst, aber die Tradition und die über lange Zeit erarbeiteten und gelebten Werte bewahrt.

10 Jahre Ausbau und Modernisierung der Werkstätten-

infrastruktur

Der Zeitabschnitt 1980–1990 war geprägt vom Ausbau und der Modernisierung der Werkstätteninfrastruktur:Dies wurde notwendig, weil die bestehenden Anlagen in einem überalterten Zustand waren. Zudem waren die Gebäude und Anlagen für einen rationellen Rollmateri-alunterhalt nicht mehr geeignet. Es musste mehr Platz für den Unterhalt von neuen und komplexeren Fahrzeu-gen geschaffen werden. In Landquart entstanden ver-schiedene Neubauten, so die Lokomotivmontagehalle, die Elektrowerkstatt und eine neue Heizzentrale für das gesamte Werkstättenareal in Landquart. Die alte Dampf-heizanlage wurde durch eine moderne und wirtschaft-liche Warmwasserheizanlage ersetzt.

Neben den Neubauten wurden sämtliche Hallen und Anlagen einer eingehenden Sanierung und Modernisie-rung unterzogen und dies immer im Fokus, einen ratio-nellen und betriebswirtschaftlichen Unterhalt des Roll-materials sicherzustellen. Diese Zeit war geprägt von starken Veränderungen. Veränderungen, die die Mitar-beitenden direkt betrafen, indem ihre Arbeitsplätze in Frage gestellt wurden oder eben alteingesessene Abläu-fe und Gewohnheiten aufgegeben werden mussten.

Die Betriebswerkstätte in Poschiavo wurde ebenfalls er-neuert und die Maschinen und Einrichtungen weitge-hendst ersetzt.

Im Engadin – Samedan und Pontresina – entstanden zum gleichen Zeitpunkt neue Betriebswerkstätten.

10 Jahre Ausbau und Modernisierung der Energiever-

sorgungsanlagen

Der Zeitabschnitt 1990–2000 war geprägt - nicht zuletzt getrieben von den damals laufenden Grossprojekten wie Vereina und Alp Transit – vom netzweiten Ausbau der Energieversorgungsanlagen:

Im Zuge der erwähnten Grossprojekte musste die Ener-gieversorgung für die kommenden neuen Bedürfnisse wie Mehrverkehr und leistungsstarke Streckenlokomoti-ven ausgebaut und verstärkt werden. Gleichzeitig dien-te der Ausbau aber auch der Erhöhung der Verfügbarkeit auf dem gesamten Netz der RhB.

Das der Fahrleitung überlagerte Hochspannungsnetz konnte vollständig als Ringsystem ausgebaut und die Einspeisepunkte (Unterwerke) erhöht werden.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Damit war eine redundante Energieversorgung ge-währleistet. Gleichzeitig mit dem Ausbau des Hochs-pannungsnetzes wurden auf dem gesamten Netz die Fahrleitungsanlagen, verbunden mit einem Fahrlei-tungs-Systemwechsel, erneuert.

Auf der Berninalinie wurden sämtliche Einspeisepunkte (Gleichrichter) verstärkt und durch neue Anlagen ersetzt.

Die Chur-Arosalinie wurde 1999 von 2400 V Gleich-spannung auf 11 kV/16,7 Hz umgestellt.

Es war die Zeit, wo viele finanzielle Mittel in die Infra-struktur flossen, um in der Zukunft für die neuen Heraus-forderungen gerüstet zu sein.

Dies hatte aber auch direkte Auswirkungen auf die Be-schaffungsprojekte im Rollmaterialbereich.

10 Jahre Aufbau und Modernisierung der Rollmaterial-

flotte

Die Jahre 2000–2010 waren von einem aussergewöhn-lichen Erneuerungsschub im Bereich Rollmaterial ge-zeichnet. Hervorgerufen durch die extreme Überalterung des Rollmaterials und aufgrund neuer Marktbedürfnisse wurden die neuen Panoramawagen für den Glacier- und Bernina Express sowie Steuerwagen für die Verpen-delung von Zugskompositionen beschafft.

Basierend auf der Strategie Offensive 2012 wurde 2005 das Flottenkonzept Personenverkehr erarbeitet. Dieses Flottenkonzept soll mittel- und langfristig aufzeigen, wie und wann Beschaffungen zu tätigen sind, um am Markt rechtzeitig bereit zu sein und gleichzeitig die Attraktivi-tät und Modernität des Fahrzeugparks zu erhöhen.

Die Beschaffung der neuen 15 Zweispannungstriebzüge und der 5 Stammnetztriebzüge ist der erste Teil aus dem erwähnten Flottenkonzept.

Weitere Etappen werden folgen. Sie sind bereits in Bear-beitung.

Diese Beschaffung ist für die RhB ein weiterer Meilen-stein in ihrer Erfolgsgeschichte und wird das Bild nach aussen nachhaltig prägen.

Nebst den aufgeführten Highligths wurde der Güterwa-genpark mit rund 100 neuen Fahrzeugen massiv erneu-ert und den neuen Transportbedürfnissen angepasst.

Vier neue leistungsstarke Diesellokomotiven, vier neue Schneeräumfahrzeuge und diverse Spezialfahrzeuge konnten in den letzten paar Jahren für den Bereich Inf-rastruktur beschafft und umgesetzt werden, wovon ein grosser Teil dieser Arbeiten in den Werkstätten in Land-quart ausgeführt wurde.

Über 30 Jahre sind eine lange Zeit und gleichzeitig ist es nur ein Augenzwinkern. Vieles erlebt, Vieles erfahren, mit vielen Menschen zusammengearbeitet, Freund-schaften aufgebaut, aber auch liebe Menschen verloren.

Eben ein Spiegel vom Lauf des Lebens.RhB, du hast mir viel gegeben.

Den Verantwortlichen und allen Mitarbeitenden wünsche ich beim Wandel zum Fortschritt ein gutes Augenmass und gesunden Menschenverstand. Tragt Sorge zu diesem Juwel, denn es ist einzigartig!

Vielen Dank, mille grazie und grazcha fich!

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Cambiamento e progressoDi Johann Georg Bühler

Oltre 30 anni di Ferrovia retica, un quarto dell’intera storia di vita di una delle imprese più entusiasmanti e ricche di emozioni di sempre. La FR ha segnato forte-mente anche questo periodo di cambiamento e pro-gresso. Il progresso è sempre un passo avanti rispetto a ciò che si conosce e di cui ci si fida.

Non è forse vero che rimpiangiamo sempre un po’ il passato? In un certo senso, il progresso distrugge anche una parte del passato.

Proprio come oggi, anche allora si trattava di convincere le persone titubanti che il cambiamento significava an-che risveglio e nuove opportunità. Soprattutto se il cambiamento si traduce in vantaggi per la collettività e l’impresa, ci sono pochi argomenti validi per i fermi op-positori. Per un’azienda come la FR è fondamentale rin-novarsi con le proprie forze e adeguarsi alle nuove cir-costanze e tendenze pur preservando i valori consolidati nel tempo.

10 anni di potenziamento e modernizzazione delle

officine

Il decennio 1980–1990 è stato caratterizzato dal po-tenziamento e dalla modernizzazione delle officine.

Ciò si è reso necessario, perché gli impianti esistenti erano ormai obsoleti. Inoltre gli edifici e gli impianti non erano più adatti a una manutenzione razionale del materiale rotabile. Era necessario creare più spazio per la manutenzione di veicoli nuovi e complessi. A Lan-dquart furono realizzati diversi nuovi edifici, come la sala di montaggio locomotive, l’officina per riparazioni e lavori elettrici e una nuova centrale di riscaldamento per l’intera area di lavoro a Landquart. Il vecchio im-pianto di riscaldamento a vapore fu sostituito da un conveniente impianto di riscaldamento ad acqua calda.

Oltre ai nuovi edifici furono sottoposti a ristrutturazione e modernizzazione tutte le sale e gli impianti, sempre nell›ottica di garantire una manutenzione del materiale rotabile sostenibile a livello economico. Questo periodo fu caratterizzato da forti cambiamenti, che coinvolsero direttamente i collaboratori, i quali vedevano messi in discussione i propri posti di lavoro o erano costretti a rinunciare a vecchie procedure e abitudini.

Le officine aziendali di Poschiavo furono ristrutturate mentre le macchine e gli equipaggiamenti furono am-piamente sostituiti.

In Engadina, a Samedan e Pontresina, vennero costruite nello stesso periodo nuove officine aziendali.

10 anni di potenziamento e modernizzazione degli

impianti di approvvigionamento energetico

Il decennio 1990-2000 fu caratterizzato - anche per via dei grandi progetti in corso all’epoca, ovvero Vereina e Alp Transit - dal potenziamento degli impianti di ap-provvigionamento energetico a livello dell’intera rete.

In seguito ai grandi progetti summenzionati, si rese ne-cessario potenziare e rafforzare le nuove esigenze, quali ad esempio maggiore circolazione e locomotive più po-tenti. Al contempo il potenziamento servì all’aumento della disponibilità sull’intera rete della FR.

La rete di alta tensione sovrapposta al filo di linea fu potenziata completamente come sistema circolare e i punti di alimentazione vennero aumentati.

In questo modo si garantì un’alimentazione energetica ridondante. In concomitanza con il potenziamento del-la rete di alta tensione vennero rinnovati gli impianti dei fili di linea correlati con una sostituzione del sistema.

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Sulla linea del Bernina sono stati rafforzati tutti i punti di alimentazione (raddrizzatori) e sostituiti da nuovi im-pianti.

Nel 1999 la linea di Arosa fu convertita da 2400 V a 11kV/16,7 Hz di tensione continua.

Era l’epoca in cui molti sostegni finanziari confluivano nell’infrastruttura, per prepararsi tecnologicamente alle nuove sfide del futuro.

Ciò influì direttamente anche sui progetti di fornitura nel settore del materiale rotabile.

10 anni di potenziamento e modernizzazione parco

mezzi di materiale rotabile

Il decennio 2000–2010 è stato contrassegnato da una spinta innovativa straordinaria nel settore del materiale rotabile. In seguito a un invecchiamento estremo del materiale rotabile e alle nuove esigenze di mercato, sono state acquistate nuove carrozze panoramiche per il Glacier Express e il Bernina Express nonché vetture di comando per realizzare diverse composizioni di treni.

Sulla base della strategia Offensiva 2012, nel 2005 è stato elaborato il concetto di parco mezzi per il traffico di persone. Tale concetto deve mostrare a medio e lun-go termine come e quando effettuare gli acquisti per essere preparati in tempo utile al mercato e al contem-po aumentare l’attrattività e la modernità del parco vetture.

L’acquisto dei 15 nuovi elettrotreni a doppia tensione e 5 elettrotreni per la rete di base rappresenta la prima fase del summenzionato concetto.

Seguiranno altre fasi che sono già in elaborazione.

Questi acquisti rappresentano un’ulteriore pietra miliare per la FR nella sua storia di successo e caratterizzeranno a lungo termine la sua immagine esterna.

Oltre agli eventi importanti sopra elencati, il parco vet-ture commerciali è stato rinnovato con quasi 100 nuovi veicoli e adeguato alle nuove esigenze di trasporto.

Quattro nuove e potenti locomotive diesel, quattro nuo-vi spazzaneve e vari veicoli speciali sono stati acquista-ti e impiegati negli ultimi anni per il settore infrastrut-ture e la maggior parte di queste opere è stata eseguita nelle officine di Landquart.

30 anni sono un lungo periodo di tempo ma anche solo un battito di ciglia. Tante esperienze, collaborazioni con molte persone, instaurazione di amicizie e perdita di tanti affetti.

Proprio uno specchio della vita.FR, mi hai dato tanto.

Ai responsabili e a tutti i collaboratori auguro lungimi-ranza e tanto buonsenso per il cambiamento attuato dal progresso. Prendetevi cura di questo gioiello, perché è unico!

Vielen Dank, mille grazie e grazcha fich!

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Am 16. Januar stieg die grosse Eröffnungsparty im Rah-men der 100-Jahrfeier der Berninalinie. 60 Medien-schaffende und über 70 geladene Gäste aus Italien, Deutschland und der Schweiz nahmen am gelungen Event in St. Moritz bei schönstem Wetter teil. Im Verlauf des Jahres finden entlang der Berninastrecke noch drei weitere grosse Publikumsevents statt.

2010 feiert die Rhätische Bahn das 100-jährige Beste-hen ihrer Berninalinie. Ein Jahr lang dauern die Festivi-täten, entlang von 61 Kilometern Bahn und in allen vier Jahreszeiten – vom Veltlin über das Valposchiavo bis ins Oberengadin. Anlässlich des medialen Eröffnungsevents begrüssten wir namhafte Medien wie SF DRS, SWR, RAI 3, RSI und RTR sowie bedeutende regionale, nationale und internationale Print- und Radiojournalisten.

Viele Highlights …

Höhepunkte der Festivitäten waren die Eröffnung der UNESCO Welterbe Ausstellung am Bahnhof St. Moritz, die Einweihung der Porta Bernina im Bahnhofbereich, wo die historische Dampfschneeschleuder «Xrot d 9213», gefolgt von 22 Schneemännern im offenen Aussichts-

wagen eine Schneewand durchbrach sowie die Eröff-nung der Ausstellung im RhB Schneedom bei der Talsta-tion Bernina Diavolezza. Dieser Schneedom besteht aus zwei riesigen, miteinander verbundenen Iglus, erbaut aus 3000m3 Schnee und Eis. Dieser Hingucker in Stein-wurf- oder treffender gesagt in Schneeballdistanz der RhB-Station Diavolezza und der Luftseilbahn Diavolezza kann bis Ostern besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

… zu Beginn der Festivitäten

Damit hat die RhB das Jubiläumsjahr mit einem kräfti-gen Paukenschlag eingerufen. Der Vorsitzende der Ge-schäftsleitung, Erwin Rutishauser, gab sich über den gelungen Auftakt denn auch sichtlich erfreut: «Die An-wesenheit von zahlreichen Medienschaffenden aus Deutschland, Italien und der Schweiz zeigt, dass die Berninalinie international als ein Symbol für den hoch-alpinen Bahnbau wahrgenommen wird. Ich freue mich auf die drei kommenden Publikumsevents in diesem Jahr». Die Tatsache, dass ARD, ZDF und SWR, aber auch nationale Sender wie RTR und RSI bereits für weitere Geschichten entlang der Jubiläumsstrecke interessier-ten, deutet in der Tat auf ein spannendes Jubiläumsjahr

100 Jahre Berninalinie - Jubiläum feierlich eröffnet

Text von Peider Härtli, Fotos von Andy Mettler, Christian Ticar, Peter Pfeiffer

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hin. Auch VR-Präsident Hans-Jürg Spillmann, Regierungs-rat Hansjörg Trachsel und Engadin/St. Moritz-CEO Ariane Ehrat würdigten die Einzigartigkeit dieser «Hochalpinen Bahnstrecke mit UNESCO Welterbestatus». Hans-Jürg Spillmann zitierte das Schweizerische Baublatt 1912: «Es war Aufgabe des Projektes gewesen, ein billiges und dennoch schönes Trassee zu sichern, dass es den Cha-rakter der Touristenbahn dadurch festzuhalten hatte, dass es die mannigfaltige Schönheiten der Gegend in möglichst günstiger Weise von der Bahn aus sichtbar machte». Und fügte schmunzelnd hinzu: «Heutige Marke-tingstrategen würden von ‹nachhaltiger USP-Pflege› sprechen!»

Die nächsten Events

08./09. Mai Tirano19./20. Juni Valposchiavo18./19. September Pontresina

Weitere Infos unter www.mybernina.ch

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Nach dem fulminanten Winterauftaktevent vom 16. Janu-ar 2010 in St. Moritz geht es mit den Jubiläumsfestivitä-ten weiter. Getreu dem Motto der vier Jahreszeiten folgen am Wochenende vom 8./9. Mai 2010 der Frühlings- und am 19./20. Juni 2010 der Sommerevent. Mit einem bunten Strauss von Veranstaltungen wird im südlichsten Zipfel Graubündens und im nahen Italien gefeiert. Die Vorbereitungen in den lokalen Organisationskomitees in Tirano und Valposchiavo laufen auf Hochtouren; schliess-lich sollen die Besucher mit attraktiven Ausstellungen, kulinarischen Spezialitäten und den rhätischen Schienen-stars aller Generationen überrascht werden. Frühlingsevent Tirano

Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2010

Obwohl nur drei der 61 kilometerlangen Berninalinie auf italienischem Territorium verlaufen, ist Tirano das Eingangsportal zur berühmten RhB UNESCO Welterbe-strecke Albula/Bernina und gleichzeitig südlichster Punkt des rhätischen Streckennetzes. Die Stadt Tirano nutzt das Jubiläum, um erstmals am erwähnten Wo-chenende ein grosses Bahnhofs- und Stadtfest auf die Beine zu stellen. «Una grande Festa» rund um den «Trenino Rosso» ist angesagt! Das lokale Organisations-komitee arbeitet schon seit Wochen an vielen Überra-schungen und ist überzeugt, ein echtes Volksfest mit italienischem Charme auszulösen.

Am Samstagvormittag eröffnen Schulklassen aus Tirano und Brusio eine erste Teiletappe des Weitwanderweges «Via Albula / Bernina» (Tirano - Thusis). Mit der Loktau-fe des fünften «ALLEGRA»-Triebzuges sowie der neuen Werbelok «Credito Valtellinese» (Tw III, Nr. 52) wird das Fest kurz vor Mittag offiziell eröffnet. Natürlich erhält die Bevölkerung Gelegenheit, den Fahrkomfort des neuesten Paradezuges der RhB anlässlich einer Schnup-perfahrt zwischen Tirano und Poschiavo zu testen (Sams-

tag und Sonntag). Kinder können im Loksimulator für einmal auf dem Führerstand Platz nehmen und unter Instruktion ein Teilstück der Berninalinie befahren. Ge-führte Besichtigungen zu den Sehenswürdigkeiten Tira-nos – Basilica Madonna di Tirano, Altstadt und Palazzi sowie Weinkellerbesuche mit Degustationen – werden zu festgelegten Zeiten an beiden Tagen angeboten. Ku-linarische Köstlichkeiten aus der Region werden die Be-sucher ebenfalls bei guter Laune halten. Die Gewer-beausstellung «historisches Tirano und die Berninalinie» wird bestimmt auf entsprechendes Interesse stossen. Am Samstagnachmittag wird in der Nähe der Basilica die «Porta Bernina» eröffnet. Diese Inszenierung wird dauerhaft Bestand haben und fortan die Passanten auf die Berninastrecke hinweisen. Am Samstagabend und bis in die späte Nacht wird auf verschiedenen Plätzen das erste «Stadtfest Tirano» lanciert.

Mit einem Gottesdienst in der Basilica di Madonna di Tirano wird der Sonntag lanciert. Sämtliche Geschäfte sind geöffnet und die Via d’Italia ist an diesem Tag den Fussgängern reserviert. Unterhaltungsprogramme auf verschiedenen Plätzen, Prämierung der schönsten Schaufenster (Thema 100 Jahre Berninalinie) und der historischen Fotoausstellung, Vorstellung der neuen Sonderbriefmarke, Anschnitt der riesigen Geburtstags-torte usw. sind nur einige Highlights, die am Sonntag den Besuchern geboten werden.

Und last but not least: Besucher aus ganz Graubünden profitieren bei der RhB mit «Einfach für Retour»!

Sommerevent Valposchiavo

Samstag/Sonntag, 19./20. Juni 2010

Mit der 122. RhB-Generalversammlung in Poschiavo (Schulhaus Santa Maria) wird der Hauptanlass des Jubi-läumsjahres am Freitagnachmittag, 18. Juni 2010 feierlich

100 Jahre Berninalinie - der Festreigen geht weiter

von Geni Rohner

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In Tirano und rund um den Kreisviadukt Brusio sowie in Poschiavo wird gefeiert

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

eingeläutet. Es versteht sich, dass die Puschlaver alle Register ziehen werden, um bei den Aktionären und Besuchern einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Nach den statutarischen Traktanden erfolgt die Urauf-führung des Filmes «Strapatschs sul Bernina» (24 Minu-ten; realisiert durch RTR).

Mit dem Gala-Dinner am Freitagabend für die gelade-nen Gäste in der Festarena «Kreisviadukt Brusio» folgt die Fortsetzung. Das Wahrzeichen der Berninalinie steht während den drei Tagen im Mittelpunkt der verschiede-nen Festivitäten. Am gleichen Abend erfolgt die Eröff-nung des Labyrinths «Berninabahn», das während der ganzen Sommersaison den Besuchern die Berninalinie aus ungewohnten Perspektiven zeigen wird. Am Wo-chenende stehen dem Publikum die zwei Festplätze «Kreisviadukt» und «Poschiavo» im Mittelpunkt des Ge-schehens. In der Festarena «Kreisviadukt» laden nebst dem bereits erwähnten Labyrinth, Marktstände, das Bernina Kinderland, die Festwirtschaft und Unterhal-tung zu einem Besuche ein.

Wenn in der Endphase der Restaurierung keine unver-hofften Überraschungen auftreten, wird der Club 1889 das «Bernina Krokodil» der RhB an diesem Wochenende offiziell übergeben. Der Güterverkehr der RhB ist be-kannt für die problemlosen Transporte von Holz und anderen schweren Massengütern. Weniger bekannt ist, dass die Bahn auch bei sensiblen Materialien eingesetzt werden kann! Mit einer riesigen Geburtstagstorte auf einem Tiefladewagen folgt ein «süsser Gruss aus der Hauptstadt»; ein Geschenk der RhB für das Publikum!

Am Samstagabend wird auch die erste Zugparade mit Lokomotiven aus allen Zeitepochen sowie dem an-schliessenden Feuerwerk für einen weiteren Höhepunkt sorgen. Wichtig für die Besucher: Ein Spezialangebot

rundet das Fest-Wochenende ab: alle Züge halten am pro-visorisch erstellten Festbahnhof «Kreisviadukt Brusio»!

Poschiavo bzw. das Depot steht ganz im Zeichen der historischen und modernen RhB. Für die Modellbauf-reunde präsentieren die Firmen Bemo und LGB (Märklin) ihre neusten RhB-Lokmodelle und Dioramen. Der Dach-verband «historic RhB» wird mit den sechs Vereinen die Besucher über die vielseitigen Vereinsaktivitäten infor-mieren. Verschiedene Verkaufsstände mit «RhB-Artikeln aller Art» runden das Ganze ab. Sonderausstellungen zur 100-jährigen Berninalinie können in den Museen besucht werden (ganze Saison geöffnet). Bei geführten Dorfrundgängen erhält der Besucher Einblick in die vielseitige Geschichte und Kultur dieses Tales. Die Fest-wirtschaften am Bahnhof und am verkehrsfreien Dorf-platz sorgen für das Wohlergehen der Besucher. Am Sonntagnachmittag wird auf Ospizio Bernina die «Natur- und Erlebniswelt Bernina» (Projekt UNESCO) teileröffnet. Ebenfalls sehr speziell und für Aufsehen wird ein unge-wöhnlicher Schwimm- und Klangkörper auf dem Lago Bianco sorgen: Die Skulptur «ARKSOUND».

Und auch für den Sommerevent gilt: Besucher aus ganz Graubünden profitieren bei der RhB mit «Einfach für Retour»!

Namenstaufe der neuen «ALLEGRA»-Triebzüge

Am 1. Mai findet in Landquart die Namenstaufe der ersten vier leistungsstarken, modernen «ALLEGRA»-Triebzüge statt. Für Jung und Alt wird dazu ein Teil der Werkstätten in Landquart geöffnet und zahlreiche Attraktionen von 10 bis 17 Uhr laden zu einem interessanten Tag ein. Für die Besucher verkehrt zudem ein Shuttlezug – die neuen Triebzüge können somit fahrend erlebt werden. Auch für die Anreise zur Namenstaufe gilt «Einfach für Retour». (sr)

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MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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Voilà, so lautete der Auftrag von Geni Rohner und sie haben von ihm auch kein Geld oder ein Billett für die Fahrt erhalten! Christian Ticar ging auf diese Geschichte gar nicht ein und verlangte ein gültiges Gruppenbillett. Leider erfolglos. Nun war der Zugbegleiter gezwungen, einen Rapport zu Handen des Kundendienstes zu er-stellen, damit der ausstehende Betrag von Fr. 679.40 eingetrieben werden kann. Er erntete jedoch nur schal-lendes Gelächter. Beim Ausfüllen des Formulars «Reise ohne gültigen Fahrausweis» erwähnte er beiläufig, dass auch eine Bearbeitungsgebühr von Fr. 30.– in Rechnung gestellt würde. Diese Bemerkung hätte er wohl besser weggelassen, denn plötzlich wurde der Zugbegleiter mit Dutzenden von Schneebällen beschossen. Ihm blieb nichts anderes übrig als das Weite bzw. Schutz in der nahen «Bucunada» zu suchen. Für das inakzeptable Verhalten werden nun durch den Rechtsdienst der RhB rechtliche Schritte eingeleitet. Aus klimatischen Grün-den muss das ganze Verfahren jedoch bis Ende März 2010 abgeschlossen sein…

Die ganze Schneemann-Gruppe wurde durch den Bild-hauer, Markus Buschor (Altstätten), Lucia Deuring und Peter Bissig aus Kunstschnee erstellt. Die Schneemänner wurden aus ganzen Schneeklötzen geschaffen. Vorgän-gig wurde auch eine «Schüttel- und Rumpelfahrt» mit dem Traktor des Bahnmeisters durchgeführt, um die Stabilität der Schneemänner zu prüfen (hält der Kopf während einer Berninareise?).

Nicht schlecht staunte am 17. Januar 2010 Zugbegleiter Christian Ticar, als er im Extrazug 2617 eine Gruppe von 23 Schneemännern entdeckte! Aus klimatischen Grün-den bevorzugten sie den offenen Aussichtswagen, wel-cher am Schluss des Zuges verkehrte. Die Minustempe-raturen konnten der Gesellschaft nichts anhaben; im Gegenteil! Sie genossen den kühlen Fahrtwind und tankten wieder Kälte für den bevorstehenden sonnigen Wintertag auf. Für den Ausflug haben sie den gelben Nostalgiezug ausgewählt, der die Medienvertreter von St. Moritz zum Aussichtsplateau Alp Grüm führte. Es war wohl Zufall, dass die Heizung in der «Bucunada» nicht funktionierte. Die Schneemänner hatten davon keine Kenntnis; sonst hätten sie auch noch die «rollende Beiz» – für einen coolen Drink – gestürmt.

Mehr Ärger als die nicht funktionierende Heizung gab es bei der Billettkontrolle. Die Schneemänner besassen kei-ne gültigen Fahrausweise für die erwähnte Strecke. Hinzu kam, dass auch keine Sitzplatzreservation für den offe-nen Aussichtswagen vorgewiesen werden konnte. Der «Anführer» der Gruppe erklärte Christian Ticar, dass sie zu dieser Fahrt eingeladen worden wären. Sie repräsentie-ren die 22 Bahnhöfe und Haltestellen der Berninalinie; für jeden Bahnhof einen Schneemann! Und das kleine Schneekind, welches mit der Mutter reiste, vertritt die zukünftige Haltestelle «Tirano Basilica». Aber dieses Pro-jekt befindet sich bekanntlich erst in der Planungspha-se … (zuerst werden sich die Verantwortlichen der RhB mit den Zollbehörden Italiens herumschlagen müssen).

Weisse SchwarzfahrerText von Geni Rohner, Fotos von Andy Mettler und Sylvain Meillasson

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Schneemann beim Schwarz-fahren erwischt

Auf der Fahrt Richtung Alp Grüm

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

«Tirolerstumpen West» - Die ersten 100 Tage Von Simon Rohner

Am 23. November 2009 wurde er am frühen Morgen «still und leise» in Betreib genommen - erst einige Tage später, am 11. Dezember 2009, fand die offizielle Ein-weihung statt. Nach acht Monaten Unterbruch ist der «neue» Bahnhof Scuol-Tarasp nun bereits seit gut 100 Tagen in Betrieb.

Der Härtetest über die Festtage und im Februar ist be-standen – eine erste Bilanz kann gezogen werden. Bei den zahlreichen positiven Kundenrückmeldungen fallen oft Worte wie «wunderschön», «grossartig», «genial». Die funktionale Gesamtkonzeption, der behutsame Um-gang mit der historischen Bausubstanz, die Integration von modernen Kundenanlagen und Arbeitsplätzen be-geistert Kunden und Mitarbeitende gleichermassen.

Das neu erstellte Mittelperron mit Überdachung, welches sich am Kopfende zu einer eigentlichen Halle erweitert, deckt die Grundbedürfnisse des öV-Nutzers bestens ab. Reisende profitieren von kurzen und direkten Wegen zwischen Perron, Postauto, Bergbahn und Parkplatz. Dank einer cleveren Konzeption der Gleisanlage sind diese Verbindungen frei von Unterführungen, Treppen, Rampen oder anderen «Hindernissen». Dienstleistungen wie Billettautomat, Entwerter, Kundeninformationssys-tem, Bankomat, Waren- und Fotoautomat sowie die neuen WC-Anlagen und ein Kurzzeit-Warteraum sind zentral angeordnet und werden rege genutzt. Ergänzt wird das Angebot durch einen passenden «Unterstand» mit nützlichen Tourismusinfos sowie dem Imbiss-Lokal «La boccada», deren Gebäude sich hervorragend in das Gesamtbild einfügen.

Kunden, welche eine Beratung oder weitere Dienstleis-tungen in Anspruch nehmen wollen, betreten das alt-ehrwürdige Aufnahmegebäude. Wie 1913 werden die Kunden wieder in der Haupthalle, dem Herzen des Ge-bäudes betreut und somit wörtlich «ins Zentrum gerückt».

An breiten Holzthresen mit grosszügigen mobilen Vergla-sungen, welche in die Steinbögen der ursprünglichen Schalter aus der Eröffnungszeit integriert sind, erleben Kunden wie Mitarbeitende eine angenehme und offene Beratungs- und Verkaufsatmosphäre. Die moderne und speziell gestaltete Info- und Wartezone lädt so man-chen Kunden zum Verweilen ein und ist mehr als ein würdiger Ersatz für den «berühmt-berüchtigten» alten Wartesaal mit den roten Polstermöbel an dessen Stelle eine moderne Kiosk-Anlage gerückt ist.

Unsere Mitarbeitenden profitieren nun von Arbeitsplät-zen, welche modernsten Anforderungen entsprechen. Nebst multifunktionalen Arbeitsplätzen an den Kunden-thresen kann auf ein kleines Backoffice für Hintergrund-arbeiten zurückgegriffen werden. Das neue Fahrdienst-büro ist zwar klein, aber mit allen notwendigen Einrichtungen wie Stellwerk, Videoüberwachung, Zug-nummern-Terminal, Rangier- und Postautofunk bestens ausgerüstet und erfüllt seinen Zweck vollumfänglich.

Von aussen kaum sichtbar, wurde am meisten in die komplett erneuerte Gleisanlage investiert. Dank der neuen Sicherungsanlage (Domino 67) mit Vollfernsteue-rung wurden die Abläufe von Zugs- und Rangierbewe-gungen optimiert, automatisiert und die Sicherheit er-höht. Die neue Blockstelle im Tasnatunnel ermöglicht nun eine Flexibilisierung in der Fahrplangestaltung und trägt wesentlich zur Erhöhung der Fahrplanstabilität bei.

Obwohl noch manch eine Schraube nachjustiert wird und die neuen Personalräume auch noch nicht bezogen wurden, freuen wir uns zusammen mit unseren Kunden über die erfolgreichen ersten 100 Tage am neuen Bahn-hof – westlich vom «Tirolerstumpen».

«Arrevair a Scuol» – wir freuen uns auf euren Besuch!

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Unsere Ziele 2010Von Marc-Andrì Leuthold

2009 war für die Rhätische Bahn trotz einer wirtschaft-lich schwierigen Situation ein erfolgreiches Jahr. Damit die Rhätische Bahn 2010 auf Erfolgskurs bleibt und als ein leistungsstarkes Unternehmen die Zukunft in Angriff nehmen kann, bedarf es von der ganzen RhB-Mann-schaft weiterhin vollen Einsatz. Der Verwaltungsrat hat deshalb auch 2010 Ziele und strategische Projekte defi-niert, mit deren Erreichung die Rhätische Bahn weiter-hin auf Kurs bleiben soll.

Neu ist hingegen, dass die RhB ihre wichtigsten Ziele allen Mitarbeitenden kommuniziert und aushängt. Seit anfangs Februar finden Sie deshalb die Unternehmenszie-le 2010 und die Schlüsselprojekte an allen Aushängen der RhB. Wenn Sie Fragen oder Vorschläge zu den ein-zelnen Vorhaben haben, wenden sie sich doch an ihren Vorgesetzten.

Wir wollen als Mannschaft auch 2010 wieder erfolgreich unsere Ziele erreichen!

Die Unternehmensziele der RhB 2010:

• Wir erreichen die festgelegten finanziellen Ergebnisse. • Wir setzen Massnahmen aus der Mitarbeiterbefragung

2009 um.• Wir konkretisieren und treiben die geplante

Angebotsentwicklung voran.• Wir verbessern unsere online Vertriebskanäle

und -systeme.

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Die strategischen Projekte der RhB 2010:

• Infrastrukturprogramm: Werterhaltung und Erneuerung der Infrastruktur

• Albulatunnel: Weiterführung Projekt und Klärung Finanzierung

• Rollmaterialprogramm: Zweispannungs-und Stammnetztriebzüge, Albula-Gliederzüge, Dieselloks und Schneeschleudern

• Arealentwicklung St. Moritz und Davos:Kundenfreundliche Treffpunkte werden geschaffen

• 100 Jahre Berninalinie: Mit vier Eventszu nachhaltigem Erfolg

• Gesamtkonzept Vereina: Optimierungder betrieblichen Abläufe

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

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Projekt Chronos Von Jürg Hertner und Erika Wismer

Das neue Zeit- und Leistungserfassungssystem ist bereit. Die Einführung des Projekts Chronos erfolgt per 1. April 2010. Eine einzigartige Kombination von einem Pla-nungssystem und einem «online-Zeiterfassungstool» stellt einen hohen Benutzerkomfort sicher. Betroffen sind alle Mitarbeitenden der RhB ausser das Zug- und Lokpersonal sowie die Mitarbeitenden mit Auftragszei-terfassung im GB R.

Mit der Umsetzung der Arbeitszeit ab 2010 verfolgt die Geschäftsleitung das Ziel, die Zeit- und Leistungserfas-sung zu vereinheitlichen und zu vereinfachen sowie die gesetzlichen Bestimmungen optimaler abzubilden und mehr Transparenz zu schaffen. Die heutigen, unter-schiedlichen Zeiterfassungsarten werden nun fortlau-fend in das neue Arbeitszeitsystem überführt. Das Zu-sammenführen sowie die gleichzeitige Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse (z. B. der Tourenbe-rufe bzw. der admin./techn. Bereiche) ist eine interes-sante Herausforderung für die Projektleitung.

Den Mitarbeitenden wird ein modernes Instrument zur Verfügung gestellt, welches erlaubt Zeit, Leistung und Spesen zentral zu verwalten. Neu können die Mitarbei-tenden ihre Arbeitszeiten selber erfassen und haben jederzeit Einblick in die Einteilung oder in ihre persön-lichen Abrechnungsdaten wie Salden, Leistungserfas-sung, Spesen, Absenzen etc. Wo sinnvoll, wird die Zei-terfassung delegiert (z. B. an Planer bei Tourenberufen, an Gruppenleiter in Bahndiensten). Zeitstempelungen via Benzing-Terminals werden vom System «Chronos» automatisch übernommen. Der Zugang zum System ist auf jedem RhB-PC via Browser abrufbar.

Weiter bietet das neue System folgendes:

■ die aktuellen, persönlichen Zeitsalden sind stets auf Knopfdruck abrufbar

■ die Einsicht in die aktuellen Einteilungsdaten ist jederzeit möglich

■ vereinfachte, vereinheitlichte, direkte Verrechnung von Vergütungen und Spesen

■ elektronischer Genehmigungsprozess von Zeit/Leistung und Vergütungen

■ schnellere Verfügbarkeit der Abrechnungsdaten für die Monatsrechnung

■ diverse Auswertungsmöglichkeiten für Vorgesetzte und Planer

■ Option zur flexiblen und gezielten Leistungszeitver-rechnung

Grundsätzlich erlernen die Anwender das System im Selbststudium. Dafür stehen ein Testsystem sowie de-taillierte Unterlagen zur Verfügung. Planer, Vorgesetzte sowie Personen mit Spezialfunktionen werden geschult. Die Ansprechpartner in den Geschäftsbereichen sind auf dem Organigramm der Betriebsorganisation «Chronos» ersichtlich. Weiter steht den Anwendern ein «offenes Forum» zur Verfügung. An diesen «offenen Foren», wel-che an zwei halben Tagen pro Monat im EDV Schulungs-raum U11 in Chur stattfinden, stehen Projektmitarbeiter zur Verfügung, welche Fragen klären, Hilfestellung leis-ten und auf Neuerungen hinweisen.=> Daten im Intranet unter «Anwendungen > Chronos»

Die Unterlagen und Informationen über die Themen Ar-beitszeit und «Chronos» sind im Intranet platziert worden:

1. Hilfsmittel Thema «Arbeitszeit»:

=> Im Intranet unter «Vorschriften > Allgemeine und Personelle > RhB > Arbeitszeit»

2. Hilfsmittel für die Systembedienung:

=> Im Intranet unter «Anwendungen > Chronos > Unter-lagen»

Das Projektteam freut sich auf eine spannende und er-folgreiche Überführung in die neue «Zeiterfassungsära» der Rhätischen Bahn.

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

In der Phase des Zielsetzungsprozesses haben sich V und P-ENG gemeinsam Gedanken gemacht, wie die Dienst-leistungsqualität gegenüber unseren Kunden nachhal-tig verbessert werden kann.

Ausgehend vom Stand 2008 formulierten wir das Ziel, im Jahr 2009 dreissig positive, schriftliche Kundenrück-meldungen zur Dienstleistungsqualität zu erhalten.

Wichtig in diesem Zusammenhang war, allen Mitarbei-tenden aufzuzeigen, dass jede und jeder seinen Beitrag dazu leisten kann. Es beschränkt sich nicht nur auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkauf, welche den Kunden kompetent und freundlich beraten; genau-so leisten die Mitarbeitenden im Rangier, Fahrdienst oder der Wagenreinigung einen wichtigen Beitrag dazu.

Damit die Mitarbeitenden selber erfahren, was es heisst, einen Beitrag zum Ganzen zu leisten und was es braucht, um als Kunde verblüfft zu werden, starteten Vertrieb und Produktion Engadin im Januar 2009 das Projekt «Dienstleistungsqualität».

Herr Baumgartner vom Hotel Belvedere in Scuol vermit-telte uns als Kick-off seine Philosophie der Dienstleis-tungsqualität. Bei einem Rundgang im Hotel erhielten wir einen Eindruck, dass es jeden Mitarbeitenden in ei-nem Hotelbetrieb braucht, um dem Gast, ein einmaliges Erlebnis zu ermöglichen. Die Parallelen zur RhB waren dabei verblüffend!

Die Leitung V und P Engadin erläuterte die Idee, wie die Mitarbeitenden der RhB selber in die Kundenrolle schlüpfen sollten, um den Kundenfokus zu erleben.

Vier gemischte Gruppen, V und P, Büro- und Rangier-personal, besuchten vier verschiedene Betriebe im Tou-rismusbereich und trugen anhand einer Checkliste ihre Erfahrungen zusammen. Die Mitarbeitenden konnten sich für das Testen eines Restaurants, eines Geschäfts, eines Hotels oder einer Ausflugsdestination einer Berg-bahn melden. Wichtig dabei war die Kundensicht, den Fokus auf Verblüffungsmomente und die Wirkung der Dienstleistung zu erleben.

Nach einem kleinen Imbiss wurden wir als Restaurant-gäste des Hotels Belvedere gleich selber verblüfft, wurde uns doch ein Dessert offeriert.

Die verschiedenen Gruppen wurden zusammengestellt und erhielten den Auftrag, mit einer Checkliste die ver-schiedenen Punkte, die sie beobachten wollten, zusam-menzutragen, immer den Kundenfokus im Mittelpunkt: von der Begrüssung beim ersten Telefonkontakt, dem Erstellen und Zusenden der Offerte über die Begrüssung beim Dienstleister, dem Nachhaken und dem Konsu-mieren der angebotenen Leistung.

Die Gruppen hatten den Auftrag, am Junibummel ihre Erkenntnisse zu präsentieren.

Zusammenfassung der Erkenntnisse

Am Junibummel präsentierten die Mitarbeitenden ihre Ergebnisse, was aus ihrer persönlicher Kundensicht auf-gefallen ist:

Auf die Details kommt es an

■ Begrüssung und Verabschiedung sind zentrale Elemente einer Dienstleistung. Es fiel uns auf, wenn wir nicht

«Kleine Details machen die RhB einzigartig!»

Von Eric Wyss

RhB Mitarbeitende auf dem Pilatus … … und beim Test der Leistungen im Hotel …

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

empfangen/begrüsst bzw. verabschiedet und nach unserer Zufriedenheit gefragt wurden. Die Begrüssung und der Empfang sind wichtig für den ersten Eindruck –

dafür gibt es keine zweite Chance.

Die Verabschiedung klingt nach: wenn diese nicht stimmt, bleibt auch wenn die Leistung recht war, ein schaler Nachgeschmack.

■ Auch grosse Unternehmen können einen sehr persön-lichen und zuvorkommenden Service bieten.

■ Die Freundlichkeit des gesamten Personals fiel uns positiv auf, auch wenn es nicht im direkten Kunden-kontakt stand (Zimmermädchen im Hotel).

■ Wir hören gerne unseren eigenen Namen: nennen wir also den Namen unseres Kunden, wenn wir ihn kennen.

■ Die Detailpflege ist sehr wichtig: Small talk, persönliche Aufmerksamkeit, Begrüssung, Verabschiedung. Trans-port oder Ferien gibt es auch anderswo.

■ Wir fühlten uns ernst genommen. Das Team gab sein Bestes.

■ Das WC war verschmutzt.■ Die telefonische Erreichbarkeit war schlecht.■ Mein Auftrag wurde nicht ernst genommen und vom

Interesse war ich enttäuscht.■ Wissen des Verkäufers muss auf dem neusten Stand sein.■ Den Kunden nie warten lassen.

Fazit: Es sind die Details, welche eine Dienstleistung und damit die RhB einzigartig machen!

Verblüffungsmomente

■ Handschlag zur Begrüssung – und zur Verabschiedung■ Steinbockstarkes Dessert■ Dienstleister kam persönlich mit Angebotsvarianten

und Fotos vorbei

Anlässlich des Junibummels, lernten die MA V und P-ENG sowie die Stationshalter aus dem Engadin die Ver-bindung ins Livigno kennen, welche seit dem 01.06.2009 dem DV Schweiz angeschlossen ist.

Nach einer Präsentation der Busunternehmung Silvestri und der Tourismusorganisation Livigno, präsentierten die verschiedenen Gruppen ihre Erkenntnisse.

Anschliessend wurden wir erneut verblüfft! Wir wurden in der Schaukäserei von Livigno zu einem herrlichen Nachtessen eingeladen.

Nach einer bravourösen Leistung unseres Chauffeurs, landeten wir wieder in Zernez, wo wir uns von den Kol-legen aus dem Unterengadin verabschiedeten.

Dieses Projekt der Dienstleistungsqualität wird auch im 2010 weitergeführt. Am 1. und 2.Februar 2010 fand für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von V und P-En-gadin ein Workshop zum Thema statt. Wir wollen den Bezug zur Dienstleistungsqualität und den Kundenfokus weiter stärken und weiterentwickeln.

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… und beim Testen der Qualität in einem Restaurant

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Nach 2005 und 2007 fand im vergangenen Jahr wiede-rum eine Mitarbeiterumfrage statt. Erneut bot sich den Mitarbeitenden die Gelegenheit, ihr Befinden am Ar-beitsplatz zu bewerten. Für die RhB als Arbeitgeberin ist das Befinden der Mitarbeitenden von zentraler Bedeu-tung; nur mit einer motivierten Mannschaft kann der RhB-Zug auf Kurs gehalten werden und in eine erfolg-reiche Zukunft rollen. Die Auswertung der Umfrage zeigt folglich auf, wo die Mitarbeitenden mit ihrer Arbeitge-berin zufrieden sind, aber auch, wo ihnen der Schuh drückt. Die Redaktion hat Leiter HR Dani Grünenfelder und Leiter Personalentwicklung Markus Wetter zur Um-frage und zum weiteren Vorgehen befragt.

Redaktion (R): Rund 60% der RhB-Mitarbeitenden

haben an der Umfrage teilgenommen. Wie schätzen

Sie diese Quote ein? Gibt es dazu Vergleiche zu

ähnlichen Unternehmen oder gar zu anderen

Bahnunternehmen?

Dani Grünenfelder (DG): Die Umfrage basierte auf Frei-willigkeit. Der Rücklauf von 60% ist daher im Vergleich zu anderen Bahnunternehmen aber auch zu branchen-fremden Unternehmen eine gute Quote. Es zeigt erfreu-licherweise klar auf, dass etwa gleich viele Mitarbeiten-de wie 2007 mitgemacht und ihre Meinung kund getan haben.

Markus Wetter (MW): Die Höhe der Rücklaufquote ist ei-nerseits ein Indikator für die Überzeugung der Mitarbei-tenden, was den Nutzen einer solchen Umfrage anbe-langt. Andererseits erwarten sie, dass die Ergebnisse ernst genommen werden und nachhaltig an den Ver-besserungspotenzialen gearbeitet wird.

R: Die Umfragen finden nun seit 2005 im Zweijahres-

rhythmus statt. Warum? Führt dies nicht zu einem

sogenannten Overkill?

DG: Ein modernes und zukunftorientiertes Unterneh-men nimmt eine Mitarbeiterumfrage in Angriff, wenn es davon überzeugt ist, dass ihre Mitarbeitenden ein Schlüs-selfaktor zum Unternehmenserfolg sind. Es ist ein Instru-

ment der Unternehmensführung und -entwicklung. Das wichtigste an einer Mitarbeiterbefragung ist die Umset-zung der Ergebnisse.

MW: Zu Beginn eines solchen Prozesses ist es in der Re-gel üblich, dass alle zwei Jahre eine Umfrage durchge-führt wird. Es gibt aber auch Unternehmen, die jedes Jahr eine Umfrage realisieren. Es geht dabei darum, zu überprüfen, was die definierten und kommunizierten Massnahmen zur Verbesserung oder Optimierung be-wirkt haben, respektive wie sie von den Mitarbeiten-den wahrgenommen wurden. Es gibt Massnahmen, die kurzfristig eine positive Veränderung bewirken, bei-spielsweise in sicherheitsrelevanten Themen und solche, wie die Optimierung der Führungsqualität, die mehr Zeit in Anspruch nehmen. Aufgrund der Art der Mass-nahmen ergibt sich die für die Unternehmung sinnvol-le Periodizität.

R: Wie hat sich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden

in den letzten Jahren generell entwickelt? Setzt sich

die RhB-Mannschaft noch mit vollem Engagement für

das Unternehmen ein?

DG: Das Engagement der Mitarbeitenden der RhB hat nach dem Rückschlag 2007 die Werte von 2005 wieder erreicht und in einigen Punkten übertroffen. Das Enga-gement liegt leicht über dem Durchschnitt anderer Un-ternehmen im europäischen Vergleich.

R: Wo sehen Sie den grössten Handlungsbedarf? Die

bereichsübergreifende Zusammenarbeit wurde ziemlich

tief bewertet. Sind da konkrete Massnahmen geplant?

MW: Die grössten Handlungsfelder zeigen sich in der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und in der Führungsqualität. Die bereichsübergreifende und rei-bungslose Zusammenarbeit ist für den Erfolg der RhB von essentieller Bedeutung. Aufgrund dieser Tatsache wurde das Projekt «Visita» gestartet. Dieses soll durch die Schaffung von Plattformen für Information und Kommunikation das gemeinsame Verständnis fördern und die gemeinsamen Interessen in den Vordergrund

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Markus Wetter

«Visita» für das gemeinsame Verständnis

Von Peider Härtli

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

stellen. Dabei geht es um den gegenseitigen Gedanken-austausch aber auch um Einblicke in andere Aufgaben-gebiete, Problemstellungen und Herausforderungen zu erhalten.

Markus Wetter: «Ein weiterer bedeutender Wert der RhB ist, dass wir offen und transparent kommunizieren».

R: …womit die Sensibilität für bereichsübergreifende

Zusammenarbeit gefördert wird. Wie sieht es im

Bereich der Führungsqualität aus? Ist da alles beim

Besten?

DG: Die Umfrage hat uns vor Augen geführt, dass wir auch in diesem Bereich ein grosses Optimierungspoten-zial haben. Dies ist enorm wichtig, denn wir halten in unseren Werten fest, dass unsere Führungskräfte Vorbil-der sind. Dazu haben wir das Projekt «Führungsent-wicklung» initiiert. Die Basis für sämtliche Aktivitäten im Bereich Führungsqualität ist ein geklärtes und ein-heitliches Führungsverständnis, das es zu erarbeiten gilt. Aufbauend darauf ist die Entwicklung und Umset-zung eines nachhaltigen Nachwuchs- und Führungs-entwicklungskonzeptes. Wir möchten, dass sich unsere Führungskräfte einerseits intensiv mit sich auseinan-dersetzen, sich ihrem Führungsverständnis bewusst werden und andererseits durch gezielte Massnahmen ihre Professionalität als Führungskraft weiterentwickeln.

R: Was verstehen Sie unter «Feedbackkultur»? Auge

um Auge, Zahn um Zahn?

MW: Im positiven Sinne: Ja! Ein weiterer bedeutender Wert der RhB ist, dass wir offen und transparent kom-munizieren. Feedback ist demzufolge ein eminenter Teil der Unternehmenskultur. Durch eine gut funktionieren-de Feedbackkultur quer durch alle Hierarchiestufen können sich Mitarbeitende und Organisationen weiter-entwickeln. Feedback geben ist eine bedeutende Form der Wertschätzung. Die Zusammenarbeit wird effektiver, das Vertrauen kann wachsen und die sozialen sowie persönlichen Kompetenzen werden weiterentwickelt. Um eine offene und transparente Feedbackkultur zu er-

halten, sind der Austausch und die Kommunikation un-tereinander von enormer Bedeutung. Offene, ehrliche und konstruktive Rückmeldungen, beispielsweise über Arbeitsleistung oder Führungsverhalten zu geben, aber auch die Bereitschaft, offene Rückmeldungen entgegen- und anzunehmen, muss gelernt werden.

DG: «Ergänzend zu Projekten ‹Visita›, ‹Feedbackkultur› und ‹Führungsentwicklung› werden in den einzelnen Geschäftsbereichen individuelle Massnahmen mit den entsprechenden Vorgesetzten vereinbart».

R: Wie wollen Sie die Massnahmen für eine noch bessere

Mitarbeiterkultur konkret umsetzen und wann?

DG: Im Dezember 2009 haben sich Führungsteam und HöKa mit den Resultaten auseinandergesetzt und sich für 2010 Ziele zur Verbesserung und Optimierung ge-setzt. Im Projekt «Visita» wurde im Februar ein Work-shop mit Führungskräften durchgeführt und Massnah-men und deren Umsetzung definiert. Im Projekt «Feedbackkultur» geschieht dies im März und im Projekt «Führungsentwicklung» im April. Ergänzend zu diesen drei Projekten werden aufgrund der Resultate der Mit-arbeiterumfrage und der FGLB-Runde 2009/10 in den einzelnen Geschäftsbereichen individuelle Massnah-men mit den entsprechenden Vorgesetzten vereinbart.

R: Nutzen Sie die Gelegenheit, um unseren Mitarbei-

tenden über die InfoRetica Ihre Wünsche, Erwartun-

gen oder auch Bedenken mitzuteilen.

DG: Wir erwarten, dass alle Mitarbeitenden und insbe-sondere die Führungskräfte aktiv an der Umsetzung der Massnahmen mitarbeiten…

MW: ... Massnahmen, die Veränderungen mit sich brin-gen. Veränderungen brauchen Zeit, insbesondere wenn es um die Entwicklung der Persönlichkeits-, Sozial- und Führungskompetenzen geht.

Dani Grünenfelder, Markus Wetter, wir danken im Namen

von allen Mitarbeitenden herzlich für das Gespräch!

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Dani Grünenfelder

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Leitsatz: Wir arbeiten flexibel und bieten unseren

Kunden ein unvergessliches Erlebnis

Die Fahrgäste der Rhätischen Bahn haben sehr indivi-duelle Bedürfnisse. Unsere Aufgabe ist es, diese tagtäg-lich von Neuem zu erkennen und für jeden Kunden die bestmöglichen Lösungen zu finden. St. Moritz ist ein re-nommiertes Reiseziel mit einer sehr internationalen und vielfältigen Kundschaft. Immer wieder werden wir mit spannenden und vielseitigen Aufgaben konfrontiert. Dies erfordert von allen Mitarbeitenden ein entspre-chendes Know-how sowie hohe Flexibilität. Nur Dank dem Engagement und der guten Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Geschäftsbereiche gelingt es auch kurzfristig auf unverhoffte Kundenprobleme zu reagie-ren, wie der vorliegende Leserbrief zeigt.

Resultat: Positive Kundenrückmeldungen wie dieser Leser-brief motivieren von Neuem und sind eine erfreuliche Anerkennung für getätigte Anstrengungen. Indem wir den Gast mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft be-gegnen, wird es uns auch zukünftig gelingen, zufriedene Kunden für die Rhätische Bahn zu begeistern.

Wir verblüffen unsere KundenVon Luis Maissen, Leiter Verkauf St. Moritz

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Leserbrief in «Die Südostschweiz» vom20. November 2009

Luis Maissen

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Im Jahr 2009 haben wir das Ziel in Sachen Arbeits-sicherheit mit 72 Berufsunfällen knapp erreicht. Das ist wiederum eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Viele Fach- und Dienstbereiche im Aussendienst und Bahnhöfe haben bereits ein ganzes Jahr oder gar noch länger unfallfrei gearbeitet. Das sind Mannschaftsleis-tungen, die zeigen, dass man auch bei strengen hand-werklichen Arbeiten mit gutem Teamwork in der Tat un-fallfrei arbeiten kann - denn: Sicherheit ist machbar.

Dass sich diese Anstrengungen auszahlen, zeigt auch die Entwicklung des Prämiensatzes für die SUVA-Prämi-en: musste die RhB im Jahr 2000 Prämien in der Höhe rund 1.5 Mio CHF bezahlen, so hat sich dieses Volumen in der Zwischenzeit massiv reduziert – 2010 bezahlt die RhB erstmals eine Prämie weniger als 1 Mio CHF. Dieser Effekt ist nicht auf den tieferen Personalbestand zu-rückzuführen, sondern dadurch begründet, dass die SUVA als Versicherung wegen des Rückgangs der Berufs-unfälle bei der RhB deutlich Kosten spart. Diese Einspa-rung wird uns als Grosskunde direkt weitergegeben. So ist nämlich auch der Prämiensatz von 1.56 % auf 0.94 % (der Lohnsumme) gesunken.

Die Zahlen zeigen, dass sich die führungs- und franken-mässigen Investitionen in die Arbeitssicherheit ganz konkret rechnen.

Die Sicherheitsorganisation wird zusammen mit den Li-nienvorgesetzten auch in Zukunft alles daran setzen, dass der Schwung und die Entwicklung der positiven Trendwende auch in Zukunft anhalten werden.

So ist unter anderem für dieses Jahr vorgesehen, dass die Mitarbeitenden der Produktion und der Infrastruktur

sowie des Visiteurdienstes mit neuen Winterschuhen ausgerüstet werden. Die von unserem Lieferanten neu entwickelte Sohle ist gegenüber den bisher verwende-ten Sohlen auch bei tiefen Temperaturen griffig und leistet einen Beitrag, dass die Unfallzahlen, die auf das Konto «ausgleiten, stolpern» zurückzuführen sind, wei-ter gesenkt werden können.

Mit der im ersten Semester 2010 vorgesehenen Inkraft-setzung des Elektrosicherheitskonzepts werden die Er-dungsvorgänge sicherer gemacht. Unter anderem sind damit auch Verbesserungen in der persönlichen Schutz-ausrüstung für die Mitarbeitenden vorgesehen, welche Schaltungs- und Erdungsvorgänge vornehmen.

Weiter ist vorgesehen, dass noch im ersten Semester ein neues EDV-Tool für das Abklären der Unfälle eingeführt wird. Dieses erleichtert das Zusammentragen der vielen für eine seriöse Abklärung eines allfälligen Unfalles er-forderlichen Sachverhalte, Daten und Unterlagen. Damit wird es möglich sein, auch Details auswerten zu können und allfällige Regelmässigkeiten von Ursachenkombi-nationen besser herauszufiltern. Denn nur diejenigen Ursachen, die bekannt sind, können mit Massnahmen angegangen werden.

Im Nachgang zu den im November und im Januar durch-geführten Seminaren «Arbeitssicherheit im Rangierbe-trieb» ist vorgesehen, dass im März/April die Güterwagen durch ein Team nochmals begutachtet werden, damit Nachrüstungsbedarfe für bessere (und ergonomisch möglichst richtige) Stehplattformen-/Haltemöglichkei-ten ermittelt und entsprechende Nach-/Umrüstungsak-tionen in die Wege geleitet werden können.

Entwicklung Berufsunfälle / SUVA-Prämiensatz

0

20

40

60

80

100

120

140

160

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Jahr

Anz

ahl B

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sunf

älle

0

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0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

Präm

iens

atz

(in %

der

Lo

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Anzahl Berufsunfälle RhB Prämiensatz (in % der Lohnsumme)

Arbeitssicherheit ist ein allgegenwärtiges Thema, auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten kann mit wenig viel erreicht werden. Sanierte Treppe in Samedan

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Sicherheit ist machbar!Von Roald Hofmann

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Im Rahmen einer Überarbeitung unserer Angebotsbro-schüre «Steinbockstarke Bahnerlebnisse» hat der Bereich Marketing-Kommunikation zusammen mit der Agentur panta rhei pr und Süsskind Graphic’s ein neues Konzept für ein Nachfolgeprodukt ausgearbeitet. Mit Vertretern aus den Märkten, Produktmanagement und Unterneh-menskommunikation wurden dazu zwei Workshops mit folgenden Zielen durchgeführt:

Der Workshop brachte die Teilnehmenden zu folgen-

dem Fazit:

Das neue Produkt soll die RhB-Flaggschiffe kommuni-zieren. Also Trägerprodukte der RhB wie der Glacier Ex-press, der Bernina Express und das UNESCO Welterbe. Weiter soll das Magazin saisongerecht informieren und vermehrt mit «mood maker» gespickt sein, sich in erster Linie an den Einzelgast richten, nicht nur über Produkte informieren, sondern vordergründig die Leser zum Kauf und Konsum anregen. Produziert wird das Magazin in drei Sprachen. Das Leit- und auch Titelmotiv bleibt na-türlich unser Steinbock.

Was dann geschah …

Es entstand ein neues, modernes, spektakuläres Stein-bock Magazin, oder kurz – der Steinbock! Es ist also ganz bewusst keine «Broschüre» mehr, sondern ein «Magazin» sein. Die «mood maker»: Der neue Steinbock weckt mit vielen Bildern die Emotionen des Lesers. Nicht nur Bilder zu den Angeboten selbst sind zu finden, auch ganzseitige, auf Hochglanz polierte Fotografien laden zum Träumen ein. Ein Zückerchen für die Fans: Eine doppelseitige Foto-grafie kann sogar als Poster herausgenommen und wenn gewünscht, über das Bett gehängt werden.

Zurück in die Zukunft schickt uns das Editorial des Ma-gazins. Mit Geschichten und Anekdoten aus früheren Zeiten, im Zusammenhang mit dem Jahresthema «100 Jahre Berninalinie». Wer dann zu Taten schreiten will,

kann sich aus dem Eventkalender gleich schon mal die Termine von Jubiläumsevents und Sonderfahrten in die Agenda schreiben. Die Gewichtung der Angebote liegt neben den diesjährigen «100 Jahr Bernina»-Angeboten natürlich nach wie vor auf den Flaggschiffen UNESCO Welterbe, Bernina Express und dem Glacier Express.

Weitere Produkte werden einzeln oder zu zweit auf ei-ner Seite angepriesen und die kleineren Angebote auf sogenannten Kombi-Seiten zusammengefasst. Trockene Informationen wie Preise und Fahrpläne wurden neu im hinteren Teil des Magazins zusammengefasst. So wird der Leser nicht von lästigen Zahlen geplagt und kann sich voll und ganz von den Angeboten überzeugen las-sen. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob ein Angebot zu einem passt, kann sich in der Eignungstabelle auf Seite 28 davon überzeugen oder sich ein anderes Angebot heraussuchen.

Haben Sie gewusst, dass der Steinbock eine ganze Seite den «Crazy Figures» der Rhätischen Bahn widmet? Image-prägende Facts & Figures werden unter dem Titel: «Hät-ten Sie das gewusst?» präsentiert und lässt die Leser gar nicht schlecht staunen. Hätten Sie es denn gewusst?

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere

Website

Das Steinbock Magazin serviert zu jedem Angebot gleich auch noch den Webcode auf dem Silbertablett. Somit kann unter www.rhb.ch bequem auf die gewünschten Details zugegriffen werden. Dort finden Kunden mehr Details zu den Steinbock-Angeboten. Verweisende Links auf den Angebotsseiten wecken das Interesse des Users für subsidiäre Produkte und Angebote. Das neue Stein-bock Magazin ist ausgeliefert worden und kann ab Ende März an den RhB-Bahnhöfen bezogen werden – viel Spass beim Durchblättern!

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Neues Steinbock-MagazinVon Marielene Froidevaux

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Die Rhätische Bahn bestellt im Dezember 2009 bei der Schalker Eisenhütte in Gelsenkirchen, Deutschland, vier dieselelektrische Lokomotiven.

Es ist wahrscheinlich kaum (mehr) bekannt, dass diese Firma, damals hiess sie noch «Gewerkschaft Schalker Ei-senhütte», der RhB schon einmal Triebfahrzeuge für den Bahndienst geliefert hat: es waren dies 1968/69 die beiden schweren Elektro-Traktoren Te2/2 74 und 75 (232 kW, 24 t). Damals war die Firma ein Zulieferer der Stahlwerke und Kohlenzechen im Ruhrgebiet, also für «sehr robuste» Produkte zuständig. Wenn man die Bergbau-Fahrzeuge im Einsatz sah, hatte man Ver-ständnis dafür, dass die Schalke-Leute die RhB-Trakto-ren als extreme Leichtfahrzeuge einstuften und etwas Mühe mit der «Feinarbeit» hatten – für RhB-Begriffe waren die Traktoren immer noch extrem massiv, fast «Panzerwagen».

Inzwischen ist die Bergwerk- und Schwerindustrie im Ruhrgebiet weitgehend verschwunden und damit ha-ben sich auch die Zulieferer - soweit noch vorhanden - verändert und den neuen Märkten angepasst. Aus der «Gewerkschaft Schalker Eisenhütte» ist eine «Schalker Eisenhütte Maschinenfabrik GmbH» geworden, die nun unter anderem auch «normale» Eisenbahnfahrzeuge produziert.

Die beiden RhB-Traktoren Te2/2 74 und 75, Inbetrieb-nahme 1969, Ausmusterung 2002, waren ganz beson-dere Fahrzeuge. Es waren die ersten «Thyristor-Fahr-zeuge» der RhB. Hier wurden also erstmals anstelle von elektromechanischen Apparaten rein elektronische Steuerelemente (Dioden, Thyristoren) verwendet. Damit war auch eine sehr feine, stufenlose Geschwindigkeits-

und Zugkraftregulierung möglich, was der Bahndienst bei diesen Traktoren forderte, denn sie mussten Schot-terwagen mit kleiner und fein regulierbarer Geschwin-digkeit hinter der Schotterreinigungsmaschine nach-führen. Lieferant der elektrischen Ausrüstung und auch Generalunternehmer war Siemens, Bahnabteilung, Er-langen. Als Vorbilder für die RhB-Bahndiensttraktoren dienten die bereits in grosser Zahl bei Ewald Kohle AG, Recklinghausen, im sehr rauen Einsatz sich befindlichen Elektrolokomotiven mit Thyristorsteuerung von Siemens. Dort war beim Kohleverlad auch eine subtile Geschwin-digkeitsanpassung notwendig.

Nebst den genannten betrieblichen Vorteilen für den Bahndienst wollte man mit den neuartigen Thyristor-Traktoren Te2/2 74 und 75 aber noch etwas anderes er-wirken. Die RhB plante Nahverkehrs-Pendelzüge und Lokomotiven für das Stammnetz zu beschaffen. Die «Techniker der RhB in Landquart» wollten für diese gros-sen Neubeschaffungen unbedingt auf die zukunftsge-richtete Leistungs- und Steuerelektronik übergehen, was dann auch geschah. Aber es galt noch sehr viele Versuche und Messungen durchzuführen, um die Ein-flüsse auf das speisende Netz (Oberwellen) und die Si-cherungs- und Fernmeldeanlagen abzuklären. Und es waren noch viele Leute in Bern und anderswo von der neuen Technik zu überzeugen.

Dazu dienten eben auch die 1968/69 von Siemens und Schalke gelieferten Traktoren Te2/2 74 und 75. Sie waren bei der RhB sozusagen die Vorreiter der modernen Triebfahrzeug-Generation mit Gleichrichter- und Um-richtertechnik!

(siehe auch «RhB-Nachrichten» 3/1969)

Diesellokomotiven damalsVon Franz Skvor

Abnahme der 2 RhB-Bahndiensttraktoren Te 2/2 74 und 75 am 11./12.2.1969 in der Montagehalle der Schalker Eisenhütte in Gelsenkirchen, Deutschland (Foto V. Asper, Fotosammlung F. Skvor, Chur)

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

An der internationalen Fahrplankonferenz vom 10.–15. Oktober 1938 in Budapest, offerierte Generaldirektor Windhoff von der Internationalen Speisewagen- und Schlafwagengesellschaft CIWL RhB-Direktor Branger und Betriebschef Lang vier bei der Montreux – Berner Ober-land Bahn (MOB) nicht verwendete Pullmanwagen. Die Gesellschaft liess die Fahrzeuge im Jahre 1931 von der Schweizerischen Industriegesellschaft in Neuhausen am Rheinfall (SIG) zum Preis von je Fr. 92 853.– für den Ein-satz in den Golden Mountain Pullman Express (Mont-reux – Zweisimmen [Interlaken]) bauen. Wegen der Weltwirtschaftskrise kamen diese Luxuswagen nur im Sommer 1931 zum Einsatz und standen nachher vor-wiegend in der Werkstätte Chernex abgestellt. Die CIWL offerierte alle vier Wagen zum halben Anschaffungs-preis. Nach Besichtigung der Wagen durch die RhB in Chernex entschied die Direktion, diese an Stelle von Zweiachsern in den Bestand zu nehmen. Für die Anpas-sung an die Verhältnisse der RhB waren Fr. 17 517.40 pro Wagen nötig. Der Verwaltungsrat erteilte einen Kre-dit für den Kauf dieser vier Wagen und den Umbau durch die Hauptwerkstätte in Landquart. Die Überfüh-rung von Montreux nach Landquart erfolgte noch im Jahre 1939, während die Umbauarbeiten sich bis ins Jahr 1940 erstreckten.

Die freizügigere erste Klasse enthält zehn breite einzelne Stühle und an jeder Wand einen Doppelsitz, also 14 Plätze, während die zweite Klasse sechs Einzel- und sechs Dop-pelstühle, 18 Sitzplätze aufweist. Wände und Decken sind

in hellem Holz gehalten und mit Blumenintarsien orniert. Die Beschläge und die kleinen Gepäcknetze über den Fenstern sind aus Messing. Polsterüberzüge und die dazu passenden Teppiche geben dem Innern einen Hauch von Luxus aus der Zeit der «Belle Epoque» der späteren 20er-Jahre. Im Gegensatz zur weiss/dunkelblauen Lackierung mit den Emblemen und Aufschriften der CIWL erhielten die Wagen bei der RhB als erste den crème/grünen Anstrich und bescheiden die Initialen der RhB.

Die Pullmanwagen standen während der Kriegsjahre der obersten Armeeführung unter General Guisan und seinem Stab zur Verfügung und kamen anlässlich von Inspekti-onsfahrten in Graubünden immer wieder zum Einsatz.Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die RhB die Salon-wagen teilweise im «Calais Engadin Express» ein, wel-cher als Anschlusszug an den gleichnamigen Normal-spurzug von Chur nach St. Moritz verkehrte. Um die nicht besonders guten Laufeigenschaften dieser Wagen zu verbessern, führte die HW Landquart im Jahre 1954 einige Anpassungen an allen vier Wagen durch. Die Drehgestelle erhielten Pendelwiegen zur besseren Abfe-derung. Um den Wagen ein ansprechenderes Aussehen zu verleihen, versteckte die HW die freistehenden Rah-men durch heruntergezogene Schürzen, wodurch sich die Proportion zwischen Fensterreihe und Untergurte verbesserte.

Nach der Zusammenlegung der beiden Polsterklassen wollte die RhB für ihre doch noch zahlreiche Kundschaft,

70 Jahre Pullmanwagen bei der RhBVon Gian Brüngger

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AS 1144 bei St. Moritz Zug 1144 mit Matterhorn

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

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welche die 1. Klasse benutzte einen besonderen Service bieten und führten deshalb ab 3. Juni 1956 die Salon-klasse ein. Die fünf Salonwagen, welche nun neu die Bezeichnung ASalon und die Nr. 1161 und 1241–1244 erhielten, fuhren während der Hochsaison in verschie-denen Zügen gegen Taxzuschlag in der neuen 1. Klasse. In der Mitte des Wagens über den Initialen und der Wa-gennummer stand gross «SALONWAGEN» angeschrieben. Auf diese Weise dienten sie noch viele Jahre auch Pro-minenten wie Farah Diba, Kaiserin von Persien, Mitglie-dern des englischen Königshauses, Feldmarschall Mont-gomery, Herbert von Karajan, Louis Armstrong, Claudette Colbert, Fernandel und viele andere für Fahrten nach den Bündner Ferienorten.

Nach Ablieferung einer grösseren Zahl Erstklass-Ein-heitswagen waren die Salonwagen mit ihren schlechten Laufeigenschaften und den gefährlichen Seitentüren für den gehobenen Reiseverkehr nicht mehr geeignet. Das Aufkommen der Hobby- und Nostalgiewelle Anfang der 70er-Jahre rettete die Wagen vor dem Abbruch. Nach-dem die MOB ihre beiden Salonwagen A 101 und 102 für Gesellschaftsfahrten gut einsetzen konnte, machte sich auch die RhB Gedanken, die Salonwagen entspre-chend einzusetzen. Die Wagen erhielten Mitte der 70er-Jahre in der Hauptwerkstätte in Landquart die dringend nötige Erneuerung mit Torsionsstabdrehgestellen aus ausrangierten Personenwagen von 1913. An Stelle der schlecht funktionierenden und gefährlichen Seiten-türen traten UIC-Falttüren, wie sie in den RIC-Wagen Am

und Bm der SBB eingebaut sind, zum Einbau. Die HW frischte die Inneneinrichtungen auf und bezog alle Polstersitze und die Teppiche neu. Mit dem nun crème/weinroten Anstrich mit goldenen Anschriften gleichen sie den TEE-Wagen. Seither standen sie übers ganze Jahr im Einsatz für Hochzeiten, Firmen- und Gesell-schaftsausflüge, Jubiläumsveranstaltungen, Reisebüros usw. Oft werden sie alle zusammen mit einem oder zwei Speisewagen, geführt von einer Ge 6/6 I, auf dem Stammnetz eingesetzt. An Spitzentagen im Winter dien-ten sie als 1. Klasswagen.

In der zweiten Hälfte der 90er-Jahre stand wiederum eine grössere Erneuerung oder der Abbruch dieser schö-nen Wagen an. Eine Aufarbeitung hätte beinahe eine Million Franken pro Wagen gekostet und da diese nicht zum Kerngeschäft der RhB gehören, musste ein anderer Weg gesucht werden. Dank dem Verein «pro Salonwa-gen», welcher vier Millionen Franken in Form von Spon-sorgeldern auftrieb, baute die RhB-Werkstätte Land-quart abermals die Wagen um und verpasste ihnen beinahe das Aussehen von 1931. Ihr Aussenanstrich gleicht wieder den Pullmanwagen der CIWLT und in der Mitte des Wagens ziert das Emblem «Festina lente» die Fahrzeuge. Die beiden Wagen As 1141 und 1142 sind zusätzlich mit der Heizung für die Berninalinie ausge-stattet und die 1143 und 1144 mit einem Bremszahn-rad für den Einsatz auf der MGB. Schliesslich besitzt der As 1144 die spezielle Lasche für den Einsatz auf der Gornergratbahn.

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AS 1144 bei St. MoritzBild oben: AS 1144 bei Poschiavo

Bild unten: Zug 1145F mit 707 und 4 WR, 4 AS bei Samedan

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Medienbahn

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Damals, vor 30 Jahren

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Neues in Kürze

TGV in Landquart

Von Bernhard Studer

Anzeigetafel Landquart am 16. Dezember 2009. Zu be-achten ist der RhB-Zug mit Abfahrt um 16.12 Uhr. Um einen «Train à grande vibration» kann es sich nicht ge-handelt haben, so schlecht sind die 500er Pendel nicht. Auch ein Lyria-Zug (mit Halt in Seewis-Valzeina) ist wohl kaum gemeint, denn diese kommen ja nicht mehr nach Graubünden.

Badminton Turnier für den Eisenbahner-Breitensport

Von Alberto Pedrillo

Für alle, die gerne Badminton spielen: Die SVSE Techni-sche Kommission der Sportart Badminton organisiert dieses Turnier mit Unterstützung von Eisenbahnern der RhB für Gross und Klein, Jung und jung gebliebene so-wie Sportler/innen, die es noch werden möchten.

Dies ist eine Gelegenheit der Fitness, Seele und Körper etwas Gutes zu tun, ein Ausgleich zum Alltag. Am 15. Mai 2010 treffen sich sowohl Anfänger als auch Profis in der Sporthalle VIAL in Domat/Ems, um Sport zu treiben und Kameradschaft zu pflegen. Das Turnier dauert von 10.15 bis 16.00 Uhr. Mit einem Einsatz von Fr. 15.00 (SVSE-Mitglied)/Fr. 20.00 (nicht SVSE-Mitglied) verbringst du einen tollen Badminton-Tag. Kinder bis 12 Jahre kön-nen gratis mitspielen. Es soll für dich eine Gelegenheit sein, dich mit anderen Sportler/innen des öffentlichen Verkehrs zu messen.

Willst du dabei sein? Das Anmeldeformular findest du auf der Homepage www.svse.ch unter Badminton oder melde dich bei: Beat Gansner – Bahnhof Domat/Ems – [email protected]. Anmeldeschluss ist der 05.05.2010

Mach mal Pause …

Von Kurt Wyss

So gesehen und sogleich fotografisch festgehalten in Chur: Abstellgeleise, am 3. Februar 2010.

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RhB verblüfft als Gastgeberin

Von Eugen Cantieni

Zwei Delegationen aus Asien wurden erfolgreich auf un-serem Netz befördert. Sehr erfreut haben sich diese über das kleine Präsent in Form einer RhB-Schokolade und die Grussworte des VGL gezeigt. Die vielen Fotos, welche sie während der Fahrt gemacht haben, werden sie auch zu Hause an unsere Landschaft und Unterneh-mung erinnern.

Der zufriedene Staatsmann von Korea, Lee Myung-bak, liess sich gar noch zusammen mit Gastgeber Claudio Melcher fotografieren.

Hochbetrieb in Bergün

Von Claudio Föhn

Seit Jahrzehnten sind die Massen von Schlittler ein ge-wohnter Anblick in Bergün. Jahr für Jahr erfreuen sich Jung und Alt an der berühmten Abfahrt zwischen Preda und Bergün. Auch dieses Jahr fanden tausende Schlittler ihren Weg ins Albulatal. Bei Sonnenschein und guten Pistenverhältnissen geniessen die Wintersportler die schöne Umgebung und das abwechslungsreiche Angebot.

So sind wir immer bemüht, die Qualität des Angebots zu verbessern. Eine grosse Optimierung erreichten wir durch die Einführung eines zweiten Schlittelzuges. Die-ser fährt jeweils Samstag und Sonntag 8 Minuten nach dem Regio Express ab Chur und entlastet den Fahrplan spürbar.

Seit bald 50 Jahren nutzten die Wintersportler die Rhä-tische Bahn zum Transport nach Preda. Millionen Schlit-ten hat das Bahnhofgebäude schon gesehen und seit dem Bahnbau hat sich auch das Aussehen des Bahnhof-areals nicht oft gewandelt. Das ändert sich jedoch ab diesem Frühling. Der ganze Bahnhof Bergün wird um- und ausgebaut. Die Rampe samt Güterschuppen wird entfernt und an die Stelle rückt ein separates Schlittel-zuggleis. Um eine höhere Sicherheit zu gewährleisten werden die Perronanlagen verbreitert und erhöht. Die Strasse nach Latsch, welche zurzeit über den Bahnhof-platz führt, wird ebenfalls verlegt und führt in Zukunft am Bahnhof vorbei. Auch das Domino 65 wird durch ein neues Domino 67 ersetzt.

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100 Jahre Berninastrecke und deren Fahrzeuge

Von Christian Theus (pens. Lokführer)

Das Bild zeigt den Berninatriebwagen Nr. 30 auf der Arosalinie im Einsatz. Anno 1948 habe ich beim Umbau der BB Triebwagen Nr. 30 bis 34 als Lernender mitge-wirkt. Der Umbau hat sich bewährt und die TW haben gute Dienste auf den Strecken der Bernina und Chur-Arosalinie geleistet. Mögen sich die neuen Fahrzeuge der RhB auf allen Strecken auch so lange bewähren.

Eine Rarität

Von Christoph Berger

Im Jubiläumsjahr der Berninabahn bin ich auf diese An-sichtskarte gestossen, welche ich vor Jahren erwerben konnte. Es hiess, dass sie rar sei, was die Ansichtskar-tenhändler aber bei jeder Karte sagen.

Neue Berufskleider für das Lokpersonal

Von Thomas Baumgartner

Rechtzeitig auf die Sommersaison wird das Lokpersonal erstmals mit komplett neuen Berufskleidern ausgerüs-tet. Derzeit werden die Masse der über 220 Mitarbeiten-den genommen. Das attraktive Kleidersortiment mit ei-nem ausgesprochen hohen Grad an Funktionalität soll die Lokführerinnen und Lokführer als wichtige Botschafter der RhB präsentieren.

Spitzenleistung an einem Spitzenverkehrstag

Von Thomas Baumgartner

Erstmals in der Geschichte der RhB konnte am 14. Feb-ruar 2010 ein Albula-Entlastungsschnellzug mit einem Triebzug geführt werden. Damit wurden den Fahrgästen gegen 100 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung gestellt. Dieser Entlastungszug brachte hunderte von Fahrgästen von den Ferien, vom Tagesausflug, vom Skifahren, vom Schneeschuhwandern, vom Pferderennen und von vie-len andern Aktivitäten sicher, zuverlässig und pünktlich nach Chur. Die RhB-Mannschaft hat an diesem speziel-len Wochenende einmal mehr eine gemeinschaftliche Topleistung erbracht.

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ALLEGRA – designed by Livio

Von Thomas Baumgartner

Livio Baumgartner (8) ist vom «ALLEGRA»-Triebzug be-geistert. Er bastelte allein aufgrund von Fotos in der In-foRetica Nr. 4/2009 aus Papier den Triebzug mit vielen Details wie Wagenübergänge, Nummer, Pantograf, Tür-anordnung, usw. nach. Natürlich gehört zum Zug auch ein Bahnhof – und zwar der höchste Bahnhof der RhB, Ospizio Bernina.

Guetzli-Verteilung sorgte für verblüffte Pendler

Von Thomas Sonderegger

Am 15. Dezember 2009 überraschten die Teams der Bahnhöfe Davos Platz und Klosters die treuen Bahn-pendler mit Mailänderli-Guetzlis. Rund 200 Gäste er-hielten in den Frühzügen diese süsse Überraschung überreicht. Vom Bahnhofteam wurden 10 Kilo Teig zu ca. 1000 Mailänderli verarbeitet.

Vertrag Diesellok

Von Simon Rageth

Die RhB bestellt für ihren Infrastrukturbereich beim Schienenfahrzeughersteller Schalker Eisenhütte Maschi-nenfabrik GmbH in Gelsenkirchen (Deutschland) vier neue leistungsstarke Diesellokomotiven. Der Auftrags-wert beträgt rund 25 Millionen Franken. Der Vertrag dazu wurde am 17. Dezember 2009 unterschrieben.

Signaletik Verwaltungsgebäude

Von Simon Rageth

Die Signaletik im Verwaltungsgebäude wurde kürzlich neu gestaltet. Hinter der alten Empfangstafel kam eine noch viel ältere Empfangstafel zum Vorschein. Der «Chef der Ausland-Propaganda» war beispielsweise schon früher im Erdgeschoss angesiedelt und im 1. Stock war Platz für ein «Lesezimmer».

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ARD hoch zwei

Von Peider Härtli

Gleich zweimal durften wir kürzlich das ARD bei uns empfangen. Vom 18. bis 20. Februar drehte das Team um Alexander Gross einen Beitrag für die bekannte und beliebte Sendung Ratgeber Reisen. Thema war (natür-lich) das Jubiläum der 100-jährigen Berninalinie. Aber nicht nur: Start der Reise war Chur. Auf der Fahrt im Bernina Express Richtung Bernina machte das TV-Team Halt beim Hotel Grischuna in Filisur und auf der Schlit-telbahn Preda – Bergün. Auf der Berninalinie ging›s dann so richtig zur Sache. Hauptthema war das Hotel/Ristorante Alp Grüm. Der Pächter Primo Semadeni und die Geschäftsführerin Elisabeth Erber haben ihr Haus im besten Licht gezeigt - die ganze TV-Mannschaft war be-geistert, auch von den kulinarischen Künsten der Küchen-mannschaft!

Genau zum selben Zeitpunkt war nochmals ein ARD-Team auf der Berninalinie unterwegs. Volker Schwenk drehte einen Filmbeitrag für die Sendung Europa Maga-zin. Hauptthema war dabei die Schneeräumung am Bernina, bzw. die hohe Kunst, die Gleise von den Schnee-massen zu befreien, damit die Züge wieder sicher und fahrplanmässig verkehren können – Situationen, wel-che die nicht schneegewohnten Zuschauer in Deutsch-land stark beeindruckt haben. Wie auf Kommando fiel an den Drehtagen Schnee in Hülle und Fülle. Einmal mehr war auch Bahnmeister Stefano Crameri und seine Mannschaft gefordert – nicht «nur» in seiner anspruchs-vollen Schneeräumungsarbeit, sondern auch noch als Betreuer des TV-Teams. Grazcha fich, mille grazie!

V.l.n.r.: Jan Gehring (Ton), Alexander Gross (Regie), Linda Kosa, Elisabeth Erber, Peter Michaely (Kamera), Primo Semadeni, Peider Härtli

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Am 20. Januar 2010 eröffnete das Verkehrshaus der Schweiz gemeinsam mit den CEO’s der drei bedeutends-ten Schweizer Bahngesellschaften BLS, RhB und SBB dreineue Bahnsimulatoren in der Halle Schienenverkehr.

Mit den neuen Bahnsimulatoren ermöglicht das Ver-kehrshaus der Schweiz seinen Besuchern das Erlebnis einer Führerstandsfahrt auf verschiedensten spannen-den Strecken in der Schweiz. Diese Führerstandsfahrten basieren auf «echten» Videoaufnahmen der jeweiligen Partner; aufgenommen, digitalisiert und installiert mit Unterstützung der Fachhochschule Bern, Bereich Elekt-rotechnik. Optisch werden Schienenfahrzeuge der Part-ner an den Aussenwänden der Simulationsboxen auf die zu erwartenden Strecken in der Führerstandsbox aufmerksam machen. Der RhB-Simulator begeistert mit der beeindruckenden Strecke der Berninalinie in drei Etappen: Von Tirano nach Poschiavo, weiter über Alp Grüm zum Ospizio Bernina und zum Schluss nach Pont-resina.

Jungfernfahrten durch die 3 CEO’s medial inszeniert

Nach einem kurzen Interview durch Daniel Suter, Direk-tor des Verkehrshauses, über die Motivation für das En-gagement der einzelnen Bahnen mit je einem Loksimu-lator sowie einer Frage zum Hauptgrund für die Streckenauswahl, weihte jeder CEO den eigenen Loksi-mulator mit der Jungfernfahrt offiziell ein. Bernhard Guillelmon von der BLS legte vor und gab einen ersten

Eindruck zum Fahrgefühl in einem solchen Simulator. Anschliessend trumpfte Erwin Rutishauser mit einer Fahrt von Ospizio Bernina dem Lago Bianco entlang nach Bernina Lagalb auf. Er steuerte die Maschine dabei im vorgegebenen Tempo und bewies sein Multitasking-Talent, indem er gleichzeitig fuhr und Fragen zu Schnee-räumungen, Streckendetails, Bernina Jubiläum usw. be-antwortete. Als letzter war Andreas Meyer (CEO SBB) an der Reihe. Dynamisch beschleunigte er auf 120 Km/h und machte dabei Sprüche wie: «jetzt mal mit richtigem Tempo und Normalspur in einem Doppelstöckigen Zug und erst noch mit Speisewagen», was von allen als kla-re Sticheleien Richtung BLS und RhB erkannt wurde. Aus dem Schmunzeln wurde bei den rund 30 Journalisten und rund 70 anwesenden Gäste dann aber ein Lachen, als der Zug kurz vor dem Ziel nach einer Geschwindig-keitsüberschreitung mit einer Schnellbremsung vor ei-ner wartenden Schulklasse auf einem Unterwegsbahn-hof zu stehen kam. «Der Loksimulator verzeiht nicht alles. Es ist nichts passiert. Es wurde eine Schnellbrem-sung eingeführt», wurde gross auf dem Bildschirm sichtbar. Andreas Meyer trug das ganze jedoch mit Fas-sung. Anschiessend waren die einzelnen CEO’s bei inte-ressierten Medien von TV, Radio und Print gefragte In-terviewpartner. Es entstanden insgesamt über 40 Berichte in der Schweizer Medienlandschaft.

Die Berninastrecke als Lokführer erleben Von Pascal Rechsteiner und Verkehrshaus Schweiz

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Andreas Meyer, Bernhard Guillermon, Erwin Rutishauser und Daniel Suter weihen die Loksimulatoren ein

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«Die RHB ist ein Wunderwerk»Von Dijana Mutvar und Peider Härtli

Er ist der älteste, noch lebende Lokführer der Rhäti-schen Bahn. In seinem neusten Werk «Ausser Dienst» erzählt er von 42 Berufsjahren, von denen er 33 Jahre als Lokführer erlebte. Er durchquerte den ganzen Kan-ton in vielen verschiedenen RhB-Lokomotiven.

Nach seiner Lehre als Maschinenschlosser und verschie-denen Stellen bei der Rhätischen Bahn, konnte sich An-dreas Donatsch seinen Bubentraum erfüllen und Ende der 30er Jahre als Lokführer durchstarten. Spannende Erlebnisse und Erfahrungen in vielen Situationen erzählt er in seinem Buch.

Seine Jahre bei der Rhätischen Bahn wurden nicht nur durch wunderschöne Erfahrungen begleitet, sondern auch durch manche Stolpersteine.

Trotzdem ist und bleibt die Rhätische Bahn für den heu-te 94-jährigen ehemaligen Lokführer Andreas Donatsch eine Herzensangelegenheit. Die Redaktion wollte die Erlebnisse von Andreas Donatsch hören und besuchte den Pensionierten im Alters- und Pflegeheim in Maien-feld.

Andreas Donatsch, verfolgen Sie das Geschehen der

Rhätische Bahn immer noch?

Selbstverständlich. Bis vor meinem Unfall, der sich am 17. August 2009 ereignete, reiste ich sehr viel mit der RhB und hatte auch Kontakt mit den Kollegen der Rhä-tischen Bahn. Dieser Unfall hat meinen Aktionsradius stark eingeschränkt und damit hat sich auch mein Le-ben stark verändert. Ich verfolge das Geschehen der RhB nur noch anhand der InfoRetica und aus den Medien.

«Ich durfte mir meinen Bubentraum-beruf erfüllen.»

Was haben Sie an der Rhätischen Bahn als Arbeitge-

berin besonders geschätzt?

Durch meine Arbeit bei der RhB hatte ich die Möglich-keit, die schönen Landschaften in allen Jahreszeiten zu sehen und lernte viele Menschen kennen. Ich durfte mir meinen Bubentraumberuf erfüllen.

Herr Donatsch, was waren Ihre schönsten Erlebnisse?

Diese gebe ich natürlich nicht preis. Dazu sage ich nur, kauft das Buch mit meinen Erlebnissen als Lokomotiv-führer, auf der Seite 68 ist es beschrieben. (schmunzelt)

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Andersrum, was waren Ihre schlimmsten Erlebnisse?

Dieses Erlebnis steht auf der Seite 42. (schmunzelt im-mer noch)

«Eine geniale Idee wird Wirklichkeit!»

Zur heutigen RhB: Wie finden Sie die neusten

«ALLEGRA» Triebzüge?

Eine geniale Idee wird Wirklichkeit! Im Bereich der Technik und Entwicklung hat die Geschäftsleitung einen klaren Blick nach vorne. Diese neuen Züge bedeuten einen Quantensprung im Rollmaterial der RhB.

Was sagen Sie zur allgemeinen Entwicklungen der

Technik und der Sicherheit?

Ich verstehe natürlich, dass alles automatisiert worden ist, viele Bahnhöfe sind nicht mehr besetzt, das ist aber die Folge der Entwicklung der Technik. Dafür haben die Sicherheit und der Komfort enorm zugelegt.

Wie sind Sie dazu gekommen, Bücher zu verfassen?

Ich habe in meinen 42 Berufsjahren so viel erlebt und will das alles nicht für mich behalten. Mein erstes Buch er-schien im Jahre 1983 und mein neustes Werk letztes Jahr.

Haben Sie noch weitere Hobbies?

Vor dem Unfall habe ich viel Zeit der Schnitzerei gewidmet.

Was denken Sie hat sich zwischen früher und heute

verändert?

Früher waren es nur Männer, die Lokführer waren. Da-zumals musste der Lokführer jeweils auch einen Ham-mer in die Hand nehmen und teilweise Reparaturen vor Ort vornehmen. Heute gibt es auch Frauen, die diesen Beruf erlernen.

Andreas Donatsch, was wünschen Sie der RhB?

Ich wünsche der RhB weiterhin viel Erfolg und viele gute Jahre. Sie soll weiterhin Fortschritte in der Technik ma-chen. Der Bekanntheitsgrad der Rhätischen Bahn soll weiter steigen. Die RhB ist ein Wunderwerk.

Und wir danken Andreas Donatsch für das interessante Gespräch und wünschen ihm, dass er noch viele gesun-de Jahre verbringt und weiterhin das Geschehen der RhB interessiert verfolgt!

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Das Buch «Ausser Dienst» von Andreas Donatsch ist für Lesende der InfoRetica zum Spezialpreis von 19 Franken erhältlich, siehe Seite 51.

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2010

Die Bündner Güterbahn hat zum Kundenanlass eingela-den und zahlreiche Güterkunden sind dem Aufruf ge-folgt. Es wurden keine Mühen gescheut, um den Gästen ein abwechslungsreiches Programm anbieten zu können.

Nachdem die Kundschaft in Landquart und Chur durch Mitarbeitende vom Team G begrüsst wurden, haben sich alle im Verwaltungsratsaal der Rhätischen Bahn in Chur versammelt. Dort erwartete sie der Vorsitzende der Ge-schäftsleitung, Erwin Rutishauser, mit einer abwechs-lungsreichen Präsentation über das letzte Geschäftsjahr im Güterverkehr und die neuen Projekte im Gesamtun-ternehmen RhB. Danach informierte Martin Burkhardt, Leiter Güterverkehr speziell über die neuen Projekte im Güterverkehr wie Anschaffung der 2. Tranche Güterwagen, eines Reach Stackers in der Surselva und die damit ver-bundene Eröffnung eines Güterumschlagzentrums Sursel-va in Schnaus-Strada ab dem Jahr 2011. Abschliessend bedankte sich Erwin Rutishauser für die Aufträge und die gute Zusammenarbeit.

Die ganze Gesellschaft von dreissig Personen begab sich zum Bahnhof Chur, wo am Zug nach Disentis/M. die Stiva retica bereit stand. Während der Fahrt nach Disentis/M. wurden die Gäste mit Speis und Trank verpflegt, um für das Nachmittagsprogramm gestärkt zu sein.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Disentis/M. führte die Matterhorn Gotthard Bahn die Gesellschaft nach Sedrun. Beim Hauptgebäude warteten schon die Herren Schmid und Pfiffner, um in zwei Gruppen den Teilnehmern die NEAT-Baustelle in Sedrun näher zu bringen.

Gut ausgerüstet mit einem Helm der Bündner Güter-bahn und der notwendigen Sicherheitsausrüstung be-gab sich die erste Gruppe mit dem Tunnel-TGV zum Schachtkopf. Hier wurde die eindrückliche Transportlift-anlage und die dazu notwendigen Betriebsaggregate besichtig. Nach der exklusiven Führung wurde die Gruppe im Infozentrum mit einem Film und einer Füh-rung durch das Museum umfangreich informiert, wäh-rend die zweite Gruppe sich nach dem Museumsbesuch ebenfalls in den Tunnel begab.

Nach Beendigung dieser sehr informativen und emp-fehlenswerten Führung erwartete die Gäste eine kleine Überraschung. In Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Disentis/M. und der Matterhorn Gotthard Bahn wurde die Stiva retica mit dem Bauzug bis zum Baustellenbahnhof gefahren. Somit konnte die Gruppe direkt vor Ort in den Sonderwagen einsteigen und die Fahrt nach Disentis/M. aus einer ganz anderen Perspektive geniessen.

Auf der Rückfahrt zwischen Sedrun und Chur/Landquart wurden interessante Gespräche geführt, Informationen wie auch Visitenkarten ausgetauscht oder einfach die Bahnfahrt genossen. Die Kunden der Bündner Güter-bahn bedankten sich am Schluss der Reise herzlich für den erlebnisreichen Nachmittag mit Erwin Rutishauser und dem Güterteam.

Das Güterteam bedankt sich an dieser Stelle auch bei den Hostessen für die nette Bedienung im Sonderwagen, al-len anderen Beteiligten und vor allem auch bei der Alp-Transit Sedrun, beim Bahnhof Disentis/M. und der Mat-terhorn Gotthard Bahn für den reibungslosen Ablauf.

Kundenanlass der Bündner GüterbahnVon Wiro Capol

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MGB-Triebzüge laufen vom StapelVon Roberto G. Paravicini

Die Feierlichkeiten von Ende November anlässlich des Jubiläums «10 Jahre Vereina» lösten ein grosses Echo in der Öffentlichkeit und bei den Medien aus. Der VIP-An-lass war ein voller Erfolg, aber auch die Kundenanlässe in den Reisezügen sowie auf den Verladebahnhöfen Selfranga und Sagliains wurden sehr gut aufgenommen. Das bestätigte die positive Resonanz verblüffter Kunden.

Einen grossen Teil zum Erfolg haben die vielen Mitarbei-tenden der RhB beigetragen. Täglich und bei jedem Wetter haben sie unsere Kundschaft beim Autoverlad mit vollem Einsatz bedient.

Als Dankeschön für den Einsatz wurden alle Mitarbei-tenden vom Vereina auf einen Ausflug eingeladen. Um 09.34 Uhr fuhren wir mit der RhB nach Scuol. Gian Mey-er, Leiter Betrieb, und der Simon Rohner, Leiter Verkauf empfingen uns herzlich.

Nach der Begrüssung hatten wir die Möglichkeit, den neu umgebauten Bahnhof zu besichtigen. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Simon und Gian.

Scuol hat nicht nur einen neu umgebauten Bahnhof, sondern auch eine neue Bergbahn zu bieten. Wir durf-ten uns, von der vor kurzem eröffneten Bahn auf die Motta Naluns fahren lassen. Wir waren beeindruckt von der modernen und grosszügigen Gondelbahn.

Oben angekommen wurden wir im Bergrestaurant La Motta von Nadia Potenza und ihrem Team in Empfang genommen. Bei strahlendem Sonnenschein durften wir auf der Terrasse bei einem Glas Weisswein das herrliche Bergpanorama geniessen. Anschliessend erwartete uns im Restaurant ein schmackhaftes Mittagessen.

Nach gemütlichem Beisammensein, wo unter anderem auch diverse lustige Geschichten der letzten 10 Jahre Vereina zu hören waren, verliessen wir die Motta wieder. Der interessante und gemütliche Tag wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

10 Jahre Vereina – im Zeichen der MitarbeitendenText von Erhard Wattenhofer und Thomas Glükler, Bilder von Annelies Bulfoni

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Weihnachtsevent F-MWVon Rahel Horrer

Es war meine Aufgabe, einen Anlass für unsere Abtei-lung zu organisieren. Grenzen waren mir fast keine ge-setzt: Ich hatte nur eine bestimmte Zeit - und Budget-vorgaben.

Das Auswählen einer geeigneten Aktivität war nicht so einfach wie gedacht. Es war schwierig etwas zu finden, um allen gerecht zu werden und obendrein den Spass-faktor nicht zu vernachlässigen.

Fünf Vorschläge musste ich meiner Berufsbildnerin und unserem Abteilungsleiter präsentieren. Gemeinsam ent-schlossen wir uns fürs Eisstockschiessen.

Eventtag

Alle organisatorischen Vorbereitungen waren abgeschlos-sen. Es konnte losgehen… Wir trafen uns am 9. Dezem-ber 2009 um 16.30 Uhr und fuhren mit dem Zug von Landquart nach Klosters. Obwohl keiner der Mitarbei-tenden wusste, was geplant war, gelang es einigen doch, die Aktivität herauszufinden. Nach rund 45 Minu-ten Zugfahrt erreichten wir Klosters. Es war kälter als gedacht und so brachten wir die Strecke Bahnhof – Sportzentrum schnell hinter uns.

Kaum angekommen, ging es auch schon los. Der Inst-rukteur erklärte uns die Schwerpunkte des Eisstock-schiessens und wir machten uns sofort ans Ausprobie-ren. Die gewohnten Anfängerschwierigkeiten tauchten

auf, hinderten uns aber schliesslich nicht daran, einen kleinen Wettkampf zu veranstalten. Eisstockschiessen war für viele etwas Unbekanntes. Diese Tatsache führte denn auch zu einigen lustigen Situationen. Je später der Abend, desto kälter wurde es und die Zeit für ein war-mes Getränk schien unweigerlich da zu sein.

Das Abendessen wurde der Kälte wegen um 30 Minuten vorverlegt, was bei allen positive Aufnahme fand. War-men Boden unter die kalten Füsse zu bekommen, war wirklich ein Bedürfnis. «Älplermakkaronen» und Apfel-mus sorgten dafür, dass wir uns alle wieder rundum warm fühlten.

Gemütlich sassen wir noch zusammen, bevor wir uns wieder Richtung Bahnhof bewegten. Inzwischen war es 21.30 Uhr und der Zug für unsere Heimfahrt stand schon bereit. Ich denke, es war ein gelungener Abend. Die Mitarbeitenden der F-MW sind unkompliziert, spontan und offen, was mir als Organisatorin die Arbeit sehr er-leichtert hat. Die Stimmung während des Abends war locker und ungezwungen.

Einen solchen Anlass zu organisieren, ist nicht so ein-fach, wie man sich das zuerst vorstellt. Es war eine sehr positive und für die Zukunft hilfreiche Erfahrung! Ver-besserungspotenzial ist auf alle Fälle vorhanden, doch im Grossen und Ganzen bin ich recht zufrieden, wie al-les abgelaufen ist.

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Einsatz total: Simona Zanetti schiesst den «Stock»in die richtige Richtung!

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Unsere Lernenden werden sichtbarVon Thomas Baumgartner

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Kundinnen und Kunden der Rhätischen Bahn begegnen immer öfter einer gelben Ergänzung am Namensschild des Personals: «Meine Ausbildung: made by login». Das bedeutet, dass unsere Gäste von einem/r Lernenden bedient werden – und auf Wunsch Informationen über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Welt des Verkehrs erhalten.

Die RhB ist Mitglied von login, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs. Über 100 Lernende bildet die Rhätische Bahn derzeit gemeinsam mit login in zehn verschiedenen Berufen aus. Mit der Kenntlichmachung möchte die RhB ihr Engagement in der Ausbildung sichtbar machen. Ausserdem soll so die Bekanntheit des Ausbildungsverbunds gesteigert werden, um den Nach-wuchs für die Welt des Verkehrs langfristig zu sichern. Ein einheitlicher Auftritt stärkt den Wiedererkennungs-effekt, die Homepage login.org wird interaktiver und Schulen, Berufsinformationszentren sowie Arbeitsver-mittlungen werden noch intensiver betreut.

Berufsbildner/innen erhalten einen Kleber, mit dem sie ihren Arbeitsplatz als Ausbildungsplatz kenntlich machen können. Dies führt zu einer höheren Sichtbarkeit ihres

täglichen Engagements für die Ausbildung und zu einer Imagesteigerung der RhB. Lernende, die im Kunden-kontakt arbeiten, erhalten kleine Plaketten, die sie an ihr RhB-Namensschild anbringen und die sie als Lernen-de ausweisen. Wenn Kunden/innen Interesse an einer Ausbildung im öffentlichen Verkehr zeigen, geben die Lernenden eine Minibroschüre mit den wichtigsten In-formationen ab.

Persönliche Empfehlungen sind oftmals entscheidend für eine Lehrstellenwahl. Auch dank der guten Pra-xisausbildung bei der RhB und den anderen 51 Mit-gliedsfirmen würden 94.6% der Lernenden wieder lo-gin als Lehrbetrieb wählen. Und so empfehlen viele Lernende schon bisher die Lehren in ihrem Umfeld. Jetzt sind sie auch für die breite Öffentlichkeit als Botschaf-ter/innen für die Ausbildungsmöglichkeiten in der Welt des Verkehrs unterwegs.

Lernende Nina Tarnutzer, die zurzeit im HR-Bereich tätig ist

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Siemens kann auf eine jahrzehntelange Partnerschaft mit vielen Kunden in der Schweiz zählen. Das hohe Qualitätsbewusstsein in unserem Land hat dazu geführt, dass zahlreiche Produkte und Systeme, die hier erfolg-reich eingeführt wurden, sich auch auf dem Weltmarkt durchgesetzt haben. Die Rhätische Bahn gehört zu je-nen Schlüsselkunden, die den Innovationsgeist unserer Fachleute besonders anspornen.

Seit über hundert Jahren fährt die RhB durch die Bünd-ner Landschaften. Um den effizienten und sicheren Bahnbetrieb zu gewährleisten, optimiert die RhB lau-fend ihr Schienen- und Rollmaterial sowie die elektro-technischen Anlagen. Siemens Schweiz und insbeson-dere die Division Mobility gehört seit mehreren Jahrzehnten zu jenen Lieferanten, die mit der RhB sehr eng zusam-menarbeiten.

Nahe am Weltrekord

Ein herausragendes Beispiel für die gute Partnerschaft ist ein Projekt aus jüngerer Vergangenheit. Siemens Schweiz erhielt im Dezember 2008 den Auftrag, das be-stehende Domino 69-Stellwerk (Baujahr 1986) in Scuol-Tarasp durch ein neues Domino 67-Stellwerk zu erset-zen. Weltrekordverdächtig war dabei nicht die Technologie, sondern die zeitlich unschlagbare Angebots- und Ver-gabegeschichte des Projekts. Der Hintergrund für die schnelle Realisierung war die Sanierung des Tunnels Tasna vor Scuol-Tarasp. Die RhB entschied, dass für die dringend nötige Tunnelsanierung der Abschnitt zwischen

Ardez und Scuol-Tarasp von Mitte März bis Ende Novem-ber 2009 während 35 Wochen gesperrt, jedoch mittels Busbetrieb aufrecht erhalten wird. Eine günstige Gele-genheit also, den Bahnhof Scuol-Tarasp komplett um-zubauen und mit einer neuen Sicherungsanlage auszu-statten.

Unter normalen Umständen dauert bei einem Projekt dieser Grösse die Phase «Pflichtenheft und Offerte» ein bis zwei Monate, während zwischen Auftragserteilung und Inbetriebnahme rund 18 bis 24 Monate verstreichen. In diesem Fall wurden aufgrund der ausserordentlichen Dringlichkeit Pflichtenheft und Offerte in je einer Woche (Tag- und Nachtarbeit) erstellt, worauf der Verwaltungsrat der RhB innerhalb von zwei Tagen den Auftrag erteilte! Für die Realisierung ab Auftragserteilung hatte man lediglich 11 Monate Zeit. Dank dem Einsatz aller Beteiligten konnte das Projekt termingerecht abgeschlossen werden.

Der Bahnhof Scuol-Tarasp verfügt nun über eine neue Sicherungsanlage mit gesicherten Rangierfahrstrassen. Bedient wird das neue Stellwerk Do67 vor Ort über ein neues Domino-Pult. Zusätzlich ist das Stellwerk über die Iltis-Fernsteuerung in Landquart oder Klosters bedienbar.Weiter realisierte Siemens Schweiz zwischen Ardez und

Vom Bündnerland in alle Welt

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Neuer Domino-Pult

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Scuol-Taraps die neue Blockstelle «Tasna» sowie die Si-cherung des Bahnübergangs «Ftan» mit einer Schran-kenanlage BA8.

Die Erfolgsgeschichte Simis IS

Eine sehr wichtiges Produkt im Siemens-Portfolio ist das elektronische Stellwerk Simis IS, bei dessen Marktein-führung die Rhätische Bahn eine zentrale Rolle ein-nimmt. Beim RhB-Bahnhof Castrisch wurde vor bald 10 Jahren das erste Simis IS als Weltpremiere in Betrieb ge-nommen. Siemens Schweiz hatte dieses System in der Absicht entwickelt, auch für kleine und mittelgrosse Bahnhöfe ein modernes und preisgünstiges elektroni-sches Stellwerk anbieten zu können, das allen Anforde-rungen im Bereich Sicherheit, Standardisierung, Auto-matisierung und Verfügbarkeit genügt. Mittlerweile sind in der Schweiz mehrere Dutzend dieser elektronischen Stellwerke im Einsatz. Auch ausländische Kunden ver-trauen auf das Schweizer Produkt. So sind Simis IS-Sys-teme u. a. in Griechenland, Estland, Litauen, Ungarn und sogar Saudi-Arabien installiert worden.

Landquart als Fernsteuerzentrum

Ein weiteres zentrales Projekt war der grosse Fahrplan-wechsel im öffentlichen Verkehr im Dezember 2004, der auch bei RhB einige Veränderungen gebracht hat. In Landquart wurde ein neues Rail Control Center (RCC) in Betrieb genommen und das Fernsteuerzentrum Klosters wurde ausgebaut. Das neue Rail Control Center beding-te u.a. den Um- und Neubau von rund 70 Stellwerken.

Daneben wurden auch zahlreiche neue elektronische Stellwerke vom Typ Simis IS installiert.

Das Siemens Leitsystem Iltis überwacht das ganze RhB-Netz und stellt die Betriebslage übersichtlich dar; der Regelbetrieb lässt sich über die automatische Zuglen-kung abwickeln.

Rechtzeitig zum grossen Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde auch die 2. Etappe dieses Leitsystempro-jekts abgeschlossen, welches nun das gesamte RhB-Netz – inklusive Engadin und Berninalinie bis hinunter nach Tirano – umfasst.

Langjährige Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen

Für die RhB konnten auch andere Siemens-Bereiche at-traktive Lösungen einsetzen. So hat die Siemens-Divisi-on Building Technologies zahlreiche Brandmeldesysteme in RhB-Loks installiert. Zudem wird die RhB-Hauptwerk-stätte in Landquart, das Verwaltungsgebäude in Chur und zahlreiche Bahnhöfe mit Brandmeldeanlagen, Ein-bruch- oder Videosystemen überwacht. Zusätzlich kom-men Speziallösungen dazu, wie etwa die Überwachung des wichtigen EDV-Raumes im Fernsteuerzentrum Land-quart mit einer Stickstofflöschanlage.

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Iltis Schrankenanlage BA8

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Entscheidung auf PischaVon Jürg Boner

Am Sonntag, 31. Januar 2010 konnte der ESV Rätia auf Davos Pischa mit grossem Erfolg das Rennen durchführen. Mit dem zum SVSE-Cup zählenden Riesenslalom wurde ebenfalls die ESV Rätia Klubmeisterschaften durchgeführt. So durften wir rund 50 startende RennläuferInnen (Alpin und Snowboard) bei gutem aber sehr kaltem Wetter und hervorragend präparierter Piste empfangen. Der durch

unseren Präsidenten ausgesteckte Lauf forderte viel von den Rennläuferinnen und Rennläufern. Trotzdem haben alle Teilnehmer das Ziel der beiden Läufe unfallfrei er-reicht. Auch dank dem grossen Engagement der Helfer (Rutschkommandos) musste der zweite Lauf nicht neu gesteckt werden. Auf ein Wiedersehen bei einem Anlass des ESV Rätia freuen wir uns.

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www.esvraetia.ch

Ranglisten-Auszug SVSE Rennen:

Herren Elite 1. Indermühle Ernst BLS Spiez 1.42.922. Camenisch Ursin ESV Soldanella 1.46.123. Fische Urs ESV Soldanella 1.47.50

Damen 1. Huber Rahel ESC Soldanella 1.52.692. Wagner Erika ESC Winterthur 2.20.46

Ranglisten-Auszug ESV Klubmeisterschaft:

Herren 1. Bebi Jürg 1.49.13 Klubmeister2. Cortesi Aldo 2.01.473. Perini Tobias 2.01.70

Damen1. Allensbach Mäggi 1.59.912. Groll Regula 2.01.473. Thöny Silvia 2.27.11

Knaben 1995-961. Bebi Jan 2.02.33

2. Sonderegger Fabio 2.07.653. Schefer Jan 2.13.47

Mädchen 1990-961. Bebi Flavia 1.50.62 2. Thöny Flavia 2.40.32

Klubmeister ESV Rätia: Jürg BebiKlubmeisterin ESV Rätia: Flavia Bebi

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern und allen Teil-nehmern. Ein grosses Dankeschön an die Helfer und an die Sponsoren und Inserenten.

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Loipe statt der gewohnten SchienenVon Remo Gatti

Kurt Wyss und Mario Vinzens qualifizierten sich für die Eisenbahner Europameisterschaften Langlauf in Russ-land. Insgesamt bildeten acht Langläufer vom Schwei-zerischen Sportverband öffentlicher Verkehr (SVSE) das «USIC-Team» und konnten sich einem europäischen Vergleich stellen. Über eineinhalb Jahre dauerten die Ausscheidungsverfahren bis die grössten Talente fest-standen, welche für die Nordischen Wettkämpfe nach Russland fahren durften. In Russland erwarteten die Teilnehmer zum einen Temperaturen um minus 28 Grad und andererseits ein starkes Gegnerfeld. Hatten doch die einheimischen Sportler ihre kalten Nasen stets ein paar Längen vorher im Ziel als alle anderen Nationen.

Die Vorbereitungen für das Langlauf-Abenteuer Russ-land waren umständlich, erforderten viel Geduld und vor allem eines: Zeit. Nur schon die Besorgung der Ein-reise-Visa für Russland machte ein fünfmaliges Anste-hen vor der russischen Botschaft nötig, bevor dann das USIC-Team Langlauf mit den Czech-Airlines Richtung Moskau abheben konnte. Die erste Nacht auf russischem Boden verbrachten alle acht teilnehmenden Nationen-teams mehr oder weniger schlafend im Nachtzug nach Rybinsk. Die eingebaute Dampf- und Kohlenheizung in den Eisenbahnwagen muss unter Volllast gelaufen sein, betrug die Temperatur am Ankunftsmorgen bitterkalte minus 26 Grad!

Logieren durften alle Teilnehmer in dem etwas abgele-genen Demino-Sportzentrum, welches sich rund 300 Kilometer nördlich von Moskau befindet. Bereits bei der Besichtigung wurde klar, dass sich die Austragungen auf einem hohen Weltcup-Niveau befinden werden. Die gesamte Anlage dient nicht nur den Eisenbahnern als Austragungsstätte für internationale Wettkämpfe, son-dern die grosszügig dimensionierte Sportstätte ist für Anlässe von ganz anderem Format ausgelegt, wie zum Beispiel die langen Tribünen und der grosse Zieleinlauf zeigen. Wegen der eisigen Kälte – offiziell wurden 23

Grad minus angegeben – wurde der erste Wettkampf mit einem klassischen Rennen um die Hälfte auf 15 Ki-lometer gekürzt. Für den SVSE war unter anderen auch Mario Vinzens am Start.

Auch Rybinsk war nicht mit grossen Schneemengen ver-wöhnt und so war nur eine mehrheitlich aus Kunstschnee gefertigte Loipe zu 2.5 Kilometer für den Wettkampf verfügbar. Die einheimischen Teilnehmer haben dem Rest der weiten Welt getrotzt und mit grossem zeitlichem Vorsprung die ersten sechs Ränge für sich belegt. Mario

Vinzens klassierte sich als bester Schweizer Eisenbahner auf dem sehr guten zwölften Rang.

Fünf Schweizer Athleten bestritten nach einem Ruhetag bei weiterhin sehr kalten 24 Grad minus den 15 km Freistil-Langlauf. Am Start waren insgesamt 46 Läufer. Lokführer Kurt Wyss klassierte sich im starken Teilneh-merfeld auf dem guten 28. Platz.

Am letzten Wettkampftag wurde schliesslich zum Staf-fellauf über 4-mal 10 Kilometer gestartet. Das Resultat der ersten Staffel mit Mario Vinzens entschied darüber, ob das Schweizer Team auf den vierten oder fünften Schlussrang in der Nationenwertung kam. Der direkte Konkurrent Frankreich war schlussendlich mit der ersten Staffel um 35 Sekunden schneller im Ziel und verwies das SVSE-Team auf den 5. Schlussrang. In Anbetracht dessen, dass das Thermometer auch anlässlich der letz-ten Austragung noch immer ganze 20 Grad minus an-zeigte, ist dieses Schlussresultat in der Nationenwertung eine sehr gute Leistung. Leider ohne Medaillen, dafür mit der Erinnerung an faire und frostige Wettkämpfe und einem wärmenden Schlussabend, wurde schliess-lich die weite Heimreise in Angriff genommen.

Weitere Berichte, Ranglisten und Bilder sind unter www.svse.ch abrufbar.

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Mario Vinzens: Kraftvoller Doppelstock Kurt Wyss: Kalt aber happy!

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Timeout auf Rädern Von Marc König

Die Vision des Pan-American Highway war es, Nord- und Südamerika mit einer durchgehenden Strasse zu verbinden. Eine Strasse von Alaska in Nordamerika bis nach Feuerland in Argentinien. Diese Strasse zu befahren ist schon lange ein Traum von mir und dieser begann Ende November 2009 nach über fünfjähriger Planung Realität zu werden.

Die für diese Reise geeigneten Reisepartner fanden sich schnell. Ein langjähriger, reiseerfahrener Kollege, mit dem ich die Lehre zusammen absolviert habe und ein zuverlässiges, robustes Fahrzeug mit möglichst wenig Elektronik.

Am 10. Dezember, bei Regen, liessen wir die Schweiz hinter uns und strebten Antwerpen, unser Zwischenziel an. Dort konnten wir unser Frachtschiff nach Buenos Aires besteigen. Mit der Warnweste der RhB fuhren wir ohne aufzufallen in den bewachten Hafen ein und er-kundeten das Gelände. Hinter einigen Containern und Staplern aller Art tauchte das erste Mal unser Schiff auf. Die «Grande Buenos Aires», ein kombiniertes Container und Roll-on/Roll-off Schiff der Grimaldi Reederei, war für die nächsten 28 Tage unser Zuhause. Die Crew – halb indisch, halb italienisch – empfing uns zuerst skeptisch, dann nervös. Der Steward hatte unsere Kabine noch nicht hergerichtet – warum müssen diese Schweizer auch bereits um 10 Uhr morgens kommen! Unser Auto blieb für die Überfahrt auf Deck 6, wir konnten uns auf Deck 12 einrichten. Bereits um 11 Uhr war Essenszeit. 1. Gang: Antipasti, 2. Gang: Spaghetti Pesto, 3. Gang: Thunfischfilet … Dies ging die nächsten 27 Tage auch weiter so. Ubaldo, der sardische Koch versüsste unsere Ferien in Italien, äh pardon unsere Schifffahrt mit aller-lei italienischen Spezialitäten vom selbst gemachten

Brot oder Kuchen bis zu exquisiten 9 Gängen an Weih-nachten oder Neujahr. Das Frachtschiff, mit Hauptzweck Gütertransport, legte zu diesem Zweck noch in Le Havre, Bilbao, Dakar, Banjul, Freetown, Vitoria, Rio de Janeiro, Santos und Zarate an, bis wir in Buenos Aires vom Schiff konnten. Überraschenderweise gingen die Zollformali-täten in einer halben Stunde und sehr unbürokratisch vonstatten. So konnten wir uns direkt ins Verkehrsge-wühl von Buenos Aires stürzen. Nach einem, für argen-tinische Verhältnisse üblichen Stück Fleisch sowie ei-nem Schlückchen dortigem Rotwein – der Produzent soll anscheinend der ehemalige Besitzer der Valserquel-len sein – verbrachten wir die erste Nacht auf dem «neuen Kontinent» in einem bewachten Parkplatz an einer Hauptverkehrsstrasse mitten im Zentrum von Bu-enos Aires. Unser Weg führte uns nun auf der Ruta 3, mit einigen Zwischenstopps, 3400 Km Richtung Süden bis nach Ushuaia. Die südlichste Stadt der Welt wird vom Tourismus dominiert. So stiegen wir auf dem gut ausgerüsteten, örtlichen Campingplatz ab und machten einige Wanderungen. Der höchste, erstiegene Punkt liegt auf 1200 Meter. Die dort angetroffene Vegetation und das Klima erinnern uns an die Schweiz, nur an die-sem Ort sieht es ab etwa 3000 Meter so aus. Nach unse-rem siebentägigen Aufenthalt in Ushuaia begann die eigentliche Reise. Nordwärts auf der Panamericana … noch geschätzte 50 000 Kilometer!

www.panamericanatour.ch

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Kundenfreundliche Rhätische BahnLeserbrief

Mit unseren Freunden aus Neuseeland reisten wir am Sonntag, den 20. Dezember 2009 mit der Rhätischen Bahn auf der Albula- und der Berninastrecke ins Val Poschiavo. Bei unserer letzten Reise nach Poschiavo vor einem Jahr hatten wir aus Fahrplangründen auf die Be-sichtigung des Kreisviaduktes bei Brusio verzichten müssen. Dies wollten wir heute nachholen.

Erwartungsvoll bestiegen wir den Regio Express in Chur (Chur ab 08:58). Unser Plan war es, um 10:49 in Samedan den Zug zu erreichen, mit dem wir nach der Überfahrt des Viaduktes im Bahnhof Campascio um 12:55 ausstei-gen konnten. Wir wollten den Viadukt dann zu Fuss be-sichtigen und anschliessend ab Brusio um 14:10 wieder die Rückfahrt antreten.

Im Bahnhof Tiefencastel dauerte der Halt ungewöhnlich lange. Die Zugbegleiterin erklärte uns, dass es Probleme mit der Heizung der letzten Wagons gäbe und wir in Fili-sur auf den Bernina Express, der uns folgte, umsteigen können. Wir sind dann in Filisur in den Bernina Express umgestiegen. Trotzdem hatten wir aber den geplanten und für uns wichtigen Anschluss in Samedan verpasst.

Wir haben dem Zugbegleiter des Bernina Express, Gion Camathias, unser Problem erläutert. Dieser erklärte sich spontan bereit, für uns einen ausserplanmässigen Kurz-stop im Bahnhof von Campascio einzulegen. Sein Kol-lege, Willy Dorsa, hat uns dann auch sehr zuvorkom-mend um etwa 13:15 Uhr im Bahnhof von Campascio aussteigen lassen.

Damit waren wir wieder fast im Plan und unsere Freun-de aus Neuseeland freuten sich sehr. Für sie war nicht nur die Befahrung und Besichtigung des Viadukts in Er-füllung gegangen; sie freuten sich mit uns nicht minder über die grossartige Kundenfreudlichkeit der Mitarbei-tenden der Rhätischen Bahn.

Mit einem herzliches Dankeschön und Gratulation an die Rhätische Bahn und ganz besonders an die beiden Zugbegleiter.

Familien Decasper aus Wädenswil (Schweiz) und Cooksley aus Palmerston North (Neuseeland).

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Pensioniertenfeier 2010Von Sandra Beeli

Am 25. Januar 2010 fand ein festlicher Anlass für un-sere Mitarbeitenden, die im Jahr 2009 pensioniert wor-den sind, statt. In Pontresina wurden sie von unserer RhB-Musik am Bahnhof musikalisch willkommen ge-heissen. Herzlichen Dank für diesen stimmungsvollen Empfang.

Anschliessend gewährte Erwin Rutishauser im Hotel Walther in Pontresina einen kleinen Einblick in die Zu-kunft und bedankte sich zusammen mit seinem Füh-rungsteam bei den ehemaligen Mitarbeitenden mit einem Präsent.

Nach einem feinen Apéro mit nochmaliger musikalischer Untermalung durch die RhB-Musik ging die Reise weiter nach Alp Grüm. Dort genossen alle das Zusammensein

bei einem guten Mittagessen und mit einem spannen-den Vortrag zum Thema «Schnee und Eis» durch Frau Rothenbühler, Academia Engiadina.

Kurz vor 16.00 Uhr traten dann fast alle die Heimreise mit dem Bernina Express Richtung Nordgraubünden an. Die Kollegen aus dem Süden konnten den Tag noch bei Primo Semadeni, im Ristorante Alp Grüm, ausklingen lassen.

Wir wünschen allen Pensionierten beste Gesundheit und viele frohe Stunden im neuen Lebensabschnitt.

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Teilgenommen haben: Hans Peter Pitschi, Disponent, Chur; Arthur Hagger, Leiter Dienstbereich, Chur; Leo Kienast, Verwaltungsange-stellter, Chur; Luzi Parpan, Gleismonteur, Thusis; Luzi Cavelti, Spezialhandwerker, Landquart; Anton Hidber, Spezialhandwerker, Landquart; Inge Guler-Schneebacher, Kassiererin, Selfranga; Paul Prevost, Zugführer, Samedan; Andreas Arpagaus, Betriebsangestellter; Disentis/M.; Conrad Buol, Betriebsangestellter, Davos Platz; Reto Crameri, Betriebsdisponent, Surava; Rolando Crameri, Lokführer, Poschiavo; Franco Rinaldi, Betriebs angestellter, Campocologno; Walter Tscharner, Mitarbeiter Kundendienst, Arosa.

Geschäftsleitung vertreten durch: Erwin Rutishauser, Silvio Briccola, Thomas Baumgartner und Daniel Grünenfelder.

HR/Stab: Rico Wenk, Sonja Lubini, Denise Frei Lehmann, Urs Brunett, Sandra Beeli, Claudia Scaramella

Nicht teilnehmen konnten: Peter Bolliger, Leiter Dienstbereich, Samedan; Andreas Christ, Lokführer, Landquart; Werner Perl, Fahrdienstleiter Fernsteuerung, Samedan; Robert Fässler, Fachmeister, Samedan.

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Beförderungen

Dienstjubiläen

Pensionierungen

Personalchronikvom 2. Dezember 2009 bis 1. März 2010

Marc Berther als Lokführer-Anwärter, LandquartFranz Burtscher als Immobilienbewirtschafter, ChurMichael Cabanlit als Fachspezialist, LandquartGiovanni Ferrari als Gleismonteur, PontresinaAlexander Florineth als Lokführer-Anwärter, LandquartMathias Hurni als Lokführer-Anwärter, LandquartPirmin Kobelt als Leiter Personalrestaurant, LandquartSamuel Lauener als Lokführer-Anwärter, LandquartMarlies Levy-Venzin als Aushilfe Kundenbefragung FQ, Disentis/MusterElisabeth Moor Langenegger als Aushilfe Kundenbefragung FQ, Davos PlatzRuedi Philipp als Fachspezialist, LandquartLuca Raselli als Lokführer, SamedanReto Sandmeyer als Lokführer-Anwärter, LandquartNicolas Schlegel als Fachspezialist, LandquartNadia Steier als Köchin, LandquartSamuel Tschudi als Lokführer-Anwärter, LandquartMarco Vils als Fachspezialist, LandquartThomas Weibel als Lokführer-Anwärter, LandquartClaudia Winzer-Brunner als Kassiererin, SelfrangaStefan Zbinden als Lokführer-Anwärter, Landquart

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Andreas Arpagaus Betriebsangestellter, Disentis/M.Benedikt Arquint Leiter Fachbereich, LandquartDavid Benz Lokführer Rangierdienst, LandquartSabina Bischof Fahrdienstleiterin, LandquartFabian Bregenzer Betriebsangestellter, ThusisAgathe Caduff Köchin, LandquartJeanine Flückiger Disponentin Netzplanung, LandquartTobias Gotsch Betriebsangestellter, St. MoritzUrsina Lareida-Gringer Zugbegleiterin, SamedanHerbert Luchsinger Betriebsangestellter, Reichenau-T.Daniel Rostetter Kunden- und Reiseberater, ChurRolf Schmid Lokführer, ChurRoman Werro Zugbegleiter, Samedan

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Emil Cathomen, Zugführer, ChurLeo Kienast, Verwaltungsangestellter, Chur

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

Ursin Casanova Fahrdienstleiter, Landquart (Nachtrag / 01.11.09)Pero Dukic Vorarbeiter Rangierdienst, SamedanAndrea Pfiffner Leiterin Zugpersonal Nord, ChurJakob Salutt Leiter Zugpersonal Nord, Chur

H E R Z L I C H E G R A T U L A T I O N !

25 Dienstjahre

Vincenzo Ferrari, Gleismonteur, SamedanMarkus Näf, Spezialhandwerker, Landquart

Eintritte

Austritte

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RhB in-team

26.01.2010 Vitor Domingos Ferreira Loureiro, Wagenreiniger, St. Moritz,mit Susana Maria Ferreira Loureiro-De Jesus Alves

06.02.2010 René Vogel, Mitarbeiter Controlling, Chur, mit Vera Altstätter

11.11.2009 Josua, des Franclin Jose Oliveira Araujo, Wagenreiniger, Landquart16.11.2009 Quirin Nico, der Brigitte Flück Simeon, Sachbearbeiterin, Chur02.12.2009 Mia, der Ursina Triet, Zugbegleiterin, Chur, und des René Bärtsch, Sachbearbeiter Support, Landquart30.12.2009 Fabian, des Armin Portmann, Lokführer, Scuol30.01.2010 Dijard, des Qani Musliji, Gruppenleiter Stellvertreter, Landquart17.02.2010 Fabio André, des Jose Manuel Nobrega, Kurzaufenthalter, Chur

Ausser DienstAndreas Donatsch

Erlebnisse als Lokomotivführer

bei der Rhätischen Bahn

mit der UNESCO-Teilstrecke Thusis – St. Moritz

Ausser DienstAndreas Donatsch

Mit «Ausser Dienst» schrieb Andreas Donatsch ein amü-santes Geschichtenbüchlein. Er nimmt die Leserinnnen und Leser auf seine erlebnisreichen RhB-Lokifahrten durch unseren Kanton mit. Wer nicht in seine «Loko-motive» einsteigt, wird spannende Stunden und ein Stück Zeitgeschichte verpassen.

72 Seiten, KlebebindungVerlag Bezirks-Amtsblatt, 7302 LandquartISBN 978-3-033-02086-3

Bestellungen: Druckerei Landquart VBA7302 Landquart, Telefon 081 300 03 60oder [email protected]

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