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Maximilian-Kolbe- Schule Rheinbrohl Wollwerkstatt Bad Honnef Mini-Köche Arienheller Franz Liszt auf Nonnenwerth Hochland-Rinder Hargarten 200 Jahre Joseph von Keller Linz Natur und Landschaftsführerin Christiane Berger aus Bad Honnef Natur und Landschaftsführerin Christiane Berger aus Bad Honnef Auf geht’s, wandern! Auf geht’s, wandern!

Rheinländer 38 Oktober 2011

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Wandern im Siebengebirge

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Maximilian-Kolbe-Schule Rheinbrohl

WollwerkstattBad Honnef

Mini-KöcheArienheller

Franz Liszt aufNonnenwerth

Hochland-RinderHargarten

200 Jahre

Joseph von Keller

Linz

Natur undLandschaftsführerin

Christiane Berger aus Bad Honnef

Natur undLandschaftsführerin

Christiane Berger aus Bad Honnef

Auf geht’s, wandern!

Auf geht’s, wandern!

Samstag, 3.12.201120 UhrEinlass 18.30Uhr Forum Windhagenfreie Platzwahl VVK 29 Euro Abendkasse 35 Euro

D a s H e i m a t m a g a z i n

THE WORLD FAMOUSGLENN MILLER ORCHESTRA©

DIRECTED BY WIL SALDEN

präsentiert:

Evergreens in Swing

Wil Salden und sein Glenn-Miller-Orchestra nehmen ihr Publikum mit aufeine Reise in die Swing-Ära der 1930erbis 50er Jahre. Das Glenn-Miller-Orchestra will sein aktuelles Konzert -programm als Hommage an die Musik -legenden dieser Zeit verstanden wissenund spielt in der traditionellen großenBigband-Besetzung den authentischenSwing-Sound.

Ausreichende Parkplätze sind direktan der Halle (Nähe BAB 3, AbfahrtBad Honnef/Linz) vorhanden.Vorverkauf: BonnTicket, MediMaxAsbach und Unkel, Hotel-Restaurant 4Winden, Windhagen, TabakshopKlosek, Linz und imRHEINLÄNDER-Heimatladen,Pützgasse 2, Unkel oder telefonisch:02224-7796512 – auch Ticketversandper Post möglich.

Editorial

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deshalb nicht nur die hiervorrätigen Bücheranbieten, sondernauch alle anderenTitel – Lieferbarkeitvorausgesetzt – be -

stellen. Ohne weitere Zusatz -kosten.

Wenn Sie Buch l ieb -haber, Leseratte oder

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Wolfgang RulandHerausgeber

Auswahl weiterer regionalerLiteratur. Dazu finden Sie hieralle verfügbaren Wander füh -rer und Wander -karten für unsereRegion.

Daneben prä-s e n t i e r e n

wir eine kleine Auswahl vonausgesuchten Romanen undFachbüchern.

Verlag und Heimatladensind ordentliche Mit -

glieder der buchhändleri-schen Standes vereini gung,dem „Bör sen verein des deut-

schen Buch handels“,der im Okto -ber die all -

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eigene Bücher heraus wiezuletzt „Das Buch der UnkelerKünstler“, Leonhard Reinir -kens’ Erinerungen an StefanAndres oder die Romane desLinzer Schriftstellers ThomasGörden: „Die Krypta“ und „DerMönch und die Jüdin“, sondernpräsentiert in seinem Heimat -laden in Unkel auch eine große

Seite 4 Der Rheinländer · Oktober 2011

VG Linz

VG Unkel

Bad Honnef

Königswinter

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Asbach

Windhagen

Roßbach

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NeuwiedAndernach

Sinzig

Remagen

Bad Honnef

Unkel

Linz

Bad Hönningen

Leutesdorf

Rheinbrohl

Hammerstein

LeubsdorfDattenberg

St. KatharinenOckenfels

Kasbach-Ohlenberg

Erpel

VettelschoßBruchhausen

Rheinbreitbach

AegidienbergRhöndorf

Oberdollendorf

Eudenbach

Heisterbacherrott

OberpleisOelinghoven

A59 StieldorfVinxel

BerghausenThomasberg

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Bonn

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IttenbachKönigswinter

VG Bad Hönningen

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Niederbreitbach

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VG Waldbreitbach

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Niederdollendorf

inhaltlich!

D a s H e i m a t m a g a z i n

Gründungsjahr 2008

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Erscheinungsweise: monatlich

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Auflage: 15.000

VERLAG DER RHEINLÄNDER

Inh. Sandra PeukertPützgasse 2 · 53572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 [email protected]

Bankverbindung:Konto: 20006623, SSK Bad Honnef BLZ 38051290Steuernummer: 32/128/57128, Finanzamt Neuwied

Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)

Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Andreas Kossmann, Cäcilia Frings-Ruland,Bernhard Niemann, Gaia Born, Hans Ziegler

Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland(falls nicht anders angebeben)

Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18

Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats

Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

IMPRESSUM

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Bücher beim RHEINLÄNDER …… können Sie auch bestellen!

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Zwischen Abenteuer und Stille4 Fragen an Christiane BergerWanderung der Generationen

unterwegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Vom toten Förster bis zur lebendigenNachbarschaft

fit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Machen Sie eine gute Figur!

künstlerisch!! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Bedeutender Meister des Kupferstichs

literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Der Unkeler Frieden

erholsam! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Nicht einfach nur Wasser!

-

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 5

inhaltlich!

Fördern und fordernSeite 32

Die richtigeErnährungSeite 44

Highlander op de Hüh’

Seite 34

Der Magier aufNonnenwerth

Seite 56

besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Rheintal bei Erpel und Remagen

gebildet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Fördern und fordern

tierisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Highlander op de Hüh’

querbeet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Garten im Oktober

handwerklich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Tolle Wolle

genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Wild auf den Tisch

damals! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42Früher – heute

gebildet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Die richtige Ernährung

ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Veranstaltungen im Oktober

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Alles sehendes Auge

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54Fürs Wandern gut gerüstet

damals! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56Der Magier auf Nonnenwerth

Wegekreuze imSiebengebirge

Seite 18

-

ZwischenAbenteuerund Stille

Seite 8

Seite 6 Der Rheinländer · Oktober 2011

kurz & knapp!

Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:

Erben müssen Sozialleistungen zurückzahlenErben können unter Umständen verpflichtet werden,an den Verstorbenen gezahlte Sozialleistungen ausder Erbmasse auszugleichen. Dies hat dasSozialgericht Berlin mit Urteil vom 24. Mai 2011(Az.: S 149 As 21300/08) entschieden.Der Erblasser hatte vor seinem Tod Harz IV-Leistungen in Höhe von insgesamt fast 12.000 Euroerhalten. Sein Vermögen von rund 22.000 Euro wardabei als sogenanntes Schon vermögen nicht ange-rechnet worden. Nach Abzug unter anderem derKosten für die Beerdigung verblieb ein Wert desErbes von rund 20.000 Euro. Das Jobcenter fordertenunmehr von der Tochter die Rückzahlung der demVater bewilligten Sozialleistungen. Hiergegen klagtedie Frau. Sie war der Meinung, eine derartigeErbenhaftung verstoße gegen das grundrechtlichgarantierte Erbrecht. Die Klage hatte keinen Erfolg. Nach Auffassung derBerliner Sozialrechtler war die Klägerin verpflichtet,die ihrem Vater rechtmäßig gewährten Sozial -le istungen zurückzuerstat ten. Dabei se i d ieErsatzpflicht der Erben auf den Wert des Erbesbegrenzt. Anders als bei einem überschuldeten Erbemüsse man hier also nicht die Verbindlichkeitenübernehmen und womögl ich gezahl te Sozia l -leistungen über die Erbmasse hinaus aus dem eige-nen Vermögen bezahlen. Es gibt Ausnahmen von dieser Erbenhaftung, bei-spielsweise für Angehörige, die den Verstorbenengepflegt und mit ihm zusammen gewohnt haben.Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das Erbe denBetrag von 15.500 Euro nicht übersteigt. Auch gibt esbesondere Härtefä l le . Das sogenannte Schon -

vermögen für die Bezieher von Sozialleistungengelte allerdings nur für die Bezieher selbst, nichtjedoch für deren Erben. Die Erben seien verpflich-tet, mit dem geerbten Vermögen die gezahltenSozialleistungen zurückzuerstatten. Die Jobcenterhaben hierbei drei Jahre Zeit, um die Rückforderunggeltend zu machen. Im vorliegenden Fall lag für das Gericht keine die-ser Ausnahmen vor. Das Erbe überschreite hier denGrenzwert von 15.500 Euro, sodass es nicht daraufankomme, ob die Erbin den Vater gepflegt habe. DerKlägerin verbleibe auch ein Resterbe. Die zugrundeliegende Vorschrift sei auch verfassungsgemäß, essei eine legitime Erwägung des Gesetzgebers, dasssich das dem Hilfsbedürftigen belassene Schon - ver mögen nicht zugunsten des Erbes auswirken solle.

Es ist auch für jeden Erben ratsam, zunächst zu prü-fen, ob er das Erbe ausschlagen sollte. Dies ist dannzum Beispiel sinnvoll, wenn der Nachlass über-schuldet ist. Aber auch die Erben von Verstorbenen,die Sozialleistungen erhalten haben, sollten genauprüfen, in welchem Umfang sie diese zurückerstat-ten müssen.

Michael PaulFachanwalt für ErbrechtFachanwalt für Familienrecht

AusnahmemusikerDattenberg. Einer der bedeutendsten Saxo -phonisten Deutschlands, der aus Linz stammen-de Richard Wester, gibt mit seiner Band amDonnerstag, 20. Oktober ab 20 Uhr ein Konzertim Bürgerhaus Dattenberg. „Ma’umba ... aus den Reisetagebüchern“ ist dasProgramm betitelt, eine lustvolle und schrilleReise zu Orten, d ie der v ie l re isendeAusnahmemusiker wirklich nicht besucht hat,ein Wester-typischer energetischer Trip inWorldmusic, Folk und Jazz - eine akustischeFantasy-Expedition. Karten zu 18 Euro gibt es im Vorverkauf in derBücherstube Kill, Linz, im Hof laden Ronig,

Dattenberg und imHutsalon Mertes acker,Bad Honnef. Info-Tel.:0 2 6 4 4 - 1 4 9 6 ,www.richardwester.de

kurz & knapp!

KrimilokalUnkel. „Ein todsicheres Wiedersehen“ – einUnbekannter hat zu einem Treffen ehemaligerKommilitonen eingeladen, das der ein oderandere vielleicht nicht überleben wird. DiesesLokalkrimi-Theaterstück im Krimilokal kannman im Weinhaus & Restaurant „Zur Traube“ inUnkel am Samstag, 22. Oktober ab 19.30 Uhrerleben. Die spielfreudigen Schauspieler desEnsembles agieren mit Witz und Charme inmit-ten des Publikums zwischen Stühlen undTischen. Dazu wird ein exklusives Viergang -menü serviert. Es beginnt mit einem „Mörder -cock tail“, führt über Spanferkelfilet, Tomaten -kraftbrühe, und Kalbstafelspitz zu Buchteln mitheißen Kirschen und Vanilleeis. Der Preis fürTheatervorstellung und Menü betragt 67 Euro.Info-Tel.: 02224-3315

AUTORISIERTER FORD SERVICE BETRIEBDötsch KFZ Handels- und Servicegesellschaft mbH56598 RheinbrohlTel. 0 26 35 / 39 11www.autohaus-doetsch.de

Abendlicher LichterzauberWaldbreitbach. Der Gewerbeverband desWiedtalortes besteht nunmehr seit 20 Jahrenund hat sich für die traditionelle Herbstaktion„Einkaufen und Schlemmen bei Kerzenschein“am Samstag, 22. Oktober von 17 bis 22 Uhrbesondere Attraktionen einfallen lassen. ZumStart in die heimelige Jahreszeit kann manWaldbreitbach einmal in einem anderen Lichtkennenlernen – im wahrsten Sinne des Wortes:Feuerschlucker und geheimnisvolle Beleuch -tungen illuminieren den reizvollen Ort, denman auch mittels einer Nachtwächterführung(neu) entdecken kann. Zum Auftakt des Lichterabends wird in derkath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt von 16.30bis 17.15 Uhr ein Konzert gegeben. Die Werbe -gemeinschaft lädt ein: „Bummeln Sie danach beiKerzenschein durch unseren herbstlich deko-rierten Ort und schauen Sie, was die GeschäfteIhnen bieten. Lassen Sie sich von der heimi-schen Gastronomie verwöhnen. Die Kinder kön-nen wieder selbst gestaltete Kürbisse am Standdes Gewerbeverbandes abgeben, die dann anverschiedenen Ausstellungs orten im Dorf prä-sentiert werden. Wir alle werden an diesemAbend um Ihr seelisches und leibliches Wohlbemüht sein. Verbringen Sie ein paar gemütli-che Stunden in unserem wunderschönenWaldbreitbach beim Einkaufen, Schlemmen, beiMusik und Kerzenschein.“Dem abendlichen Zauber schließt sich am 23.Oktober ein verkaufsoffener Sonntag von 13 bis18 Uhr an.

Seite 8 Der Rheinländer · Oktober 2011

Titel!

Unsere Heimat bietet mit den Premium-Wanderwegen Rhein- und Westerwaldsteigund vielen anderen ausgewiesenen Themen -wegen und einem dichten Wegenetz, insbesondere im Siebengebirge, vielfältigeWander möglichkeiten.

er Waldweg knirscht unter den Wander -schuhen, hier im Nachtigallental ist es

ruhig und grün. Schon nach dem erstenKilometer stellt sich auch im Innern Ruhe ein,die Gedanken werden langsamer und kreisennicht mehr ausschließ-l ich um die Arbeits -woche, ab und an hebtman sogar schon ein-mal den Kopf und bemerkt, wie schön doch die-ser Tag ist. Wie gut die Luft riecht, dunkle Wald -erde, würzige Tannennadeln, ein Hauch vonHerbstblumen. Und wie schön die Sonne durchdie Bäume bricht, welch ein Anblick.

„Wandern ist der absolute Wohlfühl -sport. Wandern macht glücklich und

zufrieden“, sagt Herbert Krämer, Vorsitzenderdes VVS (Verschönerungsverein für dasSiebengebirge) bei der Eröffnung des erstenAbschnittes des neuen Kapellen wanderwegs,

D

der zukünftig zwölf Kapellen des Sieben -gebirges miteinander verbinden soll. Dass errecht hat, bestätigt eine Studie des DeutschenWanderverbandes: 83 Prozent aller Wanderergeben an, nach einer Wanderung glücklicher,zufriedener, entspannter und ausgeglichener zusein. Und diese Erkenntnis kommt an: Vielesind an diesem Tag trotz strömendem Regen undGewitter gekommen, um den neuen Wanderwegzu entdecken.

Aber auch das kann passieren: wegenanhaltendem Unwetter muss die geplante

Eröf fnungswanderungleider ausfallen. Den -noch freuen sich dieBetei l igten über den

Startschuss: Da sind die Freunde und Fördererder Nikolauskapelle, bei der dieser erste, vierKi lometer lange Abschnit t beginnt , d ieArbei tsgemeinschaf t der GewerbevereineKönigswinter Bergregion, die Vertreter derKirchen gemeinden Königswinter-Ölberg undOliver Bremm, Geschäftsführer der Sieben -gebirge Tourismus GmbH. „Wandern ist einfach,in´“, sagt Bremm. „Auf der Tourismusmesse istdie Vorstellung dieses Wanderwegs auf großesInteresse gestoßen. Wir erhoffen uns nicht nur

Wandern macht glücklich

von Gaia Born

Zwischen Abenteuer und Stille

Wanderparadies Siebengebirge

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eine wirtschaftliche Belebung der Bergregiondes Siebengebirges, sondern auch ein neuesInteresse an den Kulturdenkmälern hier.“

Bremm spricht aus Erfahrung, schon ein-mal hat er ein solches Konzept mit Erfolg

umgesetzt: „Als wir damals vor sechs Jahrenden Rheinsteig eingeführt haben, hat man unsnoch belächelt. Aber wir haben bei Gastro -nomen und den Übernachtungen ein Plus von 20Prozent.“ Der beliebte Fernwanderweg führt vonBonn über das Siebengebirge nach Wiesbaden.Rund 320 Kilometer gilt es zu überwinden, vor-bei an atemberaubenden Aussichten auf den

Rhein, berühmten Orten wie dem Drachenfelsund geschichtsträchtigen Wegabschnitten wiedem seit 2000 Jahren genutzten, heute in denWeinwanderweg in Oberdollendorf integriertenHandelsweg der Römer.

„Wandern ist eine direkte Erfahrung,man ist nicht nur Konsument. Da

kön nen auch schon mal die Füße wehtun, man-

che spüren die kör-per l iche Entspan -nung, können sichdarüber wahrneh-men“, sagt die zerti-fizierte Natur- undLand schaftsführerinChris t iane Berger.Sie bietet neben geo-logischen Füh run -gen auch Erlebnis -tage für Kinder undErwachsene an: „Wirer leben den Waldund die Natur durchSpiele und Sinnes -übungen. Es gehtdarum, sich selbstwieder zu fühlen,dazu kann eben auch

gehören, dass man nass wird oder über unge-wohnte Unebenheiten läuft. Wichtig ist aber vorallem für Kinder, dass sie Bewegung und dieNatur als etwas erleben, das begeistert undglück lich machen kann. Rück sichts losigkeit ent-steht aus fehlendem Ge fühl, für sich selbst, aberauch für die Um welt. Natur schutz ist also nurmöglich, wenn Be geisterung geweckt wird.“

-

Alle verfügbaren Wanderkarten undWanderführer über Wege in unserer Regionfinden Sie im RHEINLÄNDER-Heimatladen inUnkel, Pützgasse 2. Es steht ein großeAuswahl bereit an Führern und Karten fürRheinste ig , Westerwaldste ig sowie fürWanderungen im Siebengebirge und amMittelrhein. Öffnungszeiten: täglich (auchsonn- und feiertags) von 10 bis 18 Uhr. Tel.Bestellung: 02224-7796512

WANDERFÜHRER UND -KARTEN

Gemeinsam unterwegs!

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Seite 10 Der Rheinländer · Oktober 2011

Titel!

Natur und Kultur - ihr Miteinander und oftauch ihr Gegeneinander prägten dasSiebengebirge in einzigartiger Weise. Einelange Geschichte des Landschaftswandels hatdeutliche Spuren rund um den Drachenfelshinterlassen. Die Wanderung entlang derRoute Natur:Kultur will diese Spuren aufsu-chen und erlebbar machen. Eingerahmt wirddie Route von Besuchen in zwei Ausstellungenin Königswinter, die sich aus unterschiedli-cher Perspektive genau diesem Thema wid-men: die 2010 neu eröffnete Dauerausstellungder Stiftung Naturschutzgeschichte und daskürzlich eingeweihte Siebengebirgsmuseum.Zwischen diesen Stationen erschließt eineFüh rung reale Schauplätze am Drachenfelsund im Nachtigallental. Natur und die Ge -schichte können so lebendig und anschaulichvermittelt werden. Die etwa vierstündige Wan -derung steht unter Leitung von Elmar Scheu -ren (Siebengebirgsmuseum) und Dr. Hans-Wer -ner Frohn (Stiftung Naturschutz geschichte).16. Oktober, 14 Uhr, Dauer ca. 4 Stunden. Treff -punkt: vor der Vorburg von Schloss Drachenburg (Drachenfelsstr. 118) Kosten: 15 Euro (inkl.Eintritt Ensemble Schloss Drachenburg und Siebengebirgsmuseum). Information: 02223-3703(Sieben gebirgsmuseum) oder 02223-700570 (Stiftung Naturschutzgeschichte)

Blick vom Drachenfels, Ausschnitt aus einem Gemälde vonunbekannter Hand, um 1855; Original: Siebengebirgsmuseum

NEUE WANDEUNG: ROUTE NATUR:KULTUR

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Ähnlich sieht das auch Peter Wendland,Sozialpädagoge und Musiktherapeut, der

auf und um Schloss Drachenburg die Führungengestaltet. „Ich möchte die Menschen motivieren,wiederzukommen, auf e igene Faust d ieEntdeckungsreise und das Abenteuer weiterzu-leben“, sagt er. „Meine Führungen sollen leben-dig und spannend sein, interaktiv und dyna-misch.“ Das Interesse ist groß: WendlandsNachtwanderungen sind immer ausgebucht,seine Ideen begeistern. Etwa vier Stunden dau-ert die nächtliche Abenteuer-Geister-Gruseltourrund um und in Schloss Drachenburg. Dabeikommt natürlich auch das Wissen nicht zu kurz,viele Rate- und Suchspiele quer durch dasSchloss und die Umgebung regen zu eigenemEinsatz an, fordern alle Sinne heraus. Aber auchseine Sagen- und Fabelwanderungen durch dasSiebengebirge haben einiges zu bieten: „Wirbegegnen Trollen, Zwergen und einer mittelal-terlichen Dame. Das macht nicht nur Kindern

Spaß“, zwinkert Wendland, „denn Emotionensind etwas, das bleibt. Es geht um das Wandernmit Inhalt, ich biete viele Aspekte, aus denensich dann jeder das herauspickt, was ihnanspricht.“

Auch Bruno Stephan, der mit seinenAquarellen das Projekt „Kapellen wan -

derung“ im wahrsten Sinne des Wortes unter-malt, findet dafür Worte: „Das Wandern ermög-licht einem, Objekte zu sehen. Und zwar immerwieder neu, aus verschiedenen Blick winkeln.Wenn man auf dem Weg zu sich selbst ist – unddas ist man beim Wandern eigentlich immer –begegnet man auch anderen.“

Wanderungen s ind a lso auch e ineGelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen

und kennenzulernen. „Zuerst ist es e ineZweckgemeinschaft, die bei Beginn der Führungnoch in Familiengruppen zusammensteht. Aberspätestens nach der Hälfte der Wanderung tau-schen sich die Kinder über ihre Erfahrungenaus, später tun die Eltern dann das gleiche mitden Adressen“, weiß auch Wendland. Wandernverbindet, gemeinsam geschaf f te Streckenmachen stolz und vertiefen das Selbstvertrauen.Väter und ihre Kinder können dieses Gemein -schaftsgefühl in der gleichnamigen, etwa drei-stündigen Führung des Sozial pädagogen erle-ben und entwickeln. „Da überqueren die Väter,von ihren Kindern durch Glöckchensignalegeleitet, mit geschlossenen Augen einen Baum -

Wandern macht beweglich

Titel!

2.10., 9.30 Uhr: Sagenwanderung im SiebengebirgeWanderung durch die Sagenwelt des Siebengebirges, Begegnung mitlängst vergessenen Fabelwesen und Lösung spannender Aufgaben. Dauer:ca. 4 bis 5 Stunden. Kosten: 12,50 Euro, Ansprechpartner: BarbaraWinterscheid. Veranstalter: Schloss Drachenburg www.schloss-drachen-burg.de3.10., 11 Uhr: Erlebnis-Wandertag der Ortsgemeinde St. Katharinenab Sporthalle3.10., 14 Uhr: Burgen im SiebengebirgeWanderung durch das burgenreiche Siebengebirge mit sagenumwobenenGeschichten. Dauer: ca. 4 Stunden, Kosten: 12,50 Euro, Treffpunkt:Schloss Drachenburg Ansprechpartner: Barbara Winterscheid 8.10., 14 Uhr: Historische Wanderung: PetersbergAuf den Spuren von Steinhauern, Wallfahrern, Staatsgästen und einerZahnradbahn. Petersberg und Umgebung. Dauer: ca. 3 bis 4 Stunden.Kosten: 5 Euro. Treffpunkt: im Siebengebirgsmuseum 9.10., 14 Uhr: Geologische Führung DrachenfelsDie Entstehung und Entwicklung des Drachenfels wird anhand der aufge-schlossenen Gesteine lebendig. Im Vordergrund stehen die vulkanischenGesteine des Drachenfels und deren Entstehung im Tertiär. Unter fachli-cher Leitung von Diplomgeologin Nadine Horn. Dauer: bis ca. 18 Uhr.Kosten: 5/2,50 Euro Treffpunkt: Siebengebirgsmuseum. Anmeldungerforder l ich! S iebengebirgsmuseum 02223-3703 Veranstal ter :Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter, www.siebengebirgsmuse-um.de15.10., 18 Uhr: Nachtwanderung: Spuckt es auf Schloss Drachenburg? Atmosphärische Nachtwanderung durch die geheimnisvollen Räume vonSchloss Drachenburg, den mitternächtlichen Schlosspark und dasNacht igal lental . Dauer : ca . 4 bis 5 Stunden. Kosten: 15 Euro .Ansprechpartner : Barbara Winterscheid . Veranstal ter : SchlossDrachenburg www.schloss-drachenburg.de, auch am 28.10., 18 Uhr15.10.,10.50 Uhr: Stenzelberg, Weilberg und Kloster Heisterbach Wanderung des KVV Bad Honnef zu Steinbrüchen und Klosterlandschaft.10 km, Dauer: ca. 3 Std. mit Einkehr. Kosten: 3 Euro Treffpunkt: BahnhofBad Honnef. Anmeldung bei J. Oberbillig: 02224 - 961 84123.10., 10 Uhr: Wanderung der Naturschule Rhein-Sieg im NaturparkSiebengebirgeTreffpunkt Parkplatz an der Margarethenhöhe. Von dort Wanderung zmitInformationen über den Naturpark Siebengebirge zum ehemaligen Zister -zienserkloster, anschließend Besichtigung der Klosterruine und derneuen Grabungen und Anlagen. Dauer: ca. 4,5 Stunden. Kosten: 5/2,50Euro, Tel. Anmeldung: 02224-9014505, Christiane Berger23.10., 10 Uhr: Burgen im SiebengebirgeDauer: ca. 3 Stunden. Treffpunkt: Naturparkhaus VVS, Margaretenhöhe.Führung: Heinrich Blumenthal (Vorsi tzender HeimatvereinSiebengebirge)30.10., 15 Uhr: Honnefer Weinberge: Goldener Herbst in RhöndorfGeschichte und Geschichten um den Wein. Kleine historische Wanderung.Dauer ca. 1,5 Stunden. Teilnahmebeitrag 1Euro . Tref f punkt : am Ziepchesplatz inRhöndorf. Renate Mahnke M.A., Anmeldungbei der Stadt- und Tourist information BadHonnef, Tel.: 02224-9 882746

GEFÜHRTE WANDERUNGEN IM OKTOBER

stamm. Solche und ähnliche Vertrauensspieletragen zu e iner achtsamen Beziehungs -gestaltung bei.“

Die Achtsamkeit prägt einen weiterenAspekt des Wanderns : das Pi lgern.

„Warum soll ich nach Compostella pilgern, wennich das doch auch hier tun kann?“, fragt MarliesSchleef, Mitglied der Freunde und Förderer derNikolauskapelle Königswinter-Heister bacher -rott e.V. „Man kann sich auch hier auf den Wegmachen“, ergänzt Pia Haase-Leh, Pastorin derevangelischen Kirchengemeinde Siebengebirge.„Wir haben mit den Kapellen wundervolle Orte,

die während oder nach der Wanderung einla-den, einen Moment innezuhalten. Das ist unsereeigene Tradition, ein Schatz, den man heben,fördern und bewahren sollte. Es ist ein Wachsengegen den Trend.“ Spiritualität erfahren durchdas Wandern – ein Thema, das älter noch ist, alsdas Wandern selbst. Wurde das zweckfreieWandern vereinzelt im 14. Jahrhundert entdeckt

und erlebte seine erste Blüte zunächst mit denAufklärern und Romantikern im 18. und 19.Jahrhundert, so kann das religiöse Pilgern aufeine lange Tradition seit der Antike zurück-blicken und gilt heute als neue Annäherung andie Geistigkeit. Udo Casel, Diakon der Kirche amÖlberg bestätigt: „Pilgern ist ,Auf-dem-Weg-sein´, ist ein Stück sich selbst erfahren. BeimWandern fallen Sorgen und Probleme ab, es gibtwieder Raum für Spiritualität. Wir als Kirchemüssen da sein, wo die Menschen sind.“

Übrigens wandert Pastorin Haase-Lehselbst am l iebsten nach Karte und

Wander literatur. „Es gibt so tolle Bücher, mitdenen man wandern kann. Für unsere Jugend -

Wandern macht den Kopf frei

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Seite 14 Der Rheinländer · Oktober 2011

Titel!

Körper und Geist in Bewegung und EinklangWandern liegt im Trend und ist gesund. Die schöne Umgebung im Rheinland und Westerwald fordert gerade-zu dazu auf, in der Natur aktiv zu sein. Während des Wanderns kommt nicht nur der Körper, sondern kom-men auch Kopf und Geist in Bewegung. Oftmals werden längere Strecken in Gedanken versunken zurückge-legt. Dabei geschieht es nicht selten, dass sich körperliche Spannungen sowie Probleme auflösen.Raus aus den gewohnten vier Wänden - rein in die Natur. Dieser aktiveWechsel macht einen effektiven und gesunden Prozess der persönlichenEntwicklung möglich. Schritt für Schritt und Kilometer für Kilometer.Dass Ihnen dabei nicht langweilig wird, garantieren der Rheinsteig unddie umliegenden Wanderwege, die sich durch das gesamte Rheinlanderstrecken und viele Aussichten möglich machen. Innen wie außen.Diesen Effekt macht sich der Wander-Coaching-Treff zunutze. Coaching ist angewendete Philosophie und istsomit für jeden Menschen wertvoll, der an sich selbst arbeiten möchte. Die Interaktion in der Gruppe oder imZwiegespräch dient zur Klärung Ihrer Herausforderungen sowie der individuellen Erweiterung IhrerHandlungsspielräume. Ihre persönliche Entfaltung ist das Ziel - unterstützt durch einen professionellenDialog.Als erfahrener Persönlichkeits-Coach und begeisterter Wanderer begleitet Marcus van Riet den Wander-Coaching-Treff. Er legt die Etappen mit einer Gesamtdauer von etwa vier Stunden inklusive Pausen fest,eröffnet das Gespräch, stellt die richtigen Fragen und bietet Lösungsoptionen für Ihre aktuellenLebenssituationen an. Und wenn Sie nun schon überlegen, wo Sie Ihre Wanderschuhe verstaut haben, erhalten Sie weitere Infor -mationen unter 02645-974751 oder im Internet unter www.mavavri.de. Hier finden sich auch alle aktuellenTermine der einmal monatlich jeweils sonntags stattfindenden Ausflüge, Treffpunkte und weitere spannen-de Angebote. Kommen Sie alleine oder mit Freunden und Familie, auch Gruppen sind willkommen. Als Start -geld werden 15 Euro pro Person fällig. RHEINLÄNDER-Leser zahlen 12 Euro, Jugendliche 10 bzw. 8 Euro.

DER MAVARI-LEBENSRAT

gruppen haben wir aber jetztauch GPS-Geräte angeschafft.“GPS-Touren und Handy-APPsbieten technikbegeistertenWanderern auch im Sieben -gebirge die Möglichkeit, inter-essante und wenig bekannteTouren zu laufen. „Natürlichbesteht dann die Gefahr, dassman sich zu sehr auf das Gerätkonzentriert. Unsere Gesell -schaft ist so zielorientiert, dawird dann auch schnell über-trieben. Es geht dann nur nochums Ankommen und nichtmehr ums Wandern. Nach -haltig ist das nicht mehr“,meint Wend land.

Und das wäre doch bei allden positiven Aus wir -

kungen des Wanderns wirklichsehr schade. �

http://www.ich-geh-wandern.de/wandern-im-siebengebirge: GPS-Wanderatlas mit einigen schönen und aus-führlichen GPS-Wanderungen durch dasSiebengebirge.

http://www.gehdochmal.de: Wanderseite derTourismus Siebengebirge GmbH, mit vielenschönen Routen und ausführlichemKartenmaterial und Beschreibungenhttp://www.kapellenwanderung.de

Foto

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Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 15

Titel!

1. Wie wird man zertifizierteNatur und Landschaftsführerin?Ich habe mich schon frühbei den Pfadfindernengagiert und binimmer schongerne gewandert.Meine Begei s -terung für die Naturmöchte ich auch anandere weitergeben. Bei derNUA (Natur- und Umwelt -schutz akademie NRW) habeich mich weitergebildet unddie Zertifizierung erwor-ben. Man lernt dort, wieman Führungen undNatur erleb nis veranstal -tungen plant und durch-führt. Außerdem habe ichalles über Geschichte,Geologie, Kultur, Flora undFauna des Siebengebirgeserfahren, das gleichzeitigNaturschutzgebiet,Naturpark undWildnisgebiet ist.

2. Welche Wander ver -anstal tun gen bieten Sie an?Einmal eine literarisch-medi tative Wanderung –ein „Schön heitspfad“ fürdie Sinne rund um denLeyberg. Man geht

-

strecken weise in Stille und anmanchen Stellen werden

Gedichte vorgetragen.Dann eine Wald -

erlebnis wan de rungfür die ganzeFamilie mit Natur -wahrnehmungs -

spielen für alleSinne. Und schließlich

eine Wanderung rund umStenzelberg und KlosterHeister bach mit einer Einfüh -rung in das Natur schutzgebiet

Siebengebirge, seine Geologieund Kultur geschichte. Dazukommen Wanderungen inZusammen arbeit mit derJugendherberge Bad Honnef.

3. Was ist Ihnen bei Ihrerehrenamtlichen Tätigkeit beson-ders wichtig?Vor allem bei Kindern möchteich die Liebe zur Natur, unsere„Mitwelt“, wecken, um auch inZukunft unseren Lebensraummit der großartigen Land -

schaft des Siebengebirgesund seiner vielfältigenNatur zu erhalten. Ichzeige den Kindern etwa,wie sie mit einem Stethos -kop am Baum horchen kön-nen, um die Säfte f ließenzu hören. Das weckt eineganz andere Sicht auf diebelebte Natur und ist einErlebnis, das man soschnell nicht vergisst.Daneben arbeite ich anAngeboten, die auch vonden touristischen Be su -chern unserer Regiongenutzt werden können,um unsere wunderschöneNaturlandschaft zu ent-decken.

3 Fragen an…Christiane Berger, Pädagogin und zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin

gestellt vom Wolfgang Ruland

er wandert, hat oft viel zu erzählen.Dass aus diesem Erzählen dann einBuch wird, ist aber doch die Ausnahme,

nicht die Regel. Die aus Hamburg stammende,seit sechzehn Jahren in Dattenberg beheimateteBärbel Stich kann insofern einen Sonderstatusfür sich reklamieren, die passionierte Wanderinist nämlich auch als Buch autorin hervorgetre-ten; s ie hat mehrere Kurz geschichten inAnthologien veröffentlicht. Im April diesesJahres erschien ihre Erzählung: „Eine Kuhgenießt die Aussicht“.

Es geht nicht umeine Wanderung

hier in der Region, son-dern in der Schweiz, im Kanton Graubünden.Opa Max und Oma Hilde fahren dorthin undzwar mit ihrem Enkel Philipp. Der ist zunächstvon der Idee, mit den Großeltern wandern zugehen und dafür einen Teil seiner Sommerferienzu investieren, gar nicht begeistert. „Hoffentlichwird es nicht langweilig“, vertraut Philipp

einem Freund seine Bedenken an. Diese Sichtändert sich aber. „Ich würde gerne mal wiedermit euch wandern“, erklärt Philipp seinenGroßeltern nach den gemeinsamen Ferien.

Die rund 150 Seiten starke Erzählungberichtet also von einem Wandel, von

einer veränderten Blickrichtung des Zwölf -jährigen sowohl auf die eigenen Großeltern alsauch auf das Wandern. „Ich glaube“, so betontdie Autorin Bärbel Stich, „das hat viel mit demWesen, der Eigenart des Wanderns zu tun. Ich

habe selbst vier Kinderund inzwischen siebenEnkelsöhne. Mit denenbin ich schon oft gewan-

dert , auch hier von Dattenberg aus denRheinsteig entlang und ich habe folgendes fest-gestellt: Beim gemeinsamen Wandern kommendie Generat ionen pr ima mite inander insGespräch. Es wird beim Wandern ein gemeinsa-mer Weg beschritten, das verbindet und führtauch zueinander hin“, ist sich die heute 71-

Wandern verbindet

W

Seite 16 Der Rheinländer · Oktober 2011

Die Dattenberger Autor in Bärbel St ichbeschreibt in ihrer Erzählung „Eine Kuhgenießt die Aussicht“ nicht nur sich gütlichtuendes Alpenvieh. Ihr Buch, das sie am 21.Oktober im RHEINLÄNDER-Heimatladen vor-stellen wird, handelt vor allem vom Wandernund dessen gemeinschaftsfördernder Kraft.

Titel!

WanderungderGenerationen

WanderungderGenerationen

von Hans Ziegler

jährige Buchautorin und begeisterte Wanderinsicher.

Ihr Buch „Eine Kuh genießt die Aussicht“vermittelt diese Botschaft, zugleich gibt

der Erzählband atmosphärisch dichte Einblickein die Welt des Hochgebirges. Dafür sorgt deranschauliche Text, außerdem Fotos, die derEhemann, Herbert Stich, auf vielen gemeinsa-men Wanderungen mit seiner Frau in denSchweizer Alpen aufgenommen hat. Eine imBuch beschriebene Wegstation ist übrigens dasDorf Juf. Die kleine Ortschaft gilt als das höchstgelegene Dorf in Europa, außerdem entspringtdort der sogenannte Jufer Rhein. Es ist alsoselbst in den Schweizer Dolomiten dasRheinland nicht fern.

Auch in fremden Ländernunterwegs

Zu ergänzen ist: Bärbel Stich hat zusam-men mit ihrem Mann nicht nur die Alpen

und die Region hier vor Ort, den Westerwald, dieEifel und das Rheintal erwandert, sondern dasEhepaar Stich ist auch in fernen exotischenLändern zu Fuß unterwegs gewesen. „Ich warberuflich mit Projekten in der Dritten Weltbefasst, manche Länder haben wir uns dannauch privat angesehen. In Asien und Afrika sindwir gewandert; zum Beispiel in Laos, Indien undBhutan. Wir sind immer freundlich aufgenom-men worden. Das hatwohl auch etwas mitdem Wandern zu tun;es ist eine beschei-dene, stille Art sichneuen Ländern undKulturen zu nähernund entsprechendbegegnen einemdie Menschen“ ,hat Bärbel Sticherlebt. �

Barbel Stich: „Eine Kuh genießt die Aussicht“Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr

Im RHEINLÄNDER-Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel

Eintritt frei!Info-Tel.: 02224-7796512

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Seite 18 Der Rheinländer · Oktober 2011

ie Texte auf alten Kreu -zen am Wegesrand imSiebengebirgsraum kön-

nen modernen Menschen man-ches sagen, was sie vermutlichnicht im Internet finden.Einige Beispiele: Da ist aufdem Weg von der Ruine Rose -nau zum Einkehrhaus ober-halb von Heisterbacherrott derDialektausdruck für diesesheute zu Königswinter gehö -rende Dorf in Stein gemeißelt:„Hesprot“. Ohne Dialekte aberwürde eine fruchtbare undbefruchtende Kraft für unsereSprache fehlen.

Nicht weit davon, Rich -tung Marga rethen höhe

und Oel berg-Rundweg, am so -genannten Wasserfall, findetman unter hohen Buchen einKreuz mit der erschütterndenInschrift, die offenkundig eineSelbst-Tötung be schreibt – auseiner Zeit, wo man diesesEnde eines Men schennoch umschreiben musste:

„Mein Herr hi l fmir Ein sa men, der

au ßer Dir keinen anderenHel fer hat . Zur Christ .Erinnerung an den Königl .Revier för ster a .D. JohannHammel rath, Ritter des rothenAdlerordens, geb. 1790, wel-cher durch unvermuthetesEntladen seiner Flinte am 6.

Novem ber 1867 den Tod fand.Friede seiner Seele.“

Positiver, aber ebenfallsmit menschlichem Leid

verbunden, ist die Botschaftdes Kreuzes auf der Marg -arethenhöhe oberhalb vonKönigswinter, an der Straße,

die vom Tal nach Oberpleisführt . Das fe ierfreudigeIttenbach und mit ihm dasganze Siebengebirge hättenam 12. Juli ein besonderes Festfeiern können. Denn da standauf den Tag seit 370 Jahrendieses steinerne Kreuz. Eszeigt die Ikonografie dieser

jungen Märtyrerin mit einemfriedlich-anmutigen Gesichtund ihren Attr ibuten, demKreuz in der einen und derLilie der Unschuld in der ande-ren, den besiegten Drachen zuFüßen. Der Drache verkörpertdas Böse. Das war 1641 kon-

kret der Dreißi gjährigeKrieg und seine Folgenwie Mord, Folter, Brand -schatzung und Seuchen.

Deshalb errichteten die dama-ligen Ittenbacher dieses Kreuzals Hoff nungs zeichen für denBeistand einer als besonderswirkungsvol l geglaubtenHeiligen unter den VierzehnNothelfern. Mindes tens eben-so bemerkenswert ist der Textvon 1641:

Was alte Kreuze imSiebengebirge erzählen.

von Helmut Herles

Vom toten

Förster

bis zur

lebendigen

Nachbar -

schaft

D

unterwegs!

Steinerne Botschaften

„AD 1641. DEN 17. IULII HAT EIN NAPPERSCHAF ZU ITTENBACH DISES

CREUTZ AUFGERICHT ZU EHREN GOTTES UNDS: MARGARETAE:“

Er hält mit „Napperschaf“ den BegriffNachbarschaft fest, Vorläuferin unserer

heutigen Kommunen. Und Nachbarschaftenfunktionieren bis heute im Siebengebirge.

Übrigens ist auch in Bockeroth dieserlebenswichtige Begriff auf einem Kreuz

vom „7. May 1735“ als „Nachbahren“ zu lesen.Dort, wo die Bockerother ihr nachbarschaftli-ches Milchbock-Fest feierten. Auch hier ist Dia -lekt „verewigt“: „de Buckerother Nach bahren …“Diese „Creuz“ wurde damals zu Ehren der„Heiligen FUNFF Wunden“ Jesu Christi errich-tet, nach der in jener Zeit weit verbreitetenBildgestaltung eines Kreuzes ohne Corpus, abermit den Zeichen des Leidens von Jesus. Geradeim 18. Jahrhundert war die Verehrung jener„Waffen Christi“ (Arma Christi), mit denen erTod und Teufel besiegt habe, ein oft zu finden-des Thema auf den Kreuzen am Wegesrand.Gerade auch in unserem Raum.

Dies nur als einige Beispiele aus unsererHeimat, die ermutigen sollen, selbst zu

suchen – und zu finden. �

Das Margarethenkreuz

Seite 20 Der Rheinländer · Oktober 2011

fit!

n nur 5 Tagen eine Kleidergröße weniger!“,verspricht die HYPOXI Methode, dabei setztman auf eine fachgerechte Betreuung derTeilnehmer, ein individuelles Ernährungs -programm und das regelmäßige Training inden beiden zertifizierten Studios –„design your body“ lautet derSlogan.

Das HYPOXI-Studio Wiedbefindet sich im histori-

schen St. Josefhaus der „Fran -zis kanerbrüder vom HeiligenKreuz“ in Hausen in der drit-ten Etage – ohne Aufzug ver-steht sich. Da erscheint schondas Treppensteigen als einseparates Fi tness pro -gramm, aber am Endejedes Absatzes wird manmit einem einladen-den Spruch begrüßt:„Sie sind Ihrem Zielschon sehr nahe“oder: „Nur noch weni-ge Meter bis zu IhrerTraum f igur“ lautendie Ermunterungenund irgendwie fälltdas Erklimmen derdri t ten Etage dannauch schon wesent-lich leichter.

Die beiden HY -P OX I - St u d i o s

in Bad Honnef und inHausen werden gelei-tet von Gabriele Kussmaul-Huber, die zusam-men mit ihrem Mann, dem Künstler und Apo -theker Dr. Heiner Kussmaul, die Wied-Apothekein Wald breitbach führt.

Das HYPOXI-Studio Wied startet ab 20.Oktober für

sechs Wochen eineFigur-Chal lenge fürMänner. Dafür suchtdas HYPOXI Studio Wied fünf mutige Herren, diesich diesem Wett bewerb stellen und nach derHYPOXI-Methode trainieren. Die Kosten in Höhevon 600 Euro übernimmt das HYPOXI-Studio.

von Andreas Kossmann Machen Sie eine gute Figur!Das Hypoxi-Studio Wied in Hausen sucht fünf Männer für einen kosten-losen Figur-Wettbewerb, Hauptgewinn is t e in dreimonat igesIntensivtraining.

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Was aber ist die HYPOXI-Me tho de eigent-lich? Die HYPOXI-Therapie er möglicht

mit ihrer innovativen Kombi nation aus Unter-und Überdruckbehandlung sowie effektivemTraining eine bemerkenswerte Einfluss nahme

auf die Figur. Umstörende Fet t pölster -chen schmelzen zu las-sen und die Haut zu

straffen, müssen die betroffenen Partien gezieltaktiviert werden. Genau das passiert bei derHYPOXI- Therapie, die direkt an den Problem -zonen ansetzt. Der erzeugte Unterdruck fördert

design your body

die Durchblutung besonders in denProblemzonen. Der Überdruck unterstützt dasLymph- und Venensystem. Die HYPOXI-Dermologie ist eine Methode zur Straffung derHaut und zur Stärkung des Binde gewebes. Vier -hundert Druck wechselkammern sorgen für eineEntspannung im Liegen und verbessern dasHautbild.

Vom HYPOXI-Studio Wied kann manwährend des Trainings die weite Aus -

sicht ins Wiedtal genießen, was die Trainie -renden zusätzlich beflügelt – zusätzlich ist hiernoch bis März 2012 die aktuelle Gemälde aus -stellung von Dr. Heiner Kussmaul zu besichti-gen. �

Fettpolster abbauen und den Hauptgewinnabräumen! Gesucht werden fünf Männer, die vom 20.Oktober 2011 bis zu 30. November 2011 nachder HYPOXI-Methode im HYPOXI-Studio Wiedtrainieren. Alle Kandidaten berichten regel-mäßig über ihre Fortschritte und Erfah -rungen auf Facebook. Wer nach sechs Wochenam meisten Körperfett verloren hat, gewinntein dreimonatiges Intensivtraining im HYPO-XI-Studio Wied.Anmeldung und Info:HYPOXI-Studio Wied, Hönninger Str. 2-18St. Josefhaus, 3. Etage, Tel.: 02638-946149www-hypoxistudio-wied.de

FIGUR-CHALLENGE 2011

Mit Ausblick aufs Wiedtal: Hypoxi-Studio in der 3. Etage des St. Josefhauses

Seite 22 Der Rheinländer · Oktober 2011

künstlerisch!

er in Linz vom Burgplatz kommend dieRheinstraße hochgeht, trifft an der Ecke

zur Von-Keller-Straßeauf e in prachtvol lesFachwerkhaus aus denAnfängen des 17. Jahr -hunderts. Hier wurde am 31 März 1811 Josephvon Keller als ältestes von zehn Kindern desHändlers Matthias Keller und dessen Frau Anna

Maria geboren. Bereits früh zeigte sich diekünstlerische Begabung des Jungen, die schließ-

lich auch ein BonnerGeschäf ts freund desVaters entdeckte .Dieser vermittelte dem

Absolventen des Linzer Progymnasiums eineLehrstelle in der C. Schulgen-BettendorffschenKupferdruckerei zu Bonn. Bereits die frühen

Blüte der Kupferstecherei

Wir – von hier

18 1 1 - 1 873

Joseph von Keller

Joseph von Keller, 1836, Porträt von Gerhardt Wilhelmvon Reutern © KünstlervereinMalkasten, Düsseldorf

W

Bedeutender Meister des Kupferstichs

Vor 200 Jahren wurde der Linzer Kupferstecher Joseph von Keller geboren. Seine Heimatstadt widmet ihm im Oktober eine Ausstellung.

von Andrea Rönz, Stadtarchivarin

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 23

Keller-Geburtshaus in der LinzerRheinstraße, historische Aufnahme

Werke Kellers waren so gelungen, dass derDirektor der Düsseldorfer KunstakademieWilhelm von Schadow auf den jungen Künstleraufmerksam wurde. Dieser beförderte Josephvon Keller nur wenige Jahre später zum Lehrerder Düsseldorfer Kupferstichklasse.

Kupferstiche waren bis zur Erfindung derFotografie eine gängige Methode, Bilder

zu reproduzieren und zu vervielfältigen, galtenaber aufgrund der anspruchsvollen Technik undder Gestaltungskraft ihrer Schöpfer ebenso alsMeisterwerke wie die Originale. Angewendetwurde die Kupferstichtechnik bereits seitBeginn des 14. Jahrhunderts, ihr Vorläufer, dieGravur, geht noch deutlich weiter zurück. Wieder Name schon sagt, wurde beim Kupfersticheine Kupferplatte graviert. Hierfür gab es dievier Techniken Kupferst ich , Radierung,Schabkunst und Aquatinta-Manier. Die verwen-dete Druckplatte musste aus reinem Kupfer, völ-lig ohne Risse und glatt gehämmert sein. Siewar je nach Größe etwa anderthalb bis dreiMillimeter dick und hatte abgeschrägte Kanten,damit beim Druck das Papier nicht beschädigtwurde. Die Vorlage, beispielsweise ein Gemäldeoder eine Zeichnung wurde mit verschiedenenWerkzeugen, etwa einem Grabstichel oder mitStahlnadeln, spiegelverkehrt auf die Platteübertragen. Im Schnitt ließen sich von einer

Seite 24 Der Rheinländer · Oktober 2011

künstlerisch!

Platte etwa 200 sehr gute und insgesamt etwa1200 bis 1500 brauchbare Abdrucke herstellen.

Joseph von Keller führte als Lehrer an derDüsseldorfer Akademie die Kupferstech -

kunst zur Blüte, wurde durch meisterhafteStiche im In- und Ausland berühmtund trug maßgebl ich zur Ver -breitung bedeutender Werke seinesgroßen Vor bilds Raffael bei. EineKupferdruckplatte von Kellers nachdem Gemälde „Sixtinische Madon -na“ von Raffael hängt heute im Dienst zimmerdes Bürgermeisters im Linzer Rathaus. DasOriginal in der Galerie Alte Meister in Dresdenist eines der berühmtesten Gemälde der italieni-schen Renaissance und die beiden Engelfigurenam unteren Bildrand sind wohl jedem bekanntund bereits millionenfach gedruckt worden.Ebenso bedeutend ist die prächtige „Disputa“nach dem Wandgemälde von Raffael im Vatikan.Dieser Kupferstich war der größte seiner Zeit.Für die Anfertigung der Vorzeichnungen lebteJoseph von Keller mit seiner Familie mehrereJahre in Rom, insgesamt brauchte es bis zurVollendung des Stichs zwölf Jahre.

Joseph von Keller war Mitglied bedeutenderKunstakademien, unter anderem von

Berlin, Paris, St. Petersburg und Wien underhie l t zahlre iche Orden wie etwa denPäpstlichen Gregoriusorden, den Württem -

bergischen und Preußi schenKronenorden oder den RotenAdlerorden mehrerer Klassen. 1872wurde er in den persönlichen Adels -stand erhoben. Im gleichen Jahr gingein Groß teil seiner Sammlungen,

darunter viele Druck platten, bei einem Brandder Düsseldorfer Aka demie verloren. Joseph vonKeller starb am 30. Mai 1873 in Düsseldorf, woer auch begraben ist.

Aus Anlass des 200. Geburtstages einesseiner größten Söhne zeigt die Stadt Linz

in der Stadthalle eine von StadtarchivarinAndrea Rönz und der Kunsthistorikerin Dr.Denise Steger organisierte Aus stellung derWerke des Künstlers. Gezeigt wird die im LinzerStadtarchiv aufbewahrte Keller-Sammlung,überwiegend großformatige Kupfer stiche, aberauch sechs neu erworbene und bislang unbe-kannte Zeichnungen. Ergänzt wird die Aus stel -

Der Größte seiner Zunft

Die „Disputa“, Stadtarchiv Linz

lung durch zahlreiche Leihgaben ausMuseen und Bibliotheken in Köln,Düsseldorf, Münster, Neuwied, Sinzig undvon Linzer Privatleuten, sowie zahlreicheFotos, Briefe, Orden und Urkunden.

Begleitend zu der Ausstellung wirdein reich bebi lderter Katalog

erscheinen, in dem der Künstler, seinWerk und seine Zei t ausführl ichbeschrieben werden. Hierfür wurdenhochauf lösende Neuaufnahmen derLinzer Kupferstiche angefertigt, darun-ter auch der Druckplat te aus demRathaus, die durch raffinierte Beleuch -tungstechnik erstrahlte. �

Kupferdruckplatteder „Sixtinischen

Madonna“,Rathaus Linz unddas Vorbild (rechts)

Stadthalle LinzSamstag und Sonntag, 15./16.10, von 11 bis 19 Uhr

Freitag, 21.10, von 15 bis 19 UhrSamstag und Sonntag, 22./23.10, von 11 bis 19 Uhr

Begleitend zur Jubiläumsausstellung bietet ein Vortrag von Dr. phil. Denise Steger einen umfassenden Einblick in Leben und Werk des berühmten Linzer Künstlers

Montag, 17.10. von 19 bis 21 UhrStadthalle - in der Ausstellung, Strohgasse, Linz, Gebühr: 9 Euro

Info und Anmeldung: Kreisvolkshochschule Neuwied, Außenstelle Linz, Tel. 02644-560111

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Seite 26 Der Rheinländer · Oktober 2011

literarisch!

Der Unkeler Friedenvon Leonhard Reinirkens

er DichterAndres“, sagte

man in Unkel. Mankannte ihn, jeden-falls vom Sehen, erwar unübersehbarmit seiner breiten,kraf tvol len Statur ;und er hatte zuerstim Hause Hattin genzur Miete gewohnt,gleich an der Rhein -promenade, wo dieBürger sonntags spa-z ieren gehen. Erbekam viel Besuchvon weit her, dassimponierte denUnkelern. Und wenndie Besucher mitdem „Dich ter“ aufder Terra sse stan-den, dann schauteman sich das Treibenda oben genau an.„Und einmal“ , daswurde immer wiedererzählt, „da is der Andres vorjestürz und hat nerFrau, die vorn stand, in der Nacken jebissen.“ –Viele Jahre später saß ich beim Tee im Haus vonDr. Hänsel, dem Besitzer des Bloch-Erben-Verlags in Berlin. – Ich erzählte die Geschichte.Da brach Frau Hänsel inLachen aus. „Das warich“, rief sie. „Aber derAndres hat mich nichtgebissen, er hat mich auf den Nacken geküsst.“

Seltsam war nur, als ich dieselbe Anekdotevon den entsetzten Unkelern bei Luise

Rinser in Rom erzählte, da rief auch sie aus:„Das war ich!“ – Mit Sicher heit hat keine derbeiden Damen gelogen.

Nun ja, ob Beißen oder Küssen, denUnkelern musste beides sehr befremd-

lich vorkommen. Wie denn überhaupt einer, dermit Schreiben sein Brot verdient, eine exotischeErscheinung ist und bleibt, zumal wenn er soeigenständig und unangepasst und uninteres-

siert daran ist, wasdie Leute, die ihnnichts angehen, vonihm denken.

Später, als ichmit Andres im

Früh jahr regelmäßigauf den ge pf lügtenFeldern Löwen -zahnsalat suchte ,hieß es : „Bei derSchrei berei könnendie auch nicht vielverdienen.“

Die Li teraturspielte keine

wesentliche Rolle imDorf. Frau Wal bröhlhatte neben einemTabak waren geschäftauch eine Leih büche -rei, beigeschlossensonst ige Pa pier -waren; Schulbücherkonnte man dort kau-fen und eventuel lBücher bestellen.

Weiter in Richtung auf den Unteren Marktgab es ein zweites Papierwaren ge -

schäft, das einschlägige Fachwerkhaus derFamilie Mors bach. Und welch tiefe Erkennt nisseder alte Morsbach über die Bücherbranche

besaß, zeigte sich aneiner Bemerkung, die erder Frau Andres gegen -über machte, als die mal

Kuverts bei ihm kaufte: „Dat is ja viel Arbeit, alldie Bücher machen; aber Se haben ja enne jroßeKeller.“

Ende der Vierziger Jahre tat sich EckeHaupt straße/Lühlings gasse eine größere

und modernere Leih bücherei auf und so kamendie damals bereits geschriebenen und gedruck-ten Werke von Stefan Andres leihbar oder käuf-lich nach Unkel, sogar der erste Band der„Sintflut“. So dick wie er war, so gedanken-schwer sein Inhalt, viele Unkeler werden eskaum über die ersten dreißig Seiten gebracht

„Das war ich!”

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In dem Büchlein „Stefan Andres – sein Unkeler Jahrzehnt und sieben Jahre Nachbarschaft“erinnert sich Leonhard Reinirkens an seine Begegnungen mit dem Schriftsteller StefanAndres. Der RHEINLÄNDER veröffentlicht in loser Folge Ausschnitte des Textes aus demReinirkens-Nachlass.

Stefan und Dorothee Andres in Unkel

Foto

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Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 27

haben. Die Novelle „Wir sindUtopia“ konnte wohl durchihre Dramatik mehr Leser mit-reißen, aber schwer begreif-l ich für unproblematischeNaturen sind die Gedanken -gänge und ihre Konsequenzenauch hier.

Als Stefan Andres 1950nach Unkel kam, da war

er schon eine Leuchte am deut-schen Dichterhimmel ; e inMann von immenser Bega -

bung, eine geistige und dichte-r ische Hof fnung im Nach -kriegs deutschland, die seineguten Wurzeln und seinenneuen Weg suchte.

Weshalb er s ich ent -schloss, ausgerechnet

in Unkel seine neue Heimat zugründen? Er hat mir einmalerzählt, er sei allein rheinaufspaziert - er zeigte mir dieStelle: Dort wo der Backeswegauf den Rheinpfad mündet.

Foto

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Leonhard Reinirkens 1957

Leonhard Reinirkens:Stefan Andres – seinJahrzehnt in Unkel undsieben Jahre Nach bar -schaft erschienen im VerlagDer Rheinländer, erhältlichim Buchhandel und imR H E I N L Ä N D E R - H e i m a t -laden, Pützgasse 2, Unkel,kartoniert, 9,90 Euro

INFO

Hier stand unter Kastanieneine Bank. Am ganzen Weg,der sich von Heister zum Rheinzieht, war damals nur ein ein-ziges Haus. Und Andres sagte:„Hier saß ich. Die Vögel warenso zutraulich. Es war so fried-lich. Ja, ich dachte: Hier istFriede, hier kann man ruhigleben.“ �

Seite 28 Der Rheinländer · Oktober 2011

erholsam!

ad Hönningen hat e ine langeBadetradion. Nach dem die ersten Koh -

len säurequellen erbohrt waren, wur de bereits1895 ein Badehaus erbaut. Ab 1950 durfte sichdie damalige Gemeinde – heute Stadt – „Bad“Hönningen nennen. Manche erinnern sich viel-leicht noch an das alteThermalbad an derSte l le der heut igenKrista l l Rhein park-Therme mit seinem rostbraunen und metallischschmeckenden Wasser. Mitte der 1990er Jahrewurde auf klares Wasser umgestellt.

Das mineralstoffreiche Heilwasser speistaber auch heute noch Therapie-, Pano -

rama-, Innen- und Außenbecken. Einge bauteMassage düsen, Wand- und Boden sprudler ver-sprechen wohltuende Massa gen, genießen kannman dabei den unverstellten Blick auf den Rhein.

Nicht nur einfach WasserDirekt am Rheinufer gelegen befindet sich die Kristall Rheinpark-Therme in Bad Hönningen -ausgestattet mit großzügiger Thermen- und Saunalandschaft. Diese wurde im venezianischenStil mit echtem Marmor und mehreren Tonnen Edel- und Halbedelsteinen nach der Heilslehreder Hildegard von Bingen ausgestattet.

B Verschieden warme Temperaturen von 31bis 35 Grad Celsius und ein Solegehalt

von 1,5 Prozent fördern die Gesundheit vonHaut, Gelenken, Muskulatur und regen denStoffwechsel an. Der Sole-Anteil lässt dasWasser heute sa lz ig stat t mineral isch

schmecken.

Die Saunawelt istdem Markusplatz

in Venedig nachempfun-den und wurde mit Marmor, Edel- und Halb -edelsteinen und original türkischen Orna -menten ausgestattet. Mit vier Innensaunen,zwei Dampf bädern und dem OsmanischenHamam findet der Saunaliebhaber vielfältigeAuswahl auf höchstem Niveau. Da Venedig ohneGondeln nicht denkbar ist , stehen imAußenbereich der Therme zwei weitere Saunenin Gondelform zur Verfügung.

Gesunde Entspannung

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Allee-St.Pierre-les-Nemours 1, 53557 Bad HönningenTel: 02635-952110, www.kristall-rheinpark-therme.de

Öffnungszeiten: So, Mo, Di, Do: 9 bis 22 Uhr, Mi, Fr, Sa: 9 bis 23 Uhr,täglich außer 24. Dezember

Veranstaltungen im OktoberFreitag, 7.10. bis Sonntag, 9.10. , Oktoberfest

Leckere Schmankerl, frisches Wiesn-Bier, zünftige Aufgüsse undVollmassagen mit Alpenkräutern für jedermann

Mittwoch, 12.10., 19 bis 23 UhrRomantisches Vollmondschwimmen im Zeichen des Weinmondes

Vollmond-Verwöhn-Aufgüsse, Edelsteintauchen,Relax-Schwimmen, feine Speisen und einen Vollmond-Cocktail in

der GastronomieMontag, 31.10., 19 bis 22 Uhr

Keltisches „Samhain-Fest“ – Halloween, schaurige und schummrigeAufgüsse in dieser sagenumwobenen „Gruselnacht“

KRISTALL RHEINPARK-THERME BAD HÖNNINGEN

Beim Ausbau der Therme im Jahre 2001 zu ihrer heutigen Gestalt,im November feiert man zehnjähriges Jubiläum, wurde insbeson-

dere auch in den Wellness-Bereich investiert, sodass neben der medizi-nischen Betreuung ein attraktives Verwöhnprogramm für Körper undSeele angeboten werden kann. Im Wellness- und Massagezentrum sor-gen fachkundige Hände mit einem umfangreichen Mas sage- undKosmetik-Programm für gesunde Entspannung. Zudem wird täglichkostenlose Wasser gym nas tik angeboten.

In der Kristall Rheinpark-Therme kann man das Leben auch von derkulinarischen Seite auskosten - im Thermen- und Saunarestaurant

und an der Saunabar. Das Außenrestaurant mit Terrasse ist auch fürNicht -Thermenbesucher geöffnet.

Wer gerne einen Campingurlaub am romantischen Rheinufer ver-bringen möchte, für den bietet der unmittelbar angrenzende

Wellness-Rheinpark-Campingplatz mit direktem Zugang zur Thermebeste Voraussetzungen für einen Wellness-Urlaub oder eine Bade-Kurim „eigenen Bett“. Der ganzjährig geöffnete Campingplatz verfügt über250 Stellplätze für Dauercamper, 220 Stellplätze für Kurzcamper undStellplätze für Wohnmobile – auch im Winter. |WR �

Seite 30 Der Rheinländer · Oktober 2011

besichtigt!

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 31

Imposanter Blick aus der Vogelperspektive auf das

Unten in der Mitte sind die Türme derRemagener Apollinaris-Kirche zu sehen,

schräg darüber, auf der rechten Rheinseiteerkennt man das satte Grün des Erpeler-Ley-Plateaus. Der Blick geht aber noch darüber hin-aus nach Ohlenberg und die Linzer Höhe mitdem SWR-Sendemast bei Ginsterhahn. Ganz amHorizont senkt sich der Nebel ins Wiedtal. �

Foto

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Rheintal bei Erpel und RemagenRheintal bei Erpel und Remagen

Seite 32 Der Rheinländer · Oktober 2011

gebildet!

ie Maximilian-Kolbe-Schule wurde 1971als „Sonderschule für Lern behinderte“ imBad Hön ninger Altbau der Marien schule

eröffnet und zog aufgrund stetig wachsenderSchülerzahlen 1980 in den Neubau am Rhein -brohler Schul zentrum um. Die heutige Schulemit dem Förder schwer punkt Lernen für Kin dermit sonderpädagogischem Förderbedarf präsen-tiert sich zu ihrem 40-jährigen Jubiläum vielsei-tig und lebhaft. Mit ihren Projek ten ist sie auchaußerschulisch aktiv, sofreuen sich die Bewohnerin den Senioren heimenregelmäßig über dieStändchen der Zither-AG und im Rhein wald heimgibt es wöchentliche Spiel runden mit Schülernund den älteren Bewohnern. Zusam men mit demehemaligen Lehrer Manfred Müller habenSchüler in den letzten vierzig Jahren spürbardazu beigetragen, dass in Rhein brohl das In -teresse an der römischen Ver gangenhei tgeschärft wurde. So hat man in einem Film -projekt der Landes medien anstalt Geschichteumgesetzt oder war auch beim Rheinland-Pfalz-Tag im Jahre 1991 als „die spielenden Kindervon caput limitis“ aktiv dabei. Über regionalbeliebt sind auch die Keramikmärkte, bei denen

von Andreas Kossmann

D der zwischenzeitlich pensionierte Lehrer PaulZwick seine Keramikarbeiten zugunsten desSchulförder vereins anbietet. Der nunmehr 19.Keramik markt findet am 5. und 6. Novembervon 11 bis 18 Uhr in der Cafeteria statt. DieMaxi milian-Kolbe-Schule fördert in sehr unter-schiedlicher Weise die individuellen Talen te derSchüler weit über den Unterrichts lehrplan hin-aus. Dies war stets ein An liegen aller drei bishe-rigen Schul leiter: Erwin Betzing, dem bereits

verstorbenen Fred Körper(zuletzt Schul le i ter derLandesbl inden schule inNeu wied) und des jetzigen

Schul leiters Bernd Kuha, der die Maximillian-Kolbe wie folgt charakterisiert: „Als Stätte derMenschlichkeit und Ort der Muße ist sie kleinund überschaubar mit Behag l ichkei t undWärme. Sie leitet ihre Kinder, lässt sie wachsen,gibt ihnen heute Wurzeln und für morgenFlügel, eröffnet Freiheiten und setzt Grenzen,fordert und fördert. Die Schüler lernen mit Kopf,Herz und Hand. Ihnen wird Wissen und Könnenvermittelt. Alle werden zu sozialer Sensibilitätund ökologischer Verantwortung erzogen.Minder hei ten, Benachtei l igte und Außen -stehende werden integriert.“

40 Jahre Maximilian-Kolbe-Schule in Rheinbrohl – Vielseitigkeit und Engagement werden inder Förderschule groß geschrieben.

Individuelle Talente

Fördern und

fordern

Fördern und

fordern

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So gibt es eine Fülle von Arbeits gemein -schaften und Förderungen, wie Theater-

AG und Schulchor. Daneben erlernen alleSchüler in wöchentlichen Doppelstunden imWied ta lbad Hausen oder in der Krista l l -Rheinparktherme Bad Hönningen das Schwim -men, was durch Unterstützung des Förder -vereins ermöglicht wird. Stolz ist die Schuleauch auf das hervorragende Abschneiden beiden Kreisvorlesewettbewerben, die wegen derhervorragenden Organisation schon seit einigenJahren vor Ort stattfinden. Besonders begehrtsind unter den Schülern die jährlichen Rollenvon St. Martin und dem armen Mann. Wer dieseübernehmen darf, wird damit für seine hervor-ragenden schulischen Leistungen belohnt. Sowird das Martinsspiel in der Maximilian-Kolbe-Schule auch immer zu einem Event mit besonde-rer Atmosphäre – in echt römischen Stil. �

Seite 34 Der Rheinländer · Oktober 2011

n der nachweislich fünftenFamiliengeneration betreibt

Dorothea Schmitz den „Schäffe-Hof“ in St. Katha ri nen-Har gar -ten. Im Haus flur hängendie Hoch zeitsfotos ihrerdirekten Vorfahren, derLorscheids, bis hin zuUrurgroßvater und -mutterAnfang des 19. Jahr hun derts.Ihr jüngerer Bruder wolltenicht in die Fußstapfen seinerAhnen treten, so übernahm sieim Jahre 2001 den Hof, „weilmein Herz an der Land wirt -schaft und an der Arbeit mitden Tieren hängt“.

Mit der Übernahme desHofes von ihren Eltern

richtete sie den Hofladen, wieer heute zu sehen ist, ein undtrennte sich von der Vieh- undMilchwirtschaf t , bis dahinHaupterwerbsquelle des Hofes.

Es folgte eine Umstruk turie -rung auf Geflügelhaltung mitHühnern, Gänsen, Puten undWachteln. „Da aber auch Rinder

zu einem Hof gehören“, erwarbman 2005 drei Schotti scheHochlandrinder, „als Hobby“,wie sich die Land wirtin erin-nert.

Daraus sind durch weitereHinzukäufe und eigene

Zucht inzwischen über vierzigTiere geworden, deren wert -volles Fleisch nun die wirt-schaf t l iche Grundlage desHofes bildet. Seit der erstenSchlachtung, als man dasFleisch nur im kleinen Kreisanbot, war die Nachfrage den-noch so riesig, dass sich die

Schmitzens zur Zucht der Tiereentschlossen. Bis heute ist dieNachfrage jedoch größer als dasAngebot. „Mehr als vierzig bis

fünfzig Tiere wollen wir abernicht halten“, erklärt HansSchmitz, der hauptberuflichals Schlosser im Schicht -

dienst bei Rassel stein inAndernach arbeitet und nachFeierabend die Betätigung aufdem Hof genießt.

Das Fleisch der Tiere, obals Filet, Braten, Roast -

beef, Gulasch oder Hackfleischgilt Feinschmeckern als beson-ders feinfaserig und zart. „Eshat einen niedrigeren Gesamt -fett gehalt, ein günstiges Ver -hältnis von lebensnotwendigenFettsäuren und ist choles terin -arm“, beschreibt die Züchterindessen Vorteile, „kurz gesagt:Es ist einfach lecker.“

Riesige Nachfrage

tierisch!

Hans und Dorothea Schmitz züchten in Hargarten Schottische Hochlandrinder.

Ivon Wolfgang Ruland

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Foto

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Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 35

Dabei ist es frei von Hormonen, Schwer -metallen, Pestiziden und anderen Rück -

ständen, „weil unsere Tiere ganzjährig aufungedüngten Weiden stehen und nur im Wintermit Heu zusätzlich gefüttert werden“, erklärtHans Schmitz, „bei uns wachsen sie artgerechtauf, sie haben viel Platz und können sich freibewegen“ . Er zeigt dabei auf d ie sanf tgeschwungenen Hügel zwischen Hargarten undKaimig auf der Linzer Höhe.

Das Schottische Hochlandrind, ursprüng-l ich im rauen Klima von Nordwest -

schottland und den Hebriden beheimatet, giltals die älteste registrierte Viehrasse und wirdseit Jahrhunderten in ihrer ursprünglichenForm gezüchtet und gehalten. Das eher klein-wüchsige und leichte Tier ist robust und langle-big. „Die Rinder sind mit ihrer Ruhe, ihrerGemütlichkeit, durch ihr drolliges Aussehenund den stark ausgeprägten Mutterinstinkt ein-fach liebenswert. Die Muttertiere, die bis zusechzehn Mal Nachwuchs bekommen können,kümmern sich rührend um ihre Jungtiere, über-haupt ist der Familienverband in der Herde sehrausgeprägt. Bei Geburten beschützt die ganzeHerde die kalbende Mutter“, hat DorotheaSchmitz beobachtet.

Seite 36 Der Rheinländer · Oktober 2011

tierisch!

Dorothea SchmitzHummelsberger Str. 12

53562 St. Katharinen-HargartenTel.: 02644-5039

Öffnungszeiten: Mo: 8 bis 12.30 Uhr,Di bis Fr: 8 bis 12.30 und 14 bis 19 Uhr,

Sa: 8 bis 16 Uhr.

SCHÄFFE-HOFLÄDCHEN

Um das köstliche Fleisch der Rinder ange-messen genießen zu können, „muss man

aber kochen können“, wissen die Alt-BauernMaria und Anton Lorscheid, „man sollte schonwissen, wie ein Braten angesetzt oder Gulaschzubereitet wird.“ Die beiden Senioren vom letz-ten Hof in Hargarten wohnen mit der Familieihrer Tochter und Nachfolgerin auf dem Drei-Generationen-Hof, der überall nur „Schäffe-Hof“genannt wird. „Man glaubt, dass einer derfrüheren Lorscheids Schöffe am Gericht, viel-leicht in Linz, gewesen ist. Möglicherweise istdas der Ursprung des Spitznamens, aber keinerweiß es genau“, erzähltAnton Lorscheid miteiner Miene, die besagt,dass es ihm auf eine nach-prüfbare Erklärung auchgar nicht ankommt. �

Das Schott ische Hochlandrind, auchHighland Cattle genannt, wächst wesent-

lich langsamer als heimische Rinder, „dadurchist das Fleisch reifer und es hat einen geringe-ren Wasseranteil, was sich bei der Zubereitungbemerkbar macht. Die Jungtiere werden erst mitetwa drei Jahren von der Metzgerei Prangen bergin Vettelschoß stressfrei geschlachtet. DasFleisch lässt man mindestens zwei Wochen zumReifen abhängen.“ Kunden können ihre ge -wünschten Portionen vorbestellen. „Wir habenuns zwar vorgenommen, jeden Monat ein Tier zuschlachten, aber die Wartezeit kann mitunterein halbes Jahr betragen“, räumt DorotheaSchmitz ein.

Außer Gras und Heu zwischendurch ein Pausenbrot

querbeet!

ennen Sie die „Schön frucht“ oder auch„Liebes perlenstrauch“ (Callicarpa bodi-nieri)? Jetzt im Herbst zeigt er sich in sei-

nem schönsten Schmuck: mit wie lackiert wir-kenden leuchtend lila Perlenfrüchten! Er stellteine wirkliche Attraktion dar im herbstlichenGarten, vor allem wenn er in Nachbar schaft zuGehölzen mit gelber bis orange-gelber Herbst -belaubung steht.

Der bis drei Meter hohe Strauch sollteeinen sonnigen und geschützten Standort

mit leicht saurem Boden haben. Als Nachbarnzur Ergänzung kann man sich japanischenFächerahorn (Acer palmatum) oder grünen

Schlitz-Ahorn (Acer palmatum dissectum) vor-stellen, in kleinen Gär ten auch die Schein hasel(Corylopsis paucif lora) mit ihren zierlichen,leuchtend gelben Blättern, die dann im Märzbereits mit gelben, glockig hängenden Blüteneine erste Frühlingsbotschaft bringen. DieBlüten der Schönfrucht werden stark vonHummeln und Bienen besucht, so dass manauch die heimische Fauna unterstützt. DieFrüchte halten bis in den Winter als besonderesoptisches Highlight.

Apropos Winter: Denken Sie daran, jetztmüssen die Blumenzwiebeln in die Erde,

die uns im Frühling die erste Farbe in den

Garten im Oktober

Garten bringen: Tulpen, Narzissen, Krokusse,Trauben hyazinthen und viele mehr!

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Wir beraten Sie gerne!

Seite 38 Der Rheinländer · Oktober 2011

„ne das Material Wollekann ich nicht auskom-men“, ist sich Martina

Siebertz sicher. Das erklärt,warum sie nach elf Jahren alsFach kraf t im überregionalbekannten Hand arbei ts ge -schäft „Frankl“ in Bad Honnefseit dessen Schließung vorzwei Jahren in einem eigenenGeschäft weiterhin Wolle undZubehör zum Stricken anbie-tet. Sie teilt sich den Platz mitder „Ideenwerkstatt avec plai-sir“ – die gemeinsamen Räumeerstrecken sich von der Kirch -straße bis zum Franz-Xaver-Trips-Platz – da wo der Vogel -brunnen plätschert – in derBad Honnefer Fußgängerzone.Beide Ladeneingängekann man zum Stöbernin den Werkstätten nut-zen. In den mit vielenkreativen Ideen ausgestattetenRäumen von Dekorat ions -spezialistin Yvonne Tamir hatMartina Siebertz das passendeZuhause gefunden, denn „essol l te schon eine außerge-wöhnliche Umgebung sein, inder ich meine Wolle anbiete“ –und es ist das einzige Woll -fachgeschäft weit und breit.

Dass Handarbei t undzumal Stricken – immer

wieder mal totgesagt – nicht

ausstirbt, davon ist die Woll -expertin überzeugt: „Es gibtgerade wieder einen Trend mitneuen Strick-Zeitschriften undauch die Frauenmagazinehaben das Thema inzwischenaufgegriffen.“ Die charmante

Mittvierzigerin hat Handarbeitnoch im Elternhaus und alsSchulfach am Mädchen gym -nasium in Rheinbach erlebt.So sieht sie weiterhin eineBerechtigung der häuslichenHandarbeit: „Im Umgang miteinem natürlichen Material istman vielseitig kreativ tätig.Stricken lässt einen zur Ruhekommen, es ist durchaus eineTherapie zum Stressabbau.“Strickmode sei aktuell wie sel-

ten, Selbstgemachtes dazu dasI-Tüpfelchen. „Die aktuellenhochwertigen Garne eignensich pr ima dazu, e infacheSachen leicht nachzumachen –auch für Ungeübte. Mützen,Schals, Handstulpen und Kra -

gen – also in der Haupt -sache Acces soires -sind beliebte Teile zumSelberstr icken. Auch

die modernen Anleitungen zei-gen Strickwaren mit Pfiff, dieeinfach nachzuahmen sind,um gleich Erfolgserlebnisse zuschaffen.“

Im Angebot führt MartinaSiebertz hochwert ige

Ware vom Edelgarn bis zu ein-facher Standardmischung.Viele Sorten setzt sie in fertigeTeile um, damit „man sieht,wie die Wolle verstrickt aus-sieht“. Die Fachfrau kann sich

Mützen, Schals und Kragen

handwerklich!

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TolleWolleMartina Siebertz bietet inihrem Fachgeschäft „Woll -werkstatt“ in der Bad Hon -nefer Kirch straße hochwerti-ge Garne an und hält einealte Handarbeitst radi t ionaufrecht.

von Wolfgang Ruland

für die Vielseitigkeit der Materialien begeis -tern: „Neue Farben und Produkte inspirieren dieeigene Kreativität, man spürt regelrecht, wiesich die Wolle bewegt und wie sie über dieStricknadel läuft.“ Die ist im Übrigen heutenicht mehr aus klapperndem Metall sondern invielen handschmeichlerischen Formen undFarben, in der Regel aus Holz, Bambus oderAcryl zu haben.

Bei der Auswahl ihrer Lieferanten achtetSiebertz insbesondere auf die Herkunft

und Verarbeitung der Ware. „Ein großes Themaist zur Zeit Wolle von deutschen Schafen zurUnterstützung der Wanderhirten, biologischeProduktion und fairer Handel, gerade beiBaumwollprodukten, wobei es auch um diegerechte Entlohnung der Pflückerinnen geht.“Damit die Handarbeitstradition weiter bestehenkann, bietet Martina Siebertz nicht nur dasArbeitsmaterial dazu an: „Ich gebe gerne jeder-zeit Hilfestellung. Mein Laden steht für alleoffen, die Tipps und Rat rund ums Strickensuchen. Eine Handarbeit kann man sich kaumtheoretisch aneignen, es geht nur übers Zeigenund Vormachen.“ Wie es geht, demonstriertMartina Siebertz gerne jedem, der es lernenoder sich verbessern möchte – in der Strickeckeder „Wollwerkstatt“ oder bei gesondertenKursangeboten. �

Martina SiebertzKirchstr. 4 A, Bad Honnef

Tel.: 02224-1229846

WOLLWERKSTATT

Seite 40 Der Rheinländer · Oktober 2011

genießen!

orbert Kramer aus Bad Honnef ist Werbe -fotograf und Fotodesigner. Schon von Berufswegen kann er deshalb gute Fotos schießen.Schießen kann Kramer aber auch mit dem Jagd -gewehr; seit inzwischen 39 Jahren hat er denJagdschein und in Bad Honnef ein Jagd-Revier.Das Fleisch der Tiere, die er dort erlegt, geht inden Verkauf . In derKarl-Simrock-Straße inBad Honnef betre ibtKra mer einen kleinen,aber gut sortierten Hof laden. „Wild kam merSiebengebirge – Privater Wild bret-Verkauf vomJäger“ - heißt es auf dem Ladenschild.

Wild auf den TischNorbert Kramer aus Bad Honnef bietet Wildbret zum Verkauf. Das Fleisch stammt aus demSiebengebirge und dem Vorderen Westerwald.

„Wildschwein,küchenfer-

tig bearbeitet, bietenwir ganzjährig an“,betont Kramer undsetzt fort: „Sie erhal-

ten bei mir selbstverständlich auch Dam-,Muffel- und Rotwild; wir haben in unseremSortiment viele Spezialitäten, zum Beispielmarinierte Grillsteaks, Wildsalami und Pastete;Wild kanin chen, Wildhase und Fasan biete ichauf Anfrage ; außerdem gibt es bei unsFeinkostwaren zum Wild sowie hochwertige

Weine aus deutschenLagen. Das ist e ineAngebotspalette, für dieich persönlich gerade

stehe. Über die Ladentheke hier geht nur, wasauch für meinen eigenen Küchen- und Esstischrichtig ist.“

Malerisches Jagdrevier

von Hans Ziegler

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Norbert Krämer in seinemJagdrevier im Siebengebirge

Foto

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Norbert KramerKarl-Simrock-Str. 17, 53604 Bad Honnef

Tel. 02224-940175www.wildkammer-siebengebirge.de

Öffnungszeiten: Fr: 16 bis 19Uhr, Sa: 10 bis 14UhrMi (November bis Februar): 16 bis 19 Uhr

und jederzeit nach Absprache.

WILDKAMMER SIEBENGEBIRGE

Das Jagdrevier, das Norbert Kramer in derOrtsrandlage von Bad Honnef gepachtet

hat, reicht im Süden bis zur Landesgrenze nachRheinland-Pfa lz und im Norden bis zumDrachenfels. Das so definierte Revier mag nichtnur besonders malerisch, sondern auf denersten Blick auch großflächig erscheinen, vielWild erlegt Kramer hier aber nicht. „Um imHofladen ein ausreichend breites Angebot anWildbret bieten zu können, habe ich mich des-halb mit anderen Jagdpächtern aus dem Sieben -gebirge und dem Vorderen Westerwald zusam-mengeschlossen“, erläutert Kramer.

Etwa 100 Wildschweine, 40 Rehe und etwa15 Stück Rotwild sind im Rahmen dieser

Kooperat ion er legt worden und über die„Wildkammer Siebengebirge“ in den Verkaufgegangen. Die gesamte Ware unterliegt strengenamtsärztlichen Kontrollen; die hygienisch ein-wandfreie Behandlung des Fleisches und höch-ste Qualität ist damit garantiert. Seit neuestembietet Kramer das Wildbret auch schockgefro-ren, ‘fresh frozen’ an; das einzigartige Aroma,

das fettarme und zu -gleich eiweißreicheFleisch der Tiereaus freier Wildbahnwird mit d iesemVerfahren noch bes-ser bewahrt.

Der gebürtigeBad Honnefer

stammt übrigensaus einer alteinge-sessenen Obst -b a u e r n f a m i l i e .„Wenn sie meinen,

mit Jagd habe das aber gar nichts zu tun, stimmtdas nicht ganz“ , er läutert Kramer demBesucher. „Mein Vater und mein Großvater

waren auch schon Jäger, das alleindeshalb, um unsere Obstbäume vorVerbiss zu schützen. Ich habe schon

als Kind gelernt, dass Überpopulatio-nen in Wald und Wiese nicht gut sind.“ �

Zerlegung in Edelteile vom Hirsch

damals!

Früher –heute

Seite 42 Der Rheinländer · Oktober 2011

Foto

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as historische Foto, entstandenum 1910, zeigt einen unverstelltenBlick vom „Koppe Kreuz“ Rich -

tung Rheintal auf das Örtchen Leubsdorf. DieFachwerkhäuser schlängeln s ich dichtgedrängt am Leubsdorfer Bachtal entlang. Anden Hängen ist nahezu jeder verfügbare Platzlandwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt.Man erkennt weitläufige Wein berge, Äckerund Obstbäume. Etwas Absei ts von derHauptstraße ist eine kleine Neubausiedlungmit Steinhäusern entstanden. Auf der demRhein zugewandten Anhöhe thront diePfarrkirche St. Walburgis, die erst vor kurzem,im Jahre 1905 neu erbaut wurde.

Diese Kirche, unverändert erscheinend,ist neben dem hervorblitzenden Rhein

fast der einzige Blick punkt, den man auf demheutigen Foto gleich wiedererkennt. DieHänge sind jetzt bewaldet und verbuscht, dasDorf, obwohl stark angewachsen, wird schein-bar vom umgebenden Grün verschlungen.Fachwerkhäuser sind kaum noch auszuma-chen. Auf der gegen über liegenden Rheinseiteist ein Indus trie- und Gewerbegebiet entstan-den, oben auf dem nördlichen Hang sind schondie modernen Wohnhäuser Datten bergs heran-gewachsen. �

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Seite 44 Der Rheinländer · Oktober 2011

gebildet!

m Knotenpunkt der rechtsrheinischenWanderwege Rheinsteig, Westerwald steig

und Limeswanderweg trifft man in Rheinbrohl-Arienheller auf eine anerkannte Gastronomie.

Eine der drei hiesigen Restaurants ist dieehemalige Gaststätte „Zur Linde“ von

Franz Hermes, welche nach Besitzerwechselund Umbauarbeiten nun in der zweiten Genera -tion „Im Bauernstübchen“ heißt.

Das freundliche Inhaber-Ehepaar Birgitund Jörg Storck mit Tochter Kira verleiht

der traditionsreichen Lokalität mit ausgewähl-ten Dekorationen einenbesonderen Flair fürallerlei leckere Spezia -li täten wie römischenSpieß braten vom offenen Kamin und den über-regional beliebten „Gockelus Maximus“.

Diese besondere Atmosphäre konnten nunerneut „Europas Miniköche“ aus der

Verbandsgemeinde Bad Hönningen erfahren.Nach dem sie bereits im vergangenen Jahr hiereinen Nachmittag die Küche in Beschlag neh-men und mit dem „Bauernstübchen“-Team undder RömerWelt auch im Rahmen der Bundes -

gartenschau auf der Festung Ehrenbreitsteinmit „Kochen wie die Römer“ römische Rezeptevorstellen und ausprobieren durften.

Diesmal standen Würstchen mit Pommesfrites, Ketchup und Mayonnaise sowie

der Fruchtsalat „Tutti Frutti“ auf der Speise -karte – dabei wurde alles selbst hergestellt – fri-sche Qualität und der Verzicht auf Zusatzstoffesind eine Voraussetzung.

Ziel der 1989 gegründeten „Miniköche“-Projektes, dem in Deutschland 25 regio-

nale Miniköche-Gruppen angehören, ist es,Kindern im Alter vonzehn und e l f Jahren„Gesundheit durch rich-tige Ernährung in einer

intakten Umwelt“ zu vermitteln. Dabei schnup-pern sie im Laufe von zwanzig Monaten in diewichtigen Kernbereiche eines modernen undkundenorientierten Gastronomiebetriebes hin-ein, erlernen alles vom landwirtschaftlichenGrundverständnis, über den Umweltschutz undvom Kochen bis hin zu Servicetätigkeiten. EinNetzwerk aus Ernährungswissenschaftlern,Betrieben und Produzenten vor Ort steht für die

Leckere Spezialitäten

Das urgemütliche „Bauernstübchen“ inArienheller fördert „Europas Miniköche“.

von Andreas Kossmann

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Die richtige Ernährung lernen Die richtige Ernährung lernen

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Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 45

theoretische und praktische Ausbildung zurVerfügung und am Ende erhält jedes Kind einoffizielles IHK-Zertifikat.

„Heute gibt es leider keine goldenenKnöpfe, aber auch keine roten“, ver-

kündet Jörg Storck nach dem Essen der zuberei-teten Speisen im Beisein von Helga Kortweg, dieseitens der Verbandsgemeinde das Projekt orga-nisiert und koordiniert, dem Verbands bürger -meister Michael Mahlert und Dr. Britta Stolberg-Schloemer vorstehen. Denn die einzelnenEinsätze werden bewertet: Wer besonders gutmitarbeitet und sich in die Sache einbringt,erhält einen goldenen Knopf, den roten Knopfgibt es für unangebrachtes Verhalten und dieFarbe grün bestätigt die erfolgreiche Teilnahmean den theoretischen Einheiten.

Es soll eben nicht nur Spaß machen –schließlich wird das Projekt von namhaf-

ten Sponsoren gefördert, welche die Projekt -ziele verfolgen. Beim „Bauernstübchen“-Einsatzwar Metzgermeister Michael Hoitz von derLinzer Fleischerei Berg dabei und unterstützte

das Küchenteam um Chefkoch Silvio alias„Schnucki“ , Beikoch Florian sowie JürgenLabonde, der „Mann für alle Fälle“. Hoitz zeigte,wie das mit dem Wurstmachen richtig funktio-niert und die Fleischerei Berg stellte dieMaterialen kostenlos zur Verfügung. Das fertigeGericht hat am Ende allen geschmeckt und wennes diesmal mit den „goldenen Knöpfen“ nichtgeklappt hat, dann ist das zugleich ein Anspornfür die Miniköche, sich in Zukunft etwas mehranzustrengen … �

mit Frische und Qualität mit Frische und Qualität

Das Team von Bauernstübchen und Fleischerei Berg mit den angehenden Köchen

Oktoberausgewählt!

Veranstaltungen im

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Samstag, 1. Oktober14 Uhr Bad Hönningen | Stadtwald

Pilzexkursion im StadtwaldErfahren Sie alles Wissenswerte überdie heimische Welt der Pilze. Anmeldung und Infos unter: 02638-946533 oder [email protected](Forstrevier Bad Hönningen) Teilnahmebeitrag: 3,50 Euro je Person.Dauer ca. 2,5 Stunden.

19 Uhr Linz | Kunstverein Linz, Asbacher Str. 2Vernissage: Linzer Kunstverein zeigtKirsten Krüger

Räume für dieImagination desBetrachters zu öffnen,gehört, wie die KünstlerinKirsten Krüger sagt, zuden Zielsetzungen, die siemit ihrer Arbeit verfolgt.Oft dienen ihr hierzu inSzene gesetzte archaischeGegenstände wie eineHütte, eine Schlafstattoder eine Feuerstelle.Die Ausstellung ist zusehen bis 30. Oktober,geöffnet donnerstags undfreitags von 18 bis 20 Uhrsowie samstags und sonn-tags von 14 bis18 Uhrwww.kunst-verein-linz.de

Sonntag, 2. Oktober15.30 Uhr Bad Honnef | Parkresidenz, Am

Spitzenbach 2Herbstkonzert: „Seh’n Se, das ist Berlin“Musik und Texte aus Alt-Berlin undaus dem Berlin der Nachkriegszeit vonWalter Kollo bis Bully Buhlan und vie-len anderen. Eintritt frei!Info-Tel.: 02224-1222017

Sonntag, 9. Oktoberab 11 Uhr Asbach-Limbach | Grundschule

Döppekochenfest und Hobby -kunstausstellung einheimischerKünstler Frisch gebackener Döppekochen ausdem Backes, dazu Kartoffelsuppe undKuchen, Info-Tel. 02683-6213.

ab ca. 12 Uhr Königswinter-Niederdollendorf | nach dem Ev. Kirche, Friedenstraße 31Gottesdienst Literarisch-musikalische Matinee:

„Werter Nachwuchs“ - Schriftsteller an ihreKinderTexte von Kästner,Nöstlinger, Grass,Bedregal, Lasker-Schüler, Kaleko, Bamm,Musik von Schumann,Hand, Chatschaturian,Skrjabin,Rachmaninow, Chopin,Mendelssohn-Bartholdymit: Doris Meyer,Rezitation, UlrikeSinapius, Querflöte,Marlis Wemheuer,KlavierEintritt frei, um eineSpende wird gebetenInfo-Tel.:0228-441155

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 47

Sonntag, 9. Oktober15 Uhr Königswinter-Heisterbacherrott |

Haus Schlesien10. Mundartnachmittag desHeimatvereins Heisterbacherrott: ,,Wie uns de Muul gewaaße es”Krätzcher un Verzällcher in rheini-scher Mundart mit Toni Buhs aus Kölnund eigenen KräftenEintritt: 8 Euro inkl. Kaffee undKuchen Info-Tel.: 02244-80280

Sonntag, 16. Oktoberganztägig Rheinbrohl-Arienheller | RömerWelt

Backtag: „Ernährung in der Antike –Vom Korn zum Brot“

Fachkundige Hände beschicken dieÖfen frühmorgens mit Reisig, damitschon am Mittag die ersten Brote nachoriginal römischer Rezeptur undVerzierungsart die Öfen verlassen kön-nen. Dazu wird den Besuchern nebendem köstlichen frischen Brot auchnoch ein typischer römischerBrotaufstrich zum Probieren gereicht,am Nachmittag wird ein weitererBackvorgang wiederholt. Brotlaibekönnen erworben werden.Info-Tel.: 02635-921866, www.roemer-welt.de

Donnerstag, 20. Oktober19.30 Uhr Bad Honnef | Buchhandlung Werber,

Hauptstr. 40 „Es zogen drei Burschen wohl überden Rhein ...”Bonner Gelehrte und Studenten - undihr Einfluss auf das kulturelle Lebenim SiebengebirgeVortrag von Gaby Limberger-Klein undMichael KleinLiegen die Wurzeln des berühmtenGedichtes von Ludwig Uhland wirklichim Siebengebirge? Warum holte sichHeinrich Heine auf dem Drachenfelseinen Schnupfen? Heine undFallersleben, Arndt und Simrock,Schlegel und Kinkel – sie alle wirktenan der Bonner Universität, sei es alsGelehrte oder als Studenten. Und siealle prägten die Rheinromantik unddamit das Siebengebirge.Info-Tel.: 02224-2601

Seite 48 Der Rheinländer · Oktober 2011

ausgewählt! OktoberFreitag, 21. Oktober

19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2Autorenlesung: Bärbel Stich ausDattenberg liest aus ihrer Erzählung: „Eine Kuh genießt die Aussicht“Die passionierte Wanderin hat ausihren Erlebnissen bei Wanderungenmit ihren Enkeln im Hochgebirge eineErzählung verfasst, die nicht nur einPlädoyer für das Wandern ist, sondernauch für das Miteinander derGenerationen. Eintritt frei!Info-Tel.: 02224-7796512

19.30 Uhr Bad Hönningen | Hohes Haus,HauptstraßeVortrag: Das Rheinland imEiszeitalterInfo-Tel.: 02635-2273

Samstag, 22. Oktober19 Uhr Asbach | Bürgerhaus Restaurant,

Hauptstr. 50Delikatessen-Buffet mit Live-Musik

Ein Buffet mit raffinierten Köst lich -keiten wie Gamba-Spießen, feurigenFleisch- und Fischgerichten, sowieeine reichhaltige Auswahl an frischenSalaten, Früchten und diversen Dessertszu Live-Musik des Piano-Gesang-DuosMartin Sasse und Felicia Touré Kosten: 18,50 Euro, Tischreservierungwird empfohlenInfo-Tel: 02683–9388587, 0177-3139023

Der RHEINLÄNDER präsentiert

Freitag, 14. Oktober, 19 UhrUnkel, Heimatladen, Pützgasse 2

Konzert: „Dämmrung will die Flügel spreiten“

Fantastische Lieder von Mozart, Schubert,Brahms, Fauré und anderen.

mit Sibylle Schoppmann, Gesang, KatharinaBuchwitz, Klavier und

Thomas Sorger, Klavier.Sängerin Sibylle Schoppmann und PianistThomas Sorger begeisterten ihr Publikum inUnkel bereits mit Schuberts Winterreise imvergangenen Februar. Unter dem Motto derAnfangszeile des romantischen Gedichts„Zwielicht“ von Joseph von Eichendorff, derim Grau der Dämmerung Schauer, Grusel undTücke sieht, präsentieren die Musiker Liederund Klaviermusik von Haydn bis Fauré vonSchumann bis Debussy und entführen dieZuhörer in eine andere, fantastische Welt.Sibylle Schoppmann: „Wenn die Tage kürzer

werden, Licht undSchatten ein ver-wirrendes Spie lbeginnen und dieDämmerung umsich greift, verän-dert s ich unserBlick auf Men schenund Dinge um uns

herum. Klare Konturen werden weich,Gewisses wird ungewiss. Zeit für Märchenund Schauer, aber auch für Träume, großeGefühle und Sehnsüchte.“Eintritt frei, um Spenden wird gebeten!Info-Tel.: 02224-7796512

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Immo-NewsGrundbuchauszug, Finanzierungszusage,

IdentifikationsnummerBeim Immobilienerwerb muss der Käufer für seineFinanzierungszusage sowie die anschließende Kauf -vertragsunterzeichnung zahlreiche Unter lagenbesorgen.Für die Finanzierungszusage benötigt seine Bankeinen Gehaltsnachweis. In der Regel muss er regel-mäßige Gehaltszahlungen der zurückliegenden dreiMonate belegen. Daneben sollte er über einen Eigen -kapital anteil von etwa 20 Prozent des Kaufpreisesverfügen. Ferner muss er e inen Grundbuchauszug derImmobilie vorlegen. Darin sind eventuell bestehendeHypotheken belastungen aufgeführt sowie Lasten wieWege- oder Wohn rechte. Zudem muss ein Lageplander Immo bilie vorgelegt werden. Auch müssenObjektfotos und Bau unterlagen mit Bau jahr angaben,Grundrissen und einer Wohn flächen- und Kubus -berechnung besorgt werden. Beim Erwerb über einenImmobilien makler organisiert dieser alle Unterlagen.Die meisten Finanzierer verlangen zudem beim Kaufeiner Gebrauchtimmobil ie den Nachweis einerGebäudeversicherung. Beim Kauf einer Eigentumswohnung unterschreibtder Erwerber im notariellen Kauf vertrag, dass ihmdie Teilungserklärung sowie die daran angehängteGemeinschafts ordnung vorliegt. Seit einigen Jahren muss beim Immobilien verkauf –egal ob Wohnung oder Haus – auch ein Energie aus weisvorgelegt werden, den ein Experte erstellen muss. Wer eine Immobilie kauft, die noch gebaut wird, mussbei se inem Kredi t inst i tut Unter lagen wie dieBaubeschreibung und den Werkvertrag mit seinemBauträger vorlegen. Darin werden die geplantenGrundrisse, die Wohnf läche sowie der Quadrat -meterpreis aufgeführt . Bei Neubauten werdenEnergie ausweise im Übrigen seit einigen Jahren auto-matisch mit den Bauunterlagen ausgestellt. Beim Termin der notar ie l len Kaufvertrags -unterzeichnung müssen die Käufer neben derFinanzierungszusage einen Personalausweis oderReisepass dabei haben. Seit Anfang des Jahres sinddie Notare zudem verpf l ichtet , d ie Steuer-Identifikationsnummer beider Vertragspartner inden Kaufvertrag aufzunehmen. Bevor es zum gemeinsamen Termin zwischenVerkäufer und Erwerber kommt, fertigt der Notareinen Vertragsentwurf an, der beiden Unterzeichnernim Vorfeld zugeschickt wird, damit sie ihn in Ruhedurchlesen und Unklarheiten ausgeräumt werdenkönnen.

Interessierten schickt Doering Immobilien kostenfreieine Checkliste dieser Unterlagen zu, Telefon (02244)870 975, E-Mail: [email protected]

Seite 50 Der Rheinländer · Oktober 2011

Titel!

ir starten in Bruchhausen am Parkplatz vorder Marienwallfahrtskirche St. Johann

Baptist, die auf das Jahr 1230 zurückgeht unddas in unserer Regioneinmalige Totentanz bild -nis beherbergt.

Wir wenden unsnach rechts in die Marienbergstraße

und folgen deren Verlauf. Nach einem kleinenAnstieg treffen wir auf eine zur Erinnerung anden hiesigen Bergbau aufgestellte Lore. Die inder Nähe gelegene Kupfererzgrube St .Marienberg war von 1668 bis 1874 in Betrieb. ImBruchhausener und im angrenzendenRheinbreitbacher Wald wurde jedoch schon seitdem Spätmittelalter nach Bodenschätzen gegra-ben.

Die Marienbergstraße gehen wir bis zumEnde, am Provinzial-Bildungszentrum

geht es nach links. Bald kommen wir an einenHinweis (nach links) zum Soldatenfriedhof amMarienberg, den wir aufsuchen wollen. Hier lie-

gen 74 zum Teil unbe-kannte deutsche Sol -daten aus der Region,die beim Kampf um

den Brückenkopf Erpel/Remagen in den letztenKriegstagen 1945 gefallen sind.

Wir gehen den gleichen Weg wiederzurück und setzen unsere Wanderung

nach links in den Wald fort. Wir befinden unshier auf dem Rheinsteig, dem wir bis zum AugeGottes folgen.

Der Weg schlängelt sich gut zu wanderndurch dichten Wald. Wir erreichen die

Talsohle des Breitbachs, von hier (etwa 130Meter über NN) geht es nun hinauf bis auf 305Meter am Auge Gottes. Der Weg folgt dem

Durch dichten Wald

W

Wunderschöne Waldwanderung von Bruch -hausen zum Auge Gottes und über dieLaurentius hütte zurück – etwa zwei StundenGehzeit.

von Wolfgang Ruland

Alles sehendes Auge

Marienwallfahrtskirche St. Johann Baptist

Bachtal bis wir auf die Autostraße von Rhein -breitbach zum Ortsteil Breite Heide stoßen. Hiergeht es aber rechter Hand direkt im Wald weiter.Gleich in der Nähe ist ein Kreuz der Josephs -berger Gesellschaft („Glück auf“), die am hiesi-gen Virneberg den Bergbau betrieb, aus demJahr 1840 errichtet.

Der Hauptweg biegt bald nach rechts ab,wir folgen weiter geradeaus der Rhein -

steig-Markierung und erreichen nach wenigenSchritten ein weiteres Wegekreuz. Es erinnertan den verunglückten „lieben Sohn, Bruder und

Schwager“ Josef Schnitzler aus „Schweinfeld“ –gemeint ist Schweifeld - , der hier am 9.November 1888 zu Tode kam. Vielleicht ist er alsLandmann aus dem heutigen WindhagenerOrtste i l Schweife ld kommend, mit e inemOchsen- oder Pferdefuhrwerk bäuerliche Waretransportierend, hier an steiler Stelle abge-stürzt oder unter den Wagen geraten, mutmaßenwir. Der Weg war damals eine wichtige Handels -verbindung zwischen Westerwald und Rheintal.Das „Schnitzler-Kreuz“ wurde wie auch dasVirneberger Kreuz mehrfach von Rhein breit -bacher Bürgern und Vereinen renoviert.

Bald haben wir den Anstieg hinter uns underreichen e in Waldplateau, dessen

Mittelpunkt das Steinhäuschen „Auge Gottes“bildet. Die Legende besagt, dass hier ein hart-herziger Burgherr, der seine Bauern geknechtetund das Wild unbarmherzig verfolgt habe, vonder blenden Sonne, die für ihn wie ein großes,ihn durchdringend anblickendes Auge erschien,davon abgehalten worden sei, einen tödlichenSchuss auf eine Hirschkuh und ihr Kitz abzuge-ben. Der Burgherr habe daraufhin seinem Lebenin Verwirrung ein Ende gesetzt und die frei

Lore der Kupfererzgrube

Seite 52 Der Rheinländer · Oktober 2011

unterwegs!

gewordenen Bauern errichte-ten die kleine Gedenkstättemit dem aufgemalten Auge,das a l le Sünden erkennt .Bekannt ist die christ l icheIkonografie des „Auges derVorsehung“ seit der Barock -zeit. Eine ähnliche Darstellunghaben auch die Freimaurerverwendet, für die es für die zuenthüllende Wahrheit stand.Und, um die Wahrhei t zusagen, auch wir sind nichtganz unbeobachtet: Da wir aneinem sonnigen Spätsommer -samstag unterwegs s ind,begegnen wir vielen Natur -l iebhabern, ob Wanderern,Reitern oder Mountainbikern.Am „Auge Gottes“, wo sicheinige jahrhundertealte Wegekreuzen, herrscht Hoch -betrieb. Tatsächlich stammtdas „Auge Gottes“ selbst wohl

aus dem 19. Jahrhundert. EinRheinbreitbacher Gastwirt, sowill es Heimatkundler AlfredHeß herausgefunden haben,plante hier auf seinem Grundden Bau eines Gasthofs, auch

um Holzdiebe abzuhalten. SeinUnterfangen wurde von denBehörden aber abgelehnt, sosoll er stattdessen aus Trotz„Gottes Auge, das alles sieht“aufgestellt haben.

Ruine einer V1-Abschussrampe

Wir wenden uns, von unserem Herweggesehen, nach rechts Richtung Bruch -

hausen. Vor uns liegt ein gemütlicher Weg, deruns in der Hauptsache wieder bergab führt.

Ein künstlerisch veranlagter Zeitgenossehat am Wegesrand aus Baumstämmen und

–resten Figuren geschnitzt, die immer wiederfür Überraschungen sorgen. Hinweisschilderweisen bald auf die ehemaligen Feuerstellungender „Vergeltungs waffe“ V1 hin, die hier imErpeler Kirchspiel wald, gen Westen abgeschos-sen in den letzten Tagen des Zweiten Welt -kriegs, das Schlachten glück noch wenden sollte.Reste einer Abschussrampe sind noch gut erhal-ten.

Unser Weg führt nun weiter bergab bis zurLaurentiushütte, wo wir aus dem Wald

treten und durch ein Neubaugebiet RichtungKirche St . Johannes Baptist gehen, derenTurmspitze aus der Talsenke der Bruch -hausener Dorfmitte herausragt. Bald sind wirwieder an unserem Ausgangspunkt angelangt.Man sollte sich noch die Zeit nehmen, den ein-mal igen Totentanz im Kircheneingang zubestaunen. Wir kommen kurz vor 14 Uhr amSamstagmittag hier an – gerade steht eine Brautvor der Kirchentüre. Der Totentanz muss fürdieses Mal warten … �

Start und Ziel

d

d

Auge Gottes

Landesgrenze

Laurentiushütte

RheinbreitbachOrtsteil Breite Heide

Kasbach

L252

Kasbachtalbahn

Rheinsteig

Bruchhausen

MarienbergRheinsteig

V1- Rampe

ehem. Bergbau

Brauereischänke

WEGSTRECKE

Seite 54 Der Rheinländer · Oktober 2011

Titel!

eit Oktober 1988 führen Angelika undKlaus Gudel ius ihr Fachgeschäf t imGewerbegebiet an der Lohfelder Straße.

Ganz in der Nähe befindet sich der Uhlhof, wodie GIZ, die Deutsche Gesell schaft für interna-tionale Zusammenarbeit und die Vor be rei -tungsstätte für Entwicklungs zusam menarbeit(V-EZ) residieren: Hier im Bad Honne fer Trai -nings zentrum bereiten sich Fach- und Füh rungs -kräfte der deutschen Entwick lungs -zusam menarbeit auf ihre Auf gabenim Ausland vor. Viele davon stattensich mit den Mate rialen, die man fürdie Reisen und das Leben in Ent wick lungs -ländern benötigt, bei „Tropex“ aus. Angelikaund Klaus Gudelius stehen dabei als kompetenteFach berater zur Seite, denn sie waren, nebenvie len unternommenen Reisen, se lbst imRahmen der Entwick lungs hilfe einige Jahre inAfrika tätig. Im ostafrikanischen Burundierkundeten sie von der Haupt stadt Bujumbaredas Land und leiteten Projekte vor Ort.

Die eigenen Erfahrungen haben die beidenInhaber auch in selbst entwickelte Pro -

dukt ideen umgesetzt. So ist man spezialisiert aufdie Herstellung von Moskitonetzen, die beson -ders großzügigen und bequemen Schutz bieten.

von Wolfgang Ruland

Aber nicht nur Expeditionsteilnehmeroder Fernreisende finden bei Tropex die

richtige Ausrüstung. „Auch diejenigen, die nurmit dem Hund rausgehen, erhalten bei uns diepassende Ausstattung für jede Witterung“, ver-spricht Angelika Gudelius. Für alle, die sichgerne draußen aufhalten und in der Natur unter-wegs sind, ob Trekking-Reisende, Bergsteigeroder Wanderer, bietet „Tropex“ Ober beklei dung,

Hosen, Schuhe und alle erdenkli-chen Ausrüstungsgegenstände vomCampingkocher über Ruck- undSchlaf säcke, Wasserfilter bis hin zu

Zel ten an. Auf über 350 QuadratmeternVerkaufs f läche, geschmückt mit afrikanischenMasken, zeigen die Spezialisten ihre Auswahl.

Wanderer, die in der heimischen Regionunterwegs sein wollen, f inden hier

neben einer großen Auswahl an Wanderschuhenauch Wanderhosen, Funktionshemden, Outdoor-und Fleece-Jacken. „Die modernen Produktesind wetterfest, leicht und schnell trocknend,aus Naturstoffen gefertigt und daher angenehmzu tragen“, erläutert Gudelius die Qualität derBekleidung.

Schon vor der Eröffnung der Premium-Wanderwege wie Rhein- und Wester wald -

Wetterfest

Der Expedit ions- und Reiseausstat ter„Tropex“ in Bad Honnef führt alles, was manfür Unternehmungen draußen in der Naturbraucht.

S

Fürs Wandern gut gerüstetFürs Wandern gut gerüstet

Angelika Gudelius von Tropex

steig hat sie einen Trend zum Wandern beobach-tet: „Seit zehn Jahren kann man ein ständigwachsendes Interesse daran feststellen, dieneuen Wanderwege sind letztlich eine Folgedavon.“ Dabei achten die Kunden, die in Sieben -gebirge, am Rhein und im Vorderen Westerwaldwandern wollen, nicht nur auf die Funktiona -lität der Kleidung. Nein, „es soll auch gut ausse-hen“, sagt die Inhaberin. „Heute gibt es Wander -bekleidung mit modischem Chic, die man durch-aus auch im Alltag tragen kann.“

Expeditions- und ReiseausrüstungLohfelder Str. 12, 53604 Bad Honnef

Tel: 02224-941000www.tropex.de

Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9.30 bis 18.30Uhr, Sa: 9.30 bis 14 Uhr

TROPEX

An ihrem Beruf fasziniert die Reise -ausstatterin besonders, dass sie mit

„ganz verschiedenen Menschen zusammen-kommt, die – von jung bis alt – einfache oderextreme Ausflüge planen. Es ist einfach span-nend, zu erfahren, was der ein oder andereunternehmen möchte.“

Das Fernweh wird bei ihr dabei allerdingsnicht wieder geweckt. Die Rheinbreit -

bacherin ist am liebsten zu Fuß im angrenzen-den Wald Richtung Auge Gottes und Asbergunterwegs. �

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damals!

Der Pianist Franz Liszt verbrachte von 1841 an drei Sommer auf Nonnenwerth. Zu dieser Zeitwar er ein europaweit gefeierter Virtuose, dem vor allem die Frauenwelt zu Füßen lag. Diedamalige Besitzerin der Insel und des Gasthofes (heute Kloster), Margarete von Cordier, führ-te über den ersten Besuch ein Tagebuch, aus dem Der RHEINLÄNDER Auszüge abdruckt.

Der Magier auf Nonnenwerth

Es war am 4. August 1841, als spät abends eineDame eintraf, welche erst am anderen TagAuskunft geben wollte. Des Nachts langte einHerr an, der nach der Dame fragte. Beide mach-ten einen distinguierten Eindruck. Ob desmysteriösen Besuchs ist man nicht weniggespannt. 6. August: Aber die Herrschaften tha-ten ihrerseits nichts, diese Spannung zu lösen.Man „hatte Zahnweh“und blieb in den eige-nen Wänden. Das mys -ter iöse Paar warenGeorge Sand und Franz Liszt. Wir lauschten sei-nem Spiel auf meinem alten Rumpelkasten, undimmer mehr wurde der Wunsch nach einemneuen Instru ment in mir rege. 8. August: Derbrillanteste Tag! Außer verschiedenen Lieder -tafeln eine Unmenge Gäste! Die Mittagstafel warnun durch den Besuch des gefeierten Künstlersbelebt. Vor- und nachmittags kamen zahlloseZüge und Kähne voll Menschen. Am Tisch, demich heute gern präsentierte, eine außerordent-lich interessante Unter haltung mit Liszt, undnahm dessen liebenswürdiges Wesen alle im

Sturme ein. Das herrlichste Wetter ermuntertezu einer Dampfer tour, die dem Tag einen ange-nehmen Abschluß gab. 9. August: Ich warunentschlossen, ob ich mein Privat instrument,meinen großen wertvollen Flügel, in den Saalstellen soll. Ich that es endlich doch als Liszterschien und sich an dem Instrument nieder-ließ. Der Saal begann sich zu füllen, und Lisztspielte anfangs wie rasend auf dem armen„Lamm“ herumhämmernd, endlich aber, undnachdem George Sand eingetreten war, hin-reißend, herrlich! Er hatte uns alle in seinenBann gezogen, in dem wir der Außenwelt nichtachteten. — Abends teilte mir Liszt mit, daß erbeabsichtige, vier Wochen mein Gast sein zuwollen. 10. August: Auguste (Tochter) kam auf-geregt aus dem Konzert von Bonn zurück. Sieverweigerte jede Nahrung und war so vollBegeisterung, daß ich für ihre zarte Gesundheitfürchtete. Sie war entzückt von Liszts Erfolg. —Zugleich erfuhr ich leider auch, daß unser Nach -bar vis ä vis (Groyen) alle Hebel in Bewegungsetzte, um den Gefeierten zu entführen. MeinSohn Emil verwies auf die Sonder lichkeit desgegenseitigen Verhältnisses beider berühmtenGäste. 13. August: Ein Tag des Herumrennensund der Aufregung, und dies alles wegen dernoch offenen Frage des Bleibens oder Abschiedsdes berühmten Künstlers. Inzwischen weilt derbezeichnete Künstler auf Nr. 3, zerhämmertmein neues Instrument, hat in seinem Zimmerdie einzig richtiggehende Uhr, einen Teil mei-

ner l iebsten Bücherund, Oh Himmel, mei-nen mir liebsten, be -quemsten Schreib tisch

von Nr. 6. Noch ist nicht bestimmt, ob er uns ver-läßt oder bleibt, und ist die Unruhe, in die Lisztdadurch das ganze Haus versetzt. 14. August:Wir speisen alle privatim unten, während dasSpiel Liszts über uns theils beruhigend, theilsbeunruhigend accompagnierte. Nachmittagsgroßen Saal ward gespielt und getanzt, als wirankamen. Alles im vollen Enthu siasmus! Diejungen Damen hatten Liszts Stube mit Blumenund Laub geschmückt, ihm Vivat zugerufen. Erspielte ihnen vor und hat dann sogar im großenSaal mit ihnen „Blindekuh“ gespielt! — Ich

200. Geburtstag am 22. Oktober 2011: Franz Liszt (1811-1886) um 1840

Hochrufe und Vivats

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 57

Kapitelsaal des Klosters

sprach längere Zeit mit George Sand, und esgefiel mir, was und wie sie sprach. Ihre Aus -drucksweise ist vornehm und klar. Es freut michnebenbei, daß sie von meinem „Paradies“ ent-zückt war, daß sie länger bleiben wollte. Ichmeinerseits beauftragte eine Verdoppelung derBedienung. Es ist merkwürdig, wie die Anwe -sen heit eines so bedeutsamen Men schen allesbis dahin Bestandene auf den Kopf zu stellenvermag! 22. August: Aus dem großen Saal ließLiszt uns zu sich bitten, um uns vorspielen zudürfen. George Sand war aufgeregten Wesensund benahm sich ihrer uns bekannten Art ent-gegen, wie eine gereizte Theaterdirne en mau-vaise humeur, was ignoriert wurde. Und nunbegann sein Spiel! Oh, der herrliche Gott -begnadete! Was andere in ihrer Phantasie nurgeahnt, er drückt es aus in eigenem Selbst -vergessen. Wir alle waren hingerissen, und esergriff mich seltsam und bedrückte mich, nachkurzem Träumen, nach Aufhören seines Spiels,mich in die prosaische Welt zurückversetzt zusehen! — In der Nacht ward es noch stürmisch imHaus, durch die Engländer, die Liszts Spurengefolgt waren. 23. August: Morgens nähertesich e in bewimpelte Schi f f , legte an derHonnefer Seite an, und im Nu war das Eilandbevölkert; Kirche samt Chor überfüllt. Anderehatten schon den Turm bestiegen; der Rest bliebvor der Kirche im Garten. Und nun begann derLiedertafel herrlicher Gesang, der etwa eineStunde dauerte. — Währenddessen alles vollerGäste, die den Meister zu sehen und zu hörenbegehrten. Viele zogen auf kurze Zeit zu einerPromenade zum jenseitigen Ufer, allein allekehrten wieder voller Erwartung zurück undwurden durch Liszts wundervolles Spiel vollaufbefriedigt. Heute wurde oben im Saal gespeist.Ich zählte etwa 80 Gedecke. Nachmittags fülltees sich immer mehr auf meiner Insel. MeineKinder und ich fuhren ans andere Ufer undkonnten, mit guten Gläsern bewaffnet, vonRolandseck aus alle Vorgänge auf Nonnenwerthgenau beobachten. Liszt war sichtlich gehoben

und gerührt! Die stürmischen Hochrufe undVivats nahmen kein Ende. Der Meister danktemit bewegten Worten und versicherte mir wie-derholt, daß er die Tage auf meinem kleinen„Paradies“ nie vergessen werde! — Als es zumAbend ging, glich die Auffahrt des Eilandseinem bedeutenden Hafenplatz. Soweit das Augeschaute, sah man nichts wie Schiffe, Kähne undNachen! 24. August: Liszt spielte heute wiederauf dem Chor der Kirche und be gleitete Augustezum Gesang, der ihm, wie er sagte, wohl thatund ihn beruhigte. Guste sagte mir nachher, siehabe nicht wenig Angst gehabt, und das Gefühl,vor Liszt zu singen, habe ihr fast die Kehle zuge-schnürt. Nachher hatte sie das Bewußtsein, bes-ser als je gesungen zu haben. 26. August: Alsich den Meister spielen sah, hatte ich den Ein -druck, als ob zwei gewaltige Spinnen über dieTasten glitten. Man lernte eben Liszt als Menschkennen und als Künstler verehren. Die Gött -lichkeit in seiner genialen Kunst verklärt denMenschen, der darin aufgeht. 29. August: Lisztbleibt, auf Nonnenwerth. George Sand ist alleinabgereist. Ist es unrecht, daß ich mich so vonHerzen über sein Bleiben freue? 2. Oktober: Icherhalte Mittheilung von der Anwesenheit Lisztsund der „Contessa“ (Gräfin Maria d'Agoult).Liszt ist als Mensch hinreißend in seinerConversation und verscheucht bei denen, mitdenen er spricht , schnell jede künstl icheZurück haltung. 21. Okto ber: Wir hatten be -schlossen, zu Ehren Liszts einen Baum zu pflan-zen, den er in die Erde setzen sollte, undbeschäf t igte das bevorstehende Fest a l leBetheiligten, die Gäste und uns. | DR �

Piano-Meier in neuenGeschäftsräumen

Nach dem Umzug in größere Räume bietet Klavier -händler Joachim Meier eine vielfältige Auswahl anFlügeln und Pianos an. Im neuen Ausstellungs raum,Rottbitzer Str. 18 B, Bad Honnef-Aegidienberg, findetman auf groß zügiger Fläche ein umfangreichesAngebot von neuen und gebrauchten Kauf- oderMietklavieren und digitalen Pianos. Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 13 und14.30 bis 18.30 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr. www.piano-meier.de

…pf lanzte der gefe iertePianist und Komponist FranzLiszt an seinem 30. Geburts -tag auf der Insel Non nen -werth eine Platane. Darausist bis zum heutigen Tage einmächtiger Baum ge worden,der die von Rolands eck kom-menden Besu cher grüßt. Aus einem Brief der Frau vonZettritz am 22. Oktober 1841an ihre Tochter Isidore schil-dert sie diese Begeben heit:

„Wir al le gabenunser Geschenk,

bestehend aus Austern,Leber pastete , Torten undAnanas. Ich gab eine Tortemit 30 Lichtern, auf welchereine Figur stand mit derungarischen Fahne. Lisztwusste gar nichts. Als manzu Tische gehen sol l te ,wurde ein Tusch geblasenund die Böller gelöst. Als ers ich setzte , setzen ihmFräulein von Cordier und dieKlavier spie ler in Stuntzeinen Lorbeerkranz auf. Aufseinem Teller fand er anGeschenken eine schöneMappe, wo die Insel draufgemalt war in Öl, und eineMedai l le in Marmor, dasProfil der Gräfin d’Agoultnach einer Büste von Berto -lini. Bevor das Dessert gege-ben wurde, bat ihn Frau vonCordier einen Baum auf derInsel zu pflanzen. Alles warschon vorbereitet, der Gärt -ner mit einer mit Bänderngeschmückten Platanevoran, die Musik und alleszog paarweise hinunter, dieKanonen wurden gelöst undman setzte sich wieder zuTische.“ �

Seite 58 Der Rheinländer · Oktober 2011

legendär!

Vor 170Jahren...

Der Rheinländer · Oktober 2011 Seite 59

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