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Gramper der Rhätischen Bahn am Lej Nair InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 4 / Dezember 2012 Gute Fahrt ins neue Jahr!

InfoRetica 4/2012

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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Gramper derRhätischen Bahn

am Lej Nair

InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 4 / Dezember 2012

Gute Fahrt ins neue Jahr!

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In dieser Ausgabe

Editorial/Editoriale«Novitads» aus der DirektionLa Voce della DirezioneStrategie 2020UNESCO Welterbe-LabelträgerUnterführung MalansParc ElaWegüberführung GurgsBahnhof SamedanInframationMedienbahnDamals, vor 30 JahrenDamals, vor 30 Jahren – Teil 2Damals, vor 50 JahrenNeues in KürzeNeue BerufskleiderTag der offenen Tür bei der DFBKooperation mit MobilityPeKoFreizeit-Bons45. Engadin Skimarathon1 Million SchritteZukunftstagBGMlogin – 5 Jahre Partnerschaftlogin – Weiterbildung mit Zukunftlogin – Reise nach Poschiavologin – Lernende packen anBachelor FrauenquoteWinterolympiade in GraubündenPersonalchronikSpontanGedicht

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected] Seraina Hartmann (sh), [email protected]

Frontbild: «Gute Fahrt ins neue Jahr!» von Max Galli

Nächster Redaktionsschluss: 11. Februar 2013

Auflage: 3200 Exemplare, 4-farbig

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Allegra!

Bis vor kurzem benutzte ich diesen Gruss ab und an im «Unterland», um meine Verbundenheit zur Heimat zu betonen. Nun bin ich zurück in der Heimat, grüsse die vielen neuen Arbeitskolleginnen und -kollegen im ganzen Kanton und Italien (Tirano) und freue mich auf die neue Herausforderung!Als absoluter «Bahn-Neuling» (allerdings immerhin mit zehn Jahren Pendler-Erfahrung nach Zürich …) ar-beite ich mich in die spannende Welt der RhB ein. Ich bekomme Einblick in die verschiedenen Bereiche und Abteilungen, werde von hier nach da weiter gereicht – und habe ein ziemliches Durcheinander von Begriffen, Namen und Gesichtern im Kopf.Wieder in der Heimat zu arbeiten tut gut! Sollte je-mand behaupten, dass wir Bündner uns eben doch daheim am wohlsten fühlen – ich würde es nicht ab-streiten …Wobei wir Bündnerinnen und Bündner in der übrigen Schweiz ganz generell auf grosses Wohlwollen stossen! Ja, ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass wir vom «Bündner Bonus» profitieren. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich während Jahren im Zürcher Kreis 3 falsch parkte und – im Gegensatz zu vielen an-deren – niemals gebüsst wurde …Graubünden steht im Rest der Schweiz für wunder-schöne Landschaften, Sonne und Schnee und für sym-pathische, offene Menschen. Auf meinen ersten «dienstlichen» Fahrten mit der RhB habe ich genau das erlebt: Da gab es einen Zugbegleiter, der mich spontan aufs herzlichste in der «RhB-Familie» will-kommen hiess, oder eine Mitarbeiterin in der Surselva, die mich tröstete, am Anfang sei halt alles ein bisschen «as Gnuusch», und «quei vegn schon». Der Besuch im italienischsprachigen Teil unseres Kantons steht noch aus – «a presto»!Ich freue mich, dass ich nun Teil einer Unternehmung bin, die Graubünden in all seinen Facetten repräsen-tiert und deren Mitarbeitende mit viel Herzblut bei der Sache sind!

Euch allen schöne Festtage und einen guten, unfallfrei-en «Rutsch» ins 2013!

Yvonne DünserNachfolgerin von Peider Härtli

Editorial/EditorialeVon Yvonne Dünser/Di Yvonne Dünser

Gentili collaboratrici, stimati collaboratori

Allegra!

Fino a poco tempo fa mi capitava di usare questo salu-to «fuori cantone» per sottolineare la mia appartenen-za e vicinanza alla terra d’origine. Ora son tornata in patria, saluto le innumerevoli nuove colleghe e i col-leghi in tutto il Cantone e in Italia (Tirano) e mi appres-to con entusiasmo a cogliere questa nuova sfida!Da assoluta «neofita della ferrovia» (seppur con un decennio di esperienza come pendolare verso Zuri-go …) mi sto addentrando sempre più nell’affascinante mondo della FR. Familiarizzo con i vari settori e re-parti, vengo accompagnata a destra e a manca, e per dirla tutta mi ritrovo con una certa confusione di ter-mini, nomi e volti in testa.Ritornare a lavorare nel proprio luogo d’origine fa bene! Se qualcuno avanzasse l’ipotesi che noi grigio-nesi ci sentiamo meglio a casa nostra, non mi per-metterei certo di contraddirlo …Ma va pur detto che in generale noi grigionesi siamo benvoluti in tutta la Svizzera! Sì, lo ammetto, e mi spingerei fino a dire che godiamo di una sorta di «bo-nus grigionese». Nel resto della Svizzera i Grigioni sono sinonimo di paesaggi maestosi, sole, neve, gente aperta e allegra. Durante i miei primi viaggi «di servi-zio» con la FR ho trovato proprio questo: un agente del personale viaggiante che mi ha dato un calorosissimo benvenuto in seno alla «famiglia della FR», o una col-laboratrice in val Surselva, che mi infondeva coraggio con quel suo «all’inizio non ci si capisce niente», ma poi «quei vegn schon». La visita alle regioni di lingua italiana del nostro cantone è ancora da venire, quindi: a presto!Sono lieta di essere entrata a far parte di un’azienda che rappresenta i Grigioni in tutte le sue sfaccettature.Auguro a tutti Buone Feste e un Felice Anno Nuovo!

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«Novitads» aus der DirektionVon Hans Amacker

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Der RhB geht es gut. Vielleicht überrascht Sie diese Fest-stellung in einer Zeit, wo landauf landab über etwelche Probleme geklagt wird. Auch ich habe an dieser Stelle schon über unsere Besorgnis zu «W W W» berichtet. «Wetter, Währung und Wirtschaft» bereiten uns zwar ef-fektiv Sorgen. Aber ich wage zu behaupten, dass die RhB die momentanen Schwierigkeiten im Markt insgesamt recht gut gemeistert hat. Und dazu gehört auch, dass wir versuchen unsere Kosten im Griff zu behalten. Dies ist uns vor allem auch deshalb gelungen, weil Sie alle mitgeholfen haben, die anfallende Arbeit auf «weniger Schultern zu verteilen». Im Klartext: Wir haben nicht gleich alle frei werdenden Stellen wieder besetzt, was die Budgetsituation entspannt hat. Übrigens, diese Aus-gangslage ist nicht zuletzt auch der Grund, im Jahre 2013 eine Gesamtlohnsummenerhöhung von 1.1 % zu ermöglichen.

«Und jetzt eine neue Strategie, wenn es doch gut läuft?», werden Sie sich fragen. Zumal, wenn es um Neues oder Ungewohntes geht, damit oft auch Gefühle der Unsi-cherheit oder gar Angst verbunden sein können. Ich verstehe solche Fragen. Aber lassen Sie mich hier einhaken. Soll die RhB nämlich auch am Ende dieses Jahrzehnts gut dastehen, muss sie die Weichen in die Zukunft heute rechtzeitig stellen. Heute, wo es der RhB gut geht und wo wir die Kraft und den Elan haben, Neues anzupacken. Ist man nämlich einmal unter Druck – Sie kennen das – macht man nur noch das Dringende und nicht mehr das Wichtige. Zu-dem besteht die Gefahr, dass man dann auch Fehlent-scheidungen trifft. Fatal wäre dies vor allem auch für eine Dienstleistungsunternehmung, wie es die RhB ist. Probleme in einer Unternehmung wirken demotivierend und führen in der Folge zu einer schlechteren Service-qualität.Ich bin deshalb froh, dass die RhB mit der neuen Strate-gie 2020 einen Weg der Stärke einschlagen kann und sich so für die Herausforderungen der Zukunft rüstet. Was heisst das? Was muss man sich vorstellen unter «faszinierend anders unterwegs» zu sein? So heisst

nämlich die neue Vision. Anhand einiger Prioritätsthe-men kann ich Ihnen dies erläutern. n «Faszinieren»: Unsere Top-Produkte Glacier Express,

Bernina Express und UNESCO Welterbe sollen noch besser werden, noch weiter ausstrahlen und neue Fahrgäste anziehen. Wir müssen dazu unsere Ver-kaufsanstrengungen weiter intensivieren und, sind die Gäste einmal hier, mit unserem persönlichen RhB-Engagement ein unvergessliches Erlebnis bieten. Damit sie wiederkommen oder uns begeistert weiter-empfehlen. Als Dienstleistungsunternehmen haben wir dazu meist nur eine Chance.

n «Anders unterwegs»: Wir wollen kräftig in neues, eben anderes Rollmaterial investieren, um künftig in der Produktion einsparen zu können. Pendelzüge und Triebzüge mit automatischer Kupplung helfen uns, den Rangieraufwand zu verringern, die Umlaufzeiten der Kompositionen zu optimieren und die Zugbildung zu vereinfachen. Das ermöglicht uns, im Alltag (über 300 Tage im Jahr) schlanker zu agieren und an den legendären «RhB-Grosskampftagen» unsere Leis-tungsfähigkeit trotzdem zu erbringen.

Die RhB ist und bleibt damit auch in Zukunft eine abso-lut professionelle Eisenbahn mit einer einmaligen Infra-struktur, die ihre anerkannten Stärken weiterhin aus-spielen kann. Sie muss aber künftig solche Innovationen anpacken und vielleicht auch den einen oder anderen alten Zopf abschneiden. Und zum Schluss ganz wichtig: Was auch in der neuen Strategie der RhB im Zentrum steht, ist das grosse Po-tenzial unserer Mitarbeitenden - von Ihnen allen -, die die RhB im wahrsten Sinne des Wortes vorwärts bringen. Ich zähle zu diesen Zukunftsthemen auch eine Festigung der RhB-Werte, eine unkomplizierte Kommunikation quer durch unsere Unternehmung und eine ausgewoge-ne Sozialpartnerschaft. Ich freue mich, zusammen mit Ihnen mit grossem Engagement und Freude nicht nur «faszinierend anders» sondern weiterhin auch «gut» unterwegs zu sein. Mit der Strategie 2020 haben wir dazu die besten Voraussetzungen geschaffen.Gemeinsam mit dem gesamten Führungsteam wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden schöne Festtage und alles Gute zum neuen Jahr.

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«Novitads» dalla DirezioneDi Hans Amacker

Care collaboratrici, Cari collaboratori

le cose vanno bene alla FR. Forse questa affermazione vi sorprenderà, considerato che siamo in una fase in cui un po' ovunque ci si lamenta di varie problematiche. Io stesso ho avuto modo di esporvi le nostre apprensioni legate agli «MMM»: «Meteo, Moneta e Mondo dell’eco-nomia» certo ci danno delle preoccupazioni. In questo contesto, riveste una certa importanza il fatto che ab-biamo cercato con successo di tenere sotto controllo le nostre spese: un risultato che dobbiamo soprattutto alla vostra cooperazione e disponibilità a ripartire i carichi di lavoro tra un minore numero di persone». Vi starete chiedendo: «Perché mai quindi adottare una nuova strategia, se adesso le cose vanno bene?». Tanto più che, quando bisogna affrontare qualcosa di nuovo o di insolito, spesso sorgono incertezze o persino paure. Capisco bene queste domande. Ma lasciatemi dire cosa penso in proposito; vorrei spie-garvi la necessità di una nuova strategia. Affinché la FR si possa trovare in una buona situazione anche alla fine di questo decennio, bisogna iniziare fin da ora a porre le basi per il futuro, ora che le cose vanno bene ed ab-biamo la forza e lo slancio necessari per affrontare le novità. Quando si è sotto pressione infatti, come ben sapete, si fa solamente ciò che è urgente e non più ciò che è importante; inoltre, sussiste il pericolo di prende-re delle decisioni sbagliate, e questo sarebbe fatale so-prattutto per un’azienda di servizi quale è la FR. All’in-terno di un'impresa, i problemi sono causa di demotivazione e comportano di conseguenza un peg-gioramento della qualità dei servizi.Sono quindi lieto che la FR, con la nuova strategia 2020, sia in grado di intraprendere la via della solidità, attrez-zandosi per le sfide future. Che cosa significa questo? Cosa si deve intendere con «muoviamoci in modo av-vincente e diverso»? Questo è infatti il nome della nostra nuova visione. Posso spiegarvelo sulla scorta di alcuni temi chiave. n «Avvincente»: i nostri prodotti di punta Glacier Ex-

press, Bernina Express e Patrimonio mondiale UNESCO devono ulteriormente migliorare, diventare ancora più splendenti e attirare nuovi passeggeri. A questo

fine dobbiamo ulteriormente intensificare il nostro impegno nelle vendite e, quando arrivano i clienti, offrire loro un’esperienza indimenticabile grazie al nostro impegno FR, in modo che vogliano ritornare e ci raccomandino anche ad altri. In quanto impresa di servizi spesso non abbiamo una seconda opportunità.

n «In modo diverso»: vogliamo investire massiccia-mente in un nuovo e diverso materiale rotabile, per poter risparmiare in futuro nella produzione. Treni navetta ed elettrotreni con agganciamento automati-co ci aiutano a ridurre le operazioni di manovra e smi-stamento, ottimizzare i tempi di rotazione delle com-posizioni e semplificare le procedure di formazione dei treni. Questo ci permette di operare quotidiana-mente (per oltre 300 giorni all’anno) in modo agile, riuscendo nello stesso tempo a mettere in campo tut-ta la nostra potenza nelle classiche «giornate di pun-ta» delle ferrovie.

La FR è, e sarà anche in futuro, una ferrovia assoluta-mente professionale, dotata di un’infrastruttura straor-dinaria e sempre in grado di puntare sui propri ricono-sciuti punti di forza; deve però in futuro mettere mano a queste innovazioni e magari anche eliminare qualche elemento datato. Infine, ma molto importante: ciò che sta anche al centro della nuova strategia della FR è il grande potenziale dei nostri collaboratori, ossia di tutti voi, che fate avanzare la FR nel vero senso della parola. All’interno di queste tematiche per il futuro io inserisco anche un consolida-mento dei valori della FR, una comunicazione senza ostacoli a tutti i livelli della nostra impresa ed una ben bilanciata partnership sociale. Sono felice di essere in viaggio con voi, con grande impegno ed entusiasmo, non solo in modo «diverso e affascinante» ma anche assolutamente «positivo». Con la strategia 2020 abbia-mo creato i migliori presupposti in tal senso.Insieme a tutto il gruppo dirigenziale auguro a voi, alle vostre famiglie ed ai vostri amici delle Buone Feste ed un felice Anno Nuovo.

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Kern der neuen Unternehmensstrategie «RhB 2020» ist die grundlegende Flottenerneuerung. Die RhB steht vor einem grossen Erneuerungsbedarf bei ihrem Fahrzeug-park. Diese umfassende Modernisierung nutzt die RhB in den kommenden Jahren für eine deutliche Produkti-vitätssteigerung. Dank zeitgemässen Fahrzeugen, einem neuen Betriebskonzept und Investitionen in die Stan-dardisierung kann die RhB den Verkehr künftig effizien-ter abwickeln.

Erneuerungsbedarf nutzen«Der Erneuerungsbedarf bei unserer Fahrzeugflotte ist gross. Bis 2025 müssen wir rund 25 Prozent der Flotte entweder ersetzen oder bestehende Fahrzeuge umfas-send revidieren. Der Verwaltungsrat hat die Zeichen der Zeit erkannt und stellt jetzt die Weichen für die Zukunft im wachsenden Gesamtverkehrsmarkt. Wir nutzen den hohen Investitionsbedarf mit Weitblick und ersetzen systematisch nicht mehr Zeitgemässes, damit wir lang-fristig von den positiven Kosteneffekten auf allen Ebenen profitieren», brachte es Stefan Engler, Verwal-tungsratspräsident der RhB, anlässlich der Strategie-Medienkonferenz auf den Punkt. Mit dem neuen Flot-tenkonzept werden auch die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes vollständig erfüllt.

Produktivität steigernMit Unterstützung der öffentlichen Hand, welche die Rahmenbedingungen setzt, plant die RhB, in den nächsten fünf bis fünfzehn Jahren in mehreren Etappen moderne Triebzugkompositionen und zusätzliche Steu-erwagen für rund 440 Millionen Schweizer Franken zu beschaffen. «Die RhB 2020 fährt mit einheitlicheren Zügen, die bequemer ausgestattet sind und auf den verkehrsreichen Achsen häufiger und damit effizienter

RhB 2020 – Faszinierend anders unterwegsVon Andreas Bass und Simon Rageth

unterwegs sind. Wir gleisen eine RhB auf, die für die wachsenden Herausforderungen gerüstet ist», umreisst Hans Amacker, Direktor, die Stossrichtung. «Und noch wichtiger: Wir setzen nicht zusätzliche Mittel ein, son-dern wir nutzen die vorhandenen, bereits eingeplanten Mittel konsequenter für einen substanziellen Produkti-vitätsschub.» Hier steht vor allem der Taktfahrplan «Retica 30» im Fokus, wo die RhB ab 2014 nach Davos und St. Moritz schrittweise den Halbstundentakt ein-führen wird – vorerst noch mit dem bestehenden, ab 2019 mit einem neuen Fahrzeugpark. Auf der Albula-strecke verkehrt die RhB zudem ab 2016 mit den bereits in Auftrag gegebenen Albula-Gliederzügen, die mit neuen Steuerwagen verpendelt werden. Damit positio-niert sich die RhB als konkurrenzfähiger Verkehrsträger zur Strasse.

Systemwechsel mit PendelzügenDie Züge auf der Albulalinie werden beispielsweise nach St. Moritz gezogen und kurze Zeit nach Ankunft wieder zurück nach Chur geschoben. Die Machbarkeit dieses Schiebebetriebes wurde für den Albula aufgezeigt und vom BAV zugelassen. Für den Winterbetrieb werden noch entsprechende Massnahmen erarbeitet.

Der schrittweise Systemwechsel hin zu Pendelzügen bringt den Vorteil mit sich, dass die stets gleich zusam-mengestellten Züge an Endstationen rascher wenden und so häufiger im Einsatz stehen. Damit steigert die RhB die Effizienz ihres Betriebs deutlich. Ab 2019 sollen durchs Prättigau und weiter ins Engadin neu sogenann-te Flügeltriebzüge zum Einsatz gelangen. Ein sinnvoller Einsatz der Ressourcen: Die RhB kuppelt in Klosters die zwei einzeln verkehrenden Triebzüge aus dem Engadin und aus Davos zusammen und führt sie nach Landquart

Die RhB überzeugt mit …… neuem, modernem Rollmaterial. ... Angebotsausbau. … Effizienter Abwicklung ihres Verkehrs.

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als eine Zugformation talwärts. Analog funktioniert dies auch in der Gegenrichtung. So lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Das neue Rollmaterial am Albula wird nur noch an Spitzentagen mit älteren Wagen ver-stärkt.

Betriebsführung optimierenDie RhB wird auch Investitionen in ihre Leittechnik tätigen und den damit einhergehenden technologi-schen Fortschritt zur weiteren Optimierung der Be-triebsführung nutzen. In den nächsten Jahren werden weitere örtlich bediente Stellwerke ins Rail Control Center Landquart integriert. Die Fernsteuerung in Klosters bleibt, als «Rückfallebene» und um den Be-trieb am Vereina aufrecht zu erhalten, bestehen. Par-allel dazu wird in der Fläche ein Interventionskonzept umgesetzt, welches sowohl für unsere Kunden als auch betriebsintern Vorteile im Störungsfall bringen soll.

StellenverschiebungenAls indirekte Folge des Einsatzes von neuem Lok- und Wagenmaterial verändern sich künftig auch die Aufga-benfelder für bestimmte Berufsgruppen. «In ein paar Jahren ist mit einem punktuellen Stellenabbau im Rangierdienst zu rechnen. Diesen werden wir aber über natürliche Fluktuationen und Stellenverschie-bungen vollständig auffangen. Zugleich gehen wir da-von aus, dass gemäss heutiger Angebotsplanung dank des Halbstundentakts bis 2025 rund 18 neue Stellen für Lokführer geschaffen werden», erklärt Amacker. «Als verantwortungsbewusste und drittgrösste Arbeit-geberin in Graubünden wird die RhB – ganz im Sinne ihrer Werte – weiterhin in die Weiterbildung ihrer Mit-arbeitenden und Führungskräfte investieren».

Weitere strategische MassnahmenNeben diesen Hauptstossrichtungen der neuen Strategie, dem Flotten- und Produktionskonzept, wurden noch verschiedene weitere strategische Massnahmen defi-niert. Kurz zusammengefasst sind dies: n Den Angebotsausbau Retica 30 und den damit ver-

bundenen Halbstundentakt schrittweise realisierbar machen

n Das Top-Produkt Glacier Express mit der Matterhorn Gotthard Bahn neu aufstellen

n Güterverkehr nach Mass: den Güterverkehr derart auf-stellen, dass dieser am vielfältigen aber volatilen Markt bestehen und den verkehrspolitischen Auftrag erfüllen kann

n Immobilien weiter kommerzialisierenn Energieeffizienz lebenn Substanzerhalt der Infrastruktur sicherstellen.

Und nicht zuletzt wird die RhB weiterhin daran arbeiten, eine attraktive Arbeitgeberin zu bleiben und ihre Mitar-beitenden weiter zu entwickeln. Hans Amacker zitiert Adam Smith (1723–90, schottischer Nationalökonom, Rhetoriklehrer und Philosoph) «A railroad is 95 % men and 5 % iron – eine Eisenbahn besteht zu 95 % aus Menschen und zu 5% aus Eisen.» Direktor Hans Amacker weist darauf hin, dass die Zukunft der RhB auf die Ein-zigartigkeit, die Motivation und Teamfähigkeit ihrer Mit-arbeitenden angewiesen ist und hält zusammenfassend fest: «Die Herausforderungen der Zukunft werden nicht kleiner. Nur mit einer konsequenten Umsetzung der Strategie haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und können uns den Rücken freihalten».

Weitere ausführliche Informationen zur Strategie 2020 finden Sie im Intranet unter «Geschäftsleitung».

RhB 2020 – Faszinierend anders unterwegsVon Andreas Bass und Simon Rageth

… Stärkung ihrer Marken. … Erlebniswert steigern. … Engagement.

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Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der RhB ha-ben vor kurzem die neue Strategie 2020 der RhB vorge-stellt. Das Führungsteam stellt sich einigen Fragen.

Herr Amacker, beschreiben Sie uns die Strategie 2020 in drei Sätzen …Hans Amacker: Im Zentrum stehen das künftige Flotten- und Produktionskonzept, welches die Erneuerung der bestehenden Fahrzeugflotte vorsieht. Darauf aufbauend wird durch Verpendelung, Kurzwenden, Flügelbetrieb und optimierte Umläufe die Produktivität gesteigert. Das Angebot der RhB wird moderat ausgebaut und die Top-Marken weiter gestärkt werden.

Was wird die neue Flotte kosten? Martin Gredig: Die Beschaffung von neuem Rollmaterial ist wichtig und wirtschaftlich sinnvoll. Die Flotte der RhB steht unter hohem Erneuerungsbedarf. Es wird also nicht «extra» Rollmaterial beschafft. Der Mitteleinsatz erfolgt daher mit der neuen Strategie noch zielgerichteter und effizienter. Die RhB rechnet damit, dass die Investitionen bis 2025 rund 440 Mio. Schweizer Franken betragen. Das neue Rollmaterial wird behindertentauglich sein, wozu noch Gelder durch den Bund gesprochen werden.

Die geplanten neuen Triebzüge ermöglichen Kurzwen-den und damit eine Verpendelung. Verpendelung be deutet weniger Aufenthaltszeit an Bahnhöfen. Wird das System RhB dadurch nicht verspätungsanfällig? Markus Barth: Das ist eine gute Frage. Wir werden dafür mit verschiedenen Massnahmen vorsorgen. Zudem gilt, dass die Angebotsverdichtung bei RhB und SBB die Flexi-bilität bei der Disposition der Züge im Verspätungsfall erhöht. Es gibt dadurch Spielraum, auch einmal einen Anschluss zu brechen, da die Wartezeit auf die nächste Verbindung deutlich kürzer sein wird als heute mit dem Stundentakt.

Verpendeln heisst auch weniger rangieren. Was haben die Rangiermitarbeitenden zu erwarten?Stephanie Rielle: Es wird beim Rangierdienst zwar eine Veränderung des Aufgabenfelds und einen punktuellen Stellenabbau geben. Dies verteilt sich aber auf die nächsten 7 bis 13 Jahre, weshalb der Stellenabbau voll-ständig über natürliche Fluktuationen und Stellenver-schiebungen aufgefangen werden kann.Hans Amacker: Durch den Angebotsausbau wird es gleichzeitig einen Stellenaufbau beim Lokpersonal geben.

Ist mit grösseren Verschmutzungen in den Zügen zu rechnen, da die Zeit an den Endstationen zur Reinigung kürzer wird?Ivo Hutter: Das Reinigungskonzept wird durch die RhB angepasst werden. Allenfalls ist auch mit Reinigungs-personal im fahrenden Zug zu rechnen. Dies wird durch andere Bahn- und öV-Transportunternehmungen be-reits heute so gemacht.

Wie wird auf die unterschiedliche Nachfrage reagiert und werden Züge noch verstärkt?Markus Barth: Hier streben wir Vereinfachungen an. Es wird Tagesverstärkungen geben in Form von Modulen oder auch saisonale Verstärkungen mit Wagen, die in die Pendelzüge integriert werden.

Für die neuen Triebzüge ist eine vollautomatische Kupplung geplant, welche das Flügeln ermöglicht. Ist das Flügeln von Zügen im Winter kein Problem?Ivo Hutter: Auch in Finnland stehen vollautomatische Kupplungen im Einsatz. Erfahrungen zeigen, dass die Herausforderung handhabbar ist, auch wenn die RhB nicht zwingend das gleiche Produkt einsetzen wird.

Was erfolgt bei grosser Verspätung von einem Flügel - zug in Klosters? Warten die Flügelzüge aufeinander?

Immobilien kommerzialisieren.Güterverkehr nach Mass.

Strategie 2020 – Beim Führungsteam nachgefragtVon Simon Rageth

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Markus Barth: Ja, die Züge warten, weil ja sonst ein Lokführer fehlen würde.

Wie ist sichergestellt, dass die Fahrgäste bei Flügelzü-gen im richtigen Zug sitzen und nicht ans falsche Ziel fahren?Martin Sturzenegger: Das Flügelkonzept ist weit ver-breitet (BLS, Bayrische Oberlandbahn, etc.). An Stationen wie z. B. Landquart und Klosters, bei welchen die Züge gekoppelt verkehren, sind zusätzliche Kommunikati-onsmassnahmen inklusive Beschilderung zur Lenkung der Fahrgäste notwendig. In der Einführungsphase wer-den Kundenlenker eingesetzt.

Hat die RhB überhaupt ausreichend Abstellflächen und Unterhaltsanlagen, um die neuen Fahrzeuge abzustellen und zu unterhalten/warten/erneuern? Christian Florin: Die RhB plant gemeinsam mit den SBB, den Bahnhof Landquart auszubauen. In diesem Rah-men wird auch die Situation betreffend Unterhalt und Erneuerungsanlagen für das Rollmaterial analysiert. Ivo Hutter: Landquart wird mit dem zusätzlichen Roll-material und auch aufgrund der veränderten Produk-tion mit längeren Triebzügen noch intensiver genutzt werden. Deshalb wird der gesamte Unterhalts- und Erneuerungsprozess durchleuchtet. Unsere Kompe-tenzcenter in Poschiavo und Samedan bleiben erhal-ten.

Mit Retica 30 soll das Angebot verdichtet werden. Besteht überhaupt eine ausreichend grosse Nachfrage, um dies zu verantworten/finanzieren?Andreas Bass: Unsere Abklärungen zeigen, dass auch weiterhin mit einer Zunahme der Verkehrsnachfrage zu rechnen ist. Zudem ist die RhB gefordert, attraktive An-gebote zu schaffen, um auch langfristig konkurrenzfähig gegenüber dem Auto zu sein.

Hans Amacker: Eine Angebotsverdichtung hat einen ähnlichen Effekt wie eine Fahrzeitverkürzung und wirkt sich positiv auf die Nachfrage aus. Die RhB ist heute an Spitzentagen an ihrer Leistungsgrenze. Mit mehr Zugs-verbindungen wird eine höhere Anzahl Sitzplätze ange-boten, was wieder mehr Fahrgäste zum Umsteigen auf die Bahn motiviert.Christian Florin: Eine Fahrzeitverkürzung, welche sich zusätzlich positiv auf die Nachfrage auswirken würde, ist nur mit grossen Investitionen z. B. in einen neuen Wolfgangtunnel machbar.

Sind Infrastrukturausbauten zur Umsetzung von Retica 30 notwendig?Christian Florin: Gebaut werden für die erste Etappe die Doppelspuren Prada, Klosters und auch Küblis Bahnhof. Hans Amacker: Dringend notwendig ist auch die Dop-pelspur von Samedan nach Bever, welche leider aus fi-nanziellen Gründen noch nicht realisiert werden kann.

Gibt es Anpassungen beim Charterverkehr?Martin Sturzenegger: Das Mitführen von Spezialwagen wird punktuell sicher aufwändiger und es wird auch Einschränkungen geben. Die RhB ist dennoch bestrebt, weiterhin faszinierende Produkte mit Spezialfahrzeu-gen anzubieten. Das Produktmanagement wird sich in den nächsten Monaten mit der künftigen Produktland-schaft RhB auseinandersetzen und diese weiterentwi-ckeln.

Herr Amacker, ist das alles überhaupt machbar?Hans Amacker: Ja. Es wird kein Spaziergang, aber die RhB hat das notwendige Wissen und die Kraft dazu. Das Führungsteam und auch ich persönlich vertrauen allen Mitarbeitenden.

Herzlichen Dank für diese spannenden Antworten.

Energieeffizienz leben. Substanzerhalt Infrastruktur.

Strategie 2020 – Beim Führungsteam nachgefragtVon Simon Rageth

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Nach einer zweitägigen Tagung der Vertreter Schweizer UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate lie-gen konkrete Initiativen vor, die Basis bilden für ge-meinsame Aktivitäten und die Weiterentwicklung vor Ort. Das Treffen fand zum zweiten Mal statt, durchge-führt wurde es mit rund 30 Teilnehmern im UNESCO-Welterbe Albula/Bernina der Rhätischen Bahn in Bergün.

Bereits im Vorfeld der Tagung zeigte sich: Die Bestrebun-gen von UNESCO Destination Schweiz und der Schweize-rischen UNESCO-Kommission, die Zusammenarbeit un-tereinander und die Entwicklung vor Ort zu fördern, tragen Früchte: Projekte zur Förderung des Dialogs, en-gere Kooperationen, Initiative zur Erlebnisinszenierung, Entwicklung neuer Angebote, Schaffung neuer Stellen oder die nationale Vernetzung von Touristikern konnten seit der ersten Tagung 2011 zusätzlich initiiert oder un-terstützt werden.Die diesjährige Tagung in Bergün brachte weitere kon-krete Initiativen und Stossrichtungen hervor: Bereiche wie die Vermittlung des Wertes von Welterbestätten und Biosphären an Schulen, die Gestaltung von Erlebnista-gen für die Bevölkerung, die vernetzte Angebotsent-wicklung oder die stärkere Identifikation mit dem eige-nen Welterbe und der Wissenstransfer zur Politik wurden thematisiert und konkret erfasst – eingebunden auch das grosse Knowhow der Teilnehmer. Zur konkreten Be-arbeitung der Massnahmen haben die Teilnehmer Ver-antwortung gezeigt und sich persönlich bereit erklärt, sich für die eine oder andere Massnahme zu engagie-

Tagung Schweizer UNESCO-Labelträger in BergünVon Mattias Nutt, bearbeitet von Peider Härtli

ren. 30 Studenten des Tourismuslehrganges der HTW Chur engagierten sich ebenfalls in den Workshops und konnten so als zukünftige Tourismusfachleute direkt in die Thematik eingebunden werden. Für den externen Input sorgten gleich drei starke Orga-nisationen: Horst Wadehn, Präsident der touristischen Vereinigung der Deutschen Welterbestätten zeigte Rah-menbedingungen in seinem Land auf. Die Zusammen-arbeit mit UNESCO Destination Schweiz ist erfolgreich; bereits verfolgt man einen gemeinsamen europäischen Welterbetag. Hans Lozza vom Schweizerischen National-park bringt es auf den Punkt: Kommunikation statt In-formation und Identifikation und Verständnis statt sture Vorschriften und Polizeiarbeit. Ständerat Stefan Engler schwärmte hingegen von «seiner» Welterbestätte und begrüsste die Teilnehmer speziell seitens der Rhätischen Bahn.

Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) führt UNESCO Destination Schweiz ein vierjähriges Förderpro-jekt zur Entwicklung von innovativen Angeboten und Vermittlungstools, um damit den vorwettbewerblichen Wert zu stärken und die universellen Einzigartigkeiten der Welterbestätten und Biosphärenreservate klarer und qualitativ hoch zu positionieren.

Weitere Informationen:www.unesco-destination-schweiz.chwww.unesco.ch

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v.l.n.r.: Andreas Bass, Leiter Stab Unterneh-mungskommunikation RhB & Geschäftsführer Verein UNESCO Welterbe RhB, Mattias Nutt, Geschäftsleiter UNESCO Destination Schweiz, Wolfgang Küng, Guide UNESCO Welterbe Monte San Giorgio und Nadia Fontana Lupi, Direktorin Mendrisiotto Turismo.In verschiedenen Workshops wurden Opti- mie rungsvorschläge zur Sensibilisierung und Vermittlung der Werte des UNESCO Welterbes erarbeitet.

Roman Cathomas, Prduktmanager UNESCO Welterbe RhB, erläutert den Teilnehmenden die Welterbe-RhB-Info-Stelen.

Horst Wadehn, Vorsitzender des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland, in seinem Inputreferat, wo er die Aktivitäten und Koope-rationsformen UNESCO Welterbestätten in Deutschland erläutert.

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Eine für den Strassenverkehr und die Bevölkerung von Malans unangenehme und lästige Bahnschranke weicht einer modernen Unterführung der Kantonsstrasse. Durch die Trennung von Strasse und Schiene kann das Restrisi-ko von Unfällen zwischen Strassen- und Schienenfahr-zeugen eliminiert und der Verkehr generell harmonisiert werden. An diesem 7.5 Millionen-Franken-Projekt be-teiligten sich der Kanton, die Rhätische Bahn und die Gemeinde Malans. Die gemeinsame Einweihung fand am 27. Oktober 2012 im Rahmen einer Feier in Anwe-senheit der Dorfbevölkerung statt.

Win-Win-Situation für die Gemeinde … Die Eröffnung der neuen Strassenunterführung stellt ei-nen Meilenstein in der Geschichte von Malans dar. End-lich entfallen die zuweilen langen und ärgerlichen War-tezeiten vor der geschlossenen Barriere, und als willkommener Nebeneffekt können in Zukunft gefährli-che Situationen im Gleisbereich ausgeschlossen werden. Künftig erreichen auch Notfallfahrzeuge wie Krankenau-to und Feuerwehr Malans ohne Verzögerung, und die Fahrplanstabilität der Postautokurse wird deutlich ver-bessert. Entsprechend gross war denn auch die Freude bei Gemeindepräsidentin Anita Thürer kurz vor der Er-öffnung: «Wir feiern das Resultat einer effizienten Zu-sammenarbeit zwischen den drei Partnern Kanton, RhB und Gemeinde!» Die Freude Thürers und somit auch der Gemeinde hat zusätzliche Gründe: Quasi als willkom-menen Nebeneffekt realisierte die Gemeinde Malans im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Strassenunterfüh-rung gleich noch zwei weitere Projekte, nämlich die Er-schliessungsstrasse ins Wohngebiet Stampfacker sowie die Sanierung des Mühlbaches. Ausserdem hat die Ge-meindeversammlung bereits den Bau einer Personen- und Velounterführung am Standort der jetzigen Barriere bewilligt.

Malans – Eine Unterführung und viele Gewinner Von Peider Härtli

… und für die RhBAuch RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler ortet ein Gefahrenpotenzial bei barrierengesicherten Strassen. Besonders in Malans kreuzte eine stark befahrene Stra-sse eine Bahnlinie mit regem Zugverkehr. Der geplante Halbstundentakt im Prättigau hätte diese Situation ohne Zweifel noch verschärft. Dadurch hätten sich die Schliesszeiten der Barriere nochmals verlängert und so-mit auch die ärgerlichen Wartezeiten. Engler: «Eine ab-solute Sicherheit vor Zwischenfällen mit Strassen- und Schienenfahrzeugen bietet nur die Trennung der beiden Verkehrssysteme. In diesem Sinne begrüssen wir die ge-meinsame Realisierung der Strassenunterführung». Engler betont aber auch, dass eine optimale Lösung der Verkehrssituation in Malans nur dank der partnerschaft-lichen Zusammenarbeit von Gemeinde, Kanton und RhB möglich war. So gesehen habe das realisierte Projekt Vorbildcharakter, so Engler.

Über 7 Millionen nachhaltig investiert Nach der Projektgenehmigung durch den Kanton und dem Auflageverfahren fand der Spatenstich am 17. Ok-tober 2011 statt. Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr konnte die Unterführung wie geplant am 27. Oktober 2012 in Anwesenheit vieler Einwohner eingeweiht wer-den. Die Kosten von 7,5 Millionen Franken für die neue Strassenunterführung werden von der RhB, dem Kanton und der Gemeinde Malans partnerschaftlich getragen. Die neue Stampfackerstrasse sowie die Sanierung des Mühlbaches werden von der Gemeinde finanziert, die Velo- und Fussgängerunterführung an Stelle der heuti-gen Schrankenanlage durch Gemeinde und RhB. Dieses Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2013 in Angriff ge-nommen.

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Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident RhB, Anita Thürer, Gemeindepräsidentin Malans und Dr. Mario Cavigelli, Regierungsrat.

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Der Verein Parc Ela hat seinen Sitz in den Bahnhof Tie-fencastel verlegt. Damit beginnt auch eine verstärkte partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Parc Ela und der Rhätischen Bahn. Neu erhalten Gäste am RhB-Schalter in Tiefencastel nebst Bahndienstleistun-gen auch Auskünfte über den Parc Ela. In einem Buch-shop im Wartesaal können sie sich zudem mit Informa-tionen zur Natur und Kultur im grössten Naturpark der Schweiz eindecken.Der Umzug an den Bahnhof Tiefencastel hat auch Sym-bolcharakter: Der Parc Ela schlägt Wurzeln. Mit der offi-ziellen Verleihung des Labels «Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung» durch den Bund am 23. Juni 2012 ist die Zukunft des Parks nun 10 Jahre lang gesi-chert. Die ehemalige Bahnwärterwohnung und ein Teil des Güterschuppens des Bahnhofs Tiefencastel wurden in Büroräume und Sitzungszimmer für das Manage-ment-Team des Parc Ela umgebaut. Das Schalterpersonal der RhB erteilt Gästen am Infoschalter sowohl Auskünfte zum Parc Ela als auch zum Bahnangebot und im mar-kanten halbrunden Wartesaal wurde ein kleiner Bü-chershop eingerichtet. Der grösste Naturpark der Schweiz soll so in der Kernzone des UNESCO Welterbes RhB auch öffentlich wahrnehmbarer werden.

Tag der offenen TürAm 22. September 2012 öffneten der Verein Parc Ela und der Bahnhof Tiefencastel ihre Türen für die Öffent-lichkeit. Gefeiert wurden der Umzug des Parc Ela Ma-nagements in die neuen Büroräumlichkeiten, die Er-

Parc Ela und RhB unter einem DachVon Patrick Schneider

öffnung des Parc Ela-Büchershops und der Parc Ela-Infostelle sowie der Beginn einer verstärkten Zu-sammenarbeit mit der Rhätischen Bahn. Besucherin-nen und Besucher wurden auf einen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten im Bahnhof Tiefencastel ein-geladen. Der offizielle Festakt mit einem Auftakt durch die RhB-Musik und anschliessendem Apéro fand unter den Augen der interessierten Bevölkerung bei schöns-tem Wetter auf der Rampe des Bahnhofes statt.

Klassische Win-Win SituationDas intensivere Zusammenspannen auf dem Bahnhof Tiefencastel bringt in Zukunft einige Vorteile mit sich. Neben der allgemeinen Aufwertung des Standortes Tie-fencastel als touristische Anlaufstelle, bringt die Betreu-ung der Infostelle durch das Schalterpersonal auch eine spannende Zusatzaufgabe für die Mitarbeitenden mit sich. Auch Hans Amacker konnte, trotz intensiven Über-legungen während der Fahrt von Chur nach Tiefencastel, keinen negativen Punkt für die Kooperation finden. Als klassische Win-Win Situation sieht er die Zukunft in der Nutzung von solchen Synergien, wie dies auch in Bergün und Thusis schon der Fall ist. In seiner Ansprache wür-digte er zudem die schnelle Umsetzung dieses Projektes von der ersten, konkreten Ausführungsidee bis zur Er-öffnung nach gut einem Jahr.

Nun heisst es nicht nur «Willkommen auf dem Bahnhof Tiefencastel», sondern auch zum «Eingangstor» zum Parc Ela.

RhB-Musik im Einsatz. Dieter Müller, CEO Parc Ela und Hans Amacker, Direktor RhB.

Das Parc Ela-Team.

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Neubau der Wegüberführung GurgsVon Karl Baumann

Der bestehende, unbewachte Bahnübergang zwischen Reichenau-Tamins und Bonaduz bei Kilometer 26.060 wies aufgrund der mangelnden Sichtweite ein grosses Gefahrenpotenzial auf und musste nach den Vor-schriften des Bundesamtes für Verkehr (BAV) gesichert werden.

Dieser Bahnübergang lag in der Situation genau zwi-schen einem Einschnitt und einem Damm und erfor-derte bisher eine angepasste Wegführung mit einem kleinen Umweg. Die kürzeste und natürlichste Wegfüh-rung überquert das Bahntrassee bei km 25.985 leicht schiefwinklig über eine Kuppe. Sie nutzt die bestehen-de Situation im Bahneinschnitt ohne Geländeanpas-sungen auf optimale Art und überquert die Gleise auf etwa 7 m Höhe.

Anforderungen an das neue BauwerkDas Bauwerk ist Bestandteil des Rundwanderweges Ruinaulta (Reichenau – Trin – Bonaduz – Reichenau) und dient in erster Linie Wanderern und Radfahrern. Es sollte aber auch für Reiter und leichte Fahrzeuge bis 3.5 Tonnen Gesamtgewicht benutzbar sein. Dies be-deutet, dass die Konstruktion wesentlich robuster aus-gebildet werden musste als dies für eine reine Fuss-gängerbrücke erforderlich wäre.

Die neue BrückeDie neue Brückenkonstruktion hat eine Gesamtlänge von 44 Meter und besteht aus einem Bogen mit einer Spannweite von 20 Meter, der sich beidseitig auf flach fundierte Fundamentkörper abstützt. Die Widerlager dienen gleichzeitig als Zugangsrampen. Die Materiali-sierung erfolgte vollständig in Beton, wobei aus bau-technischen Gründen eine Mischkonstruktion aus vor-fabrizierten Elementen und Ortbeton gewählt wurde.

Längsschnitt. Skizze. Umlad der Elemente von der Strasse auf die Schiene.

Aus gestalterischen Gründen ist die tragende Bogen-rippe im Querschnitt nur 1 Meter breit. Die Fahrbahn besteht aus vorfabrizierten Betonplatten von 18 cm Di-cke und 2.64 Meter Breite. Sie wurde direkt auf die Bogenrippen aufgelegt und zur Sicherheit mit diesen verschraubt. Die Fahrbahnplatte ist mit einem Asphalt-belag versehen. Die Staketengeländer erfüllen ihren normalen Zweck als Absturzsicherung, sind aber auch ein auffälliges gestalterisches Element und geben der gesamten Konstruktion ein leichtes Aussehen.

Das an sich schlichte Bauwerk ist in Bezug auf den Bau-vorgang sehr speziell. So bestehen die Bogenrippen aus zwei vorfabrizierten, 10.55 Meter langen und 2.75 Meter hohen Halbbögen mit einem Gewicht von je 16 Tonnen. Dieser Montagevorgang erforderte von allen beteiligten internen und externen Stellen eine sehr gute Arbeits-vorbereitung. Da die Montage oberhalb des Fahrdrahtes erfolgte, musste die Fahrleitung vorgängig demontiert und nach der Montage wieder aufgestellt werden.

Zur Minimierung des Montagegewichts wurden die vor-fabrizierten Bogenrippen u-förmig ausgebildet und in einer zweiten Phase mit Ortbeton ergänzt. Schliesslich erfolgte in der Nacht vom Samstag, 29. auf Sonntag, 30. September die Montage der wiederum vorfabrizier-ten Betonplatten. Diese bestehen aus total 22 je 2 Me-ter langen Elementen mit einem Stückgewicht von 2.4 Tonnen. Sie wurden per LkW angeliefert und mit einem Autokran versetzt.

Inbetriebnahme der neuen Wegüberführung GurgsAm 24. Oktober konnte die neue Wegüberführung Gurgs termingerecht eröffnet werden. Die totale Bau-zeit betrug 12 Wochen und die Gesamtkosten liegen bei rund 530'000 Schweizer Franken.

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Logistik bei der Wegüberführung GurgsVon Wiro Capol

Erschwerte Verhältnisse bei der Baustellenbelieferung verlangten schon frühzeitig eine Zusammenarbeit zwi-schen Karl Baumann, Infrastruktur und dem Güterver-kehr RhB.

Die Zufahrt zur Baustelle der neuen Wegüberführung Gurgs war nur über einen öffentlichen Feldweg mit ei-ner zulässigen Maximallast von 18 Tonnen und einer zu-lässigen Breite von 2.30 Meter möglich. Wegen den Massen sowie einem Gewicht von 16 Tonnen war der Transport der Trägerelemente per Lastwagen über den Feldweg zur Baustelle fast nicht zu bewerkstelligen. Deshalb kontaktierte Karl Baumann den Güterverkehr für den Transport der Trägerelemente bereits frühzeitig, um den Transport der zwei Trägerelemente per Bahn zu organisieren.

Bereits bei der ersten Anfrage von Karl Baumann konnte Marcel Schefer vom Verkaufsservice Güterverkehr betref-fend den Massen und dem Gewicht eine mündliche Zu-sage für den Transport per Bahn nach Bonaduz machen. Im Hinblick auf diese Zusage machte Karl Baumann die entsprechende schriftliche Bestellung beim Hersteller. Die zwei Brückenelemente wurden durch die Firma Fan-ger Kies + Beton AG vorfabriziert und mussten bis Mitte September im Güterumschlagszentrum Landquart ange-liefert werden.

Detailplanung unter Einbezug anderer FachbereicheBei der Detailplanung des Transports wurden verschie-dene Geschäfts- bzw. Fachbereiche einbezogen. Für den Umschlag vom Lastwagen auf den Bahnwagen wurden die Mitarbeiter des Güterumschlagszentrums Landquart benötigt. Zusätzlich musste ein Visiteur aufgeboten werden, welcher die einwandfreie Sicherung der La-

dung auf dem Bahnwagen kontrollieren konnte. Der Transport selber wurde mit einem fahrplanmässigen Güterzug ab Landquart nach Reichenau-Tamins vorge-nommen. Für den Endtransport während der Nacht-zugspause zur Baustelle war ebenfalls der Einsatz der Bahndienstgruppe mit ihrem Rangiertraktor notwendig. Zusätzlich wurde der Sersa-Baustellenkran aufgeboten, um die Elemente ab den Bahnwagen auf die vorberei-teten Fundamente aufsetzen zu können.

Umlad im Güterumschlagszentrum Landquart (GUZ)Martin Vital, Leiter GUZ und seine Kranführer haben be-reits einige Erfahrungen mit dem Umkranen von solchen grossen Betonteilen und konnten deshalb den Umlad zügig vornehmen. Die grösste Herausforderung war es, das Element richtig auf dem Bahnwagen zu platzieren. Dabei durften die Aussenseiten der beiden Elemente beim Umlad ab dem Lastwagen auf keinen Fall beschä-digt werden, weil sie aus Sichtbeton bestehen. Nach erfolgreichem Umschlag auf den Bahnwagen wurden die Elemente dann ausreichend mit Spanngurten und Keilen fixiert. Erst nach der Kontrolle durch den Visiteur RhB durften die zwei Bahnwagen für den Transport nach Reichenau-Tamins freigegeben werden.

Bereit für den NachteinsatzNachdem der Transport der zwei Bahnwagen ab dem Güterumschlagszentrum Landquart bis Reichenau-Ta-mins mit einem Güterzug ohne Probleme vorgenommen wurde, standen sie dort für den Weitertransport mit dem Rangiertraktor zur Baustelle rechtzeitig zur Verfü-gung.

Der Güterverkehr RhB bedankt sich bei Karl Baumann für den Auftrag und bei den anderen Geschäfts- und Fachbereichen für die gute Zusammenarbeit.

Transport der Elemente. Montage Bogenrippen mit Sersakran und Hilfsgerüst. Fertig gestelltes Bauwerk Oktober 2012.

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Bahnhof Samedan, Gleisumbau WestkopfVon Roland Krause

Im Oktober 2012 wurde im Bahnhof Samedan der ge-samte Weichenkopf West mit den Streckengleisen nach Celerina/St. Moritz und nach Pontresina erneuert. Ins-gesamt wurden 12 Weichen und ca. 750 Meter Gleis ersetzt. Die Gleisanlage wurde vereinfacht und das Hauptgleis Richtung Celerina in direkter Linie an den neuen Tunnel Sper L’En angeschlossen.

Für den komplexen Gleisumbau waren von Juli bis Sep-tember umfangreiche Vorbereitungsarbeiten notwendig. Aufgrund der Schiebung der Gleisachsen musste die neue Fahrleitung in der richtigen Lage vorgängig erstellt werden. Auch die neue Kabelrohranlage und die Stütz-mauern mussten vor dem Umbau erstellt werden. Der Umbau des Streckengleises Richtung Celerina/St. Moritz fand in der ersten Woche anfangs Oktober in den Nachtzugspausen statt. Für den Umbau des Stre-ckengleises Richtung Pontresina war ein Totalunter-bruch während dem Wochenende vom 7./8. Oktober notwendig. Zwischen Samedan und Pontresina ver-kehrten Bahnersatzbusse und der Bernina Express wurde über St. Moritz umgeleitet. Der Bahnbetrieb Richtung Pontresina wurde dank dem tollen Einsatz al-ler Beteiligten und auch dem günstigen Wetter ohne Regen oder Schnee pünktlich am Montagmorgen, 9. Oktober, wieder aufgenommen.

Demontage der alten Gleisanlage. Gleisbauarbeiten. Einsatz aller Kräfte auch für die Abschluss-arbeiten.

Nach dem Umbau der Streckengleise wurden in der zweiten Oktoberwoche die Abstellgleise Seite Depot er-neuert. Die Fertigstellungsarbeiten wie Schweissen, Demontage alte Fahrleitung und Belagsarbeiten Perron Gleis 2/3 nahmen weitere drei Wochen Zeit in Anspruch, sodass die Arbeiten anfangs November abgeschlossen werden konnten. Auch die neuen automatisierten Wei-chenheizungen im Westkopf wurden zu diesem Zeit-punkt in Betrieb genommen.

Während dem Umbau Westkopf wurden durch den Bauunternehmer über 2'000 m3 Material ausgehoben und mit Bahn- oder Lastwagen abgeführt sowie 500 m3 Fundationsschicht und 800 m3 Vorschotterung einge-baut. Weitere rund 800 m3 Schotter wurden durch den Bahndienst mit Bahnwagen für das Einschottern der verlegten Gleise und Weichen eingebracht.

Dieser Umbau war für alle Beteiligten und auch für die zahlreichen Zuschauer eine einmalige Sache und erfor-derte den Einsatz aller verfügbaren Mittel. Der gleich-zeitige Einsatz von zwei Stopfmaschinen auf der glei-chen Baustelle und sogar miteinander auf der gleichen Weiche war vermutlich ein Novum auf dem Netz der RhB.

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InframationVon Reto Sidler

Neue Schrankenanlage in TrinIn der Station Trin entstand eine neue Schrankenanla-ge. Diese ersetzt den unbewachten Übergang neben dem Dienstgebäude. Mit dem Ausbau des Wanderwegs Ruinaulta und dem Bau der neuen Rheinbrücke in Trin bestand dringender Handlungsbedarf, um die Gleise in der Nähe des Bahnhofs sicher zu überqueren. Die An-lage wurde am 6. Dezember 2012 in Betrieb genom-men.

Neue Blockstelle «Gurgs» zwischen Reichenau und BonaduzAuf der Strecke zwischen Reichenau und Bonaduz ent-steht eine neue Blockstelle. Diese ermöglicht es den Zugsverkehr in kürzere Folgeabschnitte aufzuteilen. Solche Blockstellen helfen die Strategie Retica 30 um-zusetzen und den Fahrplan auszubauen. Die Inbe-triebnahme der Blockstelle ist auf Ende Dezember 2012 geplant.

Bahnübergang in Davos Frauenkirch wurde aufgehobenDen Bahnübergang bei Davos Frauenkirch gibt es nicht mehr. Er erschloss direkt ab der Kantonsstrasse Wohn-häuser. Nach fast dreissig Jahren (!) Verhandlungen konnte eine neue Erschliessung gebaut und in Betrieb genommen werden.

Netzweit energiesparende Gleisbeleuchtung umgesetztDie Effizienz der Gleisbeleuchtung wurde mit umfang-reichen Beleuchtungsmessungen untersucht. Die Re-sultate haben ergeben, dass die seit mehr als 20 Jahren eingesetzte SBB-Leuchte mit einem Umbau auf

ein aktuelles Leuchtmittel konkurrenzfähig ist und noch einige Jahre sehr effizient betrieben werden kann.

In den letzten 4 Jahren wurden netzweit alte Leuchten ersetzt und neuere für den Einsatz der effizienten Nat-rium Hochdrucklampen umgebaut. Durch minimale In-vestitionskosten wurde die Lichtausbeute (+130 %) massiv erhöht, was folglich zu einer Einsparung von mehr als 50 % der Energiekosten führt. Ein erheblicher Zusatznutzen besteht darin, dass diese Leuchtmittel eine 3.7-mal höhere Lebensdauer besitzen und da-durch erheblichen Einfluss auf die Reduktion der Un-terhaltskosten haben.

Vergleiche mit neueren LED Leuchten haben ergeben, dass ein wirtschaftlicher Einsatz beim derzeitigen Stand der Technik noch nicht gegeben ist. Bei dieser Technologie findet in diesem Beleuchtungsbereich, wahrscheinlich in den nächsten Jahren, ein grosser Entwicklungsschritt statt und so ist eine Ablösung der bestehenden Leuchten durch LED Leuchten in 10 bis 15 Jahren wahrscheinlich.

Neue Schrankenanlage Trin. Neue Blockstelle «Gurgs» zwischen Reichenau und Bonaduz.

Bahnübergang in Davos Frauenkirch wurde aufgehoben.

Netzweit energiesparende Gleisbeleuchtung umgesetzt.

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Medienbahn

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Damals, vor 30 Jahren

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Damals, vor 30 Jahren – Teil 2Von Geni Rohner

Als «wandelndes Lexikon» ist er uns bekannt, ein versierter Bahnexperte fürs Bündnerland. Bei der RhB kennt er alle Loks und Wagen,zu jedem Objekt kann er uns sehr viel sagen.

Das Streckennetz kennt er wie kein zweiterfragt einfach Gian, dann kommt ihr weiter.Als Koryphäe rund um unsere Eisenbahnweiss er einfach alles, es ist der Wahn!

Auch bei den Medien ist er ein gefragter Mann,ist doch klar, sie wollen einen, der alles kann. Mit ihm kannst du diskutieren und philosophieren,so macht es grossen Spass, das Recherchieren.

Eine Reise über die Bernina mit unserem Ingenieurist viel interessanter als der Besuch beim Coiffeur.Auf dem Bild präsentiert sich Gian mit lockigen Haarengefunden im RhB Archiv, vor genau dreissig Jahren!

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Damals, vor 50 JahrenVon Gian Brüngger

70 Wagen für das StammnetzIm Dezember 1962 gelangten die ersten fünf A Typ Ein-heitswagen I zur Ablieferung. In Anlehnung an die seit 1957 eingesetzten Einheitswagen I (EW I) der SBB liess die RhB von den Waggonfabriken in der Schweiz offe-rieren. Das Eidgenössische Amt für Verkehr EAV (heute BAV) verlangte einen Wagentyp, der auch für andere Meterspurbahnen angewendet werden konnte. Die beste Offerte hatten schliesslich die Flug- und Fahr-zeugwerke Altenrhein (FFA), das Vorgängerwerk von Stadler Altenrhein.Im April 1961 bestellte die RhB 30 Personenwagenkas-ten bei FFA und 60 Torsionsstabdrehgestelle bei der Schweizerischen Industriegesellschaft in Neuhausen am Rheinfall (SIG), 5 A4ü 1223–1227, 10 AB4ü 1519–1528 und 15 B4ü 2341–2355. Die Bestellung konnte aufgrund des neuen Eisenbahngesetzes finanziert wer-den, indem der Bund 85 % und der Kanton 15 % der Kosten übernahmen. Die 30 Wagen kosteten damals 5 708 500 Franken. Bereits am 20. Dezember 1962 er-folgte die Inbetriebnahme der ersten fünf A4ü. Die weiteren 25 Wagen folgten von März 1963 bis Juli 1964.Zusammen mit der RhB bestellten damals auch die Ap-penzeller Bahn (AB), die Bière–Apples–Morges Bahn (BAM) und die Montreux–Oberland Bernois Bahn (MOB) Einheitswagen. Diejenigen der MOB waren um ein WC kürzer. Die beiden anderen Bahnen hatten nur ein WC pro Wagen.

Gegenüber den bisher eingesetzten Reisezugwagen machten die EW I einen sehr modernen Eindruck. Au-sser den 36 Mitteleinstiegwagen stammten die meis-ten aus der Zeit von 1911–1914, und es waren immer noch sehr viele zweiachsige Personenwagen im Einsatz. Wie die neusten Wagen der SBB hatten auch die EW erstmals bei der RhB unterschiedliche Farben der Sitze, rot im Raucher- und grün im Nichtraucherabteil. Die neue Röhrenbeleuchtung war sehr hell und beleuchte-te auch die damals in der Nacht sehr dunklen Perrons auf den Bahnhöfen. Die EW waren deshalb in der Nacht von weitem sichtbar.

Die direkt an den Drehgestellen aufgehängten neuen Vakuumbremszylinder ermöglichten einen Verzicht auf ein Bremsgestänge. Dadurch und durch schwimmende Böden konnte der Bremslärm im Wageninnern sehr stark reduziert werden. Auch hatte jeder Wagen zwei Toiletten.Leider waren die ersten fünf A nur ein Tropfen auf den heissen Stein. In den Schnellzügen waren bis 1962 praktisch nur fünfzigjährige Wagen mit Holzkasten oder gut dreissigjährige Stahlwagen und so war die Di-rektion bestrebt, nebst den vielen Zweiachsern auch die alten Vierachser durch neue Wagen zu ersetzen. Eine Vereinbarung zwischen Bund und Kanton erlaubte die Bestellung weiterer 40 Wagen. Dieses Mal wurden die Erstklasswagen aufgestockt.

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A 1228 in Samedan 1966. AB 1524 in Landquart am 06.03.1972.

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Im Sommer 1964 bestellte die RhB 16 A, 6 AB und 18 B bei der FFA und SIG. Die Ablieferung erfolgte von Sep-tember 1965 bis September 1966. Mit diesen 70 Wagen verbesserte sich der Zustand der Schnellzüge und ein Teil der Regionalzüge. In den Stammkompositionen, die damals bei den Schnellzügen aus einem D, 2 B und einem A und bei den Regionalzügen aus einem D2, 1 AB und 1 B bestanden, waren fast ausschliesslich nur noch EW zu sehen.

Wagen für die GleichstromlinienFür die Gleichstromlinien bestellte die RhB im Jahre 1966 24 weitere Einheitswagen. Da die Leichtstahlwa-gen mit 18–19 t Tara für die Gleichstromlinien zu schwer waren, baute die FFA diese Wagen in der Alumi-niumlegierung UNIDUR. Diese Serie bestand aus 4 um eine Toilette verkürzte A für den Einsatz Chur – Arosa im Winter und im Sommer im Glacier Express, 6 AB und 8 B mit einer Länge über Puffer von nur 14,91 m für die Berninalinie. Sechs gleiche Fahrzeuge waren für die Modernisierung des Wagenparks im Misox vorgesehen. Das EAV verhinderte dann die Lieferung von sechs Wa-gen ins Misox. Die RhB stornierte diese und bestellte fünf normallange Wagen von 18,5 m für Chur – Arosa. Zur Bildung von Pendelzügen auf der Linie Chur – Arosa beschaffte sie dann noch drei Steuerwagen ABt. Im Gegensatz zu den 70 Stammnetzwagen haben alle UNI-DUR-Wagen Drehgestelle von Schindler Pratteln (SWP).Dank der grossen Frequenzzunahme nach Vermarktung des Bernina Express gelangten 1972 weitere 10 B Typ Bernina zur Ablieferung.

Fahrzeuge für die StammnetzpendelzügeDie Steuer- und Mittelwagen der Stammnetzpendelzü-ge sind ausser, dass sie mit automatischer Kupplung und Druckluftbremse ausgerüstet sind, auch vom Typ EW I.

Refit nach der Hälfte der EinsatzdauerNach 25 bis 30 Jahren unterzog die Hauptwerkstätte Landquart alle EW I einem Refit. Ausser der Totalerneu-erung des Fahrgastraums sind einige Wagen den neuen Bedürfnissen angepasst worden. Alle 16 AB sind auf die Vereinaeröffnung hin durch Tausch der halben Seitenwände zu 8 A und 8 B umgebaut worden. Die UNIDUR-Wagen erhielten für den Einsatz auf den Stra-ssenabschnitten der Chur-, Arosa- und Berninalinie geschlossene Toiletten. Die früheren grünen Wagen sind in den Achtzigerjahren rot gestrichen worden.

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B 2370 in Landquart am 30.08.1972. 10061.31 B 2458 in St. Moritz 30.08.1983.

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Neues in Kürze

Mitarbeiter GUZ am Seil heruntergelassen!Von Martin Vital

Im wahrsten Sinne des Wortes wurden die Mitarbeiten-den des GUZ am Seil heruntergelassen. Um sich nämlich im Fall eines Ausrutschers selber von Kesselwagen abzu-seilen, wurde die bestehende Absturzvorrichtung im September 2012 mit einer Abseilmechanik ergänzt. Das richtige Verhalten in dieser nicht ganz ungefährlichen Situation musste danach geübt werden. Jeder Mitarbei-tende musste sich mindestens dreimal von einem Kes-selwagen abseilen. Die ersten Versuche waren, wie zu erwarten, sehr zaghaft. Nach einigen Versuchen stimm-ten die nötigen Handgriffe und das Abseilen lief wie am Schnürchen.

Helikopter am Autoverlad?Von Erhard Wattenhofer

Zirkuszelte, Baukrane, Rennpferde oder Alpschweine: am Autoverlad Vereina werden Fahrzeuge mit allerlei Inhalt oder Ladung transportiert. Neuerdings beför-dern wir auch Helikopter! So unscheinbar der Anhän-ger des Pickups auch aussehen mag, im Innern ver-birgt sich ein Helikopter. Es handelt sich um eine Alouette III, ursprünglich zur Schweizer Armee gehö-rend, mit angeklappten Rotoren. In der Zwischenzeit dient sie, in roter Farbe als Rega-Heli lackiert, als Flugsimulator und ist an diversen Veranstaltungen in der ganzen Schweiz zu bestaunen. Die Firma Helipart-ner aus Sirnach nutzte unsere Dienstleistung Ende Juli für den Transport ins Engadin und zurück, um sich die beschwerliche Fahrt über den Flüelapass zu ersparen.

Kreuzung auf Ospizio Bernina?Bild von Gérard CahnText von Peider Härtli

White Pass and Yukon Railway auch White Pass and Yu-kon Route, (WP&YR) ist eine Eisenbahngesellschaft in Alaska, British Columbia und im Yukon. Sie besteht aus drei Tochtergesellschaften, die den Streckenabschnitt in den jeweiligen Bundesstaaten verwalten. Die Strecken-führung hat zum Teil frappante Ähnlichkeiten mit unse-rer Berninalinie, wie das Bild beim «Lago Bianco» ver-deutlicht.

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L’ALBUM en il tren tras il GrischunDa Bertilla Giossi

14. settember 2012: Livio Foffa ed il team da la Televisi-un Rumantscha van in entir di cun il tren tras il Grischun. Lur viadi cumenza a las 06:44 uras a Mustér. Sin viadi a Cuira entaupan els tranter auter l’uniun da giuventetgna da Breil che va a Barcelona. En il tren da Cuira a Same-dan èn ils viagiaturs rumantschs plitost rars. Da Same-dan a Scuol datti ina baterlada cun ina giuvna e trais giuvens da Scuol che chantan per lur collega «happy birthday». Sin il viadi da Scuol a Cuira auda Livio Foffa dal project «a Sent be rumantsch» e sin il traject da Cui-ra a Mustér datti perfin in concert en il tren.

L’ALBUM im Zug durch Graubünden

Livio Foffa und das Team der Televisiun Rumantscha reisten einen Tag lang mit dem Zug durch Graubünden. Die Reise begann um 06:44 Uhr in Disentis/Mustér. Auf dem Weg nach Chur trafen sie die Jugendvereinigung aus Breil/Brigels, die nach Barcelona unterwegs war. Im Zug von Chur nach Samedan traf Livio Foffa ausschliess-lich auf deutschsprachige Reisende. Von Samedan nach Scuol-Tarasp sangen drei Jugendliche aus Scuol-Tarasp für ihren Kollegen «Happy birthday». Auf der Reise von Scuol-Tarasp nach Chur erfuhr Livio Foffa, was das Pro-jekt «A Sent be rumantsch» will und auf der letzten Strecke von Chur nach Disentis/Mustér gab es sogar ein Konzert im Zug.

RhB-Wagen auf Abwegen Von Fabian Gregoire

Anlässlich kleiner Untersuchungsarbeiten haben wir den Wagen B 2241 in seinen ursprünglichen Farben gestri-chen. Dieser Wagen wurde 1935 in Landquart erbaut und nach einem Aufenthalt bei der «Chemin de Fer de la Mure» verkehrt er seit 1992 mit unseren zwei Dampflo-komotiven über unsere Strecken Dunières – Saint-Agrè-ve, als sogenannter «Velay-Express» im Auvergne Ge-biet. Der Wagen B 2241 (ehemalig C4 2241) ist heute als einziger seiner Baureihe erhalten geblieben.

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Vital’s «Rückeroberung» des VeltlinsVon Peider Härtli

RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha widmete vom 7. bis 13. Mai 2012 einen Grossteil des Radio- und Fern-sehprogramms dem südlichen Bündner Nachbarn, dem Veltlin und der Val Chiavenna. Anlass war der 500. Jah-restag des Veltlins. Die Sendungen aus der Valtellina wurden bereichert durch einen Wettbewerb, dessen Hauptpreis – eine Fahrt im Bernina Express nach Tirano, inklusive Übernachtung – auf sehr grosses Interesse stiess. Neisa und Riet Vital aus Susch waren die glückli-chen Gewinner und die Redaktion liess es sich nicht nehmen, sie vor ihrer Mission «Rückeroberung des Velt-lins» am Bahnhof in Chur zu verabschieden.

BlumenwettbewerbVon Jolanda Picenoni

Die Gemeinde Samedan hat im Sommer 2012 einen Blu-menwettbewerb ausgeschrieben. Die Jurierung fand am 22. September 2012 in Samedan statt. Das Bahnhofsge-bäude erstrahlt jedes Jahr mit tollen Blumen.

Sonja Tuena und Frau Menghini (beides Ehefrauen von RhB-Mitarbeitenden) haben die Ränge 3 und 1 erzielt.

v.l.n.r.: Manuela Willich, Corina Tuena, Silvia Menghini und Sonja Tuena

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Bischof Huonder on TourVon Peider Härtli

Am Rande eines Treffens bei Radiotelevisiun Svizra Ru-mantscha (RTR) hat Direktor Mariano Tschuor unserem Direktor Hans Amacker verraten, dass Bischof Vitus Hu-onder ein Bewunderer der Rhätischen Bahn sei. Im per-sönlichen Gespräch hat sich dessen Leidenschaft für un-sere Bahn bestätigt. Spontan bot Hans Amacker dem Vorsteher der Diözese eine Fahrt auf dem Führerstand an. Dieses Angebot stiess bei Bischof Huonder auf offene Ohren und bereits am 13. September 2012 startete Zug 1145 mit bischöflichem Segen und mit Lokführer David Stapfer in Chur Richtung St. Moritz. Mit an Bord: Bischof Huonder und Direktor Amacker. Die Redaktion war na-türlich dabei!

Die Pensioniertenfeier, die nicht hätte sein sollen …Von Walter Järmann

Kurz nach Erscheinen der letzten InfoRetica verbreitete sich die Neuigkeit wie ein Lauffeuer: Jakob – Köbi – Kal-berer sei pensioniert. Wie bitte – Köbi und schon pensi-oniert? Und gesagt hat er auch nichts! Ja, da stand es im InfoRetica Nr. 3 unter Pensionierungen schwarz auf weiss geschrieben: Jakob Kalberer, Leiter Dienstbereich, Landquart. Der Versuch, ihn telefonisch zu erreichen scheiterte, er sei in den Ferien, hiess es. Aha, und Ab-schleichen aus dem Arbeitsprozess auch noch, das wird ja wohl nicht sein Ernst sein. So kennen wir Köbi gar nicht. Er, der umgängliche Kamerad von nebenan, der sich stets für die Belange seiner RhB eingesetzt hat und sich seit vielen Jahren für die Lernendenausbildung in-teressiert und engagiert. Ein kommunikativer, ein hilfs-bereiter, ein liebenswürdiger Kollege.

Kurzerhand wurde eine Abschiedsfeier organisiert und Köbi an seinem vermeintlich letzten Arbeitstag, am Frei-tag, 28. September, zu Hause überrascht. Im Gepäck Wein mit spezieller Abschiedsetikette, eine Dankeskarte sowie ein Poster, das an diese kleine Pensioniertenfeier erinnern soll. Umso grösser war sein Erstaunen, als der eben begonnene Freitagfeierabend in gemütlicher Zweisamkeit mit seiner Monika jäh unterbrochen wurde. Und noch grösser die Verblüffung aller, als sich heraus-stellte, dass seine «Pensionierung» aufgrund einer Ver-wechslung in der InfoRetica aufgeführt wurde. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen – es wurde ein gemütli-cher Abend mit leckeren Grilladen. Köbi, deine Pensio-nierungshauptprobe hast du mit Bravour bestanden!

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Hoher Besuch im BahnmuseumVon Jann Sprecher

Am Sonntag, 21. Oktober 2012 war Regierungspräsiden-tin Barbara Janom Steiner zu Besuch im Bahnmuseum Albula in Bergün. Anlass dafür war ihre geplante Reise durch jede Sprachregion des Kantons. Nach einem Rundgang durch das Bahnmuseum Albula und einem Besuch im Dienstleistungszentrum Bergün wurde die Regierungspräsidentin auf dem Platz der Bahnfreunde durch die Bevölkerung und Gemeindepräsident Peter Nicolay in Begleitung der Musikgesellschaft Bergün bei einem Apéro empfangen.

Holzerkurs in KlostersVon Daniel Hänni

Am Montag, 15. Oktober 2012, starteten wir (5 RhB-ler und 1 Lernender Gleisbauer von login) unterhalb Davos Laret den Grundkurs Holzhauerei bei 35 cm Neuschnee. Doch der Wettergott meinte es gut mit uns und zeigte sich ab Dienstag von seiner besten Seite.Ziel dieses Kurses war das sichere und korrekte Arbeiten mit der Motorsäge im Wald unmittelbar an den Gleis-anlagen. Dazu gehörte primär die Unfallverhütung, Sicherheit am Arbeitsplatz (Fahrleitung, Gleisanlagen), Umgang mit der Motorsäge, Baumbeurteilung, Fällme-thoden, Bäume fällen etc.

Der Kurs war unterteilt in einzelne Theorieblöcke mit anschliessender Umsetzung in die Praxis. Unser «Swiss-forest- Instruktor», Walter Jungen, verstand es, uns al-len mit seiner sehr professionellen und ruhigen Art, die strenge und ebenso gefährliche Arbeit im Wald näher zu bringen. Er zeigte uns, wie ein Baum als Erstes richtig «angesprochen» wird (tönt irgendwie nach Jagd) und anschliessend wie wir den Baum sicher und korrekt an dem Ort zu Fall bringen, den wir vorgängig bestimmt hatten. Zu Beginn war dies nicht so einfach. Bei man-chen Bäumen liess sich die Fallrichtung erst nach dem Fällen korrekt bestimmen. Ende der Woche kreisten un-sere Gedanken wohl noch in der Nacht um Fallkerb-Grundschnitte, Fällschnitt, Scharnier oder Band etc.

An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei Walter Jungen für seine Geduld mit uns «Anfängern». Ebenso gilt unser Dank der RhB, welche uns mit diesem Holzhauerkurs das nötige Rüstzeug gab damit die anfal-lenden Arbeiten mit Bäumen in Zukunft möglichst un-fallfrei ausgeführt werden können. Vielen Dank.

Daniel Hänni, Arno Bezzola, Walter Jungen, Fabian John, Knud Schwarz, Aldo Castellazzi und Roman Derungs

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Bowling-Abend in S-chanfVon Marco Kollegger

Am 29. November fand sich eine kleine Gruppe Mitar-beitende Vertrieb und Produktion aus dem Oberengadin zum gemütlichen Bowling-Abend in S-chanf ein.Auf der modernen Anlage wurde nach dem Spielmodus «jeder gegen jeden» (Mann gegen Frau/Ehepartner) ge-spielt.

Der haushohe Favorit Stojan Nikic, Rangiermeister St. Moritz, wurde dank seiner überragenden Technik in überlegener Manier von der charmanten Ehrendame Se-raina Lang zum Sieger des Abends gekürt.

Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren Adi, Da-nilo und Luis für einen lustigen und ungezwungenen Mitarbeiteranlass.

RhB-Berufsbildner aus Poschiavo werben für login-LehrenVon Walter Järmann

Am Freitag, 26. Oktober 2012, ist in Poschiavo die all-jährliche Espo professioni durchgeführt worden. Da um-werben lokale Lehrbetriebe die Oberstufenschüler des Valposchiavo. Davide Menghini, Leiter der RhB-Werk-stätten und engagierter Berufsbildner, meldete sich resp. login zum wiederholten Mal für einen Infostand an. Die nötigen Prospekte und Unterlagen konnten wir ihm in italienischer Sprache zur Verfügung stellen. Zu-sammen mit Berufsbildner Michele Bondolfi und den Polymechaniker-Lernenden Eros Crameri und Francesco Valli stellten sie den interessierten Schülerinnen und Schülern nicht nur die technischen Berufe vor, auch über den KVöV-Beruf informierten sie kompetent! Wir freuen uns wieder auf den Puschlaver-Berufsnachwuchs. Gra-zie mille ai amici della Val Poschiavo!

HeimkehrVon Eugen Cantieni

«Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt» (Westernhagen). Nach mehrjähriger RhB-Odyssee kehrte Pablo Maissen am 1. März 2012 wohlbehütet und überglücklich in seine geliebte Surselva zurück. Das Bild zeigt ihn wenige Tage nach seiner Wiederkehr – zurück zu seinen Wurzeln. Beinvegni a casa, Pablo!

1. Reihe vorne v.l.n.r.: Seraina Lang, Rita Maissen, Kirsten Del Simone, Catia Ferreira, Flurina Ambühl, Heidi Wyss, Jolanda Picenoni, Luis Maissen

2. Reihe hinten v.l.n.r.: Flurin Capaul, Marco Kollegger, Danilo del Simone, Adriano Zanetti, Champion Stojan Nikic, Anto Lujic, Said Mehraz

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Von links nach rechts: Robert Lutz, Johann Zanon, Guido Caprez, Robert Hobi, Fritz Schneider

Ausflug pensionierter RhB-MitarbeiterVon Johann Zanon

Der Zusammenhalt von pensionierten RhB-Kameraden funktioniert bei uns auch nach der Aktivzeit hervorra-gend. Nebst den regelmässigen Treffen in Chur findet jedes Jahr eine spezielle Reise statt. Diese führte uns dieses Jahr inmitten der Dolomiten, ins Südtirol. Da be-suchten wir das Val di Fiemme, wo bald Dario Cologna, Simon Ammann und Co. um WM-Medaillen kämpfen werden. Auf der Heimreise legten wir Mittagshalt im Ho-tel Post in Glurns ein. Im selben Hotel zur selben Zeit genoss Peider Härtli mit seinem Vater das Mittagessen. Spontan kam er auf uns zu und begrüsste uns herzlich. Dabei bat er uns, ein Bild für die InfoRetica zu übermit-teln. Besten Dank, Peider, für deine Initiative, einmal etwas über längst pensionierte Mitarbeiter zu veröffent-lichen.

Generalversammlung des ESV RätiaVon Jürg Boner

Am Samstag, 27. Oktober 2012, fand im Hotel Grischa in Davos die 69. Generalversammlung des ESV (Eisenbah-ner Sportverein) Rätia statt.

Der Präsident begrüsste eine stattliche Anzahl der rund 230 Mitglieder in Davos. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch unsere geplante Sternwanderung. So kamen alle mehr oder weniger «trocken» an die GV. Die Traktanden wurden speditiv durch unseren Präsidenten Jürg Bebi abgearbeitet. Beim Rückblick auf unseren bei einem Lawinenunglück verstorbenen Vizepräsident Hei-ni, wurde manche Träne vergossen. Ruhe in Frieden – lieber Heini. Dem gesamten Vorstand wurde für seine geleistete Arbeit Decharge erteilt. Auch konnten die durch Rücktritte verursachten Lücken im Vorstand wie-der besetzt werden. So wurde u. a. Nino Tscharner als Revisor einstimmig gewählt. Als Vize-Präsident amtet für ein Jahr Jürg Boner und übt somit ein Doppelamt aus. Wir gratulieren allen herzlich zur Wahl.

Die Aktivitäten im Winter beschränken sich auf Skitouren und unser bekanntes und beliebtes Pischa-Rennen. Dieses findet am Sonntag, 27. Januar 2013 statt. Ort und Datum der GV 2013 wurden auch schon bestimmt. Diese findet am Samstag, 26. Oktober 2013, in Zernez statt.

Alle Informationen findet Ihr auf unserer Homepage: www.esvraetia.ch

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Neues Berufskleider-SortimentVon Urs Looser

Arbeitskleider sind nicht gleich ArbeitskleiderSicherheitsrelevante Arbeitskleider (Berufskleider mit PSA-Funktion) sind Kleider, die bei der Ausübung einer Tätigkeit wie zum Beispiel bei Rangiertätigkeiten, Gleisunterhaltsarbeiten oder Rollmaterialunterhalt ge-tragen werden müssen, weil die ausgeübten Tätigkei-ten das Schützen des eigenen Körpers und eine ein-deutige Erkennbarkeit erfordern.Das Sortiment der sicherheitsrelevanten Arbeitskleider der oben genannten Berufsgruppen ist – historisch ge-wachsen – äusserst vielfältig und entspricht teilweise nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und den gesetzlichen Anforderungen.Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsleitung eine aus Vertretern aller Geschäftsbereiche zusammenge-setzte Arbeitsgruppe beauftragt, das Sortiment der si-cherheitsrelevanten Arbeitskleider zu vereinheitlichen, anzahlmässig zu straffen und gleichzeitig dem Stand der Technik anzupassen.

Ziele:Das neue Berufskleidersortiment hat folgende Kriterien zu erfüllen:

n Einhalten der gesetzlichen Normen und der RhB-spezifischen Anforderungen

n Warnschutz (Sichtbarkeit durch Reflektoren und leuchtendes Gewebe, EN20471)

n Wetterschutz (wind- und wasserabweisende Stoffe; Temperaturbereich von -25°; Abdecken kurzzykli-scher Temperaturwechsel, EN343)

n Einheitliches, hierarchie-unabhängiges Erscheinungs-bild der Arbeitskleider für alle Geschäftsbereiche bei möglichst hoher funktionaler Zweckmässigkeit

n Schmutzunempfindlichkeit und schmutzneutrale Far-ben/Zonen bei gleichzeitigem Straffen des Sortiments

n Akzeptanz bei den Mitarbeitern durch hohen Trag-komfort mit atmungsaktiven und reissfesten Materi-

alien sowie ein ansprechendes Erscheinungsbild mit hoher «RhB-Identifikation»

Das Umsetzen all dieser Anforderungen hat für die Ar-beitsgruppe eine grosse Herausforderung dargestellt. So standen z. B. bei den Kleidern für die Mitarbeiten-den mit Tätigkeiten im Gleisbereich der Warn- und Wetterschutz im Vordergrund, während bei Tätigkeiten in den Werkstätten eher schmutzneutrale Zonen in den Vordergrund rückten. All diese Bedürfnisse vereinen zu können, hat die Arbeitgruppe immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Dank eines optimal aufei-nander abgestimmten Teams und motivierten An-sprechpartnern beim Hersteller ist für alle ein grosser Wurf gelungen. Die neuen Arbeits- und Allwetterklei-der kommen in einem repräsentativen professionellen und einheitlichen Erscheinungsbild daher und ent-sprechen den gesetzlichen Anforderungen. Sie sind so-wohl funktional wie auch zweckmässig und haben ei-nen hohen Tragkomfort. Die ersten Rückmeldungen zeigen, dass die durch die Arbeiten geweckten Erwar-tungen erfüllt werden konnten und die Kleider sehr gut «ankommen».

Das Sortiment umfasst neu Arbeitshose und –jacke, Latzhosen, Gilet, T-Shirt orange sowie ein Gnägi in oranger Farbe. Weiter gehören eine Multifunktionsja-cke mit Innen-Fleecejacke und Windstopper, Regenho-se und -jacke dazu. Das Ganze wird neu durch thermo-aktive Regenhosen abgerundet. In einer nächsten, zweiten Phase werden Elektro-schutzkleider (EN 61482 Klasse 1) im gleichen Erschei-nungsbild für die Tätigkeiten im Elektrobereich evalu-iert. Erste Tragversuche bei der RhB wurden bereits durchgeführt. Momentan werden die Kleider zusam-men mit dem Hersteller bei einer Zertifizierungsstelle eingehend getestet und zertifiziert. Die Auslieferung ist für 2013 vorgesehen.

Bahndienst. Lager. Rangier. Rollmaterial.

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Die Revisionswerkstätte der Dampfbahn Furka Berg-strecke öffnet ihre TürenSeit 2006 treffen sich regelmässig Freiwillige der Dampf-bahn Furka Bergstrecke (DFB) an der Pulvermühlestrasse 20 in Chur. In immenser Frondienstarbeit werden hier die zwei im Jahr 1990 aus Vietnam zurückgeholten Zahnrad-Dampflokomotiven HG 4/4 wieder originalge-treu aufgebaut. Am Samstag, 22. September 2012, konnte sich die breite Öffentlichkeit, im Rahmen eines Tages der offenen Tür, über den aktuellen Stand dieser Arbeiten informieren.

Schweizer Lokomotiven überleben Vietnam-KriegIn den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts lie-ferte die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfab-rik Winterthur (SLM) sieben Dampflokomotiven an die damalige Bahngesellschaft Campagnie Génerale de Co-lonies Paris nach Indochina, dem heutigen Vietnam. Ihr Einsatzgebiet war die Strecke Song Pha – Da Lat. Mehre-re Lokomotiven überlebten den Vietnam-Krieg, rosteten aber nach der definitiven Betriebsschliessung der Bahn im Jahre 1975 still vor sich hin.

Wiederbelebung in ChurIn der beispiellosen Aktion «Back to Switzerland» wur-den, neben weiteren Lokomotiven, zwei dieser «Rost-haufen», genauer die Lok 704 und 708, im Jahr 1990 durch die DFB in die Schweiz zurückgeführt. Seit 2006 werden die Loks durch qualifizierte Fachspezialisten in der DFB-Werkstatt an der Pulvermühlestrasse 20 wieder originalgetreu aufgebaut. Nach der Rekonstruktion des Lokomotivrahmens, welcher in grossen Teilen nicht mehr brauchbar war, ist «heute nun ein Fundament vorhanden, um mit dem Aufbau der beiden Lokomoti-

Die «Enthusiasten» von der Pulvermühlestrasse 20Von Peider Härtli

ven beginnen zu können», so die optimistische Ein-schätzung von Projektleiter Jakob Knöpfel. «Ohne die unzähligen Freiwilligen sowie Freunden und Gönnern aus der Wirtschaft wären solche Projekte niemals umzu-setzen». In der Tat: Bis 2011 wurden rund 32’000 Stun-den Fronarbeit geleistet. Viele weitere Stunden werden noch erforderlich sein, um das ambitiöse Ziel, eine der Lokomotiven bis 2015 auf der Furka Bergstrecke einzu-setzen, zu erreichen.

Informationen: Walter FrechJeninserstrasse 187208 Malans081 322 50 83, 079 774 42 59

Demonstration des Beleuchtungsgenerators. HG 4-4 im Aufbau. Musikalische Umrahmung.

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RhB und Mobility intensivieren ZusammenarbeitVon Peider Härtli

Der Carsharing-Anbieter Mobility verzeichnet in Grau-bünden ein überdurchschnittliches Kundenwachstum. Dies führt das Unternehmen auf den laufenden Ausbau attraktiver Standorte der Fahrzeuge und der intensiven partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Rhäti-schen Bahn zurück. RhB und Mobility haben kürzlich eine Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet. Dabei profitieren ab 1. Dezember 2012 alle Inhaberinnen und Inhaber eines Jahres-Bündner Generalabos (BÜGA) von Sonderkonditionen und bezahlen 100 Franken weniger Jahresbeitrag als bisher für ihre Mobility-Mitglied-schaft. Für RhB-Mitarbeitende offeriert Mobility die Jahresmitgliedschaft sogar für 70 Franken

Überdurchscnittliches Wachstum in GraubündenÜber 1 000 000 Kunden stellt Mobility heute an über 1300 Standorten ihre 2600 Fahrzeuge schweizweit zur Verfügung. Der 1997 gegründete Carsharing-Anbieter hat sich etabliert und verzeichnet jährliche markante Zuwachsraten. Als Vergleich: 2008 benutzten rund 80 000 Kunden das Carsharing Angebot von Mobility. Dank einer engen Zusammenarbeit zwischen RhB und Mobility geniessen zunehmend mehr Mobility-Kunden in Graubünden Zugang zu «ihren» Fahrzeugen an at-traktiven Standorten in nächster Nähe zum öffentli-chen Verkehr. So stieg die Mitglieder-Anzahl von 750 im Jahr 2008 auf aktuell über 1000. Für Agnes Grünen-felder, Product Managerin für den Agglomerationsver-kehr bei der Rhätischen Bahn, eine logische Folge der konstruktiven Partnerschaft: Grünenfelder: «Wir sind überzeugt, dass mit der erweiterten Zusammenarbeit mit Mobility die Jahres-BÜGA-Inhaber einen echten Mehrwert erhalten und damit eine weitere Türe zum öffentlichen Verkehr geöffnet wird».

Auch Lisa Schilling, Verantwortliche für das Kooperati-onsmanagement bei Mobility, freut sich über die in-tensivierte Zusammenarbeit und ortet dank der Part-nerschaft weiteres Potenzial in Graubünden: «Mit der Rhätischen Bahn gewinnen wir einen weiteren wichti-gen Akteur des öffentlichen Verkehrs als Partner. Die kombinierte Mobilität wird durch diese Kooperation weiter gefördert und die schweizweit über 2600 roten Autos von Mobility ergänzen das Angebot der roten Bündner Bahn perfekt».

BÜGA-Kunden … Diesen Trend wollen RhB und Mobility in einer noch intensiveren partnerschaftlichen Zusammenarbeit fort-setzen: In einer kürzlich von beiden Parteien unter-zeichneten Vereinbarung wird das BÜGA in Bezug auf den Zugang zum Mobility-Wagenpark dem schweizeri-schen Generalabo (GA) gleichgestellt und wird damit noch attraktiver: Allen Inhaberinnen und Inhabern ei-nes Jahres-BÜGA steht das Carsharing Angebot von Mo-bility ab 1. Dezember 2012 zu Spezialkonditionen zur Verfügung – die Jahresmitgliedschaft kostet ab diesem Datum statt 290 gerade mal 190 Franken.

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Gemeinsame partnerschaftliche Fahrt in die Zukunft: Lisa Schilling (Mobility) links und Agnes Grünenfelder (RhB).

Vertragsunterzeichnung. Eric Wyss, Lisa Schilling, Agnes Grünenfelder und Marc-Andrì Leuthold.

… und RhB-Mitarbeitende profitieren!RhB-Mitarbeitende sind ab 1. Dezember 2012 den übrigen Kooperationspartnern von Mobility gleichgestellt. Konkret: Ab diesem Datum offeriert Mobility allen RhB-Mitarbeiten-den das Jahresabo zu 70 Franken! Zum Vergleich: Ein Jah-resabo war bisher für 290.–, oder als FVP-Inhaber für 190.– Franken erhältlich.

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Herzliches DankeschönVon Roger Tschirky

Das Jahr 2012 geht dem Ende entgegen. Es ist Wahn-sinn wie schnell die Zeit vergeht und das Jahr schon wieder vorbei ist. Viele neue Leute sind zur RhB ge-kommen und zu viele haben die RhB verlassen. Die Zeiten werden immer härter und rauer. Die Verhand-lungen immer zäher. Dies heisst aber nicht, dass man es nicht versuchen soll. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren. Jeder Mit-arbeitende hat Rechte, alle die gleichen. Die sollte man auch nutzen.

Es ist sehr schade, dass es immer weniger Möglichkei-ten gibt, geschäftsübergreifend zusammen zu arbei-ten. Wir sind auf unsere Kunden angewiesen, der Kundenkontakt ist das A und O unseres Unterneh-mens. Wieso wird der Kundendienst an der Front im-mer mehr reduziert? Die Öffnungszeiten werden ge-kürzt und stark eingeschränkt, an Wochenenden sogar ganz geschlossen. Verlassene Stellen werden nicht mehr ersetzt. Es gibt weniger Personal, die Leistung bleibt. Irgendwann geht diese Rechnung nicht mehr auf. Der Druck auf uns Mitarbeitende wächst, die Ar-beitsmittel werden dennoch reduziert. Das Miteinan-der hält eine Firma am Leben, ich hoffe, dass wir das auch erkennen und zu diesem alten, aber noch heute richtigen Weg zurückfinden.

Es wird Zeit um Danke zu sagenGerne möchte ich mich bei der PeKo Unternehmung sowie der Fläche recht herzlich für ihre Bereitschaft, sich für die Anliegen unserer Kolleginnen und Kolle-gen einzusetzen, bedanken. Dies ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich. Genau solche Leute brauchen wir, die an Verbesserungen glauben

und sich für die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen. Ihr alle leistet einen unbezahl-baren Einsatz, zusätzlich zu eurem Hauptberuf, für die Mitarbeitenden. Dies ist ein grosses DANKE wert. Ich hoffe, nein, bin mir sicher, dass wir weiterhin auf gute Leute in der PeKo zurückgreifen können. Leider gibt es immer wieder Wechsel, da einige Mitarbeiten-de die RhB verlassen haben. Trotzdem hat und wird die PeKo immer funktionieren und die Neuen werden schnell integriert.

Ein grosses Dankeschön geht auch an dich. Liebe Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, wir sind ein wichtiger Teil, nein, der wichtigste Teil der RhB. Ohne uns gibt es keine RhB. Jeder trägt auf seine Weise zum Gelin-gen der RhB bei. Dies kann man nicht hoch genug anerkennen. Jeder macht tagtäglich seine Arbeit, wir schauen, dass der Zug rollt, die Gäste kommen, sie sich bei uns wohlfühlen, die Fahrzeuge funktionieren und am richtigen Ort sind, Reklamationen und andere Anfragen beantwortet sowie die Löhne und alle Rech-nungen bezahlt werden. Die RhB besteht aus vielen Bereichen, doch es braucht uns ALLE! Am besten mit-einander und nicht gegeneinander. Danke für euren guten, sehr flexiblen Einsatz. Wünsche eine schöne Adventszeit und ein gutes 2013 für uns alle.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2012 Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

Attraktive Freizeit-BonsVon Werner Caluori

Nach der erfolgreichen Lancierung der Freizeit-Bons im vergangenen Winter wird das Angebot auf diesen Win-ter hin auf über 20 Partner erweitert. Die Bons sind nicht mehr nur übers Internet erhältlich, eine Auswahl der besten Freizeit-Bons ist neu auch in den RhB-Er-lebniskarten als abtrennbarer Bon integriert. Mit dem ausgebauten Angebot wird unseren Kunden ein echter Mehrwert geboten und Anreiz geschaffen, für ihre Aus-flüge den öffentlichen Verkehr zu berücksichtigen.

Attraktive Angebote im ganzen Kanton GraubündenDie zahlreichen Vorteile in den Bereichen Aktiv-/Fami-lienerlebnisse, Kulinarik und Übernachtungen, Well-ness, Kunst und Kultur wurden für den kommenden Winter passend neu zusammengestellt. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Vergünstigungen für Wellness in Sedrun, Davos und Bad Ragaz, Nacht-Airboarden in den Fideriser Heubergen, Kutschenfahrten ins Val Ro-seg, Besuch der Bieraria in Tschlin bis zu Eislaufen auf der Natureisbahn in Davos. Im kulturellen Bereich ste-hen vorwiegend bekannte Museen wie das Segantini Museum in St. Moritz, das Kirchner Museum in Davos oder auch das bei Familien beliebte Museum Regiunal Surselva in Ilanz zur Auswahl. Oder wie wär’s, die Al-penstadt Chur einmal mit dem Audio-Guide zu entde-cken? Für Schneesportler besonders interessant sind die Vergünstigungen in den kleinen, feinen Winter-sportgebieten Brambrüesch oder Feldis oder der Rabatt

auf topaktuelle Skis, Snowboards und/oder Schuhe in 28 swissrent-a-sport-Geschäftsstellen in 12 Bündner Wintersportorten. Beim Testzentrum der Schweizer Langlaufschule Pontresina gibts 20 % Reduktion auf Top Langlaufsets im Nordic Shop. Wer sich einmal eine Hotelübernachtung gönnen oder sich kulinarisch ver-wöhnen lassen möchte, kommt insbesondere in Pon-tresina auf seine Rechnung.

Einfach von Reduktionen und Zusatzleistungen profi-tierenDas Prinzip der Freizeit-Bons ist einfach. Wer im Besitz eines tagesaktuellen Fahrausweises des öffentlichen Verkehrs mit Einbezug einer RhB-Strecke sowie eines ausgedruckten oder via Smartphone ersichtlichen Frei-zeit-Bons ist, profitiert von Reduktionen oder Zusatz-leistungen der beteiligten Partner. Neu ist eine Aus-wahl der Bons auch in den neuen RhB-Erlebniskarten publiziert. Diese sind in jedem RhB-Bahnhof erhält-lich. Die Freizeit-Bons sind auch im Zusammenhang mit dem GA/FVP bzw. Pauschalfahrausweisen gültig.Jeder Freizeit-Bon ist für eine Person gültig und nicht mit anderen Vergünstigungen der Partner kumulierbar. Die Gültigkeiten der Angebote sind jeweils auf den entsprechenden Bons ersichtlich.

Eine Übersicht aller Freizeit-Bons ist ersichtlich unter www.rhb.ch/freizeit-bons.

Baden im Bogn Sedrun … … Schlitteln in Brambrüesch und Entdecken im Museum Regiunal in Ilanz.

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Seit Jahrzehnten spielt die Rhätische Bahn eine zentrale Rolle in der Logistik rund um den Engadin Skimarathon (ESM). Jedes Jahr erfordert dieses Grossereignis auch vom öffentlichen Verkehr Marathonleistungen. An die-sem «Grosskampftag» ist praktisch jedes Rad der RhB und von diversen Buspartnern in Bewegung. Das Trans-portangebot wurde laufend den neuen Bedürfnissen angepasst und optimiert. «Ohne eine ausgeklügelte Lo-gistik wäre die Durchführung des Engadin Skimarathons in der heutigen Dimension undenkbar», betont ESM OK-Präsident Ivo Damaso die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs rund um den ESM. In der Tat konnte das Trans-portangebot dank enger und kooperativer Zusammen-arbeit aller Beteiligten laufend optimiert und den Be-dürfnissen entsprechend angepasst werden.

Als Dank: Ein RhB-Team am StartAus dieser langjährigen Zusammenarbeit ist auch eine Partnerschaft zwischen ESM-OK und der RhB entstanden. Als Wertschätzung gegenüber den Sponsoren und Part-nern offeriert das ESM-OK diesen je einen Team-Start-platz. So erhält auch die RhB die einzigartige Gelegen-heit, als Team den Engadin Skimarathon am Sonntag, 13. März 2013 aktiv mitzuerleben. Zwei Teammitglieder laufen den Marathon (42 km, Maloja – S-chanf) und zwei den Halbmarathon (21 km, Maloja - Pontresina).

Bei diesem Team-Wettkampf sind wir in bester Gesell-schaft. So nimmt das World Economic Forum-Team be-reits zum 10. Mal an diesem weltbekannten Skimara-thon teil. «Diese Team-Beteiligung bringt nicht nur für jeden einzelnen eine grosse sportliche und persönliche

Der 45. Engadin Skimarathon mit RhB-BeteiligungText von Peider Härtli, Bilder von Andy Mettler

Befriedigung, sondern trägt wesentliches zum Team-Geist und zur Kultur des ganzen Forums bei. Der Nutzen ist sicher grösser als jedes ‹Coaching-Programm›», be-tont WEF-Gründer Klaus Schwab. Nebst der Pflege des Teamgeistes sieht die RhB in dieser Aktion durchaus auch einen sportlichen Nutzen und damit einen Beitrag zum Beruflichen Gesundheitsmanagement BGM der RhB.

In diesem Sinn lädt die RhB ein Team zum bevorstehen-den Engadin Skimarathon ein. Die Konditionen sind im nachfolgenden Kästchen festgehalten; das glückliche Team wird von einer von der BGM-Gruppe bestimmten Glücksfee gezogen. Viel Glück!

Zusätzliche Leistungen bei der Team-Wertung- Teilnehmer-Shirt- Personifizierte Startnummer mit Aufdruck Firmenname- Verpflegung im Ziel (zwei Möglichkeiten zur Auswahl, VIP-

oder Basic-Package)- Separate Auswertung nach Firmen- Preisvergabe mit dem Titel «Engadin Skimarathon Firmen

Champion 2013»- Sämtliche weiteren Leistungen des Engadin Skimarathon- ESM-Einsatz als Team erfolgt in der Freizeit

AnmeldungAnmeldeschluss: 10. Januar 2013 bei Jolanda Picenoni [email protected] unter Angabe des Teamnamens, die vier Namen und das jeweilige Geburtsdatum der Teamteilneh-mer/innen sowie der Angabe wer über die Marathon- bzw. Halbmarathon-Strecke läuft.

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1 Million Schritte in 50 TagenVon Tanja Felix für Team TECH und Anmapaur

Nach der Anmeldung unserer beiden Teams: TECH und Anmapaur warteten wir ganz gespannt auf die Schritt-zähler. Wie sehen die aus, kommen diese rechtzeitig zum Start etc.Rechtzeitig und vor dem Startschuss sind die Schritt-zähler bei uns eingetroffen. Schon das Ausmessen der Schritte hat Spass gemacht, das kann ja nur gut werden.Uns fällt es nicht schwer im Team Schritte zu sammeln, da wir sowieso einmal wöchentlich die Walking Schuhe binden und auf Tour gehen. Unsere Gruppe hat sich damals vor mehr als 2 Jahren aus dem Nordic Walking Kurs der RhB ergeben. Mittlerweile sind neue Gesichter dazugekommen. Sommer und Winter, Sonnenschein, Regen oder Schnee halten uns nicht davon ab.

Zusätzliche Motivation gab uns natürlich der Schritt-zähler, da man auch noch an einem Wettbewerb teil-nehmen und evtl. schöne Preise gewinnen kann. Dieser Gedanke hat uns alle angespornt, möglichst mehr als 5000 Schritte pro Tag zu gehen. Statt dem Lift wird neu die Treppe benutzt, am Mittag eine Extrarun-de durch die Stadt gedreht und beim wöchentlichen Walk auch mal eine Zusatzrunde gelaufen. Der Stand nach 7 Tagen war dann zwar schön, aber nicht ganz zufriedenstellend. Wir setzten uns ein neu-es Ziel: Vom 4. auf den 3. Platz! Das muss noch zu schaffen sein. Nach jeder weiteren Woche schwand dann aber unsere Hoffnung, denn die ersten 3 sind wohl unaufholbar, trotz emsigem Schritte sammeln.Unser jüngstes Teammitglied möchte ich speziell er-wähnen. Sie ist so motiviert mit dem Schrittzähler, dass sie beim Heimweg mit dem Bus eine Station frü-

her aussteigt und den Rest des Weges zu Fuss zurück-legt, um mehr Schritte zu sammeln.

Ein Teil unseres Teams ist im ersten Schnee von Flims zur Aussichtsplattform Conn dann nach Valendas und von Trun nach Reichenau-Tamins gelaufen. Enttäu-schend die Schritte-Sammlung an der OLMA. Hingegen ein Städtetrip hat’s in sich, das gibt viele, viele Schritte und auch Tanzen zeigt viel auf dem Zähler. Mittlerweilen ist der Wettbewerb vorbei, nicht aber das Schritte-Zählen. Warum nicht einfach weiter Schritte zählen. Es geht ja schlussendlich nicht um den Wettbe-werb sondern um die Gesundheit und die Bewegung.

Mitarbeiteraktion „1 Million Schritte“ in 50 Tagen 13 Teams haben die 1 Million Schritte bereits erreicht, 3 Taems schon über 2 Millionen.

Stand nach 35 Tagen: 22'842’399 Schritte Die zurückgelegte Distanz bei einer durchschnittlichen Schrittlänge von 70 cm = 15'990 km. Vladivostok am Pacific ist erreicht, es wird „überschifft“ und die Reise geht weiter an der Westküste von Amerika. Von San Francisco aus wurde schon beinahe die Ostküste erreicht.

= Schifffahrt = zurückgelegte Strecke Zwischenstand der Teams:

1. Spediblitz 2'153’332 Schritte => Spedi Chur inkl. Hauswart 2. Sassalbo 2'133’552 Schritte => BW Poschiavo 3. Nord-Süd 2'061’918 Schritte => Lokführer Der Tagesrekord der zurückgelegten Schritte liegt bei 129’481 und wird vom Team Nord-Süd gehalten. RB 31.10.2012 12:34 Uhr

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Team TECH und Anmapaur. Das Team «Spediblitz» präsentiert stolz seinen Preis. Die Weltkarte zum Vergleich der zurückgelegten Strecke.

Ein paar Zahlen von Reto Brunner zu dieser AktionDas erste Team, welches bereits nach 16 Tagen die 1. Million km erreicht hatte, war das Team «Spediblitz» mit Jürg Heim, Reto Kohler, Victor Catschegn und Giusep Collenberg. Als Preis durften sie einen wintertauglichen Treckingschuh und einen «Hightech-Schrittzähler» entgegennehmen.

Total zurückgelegte Schritte der 17 Teams bzw. 68 Teilneh-menden stand nach 40 Tagen fest. 26 511 655 Schritte ent-spricht ca. 18 558 km.

Die meisten Schritte pro Tag hat bis zum 3. November 2012 das Team «Nord-Süd» Lokführer Martin Koch, Peter Briner, Martin Balz und Kurt Wyss mit 129 481 Schritten erreicht.

Die Schrittzähleraktion endete nach 50 Tagen am 13. No-vember 2012. Die 33 Millionen Schritte werden vermutlich überboten.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2012

Andrea und Livio. Reto und Carlo.

Zukunftstag 2012 Von Manuela Marty

Ich freute mich schon seit Tagen auf diesen Tag. Ich wurde als Journalistin ausgewählt. Ich durfte selbst bestimmen, wie ich den Tag gestalten möchte und mit wem ich diesen Tag verbringen will. Für den Morgen entschied ich mich, mit Reto Just (Zugchef) und Sohn Carlo mitzureisen. Ich bin bei ihnen in Landquart zu-gestiegen und habe eine spannende und lehrreiche Fahrt mit ihnen nach Klosters – Scuol und Scuol – Klosters – Landquart – Chur gehabt. Es hatte nicht viele Reisende im Zug, aber beinahe bei jedem Bahn-hof ist jemand eingestiegen. Dadurch sind wir immer von vorne nach hinten durch den Zug und wieder nach vorne gelaufen um wieder einzusteigen. Es war sehr spannend. Er hat uns vieles erklärt z. B. dass der Vereina Tunnel mit drei Spuren beginnt, es sich nach einer Weile auf zwei Spuren und schliesslich auf eine Spur reduziert, am Anfang wie am Ende und dass es in der Mitte für eine kurze Strecke wieder doppelspurig ist. Im Engadin war es sehr viel kälter als in Klosters, aber auch das hat Carlo nicht davon abgehalten, im-mer wieder auszusteigen, zu schauen, ob die Strecke freigegeben ist um dem Lokführer das OK zu geben.

In Chur habe ich sie dann verlassen, mir eine Erho-lung gegönnt und mich danach auf den Weg zu And-rea Clement (Lokführer) und seinem Sohn Livio ge-macht. Ich traf sie vor der Lok und konnte mich gleich zu ihnen in den Führerstand setzen. Wir fuhren zu-sammen von Chur nach Samedan. Es war meine erste Fahrt im Führerstand und es war sehr spannend und schön. Andrea erklärte mir, dass diese Täfelchen an den Strommasten die Kilometer anzeigen, die wir ab Landquart bereits zurückgelegt hatten. Er erzählte

von Ereignissen, die er auf dieser Strecke erlebt hatte z. B. als eine Gämse am Rand der Schienen stand und ohne davonzulaufen schaute, wie der Zug vorbeifuhr. Etwas was mich sehr faszinierte, waren die Tunnels. Man wusste nie genau was sich weiter vor einem be-findet und als wir durch den Albulatunnel fuhren, sa-hen wir den Ausgang schon früh vor uns. Aber als wir dann am Ausgang ankamen, waren schon wieder ei-nige Minuten vergangen. Man hatte das Gefühl, als ob man den Tunnel nie mehr verlassen würde.

Es war ein sehr interessanter, spannender und ereig-nisvoller Tag, den ich nicht so schnell vergessen wer-de. Und ich danke allen Beteiligten für die wertvollen Informationen und dass ich sie begleiten durfte.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2012

BGMVon Simone Widmer

Gesundheitliche Erfolge durch metabolic balance®

Im 2012 nahmen wiederum 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Stoffwechselprogramm metabolic balan-ce® teil. Die Motivation dazu lag im stetig steigenden Gesundheitsbewusstsein der Teilnehmenden, und der Erfolg ihrer Bemühungen brachte ihnen eine neue Le-bensqualität.

Mit metabolic balance® konnten die unterschiedlichsten gesundheitlichen Einschränkungen bekämpft werden. So konnten Lebensmittelunverträglichkeiten erkannt, Gelenkschmerzen eingedämmt, Verdauungsschwierig-keiten oder Hautprobleme gelöst, Migräne und andere Krankheitsparameter reduziert und hormonelle Be-schwerden praktisch beseitigt werden. Bereits nach kur-zer Zeit konnten einzelne Teilnehmer ihre Medikamen-tenration reduzieren oder gar ganz darauf verzichten.Viele der Teilnehmer haben innerhalb weniger Monate ihr Wunschgewicht erreicht. Insgesamt «speckten» sie rund 150 kg ab und verloren gegen 180 cm Hüftumfang, bei einzelnen bis zu 15 cm! Ein bemerkenswertes Resul-tat, auf das alle stolz sein dürfen.

Die «Wohlfühlbilanz» sieht dementsprechend positiv aus. Die ersten Wochen der Ernährungsumstellung for-derten Disziplin und waren anstrengend, doch das Durchhaltevermögen wurde belohnt. Die guten Resulta-te spornten an, noch mehr über gesunde Ernährung zu erfahren und das im Kurs vermittelte Wissen in den täg-lichen Essensplan zu integrieren.

Unter der fachkundigen Betreuung meinerseits als Er-nährungsberaterin wurden die Teilnehmer zu einem neuen Essverhalten motiviert und erzielten dadurch ein

Die Ernährungspyramide.

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neues Lebensgefühl. Der Erfolg veranlasst die RhB, im 2013 erneut einen MB-Kurs durchzuführen. Wenn auch Sie teilnehmen möchten, beachten Sie bitte die Aus-schreibung im Intranet, die im Dezember 2012 erfolgen wird.

Leichter geniessen … … heisst das neuste Kochbuch des Begründers von me-tabolic balance® Dr. med. Funfack. Es ist soeben neu er-schienen und praktisch frisch ab Druck. Ich möchte es euch gerne vorstellen. Das Kochbuch enthält 100 ab-wechslungsreiche Rezeptideen für die Erhaltungsphase. In der Erhaltungsphase dürfen jegliche Lebensmittel in den Speiseplan integriert werden und das Roggenbrot kann durch verschiedene Stärkebeilagen ersetzt werden. Die Rezepte sind deshalb auch für Personen geeignet, welche das Programm nicht gemacht haben. Die Zutaten können nach Belieben ausgetauscht werden. Viel Spass beim Ausprobieren. Portionen jeweils für 1 Person.

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Rindfleischsalat «Teufels Art»200 g gekochter Tafelspitz (Rindfleisch)50 g Schalotten100 g Peperoni rot50 g Gewürzgurke1 Tomate1 Apfel2 EL SchnittlauchröllchenSalz, Pfeffer, Senfpulver, Chillipulver, Currypulver2 EL Bio-Apfelessig oder Balsamico2 EL Aprikosenkernöl oder Zitronenöl

Tafelspitz erst in dünne Scheiben und dann Streifen schnei-den. Schalotten, Gewürzgurken und Peperoni ebenfalls in Streifen schneiden. Tomate blanchieren, häuten und Ker-nen entfernen. Apfel ebenfalls in Streifen schneiden.Alle vorbereiteten Zutaten mit dem Schnittlauch in eine Schüssel geben und kräftig würzen. Essig und Öl zugiessen und alles vermengen.Die Mahlzeit mit etwas Rindfleisch als Eiweissbissen begin-nen.Statt Tafelspitz gebratenes Pouletfleisch verwenden.Gut geeignet zum Mitnehmen.

Gänsebraten klassisch mit Rotkraut1 GänsebrustJe 50 g Rüebli, Sellerie und Schalotten1 EL Olivenöl1 EL Tomatenmark125 ml trockener Rotwein

Für das Rotkraut:200 g Rotkohl50 g Schalotten1 EL Olivenöl125 ml Bouillon1 Lorbeerblatt2 Wacholderbeeren2 PimentkörnerStein- oder Meersalz, Pfeffer, gemahlener Koriander2 EL Bio Apfelessig

Für den Apfel:1 Apfel, 1 TL Olivenöl

Die Mahlzeit mit etwas Gänsebrust als Eiweissbissen be-ginnen.Die Haut der Gänsebrust nach Belieben entfernen. Gemüse schälen und würfeln.Öl in Bratpfanne erhitzen und die Gänsebrust darin auf der Hautseite anbraten, umdrehen und schön braun braten.Gemüse in die Pfanne geben und kurz mitbraten. Gänse-brust herausnehmen. Gemüse braun braten und das Fett abgiessen. Tomatenmark dazu geben und anbraten bis es am Pfannenboden ansetzt. Je dunkler das Mark – je dunkler die Sauce. Mit Wein ablöschen und den Bratensatz lösen. Gänsebrust auf das Gemüse legen und im Backofen bei 100 Grad 1 Stunde ziehen lassen.Rotkohl raspeln, Schalotten würfeln und im Öl anschwitzen.

Rotkohl einrühren. Bouillon dazu geben und aufkochen, Gewürze dazu geben und 25 bis 30 min zugedeckt köcheln lassen. Apfel in dicke Scheiben schneiden und kurz im Öl braten.Gänsebrust aus der Pfanne nehmen. Sauce mit einem Mix-stab pürieren und mit Salz, Pfeffer und Koriander würzen.Gänsebrust in Tranchen schneiden und mit Rotkohl und den Apfelscheiben anrichten. Mit Essig beträufeln. Sauce extra servieren.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2012 Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

login – 5 Jahre Partnerschaft mit der RhBVon Markus Cadosch

2007 begann eine Erfolgsstory, welche bis heute und auch über das Jahr 2012 hinaus, viele filmreife Mo-mente produziert: die Zusammenarbeit zwischen der RhB und login Berufsbildung!

Nach diversen Verhandlungen und sorgfältiger Abwä-gung aller Vor- und Nachteile, entschied sich die RhB vor 5 Jahren, die Grundausbildungen gemeinsam mit login anzubieten. Um diese Zusammenarbeit optimal zu gestalten, wurde der login-Standort Landquart aus der Taufe gehoben. Das login-Team in Landquart durf-te von Anfang an mit sehr motivierten und kompeten-ten Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern zusam-menarbeiten.

Um genau diesen wichtigen Ausbildungspartnern ein-mal ein gebührendes Dankeschön zu vermitteln, wurde das 5-jährige Jubiläum der Partnerschaft genutzt, die Berufsbildner nach Chur einzuladen. Als idealer Rah-men bot sich die Berufsausstellung «FIUTSCHER» an, an welcher login Werbung für die attraktiven Lehrstellen im öV und damit natürlich auch bei der RhB machte. Auf der Bühne der Stadthalle überbrachten Markus Barth, Mitglied der Geschäftsleitung der RhB und Han-speter Graf von login, die offiziellen Grussbotschaften und den Dank an die Berufsbildner. Im Anschluss dar-an fand eine kurze Podiumsdiskussion statt, an wel-cher nebst Persönlichkeiten aus der Berufsbildung in Graubünden auch aktuelle login-Lernende und Schü-ler, welche ab nächstem Jahr die Ausbildung bei login absolvieren werden, teilnahmen. Die Runde erkannte sehr schnell, dass die heutigen und zukünftigen Ler-

nenden nicht mehr nur Fachwissen «pauken» müssen, sondern auch im Bereich der Sozial- und Selbstkom-petenzen stark gefördert werden. Zudem können Lehr-stellensuchende aufgrund der demographischen Veränderungen und dem damit verbundenen Rückgang der Schulabgänger, aus viel mehr Lehrstellenangebo-ten auswählen. Hier gilt es für login, diesen Umständen Rechnung zu tragen und der RhB und dem gesamten öV auch zukünftig geeignete und motivierte Lernende zu vermitteln.

Nach der Podiumsdiskussion wechselte die Festgesell-schaft in das Hotel Marsöl. Hier wartete eine weitere Überraschung auf die Berufsbildner: Markus Barth und Stephanie Rielle La Bella überreichten allen anwesen-den Berufsbildnern im Namen der RhB und von login ein persönliches Geschenk. Abgerundet wurde der An-lass von einem feinen Essen und einer zünftigen Porti-on Appenzeller Humor, welcher von einem Vertreter des Duos «Messer & Gabel» vorgetragen wurde.

5 Jahre einer tollen Zusammenarbeit liegen hinter uns. Noch viele weitere sollen und werden folgen. Der RhB gebührt ein grosses Dankeschön, für die hervorragen-den Grundlagen zu dieser Zusammenarbeit. Der grösste Dank richtet sich aber an jede einzelne Berufsbildnerin und jeden einzelnen Berufsbildner! Nur dank der täg-lichen Arbeit dieser Leute ist es überhaupt möglich, Lernende auszubilden und den Nachwuchs im öffent-lichen Verkehr sicherzustellen. Dank dieser grossarti-gen Arbeit werden noch viele filmreife Momente mit dem Berufsnachwuchs folgen!

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Peider Härtli moderierte den Anlass. Hanspeter Graf und Markus Barth.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2012

login – Weiterbildung mit ZukunftVon Sara Rieser

Lange fehlte eine öV-spezifische Weiterbildung auf Stufe Berufsprüfung. Die Lücke schloss login 2011 mit dem Lehrgang Fachleute öV. Die erste Klasse hat mitt-lerweile erfolgreich abgeschlossen.Der erste Lehrgang «Fachleute öffentlicher Verkehr» von login ist mit einem Glanzresultat zu Ende gegangen: Alle 19 Kandidatinnen und Kandidaten bestanden die eid-genössische Prüfung. Mitte Oktober nahmen 16 Fach-leute öV ihren eidgenössischen Fachausweis freude-strahlend entgegen. Festredner Guido Schoch, Direktor der Verkehrsbetriebe Zürich VBZ, prognostizierte ihnen eine erfolgreiche berufliche Zukunft im öV.

Weiterbildung auf Stufe BerufsprüfungLange fand sich für Mitarbeitende im öV keine pas-sende Weiterbildung zwischen der beruflichen Grund-bildung und der höheren Fachprüfung zum diplo-mierten Manager öV. Erst 2011 wurde die Lücke mit dem dreisemestrigen berufsbegleitenden Lehrgang und anschliessender Berufsprüfung für Fachleute öV geschlossen. Bei login, dem Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs, ist im September 2012 die mittlerweile dritte Klasse gestartet.Wer sich für den Lehrgang entscheidet, will sich ei-nerseits sein öV-Wissen zertifizieren lassen. Anderer-seits dient die Ausbildung auch zur Vorbereitung auf Fach- und Führungsaufgaben.Die Fahrdienstleiterinnen, Lokführer, Bahnreisespezi-alistinnen und Bus-Chauffeure erhalten einen umfas-senden Einblick in die verschiedenen öV-Bereiche. In insgesamt neun Basismodulen eignen sie sich ge-neralistisches Wissen über das öV-System, Kunden-,

Führungs- und Supportprozesse an. Anschliessend spezialisieren sich die Generalisten mit einem Vertie-fungsmodul zu den Themen System öV, Verkauf + Mar-keting oder Führung. Dazu gehört auch das Verfassen einer Projektarbeit.«So können die Teilnehmenden ihre Karriere genau nach ihren Wünschen vorantreiben», sagt Monica Wi-cki, Lehrgangsleiterin bei login.

Maximaler PraxisbezugDie Inhalte des Lehrgangs sind nicht nur graue Theo-rie. «Unsere Dozenten achten auf maximalen Praxis-bezug. Die Teilnehmenden sollen den vermittelten Stoff schon am nächsten Tag an ihrem Arbeitsplatz anwenden können», erklärt Monica Wicki.Wissen wird auch durch den Austausch unter den Teil-nehmenden generiert. In Arbeits- und Lerngruppen werden einzelne Themen bearbeitet, so dass die indi-viduellen und vielfältigen Erfahrungen eingebracht werden können.Der öffentliche Verkehr ist eine komplexe Branche und der Stoff ist entsprechend umfangreich. Die Teilneh-menden besuchen während drei Semestern über 350 Lektionen. Hinzu kommen rund 300 Stunden Selbst-studium. Monica Wicki empfiehlt deshalb den Teil-nehmenden, ihr Arbeitspensum auf 80 Prozent zu re-duzieren.

login – 5 Jahre Partnerschaft mit der RhBVon Markus Cadosch

Diplomfeier: Hoch hinaus ging es für die frisch diplomierten Fach - leute öV bei der Besichtigung des Zürcher Hauptbahnhofs. Auch beruflich sind sie nun bestens vorbereitet für die nächste Karrierestufe.

Der Unterricht ist so praxisnah wie möglich gestaltet. Gelerntes kann bereits am nächsten Tag am Arbeitsplatz umgesetzt werden. Lern- und Arbeitsgruppen stärken den Erfahrungsaustausch.

Die nächsten Lehrgänge Fachleute öffentlicher Verkehr star-ten im März und im September 2013. Alle Details zum Lehr-gang und die Daten der Informationsveranstaltungen gibt es auf www.login.org.

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login – Reise nach PoschiavoVon Flurina Walder

Hallo ich bin Flurina Walder, Lernende bei login als KV öV bei der RhB. Darf ich dich zu einer Reise mit dem Bernina Express nach Poschiavo einladen?

Nein natürlich nicht richtig, aber gedanklich. Wie ab-gemacht, treffen wir uns um 8.15 Uhr am Bahnhof Chur auf Gleis 10. Ich muss schon etwas früher aufbrechen. Meine Reise beginnt in Stels. Und weil meine Mutter bald Geburtstag hat, werden mich die Eltern ebenfalls begleiten. Das heisst für uns um 4 Uhr aufzustehen um die Stallarbeit gemeinsam zu erledigen.

In Chur angekommen reicht die Zeit für den Einkauf der Reiseverpflegung. Ich bin froh, angesichts der un-gemütlichen Kälte, direkt unsere reservierten Plätze im bereitstehenden Panoramawagen vorzufinden. Kurz nach dem Start heisst es volle Aufmerksamkeit auf die vorbeihuschende Umgebung, damit ich die Fragen meiner Berufsbildnerin beantworten kann. Die Hinweise aus der Lautsprecheranlage des Zuges zu besonderen Sehenswürdigkeiten, sind ebenfalls sehr aufschlussreich. Dank guter Geografiekenntnisse mei-nes Vaters, erfahre ich dazu noch eine Menge Namen von Bergen und Ortschaften. Nach Domat/Ems fahren wir an den Industrieanlagen der Ems-Chemie, Tegra und der ehemaligen Grosssägerei Swiss Timber vorbei. Kurz nach der Station Reichenau-Tamins überqueren wir den Zusammenfluss von Hinterrhein und Vorder-rhein und in einer weiten Linkskurve gelangen wir auf die Ebene von Bonaduz. Links von uns, hoch über den Rheinauen, thront das Schloss Rhäzüns. Kurz bevor sich das Tal verengt, erkennen wir die weitgespann-ten Seile der Luftseilbahn Rhäzüns-Feldis. Der Zugang zum Domleschg muss früher ein strategisch wichtiger

Ort gewesen sein. Viele Burgruinen auf kühnen Fels-vorsprüngen zeugen von kriegerischen Zeiten. Da links von uns, kurz nach der Station Rothenbrunnen, siehst du das prächtige Schloss Ortenstein, Herr-schaftssitz der von Tscharner. Der Expresszug führt uns durch das burgenreiche und sehr fruchtbare Domle-schg bis zum ersten Halt in Tiefencastel. Nach Thusis könnte man mit dem Postauto durch die Viamalasch-lucht weiter Richtung San Bernardino reisen, aber un-ser Zug schwenkt nach links hinein in die Schiin-schlucht, wo wir nach Sils in kurzer Folge 9 Tunnels durchfahren und die Albula nach der Station Solis über den 89 Meter hohen Solisviadukt überqueren. In Tiefencastel, wie der Name andeutet eine schon zu Römerzeiten wichtige Ortschaft, hält unser Zug zum ersten Mal an. Dieser Ort war Knotenpunkt wichtiger Handelsrouten, wie Julier, Septimer, Lenzerheide und Davos. Mit zunehmender Höhe können wir die immer häufiger werdenden Lärchen in ihrem goldenen Herbstkleid bewundern. Dabei gilt es aber nicht zu vergessen, die Tunnels zu zählen, die Stationen zu fo-tografieren, die Häufigkeit der Bachüberquerungen zu zählen und besonders den eindrücklichen Landwas-serviadukt kurz vor der Station Filisur zu bestaunen. Die Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda erinnern mich an ein Karussell. Sobald es hell wird, muss man sich wieder frisch orientieren. Strasse und Bach sind plötzlich auf einer anderen Seite. Eine erste «Ver-schnaufpause» gibt es im sechs Kilometer langen Al-bulatunnel, übrigens dem höchsten Alpendurchstich einer Vollbahn auf 1800 m. ü. M. Das Engadin emp-fängt uns leicht verschneit, im blendenden Sonnen-schein. In Pontresina wird die Lokomotive gewechselt. Ein neuer ALLEGRA-Triebzug zieht uns über die Berni-

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login – Reise nach PoschiavoVon Flurina Walder

na. Die Strecke von St. Moritz über Pontresina nach Tirano ist die einzige Gleichstromstrecke der Rhäti-schen Bahn. Also müssen immer die Loks ausgewech-selt werden. Mein Vater vermutet den Grund dafür bei der Möglichkeit, bei der steilen Talfahrt beim Brems-vorgang Strom rückführen zu können. Dabei müssen keine Frequenzschwankungen, wie beim Wechsel-strom, ausgeglichen werden. Nach einem kurzen Blick auf den Morteratschgletscher und auf den leider teilweise verhüllten Piz Bernina übersteigen wir noch vor der Diavolezza-Talstation die Baumgrenze. Windschilder und künstliche Galerien oberhalb des Lago Bianco lassen erahnen, mit welchen Schneeverwehungen in dieser Region auf über 2200 Höhenmeter zu rechnen ist. Ich hätte nie gedacht, dass das Wasser wie zwischen Lej Nair und Lago Bianco so verschiedene Farben haben kann. Kurz nach der Was-serscheide erreichen wir auch schon das Ospizio Berni-na. Von da an geht es in 9 Spitzkehren mit bis zu 70 ‰ Neigung die nächsten 1000 Höhenmeter bis Poschiavo steil bergab. Erstaunlich, dass der Zug dazu keinen Zahnradantrieb benötigt. Es ist noch heute eine be-wundernswerte Leistung in der Bahnbaugeschichte, dass eine solche Eisenbahnanlage bereits Anfang des letzten Jahrhunderts realisiert werden konnte. Der bei schönem Wetter einmalige Blick von Alp Grüm auf den majestätischen Piz Palü mit seiner gleichnamigen Glet-scherzunge bleibt uns wetterbedingt verwehrt.

Ich wäre stolz, einmal auf einem solchen Erlebniszug arbeiten zu dürfen, deshalb stelle ich die Frage an den Zugführer Martin Schmid, welche besonderen Kenntnisse und Voraussetzung man dazu mitbringen muss. Bereitwillig gibt er mir Auskunft, wie er zu die-

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sem, seinem Traumjob gekommen ist. Dazu erwähnt er, 6 Sprachen sprechen zu können. Also heisst das für mich noch viele Auslandaufenthalte und Sprachkurse zu besuchen.

Um 12 Uhr in Poschiavo ankommend, unterbrechen wir unsere Bahnfahrt und dürfen das Depot des Roll-materials Poschiavo anschauen. Später erkunden wir das Dorf im südlichen Baustil. Poschiavo, der Hauptort im Val Poschiavo, verdankt seine Schönheit mitunter den stattlichen Bauten im Renaissance-Stil. So wie auf der Alpennordseite seit alters her Holz gekonnt und vielgestaltig verarbeitet wurde, trifft das auf der Alpensüdseite auf den Mauerbau mit Natursteinen zu. Egal ob Terrassenmauern, ganze Häuser oder einfache Maiensässhütten.

Auf dem Rückweg steigen wir in Pontresina um. Der Zug würde nach St. Moritz weiterfahren, wir aber wählen für die Rückreise die Route durchs Oberenga-din und den Vereinatunnel. Nach S-chanf verengt sich das Tal zusehends. Nach Cinuos-chel-Brail fährt der Zug merkwürdigerweise auf der steil abfallenden Schattenseite und durchquert dabei 4 Tunnels.

In Sagliains steigen wir nach Landquart um. Da kommt es zu einer unerwarteten Begegnung. Mein ehemali-ger Begleiter während der Schnupperzeit und Bruder meines jetzigen login Ausbildungsleiters Thomas Ca-dosch kontrolliert unsere Fahrkarten. Freudig begrüsst er mich bei der RhB, im Team der Zugbegleiter.

Schön wäre natürlich, wenn er mein künftiger Berufs-bildner im Zug sein würde.

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login – Lernende packen an!Von Walter Järmann

Alle zwei Jahre führt login mit den Lernenden des Ju-nior Business Teams Landquart eine Sozialwoche im Kanton durch. Heuer ging‘s in der zweiten Oktoberwo-che ins Val Müstair. In Tschierv, dem Heimatdorf von Dario Cologna, wurde im ehemaligen Schulhaus Quar-tier bezogen. Aufgeteilt in zwei Gruppen, packten 24 Lernende wacker an. Und wie!

Sie realisierten für Dario und die gesamten Lang-laufspitzensportler optimale Wettkampfbedingungen. Denn am 1. Januar 2013 wird erstmals in Dario’s Hei-matort ein Etappenwettlauf der «Tour de Ski» durchge-führt. Mit grossem Elan bauten resp. erneuerten sie auf dem Wettkampfgelände Übergänge über Wasserläufe. Anstatt wie gewohnt Metalle mit Fräs- und Drehma-schinen zu bearbeiten, legten sich die Polymechaniker für die Zimmermannsarbeiten ins Zeug. Baumstämme und Bretter wurden mit Axt und Säge gekonnt für die Übergänge gefertigt. An die zehn Wasserübergänge werden nicht nur die Langläufer erfreuen, erste dank-bare Nutzer dieser kommoden Mobilitätserleichterung waren die Kühe. Sichtlich stolz überquerten sie die neuen Bachübergänge und bedankten sich mit kräfti-gen Muh’s!

Die zweite Gruppe war nicht minder fleissig. Hoch oberhalb Fuldera, nahe der Baumgrenze, bauten die Lernenden alte Holzzäune ab. Das eigentliche Abbauen der Zäune war die leichtere Arbeit, die Muskeln waren insbesondere beim Entnageln gefordert. Die alten, ros-tigen 100er-Nägel herauszureissen war nur mit einem Nagelbeisser (moderner Geissfuss) möglich und gar manchen Schweisstropfen kosteten diese Murks. Später

wurde bei Valchava ein maroder Wildzaun entfernt und durch einen neuen ersetzt. Bei dieser Arbeit war be-sonders das steile Gelände die Herausforderung. Zwei, drei Grade steiler und die Lernenden hätten angeseilt diese Arbeiten erledigen müssen. Mit der nötigen Auf-merksamkeit wurde dieses Werk ohne Blessuren er-stellt. Angefügt sei noch, dass die beiden Mädels (KV- und Automatiker-Lernende) in nichts den Burschen nachstanden, beherzt und mit grossem Eifer packten sie an und leisteten einen grossen Effort.

Am Abend kam die Geselligkeit nicht zu kurz, bei Kar-tenspiel oder bei Volleyball in der Turnhalle konnten die Lernenden – und die Berufsbildner! – ihre menta-le resp. die physische Kondition unter Beweis stellen.

Die Arbeiten unserer Lernenden wurden in der Ge-meinde Val Müstair dankbar aufgenommen. Gemein-depräsident Arno Lamprecht und Revierförster Flurin Bott bedankten sich persönlich bei den Berufsbildnern und Lernenden für den grossen Einsatz. Als Anerken-nung luden sie die gesamte Mannschaft am Donners-tagabend zu einem feinen Dessert ein. Selbst Medien interessierten sich für den gemeinnützigen Arbeitsein-satz. Radio televisiun Svizra Rumantscha und das ÖV-Magazin «viadi» besuchten die Lernenden und führten Kurzinterviews. Daraus einige Aussagen: Eric, einer von der Poschiaviner «Connection», findet solche Arbeits-einsätze sehr ok. «Besser als die Schule auf jeden Fall.» Und Michele freut sich, mal etwas anderes als sonst machen zu können und erst noch draussen in der Na-tur. Für Nadia ist der Arbeitseinsatz eine schöne Ab-wechslung. «Es dürfte einfach etwas wärmer sein».

Bild Karin Huber.

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Susanna Roffler, Carmen Prevost. Matthias Tscharner, Esther Lüdi. Heinrich Bischoff, Stephanie Rielle la Bella.

«Frauen bei der RhB»Von Carmen Prevost und Eric Wyss

«Weibliche Mitarbeitende und Frauen in Führungs-funktionen bei der RhB – aktuelle Situation und künftige Entwicklungen» so lautet der Titel der erfolg-reich abgeschlossenen Bachelorarbeit der HTW-Stu-dentin und ehemaligen RhB-Betriebsdisponentin Su-sanna Roffler. Begleitet wurde die Bachelorarbeit von der HR-Abteilung.Die Analysen ergaben, dass Frauen in der heutigen Ar-beitswelt immer noch unterrepräsentiert sind und häufig Teilzeit arbeiten. Teilzeitarbeit ist ein hinderli-cher Faktor um eine Führungsfunktion zu übernehmen. Wie ist die Situation bei der RhB? Auch bei der RhB bilden Frauen eine Minderheit. In einigen Bereichen ist der Anteil höher und in anderen sehr tief (Güterver-kehr, Infrastruktur, Rollmaterial). In Führungsfunk-tionen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Frauen arbeiten häufig in administrativen und unter-stützenden Tätigkeiten. Die Interviews ergaben auch, dass die Mitarbeiterinnen sehr zufrieden sind, sich mit dem Unternehmen identifizieren und alle sind der Mei-nung, dass die Gleichstellung im Unternehmen gelebt wird.Susanna Roffler beschäftigte sich nebst der Analyse der aktuellen Situation der Frauen auch damit, wie sich die RhB noch besser als attraktive Arbeitgeberin für Frauen positionieren kann. Für die RhB wurden folgende Emp-fehlung abgegeben: eine ganzheitliche Kampagne star-ten, mittels einem Mentoring-Programm, einem inter-nen Frauen-Netzwerk, einem gezielten, externen sowie internen Personalmarketing und der Entwicklung alter-nativer Arbeitszeitmodelle für Männer wie auch Frauen. Für eine Frauenquote wurde – auch von den Befragten

– keine Empfehlung ausgesprochen. Die RhB hat sich dazu entschieden, den Ansatz Diversity Management zu verfolgen. Es soll nicht nur auf die Frauen als Zielgruppe fokussiert werden, sondern auch die Anliegen der Män-

Die RhB beteiligt sich am Lohngleichheits-dialogDie Dachverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie der Bund wollen die Umsetzung der Lohngleichheit in der Schweiz seit März 2009 vorantreiben. Ziel des Lohngleich-heitsdialoges ist zu überprüfen, ob die Löhne dem Grund-satz der Lohngleichheit entsprechen. Der Dialog soll den Unternehmen helfen, den Verfassungs-auftrag «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» umzuset-zen. Dialog bedeutet: Gemeinsam überprüfen die Ge-schäftsleitung und eine Vertretung der Arbeitnehmenden, ob die Löhne dem Grundsatz der Lohngleichheit entspre-chen. Die Löhne der RhB-Mitarbeitenden werden anonym analysiert. Zur Überprüfung wurde eine Projektgruppe, be-stehend aus Mitgliedern von SEV, transfair und RhB gebildet.Dazu Stephanie Rielle La Bella, Leiterin HR: «Die RhB bietet Frauen und Männern die gleichen Chancen. Lohngleichheit zwischen Mann und Frau ist für uns eine Selbstverständlich-keit. Der Lohngleichheitsdialog hilft uns hier Transparenz zu schaffen und unbeabsichtigte Abweichungen zu erkennen und zu korrigieren».Die Vereinbarung mit den Sozialpartnern wurde von Hans Amacker, Direktor, und Stephanie Rielle, Leiterin HR, unter-schrieben. Die Überprüfung der Löhne und das Einleiten von Massnahmen zur Beseitigung allfälliger Unterschiede star-ten im 2013 und festgestellte Lohndifferenzen werden spä-testens bis 2016 ausgeglichen.

Weitere Informationen: www.lohngleichheitsdialog.ch

ner sollen Berücksichtigung finden. Beispielsweise nimmt die RhB zurzeit am Lohngleichheitsdialog teil, auf welchen weiter unten eingegangen wird. Es wurde auch eine Home Officeregelung erarbeitet, die unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt einen Teil der Ar-beitszeit zu Hause zu erbringen. Daneben möchte HR gerade in eher männertypischen Berufen mehr Frauen ansprechen.

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Aus aktuellem Anlass …Von Geni Rohner

Winterolympiade in GraubündenVom 11. bis 19. Februar 1928 fanden in St. Moritz die ersten Olympischen Winterspiele statt. 464 Athleten aus 25 Nationen nahmen an diesem Grossanlass teil. Zum ersten Mal nach dem ersten Weltkrieg durften auch wieder deutsche Sportler an Olympischen Spielen begrüsst werden. Frauen waren nur bei den Eiskunst-laufdisziplinen dabei. Ein eigentliches olympisches Dorf wurde nicht errichtet; alle Teilnehmer wurden in den bestehenden Hotels untergebracht.

Obwohl die erste Februarhälfte im Engadin als sichers-te Schneeperiode gilt, hatten Organisatoren und Athle-ten in St. Moritz mit dem einsetzenden Tauwetter zu kämpfen. Am 14. Februar 1928, dem vierten Tag der Winterspiele, verursachte ein Föhneinbruch einen Temperaturanstieg von drei Grad um 8 Uhr auf 25 Grad in den Mittagsstunden. Der 10 000-Meter-Eisschnell-lauf wurde aufgrund des immer weicher werdenden Eises abgebrochen. Ebenfalls betroffen war der 50-km-Langlauf, bei dem viele Skiläufer schwere Wachspro-bleme hatten und beinahe ein Drittel der Teilnehmer aufgab. Da die Temperaturen am nächsten Morgen noch immer zehn Grad betrugen, wurden die vorgese-henen Eishockeyspiele und das Kürlaufen der Damen und Herren verschoben. Der gesamte Zeitplan kam in der Folge durcheinander. Das Bobrennen wurde von vier auf zwei Läufe zusammengestrichen. Der 10 000- Meter-Eisschnelllauf konnte wegen der schlechten Eis-verhältnisse jedoch nicht nachgeholt werden und so-

mit blieb zum ersten und einzigen Mal in der olympischen Geschichte ein Wettbewerb komplett ohne Wertung.

Die RhB als «official carrier» meisterte die logistische Herausforderung bravourös und transportierte wäh-rend der Olympiade einige Tausend Athleten, Funktio-näre und Besucher. Rekordtag auf den Schienen war der 18. Februar 1928 mit 5531 beförderten Personen. An diesem Tag standen sämtliche 27 Lokomotiven im Einsatz. Während der ganzen Zeit verkehrten für die Besucher aus Klosters und Davos zwei Extrazüge mit «verkürzten Fahrzeiten und Halten» nach St. Moritz und zurück. Am 12. und 18. Februar 1928 offerierte die RhB den einheimischen Besuchern ermässigte Billette; dieses Angebot wurde rege benützt. Ab Landquart / Chur musste ein zusätzlicher Extrazug nach St. Moritz eingesetzt werden.

Einem Bericht des damaligen RhB-Direktors (G. Bener) vom 21. Februar 1928 an den Ausschuss des Verwal-tungsrates RhB können interessante Textpassagen ent-nommen werden, die wir hier gerne wiedergeben: «Der Hauptwert Winter Olympiadeort zu werden ist wohl unbestritten ein propagandistischer. Stempelt doch dieser zur Zeit elektrisierende und faszinierende Begriff Winter-Olympiade den festgebenden Ort min-destens für drei Jahre zu dem der Sportswelt interes-santesten Tummelplatz einer Grosszahl Champions, Weltmeister, Matscheure, Professionals und wie alle

Mit dem Krokodil zu den Olympischen Spielen 1928.

Eishockeyspiel Schweiz gegen Kanada (Halbfinal). Die Schweiz verliert mit 0:13.

50 km-Dauerlauf Per-Erik Hedlund, Schweden, Olympiasieger.

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Skispringer auf der Olympia-Schanze. Militärpatrouillenlauf, Schweizer Mannschaft; Franz Kunz, Hugo Lehner, Alfons Julen, Otto Furrer (v. l.), ganz rechts Bundespräsident Edmund Schulthess.

Schlussfeier im Olympia-Stadion. Aufmarsch der Nationen.

diese Eintagsfliegen – Tageshelden heissen, die aber bekanntlich einen grossen Kometenschweif von Be-wunderern, Geniesser und Verbraucher aller Art nach sich ziehen.»Als Vorbereitung auf die Olympiade gelang es in St. Mo-ritz einige nur für den Sommerbetrieb eingerichtete und zudem noch stellenweise etwas veraltete grosse Hotels in St. Moritz Bad zu modernisieren und mit ge-nügenden Zentralheizungsanlagen auszustatten, es gelang ferner die Sportplätze, Stadion, Olympiaschan-ze, Cresta Run, die transportablen Tribünen, die Stras-sen und Strassenbeleuchtung nach den neuesten An-forderungen eines führenden Weltsports- und Kurorts auszubauen. Die RhB durfte es wagen, im Hinblick auf diese olympischen Spiele ihren seit Jahren schon zu kleinen Bahnhof in St. Moritz für die heutigen Ver-kehrsbedürfnisse genügend umzubauen. Der St. Morit-zer Bahnhofsumbau kostete rund 450 000 Franken.

Die vorgestern zu Ende gegangene Olympiade, deren Abrechnung in St. Moritz natürlich noch nicht ziffermä-ssig überblickt werden kann, hat glücklicherweise den Optimisten recht gegeben. Die Barablieferungen der Einnehmereien vom 1. bis 20. Februar 1928 lagen um Fr. 141 610 höher als in der gleichen Zeitperiode des Vorjahres (Total Fr. 843 630).Die Logiernächtezählung im ganzen Kanton stieg für die Wintersaisonzählung vom 1. Oktober bis 10. Feb-ruar von 1 213 538 für 1926/27 auf 1 317 483 für 1927/1928 also um 103 945 Übernachtungen, was eher

nieder geschätzt eine Bruttomehreinnahme von rund 3 Millionen für die Bündnerische Hotellerie ergibt. Da die nächste Winterolympiade nach Amerika fällt, für die Grosszahl Europäer also unerreichbar sein wird, bleibt St. Moritz und Graubünden also wohl auf Jahre hinaus noch an erster Stelle für den Wintersport unse-res Erdteils.»

Das Wagnis «Olympische Winterspiele 1928 in St. Mo-ritz» hat sich für die damaligen Promotoren gelohnt. Persönlich hoffe ich, dass an der kommenden Volksab-stimmung im März 2013 die Bündner Bevölkerung ebenfalls den Mut aufbringt und ein überzeugtes JA in die Urne legt. Aus meiner Sicht müssen wir dieses Vor-haben unterstützen – der Bündner Tourismus kann nur profitieren.

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Page 48: InfoRetica 4/2012

Personalchronikvom 2. September bis 1. Dezember 2012

Hansjörg Andrist als Sachbearbeiter, Landquart

Marius Derungs Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Ilanz

Bertram Dietsch Projektleiter Erneuerung, Landquart

Yvonne Dünser Leiterin Unternehmenskommunikation und Mediensprecherin, Chur

Joaquim José Faustino Handwerker, Landquart

Karin Hartmann Mitarbeiterin Personalwesen, Chur

Andreas Jenny Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Marcel Malin IT System Engineer, Chur

Samuel Marfurt IT Supporter, Chur

Jorge Pinto Morais Wagenreiniger, Landquart

Stefan Signer Handwerker, Landquart

Annina Thöni Sachbearbeiterin Immobilien

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Boris Brunold Leiter IT Infrastruktur, Chur

Conradin De Giorgi Kunden- und Reiseberater (Senior), St. Moritz

Stephan Haltiner E-Business und Social Media Manager, Chur

Chantal Homberger Lokführerin, Davos

Urs Huber Lokführer, Poschiavo

Matthias Hügli Lokführer, Landquart

Senada Peljto Zugbegleiterin, Chur

Marcos Sidler Handwerker, Landquart

Sabina Solèr Kunden- und Reiseberaterin, Domat/Ems

Fidan Süleyman Fachspezialist, Landquart

Christian Tschanz Betriebsangestellter, Samedan

Luisa Wenk Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Eintritte

Austritte

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Pensionierungen Anton Bettstein, Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Davos Platz

Heinz Maurer, Zugbegleiter, Disentis-Mustér

Alice Oberteufer, kaufmännische Mitarbeiterin, Chur

Jakob Thöny, Disponent NPS, Landquart

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

Page 49: InfoRetica 4/2012

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2012

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Hansjörg Andrist als Sachbearbeiter, Landquart

Marius Derungs Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Ilanz

Bertram Dietsch Projektleiter Erneuerung, Landquart

Yvonne Dünser Leiterin Unternehmenskommunikation und Mediensprecherin, Chur

Joaquim José Faustino Handwerker, Landquart

Karin Hartmann Mitarbeiterin Personalwesen, Chur

Andreas Jenny Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Marcel Malin IT System Engineer, Chur

Samuel Marfurt IT Supporter, Chur

Jorge Pinto Morais Wagenreiniger, Landquart

Stefan Signer Handwerker, Landquart

Annina Thöni Sachbearbeiterin Immobilien

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Boris Brunold Leiter IT Infrastruktur, Chur

Conradin De Giorgi Kunden- und Reiseberater (Senior), St. Moritz

Stephan Haltiner E-Business und Social Media Manager, Chur

Chantal Homberger Lokführerin, Davos

Urs Huber Lokführer, Poschiavo

Matthias Hügli Lokführer, Landquart

Senada Peljto Zugbegleiterin, Chur

Marcos Sidler Handwerker, Landquart

Sabina Solèr Kunden- und Reiseberaterin, Domat/Ems

Fidan Süleyman Fachspezialist, Landquart

Christian Tschanz Betriebsangestellter, Samedan

Luisa Wenk Kunden- und Reiseberaterin, Davos Platz

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Dienstjubiläen

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

Adriano BetiLehrlokführerPoschiavo

Mathias GabathulerLokführerLandquart

Arnold SchnotzVisiteurDavos Platz

Armin BrünggerLokführer Samedan

Felice MarchesiLokführerPontresina

Alexi SonderStv. Leiter BahnhofArosa

Gregor CaminadaLageristLandquart

Nicolaus SaxerLokführerLandquart

Hanspeter ThönyLokführerLandquart

25 Dienstjahre

Thomas Gruber, Lokführer, Landquart

Mario Hotz, Lokführer mit Zusatzfunktionen, Samedan

Werner Köhl, Lokführer, Chur

Saban Mustafi, Handwerker, Landquart

Alfred Reidt, Gruppenleiter Stellvertreter, Landquart

40 Dienstjahre

Korrektur InfoRetica Nr. 3In der letzten Ausgabe der InfoRetica sind aus Versehen vier Mitarbeitende der RhB in die Rubrik «Pensionierungen» geraten. Die unten aufgeführten Personen wurden bereits in der InfoRetica Nr. 1 unter der Rubrik «25 Dienstjahre» richtig aufgeführt. Wir bitten um Entschul-digung für den unterlaufenen Fehler und bedanken uns für die ausnahmslos toleranten Reaktionen der «Frühpensionierten».

Peter Davatz, Lokführer, LandquartJakob Kalberer, Leiter Dienstbereich, LandquartPeter Müller, Fahrdienstleiter, LandquartJakob Schlegel, Lagerist, Landquart

Page 50: InfoRetica 4/2012

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2012

Spontan

Martin SturzeneggerLeiter Vertrieb

Eine einmalige Chance für Graubün-den, aber ein ebenso einmaliges Risiko. Daneben sollte die generelle Strukturdiskussion im Tourismus nicht untergehen.

Ich habe bereits einen Tisch im Restaurant at the End of the Universe reserviert.

Die Gala der RhB, i like.

Ehrlich gesagt würde ich den Piano-Barwagen bevorzugen, mit einem guten Pianisten und ein paar engen Freunden.

Als waschechter Philanthrop fällt mir wirklich niemand ein.

Stephanie Rielle La BellaLeiterin Personal

Eine riesige Chance für Graubünden und natürlich auch für die RhB.

Ich glaube nicht an den Weltunter-gang, aber ich denke wir treten in ein neues Zeit alter ein, welches durch Neuorientierung und Wertewandel geprägt ist.

Fördert das gemeinsame Verständnis, interessant, ich freue mich jedes Mal wieder darauf.

Mit meinem Mann und meinen beiden Kindern sowie unserer 92-jährigen Grossmutter, die ein «Fan» ist von der RhB.

Niemand, auch mit vermeintlich unsympathischen Menschen kann man positive Überraschungen erleben.

DEINE SPONTANE MEINUNG …

… zur Olympiakandidatur?

… zum angekündigten Weltuntergang 21. Dezember 2012?

… zur InfoRetica?

Mit wem würdest Du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?

Und mit wem nicht?

Andreas BassLeiter Stab/Unternehmens entwicklung

Ein Zukunftsprojekt für die ganze Schweiz, welches auch der RhB spannende Herausforderungen bringen würde. Ich befürworte eine Kandidatur.

Ich halte nichts von solchen Prophe-zeihungen. Der 21. Dezember wird voraussichtlich ein Vorweihnachtstag wie in den Vorjahren sein - also ein Tag mit ein wenig Vorfreude auf besinnliche Tage im Familienkreis.

Tolles Produkt! Ein Verdienst von Peider, seinem Team und allen Schreibenden.

Mit Roger Federer und natürlich wäre meine Familie mit dabei.

Schwierig zu beantworten. Grund-sätzlich sollte man keine Berüh-rungsängste haben.

Page 51: InfoRetica 4/2012

Eloge auf die Rhätixe Bahnvon Elisabeth Hodler

Die Bahn, ja die Bahn, die Rhätixe Bahn,die hat e+ dem Eberhard angetan.

Ery besorgt er un+ den Graubündenpaß;damit mact da+ Bahnfahren erst rictig Spaß.

Dann fahr'n wir nict einfac die kürzeye Streqe;nein, xöner ist'+, doc mal um die Eqe.

Mit dem Paß für Graubünden in der Handgeht’+ bi+ nac Italien, in+ Euroland.

Toll iy'+, wie die Bahn mit Elektrokra#die Steigungen, Kurven und Kreise xaƒt!

„SeΩt euc rect+ und dann link+; paßt auf – da+ ist wictig –sony seht ihr die Gipfel und Sclucten nict rictig!“

Bald öƒnen sic unseren yaunenden Bliqen –yet+ wecselnd – die Felsen, die Bäce, die Brüqen.

„JeΩt kommt etwa+ Scöne+: Merkt auf und guqt!“Gewaltige Bögen vom Viadukt!

Photographieren muß man dann bliΩxne®,denn xwupp, da kommt xon wieder ein Tunnel.Zum genüßlicen Speisen bleibt leider kaum Zeit:Den Hut seΩt er auf: „Flug+ mact euc bereit!“

Ein einziger Zug, da+ ist nict genug:Umsteigen heißt'+, rax in den näcyen Zug.Und Eberhard stet+ auf'+ Genaueye weiß,

wann e+ weitergeht und auf welcem Glei+.Ja, die Bahn, die Bahn, die Rhätixe Bahn,

die hat e+ dem Eberhard angetan!Und böt' ihm die Norne den Zaubertrunk

und leert' er den Becer und würd' wieder jungund finge ein neue+ Leben er an,

wo®te Chef er sein der Rhätixen Bahn.

Page 52: InfoRetica 4/2012

Winteraktion Bernina ExpressZwei Erwachsene reisen für CHF 99.00 von Chur nach Poschiavo und retour

Ab 99.–Fahrt in den Panoramawagen des

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