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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe September Inhalt Neues aus dem “Haus des Imkers” Veranstaltungsvorschau 2 In eigener Sache 3 Berichte und Argumente Refraktometer im Test 4 Infos zurVarroabekämpfung 7 Mitglieder des D.I.B. im Portrait 7 Dr. Abel Stiftung stellt sich vor 10 Aktuelles in Sachen Honig Betrügereien beim Honigverkauf 10 Altes Hausmittel wird wieder entdeckt 11 Literaturtipp 12 Die Honigmacher starten 12 Infoblatt Sortenhonig 12 Nachwuchsarbeit Erste Preisverleihung in Bayern 13 Für Sie notiert 14 Beilagen Faltplaner 2007 Sonderbeilage “Bienenmuseen in Deutschland” Informationsblatt Sortenhonige Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.) Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B. Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3 Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009 E-Mail: [email protected], [email protected] Nr. 4/2006 Der Herbst Nun ist es Herbst Baum und Strauch steht da in bunter Pracht, Wie ein Maler hat der Herbst sein Werk vollbracht, Es leuchtet gelb, rot, braun und grün und im Beet die letzten Astern blühn. Doch es dauert nur ganz kurze Zeit, wo diese Pracht des Imkers Herz erfreut Verstummt sind schon die schönen Vogellieder, die Natur legt sich zum Schlafen nieder und tiefe Wehmut bleibt zurück. Doch auch der Bien hat seine Pflicht getan und was er täglich bracht mit großem Fleiß heran, der Imker hat´s geerntet, es füllt sich Glas um Glas. Dem Herrn Dank zu sagen er dabei nicht vergaß. Nun lenkt er seine Schritte zum Bienenstande hin, die Völker zu verpacken, damit sie nicht erfriern kommt heimlich, still und leise der Winter dann ins Land, die Gedanken des Imkers sind immer noch am Stand. Und ob es draußen stürmet, frieret oder schneit, drinnen im trauten Heime von Bienenwachs ein Kerzlein uns erfreut. Es bringt uns neues Hoffen auf Frühling und Son- nenschein. Daß uns im neuen Jahre, die Immen uns erfreun. (Josefine Ludwitte geb. Philippen aus "Bienenlob" zusammengestellt von Paul Zimmermann) Schrankaufsatz Garten und Bienenzucht, Ausleger mit Bienenkorb, Deutsches Bienen- museum Weimar Foto: Friedrich Bitte beachten Sie: Der 10. Oktober ist der näch- ste Abgabetermin für Ihre Gewährverschlussbe- stellung beim D.I.B. Senden Sie deshalb Ihre grüne Doppelbestellkarte rechtzeitig mit Unterschrift des Vereinsvorsitzenden zum Imker-/Landesverband!

Text · ZEISS Abbe Refraktometer. Mit jedem Refraktometer wurden fünf verschiedene Honige gemes-sen: (1) Mischhonig 1 (2) Frühtracht 2 (3) Frühtracht 3 (4) Frühtracht 4 (5) Waldhonig

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Informationsblatt des Deutschen Imkerbundes e. V. - Ausgabe September

Inhalt

Neues aus dem “Haus des Imkers”Veranstaltungsvorschau 2In eigener Sache 3

Berichte und ArgumenteRefraktometer im Test 4Infos zurVarroabekämpfung 7Mitglieder des D.I.B. im Portrait 7Dr. Abel Stiftung stellt sich vor 10

Aktuelles in Sachen HonigBetrügereien beim Honigverkauf 10Altes Hausmittel wird wieder entdeckt 11Literaturtipp 12Die Honigmacher starten 12Infoblatt Sortenhonig 12

NachwuchsarbeitErste Preisverleihung in Bayern 13

Für Sie notiert 14

BeilagenFaltplaner 2007Sonderbeilage “Bienenmuseen in Deutschland”Informationsblatt Sortenhonige

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e. V. (D.I.B.)Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.Copyright: Deutscher Imkerbund e. V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009E-Mail: [email protected], [email protected]

Nr. 4/2006

Der HerbstNun ist es HerbstBaum und Strauch steht da in bunter Pracht,Wie ein Maler hat der Herbst sein Werk vollbracht,Es leuchtet gelb, rot, braun und grünund im Beet die letzten Astern blühn.

Doch es dauert nur ganz kurze Zeit,wo diese Pracht des Imkers Herz erfreutVerstummt sind schon die schönen Vogellieder,die Natur legt sich zum Schlafen niederund tiefe Wehmut bleibt zurück.

Doch auch der Bien hat seine Pflicht getanund was er täglich bracht mit großem Fleiß heran,der Imker hat´s geerntet, es füllt sich Glas um Glas.Dem Herrn Dank zu sagen er dabei nicht vergaß.

Nun lenkt er seine Schritte zum Bienenstande hin,die Völker zu verpacken, damit sie nicht erfriernkommt heimlich, still und leise der Winter dann insLand, die Gedanken des Imkers sind immer nocham Stand.

Und ob es draußen stürmet, frieret oder schneit,drinnen im trauten Heime von Bienenwachs einKerzlein uns erfreut.Es bringt uns neues Hoffen auf Frühling und Son-nenschein.Daß uns im neuen Jahre, die Immen uns erfreun.

(Josefine Ludwitte geb. Philippen aus "Bienenlob" zusammengestelltvon Paul Zimmermann)

Schrankaufsatz Garten und Bienenzucht, Ausleger mit Bienenkorb, Deutsches Bienen-museum WeimarFoto: Friedrich

Bitte beachten Sie: Der 10. Oktober ist der näch-ste Abgabetermin für Ihre Gewährverschlussbe-stellung beim D.I.B. Senden Sie deshalb Ihre grüneDoppelbestellkarte rechtzeitig mit Unterschrift desVereinsvorsitzenden zum Imker-/Landesverband!

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2D.I.B. AKTUELL 4/2006

Veranstaltungen im HerbstDas Bienenjahr geht zu Ende und Imkerinnen und Imker haben mehr Zeit für die Vereinsarbeit. So finden imHerbst wieder zahlreiche Veranstaltungen statt, auf die wir hier nochmals kurz hinweisen wollen.(Anmerkung der Redaktion: Wir können nur Termine veröffentlichen, die der Geschäftsstelle des D.I.B. bekannt sind.) Auf derInternetseite des Deutschen Imkerbundes www.deutscherimkerbund.de kann in der Rubrik Presse der Veranstaltungskalender fürdas Jahr 2006 als PDF-Datei abgerufen werden.

23.09.-24.09.2006 Bayerischer Imkertag in Passau

23.09.2006 Vertreterversammlung Landesverband Thüringer Imker in Weimar

29.-30.09.2006 Sitzung des Vorstandes des D.I.B. in Wachtberg

30.09.2006 Tagung "Blühende Landschaft - Ein Segen für Tier und Mensch" in 89518 Heidenheim(Infos: www.bluehende-landschaft.de)

05.-08.10.2006 Nordd. Landwirtschaftl. Fachausstellung (Norla/Norkofa) - Messegelände Rendsburg(Infos: www.norla-messe.de)

14.10.-15.10.2006 Vertreterversammlung und Deutscher Imkertag in Speyer

21.10.2005 Vertreterversammlung des Landesverbandes Hannoverscher Imker e. V. in Osterholz

21.10.2006 3. Mitteldeutscher Imkertag in Glauchau/Sachsen

28.10.-29.10.2006 Süddeutscher Imkertag des DBIB in Donaueschingen(Infos: www.berufsimker.de)

28.10.-29.10.2006 Vertreterversamml. + Imkertag des LV Mecklenburg und Vorpommern in Gingst

29.10.2006 Honigprämierung des Imkerverbandes Rheinland in Kottenheim

04.11.2006 Honigprämierung des Imkerverbandes Rheinland in Auweiler

05.11.2006 Imkertag des LV Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker in Wahlstedt

09.-10.11.2006 Sitzung des Vorstandes des D.I.B. in Villip

18.11.2006 Züchtertagung des LV Westf. und Lippischer Imker in Bad Sassendorf-Ostinghausen

Vorschau für 2007

19.01.-28.01.2007 Internationale Grüne Woche Berlin23.01.2007, 14.00 Uhr, ErlebnisBauernhof, Halle 3.2,Diskussion: "Gesunde Bienen - Gesunde Umwelt,Der Imker als Hüter der Natur"

09.09.-14.09.2007 40. Apimondia-Kongress in Melbourne, Australien(Die Vorbereitung zum bedeutendsten internationalen Treffen auf demGebiet der Imkerei laufen bereits. Auf der Internetseitewww.apimondia2007.com können das vorläufige Programm, Teilnahme-gebühren, Unterkünfte und andere wichtige Infos zum Kongress indeutscher Sprache abgerufen werden. Wie uns die Apimon-dia mitteilte, zeichnet sich bereits jetzt durch die Reser-vierung von Ständen für die Ausstellung APIEXPO einesehr hohe Beteiligung ab.

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3D.I.B. AKTUELL 4/2006

den einheitlichen Auftritt derImker am Markt. Um diesen nochzu verstärken regte der D.I.B. an,die Kartonagen für Glas, Deckelund Deckeleinlagen zusätzlich alsWerbeträger für die Marke zu nut-zen und bereits von außen auf dasQualitätsprodukt "Echter Deut-scher Honig" hinzuweisen. Außer-dem soll der zusätzliche Aufdruckauf der Verpackung auch die Nut-zungsbedingungen des Imker-Honigglases als Kombinationswa-renzeichen verdeutlichen, umMissbrauch vorzubeugen.

Berichte und Bilder. Wir möchtendie besten Ideen an andere Vereineweitergeben. Außerdem wird alsDankeschön wieder eine Verlo-sung stattfinden. Die Gewinnertreffen sich im kommenden Jahrzwei Tage im "Haus des Imkers".

Eine Bitte unserer Buchhaltung In D.I.B. AKTUELL 2/2006(Seite 19) und 3/2006 (Seite 17)berichteten wir, dass es nach derUmstellung der EDV beim D.I.B.vermehrt vorkommt, dass Kundenbereits nach Erhalt der Auftrags-bestätigung von Gewährver-schlussbestellungen einen Teilbe-trag an den D.I.B. überweisen.Deshalb nochmals die dringendeBitte. Informieren Sie alle Mit-glieder Ihres Vereins, dass keinGeld aufgrund der Auftragsbestä-tigung überwiesen wird! Erst nachErhalt der Rechnung und Prüfungder Ware ist der Rechnungsbetraginnerhalb von 14 Tagen ohneAbzug fällig. Das spart außerdemeinen zweiten Gang zur Sparkasseund Gebühren, um den fehlendenRestbetrag zu überweisen.

Bei Gewährverschlussbestellun-gen lässt andererseits weiter dieZahlungsmoral zu wünschenübrig. Allein bei der letzten Seriemussten 119 erste Mahnungenversandt werden. Bitte weisen Siedie Vereinsmitglieder deshalbnochmals auf unsere Zahlungsbe-dingungen hin (Zahlungsziel 14Tage nach Erhalt der Rechnung).

Neue Verpackungsaufdruckegeben zusätzliche Informatio-nenDas Imker-Honigglas des Deut-schen Imkerbundes e. V. garantiertals kombiniertes Warenzeichen

In eigener SacheKalender 2007Der D.I.B. hat die Faltplaner fürdas kommende Jahr (in Körfarbegelb) erhalten. Je ein Exemplar istfür Ihre persönliche Verwendungdiesem Rundschreiben als Anlagebeigefügt. Die Adresskärtchen mitallen wichtigen Anschriften wer-den D.I.B. AKTUELL 5/2006 bei-gelegt.

Übersicht BienenmuseenEinem Aufruf in D.I.B. AKTU-ELL 2/2006 (Mai) sind 18 Bienen-museen gefolgt und haben derGeschäftsstelle des Deutschen Im-kerbundes e. V. zahlreiche Infor-mationen und Material zu ihrenEinrichtungen übersandt. Dafürein herzliches Dankeschön. NachSichtung des Materials wurde dieanliegende Zusammenfassung er-stellt. Darin sind nicht nur dieMuseen erwähnt, die sich bei unsgemeldet haben, sondern auchjene, die dem D.I.B. bereits be-kannt waren. Wir hoffen, dass dieBeilage als Information bei Füh-rungen von Schulklassen undanderen Interessenten in den Ver-einen genutzt werden kann. Ge-plant ist außerdem, auf der Web-seite des Deutschen ImkerbundesLinks zu den Internetseiten derBienenmuseen einzurichten.

Schicken Sie uns Ihre BerichteNochmals erneuern möchten wirden Aufruf an alle Vereine, dieeinen "Tag der deutschen Imkerei"durchführten. Mit Beendigung desBienenjahrs findet der eine oderandere im Verein sicher die Zeit,über den Verlauf dieses Tages zuberichten. Deshalb nochmals un-sere Bitte: Schicken Sie uns Ihre

Die neuen Kartonagen für Glas, Deckel und De-ckeleinlagen

Das bedeutet: Alle Bestandteilesind nur in der Gesamtheit vonGlas, Deckel und Deckeleinlagediskutiert und die Neugestaltung

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vereinbart. So können nunmehralle Verpackungseinheiten mit denneuen Aufschriften ausgeliefertwerden.

Neue Deckeleinlagen für dasImker-HonigglasMit Schreiben vom 31.08.2005stellte der Landesverband Westfä-lischer und Lippischer Imker denAntrag, die Deckeleinlagen fürdas Imker-Honigglas zukünftigwieder einheitlich mit Rezeptenherzustellen. Die Vertreterver-sammlung stimmte diesem Antragim Oktober 2005 in Ludwigsburgeinstimmig zu. Die bisherigenRezepte auf den Deckeleinlagenwurden überarbeitet und durchneue ergänzt. Dr. Friedgard Scha-per, Veitshöchheim, stand dabeidem Deutschen Imkerbund e. V.wieder mit Rat und Tat zur Seite.

Vielen Dank für IhreTreueDie Übersendung einesDekorglases der Fa. Schottan diejenigen, die bei IhrerBestellung die jeweils mil-lionste Gewährverschluss-nummer erhielten, ist seitsechs Jahren Tradition. Imzweiten Quartal 2006 warenes:

Imker Klaus Dieter Freiheit,18239 Rederank (LV Mek-klenburg und Vorpommern),

Imker Bernd Kiskemper,48231 Warendorf (LV West-falen-Lippe) und

Imker Dr. Klaus Stumpf,97493 Bergrheinfeld (LVBayern).

Die Deckeleinlagen sind produ-ziert und dürften in Kürze demFachhandel zur Verfügung stehen.

Refraktometer imTest

Der Wassergehalt eines Honigs istfür dessen Qualität und Haltbar-keit von entscheidender Bedeu-tung. Zur Bewertung der Reifeeines Honigs messen viele Imkerdessen Wassergehalt mit Hilfeeines Handrefraktometers. DerHandel bietet hierzu eine Reiheverschiedener Modelle in unter-schiedlichen Qualitäten und Preis-lagen an. Die vorliegende Mess-reihe dient zur Bewertung derMess- und Ablesegenauigkeit ver-schiedener Refraktometer-Typen.

Refraktometer sind optische Mes-sinstrumente. Der Wassergehaltim Honig wird indirekt über dieLichtbrechung der Probenlösung

bestimmt. Refraktometer fürHonig verfügen entweder übereine Mess-Skala für den Gehalt anTrockensubstanz (TS) in wässri-ger Lösung im Bereich von 58 %bis 92 % TS oder geben direkt denWassergehalt der Lösung imBereich von ca. 13 % bis 25 %Wasser im Honig an. Der Mess-wert wird je nach Gerätetyp undvorgegebener Messgenauigkeit in1,0 oder 0,5 bzw. 0,1 %-Schrittenangegeben.Zur Bestimmung des Wasserge-haltes muss der Honig in klarflüs-siger Form vorliegen. Kristalli-sierter Honig wird in einem dichtschließenden Gefäß durch Erwär-men verflüssigt und anschließend

wieder auf Messtemperatur (20°C, Raumtemperatur) abgekühlt.Klarflüssiger Honig kann direktgemessen werden. Für die Mes-sung wird ein kleiner Honigtrop-fen auf das Prisma aufgetragen,der Prismendeckel geschlossenund fest angedrückt. Der Honigmuss das ganze Prisma abdecken.Zu wenig oder zu dick aufgetrage-ner Honig führt zu einer unschar-fen Trennlinie auf der Skala. DasMessergebnis wird ungenau. ZumAblesen wird das Gerät in Rich-tung auf eine Lichtquelle gehalten.Die Scharfstellung der Skalaerfolgt mit Hilfe eines Drehringsam Okular. Bei Durchsichterscheint ein scharf abgegrenztes

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raturkorrektur-Tabelle zu korrigie-ren. Bei Geräten mit automati-scher Temperaturkompensation(ATC) ist diese Korrektur nichterforderlich.Das Refraktometer ZEISS Typ 92ist werksseitig justiert und kannnicht nachjustiert werden. DieGeräte der Firma ARCARDA las-sen sich mit Hilfe einer Justier-schraube korrigieren.

Geräte mit ATC wurden nachGebrauchsanweisung bei 20 °Cjustiert. Geräte ohne ATC wurdenbei derjenigen Temperatur justiert,bei der später auch die Messungendurchgeführt wurden. Um eingenaues justieren sicher zu stellen,wurden die Geräte bei den ent-sprechenden Temperaturen 24Stunden gelagert.

Methode:

Getestete Geräte:

ARCARDA:ARCARDA REF 106bARCARDA REF 116 (ATC)ARCARDA REF 116c (ATC)

ZEISS:ZEISS Typ 92

Vergleichsgerät:ZEISS Abbe Refraktometer.

Mit jedem Refraktometer wurdenfünf verschiedene Honige gemes-sen:(1) Mischhonig 1(2) Frühtracht 2 (3) Frühtracht 3 (4) Frühtracht 4 (5) Waldhonig.Je Honig und Refraktometer wur-den zehn Messungen durchge-

führt. Als Vergleichswert dientendie Ergebnisse des Abbe-Refrak-tometers von ZEISS. DieserRefraktometer-Typ wird in vielenLaboren zum Messen von Honigverwendet. Es wurde mit einemwassergekühlten Thermostat bei20 °C und bei 25 °C temperiert.Die Messungen mit den Hand-Refraktometern erfolgten bei dengleichen Raumtemperaturen.

Handhabung der GeräteDie ARCARDA Refraktometerwurden nach Gebrauchsanwei-sung justiert. Die Ablesegenauigkeit wird ver-bessert, wenn zwischen dem Auf-tragen des Honigs und dem Able-sen des Wassergehaltes etwa eineMinute Zeit vergeht.

Ablesegenauigkeit und Kontrastdes MessfeldesDie ARCARDA-Geräte besitzenein blaues Messfeld. Ablesegenau-igkeit und Kontrast der Horizont-linie sind gut. ZEISS Typ 92 besitzt ein gelbesMessfeld. Die Ablesegenauigkeitist gut, der Kontrast der Horizont-linie aber nur mäßig.

MessergebnisseTabelle I zeigt die Ergebnisse vonjeweils 10 Messungen je Proben-honig und Refraktometer-Typ fürMessungen bei 20 °C Raumtem-peratur. Es wird deutlich, dass alleRefraktometer-Typen nur sehrgeringe Abweichungen vomMittelwert zeigen. Maximal wer-den 0,2 %-Punkte Abweichunggemessen. Beim Abbe-Gerät lie-gen die Abweichungen unter 0,1%-Punkten. Es zeigt somit dieexaktesten Messergebnisse. Messungen bei 25 °C ergaben einetwas anderes Bild (s. Tabelle II).

Hell-Dunkel-Feld. Die Lage die-ser Horizontlinie gibt die Konzen-tration an.

ZEISS Abbe Tisch-Refraktometer (Laborqualität)

Handrefraktometer ZEISS Typ 92

Handrefraktometer ARCARDA REF 116c (ATC)Fotos: LWK NRW Münster

JustierungAlle getesteten Geräte sind werk-seitig auf 20 °C justiert. Werdendie Messungen bei abweichendenTemperaturen durchgeführt, sindbei Geräten ohne Temperaturkom-pensation die abgelesenen Werteanhand der mitgelieferten Tempe-

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Hier sind die Differenzen zwi-schen den einzelnen Geräten hö-her. Es werden Unterschiede vonbis zu 0,6 %-Punkten gemessen.Das Abbe-Gerät erzielt wieder diegenauesten Ergebnisse. Mit Aus-nahme des Gerätes REF 106 mes-sen alle Geräte im Vergleich zuder Messreihe bei 20 °C etwashöhere Werte.

Vergleicht man die Abweichungender Testgeräte vom Vergleichsge-rät Abbe-Zeiss, so wird deutlich,dass die Abweichungen der Hand-refraktometer bei 20 °C im Mittelunter 0,2 %-Punkten liegen. Mes-sungen bei 25 °C zeigen eine grö-ßere Streuung.

BewertungAlle Geräte ergaben einheitlicheMessungen innerhalb einer Ver-suchsreihe.Je nach Typ wurden Abweichun-gen vom Vergleichswert von 0,1-0,3 %-Punkten gemessen.Mit Ausnahme des REF 106 zeig-ten alle Geräte bei 25 °C höhereWassergehalte an als bei 20 °C.Geräte mit automatischer Tempe-raturkompensation erbrachten kei-ne besseren Messergebnisse.

ZusammenfassungFür eine Bewertung der Honig-feuchte in der imkerlichen Praxiszeigen alle Geräte eine ausrei-chend gute Messgenauigkeit.

Eine genaue Justierung ist erfor-derlich.Messtemperaturen bei 20 °Cerbringen Werte, die am wenigstenAbweichungen vom Vergleichs-wert (Abbe Refraktometer) zei-gen.Messungen mit Hand-Refrakto-metern sind kein Ersatz für Labor-untersuchungen. Für Messungenam Bienenstand zur Bestimmungder Schleuderreife von Honigwa-ben sind sie ausreichend gut ge-eignet. Für die Bestimmung desWassergehaltes im Rahmen vonHonigprämierungen sollten La-borgeräte Einsatz finden.

Margret Rieger, LWK NRW Münster

Abb. 1: Vergleich der Mittelwerte über alle Messgeräte bei 20 und 25 Grad Celsius Abb 2: Mittelwerte der Abweichungen der Testgeräte vom Vergleichsgerät Abbe

bei 20 und 25 Grad Celsius-Messreihen

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Infos zurVarroabekämpfung

ApiguardDer Beirat für Bienengesundheitdes D.I.B., Dr. Wolfgang Ritter,teilte im August mit: "Neue Tier-arzneimittel sind in der Regelmindestens zwei Jahre verschrei-bungspflichtig, damit der Tierarztdie Wirkung und mögliche Neben-wirkungen beurteilen kann. Erstdann kann der Hersteller einenAntrag auf Befreiung von der Ver-schreibungspflicht stellen. Api-guard kann ab dem 01.07.2006 inder Apotheke ohne Rezept bezo-gen werden. Damit wird dieses inDeutschland zugelassene Präparatfür den Imker einfacher zugäng-lich. Grundsätzlich ist nun wie inmanchen Bundesländern üblich,eine Abgabe über staatliche Stel-len wieder möglich.".

Das Varroa-BekämpfungsmittelApiguard, mit dem Wirkstoff Thy-mol, lässt sich relativ einfach beider Sommerbehandlung einsetzen.Seine Anwendung ist deshalbbesonders für diejenigen geeignet,die erst mit der Imkerei begonnenhaben und noch keine ausreichen-den Erfahrungen in der Varroabe-handlung sammeln konnten. Dasin Schälchen befindliche Mittelwird einfach auf die Rähmchengelegt. Über dem Mittel sollte einmindestens fünf Zentimeter hoherAbdampfraum vorhanden sein(Leerzarge oder umgedrehte Fut-terzarge). Dr. Christoph Otten,Fachzentrum Bienen und Imkereiin Mayen, rät bei der Anwendung:Um ein optimales Ergebnis zuerzielen, sollte nach 14 Tagen diezweite Schale zugesetzt werden,

Die Mitglieder desD.I.B. im Portrait

Landesverband Thüringer Im-ker e. V.Im April trafen sich die Mitgliederdes Vorstandes des D.I.B. imDeutschen Bienenmuseum Wei-mar zur ersten Sitzung des Jahres.Im Bienenmuseum befindet sichseit Mai 2005 auch die Geschäfts-stelle des Landesverbandes Thü-ringer Imker e. V., der die Träger-schaft des Bienenmuseums über-nommen hat. So hatte ich Gele-genheit zu einem Gespräch mitdem Vorsitzenden Frank Rei-chardt.

ohne die erste zu entfernen, wennsich in dieser noch Mittelrestebefinden. Eine gleichzeitige Fütte-rung ist möglich. Bei mehrzargi-gen Völkern und kühler Witterungist allerdings mit einer reduziertenWirkung zu rechnen.

Varroa-Milben-StopDerzeit wird von der Firma Reico& Partner ein Mittel "Varroa-Mil-ben-Stop" intensiv beworben, daszum Schutz gegen die Varroamil-be eingesetzt werden soll. DasLAVES-Institut für BienenkundeCelle warnt vor dem Einsatz die-ses Mittels, da jegliche Aspektezur Wirksamkeit, zur Rückstands-problematik und der Zulassungvollkommen ungeklärt sind.Zu diesem so genannten Homöo-pathikum liegt keinerlei öffentlichzugänglich gemachte Forschungs-arbeit vor, wie es für jeglichesProdukt notwendig wäre, das imBienenvolk Anwendung findensoll, so das Institut. Dieses Mittel,das nach Firmenangaben gegendie Varroa-Milbe eingesetzt wird,"Zwar nicht die Milbe tötet, son-dern sie aus dem Bienenvolk ver-treibt", fällt eventuell auch unterdas Arzneimittelgesetz. Demnachbedarf es einer Zulassung. Auchdie Angabe in der Produktbe-schreibung der Firma Reico weistdarauf hin, dass eine entsprechen-de Zulassung bislang fehlt.Das Bieneninstitut Celle bittet,dass Sie als Imker Verantwortungals lebensmittelliefernde Tierhal-ter für das Produkt Honig über-nehmen.

In Deutschland verfügen wir der-zeit über ausreichende Möglich-keiten und Mittel zur erfolgrei-

chen Bekämpfung der Varroose.Tierarzneimittel gegen die Varroa-milbe dürfen nur nach Zulassungund in der vorgeschriebenen Formangewendet werden.

Der Vorsitzen-de des Lan-desverbandesFrank Rei-chardt

Foto:LV Thüringen

Geschichtlich gesehen hat die Bie-nenhaltung in Thüringen die Im-kerei in Deutschland entscheidendmitgeprägt, denn vor 160 Jahrenzogen die Forschungen von Gus-tav Dathe, August Freiherr vonBerlepsch und Ferdinand Ger-stung die Aufmerksamkeit derganzen Imkerwelt auf sich. Durchverschiedene Neuerungen, wie dasRähmchen von Berlepsch, konn-ten Fortpflanzung, Bruteigen-schaften und Arbeitsteilung imBienenstaat erstmals untersucht

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werden. 1837 entstand in Weimareiner der ältesten Bienenzuchtver-eine Deutschlands und 1891 grün-dete Gerstung die erste "Allgemei-ne Deutsche Bienenzeitung". 1902fand in Weimar der "Erste Deut-sche Imkertag" statt und seit 1907gibt es hier das erste Bienenmu-seum Deutschlands.Im Jahr 1989, dem Jahr des 40-jährigen Bestehens der DDR,begannen die größten Umwälzun-gen in der Geschichte Deutsch-lands. Thüringen gab es in derpolitischen Gliederung der DDRnicht. Es war in die drei BezirkeErfurt, Gera und Suhl geteilt wor-den. Die Imker waren deshalbauch in drei Bezirksverbänden imVerband der Kleingärtner, Siedlerund Kleintierzüchter (VKSK),Kommission Bienenwirtschaft,organisiert und in Kreisorganisa-tionen und Sparten untergliedert.Nach dem Beginn der politischenUmwälzungen schlossen sichdiese Bezirksorganisationen derImker der Bezirke Erfurt, Geraund Suhl und der Kreise Altenburgund Schmölln (Bezirk Leipzig) imMai 1990 auf der Gründungsver-sammlung in Oberhof zum Lan-desverband Thüringer Imker e. V.zusammen. Die Tradition der Thü-ringer Imkerschaft sollte so fort-gesetzt werden. Zum Vorsitzendenwählten die Delegierten Dr. HeinzDolzmann, der das Amt bis zumJahr 2002 inne hatte und maßgeb-lich am Wiederaufbau des Landes-verbandes beteiligt war. Er schlossmit dem D.I.B. eine Vereinbarung,die es den Thüringer Imkernermöglichte, gleichberechtigtesMitglied in der Dachorganisationzu werden und das Imker-Honig-glas zu nutzen.

Als erste Anlaufstelle wurde eineGeschäftsstelle in Apolda einge-richtet. Ab 1991 konnte der Lan-desverband in Räume der Thürin-ger Landesanstalt für Landwirt-schaft in Jena umziehen. Durchdie Übernahme der Trägerschaftdes Bienenmuseums in Weimarbot es sich im vergangenen Jahran, die Geschäftsstelle in das Bie-nenmuseum zu verlegen.Bis März 2006 arbeiteten mehrereMitarbeiterinnen und Mitarbeiterin Vollzeit als Fördermaßnahmedort. 2002 hat der heute 51-jährigeFrank Reichardt das Amt des Vor-sitzenden übernommen und istjetzt auch für die Arbeiten in derGeschäftsstelle verantwortlich. Erist erster Ansprechpartner für alleAnrufer und Gäste und veröffent-licht das Mitteilungsblatt "DerThüringer Imker", das a-perio-disch erscheint, und an alle Imker-vereine verschickt wird. DiesesRundschreiben kann auch auf denInternetseiten des Landesverban-des (www.lvthi.de) als PDF-Dateiheruntergeladen werden.

Der Verband hat heute 1.778 Mit-glieder mit einem Altersdurch-schnitt von 57 Jahren. Es gibt 50Imkerinnen, Tendenz steigend.Dies mache sich in den Anfänger-kursen bemerkbar, so der Vorsit-zende. Nur drei Berufsimker sindim Landesverband organisiert, dieübrigen Imkerinnen und Imkerbetreuen 14.875 Bienenvölker, dassind statistisch gesehen 0,9 Völkerauf einen Quadratkilometer Thü-ringens. Neben diesen, dem Lan-desverband angehörenden Imkern,gibt es rund 250 Imker, die nichtorganisiert die Bienenhaltung imBundesland betreiben. Die größ-ten Sorgen bereitet den ThüringerImkern zur Zeit die ungeklärteSituation mit der Landwirtschaft-lichen Berufsgenossenschaft. Inden vergangenen Jahren hatbesonders die Berufsgenossen-schaft in Thüringen mit derDiskussion um eine Zwangsmit-gliedschaft aller einen enormenDruck auf die Imker ausgeübt unddiese verunsichert. So ist die For-derung der rechtlichen Klärung

Die Mitglieder des Vorstandes im März 2006 an der Gedenkstätte F. Gerstungs in OßmannstedtFoto: LV Thüringen

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der Beitragspflicht ein besonderesAnliegen der Verantwortlichendes Landesverbandes an denDeutschen Imkerbund e. V. Außer-dem wurde eine Petition an denBundestag verfasst, in der diegesetzliche Regelung zur Abgren-zung von Hobby- und Berufsim-kerei im Sozialgesetzbuch gefor-dert wird.

Der Raum in und um Thüringenbesaß aufgrund des Klimas schonimmer eine gute Vegetation.Neben den gängigen Blütenhoni-gen haben die Imker gute Erntenin Raps, Wald, Sonnenblume, Pha-celia und Obstblüte. Es werdenBestäubungsprämien von Obst-bauern an die Imker gezahlt. Rundein Drittel der Mitglieder benut-zen zur Abfüllung ihres Honigsdas Imker-Honigglas. Danebenvermarkten viele Imker unter demWarenzeichen "Geprüfte QualitätThüringen", um den regionalenBezug für den Verbraucher herzu-stellen. Als eine Möglichkeit, dieAkzeptanz des Imker-Honigglasesin der Imkerschaft zu erhöhen,sieht Frank Reichardt die Verbes-serung der Honigschulungen. DieErstellung von einheitlichemGrundlagenmaterial durch denDeutschen Imkerbund könnte sei-ner Meinung nach mit zur Erhö-hung der Qualität der Lehrgängebeitragen.

Das Ziel des Landesverbandes sei,vor allem im Bereich des Schu-lungswesens besser zu werden,sagt Frank Reichardt. So wurdeMarkus Stoß als neuer Referentfür die Durchführung von Honig-und Zuchtlehrgängen gewonnen,um eine höhere Zahl von Teilneh-mern zu erreichen.

Das Angebot für Anfänger um-fasst einen 5-teiligen Kurs desLandesverbandes. Zu diesem ha-ben sich in diesem Jahr 56 Teil-nehmer angemeldet. Danebenwerden in Erfurt über den Imker-verein und die VolkshochschuleMeiningen Kurse für Interessen-ten angeboten. Etwa 50 Prozentder bisherigen Teilnehmer an die-sen Kursen bleiben bei der Imke-rei, schätzt der Vorsitzende. Sehr gute Verbindungen hat derLandesverband Thüringen zu demzuständigen Landwirtschaftsmini-sterium in Erfurt aufgebaut. Sokönnen Fördergelder für dieZucht, die Nachwuchsförderungund die Öffentlichkeitsarbeit indie Verbandsarbeit einfließen.Außerdem unterstützt das LandThüringen finanziell das Länder-institut für Bienenkunde HohenNeuendorf, das mit seiner Arbeitam Bienenmonitoring-Projekt undder Zuchtwertschätzung auch fürdie Arbeit des Landesverbandesvon Bedeutung ist. Für 2006 stehtdem Landesverband eine Förder-summe von 36.000 Euro (EU- undLandesförderung) zur Verfügung.Hinzu kommt eine investive För-derung in Höhe von 21.000 Eurofür die Imker in Thüringen, bei derbesonders Anfänger bedacht wer-den.Einen neuen Weg beschreitet derLandesverband Thüringer Imkere. V. gemeinsam mit den benach-barten Verbänden in Sachsen undSachsen-Anhalt seit 2004. Diesesind bestrebt, in bestimmtenAngelegenheiten verstärkt zusam-men zu arbeiten. Überdacht wurdebereits eine gemeinsameGeschäftsstelle. Dies sei zur Zeitnoch nicht umsetzbar, so Rei-

chardt. Neu ist die Durchführungeines Mitteldeutschen Imkertages,der in diesem Jahr zum dritten Malin Glauchau/Sachsen stattfindenwird. Durch die finanzielle Betei-ligung aller drei Verbände erhof-fen sich die Initiatoren eine Sen-kung der Kosten für den Einzel-nen bei gleichzeitiger Erhöhungder Qualität der Veranstaltungenund der Teilnehmerzahl. In diesemZusammenhang sollte auch derDeutsche Imkerbund e. V. seinVeranstaltungskonzept des Deut-schen Imkertages überarbeiten,gibt Frank Reichardt zu bedenken.Er verweist hier auf den Apisticus-und die Berufsimker-Tage, die fürihn Beispiele qualitativ guter Ver-anstaltungen seien.

Nach den Völkerverlusten desletzten Winters befragt, antwortetFrank Reichardt, dass die Schät-zungen bei 30 - 35 Prozent und soüber dem Bundesdurchschnitt la-gen. Die Bestellungen aller zuge-lassenen Bekämpfungsmittel er-folgt zentral bei der ThüringerTierseuchenkasse. Anfängern wirdin den Kursen besonders die bio-logische Bekämpfung empfohlen.Zur Untersuchung der Ursachender Völkerverluste nehmen dieThüringer Imker an dem Bienen-monitoring-Projekt über die Insti-tute Kirchhain, Halle und HohenNeuendorf teil. Das BieneninstitutKirchhain betreut in Thüringen dieBelegstelle Gelberg, auf der insbe-sondere die varroatolerante Zuchtvorangetrieben werden soll.

(Das Gespräch wurde am 28.04.2006 in Wei-mar geführt.)

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Der Stifter Dr. Otfried Abel, gebo-ren am 24.08.1924, war Kieferor-thopäde in Koblenz und arbeiteteüber mehrere Jahrzehnte in denverschiedensten ärztlichen Gre-mien und als Referent. Für seineVerdienste und ehrenamtlichenTätigkeiten wurde Dr. Abel mithohen Ehrungen ausgezeichnet.Dr. Abel hat sein Leben lang eige-ne Bienenvölker als Ausgleich zuseinem Beruf betreut, wobei ervon seiner Frau Gerda unterstütztwurde. Es war ein Lebensziel vonDr. Abel, nach dem Ableben dasvorhandene Vermögen zur Förde-rung der Imkerei in Deutschlandzu verwenden. Dementsprechendkam es auf Wunsch von Dr. Abelam 18.09.2002 zu einem Gesprächmit dem damaligen Präsidentendes Deutschen Imkerbundes e.V.,Dr. Schieferstein. Man kam über-ein, die Rechtsform einer rechtsfä-higen Stiftung mit dem Sitz inFrankfurt am Main zu wählen.Die Stiftung Dr. Abel - Apis mel-lificaStiftungen, die die Imkerei unter-stützen, sind nicht alltäglich. Am21.10.2004 reichte Dr. Abel den

Antrag auf Anerkennung der Stif-tung ein. Bereits am 2. November2004 verstarb Dr. Otfried Abel.Der Stiftungsvorstand ist seit 2005voll arbeitsfähig. Zu ihm gehörenDr. Erich Schieferstein, UdoSchmelz und Frank Hellner,Seyda. Dem Stiftungskonto wird einStartkapital von rund 400.000Euro zur Verfügung stehen. In derSatzung hat Dr. Abel festgelegt,wie das Stiftungskapital anzule-gen ist. Die Erträge des Kapitalssind zu den in der Satzung festge-legten Zwecken zu verwenden, § 2schreibt dazu vor:"Stiftung zur Förderung derzukünftigen weiteren wissen-schaftlichen Erforschung derHonigbiene bzgl. ihrer Anatomie,ihrer Verhaltensweise, ihrer Ei-genschaften wie z. B. Bestäu-bungsleistungen, Sammeleiferund Wehrhaftigkeit, ihrer Pflegedurch den Imker, ihrer Produkteund ihrer Erkrankungen, vor-nehmlich unter Beachtung derVarroa-Milbe sowie der Einflüsseder in der Land- und Forstwirt-schaft verwendeten Stäube,Sprüh-, Spritz- und Düngemittelauf der Erhaltung der Lebensfä-higkeit der Biene und ihrer Brut".Der Stiftungszweck wird verwirk-licht durch die Unterstützung desImkers.Die ersten Stiftungserträge wer-den im Jahre 2006 zugewendetwerden. Die Entscheidung obliegtdem Vorstand der Stiftung, derAnregungen für förderwürdigeMaßnahmen entgegen nimmt.Den ausführlichen Bericht desStiftungsvorstandes können Sie inden Oktober-Ausgaben der Imker-Fachzeitschriften lesen.

Betrügereien beimHonigverkauf

Mit dem hohen Selbstvermark-tungsgrad bei Honig haben Imke-rinnen und Imker in Deutschlandeinen nicht zu unterschätzendenVorteil beim Verkauf gegenüberanderen Branchen und einen di-rekten Kontakt zu ihren Kunden.Diese Vorteile kennen leider auchZeitgenossen, die nicht das ehrli-che Geschäft an der Haustüre su-chen, sondern in betrügerischerAbsicht handeln. So wurde demD.I.B. ein Fall aus Schwetzingenbekannt, der sich im Juli ereigne-te. An der Haustüre einer 77-jähri-gen Rentnerin klingelte ein Mann,der sich als Imker ausgab und ihreinen Fünf-Pfund-Eimer Schwarz-waldhonig verkaufte. Nach kurzerZeit sei der Mann wieder gekom-men und verschaffte sich unterdem Vorwand, einen Unfall erlit-ten zu haben, Zugang zur Woh-nung der alten Dame. Der ver-meintliche Imker erschlich sicheinen Bar-Scheck über 350 €. Alsdie Frau später die Auskunftanrief, um den Imker zu ermitteln,musste sie feststellen, dass esunter der angegebenen Adressekeinen Imker gibt.Scham, auf einen solchen Betrü-ger hereingefallen zu sein, ist invielen Fällen dann der Grund, dassdie Geschädigten sich scheuen,bei der Polizei Anzeige zu erstat-ten. Fälle der geschilderten Artkommen leider immer wieder vorund lassen sich nicht vermeiden.Trotz einschlägigen Pressemel-dungen, Hinweisen der Polizeiund der Verbraucherzentralen fal-len insbesondere ältere Menschen

Die Stiftung Dr. AbelDr. Otfried Abel

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immer wieder auf Mitleid erhei-schende Betrüger herein. Es darfnicht sein, dass diese Kriminellenin die Rolle von Imkern schlüpfen,um sich das Vertrauen von Ver-brauchern zu erschleichen unddiese und das Image der seriösenImkerschaft schädigen. Der D.I.B. nimmt diesen Vorfallzum Anlass, alle Imkerinnen undImker darauf hinzuweisen, dassauch beim Haustürverkauf(sowohl an der eigenen wie an derfremden) die gesetzlichen Bestim-mungen zur Kennzeichnung ein-zuhalten sind. Ein komplett ausge-stattetes Imker-Honigglas ausGlas, Deckel, Deckeleinlage undkorrekt beschriftetem Gewährver-schluss oder ein nach der Waren-zeichensatzung des D.I.B. konfek-tionierter Fünf-Pfund-Eimer lösendas Problem ohne weiteres Zutun.In seinen Werbemitteln wird derDeutsche Imkerbund e. V. weiterwie bisher darauf bedacht sein,das Vertrauensverhältnis zwischenpersönlich bekanntem Imker undKäufer zu fördern. Hier rückt auchder Vorteil der Marke "EchterDeutscher Honig" ins Blickfeld.Wenn es gelingt, den Bekannt-heitsgrad unseres Warenzeichensweiter zu steigern, wird der Ver-braucher allein an der Aufma-chung erkennen können, welcherHerkunft der Honig ist und dassder Anbieter ein seriöser, Bienenhaltender Imker ist, der im Hin-blick auf den verlangten Preisauch für Qualität garantierenkann.

Altes HausmittelHonig kommt zu

neuen EhrenHonig und Imkerei haben esschwer in den Medien. Wir, dietagtäglich mit diesen Bereichenverbunden sind, wünschen uns,dass viel mehr und häufiger überdie besondere Bedeutung der Bie-nen, die Arbeit der Imker undHonig berichtet wird. Da Honigund Imkerei ein sehr positivesImage in der Öffentlichkeit besit-zen. Das Interesse unsererMedienvertreter ist jedoch meistverhalten und man muss an vieleTüren klopfen, um gehört zu wer-den.Und doch hat es Honig in den ver-gangenen Wochen vielfach in dieSchlagzeilen des Fernsehens undder Presse geschafft. Es geht zwarnicht um deutschen Honig, jedochverstärken die positiven Schlag-zeilen das Interesse am Honig all-gemein. Auch der DeutscheImkerbund e. V. erhielt vieleAnfragen zu diesem Thema.

Die heilende Wirkung von Honigbasiert auf dem Enzym Glucose-Oxidase, das die Bienen ihm wäh-rend der Erzeugung zusetzen. Die-ses Enzym sorgt dafür, dass imHonig permanent geringe MengenWasserstoffperoxid entstehen, einwirksames Antiseptikum. Schondie alten Ägypter verwendetenHonig zur Wundpflege. In denbeiden Weltkriegen sorgtenUmschläge aus Honig dafür, dassVerletzungen der Soldaten besserheilten. Die Antibiotika verdräng-ten dann das alte Hausmittel. For-scher der Universitäts-Kinderkli-nik Bonn nutzten seine Vorteile

jetzt neu. Als Erste setzen dieMediziner seit einigen Jahren inihrer Klinik ein Wundbehand-lungsmittel auf der Basis vonHonig ein. Selbst chronischeWunden, die mit multiresistentenBakterien infiziert waren, heiltenoft binnen weniger Wochen. KaiSofka, Spezialist für Wundpflegein der Uni-Kinderklinik, sagt:"Abgestorbenes Gewebe wirdschneller abgestoßen, und dieWunden heilen schneller." Außer-dem bereite der Verbandwechselweniger Schwierigkeiten, weilsich die Umschläge leichter ent-fernen ließen, ohne neu gebildeteHautschichten zu verletzen. AufGrund der zunehmenden Antibio-tika-Resistenz von Keimen wurdemedizinischer Honig für die Ärztein der Wundpflege interessant.Der eingesetzte "Medihoney" istein spezielles Medizinprodukt, dasmit sterilisiertem australischenHonig hergestellt wird. Enthaltenist so genannter Leptospermum-Honig. Leptospermum ist eineBaumgattung, die in Neuseelandund Australien vorkommt. WarumHonig von diesen Bäumenbesonders stark antibakteriellwirkt, weiß man noch nicht. DieWissenschaftler vermuten, dass esan der Mischung phenolhaltigerSubstanzen liegt, die aus derPflanze stammen. Trotz allerErfolge gibt es zur Zeit noch weni-ge klinische Studien zur Wirksam-keit. Die Bonner Mediziner wol-len zusammen mit Kollegen ausBerlin, Homburg und Düsseldorfin einer Studie ihre Erfahrungenabsichern. Dr. med. Arne Simonarbeitet auf der Krebsstation derBonner Universitäts-Kinderklinikund sagte uns: "Bisher findet der

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Einsatz außer in unserem Zentrumhier in Bonn nur sporadisch statt.Wir werden jedoch noch imHerbst 10 bis 15 Zentren inDeutschland, Europa und Austra-lien rekrutieren, die an einerBewertung des Produkts teilneh-men.".Der Beirat für Honigfragen beimD.I.B., Prof. Dr. Jost H. Dust-mann, beschäftigte sich als Leiterdes Celler Bieneninstituts vieleJahre mit der antibakteriellen Wir-kung von Honig. Auch auf deninternationalen Apitherapie-Tref-fen ist das Thema Wundheilungimmer wieder ein Thema. Prof.Dustmann bewertet den Einsatzder Bonner Mediziner positiv undsagt: "Das geschilderte Prinzip istseit langem bekannt und nicht neu.Begrüßenswert ist, dass nunmehrerste Früchte aus den Laborstu-dien als klinischer Befund vorlie-gen." Er sei der Ansicht, dass dieThematik auch für die deutscheImkerschaft nur positiv sein kann,weil sie das Ansehen und dieReputation von Honig fördere.Mehr zu diesem Thema erfahrenSie bei Dr. Arne Simon und KaiSofka, Universitäts-KinderklinikBonn, Tel. 0228-28733254, E-Mail: [email protected] unter: www.uni-bonn.de/AKTUELLES/Pressein-formationen/2006/.html .

Auch der Deutsche Imkerbund e.V. wird sich weiter mit dengesundheitlichen Aspekten vonHonig in dem geplanten For-schungsvorhaben des Universi-tätsklinikums Freiburg beschäfti-gen (Wir berichteten in D.I.B.AKTUELL 3/2006, Seite 4).

Honig - die süßeMedizin

Der LebensBaum Verlag, Biele-feld, bietet zu dieser Thematikeinen 27-seitigen Ratgeber vonJutta Oppermann an. Die Diplom-Biologin, geboren 1962, lebt inBielefeld und arbeitet als Journali-stin, freie Autorin und Lektorinund hat zahlreiche Sachbücherverfasst. Zu ihren Spezialgebietengehören Gesundheitsthemen, vorallem die "sanfte Medizin". In"Die süße Medizin - Blütenpollen,Gelee Royal, Propolis und Honig"befasst sie sich ausführlich mitden gesundheitlichen Aspektender Bienenprodukte. Die Broschü-re kann bestellt werden unterwww.lebensbaum-verlag.de (Dortgibt es auch eine Leseprobe.) oderbei PROLIT VerlagsauslieferungGmbH, Siemensstraße 16, 35463Fernwald-Annerod, Tel. 0641-943930, Fax: 0641-943 93-93, E-Mail: [email protected]. Die Bro-schüre wird ab 100 Stück zueinem Preis von 1,40 € zzgl.MwSt und Versandkosten angebo-ten.

Neues Infoblatt"Sortenhonig"

Das LAVES-Institut für Bienen-kunde Celle bietet den Teilneh-mern am E-Mail-Infodienst einbreites Spektrum an aktuellenMeldungen rund um die Bienen-

"Die Honigmacher"starten im Internet

Ein neues Portal rund um dieBiene und Imkerei steht ab sofortim Internet unter www.die-honig-macher.de bereit. Für Idee, Pla-nung und Ausführung zeichnender Verein Apis e. V., die Land-wirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und die Agentur lernsiteverantwortlich. Gut Ding willWeile haben und so stehen zurZeit noch nicht alle Seiten für denNutzer bereit. In der Rubrik "Wasuns die Biene liefert" kann manjedoch schon einmal hinein-schnuppern. Die Webseite soll vorallem jüngeren Nutzern die Weltder Bienen näher bringen undkann auch an interessierte Anfän-ger weiterempfohlen werden,denn alle Themen sind auf einemaktuellen Stand und wissenschaft-lich abgesichert.Haben Sie Fragen, Anregungen,Lob oder Kritik zur Seite? Dannnehmen Sie Kontakt zu denHonigmachern unter Landwirt-schaftskammer Nordrhein-West-falen, Bienenkunde, Dr. WernerMühlen, Nevinghoff 40, 48147Münster, Tel. 0251/23 76-663, E-Mail: [email protected],auf.

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Miller übergibt Preise für beispielhafteNachwuchsarbeit

In der letzten Ausgabe von D.I.B. AKTUELL informierten wir über denWettbewerb "Beispielhafte Imkernachwuchsarbeit", den der BayerischeLandwirtschaftsminister Josef Miller in diesem Jahr erstmals initiierte.Am 25.07.2006 konnte er nun die ersten Preisträger des Wettbewerbesin München ehren. Insgesamt wurden 35 Projekte eingereicht. DreiSchulen sowie drei Imkervereine wurden ausgezeichnet.

Die Preisträger sind:Sparte “Schule”1. Platz Arnold-Gymnasium in Neustadt bei Coburg2. Platz Hauptschule Cadolzburg, Lkr. Fürth3. Platz Jugendbildungsstätte Windberg, Lkr. Straubing-Bogen

Sparte “Vereine”1. Platz Imkerverein Dietmannsried und Umgebung2. Platz Bienenzuchtverein Edelsfeld, Lkr. Amberg-Sulzbach3. Platz Imkerverein Viechtach, Lkr. Regen.

Einen Sonderpreis erhielt Martina Feichtbauer aus Taufkirchen.

Die beiden Sieger erhielten vom Minister einen Scheck in Höhe von je1.000 Euro, die Platzierten in Höhe von 750 Euro. Da die Resonanz lautMiller seine Erwartungen übertraf, soll dieser Wettbewerb wiederholtwerden.Der Deutsche Imkerbund e. V. gratuliert allen Preisträgern herzlich undwünscht weiterhin Erfolg bei der Arbeit mit den Bienen und viele neueIdeen.Ständig am Ball bleiben bringt Erfolg, sagt der 1. Vorsitzende desImkervereins Dietmannsried, Eckard Radke. Er kümmert sich als Nach-wuchsobmann im LVBI für Schwaben schon seit über zwei Jahrzehntenum den Imkernachwuchs. Neben seinem Einsatz in der "Arbeitsgemein-schaft Imkern" an der Volksschule in Dietmannsried, wo er mit Schülernder 6.-10. Klasse eine Schulimkerei betreibt, war er auch 2003 Initiatorder "Aktion Probeimker" in seinem Verein. Damit war der Imkerverein

haltung. So werden in regelmäßi-gen Abständen auch die vom Insti-tut auf seiner Webseite (www.bie-neninstitut.de) veröffentlichtenInformationsblätter überarbeitetund neu herausgegeben. Sogeschehen jetzt mit dem Merkblatt"Sortenhonig", das als ein Beispiel

diesem Rundschreiben in derAnlage beigefügt ist. Für jeden,der seine Kenntnisse zur Bienen-haltung erweitern und auf demneuesten Stand halten will sowieüber einen Internetanschluss ver-fügt, ist die Anmeldung bei einemE-Mail-Infodienst zu empfehlen.

Diese werden inzwischen nichtnur von Celle, sondern auch vonden anderen Bieneninstitutenangeboten. In jedem Imkervereingibt es sicher Mitglieder mit Inter-netanschluss, die bereit sind, dieneuen Meldungen im Vereinweiterzureichen.

Staatsminister Josef Miller (rechts) übergibt den erstenPreis an den Vorsitzenden des Imkervereins Dietmannsried,Eckard Radke (links)Foto: Radke

von links: Thomas Sonnenmoser, “Probeimker 2003”,Eckard Radke, 1. Vorsitzender, Andrea Lingg, “Probeimke-rin 2003” und Werner Rauh, ehem. 2. Vors. und Mitinitia-tor der Aktion im bayerischen Staatsministerium

Foto: Radke

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Für Sie notiertWissenschaftliche Studie veröf-fentlicht - Wildbienen und dievon ihnen bestäubten Pflanzenverschwinden gemeinsam

Die Vielfalt der Bienenarten unddie von ihnen bestäubten Pflanzenist während der letzten 25 Jahre

bedeutend zurückgegangen. Zudiesem Ergebnis kommt eine Stu-die, die im Rahmen des EU-For-schungsprojektes ALARM ent-stand, von Wissenschaftlern ausGroßbritannien, den Niederlandenund Deutschland durchgeführtund in der amerikanischen Fach-zeitschrift "Science" am 21. Juliveröffentlicht wurde. Das Groß-projekt wird von einem Team umDr. Settele vom Umweltfor-schungszentrum Leipzig-Halle(UFZ) geleitet. Bedenken, dassdas Fehlen von WildbienenartenAuswirkungen auf das Öko-System haben könnte, bestehenschon lange. Die Studie liefertjetzt erste Belege dafür. Das inter-nationale Forscherteam sammelteDaten in Hunderten von Lebens-räumen. In fast 80 Prozent dieserGebiete waren Wildbienenartenseltener geworden oder gar ausge-storben. Mit dem Fehlen derInsekten und deren wichtigenBestäubungsleistung werden auchPflanzenarten verschwinden, sodas Ergebnis. Während die auf dieBestäubung von Wildbienen oderSchwebfliegen angewiesenenPflanzen auszusterben drohen,bleiben die durch Wind bestäubtenoder sich selbst bestäubendenPflanzen erhalten und vermehrensich. Ob der Rückgang der Bienenden Rückgang der Pflanzenbedingt oder umgekehrt, vermagdiese Studie noch nicht zu klären.Auch sind die Ursachen für denRückgang noch nicht abschlie-ßend geklärt. Die Forscher hoffen,in ihrem Projekt "ALARM" beiweiteren Untersuchungen dieseFragen klären zu können.Ausführlicheres zum Projekt kön-nen Sie auf der Internetseite des

"Tag der Niedersachsen" mitprominenter Beteiligung

Vom 14. bis 16. Juli fand in Mellebei Osnabrück der "Tag der Nie-dersachsen" statt. Erstmalig warauch das Niedersächsische Lan-desamt für Verbraucherschutz undLebensmittelsicherheit (LAVES)mit einem Informationsstand im"Niedersachsendorf", wo sich die

Dietmannsried der erste in Bayernund wohl auch deutschlandweit,der diesen neuen Weg in derNachwuchswerbung beschritt.Interessierte konnten bei dieserAktion ein Bienenvolk samt Aus-rüstung für einen angemessenenPreis für eine Saison mieten unddieses unter fachlicher Anleitungselbst bearbeiten. Sie erhieltenneben der "Grundausbildung inder Imkerei" auch den geerntetenHonig. Ende Juli konnten sich die"Probeimker" entscheiden, ob sieweiter Bienen halten wollen odernicht. Hatten sie sich dazu ent-schlossen, konnten sie das Volkbehalten, andernfalls bekam es derVermieter zurück. Die Begeiste-rung für die Bienen war bei denTeilnehmern so groß, dass sichvon den bislang 26 Interessenten25 als Neumitglieder beim Imker-verein angemeldet haben.In der Zwischenzeit haben vieleVereine dieses erfolgreicheModell der Nachwuchsgewinnungmit ebenso großem Erfolg über-nommen. Eckard Radke ist gernbereit, seine Erfahrungen an Inter-essierte Vereine weiterzugeben.Schauen Sie auf die Internetseitedes Vereins (www.imker-diet-mannsried.de) oder senden EckardRadke eine E-Mail: [email protected] .

UFZunterwww.ufz.de/index.php?de=10103nachlesen.

Die beim aid erstmals 1998erschienene Broschüre "Heimi-sche Wildbienen, Hummeln undWespen" klärt ausführlich über dieBiologie und Bedeutung dieserInsekten auf. Sie kann zu einemPreis von 3,-- € zzgl. 3,-- € Ver-sandkosten unter der Bestellnum-mer 61-3557, ISBN 3-89661-730-3, angefordert werden bei:aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstr. 8, 53340Meckenheim, Tel. 02225-926146, Fax:02225-926118, E-Mail: [email protected] .

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Stände der Landesbehörden be-fanden, vertreten. Neben Informa-tionen über die Arbeit des LAVESstellte sich in diesem Jahr insbe-sondere das LAVES Institut fürBienenkunde Celle vor.Ein Höhepunkt war das "Aufwie-gen" des niedersächsischen Mini-sterpräsidenten Christian Wulff inHonig durch das Bieneninstitut.Diese Aktion, an der auch der Prä-sident des LAVES, Dr. Haunhorst,sowie der Vizepräsident KonradScholz teilnahmen, fand in Ko-operation mit dem Mess- undEichwesen Niedersachsen statt.Das Ergebnis, bei einer Größe von1,87 m wiegt der Ministerpräsi-dent 90,5 Kilo. Aber die wenigen

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Kilo zuviel haben sich gelohnt,denn der "Echte Deutsche Honig"wurde anschließend von Mitarbei-tern der "Meller Tafel" und "Osna-brücker Tafel" als Spende dankendentgegen genommen. Am Stand des Bieneninstitutesgab es viele Informationen undAktionen für Groß und Klein. ZuFragen wie: "Was ist Bestäu-bung?", "Wie entsteht Honig?"oder "Wie werden Königinnengezüchtet?" standen die Mitarbei-ter aus allen Bereichen des Institu-tes Rede und Antwort. Auch dieSinne der Besucher waren gefragt:Sie konnten verschiedene Honig-sorten probieren und den vielfälti-gen Geschmack genießen. Die

kleinen Besucher konnten Bienen-wachskerzen drehen.Der Leiter des Bieneninstitutes,Dr. Werner von der Ohe, sagte:"Es waren gelungene Tage für dieBesucher, für das Institut und fürdie Imker des Umkreises."

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Rundum gelungen -Hamburgische Imkerorganisa-tion feierte ihr 100-jähriges Be-stehen

Die Feier dauerte zwei Tage.Sowohl der Elbtörn am 19. alsauch der Vortrag am 20. Augusthaben die Erwartungen der teil-nehmenden Imker und Gäste über-troffen.Das Schiff MS Hanseatic, das derLandesverband gechartert hatte,brachte die Gäste zunächst elbauf-wärts von den Landungsbrückenin den alten Teil des HamburgerHafens, den Stückguthafen. Diemehr als 100 Jahre alte weltbe-kannte Speicherstadt, in der Güterwie Kaffee und Gewürze gelagertwerden, bot ein ebenso beein-druckendes Bild wie das bereitsbegonnene Bauprojekt der Elb-philharmonie. Der Vorsitzende desLandesverbandes, Horst Rodig,ging in seiner Begrüßung nichtnur kurz auf die Geschichte derHamburgischen Imkerorganisa-

tion ein, sondern erinnerte auch andie Ereignisse, die im Gründungs-jahr zeitgleich stattfanden. Seinenautischen Erklärungen machtendie moderne Containerschifffahrtauch nicht hamburgischen Gästenverständlich.An Tischen, die mit echten Rosendekoriert waren, Imitationenwären für Imker undenkbar gewe-sen, wurde bei Kaffee und Kuchennicht nur über das Thema Bienengeredet. Ernst August Bartels,Honigobmann im Landesverband,erfreute alle Anwesenden mit sei-nem Akkordeon auf dem Ober-deck mit Shanties und flottenMelodien. Spontan fand sich eineGruppe von Imkern, die ihnstimmgewaltig und auffallendtextsicher unterstützte. So konntenalle Anwesenden bei Sonnen-schein die herrliche Kulisse Ham-burgs, des Hafens und des Elb-ufers genießen. Dieser Tag war eingelungener Auftakt für die 100-Jahr-Feier, die sich am nächstenTag mit dem Vortrag “Seltener

krank durch Honig” von RenateFrank fortsetzte. Die Oecotropho-login vermittelte auch dieses Malihr fundiertes Fachwissen sehranschaulich, spannend und ver-ständlich. Den Imkern wurdendadurch zahlreiche Argumente fürdas Verkaufsgespräch vermittelt.Eine Honigspende der HamburgerImker, die ebenfalls im Vortrags-raum aufgebaut war, soll späteranlässlich des Jubiläums an einekaritative Einrichtung übergebenwerden. Beide Tage waren nichtnur für die Hamburger Imker einHöhepunkt, sondern die Veranstal-tungen fanden auch bei denGästen aus Hamburg und anderenBundesländern großes Lob. DerImkerverband Hamburg bedanktsich bei allen, die mitgeholfenhaben, diese würdige Veranstal-tung mit viel Engagement vorzu-bereiten und durchzuführen.

Gute Stimmung an Bord der MS Hanseatic, die an diesem besonderen Tag unter der Flagge des DeutschenImkerbundes fährt.

Foto: IV Hamburg