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Klavierabend mit MariAnn Backa Fitness im Studio Fitness im Studio Katharina Owtscharenko, Eva Densing und Susa Weubel trainieren im „Mona Lisa“ in Bad Honnef Katharina Owtscharenko, Eva Densing und Susa Weubel trainieren im „Mona Lisa“ in Bad Honnef Weingut Blöser Oberdollendorf Tinnitus aus Rheinbrohl Kölsche Messen im Rheinland Wunderbuch des Caesarius Inselspielplatz Bad Honnef

Rheinländer 18 Februar 2010

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Fitnessstudios

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Page 1: Rheinländer 18 Februar 2010

Klavierabend

mit M

ariAnn

Backa

Fitness im StudioFitness im StudioKatharina Owtscharenko, Eva Densing

und Susa Weubel trainieren im „Mona Lisa“ in Bad Honnef

Katharina Owtscharenko, Eva Densing und Susa Weubel trainieren

im „Mona Lisa“ in Bad Honnef

Weingut BlöserOberdollendorf

Tinnitusaus Rheinbrohl

Kölsche Messen im Rheinland

Wunderbuchdes Caesarius

InselspielplatzBad Honnef

Page 2: Rheinländer 18 Februar 2010
Page 3: Rheinländer 18 Februar 2010

Editorial

Im Unkeler Heimatladendes RHEINLÄNDER, Pütz-

gasse 2, planen wir zukünftigregelmäßige Klavierabende.Beginnen wird damit d iePianistin MariAnn Backa ausWindhagen, d ie am Don-nerstag, 5. Februar, um 19 Uhrihre CD „Sonne“ vorstel lenwird – Musik zwi-schen Klassik undJazz. „Klaviermusikvol ler Kraf t undWärme für dieWinterzeit – freie Improvisa-tion und eigene Kompositio-nen“ – so nennt sie ihr Pro-gramm. Der Eintritt ist frei!

Ab Apri l möchten wirgerne regelmäßig, ca.

einmal im Monat einen Nach-mittag oder Abend mit Live-Musik am Klavier anbieten.Wenn Sie , ob Prof i oderAmateur, bei uns anderthalbStunden am Klavier ein inter-essiertes Publikum unterhal-

ten können, sindSie herzlich einge-laden, sich bei unszu melden (Tel .0 22 24 - 7 79 65 12).

Dabei spielt die Musikrichtungkeine Rol le , ob Klassik ,Boogie-Woogie, Jazz, Blues,Rock oder Pop – wir freuen unsauf Ihre Bewerbung und einenAbend mit Ihren Talenten.

Klavierabende imRHEINLÄNDERHeimatladen

Liebe Rheinländer, mögen Sie Klaviermusik?

„Ich spiele so gern Klavier,dass ich es auch unbezahlt tun würde – Gott sei Dank wissen das meineKonzertagenten nicht.“ Artur Rubinstein

�Jetzt gibt es das erste Buch über die Tore von Gerd Müller, den „Bomber der Nation”!In diesem Werk, das von dem renommierten Autor und Fußball-Statistiker Erich Lindermeierüber Jahre mit großer Akribie zusammengestellt wurde, fehlt nichts.Alle Tore des Ausnahmestürmers des FC Bayern sind aufgelistet. Das hat es noch nie gege-ben und würdigt im Nachhinein nochmals die große fußballerische Leistung des deutschenRekord-Stürmers. Zahlreiche, teilweise unveröffentlichte Fotos, die Gerd Müller in seinengroßen Spielen und bei seinen wichtigsten Toren zeigen, runden dieses einmalige Buch ab.Ein besonderes Schmankerl zudem: Alle Bücher sind original vom „Bomber” Gerd Müllersigniert!Das Buch kostet p 13 und ist zuzüglich p 3,50 Porto/Versand pro Exemplar schriftlich oderper Email zu bestellen bei:Rudolf Oberhuber · Carl-Orff-Bogen 132 · 80939 München · Email: [email protected] Lieferung erfolgt nur gegen Vorkasse auf folgendes Konto:Erich Lindermeier, Sparda Bank München eG, BLZ 700 905 00, Konto-Nr. 200 232 041

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Page 4: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 4 Der Rheinländer · Februar 2010

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Asbach

Windhagen

Roßbach

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NeuwiedAndernach

Sinzig

Remagen

Bad Honnef

Unkel

Linz

Bad Hönningen

Leutesdorf

Rheinbrohl

Hammerstein

LeubsdorfDattenberg

St. Katharinen

Ockenfels

Kasbach-Ohlenberg

Erpel

VettelschoßBruchhausen

Rheinbreitbach

AegidienbergRhöndorf

Oberdollendorf

Eudenbach

Heisterbacherrott

OberpleisOelinghoven

A59 RauschendorfVinxel

BerghausenThomasberg

Waldbreitbach

Neustadt

Wied

Bonn

Rhein

Ahr

IttenbachKönigswinter

VG Bad Hönningen

Breitscheid

Niederbreitbach

Datzeroth

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Niederdollendorf

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Gründungsjahr 2008

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Erscheinungsweise: monatlich

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Auflage: 15.000

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Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)

Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland,Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg

Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland

Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Druck: medienHaus Plump, Rheinbreitbach

Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18

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Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

IMPRESSUM

Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe Rheinländer, mögen Sie Klaviermusik?

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Runter vom SofaWoran erkennt man ein gutes Fitnessstudio?

arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Duftender Dampf – mehr als nur heiße Luft

sportli ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Jährliche Schocktherapie in Oberpleis

his tor i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Das Wunderbuch des Ceasarius von Heisterbach

.

Page 5: Rheinländer 18 Februar 2010

Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 5

inhaltlich!

Runter vom SofaSeite 8

Das Wunderbuch des CaesariusSeite 18

Dreigroschenoper alsSprungbrett

Seite 36

Was macht der neue Jahrgang?Seite 33

En Mess op kölsch

Seite 28

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Reparieren, reinigen, neu beziehenDie POS Polsterservice GmbH

d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Die Geschichte des Wülsdorfer Hofes

tradi t i on ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Straßenkarneval

tradi t i on ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28En Mess op kölsch

kulinari sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Was macht der neue Jahrgang?

musikali sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Dreigroschenoper als Sprungbrett

musikali sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Eine Band, die ins Ohr geht

ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Veranstaltungen im Februar

bes icht ig t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Finissage

engag i er t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Rettung für den Inselspielplatz

li t erar i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Fastnachtspunsch nach Art von Großtante Hortense

Schocktherapie inOberpleis

Seite 14

FinissageSeite 44

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Seite 6 Der Rheinländer · Februar 2010

kurz & knapp

Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:

Tipps für den Ehepartner bei fehlendem Testament

Viele Eheleute versäumen es, sich durch einTestament erbrechtlich abzusichern. Bei kin-derlosen Ehen bedeutet ein fehlendes Testa-ment, dass der verwitwete Ehepartner gemein-sam mit se inen Schwiegerel tern bzw.Geschwistern des Verstorbenen in Form einerErbengemeinschaft erbt. Bestehen diese aufihre gesetzlichen Rechte, gibt es zwei Tipps fürden verwitweten Ehepartner:

1. Der gesetzliche VorausBei der gesetzlichen Erbfolge stehen diegemeinsamen Haushaltsgegenstände ohneRücksicht auf den Wert oder tatsächlichenGebrauch allein dem überlebenden Ehepartnerzu. Die Miterben haben auf diese Gegenständekeinen Anspruch. Zum Voraus gehören z. B. diegesamte Wohnungseinrichtung, Möbel ,Wäsche, TV-Geräte, Teppiche, Musikinstru-mente, Bücher und unter Umständen auch eingemeinsam genutzter Familien-Pkw. Nicht zum Hausrat und damit auch nicht zumVoraus gehört jedoch alles, was zu den beson-deren beruflichen und künstlerischen Zweckendes Erblassers diente sowie dessen übrigesVermögen wie beispie lsweise Schmuck,Kleider, eine wissenschaftliche Bibliothek undein beruflich genutzter Pkw.

2. Ausschlagung des Ehegattenerbrechts Waren die Eheleute ohne Abschluss eines nota-riellen Ehevertrages verheiratet (Zugewinn-gemeinschaft), so ist es für den Ehepartnerunter Umständen sinnvoll, die Erbschaft aus-

zuschlagen und stattdessen gegenüber denSchwiegereltern einen Ausgleich für denerzielten Zugewinn des Erblassers währendder Ehe und einen Pf lichtteilsanspruch inHöhe von einem weiteren Viertel des dann ver-bleibenden Nachlasses geltend zu machen.Lohnend ist dies in der Regel jedoch nur beivermögenden Alleinverdienern. In dieserVariante verzichtet der Ehepartner aber aufeinzelne Gegenstände am Nachlass, ihm stehtnur ein Anspruch auf Geldzahlung gegenüberden anderen Erben zu, die den Nachlass imÜbrigen bekommen. Beide Varianten s ind ledigl ich Not fa l l -lösungen. Um erbrechtliche Nachteile für denEhepartner zu vermeiden, empfiehlt sich auchin jungen Ehejahren eine gegenseitige testa-mentarische Absicherung. Ein erster Lösungs-ansatz kann beispielsweise das Verfasseneines sogenannten „Berliner Testaments“ sein,in dem sich die Eheleute gegenseitig zu alleini-gen Erben des jeweils anderen einsetzen.Werden dabei dann auch Pflichtteils-, Erb-schaftssteuer- und sozialrechtliche Problemeberücksichtigt , dann stimmt die erblicheVorsorge.

Michael Paul Rechtsanwalt und Fachanwalt für Erbrecht undFamilienrecht

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Page 7: Rheinländer 18 Februar 2010

kurz & knapp

Goldener Zuckerhut ist ein HIT

Bad Honnef. Die Pütz & Kloss GmbH & Co. KG,die in Bad Honnef den HIT-Markt führt, wurdevon der in Frankfurt erscheinenden Lebens-mittelzeitung mit dem als Branchen-Oscarbekannten „Goldenen Zuckerhut“, der zum 52.Mal verliehen wurde, ausgezeichnet. Bei derPreisverleihungsgala in Berlin trafen die Bad

Honnefer Geschäftsführer Dirk und Jörg Pütz,die in der Sparte „Unternehmen“ geehrt wur-den, auf andere namhaf te dies jährigePreisträger: Ferrero, Rossmann und Griesson.„Wir wurden von dem Preis völlig überraschtund trafen in Berlin jeden, der in der BrancheRang und Namen hat. Das war ein einmaligesErlebnis“, so Jörg Pütz. Einmalig war auch, dassdie Geschäftsführer für die Reise nach Berlin

Dirk und Jörg Pütz

zum ersten Mal in 43 Jahren ihr Geschäft ohneLeitung zurückließen, was ansonsten ganzkonträr der Firmenphilosophie ist. „Pütz &Kloss ist am Rhein eine Institution. DieKaufleute beherrschen die Kunst des organi-schen Wachstums. Bodenständig und eng anden Kundenbedürfnissen orientiert sind sieauf e inen Modernis ierungskurs e inge-schwenkt, der erste Früchte trägt“, schreibtdie Lebensmittelzeitung zur Begründung derAuszeichnung.

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Seite 8 Der Rheinländer · Februar 2010

Titel!

Runter vom SofaRunter vom Sofa

von Gudrun von Schoenebeck

Fotos: Frank Homann

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 9

das Fitnessstudio. Immer mitt-wochvormittags trifft sich einegut gelaunte Truppe, die mei-sten s ind berei ts im Ren-tenalter, im Sportpark Wind-hagen. Dann arbeitet jederf leißig an seinem Ausdauer-und Kraftprogramm und freutsich anschließend auf ein aus-giebiges Schwätzchen. Diemeisten s ind längst keineNeul inge mehr in der Fi t -nesswelt . So wie El iane

Scheidhauer, die seit zehnJahren in Windhagen trainiert.Damals hatte sie ein Schlag-anfall gesundheitlich aus derBahn geworfen. „Als ich wie-

ie fröhliche kleine Gesell-schaft hat es sich an derhinteren Ecke der Theke

gemütl ich gemacht . DieStimmung ist entspannt,man bestellt Kaffee oderSekt , es wird v ie lgelacht. Eine typischeSzene, wie sie sich allabend-lich in unzähligen Kneipenabspielt. Hier allerdings hatder rheinische Frohsinn einenanderen Schauplatz gefunden:

In Deutschland trainierenetwa fünfeinhalb MillionenMenschen in knapp 6.000Fitnessstudios. Nicht Muskel-protzerei, sondern Gesund-heitsvorsorge motiviert auchdie Rheinländer akt iv zusein.

der sprechen und laufen konn-te, habe ich mich sofort ange-meldet und trainiere regel-mäßig“, erzählt die heute 65-jährige. Ihre Freundin AnnaStef fen ist 72 und kommtschon sei t 12 Jahren zumTraining. Sie verweist stolz aufdie Erfolge der regelmäßigenKraf tanstrengung: „MeineOberarme sind straffer als beivielen jüngeren Frauen, abervon nix kommt eben nix.“

Für Dirk Kornmeyer,dem Betreiber des

Sportparkes Windhagen,gehören die beiden älte-

ren Damen zur typischenKlientel seines Studios. „Siesind gesundheitsbewusst undkommen regelmäßig .“ ImFitnessbereich gehe es mittler-

Von nix kommt nix

D

Trainingsvorgabe per Chip

Page 10: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 10 Der Rheinländer · Februar 2010

Titel!

weile hauptsächl ich umGesundhei t , Vorsorge undRehabilitation. Den typischenBodybuilder f inde man fastnur noch in speziellen Studios,meint der ehemalige Tennis-spie ler, der die Anlage inWindhagen vor 14 Jahreneröffnete. Weil das so ist, hats ich Dirk Kornmeyer auchganz auf seine Kunden einge-ste l l t . Er arbei tet eng mite inem Al lgemeinmedizinerzusammen, man hat ein eige-nes EKG-Gerät und die meistender angebotenen Fitnesskursewie Pi lates , Yoga oderRückentraining sind gesund-heitsbetont. Im Kraft-bereich stellen sich dieelektronisch gesteuer-ten Geräte individuellauf jeden Kunden ein,dessen Trainingsvor-gaben auf e iner Chipkartegespeichert sind. Die Men-schen kämen aber nicht nurwegen der Gesundhei t insStudio, betont Kornmeyer. „DieLeute wollen Kontakte aufbau-en, sich zu einem Kaffee tref-fen oder hier in die Saunagehen. Wenn die Atmosphärestimmt, ist auch die Motivationgrößer.“ In den kommendenJahren müssten sich die Fit-nessstudios noch besser amMarkt positionieren, das seilange verschlafen worden, fin-det Kornmeyer.

Für Elmar Breitbach, derseit über 20 Jahren in

der Fitnessbranche tätig ist,zeichnet sich die Position sei-nes Fitness-Clubs schon jetztin klaren Konturen ab. Vorfünf Jahren eröffnete er „arscorporis“ – die Kunst desKörpers – in Linz und setzt aufdie Zusammenarbeit mit Ärz-ten und Krankenkassen. Seit2002 bezuschussen die Kassenunter bestimmten Bedingun-gen die Teilnahme an soge-nannten Präventionskursen.Die Zielgruppe solcher Kursesind gesunde Versicherte mitBewegungsmangel , je nachKrankenkasse wird die Kurs-gebühr sogar vollständig über-

nommen. „Wir bieten verschie-dene achtwöchige Präven-tionskurse an, währenddessendie Teilnehmer auch unserkomplettes Angebot im Studionutzen können“, sagt Breit-bach. Dazu gehört der Aus-dauerbereich mit Laufbän-dern, Fahrrädern und Cross-trainern ebenso wie die ver-schiedenen Geräte für Kraft-training, die Ecke mit denFreihanteln und ein Kursraum.Eine Sauna und die Kaffeebarsollen nach dem Training dieEntspannungsphase einleiten.Am häufigsten, erzählt der 45-jährige, kämen Menschen mit

Rücken- und Gewichtsproble-men. Oft würden sie von ihrenÄrzten geschickt mit derAuf forderung, je tzt gezie l tetwas für die Gesundheit zutun. „Für jeden Kunden erar-beiten wir einen individuellenTrainingsplan. Dazu gehörteine Leistungsdiagnose, umden richtigen Trainingspulsherauszuf inden und einMuskeltest , der gezielt dieDefizite im Muskelapparat auf-deckt.“

Auch Roland Schmitt hatsich mit seinen beiden

Fitnessstudios in Rheinbachund Bad Honnef wei t vom

zweifelhaften Image derfrüheren Muckibudenentfernt . „Die Body-building-Szene hat vielkaputt gemacht“, findetder Diplom-Sportlehrer.

Schon während seinesStudiums hat er in Fitness-studios gearbeitet und dabeigenau erkannt, was ihn stört.„Als ich dann ein Studio selbstleiten durfte, hab ich zuerstdie 50-Kilo-Hanteln rausge-schmissen, denn das hatnichts mit Gesundheit zu tun“,erzählt der 50-jährige. Jetzthat Roland Schmitt die „grun-zenden Männer in der Frei-hantelecke“ gleich ganz ausseinen Studios verbannt undgewährt mit „Mona LisaFrauenfitness“ ausschließlichdem vermeintlich schwachenGeschlecht Zutr i t t . Frauen�

Längst sind Fitnessstudios keine Muckibuden mehr

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Page 11: Rheinländer 18 Februar 2010

seien bewusster im Umgangmit ihrem Körper, findet er.„Sie verstehen eher, dassFitness auch etwas mit derSeele zu tun hat.“ Eigentlichsei bei „Mona Lisa“ vomAngebot a l les so , wie ingemischten Studios auch. Nurdie Krafttrainingsgeräte hät-ten kleinere Abstufungen –„damit man nicht so lange aufden Erfolg warten muss. Hinzukommt, dass übergewichtigeFrauen sich eher hierher trau-en a ls in e in gemischtesStudio.“ Übergewichtig sindSusa Weubel , KatharinaOwtscharenko und EvaDensing keinesfalls. Die 19-jährigen Schülerinnen trainie-ren regelmäßig als Ausgleichfür lange Schultage und fühlensich in einem männerlosenStudio unbeschwerter. „Wirkommen zum Training hierher,da würden Männer nur stö-ren“, meint Katharina. Sie hatdurch die Besuche im Studio

ihre Kreis lauf -probleme in denGriff bekommen,Eva macht sich fitfür eine geplanteK i l i m a n j a r o -Besteigung undSusa möchte ein-

fach nur ihre gute Figur behal-ten. Das Fitness-Rezept derdrei Mädels ist einfach, aberwirkungsvol l : „Runter vomSofa, Haare zusammenbindenund ab zum Training.“

Page 12: Rheinländer 18 Februar 2010

Titel!

Roland Schmitt, „Mona Lisa“

Lassen sie sich einen Termin geben, ambesten zu der Zeit, an der Sie auch später

trainieren wollen. Lassen Sie sich alle Räumezeigen. Ein gutes Studio berät individuell,bespricht genau Ihren Bedarf und gibt klareInformationen über die Kosten.

Dirk Kornmeyer, Sportpark Windhagen

Wie ist der erste Eindruck, wenn Sie dasStudio betreten? Werden Sie freundlich

empfangen, wirkt die Anlage gepflegt? Gibt esauf der Gerätefläche erfahrene Mitarbeiter, diedas Training anleiten und für Fragen zurVerfügung stehen?

Elmar Breitbach, „ars corporis“

Empfinden Sie die Atmosphäre angenehm,oder werden Sie gleich am Eingang mit

Sonderangeboten bombardiert? Wird bei derBeratung e in individuel ler Trainingsplanerstellt? Fragen Sie nach, ob das Studio mit Ärz-ten und Krankenkassen zusammen arbeitet.

Stiftung Warentest, Test vom Oktober 2009

Die Tester raten vor Vertragsabschluss zueinem Probetraining. Ideal ist ein per-

sönlicher Trainingsplan mit Angaben zu Ge-wichten, Wiederholungen und zur Einstellungder Geräte. Ein Trainer sollte den Plan regel-mäßig überprüfen und anpassen. Beim erstenBesuch darauf achten, ob genügend Kraft- undAusdauergeräte frei sind. Aufschluss über dieQualität des Studios gibt auch die Anzahl derTrainer, deren Ausbildung und ob das Personal

in Erste Hilfe geschult ist. Zum Vertrags-abschluss sollte man sich nicht drängen lassenund unbedingt vorher einen Blick in die Haus-ordnung und die allgemeinen Geschäftsbedin-gungen werfen. Klauseln, die den Kunden ver-bieten eigene Getränke mitzubringen, sindunzumutbar.

Woran erkennt man ein gutes Fitness-Studio?Das sagen Studiobesitzer und die Stiftung Warentest

Page 13: Rheinländer 18 Februar 2010

Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 13

aromatisch!

Duftender Dampf – mehr als heiße Luftvon

Cäcilia Frings-Ruland

ämpfe die nach Kräutern, Hölzern,Blüten, Früchten oder Harzen duften,kombiniert mit den wohltemperiertenElementen Wasser und Luft lassen uns in

den letzten Jahren wie-der entdecken, was infrüheren Kulturenschon hoch geschätztwurde die Lust am Baden und Saunen, ganz inRuhe, ohne Hast, gesellig, kultiviert und sinn-lich.

Wenn das körpereigene Kühlsystem aufTouren kommt und die erste Berührung

mit der intensiven Hitze überwunden ist ,beginnt der Genuss der Sauna. Das Schwitzenkann beginnen.Schön aufheizen unddann anschließendmutig ins Kal t -becken! – denn dieSaunawirkung be-ruht auf den Wechselintensiver Wärme,nachfolgender Ab-kühlung und ausgie-bigem Nachruhen.

Zum richtigenErlebnis wird

ein Saunabesucherst durch den Auf-guss. „Löyly“ nen-nen ihn die Finnen,was soviel bedeutetwie „Gluthauch“ –die Seele der Sauna.Während hierbeiklares Wasser ver-wendet wird, ergibtsich beim Zusatz vonätherischen Ölen erst der richtige Aroma-Aufguss-Genuss! Durch Inhalation und über dieHaut aufgenommen wirken die heißen Aroma-Dämpfe recht intensiv, deshalb sollte insbeson-dere auf eine hochwertige Qualität der Öle undeine sparsame Dosierung geachtet werden.Denn so können sie den Stoffwechsel verbes-sern und die Abwehrkräfte zusätzlich stärken.

Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie

bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

In der Aroma-Sauna

D Eine fr ische Kräutermischung vonEukalyptus und Minze kann reinigend,

atmungsaktivierend und belebend wirken. Einefruchtige Mischung aus Orange, Limette ,

Grapefruit wirkt erhei-ternd und peppt jeden„Muffel“ in der Früh-jahrsmüdigkei t auf .

Reines Lavendelöl im Aufgusswasser wirkt hin-gegen seelisch ausgleichend und schenkt sanf-te Entspannung. Nach der Sauna ist die Hautbesonders aufnahmefähig für eine „Extra-portion Pflege“. Gerade jetzt im Winter solltesie mit reichlich Nährstoffen – am Besten mitpflanzlichen Ölen – versorgt werden, um die

Pf lege der Saunaopt imal abzurun-den. Hierzu bietetdas Aroma Atelierneben Massagenauch herrlich duf-tende Bio-Körperölean. Kommen Siezum Schnuppern....

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AROMATIPP FÜR EIN PFLEGENDES KÖRPERÖL

Page 14: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 14 Der Rheinländer · Februar 2010

sportlich!

Alea iacta sunt

JährlicheSchocktherapiein Oberpleis

Dicht umlagertes Halbfinale

illionen Männer und Frauenlieben in Deutschland die

Knobelvariante „Schocken“. Soum 1910 bis 1920 begann dasSchocken im Ruhrgebiet, heutewurde daraus das Kneipen-spiel. So lag die Idee zu einerdeutschlandweiten Schock-meisterschaft schon lange inder Luf t , aber daraufgekommen sind erst vorfünf Jahren die fröhlichen„Alte Herren“-Fußballerdes TuS 05 Oberpleis. Sie kon-zipierten und organisierten2005 die erste DeutscheSchockmeisterschaft (DSM) inder Aula des Schulzentrums inOberpleis; das liegt auf denHügeln hinter den s iebenBergen. Mittlerweile haben siesich den AHTTT-Plees e .V.gegründet; das bedeutet inLangschrift: Alte Herren ToreTrubel Tradition Plees e.V.

Schon zur ersten DSMhatten s ich Einzel -

schocker und Schockergrup-pen aus ganz Deutschlandangemeldet . Bis zu 564Tei lnehmer haben an denVierer-Tischen in der AulaPlatz, und alle Plätze wurdenbenötigt. Zur diesjährigen 6.

DSM am 20. März 2010 konnteman sich ab 1. Septemberanmelden, seit 10. Septemberist die 6. DSM komplett ausge-bucht. Etwa 80 Mannschaftenhaben sich gemeldet, darunter10 % Frauenteams, dazu vieleEinzelspieler. Sie kommen ausMünchen wie aus Bremen oderHamburg, am stärksten vertre-ten ist d ie Hochburg desSchockens, das Ruhrgebiet.

Text und Fotos: Bernhard Niemann

Die Gruppen gaben sichphantasievolle Namen

wie „Die beim Würfeln Be-chern“ , „Dynamo Durch-marsch“, „Omas Schapshaus“,„Schocken, b is der Arztkommt“, „Schock Brothers“und ähnlich. Alter, Einkom-men, Geschlecht, Bildung oder

so spielt beim Schockenkeine Rol le : Die großeSchockergemeinde gibtsich gemeinsam der kunst-

vollen Lust hin, die Tages-sorgen für e inen sel igenAugenblick gründlich zu ver-gessen. Wohl wissend, dassSieg oder Ausscheiden nur imRahmen des Spiels etwas be-deuten, vereinen sich hier allein dem Wunsch, gewinnen zuwollen: So wird die feierlicheEröf fnung der DeutschenSchockmeisterschaft in Ober-pleis ein nahezu olympischer

M

Große Schockergemeinde

Page 15: Rheinländer 18 Februar 2010

Augenblick. Die eifrigeSpannung löst sich erstam späten Abend im all-gemeinen Jubel , wennendlich der neue Deut-sche Schockmeister fest-steht.

53Mitgl ieder desTurn- und Spiel-

Vereins 1905 Oberpleise .V. und vie le ihrerAngehörigen tragen dazubei , dass die Meister -schaf t re ibungslos ab-läuft. Allein 16 geschulteSchiedsrichter betreuendie Vierertische, anderesorgen für Speis undTrank, für die Musik oderdie peinlich genaue Buch-führung sowie für dieVerwaltung des ganzenZubehörs. Denn die Würfelbecher, Würfel,Spielmarken – alles wird gestellt, damit nichteinmal der Verdacht des Mogelns aufkommt.

Übrigens loben die Teilnehmer die mode-raten Preise. So kostete ein Kölsch noch

im vorigen Jahr ganze p1,40. Das ist allerdingsauch sinnvoll, denn wer beim Schocken ein

Spiel verliert, gibt ein Runde aus. Damuss der Laie staunen, mitwelcher bewundernswertenKonzentrat ion noch spätabends nach 22 Uhr bei denletzten Ausscheidungs-

spielen um die ersten dreiPlätze geschockt wird! Von denErlösen, zu denen nicht zuletzt

der Tei lnehmerbeitrag von p 17gehört , bezahlen die Veranstalter al le

Kosten einschließlich Beschallung und Disc-jockey; was übrig bleibt, wird dann gespendet,und zwar teilweise dem TuS, teilweise für einenanderen guten Zweck, über den die Teilnehmerder DSM mit bestimmen, z.B einem Kinder-garten für eine Rutsche.

Wie die Teilnehmer nach einem so feucht-fröhlichen Tag den Weg nach Hause fin-

den? Die meisten übernachten preiswert ineinem der kleinen Hotels, von denen es am Randdes Siebengebirges viele gibt. Manche bleibensogar zwei Nächte, um vor oder nach derMeisterschaft noch eine Wanderung in denBergen zu genießen. Nur einige wenige kommenper Bus und lassen sich in der Nacht vom nüch-tern gebliebenen Fahrer zurückfahren.

Die Regeln des Spiels und umfassendeInformationen über die Deutsche

Schockmeisterschaft sowie viele Bilder findetman unter: www.schockmeisterschaft.de

Sportdirektor Kajo Miebach ( links) mit Rainer Strothmann, dem Initiator, Organisator undModerator der Deutschen Schockmeisterschaft

Page 16: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 16 Der Rheinländer · Februar 2010

Ihre Lebensgeschichte als Buch

Bewahren Sie Ihre Erinnerungen für Ihre Nachfahren

Jede Lebensgeschichte istes wert, festgehalten zu

werden.Geben Sie Ihre Erinnerungen –diese können auch auf einewichtige Episode in IhremLeben begrenzt sein – an IhreNachkommen, Verwandtenund Freunde weiter. Wir machen daraus ein schö-nes Buch, das Sie verschenkenoder verkaufen können.Erzählen Sie von Zeiten derNot, die man heute nicht mehrkennt, von Tatendrang undAufbruchstimmung, berichten

Sie von Ereignissen, die Sieselbst oder als Zeitzeuge mit-er lebt haben und die IhreNachkommen vielleicht nuraus zweiter Hand aus Film undFernsehen kennen. MachenSie Ihrer Famil ie , IhrenVerwandten und Freunden dieFreude, an Ihren Erlebnissenund Erfahrungen teilzuhabenund davon zu profitieren.

Ihre Lebensgeschichteoder eine entscheidende

Episode daraus kann für IhreKinder und Enkel für derenVerständnis des e igenen

Lebens wichtig sein. Häufigerkennt man sich und seineHandlungen – zumindest zumTeil – in den Erlebnissen undTaten seiner Vorfahren wieder.Die Familiengeschichte ist oftein bedeutendes Element zumBegreifen der eigenen Her-kunf t und Persönl ichkei t .Schriftlich aufbewahrt und alsBuch weitergegeben, helfenIhre Erinnerungen Ihren Nach-kommen, das eigene Lebenbesser einzuordnen und zuverstehen.

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Page 17: Rheinländer 18 Februar 2010

Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 17

Wer hilft Ihnen bei derUmsetzung?Unsere Texter, Lektoren undMitarbei ter s ind versierteJournalisten, professionelleSchreiber und Grafiker.

Wie viel kostet es?Vor Auftragsvergabe vereinba-ren wir mit Ihnen immer einenfesten Preis für die Erstellungals auch für den Druck desBuches! Dieser Preis hängtvom Umfang und IhrenWünschen ab, die wir vorabmit Ihnen ausführlich bespre-chen.

Das Buch und Cover wird gra-fisch sorgfältig gestaltet, eskönnen auch Fotos aus IhremLeben eingearbeitet worden.Bei der Buchgestaltung be-rücksichtigen wir natürlichimmer Ihre Wünsche.Ihr Buch kann als kartonierteAusgabe, a ls Leinen- oderwertvol le Lederausgabe er-scheinen.Außerdem könnte ein Hörbuch(Ihr Buch als Lesung) odereine gesprochene Lebens-er innerung (anstat t e inesBuches) entstehen.

Wie entsteht Ihr Buch?Haben Sie Ihre Erinnerungenvie l le icht berei ts nieder -geschrieben oder schon weit-gehende Notizen gemacht?Wir können Ihren Text, wie ervorliegt, abdrucken oder über-arbeiten, lektorieren und kor-rigieren.Wenn noch kein Text vorliegt, übernehmen wir das Schrei-ben Ihrer Biografie nach aus-führl ichen Interviews mitIhnen und eventueller Ein-sicht in von Ihnen zur Ver-fügung gestellter Unterlagen.Aus Ihren Er innerungenmachen wir ein schönes undwertvolles Buch.

VERLAG DER RHEINLÄNDER

Pützgasse 253572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 12Fax: 0 22 24 - 9 0130 85Mail: [email protected]

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Sonntag, 31. Januar16 Uhr, Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2Vortrag: Die eigene AutobiografieBiografien-Autor und RHEINLÄNDER-Redakteur Bernd Zimmermann erläutertTechniken zum Verfassen von Lebens-erinnerungen.Für alle, die ihre Memoiren schreiben wollen oder bereits damit begonnen haben.Eintritt frei!

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Seite 18 Der Rheinländer · Februar 2010

historisch!

Was ein mittelaterlicherMönch uns modernen

Menschen sagen kann.

von Helmut Herles

Caesarius, wie Bildhauer Ernemann Sander ihn sieht.

Das Wunderbuchdes Caesarius

von Heisterbach

Das Wunderbuchdes Caesarius

von Heisterbach

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aesarius von Heister-bach (um 1180 – 1240)war der größte Stof f -

sammler des Mittelalters, derviel populärer wäre, wenn ernicht das Pech gehabt hätte,zwischen die wissenschaftli-chen Fächer zu fallen. Für dieGermanisten war er zu latei-nisch und für die Lateiner zuspätlateinisch. Er hätte es ver-dient, als Zeuge für dasMenschl iche – a l lzuMenschliche – für dasSündhaf te und dasHeilige, für das Böseund das Gute, für dasMittelalter und damitdie Moderne genausobekannt zu sein wiezum Beispiel Grimmelshausenfür die Zei t des Dreißig -jährigen Krieges. Nun ist zumersten Mal sein „Dialog überdie Wunder“ in einer Gesamt-ausgabe (lateinisch-deutsch)erschienen.

Das Merkwürdigefür moderne

Menschen bei derLektüre desCaesarius ist :Zuerst ist da eineferne, fremde odergar versunkeneWelt , und dannsieht man in diesemSpiegel p lötz l ichsich selbst . Zuerstwundert man sich beimLesen, dass jemand gese-

hen habe, wie zwei Dämonenmit einer armen Seele Ballgespielt haben, bis einem klarwird, dass man selbst oft zueinem von fremden Kräftenhin und her geworfenenSpielball zu werden droht.

Jeder wird beim Lesen desCaesarius selbst heraus-

finden, wo er sich wiederer-kennt, was ihn unmittelbar

Aussteigern zu tun haben. Siebrachen mit dem Alltag deshohen Mittelalters: Der ver-mutlich wohlhabende Patri-ziersohn Caesarius zum Bei-spiel mit dem Wohlleben derGroßstadt Köln. S ie warenAussteiger, um einzusteigen,um sich in ein sinnvolleresLeben hineinzubegeben.

Caesarius hat sei-nen Dialog zwi-

schen Mönch und Novizeüber die Wunder inzwölf Bücher gegliedert,die er mit zwölf Körbenverglich, die er gefüllthabe. Geht man mitCaesarius den Wegdurch seine zwölf Haupt-

kapitel, trifft man immer wie-der auf den modernen Men-schen ansprechende Geschich-ten, Beispiele und Worte.

Im Buch von Mönchen undanderen Menschen zum

Beispiel: Heute käme keinermehr auf die Idee , seinenBruder mit List, Tücke undGewalt am Eintritt in einenOrden hindern zu wollen, wiejener Ri t ter, von dem dieGeschichte über den BonnerDomherrn Heinrich erzählt.Oder doch? Denn in diesemBeispie l f indet s ich dieErfahrung heutiger Menschenwieder, wenn sie die eingefah-renen Wege einer Karriereoder der Erwartungen an sieverlassen.

Zeuge für das Menschliche, das Sündhafte und

das Heilige

anspricht oder was ihm nur einfarbiges Bi ld des hohenMittelalters vermittelt – aberauch das wäre nicht wenig. Esist keine goldglänzende Ikone,kein Idealbild und sagt uns

Heutigen, dass wir trotzal ler Wissenschaf t

und Technik überdie ersten und letz-ten Dinge oft nochviel weniger wis-sen, a ls unserMönch von Heis-terbach.

Modern –im guten

Sinne des Wortes -ist, dass wir es bei

Caesarius und denZisterziensern mit

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Seite 20 Der Rheinländer · Februar 2010

In seinem Buch von derReue finden wir von uns

weit entfernte Vorstellungenüber ein Rechnungswesen, mitwie vielen Messen so und soviele Jahre Fegefeuer getilgtwerden könnten: „Zwei Jahretägliche Messen heben 2.000Jahre Fegefeuer auf.“ Was unsaber se lbst in dieser Ge-schichte ansprechen kann,sind einfache Sätze wie diese,die bleiben: „Gott, der ein Herzvon Stein zu entfernen und einHerz von Fleisch zu verleihendie Macht hat.“

Im Buch von der Beichtewird Missbrauch belegt,

aber auch lebenskluge Psycho-logie vermittelt: „Zwei KölnerBürger beichteten Sünden, diean s ich schwer s ind, aberwegen ihre Häufigkeit, zumalbei Kaufleuten, klein erschei-nen und kaum als Sünden gel-ten – nämlich Lüg und Mein-eid.“ Aber Caesarius verbrü-dert sich nicht – trotz seinerbeinahe humorigen Gelassen-heit –, sondern erzählt voneinem klugen Beichtvater, derihnen rät: Folgt meinem Rat,und es wird euch wohl ergehn.Lasst das Lügen, lasst dasSchwören, lobt eure Ware so,wie ihr sie geben wollt.“ Und –„oh Wunder“ – trotz anfängli-cher Schwierigkeiten folgtendie beiden Kaufleute dem Ratdes Beichtvaters und: „DieMenschen begannen, die bei- �Caesarius-Denkmal des Bergischen Geschichtsvereins von 1892

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Page 21: Rheinländer 18 Februar 2010

den mehr aufzusuchen als dieanderen Kaufleute.“

Im Buch über die Ver -suchung schreibt Caesa-

rius über die Abgründe in unsallen. Er berichtet dabei durch-aus modern, als schriebe erdas Drehbuch für „DerName der Rose“. Er schil-dert d ie Selbstmord-geschichte eines Laien-bruders, der sich aus Ver-zweif lung ertränkt: Er wareines Morgens vom Kranken-saal aus zum Vorsteher gegan-gen und hatte gesagt: „Ichkann nicht länger gegen Gottkämpfen. Der Vorsteher “aberachtete nicht auf das Wort“.Der Laienbruder aber gingzum Teich und stürzte sichhinein. Das ist offenkundigeine Szene aus erlebter Nähe.War der Prior Caesarius selbstder Vorsteher? Auf jeden Falleine zeitlose Geschichte. Wieoft überhören wir ein suchen-des Wort…?

Das Buch von denDämonen versammelt

ein wahres Kondämonium desMittelalters von Besessenheit,Furcht, aber auch Hoffnungen.Der Einfluss des Bösen wirdnicht abstrakt dargestellt. Das

Buch rechtfertigt noch Schei-terhaufen, enthält aber schonZweife l , d ie den Christenbedrängen, wenn er darübernachdenkt, warum Gott dasBöse in der Welt zulässt.

Im Buch von der Machtund der Liebe Marias ist

Caesarius von unheimlicherökologischer Aktualität . Erschi ldert die Umweltkatas-trophe des Jahres 1218, als inFriesland ganze Inseln unter-gingen, die Zahl der Toten die100.000 überst ieg und die„wütenden Wasser bis Köln

Von den Geheimnissen und Wundern des Caesarius von HeisterbachEin Lesebuch von Helmut Herles

310 Seiten, p 15,90, erhältlich beim RHEINLÄNDER

Dialogus Miraculorum/ Dialog über die Wundervollständige Ausgabe, Lateinisch/Deutsch 5 Bände,

Hardcover: je p 49,90, Softcover: je p 42,90Besorgung über den RHEINLÄNDER möglich

BÜCHER ZU CAESARIUS

gelangt wären, hätte nicht er,der s ie erregt , s ie wiedergebändigt, und zwar auf Bittender Mutter Gottes.“ Der Novizefragt nach den Ursachen.Caesarius macht in der Ant-wort menschliche Schuld für

die Naturkatastrophe ver-antwortlich. Eine Klima-katastrophe a ls Men-schenkatastrophe – wie imSintflut-Bericht der Bibel.

Erschütternd im letztenBuch die Frage nach dem

Fegefeuer. Der Novize fragt:„Wo ist das Fegefeuer?“ DerMönch antwortet: „Soweit manaus verschiedenen Geschich-ten schließen kann, an ver-schiedenen Orten dieser Welt.“Es wird als Ort des Leidensgesehen, das Menschen ande-ren Menschen antun. Es istmitten unter uns.

„Wo ist das Fegefeuer?“

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Seite 22 Der Rheinländer · Februar 2010

unternehmen!

ach Solscheid , d irektunterhalb des Malbergesgelegen, führt nur eine

Straße hinein und wieder hin-aus . Keine Sackgasse warjedoch die Geschäftsidee, dieFirmengründer und geschäfts-führender Gesellschafter, PeterHorbach, 63, im Jahre 1987ersann. Horbach, damals nochLeiter eines Bochumer Möbel-hauses, machte aus seinemWochenendhaus in Sol -scheid die Dienstleistungs-zentrale für die Übernah-me von Reparaturen undR e k l a m a t i o n s b e a r b e i -tungen an Polstermöbelnim Auftrag Dritter. Für Möbel-hersteller und -häuser über-nahm POS die Bearbeitung vonReklamationen, Garantiefällenund die anfal lenden Repa-raturen. Somit können dieAuftraggeber, die keine eigeneReklamations- und Reparatur-abteilung benötigen, entlastetwerden.

Seit der Gründung ist dasUnternehmen ständig

gewachsen und schnell war dieWochenendwohnung zu klein.Ein unübersehbarer, aber stil-

von Wolfgang Ruland

voller Holzbau, der immer wie-der erweitert wurde, beher-bergt nun die inzwischen über60 Mitarbeiter im Innendienst.Damit arbei ten im POS-Gebäude mehr Menschen alsSolscheid Einwohner hat.

Weitere ca. 250 Mitar-beiter, allesamt ausge-

bi ldete Handwerker wiePolsterer und Raumausstatter,stehen in Deutschland und im

europäischen Ausland bereit,um Reparaturen vor Ort vorzu-nehmen. Da wird geklebt, ge-reinigt und neu bezogen, wer-den Scheuerstellen, Webfehlerund Florfehlstellen behoben,Nähte geschlossen, Uneben-heiten, Kugelschreibertinte,Brandlöcher und Kratzer ent-fernt, Sitzzargen und Stuhl-mechaniken repariert und diePolsterung neu gerichtet. Unddass nicht nur bei Polster-möbeln im Wohnzimmer son-dern auch bei allen Autositzen

des Automobilherstellers BMW,mit dem POS einen Werk-vertrag abgeschlossen hat.

Einige Male im Jahr kom-men auch Großaufträge

wie die komplette Überarbei-tung ganzer Kino- oder The-atersäle hinzu. POS ist aberauch ein gefragter Partner derVersicherungen. In deren Auf-trag werden Schäden anPolstermöbeln begutachtet

und reguliert. Seminare fürMitarbei ter der Möbel -branche runden die Dienst-leistungspalette von POS ab.

Alexander Bolz ,zuständig für das

Marketing des Unternehmens,ist besonders stolz auf dieQualitätssicherung bei POS:„Die entsprechende Abteilungbegutachtet im Nachhineinjeden Fall, der von unserenTechnikern nicht erledigt wer-den konnte. Dieses dient dazu,eventuel le handwerkl icheSchwächen der Techniker zuerkennen und deren Fähig-keiten entweder durch gezielteGespräche und/oder Schulun-gen weiter zu verbessern.Weiterhin unterstützt d ie

Weitere Expansion geplant

n

Reparieren, reinigen,

neu beziehen

Die POS Polsterserv iceGmbH in Hausen-Solscheidist Europas größtes undführendes Dienstleistungs-unternehmen für Reparaturund Werterhaltung vonPolstermöbeln.

Global Player

aus der Heimat

Teil 3

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Qualitätssicherung den Techniker bei seinerArbeit. Sollte er bei einem der über 5.000Model le mit ihren unterschiedl ichenFunktionen nicht weiterkommen, bekommt ervon der Qual i tätss icherung te le fonischUnterstützung durch zusätzliche Informationenzu dem jeweiligen Modell.“

„Unser Kerngeschäf t sind die Repa-raturen im Auftrag unserer Firmen-

kunden“, erläutert Julia Langenfeld, Assistentin

des Geschäftsführers, „aber natürlich arbeitenwir auch für Privatkunden, die uns überInternet und Telefon beauftragen können. VieleReparaturen lohnen sich insbesondere bei hoch-wertigen Garnituren auch dann, wenn dieGarantiezeit abgelaufen ist. Unser Ziel ist es,auch das Privatkundengeschäft auszubauen“.

Und Alexander Bolz verweist auf eine wei-tere Expansion des Unternehmens:

„Gerade sind wir dabei, die Idee der Repa-raturen an Polstermöbeln auch auf den Bereichvon Holzmöbeln zu übertragen. Seit August2009 wird eine neue Abteilung, HOS genannt,aufgebaut, die dann Küchen, Türen und Fensterreparieren wird“. Gut möglich, dass in Solscheidbald wieder angebaut werden muss.www.polsterservice.de

Kleben, Nähte verschließeb, Kratzer entfernen

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Seite 24 Der Rheinländer · Februar 2010

damals!

m Süden der StadtKönigswinter lag einmalein altes Weingut mitden wechselnden Namen

Wolsdorf oder Wölsdorfer bishin zu Wülsdorfer Hof.

Die Geschichte des Wüls-dorfer Hofes lässt sich

bis in die erste Hälfte des 12.Jahrhunderts zurückverfolgen.Erstmals erwähnt wurde es alsgräf l iches Gut des GrafenHermann zu Lindberg undMeer, der in Meer bei Neussein Schloss besaß. Durch Erb-schaftsstreitigkeiten wurde esklösterliches Gut. Der NameWolsdorf erscheint erstmalsschriftlich 1304 in einer Ur-kunde, in der es heißt: Rande-rode (Rüdenett) bei Wolsdorf.Dieses Rüdenett , auch e inWeingut , lag oberhalb desWülsdorfer Hofes am Fuße desDrachenfelses. Bewirtschaftetwurden die beiden Güter zurdamal igen Zei t , von Halb-winnern (Halfen). Diese hattendie Hälfte ihres Ertrages abzu-liefern. Die Höfe blieben oftviele Jahre und Generationenin der Hand einer Halfen-familie. Der Wülsdorfer Hofhatte eine typisch frän-kische Viereckform,die in den Hang zumDrachenfels hineinge-baut war, mit einemZugangstor zur Rhein-seite hin. Auf der linken Seitebefand sich das Haupthaus,welches im Untergeschoss ausBruchsteinen errichtet warund ein erstes Geschoss ausFachwerk besaß. Zum Berg hinkann man die Kapelle erken-nen, die durch eine zehnstufi-ge Treppe zu betreten war.Rechts und links der Treppe

Die Geschichte des Wüls

stehen Trachytpfosten, die sichheute im Besitz des Sieben-gebirgsmuseums bef inden.Unter der Kapelle befand sichder Weinkeller, der durch einTor im l inken Bereich desInnenhofes betreten werdenkonnte. Im rechten Teil befin-det sich das Kelterhaus mitden davor liegenden Fässern.Auf der Rheinseite befand sichneben dem Torbogen dasRemisenhaus aus dem Jahre

1792. Freilaufende Hühner imHof einiger alter Aufnahmenlassen die Vermutung zu, dassin diesem belieb-ten Weinlokalauch schon ein-mal ein kräftigerEierpfannkuchenoder def t igesEssen serviert

wurde. Besucher, die ihrenSonntagsausf lug machten,kamen zu Fuß selbst von Unkelbis dorthin. Seine Anziehungs-kraft ließ aber stetig nach,nachdem der Hof um1870durch die Bahnlinie vom Rheinabgeschnitten war.

Eine weitere Begebenheitdie sich um den Wüls-

dorfer Hof rankt, ist der Toddes Ste inhauermeistersJohann Joseph Genger, der

Pächter des Wüls -dorfer Hofes war. ImOktober 1813 beschlag-nahmten die Franzo-sen auf dem Rückzugnach der Völker -

schlacht von Leipzig sämtlicheSchiffe in Königswinter. EineAbteilung des Landsturmes

des Siebenge-birges setzte am3. Januar 1814bei Nonnenwerthüber den Rhein,um die Schi f fez u r ü c k z u e r o r -

von Peter Stang

Ursprünge des Hofes liegenim 12. Jahrhundert

Blick in den Hof, 1900

I

Ein ehemaliges Weingut am Fuße des Drachenfels.

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 25

dorfer Hofes

bern. Dabei wurde der OffizierJohann Joseph Genger schwerverwundet und er starb vierTage später.

Beinahe wurde der Hof imJahre 1773 zerstört, als

ein Teil der Burgruine auf demDrachenfels in den Steinbruchabstürzte, der bereits weit indas Areal der ehemaligen Burghineinragte . Dieses Stückstürzte bis fast an den Wüls-dorfer Hof hinab. 1784 forderteein Zeitgenosse: „Unvernünf-tig und tollkühn ist es gehan-delt; es sollte verboten seyn,bis so nahe unter dem Thurmezu graben und zu brechen.Warum so gefährliche Ruinen

Der Wülsdorfer Hofjedoch über lebte die

Zeiten nicht: Für den Bau derneuen B 42 wurde er Anfang1960 abgerissen

Rheinseite, 1903

nicht je eher je l ieber ge-schle i f t?“ Der Ste inbruchwurde schließlich 1836 einge-stellt und auch die BurgruineDrachenfels blieb stehen.

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traditionell!

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 27

Von Nelkensamstag bis Vei lchendienstag f inden imRheinland die Höhepunkte des Straßenkarnevals statt:

Die großen Umzüge, die wie hier in Linz wieder Tausende vonTeilnehmern und Zuschauer zum Feiern animieren werden.

StraßenkarnevalStraßenkarneval

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Seite 28 Der Rheinländer · Februar 2010

traditionell!

Kölsche Mess – unter diesem Begriff versteht man einenGottesdienst mit Mundartanteil für Karnevalisten. Der wirdgefeiert in Bad Honnef, Thomasberg, Unkel, Asbach, Linzund Erpel, wo vor 30 Jahren die erste Messe dieser Art inunserer Region zelebriert wurde.

um 75- jährigen Jubi -läum der Großen ErpelerKarnevalsgese l l schaf t

im Jahre 1980 dachte mandaran, eine besondere Messezu feiern. Der dama-lige Pastor Kochembrachte dem Orga-nisten Hans Rönzeine Schallplatte mit: „Messfür Orjel, Trumm un Tröte“.Doch die Umsetzung stelltesich als zu schwierig herausund man sang bekannte

Kirchenlieder, die in die örtli-che Mundart übersetzt wur-den. So begann in kleinenSchritten die Kölsche Mess inErpel, bei deren ersten Um-

So inzwischen auch inBad Honnef, wo 1994 die

Karriere der dortigen KölschenMess begann. Pfarrer Dr.Herbert Breuer, aus Solingen

stammend, erzählt,wie er in den 60erJahren in Köln-Nippes ein Anhänger

des Karnevals wurde: „Dorthabe ich den ursprünglichenPfarrkarneval kennengelernt,einen katholisch durchdrunge-nen, menschenfreundlichen

Menschenfreundlicher Karneval

en Mess op kölsch

En Mess op kölsch

setzung viele Menschen auchvon weit her, von Köln bisKoblenz, anreisten. Heute wirdein großer Teil der Messe inMundart gehalten.

Z

Fotos: Frank Homann

von Wolfgang und Lisa Ruland

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 29

Karneval.“ Pfarrer Breuer hältinzwischen in Bad Honnef,Unkel und Thomasberg, woman von der „Strücher Mess“spricht, Messen zur Karnevals-zei t in Mundart ab . „1993wurde ich vor das Karnevals-gericht gestellt“, erzählt er vonden Anfängen, „man klagtemich wegen antikarnevalisti-scher Umtriebe an. Normaler-weise kann man sich mit Geldfre ikaufen, aber Christ ian„Büb“ Brodesser hat te die

Idee, dass ich stattdessen inder folgenden Session eineKölsche Mess feiern sollte. Daswar eine wunderbare Idee,jedoch hatte ich ziemlichenRespekt vor der Umsetzung,zumal ich kein native speakerwar. Aber als ich sah, dass einSüdt iro ler namens KonradBeikircher eine Art kölschesEsperanto salonfähig machte,habe ich mir auch zugetraut, inkölscher Mundart zu sprechen.Bei schwierigen Texten notiereich aber vorher die Laut -schrift“, ergänzt er mit einemLächeln.

Was wohl die Kölner vonall den „Kölschen Mes-

sen“ außerhalb Kölns denken?Ob sie denn die Mundart, die inLinz oder Bad Honnef gespro-chen wird, noch als Kölsch

bezeichnen würden? HansKindgen, bekannter KölnerMundartsprecher, ist schon einbisschen pikiert: „Kölsch istdoch keine Karnevalssprache,sondern eine Mundart, die wirpflegen und die auch zu vielenanderen offiziellen Anlässengesprochen wird.“ Und dieUrsprünge der Mundartmessenin Köln? Willi Reisdorf, vomHeimatverein Alt -Köln istsicher: „Der erste große ge-plante Gottesdienst in kölscherMundart wurde zum 100.Geburtstag von Willi Oster-mann 1976 in der Liebfrauen-Kirche in Köln-Mühlheim, inder Ostermann auch getauftwurde, abgehalten.“

Pfarrer Dr. Breuer weißaber von den noch weiter

zurückliegenden Anfängen zu

Pfarrer Dr. Breuer bei der Strücher Mess

Thomasberg, Strücher Mess Sonntag, 31.01.2010, 9.30 Uhr, St. Joseph Linz, Sonntag, 31.01.2010, 11.00 Uhr, MarienkircheErpel, Sonntag, 07.02.2010, 9.30 Uhr, St. SeverinusBad Honnef, Sonntag, 07.02.2010, 11.30 Uhr, St. Johann BaptistAsbach, Sonntag, 07.02.2010, 9.30 Uhr, St. LaurentiusUnkel, Sonntag, 14.02.2010, 9.30 Uhr, St. PantaleonAngaben ohne Gewähr

KÖLSCHE MESSEN

Kölsche Mess in Unkel

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Seite 30 Der Rheinländer · Februar 2010

traditionell!

St. Johann Baptist

berichten: „Das war in den ersten Jahren nach demZweiten Weltkrieg. Da gab es in Köln donnerstagsMessen, an denen meist Frauen teilnahmen – undirgendwann war ein Donnerstag Weiberfastnachtund die Frauen meinten, man müsse die Messeverschieben, weil man sich noch auf den Straßen-karneval vorbereiten und kostümieren müsse.,Dann kommt doch mit den Kostümen in dieMesse’, war die Antwort des Pfarrers.“

Heute sind die Mundartmessen ein wichti-ger Termin im Sessionskalender: Bis zu

2.000 Teilnehmer kann Dr. Breuer heute in St.Johann Baptist begrüßen. Und: „Es werden vonJahr zu Jahr mehr.“ Er fügt bewegt hinzu: „Manmuss diese Messe er lebt haben – dieseEhrfurcht, dieser Respekt und konzentrierteTeilnahme am Gottesdienst mit all den prächtiggewandeten Garden und kostümierten Gottes-dienstbesuchern schafft eine einmalige Atmo-sphäre. Die Kirchenlieder in kölscher Mundartsind schon zu Hits geworden und sorgen immerwieder für Gänsehaut“.

Aber Herbert Breuer weiß sehr wohl, dasses neben den begeisterten Verfechtern

auch Gegner der Mundartmessen gibt: „Einigeglauben, dass diese Messen nicht gottesfürchtigoder dem Glauben nicht angemessen genugseien – aber diese Kritiker haben nie eineKölsche Mess von Anfang bis Ende erlebt.“

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 31

Marienkirche Linz

Tatsächlich wurde Dr. Breuer schon einmal vordas Generalvikariat des Erzbistums Köln zitiert.Im Auftrag von Joachim Kardinal Meisner,Erzbischof von Köln, wurde im Dezember 2007eine Handreichung zu Brauchtums- undMundartmessen erarbeitet, in der es u.a. heißt:

„Es ist zu beachten, dass Karneval ein brauch-tumsmäßiger Ref lex auf das l i turgischeKirchenjahr ist. Es wäre eine Verkehrung,Karneval im Gottesdienst zu feiern. Was wir aufder Straße feiern, hat nicht seinen Ort in derKirche, wie man umgekehrt nicht Gottesdienstauf dem Karnevalsumzug feiert.“ Das siehtPfarrer Breuer genauso: „Die Kölschen Messensind keine Karnevalsfeiern, sondern Gottes-dienste für Karnevalisten. Sie sind Ausdruckeines tief verwurzelten Glaubens, wo sichReligion mit Lebensfreude trifft.“Er hält in diesem Jahr die 17. Kölsche Mess inder Pfarrkirche St. Johann Baptist unter demMotto: „Mir sin sing Fründe, säät Jott, dä Här.“

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Seite 32 Der Rheinländer · Februar 2010

Unsere Vatte em Himmel,Dinge Name welle mer hellig haale,Ding Reich loß zo uns kumme.Alles soll esu sin,Wie du et han wells,Em Himmel un op der Äd.Jevv uns höck un alle Daach,Wat mer bruche für ze levve,Un dun uns verjevve,Wammer Unrääch jedon han,Wie och mir denne verzeihe wolle,Die uns Unrääch dun.Haal von uns fähn,Wat uns schade künnt.Un dun uns für allemSchläächte bewahre,Denn du beß Künnig en Iwigkeit.Amen

ERPELER VATERUNSER

Kölsche Mess in Erpel 1982

Die schönsten & hässlichstenOrte am Rhein

Zwischen Kölner Dom und LoreleyMartin Stankowski liest und erzähltDer Kölner Journalist und Autor hat den Rheinbereist, zu Wasser und zu Lande, hat die Ortelinks und rechts besichtigt, Kirchen undMuseen besucht, hat gegessen, geschlafen, oftauch geflucht und weiß überraschendeGeschichten zu erzählen. Sein „Anderer Rheinreiseführer“ stellt zwar die Behauptung auf„Darum ist es am Rhein so schön“ aber genau so oft hat er auch die Scheußlichkeiten beschrie-ben: lieblose Museen, langweilige Orte, öde Gastlichkeit. Und auf der anderen Seite kennt erwunderbare Details von den Menschen, den rheinischen Besonderheiten, lädt zu unbekanntenSehenswürdigkeiten ein und erzählt dazu die passenden oder unpassenden Geschichten.

Freitag, 5. März 2010, 19 UhrDer Buchautor, Journalist und Kabarettist Martin Stankowski („Der dritte Bildungsweg“ – WDR-Fernsehen) erzählt von seinen Reisen und den „schönsten und hässlichsten Orten am Rhein“Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel, Eintritt: p 7, Info-Tel. 02224-7796512

Dabei wird er Teile der Messe zweispra-chig abhalten, um die Vorgaben der

Liturgiekommission des Erzbistums einzuhal-ten, die besagen, dass „die liturgischen Texte ineiner anerkannten Liturgiesprache zu betensind. Die Textfassung ist verbindlich festgelegtund die Wahl der Übersetzung nicht frei.“ InErpel fühlt man sich davon aber nicht unbedingtangesprochen. Hier wird sogar eine Mundart-

version des „Vaterunser“ gebetet – auch PfarrerBreuer hält sie für eine gelungene Übersetzung.Das Erpeler „Vaterunser“, so heißt es dort rhei-nisch-nonchalant, „gab es schon, bevor KardinalMeisner Erzbischof von Köln wurde.“

Und den Erfolg und die Beliebtheit der köl-schen Messen kann man an einem über-

lieferten Ausspruch eines Erpeler Altkarne-valisten, der aufgrund einer Krankheit wusste,

dass dies sein letzter Karneval auf Erden war,ablesen: „Nun habe ich keine Angst mehr zusterben, denn jetzt weiß ich, dass man imHimmel meine Sprache spricht.“

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Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 33

kulinarisch!

uch dieses Malführt derSpeiseplan der

Region nicht in dieKüche, sondern inden Weinkeller. Vonden Fest tagen isteine ganze Batterieleerer F laschenübrig geblieben. DieSektkorken s indgeknal l t und zumguten Essen ist jedeMenge guter Weingef lossen. Also aufzum heimischenWinzer, die leerenFlaschen zurück-bringen und schau-en, was der neueWein macht . InOberdol lendorf istBernd Blöser in sei-nem Weinkeller beider Arbei t . Ererzähl t über denJahrgang 2009.

Bereits direktnach der Lese im vergangenen Herbst hat

Winzer Blöser den Weinmost f lotiert . DasFlotieren befreit den Wein von unerwünschtenTrubstoffen, damit er am Ende klar im Glas fun-kelt – und Mikroorganismen während der Lage-rung keine Chance haben, den guten Tropfen zuverderben. Der Fachbegriff lautet übrigenstatsächl ich „Trub-stoffe“ und nicht, wieman meinen könnte,Trübstof fe . BeimFlotieren pumpt Blöser Sauerstoff mit Druck inden Weinmost. Die Trubstoffe heften sich an dieSauerstoffmoleküle, steigen auf und setzen sichals fester Kuchen an der Oberfläche ab. Dieser

A

von Sabine Anne Lück

Kuchen lässt sich dann leicht entfernen und derflotierte Weinmost kommt in große Lagertanks.Jetzt kann die Hefe ihre Arbeit machen und denZucker in Alkohol umwandeln.

Im November ist dann wieder die Hand desWinzers gefragt: Bernd Blöser hat seinen

Wein von der Hefe genommen. Dafür werden dieWeine ganz einfach ineinen anderen Tankumgepumpt. Im altenTank bleibt die Hefe

übrig, die sich am Boden absetzt. „Die Hefe wirdjetzt destilliert“, erklärt der Winzer. So entstehtaus einer eher unansehnlichen beige-grauenHefemasse ein hochprozentiger Brand. Rund

Hochprozentiges aus Weinhefe

Was macht der neue Jahrgang?

Speiseplan der Region

Was macht der neue Jahrgang?

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kulinarisch!

120 Flaschen „Weinhefe“ werden es dieses Jahr,schätzt Blöser. Das ist viel weniger als in denletzten Jahren, wo um die 270 Flaschen proJahrgang abgefüllt werden konnten. Also gibt esauch weniger Wein dieses Jahr? Blöser nickt. Ineinem Normaljahr erntet er auf seinen gut sie-ben Hektar zwischen 60.000 und 65.000 LiterWeinmost. Der Jahrgang 2009 hat nur um die

Halbtrocken oder lieblich,bitte!

30.000 Liter gebracht. Das war keine Überra-schung, denn schon im Frühjahr blühten dieReben sehr unregelmäßig und ließen eine gerin-ge Menge erwarten. Doch die Menge ist schließ-lich nicht alles und mit der Qualität ist Blösersehr zufrieden, denn der lange schöneSpätsommer und Herbst hatbesonders süße Trauben her-vorgebracht. Geringe Menge,gute Qualität – das bedeutetauf jeden Fall, dass die Preiseanziehen werden.

Doch bis der Wein über dieLadentheke geht, muss noch eini-

ges getan werden. Jetzt, Ende Januar, wird derWein, der auf der Feinhefe liegt, filtriert. Dafürstehen in Oberdollendorf sogenannte Kiesel-gurfilter bereit. Pro Tag laufen rund 20.000Liter Wein durch die Schichtenf i l ter.Anschließend lagert der Wein, bis der Winzermit der Qualität zufrieden ist. Das ist meist imFrühjahr der Fall. Bevor der Wein in die Flascheläuft, wird ein letztes Mal filtriert – die soge-nannte Entkeimungsfiltration. Jetzt ist der guteTropfen garantiert frei von Trub- oder Schweb-

Bernd Blöser: Gute Qualität

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stoffen, die die Wein-qualität beeinf lussenkönnten. „Viele unse-rer Kunden mögenhalbtrockene oder lieb-liche Weißweine“, sagtBlöser. Um diese Ge-schmäcker zu bedie-nen, fährt der Winzerdie Temperatur bei derGärung gegen Enderunter. Zu kal t undungemütl ich für dieHefen, die ihre Arbeiteinstellen und einenkleinen Restgehalt anZucker übrig lassen.Zusätz l ich wird fürl iebl ichen Wein e inwenig Traubensaf tzugesetzt , bis zu 15Prozent er laubt dasWeinrecht . Und wel -chen Wein trinkt derWinzer selbst am lieb-sten? „Einen halbtrockenen Riesling Kabinett.Mit einem etwas leichteren Alkoholgehalt,sodass ich auch noch ein zweites Glas trinken

kann“, sagt Blöser undlächelt. Rund 80 Pro-zent seiner Weine sindWeißweine, hauptsäch-lich Riesling und Mül-ler-Thurgau. 20 Prozents ind rot , namentl ichPortugieser, Spätbur-gunder, Dornfelder undRegent . Für die Rot -weine gelten im Wein-keller noch mal ganzandere Regeln. Sie wer-den auf der Maischevergoren und braucheneine längere Reifezeit,damit sie rund und har-monisch werden. „Wieein kleines Kind, dassman langsam aufbaut,damit es sich gut ent-wickelt“, sagt Blöser lie-bevoll. Der 2008er Jahr-gang seiner Rotweine istschon seit vergangenen

Oktober ausverkauft. Viele Kunden wartenbereits auf Nachschub – aber der muss, wiegesagt, noch ein wenig lagern.

Weinlehrpfad Oberdollendorf

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Durch die Weinberge oberhalb von Dollendorf führt ein gut zwei Kilometer langer Wanderweg, derEnde der 1970er-Jahre zum Weinlehrpfad ausgebaut wurde. Der Weg ist an die Wanderwege imSiebengebirge angebunden, er eignet sich aber auch für einen geruhsamem Sonntagsspaziergangdurch die Lagen Laurentiusberg, Rosenhügel und Sülzenberg – mit schönen Ausblicken aufsRheintal. Von der Laurentiusstraße in Oberdollendorf zweigt der Weg ab. Zum Start kann derWeininteressierte aus einem blechernen Verkaufsautomaten für 50 Cent eine Broschüre erstehen.In dieser Broschüre sind markante Punkte in den Weinbergen erklärt. Es gibt Informationen zurGeschichte und zum Weinbau. Der Weg endet beim Weinhaus „Gut Sülz“ im oberen Teil desDorfes. Und weil es heute kein Rezept für die heimische Küche gibt, empfiehlt sich das „Gut Sülz“für eine Einkehr.

DURCH DIE WEINBERGE

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Seite 36 Der Rheinländer · Februar 2010

musikalisch!

ereits die ersten Töne,die MariAnn Backaeinem Klavier ent-

lockt, lassen aufhorchen.Die Künstlerin hat sichmit Leib und Seele derMusik – vor allem dem Klavierund der Trommel – verschrie-

Bonn den Weg nach Wind-hagen fand: „Ich spiele Klavier

mit Herz, musizieren tutKörper, Geist und Seelegut.“ MariAnn Backa ent-stammt einem musikali-

schen Haushalt. Ihr wurde dieMusik förmlich in die Wiege

von Peter Köster

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Dreigroschenoper als Sprungbrett

Dreigroschenoper als Sprungbrett

Pianistin MariAnn Backa wird am 4. Februar im Heimatladen „Klaviermusik voller Kraft undWärme für die Winterzeit“ präsentieren. „Freie Improvisation und eigene Kompositionen“, soist der Klavierabend mit der Musikerin, Musikpädagogin und Klangtherapeutin ausWindhagen überschrieben.

ben. Über das Tasteninstru-ment urte i l t d ie geborene

Hannoveranerin , d ie überMünchen, Düsseldorf und

Hinwendung zum Jazz

Page 37: Rheinländer 18 Februar 2010

gelegt . „Berei ts a lsUngeborenes habe ich imBauch meiner MutterKlaviermusik gehört“ ,verrät sie. Ihr Lebens-und Berufsziel Musikerinwar somit vorgezeichnet.Nach dem „Umweg Flöte“,(„ich bekam mit sechsJahren Flötenunterrichtbei meiner Mutter“) ent-deckte sie wenige Jahrespäter ihre Liebe zumKlavier. Auslöser war ein„Orgelstudium“ in derKirche ihres Heimat -ortes. Ein Orgellehrer,der ihr vor a l lem dieHarmonielehre vermittel-te, hatte ihr dazu verhol-fen. Das Spiel auf derKirchenorgel war für diedamals 15-jährige die ersteöffentliche Bühne. Sie hatteihre festen Einsätze und diessogar mit Entlohnung. Ihreerste richtige Gage erhielt sie,a ls s ie in Berto l tBrechts „Dreigro -schenoper“ in Mün-chen als Pianistinden musikalischenPart übernahm.

Es war fürMariAnn Backa, wie sie

sagt „die Abkehr von derKlassik und die Hinwendungzum Jazz“ . Dessen St i l -e lemente spürte s ie durchStudium und Auslands-aufenthalte in die USA und

MariAnn Back stellt musika-lisch Ihre CD „Sonne“ vor.Donnerstag , 4 , Februar,19 Uhr, Heimatladen, Pütz-gasse 2, Unkel. Der Eintrittist frei!

CD-PRÄSENTATION

Westafr ika auf . Vor a l lemWestafrika und die dort vor-herrschende Trommel bestimm-ten ihren musikal ischenWerdegang nachdrückl ich .

Nach Auf tr i t ten inu n t e r s c h i e d l i c h e nGruppen und Bandsgründete MariAnnBacka in München dieF r a u e n t r o m m e l -gruppe „Adje“. Eine

Verletzung des rechten Unter-arms führte zum vorläufigenEnde der Konzerttätigkeit. Zuden von ihr gespielten Trom-meln gehörten Tontrommeln,Kalimbas und Monochorde.Zudem informierte sie in Dia-

vorträgen über die Ge-schichte der Trommel,veröffentlichte das Buch„Trommeln sind Schwes-tern“.

Den Neubeginn alsk o n z e r t i e r e n d e

Künst ler in (Klavier,Klangschalen, Trom-meln, St imme) in dermusikal ischen Gesta -ltung von Vernissagen,Feiern, Meditationen u.ä.schuf s ie nach ihremUmzug ins Rheinland.Wenn sie nicht solo auf-tritt, wird sie begleitetvon Eike Kutsche, Gesangund Thomas Nieder -mayer, Gitarre, Bass undPercussion. Sei t demletzten Jahr leitet Mari-

Ann Backa den FrauenchorBad Honnef und zeichnetmusikalisch verantwortlich fürden Trommel- und Singkreisfür Frauen in Windhagen. Siegab bisher zwei CDs mit eige-nen Klavierkompositionen her-aus, die auch im Rheinländer-Heimatladen erhältlich sind.

Page 38: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 38 Der Rheinländer · Februar 2010Seite 38 Der Rheinländer · Februar 2010

musikalisch!

ie Mitglieder der Band Tinnitus sind immerselbst auch Fan geblieben. Die Rheinbrohler

Musiker Ron Krudwig (Gesang und Gitarre),Bastian Doetsch (Background und Gitarre),Sebastian Hühner (Bass) und Peter Janke(Schlagzeug) sind dabei nicht nur Musiklieb-haber, sondern jubeln auch für den 1. FC Köln.

Dem Fußballverein aus der Domstadthaben sie sogar einen Song gewidmet,

der im Sommer letzten Jahres erschienen istund selbst prominenten FC-Fans wie ManuelAndrak gef ie l . „DieSchale“, so der Titel,beschwört Meister -schaftsträume heraufund wird gesanglich vom in Rheinbrohl gegrün-deten FC Hotspurs Mittelrhein unterstützt. DasFanprojekt des 1.FC Köln war auf Anhieb vondem eingängigen Song angetan und holteTinnitus zu Auftritten nach Köln.

Seit der Bandgründung 1997 stehenTinnitus für Eingängigkeit und markante

Auftritte. Kaum gegründet nahm das Trio(Bastian Doetsch stieß etwas später dazu) dieerste Demokassette auf. Am Bandnamen selbst

störte s ich anfangs der e in oder andereMitbürger. Besonders in Erinnerung gebliebenist der Gruppe der Brief einer älteren Dame, dievorsorglich gleich andere Namensvorschlägemitschickte.

Dabei gehen Tinnitus mit ihrer Musik aufabsolut positive Weise ins Ohr. Sie spie-

len mitreißenden Punkrock mit deutschenTexten. Ehrliche, oftmals auch gesellschaftskri-tische Musik. Daran hat sich bis heute nichtsgeändert . Die Songs handeln von Liebe ,

Amerika, Bilderbuch-tagen, oder einfachvon Musik . Schonwenige Monate nach

der ersten Demokassette wurde eine erste CDproduziert. Im Jahr 2000 folgte das Debütalbum.Dieses war programmatisch mit „Auf dem Weg“betitelt und erschien auf dem Label WolverineRecords. In den Folgejahren hatten die Musikerkein Glück bei der Suche nach einer geeignetenPlattenfirma, so dass sie die weiteren Alben„Coram Publico“, (2005), „X“ (2007) und „Engelund Helden“ (2009) selbst herausbrachten undneben Merchandis ing-Art ikeln bei ihren

Eingängig und markant

Eine Band´ die ins Ohr gehtTinnitus aus Rheinbrohl

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Undatiertes Foto vom Eisgang aufder Wied bei Niederbreitbach

von Benedikt Schmidt

Page 39: Rheinländer 18 Februar 2010

Konzerten verkaufen. L ive treten dieRheinbrohler seit 1997 auf. Der erste Gig fandim örtlichen Monte-Jup-Keller statt. Bald sam-melten die Musiker deutschlandweit Bühnener-fahrung. 2005 gewannen sie beim Bundesrock-und Popfestival in Hamburg den DeutschenAlternative-Preis. Populäre Radiosender wieEinslive oder Das Ding wurden aufmerksam,

Den Fans in der Heimat blieb Tinnitusjedoch stets treu. Die Tatsache, dass in

der Verbandsgemeinde Bad Hönningen an denWochenenden nicht viel Ausgehmöglichkeitenfür Jugendliche geboten sind, motivierte dieBandmitglieder, eigene Feten zu organisierenund zusammen mit dem Projekt Of feneJugendarbeit ein alljährliches Festival namens„Rock On“ ins Leben zu rufen, das anfangs imBad Hönninger Gemeindezentrum stattfand.Das Publikum wuchs rasch und so zog das Event2008 in den Saal des Rheinbrohler Gasthauses„Zum Römer“ und wurde auf zwei Tage ausge-dehnt. Den musikalischen Nachwuchs fördern

Tinnitus dabei durch einen Band-Contest .Diesem gehen drei Vorentscheide voraus, beidenen insgesamt vier Gruppen für den finalenContest bei „Rock On“ von Jury und Publikumausgewählt werden. Tinnitus selbst stehen beiihrem Festival selbstverständlich auch wiederauf der Bühne. Auf dieses Heimspiel freuen sichviele Fans schließlich ein ganzes Jahr.

„Rock On 2010“ findet am 26. und 27.3. imSaal des Gasthaus „Zum Römer“ in Rhein-brohl statt. Schirmherr ist der Bürgermeisterder Verbandsgemeinde Bad Hönningen,Michael Mahlert. Der 26.3. steht im Zeichendes Band-Contests. Am 27.3. spielen beimRock On-Konzert neben Tinnitus befreundeteBands wie auch die Sieger des Vorabends.Infos: www.myspace.com/rockonrheinbrohl

VERANSTALTUNGSTIPP

+Peter, Schlagzeug ; Ron, Gesang/Gitarre; Sebastian, Bass; Bastian, Gitarre/Gesang

MusikhausOMMERICH

Haus der GitarrenFranfurter Str. 2353572 UnkelTel./Fax 02224-5697

www.gitarrenhommerich.de

Page 40: Rheinländer 18 Februar 2010

ausgewählt!FebruarVeranstaltungen im

Donnerstag, 4. Februar19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Klavierabend mit MariAnn BackaKlaviermusik voller Kraftund Wärme für dieWinterzeit - freieImprovisation und eigeneKompositionen, Vorstellungder neuen CD. „Sonne“.Eintritt frei!

Freitag, 5. Februar19 Uhr Rheinbreitbach | Haus Bergblick,

Gebrüder-Grimm-Str.Monatstreff der WeinbruderschaftMittelrhein-Siebengebirge Das Treffen ist öffentlich. An Wein und KulturInteressierte sind herzlich willkommen. Info: weinbruderschaft-mittelrhein@t-online

20 Uhr Bad Honnef | Stadtbücherei, Rathaus-FoyerAutorenleseung: Bittersüßer Tod. Liebe, Leichen, SchokoladeIn den Kurzkrimis der Autorinnen SabineTrinkaus und Judith Merchant spieltSchokolade eine ganz wichtige Rolle! Unddamit der Genuss nicht nur im Kopf stattfin-det, sondern auch auf der Zunge zergehenkann, erhält jeder Besucher eine süße Über-raschung der Bad Honnefer ConfiserieCoppeneur et Compagnon CCC.Sabine Trinkaus (geb. 1969) wohnt in Alfterund ist Bibliothekarin. Seit 2004 Mitglied derBonner Gruppe “Schreibrausch”. Sonderpreisbeim Agatha-Christie-Krimipreis 2007. Preisträgerin beim Internationalen Kurz-geschichtenwettbewerb 2007 in Mannheim.

Judith Merchant (geb. 1976) wohnt inKönigswinter und ist Germanistin.

Sie ist Mitglied der Autorengruppe“Syndikat”, wurde 2008 für den

Kärntner Krimipreis nominiert underhielt für ihren Kurzkrimi

“Monopoly” 2009 den begehrtenFriedrich-Glauser-Preis.

Eintrittskarten zu p 7 gibt esin der Buchhandlung Werber,

Hauptstr. 40; in derBücherstube

Aegidienberg,Aegidiusplatz 12; in

der Stadtbüchereiund an der

AbendkasseInfo-Tel. (0 22

24) 18 41 61

Das Geld beherrschen! Ethische Finanzmarkttagung

im KSI, Bad Honnef

Die Weltfinanz- und -wirtschaftskrise hatganz unterschiedliche Auswirkungen, jenachdem, wann man wen fragt. Medien-berichte berühren meist nur die Oberfläche,vor allem, weil viele Zusammenhänge derWeltwirtschaft zu komplex sind, um sie adä-quat in Medienberichten darzustellen. ImRahmen der „ethischen Finanzmarkttagung“werden Referenten von Banken, aus derWissenschaft, von der UNCTAD, von Nicht-regierungsorganisationen sowie der Fach-presse zu Wort kommen. Mit dabei sindunter anderem der Chefökonom der UNCTADHeiner Flassbeck und der Soziologe ElmarAltvater. Alle Referenten werden sowohl dieHintergründe der Krise, wie auch grundle-gend die Eigenheiten unserer Finanzmärktefür jeden Interessierten verständlich darle-gen. Gegenwärtige und zukünf tige Entwick-lungen werden unter ökonomischen, politi-schen, soziologischen und theologischenGesichtspunkten in den Blick genommen. Eingeladen sind alle, die sich kompetent undoffensiv mit der Finanzkrise – ihren Grün-den und ihren Konsequenzen – auseinander-setzen möchten. Die Tagungsgebühren betragen inkl. zweiÜbernachtungen und Vollverpflegung p 170(ermäßigt p 145). Teilnahme auch als Tages-gast für p 10 möglich. Für Studierende ist dieTeilnahme als Tagesgäste an der Finanz-fachtagung kostenfrei!

Freitag, 5. Februar bis Sonntag, 7. FebruarBad Honnef, Katholisch-Soziales-Institut,Selhofer Str. 11Info-Tel. 02224/955405, [email protected]

Termine der Karnevalsveranstaltungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse

Seite 40 Der Rheinländer · Februar 2010

Page 41: Rheinländer 18 Februar 2010

Der Rheinländer · Februar 2010 Seite 41

ausgewählt!

ÜBER DEN RHEINLÄNDER:

„Mit g roßem Intere s s e habe i ch d i e Ausgaben desRHEINLÄNDER gelesen. Ich finde es wichtig , denTraditionen unserer Heimat ein Sprachrohr zu geben.“Erwin Rüddel, MdB

FebruarSonntag, 7. Februar

15 Uhr Königswinter-Heisterbacherrot | Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 412Sonderausstellung: Käthe Kruse – Ihr Leben und ihre PuppenGenerationen lieben noch heute die kindge-rechte Puppe, die schwer, warm und weichist, pausbäckig und schmollend, keineswegsein schlankes Mannequin. Der Berufsweg der„Puppenmutter” Käthe Kruse schien jedochursprünglich an das Theater zu führen.Zwanzigjährig entschied sich die erfolgreicheSchauspielerin für den Berliner BildhauerProf. Max Kruse. Sie gab die erfolgverspre-chende Schauspielkarriere auf und lebte inder Abgeschiedenheit Asconas mit einerwachsenden Kinderschar und gefordert,Puppen herzustellen. Es gelang ihr, wieder inBerlin, später in Bad Kösen und DonauwörthPuppenproduktion und Familie in Einklangzu bringen. Als Puppenmacherin war sie

weltweit erfolgreich und die Käthe-Kruse-Puppe ist ein begehrtes Sammelobjekt.Das Museum für schlesische Landeskundezeigt vom 7. Februar bis zum 9. Mai 2010 inszenischen Konstellationen Käthe-Kruse-Puppen aus allen Herstellungsphasen. Auftechnische Entwicklungen und typische Merkmale der Puppen wird in derAusstellung ebenso eingegangen wie auf dieBiographie der „Puppenmutter”. Die Eröffnung wird musikalisch durch das

Schülerensemble „cameratamusicale” des Sankt-Adelheid-Gymnasiums(Bonn-Beuel) gestaltet. EinEinführungsvortrag derSammlerin Dr. KatrinSchneider und der Käthe-Kruse-Expertin HelgaNicodemus informiert überdie Ausstellung. Öffentliche Führung zurSonderausstellung amMittwoch, 24. Februar 2010um 18 UhrInfo-Tel. 02244/886-0

Donnerstag, 11. Februar13.30 – Königswinter |16.30 Uhr Naturparkhaus des VVS, Margaretenhöhe

Wanderung: Waldesruh statt WeiberfastnachtUnter der Leitung von Landschaftswart Reiner RechmannDer VVS bitte um eine Spende von p 2 pro TeilnehmerInfo-Tel. 02223/908484

Freitag, 12. Februar12. Honnefer Kirchen-Kabarett-Marathon Katholisch-soziales Institur, Selhofer Str. 11bis Sonntag, 14. FebruarInfo: www.ksi.de

Sonntag, 14. FebruarBad Hönningen, Kristall Rheinpark ThermeValentinstag „Zeit zu zweit”Mann und Frau, Mutter und Tocher... Diesen Tag mit allen Sinnen genießen:Choocoa Schokoladen-Massage für Zwei nur p 60.Info-Tel. 02635/2273

Page 42: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 42 Der Rheinländer · Februar 2010

ausgewählt!

Tipps für die nächsteSteuererklärung Teil 23Volle Kinderbetreuungskosten steuerlichabsetzen und auf das anhängige BFH-Verfahren hinweisen. Selbstständige könnenals Eltern/Elternteil für die berufsbedingteBetreuung der Kinder bis zu 14 Jahren (beiBehinderung bis 25 Jahre) zwei Drittel ihrerAufwendungen wie Betriebsausgaben steuer-lich absetzen, ggfs. auch über p 4.000 p.a.hinaus (Az. des BFH: III R 67/09).

3Kosten des Studiums als Werbungskostenabsetzen und auch hier auf das anhängigeBFH-Verfahren hinweisen. Wer vor demStudium eine berufliche Ausbildung abge-schlossen hat, kann Werbungskosten geltendmachen – nicht nur als Sonderausgaben bishöchstens p 4.000 p.a.Kosten für die Zweitausbildung, egal obBerufsausbildung oder Studium, sind nachdem BFH-Urteil vom 18.06.2009, Az. VI R14/07 als Werbungskosten einzustufen. Dasgilt demnach nicht für das Erststudium nachdem Abitur. Gleichwohl sind hierwegenMusterverfahren beim Finanzgericht anhän-gig.

3Kommt kein Ausgleich mit Einkünften indiesem Jahr infrage, dann sind die Werbungs-kosten im Rahmen eines Verlustvortrags imFolgejahr steuerlich zu berücksichtigen, bzw.(auf Antrag) auch verlustrücktragfähig.

3In der nächsten Ausgabe erfahren Sie etwaszu Unterstützungsleistungen an nahe Ange-hörige und/oder Lebensgefährten, bzw.betroffene Steuerzahler auch etwas überÄnderungen bei der Kranken- und Pflege-versicherung und etwas zu typischen Fällenvon außergewöhnlichen Belastungen.

Steuerberater Friedhelm Dillerin Sozietät StB Diller-Schneider-OepenAm Sändchen 21 · 53545 Linz/[email protected]

Wegen der komplexen und sich fortlaufend ändernden Rechtslage

sind Haftung und Gewährleistung ausgeschlossen

Donnerstag, 18. Februar14.30 Uhr Bad Honnef | Kurhaus,

Eingang WeyermannalleeDie AWO lädt ein zum Bingo-Nachmittagfür Senioren. Ab 14.30 Uhr serviert VeronikaNeumann Kaffee und Kuchen, danach wirdBingo gespielt. Es winken schöne Preise!Gäste sind herzlich willkommen. Für Spannung bis zur letzten Zahl sorgt Magdalene Reufels. Info -Tel: 02224/ 2931

Samstag, 20 Februar14 bis 17 Uhr Königswinter | Naturparkhaus des VVS,

MargaretenhöheVVS Kinder- und Familienerlebnis:Experimentetag für Kinder ab 6Ein Luftballon als Rakete? Karate mit einerZeitung? Pharaonenwürmer?Mit einfachen und ungefährlichenExperimenten der Umwelt auf die Schlichekommen.Leitung: Dr. Miriam Mews, Dipl. Biologin Teilnahmegebühr p 4,50 zzgl. p 2 Material,Anmeldung erforderlichInfo-Tel. 02223/908484

Sonntag, 21. Februar20 Uhr Waldbreitbach | Hotel zur Post, Neuwieder

Str. Neuwieder Str. 44Kabarett & Comedy: Wolfgang Trepper: Halt ma’ eben

Die Grundüberzeugung von Wolfgang Trepperist: Die Blöden haben die Weltherrschaftübernommen. Und zwar überall. ImFernsehen, in der Werbung, in derBundesliga, im Supermarkt und in der Politiksowieso. Wir sind schon in der Minderheit.Die Geschichten des gelernten Hörfunk-journalisten aus Duisburg sind witzig, aufden Punkt und manchmal – ganz überra-schend – nachdenklich und feinsinnig.p 15,50 Info-Tel. 02638/9260

Montag, 22. Februar20 Uhr Königswinter-Oberpleis |

Aula des SchulzentrumsKleines Theater Bad Godesberg: Heinz-Erhardt-RevueKarten zwischen p 8 und p 15,50 erhältlich inden Rathäusern Königswinter, Oberpleis (bpunkt.) und bei derKultusverwaltung der Stadt Königswinter Info-Tel. 02244/889235

Februar

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ausgewählt!

Mittwoch 24. Februar19.30 Uhr Linz | Musikschule Klangwerk/Kunstschule

Leonardo, Am Sändchen 2 „Montagskreationen” VernissageAcrylmalerei von Patrizia Christians undSabine Scharrenbach, Schülerinnen derKunstschule Leonardo.Zur musikalischen Umrahmung spielenSchüler der Musikschule Klangwerk. Dauer bis 30. Mai 2010, Öffnungszeiten Mo. bis Fr. 13.30 bis 18.00 Uhr sowie nachVereinbarung, Info-Tel: 0 26 44/80 77 99

Donnerstag, 25 Februar14.30 Uhr Bad Honnef | Kurhaus,

Eingang Weyermannallee Offenes Singen fürSeniorenBei Kaffee und Kuchenerklingen unter dem Motto:„My Bonnie is over theocean...“ Shanties undSeemannslieder, die RudiKühlem von der AWO-BadHonnef mit der Gitarrebegleitet. Alle, die gernesingen oder auch nur beieiner Tasse Kaffee zuhören

möchten, sind recht herzlich eingeladen. Info: Rudi Kühlem,Tel: 02224 / 98 65 16

20 Uhr Rheinbreitbach | Burghotel Ad SionModellbahn-Insider-StammtischThema des Abends: Alles, was dieselt...Modelle rund um die Diesellokomotiven kön-nen gezeigt und auf einem kleinen Oval zumLaufen gebracht werden. Neu in diesem Jahrist, das ein Mitglied über seine Anlage inWort und Bild berichtet. Es sind alleModellbahnfreunde aller Spurweiten gerneWillkommen. Eintritt frei. www.mist-mittelrhein.de

Sonntag, 28. FebruarBad Hönningen | Kristall Rheinpark ThermeVollmondschwimmenRomantisches Vollmondschwimmen, beiKerzenschein, mit EdelsteintauchenInfo-Tel. Tel. 02635 2273

Sonntag, 28. Februar18 Uhr Bad Honnef, Kursaal

Kammerkonzert: Trio TestoreFranziska Pietsch, Violine,Hans-Christian Schweiker,Violoncello und Hyun JungKim-Schweiker, Klavierspielen Werke von Mozart,Mendelssohn und SchubertKartenvorverkauf:Buchhandlung Karl Werber,Hauptstr. 40, Info-Tel. 02224/5111

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Bad Honnef: Freiwillige Wahlhelfer für die Landtagswahl gesucht

Am Sonntag, 09. Mai 2010, findet die Landtags-wahl in Nordrhein-Westfalen statt. Für die ord-nungsgemäße Abwicklung der Wahlhandlungsowie für die Ermittlung der Wahlergebnisse inden Wahllokalen werden hierfür dringend nochWahlhelfer/innen gesucht. Wer Interesse hat, ein-mal ein Ehrenamt im Wahlvorstand zu überneh-men, volljährig ist und in Bad Honnef wohnt, oderwer sich einmal näher über die Tätigkeit alsMitglied des Wahlvorstandes informieren möch-ten, kann s ich beim hiesigen Wahlamt ,Fachbereich Sicherheit und Ordnung, HerrnSchöne-Warnefeld, Zimmer 133, Rathausplatz 1,Tel. 02224/184-151, Fax: 02224/184-137, E-Mail:[email protected], oder inden Bürgerbüros der Stadt Bad Honnef melden. Inden Bürgerbüros liegen zudem entsprechendeFlyer zur Information über die Tätigkeit alsWahlhelfer aus. Das Wahlamt würde sich übereine Vielzahl an neuen Meldungen – insbesonde-re von Jung- und Erstwählern – freuen. Für dieTätigkeit im Wahlvorstand erhält jedes Mitgliedein Erfrischungsgeld in Höhe von p 21.

Februar

Page 44: Rheinländer 18 Februar 2010

Seite 44 Der Rheinländer · Februar 2010

besichtigt!

raußen hatte der SchneeAltstadt und Rhein zur

Märchenlandschaf t verzau-bert, drinnen schenkte derHeimatverein SiebengebirgeGlühwein an die Besucher aus.Die waren an diesem 3. Januartrotz des Wetters zahlreichgekommen, war es doch dieletzte Gelegenheit s ich imRahmen einer Finissage vomalten Museum zu verabschie-

FINNISSAGEDas Siebengebirgsmuseum in Königswinter schließt –

um 2011 größer und noch interessanter wieder zu öffnen

von Annemarie Große-Jütte

den und sich vom Museums-direktor Elmar Scheuren infor-mieren zu lassen, was dem-nächst hinter den geschlosse-nen Türen geschieht. Denn dieSchließung ist nur der Auftaktfür Umbau und Umgestaltungdes Museums, das nach ge-planten e ineinhalb JahrenBauzeit größer, schöner undlebendiger wieder erstehensoll.

D Das Museumsensemble,das bisher aus dem

Barockgebäude von 1732,einem Anbau von 1980 undzwei 1994 zugekauften Nach-barhäusern besteht, soll umeinen Neubau ergänzt werden,das mit hohen GlaselementenOffenheit und Durchsicht ver-spricht und eine Verbindungzwischen den Einzelgebäudenschafft. Möglich wurde dies

Page 45: Rheinländer 18 Februar 2010

ter Information, aber aucheiner Ausstellungskultur, dieinteraktive und spielerische,

alle Sinne ansprechendeElemente einsetzt. Siesoll zum Erleben, An-fassen und Mitmachen

ermutigen und besonders diejüngere Generation anspre-chen. Bis es aber so weit ist,f ließt noch viel Wasser denRhein hinunter. Die Aktivi-täten gehen jedoch weiter: anandern Orten wie der Dra-chenburg mit Ausstellungen,Führungen und Wanderungen.Wer nicht bis zur Wieder-eröffnung warten will, kannsich über das Programm unterwww.siebengebirgsmuseum.deinformieren.

durch die „Regionale 2010“,einem Programm des LandesNRW zur regionalen Struktur-förderung, das 2010 auch dasSiebengebirge einschließt und70% der ca. p2,5 MillionenBaukosten aufbringt.

Das Museum blickt aufeine lange Erfo lgs -

geschichte zurück: Gegründet1927 vom jetzigen Heimat-verein Siebengebirge als Aus-stellung und dann Heimat-museum, fiel es 1936 an dieStadt Königswinter. In den50er Jahren erhielt der Vereindie Sammlung zurück, die erals Dauerle ihgabe demMuseum überl ieß . Derbaulichen Erweiterung inden 80er Jahren folgte dieinhal t l iche mit denSchwerpunkte Regional- undWirtschaftsgeschichte, Rhein-romantik und Tourismus,Geologie und Naturkunde.Jetzt steht wieder eine Neu-ausr ichtung an. Worin diebesteht, erläuterte Scheurenden Zuhörern: Das „neue“Siebengebirgsmuseum ist alsFachmuseum für Rheinroman-t ik mit überregionalerBedeutung konzipiert; Grund-lage ist der umfangreicheEigenbestand und die geplante

Kooperation mit der Samm-lung RheinRomantik, die sichschon mit der Sonderau-sstellung „Sehnsucht Rhein“als Publikumsmagnet erwies.Die Sicht darauf, wie im Laufeder Zeit bildende Künstler undLiteraten die Landschaft wahr-nahmen, soll den Besuchernderen Wandel und Bestand ver-deutlichen. Eng damit verbun-den wird das Thema Rhein-tourismus mit Souvenirs undtouristischen Utensilien illu-striert, aber auch nach denAuswirkungen auf die Stadtgefragt. Die Geschichtsland-schaft Siebengebirge bildet

den dritten Schwerpunkt, derdie Vergangenheit der Regionunter dem Aspekt von Wirt-schaft, Siedlungs- und Wohn-geschichte, religiösem Lebenund pol i t ischen Geschehenbeleuchtet.

Die inhaltliche Auswei-tung und Vert ie fung

soll durch verbesserte Infor-mat ion und Präsentat ionunterstützt werden, wie demEinsatz von audiovisuel lenMedien und computergestütz-

Fleischerei & Party-Service Berg

Rheinstraße 1453545 Linz

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Öffnungszeiten:montags bis freitags

durchgehend von 8 bis 18:30 Uhrsamstags von 7 bis 13 Uhr

.

Museumsdirektor Elmar Scheuren

Umbau und Umgestaltung

wünscht Ihnen das Team von Fleischerei & Party-Service Berg,Linz

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Seite 46 Der Rheinländer · Februar 2010

engagiert!

Der Stadtel ternrat BadHonnef war erfolgreich mitseiner Initiative zur Sanie-rung des Spielplatzes aufder Rheininsel Grafenwerth.

ie Spie lplatz AG desStadte l ternrates hat tesich den bekanntesten

und sicher auch we-gen seiner Lage einender beliebtesten Spiel-plätze ausgewählt ,um nicht nur auf den schlech-ten Zustand der Anlagen imBad Honnefer Stadtgebiet hin-zuweisen sondern auch um zuzeigen, wie man aus eigenerKraft eine Spielplatzsanierungschaffen kann.

Im April 2009 startete dieSpendeninitiative bei den

Bad Honnefer Kinderbuch-tagen noch ziemlich schlep-pend und den Ini t ia torenwurde schnell klar, dass man

Geduld , Opt imismus undTatenkraft brauchte, um ansZiel zu kommen. Man schrieb300 Briefe , d ie persönl ichüberbracht wurden und bautebei e inem guten DutzendVeranstal tungen Spenden-stände auf. Dann wurde die

Unterstützung auch von außenspürbar : Bäcker RandolphWelsch bot ein Inselbrot an,das bald zum Verkaufsschlagerwurde. Von den ca. verkauften1.500 Broten ging ein Anteilals Spende an die Initiative.Die Fachhochschule spendeteden Erlös des letztjährigenSommerfestes, Kinder gingenmit Spendendosen von Tür zuTür. Insgesamt kam so einBetrag von p 35.000 zusam-

men, der zum Kauf von neuenSpielgeräten eingesetzt wurde.Die Sprecherin der Initiative,Gudrun Schulz, bedankte sichbei der Spielplatzübergabe andie Stadt, die einen Zaun zumneuen Gelände beitrug, auchbei den Sponsoren wie Rolf

Bendels , der dasunter dem Sand lie-gende Vlies spendeteund Matthias Huppe-

rich, der das gesamte Geländeauskofferte.

„Hier ist ein Spielplatzfür Kinder von eins

bis zwöl f entstanden“ , soGudrun Schulz, „der Kinderndie Möglichkeit bietet, Fähig-und Fertigkeiten spielerischzu entwickeln. Endlich habendie Kinder in Bad Honnef wie-der einen Raum zum Spielen,was in unserer Gesellschaftnicht selbstverständlich ist.“

Inselbrot wurde Verkaufsschlager

Initiatoren und Sponsoren bei der Übergabe

D

von Peter Köster

Rettung für den Inselspielplatz

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Vom ersten Spendenaufruf b is zurNeugestaltung vergingen insgesamt nur

acht Monate. Vorbild für Bad Honnef, so erläu-tert die Vorsitzende des Stadtelternrates, NicoleGeier, war der Spielplatz „Rheinkiesel“ in Unkel(siehe Der RHEINLÄNDER Heft Juli 09), der ineiner Elterninitiative errichtet wurde. „Das warunser Referenzobjekt“.

Der Stadtelternrat sieht seine MissionInselspielplatz aber noch nicht gänzlich

beendet. „Es fehlt noch ein sogenanntes Multi-Tor“, verrät die Vorsitzende des StadtelternratesNicole Geier. Dabei handelt es sich ihren Wortennach um eine Einrichtung, die sowohl Fußball,Hockey als auch Basketball zulässt. Hinter die-sem Multitor, „es wäre dann der letzte Bauab-schnitt und das I-Tüpfelchen“, so Nicole Geier,steht ein Gesamtkonzept, das da heißt: „Von 0bis 99“. Der Inselspielplatz ist nämlich nichtnur für kleine Kinder gedacht. Auch älterenKindern und Jugendlichen soll die Möglichkeitgegeben werden, hier ihren Aktivitäten nachzu-gehen.

Ob die Realisierung des Multi-Tores nochbis zum Spielplatzfest am 5. Mai erreicht

werden kann, ließ Nicole Geier offen. „Ich wün-sche es mir natürlich. Aber bis dahin müssenwir noch eifrig an unserem Konzept arbeiten“.

Dazu gehört auch ein griffiger Slogan. Auch seinoch nicht abschließend geklärt, auf welchemTeil der Anlage das Tor aufgestellt werdenkönne, so die Vorsitzende, die im übrigen außerdiesem Inselspielplatz auch auf anderen Spiel-plätzen der Stadt erheblichen Nachholbedarfsieht: „Mancher ist genauso marode“, wie derInselspielplatz früher einmal aussah.

Bürgermeisterin Wally Feiden gibt den Spielplatz frei .

.

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Seite 48 Der Rheinländer · Februar 2010

literarisch!

atürlich tobten wir zur Fastnachtszeitübermütig und ausgelassen durchs Haus,

rissen Truhen und Schubladen auf, suchten ausKisten auf dem Speicher und aus dumpfigenKellerregalen unsere Kostüme zusammen undtanzten in den absonderlichsten Aufmachungenum Großtante Hortense herum. Die aber hobnicht selten – sehr im Gegensatz zu ihrer sonsti-gen lebenslustigen Art – den mahnenden Zeige-finger und sagte:„Oh hüte Herz und Jungfernkranz zur Fast-nachtszeit beim Mummenschanz!“Aber es wäre keineFastnachtszeit gewesenfür uns, wenn Groß-tante Hortense nichtihren unvergleichlichenFastnachtspunsch zube-reitet hätte. Der ersteAkt dieses Werks war,dass die Tante zweiLiter Tee kochte, einekraftvolle Sorte und einüppiger Aufguss.Und während der Tee inder Kanne zog, erzählteGroßtante Hortense :„Damals machte sichOnkel Karl-Eugen Hoff-nungen auf Exportenach Australien, unddeshalb sol l te meinEnglisch vervollkomm-net werden. Es erschienaus der Universitäts-stadt Leipzig bei unsein Hauslehrer, MisterPeeswich, der einen so abgeschabten Anzugtrug, dass ich Onkel Karl-Eugen fragte, ob hiernicht ein Irrtum vorläge. Aber der Onkel belehr-te mich: In Großbritannien seien derartigeAnzüge Zeichen für Vornehmheit und Reichtum.Am Honorar, das Onkel Karl-Eugen zahlte, konn-te Mister Peeswich nicht reich werden, und umdie Kosten noch mehr zu senken, beschwätzte erden Chef der Firma Heulmann, ebenfal lsTextilbranche, sein Hildchen am Unterricht teil-nehmen zu lassen. Das sei auch gut, um ver-fängliche Situationen zu vermeiden, denn wie

die Briten abgeschabt gekleidet dennoch vongroßer Vornehmheit sein könnten, so dürfe unsauch ihre Coolness nicht über mögliche innereGlut hinwegtäuschen, meinte der Onkel.Was das anlangte, da war die Gefahr gering:Mister Peeswich war dürr und lang, hatte ste-chende Augen, die dicht neben einer unförmigknollenhaften Nase standen, er streute, wo ersaß und stand, Schuppen und hatte eine pickeli-ge Haut, weshalb er immer schlecht rasiert war.“Großtante Hortense schlug zehn Eier auf undtrennte das Gelbe sorgsam vom Weißen. Die

Dotter gab sie in eineSchüssel.„Du hast doch sichertrotz der Knollennaseund den Schuppen wasmit Mister Peeswichgehabt?“ , fragte einevon uns.Die Großtante quirltedas Eigelb mit ein paarLöffeln Honig, sie quirl-te heftig und sah unsböse von der Seite an:„Ihr wisst genau ausmeinen vielen Erzäh-lungen, dass mir soleicht kein Mann ge-fährlich werden konnte,e in Mister Peeswichschon gar nicht. Ich war,wie schon oft betont,streng und arbeitsamerzogen, und so kam ichauch erst durchHildchen Heulmann in

Berührung mit den damals schon weitverbreite-ten illustrierten Blättern: ‚Vom Fels zum Meer’oder ‚Die Gartenlaube’ oder ‚Der Bazar’ und soweiter. Und eines Tages zeigte mir Hildchenganz aufgeregt unter der Rubrik ‚Nachrichtenaus der Gesellschaft’ die Meldung, dass der tür-kische Prinz Abdul Haschmid Faßtan Aufenthaltbeim Baron von Loßwitz genommen habe; Baronvon Loßwitz auf Schloss Loßwitz, keine Weg-stunde von uns entfernt, war einst Militär-attaché in Konstantinopel gewesen. Und PrinzAbdul sollte seine militärische Ausbildung beim

von Leonhard Reinirkens

NN

Fastnachtspunsch nach Artvon Großtante Hortense

Fastnachtspunsch nach Artvon Großtante Hortense

Illustration von Toni Munzlinger

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Die Tante blickte unentwegt über den Herd.„Gegen neun Uhr, das Maskenfest war längst invollem Gange, da öffnete sich die Tür zumVestibül, und da stand eine hohe majestätischeGestalt, im Kerzenlicht funkelte die Agraffe amTurban, die Rechte ruhte auf dem kostbarenDolch in der juwelenbesetzten Schärpe. DieLoßwitzer Musikanten hörten auf zu fiedeln undzu blasen, die Tänzer hielten an. AtemloseStille, niemand bewegte sich. Ich aber trat, allemeine junge Mädchenkraft zusammennehmendauf den Prinzen zu – ich hatte die Szene sorg-sam vorbereitet –, in der Hand hielt ich einenPokal mit dem Getränk, das wir eben vorbereite-ten, und ich sprach: ‚Hoheit, gewiss weiß ich,dass der Prophet den Gläubigen den Wein unter-sagt hat, dies aber ist ein Punsch und er soll Siein unserem Hause und unserem Herzen will-kommen heißen!’ Und er, er verbeugte sich stumm, nahm denPokal und leerte ihn. Und da begannen Geige,Cello, Klarinette und Klavier den unsterblichenWalzer von Iwanovici ‚Über den Wellen’; ichsank in den Arm des Prinzen und schwebte mitihm durch Vestibül und Salon, durch Living-Room und Esszimmer, und alles versank ummich in einem bunten Wirbel der Nichtigkeit.“

Die Tante rührte mit Andacht den mit Eigelb ver-mischten Malaga in das sanft erhitzte Tee-Arrak-Gebräu. „Jetzt müsst ihr kosten“, sagte sie.Aber wir wollten nicht. „Nein, erst die Ge-schichte vom Prinzen zu Ende! Kein Schluck,

1. Sächsischen Dragonerregiment erhalten.Soweit die Meldung; aber ein Bild war beige-druckt, das den Prinzen zeigte mit agraffenge-schmücktem Turban, die Rechte am kostbar ein-gelegten Dolch, in edelsteinbesetzter Schärpe,wie eben einem Märchen aus TausendundeinerNacht entstiegen.“ Großtante Hortense mischte unter f leißigemRühren eine Flasche Malagawein in das gequirl-te Eigelb.„Aber mit dem schönen Prinzen hast du’s getrie-ben!“, schrien wir.„Ich hätte es sehr gewünscht“, sagte die Tanteungerührt. „Leider habe ich Abdul HaschmidFaßtans Bild nicht mehr, sonst würdet selbst ihrunreifen Geschöpfe mich verstehen.Onkel Karl-Eugen hatte damals beschlossen,einen großen Fastnachtsball bei uns zu veran-stalten. Das war sonst nicht seine Art, aber esgingen Gerüchte um, die Firma würde bald ihreZahlungen einstellen, und Onkel Karl-Eugenwollte beweisen, dass wir sehr liquide und fröh-lich seien. Es sollte ein richtiger Mummen-schanz werden, alle Gäste hatten maskiert zuerscheinen.Ich gab der alten Liese, der Botenfrau vonLoßwitz, einen halben Taler und einen Brief anden Prinzen Abdul. Ich hatte den Brief in engli-scher Sprache geschrieben und drei Nächte da-rüber gesessen; am Ende hatte mir MisterPeeswich noch geholfen. Der Brief begann mitdem Satz, und das drückt sich im Englischennicht so leicht aus, er begann: ‚Hoheit, erobertliege ich zu ihren Füßen wie einstmals Byzanzvor den Rossen Ihrer heroischen Vorfahren...’Kurzum, ich lud Prinz Abdul Haschmid Faßtanzu unserem Fastnachtsball ein.“Großtante Hortense goss den Tee in einen Topfund fügte eine Flasche Arrak hinzu. Sie sorgtedafür, dass sich dies Gemisch auf dem Herdganz sanft erhitzte.„Kam dein Prinz Faßtan?“, riefen wir. +

10 Eierein paar Löffel Honig1 Flasche Malagawein2 Liter Tee1 Flasche Arrak

FASTNACHTSPUNSCH

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literarisch!

+

Einige der Hortense-Geschichten hat Leon-hard Reinirkens kurz vor seinem Tode alsHörbuchfassung neu eingesprochen. EineDoppel-CD mit 12 Geschichten ist für p 10beim RHEINLÄNDER (Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12)erhältlich.

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ehe wir nicht wissen, wohin du geschwebt bistmit dem Prinzen!“ „Durch Living-Room, Esszimmer, Salon undVestibül schwebte ich“, sang die Tante, „danndie Treppe hoch und über den langen, langenFlur. An dem die Schlafzimmer lagen. Und dann,als ich mich überwältigt hinsinken ließ, und ermich auffangen musste, da verrutschte seineMaske, und ich erkannte Mister Peeswich, denPickeligen.Ihr könnt euch denken, ehe Aschermittwochkam, war der entlassen. – Dem Kredit unsererFirma aber hat es ungemein aufgeholfen, dassPrinz Abdul Haschmid Faßtan, der Sohn desSultans, uns die Ehre gegeben und sich speziellum mich bemüht hatte.“

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Inserenten in dieser AusgabeLiebe Leser, nachfolgende Inserenten haben diese Ausgabe

des RHEINLÄNDER unterstützt und möglich gemacht. Bitte beachten Sie unsere Partner aus Handel, Gewerbe und Dienstleistungen.

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