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Förderprogramm IQ | Seite 1 Newsletter Servicestelle VIELFALT_unternehmen Förderprogramm „IntegraƟon durch Qualizierung (IQ)“ Das Förderprogramm „IntegraƟon durch Qualizierung (IQ)“ zielt auf die nachhalƟge Verbesserung der ArbeitsmarkƟntegraƟon von Erwachsenen mit MigraƟonshintergrund ab. Das Programm wird aus MiƩeln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA). www.iq-thueringen.de Die Servicestelle VIELFALT_unternehmen stellt Ergebnisse aus ihrer aktuellen Studie vor Bewerber sollten gut Deutsch sprechen! Studie zu Strategien zur Vielfalt in Thüringer Unternehmen Die Servicestelle VIELFALT_unternehmen ist seit Januar 2015 ein Teilprojekt im IQ Netzwerk Thüringen, das die beruϐliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fördert und zahlreiche Angebote für Zugewanderte und Unternehmen bereithält. Um für die Arbeit der Servicestelle eine empirische Datenbasis zu schaffen, wurde die Studie „Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund und Stra- tegien zur Vielfalt in Thüringer Unternehmen“ durchgeführt. Durch eine schriftliche Befragung wurden He- rausforderungen und Handlungsfelder der beruϐlichen Integration von Beschäftigten mit Migrationshintergrund (mMH), das Vorhanden- sein von Strategien zur Vielfalt in und die Un- terstützungsbedarfe von Thüringer Unterneh- men untersucht. Im Frühjahr 2015 beteiligten sich 80 von 503 angeschriebenen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen an der Befragung. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Rund 66 % der Thüringer Unternehmen be- schäftigen Menschen mMH auf allen Quali- ϐikationsebenen. Ausschlaggebend für die Einstellung ist hauptsächlich ein passendes Bewerber-/Stellenproϐil. Die Rekrutierung erfolgt zumeist über Initi- ativbewerbungen und über eigene Netzwer- ke der Unternehmen. Zur Unterstützung der Mitarbeitenden mMH greifen die Unterneh- men auf Einarbeitungspläne sowie fachliche und sprachliche Qualiϐizierungen zurück. Die größte Hürde im betrieblichen Integrati- onsprozess sehen Unternehmen in den Ver- ständigungsproblemen im Betriebsalltag. Auf politischer Ebene behindern aus Un- ternehmenssicht vor allem die schwierigen bzw. undurchsichtigen aufenthaltsrechtli- chen Bestimmungen sowie Probleme bei der Anerkennung von ausländischen Ab- schlüssen die Beschäftigung von Menschen mMH. Unternehmen, die bisher keine Menschen mMH beschäftigen, geben als Hauptgrund dafür an, dass sie keine Bewerbungen von Menschen mMH erhalten. Ebenfalls rund 66 % der Unternehmen för- dern Vielfalt im Unternehmen. Oberstes Ziel der Unternehmen ist es dabei, Diskri- minierungen abzubauen und zu vermeiden. Die Verankerung des Themas im Unterneh- mensleitbild steht dabei im Vordergrund. Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse als PDF-Dokument können Sie kostenfrei bei der Servicestelle VIELFALT_unternehmen an- fordern. Auch für Rückfragen steht Ihnen das Team der Servicestelle gern zur Verfügung. Auf Basis der von den Unternehmen geäußer- ten Unterstützungsbedarfe hat die Servicestelle eine Workshopreihe konzipiert. Termine und Programm ϐinden Sie in der Rubrik ANKÜNDI- GUNGEN auf Seite 4 in diesem Newsletter oder im Internet: www.iw-thueringen.de sowie www.iq-thueringen.de Ausgabe 2 / 2015 Inhalt Vorstellung Ergebnisse der Studie zu Vielfalt ESF-BAMF Programm berufs- bezogenes Deutsch Qualizierungen erleichtern, Flüchtlinge willkommen InternaƟonale Absolventen halten - Projekt STAY PrakƟkumsplätze in MINT- Berufen gesucht 18. Dezember ist der Interna- Ɵonale Tag der MigraƟon 1 2 2 3 3 4 Projekt INTEGRA - MüƩer mit MigraƟonshintergrund 4

IQ Newsletter Sst V u 022015 · Das Bildungswerk der Thüringer Wirt-schaft e.V. ist bei der Umsetzung der ESF-BAMF Sprachkurse Kooperationspartner vom Thüringer Volkshochschulverband

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Förderprogramm IQ | Seite 1

NewsletterServicestelle VIELFALT_unternehmen

Förderprogramm „Integra on durch Qualifi zierung (IQ)“

Das Förderprogramm „Integra on durch Qualifi zierung (IQ)“ zielt auf die nachhal ge Verbesserung der Arbeitsmark ntegra on von Erwachsenen mit Migra onshintergrund ab. Das Programm wird aus Mi eln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

www.iq-thueringen.de

Die Servicestelle VIELFALT_unternehmen stellt Ergebnisse aus ihrer aktuellen Studie vor

Bewerber sollten gut Deutsch sprechen!

Studie zu Strategien zur Vielfalt in Thüringer Unternehmen

Die Servicestelle VIELFALT_unternehmen ist seit Januar 2015 ein Teilprojekt im IQ Netzwerk Thüringen, das die beru liche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fördert und zahlreiche Angebote für Zugewanderte und Unternehmen bereithält. Um für die Arbeit der Servicestelle eine empirische Datenbasis zu schaffen, wurde die Studie „Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund und Stra-tegien zur Vielfalt in Thüringer Unternehmen“ durchgeführt.Durch eine schriftliche Befragung wurden He-rausforderungen und Handlungsfelder der beru lichen Integration von Beschäftigten mit Migrationshintergrund (mMH), das Vorhanden-sein von Strategien zur Vielfalt in und die Un-terstützungsbedarfe von Thüringer Unterneh-men untersucht. Im Frühjahr 2015 beteiligten sich 80 von 503 angeschriebenen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen an der Befragung.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

▪ Rund 66 % der Thüringer Unternehmen be-schäftigen Menschen mMH auf allen Quali-ikationsebenen. Ausschlaggebend für die

Einstellung ist hauptsächlich ein passendes

Bewerber-/Stellenpro il. ▪ Die Rekrutierung erfolgt zumeist über Initi-

ativbewerbungen und über eigene Netzwer-ke der Unternehmen. Zur Unterstützung der Mitarbeitenden mMH greifen die Unterneh-men auf Einarbeitungspläne sowie fachliche und sprachliche Quali izierungen zurück.

▪ Die größte Hürde im betrieblichen Integrati-onsprozess sehen Unternehmen in den Ver-ständigungsproblemen im Betriebsalltag. Auf politischer Ebene behindern aus Un-ternehmenssicht vor allem die schwierigen bzw. undurchsichtigen aufenthaltsrechtli-chen Bestimmungen sowie Probleme bei der Anerkennung von ausländischen Ab-schlüssen die Beschäftigung von Menschen mMH.

▪ Unternehmen, die bisher keine Menschen mMH beschäftigen, geben als Hauptgrund dafür an, dass sie keine Bewerbungen von Menschen mMH erhalten.

▪ Ebenfalls rund 66 % der Unternehmen för-dern Vielfalt im Unternehmen. Oberstes Ziel der Unternehmen ist es dabei, Diskri-minierungen abzubauen und zu vermeiden. Die Verankerung des Themas im Unterneh-mensleitbild steht dabei im Vordergrund.

Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse als PDF-Dokument können Sie kostenfrei bei der Servicestelle VIELFALT_unternehmen an-fordern. Auch für Rückfragen steht Ihnen das Team der Servicestelle gern zur Verfügung. Auf Basis der von den Unternehmen geäußer-ten Unterstützungsbedarfe hat die Servicestelle eine Workshopreihe konzipiert. Termine und Programm inden Sie in der Rubrik ANKÜNDI-GUNGEN auf Seite 4 in diesem Newsletter oder im Internet:

www.iw-thueringen.de sowie www.iq-thueringen.de

Ausgabe 2 / 2015

Inhalt

Vorstellung Ergebnisse der Studie zu Vielfalt

ESF-BAMF Programm berufs-bezogenes Deutsch

Qualifi zierungen erleichtern, Flüchtlinge willkommen

Interna onale Absolventen halten - Projekt STAY

Prak kumsplätze in MINT-Berufen gesucht

18. Dezember ist der Interna- onale Tag der Migra on

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4

Projekt INTEGRA - Mü er mit Migra onshintergrund 4

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Newsle er 2/2015IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen

Förderprogramm IQ | Seite 2

- Aktuelles aus Thüringen -

Interviewi

Der Verband der Metall- und Elektro-industrie in Thüringen (VMET) e.V. und die IG Metall Mitte haben vereinbart, dass der Tarifvertrag zur Integration Ju-gendlicher in Berufsausbildung (TV IJB) künftig auch für Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive gelten soll, unabhän-gig vom Alter. Damit können Flüchtlinge Einstiegsquali ikationen in M+E-Unter-nehmen zu tarifvertraglichen Bedingun-gen absolvieren.„Flüchtlinge sind willkommen. Dieje-nigen mit einer Bleibeperspektive sol-len aus unserer Sicht schnell integriert werden, das geht in erster Linie über Beschäftigungsmöglichkeiten und Quali-izierung. Dabei darf die Situation nicht

für Lohndumping und den Ausbau von Leiharbeit missbraucht werden“, so Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte.„Wir haben bereits im Januar diesen Jah-res in einer gemeinsamen Erklärung mit der IG Metall Zuwanderer in Thüringen willkommen geheißen und auf die große Bedeutung der Beschäftigung bei der In-tegration hingewiesen. Auch unterstüt-

Mit berufsbezogenen Deutsch it für den Arbeitsmarkt ESF-BAMF Programm in Jena

Quali izierungen erleichtern - Flüchtlinge willkommen heißen IG Metall und Metall- und Elektroindustrie Thüringen

„Ich bin sehr froh, dass ich den Kurs ma-chen kann. Jetzt habe ich eine Chance auf Arbeit!“ sagt Muhammed R. aus Apolda. Seit Oktober ist er einer von 18 Teil-nehmern, die am Kurs „ESF-BAMF be-rufsbezogenes Deutsch“ in Jena nicht nur Deutsch lernen, sondern sich auch durch Fachunterricht, Betriebsbesichti-gung und Praktikum auf den Thüringer Arbeitsmarkt vorbereiten. „Alle Kurs-teilnehmer sind hoch motiviert und sehr leißig beim Lernen.“ beschreibt Manuela

Peter vom Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. die Stimmung im Kurs. Die Sozialpädagogin ist zuversichtlich, für alle Teilnehmer ab Januar 2016 auch einen Praktikumsplatz in einem Thü-ringer Unternehmen zu inden. Im März 2016 absolvieren alle die B2 Prüfung und

stehen den Arbeitsmarkt zur Verfügung. Das Bildungswerk der Thüringer Wirt-schaft e.V. ist bei der Umsetzung der ESF-BAMF Sprachkurse Kooperationspartner vom Thüringer Volkshochschulverband e.V.. Die Kreisvolkshochschule Weimarer Land unterstützt den Deutschunterricht. Im November 2015 startet bereits der 2. Kurs in Jena, für 2016 sind weitere vier Kurse in Vorbereitung. Gefördert werden die Sprachkurse mit Mitteln des Bundes-ministeriums für Arbeit und Soziales und aus dem Europäischen Sozialfond.Wenn Sie Interesse haben, die Teilneh-mer kennenzulernen und ihnen einen Praktikumsplatz anbieten können, mel-den Sie sich bitte hier:

[email protected]

zen wir gemeinsam mit vielen anderen das Bündnis Mitmenschlich in Thürin-gen. Ohne Weltoffenheit und Toleranz ist wirtschaftlicher Erfolg einer expor-torientierten Branche in einer globalen Ökonomie nicht denkbar“, sagt Stephan Fauth, Hauptgeschäftsführer des Verban-des der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen.„Rassistischen Vorurteilen und Hetze werden wir uns entschieden entgegen-stellen“, erklären Köhlinger und Fauth gemeinsam. Das Recht auf die Würde und körperliche Unversehrtheit von Men-schen sei nicht zu diskutieren. IG Metall und VMET empfehlen daher, jeder frem-denfeindlichen Äußerung und jedem fremdenfeindlichen Verhalten nachzuge-hen und wenn es erforderlich ist, die Si-tuation von Flüchtlingen und den Abbau von Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen auch in den Betrieben zu thematisieren. Die Servicestelle VIELFALT_unterneh-men, angesiedelt beim IWT - Institut der-Wirtschaft Thüringens, kann dabei auf Anfrage unterstützen.

www.vmet.de

Schnelle Hilfe bei Behördenärger - Dr. Kurt Herzberg ist Bürgerbeau ragter des Freistaats Thüringen

Seit November 2013 ist Dr. Kurt Herzberg der Bürgerbeau ragte des Freistaates Thü-ringen. Er berät und unterstützt Bürgerin-nen und Bürger im Umgang mit der öff ent-lichen Verwaltung. Er soll für alle ein leicht ansprechbarer Partner und Berater sein. Wir haben Dr. Kurt Herzberg drei Fragen ge-stellt:

Mit welchen Anliegen kann man sich an Sie wenden?Die Pale e der Fragen und Probleme ist so bunt wie das Leben. Sie reicht von sozialen Sachverhalten so genannter Hartz IV-Leis-tungen über Anfragen zum Rundfunkbei-trag bis hin zu Problemen mit dem Bauamt. Dabei geht es immer um das Verhältnis zwischen dem einzelnen Bürger und der Verwaltung. Vor allem im sozialen Bereich werden die Anliegen immer komplexer und vielschich ger.

Wie schätzen Sie die aktuellen Entwicklun-gen in Thüringen bezüglich der Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen ein?Angesichts der wachsenden Zahl von Asyl-bewerbern in Thüringen gibt es z.B. einen steigenden Beratungsbedarf hinsichtlich der Anerkennung von ausländischen Schul-, Berufs- und Studienabschlüssen. In diesem Themenfeld versuche ich auch die Arbeit des IQ Netzwerkes zu unterstützen.Manchmal braucht es gerade im Blick auf die Verfahrenszeiten auch die kri sche Nachfrage des Bürgerbeau ragten, um im Sinne der Menschen zeitnah zu den not-wendigen Entscheidungen zukommen. Ne-ben den Anerkennungsfragen gibt es für die Flüchtlinge eine Fülle anderer Bereiche, wo im Blick auf die öff entliche Verwaltung Un-terstützung nö g ist.

Was kann Ihrer Meinung nach jeder einzelne leisten, um der Situa on zu begegnen?Deutschland steht wegen der Zahl der an-kommenden Flüchtlinge vor großen Her-ausforderungen. Gleichzei g erleben wir eine große Hilfsbereitscha in der Bevölke-rung. Sei es, dass Spenden organisiert oder Sprachkurse von ehrenamtlichen Helfern angeboten werden. Wich g bleibt die Hu-manität, denn diese Menschen brauchen unsere Hilfe. Bei allen Problemen braucht es die Haltung: Flüchtlinge haben ein Gesicht. Sie haben ein Schicksal und lassen sich nicht auf eine gesichtslose Zahl reduzieren.

Mehr Informa onen zu zum Bürgerbeauf-tragten Thüringens fi nden Sie unter:www.buergerbeau ragter-thueringen.de

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Newsle er 2/2015IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen

Förderprogramm IQ | Seite 3

- Neuigkeiten aus Deutschland -

Migration ist als Thema im Alltag fest verankert und aktueller denn je Am 18. Dezember 2015 ist der Interna onale Tag der Migra on

Bereits zum 15. Mal jährt sich am 18. Dezember 2015 der „Internationale Tag der Migranten“. Im Jahr 2000 wurde die-ser von der UNO ausgerufen, um darauf aufmerksam zu machen, die Rechte von Migranten weltweit zu schützen. Zwei-felsohne kommt dem Tag in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Entwicklungen eine ganz besondere Bedeutung zu. Bun-desweit werden sich alle IQ Landesnetz-werke am 18. Dezember mit Statements dazu positionieren, aber jeder einzelne kann tagtäglich einen Beitrag leisten, um die Rechte von Migrantinnen und Mig-ranten zu schützen und Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Egal ob ehren-amtliches Engagement, eine Spende oder die Integration eines Zugewanderten ins Unternehmen, alles macht unsere Gesell-schaft bunter. Auch das Bundesland Thü-ringen verändert sich durch Migration: Im Jahr 2014 sind zum zweiten Jahr in Folge wieder mehr Menschen nach Thü-ringen gezogen als weggegangen sind (2013: 151; 2014: 4.721). Den positiven Saldo verdanken wir vor allem dem Zu-

zug nichtdeutscher Personen aus dem Ausland. Bei genauerer Analyse fällt auf, dass immer noch viele junge Menschen das Bundesland verlassen, vor allem in Richtung Sachsen, Bayern und Berlin. Gleichzeitig kommen viele junge Men-schen aus dem Ausland nach Thüringen. Die größten Nettowanderungsgewinne

verzeichnete Thüringen 2014 mit Syrien, Polen und Rumänien. Mehr Zahlen und Fakten zum Wande-rungsgeschehen in Thüringen im Jahr 2014 inden Sie im Internet:

www.iw-thueringen.de

STAY – Studieren. Arbeiten. Leben in Thüringen Interna onale Absolventen Thüringer Hochschulen für die Wirtscha gewinnen

Seit Juli 2015 arbeitet das Projekt STAY an dem Ziel, die Chancen internationaler Absolventinnen und Absolventen Thürin-ger Hochschulen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Hierfür werden innovative Instrumente erprobt. Kurz ilme von Thü-ringer Unternehmen und auch von inter-nationalen Studenten sollen informieren und v.a. sensibilisieren. Es soll deutlich gemacht werden, welche Möglichkei-ten die Thüringer Wirtschaft bietet und

was sie von B e w e r b e r n erwartet. Auf der anderen Seite wollen Studierende und Absol-venten zeigen, welche Poten-

tiale in der Zielgruppe internationaler Hochschulabsolventen stecken und wel-che Bereicherung sich daraus für ein Un-ternehmen ergeben kann. Ergänzt wer-den die Kurz ilme durch verschiedene Veranstaltungen zu Unternehmensprä-sentationen sowie durch aufgearbeitete Informationsmaterialien. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Fachtutorien, die auf dem Weg zum Studienerfolg beglei-ten sollen.Das Projekt pro itiert von der guten Ver-netzung. Die Koordination der einzelnen Aktivitäten liegt bei Ernst-Abbe-Hoch-schule Jena. Weitere Kooperationspart-ner für die Projektgestaltung und Um-setzung sind: Agentur für Arbeit Jena, Friedrich-Schiller-Universität Jena, IQ Thüringen beim BWTW e.V., Welcome Center Thuringia, und die Wirtschafts-

förderungsgesellschaft Jena mbH. Außer-dem wird das Projekt durch zahlreiche Unternehmen wie Analytik Jena AG und Carl Zeiss Jena GmbH, Verbände wie Op-toNet e.V., IWT-Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH und durch weitere Thüringer Hochschulen unterstützt.Das Projekt STAY – Studieren. Arbeiten. Leben in Thüringen. wurde im Rahmen der Initiative „Study & Work – Regionale Netzwerke zur Bindung von internati-onalen Studierenden“ der Beauftragten für die neuen Bundesländer und für den Mittelstand im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und des Stifter-verbandes für die Deutsche Wissenschaft ins Leben gerufen.

www.stay-in-thuringia.blogspot.de

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Newsle er 2/2015IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen

Förderprogramm IQ | Seite 4

Infoboxi

„Meine Qualifi ka on zählt!“ Erfahrungsberichte zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifi ka onen in Deutschland

Das Bundesins tut für Berufsbildung (BiBB) hat in Koopera on mit dem Förderprogramm IQ Erfahrungsberichte von Ratsuchenden gesammelt und zusammengestellet. Die Praxisbeispiele geben einen Eindruck davon, wie unterschiedlich und teilweise auch verzwickt der Weg bis zur Anerkennung eines ausländischen Abschlusses sein kann. Aber auch die posi ven Eff ekte und die einhergehenden steigenden Chancen berufl ich in Deutschland Fuss zu fassen werden deutlich. „Kompliziert, aber es lohnt sich.“ sagt z.B. Yanina Ketzelmann aus Argen -nien, die mi lerweile erfolgreich als Zahnärz n in Berlin arbeitet. Ihren aus-führlichen Erfahrungsbericht sowie 12 weitere fi nden sie auf der Homepage „Anerkennung in Deutschland“, dem Informa onsportal der Bundesregie-rung: www.anerkennung-in-deutschland.de

Ausländischen Fachkräften einen Weg in Arbeit ermöglichen Prak kumsplätze in MINT-Berufen gesucht!

Sie kommen aus einer Branche, in der MINT-Berufe (Mathemathik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) angeboten werden? Ihr Unternehmen braucht Verstärkung? Sie sind offen für eine ausgebildete Fachkraft mit Migrationshintergrund? - Sollten Sie die Fragen mit einem „Ja“ beantworten, kann Sie das Projektteam der IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen dabei unter- stützen eine Lösung zu inden. Aktuell besuchen 12 Teilnehmer aus 11 verschiedenen Ländern die Quali izierung MINT-Brücke in Weimar. Alle verfügen bereits über einen Hochschulabschluss und Arbeitserfahrung. Der beru liche Hintergrund ist so vielfältig wie die Herkunftsländer: z.B. Bauingenieure aus

Spanien, Afghanistan und Griechenland sind genauso dabei wie Maschinenbauer aus der Ukraine und Bulgarien sowie Mathematiker und Physiker aus Rumänien und Albanien. Alle nehmen teil an der sogenannten Brückenmaßnahme zur Integration in den Arbeitsmarkt. Umgesetzt wird die Quali izierung von der KNOTEN Weimar GmbH in enger Anbindung an die Bauhausuniversität Weimar. In insgesamt neun Monaten werden sowohl sprachliche als auch fachliche Inhalte vermittelt, um allen Teilnehmern den Einstieg in Arbeit zu erleichtern. Neben dem Unterricht soll v.a. ein Praktikum von insgesamt 12 Wochen hierbei unterstützen.Mehr Informationen zu allen Teilnehmern

Sprachliche und kulturelle Kompetenzen nutzen - Vorteile für Unternehmen sichern! Mü er mit Migra onshintergrund fi t für den Arbeitsmarkt machen

Für die Zielgruppe Mütter mit Migrati-onshintergrund haben sich in Jena drei Akteure zusammengetan, um diese mit dem Projekt INTEGRA konkret zu unter-stützen. Im Projekt INTEGRA werden Mütter mit Migrationshintergrund sowohl bei der sozialen Integration als auch bei dem Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt. Regionale Unternehmen werden durch INTEGRA bei der Einstellung wie auch bei der Integration der Mitarbeiterinnen beraten und begleitet. Die AWO Jena-Weimar e.V. gestaltet das Projekt durch den Fachdienst für Mig-ration und Integration und die Fachstel-le Interkulturelle Öffnung. Die soziale Integration erfolgt durch individuelle Beratung, regelmäßige Quali izierungs-seminare und Stammtische durch den Fachdienst Migration und Integration. Fortbildungen und Seminare zur inter-kulturellen Kommunikation werden von der Fachstelle Interkulturelle Öffnung angeboten und sollen bei regionalen Unternehmen Interesse für neue Mitar-beiterinnen wecken. Die beru liche In-tegration wird nach einem passgenauen Matching mit einer Begleitung des Ein-

arbeitungs- und Anpassungsprozesses der zukünftigen Mitarbeiterinnen sowie Teambildungstrainings durch die ÜAG gGmbH Jena unterstützt. Dabei werden die Frauen durch Bewerbungstrainings und assistierte Einarbeitung individuell gefördert und Unternehmen hinsichtlich der Einstellung der Teilnehmerinnen gut beraten. Sprachliche Barrieren spielen beim Ein-stieg in den Arbeitsmarkt häu ig noch eine große Rolle. Neben den Angeboten der AWO und der ÜAG bietet deshalb das IIK Jena e.V. sprachliche Quali izierungen für die Projektteilnehmerinnen an.Das Projekt indet im Rahmen des bun-desweiten Programms „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ statt und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend sowie dem ESF gefördert.

erhalten Sie bei der IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen. Bei Interesse wenden Sie sich an:

[email protected]

Sowohl die Servicestelle VIELFALT_unternehmen als auch das Projekt MINT-Brücke sind Teil des Förderprogramms „Integration durch Quali izierung (IQ)“ in Thüringen (www.iq-thueringen.de).

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Newsle er 2/2015IQ Servicestelle VIELFALT_unternehmen

Förderprogramm IQ | Seite 5

Impr

essu

m- Termine und Ankündigungen -

Ankündigungen für Thüringen

Dieser Newsle er wird herausgegeben von der Servi-cestelle VIELFALT_unternehmen, einem Teilprojekt im IQ Netzwerk Thüringen.Servicestelle VIELFALT_unternehmen c/o IWT - Ins tut der Wirtscha Thüringens GmbHLossiusstraße 1 | 99094 Erfurt

Redak on: Antje Schmerbauch (IWT GmbH), Anika Li mann (BWTW e.V.)Layout: Anika Li mann (BWTW e.V.)Für die An- bzw. Abmeldung des Newsle er wenden Sie sich bi e an:[email protected]

» Workshopreihe: „Migra on und Integra on in Thüringen - Vielfalt leben, Potenziale nutzen, Fachkrä e sichern!“

Die Studie „Strategien zur Vielfalt in Thüringer Unternehmen“ hat gezeigt, dass viele Unternehmen off en sind für die Beschä igung und die Eingliederung von zugewanderten Personen in die bestehenden Belegscha en. Allerdings herrschen auch große Unsicherheiten bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen und Ängste hinsichtlich sprachlicher und kultureller Barrieren. Ausgehend von diesen geäußerten Informa onsbedarfen hat die Servicestelle VIELFALT_unternehmen eine vierteilige Workshopreihe für Geschä sleitungen und Personalverantwortliche aus Thüringer Unternehmen konzipiert. Wir laden Sie herzlich ein zu folgenden Veranstaltungen: ▪ 10. Dezember 2015: Fachkrä e aus dem Ausland - Chancen für Thüringer Unternehmen

(Rechtliche Bes mmungen, Aufenthaltsrecht, Anerkennung von ausländischen Abschlüssen) ▪ 28. Januar 2016: Verstehen und Verstandenwerden - Sprachsensibilisierung im Unternehmen

(Sprachkenntnisse bewerten, sprachliche Barrieren abbauen, Wege zur Förderung des Spracherwerbs) ▪ 3. März 2016: Vielfalt am Arbeitsplatz - Herausforderungen und Synergiepoten ale für Thüringer Unternehmen

(interkulturelle Prozesse wahrnehemen und gestalten, Mehrwert durch Vielfalt, Praxisbeispiele) ▪ 7. April 2016: Von der Idee bis zur Umsetzung - Interna onale Fachkrä e erfolgreich ins Unternehmen integrieren

(Phasen des Integra onsprozesses, Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele) Die Workshops fi nden jeweils von 13 bis 17 Uhr im Haus der Arbeitgeber- und Wirtscha sverbände in der Lossiusstraße 1 in 99094 Erfurt sta . Aufgrund der Förderung im Rahmen des IQ Förderprogramms ist die Teilnahme kostenfrei.

Vielfalt, interkulturelle Öff nung und Willkommenskultur in kleinen und mi leren Unternehmen Eine Sammlung betrieblicher Praxisbeispiele.Neue Publika on der IQ Fachstelle Interkulturelle Kompetenzentwicklung und An diskriminierungDie Broschüre dokumen ert Beispiele gelungener Praxis zu den Themen Vielfalt, Diversity Management, Interkulturalität, Interna onalität und Willkommenskultur, wie sie in KMU im Kontext der Zusammenarbeit mit IQ Landesnetzwerken und Fachstellen umgesetzt wurden. Die in den verschiedenen Betrieben umgesetzten Maßnahmen sind in Form von Unternehmensblä ern oder „Firmensteckbriefen“ au ereitet. Auf diese Weise können der wesentliche Charakter und die Inhalte einer Maßnahme in kurzer und knapper Form erfasst werden. Die Broschüre fi nden Sie im Internet unter: www.vielfalt-gestalten.de

Publika onen

„Potenziale nutzen – gefl üchtete Menschen beschä igen“Im We bewerb um Fachkrä e und Auszubildende lohnt es sich, neue Wege zu gehen. Dazu gehört auch, die Potenziale von gefl üchteten Menschen stärker in den Blick zu nehmen. Die vorliegende Broschüre, die gemeinsam von der Arbeitsagentur, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Bundesamt für Migra on und Flüchtlinge herausgegeben wurde, fasst die aktuelle Rechtslage übersichtlich zusammen. Unternehmen, die Gefl üchtete beschä igen wollen, erhalten eine Orien erung, wie sie vorgehen müssen und erfahren, welche Unterstützungsmöglichkeiten ihnen die Arbeitsagentur dabei bietet.Die Broschüre fi nden Sie im Internet unter www.arbeitsagentur.de