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USA Mai 2008
Mit dem Wohnmobil unterwegs im Südwesten der USA
www.AndreaVogel.com
USA "Southwest" Mai 2008
Seite 2 von 30 © 2008 www.AndreaVogel.com
Inhalt
Inhalt ............................................................................................................................................ 2
Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3
Karten und Strecke ...................................................................................................................... 4
Donnerstag, 1. Mai 2008, Anreise ............................................................................................... 4
Freitag, 2. Mai 2008, Startvorbereitung und Denver-Del Norte ................................................... 4
Samstag, 3. Mai 2008, Denver, Cortez, Moab, Arches NP ......................................................... 5
Sonntag, 4. Mai 2008, Arches NP, Devils GardenTrail ............................................................... 6
Montag, 5. Mai 2008, Arches NP, Windows Section, Park Avenue ............................................ 7
Dienstag, 6. Mai 2008, Dead Horse Point, Canyonlands NP, Island i.t. Sky .............................. 8
Mittwoch, 7. Mai 2008, Canyonlands Mesa Arch, Goblin Valley ................................................. 9
Donnerstag, 8. Mai 2008, Capitol Reef NP ............................................................................... 10
Freitag, 9. Mai 2008, Capitol Reef NP ....................................................................................... 12
Samstag, 10. Mai 2008, Capitol Reef, GSENM ........................................................................ 13
Sonntag, 11. Mai 2008, Grand Staircase Escalante NM ........................................................... 14
Montag, 12.Mai 2008, Kodachrome Basin State Park .............................................................. 15
Dienstag, 13. Mai 2008, Bryce Canyon ..................................................................................... 16
Mittwoch, 14.Mai 2008, Bryce Canyon, Kanab, Lake Powell .................................................... 17
Donnerstag, 15. Mai 2008, Antelope Canyon, Grand Canyon .................................................. 18
Freitag, 16. Mai 2008, Grand Canyon South Rim ..................................................................... 20
Samstag, 17.Mai 2008, Grand Canyon, South Kaibab Trail ..................................................... 21
Sonntag, 18. Mai 2008, Grand Canyon, Monument Valley ....................................................... 22
Montag, 19. Mai 2008, Monument Valley, Mesa Verde ............................................................ 23
Dienstag, 20.Mai 2008, Mesa Verde, Durango, Silverton, Ouray ............................................. 24
Mittwoch, 21. Mai 2008, Black Canyon of the Gunnison ........................................................... 25
Donnerstag, 22. Mai 2008, Gunnison, Cripple Creek, Colorado Springs ................................. 26
Freitag, 23.Mai 2008, Colorado Springs, Garden oft the Gods, Denver ................................... 27
Samstag, 24. Mai 2008, Denver ................................................................................................ 28
Sonntag, 25. Mai 2008, Red Rock Canyon, Golden, Black Hawk ............................................ 29
Montag, 26. Mai 2008, Heimreise ............................................................................................. 30
USA "Southwest" Mai 2008
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Etwas vorweg
Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen und sind auf Basis eines privat ge-
führten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben also keinesfalls den Anspruch, allumfassende Rei-
seführer zu sein. Für den einen oder anderen mögen sie dennoch als Anregungen oder Tippgeber
oder auch einfach nur zur Unterhaltung oder als Appetitanreger für eigene Reisepläne dienen.
Wir das sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich. Wir reisen seit einigen Jahren mit dem
Wohnmobil. Das liegt keinesfalls daran, dass wir etwa die "heimelige" Atmosphäre deutscher Cam-
pingplätze so lieben würden - nichts liegt uns ferner. Nein, wir haben uns zum Ziel gesetzt, Land und
Leute kennen zu lernen. Und das geht - jedenfalls für uns - nun mal nicht, wenn man pauschal für
zwei bis drei Wochen ein Hotelzimmer mietet und dort dann auf Gedeih und Verderb logieren muss.
Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, einfach weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo ein-
mal nicht so gut gefällt, zum anderen können wir unseren Aktionsradius ganz erheblich ausweiten und
sehen und erleben so deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären.
Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, versuchen wir, möglichst nicht auf Campingplätzen zu
übernachten, sondern auf sogenannten Wohnmobil-Stellplätzen. Diese Stellplätze zu finden ist, zu-
mindest in Europa, gar nicht so schwer. Es gibt entsprechende Verzeichnisse beim ADAC oder im In-
ternet und viele Stellplätze sind sogar schon in den gängigen Navigationssystemen gespeichert. So
sind wir meistens deutlich näher an den für uns wichtigen Punkten (wie beispielsweise schöne Küsten,
Nationalparks, Bergseen, etc.), als wir es von einem Hotelzimmer aus wären. Wir sind so einfach viel
mehr DRAUSSEN. Außerdem können wir den zeitlichen Ablauf eines Urlaubstages an unseren eige-
nen Plänen und Speisekarte ausrichten und sind nicht an Öffnungszeiten und Menükarte eines Hotel-
restaurants gebunden.
Wer also auf der Suche nach Tipps für gute oder günstige Hotels ist, ist bei mir leider falsch.
In den USA gibt es diese Form der Stellplätze nicht, dafür sind die Campingplätze aber auch ausge-
sprochen angenehm und haben nichts gemein mit Campingplätzen in Deutschland oder Italien. Meis-
tens liegen diese Plätze in sehr schöner Umgebung, es ist richtig Platz bis zum nächsten Nachbarn
und an jedem Platz gibt es eine Sitzgruppe und eine Feuerstelle. Eine Rezeption, wie wir sie gewohnt
sind, gibt es oftmals gar nicht. Dafür gibt es die relativ unkomplizierte Self-Registration. In den Natio-
nalparks gibt es jeweils mindestens einen CP, die man aber sicherheitshalber vorreservieren sollte,
soweit dies möglich ist. Details können bei mir gern erfragt werden. Diese CPs haben uns überwie-
gend gut gefallen, Lage, Platz, Preis/Leistung haben unseren Vorstellungen sehr entsprochen.
Natürlich gibt es auch die sogenannten RV-Parks mit Vollausstattung (Strom, direktem Wasseran-
schluss, meistens zentral gelegen). Uns haben diese RV-Parks aber eher nicht zugesagt wg. des
meist nicht so tollen Ambientes, der deutlich höheren Kosten und der Enge, die auf diesen Plätzen
herrscht.
Die hier angegebenen Preise kann man sich vorstellen mit einem Wechselkurs von damals €1 zu
$1,48, also sehr angenehm.
Dieser Bericht hier ist von meinem Mann und mir gemeinsam geschrieben, wir haben uns jeweils ab-
gewechselt. Die ICH-Form kann also vielleicht manchmal etwas verwirren.
Für Fragen zu Details oder Tipps bin ich unter [email protected] erreichbar.
Alle Landschaftsbilder gibt es natürlich auch in hochauflösender Version unter:
www.DetlefVogel.com
Und nun
Viel Spaß
USA "Southwest" Mai 2008
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Karten und Strecke
Die ungefähre Wegstrecke gibt es auch auf einer Landkarte, die ich aus Copyright-Gründen aber so
nicht veröffentlichen darf. Wen sie interessiert, ich stelle sie per Email gern zur Verfügung.
Donnerstag, 1. Mai 2008, Anreise
Alex holt uns pünktlich um 10:00 Uhr ab. Man soll drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein, also für
uns 10:30. Unser Hund Chewy war bei den nur drei Wochen dieser Reise natürlich nicht mit dabei.
Der Check-in über den Automaten geht mit Hilfe einer Lufthansa-Angestellten recht schnell, so daß
wir nur noch einmal kurz anstehen müssen, um das Gepäck aufzugeben. Auch die Zugangskontrolle
und die Paßkontrolle gehen schneller als erwartet, so daß wir am Ende fast 2 Stunden totschlagen
müssen. In der Business Lounge der Lufthansa ist das aber nicht allzu schlimm.
Die Plätze in der Business Class sind einfach nur geil !!! Super bequem,
viel Platz bis zum waagerecht liegen, und ein individuelles Unterhal-
tungsprogramm, das sich gewaschen hat. Ewig viele CDs, Videos, Spie-
le, Radio, und alles für jeden separat einstellbar. Der Flug dauert zwar
lang, aber bei dem Programm und bei zweimal Essen geht´s dann
schon wieder. Sogar laktosefreies Essen war da!!
Die Landung in Denver war ernüchternd, denn mit Nebel und Schnee-
regen nicht eben für optimistische Stimmung geeignet. Aber unsere ne-
gativen Vorahnungen bzgl. der verschärften Einreiseformalitäten haben sich nicht bestätigt. Es ging
schnell und reibungslos. Selbst unser Gepäck kam für amerikanische Verhältnisse zügig und unver-
sehrt. Auch der mit Kreditkartentelefonat organisierte Hotelshuttle kam bereits fünf Minuten nach dem
Anruf, alles paletti. Das Hotel war dann der bekannte amerikanische Vorstadthotel-Charme, nichts da-
ran auszusetzen, aber irgendwie auch nicht doll. Naja wir wollten sowieso nur noch etwas essen und
dann schlafen. Und genau das haben wir dann auch gemacht.
Essen im Diner um die Ecke.
Freitag, 2. Mai 2008, Startvorbereitung und Denver-Del Norte
Die nächtlichen Jetlag-Kämpfe hielten sich in Grenzen, und so haben wir nach den ersten Emails und
Telefonaten gefrühstückt, und uns über die schlechten Wetternachrichten im Fernsehen und die da-
raus resultierenden Verkehrssituationen schlau gemacht.
In den Bergen auf der I-70 hat es nachts heftig geschneit und der Eisenhower-Tunnel, durch den wir
auch hätten fahren müssen, mußte sogar gesperrt werden. Wir hatten erstmal keine Ahnung, wie wir
damit umgehen sollten.
Wir sind dann mit dem Taxi zum Womo -Verleiher gefahren,
das Auto übernehmen. Wie erwartet war es schon anders als
die deutschen Womos, aber dann doch wieder sehr ähnlich.
Es hat größere Wassertanks, Mikrowelle, Backofen, ein gro-
ßes Bad, großen Kühlschrank mit extra Gefrierfach, viel Stau-
raum unter dem Heck, Automatikgetriebe aber mit 300 PS
wenig Zug. Auch schaukelt es ein bißchen und "fühlt" sich
anders an, schwer zu beschreiben.
Unser Megaeinkauf im Walmart um die Ecke dauert über 2
Stunden und kostet $300. Na ja, wir brauchen eben viele Dinge, die wir von zuhause nicht haben mit-
nehmen können, inkl. zusätzlichen Decken, Gewürzen, Behälter für die Flaschen, damit es beim Fah-
ren nicht klappert.
USA "Southwest" Mai 2008
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Letztendlich haben wir uns für einen 300 km Umweg entschieden, der nach Aussage des Verleihers
aber schneefrei sein sollte. Nach Süden über Colorado Springs und Pueblo an Great Sand Dunes NM
vorbei auf der Route 160 in Richtung Durango.
Je weiter wir nach Südwesten kommen, umso mehr klart der Himmel auf, aber es ist ganz schön kalt
dabei. Die Fahrt auf der 160 ist letztendlich genauso schnell wie auf der Autobahn. Die Strecke ist
meist ziemlich gerade und im Vergleich zu deutschen Landstraßen relativ breit und wenig befahren.
Wir suchen uns gegen 18:45 einen RV-Park im Niemandsland, in Del Norte. Nachdem wir unsere Ta-
schen endlich eingeräumt haben sind wir nach dem Abendessen wieder ziemlich platt.
Samstag, 3. Mai 2008, Denver, Cortez, Moab, Arches NP
Um ca. 1h30 werde ich durch Detlef wach, und merke ebenso wie er, was genau uns denn wach ge-
macht hat: es ist schweinekalt! So sehr, dass auch Detlef seine Fleecehose, Sweatshirt, Socken an-
zieht, nur um dann doch weiter zu frieren. Mir selbst wird auch unter der Decke nicht warm, unglaub-
lich kalt.
Glücklicherweise habe ich eine Decke im Walmart gekauft, ohne diese wäre es gar nicht mehr auszu-
halten gewesen. Detlef fängt um 3h30 an, Tagebuch zu schreiben, und stellt erst mal die Heizung an.
Um 6h, nach einem kurzen Nickerchen, geben wir auf, und heizen wieder ein. Unser Außenwasseran-
schluss ist über Nacht zugefroren. Noch 430 km Strecke bis Moab lassen uns um 7h30 starten, der
Weg ist lang.
Zunächst geht es weiter auf der 160 Richtung Durango.
Wir kommen über den Wolf Creek Paß, mit 10850 Fuß
sehr hoch. Hier liegt noch ordentlich Schnee, überall
hängen Eiszapfen an den Felsen. Da es noch früh ist,
lassen sich die Serpentinen gut fahren, kaum Verkehr.
Nun wird auch die Gegend etwas schöner, tolle Holz-
häuser, aber noch alles sehr karg. Mindestens zwei Mo-
nate hinterher.
Kurz vor Durango kaufen wir noch eine "Bettdecke", et-
was Kleinzeug und füllen Wasser auf. Auf dem RV Park
hatten wir zwar einen Hook Up (Vollausstattung), aber der Schlauch war eingefroren. Das konnten wir
aber beim Tanken bequem erledigen. Noch schnell ein kur-
zes Telefonat mit Katja, dann geht es weiter.
Ab Cortez geht es auf der 491 weiter nach Moab. Hinter
Monticello fängt die Gegend an, sich zu verändern, wir nä-
hern uns den roten Felsen. Leider ändert sich auch der strah-
lend blaue Himmel um in immer mehr bedeckten Himmel,
aber noch mit Sonne gemischt.
Um 15h30 sind wir endlich in Moab. Hier scheinen alle RV
Parks voll zu sein, ich hoffe sehr unsere CP-Reservierung im
Arches gilt !
Am Parkeingang müssen wir kurz warten, und dann 80 $ für
den Annual Pass zahlen. Der uns ausgehändigte ist nicht
mehr gültig! Wir haben vom Reisebüro die falschen
Eintrittpässe bekommen, das werden die wohl zahlen müs-
sen.
Wieder ist es hier wunderschön, wir sind begeistert, es ist
herrlich wieder hier zu sein. Am Campground im Devil´s
Garden District erklärt uns ein nettes Rentnerpaar die Re-
gularien und wir fahren gleich zu unserem Stellplatz.
USA "Southwest" Mai 2008
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So muß es sein: vor roten Felsen gelegen eine Campsite mit viiiel Platz, wir sind ganz glücklich. Nach
einem ersten Tequila - natürlich José Quervo Gold - machen wir noch einen kurzen Gang zum Broken
Arch, es ist einfach unglaublich beeindruckend.
Am Campground zurück nerven eigentlich nur die Nachbarn ein wenig, die stundenlang ihren Strom-
generator laufen lassen und eine Gruppe Leute gegenüber, die alle anderen mit lauter Musik beschal-
len. Das kennen wir so gar nicht aus den USA.
Ohne Wind ist die Sonne richtig warm, Detlef hat schon die erste Rötung im Gesicht.
Nach leckerem Abendessen, Steaks mit Bratkartoffeln und Salat…
kommt dann auch der gestrenge Ranger und lässt die Musik abschalten. Fazit: Leg dich nicht mit dem
Ranger an, er hat alle erstmal kontrolliert. Fehlt nur noch der Generator…
Für $15 (ohne alles) pro Nacht ein toller Platz.
Sonntag, 4. Mai 2008, Arches NP, Devils GardenTrail
Wir stehen früh auf, um möglichst viel vom Tag zu haben. Kurz nach Sonnenaufgang die ersten Fotos
auf dem nächstbesten Felsbuckel, obwohl der Wind noch ziemlich schön kalt ist. Nach dem Frühstück
um 8:00 Uhr gehen wir los, den ganzen Campground entlang zum Devil´s Garden Trailhead.
Wir wollen heute den langen Trail zum Landscape Arch
und Double O Arch machen. Wir haben den Trail von ei-
ner früheren Reise noch als einen der schönsten die wir
je gemacht haben, in Erinnerung. Und es ist wieder so,
wie wir es gern mögen. Noch keine Touristen unterwegs -
der Weg gehört uns fast allein. Das Wetter passt, obwohl
es am Anfang ganz schön kalt durch die Felsen pfeift. Die
Gegend ist einfach berauschend. Die vielen roten Felsen,
der blaue Himmel dazu, es ist einfach toll, hier laufen zu
dürfen.
Der Landscape Arch ist um die frühe Stunde noch nicht frequentiert, so daß wir die Aussicht genießen
können. Wir klettern danach bergan in Richtung Double-O-Arch. Ein bisschen Felsenkletterei, die uns
aber nichts ausmacht. Um diese Jahreszeit gibt es auch
noch jede Menge blühende Blumen. Auch die Stille so weit
ab vom Schuß ist für uns einfach toll.
Oben auf der Höhe pfeift der Wind noch sehr ordentlich,
aber die weite Aussicht von hier oben einerseits in die
Ferne, andererseits runter in die Canyons und zwischen
die Felsen, ist einfach unbezahlbar.
Nach ca. 2 Stunden sind wir am Double O Arch, ein Fels-
bogen mit zwei Löchern übereinander, sehr beeindru-
ckend. Diese herrliche Gegend haben wir ganz für uns al-
lein. Gerade mal drei Personen sind wir bis hier begegnet. Wir wiederholen ein Foto, was ich vor acht
Jahren schon mal mit Andrea als Kulisse gemacht habe.
Ab hier startet der sogenannte Primitive Loop. Für unsereins
ein Wanderweg, wie wir ihn aus den Alpen auch kennen, für
die Amis Grund für jede Menge Warnungen. Hier unten zwi-
schen den Felsen ist der Wind abgeflaut und so wird es ganz
schnell ganz schön warm.
Über Stock und Stein zwischen Felsen, Blumen, Wacholder-
büschen und Yucca-Palmen hindurch geht es immer weiter
bergab. Wir nehmen auch den kurzen Weg zum Private Arch
mit, wo wir dann eine Pause einlegen. Der Rückweg wird
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dann richtig heiß, der Wind ist komplett weg und wir haben schweißtreibende Kletterei über Felsen
und durch ausgetrocknete Bachläufe. Optisch einfach traumhaft, diese Felsformationen.
Das Ende des Primitive Loops ist wieder am Landscape Arch und ab hier kommen uns nun jede Men-
ge Sonntagsspaziergänger entgegen, die sich den "langen" Weg zum Landscape Arch trauen, in
FlipFlops, ohne Sonnencreme mit sehr kleinen vor der Sonne ungeschützten Kindern, es ist wieder
einmal eine Pracht.
Wir sind froh, wieder auf unseren "verschwiegenen" Campground zu kommen, wo wir eine Pause bei
Cappuccino und Nickerchen mitnehmen.
Um uns noch etwas zu Canyonlands und der Wanderung Fiery Furnace schlau zu machen, fahren wir
zum Visitor Center am Parkeingang. Leider ist diese geführte Wanderung zum Fiery Furnace schon
ausgebucht, so dass wir sie morgen wohl nicht machen können. Wir fahren auch noch mal zur Si-
cherheit tanken nach Moab, dann geht es wieder zurück zum Campground.
Abends gibt es Schweineschnitzel vom Campfire.
Und nach dem Abendessen einen Rangertalk im Amphitheater, der aber ehrlich gesagt nix bringt. Die
nette junge Aushilfsrangerin hält eher so einen Verlegenheitsvortrag über Fauna und Flora im NP, den
wir auch selbst hätten halten können. Na ja, sie meinen es halt gut, die Amis.
Montag, 5. Mai 2008, Arches NP, Windows Section, Park Avenue
Heute soll es wieder wettermäßig sehr schön werden,
und der Sonnenaufgang verspricht auch einen netten
Tag. Auch ist es früh schon deutlich wärmer als gestern.
Wir besuchen als erstes die uns bereits bekannte Win-
dows Section mit den berühmten North und South
Window und dem Double Arch in Sichtweite. So früh am
Morgen ist hier noch nicht viel los und so ist unsere
Wanderung rund um die Windows bei wunderbarer
Sonne sehr angenehm.
Als nächstes Ziel haben wir uns die "Park Avenue" als
Wanderweg vorgenommen, einen vergleichsweise kurzen Wanderweg am Anfang des Parks, zwi-
schen sehr hohen Felswänden hindurch runter zu den Courthouse Towers, einer weiteren beeindru-
ckenden Felsformation.
Unterwegs, sehen wir viele Blumen, Eidechsen, inte-
ressante Bodenformationen, ein schöner Trail. Auch
sind wieder jede Menge Fotografen unterwegs. Als
wir zurück sind, fahren wir noch mal nach Moab rein,
Internet Café, Womo entsorgen, einkaufen, was man
halt in der Mittagshitze so macht.
Auf dem Rückweg zurück in den Park beschließen
wir aufgrund der angesagten Wetterlage, den Be-
such des Balanced Rock und des Delicate Arch vor-
zuziehen, denn der Abend soll eher wolkig werden.
Die Aussicht mittags um 15h am Balanced Rock ist
auch schon beeindruckend. Der Trip zum DA ist aber
wieder schweißtreibend, es geht ca. 40 min teilweise ordentlich bergan. Hier sehen die Felsformatio-
nen und die Vegetation völlig anders aus, als im Rest des Parks, grüne Salzhügel zwischen bröckeli-
gen Felsen.
Oben am Delicate Arch sind um die frühe Nachmittagszeit nur wenige Leute, so daß wir den einmali-
gen Platz und die Aussicht in Ruhe genießen können. Dieser Ort ist wirklich wunderbar. Ein merkwür-
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diges Gefühl, an einem Ort zu sein, den man aus Büchern und von Fotos her schon hundert Mal ge-
sehen hat, und heute dürfen wir selbst hier Life und in Farbe sitzen und genießen. Einfach toll !!!
Wir lernen John, einen amerikanischen Fototouristen kennen, mit dem wir uns gleich sehr gut verste-
hen und mit dem wir uns sehr lang und ausgiebig auch auf dem ganzen Rückweg zum Auto unterhal-
ten.
Uns kommen jetzt jede Menge Spaziergänger entgegen,
die den DA bei Sonnenuntergang fotografieren wollen, wir
sind allerdings froh, der Menschenmenge zu entgehen.
John lädt uns an seinem Auto noch zu einem Bier ein und
wir tauschen Adressen aus, um in Kontakt zu bleiben.
Am Abend zurück am Platz bewundern wir gerade meh-
rere Deers, die fast ohne Scheu mal eben an uns vorbei-
marschieren, als zwei Schulbusse mit Kindern plus den
dazu gehörigen Betreuern in Autos wie eine Heuschre-
ckenplage einfallen. Da ist es erst mal vorbei mit der herr-
lichen Ruhe hier…Wir fragen den aufpassenden Ranger und die Camphosts nach Ausweichmöglich-
keiten, die kreischenden Pfadfinder lassen sich nämlich mehr als "direkt" neben uns nieder !
Zwar kommen wir so, Detlef im Rangerauto, ich im Golfcart der Hostdame zu einer Gratisrunde über
den Platz, finden aber keine echte Alternative. Die Riesengruppe zieht dann aber zur Erleichterung
der Einzelcamper doch woanders hin.
Dienstag, 6. Mai 2008, Dead Horse Point, Canyonlands NP, Island i.t. Sky
Schon um halbsechs stehen wir auf, die Nacht war ohnehin sehr unruhig, denn es war ziemlich warm.
Vor allem aber hatte ich Albträume von Spinnen und ähnlichem Getier. Der nette Ranger hatte in aller
Ausführlichkeit am Abend von "Black Widows" inklusive Größenangabe und den dazugehörigen Bis-
sen, Skorpionen-dito!- und Klapperschlangen erzählt. Schönen Dank auch, Mr. Ranger !!
Heute müssen wir den wundervollen Arches NP leider verlassen. Um 6h fuhren wir los, um nach
Canyonlands NP, bzw. dem Deadhorse Point State Park gleich "nebenan" zu kommen. In beiden gibt
es Campgrounds, first come, first serve. Ersterer ist zwar zu reservieren, aber fully booked bis August.
Also müssen wir am Visitor Center nach freien Plätzen fragen, deshalb eben früh losfahren. Von Moab
ca. 35-40 Meilen entfernt, aber die Strecken ziehen sich halt doch hin.
Kurz nach halbacht- ohne Frühstück!- sind wir am Visitor Center, nur um festzustellen, das dieser erst
um 8h öffnet.
Der Ranger kommt pünktlich, gleich noch andere Leute hinterher. Detlef ist der Erste, und es gibt ge-
nau einen freien Platz- Glück nennt man sowas !
In den Reiseführern wird der Platz im gleichen Atemzug mit Devil´s Garden Campground genannt. Er
ist nett, aber nicht mit DG zu vergleichen. 10$ Eintritt für den Park, 10 $ Platzgebühr, incl. Strom, ohne
Wasser.
Nach dem wir endlich frühstücken konnten, geht es
nach einen weiteren Informations-Stop im Visitor Cen-
ter zum Dead Horse Point. Von hier oben hat man eine
fantastische Aussicht in die Canyons hinunter und zu
einer Flußschleife des Green River. Ein Schwatz mit
amerikanischen Touristen zeigt uns, dass man hier mit
der aktuellen Regierung nicht zufrieden ist. Die Stim-
mung der Amis bzgl. G.W.Bush ist schon ein bisschen
"pissed". Hier ist im Moment leider keine Sonne, es
haben sich ein paar Wolken davor geschoben. So ist
die Aussicht ein bißchen getrübt und wir fahren zurück
und weiter zum Canyonlands NP "gleich um die Ecke".
USA "Southwest" Mai 2008
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Bis zum Parkeingang ca. 11 Meilen. Auch hier wieder ein Stop für meinen Stempel im NP Pass, dann
fahren wir zum ersten Halt am Upheavel Dome. Hier gibt es eine nette Picnic Area, von der auch ein
Trail zum First Overlook in etwa 15 Minuten, bzw. zum Second Overlook, in weiteren 15 Minuten führt.
Ein längerer Wanderweg mit 15 km Länge führt ebenfalls hier vorbei, der Syncline Loop Trail, zu
deutsch Synklinale. Alle führen an den Rand des Kraters, der hier auch Namensgeber ist. Unter-
schiedliche Theorien sprechen von einer Entstehung entweder durch einen darunter liegenden
Salzdom, oder einem Meteoriteneinschlag. Wie auch immer, die Sicht ist beeindruckend, und die Far-
ben des Gesteins unglaublich faszinierend.
Zurück am Parkplatz trinken wir erst mal Kaffee. Aus-
ruhen, ich halte ein Nickerchen. Der Platz hat sich
gut gefüllt, zur Mittagszeit sind viele Leute unterwegs.
Über den Orange Cliffs Overlook kommen wir zum
Grand View Point Overlook am südlichen Ende der
Straße. Hier waren wir auch bei unserem ersten Be-
such im Jahr 2000 schon. Wir gehen den Rimtrail
entlang, ca. 30 Minuten bis zu einer Felsnase. Die
Aussichten sind berauschend. Detlef ist völlig faszi-
niert über die Wetter- und Wolkengebirge rings um
uns herum. Gewitterwolken- angeblich- weit entfernt,
Regen auf der anderen Seite, bei uns scheint die Sonne und es ganz schön heiß.
Zurück am Parkplatz treffen wir tatsächlich ein Paar aus dem Flieger wieder, unglaublich. Nach einem
netten Schwatz, fahren wir noch zum Mesa Arch, auch hier waren wir schon.
Bis wir wieder zurück am Campground sind, wird es halbsechs. So viel frische Luft, viele Eindrücke
und wenig Schlaf machen müde.
Zum Abendessen gibt es Rindersteaks, Kartoffelbrei und Salat.
Mittwoch, 7. Mai 2008, Canyonlands Mesa Arch, Goblin Valley
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker, es ist noch dunkel draußen. Ich möchte heute Morgen noch mal
zum Mesa Arch, um ihn bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Andrea bleibt noch ein bißchen im Bett
liegen, um während der Fahrt weiter zu schlafen. Der Weg zum Arch dauert 40 min, also muß man
eben früh dran sein. In der Ferne fährt noch ein
weiteres Auto vor mir her. Wohl auch ein Fotograf.
Um 5 vor sechs sind wir am Parkplatz. Andrea
"schläft" weiter.
Am Mesa Arch stehen bereits weitere 6-8 Fotogra-
fen, alle haben schon ihre Stative aufgebaut und es
sieht so aus, als wären die besten Plätze bereits
vergeben. Aber Fotografen sind sehr hilfsbereite
Menschen, und so finde auch weitere Nachzügler
noch "gute" Plätze. Nachdem jeder seine ersten
Bilder geschossen hat, beginnt ein reges Platztau-
schen und Platzanbieten, es ist nett.
Der Sonnenaufgang und der Arch als Vordergrundmotiv sind heute genau so, wie es jeder gern haben
möchte wenn er hier herkommt: blauer Himmel, eine Spur Dunst und der Arch "glüht". Für mich hat
sich das frühe Aufstehen gelohnt. Andrea empfängt mich am Parkplatz sogar mit fertigem Frühstück.
Heute wollen wir weiter zum Capitol Reef NP, das sind ca. 200 km. Wir müssen noch mal tanken und
ent-/versorgen. Dafür kann man zwischen $10 und $20 ausgeben, oder 50 km weiter fahren und das
ganze am Truckstop umsonst bekommen, kostet so oder so aber immer auch Zeit.
USA "Southwest" Mai 2008
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Die Strecke ist ziemlich eintönig, in der Ferne rote Felsen, davor aber endlos wirkende, trockene und
langweilige Prärie. Unterwegs machen wir einen Abstecher zum Goblin Valley State Park. Das ist ein
Talgrund mit Sandsteinfelsformationen. Erosion und Wasser haben hier merkwürdige Felsfiguren
ausgewaschen, die wie Pilze oder kleine Gnome wirken. Es reicht für einen 1 ½-stündigen Rundgang
in der Mittagshitze. Nach einem kleinen Picknick geht es dann weiter.
Die Strecke ist mittlerweile leider nicht interessanter
geworden. Dafür aber das Wetter. Die bisher noch für
hiesige Verhältnisse normal wirkenden Wolken haben
sich zu riesigen Gewitter- oder Sturmwolken aufge-
bauscht. Das sieht für meinen Geschmack imposant
aus, aber es führt auch zu heftigem Wind, den man
beim Fahren schon ordentlich merkt. Sogar richtige
Windhosen aus rotem Staub ziehen über die Prärie.
Unsere Hoffnung liegt auf dem Ort Hanksville, weil wir
hoffen, dort einen Supermarkt zu finden, in dem wir die
noch fehlenden Sachen einkaufen wollen. Hanksville
besteht dann
aus zwei Tank-
stellen, einem Postamt, vielen Schrottplätzen, verlassenen
Häusern und glücklicherweise dem erhofften Supermarkt. Hier
gibt´s zwar nicht viel Auswahl, aber wir bekommen am Ende
alles, was wir gesucht haben. In Hanksville Utah möchte man
nicht mal tot überm Zaun hängen, so was Trostloses gibt´s
aber oft in USA.
Weiter geht es Richtung Capitol Reef NP. Der Sturm legt eher
noch zu und es kommen dann auch die ersten Regentropfen.
Wir schauen uns als erstes nach einem Stellplatz auf dem
Campingplatz in Fruita um. Der Platz unter Bäumen im fruchtbaren Tal von Fruita ist schon gut belegt.
Wir kommen offenbar keine Minute zu früh. Wir ergattern gerade noch einen sehr schönen Platz. Die
Anmeldemodalitäten bekommen wir von einem netten, älteren Herrn erklärt und schon sind wir wieder
versorgt. Wieder einmal Glück gehabt, einige andere nach uns müssen jetzt ganz schön suchen, zu-
mal es in der direkten Nähe nicht viele Plätze zur Auswahl gibt.
Leider kann sich das Wetter nicht entschließen, mal
weht heftiger Wind, so daß man kaum draußen bleiben
kann, dann wieder scheint die Sonne so warm, dass
wir uns zu einem, Fußweg zum 1,2 mi. entfernten
Visitor Center entschließen. Na ja, hier gibt es das übli-
che Programm, jede Menge Bücher, Postkarten T-
Shirts usw., zu kaufen, aber schon um 16:30 Uhr ist es
geschlossen. Auf dem Rückweg werden wir vom ersten
Donnergrollen verfolgt, aber zu einem echten Gewitter
mit Regen kommt es wieder nicht, nur viel Wind um
nichts. Erst nach einem Schwatz mit holländischen
Rentnern kommt auch ein bißchen Regen runter. Es kommt zwar noch mal kurz die Sonne raus, aber
heute Abend wird das einfach nichts mehr mit dem Wetter.
Abendessen: Selbstgemachte Hamburger, lecker, lecker.
Donnerstag, 8. Mai 2008, Capitol Reef NP
Auch in einem der Wanderbücher gab es endlose Abhandlungen über die "Black Widow", u.a. wurde
erzählt, dass bei einem Biß nur ein Antiserum vom Arzt helfen würde. Klasse, ich ging also wieder mal
ganz beruhigt ins Bett…am Abend war ich schon sehr froh, in einem WoMo, und nicht im Zelt zu sein.
Da draußen hat es mordsmäßig geklappert.
USA "Southwest" Mai 2008
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Leider war ich wieder um halb sechs wach, der
Himmel sehr bedeckt, und die Schieflage des Wo-
Mos tat mir auch im Rücken sehr weh.
Bis nach dem Frühstück hat es aber überraschend
aufgeklart, und wir fahren auf dem Hwy 24 ein
Stück zurück, um ab dem Parkplatz Grand Wash zu
einem trail zu starten. Es geht dem Namen nach
durch einen wash, also ein ausgetrocknetes Fluß-
bett. Von der Bodenbeschaffenheit her etwas be-
schwerlich zu gehen, aber sehr beeindruckende
Felsen, eben die "Capitols". An manchen Stellen
verengt sich das Bachbett auf 3-4 Meter und bildet
fast schon "Narrows", sehr schön. Obwohl die Sonne scheint, pfeift hier der Wind recht kühl durch die
Felsen. Es sind um 9h morgens noch ganz wenige Leute unterwegs, und wir genießen die Stille.
Eigentlich ist unser Ziel der Cassidy Arch auf gut 66400ft, aber trotz Nachfrage bei einem entgegen-
kommenden Paar verpassen wir das Schild, und sind schon am Ende des Trails angekommen. Aller-
dings ist es von unserer Seite des Weges aus auch kaum zu sehen, nur wenige Meter zurück finden
wir die Abzweigung. Laut Wegbeschreibung "strenous", aber wir finden den Weg eigentlich sehr an-
genehm bergauf zu gehen. So wild ist es auch nicht, 1150ft Höhenunterschied. Oben angekommen,
hat man eine schöne Sicht auf den Arch und das Tal unten.
Der Weg zurück zum Parkplatz zieht sich eine Stunde lang dann doch ganz schön hin. Am Auto an-
gekommen brauchen wir erstmal Kaffee!
Wir beschließen nach Torrey zu fahren, eine halbe Stunde Fahrt entfernt. Unterwegs halten wir in ei-
nem Cafe mit Internet-Anschluß und reservieren für den Kodachrome Basin State Park CP einen
Platz. Der Campground in Escalante ist schon voll, nur noch first come, first serve. Leider gibt es dort
auch keine 4-Wheel Drive Verleiher. Wir wollten eigentlich einen Allrad für Grand Staircase mieten.
Also müssen wir wohl vor Ort nochmals schauen.
Ursprünglich wollten wir ja morgen weiterfahren, bleiben aber noch eine Nacht mehr hier in Fruita, um
morgen nochmals zu wandern. Das Wetter soll morgen angeblich noch besser werden. Laut Camp
Host hat es gestern das erste Mal seit dem 15. März geregnet .
In der Trading Post von Torrey haben wir schon vor 8 Jahren nach einem Restaurant gefragt. Ich kau-
fe mir einen schönen Silberanhänger mit einem Kokopelli für 54$, Det-
lef Postkarten und Briefmarken. Die Dame erzählt uns noch eine länge-
re Geschichte über ihren Mann, der das benachbarte Post Office be-
treibt. Sie selbst arbeitet auch noch im Cafe Diabolo, in dem wir vor 8
Jahren schon sehr lecker gegessen haben.
Leider sind beide ATM in Torrey leer, so das wir bis nach Loa, 18 Mei-
len weiter fahren müssen, um wieder zu Bargeld zu kommen. Für die
State Park und BLM Campgrounds braucht man eben Bargeld.
Also fahren wir weiter, in Loa gibt es Geld und Milch im Supermarkt, in
Bicknell einen Liquor Store mit Tequila. Die Angestellte scheint auch
ihre beste Kundin zu sein, zumindest sieht sie so aus…
Unterwegs kommen wir am NF Campground Fish Creek, vorbei. Völlig leer, schön gelegen. Hier ma-
chen wir Pause, da es sich vor dem Essen nicht mehr lohnt
bis zum Campground zurück zu fahren. Wir wollen noch-
mals im Cafe Diabolo essen.
Das Essen ist immer noch genauso gut, ich nehme wieder
Baby Spare Ribs, sehr lecker. Mit Wein und Vorspeise für
beide zusammen mit 80$ aber auch nicht ganz billig.
Auf dem Rückweg kommt Detlef noch zu seinen Foto-
stopps am Panorama Point und am Visitor Center, dann
geht es zurück auf den mittlerweile vollbelegten
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Campground. Am Visitor Center werden die anderen CG als noch nicht offen ausgeschrieben, was
aber nicht ganz stimmt, wie wir heute Mittag feststellten. Wir sind jedenfalls froh unseren Platz zu ha-
ben.
Freitag, 9. Mai 2008, Capitol Reef NP
Blitzblauer Himmel beim Aufstehen, es schreit nach
einer schönen Wanderung. Also Frühstück, die Reser-
vierungsmodalitäten für eine weitere Nacht absolvie-
ren und dann geht´s los. Wir haben uns für heute den
Rim Overview, bzw. Navajo Knobbs Trail vorgenom-
men, ein Weg der oberhalb des Tals von Fruita ver-
läuft und schöne Aussichten und wegen der Höhe re-
lativ wenig Leute verspricht. Der Parkplatz ist noch
schön leer, so daß das Parken mit dem Womo auch
kein Problem ist.
Der Trail gehört uns wie erhofft völlig allein. Es geht
erstmal etwas steiler bergan, dann wird die Steigung immer flacher. Der Trail ist so ganz nach unse-
rem Geschmack, nämlich über Stock und Stein. Die Felswände zu unserer Rechten verändern ständig
Farbe und Form, auch der Weg selbst besteht mal aus glattem Fels, dann wieder aus rotem oder hel-
lem Sand und dazwischen gibt es völlig schwarze Steinmurmeln, manche von der Größe eines Fuß-
balls, andere so groß wie ein Hüpfball. Dazwischen stehen die ja bereits bekannten Wacholder-,
Mormon Tea und Pinienbäume. Langsam wird es warm, wir wechseln unsere Klamotten auf kurzärm-
lig bzw. kurzbeinig. Leider gibt es auch hier oben keinen Handyempfang, so dass der Anruf nach
Hause später vom Festnetz erfolgen muß.
Unterwegs haben wir von oben einen wunderbaren Blick auf die vorher bereits ausgeschilderte
Hickman Bridge, zu der sogar ein eigener Trail führt. Die Hickman Bridge ist ein recht beachtlicher
Arch, der vor einer Wand "geparkt" ist. Der Blick von hier oben ist nicht schlechter, als wenn wir den
Trail direkt gegangen wären. Dann weiter oben gibt es tolle Ausblicke in das Tal von Fruita und auf
unseren Campingplatz. Mir erscheint es von oben nicht halb so idyllisch, dafür sind die Felsformatio-
nen und die Kulisse drum herum umso gigantischer vor dem immer noch blitzblauen Himmel. Irgend-
wann, als wir die Aussicht auf das Visitor Center des Capitol Reef NPs genießen, stellen wir fest, dass
die Navajo Knobs wegen ihrer Entfernung auf einmal für uns heute an Attraktivität verloren haben, wir
haben den Eindruck, dass nach dem schönen Trail sowieso nichts mehr kommen kann. Wir beschlie-
ßen umzukehren, auch wegen Andreas Bedenken wegen des Wetters.
Auf dem Rückweg begegnen wir den ersten Wanderern - Weicheier - so spät kann ja jeder loslaufen.
Uns soll es recht sein, so leer war uns der Weg sowieso viel lieber. Auf dem Hickman Bridge Trail,
den wir von oben einsehen können, ist jetzt Rush-
hour. Eine ganze Menge Leute sind hier unterwegs,
die zum Glück den höheren weiteren Weg zu den
Navajo Knobbs zu scheuen scheinen.
Nach drei Stunden sind wir wieder am Auto und be-
schließen, uns eine Mittagspause zurück auf dem
Campingplatz zu gönnen. Noch ist das Wetter ganz
nett, auch wenn jetzt langsam lästiger Wind auf-
kommt. Na ja, für den Nachmittag ist ja auch Wind
und eine 30%ige Gewitterwahrscheinlichkeit voraus-
gesagt.
Langsam zieht es sich zu. Bevor die Sonne ganz weg ist, wollen wir uns noch den Scenic Drive des
Parks reintun. Die Straße führt an der Felskante entlang, die dem Park ihren Namen gegeben hat. Die
Straße ist immer wieder unterbrochen von Bachbettüberquerungen. Scheinbar gibt es hier doch öfter
einmal sogenannte Flash Floods, also Sturzbäche, die nach Gewitter auftreten können. Am Ende der
Straße geht es weiter in die unbefestigte Capitol Gorch. Wir haben aber von Schluchten erstmal ge-
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nug und ich schieße nur ein paar Bilder von den sehr schönen Felsformationen hier. Auch das warten
auf die für schöne Fotos notwendige Sonnenfenster kann sehr entspannend sein.
Leider zieht es sich jetzt immer mehr zu, auch der Wind
wird immer stärker. Wir beschließen, heute etwas früher zu
Abend zu essen. Bei dem Wind eine nicht ganz leichte
Aufgabe, den Grill auf Touren zu bringen. Zu den Steaks
gibt es Nudelsalat mit Andreas homemade Salad dressing.
Die Steaks dazu sind absolut lecker geraten. Nach dem
Essen verbrauchen wir das so ziemlich letzte Wasser zum
Duschen und danach besuchen wir die Dump Station des
Campgrounds zur Ver-/Entsorgung. Damit können wir uns
morgen früh die Zeit sparen.
Samstag, 10. Mai 2008, Capitol Reef, GSENM
Wieder ist frühes Aufstehen angesagt, da der Campground in Escalante nicht mehr zu reservieren
war. Also klingelt um 6h der Wecker und eine halbe Stunde später fahren wir los.
An der Abzweigung zum Hwy 12 tanken wir, und obwohl offiziell noch nicht geöffnet, bekommen wir
für 13$ auch noch Gas in die Flasche. Zwei Kaffee und zwei Gallonen Wasser, dann geht es weiter,
um die 65 Meilen nach Escalante zu fahren.
Es ist herrliches Wetter, noch kaum jemand unterwegs. Zwei tote Schlangen auf dem Highway haben
den Autoverkehr der letzten Nacht nicht überlebt, die Straße schraubt sich langsam in die Höhe. Sie
führt durch die Boulder Mountains, und wegen der Höhe ist hier noch alles unbelaubt, bzw. es liegen
auch noch etliche Schneereste.
Die NF Campgrounds sind alle noch geschlossen, es
ist auch ganz schön kalt hier oben. Auf der Paßhöhe
sind wir immerhin bei 9600ft, also fast 3500 m Höhe!
Durch die vielen Serpentinen dauert es doch recht
lange, in Boulder tanken wir Kaffee. Bis wir in Esca-
lante sind, ist es nach 9h Uhr.
Am Beginn des Grand Staircase Escalante National
Monuments (wer denkt sich eigentlich so bescheuerte
Namen aus??) liegt ein ganz kleiner Zeltplatz, Calf
Creek. Sehr schön, aber auch eher für Zelte gedacht,
1-2 Womos passen noch hin. Ab hier ist der Straßen-
verlauf sehr abenteuerlich und steil. Nichts für schwache Nerven.
Bis Escalante sind es ab hier nochmals gute 20 Minuten die Serpentinen hoch und wieder runter.
Wir fahren zuerst zum Campground des Escalante State Park, Wide Hollow Reservoir (ich sagte es ja
schon…) Am Eingang steht zwar das "Campground full" Schild, aber wir schauen trotzdem und finden
einen schönen freien Platz mit Aussicht auf den kleinen See. Schon wieder Glück gehabt. Für 32$
melden wir uns für 2 Nächte an. Durch das Wochenende sind auch viele Amerikaner mit Kindern hier.
Im Visitor Center bestätigt sich leider, das hier kein Allrad zu mieten
ist, sehr doof. Die unpaved Road zum "Hole in the Rock" fahren wir
zwar ein kurzes Stück, um aber nach wenigen Kilometern aufzuge-
ben, es ist zu holperig für unser Womo.
So bleibt nur der Weg zum Lower Calf Creek Fall, den ganzen Weg
zum eingangs erwähnten Campground zurück, das nervt etwas.
Dort angekommen, ist es nicht nur inzwischen halb zwölf und sehr
heiß, natürlich sind auch schon einige andere Wanderer unterwegs. Für 2$ Fee bekommen wir den
letzten Parkplatz und laufen los. 4,5 km one way.
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Der Weg geht hoch und runter am Calf Creek entlang, sehr schön aber
auch anstrengend, da hier sehr viel, sehr feiner Sand liegt. Bei den vie-
len Leuten brauchen wir uns heute kaum vor Schlangen zu fürchten.
Nach 1,5 Stunden sind wir am Wasserfall, der auch sehr malerisch ist.
Allerdings ist es hier durch den Wasserschleier und Wind ziemlich frisch.
Wir machen Pause, Detlef fotografiert, dann geht es retour. Heute ist es
wirklich heiß, das strengt schon etwas an.
Zurück in Escalante versuchen wir bei einem Kaffee in einem Cafe &
Outfitter mal wieder das Internet, aber vergeblich, ebenso wie meine
zahlreichen Versuche, Katja anzurufen. Mit der Calling Card gehen
Festnetzanrufe, aber offenbar keine Handynummern.
Zurück auf dem Campground, sitzen wir noch in der Sonne, und nach
dem Essen kann man auch noch lange draußen sitzen.
Sonntag, 11. Mai 2008, Grand Staircase Escalante NM
Da wir die berühmt berüchtigte Hole-in-the-Rock-Road ohne 4x4 leider nicht fahren können, bleibt uns
nur, eine Wanderung am Escalante River entlang zu machen. Dazu müssen wir leider noch mal 12
Meilen zurück durch Escalante und darüber hinaus nach Osten. Die Serpentinenstraße kennen wir ja
schon von gestern, macht das Geklapper und Gerüttel während der Fahrt auch nicht schöner. Um ca.
10:30 starten wir am Trailhead, nachdem wir uns aus Sicherheitsgründen in die ausgelegte Liste der
Hiker eingetragen haben. Der Trail startet erstmal mit einer Flussdurchquerung mit ziemlich kaltem
Wasser. Dann geht es mal direkt am Escalante River, mal etwas entfernt durch das Tal des Escalan-
te. Der Weg ist und bleibt ein Trampelpfad, mal durch tiefen Sand, mal über Felsen, mal durch Gras
rechts und links, dann wieder viel Platz zwischen Büschen und Wacholder. Es wird richtig warm, wir
müssen uns zwingen regelmäßig zu trinken.
Wir machen wieder das Spiel mit dem Bemerkbarmachen, damit wir nicht unvermittelt in irgendwelche
Klapperschlangen rennen. Nach der dritten Flußüberquerung treffen wir auf zwei Männer, die den
gleichen Weg gehen. Nach dem üblichen Woher und Wohin kommen wir ganz schön ins Erzählen und
gehen ein Stück gemeinsam. Natürlich war der eine von beiden auch schon in Deutschland, diesmal
aber ohne deutsche Vorfahren. Der ältere der Beiden kommt aus Colorado, ist gerade in Rente ge-
gangen und klappert nun mit seinem Wohnwagen die Staaten ab, beneidenswert. Er hat in dieser Ge-
gend in dreißig Jahren noch keine Klapperschlange getroffen, aber wir haben sie nun mal auch auf
der Straße gesehen und es wird überall davor gewarnt. Irgendwas muß ja dran sein, aber ich be-
schließe, mich jetzt einfach nicht mehr so verrückt zu machen.
Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir an die Escalante Natural Bridge,
ein Arch an der linken Seite, eigentlich klassisch in Form und Far-
be, aber auch nur schwer vor der roten Felswand dahinter zu se-
hen. Die beiden Männer wollen hier noch einen Moment bleiben,
aber uns zieht es noch ein bißchen weiter. Der Weg ist ab hier
ziemlich schlecht, was daran liegt, dass wir schlicht den falschen
gegangen sind, wie wir aber erst auf dem Rückweg feststellen. So
gehen wir etwas improvisiert quer durch das Gelände und machen
nach einer weiteren Flußdurchquerung ein Mittagspicknick am
Flußufer.
Nach nunmehr ca. 2 Stunden reicht es uns aber auch an Lauferei
durch die Mittagshitze, und wir treten den Rückweg an.
Hier finden wir den "richtigen" Weg zurück und treffen nach 15 Min.
auf die beiden Männer, die immer noch am Arch trödeln. Die Hitze
setzt Andrea heute ziemlich zu, so daß wir noch mal eine Pause
einlegen und ich kann den kurzen Weg zum Arch zum Fotografie-
ren einlegen. Jetzt kommen uns auch langsam weitere Wanderer
USA "Southwest" Mai 2008
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entgegen, es wird also etwas belebter auf dem Trail. Genau der richtige Zeitpunkt, jetzt endgültig zu-
rück zu gehen.
Die Flußüberquerungen absolvieren wir nun schon routiniert, aber eine weitere Pause, diesmal auf
übersichtlichem Fels, gönnen wir uns doch noch.
Um ca. 14:30 sind wir wieder am Auto. Auf dem Rückweg machen wir noch kurz halt in Escalante bei
Escalante Outfitters, einem recht kuriosen Laden mit Café, Kleidung, Outdoor-Kram, jede Menge Bü-
chern über die Gegend, aber auch Hunde-Equipment, Internet-Zugang, Zigarren und Schnaps. Alles
in einem schönen Blockhaus - irgendwie interessant. Ein echter Familienbetrieb.
Um ca. 16:30 sind wir wieder am Campground und genießen noch etwas die Sonne. NUr der ständige
Wind stört etwas.
Ich starte um 17:30 nochmal auf den Petrified Forest Trail, der direkt am Campingplatz losgeht, aber
der ist eher ernüchternd. Die paar Felsklumpen, die angeblich einmal Bäume waren, würde unsereins
niemals zur Kenntnis nehmen, wenn er daran vorbeiginge, na ja, die Amis machen eben aus allem ei-
ne Attraktion.
Abendessen: Hühnergeschnetzeltes auf Gemüse und Reis.
Montag, 12.Mai 2008, Kodachrome Basin State Park
Am Morgen bin ich wieder früh wach, halbsieben.
Meine ständig verstopfte Nase scheint ein Schnupfen mit Nebenhöhlenentzündung zu sein. Jedenfalls
habe ich sehr heftige Kopfschmerzen, etc.
Um 8h15 gehen wir entsorgen, danach in Escalante noch etwas nachkaufen, dann geht es weiter auf
der I-12 Richtung Bryce Canyon, bzw. unserem nächsten Übernachtungsplatz im Kodachrome Basin
State Park.
Wie angekündigt hat sich das Wetter verschlechtert, die
60 Meilen bis Kodachrome gehen recht schnell.
In Cannonville, einem "Ort" davor, sehen wir (ich) an
einer Tankstelle einen "richtigen" Cowboy. Also, einen
Mann mit allen dafür nötigen Attributen: Cowyboyhut,
Cowboystiefel mit Sporen (!), Gürtelschnalle, Sonnen-
brille und Schnurrbart, und: Pferd und Hund! Er ist sich
seiner Wirkung auch sehr bewußt, und schaut mehr-
mals nach, ob ich ihn auch bemerke. Als Detlef wieder
aus dem Shop kommt, erklärt er mir erstmal, dass er
"diesen Cowboy" neben sich natürlich so was von ignoriert habe… Yep.
Der State Park ist nochmals 9 Mi abseits der Route12 entfernt, vom Bry-
ce ca. 35 km. Aber hier haben wir zum einen vor ein paar Tagen einen
Platz reserviert, andererseits ist in der Wettervorhersage Frost und so-
gar Schnee in der Nacht prognostiziert. Wir hoffen, hier keine eingefro-
renen Wasserleitungen im WoMo zu riskieren, hier ist es 500m tiefer als
in Bryce. wir sind immer noch auf gut 2000m.
Von einer Camphost und einem Ranger werden wir sehr freundlich be-
grüßt, Nummer 10 ist unser Platz und liegt sehr nett auf dem kleinen
Platz direkt zwischen roten Felsen.
Hier gibt es einige kurze und längere Trails. Einen davon gehen wir
noch, den Panaroma Trail. Sehr nett zwischen den ganzen roten
Pömpeln, aber mir ist gar nicht gut. Mein Kopf beeinträchtigt mich immer
mehr. Durch einen "Verlaufer" wird der Weg dann doch deutlich länger
als geplant, und bei mittlerweile dichtem, grauen Himmel gegen wir zu-
USA "Southwest" Mai 2008
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rück zum Womo. Hier gibt es erstmal einen Kaffee und ein Nickerchen.
Das Wetter wird immer schlechter und kalt, daher beschließen wir, das fällige Wäsche-waschen zu
absolvieren. Dazu fahren wir die I-35 km bis Ruby's Inn, einem riesigen Besucherkomplex am Eingang
zum Bryce Canyon. Hier gibt es auch alles, was es braucht um Touris abzuneppen, aber auch eine
schöne Hotellobby, Tankstelle, und eben auch einen Münzwaschsalon.
Für je $ 1,25 pro Maschine, 3 davon brauchen wir, und je 25 Cent pro 8 Minuten Trockner sind wir da-
bei. Die Laundry ist gut besucht, es geht eben auch anderen so. Bekanntlich waschen die amerikani-
schen Maschinen anders, nicht so sauber wie gewohnt, aber schneller. Nach einer guten Stunde sind
wir fertig. Was wirklich lustig ist, das wir dort drahtlosen Internet Empfang hatten, und mal eben ein
paar Mails schreiben konnten.
Im Tourishop kauft Detlef mal wieder einen Gürtel (ob der Cowboy von heute früh doch nachwirkt?),
Bier, Kleinkram. Ich kaufe einen kleinen Bären aus Bouldermarble, also Marmor von hier.
Bis wir zurück am Campground sind, ist es fast sechs Uhr.
Mittlerweile hat es nur noch 8 Grad draußen, der Wind macht es noch kälter. Wir überlegen, ob wir
wg. der Frostgefahr doch das Wasser ablassen sollen.
"Cowboy? Welcher Cowboy ????????????" (dies stammt natürlich von Detlef.:-).
Abendessen: Gulasch mit Kartoffeln
Dienstag, 13. Mai 2008, Bryce Canyon
Unser Schlaf wurde etwas gestört durch unsere Überlegungen, ob wir nicht doch das Wasser aus den
Tanks hätten entleeren sollen. Unser Vertrag sagt, daß wir für Schäden, die an den Wassertanks
durch Frost entstehen, haftbar sind. Die Wettervorhersage hatte Temperaturen um den Gefrierpunkt
vorausgesagt, aber der Ranger und der Camphost haben uns beruhigt, dass es nicht so kalt werden
sollte, sie seien selber am Wasser. Auch keiner der anderen Camper hat sein Wasser abgelassen.
Soll uns das beruhigen? Wir haben es riskiert und alles ging klar. Morgens um 5:30 hatten wir aber 8
Grad in unserem Womo. Keine Ahnung wieviel es draußen war.
Das Wetter kann sich nicht so ganz entschließen, wie es werden soll. Die eine Hälfte des Himmels ist
klar, die andere hütet noch ein bißchen die Wolken von gestern. Egal, wir machen uns los in Richtung
Bryce Canyon, ca 45 min entfernt.
Es klart immer mehr auf und es scheint ein
wundervoller Tag zu werden. Die ersten roten
Felsen, die wir zu sehen bekommen, sehen
wunderbar aus in der klaren Luft, egal was heu-
te noch kommt, es ist erstmal ein wundervoller
Morgen. Wir sind ca. 1 Stunde nach unsere Ab-
fahrt am Sunset Point. Von hier startet der Na-
vajo Trail nach unten in den Canyon. Aber auch
von hier oben ist die Aussicht einfach berau-
schend. Die vielen Farbtönungen von dunkel-
rot, über gelb und fast grünlich bis zu hellem
Weiß sind einfach etwas ganz besonderes. Im
Morgenlicht kommt das alles noch mal so gut.
Jetzt wo sich der Tag für eine Wetterlage entschieden zu haben scheint, nämlich eine gute, blauer
Himmel mit einzelnen weißen Wolken, machen wir uns auf den Trail in den Canyon hinunter. Da es
hier oben noch mal gute 500 Meter höher ist, als auf unserem Campground und der Wind ungehindert
über die Höhe blasen kann, ist es doch noch empfindlich kalt beim Start. Auch sind schon eine ganze
Menge Leute unterwegs, so daß wir die Einsamkeit, die wir bei unserem ersten Besuch hier vor acht
Jahren hatten, leider ein bißchen vermissen. Es sind viele Europäer unterwegs, einige Deutsche, Hol-
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länder und Franzosen. Wie wir später herausfinden, sind oben jeweils eine deutsche und eine franzö-
sische Busladung gestartet.
Der Trail ist aber einfach traumhaft. Um jede Felsnase, um die wir biegen, zeigen sich wieder völlig
andere Felsformationen, es gibt ständig Abwechslung und das bei wunderbarem blauem Himmel als
Hintergrund macht den Trail auch optisch einfach herrlich.
Da der Navajo Trail eigentlich relativ kurz ist hängen wir unten noch den xxx? Trail als Verlängerung
dran. Es geht in moderaten Serpentinen wieder nach oben. Der Weg führt immer wieder durch
Felstore hindurch und die damit verbundenen Aussichten sind einfach toll. Wir lernen ein nettes Paar
aus Hannover kennen, die zum ersten Mal in den USA sind. Auch deren Tourenplanung ist nach un-
serem Empfinden viel zu eng bemessen, San Francisco und zurück über den halben wilden Westen -
die werden noch ganz schön Strecke machen müssen. Und ob sie dabei so viel sehen?
Oben am Canyonrand angekommen, legen wir eine kleine Picknickpause ein. Es ist im Vergleich zu
den letzten Tagen immer noch relativ kalt und windig. Immerhin sind wir hier oben auf ca. 2700 Meter.
Aber das sonnige Wetter hält. Am Womo gibt es dann auch noch einen Cappuchino und wir beschlie-
ßen, den Mittag mit etwas Shopping zu verbringen. Am Sunrise Point gibt es einen General Store. Wir
kaufen ein paar Postkarten, aber an sich gibt der Laden nicht viel her. Also fahren wir noch ein Stück
zurück und stöbern mal im Visitor Center. Hier ist ein Mordsrummel. Der übliche Touristenkram zu
kaufen, Bücher, Videos, CDs, Kalender, T-Shirts usw. man könnte sich hier dumm und albern kaufen.
Es gibt sogar ein kleines Kino, in dem ein Kurzfilm über den Bryce Canyon und seine Erschließung
läuft.
Uns zieht es dann aber doch noch zu den anderen Aussichtspunkten weiter im Süden, und so ma-
chen wir uns wieder auf die Straße. Am Bryce Point beispielsweise hat man einen wunderbaren Aus-
blick fast über den gesamten Canyon inkl. dem sogenannten Krokodil, einer entsprechend geformten
Felsformation. Trotz der vielen Leute und der Warnung vor zu wenigen Parkplätzen, klappt es aber an
den einzelnen Viewpoints doch immer ganz gut. Der nächste Punkt ist der Inspiration Point. Auch hier
sind viele Deutsche unterwegs und wir werden immer wieder aufgefordert, von anderen Leuten Bilder
zu machen. Weite Punkte, die wir noch besuchen sind der Farview Point, die Natural Bridge, die ei-
gentlich von ihrer Entstehung her ein Arch ist, Agua Canyon und Ponderosa Canyon. Hier lernen wir
eine Familie aus Langenselbold kennen !!! MKK gibt es scheinbar auch überall. Bevor wir den Tag am
Sunset Point beschließen wollen, buchen wir am Visitor Center noch telefonisch drei Nächte am
Grand Canyon, wo es wohl noch einige freie Plätze gibt.
Das späte Nachmittagslicht am Sunset Point ist
einfach etwas ganz Besonderes. Die unter-
schiedlichen Rottöne, die durch Licht und Schat-
ten noch einmal ganz besonders betont werden
sind echt der Hammer !!
Es ist nun aber schon reichlich spät, so daß wir
nach dem Tanken am Ruby´s Inn beschließen,
hier zu essen, weil es mit Rückfahrt zu unserem
Campground einfach zu spät würde. Ob das die
richtige Entscheidung war sei dahin gestellt.
Massenabfertigung, es dauert lange und das Es-
sen ist auch nicht doll. Na ja, wir verkraften es.
Um 20 h sind wir zurück am Campground. Wir ver-/entsorgen noch schnell, damit wir damit morgen
früh nicht aufgehalten werden.
Mittwoch, 14.Mai 2008, Bryce Canyon, Kanab, Lake Powell
Heute Morgen war mal wieder Weckerklingeln für 4h45 angesagt!!! Pah, diese Fotografen sind echt
eine Landplage…
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Also fuhr Detlef los, ich schlief, oder besser gesagt, döste noch weiter für mich hin. Bis wir am Sunrise
Point angekommen waren, hat es doch eine knappe Stunde gedauert, viertel vor sechs Uhr waren wir
da. Nicht das wir die ersten gewesen wären, nein, es gab schon eine Menge Leute in der Kälte dort.
Und wie das manchmal so ist…die Sonne versteckte sich heute hinter einer großen, fetten Wolke, und
nix war es mit dem erhofften Farbenrausch. Na ja, wenigstens gab es noch Frühstück.
Wir fuhren los, Richtung Page, hier wollen wir noch einmal den Antelope Canyon besuchen.
Leider sind meine Kopfschmerzen immer noch so schlimm, ich kaufe mir noch ein Medikament gegen
Nebenhöhlenbeschwerden, ob's hilft?
In Kanab einen kurzen Supermarkteinkauf, tanken, und weiter. Der Himmel zieht sich ziemlich zu,
aber wenigstens ist es hier deutlich wärmer.
In Page reservieren wir für morgen früh eine Tour zum Antelope Canyon, 32$ pro Nase. Gleich ne-
benan gibt es einen Laden, wo ich einen wunderschönen Armreif kaufe Nicht teuer, 65$ für eine Na-
vajo Arbeit aus Sterlingsilber.
Im Reiseführer war angeben, das man am Lake Powell am Strand stehen kann, was auch stimmt. Für
10$ stehen wir herrlich direkt am Ufer, natürlich ste-
hen auch andere Womos da, aber es ist wunderbar.
Zwar immer mehr bewölkt, aber der Sand ist herrlich
warm. Am Abend ziehen wir nochmals um, die Musik
einer großen Gruppe war uns etwas zu lat, sie hatten
uns schon vorgewarnt. Das ist tagsüber auch okay,
zum schlafen wollen wir es aber lieber ruhiger haben.
So gründen wir fast eine kleine deutsche Kolonie zwi-
schen den amerikanischen Dauercampern. Davon
gibt es hier einige, natürlich mit den entsprechend
großen Campern. Hier ist nun genau die Grenze zu
Arizona, und die Uhr muß eine Stunde zurück gestellt
werden.
Abendessen: Schnitzel mit Gemüsereis.
Am Abend klart es dann doch wieder auf, die Wolken werden heftig nach Osten geblasen und wir be-
kommen noch ein paar schöne Sonnenfenster zu sehen. Der Wind wird warm aber heftig. Wenn er so
weiter weht, soll´s mir recht sein, dann bläst er hoffentlich alle Wolken für morgen weg.
Donnerstag, 15. Mai 2008, Antelope Canyon, Grand Canyon
Andrea ist schon wieder um 5:30
wach. Ja, über den Bergen am Lake
Powell startet das Morgenrot wun-
derschön. Ein paar Wolken von ges-
tern abend sind noch übrig und das
macht´s besonders. Frühstück mit
Blick auf dem See hat man schließ-
lich auch nicht jeden Tag. Um 8:00
Uhr fahren wir los. An der Dumps Station noch mal schnell nachla-
den und 30 min später sind wir wieder in Page. Nach den üblichen
Streitereien, ob wir den Trip zu den Antelope Canyons trotz mögli-
cher Flash Floods machen sollen oder nicht, ob das Wetter paßt oder
nicht, machen wir den Trip, wie nicht anders zu erwarten natürlich
doch.
Und wir bereuen es nicht. Nach einer sehr windigen Fahrt zu Upper
Antelope Canyon auf der Ladefläche eines speziell für sandige Stre-
cken bereiften Pickups, auf dem wir zusammengepfercht werden, wie
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in einem Viehstransport kommen wir nach ca. 20 min am Canyon Eingang an. Der Weg durch den
Canyon ist auch ohne das strahlende Sonnenlicht wieder etwas ganz besonderes. Die Krümmungen
und verschiedenen Sandsteinformationen sind einfach ganz speziell. An jeder Ecke, um die wir bie-
gen, kommt wieder eine neue berauschende Aussicht in diese Felsformation. Trotz der viele Leute ist
es am Ende doch nicht zu eng.
Die Rückfahrt wird allerdings noch mal sehr windig und staubig-sandig.
Zurück in Page steigen wir ins Womo und machen uns auf die lange Anfahrt an den Grand Canyon.
240 km über die holperigen Landstraßen ist schon ein ganz schönes Brett. Unterwegs gibt es jede
Menge Wind, der auch den roten Staub ganz schön in die Höhe treibt. Wir sind in Navajo Country. Es
erscheinen immer mehr Schmuckverkaufsstände der Navajo am Straßenrand. Am Anfang fahren wir
noch vorbei, weil wir glauben, dort werden wir abgezockt. Aber am Ende sehen wir, dass die "richti-
gen" Läden, doch teurer sind als die Hersteller selbst. Die Navajos sind nach unserem Empfinden
nicht so wahnsinnig freundlich, obwohl wir immer korrekt angesprochen werden. Uns befällt der Arizo-
na-Silberrausch und wir kaufen verschiedene Schmuckstücke (Armreifen, Gürtelschnallen, Anhänger
für die Lieben zuhause). Jetzt werden die Navajos doch langsam netter und erzählen auch ein biß-
chen. Im Vergleich zu den Preisen, die in Deutschland aufgerufen würden, sind die Sachen hier natür-
lich alle relativ günstig.
Gegen 14:30 kommen wir am Osteingang des
Grand Canyon an. Als erstes nach dem Eingang
gibt´s den Desert View, eine Aussicht, die bis
runter auf den Colorado reicht. Hier obern bläst
der Wind ziemlich heftig auch um den Aussichts-
punkt. Wir werden von einem älteren Herrn an-
gesprochen, der unsere deutsche Sprache er-
kennt und uns von seinen Aufenthalten in
Deutschland erzählt. Wir arbeiten uns über den
einen oder anderen View Point langsam Richtung
Grand Canyon Village. Die Aussichten runter in
den Canyon sind auch diesmal wieder wirklich
umwerfend. So eine Tiefe und gleichzeitig Weite
gibt es sicher nicht noch einmal. Hier kann man stundenlang stehen und entdeckt immer wieder neue
Ecken und Winkel, Höhen, "Tempel", Spitzen, Abhänge, Flußbiegungen u.v.m. Wir werden die nächs-
ten Tage genug zu schauen haben.
Das neue Visitor Center am Mather Point ist leider schon um 17:00 Uhr geschlossen, HALLOOOO?
Hier hat sich seit unserem letzten Besuch im Jahr 2000 sehr viel getan. Alles ist wesentlich weiter
auseinander gezogen, großflächiger und etwas daneben geplant. Na ja, das Ganze müssen wir uns
morgen noch etwas genauer betrachten. Es ist windig und dadurch auch kühl, morgen sollen es 13C
Höchsttemperatur werden, wir werden sehen.
Der Campingplatz, auf dem wir stehen, ist mit seinen über
300 Campsites riesig. Wir finden unseren Platz natürlich
schnell, das Auto gerade stellen, Feuer anwerfen zum Gril-
len und Abendessen sind ja schon fast normale Tätigkeiten,
die nun relativ routiniert von statten gehen. Es wird auch
hier nicht wirklich wärmer. Trotz der gigantischen Größe
des Platzes ist es hier sehr, sehr ruhig.
Abendessen: Steak vom Lagerfeuer mit Kartoffelgemüse.
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Freitag, 16. Mai 2008, Grand Canyon South Rim
Andrea ist schon wieder um 6:00 h wach. Draußen leuchtet ein herrlich blauer Himmel und nach eini-
gem Gemecker meinerseits gibt´s Frühstück. Heute wollen wir den sogenannten Rim Trail gegen, ein
Weg, der immer am Canyon-Rand entlang geht. Dafür fahren wir mit dem Bus, der blauen Linie zum
neuen Visitor Information Plaza. Ein mordsmäßig aufgebauschte Anlage mit Schautafeln, die die
meistgestellten Fragen der Besucher vorab beantworten, dafür werden dann die Ranger entsprechend
entlastet. Viel Neues erfahren wir hier aber nicht, also starten wir mit unserer Wanderung.
Der Weg ist sogar rollstuhltauglich, also ist auch ent-
sprechend viel los. An jedem Parkplatz, der am Trail
liegt, kommen unheimlich viele Leute an den Canyon -
Rand, es geht hier leider zu, wie auf der Frankfurter
Zeil. Die Aussicht in den morgendlich beleuchteten
Canyon ist ja auch berauschend. Dem Spiel von Son-
ne und Wolkenschatten auf den vielen Felsformatio-
nen kann man stundenlang zuschauen. Wir gehen
langsam Richtung Bright Angel Lodge und GC Village,
halten auch immer wieder an, um die wirklich tolle
Aussicht zu genießen. Das Publikum ist sehr internati-
onal, Franzosen, Deutsche, Inder aus USA, Russen,
US-Amerikaner natürlich auch - hier ist alles vertreten. Die vielen Leute stören uns natürlich schon et-
was, das Geschrei der Schulklassen, die auch hier unterwegs sind, passen nun mal überhaupt nicht
zu der eigentlich vorherrschenden erhabenen Stille des Canyons.
Nach ca. 1 Stunde beschließen wir, noch einmal zum Campground zurück zu gehen, um Wanderge-
päck abzuladen. Wir haben einfach zu viele Klamotten dabei, weil wir wettermäßig einfach auf alle
Temperaturen vorbereitet sein müssen. Dann geht´s wieder zurück zum Yavasapai Point und von dort
zum Grand Canyon Village. Wir holen noch mal tief Luft und dann lassen wir uns auf den Titisee-
mässigen Rummel ein - um festzustellen, dass es noch viel schlimmer ist, als befürchtet. Unmengen
von Leuten, die hier unterwegs sind, ein Krach, ein Geschrei, ein Irrenhaus.
Nur das El Tovar Hotel macht einen sehr edlen, gediegenen Eindruck. Vom Ambiente her spielt das in
der gleichen Liga, wie die Old Faithful Lodge in Yellowstone oder das Awanneh Hotel in Yosemite.
Blockhausstil, also viel Holz, aber dann alles sehr ge-
diegen und edel. Die Nacht kostet im Sommer auch nur
schlappe $300.
Dann kommt aber Andenkenläden, Kantine, die Bride
Angel Lodge, ein Buchladen, ein Laden mit Indianerge-
döns, Verwaltungsgebäude, kurz gesagt eine Rieseninf-
rastruktur, um der Menge an Leuten Herr zu werden.
Darüber kann man meckern, andererseits nutzen wir die
Buslinien, Parkplätze, Telefone usw. ja auch, also me-
ckern mit angezogener Handbremse.
Wir gehen weiter in Richtung Hopi Point. Wir wollten ursprünglich bis Hermits Rest laufen, aber ab
Hopi Point wird die Straße erneuert und so ist die Straße und der Trail "zum ersten Mal seit 75 Jahren"
gesperrt und zwar bis November 2008. Hmmm. Der Trail wird jetzt endlich etwas ruhiger, denn hier
gibt es keinen Individualautoverkehr mehr, sondern nur noch Shuttle Busse. das ist den meisten Leu-
ten natürlich zu aufwendig und so wird es "etwas" ruhiger. Wir finden endlich auch ein stilleres Pick-
nickplätzchen mit schöner Aussicht auf den Bright Angel Trail.
Wir gehen noch ein bißchen weiter auf dem Rim Trail, beschließen dann aber doch, den Shuttle Bus
zu nehmen, um langsam zurück zum Womo zu kommen. Bei dem frühen Start heute Morgen sind wir
jetzt doch langsam etwas kaputt. Am Womo gibt´s Cappuccino und eine Ruhepause in der Sonne. Wir
wollen uns den Sonnenuntergang vom Hopi Point aus ansehen und haben also für die Pause doch
2,5 Stunden Zeit.
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Zum Hopi Point wollen wir nicht wieder allzuviel
laufen, also fahren wir mit dem Womo bis zu
einem Parkplatz gegenüber der Bride Angel
Lodge. Jaja, die Naturliebhaber! Wir finden
noch einen Platz, der für das Womo lang genug
ist, obwohl die Parkplätze hier in der Gegend
eigentlich gar nicht für RVs gestattet sind, aber
wir riskieren es eben. Mit dem Shuttle geht es
dann zum Hopi Point. Leider sind hier jetzt
scheinbar dreimal so viele Menschen unter-
wegs, wie heute Mittag. Wir kommen um 18:15
am Hopi Point an, um festzustellen, dass wir
keine Minute zu früh gekommen sind. Einige
Fotografen haben sich schon gute Plätze am Rand gesichert und auch mir gelingt es "gerade noch"
einen guten Platz mit weiter freier Aussicht zu ergattern. Dank Andrea sind wir nach meinem Empfin-
den eigentlich viel zu früh gestartet, aber offensichtlich hatte sie Recht. Hier kommen durch die stän-
dig ankommenden Shuttles ununterbrochen neue Leute an, so daß am Viewpoint nach 15 Minuten
bestimmt 300-400 Leute stehen, die alle den Sonnenuntergang sehen wollen. Das ist ein Menschen-
auflauf, ein Sprachgewirr und ein Geschnatter hier, das ist einfach unglaublich.
Die untergehende Sonne bringt natürlich wunderschön die Farben der Felswände zur Geltung. Die
Schatten, die langsam aus der Canyon-Tiefe nach oben klettern machen im Kontrast mit den noch hell
von der Sonne beschienen Ecken diesen Abend zu etwas ganz besonderem. Sogar zwei Kondore
fliegen im richtigen Moment über die Meute, wie wenn sie bestellt worden wären. Einfach klasse.
Zum Abendessen gab es dann nur noch schnelle Spaghetti mit Tomatensoße.
Samstag, 17.Mai 2008, Grand Canyon, South Kaibab Trail
Für heute hatten wir uns vorgenommen, ein Stück weit den South Kaibab Trail zu laufen, einen Day
Hike zur Cedar Ridge, laut Ausschreibung in 3-4 Stunden zu bewältigen.
Wir beherzigen alle Ratschläge der Ranger und starten entspre-
chend früh: 5h (boah.) Wecker klingeln, warten (viel zu lange.) auf
den Shuttle, umsteigen am Information Plaza, und loslaufen um
7h. "It's a hard work here."
Laut Busfahrer wären vor uns schon 200 Leute unterwegs - wie-
viel Uhr ist es gerade?? Jedenfalls sind tatsächlich jede Menge
Menschen auf dem Trail, zum Glück verläuft es sich dann doch
noch ein wenig. Der Abstieg ist ziemlich steil mit vielen Serpenti-
nen, aber wunderschön. Es wird uns sehr schnell warm, und die
Aussichten in den Canyon sind geradezu berauschend. Immer
wieder andere Perspektiven und Farben, unglaublich beeindru-
ckend. Viel zu schnell eigentlich sind wir an der Cedar Ridge. Ein
kleines Plateau, mit Plumpsklo, aber ohne Wasser.
Auf einem Felsvorsprung haben wir ein bißchen Stille und Ruhe,
um den Canyon auf uns wirken zu lassen. Unterwegs treffen wir
einen netten Amerikaner, der unten im Canyon übernachtet. Hier
laufen eine Menge schräger Typen rum, von Amish People über
Sandalenträger bis zu Triatlethen…
Um 8h45 starten wir schon den Rückweg, es war ja von 2, 5 Stunden die Rede und es ist richtig heiß.
Wir haben noch viel Schatten auf dem Weg, trinken viel und sind schon nach einer Stunde wieder
oben. Ohne die Menschenmassen, die uns mittlerweile entgegenkommen, könnte es noch viel schö-
ner sein. Oben angekommen sprechen wir einen Mann aus Massachusetts, er ist heute früh um 5h
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am North Rim gestartet und in 4h20 Stunden rüber zur South Rim gelaufen, eine Gruppe von 120
Leuten, die dies jährlich veranstalten. Wahnsinn !
Da es ja noch früher Vormittag ist, suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen am Rim, um den Canyon
noch weiter genießen zu können. Zwischen Kaibab Trailhead und Yavapai Point finden wir es auch,
fahren dann am Mittag mit dem Shuttle zur Haltestelle El Tovar Lodge, um in der Nähe in der Öffentli-
chen Bibliothek ins Internet zu gehen, einmalig für 3$. Praktisch und billig.
Zurück mit dem Shuttle zum Campground, strecken wir erstmal die Füße in die Sonne und trinken
Kaffee.
Am Nachmittag spazieren wir nochmals zum Rim, es sind deutlich weniger Leute unterwegs, kaufen
noch etwas im Supermarkt und gehen zurück zum Campground.
Am Lagerfeuer spricht uns erst ein Kanadier aus Vancouver deutscher Abstammung an und erzählt
lange, dann ein Deutscher auf Reisen, der offenbar auch froh ist mal wieder so richtig erzählen zu
können. Heute ist "Talk"-Tag wie es scheint, vor allem ein wunderbarer Tag mit viel Sonne, blauem
Himmel und Eindrücken für die Ewigkeit.
Zum Abendessen gibt es Steaks vom Grill mit Gemüse.
Sonntag, 18. Mai 2008, Grand Canyon, Monument Valley
Für heute haben wir uns als Ziel das Monument Valley vorgenommen. Mit immerhin 250 km ein ganz
schönes Brett zu fahren. Bei wunderschönem Wetter verlassen wir den schönen Campground am
Grand Canyon. Noch schnell Ver-/Entsorgen und schon geht´s los. Wir nehmen den Rückweg über
den Ostausgang. Den einen oder anderen Viewpoint nehmen wir noch mit und genießen noch einmal
zum Abschied die tolle Aussicht in den morgendlich beleuchteten Grand Canyon. Als wir aus dem
Park heraus sind und auf der Straße nach Cameron zurückfahren "ruft" doch noch einmal der eine
oder andere Schmuckverkäufer am Straßenrand. Andrea ersteht einen wunderschönen Türkisanhä-
nger und ein kleines Geister abwehrendes Armband für Katja.
Der Weg über Tuba City in Richtung Kayenta ist immer noch genauso eintönig, wie wir ihn in Erinne-
rung haben. Endlose schnurgerade Straßen durch eine langweilige Gegend. Am Horizont Bergketten,
aber entlang der Straße nur Steine und niedrige Sträucher. Nach ca. 3 Stunden kommen wir in Came-
ron an. Wir sind auf der Suche nach einem "Tom Phillips", der geführte Touren ins Monument Valley
per Internet anbietet. Leider ist der nur über Handy oder P.O. Box erreichbar, so daß wir irgendwann
genervt aufgeben und direkt zum Monument Valley weiterfahren. Am Horizont tauchen immer mehr
der berühmten Felsdome auf, ein wirklich gigantischer Anblick - eine merkwürdige Laune der Natur,
die diese Felstürme hat entstehen lassen. Ja, das ist geologisch alles erklärbar, aber fantastisch ist es
doch.
Wir sind auf der Suche nach einem RV Park in Gouldings,
nicht weit entfernt vom Visitor Center. Denn CP gibt´s hier
nicht. Hier hat sich in den letzten 8 Jahren seit wir das letzte
Mal hier waren, einiges getan. Ein neues Visitor Center, was in
einigen Wochen eröffnet werden wird, ist an der Straßenkreu-
zung zum alten VC entstanden. Auch habe ich den Eindruck,
dass hier viel mehr Verkehr ist, als damals.
Gouldings besteht praktisch nur aus einer Lodge, einer Tank-
stelle, einem Health Care Ding und einem RV Park, den wir
ansteuern. Wir gingen ja davon aus, dass es hier teuer ist,
aber $ 48 ist echt zornig. Das Personal ist auch erstmal ganz
schön motzig, wie die Navajo nun mal so sind, und erst auf er-
neutes Nachfragen bekommen wir eine vernünftige Full
Hookup Campsite angeboten. Nach ein bißchen Rumflachsen
tauen die Angestellten dann langsam auf. Der eine recht indi-
anisch aussehende Kassenwart mit dem ungewöhnlichen Namen Felix hat deutsche Großeltern,
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schon komisch. Wir buchen bei ihm eine 3 ½ Stunden Tour ins Monument Valley, die um 3:45 be-
ginnt. Wir werden pünktlich abgeholt und an der Lodge mit einigen anderen Fahrgästen in einen offe-
nen Pick up geladen und es geht los.
Das Wetter ist zwar für Fotografen nicht unbedingt
ein Traum, weil einfach immer wieder viele Wolken,
die Sonne verdecken, aber wir sind ja nicht nur
zum Fotografieren da, sondern wir wollen ja auch
das Valley sehen. Wir lernen schon beim Einstei-
gen Tanja und Mario kennen, die aus der Nähe des
Edersees kommen. Sie sind mit ihrer Art und ihrem
Humor schon ziemlich unsere Wellenlänge. Die
Fahrt geht ziemlich abenteuerlich durch tiefen Sand
und über die bereits bekannte Schotterpiste ins
Valley. Der Navajo Fahrer erklärt viel über seine
Flüstertüte; Aber wir verstehen bei seinem
Genuschel nicht mal die Hälfte. Aber immerhin bekommen wir einen inbrünstigen Navajo Gesang von
ihm geliefert, eine Musikstück, das er von seinem Großvater gelernt hat. Kommt aber, obwohl er es
sicher gut meint und er auch sicher stolz auf seinen Gesang ist, etwas komisch und unangebracht rü-
ber bei dem Geplärr über den Lautsprecher.
Unterwegs gibt es immer wieder sogenannte Foto Stops. Wir kommen wirklich in die hinterletzten
Ecken des Valley, sehen neben den bekannten Felstürmen auch einige Arches und sogar in einer
kleinen Ecke unsere erste kleine Klapperschlange, die wir selbst niemals gesehen hätten. Die Fahrt ist
zwar interessant, aber nach 3 Stunden haben wir ehrlich gesagt auch genug. Für mich war die Fahrt
nicht ganz der Genuss, den wir bei unserem ersten Besuch hier noch hatten, ich fühle mich durch den
Zeitplan der geführten Tour doch etwas gedrängelt. Ich hätte lieber auf die eine oder andere Felswand
verzichtet zugunsten etwas mehr Ruhe und richtig Gucken, Genießen, Fotografieren, aber es war
auch so sehr eindrucksvoll. Das nächste Mal machen wir das hier einfach mit einem eigenen Allrad -
wenn das dann überhaupt noch geht.
Zurück am Visitor Center sehen wir dann den Stellplatz für Womos, der für einen perfekten Sonnenun-
tergang vor dem Valley sicherlich toll gewesen wäre, aber wir haben uns nun mal für den RV Park
entschieden und genießen auch das unbeschränkte Duschen im eigenen Womo. Tanja und Mario
kommen nach Duschen und Essen noch auf zwei Bier vorbei und wir klönen noch bis um 0:30 vor
dem Womo, es ist wunderbar warm dafür, genau passend.
Abendessen: Pizza aus dem Tiefkühlschrank.
Montag, 19. Mai 2008, Monument Valley, Mesa Verde
Andrea wacht wieder mal viel zu früh auf und nutzt die Zeit, um der Münzwäscherei des RV Parks ei-
nen Besuch abzustatten. Ich mache in der Zwischenzeit Frühstück und wir können einen der wenigen
Morgen mit T-Shirt und kurzen Hosen draußen in der Sonne genießen. Es wird nämlich schnell ziem-
lich warm. Die Holländer, die hier als Gruppe den halben Platz belegt haben und in einer Art Rallye
unterwegs sind, sind schon fast alle wieder unterwegs als wir uns dann auch endlich losmachen.
Unser Ziel für heute ist Mesa Verde in Colorado, ca. 250
km entfernt. In Mexican Hat, dem ersten Ort nach dem
Monument Valley, finden wir wieder das Motel, in dem wir
früher schon übernachtet haben. Auch tanken wir und te-
lefonieren mal mit zuhause.
Nach Mexican Hat wird es dann wieder richtig eintönig.
Über Bluff, Montezuma Creek nach Cortez ist es richtig!!
langweilig. Das Ganze wird nur durch einige Besuche bei
Schmuckhändlern unterbrochen. Mittags gegen 13:00 Uhr
suchen wir bei Cortez, einer vergleichsweise großen
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Stadt mit Geschäften, Cafés und allem was dazugehört nach dem Campground im nahegelegenen
State Park bei Mesa Verde. Wir werden auf eine Schotterpiste geleitet, um nach ewig langer holpriger
Fahrt ins Niemandsland feststellen zu müssen, dass der gesucht State Park Campground bereits voll
ist.
Also fahren wir zurück zum Mesa Verde NP, um uns den CP dort anzuschauen. Am Parkeingang er-
fahren wir, dass es dort sogar noch freie Plätze gibt. Wir bekommen einen freien Platz für $26 - ganz
schön happig dafür, dass es keinen Komfort gibt, aber für heute ist es genug Fahrerei und wir nehmen
den Platz.
Der Park selbst ist ziemlich unspektakulär. Er lebt ausschließlich von den Anazazi Ruinen, die Ge-
gend selbst gibt nichts her. Im Gegenteil, hier ist durch einige große Brände in den letzten 50 Jahren
nahezu alles verbrannt, nur tote Bäume, soweit das Auge reicht.
Die Anfahrt ist übermäßig lang, aber wir buchen eine Ranger Guided Tour
für $3 pro Nase. Wir haben Glück. "Unser" Ranger, ein ehemaliger Schul-
lehrer aus Alaska, entpuppt sich als echter Entertainer. Er erklärt alles am
Balcony House mit so viel Humor und Anekdoten, dass die Tour richtig
Spaß macht. Ursprünglich waren zwar über 30 Teilnehmer angekündigt
aber am Ende ist die Gruppe nur ca. 12 Leute groß, so dass das Ganze
viel Spaß macht.
Nach der Tour besuchen wir auch noch das Spruce House, ein paar Km
entfernt, dass man auch selbst besichtigen kann. Andrea ist schon zu
ausgelaugt, um noch mal den kurzen Weg ins Tal runter mitzugehen,
aber als Fotomotiv ist diese Ruine hier wirklich gut geeignet.
Zum Abendessen gibt es Hühnergeschnetzeltes mit Gemüse und Reis…
und das Ganze im Freien und bei T-Shirt Wetter im Bear Country
Dienstag, 20.Mai 2008, Mesa Verde, Durango, Silverton, Ouray
Am Morgen wird es dann doch noch etwas frischer und ich brauche wieder die dicke Decke. Bis wir
fertig sind, dauert mal wieder, und es ist nach der Versorgung halb neun. Durango, 20 Meilen entfernt,
verdankt ebenso wie Silverton weitere 59 Meilen entfernt, seine Entstehung vor über hundert Jahren
den gold- und Silberfunden in den San Juan Mountains. Heute zählt die Stadt 12.500 Einwohner und
ist mal wieder ein richtiger Ort mit Geschäften, Restaurants etc. Detlef hatte sich mehr von der "Old
Town" erhofft, sollte inzwischen wissen, dass dies nicht das Gleiche wie bei uns ist…
Wir verdaddeln viel Zeit mit der Suche nach Propangas, die Angaben der Angestellten sind leider
falsch. Noch ein Einkauf im Weinladen und im Biomarkt, in dem ich endlich mal andere Sachen be-
komme, lecker ! Laktosefreie Sour Cream Joghurt, Käse, Salami, Baguette…
Sogar Handyempfang haben wir, sprechen kurz mit Katja und mit Alex. Beide freuen sich sehr auf un-
sere Rückkehr, wir sehen das mit gemischten Gefühlen, logisch.
Bis wir aus Durango kommen, ist es schon
fast 12h. Der sogenannte Million Dollar High-
way Richtung Silverton macht seinem Namen
alle Ehre, es geht rasch höher und es liegt
noch viel Schnee. Richtiges Bergpanaroma,
Kontrastprogramm pur. Die Vegetation ist al-
lerdings noch weit zurück, kaum dass die
Bäume Knospen zeigen. Entlang dieser
Strasse sind noch Überreste der Schürfaktivi-
täten früherer Zeiten zu sehen, verfallene Mi-
nen, Schächte, Geröll und altes Gerät.
Wir können kaum glauben, das hier so viel
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Schnee liegt, laufen wir doch in kurzen Hosen und T-Shirt herum. Nach der Passhöhe am Molas Paß
mit 10899ft machen wir Pause und ein schönes Picknick mit unseren frischen Einkäufen.
In Silverton, einer ehemalige Silberminenstadt auf 2700m Höhe, gibt es ebenfalls auf Wildwest Look
gemachte Häuser. Durch die bekannte Durango-Silverton Railroad fallen hier täglich Hunderte Touris-
ten für ein paar Stunden ein, danach schließen die Geschäfte offenbar wieder. In einer Trading Post
erstehen wir noch eine wunderschöne Gürtelschnalle für Detlef und einen Onyxanhänger für mich.
Hier ist es zwar teurer als an der Navajo Ständen, aber immer noch billiger als bei uns.
Die Railroad ist eine nostalgische Eisenbahn mit
Dampflok, die sich in der Saison die Berge zwischen
Durango und Silverton hochschraubt. Für teuer Geld
können die Touris u.a. in offenen Waggons die einfa-
che Strecke in 3,5 Stunden hochfahren, in Silverton
Geld ausgeben und wieder 3,5 Std. zurückfahren. Na
ja….hörte sich vorab besser an, als nun vor Ort gese-
hen. Ich bin froh, es nicht gebucht zu haben.
Lustigerweise werde ich aus dem vor der Abfahrt ste-
henden Zug von zwei Leuten angesprochen: zwei
Deutsche die auch gestern Nachmittag beim
Rangerwalk in Mesa Verde dabei waren. Die Welt ist doch wirklich ein Kaff!
Nach unserm Bummel durchs Städtchen fahren wir weiter nach Ouray, hoffen dass es dort in der
Nacht weniger kalt sein wird. Die Bergseen haben hier noch Eis an den Rändern. Der höchste Paß,
Red Mt., hier hat immerhin 11075ft.
Das Städtchen in einem Talkessel soll laut Reiseführer eines der hübschesten Gebirgsstädtchen der
USA sein. Na ja, es ist nett, aber da haben wir doch
andere Maßstäbe.
Ebenfalls laut Reiseführer gibt es kurz vor Ouray einen
NF Campground Amphitheatre. Den gibt es auch, er ist
aber noch geschlossen. Die Campgrounds im Ort sa-
gen uns nicht so zu, und so bleiben wir auf einem KOA
Campground ein paar Meilen nördlich von Ouray. Für
38 $ mit Hookup nicht gerade billig, aber ganz nett ge-
legen. Zumindest ist es hier grüner, ruhig und wieder
warm. Der Platz ist auch nur wenig besucht, hier ist
noch keine Saison. Sogar freies Wifi haben wir hier.
Wir können lange draußen sitzen und grillen, der drehende Wind läßt aber alles wieder nach Rauch
stinken. Die Steaks mit Ofenkartoffeln, Sauerrahm und Salat schmecken aber sehr lecker.
Mittwoch, 21. Mai 2008, Black Canyon of the Gunnison
Nach ruhiger, nicht zu kalter Nacht frühstücken wir bei wunderbarem Sonnenwetter. Wir sind schein-
bar spät, denn die ersten Nachbarn sind schon weg. Nachdem wir unseren ganzen Hook up Kram
versorgt haben, ziehen auch wir wieder los.
Als Ziel haben wir uns heute den Black Canyon of the Gunnison ausgesucht. Dazu müssen wir ein
Stück weiter nach Norden fahren. Die nächste größere Stadt in der Nähe ist Montrose. Hier haben wir
sogar mal kurz Handy Empfang. Wir schauen kurz bei Walmart rein, um eine weitere Reisetasche zu
kaufen, für die ganzen Mitbringsel. Wir sind aber leider erfolglos.
Also nutzen wir lieber das Wetter und fahren weiter. Es geht rechts ab in Richtung Cimarron und dann
noch mal links in Richtung Black Canyon. Hier geht es wieder ganz schön steil nach oben bis auf
8300ft.
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Die freundliche Rangerin am Eingang erzählt uns, dass es auf dem Park Campground noch freie Plät-
ze gibt. Wir schauen uns deshalb als ersten des CG an, um uns einen der noch freien Platz zu si-
chern. Hier gibt es drei große Loops, von denen eine gesperrt ist, in der nächsten für full hook ups $
18 aufgerufen werden. Wir entscheiden uns spontan für den dritten "normalen". Wir finden und reser-
vieren mit unseren $12 im Umschlag per Selbstregistrierung einen Platz. Dann fahren wir weiter in
Richtung Canyon und Visitor Center.
Die Aussicht in den Canyon ist sehr beeindruckend. Ja, wir haben ja jetzt einige Canyons gesehen,
aber letztendlich sind sie dann doch immer wieder anders. Der Black Canyon ist durch Erosion des
Gunnison River entstanden. Heute sind nur noch ca. 20 Meilen zu besichtigen bzw. sind der Park.
Weitere 60 Meilen oberhalb sind durch mehrere hintereinandergeschaltete Stauseen verschwunden.
Der noch sichtbare Teil besteht aus sehr dunklem Gestein, was dem Canyon auch seinen Namen ge-
geben hat. Die Höhenunterschiede zwischen Canyon-Rand und Fluß betragen bis zu 700 Meter. Die
Stromschellen des Gunnison River kann man bis oben rauschen hören. Als Wanderweg kann man mit
Permit bis runter an den Fluß gehen, oder mehrere Kurzwege an die verschiedenen Aussichtspunkte
entlang des Canyon Rim unternehmen. Aufgrund der Bärenwarnung, des sich langsam zuziehenden
Himmels und der allgemeinen Schlappheit der Urlauber entschließen wir uns für die Touristentour,
nämlich mit dem Auto die einzelnen Aussichtspunkte abzufahren.
Die Aussichten sind auch sehr spektakulär. Das
schroffe Felsengestein fällt sehr steil ab in die Tiefe.
Wenn man es nicht so mit der Höhe hat, kann das
schon ein kribbelndes Gefühl erzeugen. Letztendlich
wiederholen sich die einzelnen Aussichtpunkte aber in
ihrem Angebot, so daß wir um 14:00 Uhr eigentlich
schon "durch" sind.
Wg. des mittlerweile ziemlich zugezogenen Himmels
zieht es und langsam auf unseren Campground, zu-
mindest, um einmal die Entwicklung des Wetters ab-
zuwarten. Der Weg zurück ist ja auch nicht weit. Da
es dazu auch noch unangenehm windig geworden ist, so daß der
Wind ziemlich heftig über den Campground bläst, hat es wohl alle
anderen Camper verscheucht. Wir sind die letzten hier oben.
Beim Gedanken an die stürmische Nacht, die uns hier eben wohl
erwartet mit wohl wieder ziemlich tiefen Temperaturen entschlie-
ßen wir, auf die bereits gezahlten $12 für die Campsite zu ver-
zichten und lieber etwas mehr in tiefere Gefilde zu wechseln.
Dabei zieht es uns nach Cimarron und weiter entlang der ver-
schiedenen Stauseen des Gunnison in Richtung Osten. Die ersten Campgrounds sehen alles andere
als einladend aus. Sie sind schlicht völlig verwaist und das Wetter ist auch nicht besser. Also immer
weiter nach Osten. Am Ende stehen wir an der Elk Creek Marina der Curiane Recr.Area für weitere
12$ auf einem Parkplatz, der als Campground ausgewiesen ist. Ja, jede Campsite hat ihre Feuerstelle
und Ihre Sitzgruppe, aber es ist trotzdem nur ein Parkplatz. Platz gibt es mehr als genug, aber das
Wetter ist wenigstens etwas für uns. Die Regenwolken, die uns in den Bergen noch verfolgt haben,
haben hier ein bißchen Platz für ein paar Sonnenstrahlen gelassen, so daß wir sogar einen kleinen
Spaziergang am Seeufer entlang wagen. Der Wind pfeift uns hier aber auch ordentlich um die Ohren.
Zurück am Womo verbringen wir die Zeit mit lesen und dösen.
Abendessen: Nudeln mit Hackfleischsoße
Donnerstag, 22. Mai 2008, Gunnison, Cripple Creek, Colorado Springs
Über Nacht ist es am Seeufer ganz schön kalt geworden. Um 7:00 Uhr sind es lediglich 7 Grad C im
Womo. Wir verbraten ganz schön was an Gas, um aufzuheizen. Glücklicherweise hat es wohl nicht
gefroren und uns auch keine Erfrierungsschäden am Womo verursacht. Das ganze heißt übrigens
Sommerurlaub!!
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Nach dem Frühstück geht es weiter über Land Richtung
Denver, obwohl der Weg über die I-70 schneller gegangen
wäre. Wir haben aber noch zwei volle Tage Zeit, um nach
Denver zu fahren, also lieber durch die Berge. Und die sind
heute Morgen ganz schön gebeutelt worden, denn es hat
wohl noch mal geschneit. Überall liegt frischer Zucker auf
den Gipfeln und sogar den Bergen "in der zweiten Reihe".
Es ist heute Morgen in dieser Höhe hier ganz schön frisch.
Wir kommen immer entlang der verschiedenen schon ges-
tern erwähnten Stauseen nach Gunnison, einer kleinen
Provinzhauptstadt. Jedenfalls gibt es hier viele Geschäfte, offenbar etwas Tourismus, aber auch jede
Menge Einheimische. Gunnison ist Verwaltungssitz von Gunnison County, liegt rund 200 km südwest-
lich von Colorado Springs und ist mit rund 5.300 Einwohnern an den südlichen Ausläufern der West
Elk- und Elk Mountains in einem Umkreis von etwa 80 km die größte Wohnsiedlung.
Im Vorbeifahren sieht Andrea einen Laden mit "Western-Zubehör" in den wir unbedingt noch mal rein
müssen. Mit dem Ergebnis: Andrea und Detlef haben jeder einen neuen Hut bekomme !! Wenn das so
weitergeht, bringen wir noch Pferde und vielleicht eine ganze Ranch mit …
Und weiter geht es nach Osten. Es geht immer höher die Berge rauf, der Schnee kommt immer tiefer
und ich habe das Gefühl, dass die Straße an der einen oder anderen Stelle vielleicht glatt sein könnte.
Das ist aber Quatsch, so kalt ist es trotz der restlichen Schneeflecken nicht mehr. Der höchste Punkt
heute liegt auf über 11.000 ft. Als Ziel haben wir uns den Ort Cripple Creek vorgenommen, einer Tou-
ristenstadt, die viel von ihren seit 1991 legalisierten Casinos lebt. Der Ort liegt auf 2894 Meter und
macht einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Es sind noch keine Touristen da, also ist alles
so ziemlich tot. Bei Wikipedia klingt das etwas anders:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cripple_Creek
Auf der Straße ist kein Mensch zu sehen, sieht alles ziemlich tot aus. Nun ja, wir haben in einem der
Casinos unser übliches Tageslimit von $10 pro Person verspielt, diesmal leider ohne zu gewinnen.
Hier ist irgendwie alles blöd. Bei der Anreise nach Cripple Creek haben wir einen Campground gese-
hen, der uns aber auch nicht unbedingt zurückzieht.
Wir investieren also noch mal eine Stunde Fahrt nach Osten in Richtung Colorado Springs. Im dorti-
gen "Garden of the Gods" soll es eine Art Vorgeschmack auf die Landschaften des Colorado Plateaus
geben, außerdem liegt das ganze erheblich tiefer und hilft uns
dadurch etwas bei unseren Bedenken bzgl. des kalten nächtli-
chen Wetters. Der Campground "Garden of the Gods" ist ein
Riesenstellplatz, proppevoll, erinnert uns sehr an italienische
Verhältnisse, brrr, so dass wir uns noch mal auf die Suche
nach einem weiteren ausgeschilderten Platz machen. Wir
kommen bei Regen dort an. Die Dame an der Rezeption läßt
uns durch ihre Freundlichkeit gar keine andere Wahl. Wir blei-
ben auf einem zwar an der Straße gelegenen, aber deutlich
kleineren und ruhigeren Platz mit vollem Hook up für $31.
Als endlich das Womo steht und auch das Essen fast fertig ist, kommt sogar wieder die Abend sonne
raus und versöhnt uns etwas mit dem ein bißchen verplemperten Tag.
Abendessen: Nudelsalat mit Chicken Wings aus dem Eisschrank
Freitag, 23.Mai 2008, Colorado Springs, Garden oft the Gods, Denver
Unser letzter WoMo Tag ! Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell, und ich bin schon traurig, das Wo-
Mo abgeben zu müssen, bzw. dass das Urlaubende naht. Ich will nicht schon wieder Alltag haben.
Nach dem üblichen Morgenprocedere heute früh war es selbst hier richtig kalt (im WoMo 7 Grad). Wir
wollen uns noch den nahen Garden of Gods ansehen. Wir haben zwar schon gelesen, das sei mehr
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so für "Beginners" als für Heimkehrer, aber was sollen wir den ganzen Tag machen? Nach Denver
sind es nur noch 120 km.
Erst einmal gestaltet sich die Anfahrt umständlich,
weil schlecht ausgeschildert. Bis zum Visitor Cen-
ter muß man einmal durch den ganzen Park,
dann kann man einen relativ kurzen Loop abfah-
ren. Ganz nette rote Felsen, für einen städtischen
Park sehr ansehnlich. Aber schon viel zu viele
Leute, Memorial Day Weekend läßt grüßen…
Anschließend fahren wir noch kurz durch die
"Historic City" von Manitou Springs, eine übliche
Touristenstrasse. Navigeführt suchen wir noch nach einem Western Store in Colorado Springs, 20 km
entfernt auf der ohnehin geplanten Route. Dort wird Detlef fündig und kauft 3 Westernhemden. Noch
meine Haarpflege von Aussies im WalMart, die gibt es bei uns leider nicht, und ich benutze sie seit
Jahren gerne. Hoffentlich werden wir mal nicht vom Zoll kontrolliert…
Weiter auf der Autobahn Richtung Denver sind schon einige Staus in beiden Richtungen entstanden,
Memorial Day…
Um ca. 16h sind wir am Cherry Creek State Park in
Denver. Vorgestern Morgen dachte ich beim aufwa-
chen, dass wir lieber mal anrufen sollten, da wir hier
die letzte WoMo Übernachtung angedacht hatten.
Glücklicherweise haben wir den letzten Platz bekom-
men, da jemand gerade storniert hatte!
Gleich neben unserem Platz, Site 50 mit Full Hook Up
für 18$, lernen wir durch ihre Hunde unsere Nachbarn
Doug, Joanne und Annie kennen. Netter Smalltalk, das
können viele Amis so viel lockerer als Deutsche.
Leider müssen wir dann doch packen, es ist immer
mehr als auf der Hinreise. Dabei will ich morgen doch noch shoppen, REI ruft ganz laut! Ein paar der
Utensilien geben wir an die Nachbarn weiter, aber unsere Überdecken will ich mitnehmen, Für spott-
billige 10$ haben wir eine weitere Reisetasche erstanden.
Ein letztes Abendessen, Spaghetti Bolognese, dann war's das.
Auf die letzten Tage in Denver könnte ich nun eigentlich verzichten, das hätten wir anders buchen
müssen.
Immer noch: Memorial Day, boah !
Samstag, 24. Mai 2008, Denver
Das letzte Frühstück im Womo. Um 7:30 fahren wir schon los. Als erstes geht es zu Motel 6, um
schon mal das Gepäck loszuwerden. Dann wird das Übernehmen des Autos etwas einfacher, wenn
wir nicht so viel Gepäck schleppen müssen. Um 9:00 Uhr sind wir
dann bei Roadbear. Viel zu früh. Leider haben wir keine Tanke
mehr gefunden, die Propan-Refills anbietet.
Naja, Roadbear berechnet normalerweise 20$ Handling Fee, die
uns aber heute großzügig erlassen werden. Die Inspektion ergibt
keine Beanstandungen, Gott sei Dank, und so sind wir dann doch
recht entspannt. 119$ zahlen wir noch für Mehrkilometer, wir hat-
ten 2500mi vorgebucht, 2750 sind wir gefahren. Auch der Shuttle
zum Flughafen, wo wir das Auto übernehmen, geht eine Stunde
früher als geplant. Wir bekommen einen Chevi mit merkwürdigem
USA "Southwest" Mai 2008
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Retro-Design, aber der fährt sich eigentlich ganz gut.
Für heute ist Shoppen angesagt. bei schönem Wetter geht es zuerst zu REI in Downtown. Den Laden
kennen wir ja schon aus Seattle, aber es ist doch wieder beeindruckend, wie groß hier die Läden sind.
REI ist in einem ehemaligen Backstein-Fabrikgebäude untergebracht, drei Etagen und es gibt alles,
ALLES. Andrea kauft einige Klamotten, ich brauche wieder meinen obligatorischen Bildband. Dann
geht es weiter durch mehrere Shopping Malls, die quer über Denver und Umgebung verteilt sind Die
Kreditkarte ächzt!! Für Katja Schuhe, für Andrea Hosen, für Detlef Jeans, preislich lohnt sich das wirk-
lich.
Der eindrucksvollste Laden ist "Outdoor World" mit vielen Tierdekorationen, riesiger Verkaufsfläche
und Trubel ohne Ende. "Welcome Hunters, Fishermen and all other liars"
Zurück im Hotel wartet noch die Wäsche und das Abendessen im gegenüberliegenden Diner. Schla-
fen wird schwierig, weil sich das Fenster nicht öffnen läßt - in keinem Raum übrigens. Keiner weiß,
warum?? Wifi geht auch nicht wie beworben, also Motel 6 hat einen Kunden verloren.
Sonntag, 25. Mai 2008, Red Rock Canyon, Golden, Black Hawk
Heute wollen wir noch einmal das schöne Wetter nutzen, um etwas in der Umgebung von Denver an-
zusehen. Unser erstes Ziel liegt im Westen, der Red Rock Canyon. Eigentlich ist es nur eine kleine
Feldformation aus rotem Sandstein. Bemerkenswert ist das Amphitheater, dass
hier 1937 in den roten Fels gebaut wurde. Wenn man in Richtung Bühne
schaut, kann man weit im Hin-
tergrund, die Skyline von Den-
ver sehen. Hier haben sich viele
Freizeitsportler zu ihren mor-
gendlichen Übungen getroffen.
Hier joggt man nicht in der
Landschaft, sondern an der
Straße entlang oder, wie hier,
auf den Rängen des Amphithea-
ters. Die Amis sind komisch.
Das nächste Ziel ist das Heritage Square, eine künst-
liche Vergnügungsstadt im viktorianischen Stil, ein
bißchen Disney World. Das komische ist, dass noch alles geschlossen ist, wir scheinen wirklich die
ersten Besucher um 10:30 Uhr zu sein. Die vielen Autos, die auf dem Parkplatz stehen, sind schein-
bar nicht von Besuchern. Nach einer Viertelstunde sind wir wieder weg, das ist alles merkwürdig hier.
Weiter geht es in Richtung Golden. Hier gibt es zwei bemerkenswerte Dinge, einerseits die Brauerei
des bekannten Coors Biers und auf dem Lookout Mountain das Grab von Buffalo Bill. Der Weg dorthin
ist allerdings sehr langwierig, kurvenreich bergauf und offensichtlich beliebt bei Freizeit-Radlern, die
allen den Berg raufhecheln. Das Buffalo Bill Museum sparen wir uns, aber das Grab müssen wir na-
türlich sehen. Dann geht es den langen Weg wieder runter.
Von Golden geht´s weiter nach Black Hawk, einer Casino Stadt im Clear Creek Canyon. 15 km eine
kurvenreiche Straße entlang. Im Clear Creek neben der Straße tummeln sich Kajak-Fahrer auf dem
lebhaften Wasser, toll. Black Hawk entpuppt sich als genauso seelenlos, wie Cripple Creek. Außer
Casinos gibt es wirklich NICHTS, unglaublich. Andrea beweist aber wieder einmal ihr Spielerglück und
gewinnt $20, immerhin den Einsatz, den wir in Cripple Creek verloren haben.
Zurück nach Denver. Wir wollen wenigstens mal nach Downtown, nachdem wir jetzt ein paar Tage die
Skyline von weitem gesehen haben. Dort gibt es die Einkaufsstraße, die 16th Street, eine große Fuß-
gängerzone mit Geschäften, Cafés und Restaurants. Na ja, es ist letztendlich, wie in allen Großstäd-
ten Amerikas und der Welt. Starbucks, Kneipen, ein paar Giftshops und ein paar Läden haben geöff-
net, obwohl es von außen immer geschlossen aussieht. Noch ein paar T-Shirts, Gürtel, Hosen, etc.
Gegen 16:00 Uhr geben wir auf. Wir sind platt vom Laufen, bummeln, Zeitverplempern. Zurück im Ho-
tel noch mal Wäsche, noch mal Abendessen im Diner. Einerseits sind die letzten Tage streßfrei, aber
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gleichzeitig auch ein bißchen verschwendete Zeit. Die Wahrheit liegt vielleicht dazwischen. Morgen
geht es nach Hause.
Montag, 26. Mai 2008, Heimreise
Heimreise…dennoch freue ich mich sehr auf Katja und Chewy!
Nach dem Frühstück im Village Inn packen wir nochmals um, mittlerweile haben wir 4 Taschen. Wenn
das mal gut geht.
Wir stellen wieder mal fest, daß wir einfach schon zu sehr Womo verwöhnt sind. Hotelleben mit Essen
gehen müssen, ist definitiv nichts mehr für uns.
Im so tollen Motel6 Zimmer läßt es sich auch nicht bis Mittag aushalten, obwohl ich wieder mal seit 5h
wach bin. Die amerikanischen Fernsehsender sind auch nicht besser geworden.
Wir fahren noch mal in Detlefs Lieblingsladen, OutdoorWorld, denn wir haben ja noch so viel Zeit. Un-
ser Flug geht erst um 17h45. Noch ein T-Shirt, ein Hundespielzeug für Chewy, Starbucks…Macys,
JC Penny…es ist ein Kreuz, man könnte sich hier dumm und dämlich kaufen.
Am Flughafen geht alles wieder schnell. Autoabgabe, Shuttle, Check In bei Lufthansa, Presidential
Club, das Pendant zur Business Lounge in Frankfurt. Allerdings können sie sich davon einiges ab-
schneiden, jammern auf hohem Niveau eben.