12
1 Müller & Sohn Marktbericht 8 MARKTBERICHT 01.2013 MARKTBERICHT 04.2015

Marktbericht 201504 2

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Marktbericht, Wirtschaft

Citation preview

Page 1: Marktbericht 201504 2

1

Müller & Sohn Marktbericht

8

MARKTBERICHT

01.2013

MARKTBERICHT 04.2015

Page 2: Marktbericht 201504 2

2

Müller & Sohn Marktbericht

DIE WELTWIRTSCHAFT � Aus den USA ist nichts Großes zu erwarten Die Konjunktur in den USA hat sich zuletzt wieder stark abgekühlt, das Wachstum legte im ersten Quartal 2015 auf das Jahr hochgerechnet nur um dünne 0,2 Prozent zu. Das entspricht praktisch einer Stagnation und markiert den schwächsten Zuwachs seit einem Jahr. Im vierten Quartal 2014 hatte die weltgrößte Volkswirtschaft aufs Jahr gerechnet noch um 2,2 Prozent zugelegt und im dritten Quartal 2014 lag die Rate sogar bei 5 Prozent. An den Märkten herrscht die Meinung vor, dass das erste Quartal kein zutreffendes Bild von der Stärke der amerikanischen Wirtschaft zeichnete und die Zahlen womöglich viel schlechter sind, als es die tatsächliche Lage ist. Grund für die schlechte Entwicklung dürften das schlechte Wetter im Winter und zahlreiche Hafenstreiks sein. Die amerikanische Notenbank Fed nimmt die schwachen jüngsten Daten wohl zur Kenntnis, lässt sich aber davon nicht so stark beeindrucken, wie es viele Beobachter erwarteten. Derzeit gibt es für die Notenbank keine Eile, die eingeschlagene Nullzinspolitik zu beenden. Viele Geldmarktexperten rechnen daher damit, dass die Fed die Zinswende hinauszögert, um die Wirtschaft nicht weiter abzuwürgen. Inzwischen leiden viele US-Unternehmen verstärkt unter dem starken US-Dollar. Die Produkte der US-Unternehmen verteuern sich dadurch auf den Weltmärkten und ihre im Ausland erwirtschafteten Einnahmen verringern sich bei der Umrechnung in Dollar. Ob und wann die US-Wirtschaft für eine Erhöhung der Leitzinsen reif genug ist, darüber muss weiter gerätselt werden. Manche Analysten sehen eine Veränderung der Zinspolitik der Fed im Sommer, andere erst im Herbst 2015. Die Frage nach dem Zeitpunkt des Ausstiegs aus der Niedrigzinspolitik der US-Notenbank Fed beschäftigt vor allem die Anleger.

Page 3: Marktbericht 201504 2

3

Müller & Sohn Marktbericht

EUROPA � Der Euro vor dem Ende der Abwertung Der Euro-Kurs zeigte sich im April stark und machte gegenüber dem US-Dollar wieder Boden gut. Zwischenzeitlich stieg der Kurs auf 1,116 Dollar und somit auf den höchsten Stand seit Anfang März. Vor einigen Tagen lag der Kurs noch bei 1,06 Dollar. Es hat den Anschein, al ob die wirtschaftlichen Kraftgefüge zwischen Europa und Amerika sich wieder verschoben haben. Grund für diese Annahme bietet die Veröffentlichung der jüngsten Daten zum amerikanischen Bruttoinlandsprodukt, das im ersten Quartal nur wenig stieg. Weitere Anzeichen sind die Zunahme der Kreditvergaben im Euro-Raum sowie das Nachlassen des Deflationsdrucks in Europa mit der Stabilisierung des Ölpreises. Im April betrug die Inflationsrate 0 Prozent und somit ist das Preisniveau nach vier Monaten erstmals nicht mehr gesunken. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lag die Inflationsrate mit 0,7 Prozent noch einmal deutlich höher. Es gibt weitere Meldungen, die inzwischen ein leicht positiveres und hoffnungsvolleres Bild für Europa zeichnen. Die Zahl der Arbeitslosen ist im April gegenüber März zwar nur um 0,2 Prozent gesunken, doch aktuell liegt sie um 3,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Spanien verzeichnete das stärkste Wachstum seit Ende des Jahres 2007 und erreichte im ersten Quartal 2015 ein Wachstum von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Anleger sind insgesamt skeptisch, was die Konjunkturentwicklung in der Eurozone betrifft, denn zuletzt hat sich im April 2015 die Stimmung in der Industrie der Eurozone verdunkelt. Die Einkaufsmanagerindizes zeigten für Länder wie Italien und Spanien zwar ein robustes Wachstum, doch in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, Frankreich, signalisiert der Indikator hingegen einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.

Page 4: Marktbericht 201504 2

4

Müller & Sohn Marktbericht

� Großbritannien vor der Wahl Nur noch wenige Tage bis zu den Wahlen in Großbritannien (07.05.15) und das Rennen ist völlig offen. Eine schnelle und reibungslose Regierungsbildung nach den Parlamentswahlen ist allerdings keineswegs sicher. Seit Wochen ist ein möglicher Regierungswechsel das große Thema in Großbritannien und auch die Anleger in London sind nervös und fürchten sich vor dem Wahltag am 7. Mai vor Wechselkursschwankungen. Am Devisenmarkt, der als sensibles Stimmungsbarometer gilt, stellen sich die Marktteilnehmer auf turbulente Wochen im britischen Finanzzentrum ein. Zuletzt erreichten die Kosten für kurzfristige Absicherungsgeschäfte gegen Wechselkursschwankungen des britischen Pfundes rund um den Wahltermin den höchsten Stand seit vier Jahren. „Europa“ ist mit das beherrschende Thema im Wahlkampf. Der Ausgang der diesjährigen Wahl gilt als der unvorhersehbarste seit vielen Jahren und könnte deutlich wirtschaftliche Implikationen für Europas zweitgrößte Volkswirtschaft haben. So hat der amtierende konservative Regierungschef David Cameron im Fall seiner Wiederwahl einen Volksentscheid über den Austritt des Landes aus der Europäischen Union angekündigt und hofft damit im Wahlkampf zu punkten. Als weiteres wirtschaftliches Risiko könnte der Ausstieg der Briten aus der EU zu einer Abspaltung Schottlands führen, denn in Schottland haben die Bürger mehrheitlich für die EU gestimmt. Ein vom europäischen Kontinent isoliertes Großbritannien müssten die Briten vermutlich teuer bezahlen, denn die Volkswirtschaft würde zumindest einen Teil der Handelsprivilegien verlieren, die der EU-Binnenmarkt bietet. Mehr als die Hälfte der britischen Exporte gehen derzeit in andere EU-Staaten. �

Page 5: Marktbericht 201504 2

5

Müller & Sohn Marktbericht

DEUTSCHLAND � Warnung vor zu großem Optimismus Durch die gute Stimmung in den deutschen Unternehmen sehen sich viele Analysten motiviert ihre Prognosen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft nach oben zu korrigieren. Durchschnittlich erwarten die Analysten nun ein Plus von rund 2 Prozent für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Aber es mehren sich auch die Anzeichen, die vor allzu großem Optimismus warnen. So sind z. B. die Einkaufsmanager Indizes in wichtigen Wirtschaftsregionen geschrumpft. Obwohl der Euro im Vergleich zum Vorjahr real um rund 7 Prozent an Wert verloren hat, reicht dies wohl nicht aus, die negativen Effekte von den ausländischen Konjunkturen wettzumachen. Auch im Inland wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Die Auftragseingänge sind im Februar 2015 um 0,9 Prozent zurückgegangen und die Order aus dem Ausland sanken um 1,6 Prozent. Die deutschen Exporte legten von Januar auf Februar um 1,5 Prozent zu, da sich die deutschen Produkte aus Sicht der Länder außerhalb des Euro-Raums verbilligten. Einer Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW zufolge werden die deutschen Unternehmen trotz anziehender Konjunkturdaten ihre Investitionen 2015 nur moderat ausweiten. Die weiter anhaltenden Unsicherheiten in Europa lassen die Unternehmen in ihrer Bereitschaft, in neue Maschinen, Geräte oder Fabriken zu investieren, zögern. Mit Unterstützung des gefallenen Ölpreises und der schwachen Euro-Währung soll es im Laufe des Jahres zu einer steigenden Kapazitätsauslastung der Unternehmen kommen, das wiederum werde sich nach und nach auf die Investitionstätigkeit auswirken: Für 2016 erwartet die KfW eine Investitionssteigerung um 3,0 Prozent nach erwarteten 0,9 Prozent in diesem Jahr.

Page 6: Marktbericht 201504 2

6

Müller & Sohn Marktbericht

NE-METALLE ALUMINIUM � LME-Bestände gehen weiter zurück In dem aktuellen Berichtsmonat April 2015 präsentierte sich Aluminium ohne eine klare erkennbare Tendenz und die Notierungen waren uneinheitlich in ihrer Entwicklung. Aber der Markt scheint wieder in Bewegung gekommen zu sein und die Nachfrage bleibt weiterhin gut. Der globale Aluminiummarkt ist wegen des hohen Angebots aus China von Überkapazitäten und einer Überversorgung gekennzeichnet. Auch die Produktion außerhalb Chinas wird derzeit wegen der niedrigen Energiekosten kaum gedrosselt werden. An dieser Versorgungssituation wird sich wohl in den kommenden Monaten nichts ändern und diese Entwicklung steht einer Erholung der Aluminiumpreise entgegen. Daher sehen die Marktteilnehmer kaum Aufwärtspotenzial für die Preise. Die physischen Prämien dürften hingegen weiter sinken. Aktuell haben diese auf 245 USD je Tonne nachgegeben. Die Notierungen starteten mit schwachen 1.774 USD in den Monat April 2015 und der Markt verlor weiter bis auf 1.765 USD am 10.04.15. Zum Berichtsmonatsende konnte der Aluminiumpreis dann doch noch überraschen und die Notierungen legten deutlich zu. Nicht zuletzt war die Ankündigung Chinas, die Zölle beim Export für Aluminium zu reduzieren, mit ein Grund für diese Entwicklung. Dem Leichtmetall gelang es bis auf 1.888 USD (30.04.15) zu steigen und konnte somit die vorherigen Verluste deutlich minimieren. Technisch gesehen bleibt Aluminium aber nach wie vor in einer Range zwischen 1.750 USD und 1.850 USD gefangen. Erst Ausbrüche oberhalb würden das Chartbild erhellen. Sollte es zu einem Impuls nach oben kommen, kann eine weitere Erholung möglich werden. Die globale Nachfrage dürfte weiterhin ein Anker für Aluminium sein und diese soll in diesem Jahr um bis zu 7 Prozent zunehmen. So erwarten es zumindest führende Aluminiumproduzenten wie Alcoa oder Rusal. Bereits im letzten Jahr legte die Nachfrage gemäß den Daten des World Bureau of Metal Statistics um 7,2 Prozent zu. Wachstumstreiber sind weiterhin die Autoindustrie und die Luftfahrtbranche sowie der Bausektor und die Verpackungsindustrie.

Page 7: Marktbericht 201504 2

7

Müller & Sohn Marktbericht

Die Aluminiumvorräte in den Lägern der Londoner Metallbörse werden seit gut einem Jahr nahezu kontinuierlich um ca. 28 Prozent bzw. 1,5 Mio. Tonnen abgebaut. Mit 3.822.300 (30.04.15) liegen sie auf dem tiefsten Stand seit fast sechs Jahren. Die noch vergleichsweise hohe Anzahl der gekündigten Lagerscheine von geschätzt 2 Mio. Tonnen deutet darauf hin, dass sich der Lagerabbau weiter fortsetzen wird. Hierbei soll es sich nicht nur um reale Nachfrage handeln, sondern auch um die Fortführung von Finanztransaktionen, die Material binden. Nicht einmal die Hälfte der LME-Vorräte steht dem Markt aktuell zur Verfügung. Die Entwicklung an der LME wirkt sich fundamental stützend auf die Preise aus, inzwischen erwartet man einen kurzfristigen Engpass bei dem Industriemetall. Die Nachfrage nach Aluminium dürfte in den kommenden Monaten hoch bleiben und für zusätzliche Dynamik am Markt sorgen. KUPFER � Weiter stark unter dem Einfluss von China Die Kupfernotierungen profitierten zuletzt deutlich von den Spekulationen aus China, wonach die chinesische Zentralbank eine weitere Reduzierung bei den Finanzierungs-Kosten vornehmen könnte. Bereits zweimal wurden seit November 2014 die Zinsraten gesenkt und Infrastrukturmaßnahmen sowie Strompreissenkungen zur Stimulierung der Investitionstätigkeit beschlossen. Weiter unterstützend wirkten auch die stärker ausgefallenen Einkaufsmanager-Indizes in Großbritannien und Deutschland sowie die guten deutschen Ifo-Daten. Im Monatsverlauf verbilligte sich Kupfer zwar am 09.04.15 auf 5.990 USD, im Handel sogar bis auf 5.870 USD, doch das Rote Metall streifte immer wieder die 6.000 USD Schwelle. Am 25.04.15 hatte es dann den Anschein, als ob diese Marke nachhaltig behauptet werden könnte und die Notierungen verbesserten sich bis auf 6.130 USD am 30.04.15. Im Vergleich zum Oktober 2014 hat die International Copper Study Group (ICSG) nur geringfügige Änderungen ihrer Einschätzung zur Lage bei Kupfer vorgenommen. Für 2015 wird weiterhin ein Angebotsüberschuss von 364.000 Tonnen erwartet, der erste Überschuss seit sechs Jahren. Die ICSG rechnet für 2015 nur noch mit einem globalen Nachfragewachstum von 0,6 Prozent, nach gut 7 Prozent im Vorjahr. Die schwache Nachfrage führt die ICSG in erster Linie auf China zurück, wo sich die Wirtschaft spürbar abkühlen dürfte.

Page 8: Marktbericht 201504 2

8

Müller & Sohn Marktbericht

Deutlich gesagt bereitet den Marktbeobachtern insbesondere der unter Druck geratene chinesische Immobilienmarkt Sorgen und die Schwäche der chinesischen Baubranche könnte einer Erholung der Rohstoffpreise im Wege stehen. Etwa die Hälfte des chinesischen Kupferverbrauchs und mehr als ein Drittel des Verbrauchs an anderen Metallen wie Zink oder Zinn stehen im direkten Zusammenhang mit der chinesischen Baubranche. Die Bestände der LME waren im Berichtsmonat April durch einen Lageraufbau gekennzeichnet. Sie kletterten von 330.050 t (10.04.15) zwischenzeitlich bis auf 341.275 t (20.04.15), bevor ein leichter Rückgang am 30.04.15 mit 337.925 t abschloss. Derzeit kann bei Kupfer kein klarer Trend mit einer Zielmarke ausgemacht werden. Auch aus fundamentaler Sicht erscheint die Preisentwicklung von Kupfer rätselhaft. Der Rohstoff ist derzeit so günstig wie seit fünf Jahren nicht mehr, dabei signalisieren die Daten seit 2010 Jahr für Jahr ein Angebotsdefizit. Steigende Kupferpreise in 2015 wären insofern gut nachvollziehbar. NICKEL � Der Markt lebt wieder auf Bei Nickel kam es im April 2015 erst zu einer Abwärtsbewegung und unter den spekulativen Finanzinvestoren schwindet der Glaube an nachhaltig steigende Nickelpreise. Die Notierungen haben am 08.04.15 die Chartlinie von 13.000 USD nach unten durchbrochen und reduzierten sich in den folgenden Handelstagen bis auf 12.625 USD. Aktuell versuchen die Nickelpreise auf niedrigem Niveau zu konsolidieren. Die massive Verkaufswelle Anfang April lastet noch immer auf der Stimmung der Investoren und zeigt eine Bürde für den Markt des Industriemetalls, dessen Prognosen positiv waren. Zum Ende der Berichtszeit setzte Nickel zu einer Rally an und die Notierungen kletterten auf 13.175 USD am 25.04.15 und anschließend bis auf ein Monatshoch bei 13.590 USD am 28.04.15. Manche Marktteilnehmer fragen sich, ob Nickel ein Comeback startet. Die Edelstahlwerke, die noch vor einigen Monaten für eine optimistische Einstellung der Marktteilnehmer sorgten, sind nun verhaltener geworden, was dazu führte, dass die Prognosen zur Preisentwicklung bei Nickel zurückgenommen worden sind.

Page 9: Marktbericht 201504 2

9

Müller & Sohn Marktbericht

Die Bestände in den lizensierten Lagerhäusern der Londoner Metallbörsen bewegten sich wenig spektakulär und die Range lang die meiste Zeit zwischen 265.314 t und 268.578 t. Erst Ende April kletterten die Vorräte auf 272.484 t Bei Nickel wird eine starke Verschiebung zwischen Metallproduktion und Nachfrage gesehen. Während Experten bei diesem Metall für 2015 und 2016 Steigerungen der Nachfrage jeweils im Bereich von 3 Prozent erwarten, sehen sie einen Rückgang der Produktion in diesen beiden Jahren jeweils um mehr als 2 Prozent. Für diese Entwicklung ist neben dem Abbau von Produktionskapazitäten in den letzten Jahren auch das Exportverbot für Nickelerz in Indonesien mit verantwortlich. Insgesamt sind die Analysten für die Anlageklasse Rohstoffe und auch den Nickelmarkt für den weiteren Jahresverlauf nicht sehr zuversichtlich, auch wenn viele Investoren hoffen, dass der Nickelpreis seinen Boden gefunden hat. Andere Marktteilnehmer befürchten offenbar einen Engpass. ZINK � Schließungen von Minen verknappen das Angebot Der Markt für Zink präsentierte sich im April 2015 volatil und Preisanstiege wurden schnell wieder zurück genommen. Insgesamt blieb die Entwicklung aber aufwärtsgerichtet. Die Notierungen behaupteten ein recht stabiles Niveau und konnten sich sogar auf 2.222 USD am 14.04.15 verbessern. In der letzten April Woche setzte eine erneute Phase steigender Preise bis auf 2.298 USD am 28.04.15 ein, bevor der Monat mit 2.293 USD abschloss. Die Lagerbestände, der London Metal Exchange (LME) waren im ersten Quartal dieses Jahres um 26 Prozent eingebrochen. Das ist das größte Minus seit 2007. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch in diesem Monat der Markt durch die Entwicklung der LME-Bestände gestützt wird, denn die Vorräte gingen in der Berichtzeit weiter zurück. So lagerten am 02.04.15 noch 510.950 t, bevor sich diese dann um rund 40.000 t auf 470.975 t reduzierten.

Page 10: Marktbericht 201504 2

10

Müller & Sohn Marktbericht

Überhaupt ist das zukünftige Zink Angebot ein wichtiger Marktfaktor, denn rund um den Globus sind Minen, die das Metall über Jahrzehnte lang produziert haben, ausgebeutet. Analysten von Morgan Stanley prognostizierten zuletzt, dass bis zum Jahr 2017 mehr als 1,2 Millionen Tonnen des jährlichen Minen-Angebots aus der Produktion herausfallen könnten, was mehr als das ist, was die USA in einem Jahr nutzen. Da es auf absehbarer Zeit keinen großen Ersatz gibt, bewegt sich der Markt in ein Defizit hinein. Entsprechend erwarteten optimistische Experten für Zink einen Anstieg der Notierungen bis auf 3.100 Dollar Ende 2016. Wie Daten der International Lead & Zinc Study Group zeigen, lag das Angebot an raffiniertem Zink schon im vergangenen Jahr rund 310.000 Tonnen unter der Nachfrage. Der nachhaltige Aufschwung bei Zink blieb in unserer Berichtszeit aus. Dennoch sollte Zink kurzfristig auch von der positiven Entwicklung der globalen Wirtschaften profitieren, denn das Industriemetall hat sich gut positioniert. Von einem Aufschwung scheint aber der Markt noch entfernt zu sein. Spekulationen über neue Konjunkturprogramme der chinesischen Regierung treiben die Kurse für einige Industriemetalle, doch wie lange der „China-Impuls“ anhalten kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Keine Frage, die fundamentalen Faktoren sprechen für langfristig höhere Zinkpreise.

Page 11: Marktbericht 201504 2

11

Müller & Sohn Marktbericht

IMPRESSUM Herausgeber:

Müller & Sohn GmbH & Co. KG

Metall-Aufbereitungswerk

Harkortstraße 22

D-45549 Sprockhövel-Haßlinghausen

Telefon: +49 (0)2339-605-5

Fax: +49 (0)2339-605-888-88

E-Mail: [email protected]

Internet: www.aluminiumonline.de

Redaktionsleitung: Matthias Kämper (V.i.s.d.P.) Rainer Kämper Redakteurin: Petra Reuther Schriftleitung: Michael Obst Erscheinungstermin : Monatlich Rechtliche Hinweise: Die Marktinformation und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Abbildungen und Charts sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung, wie Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung in elektronischen Systemen, ist nur für eigene Zwecke statthaft. Eine Bearbeitung oder Änderung ohne unsere Zustimmung ist unzulässig und strafbar. Müller & Sohn übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in diesem Marktbericht mitgeteilten Informationen und haftet ncht für abgeleitete Folgen.

Page 12: Marktbericht 201504 2

12

Müller & Sohn Marktbericht