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8/2013 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Die Umsetzung der Strategie fördern Eine neue Leitungsstruktur der EMK Seite 18/19 Würde und Scham Impulse zum neuen «Ergebnisziel» Seite 14/15 Der Berg rockt Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi Seite 22/23 Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik Nehmen, was kommt? Seite 6/7

Kirche und Welt 08/2013

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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz

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Page 1: Kirche und Welt 08/2013

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Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Die Umsetzung der Strategie fördernEine neue Leitungsstruktur der EMKSeite 18/19

Würde und Scham

Impulse zum neuen «Ergebnisziel»Seite 14/15

Der Berg rockt

Das 2. yovivo-Openair in HeiligenschwendiSeite 22/23

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt?Seite 6/7

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Inhaltsverzeichnis

Aus dem Verwaltungsrat der Theologischen Hochschule

Neuer Rektor gewählt 4

Wie Gott mit schlechten Werten umgeht

Analyse gemacht – Urteil gefällt? 5

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt? 6

Acht intensive Monate erlebten Erika und Lukas Dähler mit ihrer Tochter Aziza

«Wir wissen nicht, wie lange wir sie bei uns haben» 8

Medizinethische Aspekte der Pränataldiagnostik

«Solches Wissen ist nicht moralisch verwerflich» 10

Die Solaranlage des Spitals Kabongo muss ersetzt werden

Licht für die Menschen in Kabongo 12

Impulse zum neuen «Ergebnisziel»

Würde und Scham 14

Predigten, die bewegen und verändern

Gelebtes Gebet 16

Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 2)

Den Glauben malend ausdrücken 17

Eine neue Leitungsstruktur der EMK

Die Umsetzung der Strategie fördern 18

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi

Der Berg rockt 22

Wenn Menschen ihr Platz abgesprochen wird

Das verbale Foul 24

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Ein-Wurf

Von André Töngi

Aussenseiter,die ihre Innenseitenach aussenwenden.Verletzlich und verwundbar bleiben!

Aussenseiter, die im WinterFrühlingskleidertragen.Immer wieder ans Unmögliche glauben!

Aussenseiter,die zur Gattungder aussterbenden Speziesgehören.Doch immer wieder neu auftauchen!

Aussenseiter,deren grösstes Idoldas eigene Ich ist.Und doch über sich selber lachen können!

Wie liebe ich euch, ihr Himmelsstürmer,Tagträumer,Sandkörner im Getriebeder Monotonie.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Eine provokative Frage steht über dem thematischen Teil dieser Ausgabe von Kirche und Welt. Eine Frage, mit der sich junge Paare mitunter ganz unvermittelt konfrontiert sehen, wenn sich bei den Untersuchungen zur Schwanger-schaft abzeichnet, dass das erwartete Kind wahrschein-lich mit einer Behinderung zur Welt kommt. Grundfragen tauchen auf nach dem, was Leben wertvoll macht – in mei-nen und Ihren Augen. Und die Herausforderung, Men-schen mit Behinderung und werdende Eltern in dieser schwierigen Entscheidung nicht allein zu lassen. Was macht Leben wertvoll? Wer so fragt, fragt auch nach der Würde von Menschen. Sie war an der Jährlichen Kon-ferenz Schwerpunktthema. Und mit dem neuen «Ergebnis-ziel» bleibt das Thema in allen Gemeinden der EMK in Schweiz, Frankreich und Nordafrika präsent. Und natür-lich auch in Kirche und Welt. Die Partner in der DR Kongo unterstützt Connexio. In dieser Ausgabe finden Sie die Sommersammlung. Etwas weiter hinten im Heft lesen sie erhellendes zur neuen Lei-tungsstruktur und einen Rückblick auf ein Openair, das Party und Tiefgang miteinander verbunden hat.

Sigmar FriedrichRedaktor

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THEOLOGISCHE HOCHSCHULE

Aus dem Verwaltungsrat der Theologischen Hochschule

Neuer Rektor gewählt

Amtswechsel (v.l.n.r.): Jörg Barthel, Stephan Ringeis, Markus Bach (Vorsitzender des Verwaltungsrats), Roland Gebauer

Von Christof Voigt

Prof. Dr. Roland Gebauer ist vom Ver-waltungsrat der Theologischen Hochschule Reutlingen zum neuen Rektor gewählt worden. Der Profes-sor für Neues Testament wird das Amt am 1. Oktober 2013 antreten. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Jörg Barthel an.

In den letzten zwölf Jahren hat Ge-bauer neben seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung das Prorektorat inne-gehabt. Sein Vorgänger, Rektor Prof. Dr. Jörg Barthel, hat die Beauftrag-tung nach sechs sehr erfolgreichen Jahren zur Verfügung gestellt. Barthel bleibt der Theologischen Hochschule Reutlingen als Professor für Altes Tes-tament erhalten und wird seinen weit gefächerten theologischen Interessen vertieft nachgehen können. Der Ver-waltungsrat hat ihm für sein ausser-gewöhnliches Engagement in den ver-gangenen Jahren herzlich gedankt.

Feier zur EinsetzungNeuer Prorektor wird der Systemati-sche Theologe Prof. Dr. Michael Naus-ner. Der global vernetzte Theologe wird weiterhin für die internationalen

Belange der Hochschule tätig sein. Die Amtsperioden beginnen mit dem nächsten Wintersemester. Eine öffent-liche Feier zum Wechsel findet am Montag, 4. November, in Gegenwart der zuständigen Bischöfe statt. In seiner turnusmässigen Sitzung verabschiedete der Verwaltungsrat die Etatplanungen für das Jahr 2014. Die Hochschule ist gut geführt worden und finanziell solide aufgestellt, wobei Zu-stiftungen Spielräume schaffen könn-ten, die manches erleichtern würden.

Rück- und AusblickDer Bericht der Studierenden zeigt ein erfreulich hohes Mass an Zufrieden-heit mit den Studienbedingungen. Die studentischen Vertreter im Verwal-tungsrat beteiligen sich konstruktiv an der Weiterentwicklung der Hoch-schule. Auf den EmK-Kongress im April, den die Theologische Hochschule Reutlin-gen und das Bildungswerk verant-wortlich für die EmK durchgeführt ha-ben, wurde mit Freude und Dankbarkeit zurückgeschaut. In den nächsten Mo-naten wird vermehrt hochschulintern an der Reakkreditierung der Studien-gänge und der Entwicklung von Studi-enprogrammen gearbeitet.

Agenda

FR./SA., 6./7. SEPTEMBER

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisPredigtlehre9.00–17.00 UhrEMK Zürich «Zelthof»Infos/Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@ emk-schweiz.ch

SAMSTAG, 14. SEPTEMBER

«Das Entscheidende geschieht zuhause»Eltern-Motivationstag9.45–16.15 UhrEMK NiederuzwilKosten: ab Fr. 30.–Infos/Anmeldung: Takano-Fachstelle EMK, 062 205 70 00, www.takano-online.ch

SAMSTAG, 21. SEPTEMBER

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisFühren + Leiten9.00–17.00 UhrEMK Zürich «Zelthof»Infos/Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@ emk-schweiz.ch

MITTWOCH, 25. SEPTEMBER

Essstörung oder Störung des Essverhaltens?Diakoniewerk Bethanien, ZürichInfos: www.bethanien.ch > Veranstaltungen

FR.–SO, 27.–29. SEPTEMBER

Rolle-Nyon-Versoix-Genf Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg in der RomandieKosten: Fr. 340.–Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, [email protected]

SA., 26. OKTOBER – SA., 2. NOVEMBER

Jesus-Verheissungen im AT und ihre Erfüllung im NTBibel-Ferienwochemit Lisbeth BrupbacherHotel Artos, InterlakenKosten pro Person: ab Fr. 721.–Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, [email protected]

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Aus dem Verwaltungsrat der Theologischen Hochschule

Neuer Rektor gewählt

AUS DEM KABINETT

Wie Gott mit schlechten Werten umgeht

Analyse gemacht – Urteil gefällt?Von Martin Streit,

Distriktsvorsteher Nordwestschweiz

Ist durch die Information einer Ana-lyse das Urteil bereits gefällt und das weitere Handeln damit vorgegeben? Dieser Gedanke kam mir nicht erst beim Lesen des Berichts «Über die Gefahr, ein Embryo zu sein» aus dem Bulletin des SEK.*

In vielen Lebensbereichen verwenden wir Analysemethoden, um Risiken zu minimieren und zu erkennen, welche neuen und besseren Wege sich da-durch zeigen. Wie gehen wir mit In-formationen aufgrund von Analysen um? Fachleute weisen darauf hin, dass durch Analysen «nur» Informa-tionen geliefert werden. «Faktisch wird aber bei bestimmten Informati-onen das Urteil bereits vorweggenom-men.» *

Bezirke analysierenWie sieht es in unserer Kirche aus? Wie sieht es nach der Analyse eines Bezirks aus, wenn die Information lautet: Mitgliederzahl abnehmend, Altersdurchschnitt über dem Pensi-onsalter, sozial-diakonisches Engage-ment nicht feststellbar. Ist damit das

Martin Streit: «Erkenntnisse zu leugnen, ist keine Lösung.»

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM AUGUST

12.–19. Oxford Institute, Oxford GB24.–29. Weltweiter Fonds für Theologische Ausbildung der EMK, Kopenhagen DK

Urteil über diesen Bezirk bereits ge-fällt? Was ist, wenn Verantwortungsträ-ger auf Bezirken keine spezifische Weiterbildung zum Thema «Turna-round» besuchen wollen oder können? Ist über diese Personen das Urteil be-reits gefällt?

Lösungen suchenStehen wir in der Gefahr durch die In-formationsflut und den gesellschaftli-chen Druck in einen Vollzugszwang zu geraten? Gerade dann, wenn es da-rum geht Kosten zu sparen, Ressour-cen effizienter und Pfarrpersonen ga-benorientierter einzusetzten. Verantwortlich sind wir für unser Handeln gegenüber Gott, uns selber und der Gemeinschaft, in der wir le-ben. Es ist keine Lösung, neue Er-kenntnisse zu leugnen und den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist ebenso-wenig eine Lösung, Analysen zum Gesundheitszustand einer Gemeinde unreflektiert und blind als Urteil zu

akzeptieren. Helfen wir einander Ent-scheide aufgrund von Diskussionen zu fällen, die geprägt sind von christ-lich-ethischen Überlegungen, von Verantwortung, vom Gebet, dem Stu-dium der Bibel und aufgrund von In-formationen aus Analysen.

Dankbar handelnIch danke Gott, dass er nach der Er-schaffung des Menschen und den Er-fahrungen mit uns nicht sofort sein vernichtendes Urteil über uns gespro-chen hat. Jesus Christus hat er zur Rettung aller Menschen in die Welt gesandt. Dadurch haben wir die Mög-lichkeit erhalten, selber zu entschei-den und Verantwortung zu überneh-men. Stets im Ringen, den Willen Gottes zu erkennen.

* bulletin, Das Magazin des Schweize-rischen Evangelischen Kirchenbundes, Nr. 1/2013 S. 20f

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THEMA

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt?Von Ute Richter, Hebamme

Wenn eine Frau schwanger wird, ist das in der Regel zunächst ein Grund zu unbeschwerter Freude. Aber was kann nicht alles passieren während einer Schwangerschaft? Könnte es sein, dass mein geliebtes und gewünschtes Kind in irgendeiner Weise behindert ist?

Heute muss mit der Beantwortung sol-cher Fragen nicht bis zur Geburt ge-wartet werden. Viele Risiken werden vor der Geburt abgeklärt. Es mangelt uns dabei nicht an diagnostischen Möglichkeiten. Dafür stehen wir umso hilfloser dem Problem gegen-über, was wir mit unangenehmen Er-gebnissen dieser Untersuchungen an-fangen sollen. Das sind keine medizinischen Schwierigkeiten, die der wissenschaftliche Fortschritt schon irgendwie richten wird, son-dern ethische Fragen.

Risikowert errechnenBetrachten wir zunächst, welche Un-tersuchungen gemacht werden: In der 10./11. Schwangerschaftswo-che (SSW) wird die Schwangerschaft festgestellt. Der erste Ultraschall wird

gemacht und der Geburtstermin des Kindes errechnet. Der Arzt kann be-reits Anzeichen einer Chromosomen-störung sehen. Die zweite Ultraschalluntersu-chung dient der Kontrolle von Wachs-tum und detaillierter Betrachtung der fetalen Organe und wird zwischen der 20. und 23. SSW durchgeführt. Die Lage der Plazenta und die Fruchtwas-sermenge wird geprüft. Bestehen nach dieser Untersuchung Zweifel an einer normalen Entwicklung des Kin-des werden z.B. eine 3D-Ultraschall-untersuchung oder ein farbkodierter Doppler-Ultraschall gemacht. Ebenfalls in der 11.–14. SSW wird der «Ersttrimester-Test» durchge-führt: Der Computer errechnet einen Risikowert anhand des Alters der Frau, einiger Blutwerte und der im Ultraschall gemessenen Nackentrans-parenz des Ungeborenen. Dieser Risi-kowert liefert keine exakte Diagnose, sondern eine statistische Wahrschein-lichkeit für Chromosomenabweichun-gen wie Trisomie 13, 18, 21.

Vor der EntscheidungBei auffälligen Werten muss sich die Frau entscheiden, ob eine Entnahme von Zellmaterial aus der Plazenta oder

eine Entnahme von Fruchtwasser aus der Gebärmutter durchgeführt wer-den soll. Diese Tests sind sehr zuver-lässig, haben aber ein Fehlgeburtsri-siko von ca. 1%. Ein noch recht neuer und nicht hundertprozentig zuverläs-siger Test ist der Praena-Test. Dieser dient zur Diagnostik von Trisomie 21 und ist eine Blutuntersuchung.

Eine Entscheidung treffenWas ist, wenn mit diesen Tests nicht beruhigt werden kann, wie man sich das ja von der ganzen Diagnostik er-hofft? Was, wenn wirklich eine Er-krankung des Ungeborenen festge-stellt wird und man sich dieser Tatsache und diesem Wissen stellen muss? Ein Ergebnis dieses Wissens kann sein, dass sich die Eltern für eine Ab-treibung entscheiden. Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigt für den Kanton Zürich, dass 84% der Eltern, bei deren Ungeborenem Trisomie 21 festgestellt wurde, sich für eine Abtreibung ent-schieden. Machen wir, die wir in me-dizinischen Berufen tätig sind, uns das eigentlich bewusst, wenn wir den Frauen die Tests empfehlen? Aber ist es wirklich eine Alternative, an das Problem nach dem Motto heranzuge-

Abklären: Beim «Ersttrimester-Test» werden unter anderem Blutwerte bestimmt.

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THEMA

Ethische Fragen zum Umgang mit der Pränataldiagnostik

Nehmen, was kommt?hen: «Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss» – und die Tests einfach nicht machen zu lassen?

Entscheidende Werte«Der neue Bluttest verstärkt die Mei-nung, ein Leben mit Down Syndrom sei unzumutbar», steht in einer Stel-lungnahme des Vereins Insieme 21 zum Praena-Test. Weiter heisst es da: «Menschen mit einer Behinderung lei-den jedoch selten direkt unter den Einschränkungen. Was sie zu Behin-derten macht, sind die vielen Hinder-nisse im Alltag und die Werte und Vorurteile von Menschen, welche ih-nen ein glückliches Leben abspre-chen». Zu diesen Menschen mit Werten und Vorurteilen zählen wir alle. Hierin liegt vielleicht eine positive Antwort auf die ethischen Fragen: Die Probleme werden letzten Endes nicht durch einen Bluttest verursacht, ge-löst oder verstärkt, sondern zumin-dest auch durch unseren Umgang mit Behinderung. Durch unsere Einstel-lung dazu, was Leben ist, was Glück bedeutet und was Unglück. Und was eigentlich lebens- und liebenswert ist auf der Welt.

Entscheidung mit FolgenEs liegt mir sehr fern, Frauen zu verurteilen, die aufgrund solcher prä-natalen Befunde eine Abtreibung in Betracht ziehen. Über die Last, die man selbst nicht tragen muss, sollte man sich schlauer Kommentare und Belehrungen lieber enthalten. Auf-grund meiner langjährigen Tätigkeit als Hebamme weiss ich jedoch, dass die betroffenen Frauen unter der Last der Entscheidung leiden, wie immer sie auch ausfällt. Da gibt es keinen schmerzfreien Weg. Wenn eine Frau oder Familie sich für eine Abtreibung entschieden hat, kann sie der Gedanke quälen, das ei-gene Kind umgebracht zu haben. Manche Frauen leiden ein Leben lang darunter. Sich für ein Leben mit ei-nem behinderten Kind zu entschlies-sen, ist auch keine leichte Entschei-dung. Da kann viel auf einen zukommen, ja durchaus auch an Freude. Aber eben auch an schwerer Belastung. Das sollte man nicht schönreden.

Nicht alleine lassenWir haben die diagnostischen Mög-lichkeiten geschaffen, nun müssen wir uns auch mit den ethischen Fra-

gen auseinandersetzen, die sich da-durch ergeben. Im besten Fall wird so unser ethisches Urteilsvermögen ver-bessert, sodass wir mit diesen Fragen klug umzugehen wissen. Klar ist, dass wir den Fortschritt nicht aufhal-ten können. Denken wir darüber nach, spre-chen wir offen darüber. Beten wir da-rum. Lassen wir die Betroffenen nicht im wörtlichen Sinne «mutterseelenal-lein» mit diesen herausfordernden Fragen!

ZUR PERSON

QUELLEN

Ute Richter ist Leitende Hebamme und Leiterin der Geburts station und der Gynäkologie am Bethesda Spital in Basel.

EUROCAT-Studie:

is.gd/JmRmryStellungnahme Insieme 21:

is.gd/BoeVz4

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Acht intensive Monate erlebten Erika und Lukas Dähler mit ihrer Tochter Aziza

«Wir wissen nicht, wie lange wir sie bei uns haben»Von Katharina Jenzer, Sigmar Friedrich

«Geniessen Sie jeden Tag mit Ihrem Kind. Aber seien Sie auch jeden Tag bereit, es gehen zu lassen.» Wenige Wochen war die kleine Aziza alt, als der Arzt bei einer Untersuchung ihres Herzens den Eltern diesen Rat gab. Von Anfang an hatten Erika und Lukas Dähler so mit ihrer Tochter gelebt, die mit Trisomie 18 und einem schweren Herzfehler zur Welt kam.

Als das Paar die erste Ultraschallun-tersuchung hatte, wurde festgestellt, dass die Nackenfalte des Embryos di-cker ist. Das ist häufig das erste An-zeichen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Der anschliessende Blut-test ergab eine Wahrscheinlichkeit von 1:8, dass das Kind eine Form der Trisomie hat. Für Dählers kam ein Ab-bruch dennoch nicht in Frage. Zunächst entwickelte sich das Kind gut. Relativ spät kam es aber zu einem Einbruch beim Wachstum. Die Ursa-che wurde bei den folgenden Spezial-untersuchungen klar: Das Ungebo-rene hatte einen schweren Herzfehler und Trisomie 18.

Was bleibt?Ich lernte das Paar in der 35. Schwan-gerschaftswoche kennen. Als leitende Hebamme arbeitete ich in einem klei-nen Spital. Die Gynäkologin fragte mich: «Katharina, kann dieses Paar bei uns gebären?» Das war der Anfang einer intensiven Begleitung – und ei-ner Freundschaft.

Wie lange wird sie bei uns sein?

Aziza hatte eine sehr schlechte Über-lebenschance. Die Wahrscheinlich-keit, dass sie vor, während oder un-mittelbar nach der Geburt stirbt, war sehr hoch. In einem Gespräch zur Ge-burtsvorbereitung haben wir das mit-einander offen angesprochen, um zu klären, was den Eltern und mir wich-tig ist. «Wir wissen nicht, wie lange wir unser Kind bei uns haben kön-nen», sagten sie mir, «ob wir ein Foto werden machen können von unserem Kind. Oder ob wir irgend ein Ge-räusch von ihm haben werden, das uns als Andenken dient.» Zur Geburt haben sie ein Diktiergerät mitgenom-men, um Azizas erste Laute aufneh-men zu können.

Ich will lebenAls die Geburt losging, ist die kleine Aziza relativ rasch zur Welt gekom-men. Ganz am Anfang hatte ich den Eindruck: Sie geht gleich wieder. Kaum Lebenszeichen hat sie von sich gegeben. Aber dann zeigte das kleine Mädchen, dass es Leben will – und blieb. Zum Trinken war sie zu schwach. Für ihr Herz wäre das Trinken auch zu anstrengend gewesen. Darum leg-ten wir ihr eine Sonde. Bis zu ihrem Tod nach acht Monaten hat ihre Mut-ter Milch abgepumpt und sie dann Aziza mit der Sonde gegeben. Nur kleine Mengen waren möglich. Nur langsam. Eine zeitaufwändige Auf-gabe.

Trinken war zu anstrengend

Stark gefordertNach sieben Tagen hat Aziza mit ih-ren Eltern unser Spital verlassen. Ich bin dann sehr engmaschig immer wieder bei dem Paar vorbei. Nach sechs Wochen wurde ich durch die Kinderspitex abgelöst. Für Aziza wa-ren aber vor allem zwei Personen da:

THEMA

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THEMA

Acht intensive Monate erlebten Erika und Lukas Dähler mit ihrer Tochter Aziza

«Wir wissen nicht, wie lange wir sie bei uns haben»

Aufmerksam: Bei der Geburt war Aziza sehr schwach, zeigte dann jedoch ihren Lebenswillen.

ihre Eltern. Die beiden haben die ge-samte Betreuung alleine übernom-men.

Aziza reagierte sehr stark auf Besuch

Für Erika und Lukas Dähler war das eine sehr, sehr harte Zeit – zwar auch eine sehr schöne, aber auch eine sehr harte. Sie haben in dieser ganzen Zeit sehr wenig geschlafen. Aziza muss-ten sie sehr oft herumtragen. Sie ab-zulegen hat der kleine Organismus vom Herzen und vom Atmen her schlecht ertragen. Die Eltern merkten auch, dass Aziza sehr stark auf Be-such reagiert. Das hat dazu geführt, dass sie ihre sozialen Beziehungen nur sehr eingeschränkt und gezielt le-ben konnten. Eine ihrer grossen Sor-gen war, dass Aziza irgendwann stirbt, wenn nur einer von ihnen da ist und das andere Elternteil nicht da-bei wäre, weil es am Arbeiten ist.

Stiller AbschiedNach etwa acht Monaten ging es Aziza schlechter. Der Kinderarzt schickte das Paar ins Inselspital. Dort wurde ihnen gesagt, dass Aziza nun wahr-

scheinlich sterben werde. Sie be-schlossen, dass sie zuhause diesen letzten Moment des Lebens von Aziza begleiten wollen.

Den Tag durch waren sie noch zusam-men. Am Abend gingen sie schlafen und nahmen Aziza zu sich ins Bett. Gegen zwei Uhr morgens hat Aziza sie wie geweckt. Beide wurden wach. Aziza hatte noch einen sehr wachen Moment, schaute ganz bewusst noch umher. Dann ist sie gestorben.

TRISOMIE 18KATHARINA JENZER …

Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) ist eine schwere Entwicklungsstö-rung, die durch eine Chromoso-menstörung verursacht wird. Das Chromosom 18 oder ein Teil davon ist dreifach statt zweifach in jeder Zelle vorhanden. Bei der Geburt sind betroffene Kinder unterge-wichtig und weisen starke Organ-fehlbildungen auf. Meist sterben die Kinder bereits während der Schwangerschaft oder in den ers-ten Lebensmonaten. Wenige Kin-der überleben das erste Lebens-jahr. In Ausnahmefällen erreichen sie das Jugendalter. Quelle: www.onmeda.de

… arbeitet als Freiberufliche Heb-amme im Raum Bern und Thun. Sie begleitet Eltern in der Schwan-gerschaft, unter der Geburt (zu-hause oder im Spital) und im Wochenbett.Während mehreren Jahren war sie Leitende Hebamme im Spital Riggisberg.

www.geborgen-geboren.ch

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THEMA

Medizinethische Aspekte der Pränataldiagnostik

«Solches Wissen ist nicht moralisch verwer ich»Von Luzius Müller

Jede neue medizinische Möglichkeit wirft die ethischen Fragen auf, ob und wie diese eingesetzt werden soll. In der Beurteilung dieser Fragen müs-sen sowohl emotionale Reaktionen als auch rationale Überlegungen wahrgenommen und in ein Gleichge-wicht gebracht werden.

Pränataldiagnostik (PD) dient der vor-geburtlichen Untersuchung von Fö-ten. Im Bereich der vorgeburtlichen Medizin hinken derzeit die therapeu-tische Möglichkeiten den diagnosti-schen hinterher: Kommt es durch PD zu einem positiven Befund, das heisst: es besteht eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich der Fö-tus nicht normal entwickelt, können nur selten therapeutische Massnah-men ergriffen werden. Gegenwärtig entschliessen sich rund 90% der Müt-ter bzw. Eltern zu einem Schwanger-schaftsabbruch, die bei einer präna-talen Untersuchung einen positiven Befund erhalten.

Selbständig entscheidenAuch im Bereich der PD muss der Grundsatz der Patientenautonomie unbedingt beachtet werden: Die wer-dende Mutter bzw. das Paar muss über mögliche pränatale Untersuchungen informiert werden, was deren Ziel, Ge-nauigkeit, Risiken etc. betrifft. Die Mutter bzw. das Paar kann sodann selbstständig entscheiden, ob sie die Untersuchungen durchführen lassen will oder nicht. Eben weil mit der PD vielfach diagnostisches Wissen gene-riert wird, ohne dass therapeutische Optionen vorhanden sind, muss bei ei-ner Schwangerschaft ein Recht der Mutter auf Nicht-Wissen formuliert werden. Denn die Mutter bzw. das Paar sieht sich bei einem positiven Be-fund der PD vor schwierige Entschei-dungen gestellt.

Wissen kann helfenZugleich muss festgehalten werden, dass der Erwerb von diagnostischem Wissen über den Fötus mittels PD an sich nicht moralisch verwerflich ist. Dies gilt grundsätzlich für alle Test-verfahren, sofern sie sich durch eine

Fortschritt: Neue medizinische Tests stellen vor die Frage, wie mit ihnen und ihren Ergebnissen umzugehen ist.

Angetippt

In neuem Glanz erstrahlt seit Anfang Juni die Homepage von Connexio. Das Layout wurde dem Erscheinungsbild der EMK angepasst. Die Rubrik «Pro-jekte und Programme» bietet schnell und übersichtlich Zugriff auf Informa-tionen über die von Connexio unter-stützten Projekte.

www.connexio.ch

Wieder zurück in der Schweiz ist Familie Fankhauser aus Zofingen. Vor vier Jahren reisten Lukas und Rahel Fankhauser mit ihren vier Kindern nach Bolivien aus, um dort im Auftrag von Connexio Projekte zu begleiten und der dortigen Methodistenkirche beratend zur Seite zu stehen. Bei ihrer Rückkehr Anfang Juli lud die EMK Zofingen zu einem Begrüssungs-apéro ein.Quelle: EMK-News

Ein fair produziertes Smartphone bietet der niederländische Hersteller Fairphone an. Bei der Produktion haben soziale und ökologische Werte höchstes Gewicht. «Indem Sie dieses Telefon kaufen, werden Sie Teil einer Bewegung, die die Art und Weise ändern wird, wie Güter hergestellt werden», sagt der Gründer und CEO Bas van Abel . Das «Fairphone» kann im Internet bestellt werden. Die Aus-lieferung beginnt im Herbst.

www.fairphone.com

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THEMA

Medizinethische Aspekte der Pränataldiagnostik

«Solches Wissen ist nicht moralisch verwer ich»

hohe Genauigkeit und ein geringes Risiko auszeichnen. Das durch diese Testverfahren gewonnene Wissen kann die Mutter im Falle negativer Befunde beruhigen. Es kann ihr im anderen Fall helfen, sich mit der Situ-ation auseinander zu setzen. Ein be-sonderes Problem hierbei liegt in der Tatsache, dass die Diagnostik oft keine eindeutigen Aussagen über den Schweregrad einer Behinderung zu-lässt. Die Tatsache einer vermuteten Fehlentwicklung wirft tragische Fra-gen auf.

Ein Recht auf Nicht-Wissen

Möglichkeiten einschätzenLiegt ein positiverer Befund vor, soll-ten der Mutter bzw. den Eltern gute Beratungsangebote vorliegen. Auch in diesem Fall muss die Mutter (bzw. das Paar) schliesslich selbstständig entscheiden können, ob sie die Schwangerschaft allenfalls abbrechen will oder nicht. Wesentlich ist hierbei, dass nicht die mutmassliche Lebens-

qualität des Kindes beurteilt wird – und schon gar nicht sein Lebensrecht oder seine Würde! Eltern müssen sich vielmehr überlegen, ob sie sich in der Lage fühlen, entweder ein behinder-tes Kind zur Welt zu bringen und, so-fern es lebensfähig ist, auch gross zu ziehen, oder die Schwangerschaft ab-zubrechen. Die Eltern sollen also ihre eigenen Möglichkeiten und Ressour-cen beurteilen und nicht die des Kin-des. Diese Beurteilung können letzt-lich nur die Eltern selber durchführen.

Verbesserungen suchenDie Gesellschaft kann Eltern in die-ser Situation verschiedene Formen von Unterstützung zukommen las-sen. Hier spielen nebst staatlichen Massnahmen auch zivilgesellschaft-liche Institutionen eine wichtige Rolle: Kirchen, Vereine, Stiftungen etc. Wesentlich erscheint mir, dass nicht bloss im Bereich der Diagnos-tik, sondern auch bei der Unterstüt-zung und Betreuung behinderter Menschen neue und bessere Möglich-keiten gesucht werden.

ZUR PERSON

Pfarrer Luzius Müllerref. Pfarramt beider Basel an der UniversitätSeelsorger am UniversitätsspitalKoordinator der Ethikkommission am Bethesda

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Die Solaranlage des Spitals Kabongo muss ersetzt werden

Licht für die Menschen in KabongoVon Carla Holmes

Das Spital Kabongo im Süden der Demokratischen Republik Kongo ist für eine Viertelmillion Menschen die einzige Möglichkeit zur gesundheitli-chen Versorgung. Damit die Ärzte und das Pflegepersonal wieder genügend Licht für ihre Arbeit haben, müssen die Sonnenkollektoren, die wichtigste Quelle der Stromversorgung für das Spital, ersetzt werden. Connexio be-nötigt dazu Ihre Hilfe.

Die medizinische Lage in der Demo-kratischen Republik Kongo ist sehr schlecht, denn ein öffentliches Ge-sundheitssystem ist kaum vorhanden. Da der Staat über Jahrzehnte, auch aufgrund der andauernden Unruhen im Land, immer weniger in der Lage war, soziale Einrichtungen zu führen und zu unterhalten, vertraute er die meisten staatlichen Spitäler den Kir-chen vor Ort an. Auf diese Weise ge-langte das Spital der Bezirkshaupt-stadt Kabongo in der Südprovinz Katanga in den 80er Jahren in den Be-sitz der dortigen Methodistenkirche die es seither betreibt.

Weite WegeSeit 1998 steht das Spital unter ein-heimischer Leitung. Die Arbeit in die-ser entlegenen Gegend ist aufgrund der fehlenden Infrastruktur sehr schwierig. Es wird mit einfachsten Mitteln gearbeitet. Mit 14 Poliklini-ken in den umliegenden Dörfern bie-tet das Spital Kabongo für eine Vier-telmillion Menschen die einzige erreichbare medizinische Hilfe. Das Einzugsgebiet umfasst 20 000 Quad-ratkilometer – die halbe Fläche der Schweiz. Viele Menschen, die medi-zinische Hilfe benötigen, müssen deshalb tagelange Fussmärsche auf sich nehmen um zum Spital zu gelan-gen.

Die einzige erreichbare Hilfe

Kurze LebenserwartungDie häufigsten gesundheitlichen Pro-bleme sind Durchfallerkrankungen, HIV/Aids, Atemwegserkrankungen und Malaria. Die Kindersterblich-keitsrate (Tod bis zum 5. Lebensjahr) liegt bei 21%. Die durchschnittliche Lebenserwartung beläuft sich auf 44 Jahre. Das Spital zählt 90 Betten und

behandelt jährlich rund 5000 Fälle. Die Ärzte führen jährlich rund 500 chirurgische Eingriffe durch. Eine Krankenpflegeschule ist dem Spital angeschlossen.

Mitabeitende sind sehr engagiert

Kleine ErfolgeTrotz vieler Probleme gibt es immer wieder kleine Erfolge, besonders weil die Mitarbeitenden sehr engagiert und motiviert sind. In Zusammenar-beit mit einer lokalen Organisation wurde beispielsweise eine Kampagne für die Operation von Fisteln bei Frauen durchgeführt. Gleichzeitig er-hielt ein Teil des Gesundheitsperso-nals eine Weiterbildung für die Arbeit im Bereich HIV/Aids. Als Folge konnte ein Zentrum für HIV-Tests und die Be-handlung von Menschen mit HIV er-öffnet werden.

Zu wenig StromDie 1998 eingerichtete Solaranlage ist die wichtigste Quelle zur Stromver-sorgung für das Spital, denn in dieser Gegend gibt es keine Elektrizität. Nach 15 Jahren erbringt sie jedoch

Anlaufstelle: Das Einzugsgebiet des Spitals in Kabongo entspricht der halben Fläche der Schweiz

CONNEXIO

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Die Solaranlage des Spitals Kabongo muss ersetzt werden

Licht für die Menschen in Kabongo

Anlaufstelle: Das Einzugsgebiet des Spitals in Kabongo entspricht der halben Fläche der Schweiz

CONNEXIO

Hilfsmittel: In diesen Anlagen werden Instrumente für die Operation sterilisiert.

aufgrund ihres Alters nicht mehr die benötigte Leistung. Die Lichtverhält-nisse sind für die Ärzte und das Pfle-gepersonal kaum tragbar. Die Opera-tionssäle können nicht mehr genügend beleuchtet werden. Auf-grund des fehlenden Lichts müssen die Ärzte Operationen mit Hilfe von Stirn- und Taschenlampen durchfüh-ren. Das Pflegepersonal sieht in der Nacht nicht genug um Infusionen le-gen zu können. Auch Geburten kön-nen nur bei Licht von Stirnlampen stattfinden, was die Neugeborenen ge-fährdet. Aufgrund des fehlenden Stroms funktionieren Geräte wie In-kubatoren und Elektronenmikros-kope nicht mehr richtig. Die Qualität der gesundheit lichen Versorgung ist

damit in einer Gegend, in der sie oh-nehin rudi mentär ist, nochmals deut-lich beeinträchtigt.

Operationen mit Stirnlampen

Neue KollektorenConnexio will deshalb das Spital bei der Erneuerung der Solaranlage mit einem Beitrag von CHF 30 000.– un-terstützen. Mit neuen Sonnenkollek-toren, Batterien und Lampen erhalten die Ärzte genügend Licht für die Ope-rationen und die Gefahr von Fehlern bei schwierigen Eingriffen ist kleiner. Das Pflegepersonal sieht wieder ge-nug, um auch in der Nacht Patienten

behandeln zu können. Geburten fin-den bei Lichtverhältnissen statt die verhindern, dass die Neugeborenen Schaden nehmen. Wichtige elektroni-sche Geräte sind wieder einsatzbereit. Mit Ihrer Hilfe kann dies geschehen!

DIE DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO UND DIE EMK

BEGEGNUNGSREISEMit einer Fläche von fast 2.5 Millio-nen Quadratkilometern ist die De-mokratische Republik Kongo der zweitgrösste Staat Afrikas. Die ca. 70 Millionen Einwohner gehören rund 200 verschiedenen Ethnien an. Trotz seines Rohstoffreichtums zählt der Staat, bedingt durch jahrzehnte-lange Ausbeutung und jahrelange Kriege, heute zu den ärmsten Län-

dern der Welt. Im Wohlstands-Index der Vereinten Nationen nahm die Demokratische Republik Kongo im Jahr 2012 den letzten (186.) Platz ein.Die Methodistenkirche ist mit mehr als 1 Million Mitgliedern eine der grössten protestantischen Kirchen des Landes. Sie ist aufgeteilt in vier Diözesen: Nord-Katanga, Zentral-kongo, Südkongo und Ostkongo.

Vom 31. Oktober bis 15. November 2013 bietet Connexio eine Begeg-nungsreise in die Demokratische Republik Kongo an.

Info & Anmeldung:

www.connexio.ch oder Tel. 044 299 30 70

13Kirche und Welt Nr. 8/2013

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Impulse zum neuen «Ergebnisziel»

Würde und SchamVon Christa Wichers, Stephan Marks

Das neue «Ergebnisziel» (s. Box) legt den Fokus auf die Würde. An der Jähr-lichen Konferenz hat Dr. Stephan Marks eindrücklich den Zusammen-hang von Würde und Scham aufgezeigt. Einige Gedanken von Marks hatte Christa Wichers für die Ausstellung zum Thema Würde in der EMK Bern zu-sammengestellt.

Scham ist eine wichtige Emotion. Wir sind uns ihrer wenig bewusst, obwohl sie zwischen Menschen immer wieder auftaucht. Zum Beispiel im Zusam-menhang mit gewissen Tätigkeiten: • Im Spital oder im Altersheim bei

der Intimpflege, oder wenn jemand sich seiner Hilflosigkeit schämt.

• In Sozialarbeit, Seelsorge oder psy-chologischer bzw. psychiatrischer Betreuung, wenn gewisse Zu-stände, Probleme, Vorkommnisse zur Sprache kommen.

• In Schule und Beruf, wenn jemand sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Wenn Menschen gemobbt werden.

Scham ist ein unangenehmes Gefühl. Wer sich schämt, errötet und möchte

sprichwörtlich in den Boden versin-ken, fühlt sich entwürdigt. Oft werden Schamgefühle jedoch nicht bewusst wahrgenommen. Trotz-dem sind sie da. Mögliche Folgen: Burn-out, Depressionen, Sucht, schlimmsten-falls gar Suizid – oder das Umschlagen in Zynismus, Trotz, Wut, Aggression. Scham hat aber auch positive As-pekte: Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass wir unseren Körper und unser Ge-fühlsleben schützen und uns überle-gen, wie viel wir davon preisgeben wol-len. «Scham ist die Wächterin der menschlichen Würde» (Leon Wurmser)

Drei Aspekte von SchamIntimitätsschambehütet die Grenzen der Privatheit, den Kern meiner Identität. Sie hilft mir, nicht allen alles von mir zu zeigen.

Anpassungsschamist die Hüterin der Zugehörigkeit. Sie reguliert unser Verhalten im Zusam-menleben mit anderen und deren Erwartungen,Normen und Werten.

Gewissensschambehütet die moralische Integrität. Sie achtet darauf, dass wir uns selbst treu bleiben.

Grundlagen guter EntwicklungAnerkennung ist die Grundlage einer gesunden Schamentwicklung. Aus Anerkennung erwächst ein gesundes Selbstvertrauen. Ein Mensch mit ei-nem gesunden Selbstvertrauen kann beschämende Erfahrungen in konst-ruktiver Weise verarbeiten. Die Scham schützt sein Grundbedürfnis nach Schutz, Zugehörigkeit und Inte-grität. Er kann ein gesundes Bewusst-sein für seine Würde entwickeln und ist fähig, sie zu wahren. Ein Mensch mit geringem Selbst-vertrauen erlebt beschämende Erfah-rungen als Zusammenbruch des Selbstwerts und damit als existenzi-ell bedrohliche Krisen. Er erfährt Scham als krankmachend, lähmend, zerstörend. Das Bewusstsein für die eigene Würde kann verloren gehen und die Fähigkeit, sie zu wahren, ein-geschränkt sein. Schamgefühle bleiben zurück, wenn Menschen ihre Grenze nicht be-achtet haben oder wenn diese durch andere verletzt wurde. In «milder» Form kann das zum Beispiel gesche-hen durch Spott oder Blossstellung. Stärker geschieht es durch Ausgren-zung, Erniedrigung bis hin zu Miss-brauch, Vergewaltigung, Folterung.

Künstlerisch: Auf einer Etage der Ausstellung in Bern waren Bilder und Skulpturen zum Thema Würde zu sehen.

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JÄHRLICHE KONFERENZ

Grundformen der AbwehrAus dem, wie Beschämung erlebt wird, entwickeln sich Botschaften zur Abwehr entsprechend den menschli-chen Grundbedürfnissen:

Anerkennung:«Ich möchte nie mehr übersehen wer-den.»

Schutz: «Ich möchte nie mehr beschämt wer-den.»

Zugehörigkeit:«Ich möchte nie mehr ausgegrenzt werden.»

Integrität:«Ich möchte nicht auch noch die Ach-tung vor mir selbst verlieren.»

Elemente der Schamabwehr sind:Ehrgeiz • Trotz • Wut • Rache • Ge-walt • Idealisierung • Sucht • Leis-tungsstreben • emotionale Erstar-rung • Beschämung anderer • Verachtung • Rechtfertigung • An-passung • Zynismus Arroganz • Ne-gativismus • Grössenfantasien • Streben nach PerfektionScham-Abwehr in diesem Sinne ist

Verdrängung, nicht Bewältigung. Die erlebte Beschämung wird nicht verar-beitet, sondern weiter gegeben. Scham-Abwehr braucht ein Objekt: andere Menschen oder das eigene Selbst. Der Kreislauf der Entwürdi-gung wird aufrecht erhalten.

Fragen• Kenne ich Scham in ihrer Existenz

bedrohenden Form?• Wo wehre ich Scham ab, um sie los-

zuwerden?• Was sind meine Schamabwehr-Me-

thoden?• Spüre ich, wenn ich damit andere

beschäme?• Wie können wir Scham als etwas

erfahren, das unsere Würde behü-tet?

• Wo erlebe ich, dass Scham mir hilft, meinen Privatbereich zu schützen?

• Wo erlebe ich, dass Scham mir po-sitiv hilft, dazu zu gehören?

• Wo erlebe ich, dass Scham mir hilft, mir selbst treu zu bleiben?

Die Würde eines Menschen zu wah-ren, bedeutet, ihn nicht zu beschä-men, zu missachten, zu entwürdigen, sondern in seinen Grundbedürfnissen nach Schutz, Zugehörigkeit, Integri-

tät und Anerkennung zu achten und zu unterstützen.

«ERGEBNISZIEL»

Das «Rahmenziel» der EMK, mehr Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen, hat verschiedene As-pekte. «Ergebnisziele» lenken die Aufmerksamkeit auf einzelne die-ser Aspekte, die zur Erreichung des «Rahmenziels» beitragen. Das an der Jährlichen Konferenz in Bern beschlossene neue Ergeb-nisziel heisst:

Die Menschen der EMK achten auf die Würde aller, mit denen sie in Kontakt kommen. Sie bringen al-len Wertschätzung entgegen, be-tonen das Gute, das sie wahrneh-men, und sind bereit, für andere einen fehlertoleranten Massstab anzusetzen. Dies erweist sich auch im Umgang mit den freiwilligen und angestellten Mitarbeitenden.

An der Jährlichen Konferenz 2014 soll Raum sein, um von den Er-fahrungen zu berichten, die mit diesem Ergebnisziel gemacht wurden.

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Page 16: Kirche und Welt 08/2013

LESEDEGUSTATION

Predigten, die bewegen und verändern

Gelebtes GebetVon Sigmar Friedrich

Christoph Schluep, Pfarrer der EMK Zürich 4, fasst seine lesenswerten Predigten immer wieder in kleinen Predigtbänden zusammen. So auch die Predigten zur Versuchung Jesu und zum «Unser Vater». Eine stim-mige Zusammenstellung.

Beim Lesen der Predigten hört man den Prediger. Einfache, klare, präg-nante Formulierungen. Klärend führt Schluep zunächst durch die auszule-genden Texte. Die klare Sprache wird nie flach.

Auch heikle FragenAn vielen Stellen ist das biblische Sachwissen und die seelsorgerliche Erfahrung greifbar. Darum muss Schluep auch heikle Themen nicht scheuen. Zu Mt 4,8–11 sagt er etwa «ein paar grundsätzliche Worte zum Teufel» (S.38). Und bei der Anrede «Unser Vater» fragt er: «Wie sollen wir uns diesen Vater vorstellen» (S.48) – angesichts der Prägungen, die wir mitbringen und die uns man-ches Mal im Wege stehen?

Zupackende FragenAm Ende der Predigten formuliert Schluep jeweils in drei markanten

Punkten, was der Ertrag des jeweili-gen Textes sein könnte. Spätestens hier waren die Hörenden und sind die Lesenden zur Antwort herausgefor-dert. Zur Bitte «Dein Reich komme», liest sich das etwa so (S.63):• «1. Was siehst du? Die Defizite der Welt oder die Wirklichkeit seines Reiches?• 2. Was machst du? Dich breit in sei-nem Namen – oder bereit für seine Dynamik?• 3. Worauf lässt du dich ein? Auch du hast in der Vergangenheit Erfah-rungen mit dem Reich Gottes ge-macht – wo konkret lässt du dich jetzt auf seine Dynamik ein?»

Alles in allem: Predigten, die zu le-sen sich lohnen – jedenfalls für sol-che, die sich bewegen und verändern lassen wollen.

DAS BUCH

Christoph Schluep-Meiergelebtes gebet – gebetetes lebenPredigten zur Versuchung Jesu und zum Unservater

Books on Demand, CHF 16.50, 104 SeitenISBN 978-3-8423-4514-0Erhältlich beim Autor oder unter

www.bod.ch

Verstorben

Lydia Aegerter-Hegg (90)Bernam 17.04.2013

Bertha Keller (96)Rheineck-Diepoldsauam 20.04.2013

Frieda Jorns-Tschiemer (88)Interlakenam 29.04.2013

Lilly Meyer-Kraft (88)Region Schaffhausenam 30.4.2013

Ottilie Gubler-Rohr (95)Bernam 7.5.2013

Lydia Aemmer-Zybach (91)Interlakenam 20.5.2013

Moonsook Hüther (58)St. Gallen-Teufenam 21.5.2013

Ernst Heidelberger (90)Winterthuram 22.5.2013

Elisabeth Schori (78)Birsfeldenam 23.5.2013

Ruth Wyttenbach-Oehler (93)Thunam 25.5.2013

Marianne Rüegger (81)Thunam 30.5.2013

Heinrich Aerne (87)St. Gallen-Teufenam 3.6.2013

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Page 17: Kirche und Welt 08/2013

UMSCHAU

Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 2)

Den Glauben malend ausdrückenVon Stefan Weller

Am 19. April 2013 startete nach eini-gen Umbauarbeiten das offene Malstudio in der Rosenbergkapelle Wädenswil. Ein Interview mit Monika Brenner, Leiterin des Projekts.

Liebe Monika, warum – um Himmels Willen – ein Malstudio in der Kirche?Warum denn nicht?

Ist Malen für ein missionarisch-diako-nisches Projekt geeignet?Ich denke schon. Malen ist etwas, das jeder und jede kann – auch wenn manche meinen, dass sie es nicht können. Ich mache einen Unter-schied zwischen Zeichnen und Malen. Malen heisst für mich: aus-probieren, mit den Farben und Mate-rialien spielen, Freude daran haben, etwas machen, was vielleicht in der Schule nicht erlaubt war. Hier ist al-les erlaubt. Man spielt auch mit un-gewollten Effekten. Es wird experi-mentiert.

Du kannst andere Personen gut zum Malen anleiten. Wie kommt das?Ich bin Primarlehrerin und male viel mit den Kindern. Sie sollen sich aus-

probieren können. Gerade in der Schule, wo es ja oft um richtig oder falsch geht, ist das eine wichtige Er-gänzung. Es wird eine ganz andere Hirnregion angesprochen. – Ausser-dem bin ich jetzt im Endspurt meiner fünfjährigen Ausbildung als Mal- und Kunsttherapeutin.

Mit den Farben spielen

Seit April kommen alle zwei Wochen Leute ins Malstudio. Was hast du bis-her für Erfahrungen gemacht?Am Anfang sind einige gekommen, die das Plakat gesehen haben und mal schauen wollten. Eine Frau kam mit einer Postkarte, die ihr sehr gefällt, und wollte sie auf ein grösseres For-mat übertragen. Dann ist jemand ge-kommen, der auch schon in therapeu-tischer Begleitung beim Malen gewesen ist. Andere hatten noch gar keine Vorstellung und haben seit der Schule nichts dergleichen mehr gemacht. Sie haben einfach eine Farbe oder ein Material probiert und gemerkt: Es macht Freude.

Ein Malstudio kann man ja an verschie-denen Orten einrichten. Was ist das Be-sondere, wenn man es in der Kirche macht?Ich bin ja selber Mitglied dieser Kir-che. Man soll und darf sich hier kre-ativ betätigen. Wir können den Glau-ben ja auch über das Malen ausdrücken. «Bibel im Gespräch» oder andere Formen, wo man über ein Thema spricht, haben wir schon. Manchmal spielt aber etwas herein, das kann man gar nicht mit Worten ausdrücken. Dann bringe ich es aufs Papier, male etwas, schaue es an und stelle fest: Das ist ja auch da! So kann ich es zum Ausdruck bringen! Es ist ein anderer Kanal.

OFFENE KIRCHE

In der Juliausgabe von Kirche und Welt haben wir darüber berichtet, wie es zum Projekt «Offene Kirche im Dorf» des Bezirks Region Zim-merberg kam. In dieser und den folgenden Aus gaben erfahren Sie mehr über einzelne Teilprojekte.

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18

KIRCHENVORSTAND

Eine neue Leitungsstruktur der EMK

Die Umsetzung der Strategie fördernVon Matthias Bünger

An der Jährlichen Konferenz in Bern stimmten die Delegierten einer neuen Leitungsstruktur zu, die von einer Gruppe im Auftrag des Kir-chenvorstands ausgearbeitet wurde. Unter anderem soll auf diese Weise die Umsetzung der Strategie der EMK unterstützt werden.

Bei der Ausarbeitung der Leitungs-struktur stand mehrmals die Grund-frage im Raum: Wer leitet die Kirche? Vor über 40 Jahren schon wurde fest-gehalten, dass immer wieder neu dar-über nachgedacht werden muss, was Leitung in unserer Kirche heisst: Wer nimmt sie wie wahr? Mit welchen Kon-sequenzen? Wie sind verschiedene Lei-tungsgremien einander zugeordnet? Auch die neue Leitungsstruktur gibt darauf keine abschliessende Antwort. Sie versucht jedoch die Struktur der Kirche weiterzuentwickeln. Wesentli-che Grundgedanken zum Leitungsver-

ständnis fassen die «Leitsätze für das Leiten» (s. Box) zusammen.

GrundanliegenFür die neue Leitungsstruktur gab es verschiedene Anliegen und Rahmen-bedingungen, die einfliessen sollten. Unter anderem waren dies:• Die Struktur dient dem Zusam-

menhalt der EMK Schweiz-Frank-reich-Nordafrika.

• Vereins- und kirchenrechtliche Gesichtspunkte werden berück-sichtigt.

• Eine Gesamtleitung hilft, Prozesse auf strategischer Ebene und die verschiedenen operationellen Ge-schäfte zu vereinfachen.

• Den verschiedenen Gremien wer-den Entscheidungskompetenzen gegeben. Das ermöglicht eine hohe Eigenständigkeit und Effizienz. Kreativität und Innovation erhal-ten Raum.

ZuordnungenDas Organigramm zeigt das Ergebnis der Überlegungen. Die Darstellung beschreibt von oben nach unten nicht Kompetenzen und Unterordnung. Vielmehr werden die verschiedenen Aufgaben einander zugeordnet, die in der Leitung von Kirche zu bewältigen sind. Ähnlich wie in den Bezirken sit-zen Geld und Geist miteinander am Tisch und konferieren darüber, wie, wo, wann und durch was und wen der Auftrag gelebt und umgesetzt werden soll: Menschen in die Nachfolge von Jesus Christus führen, auf dass die Welt verändert wird.

GliederungDas Organigramm gliedert die Or-gane in verschiedene Bereiche und ist farblich visualisiert:GRÜN: Leitungsebene (Kabinett und Vorstand)BLAU: Bereich Theologie und ordi-nierte Dienste

Steuergruppe OB/Organigramm nach dem 4.5.2013

ORGANIGRAMMEvangelisch methodistische Kirche Schweiz / Frankreich

Jährliche Konferenz UEEM F EMK Frankreich /EMK CH inkl. Hauptversammlung

Revisionsstelle Ko 71 Wahlvorschläge

JK Büro

CD FGF beratend/KB o. Stimmrecht

4 Laien 1 KLF 1-2 Pfr. 1 Delegierer EMK FKo 61Kabinett

Ko 3 Geschäftsstelle Ko 51 Ko FL BVA KIKConnexio Connexio Laienführerkonvent 1 Präs. = Mitglied Ko FL

Ko 21 3-5 Mitglieder / Bischof Präs.=Vorstands- mind. 5 Expertentheol. und kirchl. Fragen 1 GSL beratend 1 Konferenzlaien- mitglied 1 Distriktsvorsteher MA

führer GF beratendKo 4 Fachstelle 3 Distriktlaienführer 3 Präs. Ausschüsse

CM F Ko 62 Bildung und Beratung Bildung und 1 Jugendvertretung FA SWfür ordinierte Dienste 3-5 Mitglieder / 1 DV Beratung 1 Distriktsvorsteher 1 Präs. = Mitglied Ko FL

1 FSL beratend GF beratend mind. 3 Experten1 Distriktsvorsteher

Ko 64 Disziplinar- und Ko 52 Fachstelle 1 weiteres GF beratendSchiedsgerichtsorgane Takano Takano Vorstandsmitglied

3-5 Mitglieder / 1 DV ZSA1 FSL beratend 1 Präs. = Mitglied Ko FL

mind. 3 ExpertenKo 54 Zentralverwaltung 1 Distriktsvorsteher

Runder Tisch Theologie Frauennetzwerk GF beratend3-5 Mitglieder / 1 DV

Projektausschuss3-5 Mitglieder / 1 DVGF beratend

Runder Tisch Gemeindeentwicklung

Vorstand (12-13 Personen stimmberechtigt) Co-Präsidium Bischof/1 weiteres Vorstandsmitglied

Bischof und 4 DV

Kabinett (Bischof/4 DV)

Runder Tisch Gemeindeentwicklung

Runder Tisch Theologie

KS

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Page 19: Kirche und Welt 08/2013

KIRCHENVORSTAND

Eine neue Leitungsstruktur der EMK

Die Umsetzung der Strategie fördernGELB: Bereich Mission und Gemein-deentwicklungVIOLETT: Bereich LaienführungROT/ROSA: Bereich Finanzen, Lie-genschaften und Zentralverwaltung

UmsetzungDem neuen Vorstand der EMK sollen 12 bis 13 Personen angehören. Er wird paritätisch (Laien, Pfarrpersonen) be-setzt sein. Geleitet wird dieser Vor-stand als Co-Präsidium durch den Bi-schof und eine weitere Person. Die Anliegen von Finanzen und Liegen-schaften werden einer neuen Kom-mission (Kommission FL) übertragen, die dem Vorstand beigeordnet ist. Um-setzung und Einführung der neuen Struktur werden auf die Jährliche Konferenz 2014 durch die Steuer-gruppe vorbereitet. Dann beginnt die Aufgabe, die neue Leitungsstruktur mit Leben zu füllen. Grundlegend für die Zusammenarbeit bleibt auch in der neuen Leitungsstruktur das ge-genseitige Vertrauen.

LEITSÄTZE FÜR DAS LEITEN

«Leiten» bezieht sich nicht auf ein spezi-elles Leitungsgremium.

Kultur, Werte und HaltungGrundsätzliches• Leiten basiert auf geistlich-theologi-

scher wie auch organisatorischer Re-flexion. «Schrift, Tradition, Erfahrung und Vernunft» (vier Kriterien der EMK) sind Orientierungspunkte in den Ent-scheidungen.

• Leiten basiert auf mitmenschlicher Wertschätzung und sachlicher Ausrich-tung.

Voraussetzungen• Wer leitet, verfügt über entsprechende

Fachkompetenz oder eignet sich diese innert nützlicher Frist an.

• Mitglieder leitender Gremien sind einer Kultur des Vertrauens, der Beratung und der Entscheidungsfreudigkeit ver-pflichtet. Dies betrifft auch die Jährli-che Konferenz.

Führungsverständnis• Leitende Gremien sind beauftragt zu

führen und zu dienen.

Steuergruppe OB/Organigramm nach dem 4.5.2013

ORGANIGRAMMEvangelisch methodistische Kirche Schweiz / Frankreich

Jährliche Konferenz UEEM F EMK Frankreich /EMK CH inkl. Hauptversammlung

Revisionsstelle Ko 71 Wahlvorschläge

JK Büro

CD FGF beratend/KB o. Stimmrecht

4 Laien 1 KLF 1-2 Pfr. 1 Delegierer EMK FKo 61Kabinett

Ko 3 Geschäftsstelle Ko 51 Ko FL BVA KIKConnexio Connexio Laienführerkonvent 1 Präs. = Mitglied Ko FL

Ko 21 3-5 Mitglieder / Bischof Präs.=Vorstands- mind. 5 Expertentheol. und kirchl. Fragen 1 GSL beratend 1 Konferenzlaien- mitglied 1 Distriktsvorsteher MA

führer GF beratendKo 4 Fachstelle 3 Distriktlaienführer 3 Präs. Ausschüsse

CM F Ko 62 Bildung und Beratung Bildung und 1 Jugendvertretung FA SWfür ordinierte Dienste 3-5 Mitglieder / 1 DV Beratung 1 Distriktsvorsteher 1 Präs. = Mitglied Ko FL

1 FSL beratend GF beratend mind. 3 Experten1 Distriktsvorsteher

Ko 64 Disziplinar- und Ko 52 Fachstelle 1 weiteres GF beratendSchiedsgerichtsorgane Takano Takano Vorstandsmitglied

3-5 Mitglieder / 1 DV ZSA1 FSL beratend 1 Präs. = Mitglied Ko FL

mind. 3 ExpertenKo 54 Zentralverwaltung 1 Distriktsvorsteher

Runder Tisch Theologie Frauennetzwerk GF beratend3-5 Mitglieder / 1 DV

Projektausschuss3-5 Mitglieder / 1 DVGF beratend

Runder Tisch Gemeindeentwicklung

Vorstand (12-13 Personen stimmberechtigt) Co-Präsidium Bischof/1 weiteres Vorstandsmitglied

Bischof und 4 DV

Kabinett (Bischof/4 DV)

KS

ABKÜRZUNGEN

BVA Bau- und VerwaltungsausschussCD Comité Directeur (wie Kirchen-

vorstand in Frankreich)CM Commission des ministères

(wie Ko 62 in Frankreich)DV Distriktsvorsteher/inFA FinanzausschussFL Finanzen u. LiegenschaftenFSL Fachstellenleiter/inGF Geschäftsführer/in

ZentralverwaltungGSL Geschäftsstellenleiter/inKB Kommunikationsbeauftragte/rKIK Krisenintervention KonkretKLF Konferenzlaienführer/inKo KommissionKS KrisenstabMA Ausschuss für Medien-

und ÖffentlichkeitsarbeitSW Ausschuss für

Selbständige WerkeUEEM EMK in FrankreichZSA Zahlstellenausschuss

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Page 20: Kirche und Welt 08/2013

Kirche und Welt Nr. 6/2013

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20

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Kirche und Welt Nr. 6/2013

INSERATE

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gestalten. Unbekanntes kennen lernen. Alte Vorstellungen fallen lassen. Neues ausprobieren. Eingeschlagene Wege weiterverfolgen. Alles ist möglich.

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Verlangen Sie unsere Dokumentation.Die uns anvertrauten Gelder dienen der Finanzierung von Bauvorhaben und Projekten der EMK.

Evangelisch-methodistische Kirche in der SchweizBadenerstrasse 69 - Postfach 1344 - CH-8026 ZürichTel. 044 299 30 81 - [email protected]

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UMSCHAU

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi

Der Berg rocktVon Eliane Reusser

Ohne Schlamm und Regen fand am 22. Juni in Heiligenschwendi auf dem Schulhausplatz das zweite yovivo-Openair statt. Rund 250 Besucher ha-ben den Anlass miterlebt. Ein Open-air mit Spassfaktor und Tiefgang.

Fünf Bands gestalteten den Abend in verschiedenen musikalischen Rich-tungen. Dazu gehörte Worship von der Band GSUS4 und Input. Rap kam von dem Berner Rapper Essenz und Rock von Solarjet aus Österreich. Diese beiden Bands liessen unter dem Sternenhimmel jedes Herz hüpfen. Als wir dann noch aufgefordert wur-den, Walzer zu tanzen, war die Menge vollends begeistert. Nach Mitternacht lieferte DJ FreeG im Schulhaus bei der Afterparty den Ausklang des Ope-nairs.

Walzer unterm Sternenhimmel

Zeit zum RedenWährend der Umbauzeiten könnten sich die Jugendlichen im Oxygen Bus mit alkoholfreien Drinks erfrischen,

die Pausen bei einem gemütlichen Ge-spräch vertreiben oder einfach den Klängen von DJ Frontente zuhören.

Wenn alles passtGottes Wirken durften wir an diesem Abend verschiedentlich spüren: Das Wetter war erstaunlich schön. Ei-gentlich gingen wir von wechselhaf-tem Wetter aus. Doch die Sonne schien bis zum Eindunkeln. Obwohl um 17.00 Uhr, als das Open air begann, noch nicht alle Bands auf Platz waren, hatten wir zur richtigen Zeit alle Bands am richtigen Ort. Wir glauben, dass auch da Gott seine Finger im Spiel hatte, und wir sind im dafür sehr dankbar.

Offen für alleOrganisiert wurde das Openair von den verschiedenen Freikirchen «am Berg»: EMK Thun, EFG Tschingel und EFG Homberg. Von jeder Gemeinde waren einige Personen im OK vertre-ten. An der 2. Jugendkonferenz der EMK wurden CHF 2750.– für dieses Openair gesprochen. Diverse weitere Sponsoren ermöglichten uns, von den Besuchern keinen Eintritt verlangen zu müssen, sondern den Besuch des Openairs kostenlos mit Kollekte

Openair: Musikalisch reichte die Vielfalt von Worship mit GSUS4 (links) bis Rock mit Solarjet.

Neue Mitglieder

Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag.

am 19.5.2013Stäfa-MännedorfRuth Wyler

am 26.5.2013 Frauenfeld-WeinfeldenEsther HandelGabriela ChristingerEstelle Baur

am 2.6.2013InterlakenEmilio ZoccolilloRosetta Zoccolillo

Jubiläen

Diamantene Hochzeit (60 Jahre)Wir gratulieren den Ehepaaren ganz herzlich:

20.6.2013Margrit und Jakob StierliWindisch-Brugg

27.6.2013Doris und Peter ZellerRegion Oberaargau

22 Kirche und Welt Nr. 8/2013

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23Kirche und Welt Nr. 12/2011

UMSCHAU

Das 2. yovivo-Openair in Heiligenschwendi

Der Berg rockt

YOVIVO

«yo vivo» heisst: «Ich lebe». Und yovivo ist der Namen für die Jugendarbeit «am Berg» – von Buchen bis Sigriswil am Thuner-see. Die EFG Tschingel, die EFG Homberg und die EMK Heiligen-schwendi haben sich zusammen-getan, um gemeinsam für die Ju-gend «am Berg» präsent zu sein. Das sind sie mit Jugendgottes-diensten, Camps, Openairs und anderen kleineren Anlässen. Ein Projekt das zeigt, dass es sich lohnt, wenn Christen gemeinsam für Jesus Christus einstehen!

Weitere Infos, Fotos und News zum nächsten Openair finden Sie auf: www.yo-vivo.ch

anbieten zu können. So konnte jeder am Openair teilnehmen.

Mehr als nur SpassDas war uns als OK ein grosses Anlie-gen. Denn nur so kommen auch Ju-gendliche aus der Region, die nichts mit Jesus am Hut haben. Und genau dies wollten wir bezwecken! Wir woll-ten nicht einfach nur ein bisschen Spass haben an diesem Abend. Uns war es ein Anliegen, die Botschaft von Jesus Christus hinaus in die Welt zu tragen, auf dass die Welt (unser Berg) verändert wird. So durften wir am Abend selber eine geniale Stimmung erleben und wussten, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.

Fortsetzung folgtDas Openair wird noch lange in unse-ren Ohren nachklingen, und erinnern werden wir uns gerne. So ist es doch selbstverständlich, dass das nächste Openair bereits in Planung ist. Wir freuen uns auf den Sommer 2014.

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

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Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1.7 M.Bradette, photoXpress.comS.2 Plaßmann, gemeindebrief.deS.3,5,14,15 KuWS.3 M.Subatli, photoXpress.comS.4,7-9,11-13,17 zVgS.6 J.Duplass, photoXpress.comS.10 M.Bührke, pixelio.deS.11 M.Bührke, pixelio.deS.16 R.Sturm, pixelio.deS.22 A.MüllerS.24 Zela, rgbstock.comPhil Roeder, flickr.com

23Kirche und Welt Nr. 8/2013

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Von Urs Schweizer

Monatelang hatte sich unsere Tochter auf den diesjährigen Jugendturntag der Mädchen vorbereitet. Je näher der grosse Moment kam, desto grösser war die Vorfreude. Und desto häufiger kam es auch vor, dass sie den Weg von hier nach dort mit einer tänzelnden Schritt-kombination aus ihrer Gymnastik- Vorführung zurücklegte, während sie gleichzeitig mit eleganten Armbewe-gungen erfrischende Luftwirbel er-zeugte … Und dann war plötzlich fast alles schon wieder vorbei. Unsere Tochter hatte in den Einzeldisziplinen ihr Bes-tes gegeben, während wir sie beglei-tet, angefeuert und ermutigt hatten. Das Mittagessen war einverleibt, und originelle Riegenvorführungen hatten dem Publikum herzlichen Applaus entlockt. Auf dem Programm standen nur noch die Pendelstafetten, die wir uns auch nach einem kurzfristigen Start-verzicht unserer Tochter nicht entge-hen lassen wollten. Die Mädchen in

den gerade laufenden Teams gaben nochmals alles, während ihre Freun-dinnen und Angehörigen ihnen durch laute Anfeuerungsrufe Wind unter die Flügel zu schenken versuchten. Es gab eine wirklich originelle Vielfalt an Laufstilen, das Leistungsgefälle war teilweise ziemlich gross, die Übergabe des Stafettenstabes sorgte für lustige Szenen, und selbst wenn die Beine das Tempo des Oberkörpers nicht mehr mitgehen konnten und es einen Um-faller gab, änderte dies nichts an der Freude aller Beteiligten. Zumindest fast nichts. Ein älterer Herr neben mir regte sich gewaltig auf, wenn ein langsameres Mädchen den von seiner Enkelin herausgelau-fenen Vorsprung wieder einbüsste, oder wenn «sein» Team gar den einen oder anderen Wechsel verbockte. Er schimpfte und gab so frustriert wie deutlich zum Ausdruck, dass man sol-chen Mädchen eben keinen Platz im Team geben dürfe. Das wäre dann wohl eine unquali-fizierte Form postnataler Diagnostik.

Wenn Menschen ihr Platz abgesprochen wird

Das verbale Foul

24 Kirche und Welt Nr. 8/2013

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