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in Bayern vIERTELJäHRLICH ERSCHEINENDE FACHZEITSCHRIFT FüR PFLEGE NR. 24 04.2012 Pflege WWW.PFLEGEINbAyERN.DE Den gemeinsamen Alltag mit Menschen mit Demenz gestalten Hans-Jürgen Freter Beate Muster Musik als Sprache bei Menschen mit Demenz Prof. Dr. med. Elmar Gräßel MAKS-Studie (Demenz) Prof. Dr. Constanze Giese Proud to be Nurse?

Pflege in Bayern Ausgabe 24

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Oktober bis Dezember 2012

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Page 1: Pflege in Bayern Ausgabe 24

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Den gemeinsamen Alltag mit Menschen mit Demenz gestalten

Hans-Jürgen Freter

Beate MusterMusik als Sprache beiMenschen mit Demenz

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Prof. Dr. Constanze Giese Proud to be Nurse?

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3Pflege in Bayern 04.2012Editorial

D ie Krankheit beschäftigt uns alle. In den Zeitungen und in den Medien wird

immer wieder über an Demenz erkrankte bekannte Persönlichkeiten berichtet, aber auch von Freunden, Nachbarn und aus der eigenen Familie hört man, dass der oder die an dieser Krankheit leidet.

Für alle Betroffene ist das ein Schock und wir müssen lernen, mit dieser Krank-heit zu leben und umzugehen.

Aber wie soll das gehen und welche Mög-lichkeiten gibt es, um das Zusammenleben so gestalten zu können, dass es für alle Be-teiligte so erfreulich wie möglich verläuft. Die Betroffenen müssen das Gefühl haben, in der Gesellschaft aufgenommen und nicht alleine zu sein.

Unsere Autoren berichten in dieser Aus-gabe einfühlsam und ausführlich über diese Thematik. Daneben finden Sie auch noch weitere interessante Artikel.

IhreJohanna Pleyer

4 PFLEGEDen gemeinsamen Alltag mit Menschen mit Demenz gestalten

6 PFLEGEMusik als Sprache in der Begegnung mit Menschen mit Demenz

8 PFLEGEDemenz – Empfehlungen für Familienangehörige

10 STUDIEMAKS – Das Fortschreiten der Demenzsymptomatik kann mind.für 12 Monate gestoppt werden

14 PFLEGEProud to be Nurse?

16 DIENSTPLANUNGKennzahlen für Dienstplanver-antwortliche

23 NETZWERKEntlastung für pflegende Angehörige

24 PALLIATIvPFLEGEHospizarbeit – Palliativmedizin

26 EINRICHTUNGSonnen-Haus Neuburg

29 vERANSTALTUNGENBildungsmanager

Wie gehen wir mitDemenz um?

Inhalt

ImpressumHERAUSGEbERKompetenz + Beratung Pflege in BayernHeinrich-Heine-Straße 1094060 Pocking

REDAKTIoNSLEITUNGJohanna PleyerTelefon: (08531) 134673E-Mail: [email protected]

JAHRES-Abo€ 35,00 (€ 20,00 für Schüler/Mitglieder unserer Kooperationspartner gegen Nachweis)zzgl. MwSt. und Versandkosten

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HAFTUNGFür Inhalte und Gestaltung kann keine Gewähr übernommen werden. Haftung ist ausgeschlossen. Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehalten.

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4 Pflege in Bayern 04.2012 Pflege

Den gemeinsamen Alltag mit Menschen mit Demenz gestalten

Angehörige fragen immer wieder wie sie das alltägliche Zusammenleben mit ihren demenzkranken Partnern oder Eltern so gestalten können, dass es für alle Beteiligten so erfreulich wie möglich verläuft. Dazu werden im Folgenden einige Anregungen gegeben.

HANS-JüRGEN FRETERDeutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Selbsthilfe Demenz

Alzheimer-Telefon: 01803 - 171017 (9 Cent/Min.)Friedrichstrasse 23610969 Berlinwww.deutsche-alzheimer.dehans-juergen.freter@deutsche-alzheimer.de

Foto: H.-J. Freter

Zwei Drittel der etwa 1,4 Millionen Demenzkranken werden von ihren An-

gehörigen zu Hause betreut. Dazu gibt es inzwischen viele Unterstützungen von ehrenamtlichen Helferinnen, in Betreu-ungsgruppen, in Alzheimer Tanzcafés, Mehr-generationenhäusern usw. Doch die meiste Zeit verbringen Erkrankte und ihre betreu-enden Angehörigen zu Hause und im Um-feld ihrer Wohnung. Und oft verlieren Men-schen mit Demenz nach und nach die Fä-higkeit sich selbst zu beschäftigen und zu motivieren. Das kann zu Rückzug, Lange-weile, Unzufriedenheit und Unrast führen. Hier helfen Impulse von außen, die Körper und Geist anregen, die vorhandenen Fähig-keiten erhalten und Spaß machen, ohne zu überfordern.

Aktiv bleiben Wie der gemeinsame Alltag von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen jeweils gestaltet wird, sollte sich sowohl an der Le-bensgeschichte als auch an den aktuellen Bedürfnissen der Erkrankten orientieren. Entscheidend ist, dass das gemeinsame Tun allen Beteiligten Freude macht. Um den ge-meinsamen Alltag förderlich und angenehm zu gestalten ist kein besonderes therapeu-tisches Wissen erforderlich. Schon der ganz alltägliche Ablauf daheim – die Körperpfle-ge, Mahlzeiten zubereiten, Wäsche zusam-menlegen – kann die vorhandenen Fähig-

keiten wach halten und üben. Ob es nun um Aktivitäten im Haus oder Garten, um Bewe-gung, Sport und Spiele, um Ausflüge, Rei-sen, Musik, um Feiern, Hobbys oder innere Einkehr geht, es hat sich bewährt, sich an folgenden Grundsätzen zu orientieren:

Freude am Tun statt Perfektion Bei Aktivitäten mit Demenzkranken sollten das gemeinsame Tun, Spaß, Freude und Kreativität im Vordergrund stehen, nicht Leistung, gute Ergebnisse, das genaue Be-folgen von Regeln. Leistungsdruck führt zu Enttäuschung und Hilflosigkeit. Besser ist es, sich über alles zu freuen, was noch mög-lich ist. Nur so kann den Betroffenen die Angst zu versagen genommen werden und sich die Sicherheit neu bilden: Ich kann et-was und gehöre dazu.

Eigenständigkeit erhalten – so weit und so lange es möglich ist Tätigkeiten, die eigenständig durchgeführt werden können, sollten immer wieder ange-regt werden, damit sie nicht zu früh verlo-ren gehen. Dafür brauchen die Betreuenden vor allem Geduld. Denn es geht meist schneller und einfacher, wenn die Betreu-enden alles selbst erledigen. Aber mit Ruhe und einfühlsamer Unterstützung können viele Kranke durchaus noch allein zur Toi-lette gehen, sich waschen, kämmen und anziehen. Zu Beginn der Krankheit können

auch noch Aufgaben übernommen und neue Hobbys entdeckt werden. Wichtig ist die Ermutigung, dies auch zu tun.

Mobil sein – in Bewegung bleibenBewegung regt das Gehirn an, entspannt, verursacht Glücksgefühle, vermindert Angst und Aggression. Für Menschen mit Demenz ist regelmäßige Bewegung wichtig, um Kraft und Beweglichkeit zu erhalten und Sturz-gefährdung vorzubeugen. Vor allem aber fördert regelmäßige Bewegung das Wohlbe-finden und das Denken. Gut anknüpfen lässt sich daran, dass Menschen mit De-menz ihren Sinn für Rhythmik oft noch lan-ge Zeit bewahren: Musikhören, einfache Tanzschritte, in die Hände klatschen oder körperliche Aktivitäten wie Laub harken, fegen oder Holz sägen können motivieren und die Stimmung heben.

An die Lebensgeschichte anknüpfen Gut anregen lassen sich Demenzkranke oft durch Tätigkeiten, die an ihre Lebenserfah-rungen und Erinnerungen anknüpfen, mit Spaziergängen auf gewohnten Wegen, dem Betrachten von Fotoalben, dem Duft des Lieblingsessens oder einer Kiste mit Erinne-rungsstücken. Der Kittel, der noch an der Garderobe hängt, kann an das Arbeitsleben erinnern, ebenso der Werkzeugkasten des einstigen Mechanikers.

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5Pflege in Bayern 04.2012Pflege

Foto: shutterstock

Die Sinne ansprechen Angehörige sollten so oft wie möglich Gele-genheiten nutzen, um Körper und Sinne der Kranken anzuregen. Das kann bei der Kör-perpflege geschehen, bei alltäglichen Tä-tigkeiten wie Kochen oder Putzen, bei Spa-ziergängen, aber auch mit unterschied-lichen Materialien, die befühlt, gedrückt und betastet werden können. Vieles ist auch für Erkrankte möglich, die die meiste Zeit im Bett verbringen müssen: Ein buntes Mobile an der Decke, der Duft frisch geba-ckenen Brotes aus der Küche, das Gezwit-scher der Vögel vor dem Fenster.

Weder über- noch unterfordern Es gilt Balance zu halten und die Tätig-keiten so zu gestalten, dass Menschen mit Demenz weder über- noch unterfordert wer-den. Bei allem, was geplant oder unternom-men wird, sollte die individuelle Situation der Erkrankten bedacht werden: Was heute noch ging, geht morgen vielleicht nicht, dafür ist etwas anderes möglich. Und was abends nicht klappt, geht vielleicht am nächsten Morgen.

Balance halten ist aber auch ein wich-tiger Ratschlag für die Betreuenden und Pflegenden. Wer zu viel von sich verlangt, überfordert sich und hat das Gefühl, seinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Pfle-gende Angehörige haben einen langen Weg vor und oft auch hinter sich. Sie müssen

immer wieder aufs Neue Kraft auftanken. Das geht nur, wenn Aufgaben abgegeben und Unterstützung angenommen wird. Es ist völlig in Ordnung, nach Möglichkeiten zu suchen, die den anderen einfach mal »nur« beschäftigen: Papier zerreißen, Knöpfe sortieren, Wäsche falten, eine DVD einlegen. Danach findet sich auch wieder Zeit für ein intensives Miteinander.

Den Humor nicht vergessen Lachen vertreibt Ängste und Traurigkeit und stärkt, wie Forscher herausgefunden haben, das Immunsystem. Lachen steckt an, schafft Gemeinsamkeit, entspannt die Situation. Oft entsteht es spontan im Alltag ebenso kann es durch Geschichten, Witzbü-cher und Comics angeregt werden.

Hilfreiche Tipps für den Alltag › Lachen und Humor sind gut für die

Stimmung › Günstig ist eine ruhige Atmosphäre

ohne Reizüberflutung › Freizeitbeschäftigungen sollen Spaß

machen, aber nicht überfordern › Ein fester Tagesplan und Wiederho-

lungen können Halt geben, allerdings sollte die jeweilige Tagesform beachtet werden

Broschüre: »Miteinander aktiv« Die Broschüre »Miteinander aktiv. Alltags-gestaltung und Beschäftigungen für Men-schen mit Demenz« der Deutschen Alzhei-mer Gesellschaft wendet sich vor allem an betreuende Angehörige, ebenso an Ehren-amtliche, die etwa im Rahmen von Helfe-rinnenkreisen oder Betreuungsgruppen tä-tig sind.

Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Miteinander aktiv. Alltagsgestaltung und Beschäftigungen für Menschen mit Demenz, 2012, 88 Seiten, 4 €. Bestellungen: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., Friedrichstr. 236, 10969 Berlin, Telefon 030/2593795 – 0, [email protected], www.deutsche-alzheimer.de

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6 Pflege in Bayern 04.2012

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Mu ik als Sprache in der Begegnung mit Menschen mit Demenz

In meiner langjährigen therapeutischen Begleitung von Menschen mit Demenz im Altenheim mache ich immer wieder die Erfahrung, dass Musik eine Art Ur- und Universalsprache ist, die alle Menschen verstehen. Jeder hat im Laufe seines Lebens einen individuellen Schatz an Klängen, Tönen, Rhythmen, Liedern und Melodien gesammelt und verfügt somit über ein ganz eigenes Archiv von Musik.

D a Musik im biographischen Langzeitgedächtnis veran-kert ist und überdies eine starke emotionale Wirkung

hat, ist sie für mich ein sehr geeignetes Mittel, um mit Men-schen mit Demenz Kontakt aufzunehmen und mit ihnen kommunizieren zu können.

Musik kommt ohne Worte aus, wenngleich ich es schon erlebt habe, dass bei Wortfindungsstörungen und Sprach-schwierigkeiten das gesungene Wort in einem vertrauten Lied viel leichter über die Lippen ging als das gesprochene – ja, dass manchmal sogar das Singen zur einzigen noch verbleibenden verbalen Verständigungsmöglichkeit wird!

Musik kann in besonderer Weise Emotionen und Erinne-rungen wecken und spontane Begegnungen ermöglichen. Daher wird sie oft zum Schlüssel und Türöffner in die für uns fremde Welt der Demenz.

Herr S. z. B. hat eine fortgeschrittene Demenz. Er zieht sich in sich selbst zurück und nimmt kaum mehr am sozia-len Leben teil, weil es ihn verwirrt, unruhig macht und wohl auch mit seiner zunehmenden Hilflosigkeit im Kontakt mit

anderen konfrontieren würde. Deshalb besuche ich ihn se-parat in seinem Zimmer. Er kommt mir offen und neugierig entgegen, wenn ich die melodisch gestimmten Klangstäbe auspacke und ihn einlade, mit mir zu musizieren. Noch zö-gert er, während ich ein Herbstlied erklingen lasse. Es dau-ert nicht lange und er singt zu meiner Überraschung den Text mit. Wir wiederholen das Lied mehrmals, denn ich möchte das so zerbrechliche Band aus Tönen, welches uns in diesem Moment verbindet, nicht zerreißen lassen. Wir fühlen es wohl beide – es ist ein Augenblick des Glücks und uneingeschränkter Präsenz.

Herr S. klopft nun mit der Hand den Rhythmus auf den Nachttisch. Dann reißt der Faden … Wir beginnen von neu-em. Gemeinsam probieren wir … die Töne suchend und lau-schend auf den Widerhall des eigenen Impulses. Wir impro-visieren mit wechselseitiger Aktion und Reaktion. Im be-freiten Spiel entsteht ein Miteinander.

Es gilt den Moment zu nutzen und zu gestalten. Die Töne fließen dahin, keiner kann festgehalten werden. Ver-

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7Pflege in Bayern 04.2012

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Da Musik bis tief in das Unbewusste hinein wirkt, auch über Schwingungen wahrgenommen wird und wesentlich zur Entspannung beitragen kann, ist sie für viele auch in der Sterbephase wichtig.

klungen sind sie schon nach wenigen Minuten und haben doch eine unsichtbare Verbindung geschaffen – eine Brü-cke von Herz zu Herz. Unsere Begegnung bedarf keiner Worte, doch nach dem gemeinsamen Spiel beginnt Herr S. häufig sinnvoll und geordnet zu sprechen und erzählt von früher. Beim Abschied begleitet er mich charmant zur Tür. Er lacht dabei. Jetzt scheint er sich seiner Ausstrahlung und Würde durchaus bewusst zu sein!

Gleich wird er alles vergessen haben, aber so mancher Ton wird in seinem Inneren weiter schwingen bis wir ihn beim nächsten Mal erneut anschlagen.

Herr S. wird durch die Musik stimuliert und aktiviert. Spielerisch kann er durch das spontane Erzeugen von Klän-gen soziale Teilhabe, Kompetenz und eigene Handlungsfä-higkeit erleben, die sein Selbstwertgefühl stützen. Der so entstehende Klangraum wird für uns zum Begegnungs-raum. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe, weil im musi-kalischen Miteinander der Töne die Grenzen zwischen Krankheit und Gesundheit verschwinden und keine Rolle mehr spielen.

Ein ganz anderer Aspekt des Einsatzes von Musik in der Be-gleitung von Menschen mit Demenz ist das rezeptive Hören und Aufnehmen von Tönen und Klängen. Das Gehör ist der beim Menschen zuerst ausgebildete und bis zuletzt intakte Sinn. Die Ohren sind immer offen und nicht verschließbar. Deshalb ist, auch beim rezeptiven Hören, ein sehr verant-wortungsvoller Umgang und ein gezielter Einsatz musika-lischer Medien angemessen. Das bewusste Musikhören bie-tet sich sowohl zur Einzelbegleitung wie auch gut als Ein-stiegsritual in Gruppenstunden an.

Ich habe jede Woche fast zwanzig Zuhörer, welche kon-zentriert den Klängen klassischer Musik von CD lauschen. Manche sind dabei ganz in sich versunken und dämmern mit den Tonfolgen dahin, andere lassen sich von der Musik zu spontanen Bewegungen inspirieren. Finger und Hände beginnen im Takt zu tanzen und es scheint, als ob sie sich dabei in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wiegen.Über viele der Gesichter huscht ein Lächeln des Wiederer-kennens. Nicht alles gefällt allen, aber das bewusste Zuhö-ren macht innerlich lebendig. Irgendwann hat die Musik alle wie in einen unsichtbaren Mantel gehüllt, an dem jeder Anteil hat.

Frau E. dagegen ist bettlägerig. Sehnsüchtig wartet sie im-mer darauf, dass ich mit den Klangschalen zu ihr komme. Anfangs war es für sie ein neues und ungewohntes Klanger-lebnis. Jetzt möchte sie es augenscheinlich nicht mehr mis-sen. Schon beim ersten angeschlagenen Ton seufzt sie ge-nussvoll und schließt die Augen. Der Klang breitet sich im Raum aus. Sie fällt in eine tiefe Ruhe und ihre schmerzver-zerrten Züge glätten sich. Mit dem Verhallen des letzten Tones öffnet sie die Augen wieder, schaut mich dankbar an und drückt mir die Hand. In diesem Moment erscheint sie mit sich und der Welt im Einklang.

Fr. U. ist jetzt sehr schwach, schläft viel und reagiert mit-unter kaum noch auf verbale Ansprache. Früher kam sie mit Begeisterung zur Gruppenmusikstunde, wobei sie genaue-stens darauf achtete, dass sie immer »ihr« Rhythmusin-strument bekam. Es geschah oft, dass sie es vor Kraftlosig-keit kaum halten konnte. Aber sie musste dabei sein und wollte sich hörbar machen. Zusammengesunken saß sie im Rollstuhl, doch jedes Mal, wenn wir zur Begrüßung ihren Namen sangen und ich mit der Geige vor ihr kniete, richtete sie sich auf, hob den Kopf wie eine Königin und strahlte in die Runde. Mit Musik erreiche ich sie weiterhin, auch jetzt in der Abschiedsphase. Eine liebevolle Berührung und mu-sikalische Klänge sind die kürzesten Wege zu ihr. Ich halte ihre Hand und singe das ihr bekannte Gebet »Breit aus die Flügel beide …«. Sie hört aufmerksam zu und schaut mich mit müden Augen an: »… so lass die Engel singen …«.

Wer weiß, vielleicht hört sie hinter den irdischen Klän-gen schon etwas von dieser anderen himmlischen Musik, in die sie bald selbst miteinstimmen wird, denn Musik ist die Sprache der Engel.

bEATE MUSTERexaminierte Krankenschwester Kunsttherapeutin freie Referentin

Institut aufschwungalt Auenstr. 60, 80469 Mü[email protected]

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8 Pflege in Bayern 04.2012 Pflege

Aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und aufgrund unser Erfahrungen wissen wir folgendes:

› Eine Demenzsymptomatik (Hirnleistungs-beeinträchtigung, Fehler im Alltag, Veränderungen des Verhaltens und der Psyche) kann durch akute Ursachen/Erkrankungen (z. B. Flüssigkeitsmangel, Medikamente) oder chronischen Gehirnerkrankungen(Alzheimer, Lewy-Körperchen-Demenz, vaskuläre Demenz) hervorgerufen werden.

› Aufgrund der unterschiedlichen und vielfältigen Anzeichen kann nicht durch Beobachtung die auslösende Erkrankung bestimmt werden.

› Eine Demenzsymptomatik wird gerade in der Anfangsphase nicht einfach, oft sehr spät erkannt, da sie meist schleichend, mit vielen kleinen, alltäglichen und unter-schiedlichen Veränderungen beginnt.

› Die Veränderung des erkrankten Menschen wird von Angehörigen oft nicht auf eine Erkrankung zurückgeführt, sondern auf andere Ursachen (absichtliches Verhalten, Sturheit, beleidigt sein, sich nicht helfen lassen).

› Der erkrankte Mensch spürt, die in ihm stattfindende Änderung und die diese begleitenden schmerzlichen Gefühle (Angst von dem was kommt, Abschied nehmen von dem, der alles im Griff hatte, Scham schon wieder einen Fehler zu machen). Es ist wünschenswert, dass es gelingt diese Veränderung so gut wie möglich bei sich »anzunehmen«.

› Damit dies geschehen kann, müssen auch die Angehörigen den Menschen mit seiner Erkrankung annehmen können. Kein leichtes Unterfangen, denn dies erfordert Wissen um die Erkrankung, ist mit notwenigen Veränderungen des Verhaltens gegenüber dem erkrankten Menschen und mit oft schmerzlichen Gefühlen (Abschied, Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst) verbunden.

› Gelingt dieses Annehmen nicht, entsteht häufig ein Teufelskreislauf: Der erkrankte Mensch macht Fehler, verhält sich anders wie vorher. Angehörige reagieren »falsch«

oder deuten dieses als »absichtliches Verhalten«. So entstehen Überforderung, Enttäuschung oder Schuldgefühle, die die Beziehung belasten und bei beiden zu Kränkungen führen.

Aus diesen Tatsachen und Erfahrungen ergeben sich folgende Empfehlungen für Angehörige (die sich auch in Leitlinien wie der S 3 Leitlinie Demenzen widerspiegeln):

1. Führen Sie (zusammen mit dem erkrankten Men-schen) eine frühzeitige medizinische Abklärung und Diagnose herbei

› Nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit dem Hausarzt auf, der akute Erkrankungen abklären kann. Falls eine solche nicht vorliegt, sollte der Hausarzt wegen Verdacht auf eine chronische Erkrankung an den Facharzt (Neurologe) oder an eine der ca. 40 Gedächt-nissprechstunden in Bayern überweisen.

› Unter http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=65&plz=8 finden Sie Gedächtnissprechstunden im Postleitzahlbereich 8.

› Unter http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=65&plz=9 finden Sie Gedächtnissprechstunden im Postleitzahlbereich 9.

› Eine fachgerechte Diagnostik besteht in der Hinzuzie-hung von Fachärzten und verschiedenen Untersu-chungen (Gespräch mit Patient und Angehörigen, Abklärung akuter Erkrankungen, Tests der Hirnlei-stungen und Aufnahme des Gehirns).

› Eine frühe Diagnostik ist die Voraussetzung für die richtige medikamentöse Therapie (Medikamente zur Erhaltung der Hirnleistungen sind wirksamer je früher sie im Krankheitsverlauf eingenommen werden).

› Das Wissen um die Ursache der Veränderungen ist die Basis für ein (besser) gelingendes Annehmen (für den erkrankten Menschen und für den Angehörigen) und die Basis für einen gelingenden Umgang miteinander.

2. Informieren Sie sich über die Erkrankung und suchen Sie sich Hilfen, die Sie in dieser psychisch belastenden und später auch zeitlich belastenden Veränderungssituation stärken

› Alle Erkenntnisse kommen zu einem Schluss: Die Wissensvermittlung über Demenzerkrankungen (zum Verstehen des Verhaltens) und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien (Umgang mit dem erkrankten Menschen) sind wichtige Grundlagen, damit es den Angehörigen und dem Erkrankten besser geht. Die Pflegekassen finanzieren Angehörigenschulungen

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Page 9: Pflege in Bayern Ausgabe 24

9Pflege in Bayern 04.2012Pflege

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› Suchen Sie sich so früh wie möglich Begleiter, die Sie in dieser psychisch belastenden Situation (Abschied nehmen von dem Menschen, der er einmal war. Wut, warum mir das passieren muss. Wie soll ich zukünftig Arbeit, Familie, Freunde und zunehmende Betreuung und später Pflege vereinbaren. Selbstvorwürfe, sich wieder nicht richtig verhalten zu haben.) annehmen und stärken. › In Bayern gibt es zahlreiche Fachstellen für

pflegende Angehörige, die Sie begleiten, beraten und stärken (Übersicht unter http://www.stmas.bayern.de/pflege/ambulant/hilfen/ang-fachst.php).

› Sie können sich auch an eine Alzheimer Gesellschaft in Ihrer Region wenden (http://www.alzheimer-bayern.de/Mitgliederliste-Dateien/Mitgliederliste_reg_bayern.htm).

› Unter http://www.stmas.bayern.de/pflege/ambulant/hilfen/ang-gruppen.php finden Sie Angehörigengruppen, in denen Sie sich mit anderen Angehörigen austauschen können.

3. Nehmen Sie so früh wie möglich zeitlich entlastende Betreuungsangebote in Anspruch

› Informieren Sie sich über Leistungen der Pflegeversi-cherung, die bereits in einer frühen Phase der Demenz-erkrankung in Anspruch genommen werden können (Erstanlaufstelle Pflegeservice in Bayern, kostenlose Rufnummer 0800/7721111).

› Informieren Sie sich über Betreuungsleistungen, die über die Pflegeversicherung finanziert werden, auch wenn noch kein Pflegebedarf vorliegt.

› Aus vielen Erfahrungen wissen wir, das solche Leistun-gen (z. B. niedrigschwellige Betreuungsangebote bei denen Menschen mit einer Demenz zu Hause von Ehren-amtlichen besucht werden oder regelmäßig in Betreu-ungsgruppen zusammenkommen) für die erkrankten Menschen stärkend sind (Bedürfnis nach Wertschät-zung, nach sozialen Kontakten, gemeinsames Tun). Für die Angehörigen ermöglichen diese Betreuungsange-bote zumindest eine regelmäßige zeitliche Entlastung (ich habe auch noch Zeit für mich). › Ein Verzeichnis der Helferkreise und Betreuungs-

gruppen finden Sie unter http://www.stmas.bayern.de/pflege/ambulant/hilfen/index.php#niederschwellig

› Die Fachstellen für pflegende Angehörige und die Alzheimer Gesellschaften informieren Sie über die vorhandenen Angebote

Nicht für alle Familien sind diese Empfehlungen gangbare Wege. Fachleute aber (in der Beratung, in der Altenpflege, in der Medizin) sind aufgefordert und stehen in der Verantwortung die Familien so rechtzeitig wie möglich über diese sinnvollen Schritte zu informieren, passende Hilfen anzubieten und die Betroffenen zu motivieren, diese Schritte zu gehen.

GERHARD WAGNERGeschäftsführer und ReferentDeutsche Alzheimer Gesellschaft Bayern e.V.

Wallensteinstraße 63 90431 NürnbergTelefon: 0911/4466784www.alzheimer-bayern.de

Foto: G. Wagner

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10 Pflege in Bayern 04.2012 Studie

Das Fortschreiten der Demenzsymptomatik kann mindestens für 12 Monate gestoppt werden: Erfolg des nicht-medikamentösen Aktivierungstrainings

Ausgangspunkt: Nicht-medikamentöse Therapien bei Demenz sind noch zu wenig erforschtDas Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund-heitswesen (IQWiG) fasste im Jahr 2007 die internationale, wissenschaftliche Studienlage zusammen und stellte fest, dass die Arzneimittel vom Typ der Cholinesterasehemmer die Progression der Symptomatik bei Alzheimer-Demenz im Bereich der kognitiven Fähigkeiten für etwa sechs Monate aufhalten können. Das gleiche Institut stellte 2009 fest, dass nicht-medikamentöse Therapien zwar ein Potential besitzen, Kognition, Alltagspraxis und Verhaltensauffällig-keiten günstig zu beeinflussen, deren Wirksamkeit jedoch meistens noch nicht ausreichend erforscht ist, um verläss-liche Aussagen machen zu können. Um die Erkenntnislage zur Wirksamkeit nicht-medikamentöser Interventionen deutlich zu verbessern, wurde im Bereich Medizinische Psy-chologie und Medizinische Soziologie der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen das MAKS-Konzept entwickelt und die Durchführung einer methodisch hochwertigen Studie geplant.

Die MAKS-Intervention besteht aus vier KomponentenBei MAKS handelt es sich um ein speziell auf die Bedürfnisse demenzkranker Personen abgestimmtes Konzept, das auf den bisherigen Erkenntnissen zu nicht-medikamentösen Therapien bei Demenz aufbaut. MAKS bedeutet motorische, alltagspraktische und kognitive Aktivierung mit spiritu-eller Einstimmung. Die MAKS-Gruppe begann jeden Tag mit einer kurzen Begrüßungsrunde, einem gemeinsamen Lied sowie einem »spirituellem« Element, das gegebenenfalls jahreszeitlich abgestimmt war, wie z. B. das Anzünden der Kerzen eines Adventskranzes. Anschließend erfolgte eine spielerische motorische Aktivierung, in der die Teilnehmer z. B. mit selbst hergestellten Kegeln kegelten, Tischfussball spielten oder einfache gymnastische Übungen machten. Nach einer kurzen Pause wurden die kognitiven Fähigkei-ten durch verschiedenartige Aufgaben geübt. Neben Pa-pier- und Bleistift-Übungen in verschiedenen Schwierig-keitsstufen kamen moderne Medien zum Einsatz, um ko-gnitive Übungen auch gemeinsam in der Gruppe durchführen zu können. Mit Laptop und Beamer wurden die Aufgaben auf eine große Leinwand projiziert – z. B. mehrere Buchsta-benzeilen, in denen einfache Wörter »versteckt« waren, die es zu erkennen gilt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten z. B. gemeinsam ein Bilderpuzzle zusammen, das aus einer Blumenvase besteht, die in vier Teile zerlegt ist und die in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt wer-den soll. Im letzten Teil wurden die alltagspraktischen Fä-higkeiten der Menschen mit Demenz stimuliert. Die Gruppe bereitete z. B. unter Anleitung einen Obstsalat zu, baute ein Vogelhäuschen oder pflegte ein kleines Hochbeet mit Kräu-tern oder Blumen.

Das MAKS-Konzept ist abwechslungsreich, baut auf rea-litätsnahen, bekannten Elementen auf, um den Wiederer-kennungswert und somit die Akzeptanz zu steigern und ist den Fähigkeiten der Menschen mit Demenz angepasst. Die kognitiven Übungen gibt es deshalb häufig in drei verschie-denen Schwierigkeitsgraden, um an der individuellen Lei-stungsgrenze fördern zu können. Dies entspricht auch einem der Grundprinzipien der Rehabilitationsmedizin. MAKS wird in einer Gruppe von etwa zehn Personen durch-geführt, um interaktive und kommunikative Fähigkeiten

Zusammenfassung In der MAKS-Studie wurde die Wirksamkeit einer Mehrkom-ponenten-Aktivierungsmaßnahme bei Menschen mit De-menz im Pflegeheim untersucht. Die Intervention »MAKS« besteht aus Übungen zu den Bereichen (Psych-)Motorik, Alltagspraxis, Kognition, eingeleitet durch eine spirituelle Einstimmung. Es konnte nachgewiesen werden, dass MAKS, durchgeführt in Gruppen von zehn Personen die kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten der Menschen mit De-menz über 12 Monate stabil hält. Durch MAKS besserte sich außerdem die depressive Symptomatik, herausfordernde Verhaltensweisen nahmen ab, sozial interagierendes Verhal-ten hingegen nahm zu.

»MAKS«

PRoF. DR. MED. ELMAR GRäSSELLeiter des Bereichs Med. Psychologie und Med. Soziologie Universitätsklinikum Erlangen Psychiatrische-Psychotherapeutsiche Klinik Schwabachanlage 6 • 91054 Erlangen Telefon: 09131/[email protected]

Foto: E. Gräßel

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11Pflege in Bayern 04.2012Studie

sowie das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. MAKS ist darauf ausgerichtet, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Er-folge zu vermitteln und Freude zu bereiten und eben nicht, wie viele andere Förderangebote, die Defizite des Einzelnen aufzudecken; im Gegenteil, es setzt an den vorhandenen Ressourcen an und erhält bzw. baut diese aus.

Eine umfangreiche Sammlung sofort anwendbarer Übungen zu allen vier MAKS-Komponeten ist inzwischen als Handbuch erschienen, ergänzt durch eine DVD mit digitalen Aufgaben. Dies ermöglicht die Durchführung einer MAKS-Förderung überall dort, wo Menschen mit Demenz zusam-menkommen, in Betreuungsgruppen, Tagespflege-Einrich-tungen, Wohngruppen und Pflegeheimen.

Das Ziel der MAKS-Studie war der klassische Wirksamkeitsnachweis In einer randomisiert-kontrollierten Studie (RCT) über ei-nen Untersuchungszeitraum von 12 Monaten, sollten die Auswirkungen einer regelmäßig durchgeführten, an sechs Tagen in der Woche angebotenen Förderung auf Menschen mit Demenz im Pflegeheim untersucht werden. Es wurde angenommen, dass die MAKS-Intervention zu einer Stabili-sierung der kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten führt, während die entsprechenden Fähigkeiten in der Kon-trollgruppe den demenztypischen, fortschreitenden Verlauf nehmen. Außerdem wurde angenommen, dass die regelmä-ßige Teilnahme an MAKS positive Auswirkungen auf Stim-mung, Verhalten und geriatrische Gesamtsymptomatik be-sitzt. Das Projekt wurde ermöglicht durch die finanzielle Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit im Rah-men der »Leuchtturm-Demenz-Initiative« (2008–2010).

Die MAKS-Studie ermöglichte die Durchführung eines intensiven, standardisierten Aktivierungs-programmsWährend die Personen der Kontrollgruppe die »normale« Versorgung im Pflegeheim erhielten und an allen Angebo-ten außer an MAKS teilnehmen konnten, wurde der MAKS-Gruppe zusätzlich an sechs Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden von 9.30 bis 11.30 Uhr das MAKS-Programm angeboten. Die Studie wurde in fünf Pflegeheimen der Dia-konie Neuendettelsau in Mittelfranken (Bayern) durchge-führt. In jedem Pflegeheim wurden 20 geeignete Bewoh-ner / innen entweder in die MAKS-Gruppe oder in die Kon-trollgruppe gelost. Es gab weder für die MAKS- noch für die Kontrollgruppe Einschränkungen über die Teilnahme von Angeboten des Hauses wie Gedächtnistraining, Sturzpro-phylaxe etc. Die Studie übte keinerlei Einfluss auf die medi-kamentöse Versorgung der Teilnehmer / innen aus.

In jeder MAKS-Gruppe gab es zwei geschulte Therapeu-tinnen (Pflegefachkräfte oder Pflegepersonen mit einer ge-rontopsychiatrischen Zusatzqualifikation) und eine Assi-stenz. Um die Vergleichbarkeit der MAKS-Förderung in den fünf Heimen zu gewährleisten, wurden alle Übungen und Aufgaben für jeden Tag in Form eines Manuals exakt vorge-geben.

Internationale Standards bei der Durchführung der MAKS-StudieZu Beginn der wissenschaftlichen Untersuchung wurden 100 Menschen mit Demenz zufällig auf fünf MAKS- und fünf Kontrollgruppen nach dem Losprinzip verteilt. Alle Standards für die Durchführung von RCTs wurden berücksichtigt, be-

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Page 12: Pflege in Bayern Ausgabe 24

12 Pflege in Bayern 02.2012 Studie

sonders auch die Verwendung gültiger Verfahren zur Daten-erhebung. Die kognitiven Fähigkeiten wurden mit der ADAS-kog, die alltagspraktischen Fähigkeiten mit dem E-ADL-Test gemessen. Die geriatrische Gesamtsymptomatik wurde mit dem NOSGER (Nurses‘ Observation Scale for Geriatric Pati-ents) von erfahrenen Pflegekräften beurteilt. Die Studie ist ausführlich bei Graessel et al. (2011) beschrieben. Diese Ver-öffentlichung ist frei im Internet verfügbar (http://www.bi omedcentral.com/content/pdf/1741-7015-9-129.pdf).

MAKS stabilisiert die Fähigkeiten und verbessert DemenzsymptomeEs zeigte sich, dass die alltagspraktischen (Bild 1) und die kognitiven (Bild 2) Fähigkeiten der MAKS-Gruppe über die 12 Monate der intensiven Förderung hinweg stabil blieben. Die Fähigkeiten der Kontrollgruppe ließen dagegen nach, wie dies für den voranschreitenden Verlauf von degenera-tiven Demenzen zu erwarten ist.

Während die geriatrische Ge-samtsymptomatik in der Kon-trollgruppe unverändert blieb, verbesserte sie sich unter dem Einfluss von MAKS. Dies ist ins-besondere auf eine Abnahme depressiver Symptome und he-rausfordernder Verhaltenswei-sen (bspw. Weglaufen oder Ag-

gressivität) sowie auf eine Zunahme sozial interagierenden Verhaltens zurückzuführen.

Die Wirkung von MAKS ist nachhaltigNach 12 Monaten endete die Förderphase durch die »Leucht-turm-Demenz-Initiative« und damit die finanzielle Förde-

rung der MAKS-Gruppen. An-schließend konnten die teil-nehmenden Pflegeheime das MAKS-Angebot nur noch mit geringerer Intensität aus eige-nen Ressourcen aufrecht er-halten. Außerdem wurde das Angebot auf einen größeren Kreis von Bewohnerinnen und Bewohnern ausgedehnt, auch

auf ehemalige Kontrollgruppenpersonen oder Personen, die in der Studienphase gar nicht am Projekt teilgenommen hatten. Somit erreichte im Durchschnitt nur noch eine we-sentlich geringere »Dosis« von MAKS die ehemaligen Mit-glieder der MAKS-Gruppe, vergleichbar dem »Absetzen« ei-

ner Therapie. Am Beispiel der alltagspraktischen Fähigkei-ten (Bild 3) wird deutlich, wie sich dies auswirkt: Es kommt zu einem Nachlassen der Fä-higkeiten und zwar bei allen ehemaligen Studienteilneh-mer / innen der MAKS-Gruppe und auch der ehemaligen Kon-

trollgruppe. Allerdings zeigt sich sehr eindrucksvoll, dass die Unterschiede zwischen den Gruppen, die nach 12 Mona-ten durch die MAKS-Förderung entstanden waren, weiter-hin bestehen bleiben. Es kommt nicht zu einem Angleichen der Fähigkeiten.

MAKS ist die Wiederherstellung der »Normalität der Anregung« für das GehirnWas hält unser Gehirn fit und fördert damit den Erhalt oder sogar den Ausbau unserer Fähigkeiten? Es ist die tägliche, routinemäßige Aktivierung unseres Gehirns durch alltags-praktische, (psycho-)motorische und kognitive Stimuli, die unsere Fähigkeiten fordern und fördern: Wir machen uns Frühstück, wir kaufen ein, usw. (Alltagspraxis); wir neh-men als Fußgänger, Fahrrad- oder Autofahrer am Straßen-verkehr teil und müssen schnell und gezielt auf optische oder akustische Reize reagieren, usw. (Psychomotorik); wir lesen Zeitung, planen Tätigkeiten und gehen unserer Arbeit nach, usw. (Kognition). Alle diese wichtigen Stimuli wer-den immer weniger, wenn die Demenzerkrankung aus-bricht, und die / der Betroffene krankheitsbedingt an im-mer weniger alltäglichen Situationen teilnimmt, da ihm die Defizite schmerzlich bewusst werden, der Antrieb nachlässt und die Umgebung auf Einschränkungen der / des Betrof-fenen eher ablehnend reagiert. Das MAKS-Konzept gibt dem von Demenz betroffenen Menschen das wieder, was ihm auf diesen Gebieten fehlt: Seinen Fähigkeiten angemessene Stimuli auf alltagspraktischer, psychomotorischer und ko-gnitiver Seite und das in geselliger, kommunikativer Umge-bung.

Kombination von MAKS mit antidementiven ArzneimittelnDie MAKS-Studie hat sich nicht in die Verordnung von Arz-neimitteln gegen Demenz (Antidementiva) »eingemischt«. Festgestellt wurde, dass nur jeder siebte Studienteilnehmer ein Antidementivum erhielt, obwohl die Diagnose »degene-rative Demenz« feststand. Somit sind die Ergebnisse der MAKS-Studie so zu interpretieren, dass sie quasi auf einer nicht-behandelten Patientengruppe aufbauen. Durch den Nachweis der Wirksamkeit in einer randomisiert-kontrol-lierten Studie erzielt die MAKS-Intervention den Evidenz-grad Ib. Im Kontext des IQWiG-Berichts kann die MAKS-In-tervention somit als eine nicht-medikamentöse Therapie bezeichnet werden. Im Idealfall ist es demnach wünschens-wert, dass Menschen mit Alzheimer-Demenz eine Kombina-tion aus leitlinien-gestützter antidementiver Arzneimittel-therapie erhalten, die mit MAKS kombiniert wird. Es besteht die Chance einer sich gegenseitig verstärkenden Wirkung, die möglicherweise für einige Zeit sogar eine Verbesserung der kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten bewirkt. Dies muss in zukünftigen Studien erforscht werden. Durch die Reduktion von Verhaltensauffälligkeiten durch MAKS besteht die Möglichkeit, Antipsychotika einzusparen. Diese Möglichkeit ist als sehr vorteilhaft einzustufen, da Antipsy-chotika bei Demenz mit erheblichen Nebenwirkungen bela-stet sind und den weiteren Abbau der Fähigkeiten eher be-günstigen.

Chance für Pflegekräfte, Betreuungskräfte und alle Interessierte: MAKS als BereicherungIn der MAKS-Studie wurde die Durchführung der MAKS-In-tervention an zwei Tagen im Abstand von ca. drei Monaten als Grund- und Aufbauschulung vermittelt. Inzwischen steht das Handbuch mit einer Vielzahl von Übungen zur Verfügung. Die Durchführung von MAKS kann für motivierte Personen leicht erlernt werden und von allen Interessier-ten, vor allem von Pflegekräften, Betreuungsassistenten und ehrenamtlichen Helfern angewandt werden. In der

Bild 1 Verlauf der alltagspraktischen Fähigkeiten (E-ADL-Test)Je höher die Werte, umso größer die Fähigkeiten

Bild 2 Verlauf der kognitiven Fähigkeiten (ADAS-kog)Je höher die Werte, umso geringer die Fähigkeiten

Bild 3 Verlauf der alltagspraktischen Fähigkeiten (E-ADL-Test) zu Beginn (baseline), nach 12 Monaten (t2) und weitere 10 Monate später (follow up)Je höher die Werte, umso größer die Fähigkeiten

Page 13: Pflege in Bayern Ausgabe 24

13Pflege in Bayern 04.2012Studie

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MAKS kostet nicht nur, sondern es spart auf der anderen Seite auch Kosten einDie regelmäßige Förderung durch MAKS erhält die alltags-praktischen Fähigkeiten und damit einen wesentlichen Teil der Selbstständigkeit im Alltag. Bereits im MAKS-Projekt konnten wir durch ein relativ grobes Verfahren zur Erfassung der Pflegezeiten mit Hilfe der retrospektiven Do-kumentation von helfenden oder pflegenden Tätigkeiten aufzeigen, dass durch MAKS Pflegezeit eingespart werden kann – zumindest im Bereich der Instrumentellen Aktivi-täten des täglichen Lebens (IADL). In der MAKS-Gruppe fiel durchschnittlich weniger Hilfebedarf im IADL-Bereich an. Dies muss zukünftig noch genauer erforscht werden. Doch bereits jetzt kann man feststellen, dass dem personellen Aufwand für die Durchführung der MAKS-Intervention, eine teilweise Refinanzierungsmöglichkeit gegenüber steht: Ei-nerseits durch weniger Hilfebedarf im IADL-Bereich, ande-rerseits wurde im MAKS-Projekt eine geringere Quote von Stürzen mit Verletzungsfolgen in der MAKS-Gruppe festge-stellt. Außerdem bietet die Verbesserung der Demenzsymp-tomatik, insbesondere im Bereich der herausfordernden Verhaltensweisen (z. B. Aggressivität, Herumwandern, etc.) die Chance, die Antipsychotikagabe zu reduzieren. Das spart nicht nur direkte Kosten, sondern auch indirekte, da die Antipsychotikagabe bei Demenz mit Nebenwirkungen wie Erhöhung des Schlaganfallrisikos und Erhöhung des Sturzrisikos verbunden ist. Dies ist mit Einsparungen von Gesundheitskosten verbunden, die wiederum in die Finan-zierung von MAKS-Gruppen investiert werden können.

Anwendung von MAKS überall dort, wo Menschen mit Demenz zusammenkommenIn der Bundesrepublik Deutschland sind etwa ein Drittel der Menschen mit Demenz in Pflegeheimen ansässig. Zu-hause lebende Demenzbetroffene können im Prinzip ge-nauso gut von der MAKS-Förderung profitieren. Die Tages-pflege ist dabei ein idealer Ort, MAKS anzuwenden. Eine Basisausstattung mit Therapeutinnen und Betreuungsper-sonal ist bereits vorhanden, ebenso die räumlichen Gege-benheiten. Nach einer Schulung könnte sofort mit der Um-setzung begonnen werden. Aber auch in regelmäßig statt-

findenden Betreuungsgruppen, in Wohngruppen oder im häuslichen Umfeld können Elemente von MAKS in die Ver-sorgung von Menschen mit Demenz integriert werden. Wie unsere Nachuntersuchung eindrucksvoll gezeigt hat, ist eine kontinuierliche Förderung ohne »abzusetzen« ent-scheidend, um möglichst lange die vorhandenen Fähigkei-ten erhalten zu können.

Literatur1. IQWiG: Cholinesterasehemmer bei Alzheimer Demenz. In

Abschlussbericht A05-19A, Köln: 2007:1–4262. IQWiG: Nichtmedikamentöse Behandlung der Alzheimer Demenz In

Abschlussbericht A05-19D, Köln: 2009:1–4053. Graessel E, Stemmer R, Eichenseer B, Pickel S, Donath C, Kornhuber

J, Luttenberger K: Non-pharmacological, multicomponent group therapy in patients with degenerative dementia: a 12-month randomised, controlled trial. BMC Medicine 2011, 9(1)

4. Eichenseer B, Graessel E (Eds.): Aktivierungstherapie für Menschen mit Demenz - motorisch - alltagspraktisch - kognitiv - spirituell. München, Elsevier: 2011

5. Rosen WG, Mohs RC, Davis KL: A new rating scale for Alzheimer‘s disease. Am J Psychiatry 1984, 141(11):1356–1364

6. Graessel E, Viegas R, Stemmer R, Küchly B, Kornhuber J, Donath C: The Erlangen Test of Activities of Daily Living: first results on reliability and validity of a short performance test to measure fundamental activities of daily living in dementia patients. Int Psychogeriatr 2009, 21(1):103–112

7. Spiegel R, Brunner C, Ermini-Fünfschilling D, Monsch A, Notter M, Puxty J, Tremmel L: A new behavioral assessment scale for geriatric out- and in-patients: the NOSGER (Nurses’ Observation Scale for Geriatric Patients). Am J Geriatr Psychiatry 1991, 39(4):339–347

8. Luttenberger K, Donath C, Uter W, Graessel E: Effects of multimodal non-drug MAKS therapy on Dementia symtoms and need for care in patients with degernative Dementia in the nursing home. J Am Geriatr Soc online first

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Die Frage nach der berufl ichen Identität der Pfl ege und der Pfl egenden prägt die Arbeit derer, die Verantwortung für die Lehre und Ausbildung in diesem Bereich

haben. Dies fi el mir einmal mehr auf, als ich in diesem Früh-jahr in einem Gespräch mit einem in Südafrika tätigen Kol-legen feststellen musste, dass bei allen Verschiedenheiten in den pfl egerischen Problemen und in der Gesundheitsver-sorgung unserer beider Länder eines die Ausbildungsverant-wortlichen und Lehrenden gleichermaßen beschäftigt: Wie fördern wir die Entwicklung einer berufl ichen Identität, die es unseren Nachwuchskräften ermöglicht, stolz auf ihren Pfl egeberuf zu sein? Wie können wir sie dabei unterstützen, selbstbewusst ihren Platz zwischen den anderen Heilberuf-lern zu fi nden und für die Pfl ege ihre Stimme zu erheben? »They’re not proud to be nurse«, sie sind nicht stolz auf ih-ren Pfl egeberuf und sie haben vielfach Schwierigkeiten, eine stimmige berufl iche Identität innerhalb der Heilbe-rufe zu entwickeln, so war unser beider Eindruck. Auch auf der Jahresversammlung des International Council of Nurses 2009 wurde die Notwendigkeit der Stärkung der beruf-lichen Identität und Identifi kation mit dem Pfl egeberuf diskutiert – gerade angesichts der fehlenden Anerkennung der Nurses in vielen Ländern der Welt ein globales Problem, das sich unter anderem durch unzureichende Bezahlung und massiven Fachkräftemangel bemerkbar macht¹ – eine Konsequenz mangelnder Anerkennung von Fürsorgearbeit.

Was macht Pfl ege eigentlich Besonderes?Dabei glaubt heute jeder zu wissen, was eine Gesundheits- und Kranken- oder Altenpfl egerin macht. Fragt man aber konkret nach, was Pfl ege ist, geraten selbst erfahrene Pfl e-gende ins Grübeln. Was nun ihren Beruf vor allen anderen ausmacht, darauf gibt es selten eine konkrete Antwort, stattdessen viele verschiedene Ansätze. Am häufi gsten er-folgt wohl eine Aufzählung von unterschiedlichen Tätig-keiten, der Körperpfl ege, der Unterstützung bei der Ernäh-rung und Ausscheidung, medizinische Assistenz, Organisa-tion, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Beratung, Begleitung. Nach Dienstschluss anderer Berufsgruppen wie Medizin, Physiotherapie, Hauswirtschaft, Reinigungspersonal, Hol- und Bringediensten wird das Tätigkeitsfeld der Pfl egenden entsprechend erweitert und – wenn diese wieder zur Verfü-gung stehen – wieder zurückgefahren. Die berufl iche Iden-tität der Pfl egenden als Mädchen für alles oder, wie Claus Offermann wenig schmeichelhaft formuliert, als »Front-schweine, die verheizt werden, damit die Krankenhauskü-che ihre Essenswagen pünktlich zurück, das Labor sein Blut und der Arzt sein Blutbild zügig bekommt«², prägt die Selbstwahrnehmung und wird vielerorts noch selbstver-ständlich vorausgesetzt.Dabei beginnt die Vielfalt schon innerhalb der Arbeitsfelder der Pfl ege. Welche gemeinsame berufl iche Identität könnten beispielsweise eine OP-Schwester, eine gerontologische Fachkraft in einem beschützenden Wohnbereich, eine Säug-lingsschwester und ein Gipspfl eger für sich in Anspruch nehmen?

Proud to be Nurse?Überlegungen zur berufl ichen Identität Pfl egender

PRoF. DR. CoNSTANZE GIESEProfessorin für Ethik und Anthropologie in der Pfl egeMoraltheologin, Dr. theol., Examinierte KrankenschwesterFachbereich Pfl ege

Katholische Stiftungsfach-hochschule MünchenPreysingstraße 8381667 München

Foto: C. Giese

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Page 15: Pflege in Bayern Ausgabe 24

15Pflege in Bayern 04.2012Pflege

Ein Mandat für FürsorgeEine Identität, die sich daraus speist, sagen zu können, »wer wir sind und was wir tun«, entwickeln wir durch Selbsterfahrung und Fremdzuschreibung. Für Letzteres hat die Pflege, darüber besteht inzwischen Konsens, ein gesell-schaftliches Mandat, das ihr Aufgaben zuschreibt, die sie in verschiedenen Feldern wahrnimmt. Sie übernimmt Sorge für Menschen in krisenhaften Situationen und mit Unter-stützungsbedarf und unterscheidet sich dabei von anderen Berufsgruppen gerade dadurch, dass sie auch dann noch zuständig ist, wenn andere sich zurückziehen können. Pflege ist damit einer der Fürsorgeberufe, die gemäß der von der Bundesrepublik Deutschland unterzeichneten Charta der Menschenrechte von 1945 und der späteren Menschenrechtskonvention (1953) sowie dem internatio-nalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (1966) Verantwortung dafür trägt, dass diese Rech-te geschützt und eingehalten werden können.³ Mit dem ge-sellschaftlichen Mandat einher geht auch die anscheinende Uneindeutigkeit und Problematik der beruflichen Identität der Pflege: Mit den anderen Fürsorgeberufen teilt sie die Herkunft aus dem ursprünglich familiären Sorgebereich. Diese Aufgaben werden in unseren Breiten traditionell den Frauen zugeschrieben und beruflich auch zum größten Teil von Frauen ausgeübt. Bis heute kämpfen diese Berufe mit geringer Anerkennung und Gratifikation (bei zum Teil lan-gen und anspruchsvollen beruflichen und akademischen Bildungswegen) sowie mit einer Mischung aus Glorifizie-rung, Trivialisierung und Marginalisierung4.

Der Leib als Gegenstand der PflegeUnter den Fürsorgeberufen wird die Pflege mit ihrer beson-deren Nähe zum menschlichen Leib, zu seiner Bedürftig-keit und naturhaften Angewiesenheit noch einmal beson-ders ambivalent wahrgenommen. In der Tat ist es die Nähe zum Körperlichen in all seiner Bedrohtheit und Bedrohlich-keit, die die Pflege wie keinen anderen Fürsorgeberuf kenn-zeichnet und dabei die eigentümliche Ambivalenz der Pfle-geberufe bedingt: Als unentbehrlich hochgeschätzt und als aufopferungsvoll glorifiziert wird gerade die Pflege als kör-pernahe Dienstleistung immer auch mit dem in Verbindung gebracht, was wir gering schätzen: dem Unkalkulierbaren,

Triebhaften und Verletzlichen unserer leiblichen Daseins-weise. Der Körper, den wir haben und der Leib, der wir sind, macht uns verwundbar und entzieht sich unserer Kontrolle. Der Kontrollverlust aber ist es, den wir fürchten wie kaum etwas Anderes: Insbesondere der Kontrollverlust über un-seren Verstand und unser Selbst wie er mit der Demenz ein-hergeht oder der Kontrollverlust über unsere Ausschei-dungen wie bei der Inkontinenz. Die Pflege ist mit beiden Phänomenen wie kein anderer Beruf befasst. Sie soll Men-schenwürde sichern trotz dieser per se oft als unwürdig de-klarierten Phänomene, von denen nicht wenige Zeitgenos-sen behaupten, sie wären lieber tot als das zu erleben. Pfa-bigan bezieht das gesellschaftliche Mandat der Pflege direkt auf diese naturhafte Dimension des Menschen: »Pfle-ge als Profession schützt die Gesellschaft vor dem Bedroh-lichen, dem Chaotischen und Irrationalen der Krankheit. (...) Pflegende verwandeln mittels ihrer Arbeit Natur in Kul-tur, z. B. indem sie waschen, rasieren, Perücken aufsetzen, Zahnprothesen einsetzen, kurz: indem sie pflegen.«5

Nichts Menschliches ist ihr fremdDas Wissen um die leibliche Dimension des Menschen und der tägliche Umgang mit der daraus resultierenden Verwie-senheit und Vulnerabilität zeichnet Pflege aus, nichts Menschliches ist ihr fremd. Damit steht sie in einer großar-tigen Tradition der Hinwendung des Menschen zum Men-schen. »Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd«6, ist einer der meistzitierten Sätze der Antike. Die Pflege als Arbeit »am Leib ebenso wie mit dem Leib«7, als »Beziehungs- und Berührungsberuf«8, kann ihn voll Stolz für sich in Anspruch nehmen, wenn es ihr gelingt, den menschlichen Leib als das zu denken was er ist: Nicht nur vergänglich, bedroht und in seiner Naturhaftigkeit letztlich unkontrollierbar, sondern unsere einzigartige Daseinswei-se, unsere einzige Möglichkeit zu sein und in Beziehung zu treten. Die Expertinnen und Experten dafür haben wahrlich Anlass, stolz auf ihren Beruf zu sein.

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Quellen:1 Linner Maria Theresia (2009): I am proud

to be a nurse. In: Heilberufe Vol 61, No 10:64–66

2 Offermann Claus (2011): Geleitwort. In: Kersting Karin (2011) Coolout in der Pflege. Mabuse, Frankfurt: 11–13,13

3 Gerhard Ute (2010): Sorgen für Andere als Maßstab für eine neue Sozialpolitik. In: Kumbruck Christel, Rumpf Mechthild, Senghaas-Knobloch Eva (Hg.): Unsichtbare Pflegearbeit. Fürsorgliche Praxis auf der Suche nach Anerkennung. Lit, Berlin: 63–84,79

4 Pfabigan Doris (2008): Pflegeethik – Interdisziplinäre Grundlagen. Lit, Wien: 63–64

5 siehe 4: 396 Homo sum, humani nihil a me alienum

puto: Ich bin ein Mensch und nichts Menschliches ist mir fremd. Zitiert u.a. bei Terenz, meist zurückgeführt auf Menandros. Vgl. Hempelmann Heinzpeter (2012): Mensch. In: http://www.heinzpeter-hempelmann.de/dat/mensch.pdf. Download am 1.8.2012

7 Remmers Hartmut (1996) zitiert nach Großklaus-Seidel Marion (2002): Ethik im Pflegealltag. Kohlhammer, Stuttgart: 96

8 Uzarewicz Charlotte, Uzarewicz Michael (2005): Das Weite suchen: Einführung in eine phänomenologische Anthropologie für Pflege. Lucius und Lucius, Stuttgart: 177

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Page 16: Pflege in Bayern Ausgabe 24

16 Pflege in Bayern 04.2012 Dienstplanung

Kennzahlenfür Dienstplanverantwortliche

In der Praxis der Personalplanung für Pflegeeinrichtungen haben sich Kennzahlen bewährt, die unmittelbare Entscheidungshilfen darstellen und kein tiefgreifendes betriebswirtschaftliches Fachwissen voraussetzen. Für die praktische Umsetzung der »Regelkreissystematik« und damit der Dienstplangestaltung sind die im folgenden genannten Kennzahlen von erheblicher Bedeutung. Deswegen muss einrichtungsintern eine Regelung bestehen, in welcher Form die Kennzahlen regelmäßig aufbereitet werden und wie diese den für die Dienstplanung verantwortlichen Mitarbeitern kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden bzw. diese selbst ermitteln können. Bei der Vorstellung der nachfolgenden Kennzahlen wird keine Rangfolge vorgenommen, weil diese auf Grund der unterschiedlichen Situationen in den Einrichtungen vor Ort auch unterschiedlich bedeutsam in ihrer Bewertung sein können.

1. Fachkraftdefinition/Ermittlung der Fachkraftquote

Die Fachkraftquote beschreibt das prozen-tuale Verhältnis der Fachkräfte zu den Ge- samtmitarbeitern gemäß Personalschlüssel bzw. den vertraglichen Vereinbarungen. In Bayern regelt dies die »Verordnung zur Aus-führung des Pflege- und Wohnqualitätsge-setzes« in § 16 i. V. m. der Anlage, wer als Fachkraft im Bereich der Pflege, Therapie und der sozialen Betreuung gilt. Die Fach-kraftquote selbst ist in § 15 (1) geregelt.

Dabei muss differenziert werden, dass ein Mitarbeiter als Fachkraft in der sozialen Betreuung gelten kann, aber keine Pflege-

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Pflegeplanung

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17Pflege in Bayern 04.2012Dienstplanung

fachkraft ist; dies trifft z. B. für Heilpäda-gogen oder Sozialpädagogen zu. Das bedeu-tet, dass der Dienstplanende berücksichti-gen muss, wer als Fachkraft i. S. der Ver- ordnung gilt. Dies ist deswegen von Bedeu-tung, weil bei der Besetzung der Dienste zu berücksichtigen ist, dass möglicherweise ein Mitarbeiter zwar als Fachkraft zählt, ge-wisse Tätigkeiten aber z. B. i m-Injektionen nicht ausführen darf, weil er keine Pflege-fachkraft ist. Für die Ermittlung der Fach-kraftquote selbst haben diese Unterschiede keinen Belang; als Fachkräfte zählen alle in der Anlage zu der Verordnung genannten Qualifikationen. Auch ist dies oftmals im stationären Bereich anders geregelt als im ambulanten – nicht selten für die gleichen Tätigkeiten – logisch ist dies allerdings nicht.

2. Einhaltung des Pflegeschlüssels/Ermittlung des Stellenanteils

Für die anschließende Bewertung des vor-handenen Personals bieten sich grundsätz-lich zwei Methoden an: Zum einen die in den Arbeitsverträgen vereinbarte Soll-Ar-beitszeit (Stellenplankalkül) und zum an-deren die effektiv geleisteten Stunden aus-weislich des Dienstplans (Dienstplankalkül).

a) Beim Stellenplankalkül wird die im Unternehmen im Arbeitsvertrag und im Dienstplan als VK-Wert (VK = Vollkraftstelle) hinterlegte Wochenarbeitszeit für jeden Mitarbeiter ermittelt und mit dem VK-Soll-Wert von z. B. 13,92 VK verglichen. Auf Grundlage einer 38,5 Stunden-Woche zählt ein Mitarbeiter mit 38,5 Std. mit 1,0 VK, mit 20 Std. als 0,52 VK und mit 40 Std. 1,04 VK. Strittig ist in diesem Zusammenhang, ob Unterschiede zwischen der Soll-Arbeitszeit, die dem vereinbarten Personalschlüssel zu-grunde lagen (z. B. 38,5 Std./Woche), zu dem später im Betrieb tatsächlich herr-schenden Arbeitszeitmodell (z. B. 40 Std./Wo) berücksichtigt werden. Ferner ist strit-tig, ob geleistete Überstunden den VK-Ist-Wert erhöhen.

Das Stellenplankalkül stellt von seiner Struktur her meist auf einen Stichtag ab. Im

Protokoll über die 35. Sitzung der Landes-pflegesatzkommission am 26. April 2007 wurde unter Pkt. 5 folgendes vereinbart: »Soweit in der Vergangenheit aufgrund ab-weichender Wochenarbeitszeiten Personal-schlüssel verändert wurden, sind diese bei der nächsten Vergütungsverhandlung auf Basis der 38,5 Stundewoche umzurechen.«

b) Nach dem Dienstplankalkül er-folgt für den Prüfzeitraum eine Auswertung der geleisteten Arbeitszeit laut abgerech-netem Dienstplan. Maßgeblich sind die rei-nen Netto-Anwesenheitszeiten (ohne Krank-heits- und Urlaubstage). Sodann ist die Ist-Arbeitszeit mit der Soll-Netto-Arbeitszeit zu vergleichen, die sich aus den Personal-schlüsseln für den Vergleichszeitraum ergibt. Basis für die Bemessung, ob die Per-sonalschlüssel erfüllt sind, wird beim sogenannten Dienstplankalkül damit die faktische Leistung der Einrichtung »am Bewohnerbett« einschließlich aller indi-rekten Pflegeanteile (Qualitätszirkel, Doku-mentationsarbeiten, etc.) angenommen. Das Dienstplankalkül stellt von seiner Struktur auf einen Zeitraum ab.

Nicht selten ist es so, dass Einrichtungen zu ihrem eigenen Nachteil zu wenig Mitar-beiter als Fachkräfte angeben. Deswegen ist es von Bedeutung zu wissen, welche Be-rufssparten als Fachkräfte i. S. der jewei-ligen bundeslandbezogenen Verordnung gelten. Teilweise wird auch das Verhältnis der examinierten Mitarbeiter zur Summe aller Mitarbeiter verwendet. Diese Betrach-tungsweise verfälscht jedoch die Aussage-kraft der Kennzahl, wenn in der Einrich-tung mehr Mitarbeiter als Nicht-Fachkräfte beschäftigt sind als der Pflegeschlüssel ins-gesamt vorsieht.

3. Einhaltung der Besetzung/Verhältnis Vollzeit- zu Teilzeitstellen

Die Stärke der Besetzungen der jeweiligen Früh-, Spät- und Nachtdienste sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hin-sicht hängt von der Bewohnerstruktur nach Pflegestufen in Verbindung mit den Pflege-

schlüsseln ab. Eine wichtige Kennzahl ist hier, dass

a) die Einteilung der verfügbaren Fachkräfte zwischen den einzelnen Dien-sten passend zu den pflegerischen Inter-ventionsbedarfen stimmig ist (qualitative Komponente) und

b) die Anzahl der im Dienst befind-lichen Mitarbeiter passend zu den Anforde-rungen unter Einhaltung des gesamt ver-fügbaren Stellenkontingents aus den Pfle-geschlüsseln (quantitative Komponente).

Die Fachkraftquote bedeutet nicht, dass in allen Schichten 50 Prozent Fachkräfte vorzuhalten sind, weil dies schon allein rechnerisch nicht möglich ist und sich bei einem hohen Anteil an Vollzeitstellen nicht im Ansatz realisieren lässt.

In der »Verordnung zur Ausführung des Pfle-ge- und Wohnqualitätsgesetzes« ist dabei der § 15 (1) von erheblicher Bedeutung, weil hier Aussagen z. B. zu der Dienstebe-setzung im Nachtdienst gemacht werden. Ebenso ist dies in der »Anlage zur Vergü-tungsvereinbarung nach § 89 SGB XI – den LQM (= Leistungs- und Qualitätsmerkmale nach § 84 Abs. 5 SGB XI) – steht unter § 3.5 »Personelle Ausstattung«/»Sicherstellung des Nachtdienstes« geregelt, dass in jeder Nachtschicht eine Pflegefachkraft tätig ist. Das bedeutet, dass – sofern sich die Ein-richtung in einem Gebäudeteil befindet – beispielsweise bei drei Nachdienstmitarbei-tern mindestens eine davon eine Fachkraft sein muss. Unabhängig davon müssen die diesbezüglichen individuellen Anforderun-gen, welche sich aus der aktuellen Bewoh-nerstruktur heraus ergeben, dabei beachtet werden. Der Rahmenvertrag nach § 75 SGB XI macht in § 18 eher allgemeine Aussagen zur »Sicherstellung der Leistungen und zur Qualifikation des Personals«. Dennoch sollte jeder Dienstplanende diese Anforde-rungen kennen.

Entscheidend für die Regelmäßigkeit freier Wochenenden ist die geplante »Kopf-zahl« derjenigen Mitarbeiter, welche an Wo-

MICHAEL WIPPGeschäftsführer/ Qualitätsmanagementbeauftragter der Haus

Edelberg Dienstleistungsgesellschaft f. Senioren mbH, Karlsruhe

www.michael-wipp.de • [email protected]

Foto: M. Wipp

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18 Pflege in Bayern 04.2012 Dienstplanung

chenenden Dienst leisten vs. der verfüg-baren Mitarbeiteranzahl. Das bedeutet, dass die Wochenendbesetzung x 2 plus – er-höht um den Faktor der Ausfallzeiten – Ori-entierungsgröße bei der Neueinstellung von Mitarbeitern sein muss. Dies steht nicht selten im Widerspruch zu dem Wunsch nach einer Vollzeitanstellung oder den Möglich-keiten des Arbeitsmarktes Fachkräfte über-haupt und dann noch in Teilzeit zu finden. Kann der genannte Anhaltswert nicht er-reicht werden, ist dienstplanerisch die Fol-ge, dass an mehr als an zwei Wochenenden gearbeitet werden muss, wenn nicht die Besetzung drastisch reduziert werden soll. Und das kann wohl kaum im Interesse aller Beteiligten sein.

4. Gesundheits-/Krankheitsquote

Diese gibt das Verhältnis von infolge Krank-heit Fehlenden zu der gesamten Mitarbei-terschaft an. Als Grundlage können Gesamt-arbeitstage/Krankheits-Gesundheitstage oder Gesamtarbeitsstunden/Krankheits-Ar-beitsstunden bewertet werden. Die Krank-heitszeiten sollten grundsätzlich wohnbe-reichsbezogen erfasst werden, um konkrete Maßnahmen zur Reduktion derselben ein-leiten zu können. Fehlzeitenmanagement, welches sich lediglich in Form von Einsprin-gen als einziger Reaktion ergibt, löst zwar kurzfristig die Besetzungsproblematik, geht aber nicht den Ursachen auf den Grund und überfordert auf Dauer die Mitarbeiter infol-ge kontinuierlichen Einspringens (siehe Fachbuch »Fehlzeiten konkret managen«, Vincentz Network). Voraussetzung für eine auf Dauer realisierbare Besetzung ist eine Dienstplangestaltung auf Basis der verfüg-baren Nettoarbeitszeiten. Alles andere über-fordert die Mitarbeiter komplett, schadet wirtschaftlich der Einrichtung und hilft den Bewohnern nicht im Ansatz.

Beispiel Rechenweg Krankheitsquote: 112 Std. Ausfall ./. 1800 Gesamtbruttomonatsstd. x 100 = 6,22 % Ausfall

5. Urlaubsplanung/Stand der Urlaubstage

Analog zu einer Bilanz wird fortlaufend mo-natsbezogen der aktuelle Stand bereits ein-geplanter Urlaubstage dem insgesamt noch nicht verplanten Urlaubsanspruch gegen-übergestellt. So lässt sich in einer jahresbe-zogenen Monatsübersicht immer ein konti-nuierlicher Soll/Ist-Abgleich durchführen.

Grundsätzlich sollte 1/12 des Anspruchs der Mitarbeiter monatlich geplant und ge-nommen werden. Beispielhaft würden bei einem Gesamtjahresanspruch von 450 Ta-gen die Monatsplanung durchschnittlich ca. 38 Urlaubstage pro Dienstplaneinheit erfordern. Dazu erfolgt anhand der be-schriebenen »Urlaubsbilanz« in Verbindung mit dem Dienstplan ein monatlicher Soll/Ist Abgleich, der somit jederzeit den aktu-ellen Stand erkennen lässt. Eine beispiel-hafte Vorgehensweise ist detailliert als »Dienstplanauswertung« im Fachbuch »Re-gelkreis der Einsatzplanung«, in Kap. 4, Vierter Schritt der Regelkreissystematik be-schrieben.

6. Überstundenentwicklung

Analog zu den Fehlzeiten wegen Krankheit muss wohnbereichsbezogen die Entwick-lung der Überstunden beobachtet werden. Das ist gerade dann von Bedeutung, wenn auf Grund von Mitarbeiteraustritten mögli-cherweise personelle Unterdeckungen in Bezug auf die vertraglich vereinbarten Stel-lenkontingente vorhanden sind. Diese Stunden müssen dann entsprechend in die Betrachtung als indirekte Erhöhung des Stellensolls mit einfließen. Für Dienstpla-nende ist immer zentral wichtig zu beo-bachten, warum Überstunden entstanden sind. Nur wenn die klaren Ursachen und Hintergründe analysiert werden, kann den Ursachen gezielt entgegen getreten wer-den. Ansonsten ist es reine Symptombe-handlung.

7. Fluktuationsquote

Hierbei handelt es sich um eine Quote, die die beendeten Arbeitsverhältnisse im Ver-hältnis zu bestehenden Arbeitsverhältnis-sen zum Ausdruck bringt. Zwei Sichtweisen sind möglich: Entweder betrachtet man le-diglich die Mitarbeiter, die aus eigenem Wunsch das Arbeitsverhältnis aufgelöst ha-ben oder aber alle beendeten Arbeitsver-hältnisse.

Beispiel 1: Alle Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen haben:

› Anzahl aller Mitarbeiter: 50 › Alle Mitarbeiter, die das Unternehmen

in einem bestimmten Zeitraum verlassen haben (z. B. letzte 6 oder 12 Monate): 5

Berechnung: 5 Mitarbeiter ./. 50 Mitarbeiter x 100 = 10 % Fluktuationsquote

Beispiel 2: Nur Mitarbeiter, die das Unternehmen aus eigenen Stücken verlassen haben:

› Anzahl aller Mitarbeiter: 50 › Nur Mitarbeiter, die das Unternehmen

in einem bestimmten Zeitraum aus eigenen Stücken verlassen haben (z. B. letzte 6 oder 12 Monate): 3

Berechnung: 3 Mitarbeiter ./. 50 Mitarbeiter x 100 = 6 % Fluktuationsquote

Der Zeitraum zur Ermittlung der Fluktuati-onsquote ist frei wählbar. Jedoch sollte bei Vergleichen immer darauf geachtet werden, dass der gleiche Zeitraum der Erhebung zu-grunde gelegt wird. Problematisch stellt sich dieser Wert inzwischen deswegen dar, weil auf Grund der sich immer mehr ver-schärfenden Arbeitsmarktsituation zuneh-mend häufiger Fachkräfte eingestellt wer-den (müssen) – damit für die Behörden die Quote erfüllt ist – und die sorgfältige Aus-wahl dieser Mitarbeiter wie noch vor Jahren immer weniger möglich ist. Dies erhöht na-türlich auch die Fluktuation und hat darü-ber hinaus mit Ergebnisqualität nichts mehr zu tun. 8. Sonderfall Leihpersonal/Zeitarbeitnehmer

Berücksichtigung von Leihmitarbeitern im Stellen-Ist: Grundsätzlich müssen bei der Berechnung der Ist-Vk Stellen selbstver-ständlich auch die geleisteten Stunden von Leihpersonal einbezogen werden. Die Pra-xis hat gezeigt, dass dies nicht immer er-folgt. Die Gründe hierfür sind, dass diese Kosten in der Finanzbuchhaltung grund-sätzlich nicht unter Personalaufwand ver-bucht werden, sondern möglicherweise un-ter Fremdleistung. Des Weiteren liegen der Personalabteilung meist keine Daten der Leihkräfte vor, die in Auswertungen stan-dardmäßig berichtet werden.

Berechnung: 167,28 Arbeitsstunden ./. 167,28 Stunden durchschnittliche Sollarbeitszeit x 1,24 = 1,24 Stellenanteil

Die Bewertung der Arbeitszeit eines Leih-mitarbeiters um zusätzliche 20 % (Faktor 1,24/1,04 VK-Stelle + 20 %) erklärt sich da-durch, dass für einen Leihmitarbeiter keine bezahlten Ausfallzeiten anfallen und die bezahlte Ausfallquote rechnerisch 20 % be-

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19Pfl ege in Bayern 04.2012Dienstplanung

trägt. In dem zu bezahlenden Stundensatz für den Leiharbeitnehmer werden die Aus-fallzeiten von der Einrichtung mitbezahlt.

9. Bewertung von Aushilfen

Geringfügig Beschäftigte werden entspre-chend ihrer Tätigkeit und ihrer vereinbar-ten Wochenarbeitszeit im Verhältnis zur Regelwochenarbeitszeit angerechnet und entsprechend beim Stellen-Ist mitbetrach-tet (siehe Tabelle).

Berechnung: 7,70 Stunden ./. 38,50 Stunden = 0,20 VK Stellenanteil

10. Bewertung von Praktikanten, Auszubildenden, Bundesfreiwilligendienst

Die Bewertung des Stellenanteils der im fol-gernden genannten Berufsgruppen ist auch nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern ergibt sich aus den länderspezifi schen Re-gelungen. In der »Anlage zur Vergütungs-vereinbarung nach § 89 SGB XI – den LQM (= Leistungs- und Qualitätsmerkmale nach § 84 Abs. 5 SGB XI) – steht unter § 3 »Perso-nelle Ausstattung« wie die stellenmäßige Anrechnung in Bayern vertraglich vorgese-hen ist (siehe Tabelle).

Berechnung:7,70 Stunden ./. 38,50 Stunden = 0,20 VK Stellenanteil

Eigene Kennzahlen

Selbstverständlich ist häufi g auch die Ent-wicklung von eigenen Kennzahlen ange-zeigt, um einrichtungsspezifi sche Sachver-halte abzubilden. Diese Kennzahlen dürfen nicht um ihrer selbst willen erhoben wer-den, sondern müssen auch eine entspre-chende Aussagekraft haben. Wichtig ist, Kennzahlen immer nach denselben Krite-rien zu erheben, damit die Vergleichbarkeit über unterschiedliche Perioden gewährlei-

*VK = Vollkraftstelle

stet ist. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass blindes Vertrauen in Kennzahlen nicht angezeigt ist, da Kennzahlen auch ihre Grenzen haben. Der Gesamtzusammenhang darf niemals außer Acht gelassen werden.

Fortbildungsveranstaltungen zu diesem Thema:

Dienstplanung 1: Praxistransfer aus planerischer SichtDienstplanung 2: Praxistransfer aus arbeitsrechtlicher Sicht17.10.2012 Berlin | 23.10.2012 Hamburg | 06.11.2012 Dortmund | 21.11.2012 Ulm

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Alle Details zur Umsetzung und Anwendung sind ausführlich in dem Fachbuch »Regelkreis der Einsatzplanung«, 2012, Vincentz Network beschrieben.

Berufsgruppen Anteilig zu VK-Stellen

Absolventen von Fachakademien, Fach- und Berufsfachschulen im Anerkennungsjahr 0,67

Bundesfreiwilligendienste (kein Konsens) 0,33

Vorpraktikanten 0,33

Auszubildende nach dem Altenpfl egegesetz 0,17–0,33 (einrichtungsindividuell)

Sonstige Auszubildende 0,33

Freiwilliges Soziales Jahr 0,33

Geringfügig Beschäftigte Mit dem rechnerischen Anteil an VK

Altenpflege Vorsprung durch Wissen

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Page 20: Pflege in Bayern Ausgabe 24

20 Pflege in Bayern 04.2012 Pflegesymposium

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D er demografische Wandel und die rasante Zunahme an stark pflegebedürftigen und multimorbiden Patienten hat die Ar-

beitsbedingungen im Bereich der Patientenversorgung in den letz-ten Jahren sehr verändert. Immer wichtiger scheint die Integration von Mitarbeitern unterschiedlicher Qualifikation und auch Profes-sion in ein Pflegeteam, um den pflege- und hilfebedürftigen Pati-enten rundum zu versorgen.

Früh-, Spät-, Nacht- und Wochenendschichten sind der Alltag für einen Großteil der Pflegekräfte. Entlastung ist nicht in Sicht. Mit den wachsenden Zahlen der Pflegebedürftigen nimmt ihre Arbeits-belastung stetig zu. Fürsorgliche Pflege ist oft kaum noch möglich. Schon jetzt fehlen nach Berechnungen des Statistischen Bundes-amtes rund 39.000 qualifizierte Pflegefachkräfte. Und der Fach-kräftemangel könnte sich künftig noch verschärfen. Nach den Be-rechnungen der Statistiker sollen 2025 mindestens 152.000 Be-schäftigte in der Pflege fehlen. Der Nachschub aus der nächsten

Generation bleibt jedoch aus. Denn auch wenn die Zahlen sich er-holt haben, sind zehn Prozent der Ausbildungsstellen zwischen 2000 und 2008 weggefallen. Für viele junge Menschen ist der Pfle-geberuf keine reizvolle Aussicht, denn da Kranke häufig rund um die Uhr betreut werden müssen, wird von Pflegenden eine hohe Flexibilität verlangt. Rund mehr als zwei Drittel von ihnen arbeiten im Schichtdienst. In der Gesamtwirtschaft liegt der Anteil bei gera-de 14 Prozent. Arbeit an Wochenenden und Feiertagen leisten re-gelmäßig etwa 85 Prozent von ihnen. Der Anspruch an das Pflege-personal steigt folgerichtig an. Zudem werden die Patienten heute früher nach Hause geschickt und benötigen während ihres Aufent-halts damit intensivere Pflege. Das Aufgaben- und Handlungsfeld der Pflegenden hat sich erweitert und damit auch das Verantwor-tungsspektrum. Dementsprechend ist die Versorgung von Morgen nur in einem interdisziplinären Team mit unterschiedlichen Qualifi-kationen und auch Professionen vorstellbar, um den pflege- und hilfebedürftigen Menschen rundum adäquat zu versorgen. Zu die-

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Page 21: Pflege in Bayern Ausgabe 24

21Pflege in Bayern 04.2012Pflegesymposium

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13. Fachtagung gerontopsychiatrische Pflege

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Der BFD z. B. löste im Sommer 2011 den Zivildienst ab nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Denn wer sollte die Aufgaben der rund 80.000 Zivis übernehmen, die noch ein Jahr zuvor z. B. bei Trägern wie Caritas, Diakonie oder Rotem Kreuz arbeiteten? Der Bund versucht mit dem neuen Freiwilligendienst zumindest teil-weise die Stellen zu besetzen: 35.000 BFD-Stellen hat er geschaffen.

Inzwischen übernehmen auch hoch motivierte und gut ausge-bildete Serviceassistenten in vielen Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen Tätigkeiten wie Essen und Getränke ser-vieren, Speisebestellungen entgegennehmen, Geschirr abräumen und Botengänge für Patienten. Die Pflegekräfte können sich hier-durch auf ihre Kernarbeit – die Krankenpflege – konzentrieren. Da-von profitieren die Patienten und das gesamte Stationsteam. Bei dem Einsatz von sog. Hilfspersonal in der Pflege stellt sich aber

THoMAS boNKoWSKI1. Vorsitzender Verein der Freunde und Förderer der Pflege am Universitätsklinikum Regensburg e. V.

Franz-Josef-Strauß-Allee 1193053 RegensburgTelefon: 0941/9446933Fax: 0941/9446952Mail: [email protected]: www.facebook.de/VFFPeV

Foto: www.facebook.de/VFFPeV

auch unweigerlich die Frage nach der entsprechenden und nötigen Qualifikation, der Möglichkeit der Übertragbarkeit von Tätigkeiten, dem Wirkungsfeld und der Verantwortung im Bereich der Kranken-versorgung. Allerdings müssten dafür zunächst die Rahmenbedin-gungen für den Einsatz von Pflegehelfern und sonstigen ange-lernten Hilfskräften vorausschauend geklärt und die Aufgabenver-teilung präzise definiert werden.

Mit all den spannenden Fragen und dem »Für und Wider« der Thematik »Assistenzberufe der Pflege – Chancen nutzen, Risiken erkennen«, wird sich das 5. Regensburger Pflegerecht- Symposium am 5. Dezember 2012 beschäftigen und Realitäten und durchaus auch Diskussionswürdiges aufzeigen.

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Page 22: Pflege in Bayern Ausgabe 24

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23Pflege in Bayern 04.2012Netzwerk

Niedrigschwellige BetreuungsangeboteIn Bayern werden 70 bis 80 Prozent der Pfle-gebedürftigen durch pflegende Angehörige versorgt. Die Versorgung und Betreuung von Menschen mit Demenz ist kein 39-Stun-den-Job, sondern eine 24-Stunden-Aufga-be über 365 Tage im Jahr. Die kognitiven Verluste führen zu einem zunehmenden Betreuungs- und Beaufsichtigungsbedarf, der durch den Krankheitsverlauf und krank-heitsspezifische Symptome stetig zunimmt. Durch die intensive Pflege und Versorgung wird die Alltagsgestaltung eingeschränkt. Die Sorge um den Angehörigen führt dazu, dass pflegende Angehörige zunehmend we-niger das Haus verlassen, weil sie befürch-ten müssen, dass sich der Betroffene wäh-rend ihrer Abwesenheit in Gefahr bringen könnte. Früher oder später führt dieses Ein-gebunden- und Angebunden-Sein zur sozi-alen Isolation. Neben der neuen Rolle als Pflegender müssen auch die Aufgaben des Partners oder Elternteils mit übernommen werden. Für pflegende Ehefrauen fehlt der Partner, der sich um den Garten und die Steuer kümmert; für pflegende Ehemänner das liebevoll zubereitete Abendbrot; und pflegende Kinder übernehmen die »Be-schützerrolle«. Allen gemeinsam fehlt das Gespräch mit einem geliebten Menschen und Entlastung im Alltag, um auch Zeit für sich selbst zu finden.

Unterstützung für pflegende Angehörige – Niedrigschwellige BetreuungsangebotePflegende Angehörige müssen heute, aber auch im Hinblick auf die zukünftigen de-mografischen und fiskalischen Entwick-lungen befähigt werden, ihre wert-, aber auch anspruchsvolle Aufgabe zu überneh-men und auszufüllen. Dazu sind neben Informationsangeboten vor allem Entlas-tungsangebote nötig.

»Niedrigschwellige Betreuungsangebote« sind Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, die von Ehrenamtlichen unter fachlicher Anleitung durchgeführt werden. Die Ehrenamtlichen übernehmen die stun-denweise Betreuung von Menschen mit De-menz, geistiger Behinderung oder psychi-scher Erkrankung, aber keine Pflege. Die Angebote werden als Betreuungsgruppe oder als ehrenamtlicher Helferkreis umge-setzt.

Für Personen, bei denen der Medizi-nische Dienst der Krankenkasse (MDK) ei-nen allgemein erhöhten Betreuungsbedarf festgestellt hat, stehen über »Zusätzliche Betreuungsleistungen« (§45b SGB XI) jähr-lich 1.200 Euro (Grundbetrag) oder 2.400 Euro (erhöhter Betrag) zur Refinanzierung von Entlastungsangeboten zur Verfügung.

TrägerAls Träger für solche Angebote kommen un-ter anderem Wohlfahrtsverbände, Vereine, Nachbarschaftshilfen, Kommunen, Mehr-generationenhäuser und ambulante Pflege-dienste in Frage.

Ambulante Pflegedienste verbessern das Wohlbefinden ihrer Klienten und durch die Entlastung der pflegenden Angehörigen sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Heim-einweisung – die Pflegebedürftigen verblei-ben damit länger in der ambulanten Versor-gung und in ihrem gewohnten Umfeld. Durch niedrigschwellige Betreuungsange-bote ist eine frühzeitige Kundengewinnung und -bindung möglich. Ambulante Dienste, die bürgerschaftliches Engagement för-dern, geben sich ein besonderes Profil und generieren durch zufriedene Ehrenamtliche Multiplikatoren in eigener Sache.

Viele Kommunen haben in ihren senioren-politischen Gesamtkonzepten den Grund-satz »ambulant vor stationär« sowie die För-

derung des bürgerschaftlichen Engage-ments fest verankert.

Mehrgenerationenhäuser sind Orte der Begegnung und können durch die Schaf-fung eines niedrigschwelligen Betreuungs-angebotes – ähnlich wie Nachbarschaftshil-fen – ihr Profil im Bereich »Alter und Pflege« weiterentwickeln und zugleich ihr Know-how im Umgang mit Freiwilligen effektiv einsetzen.

Agentur zum Auf- und Ausbau niedrig-schwelliger BetreuungsangeboteObwohl es rund 500 Angebote in Bayern gibt, kann derzeit nicht von einem flächen-deckenden Angebot gesprochen werden. Seit diesem Jahr unterstützt die »Agentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote« Träger, indem sie zum Projektaufbau, Anerkennung und För-derung, Gewinnung und Schulung von Eh-renamtlichen sowie zur Öffentlichkeitsar-beit berät.

Träger der Agentur ist die Landesarbeits-gemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW). Die Agentur wird vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen so-wie den Pflegekassen gefördert und koope-riert mit der Deutschen Alzheimer Gesell-schaft Landesverband Bayern e. V. sowie dem Netzwerk pflegeBegleitung in Bayern.

Lisa DistlerAgentur zum Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Betreuungsangebote (LAGFW)Bielefelder Straße 4590425 NürnbergTelefon: 0911/37775326Mail: [email protected]

für pflegendeAngehörige

Entlastung

Foto: shutterstock

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24 Pflege in Bayern 03.2012 Palliativpflege

W ir verdanken Pionieren wie ELISABETh KÜBLER-ROSS und CICELy SAuNDERS, dass das Sterben in den letzten

Jahrzehnten auch im Gesundheitswesen und in der öffent-lichen Diskussion einen Platz fand. Es gilt nicht mehr als Versagen oder »dummer Zufall«, wenn ein Patient im Kran-kenhaus oder Pflegeheim stirbt oder wenn vom möglichen nahen Tod auch nur gesprochen wird. Früher wurde ein sterbender Heimpatient unauffällig ins Krankenhaus ver-legt, um dort zu versterben. Heute wird er im Heim – sei-nem Zuhause! – begleitet und umsorgt. »To care – not to cure«, so hat die moderne Hospizbewegung die Aufgabe der Begleitung am Lebensende beschrieben. Zu diesem »care« gehört mehr als durch die unzureichende Übersetzung in »Pflege, pflegen« ausgedrückt wird. Vielleicht ist es des-halb üblich, auch im Deutschen zunehmend von palliative care oder end-of-life-care oder hospice care zu sprechen. Die Norweger haben dafür die wunderbare Formulierung »omsorg« gefunden: Umsorgen.

Die Bedürfnisse von Menschen in schwerer Krankheit, chronischer Demenz oder im Sterben werden heute ernster genommen als noch vor drei Jahrzehnten. Medizin, Pflege und Öffentlichkeit scheuen diese Fragen nicht mehr. Die demographische Entwicklung hindert uns, den Themen Al-ter, Gebrechlichkeit, chronische Krankheit und Demenz auszuweichen. Wir lernen dazu und wir sprechen darüber. Ein Grundwert der Hospizidee hat sich in Medizin und Pfle-ge Raum verschafft: Das Sterben weder beschleunigen, noch verlängern (CICELy SAuNDERS). Damit rücken Zuwen-dung und Begleitung in den Fokus.

Just in diesem Sommer hat die Sektion Pflege der Deut-schen Gesellschaft für Palliativmedizin ein neues Leitbild veröffentlicht. Darin wird als Grundhaltung definiert:

»Die Palliativpflege begreift den Menschen mit seinen in Abhängigkeit stehenden physischen, psychischen, spiritu-

In Zeiten regelmäßig aufgedeckter Missstände und Skandale in Medizin und Pflege entwickelt sich ein kleiner aber wichtiger Bereich still und leise und immer besser. Die Rede ist von der Palliativpflege, der Hospizarbeit und der Palliativmedizin. Sicher, auch hier gäbe es Grund zur Klage, doch der betrifft weniger diese Arbeitsfelder als vielmehr deren immer noch unzureichende Finanzierung. Doch zur Politik später, zunächst zur Erfolgsgeschichte.

ellen und sozialen Dimensionen. Pflegende in der Palliativver-sorgung gewährleisten eine individuelle Zuwendung im Erle-ben der Erkrankung als auch in der Versorgung und Fürsorge der verschiedenartigen Bedürfnisse schwerstkranker und ster-bender Menschen. Sie erkennen das individuelle Ressourcen-potential des zu Betreuenden und unterstützen sein Leben bis zum Tod. Pflegende in der Palliativversorgung achten die indi-viduelle Würde jedes einzelnen Menschen und unterstützen seine Autonomie und Einzigartigkeit im Leben und über den Tod hinaus. Durch die Pflegenden in der Palliativversorgung erfährt jeder Mensch eine respektvolle Versorgung und Fürsor-ge, unabhängig von seinem Glauben, seiner Weltanschau-ung, seiner Herkunft, seinem Alter und seinem Geschlecht.«

Hier sind Grundzüge das hospizlichen und palliativen Paradigmas verdichtet: Den Tod akzeptieren statt verdrän-gen, die Zuwendung erhöhen statt sich abzuwenden, pro-fessionell und gemeinsam zum Wohl des Sterbenden arbei-ten. Dafür haben Pioniere sowie Verbände, Vereine und Fachgesellschaften und ganze Berufsgruppen in den letz-ten 30 Jahren gekämpft und ihr Herzblut gelassen. Heute können wir auf ein immer besseres Versorgungsnetzwerk für Menschen am Lebensende und ihre Angehörigen zu-rückgreifen. Vom stationären Hospiz über die Palliativstati-on im Krankenhaus bis hin zum örtlichen Hospizverein für die ambulante Betreuung von Familien finden wir vieles, was vor Jahrzehnten noch exotischen Seltenheitswert hat-te. Auch in den etwa 11.000 Alten- und Pflegeheimen tut sich viel. Die Implementierung von Palliativversorgung und Hospizarbeit in die stationäre Altenpflege ist auf dem Weg. Träger solcher Einrichtungen habe sich des Themas ange-nommen, weil die Realität keine Alternativen zulässt. Die  Berufsgruppe und Professionen haben ihrerseits zuge-lassen, das Palliation, Sterbebegleitung und Kommunikati-on einen Stellenwert in Ausbildung und Praxis bekommen.

PFARRER FRANK KITTELbERGERStudienleiter Medizin- und Bioethik, Spiritual Care und Gesundheitspolitik an der Evangelischen Akademie TutzingSchloss-Straße 2+482327 TutzingTelefon: 08158/[email protected]

Foto: F. Kittelberger

Palli

ativ

med

izin Palliativpflege

Hospizarbeit

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25Pfl ege in Bayern 04.2012Palliativpfl ege

Gerade die Herausforderungen durch die rasante Zunahme von Demenzerkrankungen unterstreicht die Bedeutung von Kommunikation und Wahrnehmung in Diagnose, The-rapie, Behandlung und Betreuung.

So lernen klassische Versorger und Hospiz- bzw. Pallia-tivversorger voneinander. Wir sind auf einem guten Weg, der freilich durch die Politik noch stärker unterstützt wer-den könnte. Zwar haben zwei Staatsministerien gemeinsam 2011 das Rahmenkonzept »Begleitung und Versorgung Schwerstkranker und Sterbender sowie ihrer Angehörigen in Bayern« veröffentlicht, aber in der Umsetzung sind viele Schritte mühsam. Die Lobby der Sterbenden hat wenig Macht. Beständiges Informieren, unermüdliches Sammeln von praktischen Erfahrungen und beharrliches Fordern ge-hört daher zu den Aufgaben der Interessensvertreter, zu-vorderst sicher der Bayerische Hospiz- und Palliativverband, der mit anderen Partnern im Bayerischen Hospiz- und Pallia-tivbündnis diesen Belangen Sprache verleiht.

Worauf kommt es an? CICELy SAuNDERS begründete ihr Engagement unter anderem mit der Aufforderung Jesu (Markus 14,34) »Wachet mit mir!«. Das ist wenig – und doch so viel.

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26 Pflege in Bayern 04.2012 Einrichtung

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Sonnen-Haus Neuburg Kinder und Senioren

gestalten ihren Tag

Am 01.04.2012 eröffnete das »Sonnen-Haus« Neuburg ein generationenüber-

greifendes Projekt des Pflegedienstes »Son-nen-Team« und dem gemeinnützigen Verein »Gemeinsam Stark« e. V. Die große Kreis-stadt Neuburg an der Donau kann dadurch ihre Aufgabe der Kinderbetreuung der unter Dreijährigen leichter erfüllen. Eltern von 12 Kindern im Alter von ein bis drei Jahren bie-ten wir die Möglichkeit einer flexiblen und ganzjährigen Betreuung, um Berufstätig-keit, Studium oder Sprachkurse zu ermögli-chen. Senioren, die ihrer Isolation etwas entfliehen möchten oder eine neue Heraus-forderung im Ruhestand suchen, können wir stundenweise Betreuung anbieten. Ebenso soll es als Angebot gedacht sein, um Angehörige die Möglichkeit zu geben, wichtige Termine wahrzunehmen. Die täg-

liche Arbeit am Patienten des Pflegediens-tes »Sonnen-Team« haben diese Bedürf-nisse aufgezeichnet und wir mussten nur noch die Möglichkeit dazu schaffen, dies aktiv umzusetzen. Selbstverständlich kön-nen auch »Nichtpatienten« jederzeit unser Angebot wahrnehmen.

Unser Projekt soll die Kleinsten unserer Gesellschaft schon in jungen Jahren sensi-bilisieren, dass auch das Alter lebenswürdig und aktiv sein kann. Die Alltagskompe-tenzen können spielerisch von den Kindern erlernt werden und bei unseren Senioren nicht in Vergessenheit geraten. In der Hek-tik des Alltages gerade bei berufstätigen Eltern bieten wir eine Plattform, wo sich Alt und Jung ungezwungen finden können zum Basteln, Musizieren, Geschichten erzählen oder einen Spaziergang zu unternehmen.

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Wichtig ist uns auch, durch Struktur und Rituale unseren Besuchern des Sonnen-Hauses Halt und Wertschätzung zu geben. Ein Teil unserer Kinder haben einen Migrati-onshintergrund und wir können ihnen beim Erlernen der deutschen Sprache tatkräftige Unterstützung anbieten. Als Zusatzangebot für Kinder und Senioren steht auch der Sport im Vordergrund. Teilweise gemeinsam werden Spiele in unserem herrlichen Garten ausgetragen und auch die Natur entdeckt. Viele Kinder und auch unsere Senioren le-ben größtenteils in engen Mietwohungen und im Sonnen-Haus ist toben, laufen und auch mal laut spielen ausdrücklich erlaubt!

Sonnen-Haus NeuburgAntonie Göpfert, Sozialwirtin (FH)Donauwörther Str. 62 • 86633 Neuburg Telefon: 08431/6487844 [email protected]

Foto: Sonnen-Haus

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27Pflege in Bayern 04.2012Pressemitteilung

C&S PflegeManager® – Elektronische Pflegedokumentation für die Qualitäts- und Leistungssteuerung

Die Anforderungen an die pflegerische Dokumentation sind stark gestiegen und werden auch zukünftig noch weiter ansteigen. Wie können Tätigkeitsnachweise, Daten für die Personalbemessung und der Nachweis der Wirksamkeit der Pflegemaßnahmen erfasst und für Auswertungen zur Verfügung gestellt werden? Und dies un-ter Berücksichtigung immer knapper werdender Ressourcen? Mit Stift und Papier ist dies heute nicht mehr möglich. Elektronische Lösungen sind unumgänglich geworden. Mit dem C&S PflegeMana-ger® werden alle Anforderungen an die Qualitäts- und Leistungs-steuerung, ob gesetzlich oder aus dem Management, erfüllt.

Über eine intuitiv zu bedienende Arbeitsoberfläche können alle Informationen zu den Bewohnern ohne großen Schulungsaufwand erfasst werden und stehen automatisch für die Pflegeplanung zur Verfügung. Die Ausrichtung am 6-stufigen Pflegeprozess nach Fiechtner und Meyer unterstützt die Pflegenden und gewährleistet eine schnelle Orientierung im Programm. Die vernetzte Struktur der einzelnen Programmmodule erspart Doppeleingaben und fügt die entsprechenden Daten von selbst an der richtigen Stelle ein. So werden beispielsweise relevante Informationen aus der Pflege- anamnese in die Pflegeplanung übergeben und auch die Dokumen-tation von Bedarfsmedikation in Abhängigkeit von gemessenen Vitalwerten wie Blutzucker kann in einem Arbeitsschritt durchge-führt werden. Durch Schnittstellen zu den Abrechnungsprogram-men stehen die erbrachten Leistungen ohne Zeitverzögerung in der Abrechnung zur Verfügung.

DIE PFLEGEEXPERTEN DES C&S INSTITuTES GEWähRLEISTEN DIE KONTINuIERLIChE BERÜCKSIChTIGuNG AKTuELLER GESETzESäN-DERuNGEN uND NEuER WISSENSChAFTLIChER ERKENNTNISSE.

Über C&S Die C&S Computer und Software GmbH ist seit fast 3 Jahrzehnten als Systemhaus in der Sozialwirtschaft tätig und arbeitet in den Be-reichen Alten-, Behinderten-, Jugendhilfe sowie offene Sozialar-beit. Neben Beratungsleistungen werden Software und Service-dienstleistungen angeboten. Seit 1983 wurden mehr als 6.000 Installationen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien durchgeführt.

C&S Computer und Software GmbHWolfsgäßchen 1 • 86153 AugsburgTelefon: 0821/25820Fax: 0821/2582-499E-Mail: [email protected]

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Page 28: Pflege in Bayern Ausgabe 24

28 Pflege in Bayern 04.2012 Pressemitteilung

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Transparenz und Effizienz in der Pflege

Akutpflege ohne IT-Unterstützung ist in vielen Krankenhäu-sern heute nicht mehr denkbar. Wie sollten sie sonst effizi-

ent eine vollständige Leistungserfassung gewährleisten, die Pflegedokumentation transparent und in hoher Qualität erstel-len und sich gegen haftungsrechtliche Ansprüche von Patienten und Kostenträgern wappnen. Dabei unterstützt der Bremer IT-Dienstleister und Pflegespezialist atacama | Software seine Kun-den mit apenio. Die Lösung basiert auf einer wissenschaftlichen Typologie mit Katalogen, die sich der Struktur des Pflegepro-zesses nach WhO anpasst. »Aktive Inhalte« leiten Pflegende wäh-rend der Planung, indem sie automatisch situationsgerechte Eingaben vorschlagen. Integriert in die Dokumentation sind neben den medizinisch-pflegerisch relevanten Daten wie Blut-druck, Puls, Temperatur, Atemfrequenz, zVD, Ein- und Ausfuhr, Kostform, Gewicht und Verbandwechsel auch Anordnungen und die Medikation sowie die Wunddokumentation.

Als eines der ersten digitalen Systeme setzt apenio den Pfle-ge-Komplex-Maßnahmen-Score (PKMS) als Bestandteil des be-stehenden Pflegeprozesses um. Das erspart den Pflegekräften Arbeit und trägt zur Erlössicherung der Einrichtungen bei. Ein Reporting-Tool generiert eine Vielzahl bereits konfigurierter Ab-fragen, die sowohl das Management als auch die Pflegenden bei der Auswertung pflegerelevanter Daten wie PPR, Dekubitus oder Stürzen unterstützen.

Mit dem psychOPS-Modul werden nicht nur therapeutische Leistungen abgebildet, sondern auch automatisch die Operati-onen- und Prozedurenschlüssel für die Behandlung bei psychi-schen und psychosomatischen Erkrankungen sowie Verhaltens-störungen in apenio generiert. Aus der Leistungserfassung be-rechnet das System die Therapieeinheiten für Einzel- und Gruppentherapien, die in einem detaillierten Therapieeinheiten-protokoll entsprechend der Berufsgruppe angezeigt werden.

Mit der apenio-App können Leistungen und Vitalwerte kom-fortabel auf iPod, iPad, iPhone oder anderen Smartphones er-fasst werden. Die ersten Erfahrungen der Anwender sind sehr positiv. Besonders überzeugt die einfache, auf das Wesentliche reduzierte Oberfläche. Zusammen mit den mobilen Browser-An-wendungen bietet die App einen guten Migrationspfad hin zu kleinen und flexiblen mobilen Lösungen. Dieser wird auch da-durch geebnet, dass die Anwendung Plattform übergreifend ein-gesetzt werden können.

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29Pflege in Bayern 04.2012Bildungsmanager / Veranstaltungen

20.11.2012 in Regensburg33. Fachtagung: Freiheitsentziehende Maßnahmen

Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz GmbHInstitut für Bildung und PersonalentwicklungUniversitätsstr. 8493053 RegensburgTelefon: 0941/94 12 18 2Fax: 0941/94 12 17 [email protected]/ibp

22.11.2012 in RegensburgPflegesymposium: Pflege in Verantwortung gestalten

Kath. Pflegeverband e.V. Adolf-Schmetzer-Str. 2-493055 RegensburgTelefon: 0941/60 48 77 2Fax: 0941/60 48 77 [email protected]

03.12. – 07.12.2012 in MünchenPalliative Care für Pflegende

Schwerpunkt AltenpflegeChristophorus Akademie für Palliativmedizin,Palliativpflege und HospizarbeitMarchioninistr. 15, 81377 MünchenTelefon: 089/70 95 79 30christophorus-akademie@med.uni-muenchen.dewww.christophorus-akademie.de

04.12.2012 in MünchenPflegeberufe im Wandel – neue Impulse aus den USA undGroßbritannien

Caritas-Gemeinschaft für Pflege und Sozialberufe Bayern e.V. Nymphenburger Str. 94, 80636 MünchenTelefon: 089/18 95 18 [email protected] www.caritas-gemeinschaft-bayern.de

04.12.2012 in HengersbergQualitätszirkelarbeit in der Pflege richtig gemacht!

bpa LandesgeschäftsstelleWestendstr. 179, 80686 MünchenTelefon: 089/89 04 48 320Fax: 089/89 04 48 [email protected]

04.12.2012 in NürnbergBetreuung demenziell veränderter Menschen als strukturierte Teamaufgabe

bpa LandesgeschäftsstelleWestendstr. 179, 80686 MünchenTelefon: 089/89 04 48 320Fax: 089/89 04 48 [email protected]

05.12.2012 in Regensburg5. Regensburger Pflege-Recht SymposiumAssistenzberufe der Pflege – Chancen nutzen, Risiken erkennen

Verein der Freunde und Förderer der Pflegeam Universitätsklinikum Regensburg e.V.Thomas Bonkowski/Thomas WiesbeckTelefon: 0941/944-6933 od. [email protected]

07.12.2012 in NürnbergFallarbeit in der Betreuung demenziell veränderter Menschen

bpa LandesgeschäftsstelleWestendstr. 179, 80686 MünchenTelefon: 089/89 04 48 320Fax: 089/89 04 48 [email protected]

10.12.2012 – 22.11.2013 in PassauWeiterbildung Palliative Care – Basiskurs (160 UE)

Berufsakademie PassauNeuburger Str. 60, 94032 PassauTelefon: 0851/720 88 [email protected]

21.01. – 26.06.2013 in PassauWeiterbildungsmodul zur Einrichtungsleitung in der Pflege (188 UE)

Berufsakademie PassauNeuburger Str. 60, 94032 PassauTelefon: 0851/720 88 [email protected]

05.02.2013 in MünchenDie Kunst Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten -Alltagstaugliches Projektmanagement

Caritas-Gemeinschaft für Pflege und Sozialberufe Bayern e.V. Nymphenburger Str. 94, 80636 MünchenTelefon: 089/18 95 18 [email protected] www.caritas-gemeinschaft-bayern.de

26.02.2013 in MünchenFachtagung: Neues PflegeWISSEN nutzen – aus der Hochschule für die Praxis

In Zusammenarbeit mit der Kath. StiftungsfachhochschuleCaritas-Gemeinschaft für Pflege und Sozialberufe Bayern e.V. Nymphenburger Str. 94, 80636 MünchenTelefon: 089/18 95 18 [email protected] www.caritas-gemeinschaft-bayern.de

BildungsmanagerNovember

–Februar

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30 Pflege in Bayern 04.2012 Vorschau

Vorschau auf Heft 25Die Ausgabe 01.2013 erscheint am 21. Januar

Pflegedokumentation – Was kann verbessert, was vom Umfang her reduziertwerden?

Haben auch Sie Vorschläge zu diesen oder anderen Theman, dann schreiben Sie unsgerne per Post an die Redaktion oder per Mail an [email protected].

Pflege – Ein Arbeitsmarkt für die Zukunft?

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31Pflege in Bayern 04.2012Anzeigen

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Sie lohnt sich…sie lohnt sich nicht…

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und Caritas und deren

Angehörige!

SH-Pflege in Bayern_Blume_2012 17.09.12 14:53 Seite 1

Page 32: Pflege in Bayern Ausgabe 24

32 Pflege in Bayern 04.2012 Kolumnentitel

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