20
Kulinarischer Jakobsweg Schlemmend wandern in Tirol 09 Amuse bouche Jugend trainiert für ihre gastronomische Zukunſt 13 Steigende Gewinne Neun Tipps, wie man mehr aus seinem Hotel herausholt 17 ÖSTERREICHISCHE GASTRONOMIE- UND HOTELZEITUNG Nr. 25–26 | 27. Juni 2014 www.gast.at P.b.b. Retouren an PF555, 1008 Wien / Zul.-Nr. GZ 02Z030722 W, Postaufgabenummer 13 Gegründet 1946 EDITORIAL Im Aquarium Wir stehen an den Tischen im klei- nen Schanigarten in der Haidgasse im zweiten Wiener Bezirk. Da brummt ein Doppeldeckerbus an uns vorbei. Drinnen sitzen ein paar Touristen und blicken auf uns herab. Wir sind ein wenig irritiert. Was macht die- ser Bus in der engen Gasse? In 15 Mi- nuten kommt der nächste. Das Kar- meliterviertel ist araktiv. Gleich ums Eck liegt der schönste Markt Wiens. Die Gegend ist auch ein traditionel- les jüdisches Viertel. Hier leben wieder viele, meist orthodoxe Juden. Das steht in jedem Reiseführer. Klar, dass das Touristen auch sehen möchten. Müs- sen sie das aus einem für die engen Gassen überdimensionierten Bus tun? Können sie nicht einfach vom nahen Schwedenplatz herüberspazieren? „Immer wieder kommen Gäste zu mir, die vorher mit dem Bus hier durch- gefahren sind“, sagt der Wirt. Er hat nichts gegen die Busse. Seine Stamm- gäste schon. „Ich komm mir vor wie im Aquarium“, sagt einer. „Die Busse stinken“, ein anderer. „Können die nicht wenigstens Elektrobusse neh- men?“ „Erst kommen Busse, dann die Immobilenhaie“, murmelt ein anderer. „Wien muss so touristenfreundlich wie möglich sein“, sagt Josef Bitzinger, Obmann Tourismus und Freizeit der Wirtschaſtskammer Wien. „Wenn wir daran nicht kontinuierlich arbeiten, wandern die Touristen ab.“ Wirklich? Hängt die Araktivität Wiens davon ab, dass Sightseeingbusse möglichst überall fahren dürfen? Der erste Bezirk hat sich erfolgreich dagegen gewehrt, jetzt murrt auch der zweite. Wir fin- den: zu Recht. t.vierich@wirtschaſtsverlag.at Herr Pompe, muss man den Gas- tronomen und Hoteliers wirklich sagen, dass die Generation 50 plus eine interessante und zahlungs- kräſtige Zielgruppe ist? Tja, ich verdiene damit schon seit zehn Jahren mein Geld. Es gibt seriöse Un- tersuchungen, die besagen, dass sich nur jedes fünſte Unternehmen wirk- lich auf den demografischen Wandel eingestellt hat. Alle reden von der Ge- neration 50 plus, aber aus meiner Sicht wird sie eher gemieden. Viele verbin- den damit immer noch Senioren. Das ist meine Hauptaufgabe als Trainer und Redner, diese Denkweise zu ver- ändern. Viele Fünfzigjährige fühlen sich heute wie Vierzig jährige. Böse Zun- gen behaupten, manche 50-Jährige benehmen sich wie Berufsjugendli- che, tragen T-Shirts mit dem Logo ihrer Liebslingsband, die seit 30 Jahren dieselbe ist. Die unauffällige „Generation beige“, die früher die Mehrheit der 50- bis 70-Jäh- rigen gestellt hat, gibt es nicht mehr. Aber warum müssen diese Leute an- ders behandelt werden als 35-Jährige? Weil sie anders ticken. Weil sie mehr Le- benserfahrung haben, anspruchsvoller sind. Es geht darum, diese Menschen zu begeistern. Und das geht am besten mit perfekter Dienstleistung. Diese Leute muss man anders ansprechen. Nicht mit dem Seniorenteller, aber auch nicht über Facebook. Ich will Aufmerksam- keit, Wertschätzung, Vertrauen, ein ech- tes Lächeln. All die weichen Faktoren eben. Und die bekomme ich viel zu sel- ten. WEITER AUF SEITE 5 Österreichs größte Weinmesse, die alle zwei Jahre stafin- dende VieVinum, hat mit drei erfolgreichen Tagen bewiesen, dass sie immer besser und umfangreicher wird. Der noch di- ckere Ausstellerkatalog und ein abwechslungsreiches Rah- menprogramm sorgten für einen Besucheransturm: Über 15.000 Weininteressierte fanden sich in der Hourg ein. Auch Jancis Robinson, Master of Wine und Fachkolumnis- tin, zeigte sich begeistert: „There must be some bad wines in Austria, but so far they haven’t crossed my way.“ WEITER IN DER ÖGZ WEIN Drei Tage Wein in historischem Ambiente In den prunkvollen Räumlichkeiten der Wiener Hourg konnten edle Tropfen von rund 550 Ausstellern verkostet werden. Achtung, anstrengend! Best Ager sind anspruchsvoll, weil sie wissen, was sie wollen – und bekommen es dennoch zu selten. Ein Gespräch zwischen einem ehemaligen Hotelmanager (56) und einem Redakteur (50) über die weichen Faktoren im Gastgewerbe Text: Hans-Georg Pompe und Thomas Askan Vierich Eva Kelety ÖGZ Wein Rosé-Trend? | Raw Vienna | VieVinum | ÖGZ-Sommer- cup 2014 | Salon-Sieger Cook4Cook The Bank im neuen Park Hya Wien | Überraschende ku- linarische Erlebnisse in Venedig | Buchtipps | Mediterran kochen IN DIESER AUSGABE IHR GASTRO-PROFI mit Zustellservice Qualität erleben Aktuelle Angebote auf www.wedl.com Stiegl- Freibier Das Alkoholfreie von Stiegl. h o p f e n f r i s c h · k a l o r i e n r e d u z i e r t · n a t u r t r ü b · Jetzt NEU gültig von 30.06. bis 11.07.2014, exkl. 10 % Mwst. Italienischer Prosciutto 9 99 per kg :,5 75$*(1 9(5$17:25781* ± V W H U U H LF K LV F K H U : LU W V F K D I W V Y H U O D J 0 H G L ] LQ 0 H GLH Q $ X V W U L D Ab jetzt zeichnen wir jeden Artikel, der sich mit CSR in Zusammenhang bringen lässt, mit diesem grünen Buon aus. Weil wir CSR wichtig finden.

ÖGZ 25-26/14

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Hotellerie, Tourismus, Österreich, Gastronomie, Wirtschaftsverlag

Citation preview

Page 1: ÖGZ 25-26/14

Kulinarischer JakobswegSchlemmend wandern in Tirol09Amuse boucheJugend trainiert für ihre gastronomische Zukunft13Steigende GewinneNeun Tipps, wie man mehr aus seinem Hotel herausholt17

Ö S T E R R E I C H I S C H E GA S T RO N OM I E - U N D H O T E L Z E I T U N G Nr. 25–26 | 27. Juni 2014

w w w. g a s t . a t

P.b.

b. R

etou

ren

an P

F555

, 100

8 W

ien

/ Zul

.-Nr.

GZ

02Z0

3072

2 W

, Pos

tauf

gabe

num

mer

13

G e g r ü n d e t 1 9 4 6

E D I T OR I A L

Im AquariumWir stehen an den Tischen im klei-nen Schanigarten in der Haidgasse im zweiten Wiener Bezirk. Da brummt ein Doppeldeckerbus an uns vorbei. Drinnen sitzen ein paar Touristen und blicken auf uns herab. Wir sind ein wenig irritiert. Was macht die-ser Bus in der engen Gasse? In 15 Mi-nuten kommt der nächste. Das Kar-meliterviertel ist attraktiv. Gleich ums Eck liegt der schönste Markt Wiens. Die Gegend ist auch ein traditionel-les jüdisches Viertel. Hier leben wieder viele, meist orthodoxe Juden. Das steht in jedem Reiseführer. Klar, dass das Touristen auch sehen möchten. Müs-sen sie das aus einem für die engen Gassen überdimensionierten Bus tun? Können sie nicht einfach vom nahen Schwedenplatz herüberspazieren?

„Immer wieder kommen Gäste zu mir, die vorher mit dem Bus hier durch-gefahren sind“, sagt der Wirt. Er hat nichts gegen die Busse. Seine Stamm-gäste schon. „Ich komm mir vor wie im Aquarium“, sagt einer. „Die Busse stinken“, ein anderer. „Können die nicht wenigstens Elektrobusse neh-men?“ „Erst kommen Busse, dann die Immobilenhaie“, murmelt ein anderer. „Wien muss so touristenfreundlich wie möglich sein“, sagt Josef Bitzinger, Obmann Tourismus und Freizeit der Wirtschaftskammer Wien. „Wenn wir daran nicht kontinuierlich arbeiten, wandern die Touristen ab.“ Wirklich? Hängt die Attraktivität Wiens davon ab, dass Sightseeingbusse möglichst überall fahren dürfen? Der erste Bezirk hat sich erfolgreich dagegen gewehrt, jetzt murrt auch der zweite. Wir fin-den: zu Recht.

[email protected]

Herr Pompe, muss man den Gas-tronomen und Hoteliers wirklich sagen, dass die Generation 50 plus eine interessante und zahlungs-kräftige Zielgruppe ist?Tja, ich verdiene damit schon seit zehn Jahren mein Geld. Es gibt seriöse Un-tersuchungen, die besagen, dass sich nur jedes fünfte Unternehmen wirk-lich auf den demografischen Wandel eingestellt hat. Alle reden von der Ge-neration 50 plus, aber aus meiner Sicht wird sie eher gemieden. Viele verbin-den damit immer noch Senioren. Das

ist meine Hauptaufgabe als Trainer und Redner, diese Denkweise zu ver-ändern.

Viele Fünfzigjährige fühlen sich heute wie Vierzigjährige. Böse Zun-gen behaupten, manche 50-Jährige benehmen sich wie Berufsjugendli-che, tragen T-Shirts mit dem Logo ihrer Liebslingsband, die seit 30 Jahren dieselbe ist.Die unauffällige „Generation beige“, die früher die Mehrheit der 50- bis 70-Jäh-rigen gestellt hat, gibt es nicht mehr.

Aber warum müssen diese Leute an-ders behandelt werden als 35-Jährige?Weil sie anders ticken. Weil sie mehr Le-benserfahrung haben, anspruchsvoller sind. Es geht darum, diese Menschen zu begeistern. Und das geht am besten mit perfekter Dienstleistung. Diese Leute muss man anders ansprechen. Nicht mit dem Seniorenteller, aber auch nicht über Facebook. Ich will Aufmerksam-keit, Wertschätzung, Vertrauen, ein ech-tes Lächeln. All die weichen Faktoren eben. Und die bekomme ich viel zu sel-ten. WEITER AUF SEITE 5

Österreichs größte Weinmesse, die alle zwei Jahre stattfin-dende VieVinum, hat mit drei erfolgreichen Tagen bewiesen, dass sie immer besser und umfangreicher wird. Der noch di-ckere Ausstellerkatalog und ein abwechslungsreiches Rah-menprogramm sorgten für einen Besucheransturm: Über

15.000 Weininteressierte fanden sich in der Hofburg ein. Auch Jancis Robinson, Master of Wine und Fachkolumnis-tin, zeigte sich begeistert: „There must be some bad wines in Austria, but so far they haven’t crossed my way.“ WEITER IN DER ÖGZ WEIN

Drei Tage Wein in historischem Ambiente

In den prunkvollen Räumlichkeiten der Wiener Hofburg konnten edle Tropfen von rund 550 Ausstellern verkostet werden.

Achtung, anstrengend!Best Ager sind anspruchsvoll, weil sie wissen, was sie wollen – und bekommen es dennoch zu selten. Ein Gespräch zwischen einem ehemaligen Hotelmanager (56) und einem Redakteur (50) über die weichen Faktoren im GastgewerbeText: Hans-Georg Pompe und Thomas Askan Vierich

Eva

Kele

ty

ÖGZ Wein Rosé-Trend? | Raw Vienna | VieVinum | ÖGZ-Sommer- cup 2014 | Salon-Sieger

Cook4CookThe Bank im neuen Park Hyatt Wien | Überraschende ku-linarische Erlebnisse in Venedig | Buchtipps | Mediterran kochen

I N D I E S E R A U S GA B E

IHR GASTRO-PROFImit Zustellservice

Q u a l i t ä t e r l e b e n

Aktuelle Angebote auf www.wedl.com

Stiegl-Freibier

Das Alkoholfreie von Stiegl.

ho

pfenfrisch

· kalorienreduziert · nat

urt

rüb ·

Jetzt

NEU

Unbenannt-2 2 24.04.14 21:36

gültig von 30.06. bis 11.07.2014, exkl. 10 % Mwst.

ItalienischerProsciutto

999 per kg

Ab jetzt zeichnen wir jeden Artikel, der sich mit CSR in Zusammenhang bringen lässt, mit diesem grünen Button aus. Weil wir CSR wichtig finden.

Page 2: ÖGZ 25-26/14

2 Ö S T E R R E I C H w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

A k t u e l l e s

Nix geht weiterNein, wir reden jetzt nicht vom großen Reformstau in Österreich. Nicht di-rekt. Doch was im Großen nicht klappt, stockt auch im Kleinen. Wir reden von der Kennzeichnungspflicht allergener Stoffe in der Gastronomie. Mal wie-der. Darüber wird schon seit Monaten diskutiert. Oft mit Wut im Bauch. Die Gastronomen sind verunsichert. Sie hören von bis zu 100.000 Euro Strafe. So hoch wäre der Strafrahmen laut Le-bensmittelsicherheits- und Verbrau-cherschutzgesetz. Niemand weiß, welche Maßnahmen gesetzt werden sollen: Gelten für Caterer und Club-bings die gleichen Regeln? Bis jetzt gibt es keine flächendeckende Aus-bidung zu diesem Thema, das nicht unumstritten und durchaus kompli-ziert ist. Gastronomen und das Perso-nal sollen Auskunft geben müssen, so viel ist klar. Vermutlich reicht münd-lich. Nur was sollen sie sagen? Was, wenn dann doch etwas passiert? Wer soll geschult werden? Von wem? Auf Basis welcher Unterlagen? Wie soll sich das bis Ende 2014 bei 55.000 Be-trieben ausgehen? Wer bezahlt diese Schulungen? Hier ist das Gesund-heitsministerium mit einer detaillier-ten Ausarbeitung gefragt. Hinter ver-schlossenen Türen wird schon lange gegrübelt. Ohne Ergebnis. Die Mate-rie ist kompliziert. Aber so kompliziert auch wieder nicht. Oder wird da auf Verlängerungsfristen gehofft? Dass sich das unangenehme Thema (für wen?) irgendwie von alleine erledigt? Vielleicht tritt Österreich ja vorher aus der EU aus? Vielleicht übernimmt die FPÖ? Und dann sch... wir auf die EU und ihre depperten Zumutungen! Anzunehmen und zu hoffen ist es nicht. Vermutlich geht es aus wie beim Rauchen: viele Diskussionen, viel schlechte Stimmung, wenige und dann teure Ergebnisse. Alle sind unzufrie-den. Alle jammern. Wie im Kleinen so im Großen. Unglückliches Österreich.

[email protected]

KOM M E N TA R

Alle wollen innovativ sein. Die Werbung verspricht uns intelli-

gente Autos, immer klügere Smart-phones, das „Internet der Dinge“, al-les wird vernetzt, alles wird effizienter, bietet mehr Komfort und Sicherheit ... Gilt das auch für die Hotelbran-che? „Wir sind weit davon entfernt“, sagt Georges Panayotis, Herausge-ber des britischen Hotel-Fachmaga-zins „Hospitality On“. Hotels seien in ihrer zyklischen Vorstellung bei der Erneuerung der Hardware befangen, während die Kunden über eine Erneue- rung des Serviceangebots (Software) nachdenken. Das Zimmer der Zukunft sei eine „Übung in Stil und Kommuni-kationswerkzeugen“, habe aber Prob-leme aus der Testphase zu lösen.

In den 70ern hätten US-Hotelket-ten die Industrie mit erfrischenden Konzepten befeuert. Plötzlich sahen traditionelle europäische Hotels alt aus. Heute wirken viele dieser US-Ket-ten ihrerseits veraltet und unter per-manentem Kostendruck. Unabhän-gigen, eigentümergeführten Hotels geben heute neue Antworten, entwi-ckeln Prototypen mit der Energie von Pionieren. Aber sie stehen vor dem Problem, die richtige Größe zu errei-chen, damit aus neuen Konzepten tragfähige Geschäftsmodelle werden – vor allem in den Augen von Inves-

toren. „Als die Hotelindustrie noch ihrer Zeit voraus war, bot sie neue Lösungen für Badezimmer, Kulina-rik, Automation beim Wohnen und IT. Sie erfand neue Dienstleistun-gen, eine neue Rezeption und neue Events. Aber dann eroberte die tech-nologische Revolution Privatwoh-nungen schneller als Hotels.“ Seine Schlussfolgerung: „Hotels müssen ihr Momentum wiederfinden, um ih-ren Gästen Emotionen, neue Erfah-rungen und Überraschungen bieten zu können, nach denen diese sehn-süchtig suchen.“ Und die Erfahrung zeige, dass die erfolgreichsten Kon-zepte diejenigen seien, die auf der Höhe ihrer Zeit seien. „Wie ein Schiff muss ein Hotel fähig sein, die Ele-mente zu beherrschen. Seine Lebens-fähigkeit beweist sich darin, ob es wiederauferstehen kann. Sind wir in der Lage, das unsinkbare Hotel zu erfinden?“ Zweifellos nein, aber das sei kein Grund aufzuhören, nach Lö-sungen zu suchen. Investitionsaus-gaben für längerfristige Anlagegüter (CapEx) seien nicht grundsätzlich des Teufels. Vor allem dürften sie nicht zu spät kommen. Und sich nicht auf den digitalen Bereich be-schränken. In einem Hotel geht es immer noch um Emotionen. Und die sind nicht immer digital. tav

Das unsinkbare Hotel – gibt’s das?„Hospitality On“-Herausgeber Georges Panayotis über globale Herausforderungen der Hotelbranche Unter dem Titel „Travel-Ma-

nagement im Wandel“ veran-staltete die Austrian Business Tra-vel Association abta ihre heurige Jahrestagung im Falkensteiner Ho-tel in Schladming. Spannend war die von Sabine Toplak von Accor gelei-tete Podiumsdiskussion. Dabei erläu-terten Markus Grasel von A1 und Ka-tharina Turlo von GM Austria CWT ihre Praktiken beim Hoteleinkauf im Travel-Management und verrieten ihre Praktiken beim Buchen bei Ho-telportalen. A1 etwa kauft allein im Inland 16.000 Nächtigungen – mit durchschnittlichen 70 Euro. Vertre-ter der Portale (Matthias Warns von Hotel.de und Fritz Zerweck von ehotel AG) berichteten von Trends bei Firmenkunden-Buchungen, etwa dem sogenannten Yield-Manage-ment, sprich tagesaktuellen Raten, die oft besser sind als die ausgehan-delten Firmenraten.

Apps: Wichtig, aber fremdEin weiterer Fokus lag auf der Nut-zung von Apps bei Geschäftsreisen. Eine Umfrage ergab, dass es unter den Vielreisern zwar ein starkes In-teresse an Apps gibt, aber gleichzei-tig bekennt die Mehrheit, dass ih-nen das Thema noch recht fremd ist. Ein Wunsch, den diese Klientel hat, ist ein Online-Travel-Manage-ment-Tool, das über eine Anbindung an Terminkalender und Travel-Ex-pense-Systeme verfügt. no

Viele fremdeln bei Apps

D ie Wiener Hoteliers konnten im Mai trotz des erwartbaren

Einbruchs bei Besuchern aus Russ-land einen Nächtigungsrekord ver-buchen: 1.277.000 Übernachtun-gen zählte die Branche im Mai, das sind um 2,8 Prozent mehr als im sel-ben Monat des Vorjahres. Die Stei-gerung ist dem starken Buchungs-anstieg aus einigen Hauptmärkten zu verdanken. Denn während um 26 Prozent weniger russische Gäste ka-men, checkten um 39 Prozent mehr Italiener und um 19 Prozent mehr US-Amerikaner ein. Hervorstechend sind auch die Zuwächse aus Asien wie China (+20 %), Südostasien (+23 %) und Südkorea (+15 %) – eine Klientel, um die sich WienTourismus künftig verstärkt bemühen wird.

Vizebürgermeisterin und Wien-Tourismus-Präsidentin Renate Brau-ner begrüßte unlängst in Wien rund 60 Gäste aus der japanischen Reise- und Medienbranche. Tourismusdi-rektor Norbert Kettner ließ die Gäste das Flair des klassischen Wiener Sa-lons erleben. Bei der Bearbeitung des südkoreanischen Marktes setzt man indes auf ein bekanntes Testi-monial: Starköchin Kim Sohyi, die in Südkorea wegen ihrer eigenen TV-Koch-Show Kultstatus genießt, fuhr gemeinsam mit Brauner und Kett-ner zu einem Pressegespräch über den Wiener Tourismus nach Se-oul (siehe auch S. 20 in dieser Aus-gabe). no

Wien setzt auf Japan & Südkorea

Günstiger grillenDieses Bild ist uns in Berlin untergekommen: Um seine gegrillten Speisen zu bewerben, hat sich ein Restaurant einen witzigen Vergleich einfallen lassen. Grillen im Park kostet 150 Euro Strafe, steht auf der Tafel geschrieben. In der Gaststätte dagegen sind die Schmankerln schon

ab 14,90 Euro zu haben – ein vergleichsweise günstiges kuli-narisches Vergnügen. Eine Idee auch für Wiener Restaurants? Immerhin verlangt die Stadt bei illegalen Grillereien teilweise noch höhere Geldstrafen – und in manchen Fällen müssen die Grillmeister angeblich sogar ins Gefängnis!

T. A

. Vie

rich

Möchten auch Sie Ihren nächsten Urlaub hier verbringen? Dann suchen Sie Ihr

nächstes Urlaubsziel über Sternewelt.at und Sie können Ihren Urlaub in einem klassifizierten Sternehotel uneinge-schränkt genießen.

Öst

erre

ich

Wer

bung

, Lan

genl

ois

im K

ampt

al, L

oisi

um, F

oto:

Hor

vath

Sternewelt.at_FS14_INS_297x113_OEGZ_sib.indd 3 12.02.2014 11:45:48

Page 3: ÖGZ 25-26/14

3T H E M Aw w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

C o n ve n i e n c e

Strudel am laufenden Band

Entdeckt man auf der Speisekarte „hausgemachten Apfelstrudel“, denkt man an händisch gekne-

teten und sorgfältig gezogenen Teig, der so dünn ist, dass man durch ihn hindurch Zeitung lesen kann. Doch hausgemacht ist nicht gleich selbstge-macht, und so kommt der Teig für ei-nen Großteil der in der Gastronomie angebotenen Strudel aus der Tiefkühl-truhe. Der österreichische Tiefkühlpro-duzent Frisch & Frost schwört seit 40 Jahren auf die Produktion und den Ver-kauf gezogenen Strudelteigs, den er in seinem Werk in der Puchgasse in Wien herstellt. 50 Mitarbeiter produzieren hier im Schichtbetrieb Strudelteig und auch gefüllte Strudel für die Gastrono-mie und den Lebensmitteleinzelhandel.

Industrialisierte ProduktionWenn Willibald Strobelberger, seit neun Jahren Werksleiter in der Puch-gasse, durch die Produktionsstätte führt, ist das romantische Bild des Strudelteigziehens schnell verpufft. Strenge Hygienevorschriften zwin-gen jeden Mitarbeiter und Besucher des Werks, sich vor Eintritt gründlich zu waschen, zu desinfizieren und pas-send zu kleiden – Vollbartmundschutz und Haarnetz inklusive. Dann betritt man eine fast vollautomatische Fa-brik, in der am Laufband Strudel pro-duziert werden. Riesige Rührmaschi-nen kneten den Teig bis zur perfekten Konsistenz. Spezielles Mehl – das Re-zept ist geheim – wird benutzt, um den Teig besonders elastisch zu machen. In einer gut fünf Meter langen Walze wird der Teig automatisch aufgespannt und getrocknet, 0,4 Zentimeter dünn soll er am Schluss sein. An verschiede-nen Kontrollpunkten prüfen Mitar-beiter die Qualität der Produkte, ei-ner der wenigen Jobs, der hier noch

von Menschen gemacht wird. Der ge-zogene Teig wird automatisch geteilt, gefaltet und verpackt. Auf der ande-ren Seite der großen Produktionshalle wird der gefüllte Strudel produziert. Der Teig läuft auf einem langen Band entlang, mithilfe einer Pumpe wird durch ein Rohr ein Gemisch aus Äp-feln und Rosinen eingefüllt, mit einer großen Bürste der Teig über die Fül-lung gerollt. Eine spezielle Maschine wurde eigens für das Vermischen der Füllung entwickelt, die Handbewe-gungen nachahmt, um die Äpfel nicht zu zerquetschen. Mitarbeiter wiegen probeweise die gefüllten Strudel ab und werfen die Produkte, die nicht der

Norm entsprechen, weg. Überhaupt sieht man überall Lebensmittel, die nicht makellos waren und deshalb im Müll gelandet sind. „Ein Prozent der Produktion ist Ausschuss, der an die Biogasanlage abgeführt wird“, erklärt Strobelberger. Früher wäre der Abfall noch für die Schweinezucht verwendet worden, dies sei aufgrund der stren-gen Fütterungsregeln allerdings nicht mehr möglich. Ist der Strudel dann ge-füllt, wird er auf einer speziell entwi-ckelten Backschiene eingeklemmt und gebacken. Vom Ofen kommt er dann direkt in die Schockfrostung bei -30° C, damit die Äpfel nicht nachdampfen und ihre Form verlieren. Ein enor-mer Energieaufwand ist dafür nötig. Der erneut aufgebackene Apfelstru-del schmeckt dann wie hausgemacht, ein komischer Beigeschmack bleibt ...

„Ein Prozent der Produktion ist Aus-schuss, der an die Biogas-anlage abgeführt wird.“

Der Tiefkühlkostproduzent Frisch & Frost produziert in seinem Werk im 22. Bezirk Strudel und Strudelteig – und das vollautomatisch und makellosText: Sonja Dries

Fris

ch &

Fro

st, R

icha

rd T

anze

r

Spezielle Maschinen und Haltevorrichtungen wurden entwickelt, um Strudel und Strudelteig effizient und schmackhaft herzustellen. Nur in seltenen Fällen wird hier noch selbst Hand angelegt.

Qualität erleben – 9 x in ÖsterreichImst - Innsbruck - Mils - Ried - Saalfelden - St. Johann i. Pg. - Villach - Vöcklabruck - Wien

Abholpreise exkl. MwSt., gültig von 27.06. bis 05.07.14. Verkauf nur an Gewerbescheininhaber, Erzeuger, Wiederverkäufer und verarbeitende Betriebe.

HITZEFREI FÜR GROSSE PREISEAktion gültig von 27.06. - 05.07.14

STIER FILETFRISCH, Schiller, 2,5 kg+, per kg

Art.-Nr. 432235ENTENBRUSTFRISCH, männlich (Barbarie), per kg

Art.-Nr. 434975

SEETEUFEL1 - 2 kg, ohne Kopf,

Nord-Ost Atlantik, per kg

Art.-Nr. 430311

FORELLEN250 - 350 g, ausgenommen,

Aquakultur Italien, per kg

Art.-Nr. 430569

4.9915.99

24.99 10.59

Page 4: ÖGZ 25-26/14

4 T O U R I S M U S w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

E l e k t r o m o b i l i t ä t

Zwei Kandidatenpaare aus der Steiermark und ein gemischtes

Team aus Oberösterreich und Kärn-ten schafften es ins Finale in Oliver Hoffingers TV-Kochsendung.

Von der Jury mit Vier-Hauben-Koch Christian Petz, Drei-Hauben-Koch Pe-ter Zinter und der Fünf-Sterne-Hote-lière Katharina Pirktl wurde das beste Team gekürt. Die drei Finalisten-Teams mussten sich gleichwertigen

Aufgaben stellen und der Jury best-möglich präsentieren.

Teamgeist gefragtIn der dritten Sendung entschied das Los, welche der drei Finalisten welches Spargel-Königsbrassen-Gericht zube-reiten mussten. Die Servicekräfte hat-ten die Aufgabe, in derselben Zeit (20 Minuten) nicht nur eine Menükarte samt Weinbegleitung passend zu allen

Gängen zu erstellen – sie mussten da-rüber hinaus Gäste betreuen, von de-nen sie eine schier unüberwindbare Sprachbarriere trennte.

The winner is ...In einem spannenden Finale hat sich das Zwei-Bundesländer-Team Kärn-ten/Oberösterreich mit Abnoub She-nouba (Küche) aus dem Fünf-Sterne-Hotel Warmbaderhof in Villach und

Silke Mayr vom Hotel-Gasthof König in Kremsmünster gegen die starke steiri-sche Konkurrenz durchgesetzt und wur-den von der Jury zum Gewinner gekürt.

Puls-4-TV-Koch Oliver Hoffinger war über die Leistungen der Teams richtig begeistert: „Die Zukunft steht unseren Gewinnern nun weit offen. Das gilt aber natürlich nicht nur für die bei-den, sondern für alle, die den Schritt in Richtung Gastronomie und Tourismus

Z u k u n f t To u r i s m u s

Puls

4 /

Ste

fan

Cas

pari

Lisa

Mar

ia T

raue

r

A. J

akab

b

Die Glücksbringer 2014 stehen fest!Das Lehrlingsteam Oberösterreich/Kärnten hat das „Duell in der Küche“ bei „Koch mit! Oliver“ auf PULS 4 für sich entschiedenText: Alexander Jakabb Infos

Wer das Finale und die Vorrunden versäumt hat, kann hier alle Sendungen abrufen:www.puls4.com/kochmitoliver/ videosTeam Kärnten/Oberösterreich:Koch: Abnoub Shenouba, Warm-baderhof (Villach) www.warmbad.at Service: Silke Mayr, Hotel Gast-hof König (Kremsmünster) www.gasthof-koenig.at

Bei solchen Kreationen der Jugendlichen läuft sogar Oliver Hoffinger das Wasser im Mund zusammen.

Silke verliert auch im größten Trubel im Land-gasthaus König nie die Nerven, und Abnoub gibt sein Bestes im Warmbader-hof – ein logi-sches Sieger-duo.

Abnoub und Silke haben auch viele persönliche Stärken von ihren Ausbildern mitbekommen, von denen sie beim Duell profitiert haben.

Puls

4

getan haben. Denn diese Jobs sind kri-sensicher, voller Aufstiegschancen und machen – das konnte man heute auch sehen – wahnsinnig viel Spaß. Denn als Glücksbringer bringt man ja nicht nur den Gästen Glück, sondern vor allem auch sich selbst! Ich selber weiß, warum ich mir diesen Weg ausgesucht habe!“

Die ÖGZ & WKO gratulieren dem Siegerteam und wünschen den tollen Lehrlingskandidaten eine erfolgreiche und glücksbringende Karriere im Tou-rismus. Alle Detailinfos unter kochmitoliver.at und glücksbringer.cc

Lautlos liefernDie E-Mobilität tut sich (noch) schwer. Nissan stellt jetzt den Führungsanspruch und hat mit dem Leaf vorgelegt. Jetzt kommt der e-NV200, ein vollelektronischer Van Text: Thomas Askan Vierich

W ir sind ihn Probe gefahren. Auf Einladung von Nissan, in Barcelona, wo der Nis-

san e-NV200 gebaut wird. Erst cruis-ten wir lautlos durch eine Blumen-halle, dann über die Paral-lel und die Ramblas bis ans Meer. Aber die tolle Kulisse hätte es gar nicht gebraucht, um uns von den Vorzügen der E-Mo-bilität zu überzeugen. Der e-NV200 fährt sich ausgesprochen komforta-bel: lautlos, ohne schalten zu müssen, ohne Ruckeln. Er hat einen angeneh-men Durchzug, das reicht auch für die Autobahn und Überholmanöver. Die Reichweite liegt leer bei 170 km, bela-den ungefähr bei 140 km. Das reicht für Auslieferungen in Ballungsräu-men. Aber damit wird man nicht ein ganzes Bundesland versorgen können.

Weil das Auto emissions- und ge-räuschlos fährt, kann man auch in ge-schlossenen Hallen fahren. Die Blu-menhalle war gar nicht so realitätsfern. Die Ladefläche des kompakten Vans fasst 4,2 Kubikmeter und ist dank Tü-ren auf drei Seiten gut beladbar.

BatterienBleibt das leidige Thema Batterie. Grundsätzlich kann man die kaufen oder mieten. Nissan garantiert eine gleichbeibende Leistung bis 100.000 Kilometer, gute Erfahrungen konnte

man mit dem Leaf sammeln, auf dessen Technik der E-NV200 fußt. Wenn man sie an einer normalen Haushaltssteck-dose lädt, braucht man zehn Stunden. Es geht aber auch schneller: Am Wall-box-Charger braucht man nur noch vier Stunden. Besonders schnell geht es mit CHAdeMO, dem Schnellladean-schluss: 30 Minuten für 80 Prozent Ka-

pazität. Ist bei den teureren e-NV200-Varianten serienmäßig dabei.

Seit zehn Jahren forscht Nissan bei Smart Grid. Das Netz der Elektrotank-stellen wird europaweit ausgebaut, auch in Österreich. Auch an der Bat-terietechnik feilt Nissan weiter. Den e-NV200 gibt es in drei Varianten: als Kastenwagen, Kombi und als topaus-

gestattete Limousine Evalia. Der Evalia eignet sich gut als Taxi oder für Shuttle-fahrten. Die e-NV200 kosten ab 25.000 Euro zuzüglich Batteriemiete. Die Be-triebskosten liegen laut Nissan deut-lich unter dem vergleichbaren Diesel-modell, allein beim Kraftstoff spart man bis zu 50 Prozent. Dazu kommen rund 40 Prozent Ersparnis bei Service,

Wartung und Instandhaltung plus di-verse Fördermöglichkeiten für E-Mobi-lität, die in Östererich pro Bundesland unterschiedlich sind. Aber die Norm-verbrauchsabgabe und eine motorbe-zogenen Versicherungsssteuer entfällt in jedem Fall. Versicherungen geben Nachlässe. Der Nissan e-NV200 ist in Österreich ab Juli erhältlich.

Schön geräumig und emissionsfrei: der

neue Nissan eNV200. Der Elektrovan ist ab

Juli im Handel.

Nis

san

Page 5: ÖGZ 25-26/14

5T O U R I S M U Sw w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

C o ve r s t o r y

Achtung, anstrengend!FORTSETZUNG VON SEITE 1

Bitte nennen Sie ein Beispiel.Ein Fünf-Sterne-Hotel in der Schweiz. Ich komme an mit Koffern. Und werde an der Rezeption nicht mal begrüßt. Zu-erst müssen die Angestellten abrech-nen. Und lassen mich minutenlang ste-hen. Nehmen mich nicht einmal wahr. Einem Dreißigjährigen ist das vielleicht egal. Mir nicht. Unsere Generation hat gelernt: Ich habe etwas Geld, und das gebe ich gerne aus. Aber nur, wenn das Angebot stimmt. Wenn man mir anständig gegenübertritt. Ich will zu-mindest Aufmerksamkeit, Herzlich-keit, Leidenschaft und Wertschätzung als Gast und Kunde spüren – nicht ho-fiert werden!

Wenn die Grunddienstleistung im Hotel nicht stimmt, ist alles verlo-ren. Die Matratze ist durchgelegen, das Badezimmer nicht wirklich sauber, der Kellner unfreundlich, die Rezeptionistin schnöselig. Ein junger Mensch erträgt eine schlechte Matratze besser als ein älterer. Wir sind empfindlich, oder?Und dann beschweren wir uns. In ei-nem Vier-Sterne-Hotel, wieder in der Schweiz. Ich sage der Rezeptionistin: Meine Frau kann nicht schlafen, die hat’s mit der Bandscheibe, die weint vor Schmerzen. Können Sie bitte die Matratze auswechseln? Nein, ging nicht. Es gab keine anderen Matrat-zen. Von einem Kissenmenü ganz zu schweigen. So etwas geht einfach nicht! Und wir haben noch nicht von Allergieproblemen gesprochen.

Auch eine Erscheinung, die eher äl-tere Gäste betrifft. Oder denken Sie an diese unsäglichen eingepackten kleinen Seifen. Wenn ich die morgens ohne Kontaktlinsen aus-packen möchte, habe ich ein Problem.

Auch Kontaktlinsen kommen sta-tistisch eher bei Menschen über 50 vor.Oder die Zumutung, nach einer langen Anreise erst mal den blöden Meldezet-tel ausfüllen zu müssen.

Eine typisch mitteleuropäische Er-scheinung. In Asien bekommt man zuerst ein Getränk gereicht. Oder eine Obstschale. Bei uns wird ei-nem ein Zettel zum Ausfüllen hin-gelegt. Obwohl die doch eh längst alle Daten von mir haben, die habe ich doch bei der Reservierung längst angegeben. Können die das nicht selbst eintragen? Ich gebe de-nen einfach meinen Pass und die schreiben das selbst ab. Muss ich nur noch unterschreiben. Haben die keine Software, die das über-nimmt? Da hilft dann auch nicht die gelernte Begrüßungsformel: „Wie war die An-reise?“

Wenn man darauf ehrlich antwor-tet und sagt: „Mühsam. Ich musste ewig auf meinen Koffer warten, dann durfte ich mir die rassisti-schen Ausführungen des Taxifah-rers anhören, und jetzt kommen

Sie mit Ihrem Meldezettel!“ be-kommt man sowieso keine Ant-wort, erntet höchstens ein indig-niertes Kopfschütteln. Immer diese anstrengenden Alten. Immer nur am Nörgeln.Ankommen lassen! Das hat nichts mit drei oder fünf Sternen zu tun. Ein tol-les Erlebnis in einem kleinen Hotel in Deutschland, an der Mosel: schnucke-liges, liebevoll eingerichtetes Zimmer. Die Besitzerin des Hotels, wie sich spä-ter herausstellt eine ehemalige Kran-kenschwester, strahlte mich an. Die-ses Lächeln werde ich nie vergessen. Ich habe ihr gesagt: Ich glaube, Sie lie-ben Ihren Job! Und sie sagte: Wissen Sie was, ich bin angekommen in mei-nem Leben! Ich habe sie dann beob-achtet, wie sie mit anderen Gästen um-gegangen ist. Ich sage nur: Best Ager, die wissen, wie man das macht, Bezie-hungen herstellen. Und wenn ich so etwas sehe, dann weiß ich: So gehen die auch mit mir um. Meistens läuft es aber durchschnittlich ab, routiniert schlecht, gelernt, lustlos.

Wollen Best Ager, also etwas fort-geschrittene Menschen im Leben, eigentlich wirklich von lauter halb so alten Menschen bedient und um-sorgt werden? Fühlen die sich dann nicht noch älter?Interessante Frage. Kommt darauf an. Es gibt bestimmt viele ältere Männer, die von jüngeren Frauen umsorgt wer-den wollen. Und auch ältere Damen schätze durchaus den Charme jünge-rer Männer.

Ich finde, wenn man einer 25-jähri-gen Rezeptionistin gegenübersteht, unrasiert und unausgeschlafen,

fühlt man sich noch älter. Außer-dem ärgere ich mich über deren Un-erfahrenheit. Was wollen die mir erzählen? Welchen Tipp kann mir eine 25-jährige Rezeptionistin ge-ben? Die hat bestimmt nicht den gleichen Musikgeschmack wie ich und mag auch andere Filme. Die kann mir vielleicht einen Techno-club empfehlen – aber auch eine klassische Cocktailbar? Außer-dem wirkt sie unsicher, lässt sich von meinen Sprüchen sofort ins Bockshorn jagen.Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Da geht es wieder um Lebenser-fahrung. Es gibt auch 25-Jährige, die in Cocktailbars gehen und keinen Techno hören und nicht unsicher wirken. Es geht um Offenheit. Es gibt auch Fünf-zigjährige, die mit geschlossen oder halbgeschlossenen Augen durchs Le-ben laufen. Wenn Sie an so an so ei-nen Kellner geraten, haben Sie auch wenig Freude.

Wie geht man richtig mit Mitar-beitern um? Denn die leben ja die Dienstleistung.Entscheidend ist: Wie will ich diesen Laden führen? Wer nicht lächeln kann, erntet auch kein Lächeln. Wer nicht lä-cheln kann, soll wegbleiben aus dem Dienstleistungssektor.

Kann man Lächeln befehlen? Oder trainieren?Man kann es lernen. Bedingt. Aber nur der kann lächeln, dem zum Lächeln zumute ist.

Haben Sie das Gefühl, dass es mit dem Serviceangebot schlechter wird? Oder kapieren immer mehr

Wirte und Hoteliers, dass es auf die Software ankommt?Ich fürchte im Zeitalter von Social Me-dia wird es eher schlechter. Heute wer-den Beziehungen mit einer SMS be-endet. Man hat eine große Sehnsucht nach Beziehungen, aber man hat es nicht mehr gelernt. Es geht um ganz einfache Dinge: Wertschätzung. Je-mandem die Tür aufhalten. Tschüss sa-gen, schön, dass Sie bei uns waren. Un-gelernt. Lächeln nicht auf Knopfdruck. Dass der erste Kontakt sich immer wie-der neu anfühlt, wenn der Kunde wie-derkommt.

Aber sind soziale Medien nicht auch eine Chance, mit Gästen in Kontakt zu treten? Üben diese Medien nicht auch eine Kontrollfunktion aus? Wenn Sie von einem Hotel zu einer Bewertung aufgefordert oder gebe-ten werden und Ihnen hat es dort nicht gefallen, würden Sie das de-nen nicht dann dort mitteilen?Nein, würde ich nicht. Nie. Ich würde es denen sagen, aber nicht in mein Handy oder meinen Laptop schreiben! Ich würde, wenn es ganz heftig war, mit dem Chef das persönliche Vier-Augen-Gespräch suchen. Aber sicher nicht auf diesen Bögen eine Bewertung hinterlassen.

Anspruchsvolle, weltgewandte Menschen wie wir kommuni-zieren nicht über Facebook oder booking.com?Wir wollen Face-to-face. Wir wollen uns unterhalten. Und dann wollen wir keine Ausflüchte hören. Wir bestehen auf unserem Zimmer mit Meerblick, wenn wir ein Zimmer mit Meerblick gebucht haben.

Man will ja auch ein Ergebnis, eine Verbesserung haben. Das Rumnör-geln im Nachhinein in irgendwel-chen Internetforen hilft ja nichts. Um es mal zusammenzufassen: Die Best Ager sind also anspruchsvolle, mitunter anstrengende, aber auch zahlungskräftige Gäste ...Und treue Gäste! Wenn wir uns wohl-fühlen, kommen wir wieder. Jede Be-schwerde ist eine Chance. Es beschwert sich ja immer nur eine Minderheit. Auch dazu gibt es Untersuchungen. Nur fünf Prozent aller Kunden be-schweren sich – 95 Prozent beschwe-ren sich nie! Jeder sich beschwerende Gast ist ein treuer wertvoller Gast der Zukunft!

Wenn man ihn umdreht. Wenn man auf seine Bedürfnisse eingeht. Wenn man ihn gewinnt, gewinnt man gleich vier neue Kunden. Der oder die ist verheiratet, hat Kinder, Eltern, Freunde. Und erzählt das gerne weiter.

Besser, als wenn er oder sie abge-reist ist und dann im Internet mau-lige Spuren hinterlässt. Diesen Gast kriegt man nicht wieder.Der ist verloren, für immer. Die meis-ten Häuser betreiben heute zu wenig Stammkundenpflege. Sie jagen alle hinter dem Neukunden her. Machen ein Schnäppchenangebot nach dem

anderen. Aber gute Lokale oder Ho-tels funktionieren anders. Über interne Prozesse. Über das Kundenverständ-nis. Das müssen keine topgeschulten Mitarbeiter sein. Das können nette Studentinnen oder Studenten sein, die einfach verstehen, mit Menschen umzugehen.

Aber man findet angeblich über-haupt keine Mitarbeiter mehr.Gute Häuser finden ihre Mitarbeiter. Das spricht sich herum. Der Kunden-markt funktioniert über den Mitarbei-termarkt. Das ist die Basis. Das geht nicht über schöne Anzeigen oder eine tolle Homepage. Entscheidend ist der Point of Sale. Ich kenne ein Lokal in Italien. Das ist eines meiner Lieblings-lokale. Wegen der Wirtin. Sie steht an der Tür und begrüßt jeden mit Hand-schlag. Und verabschiedet jeden per-sönlich. Das Lokal ist immer rappelvoll.

Ist das Essen auch gut?Ja, sicher.

Aber Sie haben nur von der Frau gesprochen. Die Frau war das Ent-scheidende. Sie war das Erlebnis.Eine italienische Mama. Jeden Abend sind wir zu der gegangen. Nicht we-gen der Einrichtung. Nicht wegen der Preise. Auch nicht unbedingt wegen der Pasta. Wegen der Mama. Nach sol-chen Leuten wird man süchtig.

Immer was zu nörgeln – aber man sollte älteren Gästen besser zuhören!

Info

HANS-GEORG POMPE betreibt im deutschen Bruchsal ein Be-ratungsunternehmen mit „Best Ager Expertise“. Der ehemalige Hotelmanager reist durch die deutschsprachigen Lande, um Gastronomen, Hoteliers und vielen anderen die besonderen Ansprüche und Vorteile der Ge-neration 50 plus näherzubringen. Er ist Speaker, Trainer, Marketing-experte und Autor der beiden Bü-cher „Boom-Branchen 50 plus“ und „Marktmacht 50 plus“ (3. Auf-lage 2013, Springer Gabler). www.pompe-marketing.com

Foto

s: T

hink

stoc

k, C

olla

ge: Ö

GZ

ERFOLG LÄSSTSICH EINRICHTEN

Wolfernstraße 46 • A-4400 SteyrT: +43.72 52.889-0www.woegerer.at

Page 6: ÖGZ 25-26/14

Um im internationalen touristischen Wettbe-werb die Aufmerksamkeit der Gäste weiterhin auf sich zu ziehen, bedarf es nicht ausschließ-lich eines hohen Budgeteinsatzes. Die Ziel-gruppen lassen sich auch abseits von gän-gigen Plattformen wie Messeauftritten und Reisemagazinen über Kanäle erreichen, die die Mitbewerber (noch) nicht belegen. Krea-tive und innovative Marketingaktivitäten, die überraschen und hohe Aufmerksamkeit erzeu-gen, werden daher in Zukunft aus dem Touris-musmarketing nicht mehr wegzudenken sein. Auch die Österreich Werbung (ÖW) setzt auf den Überraschungseffekt, um bei der Ziel-gruppe für Urlaub in Österreich zu punk-ten. Denn zu den Kernaufgaben der natio-nalen Tourismusorganisation zählen neben der Führung der Marke „Urlaub in Österreich“ und der Weitergabe des Wissens über Gäste und Märkte an die heimische Tourismusbran-che die Bearbeitung der international erfolg-versprechendsten Märkten mit innovativem und zeitgemäßem Marketing. Gemeinsam mit allen österreichischen Tourismuspart-nern sorgt die ÖW so für den Erhalt bzw. den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismuslandes Österreich und leistet ei-nen essenziellen Beitrag zur Steigerung des österreichischen Marktanteils am internatio-nalen Tourismus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖW führen jedes Jahr welt-weit über 1.500 Marketingaktivitäten durch. Dabei konzentriert sich die ÖW 2014 auf die Bearbeitung von Märkten in den drei geogra-fischen Räumen Westeuropa, CEE und Über-see. Diese Märkte, in denen die ÖW großteils auch mit eigenen Büros vertreten ist, decken mehr als 96 Prozent aller Nächtigungen ab und weisen das größte Potenzial für den hei-mischen Tourismus auf.

Innovatives MarketingJe nach Markt, Zielgruppe und Strategie wer-den stimmige Maßnahmenpakete geschnürt und eingesetzt. Die Bandbreite der Aktivi-täten reicht dabei von klassischer Werbung oder Pressearbeit für das Tourismusland Ös-terreich über Onlineaktivitäten bis hin zu Ver-kaufsförderplattformen oder Schulungen für die Reisebüro- und Veranstalterbranche. Im Rahmen der weltweiten Marketingkampa-gne „Sommerglücksmomente“ lud die ÖW

in den vergangenen Wochen und Monaten aber auch zu zahlreichen innovativen Veran-staltungen, die die unterschiedlichen Facet-ten des Urlaubslandes Österreichs wider-spiegeln sollten.Zur Einstimmung auf den Sommer in Öster-reich lud die ÖW Ungarn Mitte Mai für eine Woche in die erste österreichische „Pop-up“-Wohnung in die Villa Kogart auf Budapests Prachtstraße Andrássy út. Neben einer Ös-terreich-Ausstellung fanden dort vier Veran-staltungen statt, bei denen Kultur, Kulinarik, Handwerk und Österreichs Berge im Mittel-punkt standen. Die Räume der Villa wurden für die Veranstaltungen individuell bespielt und zeigten sowohl die modernen, innovati-ven Seiten Österreichs als auch einige tradi-tionelle Aspekte. Tourismuspartner, Medien-vertreter sowie ausgewählte Österreich-Fans

hatten die Möglichkeit, zu Gast in „Nachbars Wohnung“ zu sein und auch an den Events mit prominenter österreichischer Besetzung teilzunehmen. Den Anfang der Veranstal-tungsserie machte am 16. Mai ein exklusives Konzert des Schloss orchesters Schönbrunn. Acht Musiker, die ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben, aber aus unterschiedli-chen Teilen Europas stammen, gaben Werke internationaler Komponisten, deren Schaffen Österreichs Musik beeinflusst hat, zum Bes-ten. Am 20. Mai zeigte die österreichische De-signerin und Modeschöpferin Lena Hoschek ihre neuesten Kollektionen und vermittelte in einer Schauwerkstatt österreichische Mode-kunst zwischen alter Tradition und moder-ner Prêt-à-Porter-Kunst. Diese Präsentation nutzte auch der österreichische Botschaf-ter Wolfgang Waldner für einen Besuch in

„Nachbars Wohnung“. Einen Tag später kre-ierte der bekannte österreichische Koch Toni Mörwald ein Menü getreu dem Motto „Ös-terreich. Treffpunkt Europas“, das die Viel-falt und die Herkunft der österreichischen Küche widerspiegelte. Zum Abschluss wid-meten sich der Schriftsteller Thomas Glavinic und der erste heimische „Mount-Everest-Be-zwinger“ Robert Schauer dem Thema „Faszi-nation Berg“. Während Glavinic in seinem ak-tuellen Roman „Das größere Wunder“ Bezug zum Abenteuer Höhenbergsteigen nimmt, berichtete Schauer von der Magie der Berge und brachte den ungarischen Gästen die Fas-zination des Alpinismus näher.

Bühne frei für den Sommer Egal ob eine österreichische „Pop-up“-Wohnung im Herzen Budapests, ein Kunstspaziergang in London, eine Foto-Meisterklasse in Moskau oder eine überraschende Walzer-Choreografie am Bahnhof Antwerpen: Die Österreich Werbung setzt auf kreative Marketingideen, um für Urlaub in Österreich zu begeistern und auf Sommerglücksmomente in Österreich einzustimmen.

ENTG

ELTL

ICH

E EI

NSC

HAL

TUN

G

Öst

erre

ich

Wer

bung

ON

AT, A

lexa

ndre

Nes

tora

Öst

erre

ich

Wer

bung

Öst

erre

ich

Wer

bung

/ Sv

en K

rohn

Öst

erre

ich

Wer

bung

/ To

m H

ansl

ien

Öst

erre

ich

Wer

bung

Für eine Woche öffnete die Österreich Werbung Ungarn im Herzen Budapests die erste österreichische „Pop-up“-Wohnung, um die unterschiedlichen Facetten des Urlaubslandes Österreichs aufzeigen. Mit dabei: Modedesignerin Lena Hoschek.

Die ÖW Großbritannien stimmte mit einem Spaziergang durch London

unter dem Motto „Kunst verbindet“ auf einen Urlaub in Österreich ein.

Ende Mai feierte die ÖW Deutschland mit rund 3.500 Berlinerinnen und Berlinern den ersten Geburtstag des Österreich-Parks in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Anfang Juni lud die ÖW Russland Reisejournalisten und Fotoredakteure ein, sich auf eine Bilderreise aus dem hektischen Moskau in die erfrischenden Berghöhen und idyllischen Talschaften Vorarlbergs zu begeben.

In Frankreich nutze die ÖW das bei den Parisern beliebte Gebiet an der Berges

de Seine, um mit einer Coaching-Einheit für den nächsten Wanderurlaub

auf das Urlaubsland Österreich aufmerksam zu machen.

Die ÖW Belgien überraschte Zugreisende in der Bahnhofshalle von Antwerpen mit einer abwechslungsreichen Walzer-Choreografie.

Page 7: ÖGZ 25-26/14

7T O U R I S M U Sw w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

LeserbriefeAuf Zustimmung stößt unser Kommentar über Hotelzimmer mit von jeglicher Intimsphäre befreiten Bädern und Toiletten. Der alte Leitsatz des Designs „Form follows function“, so ein Leser, dürfte bei der Planung der Räume in Vergessenheit geraten sein

Baustil nicht im Interesse der GästeZum Bericht „Lob und Tadel: Einbli-cke und Ausblicke“: Ich kann Ihrem Bericht nur zustimmen. Diesen neuen Baustil von Hotelzimmern findet man immer öfter, obwohl das nicht im In-teresse der Gäste sein kann. Zum Bei-spiel bei der Linsberg-Asia-Therme in Bad Erlach: moderner Baustil mit ei-gen gestalteten Hotelzimmern, von Gemütlichkeit kann man bei die-sen Zimmern nicht sprechen. Meiner Meinung nach werden hier einfach Kosten gespart. Die Toilette ist auch mit einer Glaswand (oben und unten offen und durchsichtig) abgetrennt, was nicht erfreulich ist, wenn Be-kannte ins Zimmer kommen und der Partner auf der Toilette sitzt.Elvira Hubinger

Wo haben diese Leute ihr Handwerk gelernt?Der Inhalt Ihres Artikel könnte von mir stammen! Seit Jahren wird dieser Nonsens fortgeführt, werden räumli-che Intimzonen kombiniert, ohne auf die normalsten Bedürfnisse der Ho-telgäste Rücksicht zu nehmen. Ich staune immer wieder über Toiletten ohne Tür (Gardasee), zum Raum hin klar verglaste Duschkabinen direkt neben dem Bett (Baar/CH) oder eine Glaswand zwischen Bad und Zimmer (Südstmk.) In Hamburg war an das im Raum freistehende Bett im Kopf-bereich ein Waschtisch montiert, bei dessen Benutzung das Wasser bis auf die Kopfpolster spritzte. Wo ha-ben diese Leute ihr Handwerk erlernt? Der Leitsatz: „Form follows function“ dürfte in Vergessenheit geraten sein. Toiletten sollten blick- und schall-dicht sein. Außerdem wird nicht be-achtet, dass Verglasungen, Glastüren und offene Bäder bei nächtlicher Nut-zung große beleuchtete Flächen er-geben und damit das Schlafbedürf-nis von Mitreisenden gestört wird. Es macht auch bauphysikalisch keiner-lei Sinn, Zimmer, die meistens tem-peraturmäßig kälter eingestellt wer-den als Bäder, ohne jegliche Trennung auszuführen, da sich beide Klimas an-gleichen, von Geruchs- und Geräusch-übertragung (Wasserdampf, Ventilato-ren) nicht zu sprechen. Bautechnisch kommt es bei verglasten Flächen oft zu Problemen, wenn die Folgen der Kondensatbildung vernachlässigt wer-den, Schimmelbildung ist dabei das geringste Übel. Hierfür nur die Archi-tekten verantwortlich zu machen ist nur ein Teil der Wahrheit, denn viele Hotelzimmer werden von sogenann-ten Komplettausstattern gestaltet, die aus dem Möbelerzeuger-Bereich stam-men. Und nicht zuletzt sind es die Auftraggeber, die eigentlich wissen sollten, was ihre Gäste wollen. M. A. Katzlinger

Österreich qualmt wie ein Vulkan!Zum Zitat im Kommentar „Keine Rau-chersheriffs“: Ich frage mich, in wel-che Niederungen der Intelligenzquo-

tient unserer Wirte abgetaucht ist. Sie lassen sich in Panik versetzen: Soll-ten sie die Raucher nicht mehr hofie-ren, werden sie mit Umsatzrückgän-gen bestraft werden! Sie ignorieren anderslautende Meldungen aus al-

ler Welt und lassen allein in Öster-reich den Rauch aufgehen. Österreich qualmt wie ein Vulkan! Bei Haltestel-len vor Schulen steigt Rauch auf! Der Wahnsinn hat fast 40 Prozent der Be-völkerung erfasst! Sie rauchen sich zu

Krüppeln und zu Tode! Reißen passiv-rauchende Menschen mit in den Tod! Und der OGH applaudiert dazu! Und der Nervenarzt weiß auch nicht mehr, wie’s weitergeht! Didl di dum – didl di dum ... Karl Leeb

Foto

s: T

hink

stoc

k, Il

lust

ratio

n: A

nton

ia S

tane

k

Das spritzigste Trio der Saison!

Die drei Innovationen vom Sirup-Experten SPITZ:

• Ingo: fruchtiger Maracujasirup mit einem Hauch Ingwer

• Rosalie: Rosenblüten mit erfrischender Litschi-Note

• Hugo: spritziger Sirup aus Holunder- Minze-Limette

peRfekt

als BasIs

füR spRItzIge

DRInks

SP_RZ_Inserat_SirupRosalieIngoHugo_210x297_OeGZ.indd 1 26.05.14 13:21

Page 8: ÖGZ 25-26/14

8 M E I N U N G w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

Pauschalierungen für BetriebsausgabenEXPERTISE: Vereinfachungen – die ganz schön kompliziert sind: Bei den Pauschalierungen für Betriebsausgaben muss im Einzelfall geprüft werden, ob sie wirklich von Vorteil sind

D ie Steuergesetzgebung sieht zur „Vereinfachung“ einige Pauscha-

lierungen für Betriebsausgaben vor. Da, wie man sich vorstellen kann, da-bei nichts hergeschenkt wird, muss im Einzelfall geprüft werden, ob die An-wendung dieser Pauschalierung wirk-lich ein Vorteil ist. Von Vereinfachung wird in den seltensten Fällen die Rede sein können, da wohl jeder den Gegen-check mit den tatsächlichen Kosten durchführen wird.

Die sogenannte „Basispauschalie-rung“ sieht vor, dass Unternehmer, de-ren Umsatz unter 220.000 Euro liegt, je nach der Art der Tätigkeit sechs oder zwölf Prozent an Betriebsausgaben ohne belegmäßigen Nachweis abset-zen können. Zusätzlich können noch Ausgaben für Waren, Rohstoffe, Hilfs-stoffe, Personal, Fremdlöhne und So-zialversicherungsbeiträge abgezogen werden. In der Praxis zeigt sich, dass bei Tätigkeiten, bei denen wenige Aus-gaben anfallen, wie z. B. Vortragstä-tigkeit, diese Pauschalierung durchaus Vorteile bietet. Dem Switchen – einmal Pauschalierung, einmal tatsächliche Kosten – sind jedoch Grenzen gesetzt.

Eine weitere Pauschalierung ist die sogenannte „Handelsvertreterpau-

schalierung“, die für Handelsvertreter im Sinne des Handelsvertretergesetzes gilt. Dabei werden Mehraufwendun-gen für die Verpflegung, das Arbeits-zimmer und für Bewirtung mit einem Durchschnittssatz von zwölf Prozent der Umsätze, höchstens aber mit 5.825 Euro abgegolten. Bei der entsprechen-den Berufsgruppe ist diese Regelung häufig von Vorteil.

Ausgaben-GruppenFür das Gastgewerbe ist ab der Ver-anlagung 2013 eine neue Pauschalie-rung installiert worden, wodurch ei-nige Gruppen von Betriebsausgaben durch am Umsatz orientierte Pauschal-beträge ersetzt werden können. Diese sind:• Grundpauschale 10 % (mindestens

3.000, max. 25.500 Euro)• Mobilitätspauschale 2 %• Energie- und Raumpauschale 8 %Für die Anwendung gilt die Umsatz-grenze von 255.000 Euro brutto. Neben dem Grundpauschale dürfen noch be-rücksichtigt werden:• Ausgaben für Waren• Personal• Pflichtversicherungsbeiträge• AfA

• Instandhaltung, Instandsetzung • Miete und Pacht• das Mobilitätspauschale• und das Energie- und Raumpau-

schale.Das Mobilitätspauschale (maximal 5.100 Euro) kann nur neben dem Grundpauschale in Anspruch genom-men werden. Damit sind Ausgaben für das Kfz, aber auch für öffentliche Ver-kehrsmittel, Taxi und Mehraufwen-dungen für betrieblich veranlasste Reisen abpauschaliert, das heißt, es können keine weiteren Ausgaben die-ser Art in Ansatz gebracht werden.

Drei-Jahres-BindungDas Energie- und Raumpauschale kann ebenfalls nur neben dem Grund-pauschale angesetzt werden. Damit sind Energiekosten, Beheizung, Was-ser, Müll, Kanal, Grundsteuer und Hausverwaltung abgegolten. Die sehr detailreiche Gastgewerbepauschalie-rung ist in einer umfassenden Verord-nung geregelt, daher können an dieser Stelle die Bestimmungen nur angeris-sen werden. Eine genaue Beratung ist bei diesem Thema unumgänglich.

Generell kann man sagen, dass Un-ternehmen, die sich der Umsatzgrenze

annähern, wohl am häufigsten profi-tieren werden, da die umsatzabhän-gigen Kosten wie Wareneinsatz und Personal ohnehin abgesetzt werden können und sich die abpauschalier-ten Ausgaben eher nur geringfügig er-höhen. Es ist auch unbedingt auf die Drei-Jahres-Bindung zu achten, sodass man vorher genaue Überlegungen an-stellen sollte.

Mehr als 600.000 Hunde leben in Österreich, 50.000 davon sind allein in Wien offiziell gemeldet. Sie sind Freund und Weggefährte des Men-schen und sollen ihre Besitzer in die-ser Rolle auch überallhin begleiten. So langsam scheinen auch die Letzten in Österreichs Gastronomie begriffen zu haben, dass der Weg in die Herzen die-ser Gäste über das Wohlbefinden ih-rer Vierbeiner führt. Die frisch aufge-füllte Wasserschüssel ist mittlerweile schon obligatorisch, den Verweis, dass der Hund doch bitte nicht auf Bän-ken und Sesseln, sondern doch besser auf dem Boden sitzen sollte, versucht man sich fast überall zu verkneifen. Ein Streichler für den Hund und viel-leicht noch ein Kompliment zu Aus-sehen oder Benehmen desselben kön-nen das Trinkgeld und die Chance, einen Stammgast gewonnen zu ha-ben, enorm steigern.

Doch sollte man eins dabei nicht ver-gessen: Das Wohl der Gäste, die den sabbernden, haarenden Fellnasen nicht so zugetan sind. Folgendes Ge-schehen kann in dieser Gruppe dann schon mal für Ekel und Abschreckung sorgen: Ein Kellner zeigt sich so be-geistert vom Hund eines Gastes, dass er mit einer Handvoll hauchdünn ge-schnittenen Serrano-Schinkens aus der Küche kommt. Der Hund macht Sitz, Platz und gibt Pfote, darf als Be-lohnung den Schinken aus der Hand des Kellners fressen und diese dann noch genussvoll abschlecken. Gleich darauf wird für den Nebentisch schon wieder Brot aufgeschnitten und Fisch filetiert. Die Frage, ob da zwischen-durch noch Zeit fürs Händewaschen war, bleibt Hoffnung und Fantasie überlassen. Sonja Dries

[email protected]

LOB UND TADELAuf den Hund gekommen

Was steht dieses Jahr im Freibad auf der Speisekarte?

Norbert Walkner, Bad-buffet, Weyregg (OÖ)

„Die Speisenwünsche der Gäste haben sich in den letzten Jah-ren sehr geändert. Es gibt immer größere

Nachfrage nach frischen Sommer-salaten. Doch gerade für die Kin-der müssen auch immer Pommes, Nuggets und unsere selbstge-machte Pizza auf der Karte stehen. Bei den Getränken geht am besten der große Sommerspritzer mit viel Mineralwasser und etwas Wein. Naturtrübe Säfte werden gerne als alkoholfreie Alternative gewählt.“

Klaus Siegl, Siegl’s, Frei-bad Fürstenfeld (Stmk.)

„Die wichtigsten Pro-dukte am Buffet sind nach wie vor Pom-mes und Eis. Aber wir spüren schon einen

Trend in Richtung gesundes Essen und versuchen deshalb gesunde Basisprodukte zu verwenden, zum Beispiel Pommes mit Rapsöl frit-tiert. Eine große Steigerung gibt es auch im Bereich vegetarisches Es-sen, den wir deshalb ausgebaut ha-ben. Umso heißer es wird, umso weniger Alkohol wird konsumiert. Das wichtigste Produkt bei den Ge-tränken ist und bleibt Wasser.“

Lulcim Fejzullahi, Strandbad Gmunden, (OÖ)

„Ein wichtiger Fak-tor beim Essen in den Strandbädern ist, dass es schnell geht. Un-

sere Gäste wollen ihr Essen am bes-ten sofort haben. Das geht nun mal bei Gerichten wie Pommes am bes-ten. Besonders Kinder bringt man von der klassischen Portion Pom-mes mit Ketchup und Cola nicht so leicht weg. Wir bieten zwar auch Fisch und Salate mit Thunfisch oder Backhendlstreifen an, aber verkaufen nicht so viel davon wie beispielsweise Pommes.“

Piroska Weiss, Buffet am Badeteich Ozean, Guntramsdorf (NÖ)

„Bei uns gibt’s seit den vier Jahren, die wir hier sind, sehr traditionelles Essen.

Wir merken aber schon, dass die Speisekarte moderner wird – zum Beispiel, was die Salate betrifft. Es gehen immer mehr Thun-fischsalate, große Bauernsalate, oder grüner Salat mit Putenstrei-fen. Diese Kombination von kalt und warm ist sehr gefragt. Beson-ders Frauen bestellen generell Sa-late immer öfter. Aber ein Teller Pommes ist und bleibt der Klassi-ker im Bad – leider, muss man sa-gen, auch bei den Kindern. Viele Leute schauen sich nicht mal die Karte an und bestellen gleich eine Portion.“

Kontakt

DR. MICHAEL KOWARIK Für weitere Auskünfte steht Ihnen Ihr Rat-&-Tat-Steuer- berater Dr. Michael Kowarik gern zur Verfügung.

E [email protected] www.kowarik.at

U M F R A G E DE R W O C H E

Die Beschränkung der Zufahrt für Touristenbusse im 1. Bezirk war ein harter Schlag für den Tourismus-standort Wien, eine aktuelle Diskus-sion über einen touristenbusfreien zweiten Bezirk sprengt nun aber völ-lig den Rahmen. Wie befürchtet, greift in der Frage Touristenbusse nun das „Floriani-Prinzip“ um sich. Wir for-dern bereits seit geraumer Zeit ein ge-meinsames, wienweites Buskonzept. Alle Fragen zum Tourismusstandort Wien dürfen keine Einzelentschei-dungen von Bezirken sein. Das Kar-meliterviertel ist ein sehenswerter und attraktiver Stadtteil, auf den wir stolz sind. Deshalb sprechen wir uns dezidiert gegen eine Verbannung von Touristenbussen aus dem 2. Bezirk aus. Vertreter der Wirtschaftskammer Wien werden an der Besprechung zur Situation im Karmeliterviertel teil-nehmen. Es gilt, die Interessen der

dort ansässigen Unternehmen zu wahren, die das Viertel erst zu dem ge-macht haben, was es ist. So wurde bei-spielsweise von den Unternehmern mit eigenen finanziellen Mitteln für zwei Jahre eine Buslinie vom Hohen Markt bis zum Karmelitermarkt zur besseren Erreichbarkeit des Grätzels eingerichtet. Die guten Besucherzah-len in Wien sind zwar erfreulich, aber wir dürfen uns nicht täuschen lassen: Der Wettbewerb ist ein harter. Wenn wir nicht kontinuierlich daran arbei-ten, Wien so touristenfreundlich wie möglich zu machen, werden die zah-lenden Gäste bald in andere Metro-polen abwandern. Wir freuen uns auf konstruktive Gespräche mit dem Be-zirksvorsteher der Leopoldstadt, den wir als ausgezeichneten Gesprächs-partner schätzen.Josef Bitzinger, Obmann Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKW

AM WORTWienweites Buskonzept

I N ODE R O U T ? | Fo r me l 1 i n S p i e l b e r g

Rund 200.000 Menschen sind am vergangenen Wochenende zum Formel-1-Rennen nach Spielberg gepilgert. Im TV ist das Ereignis dagegen nur auf mäßiges Interesse gestoßen. Unter den Begründungen der Nichtseher: „Das Wetter war zu schön“, „ich hatte schon was Besseres vor“, „ein Sport-Großereignis reicht mir“ (WM) und „diese Techno-Show interessiert mich nicht mehr“.

Ergebnis aus interner Umfrage

26% 74%

Page 9: ÖGZ 25-26/14

9G A S T R O N OM I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

N e u e I d e e n

Ich bin dann mal im PaznaunDas Tiroler Paznauntal bereitet ein Rezept für den Kulinarischen Jakobsweg vor. Die Zutaten: vier Wanderungen, vier Hütten und vier Sterne-Köche Text: Barbara Egger

D as Siena verfügt über fünf Tische, 14 Stühle und einen Michelin-Stern. Es liegt nicht

in der Toskana, sondern am Ende der High Street im englischen Dorset. Russell Brown und seine Gattin Elena haben ein ehemaliges kleines Scho-koladengeschäft in ein Restaurant umgebaut und das Lokal 2003 eröff-net. Küchenchef Brown legt Wert auf saisonal inspirierte regionale Küche. Derzeit stehen unter anderem Wolfs-barsch, rosa Kalbfleisch, verschie-dene Käsesorten, würziger Ricotta und handgetauchte Jakobsmuscheln auf der Speisekarte. Die Zutaten sei-ner Gerichte bezieht Brown von regio- nalen Lieferanten aus einem Umkreis von höchstens in etwa 75 Kilometer. Bei der Zubereitung setzt der Küchen-profi auf klassische Geschmackskom-binationen mit starken mediterranen Einflüssen. Das Credo klingt einfach, und macht Sinn: Essen soll zwar an-sprechend aussehen, aber noch besser schmecken.

In seiner Freizeit wandert Russell Brown mit seiner Elena gerne auf den Küstenpfaden entlang der rauen Nord-küste von Cornwall. Heuer im Juli aber tauschen die Browns die raue Küste Cornwalls gegen die steilen Tiroler Berge ein. Weshalb? Russell Brown übernimmt im Rahmen des Kulina-rischen Jakobsweges im Tiroler Paz-nauntal die kulinarische Patenschaft für die Jamtalhütte in Galtür. „Ich freue mich auf diese Herausforderung. Be-ruflich und auch privat. Wir waren noch nie in Tirol. Die Landschaft sieht

wunderschön aus. Die Berge wirken sehr anziehend auf uns“, so Brown. Vor seiner Abreise nach Ischgl erreichte die ÖGZ den englischen Küchenchef noch an seinem gewohnten Arbeits-platz im Siena und befragte ihn zum Kulinarischen Jakobsweg.

Glück, in England zu lebenVon der Idee, Wanderer und Gäste auf Almhütten im Tiroler Paznauntal kuli-narisch hochwertig auf Sterne-Niveau und vor allem regional zu bekochen, zeigt sich Brown begeistert. „Für mich ist die regionale Küche sehr wichtig. Höchste Priorität hat dabei die Qualität der Zutaten“, betont er. „Wir haben das Glück, dass wir im Südwesten von Eng-land leben, wo wir Zugang zu hoch-wertigen regionalen Produkten ha-ben. Wir verfügen über fantastischen Fisch und Meeresfrüchte, wunderbare Milchprodukte, einige der weltbesten Käsemacher, exzellentes Saisonwild und Bauern, die hochwertiges Fleisch produzieren“, zählt der Sternekoch auf. Die Teilnahme am Kulinarischen Ja-kobsweg im Paznauntal komme ihm daher sehr entgegen. Hantiert der Eng-länder, der bald auf einen Berg steigen wird, doch selbst am liebsten mit regio- nalen Zutaten. Das war letztlich auch ausschlaggebend dafür, dass Eck-art Witzigmann, Schirmherr des Kulinarischen Jakobsweges und Jakobsweg-Koordinator, und Vier-Hauben-Koch Martin Sieberer Brown zu einem der kulinarischen Hüt-tenpaten gekürt haben. Aber dazu später.

Wenn Russell Brown Anfang Juli auf Einladung des Tourismusverban-des Paznaun-Ischgl nach Ischgl an-reisen wird, trifft er auf drei weitere Meister des Faches. Namentlich die Sterne-Köche Dieter Müller, Chef-koch der MS Europa, Alfio Ghezzi, Kü-chenchef des Trentiner Lokals „Lo-canda Margon“, und Giovani Oosters, Küchenchef des Restaurants „VousLé-Vous“ im belgischen Hasselt. Die vier Sterneköche aus England, Deutschland, Italien und Belgien übernehmen dann einen ganzen Sommer lang die kulina-rische Patenschaft für vier Berghütten im Tiroler Paznauntal: die Jamtalhütte in Galtür, die Heidelberger Hütte in Ischgl, die Niederelbe-Hütte in Kappl und die Ascherhütte in See. Auf die-sen vier verschiedenen Genussrouten können Urlauber und Wanderer vom 6. Juli bis 21. September die Natur und Speisen aus regionalen Produkten, zu-bereitet von Sterneköchen, genießen. Die Profis sind natürlich nicht einen ganzen Sommer lang vor Ort. Um den Kulinarischen Jakobsweg zu organisie-ren, hat man im Paznauntal ein Rezept gefunden. Die Zutaten beinhalten – ein-fach und simpel – vier Sterne-Köche, vier Berghütten und vier Wanderungen.

In der Praxis bedeutet das, dass je-der der vier Küchenchefs für seine Pa-tenhütte ein Gericht auf Basis regio-naler Spezialitäten entwickelt. Dieter Müller serviert auf der Ascherhütte in See gebratenes Saiblingsfilet auf Sa-lat-Kräuterhaube mit Kartoffelstampf, Meerrettich-Senfsauce und Rote-Beete-Confit. Auf der Heidelberger Hütte in

Ischgl kreiert Alfio Ghezzi Tagliatelle mit Kalbsragout an Parmesan-Sauce, Ferrari Maximum Brut und Kaffeepul-ver. Giovani Oosters kocht in seinem Re-staurant am liebsten mit Zutaten der Saison und aus seinem eigenen Kräu-tergarten mit essbaren Blumen. Auf der Niederelbe-Hütte in Kappl garniert der Belgier das Dinkelrisotto mit Paznauner Alpenkäse, luftgetrocknetem Schinken-speck und frischen Kräutern der Region mit Rote-Beete-Carpaccio in Kirschbier aus Wilderen, Senfpuder aus den Kem-pen (Limburg) und Honig aus Ischgl. Russell Brown hat sich für ein Gericht mit, wie er sagt, „robustem Geschmack“ entschieden und kocht für die Jamtal-hütte hoch über Galtür auf 2.165 Meter Seehöhe in süße Zwiebel und Bier ge-schmorte Rindsbackerl. „To cut the rich-ness“ (um das schwere Gericht aufzulo-ckern, Anm. d. Red.) serviert Brown dazu Kartoffelpüree und Zwiebelvariatio- nen mit eingelegten Schalottenringen, Röstzwiebeln und Frühlingszwiebeln. „Ich denke, dass das Gericht sehr gut zum Jakobsweg passt und nach einem langen Wandertag in den Bergen auch gut schmeckt“, hofft Brown.

Von langer Hand geplantWas die vier Sterne-Köche wo, wann und wie kochen, koordiniert Martin Sieberer. Hinter dem Kulinarischen Ja-kobsweg steckt nämlich einiges an or-ganisatorischem Aufwand. „Die we-nigsten wissen, dass wir nach dem Ende des Jakobswegs im September bereits den nächsten zu planen be-ginnen“, erzählt Sieberer. Da geht es

TVB

Paz

naun

-Isc

hgl

Wanderer und Urlauber können aus vier Genussrouten wählen.

„Es geht nicht um tolle Namen, sondern darum, wer am besten zu uns passt.“VIER-HAUBEN-KOCH MARTIN SIEBERER

Sterne-Koch Russell Brown fungiert als kulinarischer Pate der Jamtalhütte in Galtür.

„Der Kulinarische Jakobsweg ist eine ganz neue Erfahrung für mich.”STERNE-KOCH RUSSELL BROWN

Page 10: ÖGZ 25-26/14

10 G A S T R O N OM I E w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

N e u e I d e e n

zuerst einmal um die Auswahl der Sterne-Köche. Die Vorauswahl trifft Schirmherr Eckart Witzigmann. Mar-tin Sieberer prüft anschließend, ob die Köche zur Idee des Kulinarischen Ja-kobsweges passen. „Es geht uns dabei nicht um große Namen, sondern um das; was wir vor Ort brauchen, und die Umsetzung in der gewünschten Quali-tät. Vor allem aber geht es uns darum, dass diese Köche in ihren Restaurants Regionalität leben“, erklärt Sieberer. Steht die Auswahl der Sterne-Köche fest, checkt der Küchenchef des Fünf-Sterne-Hotels Trofana Royal in Ischgl die vorgeschlagenen Gerichte auf ihre Tauglichkeit. „Die Gerichte müssen re-gional hochwertig sein, sich für eine ganze Sommersaison auf der Karte eig-nen, für einen Koch auf einer Almhütte umsetzbar sein und für die Wanderer, Mountain- und E-Biker einen Mehr-wert bieten.“

Dass Sieberer die Sterne-Köche des Jakobsweges „überwacht“, führt im Vor-feld naturgemäß zu Diskussionen. „Je-der möchte seine Handschrift einbrin-gen. Aber das geht eben nicht immer“, meint Sieberer. „Wenn ich korrigie-rend eingreife, erkläre ich den Kollegen auch, warum ich das tue. Es müssen

die Umsetzbarkeit und die praktischen Gegebenheiten vor Ort ebenso berück-sichtigt werden wie die Verfügbarkeit der Zutaten“, so der Drei-Hauben-Koch. Wenn er, Sieberer, seinen Kollegen aber beschreibt, was er selbst macht, dann vertrauen ihm die Sterne-Köche meis-tens sehr schnell. Auch Russell Brown hat diese Erfahrung gemacht und be-stätigt: „Wir haben im Vorfeld einiges miteinander diskutiert. Es hilft aber zu wissen, wie die praktischen Voraus-setzungen vor Ort sind und ob die ge-wünschten Zutaten verfügbar sind. Ich will schließlich zeigen, was ich in mei-nem Restaurant mache und möchte das auf den Jakobsweg übertragen.“ Zum Gelingen des Ganzen habe auf jeden Fall beigetragen, dass Martin Sieberer ihm versichert habe, dass es vor Ort fantastische Fleischqualität und eben-solches Bier gibt.

Das Finale vor dem StartNach Beseitigung aller Unklarheiten findet am Eröffnungstag des Jakobs-weges am 6. Juli 2014 die Feinabstim-mung vor Ort statt. Gemeinsam mit Gästen und Urlaubern werden die vier Sterne-Köche mit Martin Sieberer und Eckart Witzigmann auf die Heidelber-

ger Hütte oberhalb von Ischgl wan-dern. Dort werden die Gerichte von den Sterne-Köchen erstmals praktisch zu-bereitet. Die Wirte und Köche auch der anderen drei Berghütten schauen ih-nen dabei ganz genau über die Schulter. Es werden noch offene Fragen geklärt: Wie werden die Gerichte zubereitet? Wie schmecken die Sterne-Köche die Gerichte ab? Wie richten sie die Spei-sen an? Wie viele und welche Kräuter

werden verwendet? „Bei der Feinab-stimmung geht es um die praktische Umsetzung und die Präzisierung der Gerichte. Es ist sozusagen das Finale vor dem Start“, erklärt Sieberer. Bis 21. September stehen dann die Gerichte der Sterne-Köche auf der jeweiligen Pa-tronanz-Berghütte auf der Speisekarte. Mit Mehrwert für die Gäste: Die Koch-anleitungen zu den Gerichten gibt es auf den Hütten zum Mitnehmen.

Info

KULINARISCHER JAKOBSWEG WANN: 6. Juli bis 21. September 2014

WO: Tiroler Paznauntal

SCHIRMHERRSCHAFT: Eckart Witzigmann

KOORDINATOR: Martin Sieberer, Drei-Hauben-Koch und Küchen-chef des Fünf Sterne Hotels Trofana Royal in Ischgl

GENUSSROUTEN: Heidelberger Hütte Ischgl, AscherHütte See, Jamtalhütte Galtür, Niederelbe-Hütte Kappl

STERNEKÖCHE: Russell Brown, Alfio Ghezzi, Dieter Müller, Giovani Oosters

Hungrige Gäste: Die Speisen müssen regional hochwertig sein, sich vom Almhüttenkoch umsetzen lassen und – ganz wichtig – einen Mehrwert für die Wanderer und Biker bieten.

„Machen wir uns ehrlich!“Eine Milliarde Euro wird in Österreichs Gastgewerbe am Finanzamt vorbeigeschmuggelt. Dafür nehmen viele Wirte viele Unannehmlichkeiten in Kauf. Ein gefährliches Nullsummenspiel Text: Thomas Askan Vierich

Das sieht so schön gemütlich aus: Der Kellner zückt Stift und Block

und schreibt zusammen, was man im Gasthaus verzehrt hat. Ohne Rech-nungsadresse, ohne Stempel, ohne An-gabe der Umsatzsteuer. Ob der Kell-ner die gleichen Zahlen, die er dem Gast verrechnet, in die Registrierkasse tippt, steht auf einem anderen Blatt. In etwas moderner ausgestatteten Betrie-ben sitzt frühmorgens der/die Chef/in an der Kassa, um „Zwischenrechnun-gen“, „Barbelege“ oder mal eben 100 Weißbiere wieder aus dem System zu entfernen.

Die Kassen sind darauf eingerichtet, Experten berichten, dass sie beim Ver-kauf neuer Systeme nach dem „Lösch-knopf“ gefragt werden. Wer keinen hat, verkauft einfach weniger Kassen. Es gibt mittlerweile externe Softwarepro-gramme, sogenannte Zapper, die über einen USB-Stick, eine CD oder per In-ternetklick angesteuert werden. Sie können bei einer Steuerprüfung noch schwerer entdeckt werden. Mittlerweile gibt es auch Zapper, die die lästigen Kre-ditkartenrechnungen verschwinden lassen. Wenn ein „Orderman“ verdeckt ins System läuft, reduziert das auch die offiziellen Umsätze. Und wir spre-chen noch nicht vom Schwarzlohn oder Schummeleien beim Wareneinkauf.

Kein Gewinn, keine SteuernEine Milliarde Euro, schätzt die Fi-nanz, schleusen österreichische Gast-ronomen jährlich am Finanzamt vor-bei. Das könnte auch der Grund dafür sein, warum so viele Betriebe angeb-lich keinen oder kaum Gewinn ma-

chen. Wer nix verdient, zahlt auch keine Steuern.

Keine rein österreichische Erschei-nung, hier aber oft besonders verharmlo-send von interessierter Seite dargestellt. „Umsatzverkürzung mittels elektroni-scher Kassensysteme: Eine Bedrohung für die Steuereinnahmen“, heißt eine Studie der OECD. In der EU gibt es eine „Projektgruppe Registrierkassen“, und die Forderung wird laut, eine generelle Belegpflicht einzuführen. Das hatte die SPÖ bei den letzten Koalitionsverhand-

lungen gefordert, wurde aber vonseiten der Wirtschaftskammer und des Wirt-schaftsbundes zurückgepfiffen. Stattdes-sen wird vonseiten der Gastronomen – nicht immer zu Unrecht – über das rüde Auftreten von Inspektoren der Finanz und des Sozialministeriums geklagt. Manche fordern eine Zertifizierung von nichtmanipulierbaren Kassen. Aber das ist in etwa so realistisch, wie fälschungs-sicheres Bargeld zu drucken. In einigen EU-Staaten werden Bürger aufgefordert, ihre Kassenbelege an die Finanz zu schi-cken, damit diese bessere Stichproben machen kann. Als Lohn winken in ei-ner Art Tombola Autos (Slowakei) oder Bargeld (Portugal, Kroatien).

Selbst beginnenStatt weiter imageschädigende Schlag-zeilen zu provozieren, schlägt Gastro-Berater Klaus Klöbel einen anderen Weg vor: „Machen wir uns endlich ehrlich!“ Das würde sich auch besser rechnen, als sich ständig neue Tricks auszudenken, wie man die nächste Steuerprüfung übersteht. „Wer beim Wareneingang und Warenausgang ma-nipuliert, weiß auch nicht, wie viel er wirklich umsetzt“, sagt Klöbel. „So kann man keine realistische Kalku-

lation erstellen, keine Budgets, keine Warenwirtschaft, keine ABC-Analyse. Es gibt auch positive Beispiele dafür, dass man Gewinne erzielen kann. In Summe hat der Wirt oder die Wirtin dann weniger Aufwand und kann der Prüfung entspannt entgegensehen. Und schlussendlich braucht man Ge-winne, denn die bestimmen die Pen-sionshöhe von uns Selbstständigen.“

Mohamed R. Mohideen, der elekt-ronische Systeme im Gastgewerbe in-stalliert und wartet, kennt solche An-fragen: „Der Wirt möchte gerne, dass der kleine Braune vom Kassensystem erfasst wird, weil er seine Mitarbei-tern kontrollieren will. Aber abends

soll er dann wieder aus dem System verschwunden sein. Wenn man beim Umsatz, beim Einkauf und bei den Löhnen trickst, bekommen das letzt-endlich Finanz, Lieferanten und Mit-arbeiter mit. Um dieses Risiko zu mi-nimieren, setzen Gastronomen viel Zeit ein, die dann für die professio-nelle Betriebsführung fehlt“, sagt Mohideen

Klöbel ergänzt: „Wer vermeiden will, dass die Finanz weiß, wie viele Tische wann besetzt waren, kann

auch kein System für eine vernünf-tige Tischreservierung einführen und folglich die Gästedaten nicht nutzen, um mehr Umsatz zu machen!“

Und so wurschteln die bauern-schlauen Gastronomen und Hoteliers vor sich hin, fürchten sich vor der Fi-nanz und ihren Angestellten, können keine realistische Planungen machen, weil sie elektronische Systeme eher meiden bzw. gar keine realistischen Zahlen vorliegen haben. Was sie bei der Steuer sparen, verlieren sie beim Warenmanagement und allem ande-ren. Ein Nullsummenspiel, das bei der nächsten „strengen“ Betriebsprüfung an die Wand fährt.

Rechnungen kann man

relativ leicht manipulieren.

Ob sich das wirklich lohnt?

Thin

ksto

ck

Während auf der Baustelle im Restaurant Steirereck an der

Fertigstellung gewerkt wurde, prä-sentierten Birgit und Heinz Reit-bauer in der Meierei „Das S Maga-zin“. Die Erstausgabe wirft einen Blick hinter die Kulissen einer der besten Genussstätten Österreichs. Namhafte Autoren haben sich auf Spurensuche begeben, um die kuli-narische Welt des Steirerecks zu er-gründen. Ob die Roquefort-Höhlen in Frankreich, der Wildfischfang am Attersee oder die Küchenmann-schaft bei ihrer Arbeit – das Heft lässt den Leser an einem Stück vom Steirereck teilhaben. Stammkun-den und Gäste werden ihre Freude damit haben.

Worauf diese sicher auch schon neugierig sind, ist das neue Restau-rant. Wir durften mit Birgit Reit-bauer die Baustelle besichtigen: Vier Pavillons mit elektrischen Fenstern, die sich zweieinhalb Me-ter in die Höhe fahren lassen, ver-mitteln das Gefühl, mitten im Park zu speisen. bp

Steirereck: Magazin statt Kochbuch

Das

S M

agaz

in /

Kla

us F

ritsc

h

Page 11: ÖGZ 25-26/14

11G A S T R O N OM I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

S t o p t h e wa s t e

Gemeinsam gegen den Abfall-WahnsinnUnternehmer, Forscher, NGOs und die öffentliche Hand bilden die Initiative United Against Waste. Das Ziel: Vermeidbare Lebensmittelabfälle in Gastronomie und Hotellerie sollen bis 2020 halbiert werden Text: Natalie Oberhollenzer

D ie Zahlen sind horrend: Einer Studie der Welternährungsorga-

nisation FAO zufolge gehen weltweit jedes Jahr 1,3 Mrd. Tonnen an Lebens-mittel als Abfall verloren – das sind im Schnitt 180 kg pro Erdenbürger, ein halbes Kilo pro Mensch und Tag. Einen Teil zu diesem Müllberg tragen Gast-ronomie und Großküchen bei. Allein in Österreich muss die Branche jedes Jahr geschätzte 150.000 Tonnen weg-schmeißen. Nun hat sich eine Gruppe formiert, um dem Problem zu Leibe zu rücken. Das Ziel des Projekts „United Against Waste“: vermeidbare Lebens-mittelabfälle in Gastronomie und Ho-tellerie bis 2020 zu halbieren.

Federführend beteiligt ist die Uni-lever-Tochter Food Solutions. Die Idee zur Aktion stammt aus dem globalen Nachhaltigkeitsprogramm der Firma. „Inzwischen ist daraus ein Projekt ge-worden, das von über 20 Partnern al-lein in Österreich gemeinsam getra-gen und finanziert wird. Dazu zählen eigentlich konkurrierende Gastro-Lieferanten genauso wie der Handel, die öffentliche Hand, Consultants, Forschung und NGOs“, erklärt Axel Schwarzmayr von Unilever Food Solu-tions. In der nun startenden Anfangs-phase finden in 30 Betrieben aus den Branchen Beherbergung, Gastronomie und Großküchen (Betriebskantinen und Care) umfassende Abfallerhebun-gen statt. Dabei werden die Lebensmit-telreste von der Boku-Abfallexpertin Felicitas Schneider und ihrem Team sehr detailliert untersucht. „Wir diffe-renzieren, woher die Abfälle kommen und bestimmen auch die genaue Zu-sammensetzung“, so Schneider. Dann sollen in Gemeinschaftsarbeit Vermei-

dungsmaßnahmen entwickelt, umge-setzt und evaluiert werden. (Tipps s. Info). Dann wird die Umweltorgani-sation Global 2000 die Öko-Effekte des Mülls unter die Lupe nehmen. Dazu Bernhard Wohner, Experte der NGO: „Abhängig von der Art der ein-gesparten Abfälle, zum Beispiel, ob es sich um Feldfrüchte oder tierische Produkte handelt, fällt die Ökobilanz nämlich sehr unterschiedlich aus.“

Online vergleichenIm Herbst, so der Plan, sollen erste Zahlen über Menge und Zusammen-setzung der Reste vorliegen, auf der Basis könne man dann Betrieben erste Benchmarking-Grundlagen anbieten. Über ein Online-Tool auf der Seite united-against-waste.at und die Web-sites der jeweiligen Partner werden Unternehmen ab dem Zeitpunkt selbst nachprüfen können, wo sie im Ver-gleich zu ihren Mitbewerbern stehen.

Dass es dort, wo Lebensmittel ver-arbeitet werden, immer Abfallreste ge-ben wird, ist den Beteiligten natürlich klar. Daher wurde bewusst auch die Ab-fall- und Stromwirtschaft in das Projekt miteinbezogen. Ewald-Marco Münzer, Chef des gleichnamigen Bioindustrie-Unternehmens, etwa engagiert sich für eine noch bessere Verwertung von bio-genen Rohstoffen, etwa für Biodiesel oder Biogas. „Auch dadurch kann eine deutliche Verbesserung der CO2-Bilanz erreicht werden“, sagt er. Im nächsten Jahr will die Initiative Tools, Tipps und Informationen in allen Betrieben an-bieten, die hierzulande in Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsver-pflegung tätig sind.

Man hofft natürlich auch, dass die Plattform weiter anwächst. Inte-ressierte können sich bei tatwort-Ge-schäftsführer Rainer Rockenbauer ([email protected], Tel.: 01/409 55 81-19) melden.

Ber

nhar

d N

oll

V. l.: Felicitas Schneider (Boku Wien), Ewald Münzer (Münzer), Bernhard Wohner (Global 2000), Andreas Lonkai (Iglo), Axel Schwarzmayr (Unilever) und Josef Pirker (AGM)Michael Freitag, Sodexot vid molupti culpa enimend endente molupta

Mitglieder:

ZULIEFERER UND DIENSTLEISTER: Unilever Food Solutions, AGM, Iglo Austria, VFI/Frivissa, Nähr Engel, Nannerl, Rational, Recheis, Rieber & Grohmann

GROSSKÜCHEN-ANBIETER: Contento, Eurest, Sana Catering, Sodexo

ÖFFENTLICHE FÖRDERGEBER: Ministerium für ein lebenswer-tes Österreich, die Länder Ober-österreich, Salzburg, Stmk., Tirol und Wien

FORSCHUNG: Universität für Bodenkultur, Wien, Envicient Consulting, GV-Austria, Global 2000, tatwort Nachhaltige Projekte GmbH

ABFALL-/STROMWIRTSCHAFT: Münzer Bioindustrie, MA 48, DAKA Tirol

TESTBETRIEBE (AUSZUG): Alpenresort Schwarz, Tirol, Jufa Hotels, Posthotel Achenkirch, Tirol, Spa Resort Therme Gein-berg, OÖ, Sport und Wellness Residenz Alpenrose, Tirol, Therma Nova, Stmk., Gasthaus Hohe Linde Waldneukirchen, OÖ, Gasthaus Kappl, Biberbach, NÖ, Schlossrestaurant Schalla-burg, Stiftsschank Kremsmünster

PRAXIS-TIPPS

Mögliche Ursachen für erhöhten Lebensmittelabfall:• Ware wird falsch gelagert oder kein

ausreichender Überblick über Be-stände – daher wird Haltbarkeits-datum überschritten

• Zu viele vorkonfektionierte Zutaten: etwa wenn am Morgen zu viel Gemüse und Salat vorge-schnitten wird

• Fehleinschätzungen in der Absatzplanung: Vorbereitetes Essen wird mangels Nachfrage erst gar nicht serviert

• Hotspot-Buffet: Das Buffet muss – so wird der Gast zumindest eingeschätzt – bis zum Ende prall gefüllt sein. Doch alles, was ein-mal im Kundenbereich war, muss aus gesetzlichen Gründen entsorgt werden

• Zu große Portionen (Schnitzel- übern-Tellerrand-Phänomen)

• Turmbau-Wettbewerb am Salat- buffet: Kunden überschätzen ihren Hunger und nehmen viel zu viel, was zu hohem Retouren- anteil führt

• Schaumenüs in Großküchen, um das Tagesangebot ansehnlich herzuzeigen: Auch die müssen am Ende entsorgt werden

• Package-Menüs mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise am Tablett: Teile gehen nicht konsu-miert retour

Vorstoß in der EUWeniger Nahrungsmittel-Verschwendung: Eine Initiative in der EU will das Mindesthaltbarkeitsdatum bei bestimmten Lebensmitteln abschaffen

S ind Kaffee, Tee, Mehl, Müsli, Hart-käse, Konserven und Nudeln künf-

tig für immer haltbar? Geht es nach einer Initiative in der EU, dann soll bei Produkten wie diesen das Halt-barkeitsdatum abgeschafft werden. Schweden und die Niederlande gaben den Anstoß zu dieser Diskussion, meh-rere Länder, darunter Österreich, be-fanden die Idee für gut.

Damit wolle man ein Zeichen im Kampf gegen die Lebensmittelver-schwendung setzen. Denn unter den 89 Mio. Tonnen Nahrungsmitteln, die in der EU jedes Jahr weggeworfen wer-den, befindet sich auch haufenweise noch genießbares Essen. Schon heute sind Haltbarkeitsdaten bei einigen Le-bensmitteln wie hochprozentigem Al-kohol, Zucker, Salz oder Essig nicht

erforderlich, weil die Waren nicht ver-derben. Die Frage, ob eine Abschaffung des Datums auch bei lange haltbaren Lebensmitteln wie den oben genann-ten durchsetzbar ist, ist insofern hei-kel, als die Frage der Verantwortung neu geklärt werden müsste. Bis dato tragen Produzenten und Vertreiber diese, wenn der Konsument ein Nah-rungsmittel innerhalb der Mindest-haltbarkeitsdauer isst und es bereits verdorben ist.

Keine FaustregelOb es in der EU-Kommission zu einer Einigung kommen wird, ist schwer vorherzusagen – vor allem, weil eine verlässliche Faustregel über die Halt-barkeit eines Lebensmittels nicht exis-tiert. no

Nudeln landen oft im Müll, obwohl sie noch ohne Einwände genießbar wären.

Thin

ksto

ck

DIE NEUE DIMENSION DER TEXTILHYGIENE.Ein vollautomatisches Flüssigwaschsystem welches durch maximale Flexibilität sämtliche Herausforderungen meistert.

INTERESSIERT? Hier geht’s zum Video:

www.hollu.com

www.diewildenkaiser.com

Julius Holluschek GmbH · A-6170 Zirl · Salzstraße 6 · Tel. +43 5238 52800 · Fax -990 · www.hollu.comDer Spezialist für Sauberkeit, Hygiene und Wohlbefinden.

hol_az_holluQUID_oegz_100x130_2014_06_rz.indd 1 03.06.14 11:36

Page 12: ÖGZ 25-26/14

12 G A S T R O N OM I E w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

H yg i e n e

MELDUNGEN

Sternbräu: PersonaliaMichael Pratter hat einen neuen Ar-beitsplatz: Der Haubenkoch wechselt in das Salzburger Sternbräu. Das Re-staurant wird Anfang Oktober nach einer Umbauzeit wieder seine Pfor-ten öffnen. Pratter hat Sternbräu-Chef Harald Kratzer überzeugt, weil er sowohl in Haubenküchen als auch in großen Betrieben tätig war. Das neue Küchenkonzept soll höchste Qualität in großer Quantität garan-tieren.

Eggenberg feiert Die oberösterreichische Brauerei Schloss Eggenberg feiert ihr 333-jäh-riges Bestehen mit einer großen Feier. Vom 17. bis 20. Juli lädt das Un-ternehmen zum Schlossfest. Dabei wird es ein Unterhaltungsprogramm im Zelt und im Brauereigelände ge-ben, der Eintritt ist frei.

Bierwochen im 16.Die Ottakringer Braukultur Wochen gehen in die zweite Auflage: Ab dem 3. Juli wird es am Brauereigelände im 16. Wiener Bezirk um Biervielfalt und Genuss gehen, begleitet wird das Ganze von einem umfangreichen Un-terhaltungsprogramm. Eröffnet wer-den die Wochen gemeinsam mit der Biermanufaktur Loncium.

Keimen den Garaus machenManche Lücken in der Keimbekämpfung werden von Hoteliers und Gastronomen noch immer übersehen

N icht nur der Mensch freut sich über die sommerlichen Tempe-

raturen, auch Keime nützen die Hitze zur explosionsartigen Vermehrung. Gerade in Gastronomie und Hotelle-rie, wo Serviette, Gabel und Bett Tag für Tag von unterschiedlichsten Personen geteilt werden, hat die Unterbrechung von Keimketten höchste Priorität.

Das Problem ist kein neues, doch herrscht in seiner Bekämpfung noch immer Aufholbedarf. „Es gibt sehr wohl Vorschriften, wie die Küche zu sein hat, und auch für Schwimmbä-der und Wellnessbereiche gibt es klare Verordnungen. Wie aber zum Beispiel Zimmer gereinigt werden müssen und wie man mit der sensiblen Dimension

von Textilien umgeht, ist nicht ein-heitlich geregelt“, sagt Manfred Ber-ger, Verfasser des Ratgebers „Hysterie Hygiene?“. In einem durchschnittli-chen Hotelbett schlafen jährlich 70 verschiedene Menschen. „Während wir zu Hause eine wunderbare Keimein-heit mit den Menschen, die uns umge-ben, bilden, gestaltet sich die Situation

in einem Hotelzimmer oder an einem Tisch ganz anders“, so Berger. Die Glo-balisierung mache auch vor Keimen nicht halt, 30.000 Flugbewegungen täglich bringen immer wieder hierzu-lande ausgerottete Keime wie den Er-

reger der Tuberkulose nach Österreich. In seinem Ratgeber, der mit Unterstüt-zung von Salesianer Miettex erstellt wurde, weist Huber auf bisher unbe-achtete Dimensionen der Keimproble-matik hin und gibt Tipps zur Bekämp-fung von Keimen: Bakterien, Viren und Pilze auf Obst und Gemüse kann man etwa durch zehnminütiges Einlegen in Essigwasser entfernen. Auch blei-ben die Lebensmittel dadurch länger frisch.

Kein Servietten-OrigamiEin besonderer Dorn im Auge ist Ber-ger bei Tisch das, wie er es nennt, Ser-vietten-Origami: Jede noch so perfekt gereinigte Stoffserviette wird erneut kontaminiert, wenn sie beim kunst-vollen Falten durch den Kellner auch gleich eine Ladung seiner Keime auf-nehmen darf. Andreas Philipp, Ge-schäftsführer von Salesianer Miettex, weiß von einem anderen Feind der Hy-giene: „Es gibt Stimmen, die sagen, es müssten alle Möglichkeiten, sich auf der Toilette die Hände zu waschen, zu trocknen und zu desinfizieren, in Wahrheit vor der Toilette angebracht werden. Nachdem Sie die Türschnalle angreifen, könnten Sie in Wahrheit wieder von vorne beginnen.“ cw

Thin

ksto

ck

Gefaltete Servietten schauen schön aus, sind aber Bakterienschleudern.

Eine Initiative der gewerblichen

Immobilienwirtschaft

WKO-immobilien_SujetPaar.indd 1 22.01.2013 10:07:25

Page 13: ÖGZ 25-26/14

13G A S T R O N OM I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

N a c hw u c h s f ö r d e r u n g

Die besten NachwuchsköcheBereits zum siebenten Mal findet heuer der Wettbewerb „Amuse Bouche“ statt. Top-Lehrlinge aus österreichischen Tourismusbetrieben zeigen dabei ihr Können bei der Zusammenstellung kreativer GerichteText: Gerhard Reiter

K laus Holzer aus Laa an der Thaya ist noch sehr jung und doch schon ein Coach: Der

junge Niederösterreicher arbeitet in der Küche des noblen Hotels Impe-rial in Wien. Bei der Eröffnung von Amuse Bouche in Salzburg berichtet mir Klaus über seine Arbeit im Impe-rial und den Wettbewerb: „Im vergan-genen Jahr habe ich noch als Lehrling mitgemacht, heuer bin ich bereits als Coach für zwei jüngere Arbeitskolle-gen zuständig.“ Jeweils eine Mitarbei-terin oder ein Mitarbeiter aus Küche und eine oder ein weiterer aus Service bilden ein Zweierteam, betreut von ei-nem Coach.

Theorietest und Menü„Die Aufgabenstellung für die noch in Ausbildung stehenden jungen Leute ist sehr anspruchsvoll“, sagt der Amuse-Bouche-Koordinator der Fachjury für den Bereich Küche, Eduard Mitsche: „Zunächst müssen die Lehrlinge einen Theorietest bestehen, der etwa 30 Fra-

gen umfasst. In weiterer Folge erhalten sie als Vorgabe einen Warenkorb, den sie vorher nicht kennen. Aus diesen Grundstoffen müssen sie ein zweigän-giges Menü zusammenstellen.“

Dabei ist Kreativität gefordert, und es muss auf möglichst hohem Niveau gekocht werden. In der Regel besteht das Menü aus Vorspeise und Hauptge-richt, wobei häufig ein Salat die Vor-speise bildet. Die Qualität des Salats ist oft schon ein wichtiges erstes Kri-terium für die Entscheidung. Beim Hauptgericht kann eine Aufgabenstel-lung zum Beispiel lauten, einen Fisch zunächst zu filetieren und dann ein Fischgericht zuzubereiten.

Der Servicelehrling hat neben dem professionellen Servieren zum Beispiel auch die Aufgabe, aus einer vorhan-denen Weinliste einen zum Gericht passenden Wein zu empfehlen. Für das gesamte Menü haben die Lehr-linge eine Stunde Zeit. Nach einer Vo-rausscheidung kommen schließlich die besten acht Teams ins Finale, aus

denen das Siegerteam ermittelt wird. In diesem Abschnitt des Bewerbs muss – wieder aus einem vorgegebenen Wa-renkorb – ein viergängiges Menü zube-reitet und präsentiert werden.

Motivierender WettbewerbJungcoach Klaus freut sich jeden-

falls schon auf den Wettbewerb mit seinen beiden Schützlingen Harley-Henry Siaczon und Marie-Luise Bin-der-Kriegelstein. „Vor der offiziellen Eröffnung des heurigen Bewerbs in Salzburg haben wir schon fleißig trai-niert“, sagt Marie-Luise. Die 21-Jäh-rige hat einen eher ungewöhnlichen Ausbildungsweg beschritten und ab-solviert nach bestandener Matura im Hotel Imperial jetzt eine Lehre. „Beim Wettbewerb möchte ich nicht nur meine Aufgabe im Service gut lösen und das Gericht meines Küchenkolle-gen gut präsentieren. Es ist mir auch wichtig, das Hotel, in dem ich arbeite, gut zu repräsentieren. Ich wollte nach der Matura nicht um jeden Preis stu-

dieren und glaube, dass ich mich rich-tig entschieden habe, denn die Lehre ist sehr spannend.“ Harley-Henry, dessen Eltern von den Philippinen nach Wien zugewandert sind, absol-viert eine Kochlehre im Imperial und geht hochmotiviert in den Wettbe-werb: „Derzeit arbeite ich in der Posi-tion des Sauciers. Wir produzieren alle Saucen selbst im Haus. Allein schon vom Training für den Bewerb profitiert man sehr. Da sind auch Fehler noch erlaubt, und das ist wichtig, denn aus Fehlern lernt man. Und es gehört auch dazu, dass man sich gelegentlich über sich selbst ärgert. Mir ist das zum Bei-spiel einmal passiert, als ich es nicht geschafft habe, das Wiener Schnitzel in der richtigen Farbe herauszubacken – einmal war es zu dunkel, dann zu hell“, berichtet der junge Mann.

Idee 2008 geborenDie Idee zum Wettbewerb ist im Jahr 2008 entstanden, erinnert sich Piroska Payer, die für die Gesamtkoordina-tion verantwortlich zeichnet: „Meh-rere Spitzenhoteliers und Top-Gastro-nomen haben sich damals zum Ziel gesetzt, aktiv ein Zeichen für die Be-deutung der Lehrlingsförderung im Tourismus zu setzen. Seitdem finden laufend Veranstaltungen statt, an de-nen die besten Lehrlinge aus den bes-ten Betrieben teilnehmen.“ Amuse Bouche ist ein Team-Wettbewerb, bei dem jeweils ein Top-Lehrling aus den

Bereichen Küche und Service als Ver-treter und im Auftrag eines Spitzen-betriebes teilnimmt. Die Liste der Ho-tels, die heuer vertreten sind, liest sich wie ein Who’s who der Branche. Vertre-ten sind unter anderem die Spitzen-hotels Bristol, Imperial, Sacher, Hilton und Kempinski aus Wien, aber auch Be-triebe aus den Bundesländern wie Fal-kensteiner, Sacher Salzburg oder Tau-ern Spa Zell am See-Kaprun. Unter den Sponsoren des Bewerbs finden sich so bekannte Unternehmen wie R & S Gourmet Express, Julius Meinl, Zipfer, Schlumberger, Nestlé, Rational oder die Wiener Städtische Versicherung.

Wertvolle KontakteDie 34 Lehrlinge aus 17 Teams erhoffen sich von ihrer Teilnahme auch wert-volle Kontakte für ihre berufliche Zu-kunft: „Beim Wettbewerb hat man die seltene Chance, viele Direktoren von Top-Hotels kennen zu lernen und mit ihnen zu reden, aber auch führende Vertreter wichtiger Sponsoren. Und der persönliche Kontakt zu so wichti-gen Leuten kann für die eigene Karri-ere natürlich höchst wertvoll sein“, re-sümiert Marie-Luise.

Über den Sommer werden die Teams fleißig weiter trainieren. Die Vo-rausscheidung findet am 8. Septem-ber statt. Das Finale steigt am 6. Ok-tober, und der Sieger wird dann am 19. November bei einem Galaabend im Wiener Rathaus gekürt.

34 Lehrlinge aus 17 Teams erhoffen sich durch die teilnahme beim Wettbewerb Amuse bouche wertvolle Kontakte für ihre berufliche Zukunft.

Am

use

bouc

he

Page 14: ÖGZ 25-26/14

14 w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4D E S I G NN a t u r f ü r d r i n n e n

Back to the RootsNicht nur in der Küche ist die Rückbesinnung auf Produkte aus der hei-mischen Flora und Fauna im Trend, auch bei der Einrichtung findet sich immer mehr Hübsches und Praktisches, das an die Natur angelehnt ist

Text: Bernadette Pesendorfer

IlluminierendDieses Teelichthalter-Set „Fliegenpilz“ aus Glas wirkt nicht halluzinogen,sondern schlichtweg erleuchtend. Auch wenn diese hübsche Sorte giftig ist, fühlt man sich beim Anblick derrot-weißen Hütchen ein wenig in die Kindheit zurückversetzt und hört leise im Ohr die Großmutter ein Märchenerzählen …www.schneider-online.at

Da bist du Blatt!

Die Buffetplatte „Blatt“ aus Melamin bringt nicht nur etwas Grün auf den Tisch, sondern auch sehr viele praktische

Vorteile: Sie ist extrem bruchsicher, lebensmittelecht, geräuscharm, temperaturbeständig von -30° C bis +70° C

sowie geruchs- und geschmacksneutral. In drei verschiedenen Größen erhältlich.

www.rist.at

Flowerpower

Eine Blumendeko der etwas anderenArt ist die Tischlampe „Bloom“.

Mit ihrem pinkfarbenen Blütenschirmaus Polypropylen und Flexarmen

aus verchromtem Eisen ist sie nicht nur biegsam, sondern auch ein toller

Blickfang. Ausgelegt für maximal 40 Watt.

www.kare-design.at

Aus Wald und Wasser

Der Garderobenständer „Ikea PS 2014“ aus Birke hat seine Blätter schon abgelegt und freut sich nun auf Jacken, Mäntel und Sakkos. Das Kissen „Lisel“ wirkt auf den ersten Blick so echt, als wäre es gerade dem Bach entsprungen.www.ikea.com/at

Bequeme SteineSie sehen hart aus, sind aber ganz weich und gemütlich!Die „Neolivingstones“ werden in vielen verschiedenen Größen undFarben angeboten, daher kann man sie nach Platz und Geschmackeinfach kombinieren. Die extravaganten Steine bestehen aus100 % biologisch abbaubarem Polypropylen.www.smarin.net/de

Dekorative AbwehrwaffeUm Gäste in den Abendstunden im Freien vor Gelsen und Co zu

bewahren, bietet Thermacell® Stechmücken-Schutzgeräte an.Das Gerät, das nun auch als Lampe zu haben ist, funktioniert

mithilfe von Mini-Gaskartuschen und baut eine 4,5 m x 4,5 m„mückenfreie Zone“ auf. Kompakt, schnurlos, tragbar, geruchlos

und giftfrei – von der U.S. Army getestet und freigegeben.www.kettner.com

Page 15: ÖGZ 25-26/14

15G A S T R O N OM I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

Ein Hotelchen am WeinbergKann man ein Boutiquehotel mitten unter den Buschenschanken in der südsteirischen Weinstraße aufsperren? Man kann – wie Carmen und Bernd Schott mit dem Hotel Vincent beweisenText: Natalie Oberhollenzer

Direkt an der südsteirischen Weinstraße, einer Region, die bis dato eher für Übernach-

tungen in Winzerzimmern bekannt ist, hat im Mai ein kleines Boutique-Hotel aufgesperrt, das in seiner Aufmachung aus dem bisherigen Nächtigungsange-bot der Umgebung angenehm heraus-sticht.

Das Vincent Hotel im Sulztal beher-bergt 13 Suiten, Studios und Zimmer. Beim Bau haben die Inhaber Carmen und Bernd Schott viel Wert auf ein at-mosphärisches Wohlfühlambiente ge-legt: In der Lounge ist es dank offe-nen Kamins schön heimelig, auf der

Terrasse lässt sich die Aussicht auf die südsteirischen Weinberge genie-ßen. Dazu gibt’s einen Swimmingpool und eine Sauna und viele romantische Ecken, die zum Faulenzen einladen.

Stammgäste-Potenzial„Unser Haus ist sehr gut angenom-men worden“, zieht Carmen Schott eine erste „Ein-Monats-Bilanz“. Aus-lastungszahlen will sie keine bekannt-geben, doch die Gäste seien durch-wegs zufrieden, und knapp die Hälfte hätte schon wieder gebucht. Was ih-nen am besten gefallen habe, sei das Frühstück, so die Chefin. „Wir bieten

ein Langschläfer-Frühstück bis Mittag, und das ist qualitativ top.“ Das Motto „Cappuccinoherz mit Kürbiskerneier-speis“ beinhaltet frische, handgerös-tete Arabica-Kaffees, die in der French Press oder der Karlsbader Kanne ser-viert werden. Hingucker sind die Spezialitäten-Etageren, bestückt mit Schmankerln aus der Region wie Rohmilch-Schafskäse oder Vulcano- schinken.

Und: Es sind genau die Gäste ge-kommen, die sich das Betreiberpaar gewünscht hat. Lässige, entspannte Menschen, die ihren Sauvignon im Sitzsack am Seerosenteich genießen

und die Zeit dabei vergessen. Das Ziel, das sich die beiden bei der Eröffnung gesetzt haben, ist schon erreicht. Jetzt ist der Plan, das Haus auf dem Niveau weiterzuführen. Persönlich, herzlich und mit einem überdurchschnittli-chen Frühstücksangebot.

Unter der Woche kann das Vincent auch exklusiv als Seminarhotel ge-bucht werden. Bei Geburtstagen oder anderen Anlässen wird auch gerne ein-mal der Grill angeschmissen. Ansons-ten will man beim reinen Frühstücks-angebot bleiben. „Wir haben ein paar gute Restaurants und Buschenschan-ken in Gehweite“, so Schott.

Liebevoll eingerichtete Zimmer, große Terrasse mit Pool und Blick ins Grüne: das neue Hotel Vincent im Sulztal.

Vinc

ent H

otel

„Unser Ziel haben wir schon erreicht. Jetzt gilt es, das Haus auf dem Niveau weiterzuführen.“CARMEN SCHOTT

Sehr geehrte Frau Direktor, sehr geehrter Hotelier!

Ein Zimmer zu heizen dürfte keine große Herausforderung darstel-len, es zu kühlen, auch in Zeiten der Marsflüge, sehr wohl. Variante 1: Schlitze an der Decke, Fernbedie-nung. Die Schlitze öffnen sich, die Anlage röhrt auf und schickt schep-pernd und stöhnend die kalte Luft direkt aufs Bett. Variante 2 ist et-was moderner: Die Bedienungsein-heit ist an der Wand, die kalte Luft kommt von überallher und sicher auch ins Bett.Besonders hassenswert ist folgende Variante: Das Zimmer ist kühl, der Gast verlässt es, beim Zurückkom-men ist es unerträglich heiß, weil die Klimaanlage sich beim Verlassen des Raumes automatisch abstellt. Also die Anlage auf maximale Leis-tung drehen, auf die Terrasse gehen, sonst droht eine Verkühlung. Aller-dings muss diese Tür ganz fest ge-schlossen sein, sonst funktioniert es wieder nicht. Und hoffen, dass die Tür auch von außen einigermaßen leicht geöffnet werden kann, was lei-der nicht immer der Fall ist. Und dann fluchend mit dem hoffentlich mitgenommenen Handy um Hilfe rufen.

Herzlichst, IhreFrau Naseweis

Frau Naseweis ist seit 40 Jahren beruflich in Hotels unterwegs, in kleinen und großen, nah und fern, national und international. Alles, was sie beschreibt, hat sie schon erlebt – und das nicht nur einmal.

A U F G E S P I E S S T

MELDUNGEN

Feuerberg fertigAuf der Gerlitzen in Kärnten, im Mountain Resort Feuerberg, wurde bis Anfang Juni gehäm-mert, gemauert und gezimmert. Nun verfügt die Anlage über eine unter bautechnisch schwie-rigen Bedingungen errichtete Tiefgarage und ein modernes Freizeit-Sport-Veranstaltungs-zentrum für 5,3 Mio. Euro.

Cordial feiert 30er Die Linzer Hotelgruppe Cor-dial feiert ihr 30-jähriges Be-stehen. Das Unternehmen hält mittlerweile bei fünf Häusern in Achenkirch, Going am Wilden Kaiser, Reith bei Kitzbühel, Wien und in der Toskana. Die Anzahl der Clubmitglieder beträgt rund 8.000, 120 Mitarbeiter werden in den Hotels beschäftigt.

Drei auf einen StreichDas neue Steiners in Pinsdorf ist sehr schick – und Café, Restaurant und Weinbar in einem

E ine gelungene Mischung aus Res-taurant, Café und Weinbar ist der

Konditorenfamilie Steiner in Pins-dorf gelungen: Der Anfang März er-öffnete Betrieb ist ein wahres Design- highlight.

Die Idee der Steiners war, ein „Lokal für alle“ zu machen, das aber trotz traditionellen Prinzips neu in-terpretiert und schick gestaltet wer-den sollte. Für Konzeption, Planung und Umsetzung holten sie „Spitzbart + partners“ ins Boot. Die Innenraum-

spezialisten verbanden die drei Be-reiche (Restaurant, Café und Wein-bar) in ein stimmiges Gesamtbild. Die Raumgestaltung kombiniert Ni-schen, große Tische und Bartresen mit ungewöhnlichen Details wie dem Baldachin im Café und dem ro-ten Fußboden in der Weinbar. „Mit dem ,All in one‘-Prinzip hat das Lo-kal punktgenau eine Marktlücke be-setzt und ist zum Besuchermagneten in der Region geworden“, sagt Mar-kus Spitzbart.

Spi

tzba

rt

Baldachin im Café: Das neue Steiners ist mit ungewöhnlichen Details ausgestattet.

Der flexible LangeMercedes-Benz hat seine Citan-Range um einen neuen, extralangen Bus erweitert

Mercedes-Benz erweitert seine Citan-Reihe um einen Bus, der

sich sowohl als Stadtlieferwagen als auch als Shuttle sehr gut eignet: Der neue Citan-Bus extralang zielt auf den wechselweisen Transport von Menschen und Material im gewerbli-chen Einsatz ab. Er kann dank seiner extralangen Ausführung (4705 mm) mit bis zu sieben Sitzplätzen bestuhlt werden. Und er verträgt auch schwere Ladungen, sein zulässiges Gesamtge-wicht beträgt 2,2 Tonnen.

Taxi und MaterialtransportDie neue dritte Reihe im Citan setzt sich aus zwei Einzelsitzen zusam-men. Die sind unabhängig vonein-

ander in Längsrichtung um 130 mm verschiebbar und können nach Be-darf einzeln umgeklappt und ausge-baut werden. Die Plätze sind nach Umklappen der Sitze in der mittle-ren Reihe bequem zugänglich.

Außerdem stehen den Passagie-ren in der hinteren Reihe Ablagen in den Seitenverkleidungen zur Verfü-gung. Der Laderaum fasst je nach Po-sition der Einzelsitze zwischen 300 und 400 Liter Gepäck. Werden die hintersten Sitze mit wenigen Hand-griffen ausgebaut, wächst der Fracht-raum auf 2.200 Liter, bei Umklappen der mittleren Sitzbank stehen dem Besitzer sogar 3.500 Liter Stauraum zur Verfügung.

Dai

mle

r AG

Sieben Sitze und 2,2 t zulässiges

Gewicht: der neue Citan-Bus

extralang.

Page 16: ÖGZ 25-26/14

16 H O T E L L E R I E w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

Über 70 Teilnehmer aus ganz Ös-terreich, Deutschland, Südtirol

und Frankreich fanden sich Anfang Juni im Best Western Plus Parkho-tel Brunauer in Salzburg zum House-keeping-Fachtag ein. Das Motto, unter dem der Kongress heuer stand, lautete Happy Housekeeping.

Dementsprechend ließ die Veran-stalterin und Fachexpertin Gabrie-le Perklitsch das Programm mit der Lach- und Mentaltrainerin Gaby Mün-zer starten. Sie gab den Teilnehmern

ein Arsenal an praktischen Werkzeu-gen für fröhlich-motiviertes Mitar-beiten mit auf den Weg. Dann kam’s zum Programmpunkt „Hygiene“, bei dem Christa Lorenz, Hausdame im Spa Hotel Bad Blumau, das Thema anhand eines dort typischen Gäste-Händewa-schrituals erörterte. An der anschlie-ßenden Podiumsdiskussion nahm eine Reihe an hochkarätigen Experten teil: Andreas Philipp von Salesianer Miet- tex, Buchautor Manfred F. Berger („Hysterie Hygiene“), der „Hygiene-

Papst“ Arno Sorger, Gerhard Mahr von Miele Professional, Andreas Mark-steiner von hollu und Peter Herbst von Ecolab. Zu den Kernaussagen gehörte, dass es noch immer an klaren Richt-linien zur Etablierung sinnvoller Hy-gienestandards fehle. Zudem wurde die Haftungsfrage angesprochen. Vie-len Teilnehmern wurde bewusst, dass Vernachlässigung auch rechtliche Kon-sequenzen nach sich ziehen kann. Der Ruf nach einer diesbezüglichen Ar-beitsgruppe wurde laut. Hoteliers und

Hausdamen benötigen hier Unterstüt-zung von Profis. Nach der Mittagspause ging es mit einem etwas „anderen“ Vortrag weiter. Michael Wenk entführte das Publikum in eine kurzweilige Sie-ben-Typen-Show, in der er alle bekann-ten Prototypen auf witzige und doch tiefsinnige Weise schauspielerisch vor-stellte.

Pfiffiger BügelwettbewerbIm Themenblock „Bügeln“ erläuterten Günther Schmidt, Verkaufsleiter von

Electrolux Austria, und Miele-Mann Mahr wesentliche Fakten zu Bügelma-schinen. Dann gaben Josef Reuter und Caroline Drechsler von der Firma Veit den anwesenden Hausdamen Tipps für die Praxis. Im spannenden Bügelwett-bewerb gab’s schließlich ein Kopf-an- Kopf-Rennen, das am Ende Silvia Zand vom Hotel Mondi Holiday Grundlsee gewann. Sie stach Gerald Pohl aus und heimste den Gamape Housekeeping Award 2014 ein, und dazu noch einen Miele-Staubsauger.

Weiter ging’s mit dem heiklen Thema Schädlingsbekämpfung. Rein-hard Hell, Branch Manager von Ren-tokil Initial, erklärte, dass Bettwanzen in jedem Haus vorkommen könnten. Und dass es Profis brauche, um diese zu bekämpen – sonst könne es neben dem Imageverlust schnell ziemlich teuer werden.

Hotel Schloss Mönchsstein in neuem GlanzDas noble Hotel der Stadt Salzburg präsentiert sich seit kurzem in neuem Glanz: Um 15 Millionen Euro hat Hans-Peter Wild das Hotel Schloss Mönchsstein gleichsam runderneuertText: Gerhard Reiter

Kurz und bündig mit den Worten „Es macht einfach Spaß“ begrün-

det Hans-Peter Wild sein Engagement bei dem Hotelprojekt. In insgesamt acht Monaten Bauzeit hat der Unter-nehmer sein Hotel Schloss Mönchs-stein modernisiert und erweitert. Neu sind zum Beispiel ein 20 Meter langer Infinity-Pool und ein ganzjährig nutz-barer Whirlpool in der grünen Oase, die das Hotel mit nur 24 Zimmern umgeben. „Von der Zimmerkapazität durften wir hier nicht mehr erweitern, obwohl das betriebswirtschaftlich na-türlich sinnvoll gewesen wäre“, sagt Wild. Umso wichtiger ist ihm die Ex-klusivität: Das Hotel soll eine unver-wechselbare Kombination aus Stadt-flair und Wellnessoase bieten.“

Neuer TagungsraumMit dem reinen Hotelbetrieb wäre es bei dieser Größe freilich trotzdem schwierig, das Haus mit schwarzen Zahlen zu führen. „Daher werden künf-tig auch größere Veranstaltungen und Angebote für Tagesgäste als zusätzli-che Standbeine Bedeutung erhalten“, sagt die Direktorin des Hotels Schloss Mönchsstein, Samantha Teufel. „Ei-

nen wichtigen Teil des Umbaus bildet ein neuer Tagungs- und Eventraum, in dem bis zu 100 Personen Platz fin-den. Er ist ausgestattet mit modernster Medientechnik, sodass künftig auch Tagungen und kleine Kongresse bei uns abgehalten werden können. Au-ßerdem wollen wir den Raum auch für größere Hochzeiten nutzen.”

Fokus auf HochzeitenUm seine Gäste auch kulinarisch auf höchstem Niveau verwöhnen zu kön-nen, hat Wild mit Markus Mayr einen Spitzenkoch als Küchenchef engagiert. „Ja, wir wollen ein richtiges Hochzeits-hotel werden“, sagt Wild. Schon bis-her hätten sie relativ viele Hochzei-ten. Während früher vor allem Paare aus Japan sich das Ja-Wort gegeben haben, sind es in letzter Zeit verstärkt Österreicher. „Der Standesbeamte der Stadt Salzburg kommt dafür extra aus dem Schloss Mirabell zu uns herauf auf den Mönchsberg“, schildert Wild mit einem verschmitzten Lächeln. „Außer-dem haben wir jetzt im großen Ver-anstaltungssaal auch optimale Bedin-gungen für die passende musikalische Begleitung durch Live-Bands.“

Restaurant wie auch Spa-Bereich sollen künftig auch verstärkt Tages-gäste aus Salzburg und der näheren Umgebung anlocken, betont die Ho-telchefin. „Man kann bei uns auch einfach einen schönen Tag genießen, ohne zu übernachten. So kann man zum Beispiel für 75 Euro einen Pick-nick-Korb mit Köstlichkeiten buchen, die man entweder auf unserer grünen Wiese genießen oder aber auch mit nach Hause nehmen kann. Und auch im Spa-Bereich sind uns Tagesgäste willkommen. Dafür zahlt der Gast 55 Euro inklusive Poolnutzung.“

Erklärtes Ziel von Wild und sei-ner Direktorin ist es, mit dem Haus auf Dauer auch einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften. „Wir wollen jeden-falls weiterhin das erste Hotel in der Stadt Salzburg bleiben und dieses Pro-fil auch kontinuierlich weiterentwi-ckeln“, resümiert der umtriebige Un-ternehmer.

Hot

el S

chlo

ss M

önch

sste

in

20 Meter langer Infinity-Pool: Das Hotel Schloss Mönchsstein

hat nach dem Umbau einige neue Extras zu bieten.

Happy Housekeeping in SalzburgBeim achten Houskeeping-Fachtag ging’s äußerst spaßig und kurzweilig zu. Dazu genossen die zahlreichen Teilnehmer Expertenvorträge zu den Themen Hygiene, Bügelmaschinen und Schädlingsbekämpfung

Info

HOUSEKEEPING-FACHTAG 2015 Der nächste Kongress für Hotel- & Housekeeping steht bereits fest: Er findet am 2. Juni 2015 wieder im Best Western Parkhotel Brunauer Salzburg statt. Die Teilnehmer erwartet ein interessantes Programm und ein Deko-Wettbewerb.

Oben: Vollgas in der Bügelshow – Daniela Rabanser (l.) mit Caroline Drechsler.

Links: In der Podiumsdiskussion ging’s um Hygienestandards und Haftungsfragen.

Gam

ape

Page 17: ÖGZ 25-26/14

17H O T E L L E R I Ew w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

S t r a t e g i e

D ie Nachfrage im Gastgewerbe hängt von der Konjunktur ab. Und die stabilisiert sich. Des-

halb rechnet Stefan Bezold, Executive Sales Director DACH für Infor, einer international führenden Software-schmiede in München, die spezielle Angebote für Hospitality im Ange-bot hat, mit steigenden Zimmerprei-sen, auch in Österreich. „Zwei bis vier Prozent Steigerung bei den Prei-sen sind auch in Österreich machbar“, verspricht Bezold. „Die Preise müssen auch steigen, weil die Kosten steigen.“

Für ein optimales Preismanagement empfiehlt er auch mittelständischen Hotels ein Revenuemanagement, mit dem man die Zimmerauslastung und Preisgestaltung steuern kann. Zu sei-nen Kunden zählen die Dorinth-gruppe, Steigenberger und Vienna In-ternational. „Damit machen Sie dem Gast zur richtigen Zeit das richtige An-gebot über den richtigen Kanal. Die Auslastung ist oft gar nicht das Prob-lem, nur die Rate ist zu niedrig.“

Bezold empfiehlt, basierend auf ei-ner Studie von HSMAI (Hospitality Sa-les & Marketing Association Interna-tional), ein Neun-Punkte-Programm, damit Hotels vom Umsatz mehr Ge-winn bleibt.

1. Performance-PrognosenWer weiß, was ihn in Zukunft erwar-tet, kann sofort erfolgversprechende Wege einschagen. Daher sollten alle Bereiche des Unternehmens über Zu-kunftsprognosen informiert und darin geschult werden, wie Betriebs- und Fi-nanzprognosen zu interpretieren sind.

2. Kollegen einbindenMit zufriedenen Gästen lassen sich höhere durchschnittliche Tagesraten erzielen. Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zu den Gästen ist auch eine effektive Kommunikation der Kollegen untereinander. Das ist besser als reine Kommunikation von oben.

3. Martsegmentierung optimierenTraditionell zielt die Marktsegemen-tierung darauf ab, Gäste in weitgefasste Kategorien einzuteilen, die sich aus den Anforderungen des Rechnungs-wesens ergeben. Besser ist es, sich bei der Segmentierung nach der Renta-bilität der Kunden zu richten. Dabei sollte berücksichtigt werden, wie sich Gäste hinsichtlich Buchungszeiträu-men, bevorzugter Buchungskanäle, Ausgabefreudigkeit, Kundentreue so-wie Aufenthaltsdauer und -häufigkeit unterscheiden.

4. Nachfrageorientierte PersonaldeckePersonalkosten zählen im Gastge-werbe zu den höchsten, aber kontrol-lierbaren Ausgaben. Ohne Tools und Prozesse, die dafür sorgen, dass das Personal für eine gleichbleibende Ser-vicequalität in Stoßzeiten erhöht und bei sinkender Nachfrage wieder abge-

baut wird, lassen sich Personalkosten aber nur schwer kontrollieren.

5. Zimmerbestand prüfenEin Hotelzimmer hat ein kurzes Ver-fallsdatum: Wenn es am Ende des Ta-ges nicht verkauft ist, ist der Umsatz für diese Nacht unwiederbringlich ver-loren. Wenn Hotels – selbst für Grup-pen und besonders auslastungsstarke Zeiten – nach Zimmerkategorie ab-rechnen, können sie aus der bestehen-den Nachfrage höhere Erlöse erzielen. In Zeiten schwacher Nachfrage ist es ratsam, bestimmte Zimmerkategorien über die Verfügbarkeit hinaus zu ver-kaufen. Auch einen vorzeitigen Check-in gegen Gebühr anzubieten, ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Um-satz zu steigern.

6. ROI des Marketing kennenHotels sollten ihre Strategie einer ganzheitlichen Prüfung unterziehen und ermitteln, was funktioniert, was nicht und was den besten ROI erzielt. Bestimmte Kompetenzen in Bezug

auf Direktvertrieb, Öffentlichkeitsar-beit, E-Commerce und andere Marke-tingaufgaben müssen optimal ausge-führt werden. Dennoch bietet es sich an, durch eine übergeordnete Strate-gie auf die Gesamtnachfrage Einfluss zu nehmen und zusätzlich die Nach-frage in speziellen Bedarfsperioden anzukurbeln. Diese Aufgabe sollte je-mandem übertragen werden, der sich genau in der Branche auskennt und den ROI der ausgewählten Marketing-funktionen nachverfolgen kann.

7. Verbessertes GasterlebnisDie meisten Maßnahmen zur Umsatz-steigerung zielen auf mehr Buchungen ab. Doch es lohnt sich, auch aus der be-reits bestehenden Nachfrage das Beste herauszuholen. Möglicherweise kön-nen Sie zusätzliche Umsatzchancen aufdecken, indem Sie das Gasterleb-nis von Anfang bis Ende durchgehen und die wichtigsten Kundenbindungs-punkte ermitteln.

Wenn Kunden bereits auf Ihrer Webseite und über andere Distribu-

tionskanäle einen Vorgeschmack Ih-rer Dienstleistungen und Angebote erhalten, wecken Sie bereits das In-teresse, noch bevor eine Buchung zu-stande kommt.

Das Gasterlebnis kann man sich als Kontinuum vorstellen, das sich aus den Phasen Träumen, Planen, Bu-chen, Vorfreude, Erfahrung und Mit-teilung der gesammelten Erfahrungen zusammensetzt. Man kann soziale Me-dien einsetzen, um das Interesse po-tenzieller Gäste in den Phasen Traum und Planung zu wecken. Es lohnt sich, diesem Bereich kontinuierlich Aufmerksamkeit zu schenken. Und schließlich kann niemand besser die Werbetrommel für Sie rühren als ehe-malige, zufriedene Gäste. Denn sie ha-ben großen Einfluss auf das Buchungs-verhalten von anderen Gästen.

Sorgen Sie dafür, dass die Vorteile eines Upgrades zur nächsten Zim-merkategorie bereits während der Buchung ausreichend erkennbar ist. Es sollte möglichst einfach sein, ein Upgrade auf der Buchungsplattform

durch ein „Ja“ zu bestätigen. Hier kön-nen die Buchungsvorgänge von Flug-linien als Vorbild dienen.

Zwischen Buchung und tatsäch-licher Erfahrung steht die Vorfreude. Hier können Sie mit einem Urlaubs-planungstool ansetzen oder den Kon-takt zum Gast über Ihren Concierge herstellen, der vorab Aktivitäten an-bietet. So kurbeln Sie Spa-, Golf-, Gastro- und andere Umsätze für Ihr Hotel an und bieten Ihren Gästen da-bei einen großartigen Service.

Auch die Erfahrungsphase kann besser genutzt werden. Während die Gäste ihre Zeit bei Ihnen genießen, treten mögliche Vorbehalte in der Re-gel in den Hintergrund. Sie sind emp-fänglicher für Vorschläge, wie sie ihren Aufenthalt noch angenehmer gestal-ten können. Erstellen Sie eine Über-sicht möglicher Gelegenheiten und der wichtigsten Kundensituationen, in denen es sich anbietet, Vorschläge zu machen. Aus eigener Erfahrung kann ich hier anmerken: Frühstück aufs Zimmer! Wenn das aktiv ange-boten wird, nicht zu viel Extragebüh-ren kostet und einfach zu ordern ist, ist die Verlockung umso größer ... Oder eine ungewöhnlich bestückte Minibar ... Oder Kulturangebote innerhalb des Hotels ...

8. Gebühren prüfenEs gibt nichts Schlimmeres, als viel Zeit in die Absatzoptimierung zu in-vestieren, wenn Zusatzgebühren an-schließend nicht auf der Abrechnung der Gäste erscheinen. Wenn Berichte über erwartete Ankünfte bereits meh-rere Tage im Voraus geprüft werden, bleibt genug Zeit festzustellen, ob Preise und Inklusivleistungen korrekt eingegeben wurden. Doppelbuchun-gen, Schreibfehler u. a. können noch rechtzeitig korrigiert werden.

9. Proaktives Asset-ManagementNebenkosten schlagen in der Erfolgs-rechnung mit großen Beträgen zu Bu-che. Daher kann es von Vorteil sein, sie gewissenhaft nachzuverfolgen und grafisch aufzubereiten. Das mo-tiviert diejenigen Mitarbeiter, die auf die Höhe dieser Kosten Einfluss ha-ben, zu mehr Kostenreduktionen. Bil-den Sie diese Daten unter Berücksich-tigung von Auslastung und Saison ab, um zusätzliche Einsparungspotenziale aufzudecken.

FazitMehrere zuverlässige Quellen stim-men überein, dass der Zimmererlös um bis zu 6 Prozent zulegen wird, in Österreich etwas weniger. Wobei der Großteil des Wachstums aus dem Ver-hältnis der ADR im Vergleich zur Aus-lastung stammen soll. Das bedeutet, dass Sie mehr Geld einnehmen müss-ten, ohne mehr Gäste zu bewirten. Und dass Sie fast den gesamten zusätzli-chen Ertrag in Ihrem Endgewinn wie-derfinden sollten.

Mehr Umsatz, mehr Gewinn Weltweit steigen die durchschnittlichen Zimmererlöse. Aber wo bleiben die Gewinne? Tipps von ExpertenText: Thomas Askan Vierich

Das Hotel im Netz der Systeme

Reputation Manager

Energy Control

Key

PoS

OTA

WLAN

IPTV

FIBL

HRS

Booking

TK

I.B.E.

PMS

So sieht ein schon etwas avanciertes Netzwerk an IT-basierten Programmen aus, die in einem Ho-tel zusammenarbeiten. PMS steht für Property Management System. Angebunden sind Bu-

chungssysteme (OTA, I.B.E.), TK steht für Telekom-munikation, Key für das elektronische Schlüsselsys-tem, IPTV ist das hoteleigene Fernsehprogramm, RMS das Revenue Management System.

RMS

Page 18: ÖGZ 25-26/14

18 T O U R I S M U S w w w. g a s t . a t · N r. 1 3 - 1 4 | 5 . A p r i l 2 0 1 318 W E B C O R N E R w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

Abrechnungs- und Bestellsysteme

www.ecr-linz.at POS-MobilePRO Funkkasse (auch ohne stationäre Kasse im Hintergrund betreibbar), Touchkassen, Schank- anlagenanbindung, EDV-Netzwerke, webcams, Schulung, Betreuung.

sale

grip.a

t

Architektur & Design

CONFORMEinrichtungsgesmbH

Tel. 0767 / · www.conform.co.at2 27 091

W W W . D E R E N K O . A TW W W . D E R E N K O . A T

PLANUNG UND EINRICHTUNGwww.id-werkstatt.at

Generalunternehmen fürHotels*Ressorts*Gastronomie

die Komplettlösung für Hotel u. GastronomieKonzepterstellung, Planung und Einrichtung

www.la-linea.at

ERFOLG LÄSST SICH EINRICHTEN

w w w . w o e g e r e r . a t

Planung und Einrichtung von Gastronomie und Hotellerie

C + C Märkte

www.wedl.com

VillachVöcklabruck

Ried i. InnkreisWien

Q u a l i t ä t e r l e b e n - 9 x in Österreich

ImstInnsbruckMilsSaalfeldenSt. Johann i.P.

www.kastner.at

www.kroeswang.at

Einkaufsdienstleistungen

www.hogast.at

Ihr Einkaufsprofifsprofi

für die Hotellerie

und Gastronomie.

Gartenmöbel

JETZT LIEGENAKTION

+43 (0) 664 44 29 108

Wir beraten Sie!Fragen Sie Ihreindividuellen Objektpreise an.

Terrassenmöbel • Biergartenmöbel • KlapptischeSonnenliegen • Wellnessmöbel • Sonnenschirme

WWW.KARASEK.CO.AT Tel.: 01.865 92 83-30

Strategie & Konzeptentwicklung

gastrogoes future www.koll.eu

KOLL0141_Ins_84x25 QF_ÖGZ_FS.indd 1 11.12.13 13:29

Schalten Sie Ihren Business-Link und werden Sie gefunden!

SO WIRD IHRE WEBSITE ATTRAKTIVER, MIT DEM BUSINESSLINK IM ÖGZ-WEBCORNER. Anzeigenschluss jeweils Freitag 10 Uhr. ANZEIGEN ANNAHME: Österreichischer Wirtschaftsverlag, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, z. H. Kurt Heinz, T (01) 546 64-265, F (01) 546 64-50265, E [email protected]. Der Verlag behält sich vor, aus Platzgründen Kürzungen vorzunehmen.

Wir helfen kostenlos allen Tieren obdach- oder wohnungs loser Menschen in Wien. Denn oftmals ist ein Tier der letzte Freund von Menschen auf der Straße.

Ihre Spende zählt!

Unterstützen auch Sie uns – Ihre Spende hilft.neunerhaus Tierärztliche Versorgungsstelle Raiffeisenlandesbank NÖ-WienKonto-Nr.: 114 725 29, BLZ: 32000IBAN: AT72 3200 0000 1147 2529, BIC: RLNWATWW

www.neunerhaus.at

Tierarzt_Spendeninserat_90x125SSP_RZ+vetLogo.indd 1 08.08.13 10:28

Page 19: ÖGZ 25-26/14

19M A R K Tw w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4

Sich einmal wie John Wayne füh-len, an einem lauen Sommer-abend, mit Grill-feuer und allem, was dazugehört – das dürfte derzeit ein großer Traum für viele Österrei-cher sein. Denn das Handelshaus Wedl berichtet von einem Run auf Rind-fleisch aus den USA. Fleisch von entspannten Weiderindern, das durch Feinfasrigkeit, perfekte Marmorierung und ein her-vorragendes Aroma besticht. Im Programm hat das Unter-nehmen Flank Steak, T-Bone-Steak, Club- und Porterhouse Steak sowie Roastbeef und Entrecote. Bezüglich der Herkunft sind vor allem die Bundesstaaten Texas, Nebraska, Kansas und Oklahoma gefragt. Die Regionen sind für ihre Hereford- und Aberdeen-Angus-Rinder berühmt. www.wedl.at

Vom chilligen Rind WEDL: Handelshaus folgt Trend zu US-Beef mit umfrangreicher Range

Die Obertrumer Gewürzmanufaktur Raps bringt eine neue Marke auf den Markt: „Zuckergoscherl“ ist ein Sortiment, be-stehend aus 23 Produkten, das für Patissiers und Zuckerbä-cker gedacht ist. In der Range finden sich Basics wie Backpul-ver oder Biskuitmassen, verschiedene Gelees und Füllmassen, aber auch Spezialprodukte wie Saftbinder. Viele Produkte wer-den in Eimern statt in Beuteln ausgeliefert, da die praktische Handhabung dieser Gebinde von den Kunden geschätzt wird. www.raps.at

Süße SachenRAPS GMBH: Unternehmen lanciert neue Marke namens „Zuckergoscherl“

Das Stiegl Hausbier 2014 ist da – und es trägt einen märchenhaf-ten Namen. Schneeweißchen & Orangenrot ist ein strohblondes Bier mit gleichmäßiger Trübung und ausgeprägter Schaumkrone. Die angenehme Spritzigkeit und die leicht säuerlichen Noten wir-ken belebend. Der Geruch er-innert an Weißbier, Orangen-schalen, Koriander und Zitrus. Der Körper erscheint mild und schlank und wird von fruchtigen Aromen getragen. Das Getränk verfügt über 5,0 % vol. Alkohol-gehalt und 12,0° Stammwürze. Am besten schmeckt es bei fünf bis sechs Grad im Stiegl-Pokal, erhältlich ist es noch bis zum 30. Juli. www.stiegl.at

Neue flüssige Teige hat die Firma Eipro im Programm: Die Teige für Waffeln, Pancakes, Crêpes, Eierpfannkuchen und Kaiserschmarrn sind nach Originalrezepten fix und fertig zu-bereitet und werden direkt aus dem Tetra-Brik auf das Waf-feleisen oder in die Pfanne gegeben. Alle Produkte sind mit Eiern aus deutscher Bodenhaltung hergestellt und frei von Geschmacksverstärkern, Konservierungs- und Farbstoffen. Die Zubereitung der Süßigkeiten wird dank der Teige um ei-niges beschleunigt, die Produkte eignen sich außerdem auch gut fürs Frontcooking.www.eipro.de

Ei, ei, ei!EIPRO: Neue Flüssigteige für Waffeln, Pancakes, Kaiserschmarrn und Co

Die heimische Start-up-Brauerei Nixe lässt mit einer Rad-ler-Innovation aufhorchen. Der Nixe Radler Low Carb Ex-

tra Dry besteht aus einer natürlichen Zitronenlimonade aus direkt gepress-ten sizilianischen Bio-Zitronen. Damit liefert er angenehm wenig Kalorien und Kohlehydrate, dafür aber gesunde Nährstoffe und einen erfrischenden Geschmack. Konkret kommt das Ge-tränk auf nur 30 Kalorien pro 100 ml und ist damit besonders für Sport- und Fitnessbegeisterte geeignet. Nixe-Chef Constantin Simon wollte einen Rad-ler machen, der weder künstliche Zu-sätze noch Aromen oder Emulgatoren enthält – mit Rohstoffen, deren Her-kunft für den Verbraucher transparent sein sollen. Abgefüllt wurde der natür-liche Radler in der Traditionsbrauerei Schloss Eggenberg in Oberösterreich.www.nixe-bier.com

Bio und Low CarbNIXE BRAU: Brauerei bringt kalorien- und kohlehydratearmen Radler auf den Markt

Der Servicekleidungs-spezialist für die Gastronomie und den Lebensmittelhandel offeriert seinen Kun-den eine Textil-Range samt Dienstleistungs-programm, die der Wichtigkeit des ers-ten, sauberen Ein-drucks in den Bran-chen Rechnung trägt. Das exklusiv für Mewa entwickelte Gewebe und die Designs sowie die hohe Verarbeitungsqua-lität der Kleider garantieren einen hygienisch und optisch einwandfreien Auftritt der Mitarbeiter. Dazu sorgen die ge-wählte Farbe und die Integration des Firmenlogos für ein un-ternehmensspezifisches Erscheinungsbild. Damit sich die Mitarbeiter in ihrer Berufskleidung wohlfühlen, sind die Schnitte figurfreundlich und bei optimaler Passform ange-nehm zu tragen.www.mewa.at

Sauberer AuftrittMEWA: Berufsbekleidung für eine optisch und hygienisch einwandfreie Erscheinung

2 T O U R I S M U SX x x

w w w. g a s t . a t · N r. 1 3 - 1 4 | 5 . A p r i l 2 0 1 32 M A R K TX x x

w w w. g a s t . a t · N r. 1 3 - 1 4 | 5 . A p r i l 2 0 1 3

Kleinanzeigen

1120 Wien, Grünbergstraße 15, T (01) 546 64-461, F (01) 546 64-50461. PREISE FÜR „KLEINE ANZEIGEN“: Jedes Wort € 2,–, fettgedruckte Wörter € 3,–. Bei Chiff reinseraten Gebühr € 2,–, Postzustellung € 3,–, plus 20 Prozent Mehrwertsteuer. Eingeschriebene sowie nicht genügend frankierte Chiff re briefe werden nicht angenommen. Chiff re-adressen dürfen laut Pressegesetz nicht bekanntgegeben werden.

IMPRESSUMHer ausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirt scha� s verlag GmbH, A-1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/50360 für Redaktion und DW 50260 für Anzeigen. E-Mail: gast@wirtscha� sverlag.at, ISDN: (01) 545 58 74 | Redaktion: Thomas Askan Vierich (Chefredakteur), DW 360, E-Mail: t.vierich@wirtscha� sverlag.at; Mag. Bernadette Pesendorfer (Chef vom Dienst), DW 365, E-Mail: b.pesendorfer@wirtscha� sverlag.at | Tirol-Korrespondenz: Barbara Egger, Tel. 0664/380 59 45, E-Mail: [email protected] | Gesamt-Verkaufsleiter ÖWV: Franz- Michael Seidl DW 240 | Anzeigenleiter Plattform Gastro: Kurt Heinz, DW 265, E-Mail: k.heinz@wirtscha� sverlag.at | Anzeigen: Mag. Nicole Hoff mann-Thönnessen, DW 268, E-Mail: n.hoff mann@wirtscha� sverlag.at; Christine Fitzke-Staufer, DW 264, E-Mail: c.fi tzke@wirtscha� sverlag.at, Barbara Völkl, DW 263, E-Mail: b.voelkl@wirtscha� sverlag.at; Sandra Schabauer, DW 269, E-Mail: s.schabauer@wirtscha� sverlag.at; Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50461, E-Mail: e.proderutti@wirtscha� sverlag.at | Online-Mar-keting: Barbara Völkl, DW 263, E-Mail: b.voelkl@wirtscha� sverlag.at | Abonnement: Aboservice Österr. Wirtscha� sverlag, Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 Wien, Tel.: 01/361 70 70-570, Fax: 01/361 70 70-9570, E-Mail: aboservice@wirtscha� sverlag.at | Jahresbezugspreis: € 94,–, Abonnements, die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter. | Anzeigentarif: Nr. 42, gültig ab 1. Jänner 2014, Erscheinungsweise: 14-täglich | Hersteller: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn | Agenturpartner: APA – Austria Presse Agentur | Unternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschri� en sowie sonstigen periodischen Druckschri� en. | Geschä� sleitung: Thomas Zembacher | Beteiligung: Alleinige Gesellscha� erin der Österreichischer Wirt-scha� sverlag GmbH ist die Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH. Gesellscha� er der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau Ruth Hüthig mit 0,45 %, Frau Beatrice Hüt-hig mit 0,28 % und Herr Sebastian Hüthig mit 0,28 %. | Marketing: Paul Kampusch, DW 130 | Bankverbindung: Bank Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000, IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW | Druckaufl age: 23.025 – Verbreitete Aufl age: 22.707 (2. HJ 2013) | Die Nummer 1 in Hotellerie und Gastronomie lt. ACNielsen 2003 und lt. Spectra 2009.

Ankauf

SUCHE GESCHIRR von Villeroy & Boch – Serie Palermo. Kontakt: 0664/410 71 50.

Vermietungen

SZENE-LOKAL! Café-Pub im Zentrum des schönen Marktes Weyer zu vermie-ten. 120 m3 kl. Gastgarten. Mietpreis brutto 1200 Euro, Kaution 4500 Euro. 3335 Weyer/OÖ, Tel. 0664/531 24 04, [email protected]

Faxen Sie unsIhre Anzeige:

01/546 64-50461

Geschäftsan- und -verkauf

FESTSPIELGEMEINDE Mörbisch am See. Am Nationalpark Neusiedlersee gelegenes 3-Stern-Hotel mit 55 Betten, Restaurant mit 200 Sitzplätzen, schöne Sonnenterrasse mit 100 Sitzplätzen, teil-renoviert, zu verkaufen. Für Erweiterung Grundstück mit 2500 m² vorhanden. Tel. 0664/184 23 95.

Strohblond & trübSTIEGL: Bauer präsentiert sein neues Hausbier Schneeweißchen & Orangenrot

Page 20: ÖGZ 25-26/14

20 w w w. g a s t . a t · N r. 2 5 – 2 6 | 2 7. J u n i 2 0 1 4S Z E N E

Auszeichnung für soziale Verantwortung

Österreichs Hygienespezialist hollu ist Gewinner des Trigos Tirol 2014. Mit diesem Award werden beispielhafte Unternehmen gewürdigt, die ihre soziale und ökologische Verant-wortung ganzheitlich wahrnehmen – fest verankert in der Unternehmensstrategie. Der vorbildliche Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Forcierung anwendungssiche-rer Reinigungssysteme und das soziale Engagement von hollu waren die wesentlichen Gründe für die Entscheidung der Trigos-Jury. Die hollu-Geschäftsführung mit Inhaber Werner Holluschek (l.) und Simon Meinschad ist stolz über die wertvolle Auszeichnung.

Lederhose & Dirndl

Das zünftige Dirndl & Lederhosen Gartenfestim Falkensteiner Therme & Golf Hotel BadWaltersdorf ließen sich auch Dolly Busterund Richard Lugner nicht entgehen. Neben Grillspezialiäten und heimischen Weinen wurde ein zünftiges Showprogramm mit Schlagern, Trachtenmodeschau und Bullenreiten geboten. Eine eigene WM-Lounge sorgte für heißeStimmung bei den Fußballfans. Hans Enn (v. l.),Hoteldirektor Günther Zimmel und Michael Konsel waren dem Motto gemäß gekleidet.

Fritz fischt frische FischeDie 27 Mitgliedsbetriebe der Salzkammergut Fischrestaurants luden auch heuer zum traditionellen Sommerfest. Mehr als 150 Freunde, Stammgäste und Prominente waren im Park von Schloss Eggenberg dabei, als Schauspieler und Fliegenfischer Fritz Karl (2. v. r.) als neuer kulinarischer Botschafterausgezeichnet wurde. Obmann Johann Parzer (v. r.), Stellvertreterin Heide Kühnel und Kassier Walter Stadlerkonnten unter den Gästen auch den ehemaligen Bundes-spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft,Johann Schenner, sowie Peter Frömmel von der FachgruppeGastronomie begrüßen.

Wiener Gustostückerl in SüdkoreaHeuer hat der WienTourismus Südkorea in die von ihm aktiv bearbeiteten Märkte

aufgenommen. Für den ersten großen Marketing-Auftritt wurde Starköchin Kim Sohyi alsTestimonial beigezogen – sie genießt mit einer eigenen Koch-Show im dortigen Fernsehen

Kultstatus. Machten den Südkoreanern Wien bei einem Showcooking-Event samt Wein-Verkostung schmackhaft (v. l.): Tourismusdirektor Norbert Kettner, Vizebürgermeisterin und

Präsidentin des WienTourismus Renate Brauner sowie Kim Sohyi.

Wäschespende für FlutopferDas Grand Hotel Wien hat im Zuge eines Sortimentswechsels sechs

Container Frotteeware und Bettwäsche an das burgenländische Hilfs-werk gespendet. Damit werden Flutopfer in Kroatien unterstützt.

Ideengeber der Aktion war das Textilmanagementunternehmen Salesianer Miettex. Bei der Spendenübergabe (v. l.): Salesianer-Miet-tex-Regionalleiter Christian Lackinger und Geschäftsführer Andreas

Philipp, Celine Auersperg vom Grand Hotel, Hilfswerk-Obmann Oswald Klikovits mit Geschäftsführer Walter Hofherr.

Schmarrn essen tut Gut(es)Die Top-Hotels Imperial, Bristol und Le Méridien stellten sich auch 2014 in den Dienst der gutenSache: Eine Woche lang haben die KüchenchefsRupert Schnait (Imperial), Dominik Stolzer (Bristol) und Alexander Raddatz (Le Méridien) vor der Wiener Staatsoper Kaiserschmarrn für den guten Zweckzubereitet. Der Spendenerlös geht im Rahmen einer langjährigen Partnerschaft der Hotelgruppe Starwood Hotels & Resorts an Unicef-Hilfsprojekte in Afrika. Gerald Krischek (v. l., Generaldirektor Hotel Bristol), Gabriela Benz (Generaldirektorin Le Méridien Wien), Uwe Kröger (Generalmusicaldarsteller) und Klaus Christandl (Generaldirektor Hotel Imperial).

Fünf Gründe zum Feiern

Die Sektgläser der Familie Egger vomHotel Theresa im Zillertal kommen 2014

nicht zur Ruhe: Vor 50 Jahren haben sie die kleine Sportpension in ein Vier-Sterne-

Superior-Haus verwandelt, und diesesJubiläum ist nun im Rahmen eines

Sommerfestes gefeiert worden. Dochnicht nur dieser Anlass, sondern auch die

goldene Hochzeit von Theresia undSiegfried Egger steht heuer im Kalender. Und quasi zum Drüberstreuen folgen die

Geburtstage ihrer Kinder: KüchenchefStefan wird 50 Jahre, Alban 45 und

Sommelière Theresa 40 Jahre.

Kat

harin

a S

chiff

l

hollu

Ther

esa

Wel

lnes

s G

enie

ßer H

otel

Sale

sian

er M

iett

ex

Rein

hard

Hör

man

ding

er

Wie

nTou

rism

us /

Kim

Dae

Don

g

Pete

r Mül

lers

Bür

o

Original Budweiser