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frank-meyer
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Eine Zusammenstellung aller bisher veröffentlichten Artikel zum Thema Bremsen in der Quadwelt.
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Bremsen brauchen Pflege.Oder sie müssen erneuert
werden. Grundsätzlich solltenArbeiten an den Stoppern EuresQuads nur von technisch versier-ten Personen besser noch vongeschulten Mechanikern durch-geführt werden. Wir treffen beiQuads und ATVs auf zwei Artenvon Bremsen. Zum einen dieTrommelbremse. Den Klassikerfindet man heute nur noch beiATV oder im preiswerten Quad-segment. Zum Zweiten die
Scheibenbremse, welche heuteStand der Technik ist. Die Trom-melbremse bringt bei gleicherBetätigungskraft bei weitemnicht die Bremsleistung wie eineScheibenbremse. Durch ihreBauweise ist die Tommelbremsenicht in der Lage Wärme schnellwieder abzugeben. Dafür ist sie,wenn sie gekapselt ist, wesent-lich wartungsfreier und ver-schleißärmer. Kommen wir zuden Wartungsarbeiten. Als erstesdas Fahrzeug aufgebocken und
einen sicheren Stand herstellen.In den meisten Fällen müssendie Räder demontiert werden.Bis hierher gleichen sich die Ab-läufe. Da wir bei den meistenTrommelbremsen den Zustandder Beläge nicht von Außen se-hen können, ist eine ist eine De-montage der Trommel und ggf.ihrer Kapselung von Nöten. AlsoRadstern abbauen, Bremsge-stänge entspannen, Kapselungund Trommel abziehen. Nunseht ihr die Beläge. Die Ver-schleißgrenze noch nicht mitBremsenreiniger behandeln undwieder alles montieren. Sind dieBeläge verschlissen, Sicherun-gen entfernen, Federn ausbauenund Beläge ausbauen. Leicht-gängigkeit der beweglichen Tei-
TECHNIK | BREMSEN
le kontrollieren und ggf. gängigmachen. In umgekehrter Rei-henfolge erfolgt die Montage.Keine Fette und Öle in den Wir-kungsbereich der Trommel ein-bringen.
Scheibenbremse
Hier ist ein Verschleiß sehr gutvon außen zu erkennen. Sollteein Austausch der Beläge nötigsein gehen wir in folgender Rei-henfolge vor. Wir demontierenden Bremssattel und anschlie-ßend die Beläge. Vor der Monta-ge der neuen Beläge die Brems-zylinder auseinander drückenund die Leichtgängigkeit derKolben kontrollieren. Diese müs-sen sich durch Fingerkraft zu-
102 Quadwelt
Sind dieStoppernoch ok?
Um die Bremsbeläge der vorderen Scheibenbremse zu checken, müssen
in vielen Fällen die Räder abgenommen werden.
Kontrolle:
Beläge der Scheibenbremse.
Wichtig: Sicherer Stand bei der Demontage der Räder.
rück drücken lassen. Die neuenBeläge nun einbauen, den Sattelund die Scheibe einmal mitBremsenreinger reinigen unddas ganze wieder zusammenbauen. Wichtig, Bremsscheibewie auch die Bremstrommel
können verschlissen sein. Bei derMontage Sicherungsblechenicht vergessen. Auch Schrau-bensicherungslack kann nieschaden. Bei der Beschaffungder neuen Bremsbeläge kannman davon ausgehen das Origi-nal Ersatzteile zwar teurer sindals Aftermarket Produkte dochdie Bremsleistung ist besser undder Ver schleiß ist geringer. ZurKontrolle der Bremsanlage ge-hören auch die Leitungen wel-che nicht porös sein sollten. DieBremsflüssigkeit sollte nur voneiner Fachwerkstatt erneuertwerden. Sollte hier ein Aus-tausch nötig sein empfiehlt sichder Einbau von Stahlflexbrems-leitungen, welche zur Verbesse-rung der Bremsleistung beitra-gen.
Wichtig: Nach Arbeiten ander Bremsanlage, vor Antritt derFahrt die Bremse mehrfach betä-tigen. ■
TEXT und FOTOS: Oliver Kraus
103Quadwelt
BREMSEN | TECHNIK
Vorsichtiges entfernen der Trommelkapselung, unter dieser befindet
sich die eigentliche Bremstrommel.
Wartungsärmer: Das Innere der Trommelbremse.
Grundsätzlich finden wir an unserenVierrädern zwei unterschiedliche Brems-systeme. Scheiben- oder Trommelbrem-sen. In der heutigen Zeit funktionierenim Prinzip beide Systeme gut. DieScheibenbremse ist etwas ver-schleißanfälliger, vor allem imGeländebetrieb. Eine gut ge-kapselte Trommel hat diesesProblem nicht, ist aber dafürschwer. Wir beschäftigen unsin dieser Ausgabe mit derScheibenbremse. Diese hateine mit dem Rad umlaufendeBremsscheibe, an die von beiden Sei-ten die Bremsbeläge gepresst werden.Diese sind im so genannten Bremssattel,auch Bremszange genannt, angebracht.Dieser umspannt die Scheibe. Selbigekann am Felgenstern verankert sein, wiebei unseren Vorderbremsen zu sehen.
| TECHNIK | BREMSEN
Wir benutzen sie täglich undsie retten uns oft genug vorUnfällen: Die Bremsen unse-rer Quads oder ATVs. Wirerklären Euch die Scheiben-bremse.
TEXT: Norbert Schatten, Ralf Wilke
FOTOS: Archiv, Hersteller, Continental
Stop!Scheibenbremsenan Quads und ATVs
Hinten werkeln im Quad die Scheibenauf der Antriebsachse. Selten sind siequer hinter dem Getriebe angebracht.Manchmal wirkt die Parkbremse perSeilzug. Dann wird einer der Beläge me-chanisch an die Scheibe gepresst, umdas Quad vor dem Wegrollen zu sichern.
100100100 Quadwelt
Bremsflüssigkeit und ihre LeitungenAls Hydraulikflüssigkeit dient eine spe-zielle, hochsiedende Bremsflüssigkeit,meistens Glykol. Diese lässt sich nichtkomprimieren oder verdichten. Ge-presst wird die Flüssigkeit durch speziel-le Leitungen. Üblicherweise bestehendiese Schläuche aus verschiedenenGummimischungen. In der Serie findenwir meistens diese vor. Ihr Vorteil ist,dass man wenig Handkraft zum Brem-sen aufbringen muss. Bei extremenBremsmanövern dehnt sich die Gummi-leitung minimal aus und der Druck-
p u n k tder Bremse wird
leicht schwammiger. BeiStahlflexleitungen passiert das nicht.Stahlflexleitungen bestehen aus einemTeflon-Schlauch, der in einer Edelstahl-gewebeummantelung verläuft. Stahl-flexleitungen werden üblicherweise inBremsanlagen von leistungsfähigenSport-Quads verbaut. Der Druckpunktist exakter definierbar, da das Edelstahl-gewebe eine Ausdehnung der Schläu-che verhindert. Gummischläuche solltenje nach Herstellerempfehlung alle vierJahre ausgetauscht werden. Dies ist beiStahlflexleitungen nicht nötig.
NewspunktFunktion der Scheibenbremse
Die Kraft, die der Fahrer per Fuß oder Hand aus-übt wird in den Bremszylinder weitergeleitet.Von hier wird Bremsflüssigkeit durch Leitungenzu den jeweiligen Bremsscheiben gepresst. Dasfunktioniert ähnlich wie bei einer Luftpumpe,die Flüssigkeit wird verschoben. Der Druck imSystem verschiebt den Kolben (7) und dieBremsflüssigkeit schiebt den Bremsbelag (10)an die Scheibe. Dadurch wird die Bewegungs-energie des Fahrzeuges in Reibungsenergieumgewandelt. Moderne Scheibenbremssyste-me weisen oft "Wave-Scheiben" auf. DiesesDesign dient der besseren Wärmeabfuhr undder Gewichtsersparnis.
1.2.3.4.5.6.7.8.9.
10.11.12.13.
StaubkappeEntlüftungBremsbelag-HalterGehäuseschraube zur VerdichtungGehäuseDichtungKolbenSchutzkappeAbschirmungBremsbelagSpreizfederDichtungGehäuse
Aufbau
Betrachten wir zuerst die unter-
schiedlichen Ausführungen von Brems -
anlagen und deren Vor- und Nachteile
im Alltag sowie bei der Nutzung. Im
Grunde kann man drei Systeme als
Grobunterteilung vor stellen. Unter-
schieden werden diese nach der Brem-
skreisaufteilung. Als Bremskreis beze-
ichnet man ein Teilsystem der
Bremsanlage. In einem Bremssystem
werden zumeist zwei Bremsgeräte
(Bremssättel oder Rad zylinder) durch
einen Bremskolben im Bremszylinder
betätigt.
Hier werden Vorder- und Hinterachse
einzeln betätigt. Die Handpumpe am
Lenker betätigt die Vorderradbremse,
das Fußpedal wie beim Motorrad die
Hinterradbremse. Hinten ist dann
zumeist aufgrund der starren Achse nur
ein Bremsgerät (Bremssattel oder
Brems trommel) verbaut. Der Vorteil
liegt in der getrennten Bedienbarkeit
100 www.Quadwelt.de
ScheibchenweiseDas Frühjahr hat begonnen und somit auch die Jahreszeit, inder die meisten unserer Fahrzeuge in Bewegung geraten.„Power is nothing without control“, also Kraft ist nichts ohneKontrolle und somit befassen wir uns natürlich auch mit derBremsanlage der Quads. Selbstverständlich geht’s auch hiernicht nur um bunte Bildchen, sondern auch um den praxisna-hen Umgang mit der Bremsanlage mit Blick auf Wartung undReparatur.
Text und Fotos: Christoph Pandikow
TECHNIKBREMSANLAGEN
Das klassische Quad-System, die Schwarz/
Weiß Teilung.
im Sportbereich. Für die Fahrsicherheit
auf der Straße ist das allerdings Technik
von Gestern.
Hier geht’s um die konventionelle und
eigentlich im PKW-Bereich übliche
Bremskreisaufteilung. Man spricht von
der Zentralbremsanlage. Zusammen -
geschaltet sind hier Bremsgeräte, die
sich diagonal gegenüber liegen.
Beispielsweise der Bremssattel vorne
rechts und der Bremssattel hinten links.
Realisiert wird dieses System aber
eigentlich nur bei Fahrzeugen mit Dif-
ferenzial. Sportfahrer beschweren sich
über die fehlende Möglichkeit der
achsweisen Dosierung. Auf der Straße
hat das System auch bei Ausfall eines
Kreises noch genug Potenzial, die Fuhre
sicher zum Stehen zu bringen
Auch hier handelt es sich um eine Zen-
tralbremsanlage. In der Regel werden
mit der Fußbremse beide Kreise ange -
steuert. Die Handbremse greift aber di-
rekt auf die Bremsgeräte der Vorder-
achse zu. Realisiert wird diese Trennung
durch einen sogenannten Kreistrenner.
Er besteht im Wesentlichen aus einem
Arbeitskolben, der die Betätigung pa -
rallel zur Handpumpe für die Vorder-
achse mit übernimmt.
Wartung
Bremsflüssigkeit ist hydroskopisch. Das
bedeutet, sie zieht Wasser aus der Luft-
feuchtigkeit und verdünnt sich so
zunehmend. Neben der Korrosionsge-
fahr für die Bauteile in den Brems-
geräten sinkt auch der Siedepunkt
deutlich. Wer schnell auf der Straße un-
terwegs ist, sollte bedenken, dass beim
Abbremsen schnell einige 100°C an der
Bremsscheibe auftreten können. Diese
Temperatur wird über die Bremsbeläge
(Je dünner desto besser) und die Brems -
kolben auch an die Bremsflüssigkeit
übertragen. Wasser kocht bereits bei
100°C wie jeder ja weiß und somit
bilden sich schnell Dampfblasen. Im
Gegensatz zu Flüssigkeiten ist Gas kom-
primierbar, was für den Bremsdruck
einen undefinierten Druckpunkt und
für den Fahrer deutlich schlechtere
Bremsleistung bedeutet. Deshalb sollte
spätestens alle zwei Jahre die Brems-
flüssigkeit durch neue ersetzt werden.
Wir gehen davon aus, dass Ihr kein pro-
fessionelles Entlüftungsgerät besitzt
und zeigen Euch den Wechsel in guter
alter Handarbeit mit „Schlauch und
Flasche“
Sorge dafür, dass der Bremsbehälter
möglichst gerade steht und sich somit
die Bremsflüssigkeit leicht auffüllen
lässt. Entleere den Bremsbehälter voll-
ständig, indem Du ihn zuerst mit einer
Spritze absaugst und dann mit einem
fusselfreien Tuch austupfst. Mögliche
Abriebreste können mit Bremsen-
reiniger ausgespült werden.
Fülle nun den Bremsbehälter zu 2/3 mit
neuer Bremsflüssigkeit auf.
Öffne den Entlüftungsnippel des
Bremsgerätes, welches am weitesten
vom Behälter entfernt ist. In der Regel
101www.Quadwelt.de
TECHNIKBREMSANLAGEN
Die X-Kreisteilung.
Die T-Lösung.
Deckel an der Handpumpe entfernen.
Deckel entfernen am Vorratsbehälter der Fuß-
bremsanlage.
Absaugen mit der Medizinspritze.
Austupfen mit einem Lappen, Reinigen mit
Bremsenreiniger.
ist es beim Quad die linke Bremszange.
Stecke einen Kunststoffschlauch auf
den Nippel auf, der am anderen Ende in
einer Flasche steckt.
Immer deutlich kennzeichnen!
Schließlich muss Sie ja entsorgt werden
und darf nicht getrunken werden!
Betätige nun gaaaanz langsam und vor-
sichtig den Bremshebel.
Die Springbrunnenfontäne tritt aus der
Ausgleichsbohrung aus und kann dann
oft hässliche Flecken auf Lack und
Kunst stoff hinterlassen. Also sofort
wegwischen und später mit viel Wasser
nachspülen!
Wenn Du den Bremshebel ganz
durchgezogen hast, schließe den
Entlüftungsnippel und lass dann erst
den Bremshebel wieder los.
Wiederhole den Vorgang solange, bis
etwa ¼ Liter Bremsflüssigkeit durchge-
spült wurde.
Extrem wichtig natürlich: achte darauf,
dass Du den Vorratsbehälter nie leer-
saugst. Dann beginnt nämlich die
Entlüftungsarbeit, die durchaus etwas
aufwendiger ausfallen kann, wie wir
Euch auf unserer Homepage im Tech-
nikbereich zeigen.
Natürlich lassen sich die Bremsgeräte
alle auch zerlegen und gelegentlich
auch instand setzen. Die Reparatur- und
Montagetipps werden wir auch Online
zur Verfügung stellen. ■
TECHNIKBREMSANLAGEN
102 www.Quadwelt.de
Auffangflasche für alte Bremsflüssigkeit!
Gar nicht so schlimm: Die Anzahl der Bauteile
und die Arbeit mit ihnen erfordert zwar etwas
Geschick, ist aber machbar Herr Nachbar.
1 Bremszylindergehäuse,
2 Deckel,
3 Membrane,
4 Ausgleichsbohrung,
5 Füllbohrung,
6 Leitungsanschluss,
7 Entlüftungsnippel,
8 Sekundärmanschette,
9 Bremskolben,
10 Primärmanschette,
11 Bremssattelgehäuse,
12 Rechteckring,
13 Bremskolben,
14 Staubmanschette
Vorsicht spritzig!
Die Sache hat nur einen Haken. Das
Streusalz auf der Straße ist alles an-
dere als förderlich für die einwandfreie
Funktion aller wichtigen Teile am
Fahrzeug. Besonders die Bremsanlage
ist dem aggressiven Stoff ständig ausge-
setzt. Die Bremssättel am Quad werden
ständig vom aufgewirbelten Salzwasser
drangsaliert, Schmutzpartikel legen sich
wie ein dichter Schleier darüber und
beeinträchtigen unter Umständen die
Funktionsfähigkeit. Salz und Schmutz
können sogar ins Innere des Bremssat-
tels gelangen und dort Dichtungen und
bewegliche Teile zerstören. Wer hier
nicht ständig mit entsprechender Reini-
gung hinterher ist, der kann schnell mal
eine böse Überraschung erleben. Ein
festgehender Zylinder im Bremssattel
ist unter Umständen lebensgefährlich.
Pflege und regelmäßige Wartung ist al-
so angesagt. Falls es doch einmal zu
einem Schaden am Bremssattel kom-
men sollte, zeigen wir Euch im Folgen-
den was zu tun ist, um die einwandfreie
Funktion wieder herzustellen. Aber
Achtung! Auch wenn die Reparatur
dieses Bauteils der Bremsanlage nur
mittelmäßige Schrauberfähigkeiten er-
fordert, sollte stets mit allergrößter
Sorgfalt vorgegangen werden. Natür-
lich muss bedacht werden, dass man mit
umweltgefährdenden Stoffen wie
Bremsflüssigkeit und Schmierfetten
vorschriftsmäßig umgehen muss. Wer
sich nicht ganz sicher ist, die Demon-
tage eines Bremssattels zweifelsfrei
durchzu führen, sollte diese Arbeiten
besser einer Fachwerkstatt überlassen.
108 www.Quadwelt.de
TECHNIKBREMSEN-WARTUNG
Dieser Winter hat es anscheinend wieder in sich. Der ersteSchnee schon im November und die Aussichten auf mehr lässtmanchen erschauern. Für viele Quad und ATV Fahrer hat derWinter aber auch seine reizvollen Seiten. Driften im Schnee,oder eine Ausfahrt bei strahlender Wintersonne.
Text: Christoph Pandikow, Frank Meyer Fotos: Christoph Pandikow, Anton Cobas, KTMWerkzeug: Das gezeigte braucht Ihr.
KeinHalten Mehr!
Vor der De-
m o n t a g e
sollte man
sich das
b e n ö t i g t e
W e r k z e u g
zurechtlegen.
Natürlich muss
vorher auch ein
neuer Dichtungssatz
besorgt werden.
In der Regel ist der Bremssattel
direkt mit dem Achsgehäuse oder der
Radaufnahme verschraubt. Entweder
über zwei Imbus- oder Sechs -
kantschrauben wird der Bremssattel
gelöst.
Die Bremsbeläge lassen sich nun nach
unten herausziehen. Eventuell können
die aber auch festgerostet sein, dann
hilft Rostlöser, wobei die Beläge nicht
direkt mit dem Schmierstoff in
Verbindung kommen sollten. Höher -
wertige Bremssättel oder Mehrkolben-
sattel verfügen oft auch über eine
Sicherungsklammer, die natürlich vor -
her entfernt werden muss.
Um den Bewegungsspielraum bei den
weiteren Arbeiten am Bremssattel zu
vergrößern, lösen wir an unserem
Quad-Modell zusätzlich die Halterung
des Seilzugs für die Feststellbremse. Der
Seilzug ist nicht an jedem Bremssattel
verbaut.
Bevor wir an die Demontage des
Bremssattels gehen, lösen wir die
Entlüftungsschraube, um den Druck im
Inneren des Sattels abzubauen. Meist
reicht eine Viertel Umdrehung. Trotz-
dem Vorsicht, auslaufende Bremsflüs-
sigkeit ist unbedingt aufzufangen und
sollte auch nicht mit lackierten Teilen in
Verbindung kommen.
Mit einer Zange kann nun der Kolben
aus der Buchse gezogen werden. Dabei
sollte man die Zangenbacken mit etwas
Stoff umkleiden, damit man keine
Schleif- oder Kratzspuren erzeugt, oder
109www.Quadwelt.de
TECHNIK BREMSEN-WARTUNG
den Kolben noch übler beschädigt. Im-
mer darauf achten, dass der Kolben
nicht verkantet.
Im Idealfall sollte man natürlich einen
kleinen Abzieher verwenden, den hat
aber sicher nicht jeder im Werkzeugkas-
ten. Sobald der Kolben herausgezogen
ist, muss die Entlüftungsschraube
wieder geschlossen werden. Das verhin-
dert weiteres Austreten von Bremsflüs-
sigkeit. Wir empfehlen für die weitere
Arbeit auch die Verwendung von Latex-
handschuhen, da der Hautkontakt mit
Bremsflüssigkeit schädlich sein kann.
Zugegeben, den Kolben aus dem
Bremssattel zu lösen, ist nicht immer
ganz so leicht wie hier dargestellt. Al-
terungsbedingt oder durch manuelle
Beschädigung von den Dichtungen undBremssattel lösen.
Bremsbeläge entfernen.
Seilzughalter entfernen.
Entlüftungsschraube lösen.
Kolben herausziehen.
Kolben entnehmen.
eindringendem Schmutz kann es
vorkommen, das der Kolben wie
angeschweißt im Sattel verharrt. In dem
Fall ist die Demontage ein klein wenig
langwieriger, aber trotzdem machbar.
Dazu ein paar Tipps aus der Praxis. In der
Regel muss man dazu den kompletten
Bremssattel vom Bremskreis lösen, das
heißt, auch die Bremsleitung muss ab.
Das bedingt natürlich eine komplette
Neubefüllung der Bremsanlage mit
Bremsflüssigkeit und die Entlüftung der-
selben. Zunächst kann man versuchen,
den Kolben mittels Druckluft über den
Bremsleitungsanschluss herauszudrück-
en. Das sollte man mit entsprechender
Vorsicht machen, da der Kolben auch
plötzlich und mit Druck aus dem
Gehäuse geschleudert werden kann.
Sollten alle Maßnahmen nicht fruchten,
kann man noch versuchen, den Kolben
mit Hilfe von Fett aus dem Gehäuse zu
pressen. Mit etwas Geschick lässt sich an
einen gängigen Bremssattel eine Fett-
presse über den Bremsschlauchanschluss
anschließen. Zunächst öffnet man die
Entlüftungsschraube und füllt mit der
Fettpresse den Bremssattel, bis das Fett
an der Entlüftungsschraube austritt.
Dann wird die Entlüftung wieder ver-
schlossen. Jetzt kann man mit gezieltem
und langsamem Druck mit der Fett-
presse den Kolben herausdrücken. In
den meisten Fällen ist diese Methode er-
folgreich. Nachteil dabei ist der erhöhte
Aufwand, weil anschließend der
Bremssattel in seine Einzelteile zur kom-
pletten Reinigung zerlegt werden muss.
Das Fett muss restlos aus dem Sattel ent-
fernt werden.
Für den Fall, dass der Kolben ohne
großen Widerstand aus dem Gehäuse
entnommen werden kann, geht es wei -
ter mit der eigentlichen Reparatur. Der
im Gehäuse befindliche Dichtungssatz
(besteht meist aus zwei Dichtringen)
wird mit einem Schraubenzieher vor-
sichtig aus den Nuten gehebelt. Bevor
man die neuen Dichtungen einsetzt,
muss das Gehäuse penibel gereinigt
werden. Eventuell festsitzende Ablage -
rungen lassen sich mit einem Topf-
schwamm abschleifen. Druckluft ist
natürlich auch hilfreich, oder man ver-
wendet Bremsenreiniger für den letz -
ten Schliff. Eventuell kann man auch die
alten Dichtungen nach entsprechender
Reinigung wieder einsetzen, aber wenn
man sich schon die Arbeit macht, sollte
man nicht am falschen Ende sparen.
Beim Einsetzen der Dichtungen und
später beim Einsetzen des Kolbens kann
man die Einbauteile mit Bremsflüs-
sigkeit benetzen, das erleichtert den
Einbau. Der Handel bietet aber auch
TECHNIKBREMSEN-WARTUNG
110 www.Quadwelt.de
eine spezielle Montagepaste für Brems-
geräte. Den Kolben bringt man natür-
lich auch vorher auf Hochglanz.
Bei leicht geöffneter Entlüftungs -
schraube lässt der Kolben sich nun leicht
ins Gehäuse drücken. Der Sattel kann
wieder an seinen angestammten Platz
montiert und die Bremsbeläge einge-
setzt werden. Die Reparatur oder
Wartung wäre damit abgeschlossen.
Fast zumindest. Denkt bitte unbedingt
daran, die Bremsanlage anschließend
zu entlüften. Hierzu verwendet man am
besten ein handelsübliches Entlüftungs-
gerät, das man schon relativ preiswert
bei den bekannten Motorradshops wie
Louis oder Polo bekommen kann. ■
Mit Druckluft nachhelfen.
Anschluss einer Fettpresse.
Problem mit Fett gelöst.
Dichtungen entfernen.
Dichtungen erneuern.
Beim Einbau schmieren.
Wichtig: Entlüften nicht vergessen!