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Zeichnungs-Kurs Zukunftsträume Kawthar kann gehen! Winter 2012 P.O.Box 15, Salt 19110, Jordanien. Tel.: + 962 5 3554953 Fax: + 962 5 3554951, E-Mail: [email protected] ,,Vielleicht ist es eine Einladung, um ein ,,Freund Gottes“ zu werden und sehen zu können, wie wunderbar er für uns sorgt!“ Gott sorgt In dieser Ausgabe:

Newsletter des Holy Land Institute for the Deaf, Winter 2012

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Newsletter des Holy Land Institute for the Deaf, in Salt, Jordanien. Winter 2012

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Page 1: Newsletter des Holy Land Institute for the Deaf, Winter 2012

Zeichnungs-Kurs Zukunftsträume Kawthar kann gehen!

Winter 2012

P.O.Box 15, Salt 19110, Jordanien. Tel.: + 962 5 3554953Fax: + 962 5 3554951, E-Mail: [email protected]

,,Vielleicht ist es eine Einladung, um ein ,,Freund Gottes“ zu

werden und sehen zu können, wie wunderbar er für uns sorgt!“

Gott sorgt

In dieser Ausgabe:

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Brief

Liebe Freunde

Fragen Sie sich auch, wieso Gottes Freunde manchmal echt schwere Zeitendurchmachen müssen? Wir haben gerade das Opferfest gefeiert, um uns daranzu erinnern, wie Abraham - Gottes Freund - um der Liebe Gottes willen bereitwar seinen Sohn zu opfern. Natürlich wissen wir, im Gegensatz zu Abrahamund dem Kind, dass die Geschichte ein glückliches Ende nahm. Und so sagenwir noch heute: „Auf dem Berg des Herrn (des Leidens, Gehorsams undOpfers) ist vorgesorgt.“ (1. Mose 22, 14). Dieses Ereignis hat sowohl Abrahamund seinen Sohn wie auch dessen Mutter wohl für ihr ganzes Leben geprägt!

Im Moment ist es in Jordanien unruhig. Die erwartete enorme Preiserhöhungder Lebenskosten trifft alle, offensichtlich aber Arme mehr als Reiche. Wasbedeutet es für das Institut, wenn der Heizölpreis um über 50% steigt undBrot plötzlich dreimal soviel kostet und vieles teurer wird? Gott sei Dank, dasswir wie Abraham zurückschauen und sagen können: „Allah Kariem - aber Gotthat immer für uns gesorgt!“

Wenn Sie dies lesen, ist es bald Weihnachten! Da werden wir auch wieder anLeiden, Gehorsam und Opfer erinnert. Es war schwierig für die JungfrauMaria, als sie ihren guten Ruf verlor. Es war nicht einfach für ihren VerlobtenJosef seine Ehre zu opfern. Versuchen Sie den unendlichen Schmerz derMütter von Bethlehem mitzufühlen, die mit ansehen mussten, wie ihre Kindervom grausamen und neidischen König Herodes und seinen Soldaten ermordetwurden. Erinnern Sie sich, wie Jesus, der Messias, und seine Eltern dasSchicksal von Flüchtlingen erleiden mussten, genau wie jetzt die Syrer in denFlüchtlingslagern bei der syrisch-jordanischen Grenze. Selbst wenn die DreiWeisen wohl nicht leiden mussten, mit ihrer Suche gehorchten sie denProphezeiungen und Zeichen, indem sie dem Herrn des Himmels Geschenkeopferten.

Um die erste Frage zu beantworten: Vielleicht ist es eine Einladung, damit wirselbst - im Geist - auf diesen Berg des Herrn, von Leiden, Gehorsam undOpfer, gehen dürfen. Um ein „Freund Gottes“ zu werden und sehen zu können,wie wunderbar er für uns sorgt! Kommen Sie mit?Gott möge Sie alle segnen!

Gesegnete, frohe Festtage und herzliche Grüsseim Namen der Kinder und Mitarbeiter,

Ihr Bruder Andrew

„Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihrin mancherlei Versuchungen geratet, …“ Jakobus 1, 2

„Fragen Sie sich auch, wieso Gottes Freunde

manchmal echt schwere Zeiten durchmachen müssen?“

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Taubblindenabteilung

Die taubblinde Kawthar, die bis vor kurzem noch im Rollstuhl sass, kann nungehen. Das begeistert die Mitarbeiter und gehörlosen Schüler immer wieder sehr.

Vom Internat in die TaubblindenabteilungTamara (CH), die schon seit mehrerenJahren als freiwillige Mitarbeiterin imInstitut arbeitet, hat kürzlich in dieTaubblindenabteilung gewechselt. Siehat im Internat bei den Kindern und imBüro als Verantwortliche für diePatenschaften wunderbare Arbeitgeleistet. Schon immer war es ihrWunsch gewesen, mit den taubblindenKindern arbeiten zu können. Dieses Jahrhat sich ihr Traum endlich erfüllt. Mitihrer liebenden, umsorgenden Artbereichert sie nun das Leben dertaubblinden Kinder. Tamara möchteeines Tages gerne Taubblinden-Pädagogik studieren.

Kawthar kann gehen!Als das taubblinde Mädchen Kawthar(8) neu ins Institut kam, konnte sie wedersitzen, stehen noch gehen, sondern nurliegen. Als sie im Institut sitzen gelernt hat,war sie auf einen Rollstuhl angewiesen. Nunbraucht sie diesen aber nicht mehr! Sie gehtdie 100 Meter von der Taubblindenabteilungbis zum Speisesaal mit nur einer stützendenHand als Hilfe. Tamara, die mit dentaubblinden Kindern arbeitet, bemerkt denUnterschied jeden Tag: „Wenn sie ihre Zähneputzen muss, sitzt und wartet sie immer aufeinem Stuhl. Kürzlich war sie aber plötzlichverschwunden. Sie ist einfach weggegangen!“Und lächelnd fügt sie hinzu: „Wahrscheinlichputzt sie sich nicht gerne die Zähne…“

Viele Kinder haben treu für sie gebetet undfreuen sich nun an ihrem wunderschönenLächeln beim „Gehen“. Wir beten weiter unddürfen Gott nun auch fröhlich danken.

Tamara kümmert sich gerne um ihren neuen Liebling Mohammed

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Wir benötigen dringend einen dynamischen Leiter für die Audiologie Abteilung.

Taubblindenabteilung

Besuch in JapanEine Gruppe japanischer Christen hat Bruder Andrew im Juli nach Japaneingeladen. Sie interessierten sich nämlich sehr für unser Institut sowie für dieReligionen und die Politik des Nahen Ostens. Die Gruppe war schon mehrereMale in Salt, um während zwei Wochen bei verschiedenen Arbeiten mitzuhelfen.(Siehe frühere Newsletters.) Bruder Andrews Besuch dauerte zwölf Tage, plusvier lange Reisetage. Mittlerweile haben sich zwölf Personen dazu entschieden,zusammen 14 Patenschaften zu übernehmen. Es war sehr eindrücklich fürBruder Andrew, diese Menschen zu treffen, die in ihren Familien und wegenKatastrophen wie dem Tsunami und atomaren Unfällen so viel zu leiden hatten.Dennoch sind sie nun sehr eifrige Unterstützer unseres Instituts.

Allgemeine Neuigkeiten

Besuch für Asma’ aus den USAEine Gruppe gehörloser und behinderter Lehrerinnen aus der USA besuchteAsma’, die gehörlose Lehrerin für taubblinde Kinder. Sie lernten Asma’ in derUSA kennen, wo diese vor einem Jahr mit acht gehörlosen und behindertenjungen Frauen aus Jordanien einen Kurs besucht hatte. Damals hatte Asma’erzählt, wie in unserer Schule in Salt gehörlose und taubblinde Kinderzusammenleben und die älteren Kinder den Jüngeren helfen. Nun wollten dieamerikanischen Lehrerinnen das mit eigenen Augen sehen. Sie waren sehrbeeindruckt von unseren Kindern und der Atmosphäre in unserer Schule.

Die acht amerikanischen, gehörlosen und körperlich behindertenBesucherinnen und ihre Begleiter erleben das fröhliche Familienleben in Salt.

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H.E.A.R.(Hearing aids, Ear moulds, Audiology and Rescources; Hörgeräte, Ohrpassstücke, Audiologie und Hilfsmittel)

Zeichnungs-KursIm August haben zwanzig begabte Kinder bei einem dreitägigen Workshop mitdem Cartoon-Zeichner Craig Thompson (USA) mitgemacht. Er hat auchverschiedene Regelschulen besucht und war überrascht, dass er gerade unterden gehörlosen Kindern so viele talentierte Zeichner fand. Craig schrieb: „Vieleihrer Geschichten handeln davon, dass jemand seine Familie vermisst. Dochnoch mehr Geschichten drücken ihre Dankbarkeit dafür aus, dass sie im Instituteine Familie gefunden haben, mit der sie wirklich gut kommunizieren können.“Die Lehrerin für Bildnerisches Gestalten, Raya, die Bibliothekarin Irina,Keramiklehrerin Jasmin, die Englischlehrerin und Dolmetscherin Iman undGebärdensprach-Dolmetscherin Julia haben bei diesem Kurs auch tatkräftigmitgeholfen.Im September kam Craig in unser Institut zurück und hatte für jeden ein Heftdabei, in dem die Zeichnungen und Fotos der Kinder zu sehen sind. Unserekreativen Schüler liessensich zu diesem Ereignisein kleines Theaterstückeinfallen und hiessenCraig so willkommen. Der Kurs wurde vomHLID und deramerikanischenBotschaft in Ammanunterstützt.

Die Schülerin Liwaerhält Tipps und Tricksvom Cartoon-Zeichner

Craig Thompson

Schule - SchülerInnen

Neuer Optiker- und HörhilfenladenDie Audiologie-Abteilung befindet sich jetzt nur noch aufeinem Geschoss, weil das obere nun Teil derTaubblindenabteilung ist. Die Abteilung wird allerdingsbald einen neuen Laden direkt an der Strasse eröffnen.Dort werden Neuheiten wie „intelligente“ Hörgeräte und„selbstanpassende“ Ohrpassstücke verkauft. Wir hoffen,in diesem Laden auch spezielle Brillen und Sehhilfen fürMenschen mit Sehbehinderungen anbieten zu können.Falls sich dieser Laden gut entwickelt, hoffen wir, nochmehr solche Läden auch an anderen Orten, zum Beispiel inAmman oder im Jordantal,zu eröffnen. Wir benötigen dringend einen dynamischen

Leiter für die Audiologie-Abteilung.

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Schule - SchülerInnenSchule, Berufsausbildung und „Taudschihi“Das HLID ist vor allem eine Gehörlosenschule. Es bietet Bildung aufverschiedenen Stufen an. Aber wie genau sieht der Bildungsweg einesKindes aus und mit welchem Abschluss und welchen Diplomenverlässt es unsere Schule? Das Schulsystem im Überblick.

Von der 7. bis 10. Klasse sind die Kinder in der Oberstufe. Während diesenvier Jahren absolvieren die Kinder gleichzeitig zu ihrer Schulausbildung ihreBerufsausbildung. Dort werden sie in Holz- und Metallbearbeitung,Automechanik und im Malen bzw. im Töpfern, Sticken, Nähen und Webenunterrichtet. Das heisst, dass ein Junge zum Beispiel am Morgen zwei

Lektionen in der Schule ist und inMathematik unterrichtet wird, unddann bis mittags in der Schreinereiarbeitet und dort praktischeFähigkeiten erlernt. Vielleicht hat erdann am Nachmittag theoretischeBerufsausbildungsfächer und weitereLektionen, etc. Wenn die Schülermit der 10. Klasse fertig sind,erhalten alle Jugendlichen einDiplom für ihre Schulausbildungsowie für ihre abgeschlosseneBerufslehre.

Zuerst gehen die Kinder drei Jahre lang in den Kindergarten, wo sie spielenund lernen. Die Klassen 1, 2 und 3 sind je in zwei Jahre unterteilt, dagehörlose Kinder in diesemStadium mit dem erweitertenLehrplan meistens mehr Zeitbenötigen. Der Unterrichtdauert von 8:30 bis 15:00 Uhr.Ab der 4. Klasse beginnt dieVorberufsausbildung: alleKinder in den Klassen 4 - 6arbeiten zweimal in der Wochevon 15:00 bis 18:00 Uhr in denWerkstätten.

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Die Klassen 11 und 12entsprechen dem Gymnasium inEuropa. Die Schüler müssen viellernen und arbeiten nur nochwenig in der Berufsausbildung.Sie lernen dort vor allemVerantwortung zu tragen und sichdaran zu gewöhnen, spätereinmal in einem Betrieb zuarbeiten. Das letzte Schuljahr,aber auch der Schulabschluss(Abitur, Matura, Hochschulreife)wird in Jordanien „Taudschihi“genannt. Während diesem letztenJahr müssen die Schülerzusammen mit allen hörenden„Taudschihi“-Schülern in Salt dieoffiziellen staatlichen Abschlussprüfungen bestehen. Wenn sie ihr „Taudschihi“erhalten, kommt der Moment, dass die Schüler die Schule und damit auch dasInternat verlassen. Im Internat sind nur Kinder, die zur Schule kommenmöchten, aber zu weit entfernt wohnen, oder es zu Hause mit schwierigenFamilienumständen zu tun haben.

Eine Geschichte aus den SommerferienDie Kinder - auch die, die normalerweise im Internat wohnen - gehenwährend den Ferien nach Hause. Was haben sie während den langenSommerferien gemacht? Riim (5) erzählt uns ihre Geschichte.

„Ich war zu Hause bei meiner Mutter und meinem Vater. Ich habe auch zweiBrüder, zwei ältere Schwestern und eine Schwester, die noch ein Baby ist. Ichspiele gerne mit ihnen. Meine älteste Schwester kocht manchmal für uns unddann darf ich ihr dabei helfen. Sie kocht„Kabseh“ und ich mag das. Draussen spiele ichgerne mit kleinen Bällen zusammen mit meinerSchwester. Ich habe auch einmal mit einerKatze gespielt, aber dann hat sie mich plötzlichangegriffen und mich am Arm gekratzt. MeinVater und meine Mutter brachten mich miteinem Auto zum Arzt. Dort habe ich einenVerband gekriegt. Jetzt mag ich keine Katzenmehr. Meine Eltern kauften mir dann aber einpaar Süssigkeiten und da habe ich mich bessergefühlt. Am Ende der Ramadan-Feierlichkeiten(Eid al-Fitr) habe ich neue Kleider von meinenEltern bekommen: ein rotes T-Shirt, eine blaueHose und blaue Schuhe.“ Riim mag keine Katzen mehr

Schule - SchülerInnen

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Schule - SchülerInnen

Rowan (22):„Ich möchte eineKünstlerin bzw.Malerin werden.Deswegen hoffe ich,dass ich an derUniversität vonAmman Kunststudieren kann. Wirhaben hier in derSchule ein Keramik-Atelier. Dort habenwir gelernt, wie manKeramik bemalt und Mosaike legt. In Amman gibtes auch solche Ateliers und ich hoffe, dass ich dortspäter eine Stelle finden kann, oder ich sogar eineneigenen Laden eröffnen kann. So möchte ich mirgerne meinen Lebensunterhalt verdienen.“

Zukunftsträume der Schüler der AbschNach ihrem „Taudschihi“ (Schulabschluss), werden die gehörlosen Stund studieren zusammen mit hörenden Studenten. Neben einer grossUniversitäten sind im Moment acht Schüler in der „Taudschihi“-Klasse

Ala (11):Ich möchte Sanitär-installateur werdenund Wassertanks und -leitungen reparieren

Maram (12): Ich möchte Notfallsanitäterin werden

Btoul (20):„Ich erwäge immer nochmeine Möglichkeiten. Ichglaube, ich wäre glücklich alsKrankenschwester.Deswegen möchte ich gernean der Universität studieren,um Krankenschwester zuwerden. Ich lebe in WadiMousa (Petra). Nach meinemStudium möchte ich gerne inmeinem Heimatort leben undin einem Krankenhausarbeiten.Mein Onkel leitet in Petra eine Menschen mit Behinderungen. Region, der diesen Menschen hdabei in meiner Freizeit als Fregibt auch ein paar gehörlose KiGebärdensprache nicht kennenihnen die Gebärdensprache lehhaben, mit der sie sich ausdrücauch davon, einmal nach Europ

„Kleinere“ Träume…Die älteren Jungen und Mädchen sind eingutes Vorbild für die Kleineren und ein paarvon ihnen wissen auch schon, was sie einmalwerden wollen…

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Schule - SchülerInnen

hlussklassetudenten in die regulären Hochschulen und Universitäten integriertsen Anzahl von gehörlosen Studenten an Hochschulen undse. Drei von ihnen teilen ihre Zukunftsträume mit uns.

Fadi (23):„Ich würde gerneTechnischeInformatik(Computer-Hardware) studieren.Nur ist es hier inJordanien sehrschwierig, einenStudienplatz fürdieses Studium zukriegen, besondersweil ich gehörlos bin.Deshalb möchte ich gerne in den USA studieren.Aber mein Englisch ist noch nicht gut genug dafürund deshalb denke ich darüber nach, erst ein Jahrlang intensiv Englisch zu lernen. Meine Schwesterlebt in den USA und ich hoffe, dass sie mir helfenkann. Danach möchte ich gerne dort bleiben undweiterstudieren. Nachher möchte ich in einer Firmaals Mitarbeiter arbeiten, weil ich es mir nichtvorstellen kann, selber eine Firma zu leiten. Wennaber nichts aus dem Studium in den USA wird,bleibe ich in Jordanien und studiere Informatik.“

Moadh (8):Ich möchte Bauer werden, viele Kühe haltenund die Milch meiner Kühe verkaufen

Hamzeh (13):Ich möchte

Hoteldirektorwerden

wunderbare Arbeit für Er ist der Einzige in dieserhilft. Ich möchte ihn gerneeiwillige unterstützen. Es

Kinder in Petra, die dien. Ich möchte das ändern undhren, damit sie eine Sprachecken können. Ich träumepa reisen zu können.“

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Mitarbeiter & Freiwillige

Die Kindersind schonsehrvertraut mitFursaanund denneuenFreiwilligen

MitarbeiterDie Lehrerinnen Buthaina und Nariman arbeiten nun mit Sabri imAussendienst. Nariman hilft im Jordantal (Jofeh und Kreimeh) gehörlosenKindern, die in Regelschulen unterrichtet werden. Die Turnlehrerin Rima hatdie Schule verlassen und wurde durch Haniyeh ersetzt. Auch dieKindergärtnerin Fatin verliess uns und Ruba unterrichtet nun die kleinenKinder. Eine weitere neue Lehrerin ist die Logopädin Wala’.Ibrahim, der Lehrer und Ausbilder in Metallbau, hat sich vorzeitig pensionierenlassen. Es gibt noch keinen Ersatz für ihn, doch der gehörlose AusbilderHatem gibt sich Mühe, diese Funktion immer besser einnehmen zu können.Bruder Andrews englische Sekretärin Ruth musste aus gesundheitlichenGründen nach England zurück. Der Graphiker Jamal ging auch in denRuhestand. Der Computer-Netzwerkverwalter Mahmoud hat das Institutverlassen, um weiterzustudieren und Wasel hat seine Arbeit übernommen.Der Holländer Hans Jacobson, ein alter Freund des HLID aus der Schweiz,hilft nun im Büro und konnte Br. Andrew einige Aufgaben abnehmen.

Drei neue FreiwilligeLena (rechts) kam zu uns, um Salome abzulösen. Sie wurde von der EMS (Evangelische Mission in Solidarität - Süd-Deutschland) ausgesendet. Sieumsorgt die Mädchen im Internat und wird ein Jahr lang hier bleiben. Der Amerikaner William (2.v.l.) ist der Nachfolger von Brent. Er hilft in derTaubblindenabteilung, beaufsichtigt die gehörlosen Kinder auf dem Spielplatz und im Internat und unterstützt Bruder Andrew bei dessen Arbeit für die Organisation „World Wide Hearing“ und in der Administration. William wirdvom MCC (Mennonitisches Zentralkomitee, USA) unterstützt und wird auchein Jahr lang bleiben.Joel (3.v.l.), ein qualifizierter Freiwilliger aus der Schweiz, kam im Novembernach Salt, um Josua in der Berufsausbildung unter die Arme zu greifen.Der Jordanier Fursaan (links) ist ein Diakon der Anglikanischen Kirche. Erbeaufsichtigt die gehörlosen Kinder auf dem Spielplatz und hat viele andereAufgaben. Er möchte einmal Pastor werden mit einer Sonderaufgabe alsMusiklehrer für die anglikanischen Gemeinden und für gehörlose Menschen.

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Mitarbeiter & Freiwillige

Hans (links), Yvonne (2.v.l.), Helen und Julian arbeiten im neuen Archiv

Hilfe gesucht: momentan benötigen wir … einen kompetenten Betriebsleiter für die Berufsausbildung

einen leidenschaftlichen Ausbilder für die Entwicklung von Lehrplänen und für den

Berufskundeunterricht (Mechanik, Metallbau und Schreinerarbeiten)

einen fähigen PR-Mitarbeiter (für gedruckte und digitale Medien, Internetseite, etc.)

einen erfahrenen Graphiker für Publikationen des Instituts und das Unterrichten der Kinder

ein Ehepaar mit Leidenschaft für Kinder und die Arbeit im Internat

fähige Volontäre, um Yousef in Jofeh und im neuen Kreimeh-Zentrum zu unterstützen

einen tatkräftigen Leiter für die Audiologie

BesucherImmer wieder bekommen wir Besuch von Freunden des Instituts, die gernemit anpacken. Im Oktober half Dick Noort, ein Freiwilliger aus Holland, demneuen Computer-Netzwerkverwalter Wasel während einer Woche. Er hatte dieSchule schon viele Male zuvor besucht und brachte nun seinen Bruder Josund die befreundete Gebärdensprach-Dolmetscherin Annemieke mit, damitdiese das Institut kennen lernen konnten.Später kam Nelly Koegler aus Holland für eine Woche nach Salt, um ihrevier Patenkinder und das Leben im Institut zu geniessen.Die Besuche von Yvonne Bergwerf (NL) werden allmählich zur festenTradition, denn sie kam im November wieder nach Salt, um in derAdministration mitzuarbeiten. Schon in den 70er Jahren war sie demholländischen „Allah Kariem“-Verein als Sekretärin beigetreten. Später wurdesie die Sekretärin der „Freunde des HLID International“. Wir waren sehr frohfür ihre Erfahrung, Hilfe und Beratung beim Aufräumen und Verlegen derLagerräume (Archiv, Administration und Schreibwaren) ins neue Gebäude.Helen Penfold vom Vorstand des Unterstützervereins in England, machte mitihrem Mann Julian eine Reise durch Jordanien, während der sie auch eineWoche lang im Institut mithalfen. Die Kinder freuen sich immer sehr, wenn Besucher nach Salt kommen und mitihnen spielen.

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Yousef (66), Betriebsleiter der CBR-Zentren in Jofehund Kreimeh

Obwohl Yousef in Jerusalem geboren wurde, ist er inAmman aufgewachsen. Nach seinem Schulabschluss

studierte er Hotel-Betriebswirtschaft in Spanien.Schliesslich arbeitete er als Gastronomie-Betriebsleiter. 2001 liess ersich frühpensionieren, was Bruder Andrew die Möglichkeit bot, Youseffür die Arbeit im Institut zu gewinnen.Yousef erzählt: „Als ich beim HLID anfing, hatte ich keine Ahnung, was BruderAndrews Pläne für die Zukunft und für mich waren. Nachdem ich einen Monatim Institut war, sagte er: „Lass uns gehen und uns einmal das Jofeh-Zentrumansehen.“ Yousef erzählt mit einem Lächeln weiter: „An demselben Tag hat ermich allerdings angerufen und gesagt, dass er ein Treffen habe, aber ich solledoch alleine dorthin gehen.“ Das Jofeh-Zentrum benötigte einen Betriebsleiter mit genau den Fähigkeitenvon Yousef und so übernahm er diesen Posten, vorerst jedoch als freiwilligerMitarbeiter. 2004 hat der Bischof der Anglikanischen Kirche, zu der sowohlYousef wie auch das Institut gehört, die finanziellen Mittel für einenBetriebsleiter für Jofeh bereitgestellt und Yousef wurde gebeten, seinen Postenweiterhin innezuhalten. So hat er sich der neuen Herausforderung gestellt. Heute, acht Jahre später, werden 71 Schüler, von denen 22 mental behindertsind, unterrichtet und gefördert. Yousef gibt zu bedenken: „Wenn wir nichthier wären, könnten sie nicht zur Schule gehen, müssten zu Hause bleibenoder wären zum Betteln auf der Strasse gezwungen.“

„Wenn wir nicht hier wären, könntensie nicht zur Schule gehen“

DieFreiwilligendesKreimeh-Zentrumsvor demneuenGebäude.„Kreimeh“kommt von„Kariem“.Ein alterMannerzählte

uns nämlich: „Schon in der osmanischen Zeit vor etwa 100 Jahren war dieBevölkerung sehr grosszügig und kümmerte sich um ,Flüchtlinge’“. Der grossearabische Schriftzug an der Wand bedeutet: „ALLAH KARIEM - Gott sorgt“, weilGott für behinderte Kinder sorgt.

Aussendienst

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Aussendienst

„Sommer-Club“ in JofehDer „Sommer-Club“in Jofeh im Juli warein Erfolg. Etwa 28behinderte Kinderkamen während dreiTagen in der Woche,um zu spielen undetwas über Themenwie Berufe, Tiere undVerkehr zu lernen.Auf dem Foto„fliegen“ die Leiterinund die Kinder wieFlugzeuge.

Es tut sich was in KreimehIm November wurde das neue CBR-Zentrum in Kreimeh, einemkleinen Ort im Norden des Jordantals, in Betrieb genommen. Ein Teamvon 21 weiblichen Freiwilligen - von denen die Hälfte selbst Kinder mitBehinderungen hat - ging durch den Ort und die nähere Umgebung auf derSuche nach Kindern, die sehbehindert oder blind, gehörlos oder hörbehindert,körperlich oder mental behindert sind. Sie haben in den umliegenden Dörfern schon 72 solche Kinder gefunden. Siebringen dann alle Kinder in das neue Zentrum, wo diese Beratung undUnterstützung erhalten, sei das in Form von Unterricht in örtlichen Schulen,Berufsausbildung oder einem Arbeitsplatz im Zentrum oder in einem Betrieb.Viele behinderte Personen in der Umgebung, wo etwa 200’000 Menschenleben, profitieren vom Zentrum in Kreimeh. Erfahrene Mitarbeiter des Jofeh-Zentrums, welches als Vorbild für das neue Zentrum dient, wurden nachKreimeh versetzt, damit diese so die Erfahrung und Kenntnisse des Jofeh-Zentrums nach Kreimeh bringen können.

Die 260 m lange Mauer schützte das Gelände vor Landbesetzern

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S.T.R.I.D.E.

Gebärdensprache für juristische AngelegenheitenAhlam, die Leiterin der Gebärdensprachabteilung, und ihre Dolmetscherassi-stentin Julia nahmen an einer dreitägigen Tagung teil. Es ging darum, wie man Ausdrücke bei juristischen Angelegenheiten in die Gebärdenspracheübersetzen kann. Die meisten gehörlosen Personen verstehen nämlich denFachwortschatz nicht, welcher im Gericht, bei Scheidungsverfahren und derErmittlung von kriminellen Delikten etc. angewendet wird. Deswegen existierenauch keine einheitlichen, treffenden Gebärden.Eine Kommission aus gehörlosen Personen und Gebärdensprach-Dolmetschernversuchte an dieser Tagung, ein Lexikon mit passenden, allgemeingültigenGebärden zusammenzustellen. Diese Kommission arbeitet im Auftrag und unterder Kontrolle des „Höheren Rates für die Angelegenheiten von Personen mitBehinderungen“. Bei der nächsten Tagung wird der medizinischeFachwortschatz behandelt.

Ohrpassstück-Labor und Ausbildung für den IrakDie Lehrerausbildungsabteilung STRIDE sandte die komplette Ausstattung fürein Ohrpassstück-Labor in den Irak. Dieses Labor wurde vom irakischenMinisterium für Arbeit und Sozialwesen beim HLID in Auftrag gegeben und es

wird nun in einer Schule für Gehörlose in Bagdadeingerichtet. Die anderen sechs Schulen inBagdad werden auch von dem Labor profitierenkönnen, welches voraussichtlich schon bald inBetrieb genommen wird.Im Oktober waren zwei gehörlose Ohrpassstück-Technikerinnen und ein Hörgeräte-Techniker inSalt, um zu lernen, wie man die neuen Apparatebedient. Sie wurden von Mitarbeitern der HEAR-Abteilung unterrichtet. Das Projekt wird von derdeutschen Organisation CBM (ChristoffelBlindenmission) finanziell unterstützt.

Im Oktober nahmen drei irakische Lehrer fürGehörlose an einem zwölftägigen Kurs in Salt teil.Die Hauptinhaltewaren praktischer

Unterricht und Praxis-Erfahrung. STRIDE planteinen weiteren Grundkurs im Norden des Iraks,einen Kurs für Fortgeschrittene im HLID undweiterführende Ausbildung im Irak. Auch dieseProjekte werden von der CBM unterstützt.

Ahmed (links), einerunserer Audiologen, zeigtMohammed aus dem Irak,wie man die Geräte fürHörteste bedient

Der Ohrpassstück-Techniker des HLID, Farrah(Gehörlos), unterrichtet die beiden gehörlosenFrauen Iman und Hind (rechts) aus dem Irak

Gebärdensprachabteilung

(Salt Training and Resource Institute for Disability, Etc. | Salt Ausbildungs- und Lehrmittelinstitut für Sonderunterricht)

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RezeptFinden Sie heraus, wie das Institut schmeckt

Jordaniens Nationalgericht ist „Mansaf“:Eine grosse Platte, die mit Fladenbrot undeinem Berg Reis und Schaffleisch bedecktist, mit dem Kopf des Schafes oben drauf.Eine kochend heisse Joghurtsauce wirdüber den Reis gegossen, um ihn feuchtund warm zu halten. Das ist vermutlichdasselbe Gericht, das Abraham den dreiEngeln, die ihn besuchten, vorgesetzt hat.Gewöhnlich essen Jordanier eher Reis,Joghurt, Hülsenfrüchte und Gemüse.Damit Sie miterleben können, was dieKinder im Institut essen, haben wirunsere Köchin Basma (links) um einalltägliches Rezept gebeten. Es wareindrücklich zu sehen, wie die Köchinnenaus Milchpulver selber Joghurt herstellenund für 250 Personen kochen.

Jordanischer Salat1.Tomaten und Gurken in Würfel, Kohl

und Zwiebeln in Streifen, Petersilie, Minze und Knoblauch klein schneiden.

2.Alles in eine Schüssel geben, Olivenöl, Essig und Zitronensaft dazugeben. Gut mischen.

Madschadera1.Die Linsen kochen, vom Feuer nehmen,

wenn sie noch hart sind.2.Zwiebeln in Streifen schneiden und im

Öl braten3.Die Hälfte der Zwiebeln beiseite stellen

und den Rest der Zwiebeln weiter braten, bis sie braun und knusprig sind

4.Die andere Hälfte der Zwiebeln den Linsen beigeben und den Reis beigeben.Darauf achten, dass nur gerade so viel Wasser in der Pfanne ist, dass der Reis garen kann. Würzen.

5.Reis und Linsen auf eine grosse Platte anrichten und die knusprigen Zwiebeln darauf verteilen.

6.Mit Jordanischem Salat und Joghurt servieren.

Institut 4 Pers. Zutat4 kg 80 g Öl2 kg eine Zwiebel15 kg 300 g Reis10 kg 200 g Linsen600 g genug Salz2 EL wenig Pfeffer40 kg 500 g Joghurt

Institut 4 Pers. Zutat30 kg 300 g Tomaten25 kg 250 g Salatgurken10 kg 100 g weisser Kohl1 kg 1 kleine Zwiebel5 Bünde reichlich Petersilie1 ganzer 1 Zehe Knoblauch1 Bund wenig Minze1 kg 2 EL Zitronen(saft)1 kleine Tasse sehr wenig weisser Essig1 kg 3 EL Olivenöl

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Verein in der Schweiz: Freunde des Holy Land Institute fürGehörlose, Jordanien

Präsident: Gerhard Prigodda, Sunnehaldeweg3, 8620 Wetzikon. Tel.: 043 495 25 46, E-Mail: [email protected]: Silvia Kunz, Bauernhalde 7,8708 Männedorf. Tel.: 044 920 65 37, E-Mail: [email protected], Postcheckkonto: 60-131790-4Patenschaftsekretärin: Monika Bieri-Kölla,Burgstr. 14, 3600 Thun. Tel.: 033 442 14 42,E-Mail: [email protected]

Verein in Deutschland: Freunde und Förderer derGehörlosenschule in Salt, Jordanien

Präsident: Rainer Dorsch, Waldstr. 50, 71384 Weinstadt. Tel.: 0049 (0)7151 606499,E-Mail: [email protected]

Schatzmeister & Patenschaften: Thomas Rupp, Haydngasse 10, 73663 Berglen.E-Mail: [email protected] Stuttgart e. G., BLZ 600 901 00Kontonummer: 1502 872 005

Nuur und DhiaNuur (rechts) ist 10 Jahrealt. Als sie vor drei Jahrenneu in die Schule kam,beherrschte sie dieGebärdensprache nicht. Eswar schwierig für sie, dieGrundlagen dieser Spracheweiter zu lernen. Währendden letzten drei Jahren hatsie aber viel gelernt und istnun eine sehr gesprächigekleine Dame.

Nuur hat zwei jüngereGeschwister, die gehörlos sind. Diese zwei Kinder können sich sehr glücklichschätzen, dass sie eine ältere Schwester wie Nuur haben, weil diese dieGebärdensprache mit nach Hause gebracht hat und sie ihren Geschwisterngelehrt hat. Dhia (links), ihre sechsjährige Schwester, kam nun im Septemberin unsere Schule. Es war erstaunlich, den Unterschied zu sehen. Dhia konntesich schon in Gebärdensprache ausdrücken. Während ihrem ersten Monat hierin der Schule wurde sie dann immer besser. Dhia hat ganz klar einen grossenVorteil gegenüber anderen kleinen, gehörlosen Kindern in ihrem Alter. Es istwunderbar zu sehen, dass der Einfluss des Instituts sogar Kinder erreicht, dienicht einmal hier sind.

www.holyland-deaf.org/ch www.holyland-deaf.org/de

Dhia hat die Gebärdensprache von ihrerSchwester gelernt

Schule - SchülerInnen