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Veröffentlichung im Rahmen der Beteiligungsbausteine des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. (www.kinderpolitik.de) Entwicklung und wissenschaftliche Leitung: Professor Dr. Waldemar Stange, Leuphana-Universität Lüneburg Waldemar Stange / Birgit Karstens / Anne-Kathrin Nehls Praxis-Bausteine der Sozialraum- und Lebensweltanalyse Quantitative und qualitative Methoden (insb. ethnografische Methoden) Baustein A 2.3

Praxis-Bausteine der Sozialraum- und Lebensweltanalyse

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Veröffentlichung im Rahmen der Beteiligungsbausteine des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. (www.kinderpolitik.de) Entwicklung und wissenschaftliche Leitung: Professor Dr. Waldemar Stange, Leuphana-Universität Lüneburg

Waldemar Stange / Birgit Karstens / Anne-Kathrin Nehls

Praxis-Bausteine der Sozialraum- und Lebensweltanalyse � Quantitative und qualitative Methoden

(insb. ethnografische Methoden) Baustein A 2.3

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Inhaltsverzeichnis 1. Überblick ...........................................................................................................3 2. Praxis-Baustein 1: Sozialstrukturanalyse..........................................................3

2.1 Zielsetzung und Notwendigkeit einer Sozialstrukturanalyse ......................3 2.2 Aufbau und Methode der Datenermittlung..................................................6 2.3 Exemplarische Darstellung möglicher Indikatoren für eine

Sozialstrukturanalyse .................................................................................6 2.4 Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen............................................9

3. Praxis-Baustein 2: Quantitative Kinder- und Jugendbefragungen..................11 3.1 Der Fragebogen........................................................................................11 3.2 Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen..........................................13

4. Praxisbaustein 3: Qualitative Verfahren der Sozialraum- und Lebensweltanalyse .........................................................................................14 4.1 Definition und Begrifflichkeiten .................................................................14 4.2 Ethnografie und Jugendarbeit ..................................................................15 4.3 Qualitative Methoden – ein exemplarischer Überblick .............................17

4.3.1 Strukturierte Sozialraumbegehung ..................................................17 4.3.2 Teilnehmende Beobachtung............................................................18 4.3.3 Befragung an Kommunikations- und Dialogwänden .......................20 4.3.4 Nadelmethode .................................................................................21 4.3.5 Cliquen-Kataster / Jugendkulturen-Kataster (mit ergänzendem

Gruppeninterview) ...........................................................................22 4.3.6 Fremdbild-Erkundung ......................................................................24 4.3.7 Leitfadeninterview mit Schlüsselpersonen ......................................25 4.3.8 Gruppeninterview.............................................................................26 4.3.9 Subjektive Landkarte .......................................................................28 4.3.10 Weitere Methoden ........................................................................30 4.3.11 Zur strategischen Einbindung der qualitativen, insb. der

ethnografischen Methoden ..............................................................30 5. Die Auswertung von qualitativ gewonnenem Wissen.....................................31 6. Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen................................................34 7. Zusammenfassung..........................................................................................35 8. Literatur ...........................................................................................................37

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1. Überblick Praxis-Bausteine der Sozialraum- und Lebensweltanalyse 1. Sozialstrukturanalyse In diesem Praxis-Baustein wird begründet, warum das Ermitteln sozialstruktureller Informationen für die Jugendhilfeplanung einer Gemeinde bzw. eines Stadtteils eine bedeutsame Grundlage darstellt und notwendig ist. Der Stellenwert und die Ziele einer solchen Sozialstrukturanalyse werden aufgezeigt und die möglichen Quellen der Datengewinnung genannt. Die Indikatoren für eine Sozialraumbeschreibung werden durch Praxis-Tipps näher beleuchtet. Und schließlich werden Hinweise auf Vereinfachungen bei der Ermittlung benötigter Daten sowie für eine unaufwändigere Form der Sozialstrukturanalyse gegeben. 2. Quantitative Kinder- und Jugendbefragung (Fragbögen) Der Fragebogen wird als effektives Instrument zur quantitativen Erfassung sozialer Daten besprochen. Der Leser findet kurze Hinweise, was es beim sorgfältigen Entwickeln einsatzfähiger Fragebögen zu beachten gilt. Auch Möglichkeiten für eine „abgespeckte“, einfachere Variante der Datengewinnung werden aufgezeigt. 3. Qualitative Methoden Nach einer Klärung des Begriffs qualitativ werden die Grundzüge von qualitativen Untersuchungen im Unterschied zu den quantitativen beschrieben. Ebenso wird auf Be-sonderheiten – vor allem die Vorzüge und Nachteile dieser methodischen Herangehens-weise – eingegangen. Die Entstehung der ethnografischen Methoden der Kinder- und Jugendarbeit wird geschildert und die Parallele zur qualitativen Sozialraumanalyse gezogen. Schließlich werden dem Leser exemplarisch bewährte methodische Elemente zur qualitativen Untersuchung von Sozialräumen bzw. Lebenswelten ausführlich näher gebracht. Es werden auch praxisrelevante Vorschläge für ein vereinfachtes, schnelleres Vorgehen unterbreitet und abschließend noch einmal die Chancen und Vorteile von Sozialraum- und Lebensweltanalysen aufgelistet. 2. Praxis-Baustein 1: Sozialstrukturanalyse1 2.1 Zielsetzung und Notwendigkeit einer Sozialstrukturanalyse Wenn man die Lebensbedingungen in einem Sozialraum erfassen und beschreiben will – sei es in der „großen“ Jugendhilfeplanung oder nur bei sozialräumlichen Konzeptent-wicklungen im Stadtteil –, so ist es immer der erste Schritt (noch bevor man mit eigenen Befragungen beginnt), die Lebensverhältnisse im Sozialraum über die Sammlung aller relevanten statistischen Daten zu beschreiben und zu analysieren. Das ist in manchen Fällen und für einige Bereiche einfach. So verfügt jede Gemeinde im Allgemeinen über einen Grundbestand wichtiger Daten des Ortes zur Demografie, zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Schulsituation usw. In anderen Fällen ist dies schwieriger, wenn z. B. lediglich Daten für die Kreisebene oder das gesamtstädtische Gebiet vorhanden sind

1 Auf der Basis von Karstens / Nehls 2005.

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(z. B. über die Jugendhilfefälle). Gut aufgestellte Jugendämter verfügen allerdings über ausgezeichnete statistische Sozialraumbeschreibungen für jeden Sozialraum und schrei-ben diese auch regelmäßig fort. Überlegungen dieser Art werden durch den Begriff der Sozialstrukturanalyse erfasst. Die Sozialstrukturanalyse soll den Stand und die Entwicklung von sozialstrukturellen Ver-hältnissen des Stadtteils oder des Gemeindegebietes ermitteln, um u. A. benachteiligte und somit problemanfällige soziale Lebenslagen differenziert erfassen zu können. Sie zeigt die objektiven Rahmenbedingungen individueller Lebensgestaltung auf. Durch sie ist es möglich, die demografische und wirtschaftliche Entwicklung und ihre sozialen Auswirkungen in die Analyse einzubeziehen (z. B. Mobilität, Wohnraumnot, Verkehr). Sie gibt den Planern auch Auskunft über soziale und infrastrukturelle Veränderungen einer Region (im Vergleich). Durch sie erhält man Einblicke und Einschätzungen über veränderte Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Nach § 80 Abs. 2 SGB VIII sollen Einrichtungen und Dienste so geplant werden, dass junge Menschen und Familien in gefährdeten Lebens- und Wohnbereichen besonders gefördert werden. Die kleinräumige Datenerhebung durch eine Sozialstrukturanalyse, bei der nicht aus-schließlich jugendspezifische Daten erfasst werden, gibt Hinweise auf unversorgte Gebiete bzw. Zielgruppen Dieses sozialräumlich erhobene Datenpaket ist nicht nur wichtig, um daraus Folgerun-gen für die weitere Entwicklung der Jugendhilfe auf der gesamtplanerischen Ebene der kreisfreien Stadt oder des Landkreises abzuleiten (z. B. in Bezug auf den Einsatz finanzieller Mittel, Personalkapazitäten und sonstiger Ressourcen in den einzelnen Sozialräumen aufgrund eines Vergleichs). Es kann auch entscheidende Planungsdaten unterhalb dieser Ebene, also für den Sozialraum, enthalten – für die jeweils Zuständigen im Stadtteil (Bezirksrat, Sozialraumkonferenz, Bezirkssozialarbeit usw.) wie auch für die Einrichtungen, Organisationen, Vereine im Stadtteil, die mit eigenen Mitteln und Kom-petenzen unabhängig von der Stadt- oder Kreisebene aktiv sind. Eine Sozialraumbeschreibung auf dem Hintergrund der Sozialstrukturanalyse sollte den Handlungsprinzipien Lebensweltorientierung, Lebenslagenorientierung und Alltags-orien-tierung der Jugendhilfe folgen und dazu dienen, die Einzelgemeinde oder den Stadtteil – eben den Sozialraum – zu charakterisieren und einen transparenten Überblick über die Lebensräume und die Lebensverhältnisse im Planungsgebiet zu vermitteln. „Jugendhilfe, die ihre Adressaten in ihrer jeweils konkreten Lebenswelt erreichen will, muss zunächst möglichst differenzierte Informationen zur Beschreibung und Analyse der konkreten Lebensverhältnisse und Lebenslagen zusammentragen und interpretieren“ (Lukas / Strack 1996, S. 31). Die derzeit üblichen Sozialraumbeschreibungen konzentrieren sich im Allgemeinen zunächst einmal auf rein statistische Daten und Fallzahlen zu den Leistungen der Ju-gendhilfe, wie sie in der Jugendhilfeplanung erhoben werden. Die Sozialstrukturanalyse stellt den ersten Schritt für eine bedarfs- und problem-orientierte Jugendhilfeplanung (aber auch für einfache Stadtteilplanungen) dar. Hierbei ist keine flächendeckende, sondern eine bedarfsgerechte Angebotsstruktur der Jugend-hilfe zu entwickeln (Dezentralisierung / Regionalisierung; Zimmermann 2002, S. 25). Eine Sozialstrukturanalyse muss regelmäßig fortgeschrieben werden. Durch eine neue

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und damit aktuellere Datenlage lassen sich zeitliche Veränderungen und Entwicklungen erfassen bzw. aktuelle Trends aufzeigen und mit den eingesetzten Maßnahmen in Be-ziehung bringen (Erfolgskontrolle). „Durch die Fortschreibung der Sozialraumanalyse können darüber hinaus kleinräumig Veränderungen in der Bevölkerung nachgezeichnet werden, z. B. sozialer Auf- und Abstieg, ‚Jugendlichkeit’ des Viertels, Lebensformen und Familienstatus oder die Zu- und Abwanderung von deutschen und nichtdeutschen Bewohnern“ (Riege / Schubert 2005, S. 241). Dieses ermöglicht ein frühzeitiges Erken-nen von Veränderungen und ein rechtzeitiges Reagieren. Allerdings sind mit solchen Daten die subjektiven Lebenswelten von Kindern, Jugend-lichen, jungen Erwachsenen und Familien nicht zu erfassen. Die Antworten auf diesen Aspekt wird eine Sozialstrukturanalyse alleine nicht liefern können. Man benötigt also nicht nur Aussagen über die statistisch erfassten objektiven Lebensbedingungen, Defi-zitlagen und die von diesen Zahlen her erschlossenen Bedarfsstrukturen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien. Um aus relevanten Merkmalen der Zielgruppen mögliche Handlungsstrategien überzeugend ableiten zu können und konkrete Sozialisationsbedürfnisse zu beschreiben, sollten Sozialraumbeschreibungen nicht nur auf statistischen Sozialstrukturanalysen beruhen, sondern durch qualitative Lebensweltuntersuchungen ergänzt werden. Anders ausgedrückt: Für ein „Gesamtbild“ der vielfältigen räumlichen, sozialen und institutionellen Bezüge sind neben den sozial-statistischen Daten, die erste Hinweise liefern, qualitative Untersuchungsmethoden (wie Teilnehmende Beobachtung, Begehungen, Steifzüge, Interviews u. Ä.), die weiter unten beschrieben werden (vgl. dazu Abschnitt 4), unerlässlich. Zusammenfassend lässt sich die Zielsetzung der Sozialstrukturanalyse (sowohl für die Jugendhilfeplanung wie auch für einfachere Projekte aus dem Stadtteil heraus), wie in der nachfolgenden Grafik versucht, darstellen:

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Grafik 1: Zielsetzung von Sozialstrukturanalysen (Quelle: Landkreis Rosenheim 2003, S. 11) Es muss betont werden, dass nicht der jeweils einzelne Indikator Grundlage für die Ent-wicklung von Maßnahmen vor Ort sein kann. Nur die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Bewertung auf der Ebene der Gemeinden kann zu gesicherten Erkenntnissen und zur Entwicklung von (Jugendhilfe-)Maßnahmen führen. 2.2 Aufbau und Methode der Datenermittlung Die Verfügbarkeit von Daten zur Sozialstruktur für einzelne Gemeinden oder Stadtteile (also Sozialräume) ist sehr unterschiedlich. Einerseits können Daten durch das (Kreis-) Jugendamt abgerufen werden (z. B. Jugendhilfedaten), andererseits auch vom Landesamt für Statistik2, der Agentur für Arbeit (allgemeine Arbeitslosigkeit, Jugendarbeitslosig-keit), den Sozialämtern in Stadt und Landkreis, der Polizei (Kriminalitätsstatistik) oder der Gemeindeverwaltung (z. B. Hilfen zum Lebensunterhalt, Einkommensstruktur-daten).3 Wie kann man nun anhand der in Statistiken verfügbaren Daten und Informationen ver-suchen, die Sozialstruktur eines untersuchten Gebietes darzustellen? 2.3 Exemplarische Darstellung möglicher Indikatoren für eine

Sozialstrukturanalyse Zunächst sollte man einen Katalog kleinräumiger, regelmäßig verfügbarer Daten zur Beschreibung der sozialen Lage im Sozialraum erstellen. 2 Z. B. Informationen von den Statistischen Landesämtern, vgl. z. B. die Daten-CD „Statistik Datenbank, Ausgabe 2004“ vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik. 3 Übersichten zu geeigneten Datenquellen geben Jordan / Schone 1999, S.111 ff. und S. 350 ff.

Diskussionsgrundlage

(Politik, freie Träger,

Öffentlichkeit,

Verwaltung)

Datengrundlage

Sozialstrukturanalyse

Soziale Brennpunkte

identifizieren

Veränderungen

aufzeigen

Handlungsbedarfe

verdeutlichen

Gestaltung von

Jugendhilfestrukturen

(Prävention)

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Diese Auswahl der Strukturdaten sollte sich orientieren an der gängigen kommunalen Sozialberichterstattung für den Landkreis oder das gesamtstädtische Gebiet. Die Aus-wahl kann dann – je nach Zielsetzung und Fragestellung – um weitere eigene Kriterien ergänzt werden, soweit sie als Indikatoren für die soziale Lebensrealität von Kindern, Jugendlichen und deren Familien im Sozialraum gelten können. Hierbei ist es wichtig, die vorhandenen Datenquellen auf ihre Aussagefähigkeit und ihre Fehlerhaftigkeit hin zu überprüfen. Die sozialstrukturellen Merkmale einer Region können nicht für sich betrachtet werden, sondern müssen mit den Merkmalen anderer Räume verglichen werden. Da es keine allseits wirklich anerkannten Kriterien für „gute“ oder „schlechte“ Lebensräume gibt, greift man hier auf die Mittelwerte der Kreise, des Landes oder des Bundes zurück. Die jeweils erkennbaren Abweichungen können als spezifische Merkmale des untersuchten Raumes interpretiert und als „besser“ oder „schlechter“ bewertet werden. Aussagekräftig sind natürlich vor allem die Mittelwerte von Sozialräumen mit gleicher Größe, aber vielleicht anderen politischen, historischen und wirtschaftlichen Traditionen und Zielen. Informationen zu eventuell unterschiedlichen Sozialstrukturen klären viele jugendhilferelevante Fragestellungen zielgenauer auf und ermöglichen erst die guten ge-meinwesen- bzw. sozialräumlich orientierten Konzepte der Jugendhilfe (vgl. ISS 1997, S. 5). „Hier kann die Sozialraumanalyse wichtige Hinweise auf regionale Disparitäten und entsprechend notwendige dezentrale Standortplanungen, regionale Schwerpunkte der Ressourcenverteilung und spezifische Ausgestaltungen von sozialpädagogischen Angeboten geben“ (ebd.). Letztlich geht es also bei diesem Vergleich um Hinweise auf Unterversorgungen und Benachteiligungen, die dann bei zentralen Mittelzuweisungen oder bei der Versorgung mit sozialen Diensten in der Jugendhilfeplanung zu berück-sichtigen wären. Ein Beispiel für eine Systematik im Rahmen der Sozialstrukturanalyse4: Räumliche Beschaffenheit des kommunalen Umfeldes Daten zur räumlichen Situation, durch die das räumliche Umfeld charakterisiert werden kann, in dem Kinder und Jugendliche aufwachsen:

• äußere Begrenzung und Angrenzung • Gebietsgröße • tatsächliche Flächennutzung • Charakter der Wohnbebauung • Verkehrssituation

Bevölkerungsaufbau und -entwicklung Daten zur Bevölkerungsstruktur, die nach Altersgruppen und Nationalität untergliedert sind und die Zusammensetzung der Bevölkerung des Sozialraums widerspiegeln:

• Altersstruktur der Bevölkerung • Bevölkerung nach Geschlecht • Bevölkerungsdichte

4 Siehe Karstens / Nehls 2005, S. 79 f. Weitere Beispiele in Jordan / Schone 1999, 115 ff. und 351 ff.

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• Staatsangehörigkeit der Einwohner • Zahl der Lebendgeborenen (Geburtenrate) • Daten über Zu- und Abwanderungen • Bevölkerungsprognose

Weitere Daten zur sozialen Lage, die Aussagen über die sozioökonomische Situation der Bewohner und insbesondere über die Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen im Sozialraum ermöglichen, sind z. B.: Beschäftigung und Einkommen

• Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen • Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte • Ein- und Auspendler • Arbeitslosigkeit • Einkommen und Steuereinnahmen • Haushaltsstrukturdaten • Sozialhilfe • Wohngeld

Wohnsituation

• Wohnungsbestand • Wohnfläche • Wohnberechtigungsscheine • Obdachlose und Asylbewerber

Familien-Situation

• Familienstand • Eheschließungen • Nichtehelich Geborene • Familiäre Krisen / Ehescheidungen

Situation von Kindern und Jugendlichen

• Bildungsbeteiligung • Ausbildungsbeteiligung • Hilfen zur Erziehung • Strafverdächtige Minderjährige • Minderjährige Opfer von Straftaten • Jugendgerichtshilfefälle

Kulturelle Situation

• Religiöse Bindung • Politische Partizipation

Infrastruktur (und dafür eingesetzte Haushaltsmittel)

• Spielplätze • Sportplätze • Schulen

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• Tageseinrichtungen für Kinder • Medizinische Versorgung • Beratungseinrichtungen • Kirchen • Politische Parteien und Wählergemeinschaften • Vereine und Verbände

Diese Daten können in einem längeren schriftlichen Bericht zusammengefasst und grafisch aufbereitet werden. Das Ergebnis dieser Sozialstrukturanalyse ist – verbunden mit den erhältlichen Jugendhilfedaten – also eine im Wesentlichen statistische Sozial-raumbeschreibung, über die gut aufgestellte Jugendämter für jeden ihrer Sozialräume bereits verfügen. Die Darstellung in der Form eines Sozialatlasses kommt im Rahmen einzelner Sozialraumanalysen nicht so sehr in Frage, da diese Form eher für die parallele Darstellung mehrerer Sozialräume geeignet ist (z. B. für ein ganzes Stadtgebiet) – es sei denn, der Sozialraum lässt sich aufgrund der Datenlage wiederum deutlich unterteilen. An dieser Stelle ist nochmals daran zu erinnern, dass die kleinräumig verfügbaren statis-tischen Daten nicht alle Problemlagen und Problemgruppen identifizieren können. Ein Beispiel hierfür ist die Aussiedlerproblematik5. Aussiedler besitzen einen deutschen Pass und sind daher aus der Bevölkerungsstatistik kaum „herauszufiltern“. Diese Gruppe von Kindern und Jugendlichen wird jedoch häufig als eine Gruppe identifiziert, die besonde-ren Benachteiligungen und Problemen bei der Integration ausgesetzt ist. Informationen darüber, wie groß diese Gruppe ist und welche Problemlagen für sie charakteristisch sind, können oft nur mit dem Einsatz qualitativer Methoden erfasst werden. 2.4 Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen Eine Sozialstrukturanalyse muss nicht immer aufwändig und kompliziert sein. Es gibt auch ganz schlichte, kurze und unaufwändige Formen. So sind vielfach die erforderli-chen Daten bereits vorhanden. Beispiele:

• Eine Gemeinde hat in ihrer Orts-Darstellung (meistens eine repräsentative Broschüre) bereits alle Daten dokumentiert.

• Es gibt einen Kinder- und Jugendbericht der Gemeinde. • Eine Jugendorganisation, ein Verein, eine Kirchengemeinde usw. hat derartige

Daten bereits einmal zusammengestellt. • Ein freier Jugendhilfeträger erhebt regelmäßig solche Daten und dokumentiert

sie. • Der Sozialausschuss des Gemeinderates verfügt über solche Daten. • Es gibt ein schulisches Projekt zur Sozialstrukturanalyse. • Das Stadtteil-Jugendzentrum hat im Zuge seiner Konzeptionsentwicklung und

im Rahmen einer Fortbildung schon eine Sozialraum- und Lebensweltunter-suchung einschließlich der Erhebung der Sozialstrukturdaten durchgeführt.

• Im Rahmen der Ferienpassaktion werden gemeinsam mit besonders „fitten“ Jugendlichen Elemente der Sozialraumanalyse erprobt.

5 Diese Problematik gilt im Übrigen zunehmend auch für andere Gruppen mit Migrationshintergrund, die

aufgrund des geänderten Einbürgerungsrechts zunehmend einen deutschen Pass besitzen, ohne damit jedoch ihre besonderen Problemlagen zwischen zwei Kulturkreisen abgelegt zu haben.

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• Das Kreis-Jugendamt hat Ortsprofile (Sozialraumbeschreibungen) erstellt und schreibt sie regelmäßig fort.

In allen diesen Fällen wird die Arbeit natürlich erheblich erleichtert. Eine schnelle und unaufwändige Sozialstrukturanalyse ist also möglich – auch dann, wenn ergänzend einige der Daten selbst recherchiert oder erneuert werden müssen. Eine zweite Möglichkeit der einfachen und relativ unaufwändigen Sozialstrukturanalyse besteht darin, in einem Team, das sich zu diesem Zwecke (Sozialraumanalyse) zu-sammenfindet, leicht zugängliche relevante Daten zu sammeln. Hilfreich sind hier Checklisten, die den Vorteil haben, bereits eine sinnvolle Struktur vorzugeben. Auf DIN-A4-Blättern oder auf Metaplan-Postern werden die Angaben gesammelt und ggf. Arbeitsaufträge vergeben. Eine besonders häufige Verwendungssituation für einfache Sozialstrukturanalysen ist es, wenn ausgewählte Daten gesammelt werden, die nur für eine einzelne soziale Einrich-tung (Schule, Jugendzentrum, Kindertagestätten, Sportverein) im Stadtteil relevant sind. Konkrete Beispiele für solche einfachen und relativ unaufwändigen Sozialstrukturana-lysen in Form einer Checkliste (Sammlung und Auswertung statistischer Daten und Materialien: Sozialstatistik, soziale Infrastruktur / Bestand – aber auch Hintergrundinfor-mationen zum Stadtteil, zu Stadtplanung, Baugeschichte, Sozialgeschichte, zur aktuellen politischen Situation, zu Problemen etc.) gibt R. Thiersch (2000, S. 11 ff. und S. 13 ff.). Sie zeigt dabei anhand des Kindertagesstätten-Bereichs auch, wie sinnvoll es ist, Check-listen mit rein einrichtungsbezogenen Daten zu erheben (Thiersch 2000, S. 14 und 11 ff.). Konkret sollte das ganze Team der Einrichtung mitarbeiten. Auf Metaplan-Karten oder Wandzeitungen wird das gemeinsame Wissen zusammengetragen und ggf. bis zu den nächsten Teamsitzungen ergänzt. Selbstverständlich fließen alle in der Einrichtung ohne-hin vorhandenen statistischen Daten in die Analyse ein. Solche Checklisten lassen sich im Übrigen auch selbst herstellen und an die eigene Situation anpassen. Eine ganz einfache und schnelle Möglichkeit der Datengewinnung besteht darin, Exper-teninterviews zu führen: Klug ausgewählte, kompetente Interviewpartner produzieren in kürzester Zeit für die Befrager eine komplette Sozialstrukturanalyse. Im Schneeball-system kann man sich „vorwärts hangeln“ zu neuen Experten und erhält in kürzester Zeit ein recht vollständiges Bild. Eine sehr gute Möglichkeit für einfache und unaufwändige Sozialstrukturanalysen ist es, diese als Auftrag an schulische Projektgruppen in geeigneten Fächern zu vergeben. Aber auch an Gruppen der Jugendverbände, die sich mehr in die Kommunalpolitik einmischen wollen (z. B. bestimmte Pfadfindergruppen) wäre hier zu denken. Wenn ein Jugend-zentrum über eine längere Zeit eine Sozialraumanalyse erstellen will, um die eigene Konzeptionsentwicklung voranzutreiben, kann man dies gut mit partizipativen Sozial-raummethoden und pädagogischen Aktionen über einen längeren Zeitraum verbinden (Jugendliche als Forscher). Gewiss sollte man zunächst mit den qualitativen Methoden beginnen, die den Jugendlichen mehr Spaß machen (Foto-Streifzüge, Videoproduktion über den Stadtteil, Jugendliche interviewen Jugendliche, Cliquen-Kataster usw.). Aber

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verpackt in eine Reportage (Interviews von Politik und Verwaltung mit Datenerhebung) oder im Rahmen einer öffentlichen Präsentation mit vielen visuellen Elementen („Unser Stadtteil“) könnten Sozialstrukturdaten plötzlich einen ganz anderen Stellenwert ge-winnen. Einfache und unaufwändige Sozialstrukturanalysen sollten diesen Charakter auch be-halten. Sonst werden sie gar nicht erst durchgeführt. Dennoch ist auch bei dieser Vari-ante von zentraler Bedeutung, dass die Daten aufbereitet, geordnet, strukturiert doku-mentiert sowie mit Schussfolgerungen und Handlungsempfehlungen versehen werden. Dies bleibt vom Aufwand her überschaubar, wenn auch dies im Team erfolgt und ggf. Einzelaufträge vergeben werden. Eine sehr geeignete Unterstützungsmaßnahme ist es immer, wenn solche Analysen im Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen einer Ein-richtung oder Organisation realisiert werden. Der Vorteil liegt darin, dass der Bildungs-prozess an die eigene Praxis und den eigenen Sozialraum angebunden wird und zeitneutral ist. 3. Praxis-Baustein 2: Quantitative Kinder- und Jugendbefragungen6 3.1 Der Fragebogen Wie bereits beschrieben haben die Träger der öffentlichen Jugendhilfe gemäß § 80 Abs. 1 KJHG „im Rahmen ihrer Planungsverantwortung … den Bedarf unter Berücksich-tigung der Wünsche, Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen … für einen mittelfristigen Zeitraum zu ermitteln ...“. Sozialraum- und Lebensweltanalysen ver-suchen deshalb häufig, die Erkundung von Interessen und Wünschen durch Betroffenen-beteiligung in der Form von Fragebögen anzugehen, unter anderem auch deshalb, weil dieser Ansatz – anders als die qualitativen Methoden (die eher auf Probleme aufmerksam machen, Erklärungen und Hypothesen ermöglichen) die Quantifizierung der Erhebungs-daten ermöglicht. Und diese ist für die Ermittlung des genauen Bedarfs und der damit verbundenen Planung von Angeboten natürlich sehr wichtig. Terhart erfasst mit quantitativ-empirischer Forschung Projekte, „die ihre Fragestellung zu einem System von Hypothesen ausarbeiten, diesen Hypothesen dann Variablen (ver-änderliche Größen) zuordnen und schließlich Instrumente der Datenerhebung ein-setzen, die die jeweilige Ausprägung eines Merkmals möglichst quantitativ (numerisch) ab-bilden. Das so gewonnene Zahlenmaterial kann dann statistisch ausgewertet werden (Verteilung, Zusammenhänge etc.); diese Auswertung erfolgt zum Zwecke der Über-prüfung der vorab definierten Hypothesen, die schließlich widerlegt oder (vorläufig) bestätigt werden“ (Terhart 1997, S. 28). Im Rahmen der quantitativen Forschung werden also Menge und Häufigkeit auf der Basis von messbaren Kriterien festgestellt. Dazu wird in der Regel als klassisches Verfahren der Befragung der Fragebogen genutzt. Die Befragten beantworten schriftlich ausformulierte Fragen zu verschiedenen Themen. 6 Unter Mitarbeit von Yvonne Witte. Auf der Basis von Karstens / Nehls 2005, S. 198 ff. und Witte 2005, S. 65 ff.

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Der Vorteil der schriftlichen Befragungen im Rahmen von Sozialraumanalysen mittels Fragebogen liegt darin, mit relativ wenig Personal und vergleichsweise geringen Kosten eine hohe Anzahl von Probanden gleichzeitig befragen zu können. Auch zeigt die Erfahrung, dass bei öffentlichen Präsentationen von Untersuchungsergebnissen den Zahlen und Fakten der quantitativen Ergebnisse – auch wenn das in dieser Ausschließ-lichkeit gerade bei Lebensweltuntersuchungen fragwürdig sein mag – mehr Überzeu-gungskraft zugeschrieben wird. Das kann für die Weiterarbeit durchaus von Nutzen sein. Bei der Entwicklung und Konstruktion des Fragebogens als einer „stark strukturierten Befragung“ muss viel Zeit eingeplant und Sorgfalt aufgewendet werden. Die Entwicklung eines Fragebogens setzt systematische Planung voraus. So ist z. B. die Anordnung der Fragen und Fragentypen ein wichtiges Merkmal in der Struktur des Fragebogens. Bei stark strukturierenden Befragungen arbeitet man zum größten Teil mit geschlossenen Fragen. Dabei muss der Proband nur die vorgefertigten Antwortkatego-rien ankreuzen („Multiple Choice“). Der Vorteil der geschlossenen Frage ist die Ver-gleichbarkeit der Antworten. Demgegenüber hat der Befragte bei offenen Fragen einen großen Spielraum bei der Beantwortung. Dadurch erhält man mehr und differenziertere Antworten, die aber schwer vergleichbar sind. Die beiden Fragetypen kann man auch als „Hybridfrage“ in einer Frage verbinden (Kirchhoff / Kuhnt / Lipp / Schlawin 2003, S. 20 ff.). Der Aufbau und die Länge des Fragebogens hängen vom Untersuchungsgegenstand und vom Forschungsziel ab. Dabei sollte die schriftliche Befragung in der Regel nicht länger als 45 Minuten dauern und möglichst nicht mehr als 35 – 55 Fragen enthalten. Der Fragebogen muss natürlich so gestaltet werden, dass ihn alle Probanden verstehen. Als Regel gilt, „das Besondere folgt dem Allgemeinen, das Unvertraute dem Vertrauten, das Komplizierte dem Einfachen“ (Steinert / Thiele 2000, S. 219). Die Einzelheiten der Standard-Vorgehensweise bei quantitativen Forschungen können hier nicht vorgestellt werden. Dazu wird auf die entsprechenden Lehrbücher verwiesen (vgl. dazu z. B. Steinert / Thiele, 2000, S. 215 f., Diekmann 2005, Kromrey 2003, Mayer 2002, Moser 1997, Schnell 2005). Wichtig für unseren Zusammenhang ist es nur festzuhalten, dass eine saubere Konstruk-tion des Fragebogens, eine kluge und förderliche Organisation der Verteilung und der Rückläufe (Mayer 2002, S. 97) und die Auswertung einen erheblichen Aufwand be-deuten, der mit einer „Nebenbei-Beschäftigung“ von im Sozialraum Tätigen nicht zu bewältigen ist. Deshalb werden unter 3.2 einige Vereinfachungsvorschläge gemacht. Bei der Auswertung standardisierter Fragebögen kann nicht auf ein relevantes Statistik-programm verzichtet werden. In den eher einfach strukturierten Untersuchungszusam-menhängen von Sozialraum- und Lebensweltanalysen sind einige Programme (z. B. SPSS) für den Praktiker im Allgemeinen zu komplex und auch nicht erforderlich. Excel bietet zwar eine Reihe statistischer Auswertungsmöglichkeiten, ist dennoch in der Regel nicht ausreichend und eigentlich nicht optimal für Sozialraumuntersuchungen. Man benötigt im Rahmen praxisbezogener Sozialraum- und Lebensweltanalysen Programme, die Analyseverfahren zwar komplett, aber dennoch vereinfacht durchführen (Mayer

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2002, S. 136). Die Software Grafstat ist hier ein guter Kompromiss. Es ist ein Programm, das für sozialwissenschaftliche Studien von Schülern geschrieben wurde.7 Diese Software ermöglicht es auch dem jugendlichen Forscher, angeleitet technisch saubere Fragen zu entwickeln und ein ausfüllfertiges Druckformular oder ein HTML-Formular des Fragebogens zu erstellen. Mit Grafstat kann man seine gesammelten Daten auf sehr einfache Weise erfassen, gestalten, auswerten, dokumentieren und präsentieren. 3.2 Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen Auch quantitative Befragungen mit Fragebögen lassen sich in weniger aufwändigen Formen realisieren. Folgende Vereinfachungen kommen infrage:

• kurze Fragebögen: thematische Einschränkung (wenn nur ausgewählte Daten gesammelt werden, die nur für eine einzelne soziale Einrichtung, z. B. eine Schule, ein Jugendzentrum, eine Kindertagestätte, einen Sportverein im Stadt-teil) erhoben werden

• Befragungen nur einer kleineren Anzahl von Repräsentanten aus der Zielgruppe (Fallzahlen klein halten, um weniger Organisationsaufwand bei der direkten Arbeit mit den Zielgruppen zu haben)

• Poster-Fragebögen einsetzen (Fragebögen auf Metaplan-Postern – z. B. in der Turnhalle, Kleben von Punkten, Ergebnis liegt sofort vor)

• fertige Fragebögen übernehmen und nicht neu entwickeln • die Aufgaben nicht von wenigen Personen erledigen lassen, sondern auf ein

größeres Team der Einrichtung verteilen und somit die einzelnen Aufgaben durch viele verschiedene Personen erledigen lassen

• externe Aufträge (ggf. Projektmittel beantragen) Es gibt auch eine Reihe von Alternativen zur Durchführung von Befragungen durch die Mitarbeiter:

• Delegation an Kinder und Jugendliche • Delegation an eine Jugendorganisation, einen Verein, eine Kirchengemeinde • Das Stadtteil-Jugendzentrum führt im Zuge seiner Konzeptionsentwicklung und

im Rahmen einer Fortbildung möglicherweise schon eine Sozialraum- und Lebensweltuntersuchung durch und kann nun auch die Fragebogenerhebung übernehmen.

• im Rahmen der Ferienpass-Aktion unter pädagogischer Anleitung eine Frage-bogenaktion entwickeln

• Jugendliche führen selber eine Befragung zu Programmwünschen für das Jugendzentrum durch.

• Ein Jugendzentrum erstellt über eine längere Zeit eine partizipative Sozialraum-analyse mit partizipativen Sozialraummethoden und pädagogischen Aktionen (Jugendliche als Forscher). Ein Teil davon ist eine Fragebogenaktion.

• Ein Ortsjugendring führt regelmäßig eine Fragebogenaktion durch, von der alle Einrichtungen und die Stadtteilgremien profitieren. So verfährt z. B. der Orts-

7 Das Programm ist für einen Beitrag von 4,- Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich bzw. steht als Download bereit.

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jugendring Ahrensburg. Diese Befragung wird sowohl konzeptionell als auch von der Durchführung und Auswertung her komplett von Jugendlichen realisiert. Es geht inhaltlich um Freizeitfragen, Politik, Schule und den Kinder- und Jugendbeirat. Die Befragung wird ansprechend aufbereitet in einer Broschüre und hat große öffentliche Resonanz. Da es sich um eine regelmäßige Wiederholung handelt, durch die vorhandenes Know-how gezielt genutzt wird, liegt hier sicher ein Vereinfachungseffekt vor. Für die durchführenden Jugendlichen ist es wohl eher nicht eine einfache und unaufwändige Methode, für Politik und Jugendpflege in Ahrensburg jedoch ist diese Art der Delegation eine einfache und komfortable Möglichkeit, an Befragungsergebnisse zu gelangen.

Selbstverständlich müssen auch diese Daten aufbereitet, geordnet, strukturiert dokumen-tiert und mit Schussfolgerungen versehen werden. 4. Praxisbaustein 3: Qualitative Verfahren der Sozialraum- und Lebensweltanalyse8 4.1 Definition und Begrifflichkeiten Terhart betont, dass der Begriff qualitativ nichts mit Qualität im bewertenden Sinne zu tun hat, sondern damit, dass sich „qualitativ-empirische Forschung am Ziel einer möglichst gegenstandsnahen Erfassung der ganzheitlichen kontextgebundenen Eigen-schaften sozialer Felder“ orientiere (Terhart 1997, S.27 f.). Es geht nicht um die Er-fassung statistischen Datenmaterials, sondern um die ganzheitliche Untersuchung der sozialen Felder sowie der in ihnen enthaltenen Beziehungen und Subjektivitäten. Bei qualitativen Untersuchungen kommt es darauf an, auf Menschen zuzugehen und sie direkt zu ihren subjektiven Empfindungen und Sichtweisen, zu ihrem Lebensgefühl, zur Lebensqualität und ihren subjektiven Möglichkeiten in ihrem Sozialraum zu befragen. Wichtig bei qualitativen Untersuchungen ist es, einen möglichst unvoreingenommenen, unmittelbaren Zugang zum Feld zu haben und die Meinungen und Ansichten der in der Lebenswelt lebenden Menschen möglichst umfassend einzubeziehen. Die qualitative Art der Bedürfnis- und Bedarfsermittlung kann als Grundlage für die Erstellung von Konzepten in der Jugendhilfe sehr sinnvoll und nutzbringend eingesetzt werden (Terhart 1997, S. 27 f.). Die qualitative Datenerhebung verwendet keine standardisierten Methoden i. e. S. Das ist dann bei der späteren Daten-Auswertung im Rahmen geeigneter EDV-Programme – wie MAX-QDA (qualitative Datenanalyse) – teilweise anders. Probleme und Schwierigkeiten des qualitativen Forschens Der Vorteil qualitativen Forschens besteht darin, dass die angewandten Methoden nicht so abstrakt sind und gut von den Forschern in den Alltag eingebaut werden können. Im Gegensatz dazu stellen sich die Vor- und Nachbereitungen der durchgeführten qualitati-

8 Auf der Basis von Karstens / Nehls 2005, S. 198 ff.

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ven Methoden als sehr arbeitsintensiv dar. Auch die Dauer der Durchführung ist zum Teil schlecht einschätzbar und der Ertrag hinsichtlich der Ergebnisse oft ungewiss. Wei-tere typische Probleme qualitativen Forschens, die auftreten können (Friebertshäuser / Prengel 1997, S. 71) sind: Missing data: Wichtige Fragen können in einem offenen Interview vergessen werden, da es z. B. keinen ausführlichen Leitfaden gibt und das Gespräch sehr frei verläuft. Um dieser Problematik entgegenzutreten, kann es sinnvoll sein, eine Checkliste anzufertigen, die man am Ende des Gesprächs durchgeht. Quasi-Quantifizierung: Aufgrund des Gebrauches bestimmter Wörter werden die Ergeb-nisse „verdeckt quantifiziert“. Die Worte „typischerweise“, „selten“, „häufig“ und Kom-parative wie „Typ A“ oder „Typ B“ sind zum Teil unvermeidbar. Die Verwendung solcher Begriffe und jede „verdeckte Quantifizierung“ muss immer in Bezug auf ihren Erkenntnisgewinn hinterfragt werden. Die größte Schwierigkeit liegt im Komparativ. Hier sind quantitative Aussagen meistens nicht ganz auszuschließen. Entweder man verzichtet auf derartige Komparative oder man geht doch quantitativ vor und zählt bzw. rechnet nach. Untersuchungsgrundlage: „Die Zahl und Art der in die Untersuchung einzubeziehenden Subjekte wird oft willkürlich bestimmt. Auch die Rekrutierung der Einbezogenen beruht oft nicht auf einem rationalen, das meint begründeten Auswahlprozess.“ Es sollten jedoch alle Kontraste, die analysiert werden sollen, in einer ausreichenden Zahl von Fällen vertreten sein. Ist die Fragestellung zu unübersichtlich, so kommt man schnell auf Fallzahlen, die nicht mehr bewältigt werden können. Aufgrund dessen sollte man sich im Vorfeld auf wenige zentrale Kontraste, vielleicht sogar nur auf ein Problem beschränken (Friebertshäuser / Prengel 1997, S. 76 ff.). 4.2 Ethnografie und Jugendarbeit Die qualitativen Methoden der Sozialraum- und Lebensweltanalyse sind in der letzten Zeit sehr intensiv im Zusammenhang mit den sogenannten „ethnografischen Methoden der Kinder- und Jugendarbeit“ diskutiert worden. Was ist damit gemeint? (zum Folgen-den: Appel / Stötzel 1999, S. 1 ff.). Bronislav Malinowski, ein britischer Forscher, gehörte zu den Begründern der Ethno-grafie. Er erforschte als Ethnologe zu Beginn des letzten Jahrhunderts Völker auf Südseeinseln und teilte dabei als einer der Ersten das Leben der Menschen, die er er-forschte. Er kultivierte z. B. die qualitative Forschungsmethode der Teilnehmenden Beobachtung. Ein wesentliches Element bei dieser Methode ist es, dass der Forscher sich über einen bestimmten Zeitraum in dem zu untersuchenden Feld aufhält und das Leben dort verfolgt (Fremdheitserfahrung). Es geht darum, die anderen Kultur- und Zivilisa-tionsmuster zu erkennen und zu erlernen. Aufgegriffen wurden solche Feldforschungs-ansätze von der Chicago-Soziologie Anfang des 20. Jahrhunderts. Methodisch waren deren Feldforschungen auf die sog. Erste-Hand-Erkundungen der unterschiedlichen „sozialen Welten“ der Großstadt ausgerichtet. Im Zentrum dieser Forschungsweise steht die erwähnte Fremdheitserfahrung. Das sind Erfahrungen, dass bei Begegnungen mit Fremden die selbstverständlich gehandhabten Verhaltensmuster und -erwartungen, das „Denken und Handeln wie üblich“ sich als teilweise vollständig untauglich erweist. Will

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man in den fremden Lebenszusammenhängen selbst handlungsfähig werden, steht man als Fremder vor der schwierigen Aufgabe, die Kultur- und Zivilisationsmuster des Personenkreises, an den man sich annähert, zu erkennen und zu erlernen. Man muss also in Erfahrung bringen, wie man sich angemessen bzw. richtig verhalten kann. Die Ethnografie als wissenschaftliche Methode vollzieht diesen Annäherungs- und Verstehensprozess. Ziel ist es, ein zusammenhängendes Bild von den Regeln des Zusammenlebens, des Verhaltens und der Kommunikation in der fremden Lebenswelt zu bekommen. Dieses Bild kann nur durch die persönliche Erkundung in der fremden Lebenswelt erworben werden (Appel / Stötzel 1999, S. 1 ff.). Berührungspunkte zwischen Jugendarbeit und Ethnografie Die Methodik der Jugendarbeits-Ethnografie – etwa die teilnehmende Beobachtung – ist angelehnt an das beschriebene neugierige Erforschen fremder Zivilisationen. Die oft ungewohnten und fremdartig erscheinenden Gewohnheiten jugendlicher Peer-Groups kann man so besser kennenlernen und besser verstehen. Es gehörte ohnehin schon immer zum Handwerkszeug, sich über die Lebenswelt der Jugendlichen – ihre sozialen, familiären und biografischen Hintergründe – genauer zu informieren. Es geht dabei wie auch bei der eigentlichen ethnografischen Jugendarbeit i. e. S. um die wechselseitige Vermittlung der unterschiedlichen Wahrnehmungsperspek-tiven und z. T. um eine regelrechte Übersetzungsarbeit – z. B. dann, wenn die unter-schiedliche Sprache von jugendlicher Subkultur einerseits und Bürokratie andererseits ein direktes Gespräch verunmöglichen würde. Auch bei den Aktivitäten zur Planung von Angeboten und Maßnahmen, der Entwicklung und Fortschreibung von Konzeptionen sowie der Reflexion der Praxis werden immer wieder Aussagen über Bedürfnisse und Bedarfe der Kinder und Jugendlichen aus ihrer Lebenswelt benötigt, um Äußerungen der Nutzer richtig zu deuten. Dabei gibt es vielfältige Ansätze, die Lebenswelten der Jugendlichen auf methodisch angeleitete Weise zu erkunden und zu verstehen (Appel / Stötzel 1999, S. 2 ff.). Dabei wurden für die Jugendarbeit eine Reihe hochwirksamer und aktivierender Methoden adaptiert. Ethnografische Methoden in der Jugendarbeit sind z. B. (Appel / Stötzel 1999, S. 4 ff., Hervorh. d. A.):

• „Stadtteilbegehung und fotografische Stadtteilerkundung (Zugänglichkeit der Einrichtungen, Zustand der Spielplätze / Nutzungsweise, informelle und formelle Treffpunkte, jugendkulturelle Szenen): Diese Erkundungen werden dokumentiert, aus möglichst verschiedenen Perspektiven kommentiert und aufbereitet …

• Subjektive Landkarten: Hier geht es um die biografische Relevanz von Raum-nutzung und -aneignung, d. h. Kinder und Jugendliche werden aufgefordert, die täglich relevanten Orte, die Wege, die soziale Bedeutsamkeiten aufzu-zeichnen …

• Nadeluntersuchung: Jugendliche werden befragt, die Ergebnisse werden mit Nadeln in einer Landkarte dokumentiert und systematisiert (als Bedarfs-beschreibung, als Interessenserkundung, als Beschreibung eines Konflikt-potenzials etc.) …

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• Offene Befragungen von Jugendlichen und Stadtteilakteuren, zu Geschichten von Institutionen, zu aktuellen Ereignissen (Aktivität und Interessen), zu Kon-fliktlagen etc.“.

Kritische Punkte und Anmerkungen Bei der Verbindung dieser zwei Bereiche ist zu bemerken, dass bei der Verwendung ethnografischer Methoden in der Jugendarbeit der Fokus auf „Nützlichkeit und Integrier-barkeit“ der Arbeitsgänge (Exploration / Erkundung, Evaluation) mehr gefordert ist als die Wissenschaftlichkeit. So einfach wie man denkt ist diese Vorgehensweise leider nicht. Durch das gehäufte Auftreten von Unbekanntem werden oftmals „unangenehme Gefühle“ hervorgerufen. Eine „weitgehend vorurteilsfreie, erschließende Haltung aus der Perspektive möglichst aller Beteiligten setzt Denk- und Handlungsfreiräume voraus, die in der Praxis wegen des starken Problem- und Handlungsdrucks selten vorhanden und nicht immer herzu-stellen sind“. „Diese forschende Haltung, der es zunächst nicht so sehr ums Machen geht, sondern um das Verstehen von Sinn und Bedeutungen muss prinzipiell ergebnisoffen angelegt sein. Diese Offenheit jedoch kann im Widerspruch stehen zu pädagogischen Orien- tierungen und zu offenen oder latenten Auftragslagen“ (Appel / Stötzel 1999, S. 6). Besonders zu erwähnen ist, „dass ethnographische Verfahren in der Praxis nicht einfach mitlaufen können. Sie sind anspruchsvoll und sollten ausgewählten Erkundungs-, Re-flexions- und Evaluationsprojekten vorbehalten sein“ (Appel / Stötzel 1999, S. 6). 4.3 Qualitative Methoden – ein exemplarischer Überblick 4.3.1 Strukturierte Sozialraumbegehung9 Kurzbeschreibung Diese Methode ist keine direkte Beteiligungsmethode von Kindern und Jugendlichen, sondern stellt eher eine Beobachtungsmethode dar, die dazu dient, den sozialräumlichen Blick des Stadtteils oder Dorfes mit seinen Qualitäten zu erweitern und erste Kontakte mit den Bürgern zu ermöglichen. Das Ziel der strukturierten Sozialraumbegehung ist es, den Stadtteil / das Dorf aus der alltagsweltlichen Sicht von Heranwachsenden, aber auch von Erwachsenen zu begreifen. Zielgruppen Erwachsene, Kinder und Jugendliche (in verschiedenen Altersgruppen, Mädchen und Jungen, die allein, zu zweit oder in einer Clique / Gruppe ihren Nahraum nutzen. Die optimale Gruppengröße beträgt zwei bis drei Personen). Zeitaufwand / Dauer

9 Quelle: Stange 2004; Deinet 1999, S. 74 f., S 82 ff.

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Die Dauer einer Sozialraumbegehung mit einem Erwachsenen oder mit einer Gruppe von Kindern oder Jugendlichen beträgt ca. 60 – 90 Minuten. Es sollten aber immer mehrere Begehungen mit verschiedenen Zielgruppen absolviert werden („Gegen-Check“ der Sichtweisen). Man kann strukturierte Sozialraumbegehungen auch in regelmäßigen Abständen – z. B. alle vier Wochen – durchführen, um durch unterschiedliche Beob-achtungen in den einzelnen Rundgängen und zu unterschiedlichen Tageszeiten etc. die Chance einer differenzierten Wahrnehmung zu ermöglichen. Äußere Voraussetzungen Eine Begehung sollte, wenn möglich, an trockenen und sonnigen Tagen durchgeführt werden. Daher sind die Sommermonate am besten geeignet. Material / Hilfsmittel Tonbandgerät / Diktiergerät, Polaroid- und / oder Digitalkamera, Klemmbrett, DIN-A4-Blätter, Beobachtungs- und Protokollbögen, Stifte Vorteile Sinnliche Wahrnehmung eines Sozialraums, Interpretation der unmittelbaren Eindrücke räumlicher und sozialer Strukturen (durch Begegnen, Wahrnehmen, Hören, Sprechen) Durchführung Zwei bis drei Forscher verabreden sich mit einem Bürger (Erwachsene, Kinder, Jugend-liche) des Stadtteils oder Dorfes. Diese kleine Gruppe zieht in einer vorher festgelegten Zeitspanne durch den Ort und dokumentiert den Rundgang mithilfe einer Digitalkamera, einem Diktiergerät, Klemmbrett-Notizen oder standardisierten Beobach-tungs- und Protokollbögen. Dabei ist es wichtig, dem Bürger zuzuhören, aber auch aktiv nachzufragen und alle Antworten und Erlebnisse zu dokumentieren. Eine Begehung mit Kindern und Jugendlichen kann auch mit einer Videokamera be-gleitet und festgehalten werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass der Einsatz eines solchen Mediums viel mehr Aufmerksamkeit erfordert und teilweise ablenkt. Während der Begehung können interessante Gespräche z. B. über Gruppen und Cliquen im Stadtteil entstehen. Darüber hinaus erhalten die Pädagogen bei dieser Methode auch Informationen über Lieblingsorte, informelle Treffpunkte oder Oberflächengestaltungen von Plätzen, die z. B. für die Gruppe der Inline-Skater von Bedeutung sind u.Ä. 4.3.2 Teilnehmende Beobachtung10 Kurzbeschreibung Bei der Teilnehmenden (topografischen) Beobachtung begibt man sich direkt in das zu erforschende Feld, nimmt sozusagen am Leben der dort agierenden Gruppen teil. Man nimmt Kontakt mit der zu beobachtenden Gruppe auf, begibt sich in eine Face-to-Face-

10 Quellen: Stange 2004; Moser 1997, S. 39 – 42; Jordan / Schone 1998, S. 562 – 564; Marin / Wawrinowski 1991, S. 191; Weskamp 1996, S. 22 – 25; Spiegel 1997, S. 186 f.

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Interaktion mit den Teilnehmenden und beobachtet dabei. Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, formelle und informelle Gruppen (Cliquen) Zeitaufwand / Dauer: Ca. 30 Minuten bis 2 Stunden. Die Zeitspanne ergibt sich aus der Zielsetzung und der Art der Gruppe (z. B. deren Alter). Äußere Voraussetzungen trockenes, windstilles Wetter Material / Hilfsmittel Beobachtungsbögen, Klemmbretter, Stifte, Fotokameras, Stadtpläne; bei Kindern: Sofortbildkameras oder Digitalkameras mit Bildschirm, Doku-Mappe (zum Sammeln sämtlicher Feldmaterialien, Fotos, Protokoll, Beobachtungsbogen), ggf. Videokameras, Tonband Vorteile Da die Teilnehmende (topografische) Beobachtung in der natürlichen Umgebung der Kinder und Jugendlichen stattfindet, bietet sie authentische und natürliche Informationen (keine Laborsituation). Die Teilnehmende Beobachtung erlaubt durchaus auch Kommu-nikation und Kontakt mit der Zielgruppe und beschränkt sich nicht nur auf das reine Beobachten. Nachteile Da man gleichzeitig Beobachter und Teilnehmer ist und nebenbei auch alles Beobachtete und Erlebte dokumentieren muss, kann man schnell die Übersicht verlieren. Die Gruppe stellt möglicherweise die Beobachter in den Mittelpunkt. Denn die Kinder und Jugend-lichen kennen sie nicht und sind neugierig und interessiert. Trotzdem muss man ver-suchen, so wenig wie möglich herausgehobene Aufmerksamkeit zu erregen. Das gelingt meistens auch, weil das Interesse der Kinder sich wieder verlagert. Durchführung Topografische Beobachtung mit festem Standort: Schulhof, Schulklasse, Kita, Spielplatz / Bauspielplatz, Sport, Plätze, Rathaus, Disco, Café, Kneipe, insb. Cliquen-Orte usw.: Jugendtreffpunkte, Bushäuschen, Geschäfte usw. Beispiel feste Gruppe (Schulklasse, Gruppe im Jugendzentrum u. Ä.): Die Unter-suchenden begeben sich in die Gruppe und verbringen eine bestimmte Zeit innerhalb der Gruppe. Sie beobachten (füllen Bögen aus), fragen die Gruppe im Ausnahmefall auch einmal unbefangen etwas. Sie begleiten sie ggf. auch zu ihren informellen Treffs. Während des gesamten Prozesses müssen die Untersuchenden aufmerksam, aber mög-lichst unauffällig agieren, ohne zu beeinflussen. Es können nach Beobachtungsphasen auch Interviews mit der Gruppe geführt werden. Neben dem Beobachtungsbogen sollten weitere Notizzettel bereitgehalten werden. Denn der Beobachtungsbogen hält nur eine selektive Auswahl von Kategorien bereit. So kann man dort besondere Auffälligkeiten

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und Vorgänge nicht erfassen. Wenn eine teilnehmende Beobachtung öfter stattfinden soll, ist zu empfehlen, nach jedem Einsatz sofort die Auswertung zu machen, denn dann sind die Erinnerungen an das Gesehene noch frisch. Wichtig ist auch die korrekte Zu-ordnung von Fotos zu den entsprechenden Ereignissen oder Orten. Es empfiehlt sich, die Fotos (bei Sofortbildkameras) und die entsprechenden Notizen zu nummerieren. Bei einer normalen Kamera kann der Notiz die Nummer des Fotos beigefügt werden. 4.3.3 Befragung an Kommunikations- und Dialogwänden11 Kurzbeschreibung Diese Methode wird mit flanierenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im öffentlichen Raum durchgeführt Die vorbeikommenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen werden dazu angehalten, anhand vorher ausgesuchter Fragen ihre Meinung zur Kinder- und Jugendfreundlichkeit in ihrer Gemeinde zu äußern. An die dafür aufgestellten Kommunikationswände werden die auf Karten geschriebenen Antworten angepinnt und nach Bedarf diskutiert. Die getroffenen Aussagen können aufgrund unter-schiedlich definierter Kartenfarben einzelnen Zielgruppen zugeordnet und so leichter ausgewertet werden. Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Erwachsene Zeitaufwand / Dauer ca. vier bis fünf Stunden Äußere Voraussetzungen trockenes, windstilles Wetter Material / Hilfsmittel Stellwände, auf Streifen vorbereitete Fragen, Metaplan-Karten (für jede Zielgruppe unterschiedliche Farben), Edding-Stifte, Ghettoblaster / CDs, Süßigkeiten (als „Danke-schön“), Luftballons (zum Schmücken) Vorteile direkte Kommunikation mit den im Sozialraum lebenden Personen Nachteile Unsicherheit und Offenheit: auf das freiwillige „Mitmachen“ der Zielgruppen ange-wiesen sein (Leerlauf) Durchführung Vier bis fünf Stellwände werden gut sichtbar im Ort aufgestellt. Die vorbereiteten und auf Streifen ausgedruckten Fragen werden an die Tafeln gepinnt. Die Forscher sind nun

11 Quelle: Stange 2004

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angehalten, vorbeikommende Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu motivieren, die Fragen zu beantworten. Damit eine spätere Unterscheidung der aufgeschriebenen Ant-worten möglich ist, erhalten die Zielgruppen unterschiedliche Kartenfarben. Während dieser Befragung entsteht ein kommunikativer Prozess, der zu einer Erweiterung der Antwortmöglichkeiten seitens der Passanten führt. Wichtig ist es, dass nicht zu viele (max. 3 – 4) Fragen ausgewählt werden.

4.3.4 Nadelmethode12 Kurzbeschreibung Die Nadelmethode stellt ein Verfahren dar, das jederzeit schnell und einfach in der Jugendarbeit angewandt werden kann und das immer zu einem Ergebnis führt. Bei dieser aktivierenden Methode geht es darum, dass Kinder und Jugendliche bunte Nadeln in große Stadtteilkarten stecken und auf diese Weise bestimmte Orte (wie z. B. die eigene Wohngegend, Treff- und Streifräume, Angsträume oder Lieblingsplätze) bezeichnen. Dabei sind weitere inhaltliche Fragestellungen, beispielsweise zu Freizeitaktivitäten, möglich. Die bunten Nadeln erlauben aufgrund der verschiedenen Farben eine bestimmte Zuordnung (Codierung), sodass am Ende z. B. die bevorzugten Orte von Mädchen sofort erkennbar werden. Zielgruppen Kinder, Jugendliche, Erwachsene Zeitaufwand: ca. 2 – 4 Stunden (je nach dem Ort der Durchführung) Materialien / Hilfsmittel hochkopierte Stadtteilpläne (je günstiger der Maßstab, desto präziser und besser er-kennbar sind die Elemente der Siedlung), verschiedenfarbige Stecknadeln und / oder Klebepunkte, Stellwände, Stifte, Schreibunterlagen, Papier, Digitalkamera Kombinierbar mit folgenden Methoden: Gruppeninterview / Gruppendiskussion, Schneller Sozialraum-Check Vorteile Diese Methode ist aktivierend, animierend, partizipativ, niedrigschwellig, führt zu Kommunikation und Diskussion, ermöglicht leicht den Kontakt zu Unbekannten (bei Anwendung außerhalb einer Einrichtung), schnelle repräsentative Ergebnisse, geringer Durchführungs- und Vorbereitungsaufwand, Durchführung in einer Einrichtung oder im Freien. Die erlangten Informationen ergeben auch einen schnellen Überblick über den Einzugs-bereich einer Einrichtung und tragen zur Verbesserung des pädagogischen Konzeptes dieser Einrichtung (bzw. des Stadtteils) bei.

12 Quellen: Stange 2004; Deinet / Krisch 2002, S. 100 f.

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Durchführung Die Jugendarbeiter händigen den Teilnehmern die Nadeln in den jeweiligen Farben aus und bitten sie, diese an die entsprechenden Orten zu stecken. Dabei können die Pädagogen bei Bedarf unterstützend tätig sein, wenn die gewünschten Orte auf der Karte von den Kindern oder Jugendlichen nicht sofort auffindbar sind. Die Jugendarbeiter sollten an den Tafeln stehen bleiben, u. A. auch damit die Kinder und Jugendlichen die Nadeln nicht ständig umstecken. In kleinen Gruppen oder um Zwischenergebnisse zu fixieren, können die Nadeln durch bunte Klebepunkte ersetzt werden. Bei großen Gruppen sind die Nadeln aber platzsparend. Für die spätere Auswertung kann die Digitalfotografie die Ergebnisse auf den bepunkteten oder genadelten Karten sichern. Bei dieser Methode bieten sich weitere Befragungen oder Gespräche über die Qualität der festgelegten Orte an (ergänzende Interview-Elemente). Es können zusätzliche Fragen, die mit den Orten in Verbindung gebracht werden, gestellt werden, beispiels-weise zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten. Diese könnte man auch durch weitere Nadelsetzungen in entsprechende Felder auf zusätzlichen Stellwänden abfragen. 4.3.5 Cliquen-Kataster / Jugendkulturen-Kataster (mit ergänzendem

Gruppeninterview)13 Kurzbeschreibung Kinder, Jugendliche oder Erwachsene werden gebeten, Cliquen, Gruppen und sub-kulturelle Szenen im Stadtteil bzw. Dorf zu beschreiben, wobei dies nicht nur zu einem Überblick und zu einem Einblick in verschiedene Cliquenzusammenhänge verhilft, sondern auch – über den Diskussionsprozess beim Ausfüllen des Rasters – wesentliche Einblicke in alltagsweltliche Deutungen und das Selbstverständnis der Befragten erlaubt. Zielgruppen Diese Methode ist für ältere Kinder und vor allem Jugendliche geeignet, da in diesem Alter die Zugehörigkeit zu Gleichaltrigengruppen, zu Szenen und ganz konkreten Cli-quen eine besondere Bedeutung in ihrer Entwicklung hat. Zur Erstellung eines Jugendkulturenrasters (Cliquen-Katasters) sollten Gruppen von Jugendlichen angesprochen werden, die sich schon kennen, etwa Schulklassen oder die Stammbesucher einer Jugendeinrichtung, Jugendgruppen etc. Die teilnehmende Jugend-gruppe sollte sich aus mindestens fünf bis maximal 20 Personen zusammensetzen. Die Methode ist aber auch im öffentlichen Raum für Spontanbefragungen mit Dialogwänden einsetzbar. Gruppengröße 5 – 20 Personen Zeitaufwand ca. 30 – 120 Minuten

13 Quellen: Stange 2004; Deinet / Krisch 2002, S. 113 f.

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Äußere Voraussetzungen Die Gesamtgruppe muss die Möglichkeit haben, die Einzelposter und -karten für die Cliquen und Gruppen gemeinsam vergleichend anzuschauen (Stellwände, Wandzeitun-gen etc.). Außerdem ist es erforderlich, dass Kleingruppen von zwei bis drei Jugend-lichen gebildet werden, die sich entweder innerhalb eines großen Raumes oder auch in parallele Kleingruppenräume zurückziehen können. Material / Hilfsmittel Stellwände, vorher angefertigtes Raster, Edding-Stifte, Metaplan-Karten Kombinierbar mit folgenden Methoden Gruppeninterview, Gruppendiskussion, Schneller Sozialraum-Check Vorteile Gute Einstiegsmethode, einfache Anwendung im Jugendhaus, erlaubt einen wesentlichen Einblick in alltagsweltliche Deutungen, Sozialpädagogen erhalten einen schnellen Über-blick über die im Sozialraum vorhandenen Jugendkulturen, weitere Methoden können ergänzt werden. Durchführung Beispiel-Raster: Name Äußeres Verhalten Musik Weltbild /

Politik Treffpunkte

Skater weite Hose, Kapuzenpullis, Kappe, Skaterschuhe

„cool“, lässig, provokant, tolerant

Hip-Hop politisch neutral, z.T. eher links

Schulhof

„Tanz- schüler“

konservativ (dunkle Jeans, Hemd, Pulli, Halb- / Tanz- schuhe)

höflich, vernünftig, eher konservativ

Charts, gemischt

keine besondere Weltanschauung und Politik

Tanzschulen (deren Veran- staltungen)

In ein vorgefertigtes Raster mit verschiedenen Kategorien werden unterschiedliche Merkmale von Jugendgruppen durch die teilnehmenden Jugendlichen auf Metaplan-Karten eingetragen und diese angepinnt. Kategorien sind – wie im Beispiel-Raster ersichtlich – z. B.: Äußeres, Verhalten, Musik, Weltbild / Politik, Treffpunkte. Hierbei geht es zunächst einmal um eher objektive Inhalte, wie z. B. „Skater treffen sich auf dem Marktplatz“ oder „Popper fahren Moped“. Das Ausfüllen des Rasters muss ja relativ knapp gehalten werden. Die Methode dient nicht dazu, unterschiedliche Kulturen in ein Raster zu drängen und sie damit besser unter Kontrolle zu haben. Sie dient vielmehr dazu, ihre Vielfalt zu erfassen, Informationen über die Gruppen zu erhalten, die man eventuell vorher nicht kannte und auf diesen Ergebnissen aufzubauen (Bedürfnisse ermitteln, spätere Kontaktaufnahme). Die Methode sollte mit ergänzenden Gruppeninterview-Elementen verbunden werden (Begründungen, Erläuterungen, Bedeutungen). Um ein relativ komplettes Bild von Szenen und Cliquen in einem Sozialraum zu er-halten, ist es notwendig, diese Methode mit unterschiedlichen Gruppen durchzuführen,

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um verschiedene Blickwinkel einzubeziehen, etwa mehrere Klassen verschiedener Schulen, eine Jugendgruppe, Besucher einer Jugendeinrichtung etc. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass hier nur belegbare Beschreibungen und nicht vorschnell Klischees multipliziert werden. 4.3.6 Fremdbild-Erkundung14 Kurzbeschreibung Bei dieser Methode werden Anwohner, Passanten (Erwachsene, Jugendliche, Kinder) mittels standardisiertem Kurz-Interview (Straßeninterview) zur Außenwahrnehmung und zum Image der Jugendarbeit befragt. Das Image von Jugendeinrichtungen hat in der Öffentlichkeit eines Sozialraums großen Einfluss auf den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu den Angeboten der Jugendarbeit. Die Einschätzung der Bewohner eines Sozialraums spiegelt oft auch die Einstellung der Jugendlichen im Stadtteil bzw. Dorf wider und hat daher nicht nur Einfluss auf die Jugendeinrichtung, sondern auch auf weitergehende Beteiligungsprojekte. Zielgruppe erwachsene Passanten, unbekannte Kinder und Jugendliche Zeitaufwand / Dauer je nach Erkenntnisinteresse ca. 60 – 150 Minuten (pro Interview 10 – 15 Minuten) Äußere Voraussetzungen Es gibt keine besonderen Voraussetzungen. Material / Hilfsmittel Tonband / Diktiergerät, ggf. Videokamera, Klemmbrett / DIN-A4-Zettel / Kugelschrei-ber, Interviewleitfaden Vorteile starker Bezug zur Kinder- und Jugendarbeit Nachteil geringer Bezug auf andere Orte bzw. Räume und Institutionen der Kinder- und Jugendli-chen im Sozialraum Durchführung Die Interviewten sollten als Befragungsorte belebte Plätze auswählen. Dies können die nächste Geschäftsstraße, die Busstation, der Park oder ein belebter Fußweg sein. Bei dieser Interviewsituation ist es sinnvoll, unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu befragen, etwa ältere Menschen, Mütter mit Kindern oder Jugendliche. Während der Befragung ist es sinnvoll, das Gespräch mit einem Diktiergerät aufzuzeichnen und / oder die wesentlichen Aussagen in einem Befragungsprotokoll zu notieren. Auch eine Doku-

14 Quellen: Stange 2004; Deinet 1999, S. 81 f.

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mentation mit Videokamera und separatem Mikrofon ist möglich. 4.3.7 Leitfadeninterview mit Schlüsselpersonen15 Kurzbeschreibung Schlüsselpersonen sind Bürger eines Dorfes, Stadtteils oder Bezirkes, die spezielle Informationen darüber haben und weitergeben können. Es wird dabei unterschieden zwischen Fachleuten bzw. Experten (z. B. Bürgermeister und Jugendpfleger) und den Sozialraum-Schlüsselpersonen (z. B. Senioren mit langjährigen Kenntnissen über den Sozialraum). Es handelt sich dabei also entweder um Personen, die einflussreiche Funk-tionen haben oder aber um Personen wie den Hausmeister einer Schule, die Kiosk-verkäuferin, Kinder und Jugendliche einer ortskundigen Clique oder die alte Dame, die immer am Fenster sitzt und das Geschehen auf einem öffentlichem Platz verfolgt. Sie alle können Schlüsselpersonen sein und stellen somit wichtige Informanten dar, die die Erstellung einer Sozialraum- und Lebensweltanalyse im Stadtteil erleichtern, unter-stützen und vorantreiben, indem sie über ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Stadtteil berichten. In diesen Erzählungen und Aussagen können entscheidende Hinweise zur Entwicklung und gegenwärtigen Situation des Sozialraums stecken. Zielgruppen Erwachsene, aber teilweise auch ältere Kinder und Jugendliche (allerdings nur dann, wenn sie die Funktionen von Sozialraum-Schlüsselpersonen oder Fachleuten erfüllen, also über vielfältiges, herausgehobenes Sozialraum-Expertenwissen verfügen.) Zeitaufwand ca. 30 – 120 Minuten Äußere Voraussetzungen gemütliche, vertrauenerweckende und beruhigend wirkende Atmosphäre Material / Hilfsmittel evtl. Tonbandgerät oder Diktiergerät, Kugelschreiber, Klemmbrett plus DIN-A4-Zettel, vorbereiteter Interviewleitfaden, kleine Geschenke für die Zielgruppe Vorteile Informationen aus der Sicht von selber im Sozialraum lebenden Personen, komprimierte Informationsaufnahme aufgrund des Expertenstatus der Befragten (verdichtete Sozial-raumkenntnisse erfassen), Verstehen der inneren Struktur des Sozialraums, erste Kon-taktaufnahme mit Einwohnern Nachteile Es gibt Raum für Abschweifungen, hoher Auswertungsaufwand bei reinen Tonbandmit-schnitten und einer ggf. großen Anzahl von Interviews.

15 Quellen: Stange 2004; Deinet 1999, S. 78

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Durchführung Leitfadeninterviews: Da Schlüsselpersonen in der Regel über eine Fülle von Informa-tionen verfügen, welche sie oft in Form unstrukturierter Erzählungen vermitteln, besteht die Gefahr, dass Gespräche mit ihnen unsystematisch verlaufen und wichtige Informationen nicht erfasst werden. Um dies zu verhindern, ist das Erstellen eines Interviewleitfadens zur Strukturierung des Gespräches (Interviews) sinnvoll. Beispiel für eine einfache Strukturierung eines Gesprächs / Interviews: Geschichtliche Betrachtung (z. B. „Wie war es früher?“), Infrastrukturbereich (z. B. „Wie ist es jetzt bezogen auf Verkehr, Kultur, Freizeit, Wohnen, Einkaufen?“), orts-relevante Schwerpunktthemen (z. B. Kinder, Jugendliche, alte Leute, Migranten, Einkaufsmöglich-keiten?), Zukunftsvisionen (Wie wird es hier in einigen Jahren wohl aussehen?), Wünsche Am Anfang des Interviews ist darauf zu achten, dass der Interviewte ein wenig Zeit braucht, um sich an die „Interviewsituation“ zu gewöhnen. Darum ist es empfehlens-wert, am Anfang weniger wichtige Fragen zu stellen, um dem Interviewten den Einstieg zu erleichtern. Die wichtigen Fragen können dann im weiteren Verlauf des Interviews gestellt werden. Bei besonders auskunftsfreudigen Interviewten ist es günstig, diesen vorab (verbal) eine kurze Übersicht zu geben über die Themen und Kategorien, die im Interview auf jeden Fall angesprochen werden. Der Befragte weiß dann, dass bestimmte Themen, die auch ihm „unter den Nägeln brennen“, auf jeden Fall noch drankommen und braucht das Gespräch nicht von sich aus darauf zu bringen. Diese Maßnahme kann zu einem übersichtlichen Interview beitragen. Der Interviewer muss sich auf sein Gegenüber einlassen und den Redefluss nur wenn nötig unterbrechen (ggf. je nach Stimmungslage nachfragen oder neue Fragen stellen). Die Antworten werden mitgeschrieben (A4-Bögen oder Metaplan-Karten), auch per Tonband oder Diktiergerät aufgezeichnet und anschließend ggf. vollständig transkribiert – oder selektiv nach bestimmten Kategorien abgehört und paraphrasiert (Kurzaussagen) und dabei schriftlich fixiert (z. B. auf Metaplan-Karten). Ein Sonderfall der Methode sind Cliquenbefragungen am Gruppenort und im öffentli-chen Raum (Leitfadeninterview). 4.3.8 Gruppeninterview16 Kurzbeschreibung Das Gruppeninterview ist ein strukturiertes Gruppengespräch, bei dem die Leitfragen anhand eines Interviewleitfadens vorgegeben sind. Ähnlich wie beim Leitfadeninterview werden Schlüsselpersonen17 oder auch „normale“ Personen aus dem Sozialraum einge-laden und in Form eines Gruppengespräches über ihren persönlichen Erfahrungs- und Erlebensbereich im Stadtteil oder Dorf befragt.

16 Quellen: Stange 2004; Deinet 1999, S. 78 17

Schlüsselpersonen: siehe Leitfadeninterviews mit Schlüsselpersonen.

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Hierbei fragt der Interviewer – wie in einem Einzelinterview – relativ gezielt und lässt den Prozess nicht so offen wie z. B. bei echten Gruppendiskussionen (die mit mehr Jugendlichen als im Interview mit dem Ziel der Erfassung biografisch und lebenswelt-lich geprägter Einstellungen, Bewertungen etc. und weniger zur Faktenerfassung durch-geführt werden). Das Gruppeninterview ist sehr ökonomisch, weil in kurzer Zeit sehr viele Informationen (insb. über Sachverhalte, Fakten, Meinungen und Ereignisse) erhältlich sind, die außerdem auch genauer sind, da sie bereits durch die Gruppe abgestimmt sind. Trotz dieser korrektiven und optimierenden Funktion der Gruppe spielt der Gruppenprozess selber keine so große Rolle wie bei einer Gruppendiskussion, wo er für das Ergebnis mit entscheidend ist. Gruppeninterviews können viele Einzelinterviews ersetzen. Zielgruppen Ältere Kinder und Erwachsene, Jugendliche, geschlossene Gruppen (Cliquen), Fokus-Gruppen (nach bestimmten, alle relevanten Teilgruppen erfassenden Schlüsseln zusam-mengesetzte Gruppen in pädagogischen Einrichtungen (Jugendzentrum, Schule usw.) Gruppengröße 2 bis maximal5 Personen Zeitaufwand / Dauer 30 – 90 Minuten Kombinierbar mit folgenden Methoden Begehung Äußere Voraussetzungen gemütliche und beruhigend wirkende Atmosphäre Material / Hilfsmittel Tonbandgerät oder Diktiergerät, Kugelschreiber, Klemmbrett plus DIN-A4-Zettel, Metaplan-Karten, vorbereiteter Interviewleitfaden, kleine Geschenke für die Zielgruppen Vorteile gezieltes Erheben erwünschter Informationen möglich, ökonomisch, in kurzer Zeit sind viele Informationen zu erhalten, Gruppenprodukt, reduzierte Kartenmenge, höhere Qualität der Aussagen, Hemmschwelle der Befragten fällt eher (Verhalten in einer Gruppe „Gleichgesinnter“) Nachteil Bei einer zu großen Gruppe kommen nicht alle zu Wort, dominierende Leitfiguren können das Bild verzerren. Durchführung Am Anfang des Interviews ist darauf zu achten, dass die Interviewten ein wenig Zeit brauchen, um sich an die „Interviewsituation“ zu gewöhnen. Darum ist es empfehlens-

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wert, am Anfang weniger wichtige Fragen zu stellen („Anwärmer“), um den Inter-viewten den Einstieg zu erleichtern. Die signifikanteren Fragen können dann im weiteren Verlauf des Interviews gestellt werden. Der Interviewer muss sich auf die Interviewten einlassen und den Redefluss nur wenn nötig unterbrechen (ggf. je nach Stimmungslage nachfragen oder neue Fragen stellen). Die erhaltenen Antworten werden mitgeschrieben (z. B. auf A4-Blättern oder Metaplan-Karten), per Tonband oder Diktiergerät aufgezeichnet und anschließend ggf. vollständig transkribiert – oder selektiv nach bestimmten Kategorien abgehört, paraphrasiert und schriftlich fixiert (z. B. auf Metaplankarten). 4.3.9 Subjektive Landkarte18 Kurzbeschreibung Mithilfe selbstgemalter bzw. gezeichneter „subjektiver“ Karten werden die Lebensräume von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in einem Stadtteil oder Dorf sichtbar gemacht. Die individuellen Bedingungen des Wohnumfeldes, der Spielorte usw. werden bei dieser Methode in ihren lebensweltlichen Bedeutungen erkennbar. Weiterhin können vorhandene Barrieren, Angsträume und vieles mehr sichtbar werden, da die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, vielfältige Deutungen der sozialräumlichen Zusammenhänge darzustellen. Zielgruppen Diese Methode ist für Kinder, weniger für Jugendliche, aber durchaus für Erwachsene geeignet (z. B. retrospektiv: für Großeltern beim Vergleich von Spielräumen früher und heute). Sie muss auf den entsprechenden Entwicklungsstand abgestimmt werden. Jüngere Kinder malen oft typische Kinderzeichnungen oder Bilder. Ältere Kinder – insbesondere Mädchen – fertigen oft schon sehr detaillierte Zeichnungen ihrer Lebens-welt an. Die Methode sollte nur mit einer kleinen Gruppe (z. B. einer Jungschar-Gruppe) in einem geschützten Raum durchgeführt werden. Sie erfordert eine 1:1-Interview-Situation. Zeitaufwand ca. 2 Stunden, dabei ausreichend Zeit für eine spätere Besprechung der Bilder, evtl. Änderungen sind einzuplanen Äußere Voraussetzungen geschlossener Raum, genügend Platz, gute Licht- und Luftverhältnisse Material und Hilfsmittel große DIN-A2-Papierbögen, ggf. festeres Papier (Karton), ausreichend Filz- und Buntstifte, Pastell-Kreide Vorteile

18 Quellen: Deinet / Krisch 2002, S. 141 f.; Stange 2004

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Die Methode hat eine aktivierende, animierende und partizipative Wirkungsweise für Kinder und Erwachsene, ist niedrigschwellig, erleichtert den Kontakt zu den unbekannten Intervieweren. Die aktuelle Visualisierung der Bedeutung verschiedener Orte führt zu einer intensiven Kommunikation über den Stadtteil / das Dorf, die Verbindung von Zeichnen und Reden erleichtert Mitteilungen. Nachteil Die Abhängigkeit von visuellen Ausdrucksfähigkeiten der Ausführenden kann manch-mal die Aussagekraft einschränken. Durchführung Die Teilnehmer sollten zu Beginn besonders motiviert und animiert werden. Die Gruppe der einzeln und simultan befragten Kinder muss ohne große Ablenkung genügend Zeit für die Anfertigung der Bilder zur Verfügung haben. Die Interviewer müssen den Kindern (Erwachsenen) vermitteln, dass es nicht nur um eine grobe geografische Karte des jeweiligen Sozialraums geht, sondern primär um die persönlich und subjektiv gefärbte Darstellung der eigenen Lebenswelt. 1. Schritt: Einstieg, Zeichnung, Nachfragen Erklärung der Methode, Zeichnung des eigenen Wohnhauses, der Wohnung oder der Straße, Malen der unmittelbaren Wohnumgebung, die den Kindern (Erwachsenen) wichtig ist. Maßstäbe – also die tatsächlichen Entfernungen – spielen keine Rolle. Orte und Räume sollen in der subjektiven Bedeutung für jeden Einzelnen gemalt werden. Nach einer unbeeinflussten Zeichen- und Erzählphase können durch Nachfragen und aktives Zuhören ergänzende Informationen zutage gefördert werden (Interviewsituation) und zu interessanten subjektiven Landkarten führen. Wichtig ist die ganze Zeit über das Anfertigen schriftlicher Notizen (Protokoll) durch den jeweiligen Interviewer. 2. Schritt: Die Bilder werden in Kleingruppen präsentiert, aufgehängt, miteinander verglichen und durch Nachfragen konkretisiert. Jeder Teilnehmer stellt sein Bild und die Bedeutung desselben vor, wobei die anderen Fragen stellen dürfen. Weitere Details (Orte und Räume, auf die man im Gespräch gekommen ist) werden nachträglich eingetragen. Diese können mit anderen Farben gekennzeichnet werden. 3. Schritt: Ggf. Bewertung von gemalten Orten in den subjektiven Landkarten anhand von Klebe-punkten (besonders bedeutsame Orte). Der Einsatz unterschiedlicher Farben kann positive und negative Orte kennzeichnen. 4. Schritt: Auswertung und Interpretation der Karten durch das Forscherteam. Die während des Zeichnens und des Gesprächs angefertigten Notizen (auf DIN-A4-Bögen oder Metaplan-Karten), die ja Ergebnischarakter wie im klassischen Interview haben, werden syste-matisch ausgewertet (paraphrasiert auf Metaplankarten geschrieben und geordnet). Die Schritte 2 und 3 können auch übergangen werden. Dann ist der Ergebnischarakter entscheidend und nicht so sehr die Funktion als pädagogische Aktion.

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4.3.10 Weitere Methoden Nicht beschrieben wurden folgende Methoden, die in vielen Praxissituationen ebenfalls eine hervorragende Rolle spielen können: Bewegungsstadtplan: Der Sozialraum wird mit Farbe als Stadtteilkarte auf dem Schulhof visualisiert und die Jugendlichen werden dann in diesem begehbaren Modell befragt (Magistrat der Stadt Witzenhausen / Landesjugendamt Hessen 2000). Spielplatz-Test: Kinder prüfen anhand von Checklisten Spielplätze ihrer Umgebung. Stadtteilforscher-Aktionen mit Kindern: nicht als Zeige- und Begehungsform, sondern als systematische Untersuchung des Stadtteils durch Kinder Foto-Stadtplan: Wichtige Orte aus dem Sozialraum sind auf Fotos vergrößert auf Mode-rationstafeln visualisiert und bilden den Stadtteil nach. Interviews und Bepunktungs-Aktionen an der jeweiligen Station, Bewertung von Orten z. B. durch ein Polaritätsprofil usw. Weitere Methoden der Sozialraum- und Lebensweltanalyse, die in der jüngsten Zeit an der Universität Lüneburg völlig neu entwickelt, erfolgreich evaluiert und in die Praxis implementiert wurden: Bewegungsinterview: Großgruppenmethode, einem Spiel aus dem Kinder-TV („1, 2 oder 3“) nachgebildet. Nachdem eine Leitfrage gestellt wurde, hüpfen die Kinder auf verschiedenen Antwort-Feldern in der Turnhalle hin und her. Wenn sie sich für ein Antwortfeld entschieden haben, werden sie jeweils noch kurz zu ihrer Entscheidung befragt. Schneller Sozialraum-Check: ebenfalls eine Großgruppenmethode, bei der Interviewfragen auf Metaplanwänden visualisiert sind. Die Teilnehmenden beantworten die Fragen auf Karten (quasi im Selbstinterview bzw. Karteninterview). Sozialraumwerkstatt: nach dem Muster einer eintägigen Zukunftswerkstatt mit einer Fokusgruppe von jugendlichen und erwachsenen Experten. Alle Informationen werden in einer einzigen Veranstaltung erhoben. Objektive Landkarte (Punktmethode): Auf vergrößerten Stadtteilplänen werden Punkte geklebt als Antwort auf sozialräumliche Fragen (Treffpunkte, gefährliche Orte, Bewegungsdiagramme usw.). Aktivierender Poster-Fragebogen: auf Metaplan-Tafeln vergrößerte Fragebögen. Nach einer Bepunktung liegt das Ergebnis sofort vor. Diese fünf Methoden werden im nächsten Beitrag des vorliegenden Bandes (Baustein A. 12 „Innovativ und effektiv: Neue qualitative Methoden der Sozialraum- und Lebensweltanalyse“) genauer beschrieben. 4.3.11 Zur strategischen Einbindung der qualitativen, insb. der ethnografischen

Methoden Die beschriebenen qualitativen Methoden werden je nach Zielsetzung und Rahmen-bedingungen ganz unterschiedlich eingesetzt. Auf die strategische Einbindung solcher Methoden in eine umfassende Sozialraum- und Lebensweltanalyse kann hier nicht weiter

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eingegangen werden. Erste Hinweise sind im ersten Grundlagenartikel in diesem Band (dort Abschnitt 3.4) enthalten. Skizziert seien an dieser Stelle lediglich zwei Beispiele: Beispiel 1 Man kann z. B. die Methoden der Sozialraum- und Lebensweltanalyse – insbesondere die qualitativen – besonders gut im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen zur Kon-zeptionsentwicklung erproben: Im Rahmen einer größeren Sozialraum- und Lebensweltanalyse für eine Konzeptionsent-wicklung der Einrichtung stellt das Team eines Jugendhauses einen Befragungsplan mit einer Auswahl der Methoden und Zielgruppen (erwachsene Schlüsselpersonen und Jugendliche in und außerhalb der Einrichtung) zusammen. Die Befragungen werden im Rahmen mehrerer Fortbildungsveranstaltungen (Inhouse) durchgeführt und ausgewertet: z. B. vier Begehungen mit Jugendlichen und Erwach-senen, Nadelmethode im Jugendzentrum (Besucher- und Nutzeranalyse), Fremdbild-Erkundung durch Straßeninterviews von Jugendlichen mit Jugendlichen, Cliquenbe-fragungen am Gruppenort (Leitfadeninterview), Objektive Landkarte / Punktmethode im Jugendzentrum und auf dem Marktplatz auf Dialogwänden, Gruppeninterviews von Jugendlichen im Jugendzentrum und in Schulen. Die Auswertung (siehe Abschnitt 5) erfolgt durch Transkription, Paraphrasierung usw. – ggf. ökonomisch per Metaplan. Die Ergebnisse werden mit denen der Fragebogenaktion verbunden und interpretiert, bewertet und mit Schlussfolgerungen (Handlungsemp-fehlungen) für die Konzeptionsentwicklung versehen. Sie werden dann in einer längeren Dokumentation fixiert, mit einer Zusammenfassung versehen und gedruckt. Eine kom-primierte Powerpoint-Präsentation mit einem Extrakt der wichtigsten Ergebnisse wird hergestellt. Beides wird öffentlich präsentiert. Beispiel 2: Man kann die beschriebenen qualitativen Methoden auch einsetzen im Rahmen des PRA-Ansatzes (Participatory Rapid Appraisal – Schnelle Partizipatorische Datener-hebung), einer Methode aus der Entwicklungshilfe, die an der Universität Lüneburg erfolgreich für Länder der Ersten Welt adaptiert wurde (siehe dazu Stange 2008). Dabei untersucht z. B. ein studentisches Forscherteam in einem einwöchigen intensiven Feld-aufenthalt einen Sozialraum mit dem gesamten Arsenal an ethnografischen Methoden, wertet die Daten gleich vor Ort gemeinsam aus und präsentiert die Ergebnisse – ein-schließlich erster Empfehlungen – den Einwohnern und Einwohnerinnen in einer öffentlichen Veranstaltung am Ende der Woche (auf Metaplan-Postern und als Power-point-Präsentation, ggf. auch schon mit der fertigen schriftlichen Dokumentation). Für die Untersuchung als Feldaufenthalt z. B. in einem fremden Stadtteil oder Dorf wird ein größeres Team von z. B. 10 – 20 Personen (Fortbildungskurs, Studenten o. Ä.) benötigt, das ca. eine Woche in diesem Stadtteil oder Ort lebt. 5. Die Auswertung von qualitativ gewonnenem Wissen Qualitative Daten lassen sich auswerten, indem komplette Abschriften der Interviews angefertigt werden. Anschließend werden diese Abschriften mit einem qualitativen

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Auswertungsprogramm (z. B. MaxQDA) Satz für Satz kodiert und auf dem Hintergrund eines dabei entstehenden Code-Baumes strukturiert. Die Ergebnisse dieser üblichen Art von Transkription, Paraphrasierung, Kategorien-bildung usw. werden – wie im obigen ersten Beispiel beschrieben – interpretiert, be-wertet und mit Schlussfolgerungen (Handlungsempfehlungen) versehen. Die aufwändige klassische Methode der Auswertung mit kompletten Abschriften ist im Rahmen eines Feldaufenthaltes nach der erwähnten Methode PRA (Participatory Rapid Appraisal – Schnelle partizipatorische Datenerhebung, unserem zweiten Beispiel) weniger praktikabel. Gut geeignet, erprobt, schnell und unaufwändig ist aber die folgen-de Methode, eine innovative Metaplan-Methode (Visualisierung): Beim Auswertungs-verfahren wird auf die Transkription verzichtet. Die Tonbänder bzw. Mitschriften werden selektiv ausgewertet, indem ohne Umwege die wesentlichen Aussagen gleich paraphrasiert auf Metaplan-Karten geschrieben und zügig nach den Moderationsvor-schriften geordnet sowie geclustert werden (am besten jeweils zu zweit). Die Teams werten ihre Ergebnisse der verschiedenen Methoden parallel aus, sodass man schnell ein Gesamtergebnis hat. Dabei gilt dieses Verfahren nicht nur für Interviews, sondern sinngemäß auch für alle anderen unter 4. genannten Methoden und wird häufig auch im Rahmen von Konzepten wie im ersten Beispiel angewendet. Praxistipps zur Auswertung Zur Auswertungsvariante „Übertragung auf Metaplan-Karten“19: (nachträgliche schnelle Paraphrasierung – ohne vollständige Abschriften) plus Strukturierung / Clusterung 1. Für jeden Methodenkontakt zunächst separat auswerten:

• Material sichten (abhören, ansehen u. Ä.) • Dabei besonders auffällige Stellen merken und kennzeichnen. • Die Textmenge reduzieren! In eigenen Worten den Kern verkürzt

zusammenfassen („paraphrasieren“). Statt ganzer Sätze aus den Notizen und aus der Erinnerung heraus Kurzaussagen (aber nicht nur ein einzelnes Stichwort) auf Metaplan-Karten nach den bekannten Metaplanregeln formulieren. Diese Kurzaussagen müssen aber für sich allein verständlich sein. Also z. B. auf die Frage „Wie ist das soziale Klima in Amelinghausen?“ nicht einfach auf die Karte schreiben „gut“, sondern: „Soziales Klima in Amelinghausen gut“. Denn die ursprüngliche Frage ist ja beim späteren Zusammenstecken mit anderen Karten nicht mehr vorhanden und der Sinn bei der zu knappen Formulierung für Dritte nicht mehr erkennbar.

Unter folgenden Gesichtspunkten auswerten, z. B.:

• Was ist den Befragten wichtig bzw. besonders wichtig (zentrale Aussagen)? • markante Auffälligkeiten

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Die Variante EDV-gestützte Verfahren, z. B. über das Programm MaxQDA, wird – obwohl durchaus hocheffektiv – hier ausgespart, weil es für schnelle sozialarbeiterische Aktionen im Feld, die sofort ein präsentables Ergebnis sämtlicher Arbeitsgruppen erzeugen müssen, nicht so praktikabel und bei aller grundsätzlichen Effizienz und Genauigkeit doch nicht so schnell und vor Allem nicht so motivierend ist.

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• Parallelitäten • Häufigkeiten, Wiederholungen • Einzelaussagen in ihrer Bedeutung zur Gesamtaussage bewerten • Dabei an die Relevanz für die anliegenden Themen und die vorab festgelegte

Fragerichtung (Hypothesen) denken! Also nur wesentliche Erkenntnisse weiterverarbeiten!

Offenes Ordnungs- und Strukturierungsverfahren:

• Die Karten auf Metaplan-Tafeln schrittweise ordnen („clustern“): Karten anstecken nach der Maßgabe „Was gehört inhaltlich zusammen?“ Nach und nach entstehen Schwerpunkte (Kartenhäufchen) und eine Struktur, die vorab noch nicht unbedingt deutlich war. Also keine Ordnungskategorien vorab festlegen. Die entstehen im Prozess von allein (in der Metaplansprache heißt dies ja „Induktives Systematisieren“).

• Drst zum Schluss diese „Cluster“ mit einem dicken Stift umrahmen und mit zusammenfassenden Oberbegriffen (Kategorien) versehen (auf mittleren weißen Kreisen). Bei großen Aussagenmengen können mehrere solcher Cluster auch zu „Hauptclustern“ verbunden werden, sog. Themen. Genügend Platz einplanen auf jeder Tafel. Je nach Aussagenmenge genügend Tafeln bereithalten.

• Zusammenfassende Einschätzung / Bewertung, z. B. in einer markanten zusammenfassenden Aussage (ggf. auch als These)

2. Bei Unklarheiten ggf. noch einmal die Bänder abhören und Karten ergänzen, ersetzen, abändern (also durch Bänder gestützte Verarbeitung). 3. Bei Fragebögen, Karten / Plänen u. Ä. ggf. zusammenfassen (z. B. Auszählen von Ergebnissen, Übertragen in eine gemeinsame Karte usw.) und zusätzlich Kurzaussagen auf Metaplan-Karten zu den Ergebnissen. 4.Zusammenführen der verschiedenen Einzelauswertungen paralleler Methoden-kontakte (z. B. von mehreren Interviews mit derselben Zielgruppe) sinngemäß, wie unter Punkt 1 beschrieben. Genau dies wäre durch reine schriftliche Ausformulierung mit vollständigen Sätzen (außer durch ein EDV-gestütztes Verfahren) ohne das Metaplan-Verfahren nur sehr schwer möglich und aufwändig. Schon allein deshalb wird hier die letzte Variante empfohlen. Im Übrigen ist die Visualisierung durch gemeinsame Bearbeitung von Moderationstafeln eine große Erleichterung für Kommunikations-prozesse im Team und erhöht die Beurteiler-Übereinstimmung spektakulär. 5. Die Einzelauswertungen verschiedener Methodenkontakte (z. B. Interview und Begehung und Spielplatz-Test) mit derselben Zielgruppe sollten immer zunächst einmal getrennt dokumentiert werden. Sie können aber, wenn dies praktikabel ist – und wenn es um dieselben Inhalte ging – unter Umständen in größeren inhaltlichen Clustern zusammengefasst werden. Dazu werden die Cluster der einzelnen Methodenkontakte zusammengesteckt (neu geordnet) auf der Basis der Oberbegriffe. Eventuell sind nun neue Oberbegriffe zu bilden bzw. werden Cluster zu „Hauptclustern“ zusammengeführt, zu sogenannten „Themen“. Diese Zusammenstellung soll aber möglichst lange noch den Vergleich zwischen den verschiedenen Methodenzugängen zum selben Thema erlauben (Gegenübergestellung). Mit dem Mixen von Einzelkarten also zunächst einmal vor-

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sichtig und sparsam sein. Es sei denn, man hat von vornherein darauf geachtet, für die einzelnen Methodenzugänge unterschiedliche Kartenfarben zu verwenden. Erst jetzt werden die Karten endgültig geklebt. 6. Die Auswertungen verschiedener Zielgruppen (z. B. von Kindern und Erwachsenen) werden nicht gemischt zusammengeführt, sondern nur verglichen. 6. Möglichkeiten für ein vereinfachtes Vorgehen

• Die vielfältigen Methoden der Sozialraumanalyse werden über einen längeren Zeitraum verteilt und „häppchenweise“ während der regulären Arbeitszeit ab-gearbeitet.

• Es werden nur wenige Methoden in der jeweiligen Kategorie erprobt. • Es erfolgt eine Konzentration allein auf die Methode „Gruppeninterview“ oder

„Gruppendiskussion“ (mit Fokusgruppen) und nur wenige Einsätze. • Beim Auswertungsverfahren wird auf die Transkription verzichtet: Die Ton-

bänder bzw. Mitschriften werden (wie unter 5. beschrieben) selektiv ausge-wertet, indem ohne Umwege die wesentlichen Aussagen gleich endgültig paraphrasiert auf Metaplan-Karten geschrieben werden und zügig nach den Metaplan-Vorschriften geordnet und geclustert werden (am besten zu zweit). Das ist erfahrungsgemäß eine enorme Vereinfachung und Effizienzsteigerung.

• Es gibt keine große anspruchsvolle (Gesamt-) Dokumentation, ggf. aber durch-aus Präsentationen, wenn auch in kleinerem Rahmen. Die Dokumentation und Präsentation erfolgt direkt mit den Auswertungstafeln z. B. innerhalb der Sozialraum-Fortbildungsveranstaltung.

Weitere strategische Möglichkeiten:

• Die gesamte Aktion wird delegiert an eine externe Einrichtung (Planungsbüro, Hochschule).

• Die gesamte Aktion wird als Ferienpassaktion zusammen mit engagierten Jugendlichen als Forscher durchgeführt (einschließlich Interview-Training) im Rahmen der normalen Arbeitszeit.

• Es wird die Methode der „Sozialraumwerkstatt“ gewählt nach dem Muster einer eintägigen Zukunftswerkstatt mit jeweils einer parallelen Fokusgruppe von jugendlichen und erwachsenen Experten (alle Informationen in jeweils einer einzigen Veranstaltung erhoben).

• Es wird allein die Methode „Sozialraum-Check“ (Delphi-Methode auf Meta-plan-Tafeln) realisiert.

• Es werden Einzelprojekte und Einzelmethoden herausgelöst (wie Kinderstadt-plan, Sozialraum-Video, Nadelmethode) und als einzelnes partizipatives Projekt gestaltet, insb. für kleinere Verwendungszwecke (als Aktion im Rahmen des Standardangebotes oder der Ferienpassaktion, aber auch als Beitrag zur Pro-grammplanung).

• Es wird allein die Methode „Poster-Fragebogen“ realisiert (Fragebögen vergrößert auf Metaplan-Tafeln, Bepunktung, Ergebnis liegt sofort vor).

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7. Zusammenfassung Die drei großen Bausteine einer umfassenden Sozialraum- und Lebensweltanalyse sind: 1. Sozialstrukturanalyse – Erfassung aller relevanten sozialstatistischen Daten für den Sozialraum Das Vorliegen verlässlicher, aktueller Informationen (die geeignet sind, einen Sozialraum statistisch zu beschreiben und auf Problembereiche hinzuweisen) ist die Grundlage für effektives Handeln vor Ort. Der Begriff Sozialstrukturanalyse steht für das gezielte Ermitteln dieser Daten, bezogen auf den konkreten Stadtteil oder die Gemeinde. Sind die tatsächlichen Rahmenbedingungen erfasst, können Aussagen über die sozialräum-lichen Lebensverhältnisse abgeleitet und Vergleiche mit anderen Gemeinden / Stadtteilen angestellt werden, vor allem mit solchen gleicher Größe. Da es keine fachlich abgesicherten, absolut gültigen Vergleichsskalen gibt, muss man beim Vergleich auf die Mittelwerte des Kreises, des Landes oder des Bundes zurückgreifen, um z. B. Hinweise auf Benachteiligungen bestimmter sozialer Gruppen oder die Unterversorgung mit bestimmten Angeboten zu erhalten. Das Ergebnis der Sozialstrukturanalyse ist die Sozialraumbeschreibung. Eine Sozial-strukturanalyse sollte regelmäßig fortgeschrieben werden. Die wiederholte Erhebung zu einem späteren Zeitpunkt lässt auch Veränderungen und Entwicklungen erkennen. Gerade die sich wandelnden Lebensumstände von Kindern und deren Familien, auch soziale Abstiege, können mit diesem regelmäßig angewandten Instrument erfasst werden. Öffentliche und freie Träger erhalten wertvolle Fingerzeige, worauf sich ihre Aktivitäten und Ressourcen sinnvollerweise konzentrieren können. Als Quelle für sozial-relevante Daten kommen z. B. infrage: Jugendämter, Sozialämter, Gemeindeverwaltungen, Polizei, die Agentur für Arbeit sowie das Landesamt für Statistik. 2. Die quantitative Kinder- und Jugendbefragung – Fragebögen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Das wohl am häufigsten eingesetzte Instrument der Datenerhebung sind Fragebögen, weil mit ihnen gut auswertbares Zahlenmaterial ermittelt werden kann, das systema-tische Vergleiche zulässt. Ein Fragebogen kann als „stark strukturierte Befragung“ betrachtet werden. Die Entwicklung eines Fragebogens erfordert eine oft unterschätzte Vorbereitungszeit und setzt sorgfältige, systematische Planung voraus. Ist die Fragen-reihe erst einmal erstellt und stimmig, kann aber mit wenig Aufwand eine große Anzahl Auskunftswilliger erreicht werden. Für die Auswertung standardisierter Fragebögen empfiehlt es sich, auf ein geeignetes EDV-gestütztes Statistikprogramm zurückzu-greifen. Beim Erstellen eines Fragebogens ist vieles zu beachten, z. B.:

• die Anordnung der Fragen und Fragentypen • Aufbau und Länge abhängig von Gegenstand und Zielen • i. d. R. max. 45 Minuten, max. 55 Fragen • Verständlichkeit für die Befragten

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• Regel: „Das Besondere folgt dem Allgemeinen, das Komplizierte dem Einfachen.“

3. Die qualitativen Untersuchungsmethoden Sie dienen dem Versuch, subjektive Lebenswelten der Bewohner eines Sozialraums nachvollziehbar zu machen. Es geht also nicht um die Erfassung statistischen Daten-materials, sondern um die ganzheitliche Betrachtung der sozialen Felder und Lebenswelten und der in ihnen enthaltenen Beziehungen und Subjektivitäten. Zu beachten:

• arbeitsintensive Vor- und Nachbereitungen • Dauer und Ertrag der Durchführung sind schlechter einschätzbar als z. B. bei

Fragebögen. • Gefahr von „Missing data“: Checklisten benutzen, da sonst Gefahr des Aus-

lassens wichtiger Punkte besteht • Gefahr der Quasi-Quantifizierung durch nicht aussagefähige bzw. ungenaue

Komparative und Typisierungen • Untersuchungsbasis: je komplexer das Thema, desto größer die Anzahl der

Befragten. Problem: Unübersichtlichkeit, Fallzahlen nicht zu bewältigen (dann lieber Beschränkung auf Teil-Thema)

Die Ergebnisse einer qualitativen Bedürfnis- und Bedarfsermittlung sind besonders wertvoll als Grundlage für die Erstellung von Konzeptentwicklungen in der Jugendhilfe. Die qualitativen Methoden der Sozialraum- und Lebensweltanalyse werden oft in Zusammenhang mit den Ethnografischen Methoden der Kinder- und Jugendarbeit gebracht. Die Methodik der Ethnografie – etwa die Teilnehmende Beobachtung – ist angelehnt an das neugierige Erforschen fremder Zivilisationen. Um die oft ungewohnten und fremdartig erscheinenden Gewohnheiten jugendlicher Peer-Groups kennenzulernen und besser zu verstehen, ist dieser Ansatz für die Jugend-arbeit adaptiert worden. Ethnografische Methoden, die dabei zum Einsatz kommen, sind:

• Strukturierte Sozialraumbegehung • Teilnehmende Beobachtung • Befragung an Kommunikations- und Dialogwänden • Subjektive Landkarten • Nadeluntersuchung • Offene Befragungen • Fremdbild-Erkundung • Gruppeninterview • Cliquen-Kataster / Jugendkulturen-Kataster • Leitfadeninterviews mit Schlüsselpersonen

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