8
Sportpark Ostra – Leistung am Limit?! Ohne Zweifel, das Ostragehege hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Die DSC- Halle, das Sportgymnasium, die Eishalle, das Nachwuchsleistungszentrum für Dynamo – all diese Sportstätten sind wichtige Meilensteine, um die Vision „Sportpark Ostra“ Wirklichkeit werden zu lassen. Kürzlich hinzu kam ein öf- fentlicher Trimm-Dich-Parcours; eine Laufstre- cke für Jedermann ist aktuell im Entstehen. Dies alles ist dank Fördermitteln nach der Flut 2002 oder durch das Konjunkturpaket des Bundes entstanden. Viel passiert, noch immer einiges zu tun. So könnte man den Status quo im Sportpark Ostra zusammenfassen. Denn was dem Os- tragehege nach wie vor fehlt, ist ein würdi- ges Eingangstor. Darauf hat die Junge Union bereits durch ihren letzten Frühjahrsempfang hingewiesen. Und nicht ohne Grund findet diese Veranstaltung erneut im Heinz-Steyer-Stadion statt. Die Sportstätte ist die Tür zum Ostragehege. Würde strahlt sie allerdings bis heute nicht aus. Dennoch. Mit dem letzten Frühjahrsempfang konnte die Junge Union ein Ach- Beharrlichkeit ist es uns und mit Hilfe der CDU-Stadtratsfraktion gelungen, Gelder für notwendigste Instand- haltungsmaßnahmen im Doppelhaushalt der Stadt abzubilden. Damit können die Betriebs- erlaubnis für die nächsten Jahre gesichert und weitere Planungen vorgenommen werden. Das war ein wichtiger Schritt, um den schlei- chenden Tod der Sportstätte aufzuhalten Auf diesem Etappenerfolg ausruhen wird sich die Junge Union allerdings nicht. Wir bleiben am Ball. Notwendig ist eine machbare, sprich finanzierbare, Zukunftsvision. Hierfür ist Krea- tivität gefragt. Kreativität bei den Planungen, Kreativität bei der Finanzierung und Kreati- vität im Hinblick auf mögliche „Eigenleistun- gen“ durch Vereine und bürgerschaftliches Engagement. Und dass es an Ideen zur Finanzierung der Sanierung des Heinz-Steyer-Stadions nicht mangelt, bewies kürzlich Hochspringer Raúl Spank. Auf der Sportlergala stellte er sein Preisgeld als Sportler des Jahres wieder in den Dienst der guten Sache: Er spendete die 500 Euro und rief zur weiteren Unterstützung auf. Diese Vorlage greift die Junge Union selbst- verständlich auf: Auf dem diesjährigen Früh- jahrsempfang wird es wieder eine Spendenak- tion unter unseren Gästen geben – diesmal für die Realisierung des Projekts Steyer-Stadion. Anke Wagner Kreisvorsitzende Interview mit Raul Spank Seite 2-3 Die Mär vom linken Gutmenschen Seite 4-6 Gedanken zum Ge- denken Seite 6-8 JUngle.DDrum JUngle.News Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden Ausgabe I/2011 jung.dynamisch.engagiert Aus dem Inhalt:

Jungle.News I/2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden.

Citation preview

Sportpark Ostra – Leistung am Limit?!

Ohne Zweifel, das Ostragehege hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Die DSC-Halle, das Sportgymnasium, die Eishalle, das Nachwuchsleistungszentrum für Dynamo – all diese Sportstätten sind wichtige Meilensteine, um die Vision „Sportpark Ostra“ Wirklichkeit werden zu lassen. Kürzlich hinzu kam ein öf-fentlicher Trimm-Dich-Parcours; eine Laufstre-cke für Jedermann ist aktuell im Entstehen. Dies alles ist dank Fördermitteln nach der Flut 2002 oder durch das Konjunkturpaket des Bundes entstanden.

Viel passiert, noch immer einiges zu tun. So könnte man den Status quo im Sportpark Ostra zusammenfassen. Denn was dem Os-tragehege nach wie vor fehlt, ist ein würdi-ges Eingangstor. Darauf hat die Junge Union bereits durch ihren letzten Frühjahrsempfang hingewiesen. Und nicht ohne Grund findet

diese Veranstaltung erneut im Heinz-Steyer-Stadion statt. Die Sportstätte ist die Tür zum Ostragehege. Würde strahlt sie allerdings bis heute nicht aus.

Dennoch. Mit dem letzten Frühjahrsempfang konnte

die Junge Union ein Ach-tungszeichen setzen. Durch

Beharrlichkeit ist es uns und mit Hilfe der CDU-Stadtratsfraktion gelungen, Gelder für notwendigste Instand-haltungsmaßnahmen im Doppelhaushalt der Stadt abzubilden. Damit können die Betriebs-erlaubnis für die nächsten Jahre gesichert und weitere Planungen vorgenommen werden. Das war ein wichtiger Schritt, um den schlei-chenden Tod der Sportstätte aufzuhalten

Auf diesem Etappenerfolg ausruhen wird sich die Junge Union allerdings nicht. Wir bleiben am Ball. Notwendig ist eine machbare, sprich finanzierbare, Zukunftsvision. Hierfür ist Krea-tivität gefragt. Kreativität bei den Planungen, Kreativität bei der Finanzierung und Kreati-vität im Hinblick auf mögliche „Eigenleistun-gen“ durch Vereine und bürgerschaftliches Engagement.

Und dass es an Ideen zur Finanzierung der Sanierung des Heinz-Steyer-Stadions nicht mangelt, bewies kürzlich Hochspringer Raúl Spank. Auf der Sportlergala stellte er sein Preisgeld als Sportler des Jahres wieder in den Dienst der guten Sache: Er spendete die 500 Euro und rief zur weiteren Unterstützung auf. Diese Vorlage greift die Junge Union selbst-verständlich auf: Auf dem diesjährigen Früh-jahrsempfang wird es wieder eine Spendenak-tion unter unseren Gästen geben – diesmal für die Realisierung des Projekts Steyer-Stadion.

Anke WagnerKreisvorsitzende

Interview mit Raul Spank

Seite 2-3

Die Mär vom linken

Gutmenschen Seite 4-6

Gedanken zum Ge-

denken Seite 6-8

JUngle.DDrum

JUngle.NewsMitgliedermagazin der Jungen Union Dresden • Ausgabe I/2011

jung.dynamisch.engagiert

Aus dem Inhalt:

Sport in Dresden - Interview mit Raul Spank

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 2

[JUngle.News] Gegenüber den Medien bekräf-tigst Du immer wieder, dass Du mittelfristig zur absoluten Weltspitze zählen möchtest und so-gar den Olympiasieg 2012 in London anstrebst. Welche Motivation treibt Dich an, diese ambiti-onierten Ziele zu verfolgen?

[Raul Spank] Als Sportler hat man manchmal Pha-sen, in denen es nicht ganz so glücklich läuft oder man vom Verletzungspech verfolgt wird. Dann ist es besonders wichtig, dass man eine Vision hat, die einen antreibt. Mein großes Ziel ist es, irgend-wann einmal der beste Hochspringer der Welt zu sein. Wenn man diese Vision hat, führt kein Weg an einem Olympiasieg vorbei. Folglich möchte ich langfristig gesehen, nicht nur zur Weltspit-ze in meiner Sportart gehören, sondern sie auch dominieren. Ob und vor allem wie schnell mir das gelingt, ist nicht so leicht zu beantworten. Den-noch ist es das Ziel, das tagtäglich mein Training bestimmt.

[JU] Motivation und mentale Stärke sind augen-scheinlich wichtige Faktoren für Deinen Erfolg. Doch welche Bedeutung besitzen für Dich darü-ber hinaus das Umfeld und die Trainingsbedin-gungen?

[RS] Das Wichtigste für einen Sportler ist natür-lich, dass die innere Motivation stimmt. Man ist aber, wie es so schön heißt, nur so stark, wie das schwächste Glied in einem Team und zu meinem Team gehören nun einmal neben Trainer, Physio-therapeuten, meiner Familie und Trainingspart-nern auch die Sportstätte dazu. Man ist natürlich immer bemüht sein Umfeld zu optimieren. Ich habe einen guten Trainer, Physiotherapeuten und Trainingspartner. Auch meine Familie unterstützt mich perfekt. Jedoch sehe ich, was die Trainings-voraussetzungen angeht, noch eine große Reser-ve.

[JU] Wo befindet sich Deiner Meinung nach der größte Verbesserungsbedarf hinsichtlich der sportlichen Infrastruktur in Dresden?

[RS] Nach 2008 habe ich mich ganz bewusst dafür entschieden, in Dresden zu bleiben. Hier möchte ich den Prozess für Veränderungen weiterhin vor-

„Potential und Tradition der Dresdner Leichtathletik darf man nicht verkommen lassen“

antreiben. Mit unserer derzeitigen Kraftraum-situation ist mir das bereits gelungen. Ich hof-fe natürlich auch, dass es dazu noch seitens der Entscheidungsträger die Extramotivation geben wird, dass wir in einem sehr schönen Stadion trainieren werden können.

[JU] Wie stellst Du Dir Leichtathletik auf To-pniveau „made in Dresden“ vor? [RS] Ich würde mich freuen, wenn es im Som-mer einen größeren Wettkampf in Dresden gäbe, wo nicht nur der Hochsprung im Fokus steht, sondern auch andere Disziplinen der Leichtathletik gefragt sind. Ein solches Event setzt natürlich ein geeignetes Stadion voraus. Ich wünsche mir, dass nicht nur der Fußball Gehör in unserer Stadt findet, sondern eben auch andere Sportarten. Es gibt ein großes Begeisterungspotenzial für die Leichtathle-tik in der Stadt Dresden. Hinzu kommt die

Hier findest Du uns:• 6. April, 19 Uhr: Kreisvorstand; Ge-sellschaftsraum, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 8. April, 19 Uhr: JU-Club - Rückblick Landtagswahlen; Gesellschaftsraum, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 13. April: Mitgliederversammlung; wei-tere Infos unter www.ju-dresden.de

• 15. April: JU-Club - Kneipen-Tour; weite-re Infos unter www.ju-dresden.de

• 4. Mai, 19 Uhr: Kreisvorstand; Gesell-schaftsraum, Rähnitzgasse 10, 01097 Dresden

• 13. Mai, 19 Uhr: JU-Club; weitere Infos unter www.ju-dresden.de

• 28. Mai, 19 Uhr: JU-Club; weitere Infos unter www.ju-dresden.de

weitere Infos unter www.ju-dresden.de

JUngle.News - Ausgabe II/2010 Seite 3

Sport in Dresden - Interview mit Raul Spank

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 3

Geschichte des Heinz-Steyer-Stadions als Ort sportlicher Höhepunkte. Ich bin der Überzeu-gung, dass man beides nicht verkommen lassen darf und diese Tradition wiederbeleben muss.

[JU] Du hast kürz-lich Dein Preisgeld als „Sportler des Jahres“ bei der Sportgala der DNN der Erneuerung der traditionsreichen Sportstätte im Ostra-gehege gespendet. Was möchtest Du mit dieser Aktion erreichen?

[RS] Ich möchte damit die Leichtathletik noch stärker ins Bewusstsein der Dresdnerinnen und Dresdner rücken. Die Botschaft ist ganz klar: Es lohnt sich in Dresden Leichtathletik zu betrei-ben. Neben der Verbesserung der Vorausset-zungen für unseren Sport, ist es mir wichtig, im Nachwuchsbereich eine Motivation zu schaf-fen. Nicht zuletzt wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es nicht nur die „Glücksgas“-Are-na gibt, sondern eben auch das Steyer-Stadion. Mein Ziel ist es, damit einen Impuls für eine Lobby zugunsten der anderen Sportarten, spe-ziell natürlich für die Leichtathletik in unserer Stadt zu schaffen. [JU] Wie bewertest Du die Rolle, die der Sport insgesamt in Dresden einnimmt?

[RS] Es ist leider eine sehr untergeordnete Rol-le! Dresden ist ja eine Kulturstadt und ich bin der Meinung, dass neben der Musik und der Kunst auch die Körperkultur von Bedeutung ist. Sport ist in einer Gesellschaft, die durch den demografischen Wandel geprägt wird, ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsförderung. Zudem haben Sportler auch eine wichtige Vor-bildfunktion für die Menschen. In der Formel 1 ist das Michael Schuhmacher, im Fußball die Jungs von Dynamo Dresden. Ich hoffe natür-lich, dass auch ich in der Leichtathletik da eine Rolle spiele.

[JU] Spitzensport von Weltgeltung und Dres-

den – Das hat sich in den letzten Jahrzehnten oftmals ausgeschlossen. Wie können Sport-ler, Politiker und Bürger dazu beitragen, dass sich das in Zukunft ändert?

[RS] Wir müssen den Sport im Programm „Dresden 2025“ weiter stärken. Dazu habe ich unter anderem ein Gespräch mit Oberbürger-meisterin Helma Orosz geführt. Sie war von dieser Initiative sehr angetan! Dresden ist eine Stadt mit einer großen Lebensqualität, dazu gehört aber immer auch der Sport. [JU] Was ist Deine persönliche Vision für die „Sportstadt Dresden“ in den nächsten Jahr-zehnten – Olympische Spiele 2060 Dresden, wäre das eine Vision mit Potenzial?

[RS] Ich glaube nicht, dass unsere Stadt eine Sportstadt ist. Dresden ist vielmehr eine Stadt mit sportlichem Profil. Berlin ist auch keine Sportstadt im engeren Sinn. Nichtsdestotrotz sind dort große Wettbewerbe wie die Leicht-athletik-WM etabliert. Solche sportlichen Gro-ßereignisse werten das Image einer Stadt auf. Das stünde auch Dresden gut zu Gesicht.Ob das irgendwann einmal Olympische Spie-le sein könnten, darauf möchte ich mich nicht festlegen. Ansonsten bin ich aber offen dafür, an dieser Idee mitzuwirken!

[JU] Vielen Dank für dieses Interview Raul!

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 4

Kommentar

Links ist das Gute und rechts das Böse. So einfach ist die politische und moralische Ein-teilung vieler Sozial-demokraten, Grüner, selbstverständlich der extremen Linken und nicht zu vergessen eines Großteils der Medien. Schade nur, dass ausgerechnet die Vertreter, welche am Lautesten nach Freiheit, Gleichheit und Solidarität schreien, diese immer häufiger vermissen lassen. Wenn es in der Politik eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse geben kann, dann höchstens hinsichtlich der Unter-scheidung zwischen Demokraten und Extre-misten. Diese Form der Unterscheidung passt jedoch leider nicht in die Vorstellungswelt der Linken, denn dann müssten sie sich selbst in Teilen als das Böse erkennen und nichts liegt ihnen ferner als die Selbsterkenntnis, nicht ei-nen Deut besser zu sein, als die Ewiggestrigen am rechten Rand.

Wenn dies das einzige Problem im politischen Diskurs wäre, dann könnten wir uns glücklich schätzen. Leider verhält es sich jedoch so, dass per se alles rechts und faschistisch oder zumindest von besonderer sozialer Kälte ist, was nicht dem Gedankengut der linken Welt-verbesserer entspringt. Dies ist umso bedau-erlicher, als dass damit ein Großteil der demo-kratischen Vertreter „rechts der Mitte“, d.h. im klassischen „bürgerlichen Lager“, seiner politi-schen, wie moralischen Existenzberechtigung beraubt wird. Man könnte nunmehr argumen-tieren, dass die Vorwürfe und Pauschalisierun-gen alle hinzunehmen seien, da ausschließlich linke Politik den Weg des Fortschritts, den Weg des Ausgleichs, ja schlicht den Weg des Guten beschreiten kann. Dem ist jedoch nicht so, im Gegenteil: Die meisten Projekte und Positio-nen, die von den Linken in unserer Gesellschaft vertreten werden, sind gescheitert oder noch

im Prozess des Scheiterns. Ein Scheitern, das jedoch, wenn man nur genau hinhört, von den sogenannten Rechten verschuldet ist, denn linke Politik scheitert nicht. Linke Politik sei schließlich das Gute und dies zeige sich doch auch gerade in den Positionierungen zu den Themen Freiheit, Gleichheit und Solidarität.

Beginnen wir mit der Freiheit und wie diese im linken Spektrum gesehen wird. Freiheit ist hier das Recht auf Beliebigkeit, auf das Hin-wegsetzen über Gesetze, wenn es denn nur dem eigenen Zweck dient, und Freiheit ist vor allem ein Raum, der ebenso wie die Gleichheit nicht durch Forderungen eingeengt werden darf. Diese Fehlinterpretation der Freiheit und im Speziellen der im Grundgesetz festgeschrie-benen Freiheitsrechte äußert sich besonders dann, wenn der politische Gegner seine Mei-nung äußern möchte, möge er heißen wie er will.

Natürlich sind Neonazis ein Problem, natür-lich hat man sich als Demokrat diesen ent-gegenzustellen, aber dies darf nicht dadurch geschehen, dass man zur Gewalt greift oder die Rechte des Gegners beschneidet, denn un-sere Demokratie lebt davon, dass einem jeden die Rechte zustehen, der sich zur Verfassung bekennt. Nun wird gerne von Linksaußen ein-geworfen, dass es sich bei der NPD um eine Partei handele, welche die „Überwindung des Systems“ anstrebe. Dies ist richtig, doch muss derjenige, der austeilt auch einstecken können, denn wenn wir den Rechtsaußen ihre Rechte zur Meinungsäußerung mit dieser Begründung verweigern oder sie zumindest stark einengen,

Die Mär vom linken Gutmenschen

Nein Danke!

dann hat dies auch für große Teile der politi-schen Linken zu gelten. Diese selbst sind es nämlich, welche die sogenannte „Überwin-dung des Systems“ als Ziel proklamieren, un-verhohlen und offensiv, wie es sich niemand sonst erlauben könnte, denn sie vertreten schließlich das Gute und streben bei allem nur nach gesellschaftlichem Ausgleich und einer Gesellschaft der Gleichheit.

Bereits dieser Ansatz verleugnet die elemen-tarsten Grundlagen bei der Betrachtung des Menschen, denn wir sind nicht gleich und wir werden es niemals sein. Wir sind Individuen, die mit unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet sind. Gleichheit ist die Gleichheit vor dem Gesetz, die Gleichheit in den Möglichkeiten, die einem gegeben werden, doch was daraus erwächst, ist in der Hand eines jeden Einzelnen. Dieses grundle-gende Verständnis fehlt jedoch bei den Lin-ken, mögen sie nun Sozialdemokraten, Grü-ne oder Linksextreme sein. Nach ihrer Logik ist nicht der Einzelne für sein Scheitern oder auch nur sein geringeres Fortkommen ver-antwortlich, es sind immer die bösen Markt-liberalen, die Konservativen, die Faschisten oder wie auch immer sie in dem speziellen Fall gerade bezeichnet werden. Berufliche Perspektivlosigkeit aufgrund mangelnder Bil-dung: eindeutig ein Verschulden der „rechten Leistungsgesellschaft“, die nicht verstehen will, dass man einem jeden bedingungslos al-les geben muss. Die gescheiterte Integration von Migranten: eine Äußerung des latenten Rassismus, der durch den politischen Gegner geschürt wird. Die Migranten hatten infol-gedessen keine Chance, sich zu integrieren. Drogenkonsum und Gewaltverbrechen: das Ergebnis einer schlechten Kindheit, die in der rückwärtsgewandten Gesellschaftspolitik der Konservativen begründet liege.

Dies ist die Art und Weise, wie von „links“ gerne argumentiert wird. Flankiert werden sie hierbei nahezu bedingungslos durch die deutsche Presse, die es sich scheinbar zur Lebensaufgabe gemacht hat, jede Verfehlung von links zu relativieren, wohingegen Verfeh-lungen konservativer Politiker demokratie-gefährdend und zutiefst verachtenswert sei-

en. Geradezu beispielhaft lässt sich dies am Fall der medialen Hetzjagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg darstellen. Es sei vorweg ge-schickt, dass die Verfehlungen Guttenbergs hinsichtlich seiner Dissertation problema-tisch sind und keinesfalls geduldet werden dürfen, doch muss ganz klar differenziert werden, an welcher Stelle politische, gesell-schaftliche oder eben persönliche Verfehlun-gen vorliegen. In genanntem Fall kann wohl unzweifelhaft von einer persönlichen Verfeh-lung im Rahmen der persönlichen Aus- und Fortbildung gesprochen werden, die zwar wissenschaftlich angeprangert werden darf und muss, jedoch politisch keine Relevanz besitzt.

Die Medien, insbesondere der SPIEGEL und die Süddeutsche Zeitung, machten hieraus je-doch einen politischen Skandal, der scheinbar das Ende der deutschen Demokratie herauf-beschwören könnte, wenn Guttenberg weiter politisch aktiv wäre. Wenn der SPIEGEL in Ausgabe 9/11 den Titel „Bild – Die Brandstif-ter“ wählt, dann ist es nach Beobachtung des Verfalls des deutschen Politjournalismus, der sich in den letzten Wochen enorm beschleu-nigt hat, nur konsequent, wenn nun getitelt würde: „DER SPIEGEL – Die Hetzer“. ...

Fortsetzung auf Seite 6

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 5

Kommentar

ImpressumRedaktionsteam:

ChefredakteurAlexander Seedorff

Heike AhnertAlexander Liebing

Anke Wagner

Layout:Alexander Liebing

JUngle.NewsRähnitzgasse 1001097 Dresden

Druck & Anzeigenvertrieb:

BLICK.PUNKT event & marketing GmbH

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 6

Kommentar

Für die Mehrzahl der Dresdner Bürger sollte der 13. Februar ein Tag des stillen Geden-kens an die Opfer der Zerstörung Dresdens, ein Tag der Mahnung und der gelebten Versöhnung sein. Auf Veranstaltungen mit Zeitzeugen, bei Konzerten und vor allem bei der Mahnwache an und in der Frauenkirche kommt man wie selbstverständlich mitein-ander ins Gespräch. Ältere Dresdner berich-ten von ihren Erlebnissen, freuen sich, dass auch die junge Generation diesen Geist be-wahrt und an die eigenen Kinder weitergibt. Und auch Touristen zeigen sich an diesem Tag oft sehr interessiert.

Diese Erinnerungskultur erfährt seit 1996 eine Pervertierung durch Rechtsextreme, die mit ihrem „Trauermarsch“ die Opfer der Luftangriffe für ihre Propaganda vom „Bom-benholocaust“ missbrauchen. Es ist beschä-mend, dass dies nun mehr der größte jähr-lich stattfinde Nazi-Aufmarsch in Europa ist. – Wir wollen Nazis nicht in unserer Stadt! Nur, wie werden wir den braunen Spuk wie-der los? Hier trennen sich die Rechtsauffas-sungen und der Umfang profunden Wissens scheinbar nicht nur bei Protagonisten in der Mensa und Kantine. Halten wir fest: Alle Menschen bzw. Bürger sind vor dem Gesetz gleich und staatliche Institutionen sind an Verfassung und Gesetze gebunden. Ein Ver-bot öffentlicher Veranstaltungen durch die Stadt oder die Gerichte und damit die Ein-schränkung der Meinungs- und Versamm-lungsfreiheit darf nicht auf Grund einer – wenn auch schändlichen – ideologischen Gesinnung erfolgen. Es macht eine Demo-kratie aus, dass die Mehrheit die Rechte des Einzelnen nicht einschränken darf.

Wer wäre der Nächste? Im Wettbewerb der Ideen wird es immer Verblendete und Rand-ständige geben. Gegen diese müssen wir uns inhaltlich zur Wehr setzen, wollen wir nicht demokratische Grundprinzipien um ihres Schutzes Willen abschaffen. Zu Recht ist eine Einschränkung des Versammlungs-rechtes überhaupt nur schwer und durch

Fortsetzung von Seite 5... Bemerkenswert in der Debatte um die Disser-tation Guttenbergs ist vor allem, dass scheinbar alle Vergehen linker Politiker zum guten Stil lin-ker Politik gehören und dies auch von den Me-dien so transportiert wird. Um nur einige Bei-spiele zu nennen, seien hier der Steine werfende Ex-Außenminister Fischer (Grüne), die (geläu-terte) Steuergelder missbrauchende Ex-Gesund-heitsministerin Schmidt (SPD), der um Spenden bettelnde Ex-Außenminister Steinmeier (SPD) und zur Krönung der Ex-SED-Vorsitzende Gregor Gysi (SED, PDS, Die Linke) genannt. Gesetze zu brechen oder zumindest zu überdehnen, scheint in Ordnung, wenn man nur einer der linken Par-teien angehört.

Es wird immer wieder deutlich - die letzten Wo-chen bieten hier erschreckenden Anschauungs-unterricht - dass in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen wird. Was von Linken kommt, ist gut, fortschrittlich, demokratisch und wenn sie sich doch eines Fehlers oder Verbrechens schul-dig gemacht haben, dann war dies ein Versehen und mit einer halbherzigen Entschuldigung ist alles vergessen. Argumente aus dem bürgerlich-konservativen Lager hingegen sind undemo-kratisch, elitär und unsozial und das kleinste Vergehen wird mit Hilfe der Medien zum demo-kratiegefährdenden Skandal aufgebauscht.

Der politische Diskurs in Deutschland dreht sich nicht darum, wie man gemeinsam dieses Land weiterentwickeln kann, sondern lediglich dar-um, eines aufrecht zu erhalten: die Mär vom lin-ken Gutmenschen.

Alexander Liebing

Gedanken zum Gedenken

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 7

Dresden

wenige Aspekte zu begründen – so durch po-lizeilichen Notstand. Das es in Anbetracht der Prognosen für den 19. Februar vor dem Oberverwaltungsgericht keine Anwendung fand, war den Bürgern, mich eingenommen, schwer vermittelbar. Auch sahen noch im Ok-tober 2010 sächsische Richter kein Problem, drei verschiedene rechtsextreme Demonstra-tionen zu einer stationären Kundgebung am Leipziger Bahnhof zusammenzufassen. Es wäre wünschenswert, wenn das von Staatsminister Markus Ulbig (CDU) angeregte Symposium zu mehr Rechtsklarheit führt.

Wie ist den rechtsextremen Veranstaltungen nun zu begegnen?

Die Hoheit über die Bilder konnte am 13. Feb-ruar klar die Menschenkette verbuchen. 17.000 Menschen schlossen einen symbolischen Schutzring um die Altstadt, um diese vor den Nazis zu schützen. Und auch das traditionelle stille Gedenken in den Abendstunden band mediale Aufmerksamkeit. Die „Meinungsäuße-rung“ der „nur“ etwa 1.000 Nazis, die sich am

Trauermarsch beteiligten, verpuffte ungehört.

Die positiven Bilder waren am 19. Februar schnell vergessen. Sie zeigten eine Stadt im Ausnahmezustand: ca. 3.000 Rechtsextreme, 12.500 Gegendemonstranten, darunter um die 3.500 gewaltbereite Linksextreme und da-zwischen 4.500 Polizeibeamte, die weiträumig versuchten, beide Lager zu trennen, dies zeit-weise aber nicht mehr unter Kontrolle hatten.

Dem Bündnis „Dresden nazifrei“ war es mit Twitter und Ticker gelungen, die Gegende-monstranten aus allen Richtungen zu den

Aufmarschstrecken der Nazis zu lotsen. Auch zahlreiche namhafte Politiker der SPD, Grünen und LINKEN beteiligten sich öffentlichkeits-wirksam an den Sitzblockaden und verließen die Orte auch nach mehrfacher Aufforderung durch die Polizei nicht. Dieses klar rechtswidri-ge Verhalten – von den Teilnehmern als „ziviler Ungehorsam“ verniedlicht - verhinderte letzt-endlich auch den Aufmarsch der Rechten.

Andere Bilder des Tages sind schockierend. Brennende Barrikaden, zerstörte Autos sowie Steine und Feuerwerkskörper, die von Links-extremen auf Polizisten fliegen. Die traurige Bilanz: 82 verletzte Polizeibeamte, darunter sieben schwer, die nach derzeitigem Stand nicht mehr in den Polizeidienst zurückkehren können. Auch die Rechten zeigen an diesem Tag ihr wahres Gesicht. Sie griffen das Alterna-tive Wohnheim „Praxis“ an. Medienberichten zufolge, sah die Polizei nur zu – ein schwerer

JUngle.News - Ausgabe I/2011 Seite 8

Dresden

Vorwurf. Dem Video zufolge, waren maximal 16 Beamte vor Ort. Es stellt sich die Frage, warum war diese große Gruppe allein in Löbtau unter-wegs. Auch andere Vorwürfe werden gegen die Polizei vorgebracht, die „unverhältnismäßig ag-gressiv vorging“, „massiv Wasserwerfer, Knüp-pel und Pfefferspray gegen DemonstrantInnen“ einsetzte. Dies wird in Ausschüssen und in der Polizei für den Einzelfall zu untersuchen sein – denn rechtswidriges Verhalten darf nirgends toleriert werden.

2012 muss Dresden nicht nur ein probates Kon-zept gegen rechtsextreme Aufzüge, sondern auch gegen gewaltbereite Extremisten beider politischer Lager vorlegen – und zwar gemein-sam mit allen demokratischen und zivilen Kräf-ten. Der breite Wille, sich gegen Missbrauch zu engagieren, ist offenkundig. Besetzen wir früh-zeitig mit vielen bunten und unterschiedlichen Veranstaltungen unsere Stadt und zeigen fried-lich – „Diese Stadt hat Nazis satt!“.

Heike Ahnert