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Vertragsvorschlag D. Versicherungsbedingungen - Seite 1 von 7 - AVB: Allgemeine Versicherungsbedin- gungen für die Berufsunfähigkeits-Ver- sicherung (LV_AVB_BV.1801) Sehr geehrter Kunde, in den Versicherungsbedingungen sprechen wir mit un- serer persönlichen Anrede ("Sie") grundsätzlich den Versicherungsnehmer als denjenigen an, der die Versi- cherung beantragt hat und somit unser unmittelbarer Vertragspartner ist. Im Text nehmen wir Bezug auf einige Gesetze. Die Ab- kürzungen bezeichnen im Einzelnen: BGB: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) VAG: Gesetz über die Beaufsichtigung der Versiche- rungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz - VAG) VVG: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versiche- rungsvertragsgesetz - VVG) Im Bedingungstext verwenden wir die Bezeichnung ERL-BU. Damit sind die Erläuterungen und Hinweise zum Versicherungsschutz und zu den Bedingungen ge- meint. Im Text schreiben wir an diversen Stellen, dass wir z. B. Ihre Willenserklärungen oder Unterlagen in Textform benötigen. Das bedeutet, dass Sie mit uns sowohl in Papierform (z. B. Brief) als auch elektronisch (z. B. E- Mail) kommunizieren können. Gliederung I. Leistungsbeschreibung § 1 Was ist versichert? § 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedin- gungen? § 3 In welchen Fällen ist der Versicherungsschutz aus- geschlossen? II. Leistungsauszahlung § 4 Wer erhält die Versicherungsleistung? § 5 Welche Obliegenheiten bestehen, wenn eine Versi- cherungsleistung verlangt wird? § 6 Wann geben wir eine Erklärung über unsere Leis- tungspflicht ab? § 7 Was gilt für die Nachprüfung der Berufsunfähigkeit? § 8 Wann erhalten Sie eine Wiedereingliederungshilfe? § 9 Was gilt bei einer Verletzung der Obliegenheiten? § 10 Welche Bedeutung hat der Versicherungsschein? III. Überschussbeteiligung § 11 Wie sind Sie grundsätzlich an den Überschüssen beteiligt? § 12 Welche Besonderheiten gelten vor Leistungsbe- ginn? § 13 Welche Besonderheiten gelten ab Leistungsbe- ginn? IV. Prämienzahlung § 14 Was haben Sie bei der Prämienzahlung zu beach- ten? § 15 Welche Kosten sind bei der Kalkulation Ihrer Versi- cherung berücksichtigt? § 16 Welche anlassbezogenen Kosten stellen wir Ihnen gesondert in Rechnung? § 17 Was geschieht, wenn Sie eine Prämie nicht recht- zeitig zahlen? § 18 Wann können Sie Ihre Versicherung prämienfrei stellen? V. Vorzeitige Beendigung § 19 Wann können Sie Ihre Versicherung kündigen? VI. Sonstiges § 20 Was gilt für Mitteilungen, die sich auf das Versi- cherungsverhältnis beziehen? § 21 Welche weiteren Auskunftspflichten haben Sie? § 22 Wo ist der Gerichtsstand? I. Leistungsbeschreibung § 1 Was ist versichert? (1) Wird die versicherte Person während der Dauer die- ser Berufsunfähigkeits-Versicherung berufsunfähig im Sinne des § 2, so erbringen wir folgende Versiche- rungsleistungen: a) Vollständige Befreiung von der Verpflichtung zur wei- teren Prämienzahlung für die gesamte Versicherung, soweit eine solche Verpflichtung bei Beginn des Leis- tungsanspruchs noch besteht; b) Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente. Diese Rente zahlen wir jeweils zu den vereinbarten Rentenzahlungsterminen an den Bezugsberechtigten. Wenn der Rentenbeginn nicht mit dem vereinbarten Rentenzahlungstermin zusammenfällt, zahlen wir die erste Rente anteilig bis zum nächsten Rentenzahlungs- termin. Sofern Sie mit uns vereinbart haben, dass sich nach Eintritt der Berufsunfähigkeit die Zahlung der zu diesem Zeitpunkt versicherten Berufsunfähigkeitsrente jährlich um einen fest vereinbarten Prozentsatz erhöht (garan- tierte Rentensteigerung), erfolgt diese Erhöhung erst- mals zum nächsten auf den Beginn der Berufsunfähig- keitsrente folgenden Versicherungsstichtag (Beginn ei- nes Versicherungsjahres). In der Kundeninformation nennen wir Ihnen den vereinbarten Prozentsatz der Er- höhung. Tritt nach einem Wegfall der Berufsunfähigkeit erneut Berufsunfähigkeit im Sinne der Bedingungen ein, so bleiben bereits erfolgte Erhöhungen aus der vorheri- gen Leistungspflicht erhalten. (2) Der Anspruch auf Prämienbefreiung und Rente ent- steht frühestens an dem Tag, an dem die Berufsunfä- higkeit im Sinne dieser Bedingungen eingetreten ist. (3) Ist eine Karenzzeit vereinbart, entsteht der Anspruch auf die Versicherungsleistungen erst, wenn sämtliche der nachfolgenden Voraussetzungen vorliegen: a) Die vereinbarte Karenzzeit ist abgelaufen. Karenzzeit ist der in Monaten vereinbarte Zeitraum von dem Tag an, an dem die Berufsunfähigkeit eingetreten ist, bis zum Beginn der Leistungen wegen Berufsunfähigkeit. b) Die Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungen hat bis zum Ablauf der Karenzzeit ununterbrochen be- standen. c) Die Berufsunfähigkeit dauert bei Ablauf der Karenz- zeit noch an. Endet die Berufsunfähigkeit bereits vor Ablauf der Ka- renzzeit, wird keine Leistung wegen Berufsunfähigkeit fällig. Dies teilen wir dem Anspruchsberechtigten mit. (4) Bis zur Entscheidung über die Leistungspflicht müs- sen Sie die Prämien in voller Höhe weiter entrichten, wir werden jedoch die über den Leistungsbeginn hinaus ge- zahlten Prämien bei Anerkennung der Leistungspflicht zurückzahlen. Bei einer vereinbarten Karenzzeit besteht auch bei Anerkennung einer Berufsunfähigkeit bis zum Ende der Karenzzeit die Verpflichtung zur Prämienzah- lung, so dass eine Prämienerstattung oder eine Prämi- enstundung für diesen Zeitraum nicht erfolgen kann. Wenn Sie es in Textform beantragen, werden wir Ihnen die noch zu zahlenden Prämien bis zur Entscheidung über unsere Leistungspflicht stunden, ohne hierfür Stundungszinsen zu erheben. Sollten wir Ihren Leistungsanspruch aus anderen Grün- den als Rücktritt, Anfechtung, Vertragsanpassung ge- mäß § 19 Absatz 4 VVG oder Ausschluss gemäß § 3 Absätze 2 c) bis e) nicht anerkennen können und soll- ten Sie hiergegen gerichtlich vorgehen, sind wir auf An- trag in Textform bereit, Ihnen die aus einer etwaigen zinslosen Prämienstundung angewachsenen Prämien- rückstände und die weiter fälligen Prämien zu stunden, ohne hierfür Stundungszinsen zu erheben. Die zinslose Stundung gewähren wir bis zur rechtskräftigen Ent- scheidung über Ihren vermeintlichen Leistungsan- spruch. Die gestundeten Prämien sind zum Ablauf des Stun- dungszeitraums nachzuzahlen. Auf Wunsch kann ver- einbart werden, dass der nachzuzahlende Betrag inner- halb eines Zeitraumes von maximal 12 Monaten in halb- jährlichen, vierteljährlichen oder monatlichen Raten ge- leistet wird. Alternativ zur Nachzahlung kann vereinbart werden, dass die gestundeten Prämien nach Ablauf des Stun- dungszeitraums mit dem Deckungskapital verrechnet werden. (5) Der Anspruch auf Prämienbefreiung und Rente er- lischt, wenn eine Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Be- dingungen nicht mehr vorliegt (siehe hierzu auch die Regelungen gemäß § 7 über die Nachprüfung der Be- rufsunfähigkeit). Der Anspruch erlischt ferner mit dem Tod der versicherten Person und spätestens bei Ablauf der vertraglichen Leistungsdauer. (6) Der Versicherungsschutz besteht weltweit. § 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Be- dingungen? (1) Als Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungen gilt a) Berufsunfähigkeit infolge von Krankheit, Körperverlet- zung oder Kräfteverfall (Absätze 2 bis 5) b) Berufsunfähigkeit infolge von Pflegebedürftigkeit (Ab- sätze 6 bis 10). Der in diesen Bedingungen verwendete Begriff der Be- rufsunfähigkeit stimmt nicht mit dem Begriff der Berufs- unfähigkeit oder der Erwerbsminderung bzw. der Pfle- gebedürftigkeit im sozialrechtlichen Sinne oder dem Be- griff der Berufsunfähigkeit im Sinne der Versicherungs- bedingungen in der Krankentagegeldversicherung über- ein. Der Bescheid eines Sozialversicherungsträgers führt daher nicht automatisch zu einem Leistungsan- spruch aus dieser Berufsunfähigkeits-Versicherung. (2) Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn Art, Schwere und Ausmaß einer Krankheit, einer Körperverletzung oder eines Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, nach allgemein anerkannten medizinischen Erkenntnis- sen erwarten lassen, dass die versicherte Person unun- terbrochen wenigstens sechs Monate mindestens zu 50 % außer Stande sein wird, ihrem zuletzt bei Eintritt des Versicherungsfalles ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, nachzugehen. (3) Hat ein Zustand der in Absatz 2 beschriebenen Art und Auswirkung mindestens sechs Monate ununterbro- chen angedauert, so gilt dieser Zustand von Beginn an als Berufsunfähigkeit. (4) Bei den folgenden beruflichen Ausprägungen ist zu- sätzlich Folgendes zu beachten: a) bei Auszubildenden wird für die Feststellung der Be- rufsunfähigkeit als ausgeübter Beruf das der Ausbildung entsprechende Berufsbild zu Grunde gelegt;

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 1 von 7 -

AVB: Allgemeine Versicherungsbedin-gungen für die Berufsunfähigkeits-Ver-sicherung

(LV_AVB_BV.1801)

Sehr geehrter Kunde,

in den Versicherungsbedingungen sprechen wir mit un-serer persönlichen Anrede ("Sie") grundsätzlich denVersicherungsnehmer als denjenigen an, der die Versi-cherung beantragt hat und somit unser unmittelbarerVertragspartner ist.

Im Text nehmen wir Bezug auf einige Gesetze. Die Ab-kürzungen bezeichnen im Einzelnen:

BGB: Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

VAG: Gesetz über die Beaufsichtigung der Versiche-rungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz -VAG)

VVG: Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versiche-rungsvertragsgesetz - VVG)

Im Bedingungstext verwenden wir die BezeichnungERL-BU. Damit sind die Erläuterungen und Hinweisezum Versicherungsschutz und zu den Bedingungen ge-meint.

Im Text schreiben wir an diversen Stellen, dass wir z. B.Ihre Willenserklärungen oder Unterlagen in Textformbenötigen. Das bedeutet, dass Sie mit uns sowohl inPapierform (z. B. Brief) als auch elektronisch (z. B. E-Mail) kommunizieren können.

Gliederung

I. Leistungsbeschreibung

§ 1 Was ist versichert?§ 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedin-gungen?§ 3 In welchen Fällen ist der Versicherungsschutz aus-geschlossen?

II. Leistungsauszahlung

§ 4 Wer erhält die Versicherungsleistung?§ 5 Welche Obliegenheiten bestehen, wenn eine Versi-cherungsleistung verlangt wird?§ 6 Wann geben wir eine Erklärung über unsere Leis-tungspflicht ab?§ 7 Was gilt für die Nachprüfung der Berufsunfähigkeit?§ 8 Wann erhalten Sie eine Wiedereingliederungshilfe?§ 9 Was gilt bei einer Verletzung der Obliegenheiten?§ 10 Welche Bedeutung hat der Versicherungsschein?

III. Überschussbeteiligung

§ 11 Wie sind Sie grundsätzlich an den Überschüssenbeteiligt?§ 12 Welche Besonderheiten gelten vor Leistungsbe-ginn?§ 13 Welche Besonderheiten gelten ab Leistungsbe-ginn?

IV. Prämienzahlung

§ 14 Was haben Sie bei der Prämienzahlung zu beach-ten?§ 15 Welche Kosten sind bei der Kalkulation Ihrer Versi-cherung berücksichtigt?§ 16 Welche anlassbezogenen Kosten stellen wir Ihnengesondert in Rechnung?§ 17 Was geschieht, wenn Sie eine Prämie nicht recht-zeitig zahlen?§ 18 Wann können Sie Ihre Versicherung prämienfreistellen?

V. Vorzeitige Beendigung

§ 19 Wann können Sie Ihre Versicherung kündigen?

VI. Sonstiges

§ 20 Was gilt für Mitteilungen, die sich auf das Versi-cherungsverhältnis beziehen?§ 21 Welche weiteren Auskunftspflichten haben Sie?§ 22 Wo ist der Gerichtsstand?

I. Leistungsbeschreibung

§ 1 Was ist versichert?

(1) Wird die versicherte Person während der Dauer die-ser Berufsunfähigkeits-Versicherung berufsunfähig imSinne des § 2, so erbringen wir folgende Versiche-rungsleistungen:

a) Vollständige Befreiung von der Verpflichtung zur wei-teren Prämienzahlung für die gesamte Versicherung,soweit eine solche Verpflichtung bei Beginn des Leis-tungsanspruchs noch besteht;

b) Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente.

Diese Rente zahlen wir jeweils zu den vereinbartenRentenzahlungsterminen an den Bezugsberechtigten.Wenn der Rentenbeginn nicht mit dem vereinbartenRentenzahlungstermin zusammenfällt, zahlen wir dieerste Rente anteilig bis zum nächsten Rentenzahlungs-termin.

Sofern Sie mit uns vereinbart haben, dass sich nachEintritt der Berufsunfähigkeit die Zahlung der zu diesemZeitpunkt versicherten Berufsunfähigkeitsrente jährlichum einen fest vereinbarten Prozentsatz erhöht (garan-tierte Rentensteigerung), erfolgt diese Erhöhung erst-mals zum nächsten auf den Beginn der Berufsunfähig-keitsrente folgenden Versicherungsstichtag (Beginn ei-nes Versicherungsjahres). In der Kundeninformationnennen wir Ihnen den vereinbarten Prozentsatz der Er-höhung. Tritt nach einem Wegfall der Berufsunfähigkeiterneut Berufsunfähigkeit im Sinne der Bedingungen ein,so bleiben bereits erfolgte Erhöhungen aus der vorheri-gen Leistungspflicht erhalten.

(2) Der Anspruch auf Prämienbefreiung und Rente ent-steht frühestens an dem Tag, an dem die Berufsunfä-higkeit im Sinne dieser Bedingungen eingetreten ist.

(3) Ist eine Karenzzeit vereinbart, entsteht der Anspruchauf die Versicherungsleistungen erst, wenn sämtlicheder nachfolgenden Voraussetzungen vorliegen:

a) Die vereinbarte Karenzzeit ist abgelaufen. Karenzzeitist der in Monaten vereinbarte Zeitraum von dem Tagan, an dem die Berufsunfähigkeit eingetreten ist, biszum Beginn der Leistungen wegen Berufsunfähigkeit.

b) Die Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungenhat bis zum Ablauf der Karenzzeit ununterbrochen be-standen.

c) Die Berufsunfähigkeit dauert bei Ablauf der Karenz-zeit noch an.

Endet die Berufsunfähigkeit bereits vor Ablauf der Ka-renzzeit, wird keine Leistung wegen Berufsunfähigkeitfällig. Dies teilen wir dem Anspruchsberechtigten mit.

(4) Bis zur Entscheidung über die Leistungspflicht müs-sen Sie die Prämien in voller Höhe weiter entrichten, wirwerden jedoch die über den Leistungsbeginn hinaus ge-zahlten Prämien bei Anerkennung der Leistungspflichtzurückzahlen. Bei einer vereinbarten Karenzzeit bestehtauch bei Anerkennung einer Berufsunfähigkeit bis zumEnde der Karenzzeit die Verpflichtung zur Prämienzah-lung, so dass eine Prämienerstattung oder eine Prämi-enstundung für diesen Zeitraum nicht erfolgen kann.

Wenn Sie es in Textform beantragen, werden wir Ihnendie noch zu zahlenden Prämien bis zur Entscheidung

über unsere Leistungspflicht stunden, ohne hierfürStundungszinsen zu erheben.

Sollten wir Ihren Leistungsanspruch aus anderen Grün-den als Rücktritt, Anfechtung, Vertragsanpassung ge-mäß § 19 Absatz 4 VVG oder Ausschluss gemäß § 3Absätze 2 c) bis e) nicht anerkennen können und soll-ten Sie hiergegen gerichtlich vorgehen, sind wir auf An-trag in Textform bereit, Ihnen die aus einer etwaigenzinslosen Prämienstundung angewachsenen Prämien-rückstände und die weiter fälligen Prämien zu stunden,ohne hierfür Stundungszinsen zu erheben. Die zinsloseStundung gewähren wir bis zur rechtskräftigen Ent-scheidung über Ihren vermeintlichen Leistungsan-spruch.

Die gestundeten Prämien sind zum Ablauf des Stun-dungszeitraums nachzuzahlen. Auf Wunsch kann ver-einbart werden, dass der nachzuzahlende Betrag inner-halb eines Zeitraumes von maximal 12 Monaten in halb-jährlichen, vierteljährlichen oder monatlichen Raten ge-leistet wird.

Alternativ zur Nachzahlung kann vereinbart werden,dass die gestundeten Prämien nach Ablauf des Stun-dungszeitraums mit dem Deckungskapital verrechnetwerden.

(5) Der Anspruch auf Prämienbefreiung und Rente er-lischt, wenn eine Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Be-dingungen nicht mehr vorliegt (siehe hierzu auch dieRegelungen gemäß § 7 über die Nachprüfung der Be-rufsunfähigkeit). Der Anspruch erlischt ferner mit demTod der versicherten Person und spätestens bei Ablaufder vertraglichen Leistungsdauer.

(6) Der Versicherungsschutz besteht weltweit.

§ 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Be-dingungen?

(1) Als Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungengilt

a) Berufsunfähigkeit infolge von Krankheit, Körperverlet-zung oder Kräfteverfall (Absätze 2 bis 5)

b) Berufsunfähigkeit infolge von Pflegebedürftigkeit (Ab-sätze 6 bis 10).

Der in diesen Bedingungen verwendete Begriff der Be-rufsunfähigkeit stimmt nicht mit dem Begriff der Berufs-unfähigkeit oder der Erwerbsminderung bzw. der Pfle-gebedürftigkeit im sozialrechtlichen Sinne oder dem Be-griff der Berufsunfähigkeit im Sinne der Versicherungs-bedingungen in der Krankentagegeldversicherung über-ein. Der Bescheid eines Sozialversicherungsträgersführt daher nicht automatisch zu einem Leistungsan-spruch aus dieser Berufsunfähigkeits-Versicherung.

(2) Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn Art, Schwere undAusmaß einer Krankheit, einer Körperverletzung odereines Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind,nach allgemein anerkannten medizinischen Erkenntnis-sen erwarten lassen, dass die versicherte Person unun-terbrochen wenigstens sechs Monate mindestens zu50 % außer Stande sein wird, ihrem zuletzt bei Eintrittdes Versicherungsfalles ausgeübten Beruf, so wie erohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltetwar, nachzugehen.

(3) Hat ein Zustand der in Absatz 2 beschriebenen Artund Auswirkung mindestens sechs Monate ununterbro-chen angedauert, so gilt dieser Zustand von Beginn anals Berufsunfähigkeit.

(4) Bei den folgenden beruflichen Ausprägungen ist zu-sätzlich Folgendes zu beachten:

a) bei Auszubildenden wird für die Feststellung der Be-rufsunfähigkeit als ausgeübter Beruf das der Ausbildungentsprechende Berufsbild zu Grunde gelegt;

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 2 von 7 -

b) bei Selbständigen ist die berufliche Tätigkeit als"Selbständiger" dadurch geprägt,

- dass diese in ihren unternehmerischen Gestaltungs-rechten grundsätzlich keiner Fremdbestimmung unter-worfen sind und

- dass ihnen das betriebliche Direktionsrecht zukommt,wonach sie allein darüber bestimmen können, welchesbetriebliche Arbeitsfeld, in welchem Umfang und fürwelche Zeit sie durch eigene Arbeit ausfüllen und dasihnen gegenüber ihren Mitarbeitern die Weisungsbefug-nis einräumt.

Auf der Grundlage dieser rechtlichen Ausgestaltung derberuflichen Tätigkeit entspricht daher der Beruf "der Lei-tung des Betriebes unter eigener Mitarbeit an einer vondem Selbständigen bestimmten Stelle."

Wenn Selbständige ihren Arbeitsplatz sowie ihren Tätig-keitsbereich und ggf. ihren Betrieb in zumutbarer Weiseumorganisieren können und dadurch keine wesentlicheBeeinträchtigung ihrer bisherigen Lebensstellung ein-tritt, da der Beruf auch dann noch gemäß dieser Bedin-gungen ausgeübt wird, liegen die Voraussetzungen füreine Berufsunfähigkeit nicht vor. Eine Umorganisationist zumutbar, wenn sie wirtschaftlich zweckmäßig ist,von der versicherten Person auf Grund ihres unterneh-merischen Freiraumes realisiert werden kann und kei-nen erheblichen Kapitalaufwand erfordert. Weitere In-formationen finden Sie im Paragraphen "Welche Bedeu-tung hat die Umorganisation Ihres Betriebes auf dieBU-Feststellung?" der ERL-BU.

Auf eine Prüfung der Umorganisation verzichten wir bei

- Personen, die eine abgeschlossene akademischeAusbildung haben sowie mindestens zu 90 % kaufmän-nische oder organisatorische Tätigkeiten in ihrer tägli-chen Arbeitszeit vor Eintritt der Berufsunfähigkeit aus-üben;

- den nachfolgend aufgeführten verkammerten Berufen,sofern der Betrieb weniger als fünf Mitarbeiter beschäf-tigt:

- Rechts- und Patentanwälte,

- Notare,

- Wirtschaftsprüfer,

- vereidigte Buchprüfer,

- Steuerberater und Steuerbevollmächtigte;

c) bei hauptberuflich tätigen Studenten wird für die Fest-stellung der Berufsunfähigkeit als ausgeübter Beruf dasMindestanforderungsprofil des Berufes zu Grunde ge-legt, der dem angestrebten Studienabschluss ent-spricht. Können mit dem Studienabschluss verschiede-ne Berufe ausgeübt werden, erfolgt die Feststellung derBerufsunfähigkeit auf der Basis beruflicher Anforderun-gen mit hohen geistig-mentalen Ansprüchen und mitüberwiegend an einem festen Arbeitsplatz auszuüben-den geringen bis leichten körperlichen Tätigkeiten. Die-se Regelung gilt ab Studienbeginn für die Dauer derRegelstudienzeit zuzüglich eines von der Regelstudien-zeit abhängigen Zeitraums (max. zwei Jahre).

d) bei Hausfrauen/-männern orientiert sich die Feststel-lung der Berufsunfähigkeit allein an den von ihr/ihm beiEintritt der Berufsunfähigkeit als Hausfrau/-mann in ih-rem/seinem Haushalt konkret ausgeübten Aufgaben-und Tätigkeitsfeldern. Voraussetzung für die Zugrunde-legung dieses Berufsbildes ist, dass der Versicherungs-schutz für den Fall der Berufsunfähigkeit als Haus-frau/-mann ohne anderweitige Berufsausübung abge-schlossen wurde und dieser Status bis zum Eintritt derBerufsunfähigkeit ununterbrochen vorgelegen hat. Hatdie Hausfrau/der Hausmann nach Abschluss der Versi-cherung eine anderweitige Berufstätigkeit ausgeübtoder übt sie/er eine solche noch bei Eintritt der Berufs-

unfähigkeit aus, so erfolgt die Prüfung der Berufsunfä-higkeit auf Basis dieses Berufes.

(5) Scheidet die versicherte Person aus dem Berufsle-ben aus und werden später Leistungen wegen einernach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben eingetre-tenen Berufsunfähigkeit beantragt, so ist für die Frage,ob eine Berufsunfähigkeit im Sinne der Absätze 2 bis 4vorliegt, der beim Ausscheiden aus dem Berufslebenausgeübte Beruf mit dessen Lebensstellung maßge-bend.

(6) Berufsunfähigkeit infolge von Pflegebedürftigkeitliegt vor, wenn Art, Schwere und Ausmaß einer Krank-heit, einer Körperverletzung oder eines Kräfteverfalls,die ärztlich nachzuweisen sind, nach allgemein aner-kannten medizinischen Erkenntnissen erwarten lassen,dass die versicherte Person ununterbrochen wenigs-tens sechs Monate im Umfange von mindestens einemPflegepunkt nach den Absätzen 8 bis 10 pflegebedürftigsein wird.

(7) Hat ein Zustand der in Absatz 6 beschriebenen Artund Auswirkung mindestens sechs Monate ununterbro-chen angedauert, so gilt dieser Zustand von Beginn anals Berufsunfähigkeit infolge Pflegebedürftigkeit.

(8) Pflegebedürftigkeit liegt vor, wenn die versichertePerson infolge Krankheit, Körperverletzung oder Kräfte-verfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, so hilflos ist,dass sie für die in der folgenden Punktetabelle genann-ten Verrichtungen auch bei Einsatz technischer und me-dizinischer Hilfsmittel täglich der Hilfe einer anderenPerson bedarf und diese Hilfe auch täglich erfolgt.

Bewertungsmaßstab für die Einstufung des Pflegefallesist die Art und der Umfang der erforderlichen täglichenHilfe durch eine andere Person. Bei der Bewertung wirddie nachstehende Punktetabelle zu Grunde gelegt:

Die versicherte Person benötigt Hilfe beim

a) Fortbewegen im Zimmer: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person - auchbei Inanspruchnahme einer Gehhilfe oder eines Roll-stuhls - die Unterstützung einer anderen Person für dieFortbewegung benötigt.

b) Aufstehen und Zubettgehen: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person nurmit Hilfe einer anderen Person das Bett verlassen oderin das Bett gelangen kann.

c) An- und Auskleiden: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person - auchbei Benutzung krankengerechter Kleidung - sich nichtohne Hilfe einer anderen Person an- oder auskleidenkann.

d) Einnehmen von Mahlzeiten und Getränken: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person - auchbei Benutzung krankengerechter Essbestecke undTrinkgefäße - nicht ohne Hilfe einer anderen Person es-sen oder trinken kann.

e) Waschen, Kämmen oder Rasieren: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person voneiner anderen Person gewaschen, gekämmt oder ra-siert werden muss, da sie selbst nicht mehr fähig ist, diedafür erforderlichen Körperbewegungen auszuführen.

f) Verrichten der Notdurft: 1 Punkt

Hilfebedarf liegt vor, wenn die versicherte Person dieUnterstützung einer anderen Person benötigt, weil sie

- sich nach dem Stuhlgang nicht allein säubern kann,

- ihre Notdurft nur unter Zuhilfenahme einer Bettschüs-sel verrichten kann oder weil

- der Darm bzw. die Blase nur mit fremder Hilfe entleertwerden kann.

Besteht allein eine Inkontinenz des Darms bzw. der Bla-se, die durch die Verwendung von Windeln oder spezi-ellen Einlagen ausgeglichen werden kann, liegt hinsicht-lich der Verrichtung der Notdurft keine Pflegebedürftig-keit vor.

(9) Unabhängig von der Bewertung auf Grund derPunktetabelle gemäß Absatz 8 ist mehr als ein Pflege-punkt erreicht, wenn die versicherte Person

a) wegen einer seelischen Erkrankung oder geistigenBehinderung sich oder andere gefährdet und deshalbtäglicher Beaufsichtigung bedarf oder

b) wegen einer seelischen Erkrankung oder geistigenBehinderung sich oder andere in hohem Maße gefähr-det und deshalb nicht ohne ständige Beaufsichtigungbei Tag und Nacht versorgt werden kann (Bewahrung)oder

c) dauernd bettlägerig ist und nicht ohne Hilfe einer an-deren Person aufstehen kann.

(10) Bei der Bewertung der Pflegebedürftigkeit führenvorübergehende akute Erkrankungen zu keiner höherenEinstufung. Vorübergehende Besserungen bleibenebenfalls unberücksichtigt. Eine Erkrankung oder Bes-serung gilt dann nicht als vorübergehend, wenn sienach drei Monaten noch anhält.

§ 3 In welchen Fällen ist der Versicherungsschutzausgeschlossen?

(1) Grundsätzlich besteht unsere Leistungspflicht unab-hängig davon, auf welcher Ursache der Versicherungs-fall beruht und wo er eintritt. Bei folgenden Ursachen giltjedoch ein Ausschluss der Leistungspflicht. Der Nach-weis des Leistungsausschlusses ist von uns zu führen.

(2) Wir leisten nicht, wenn die Berufsunfähigkeit verur-sacht ist:

a) unmittelbar oder mittelbar durch Kriegsereignisse;dies gilt nicht, wenn die versicherte Person in unmittel-barem oder mittelbarem Zusammenhang mit kriegeri-schen Ereignissen berufsunfähig wird, denen sie wäh-rend eines Aufenthaltes im Ausland ausgesetzt und andenen sie nicht aktiv beteiligt war;

b) unmittelbar oder mittelbar durch innere Unruhen, so-fern die versicherte Person auf Seiten der Unruhestifterteilgenommen hat;

c) durch vorsätzliche Ausführung oder den strafbarenVersuch eines Verbrechens oder Vergehens durch dieversicherte Person. Dieser Ausschluss gilt nicht beifahrlässigen und grob fahrlässigen Verstößen (z. B. imStraßenverkehr);

d) durch absichtliche Herbeiführung von Krankheit oderKräfteverfall, absichtliche Selbstverletzung oder ver-suchte Selbsttötung, es sei denn, dass uns der An-spruchserhebende nachweist, dass diese Handlungenin einem die freie Willensbestimmung ausschließendenZustand krankhafter Störung der Geistestätigkeit be-gangen worden sind;

e) durch eine widerrechtliche Handlung, mit der Sie alsVersicherungsnehmer vorsätzlich die Berufsunfähigkeitder versicherten Person herbeigeführt haben;

f) durch Strahlen infolge Kernenergie, die das Lebenoder die Gesundheit zahlreicher Menschen in so unge-wöhnlichem Maße gefährden oder schädigen, dass eszu deren Abwehr und Bekämpfung des Einsatzes derKatastrophenschutzbehörde der BundesrepublikDeutschland oder vergleichbarer Einrichtungen andererLänder bedarf.

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 3 von 7 -

II. Leistungsauszahlung

§ 4 Wer erhält die Versicherungsleistung?

(1) Die Leistung aus dem Versicherungsvertrag erbrin-gen wir an Sie als unseren Versicherungsnehmer oderan Ihre Erben, falls Sie uns keine andere Person be-nannt haben, die bei Eintritt des Versicherungsfalles dieAnsprüche aus Ihrem Versicherungsvertrag erwerbensoll (Bezugsberechtigter). Bis zur jeweiligen Fälligkeitkönnen Sie das Bezugsrecht jederzeit widerrufen. Nachdem Tod der versicherten Person kann das Bezugs-recht nicht mehr widerrufen werden.

(2) Sie können die Einräumung und den Widerruf einesBezugsrechts sowie eine Abtretung oder Verpfändungvon Ansprüchen aus dem Versicherungsvertrag verlan-gen, soweit derartige Verfügungen rechtlich möglichsind. Solche Erklärungen sind uns gegenüber nur underst dann wirksam, wenn sie uns vom bisherigen Be-rechtigten in Textform angezeigt worden sind. Der bis-herige Berechtigte sind im Regelfall Sie; es könnenaber auch andere Personen sein, sofern Sie bereits vor-her Verfügungen (z. B. unwiderrufliche Bezugsberechti-gung, Abtretung, Verpfändung) vorgenommen haben.

(3) Sie können ausdrücklich bestimmen, dass der Be-zugsberechtigte die Ansprüche aus dem Versicherungs-vertrag unwiderruflich und damit sofort erwerben soll.Sobald wir Ihre Erklärung erhalten haben, kann diesesBezugsrecht nur noch mit Zustimmung des von IhnenBenannten aufgehoben werden.

(4) Unsere Leistungen überweisen wir dem Empfangs-berechtigten auf das von ihm angegebene Konto aufseine Kosten und Gefahr.

§ 5 Welche Obliegenheiten bestehen, wenn eineVersicherungsleistung verlangt wird?

(1) Werden Leistungen wegen Berufsunfähigkeit ver-langt, können wir von dem Anspruchserhebenden ver-langen, dass er uns jede Auskunft erteilt, die zur Fest-stellung des Versicherungsfalls oder unserer Leistungs-pflicht erforderlich ist (Auskunftsobliegenheit), dass eruns alle Angaben macht, die zur Aufklärung des Sach-verhalts dienlich sind, um uns die sachgerechte Prüfungunserer Leistungspflicht zu ermöglichen (Aufklärungs-obliegenheit), und dass er die Auskünfte nach § 21 er-teilt. Darüber hinaus ist uns von dem Anspruchserhe-benden die Berufsunfähigkeit im Sinne des § 2 nachzu-weisen. Hierfür sind uns unverzüglich folgende Unterla-gen einzureichen:

a) bei einer Berufsunfähigkeit nach § 2 Absätze 2 bis 5:

- eine Darstellung der Ursache für den Eintritt der Be-rufsunfähigkeit und

- ausführliche Berichte der Ärzte, die die versichertePerson behandeln bzw. behandelt oder untersucht ha-ben, über Ursache, Beginn, Art und Verlauf der Ge-sundheitsstörungen, deren Auswirkungen auf die kör-perlichen, geistigen oder seelischen Funktionen, diebisherige bzw. voraussichtliche Dauer der Gesundheits-störungen sowie über den Grad der Beeinträchtigung,dem zuletzt bei Eintritt des Versicherungsfalles ausge-übten Beruf nachgehen zu können, und

- Unterlagen über die von der versicherten Persondurch Ausbildung und Erfahrung erworbenen berufli-chen Fähigkeiten und Kenntnisse, über ihren Beruf, ihreStellung und Tätigkeit im Zeitpunkt des Eintritts der Be-rufsunfähigkeit sowie über die eingetretenen Verände-rungen, und

- sofern die versicherte Person selbstständig ist, Nach-weise über die Betriebsstruktur vor Eintritt der Berufsun-fähigkeit und zum Zeitpunkt des Eintritts sowie über dienach Eintritt der Berufsunfähigkeit eingetretenen Verän-

derungen der betrieblichen und wirtschaftlichen Verhält-nisse und der Mitarbeitersituation des Betriebes.

b) bei einer Berufsunfähigkeit infolge Pflegebedürftigkeitnach § 2 Absätze 6 bis 10:

- eine Darstellung der Ursache für den Eintritt der Be-rufsunfähigkeit und

- ausführliche Berichte der Ärzte, die die versichertePerson behandeln bzw. behandelt oder untersucht ha-ben, über Ursache, Beginn, Art und Verlauf der Ge-sundheitsstörungen, deren Auswirkungen auf die kör-perlichen, geistigen oder seelischen Funktionen, diebisherige bzw. voraussichtliche Dauer der Gesundheits-störungen sowie über den Umfang der Pflegebedürftig-keit und

- eine Bescheinigung der Person oder der Einrichtung,die mit der Pflege betraut ist, über Beginn, Art, Umfangund Dauer der bisherigen bzw. zu erwartenden künfti-gen Pflege.

Die entstehenden Kosten für die Nachweise gemäß Ab-satz 1 a) bzw. 1 b) hat der Anspruchserhebende zu tra-gen.

(2) Darüber hinaus können wir zur Beurteilung unsererLeistungspflicht auf unsere Kosten weitere Auskünfteund Aufklärungen sowie Nachweise verlangen über

a) die beruflichen und wirtschaftlichen Verhältnisse derversicherten Person und über die eingetretenen Verän-derungen sowie

b) Beginn, Ursache, Art, Umfang und Verlauf der zurBerufsunfähigkeit bzw. zur Pflegebedürftigkeit führen-den Gesundheitsstörungen und

c) die gesundheitlichen Verhältnisse der versichertenPerson vor Abgabe der Erklärung über ihre Gesund-heitsverhältnisse oder etwaiger Nacherklärungen vorAbschluss des Vertrages.

Hierzu sind auf unser Verlangen Auskünfte und Unterla-gen von Ärzten, Zahnärzten, sonstigen Behandlern(z. B. Heilpraktiker, Psychotherapeuten, Psychologen,Physiotherapeuten, Masseure oder Krankengymnas-ten), Krankenhäusern und sonstigen Krankenanstalten,Pflegeheimen und Pflegepersonen, anderen Personen-versicherern und gesetzlichen Krankenkassen sowieBerufsgenossenschaften und Behörden beizubringen.

(3) Wir können außerdem zur Beurteilung unserer Leis-tungspflicht auf unsere Kosten weitere ärztliche Unter-suchungen durch von uns beauftragte Ärzte verlangen.

(4) Wir können von der versicherten Person verlangen,dass sie sich in Deutschland oder bei einem Arzt einerdeutschen Botschaft untersuchen lässt. Wenn die versi-cherte Person für die geforderte Untersuchung aus demAusland nach Deutschland reisen muss, übernehmenwir neben den Untersuchungskosten auch die üblichenReise- und Unterbringungskosten. Unter den üblichenReise- und Unterbringungskosten verstehen wir die An-reisekosten gemäß Bahnfahrt 2. Klasse und - falls erfor-derlich - Flug in der economy class und Unterbringungin einem 4-Sterne-Hotel.

(5) Sie sind nicht verpflichtet, uns von sich aus eineBesserung Ihres Gesundheitszustandes bzw. die Min-derung der Berufsunfähigkeit nach BU-Eintritt anzuzei-gen. Sie sind zudem nicht verpflichtet, den Eintritt derBerufsunfähigkeit unverzüglich anzuzeigen.

§ 6 Wann geben wir eine Erklärung über unsereLeistungspflicht ab?

(1) Nach Prüfung der uns eingereichten sowie der vonuns beigezogenen Unterlagen und Untersuchungser-gebnisse erklären wir unverzüglich, spätestens jedochinnerhalb von zwei Wochen nach Abschluss unsererLeistungsprüfung, ob, in welchem Umfang und ab wel-chem Zeitpunkt, ggf. auch für welchen Zeitraum, wir ei-

ne Leistungspflicht anerkennen. Während unserer Leis-tungsprüfung werden wir Sie mindestens alle vier Wo-chen über den Sachstand informieren.

(2) Wir verzichten auf das Recht nach § 173 Absatz 2VVG, ein einmalig zeitlich begrenztes Anerkenntnisauszusprechen.

§ 7 Was gilt für die Nachprüfung der Berufsunfähig-keit?

(1) Nach Eintritt unserer Leistungspflicht sind wir be-rechtigt, das Fortbestehen der Berufsunfähigkeit im Sin-ne des § 2 bzw. den Wegfall der Leistungspflicht nach§ 1 Absatz 5 nachzuprüfen; insbesondere können wirauch einen Nachweis verlangen, dass die versichertePerson noch lebt.

Wir können auch prüfen, ob die versicherte Personnach dem Eintritt ihrer Berufsunfähigkeit neue berufli-che Fähigkeiten und Kenntnisse (z. B. durch Umschu-lung) erworben hat. In diesem Fall liegt eine Berufsunfä-higkeit im Sinne dieser Bedingungen nicht mehr vor,wenn alle nachfolgenden Voraussetzungen zutreffen:

a) Die versicherte Person übt auf der Basis dieser neuerworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse auch tatsäch-lich eine neue berufliche Tätigkeit aus.

b) Die versicherte Person kann auf Grund ihrer gesund-heitlichen Verhältnisse diese Tätigkeit ausüben.

c) Diese ausgeübte berufliche Tätigkeit entspricht derLebensstellung der versicherten Person zum Zeitpunktdes Eintritts der Berufsunfähigkeit in wirtschaftlicher undsozialer Hinsicht. In wirtschaftlicher Hinsicht ist dasdann der Fall, wenn die Vergütung für die neue berufli-che Tätigkeit nicht spürbar unter dem Niveau der Ver-gütung für die berufliche Tätigkeit zum Zeitpunkt desEintritts der Berufsunfähigkeit liegt. Bei diesem Ver-gleich entsprechen sich beide Lebensstellungen noch,wenn der Beruf zu einer Einkommensminderung vonweniger als 20 % des Einkommens aus Erwerbstätigkeit(vor Abzug von Steuern) führt. Sollte die künftige Recht-sprechung geringere Zumutbarkeitsgrenzen festlegen,würden diese Grenzen zu beachten sein. Im begründe-ten Einzelfall kann eine geringere Zumutbarkeitsgrenzeberücksichtigt werden.

Liegen die vorgenannten Voraussetzungen vor, ist esunerheblich, ob die Berufsunfähigkeit in dem Beruf, zudem unsere Leistungspflicht anerkannt oder festgestelltwurde, fortdauern würde.

(2) Zur Nachprüfung können wir auf unsere Kosten je-derzeit sachdienliche Auskünfte im Sinne des § 5 undeinmal jährlich umfassende Untersuchungen der versi-cherten Person durch von uns zu beauftragende Ärzteverlangen. Die Regelungen des § 5 Absätze 2 bis 4 gel-ten entsprechend.

(3) Liegt eine Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedin-gungen nicht mehr vor, so werden wir unsere Leistun-gen einstellen. Die Einstellung teilen wir dem An-spruchsberechtigten mit; sie wird nicht vor Ablauf desdritten Monats nach Zugang unserer Erklärung wirk-sam. Zu diesem Zeitpunkt muss auch die Prämienzah-lung - in gleicher Höhe wie vor Eintritt der Berufsunfä-higkeit - wieder aufgenommen werden.

(4) Sofern eine Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Be-dingungen bei Anspruchserhebung oder bei unserer Er-klärung gemäß § 6 bereits nicht mehr besteht, gilt die inAbsatz 3 genannte Frist für die Einstellung der Leistun-gen nicht. In diesem Fall bestehen Ansprüche längstensfür den Zeitraum vom Eintritt bis zum Wegfall der Be-rufsunfähigkeit.

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§ 8 Wann erhalten Sie eine Wiedereingliederungshil-fe?

(1) Wenn unsere Leistungspflicht im Rahmen der Nach-prüfung endet, weil die versicherte Person aufgrund neuerworbener Fähigkeiten und Kenntnisse wieder eine Tä-tigkeit gemäß § 7 konkret ausübt, zahlen wir zum Endeder Leistungspflicht als besondere Wiedereingliede-rungshilfe einen einmaligen Betrag in Höhe von sechsMonatsrenten, insgesamt aber höchstens 12.000 EUR.Eine Monatsrente entspricht dabei der zuletzt vor Leis-tungseinstellung gezahlten Monatsrente.

(2) Voraussetzung für die Zahlung der Wiedereingliede-rungshilfe ist, dass eine Rente mitversichert ist unddass bei Entstehen des Anspruchs auf Wiedereingliede-rungshilfe die verbleibende Leistungsdauer für die Ren-te noch mindestens zwölf Monate beträgt.

(3) Bei Wiedereintritt der Berufsunfähigkeit aus glei-chem medizinischen Grund innerhalb von sechs Mona-ten nach dem Zeitpunkt der Leistungseinstellung wirddie Wiedereingliederungshilfe auf neu entstehendeLeistungsansprüche angerechnet.

(4) Die Wiedereingliederungshilfe kann während derDauer dieser Versicherung mehrmals geleistet werden.

§ 9 Was gilt bei einer Verletzung der Obliegenhei-ten?

(1) Solange eine Obliegenheit nach § 5 oder § 7 von Ih-nen, der versicherten Person oder dem Anspruchserhe-benden vorsätzlich oder arglistig nicht erfüllt wird, sindwir von der Verpflichtung zur Leistung frei. Bei grobfahrlässiger Verletzung einer Obliegenheit sind wir be-rechtigt, unsere Leistung in einem der Schwere desVerschuldens entsprechenden Verhältnis zu kürzen, essei denn, Sie weisen uns nach, dass die Obliegenheitnicht grob fahrlässig verletzt wurde. Die vollständigeoder teilweise Leistungsfreiheit tritt nur ein, wenn wirSie durch gesonderte Mitteilung in Textform auf dieseRechtsfolge hingewiesen haben.

(2) Die Ansprüche auf Leistungen wegen Berufsunfä-higkeit bleiben abweichend von Absatz 1 insoweit be-stehen, als die Verletzung ohne Einfluss auf die Fest-stellung oder den Umfang unserer Leistungspflicht ist;dies gilt nicht, wenn die Obliegenheit arglistig verletztwurde.

(3) Wenn die Obliegenheit später erfüllt wird, sind wir abBeginn des laufenden Monats nach Maßgabe dieserBedingungen zur Leistung verpflichtet, jedoch frühes-tens nach Ablauf einer vereinbarten Karenzzeit.

§ 10 Welche Bedeutung hat der Versicherungs-schein?

(1) Den Inhaber des Versicherungsscheines können wirals berechtigt ansehen, Leistungen aus dem Versiche-rungsvertrag in Empfang zu nehmen.

(2) Wir können verlangen, dass der Inhaber des Versi-cherungsscheines seine Berechtigung nachweist. Inden Fällen des § 4 Absatz 2 brauchen wir den Nach-weis der Berechtigung nur dann anzuerkennen, wennuns die Anzeige des bisherigen Berechtigten oder des-sen Zustimmung in Textform vorliegt.

III. Überschussbeteiligung

§ 11 Wie sind Sie grundsätzlich an den Überschüs-sen beteiligt?

(1) Die garantierten Versicherungsleistungen könnensich um Leistungen aus der Überschussbeteiligung er-höhen. An den entstehenden Überschüssen und an denBewertungsreserven werden wir Sie und die anderenVersicherungsnehmer gemäß § 153 VVG nach folgen-den Grundsätzen und Maßstäben beteiligen.

(2) Bei der Prämienkalkulation und bei der Berechnungder Rentenhöhe müssen wir vorsichtige Annahmenüber die künftige Entwicklung der Kapitalanlagen (Zin-sen), des Risikoverlaufs und der Kosten zugrunde le-gen, damit wir jederzeit die garantierten Leistungen er-bringen können. Aus dem Unterschied zwischen dentatsächlichen und den bei der Prämienkalkulation bzw.Berechnung der Rentenhöhe angenommenen

a) Aufwendungen für Versicherungsfälle (Risikoergeb-nis),

b) Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Kos-tenergebnis) und

c) Nettoerträgen der Kapitalanlagen (Zinsergebnis)

können Überschüsse entstehen. Allerdings ist nichtausgeschlossen, dass die einzelnen Ergebnisse auchnegativ (Verlust) sein können.

Ob und in welcher Höhe Überschüsse entstehen, hängtvon vielen Einflüssen ab. Diese sind nicht vorhersehbarund von uns nur begrenzt beeinflussbar. Die Höhe derkünftigen Überschussbeteiligung kann also von unsnicht garantiert werden.

(3) Die Überschüsse werden nach den Vorschriften desHandelsgesetzbuches ermittelt und jährlich im Rahmenunseres Jahresabschlusses festgestellt. Der Jahresab-schluss wird von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfergeprüft und ist bei unserer Aufsichtsbehörde einzurei-chen.

An den sich daraus ergebenden Überschüssen werdendie Versicherungsnehmer auf der Grundlage der Ver-ordnung über die Mindestbeitragsrückerstattung in derLebensversicherung (Mindestzuführungsverordnung)angemessen beteiligt.

(4) Die verschiedenen Versicherungsarten (wie z. B. Ri-siko-, Renten-, Kapitalversicherungen) tragen unter-schiedlich zum Überschuss bei. Wir haben deshalbgleichartige Versicherungen zu Gewinnverbänden zu-sammengefasst. Gewinnverbände bilden wir beispiels-weise, um das versicherte Risiko zu berücksichtigen.Die Verteilung des Überschusses für die Versicherungs-nehmer auf die einzelnen Gewinnverbände (ggf. kön-nen auch mehrere zusammengefasst werden) orientiertsich daran, in welchem Umfang sie zu seiner Entste-hung beigetragen haben. Den Überschuss führen wirder Rückstellung für Beitragsrückerstattung zu, soweiter nicht in Form der so genannten Direktgutschrift be-reits unmittelbar den überschussberechtigten Versiche-rungen gutgeschrieben wird. Diese Rückstellung dientdazu, Ergebnisschwankungen im Zeitablauf abzu-schwächen. Die Verwendung der der Rückstellung fürBeitragsrückerstattung zugewiesenen Beträge richtetsich nach der jeweils gültigen gesetzlichen Regelung.Gemäß § 140 Absatz 1 VAG darf diese Rückstellunggrundsätzlich nur für die Überschussbeteiligung derVersicherungsnehmer verwendet werden; mit Zustim-mung der Aufsichtsbehörde ist auch eine anderweitigeVerwendung (derzeit z. B. zur Abwendung eines dro-henden Notstandes im Interesse der Versicherungsneh-mer, oder zum Ausgleich unvorhersehbarer Verluste aufGrund von allgemeinen Änderungen der Verhältnisse,oder zur Erhöhung der Deckungsrückstellung, soferndie Rechnungsgrundlagen auf Grund einer unvorher-sehbaren und nicht nur vorübergehenden Änderung derVerhältnisse angepasst werden müssen) möglich.

(5) Die Versicherungsnehmer werden bei Vertragsbeen-digung bzw. Rentenbeginn sowie während eines Ren-tenbezugs an den Bewertungsreserven, die nach auf-sichtsrechtlichen Vorschriften für die Beteiligung derVerträge zu berücksichtigen sind, gemäß § 153 VVGbeteiligt.

(6) Die Bewertungsreserven sorgen für Sicherheit unddienen dazu, kurzfristige Ausschläge an den Kapital-märkten auszugleichen.

Bewertungsreserven entstehen, wenn der Marktwertunserer Kapitalanlagen über dem Wert liegt, mit demdiese Kapitalanlagen in der Bilanz ausgewiesen sind.

(7) Die Prämien Ihrer Versicherung sind so kalkuliert,dass sie für die Deckung der Aufwendungen für Versi-cherungsfälle und Kosten benötigt werden. Für die Bil-dung weiterer Kapitalerträge stehen deshalb keine oderallenfalls geringfügige Beträge zur Verfügung. Daherentstehen keine oder nur geringe Bewertungsreserven.

(8) Die Höhe der Bewertungsreserven wird zu monatli-chen Stichtagen ermittelt, die für jeweils ein Kalender-jahr im Voraus festgelegt werden. Welcher Stichtag fürIhren Vertrag maßgeblich ist, hängt unter anderem vomZeitpunkt der Beendigung und vom Beendigungsgrund(z. B. Kündigung, Leistungsfall) ab.

Die Höhe der Bewertungsreserven zum Bilanzstichtagsowie die maßgeblichen Stichtage für die Ermittlung derBewertungsreserven werden im Geschäftsbericht veröf-fentlicht, den Sie jederzeit bei uns anfordern können.

(9) Während des Rentenbezugs erfolgt die Beteiligungan den Bewertungsreserven entsprechend der Rege-lungen, die vertraglich für die Verwendung der Über-schüsse vereinbart wurden.

(10) Ihre Versicherung erhält Anteile an den Überschüs-sen desjenigen Gewinnverbands, der in Ihrem Versi-cherungsschein genannt ist (Gewinnanteile). Die Mittelfür die Gewinnanteile werden bei der Direktgutschriftaus dem Ergebnis des Geschäftsjahres finanziert, an-sonsten der Rückstellung für Beitragsrückerstattungentnommen. Die Höhe der Gewinnanteilsätze wird je-des Jahr vom Vorstand unseres Unternehmens auf Vor-schlag des Verantwortlichen Aktuars festgelegt. Wir ver-öffentlichen die Gewinnanteilsätze in unserem Ge-schäftsbericht.

Den Geschäftsbericht können Sie bei uns jederzeit an-fordern.

(11) Die Gewinnanteile ergeben sich aus der Multiplika-tion von Gewinnanteilsätzen mit bestimmten Bezugs-größen.

Weitere Erläuterungen zu den einzelnen Gewinnantei-len, den Bezugsgrößen und zur Verwendung der Ge-winnanteile vor und ab Leistungsbeginn enthalten diebeiden nachfolgenden Paragraphen.

Soweit die Gewinnanteile zur Leistungserhöhung ausder Überschussbeteiligung verwendet werden, sindhierfür die bei Zuteilung für Ihren Vertrag geltenden Kal-kulationsgrundlagen für Erhöhungsleistungen maßgeb-lich. Zu den Kalkulationsgrundlagen gehören unsereAnnahmen über Kapitalerträge (Rechnungszins), Risi-koverlauf und Kosten.

§ 12 Welche Besonderheiten gelten vor Leistungs-beginn?

(1) In dem vorangehenden Paragraphen haben wir be-schrieben, welche Arten von Überschüssen wann ent-stehen können (Zins-, Risiko- und Kostenergebnis) undwodurch deren Höhe beeinflusst wird.

Vor Leistungsbeginn können jährlich Risikogewinne an-fallen, die sich je nach der gemäß Absatz 2 gewähltenGewinnzuteilungsform in Prozent der Prämie ohne Be-rücksichtigung von Gewinnanteilen (prämienpflichtigeVersicherungen mit Gewinnzuteilungsform A) bzw. derRisikoprämie zu Beginn des jeweiligen Versicherungs-jahres (in allen anderen Fällen) bemisst. Dieser Ge-winnanteil berücksichtigt neben den Risikogewinnenauch Kosten- und bei prämienpflichtigen Versicherun-gen zusätzlich Zinsgewinne oder -verluste.

(2) Diese Risikogewinne werden entsprechend der imRahmen der tariflichen Möglichkeiten von Ihnen ge-wählten und in der Kundeninformation dokumentiertenGewinnzuteilungsform verwendet.

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Bei Ihrer Versicherung können die folgenden Gewinnzu-teilungsformen vereinbart werden:

a) Gewinnzuteilungsform A: Wir verrechnen die Risiko-gewinne mit den fälligen Prämien. Im Falle der Prämi-enfreistellung verwenden wir, sofern die Berufsunfähig-keits-Versicherung prämienfrei fortgesetzt werden kann,danach die Gewinnanteile wie die Zinsgewinnanteilegemäß Absatz 3.

b) Gewinnzuteilungsform B: Wir erhöhen bei Eintritt desVersicherungsfalles die Berufsunfähigkeitsrente um ei-nen Bonus, der in Prozent der versicherten jährlichenBerufsunfähigkeitsrente festgesetzt wird. Der Bonuswird zusammen mit der versicherten Leistung fällig.

Führt eine Neufestsetzung der Gewinnanteile zu einerReduzierung des Bonus, so können Sie - sofern nochkeine Berufsunfähigkeit im Sinne des § 2 eingetreten ist- die Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrente ohne erneu-te Gesundheitsprüfung innerhalb von drei Monatennach Zugang unserer Mitteilung beantragen. Wir teilenIhnen schriftlich mit, ab wann die Reduzierung des Bo-nus wirksam wird und wie hoch die Erhöhungsbeträgefür Rente und Prämie sind.

(3) Bei prämienfreien Versicherungen können außer-dem Zinsgewinne in Prozent des Deckungskapitals fürdie versicherte Leistung und des Deckungskapitals fürden Rentenzuwachs entstehen.

Wir werden diese Zinsgewinne zum Ende eines jedenVersicherungsjahres zuteilen und als Prämie für einenRentenzuwachs zur Erhöhung der versicherten Leistun-gen verwenden. Diese Erhöhung wird nach den allge-mein anerkannten Regeln der Versicherungsmathema-tik berechnet und ist für die Zukunft garantiert.

(4) Die jährlichen Verwaltungskosten, die bei der Be-rechnung des Rentenzuwachses berücksichtigt werden,betragen 0,1 % des gebildeten Rentenzuwachses.

§ 13 Welche Besonderheiten gelten ab Leistungsbe-ginn?

(1) Während der Fälligkeit der Berufsunfähigkeitsrentebilden wir jährlich einen Rentenzuwachs, der in Prozentder Berufsunfähigkeitsrente einschließlich des Bonusund des erreichten Rentenzuwachses bemessen wird.Die Leistungserhöhung finanziert sich aus dem IhrerVersicherung zugeteilten Gewinnanteil, der entspre-chend den Regelungen des § 11 sowohl die Zins- alsauch die Risiko- und Kostengewinne oder -verluste be-rücksichtigt. Daher können der Gewinnanteil und derRentenzuwachs den Wert Null annehmen. Diese Erhö-hung erfolgt erstmals zum nächsten auf den Beginn derBerufsunfähigkeitsrente folgenden Versicherungsstich-tag (Beginn eines Versicherungsjahres), wird nach denallgemein anerkannten Regeln der Versicherungsma-thematik berechnet und ist für die Zukunft garantiert.

Haben Sie mit uns eine garantierte Rentensteigerunggemäß § 1 Absatz 1 b) vereinbart, bemisst sich derjährliche Rentenzuwachs in Prozent der um den verein-barten Prozentsatz erhöhten Berufsunfähigkeitsrenteeinschließlich des Bonus, der erreichten garantiertenRentensteigerungen und des erreichten Rentenzuwach-ses. Diese Erhöhung erfolgt erstmals zum nächsten aufden Beginn der Berufsunfähigkeitsrente folgenden Ver-sicherungsstichtag, wird nach den allgemein anerkann-ten Regeln der Versicherungsmathematik berechnetund ist für die Zukunft garantiert. Der Rentenzuwachserhöht sich nach dem Zuteilungszeitpunkt zu jedem fol-genden Versicherungsstichtag garantiert um den ver-einbarten Prozentsatz seines Vorjahreswertes.

(2) Die jährlichen Verwaltungskosten, die bei der Be-rechnung des Rentenzuwachses berücksichtigt werden,betragen 3 % des gebildeten Rentenzuwachses.

IV. Prämienzahlung

§ 14 Was haben Sie bei der Prämienzahlung zu be-achten?

(1) Die Prämien zu Ihrer Versicherung können Sie jenach Vereinbarung durch jährliche, halbjährliche, vier-teljährliche oder monatliche Prämienzahlung (laufendePrämien) entrichten. Die Wahl der Prämienzahlweisehat auch Auswirkungen auf die Summe der Prämien,die Sie insgesamt für Ihren Versicherungsschutz zah-len; das heißt, dass bei gleicher versicherter Rente zumBeispiel eine jährliche Prämienzahlweise in der Summeinsgesamt einen geringeren Prämienaufwand erfordertals eine monatliche Prämienzahlweise.

(2) Die Prämie müssen Sie wie vertraglich vereinbart zuBeginn einer jeden Versicherungsperiode zahlen. DieVersicherungsperiode entspricht der vereinbarten Prä-mienzahlungsperiode.

(3) Zahlungen der Prämie an uns können nur wirksamauf ein von uns benanntes Konto entrichtet werden. EinVersicherungsvermittler ist nicht zur Entgegennahmevon Zahlungen bevollmächtigt.

(4) Die Übermittlung der Prämien erfolgt auf Ihre Gefahrund Ihre Kosten.

(5) Bei Fälligkeit der Versicherungsleistung werden wiretwaige Prämienrückstände verrechnen.

(6) Sie können mit uns eine Vereinbarung in Textformüber eine zinslose Stundung der Prämienzahlung für ei-nen Zeitraum von maximal zwölf Monaten schließen,wenn die nach Ablauf der Stundung verbleibende Prä-mienzahlungsdauer noch mindestens ein Jahr beträgtund Ihr Vertrag mindestens einen Rückkaufswert in Hö-he der zu stundenden Prämien aufweist.

Die gestundeten Prämien sind zum Ablauf des Stun-dungszeitraums nachzuzahlen. Auf Wunsch kann ver-einbart werden, dass der nachzuzahlende Betrag inner-halb eines Zeitraumes von maximal 12 Monaten in halb-jährlichen, vierteljährlichen oder monatlichen Raten ge-leistet wird.

Alternativ zur Nachzahlung kann vereinbart werden,dass die gestundeten Prämien nach Ablauf des Stun-dungszeitraums mit dem Deckungskapital verrechnetwerden.

§ 15 Welche Kosten sind bei der Kalkulation IhrerVersicherung berücksichtigt?

(1) Die Kalkulation einer Versicherung geschieht unterBerücksichtigung der Tatsache, dass eine Vielzahl vonVerträgen, die gleichartige Risiken absichern, gemein-sam verwaltet wird. Kosten werden daher nach für alleVerträge gleichmäßig geltenden Prinzipien pauschal er-hoben.

(2) Durch den Abschluss von Versicherungsverträgenund die laufende Verwaltung des Versicherungsvertra-ges entstehen Kosten (Abschluss- und Vertriebskostensowie Verwaltungskosten). Diese Kosten sind bereitsbei der Tarifkalkulation berücksichtigt und werden dahernicht gesondert in Rechnung gestellt. Angaben zur Hö-he dieser Kosten finden Sie in der Kundeninformation.

(3) Die Abschluss- und Vertriebskosten umfassen ins-besondere Abschlussprovisionen und Courtagen an dieVersicherungsvermittler sowie Aufwendungen für dieAufnahme des Versicherungsvertrages in den Versiche-rungsbestand und für die ärztlichen Untersuchungen imZusammenhang mit dem Abschluss von Versicherungs-verträgen.

Für die Verrechnung der Abschluss- und Vertriebskos-ten ist das Verrechnungsverfahren nach § 4 der De-ckungsrückstellungsverordnung maßgebend. Hierbeiwerden die ersten Prämien zur Tilgung der Abschluss-

und Vertriebskosten herangezogen, soweit die Prämiennicht für Leistungen im Versicherungsfall, Kosten desVersicherungsbetriebs in der jeweiligen Versicherungs-periode und für die Bildung der Deckungsrückstellungauf Grund von § 25 Absatz 2 der Verordnung über dieRechnungslegung von Versicherungsunternehmen(RechVersV) in Verbindung mit § 169 Absatz 3 VVG be-stimmt sind. Der auf diese Weise zu tilgende Betrag istnach der Deckungsrückstellungsverordnung auf 2,5 %der von Ihnen während der Laufzeit des Vertrages zuzahlenden Prämien beschränkt.

(4) Die Verwaltungskosten umfassen insbesondere dieAufwendungen für die laufende Bearbeitung Ihres Ver-sicherungsvertrages, für die technische Bestandsfüh-rung, für laufende Provisionszahlungen und die jährli-che schriftliche Information.

Die Verwaltungskosten werden, soweit sie nicht mit derPrämie verrechnet werden, dem Deckungskapital ent-nommen.

(5) Bei einer Prämienfreistellung (§ 18) ändert sich dieHöhe der Verwaltungskosten. Die Änderung hängt vonder Summe der tatsächlich gezahlten Prämien ab undkann sowohl eine Absenkung als auch eine Erhöhungder Verwaltungskosten bewirken. Wir werden Ihnen dieHöhe der ab Prämienfreistellung von uns erhobenenVerwaltungskosten mitteilen.

(6) Die beschriebene Kostenverrechnung hat wirtschaft-lich zur Folge, dass in der Anfangszeit Ihrer Versiche-rung nur geringe Beträge zur Bildung der prämienfreienVersicherungsleistung und für Ihren Rückkaufswert vor-handen sind.

§ 16 Welche anlassbezogenen Kosten stellen wir Ih-nen gesondert in Rechnung?

(1) Falls aus besonderen, von Ihnen veranlassten Grün-den ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand verursachtwird, können wir Ihnen die in solchen Fällen durch-schnittlich entstehenden Kosten als pauschalen Abgel-tungsbetrag gesondert in Rechnung stellen, nämlichbei:

- Durchführung von Vertragsänderungen,

- Erhebung von Mahngebühren aufgrund des Verzugsder Prämienzahlung,

- Rücktritt vom Vertrag aufgrund Nichtzahlung der Einlö-sungsprämie,

- Ausstellung eines Ersatzversicherungsscheines sowieAbschriften des Versicherungsscheines bzw. von Erklä-rungen des Versicherungsnehmers,

- Ermittlung einer geänderten Postanschrift, sofern dieÄnderung uns nicht mitgeteilt wurde (vgl. § 20),

- Einholung individueller Erklärungen zur Entbindungvon der Schweigepflicht,

- Geldtransfer in ein oder aus einem Land außerhalbdes SEPA-Zahlungsraums,

- Ausstellung einer Prämienbescheinigung (ab 2. Anfor-derung im Kalenderjahr),

- Bearbeitung von Lastschriftrückläufern.

(2) Die Höhe der aus den in Absatz 1 genannten Grün-den veranlassten Kosten können Sie unserer beiliegen-den Kostenübersicht für zusätzlichen Verwaltungsauf-wand entnehmen. Die Höhe der Kosten kann von unsnach billigem Ermessen (§ 315 BGB) für die Zukunft an-gepasst werden. Die jeweils aktuelle Kostenübersichtkönnen Sie jederzeit bei uns auf der Internetseitewww.hdi.de/lv-kostenuebersicht einsehen oder bei unsanfordern.

Wir behalten uns vor, für besondere Anlässe, die nichtin der Kostenübersicht stehen, Kostenpauschalen zunehmen. Diese Anlässe müssen zusätzlichen Aufwand

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in der Verwaltung verursachen. Wir stellen Ihnen danndie durchschnittlich entstehenden Kosten als pauscha-len Abgeltungsbetrag gesondert in Rechnung. Die Kos-ten erheben wir nur, wenn wir sie weder nach dem Ge-setz noch weil wir es mit Ihnen vereinbart haben, tragenmüssen.

Wir haben uns bei der Bemessung der Pauschalen andem bei uns regelmäßig entstehenden Aufwand orien-tiert und sehen die Kosten als angemessen an. Die An-gemessenheit müssen wir darlegen und beweisen.Wenn Sie uns dann nachweisen, dass die Kosten in Ih-rem Fall überhaupt nicht angemessen sind, entfallen dieKosten. Wenn Sie uns nachweisen, dass die Kosten inIhrem Fall nur in geringerer Höhe angemessen sind,setzen wir die Kosten entsprechend herab.

(3) Uns werden beispielsweise in folgenden Fällen vondritter Seite Kosten in Rechnung gestellt:

- Rückläufer im Lastschriftverfahren,

- Ermittlung einer geänderten Postanschrift, sofern dieÄnderung uns nicht mitgeteilt wurde (vgl. § 20).

Fallen solche Kosten für Ihren Vertrag an, werden wirIhnen diese in angefallener Höhe in Rechnung stellen.

§ 17 Was geschieht, wenn Sie eine Prämie nichtrechtzeitig zahlen?

(1) Für die Rechtzeitigkeit der Prämienzahlung genügtes, wenn Sie fristgerecht alles getan haben, damit diePrämie bei uns eingeht. Ist die Einziehung der Prämievon einem Konto vereinbart, gilt die Zahlung als recht-zeitig, wenn die Prämie zu dem in der Kundeninformati-on angegebenen Fälligkeitstag eingezogen werdenkann und Sie einer berechtigten Einziehung nicht wider-sprechen. Konnte die fällige Prämie ohne Ihr Verschul-den von uns nicht eingezogen werden, ist die Zahlungauch dann noch rechtzeitig, wenn sie unverzüglich nachunserer schriftlichen Zahlungsaufforderung erfolgt. Ha-ben Sie zu vertreten, dass die Prämie nicht eingezogenwerden kann, sind wir berechtigt, künftig die Zahlungaußerhalb des Lastschriftverfahrens zu verlangen.

(2) Wird die erste Prämie nicht rechtzeitig gezahlt undhaben Sie dies zu vertreten, können wir - solange dieZahlung nicht bewirkt ist - vom Vertrag zurücktreten.

(3) Ist die Erstprämie bei Eintritt des Versicherungsfal-les noch nicht gezahlt, sind wir nicht zur Leistung ver-pflichtet, sofern wir Sie durch gesonderte Mitteilung inTextform oder durch einen auffälligen Hinweis im Versi-cherungsschein auf diese Rechtsfolge aufmerksam ge-macht haben; dies gilt nicht, wenn Sie die Nichtzahlungnicht zu vertreten haben.

(4) Wird eine Folgeprämie nicht rechtzeitig gezahlt, er-halten Sie von uns auf Ihre Kosten eine Mahnung inTextform mit einer Zahlungsfrist von mindestens zweiWochen. Wird der Rückstand nicht innerhalb der ge-setzten Frist beglichen und haben Sie dies zu vertreten,entfällt oder vermindert sich Ihr Versicherungsschutz.Auf diese und alle weiteren Rechtsfolgen werden wirSie in der Mahnung ausdrücklich hinweisen.

§ 18 Wann können Sie Ihre Versicherung prämien-frei stellen?

(1) Sie können

a) jederzeit zum Schluss der laufenden Versicherungs-periode

b) sowie innerhalb der Versicherungsperiode mit Fristvon einem Monat zum Schluss eines jeden Monats, frü-hestens jedoch zum Schluss der ersten Versicherungs-periode

in Textform verlangen, dass Ihre Versicherung vollstän-dig oder teilweise in eine prämienfreie Versicherungumgewandelt wird. In diesem Fall setzen wir die versi-

cherte Berufsunfähigkeitsrente ganz oder teilweise aufeine prämienfreie Rente herab. Der für die Prämienfrei-stellung erforderliche Mindestbetrag für die versichertejährliche garantierte Berufsunfähigkeitsrente nach Prä-mienfreistellung beträgt 600 EUR. Ist eine Prämienfrei-stellung nicht möglich, können Sie die Versicherung nurkündigen und Sie erhalten den Rückkaufswert nach Ab-zug des Stornoabschlags (§ 19 Absatz 4). Die Versiche-rung erlischt.

Bei einer teilweisen Prämienfreistellung ist die Fortset-zung des Versicherungsvertrages nur möglich, soferndie jährliche garantierte Berufsunfähigkeitsrente nachder teilweisen Prämienfreistellung sowohl für den prämi-enfreien als auch für den verbleibenden, prämienpflich-tigen Versicherungsteil jeweils mindestens 600 EUR be-trägt.

(2) Die Prämienfreistellung Ihrer Versicherung ist mitNachteilen verbunden.

In der Anfangszeit Ihrer Versicherung ist wegen derVerrechnung von Abschluss- und Vertriebskosten (§ 15)nur der Mindestwert nach § 19 Absatz 3 als Rückkaufs-wert zur Bildung einer prämienfreien Rente vorhanden.Darüber hinaus handelt es sich bei der Berufsunfähig-keits-Versicherung um eine Risikoversicherung, bei derprinzipiell in jeder Versicherungsperiode die zu entrich-tenden Prämien zur Deckung der eintretenden Versi-cherungsfälle und der Kosten voll verbraucht werden.Daher steht eine prämienfreie Versicherungsleistung inder Regel nicht zur Verfügung und die Versicherung er-lischt ohne Wert, wenn Sie die Prämienzahlung einstel-len.

Eine Prämienfreistellung ist allenfalls möglich, soferndennoch nicht verbrauchte Prämienteile zur Verfügungstehen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Verrech-nung von Abschluss- und Vertriebskosten, der Verwal-tungskosten sowie des in § 19 Absatz 4 beschriebenenStornoabschlags können Sie der Tabelle der prämien-freien Leistungen in B. II. 4 "Rückkaufswerte und prämi-enfreie Leistungen" der Kundeninformation entnehmen.

(3) Wir berechnen die prämienfreien Versicherungsleis-tungen gemäß § 165 Absatz 2 VVG nach den allgemeinanerkannten Regeln der Versicherungsmathematik mitden Rechnungsgrundlagen der Prämienkalkulation ausdem Deckungskapital der Versicherung (§ 169 Absatz 3VVG) nach Abzug eines Stornoabschlags. Für den Stor-noabschlag gilt § 19 Absatz 4 entsprechend.

(4) Etwaige Prämienrückstände werden mit dem De-ckungskapital verrechnet.

(5) Bei Prämienfreistellung wird der Rentenzuwachs(§ 13) auf Basis seines Deckungskapitals mit den für Ih-ren Vertrag geltenden Kalkulationsgrundlagen für Erhö-hungsleistungen (§ 11 Absatz 11) neu berechnet. Nachder Prämienfreistellung entwickelt sich die Überschuss-beteiligung gemäß den Regelungen des § 12 weiter.

(6) Sie können innerhalb von sechs Monaten nach demPrämienfreistellungstermin in Textform verlangen, dassder Versicherungsschutz ohne Gesundheitsprüfung un-ter folgenden Voraussetzungen wieder hergestellt wird(Wiederinkraftsetzung):

a) die Prämienzahlung wird in der ursprünglich verein-barten Höhe zum nächsten Monatsersten nach EingangIhrer Erklärung wieder aufgenommen,

b) die Prämien für den Zeitraum vom Prämienfreistel-lungstermin bis zur Wiederinkraftsetzung werden nach-gezahlt,

c) die Prämienzahlungsdauer beträgt ab dem Zeitpunktder Wiederinkraftsetzung noch mindestens ein Jahr,und

d) zwischen dem Prämienfreistellungstermin und demZeitpunkt der Wiederinkraftsetzung ist nicht der Versi-cherungsfall nach § 2 eingetreten.

Darüber hinaus können Sie eine Wiederinkraftsetzungmit Gesundheitsprüfung innerhalb von 36 Monatennach dem Prämienfreistellungstermin in Textform ver-langen, wenn die vorgenannten Voraussetzungen unterc) und d) erfüllt sind und die Prämienzahlung zumnächsten Monatsersten nach Eingang Ihrer Erklärungwieder aufgenommen wird. Eine Nachzahlung der Prä-mien ist in diesem Fall nicht möglich.

Bei Wiederinkraftsetzung werden Prämie und Leistungmit den zu Vertragsbeginn gültigen Kalkulationsgrundla-gen neu berechnet.

Auf das Recht der Wiederinkraftsetzung werden wir imRahmen der Prämienfreistellung hinweisen.

(7) Abweichend von Absatz 6 können Sie bei einer Prä-mienfreistellung aufgrund von Arbeitslosigkeit oder El-ternzeit eine Wiederinkraftsetzung ohne Gesundheits-prüfung innerhalb von 24 Monaten bei Arbeitslosigkeitoder innerhalb von 36 Monaten bei Elternzeit nach demPrämienfreistellungstermin in Textform beantragen,wenn

a) Sie uns nachweisen, dass Sie in einem ungekündig-ten Arbeitsverhältnis stehen,

b) Ihr Vertrag bei Eintritt der Arbeitslosigkeit bzw. zu Be-ginn der Elternzeit seit mindestens einem Jahr prämien-pflichtig bestand,

c) Sie die Prämienzahlung zum nächsten Monatserstennach Eingang Ihrer Erklärung bei uns wieder aufneh-men,

d) die Prämienzahlungsdauer nach Wiederinkraftset-zung noch mindestens ein Jahr beträgt, und wenn

e) zwischen dem Prämienfreistellungstermin und demZeitpunkt der Wiederinkraftsetzung der Versicherungs-fall nach § 2 nicht eingetreten ist.

Bei Wiederinkraftsetzung werden Prämie und Leistungmit den zu Vertragsbeginn gültigen Kalkulationsgrundla-gen neu berechnet. Dies kann bedeuten, dass sich Ihreversicherte Leistung reduziert, wenn Sie die Prämien-zahlung in der ursprünglich vereinbarten Höhe wiederaufnehmen, oder sich Ihre Prämie erhöht, wenn Sie dieursprünglich vereinbarte Leistung wiederherstellen.

Den Eintritt der Arbeitslosigkeit bzw. der Elternzeit müs-sen Sie uns bei Prämienfreistellung nachweisen.

Erreicht Ihre jährliche garantierte Berufsunfähigkeitsren-te nach Prämienfreistellung nicht den Mindestbetragvon 600 EUR, verzichten wir bei einer Prämienfreistel-lung aufgrund von Arbeitslosigkeit bzw. Elternzeit ab-weichend von Absatz 1 für die Dauer von 24 bzw. 36Monaten auf diesen Mindestbetrag. Dies bedeutet, dassIhre Versicherung gemäß Absatz 1 erlischt, wenn SieIhren Vertrag nicht innerhalb dieses Zeitraums wieder inKraft setzen.

V. Vorzeitige Beendigung

§ 19 Wann können Sie Ihre Versicherung kündigen?

(1) Sie können unter Beachtung der in § 18 Absatz 1genannten Termine und Fristen Ihre Versicherung je-derzeit bis zum Eintritt des Versicherungsfalles nach § 2vollständig oder teilweise in Textform kündigen.

Die Kündigung Ihrer Versicherung ist mit Nachteilenverbunden.

In der Anfangszeit Ihrer Versicherung ist wegen derVerrechnung von Abschluss- und Vertriebskosten (§ 15)nur der Mindestwert nach Absatz 3 als Rückkaufswertvorhanden. Darüber hinaus handelt es sich bei der Be-rufsunfähigkeits-Versicherung um eine Risikoversiche-rung, bei der prinzipiell in jeder Versicherungsperiodedie zu entrichtenden Prämien zur Deckung der eintre-tenden Versicherungsfälle und der Kosten voll ver-

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 7 von 7 -

braucht werden. Daher steht ein Rückkaufswert in derRegel nicht zur Verfügung und die Versicherung erlischtohne Wert.

Sofern dennoch nicht verbrauchte Prämienteile zur Ver-fügung stehen, erfolgt eine Auszahlung des Rückkaufs-wertes nach Abzug des Stornoabschlags nach Maßga-be der nachfolgenden Absätze. Die wirtschaftlichenAuswirkungen der Verrechnung von Abschluss- undVertriebskosten, der Verwaltungskosten sowie des inAbsatz 4 beschriebenen Stornoabschlags können Sieder Tabelle der Rückkaufswerte in B. II. 4 "Rückkaufs-werte und prämienfreie Leistungen" der Kundeninforma-tion entnehmen.

(2) Für die Auszahlung des Rückkaufswertes gilt:

a) Bei einer vollständigen Kündigung wird die Versiche-rung beendet und wir berechnen den Rückkaufswertgemäß Absatz 3. Von diesem Rückkaufswert ziehen wirden Stornoabschlag gemäß Absatz 4 ab. Den Differenz-betrag zahlen wir Ihnen aus.

b) Bei einer Teilkündigung gilt Buchstabe a) entspre-chend für den gekündigten Teil. Die Fortsetzung desnicht gekündigten Teils des Versicherungsvertrages istnur möglich, wenn die nach Teilkündigung berechnetejährliche garantierte Berufsunfähigkeitsrente für denverbleibenden Teil mindestens 600 EUR beträgt.

(3) Der Rückkaufswert entspricht dem nach anerkann-ten Regeln der Versicherungsmathematik mit denRechnungsgrundlagen der Prämienkalkulation zumSchluss der laufenden Versicherungsperiode berechne-ten Deckungskapital Ihrer Versicherung (§ 169 Absatz 3VVG) und dem Deckungskapital des Rentenzuwachses(§ 12) zuzüglich Bewertungsreserven (§ 11). Der Rück-kaufswert beläuft sich mindestens auf den Betrag desDeckungskapitals, das sich bei gleichmäßiger Vertei-lung der angesetzten Abschluss- und Vertriebskostenauf die ersten fünf Versicherungsjahre ergibt. Ist dievereinbarte Prämienzahlungsdauer kürzer als fünf Jah-re, verteilen wir diese Kosten auf die Prämienzahlungs-dauer.

(4) Bei Kündigung ziehen wir vom nach Absatz 3 ermit-telten Rückkaufswert einen Stornoabschlag ab. DenStornoabschlag vereinbaren wir mit Ihnen aus dennachfolgend aufgeführten Gründen in der unter B. II. 4"Rückkaufswerte und prämienfreie Leistungen" derKundeninformation bezifferten Höhe.

Bei prämienfrei gestellten Versicherungen (§ 18) ver-zichten wir auf diesen Stornoabschlag.

Wir halten den Stornoabschlag für angemessen, da ei-ne Kündigung für uns und den verbleibenden Versicher-tenbestand mit Nachteilen verbunden ist. Sie sollen ver-ursachungsgerecht und nicht nur vom verbleibendenVersichertenbestand getragen werden. Diese Nachteileergeben sich aus den folgenden Gründen:

- Bei einer vorzeitigen Kündigung entstehen erhöhteVerwaltungskosten, welche wir in der Prämienkalkulati-on nicht berücksichtigt haben. Diese werden mit demStornoabschlag ausgeglichen.

- Die Kündigung führt zu einer Veränderung der Risiko-lage des verbleibenden Versichertenbestandes. DerStornoabschlag soll sicherstellen, dass der Risikoge-meinschaft durch die vorzeitige Kündigung kein Nachteilentsteht.

- Sofern Sie die Gewinnzuteilungsform A im Rahmender Überschussbeteiligung (§ 12) gewählt haben, betei-ligen wir Sie im Voraus an Gewinnen, die zum ZeitpunktIhrer Kündigung noch nicht vollständig entstanden sind.Diese gegebenenfalls noch nicht entstandenen Gewin-ne werden mit dem Stornoabschlag ausgeglichen.

- Vorzeitige Vertragsauflösungen können je nach Kapi-talmarktsituation zu einer Verringerung der Kapitalerträ-ge des verbleibenden Versichertenbestandes führen,

die in Abhängigkeit von der Laufzeit Ihres Vertragesdurch den Stornoabschlag ausgeglichen werden.

- Wir bieten Ihnen im Rahmen des vereinbarten Versi-cherungsschutzes Garantien und Optionen. Dies istmöglich, weil ein Teil des dafür erforderlichen Risikoka-pitals (Solvenzmittel) durch den vorhandenen Versi-chertenbestand zur Verfügung gestellt wird. Bei Neuab-schluss Ihres Vertrages partizipieren Sie an bereits vor-handenen Solvenzmitteln. Während der Laufzeit stelltIhr Vertrag seinerseits Solvenzmittel zur Verfügung. BeiKündigung Ihres Vertrages gehen die Solvenzmitteldem verbleibenden Bestand vorzeitig verloren und wer-den deshalb im Rahmen des Stornoabschlags in Ab-hängigkeit von der Laufzeit Ihres Vertrages ausgegli-chen.

Die Beweislast für die Angemessenheit des Stornoab-schlags tragen wir. Haben wir im Streitfall diesen Nach-weis erbracht und können Sie uns sodann nachweisen,dass die von uns zugrunde gelegten pauschalen An-nahmen in Ihrem Einzelfall entweder dem Grunde nachnicht zutreffen oder nur teilweise zutreffen bzw. der Ab-schlag in Ihrem Fall der Höhe nach niedriger zu bezif-fern ist, erheben wir keinen oder nur einen entspre-chend reduzierten Stornoabschlag.

(5) Eventuelle Prämienrückstände werden von demAuszahlungsbetrag nach Absatz 2 abgezogen.

(6) Die Rückzahlung der Prämien können Sie nicht ver-langen.

VI. Sonstiges

§ 20 Was gilt für Mitteilungen, die sich auf das Ver-sicherungsverhältnis beziehen?

(1) Mitteilungen, die das bestehende Versicherungsver-hältnis betreffen, müssen stets in Textform erfolgen, so-weit nicht durch Gesetz eine strengere Form als dieTextform vorgeschrieben ist.

Für uns bestimmte Mitteilungen werden nur und erstdann wirksam, sobald sie uns zugegangen sind.

(2) Eine Änderung Ihrer Anschrift müssen Sie uns un-verzüglich mitteilen.

Ihnen können Nachteile entstehen, wenn Sie gegebe-nenfalls von wichtigen Mitteilungen nicht rechtzeitigKenntnis erhalten, da wir eine an Sie zu richtende Wil-lenserklärung mit eingeschriebenem Brief an Ihre unszuletzt bekannte Anschrift senden können. In diesemFall gilt unsere Erklärung drei Tage nach Absendungdes eingeschriebenen Briefes als zugegangen. Dies giltauch, wenn Sie die Versicherung in Ihrem Gewerbebe-trieb genommen und Ihre gewerbliche Niederlassungverlegt haben.

(3) Bei Änderung Ihres Namens gilt Absatz 2 entspre-chend.

(4) Wenn Sie sich für längere Zeit außerhalb der Bun-desrepublik Deutschland aufhalten, müssen Sie uns ei-ne in der Bundesrepublik Deutschland ansässige Per-son benennen, die bevollmächtigt ist, unsere Mitteilun-gen für Sie entgegenzunehmen (Zustellungsbevoll-mächtigter).

(5) Die Ausübung unserer Rechte erfolgt durch eineschriftliche Erklärung, die Ihnen gegenüber abzugebenist. Sofern Sie uns keine andere Person als Bevoll-mächtigten benannt haben, gilt nach Ihrem Ableben einBezugsberechtigter als bevollmächtigt, diese Erklärungentgegenzunehmen. Ist auch ein Bezugsberechtigternicht vorhanden oder kann sein Aufenthalt nicht ermit-telt werden, können wir den Inhaber des Versicherungs-scheines zur Entgegennahme der Erklärung als bevoll-mächtigt ansehen.

§ 21 Welche weiteren Auskunftspflichten habenSie?

(1) Sofern wir aufgrund gesetzlicher Regelungen zur Er-hebung, Speicherung, Verarbeitung und Meldung vonInformationen und Daten zu Ihrem Vertrag verpflichtetsind, müssen Sie uns die hierfür notwendigen Informati-onen, Daten und Unterlagen

- bei Vertragsabschluss,

- bei Änderung nach Vertragsabschluss oder

- auf Nachfrage

unverzüglich - d. h. ohne schuldhaftes Zögern - zur Ver-fügung stellen. Sie sind auch zur Mitwirkung verpflich-tet, soweit der Status dritter Personen, die Rechte anIhrem Vertrag haben, für Datenerhebungen und Mel-dungen maßgeblich ist.

(2) Notwendige Informationen im Sinne von Absatz 1sind beispielsweise Umstände, die für die Beurteilung

- Ihrer persönlichen steuerlichen Ansässigkeit,

- der steuerlichen Ansässigkeit dritter Personen, dieRechte an Ihrem Vertrag haben und

- der steuerlichen Ansässigkeit des Leistungsempfän-gers

maßgebend sein können.

Dazu zählen insbesondere die deutsche oder ausländi-sche(n) Steueridentifikationsnummer(n), das Geburts-datum, der Geburtsort und der Wohnsitz.

Falls Sie uns die notwendigen Informationen, Daten undUnterlagen nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügungstellen, gilt Folgendes: Bei einer entsprechenden ge-setzlichen Verpflichtung melden wir Ihre Vertragsdatenan die zuständigen in- oder ausländischen Steuerbehör-den. Dies gilt auch dann, wenn ggf. keine steuerlicheAnsässigkeit im Ausland besteht.

§ 22 Wo ist der Gerichtsstand?

(1) Für Klagen aus dem Versicherungsvertrag gegenuns bestimmt sich die gerichtliche Zuständigkeit nachunserem Sitz oder der für den Versicherungsvertrag zu-ständigen Niederlassung. Sind Sie eine natürliche Per-son, ist auch das Gericht örtlich zuständig, in dessenBezirk Sie zurzeit der Klageerhebung Ihren Wohnsitzoder, in Ermangelung eines solchen, Ihren gewöhnli-chen Aufenthalt haben.

(2) Sind Sie eine natürliche Person, müssen Klagen ausdem Versicherungsvertrag gegen Sie bei dem Gerichterhoben werden, das für Ihren Wohnsitz oder, in Er-mangelung eines solchen, den Ort Ihres gewöhnlichenAufenthalts zuständig ist. Sind Sie eine juristische Per-son, bestimmt sich das zuständige Gericht nach IhremSitz oder Ihrer Niederlassung.

(3) Verlegen Sie Ihren Wohnsitz in einen Staat außer-halb der Europäischen Union, Islands, Norwegens oderder Schweiz, sind die Gerichte des Staates zuständig,in dem wir unseren Sitz haben.

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BB-INF: Besondere Bedingungenfür die Leistung bei Berufsun-fähigkeit bei Infektionsgefahr

(LV_BB_INF.1102)

Sehr geehrter Kunde,

in den Versicherungsbedingungen sprechenwir mit unserer persönlichen Anrede ("Sie")grundsätzlich den Versicherungsnehmer alsdenjenigen an, der die Versicherung bean-tragt hat und somit unser unmittelbarerVertragspartner ist.

Im Bedingungstext verwenden wir die Be-zeichnung AVB. Damit sind die AllgemeinenVersicherungsbedingungen der zugehörigenHauptversicherung gemeint. Soweit in denBesonderen Bedingungen nichts anderes be-stimmt ist, finden die AVB sinngemäß An-wendung.

Im Bedingungstext verwenden wir die Be-zeichnungen BB-BUZ und BB-iBU. Damitsind die Besonderen Bedingungen für dieBerufsunfähigkeits-Zusatzversicherung unddie besonderen Bedingungen für die integ-rierte Leistung bei Berufsunfähigkeit ge-meint.

Gliederung

§ 1 Welche Bedingungen finden Anwen-dung?§ 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne die-ser Bedingungen?§ 3 Wann endet die Leistungsverpflichtung?§ 4 Was gilt für die Nachprüfung der Be-rufsunfähigkeit?

§ 1 Welche Bedingungen finden Anwen-dung?

Soweit in diesen Besonderen Bedingungennichts anderes bestimmt ist, finden die All-gemeinen Versicherungsbedingungen fürdie Berufsunfähigkeitsversicherung (AVB),die Besonderen Bedingungen für die Berufs-unfähigkeits-Zusatzversicherung (BB-BUZ)bzw. die Besonderen Bedingungen für dieintegrierte Leistung bei Berufsunfähigkeit(BB-iBU) Anwendung.

§ 2 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinnedieser Bedingungen?

Berufsunfähigkeit liegt auch dann vor,wenn eine auf gesetzlichen Vorschriftenoder behördlicher Anordnung beruhendeVerfügung der versicherten Person verbie-tet, wegen einer von ihr ausgehenden Infek-tionsgefahr ihre hauptberufliche Tätigkeitauszuüben (vollständiges Tätigkeitsverbot)und sich dieses vollständige Tätigkeitsver-bot auf einen Zeitraum von mindestenssechs Monaten erstreckt.

Ergänzend zu den Obliegenheiten des Para-graphen "Welche Obliegenheiten bestehen,wenn eine Versicherungsleistung verlangtwird?" der AVB, BB-BUZ bzw. BB-iBU ist unszum Nachweis des Vorliegens eines vollstän-digen Tätigkeitsverbotes die Verfügung imOriginal oder amtlich beglaubigt vorzule-gen.

§ 3 Wann endet die Leistungsverpflich-tung?

Werden Leistungen aufgrund des vollständi-gen Tätigkeitsverbotes erbracht, endet dieLeistungsverpflichtung mit der Aufhebungdes vollständigen Tätigkeitsverbotes.

§ 4 Was gilt für die Nachprüfung derBerufsunfähigkeit?

Abweichend vom Paragraphen "Was gilt fürdie Nachprüfung der Berufsunfähigkeit?"der AVB, BB-BUZ bzw. BB-iBU gilt bei Be-rufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingun-gen:

Nach Anerkennung oder Feststellung unse-rer Leistungspflicht sowie während einer Ka-renzzeit sind wir berechtigt, das Fortbeste-hen der Berufsunfähigkeit im Sinne dieserBedingungen bzw. den Wegfall der Leis-tungspflicht nach dem Paragraphen "Wasist versichert?" der AVB, BB-BUZ bzw. BB-iBU nachzuprüfen; insbesondere können wirauch einen Nachweis verlangen, dass dieversicherte Person noch lebt.

Wir können auch prüfen, ob die versichertePerson nach dem Eintritt ihrer Berufsunfä-higkeit eine neue berufliche Tätigkeit aus-übt. In diesem Fall liegt eine Berufsunfähig-keit im Sinne dieser Bedingungen nichtmehr vor, wenn alle nachfolgenden Voraus-setzungen zutreffen:

a) Die versicherte Person kann auf Grund ih-rer gesundheitlichen Verhältnisse diese Tä-tigkeit ausüben.

b) Diese ausgeübte berufliche Tätigkeit ent-spricht der Lebensstellung der beruflichenTätigkeit der versicherten Person zum Zeit-punkt des Eintritts der Berufsunfähigkeit.

Liegen die vorgenannten Voraussetzungenvor, ist es unerheblich, ob die Berufsunfä-higkeit in dem Beruf, zu dem unsere Leis-tungspflicht anerkannt oder festgestelltwurde, fortdauern würde.

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BB-NVG: Besondere Bedingungen fürdie Nachversicherungsgarantie auf Er-höhung der versicherten Berufsunfä-higkeitsrente

(LV_BB_NVG_BU.1801)

Sehr geehrter Kunde,

in den Versicherungsbedingungen sprechen wir mit un-serer persönlichen Anrede ("Sie") grundsätzlich denVersicherungsnehmer als denjenigen an, der die Versi-cherung beantragt hat und somit unser unmittelbarerVertragspartner ist.

Gliederung

§ 1 Welches Recht bietet Ihnen die Nachversicherungs-garantie? Was haben Sie zu beachten?§ 2 Wann können Sie die Nachversicherungsgarantieereignisunabhängig ausüben (freie Phase)?§ 3 Wann können Sie die Nachversicherungsgarantieereignisabhängig ausüben (gebundene Phase)?§ 4 Was ist bei der Ausübung der Nachversicherungs-garantie für die Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrentezu beachten?§ 5 Wann entfällt die Nachversicherungsgarantie?

§ 1 Welches Recht bietet Ihnen die Nachversiche-rungsgarantie? Was haben Sie zu beachten?

(1) Mit der Nachversicherungsgarantie haben Sie dasRecht, die bestehende Berufsunfähigkeitsrente nachden nachfolgenden Bestimmungen ohne erneute Ge-sundheitsprüfung zu erhöhen. Dieses Recht bestehtnicht, falls der ursprüngliche Vertrag gegen eine verein-fachte Risikoprüfung in Form einer Dienstfähigkeitser-klärung zustande gekommen ist.

(2) Die in § 4 Absatz 3 genannten Höchstgrenzen fürdie Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrente gelten stetsinkl. einer eventuell vereinbarten Erhöhung der Rentedurch Überschussbeteiligung.

(3) Die Ausübung der Nachversicherungsgarantie mussin Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) erfolgen.

§ 2 Wann können Sie die Nachversicherungsgaran-tie ereignisunabhängig ausüben (freie Phase)?

Bis fünf Jahre nach dem Versicherungsbeginn kann dieNachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheits-prüfung und unabhängig von einem bestimmten Ereig-nis ausgeübt werden. Falls dieser Vertrag aus einemUmtausch- oder Umwandlungsrecht hervorgegangenist, endet die freie Phase fünf Jahre nach dem Versi-cherungsbeginn des ursprünglichen Vertrages. Die freiePhase endet ebenfalls, wenn die versicherte Persondas 37. Lebensjahr vollendet hat.

§ 3 Wann können Sie die Nachversicherungsgaran-tie ereignisabhängig ausüben (gebundene Phase)?

(1) Nach Ablauf der freien Phase können Sie die Nach-versicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprü-fung ausüben, sofern Sie den Eintritt eines der folgen-den die versicherte Person betreffenden Anlässe oderEreignisse innerhalb von sechs Monaten nach dessenEintritt nachweisen (z. B. durch eine Urkunde oder einamtliches Zeugnis):

a) Geburt eines Kindes oder Adoption eines minderjäh-rigen Kindes;

b) Heirat;

c) Ehescheidung bzw. Aufhebung einer eingetragenenLebenspartnerschaft, sofern die Ehe bzw. die eingetra-gene Lebenspartnerschaft mindestens zwölf Monatebestand;

d) Tod des Ehegatten oder des eingetragenen Le-benspartners;

e) Pflegefall des Ehegatten oder des eingetragenen Le-benspartners;

f) Erreichen der Volljährigkeit;

g) Erfolgreicher Abschluss eines staatlich anerkanntenStudiums oder einer Berufsausbildung;

h) Erstmalige Aufnahme einer beruflichen Tätigkeitnach Abschluss eines staatlich anerkannten Studiumsoder einer Berufsausbildung, die nicht nur nebenberuf-lich ausgeübt wird;

i) Erstmaliger Wechsel von einer nicht selbständigenTätigkeit in eine selbständige oder freiberufliche Tätig-keit, die nicht nur nebenberuflich ausgeübt wird;

j) Steigerung des Bruttoeinkommens aus nicht selbstän-diger beruflicher Tätigkeit des letzten Kalenderjahres(im Vergleich zum davor liegenden Kalenderjahr) ummehr als 10 % oder Steigerung der Summe der Brutto-einkommen aus selbständiger beruflicher Tätigkeit derbeiden letzten Kalenderjahre (im Vergleich zu den bei-den davor liegenden Kalenderjahren) um mehr als20 %;

k) Wegfall der Versicherungspflicht in der GesetzlichenRentenversicherung;

l) Wegfall oder Kürzung (um mindestens 25 %) einerberufsständischen oder betrieblichen Altersversorgung;

m) Erstmaliges Überschreiten der Beitragsbemessungs-grenze in der Gesetzlichen Rentenversicherung;

n) Aufnahme eines Darlehens von mindestens50.000 EUR zur Neugründung bzw. Übernahme einer(bestehenden) Praxis bzw. Kanzlei oder Einstieg alsPartner in eine bestehende Praxis bzw. Kanzlei;

o) Aufnahme eines Darlehens von mindestens50.000 EUR zur Finanzierung im gewerblichen Bereichbzw. zur Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie;

p) Übergang aus einem mindestens ein Jahr laufendenTeilzeit- oder befristeten Arbeitsverhältnis in eine unbe-fristete Vollzeitstelle;

q) Erfolgreiche Absolvierung einer Meisterprüfung;

r) Erstmaliger Wechsel in einen Beruf, der eine Mitglied-schaft in einer öffentlich rechtlichen Körperschaft erfor-dert und nicht nur nebenberuflich ausgeübt wird.

s) Ablauf der Versicherungsdauer des Tarifs KL7PL miteiner eingeschlossenen Berufsunfähigkeitsrente, derzusammen mit einem Tarif BV (selbständige Berufsun-fähigkeitsversicherung) abgeschlossen wurde. Bei die-sem Ereignis darf maximal bis zu 100 % der bei Ver-tragsbeginn innerhalb des Tarifs BV vereinbarten Höheder Berufsunfähigkeitsrente versichert werden.

Wird dieser Nachweis nicht oder nicht fristgerecht er-bracht, ist die Ausübung der Nachversicherungsgaran-tie zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen.

(2) Die Kosten für die erforderlichen Nachweise tragenSie.

§ 4 Was ist bei der Ausübung der Nachversiche-rungsgarantie für die Erhöhung der Berufsunfähig-keitsrente zu beachten?

(1) Wenn sich unsere Annahmen für die Prämienkalku-lation von Berufsunfähigkeits-Versicherungen bezüglichKapitalerträgen (Rechnungszins) und Risikoverlauf seitAbschluss des ursprünglichen Vertrages nicht veränderthaben, erfolgt die Erhöhung innerhalb des ursprüngli-chen Vertrages. Ansonsten behalten wir uns vor, dassdie Erhöhung durch den Abschluss einer selbständigenBerufsunfähigkeitsversicherung oder einer Rentenversi-cherung mit Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung(Anschlussversicherung) nach den dann gültigen Tari-

fen auf Grundlage der dann gültigen Kalkulationsgrund-lagen erfolgt.

(2) Die Prämie für die Erhöhung errechnet sich nachdem am Erhöhungstermin erreichten rechnungsmäßi-gen Alter der versicherten Person sowie der verbleiben-den Versicherungs- und Leistungsdauer. Erfolgt dieAusübung der Nachversicherungsgarantie gemäß Ab-satz 1 über den Abschluss einer Anschlussversiche-rung, sind für die Erhöhung zusätzlich der zu diesemZeitpunkt ausgeübte Beruf sowie die dann gültigen Tari-fe, Versicherungsbedingungen und Steuerregelungenmaßgeblich. Sollte der ausgeübte Beruf zum Erhö-hungstermin in den für das Neugeschäft gültigen Tari-fen nicht mehr versicherbar sein, gilt für die Anschluss-versicherung die Prämie der Risikogruppe für Berufemit dem höchsten Berufsunfähigkeitsrisiko. Etwaige inder bisherigen Versicherung vereinbarte Leistungsein-schränkungen und Risikozuschläge gelten stets auchfür die Anschlussversicherung.

Für die Anschlussversicherung können - soweit tariflichvorgesehen - folgende Tarifeigenschaften vereinbartwerden, falls sie jeweils bereits für die bestehende Ver-sicherung gegolten haben:

- Planmäßige Erhöhung von Prämie und Leistung (Dy-namik),

- Weiterführung der Dynamik der Hauptversicherung imLeistungsfall der Berufsunfähigkeits-Zusatzversiche-rung,

- Garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall,

- Leistungen wegen Krankschreibung.

(3) Unabhängig von der Art der Erhöhung gilt bei jederAusübung der Nachversicherungsgarantie außerdemFolgendes:

a) Pro Ereignis darf maximal bis zu 100 % der zu Ver-tragsbeginn vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente zu-sätzlich versichert werden.

b) Erhöhungen der Berufsunfähigkeitsrente innerhalbder freien Phase (§ 2) sind insgesamt begrenzt auf ma-ximal 100 % der zu Vertragsbeginn vereinbarten Be-rufsunfähigkeitsrente.

Ist dieser Vertrag aus dem Umtausch einer Erwerbsun-fähigkeits-Versicherung hervorgegangen, so dürfen dieinsgesamt bei uns versicherten, aus einem Umtauschhervorgegangenen Berufsunfähigkeitsrenten durch eineErhöhung innerhalb der freien Phase eine Jahresrentevon 12.000 EUR nicht übersteigen.

c) Ist die Berufsunfähigkeitsrente zum Zeitpunkt derAusübung der Nachversicherungsgarantie niedriger alsdie zu Vertragsbeginn vereinbarte, gilt zusätzlich zu a)und b): Es dürfen maximal bis zu 100 % der zum Zeit-punkt der Ausübung versicherten Berufsunfähigkeits-rente zusätzlich versichert werden.

d) Die insgesamt bei uns versicherten Berufs- und Er-werbsunfähigkeitsrenten der versicherten Person dürfeneine Jahresrente von 30.000 EUR nicht übersteigen.Sofern für den Beruf der versicherten Person niedrigereJahresrenten als maximal zulässige Berufs- und Er-werbsunfähigkeitsrenten tariflich festgelegt sind, dürfendurch die Erhöhung diese niedrigeren Werte nicht über-schritten werden. Dies kann im Einzelfall dazu führen,dass Sie die Nachversicherungsgarantie nicht ausübenkönnen, wenn diese Grenzen bereits mit der ursprüng-lich versicherten Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrenteerreicht sind.

e) Bei Ausübung der Nachversicherungsgarantie übereine Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeits-Zu-satzversicherung gilt zusätzlich:

- Sie können die jährliche Prämie der Rentenversiche-rung um bis zu 1.800 EUR erhöhen.

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- Eine versicherte Todesfallleistung erhöht sich durchdie Ausübung der Nachversicherungsgarantie auf Erhö-hung der versicherten Berufsunfähigkeitsrente grund-sätzlich nicht. Erfordert die Rentenversicherung jedocheine Mindest-Todesfallleistung, kann sich Ihre versi-cherte Todesfallleistung erhöhen. Die Erhöhung ist indiesem Fall auf die Mindest-Todesfallleistung begrenzt.

f) Voraussetzung für die Erhöhung der Berufsunfähig-keitsrente ist, dass ein Bedarf der versicherten Personbesteht.

Ein Bedarf besteht nur, sofern zum Zeitpunkt der Aus-übung der Nachversicherungsgarantie die im Falle derBerufs- oder Erwerbsunfähigkeit für die versicherte Per-son insgesamt zu erwartenden Leistungen in einem an-gemessenen Verhältnis zu dem letzten jährlichen Brut-toeinkommen aus beruflicher Tätigkeit der versichertenPerson stehen.

Für die Ermittlung des Bedarfs verwenden wir als Re-chengröße die gewichtete Gesamtleistung. Die gewich-tete Gesamtleistung ist die Summe aller zum Zeitpunktder Ausübung der Nachversicherungsgarantie für dieversicherte Person insgesamt versicherten Leistungenfür den Fall der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit bei pri-vaten Versicherern sowie der Erhöhungsrente, wobeiVersicherungen der privaten Altersversorgung dabei zu100 %, Versicherungen der Basisversorgung zu 80 %und Direktversicherungen, Pensionskassen- sowieRückdeckungsversicherungen zu 67 % berücksichtigtwerden; privat fortgeführte Direkt- oder Pensionskas-senversicherungen gelten diesbezüglich als private Al-tersversorgung.

Durch die Ausübung der Nachversicherungsgarantiedarf die so ermittelte gewichtete Gesamtleistung 60 %des letzten jährlichen Bruttoeinkommens aus beruflicherTätigkeit nicht überschreiten.

Wir haben das Recht, das Bestehen des Bedarfs vor je-der Ausübung der Nachversicherungsgarantie zu über-prüfen. Wir können von Ihnen verlangen, dass Sie unsjede Auskunft erteilen, die zur Überprüfung des Bedarfserforderlich ist, und dass Sie uns alle Angaben machen,die zur Aufklärung des Sachverhalts dienlich sind, umuns die sachgerechte Überprüfung des Bedarfs zu er-möglichen. Hierzu werden wir Ihnen mitteilen, welcheAuskünfte und Informationen wir von Ihnen für eine sol-che Überprüfung benötigen. Sie sind verpflichtet, dievon Ihnen gemachten Angaben nachzuweisen. Wirddieser Nachweis nicht oder nicht fristgerecht erbracht,ist die Ausübung der Nachversicherungsgarantie zu die-sem Zeitpunkt ausgeschlossen. Die Kosten für die er-forderlichen Nachweise tragen Sie.

Im Rahmen der Überprüfung sind Sie gesetzlich ver-pflichtet, alle Ihnen bekannten gefahrerheblichen Um-ständen, nach denen wir in Textform gefragt haben,wahrheitsgemäß und vollständig anzugeben; andern-falls riskieren Sie den Verlust Ihres erhöhten Versiche-rungsschutzes. Über diese Pflicht und die Rechtsfolgeneiner Pflichtverletzung werden wir Sie bei der Überprü-fung schriftlich informieren und belehren.

Ist eine andere Person versichert, gelten die vorstehen-den Bestimmungen für diese andere versicherte Personentsprechend.

(4) Die Erhöhung der versicherten Berufsunfähigkeits-rente bzw. der Abschluss der Anschlussversicherungerfolgt frühestens zu Beginn des nächsten Monats nachZugang Ihrer Mitteilung und spätestens zu Beginn desnächstfolgenden Versicherungsjahres. Haben Sie kei-nen Erhöhungstermin mitgeteilt, so erfolgt die Erhöhungzu Beginn des nächstfolgenden Versicherungsjahres.Der Versicherungsschutz aus der jeweiligen Erhöhungbeginnt am Erhöhungstermin. Im Falle des Abschlusseseiner Anschlussversicherung darf die am Erhöhungster-min auf volle Jahre aufgerundete verbleibende Versi-

cherungs- und Leistungsdauer der bereits bestehendenVersicherung nicht überschritten werden.

§ 5 Wann entfällt die Nachversicherungsgarantie?

Die Ausübung der Nachversicherungsgarantie ohne er-neute Gesundheitsprüfung ist nicht möglich,

- falls der Vertrag zum Zeitpunkt der Ausübung prämi-enfrei gestellt ist,

- falls die versicherte Person zum Erhöhungstermin ge-mäß § 4 Absatz 4 das 50. Lebensjahr vollendet hat oder

- falls der Versicherungsfall gemäß den AllgemeinenVersicherungsbedingungen für die Berufsunfähigkeits-Versicherung, den Besonderen Bedingungen für die Be-rufsunfähigkeits-Zusatzversicherung, den BesonderenBedingungen für die integrierte Leistung bei Berufsunfä-higkeit bzw. den Besonderen Bedingungen für die Leis-tungen wegen Krankschreibung zum Zeitpunkt der Aus-übung bereits eingetreten ist. Dies bedeutet auch, dassdie Ausübung nicht mehr möglich ist, falls Leistungennach Eintritt des Versicherungsfalls wieder eingestelltwurden. Stellt sich nach Ausübung der Nachversiche-rungsgarantie heraus, dass der Versicherungsfall zumZeitpunkt der Ausübung bereits eingetreten war, entfälltdie Erhöhung rückwirkend.

Weiterhin ist die Ausübung der Nachversicherungsga-rantie nicht möglich, sobald ein Antrag auf Leistung ge-stellt wurde.

Page 11: Vertragsvorschlag D. VersicherungsbedingungenD. Versicherungsbedingungen - Seite 1 von 7 - AVB:Allgemeine Versicherungsbedin-gungenfür die Berufsunfähigkeits-Ver-sicherung (LV_AVB_BV.1801)

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ERL-BU: Versicherungsschutz bei Be-rufsunfähigkeit -

Erläuterungen und Hinweise zum Ver-sicherungsschutz

und zu den Bedingungen

(LV_ERLBU.1801)

Sehr geehrter Kunde,

mit den nachstehenden Erläuterungen möchten wir Ih-nen ergänzend zu unseren BU-Bedingungen einige wei-tere Informationen über Ihren Versicherungsschutz ge-ben und die wichtigsten Leistungsvoraussetzungennoch transparenter darstellen. Die Erläuterungen undInformationen sind zwangsläufig auf verschiedene be-rufliche Verhältnisse und Situationen ausgerichtet, sodass einzelne Informationen entweder gar nicht odererst im Laufe der Zeit für Sie bzw. für Ihre Berufsunfä-higkeit von Bedeutung sind. Die "Berufsunfähigkeit infol-ge Pflegebedürftigkeit" wird im Rahmen dieser Erläute-rungen nicht behandelt, da sich diese ausschließlich aufdas Ausmaß einer Pflegebedürftigkeit bezieht. Die Er-läuterungen gelten sowohl für die selbständige Berufs-unfähigkeits-Versicherung, die Berufsunfähigkeits-Zu-satzversicherung als auch für die Versicherungen, beidenen das Berufsunfähigkeitsrisiko als integrierte Leis-tung mitversichert ist; sie sind Bestandteil Ihres Vertra-ges und bieten Ihnen zusätzliche Rechtssicherheit fürden Leistungsfall. In den Erläuterungen verwenden wirfür den Begriff "Berufsunfähigkeit" die Abkürzung "BU".

Gliederung

§ 1 Welche Ursachen müssen zur BU geführt haben?

§ 2 Beinhaltet eine gesundheitsbedingte Arbeitsunfähig-keit (AU) zugleich den Nachweis einer BU?

§ 3 Nach welchen Kriterien und von wem wird der Gradder BU ermittelt?

§ 4 Wie lange muss der Zustand der BU anhalten?

§ 5 Kann Demenz zu einer BU im Sinne der Bedingun-gen führen?

§ 6 Welche Anforderungen werden an den versichertenBeruf gestellt?

§ 7 Welche Kriterien sind bei der BU-Feststellung "Selb-ständiger" zusätzlich zu berücksichtigen?

§ 8 Welche Bedeutung hat die Umorganisation IhresBetriebes auf die BU-Feststellung?

§ 9 Wann spielt die Umorganisation bei der BU-Fest-stellung keine Rolle?

§ 10 Spielt die Umorganisation des Arbeitsplatzes auchbei der BU-Feststellung eines Arbeitnehmers eine Rol-le?

§ 11 Welcher Beruf ist für die Feststellung der BU maß-geblich?

§ 12 Können Sie bei BU-Eintritt auf einen anderen Berufverwiesen werden?

§ 13 Welcher Beruf ist im Falle einer Berufsunterbre-chung oder des Ausscheidens aus dem Berufslebenmaßgeblich?

§ 14 Welche Bedeutung hat ein vor BU-Eintritt vorge-nommener Berufswechsel?

§ 15 Welche medizinischen Nachweise sind für dieFeststellung Ihrer BU erforderlich?

§ 16 Wirkt sich die Nichtbeachtung ärztlicher Anordnun-gen nachteilig auf Ihren Leistungsanspruch aus?

§ 17 Was ist nach Beginn unserer Leistungspflicht zubeachten?

§ 18 Welche Auswirkungen hat die Fortsetzung Ihrer"bisherigen" Berufsausübung nach BU-Eintritt?

§ 19 Welche Auswirkungen hat eine nach BU-Eintrittaufgenommene "neue" berufliche Tätigkeit?

§ 20 Welche Auswirkungen hat die Leistungseinstellungbei Wegfall der Berufsunfähigkeit?

§ 21 In welchem Umfang kann bis zur Feststellung ei-ner BU die weitere Prämienzahlung gestundet werden?

§ 22 Welche Unterstützung erhalten Sie von uns imLeistungsfall?

§ 1 Welche Ursachen müssen zur BU geführt ha-ben?

Entscheidendes Merkmal der Berufsunfähigkeit ist dieBeeinträchtigung der Berufsausübung durch Krankheit,Körperverletzung oder eines Kräfteverfalls. Der entspre-chende Krankheitszustand und die Funktionsbeein-trächtigungen müssen medizinisch objektiviert sein undvon den behandelnden Ärzten durch ausführliche Be-handlungs- sowie Befundberichte nachgewiesen wer-den. Für unsere Leistungsentscheidung können wir wei-tere Nachweise anfordern.

§ 2 Beinhaltet eine gesundheitsbedingte Arbeitsun-fähigkeit (AU) zugleich den Nachweis einer BU?

Nein, Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit sind un-terschiedliche Arten einer gesundheitlich bedingten Be-einträchtigung und schließen sich typischerweise ge-genseitig aus. Die AU als arbeits- und krankenversiche-rungsrechtlicher Begriff geht grundsätzlich davon aus,dass ihr Zustand nur von vorübergehender Natur ist unddie Arbeitsfähigkeit in absehbarer Zeit wieder herge-stellt ist. Von einer BU hingegen ist auszugehen, wennder körperlich-geistige Zustand medizinisch objektivderart beschaffen ist, dass eine günstige Prognose fürdie Wiederherstellung der verloren gegangenen Fähig-keiten in einem den BU-Bedingungen entsprechendenZeitraum nicht gestellt werden kann. Eine ärztlich be-scheinigte AU beinhaltet demzufolge nicht automatischauch den Nachweis für eine bedingungsgemäße BU.Dies schließt aber nicht aus, dass die zur AU führendenGesundheitsstörungen und ihre Funktionseinbußen zu-gleich auch Ursache einer bedingungsgemäßen BUsein können. Sofern bei Ihnen über einen Zeitraum vonvoraussichtlich sechs Monaten ununterbrochen eine AUzu erwarten ist, sollten Sie vorsorglich Ansprüche we-gen BU anmelden und uns die hierfür erforderlichenNachweise vorlegen. Unsere Leistungspflicht bei einerSechsmonatsprognose bleibt hiervon unberührt.

Haben Sie Leistungen wegen Krankschreibung mitver-sichert, können Sie bei einer ärztlich bescheinigten AUunter bestimmten Voraussetzungen auch bei (noch)nicht nachgewiesener BU Leistungen erhalten. Detail-lierte Informationen entnehmen Sie bitte den Besonde-ren Bedingungen für die Leistungen wegen Krank-schreibung.

§ 3 Nach welchen Kriterien und von wem wird derGrad der BU ermittelt?

Der Grad Ihrer BU muss mindestens 50 % betragen.Die Feststellung des BU-Grades erfordert zwingend ei-ne möglichst genaue Klärung der Frage, wie sich dieärztlich nachgewiesene gesundheitliche Beeinträchti-gung auf Ihre Fähigkeit zur Ausübung Ihres konkretenBerufes auswirkt. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, inwelchem Umfang diese Auswirkungen die Ihren Berufprägenden Haupttätigkeiten und Hauptaufgaben treffenund welche Nebentätigkeiten Ihres Berufes hiervonebenfalls betroffen sind. Erst wenn Ihr konkretes berufli-ches Belastungsprofil mit all seinen Einzeltätigkeiten

und Einzelanforderungen im Detail bekannt ist, könnendie gesundheitsbedingten Beeinträchtigungen jeder ein-zelnen beruflichen Tätigkeit, Aufgabe und Anforderungzugeordnet werden. Die nach dieser Methode festge-stellte Beeinträchtigung führt zwangsläufig und zuver-lässig zu einem Gesamtbild der beruflichen Einschrän-kungen und damit zu dem für Sie geltenden Grad derBU. Der BU-Grad wird durch unsere Gesellschaft unterBerücksichtigung der uns bekannten gesundheitlichenBeeinträchtigungen und der uns im Einzelnen nachge-wiesenen beruflichen Anforderungsprofile festgelegt,wobei wir uns in Einzelfällen berufskundlicher und wei-terer medizinischer Beratungen bedienen.

§ 4 Wie lange muss der Zustand der BU anhalten?

Die BU muss nach Art der Gesundheitsstörungen undnach dem Ausmaß ihrer Funktionseinbußen voraus-sichtlich mindestens sechs Monate ununterbrochen zuerwarten sein. Hierfür sind von den behandelnden Ärz-ten ausführliche Behandlungs- sowie Befundberichtebeizubringen. Sollten die behandelnden Ärzte diesePrognose nicht stellen wollen oder können, reicht es fürdie Feststellung bedingungsgemäßer BU auch aus,wenn die BU tatsächlich mindestens sechs Monate un-unterbrochen bestanden hat und der Nachweis hierübergeführt wird. Für unsere Leistungsentscheidung könnenwir weitere Nachweise anfordern. Sofern wir Ihre BUauf Grund einer sechsmonatigen Prognosestellung an-erkannt und entsprechende Leistungen gewährt haben,brauchen Sie uns die erbrachten Leistungen nicht zu er-statten, wenn sich durch unsere Nachprüfung der BUherausstellt, dass die BU tatsächlich nicht mindestensununterbrochen sechs Monate vorgelegen hat und wirdie Gewährung weiterer Leistungen einstellen.

Bei Ablauf einer etwaigen vereinbarten Karenzzeit prü-fen wir erneut, ob die Voraussetzungen für eine BU wei-terhin vorliegen. Tritt nach einer beendeten Berufsunfä-higkeit erneut Berufsunfähigkeit im Sinne der BU-Bedin-gungen ein, gelten die im Paragraphen "Was ist versi-chert?" im Abschnitt "Leistungsbeschreibung" der BU-Bedingungen genannten Voraussetzungen auch für dieerneute Berufsunfähigkeit. Beruht die erneute Berufsun-fähigkeit auf derselben medizinischen Ursache wie diebeendete Berufsunfähigkeit, werden bereits zurückge-legte Karenzzeiten angerechnet.

§ 5 Kann Demenz zu einer BU im Sinne der Bedin-gungen führen?

Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, diemit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken,Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhal-ten einhergehen und die dazu führen, dass alltäglicheAktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt wer-den können. Demenz ist eine Krankheit im Sinne desParagraphen "Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieserBedingungen?" der BU-Bedingungen und kann somit zueinen Leistungsanspruch führen, wenn Art, Schwereund Ausmaß dieser Krankheit nach allgemein aner-kannten medizinischen Erkenntnissen erwarten lassen,dass die versicherte Person ununterbrochen wenigs-tens sechs Monate mindestens zu 50 % außer Standesein wird, ihrem zuletzt bei Eintritt des Versicherungsfal-les ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitlicheBeeinträchtigung ausgestaltet war, nachzugehen.

§ 6 Welche Anforderungen werden an den versi-cherten Beruf gestellt?

Bei dem versicherten Beruf muss es sich um eine imRahmen der geltenden Rechtsordnung ausgeübte Er-werbstätigkeit handeln, die auf die für sie geltende Aus-übungsdauer angelegt und die auf den Erwerb der Le-benshaltungskosten ausgerichtet ist. Die Art dieser Er-werbstätigkeit sowie die hieraus bezogene Vergütungbestimmen und prägen in aller Regel die wirtschaftlich-

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soziale Lebensstellung und bilden auch deren Status inder Gesellschaft.

Die folgenden beruflichen Ausprägungen werden wie je-weils beschrieben berücksichtigt.

§ 7 Welche Kriterien sind bei der BU-Feststellung"Selbständiger" zusätzlich zu berücksichtigen?

Zu den "Selbständigen" zählen mitarbeitende Unterneh-mer, Betriebs- und Geschäftsinhaber, beherrschendeGesellschafter-Geschäftsführer (GGF) sowie freiberuf-lich Tätige, die hinsichtlich ihrer Berufsausübung keinerFremdbestimmung unterworfen sind. Die BU des "Selb-ständigen" beurteilt sich gemäß der Rechtssprechungnach der konkreten Gestaltung seines Betriebes, seinenbisher im Betrieb wahrgenommenen Tätigkeits- undAufgabenfeldern und der im Betrieb etwa bestehendenMöglichkeiten einer Umorganisation der Arbeit oder ei-ner Aufgabenumverteilung. Die hieraus für die Feststel-lung der BU abgeleiteten zusätzlichen Prüfkriterien er-klären sich durch die herausragende berufliche Stellungdes "Selbständigen" in seinem Betrieb und seinen be-sonderen Rechten, die Bestandteile seines Berufes sindund die seinen Beruf prägen.

§ 8 Welche Bedeutung hat die Umorganisation IhresBetriebes auf die BU-Feststellung?

Wenn Sie im Rahmen Ihres unternehmerischen Frei-raums und Ihres Direktionsrechts durch eine möglicheund zumutbare betriebliche Umorganisation

- für sich neue oder andere Tätigkeitsfelder in IhremBetrieb schaffen können,

- die gegenüber Ihren bisherigen Tätigkeiten gleichwer-tig und Ihrer beruflichen Stellung im Betrieb angemes-sen sind,

- zu deren Ausübung Sie auch die notwendigen Fähig-keiten und Kenntnisse besitzen und

- die Sie mit Ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigungauch ausüben können,

liegen die Voraussetzungen für eine BU im Sinne derBU-Bedingungen nicht vor. Ihre durch vorgenannteMaßnahmen in Ihrem Betrieb geschaffenen neuen Tä-tigkeitsfelder resultieren allein aus dem zum BestandteilIhres Berufes gehörenden "Direktionsrecht" und sindsomit nicht Folge einer Verweisung durch unsere Ge-sellschaft (siehe hierzu auch § 12).

Die Zumutbarkeit einer Umorganisation ist nicht von ei-ner völligen Kostenneutralität abhängig. Gewisse kos-tenbedingte Einkommensminderungen sind von Ihnendann hinzunehmen, wenn dadurch Ihr erzieltes Einkom-men aus Erwerbstätigkeit nach Umorganisation nichtspürbar unter das Niveau des zuletzt erzielten Einkom-mens aus Erwerbstätigkeit bei Eintritt der Berufsunfä-higkeit absinkt. Eine Entscheidung über die Zumutbar-keit von einkommensmindernden Kosten einer Umorga-nisation kann gerechterweise nur im konkreten Einzel-fall unter Berücksichtigung der bei BU-Eintritt vorliegen-den betrieblichen Verhältnisse und wirtschaftlichenRahmenbedingungen getroffen werden. Zumutbar sindlaufende Einkommensminderungen von weniger als20 % - bezogen auf das Einkommen aus Erwerbstätig-keit (vor Abzug von Steuern). Zudem sind einmaligeeinkommensmindernde Kosten zumutbar, sofern sie25 % aller versicherten BU-Leistungen (versicherte jähr-liche BU-Renten und Bruttoprämien) einschließlich derversicherten BU-Leistungen bei anderen Versicherernnicht übersteigen. Sollten sich jedoch auf Grund derRechtsprechung der Oberlandesgerichte oder des Bun-desgerichtshofes geringere Zumutbarkeitsbegrenzun-gen ergeben, wären diese zu berücksichtigen.

§ 9 Wann spielt die Umorganisation bei der BU-Feststellung keine Rolle?

Wenn Sie nachweisen, dass die Umorganisation aus ei-nem der nachstehend genannten Gründe nicht durch-führbar ist, spielt die Frage einer Umorganisation für dieFeststellung Ihrer BU keine Rolle. Mögliche Gründesind:

- die Betriebsstruktur oder die Betriebsgröße lassenkeine Umorganisation zu,

- die Anzahl der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterstrukturerlauben keine Umorganisation,

- die Umorganisation wäre betriebswirtschaftlich unsin-nig oder ist rechtlich unzulässig,

- die Umorganisation erfordert einen erheblichen Kapi-taleinsatz,

- die Umorganisation wäre mit unzumutbar hohen Kos-ten verbunden, die Ihnen eine spürbare und nachhaltigeEinkommensminderung bescheren würden,

- durch eine Umorganisation würden Ihnen nur Tätig-keitsfelder verbleiben bzw. geschaffen, für deren Aus-übung Ihnen die erforderlichen Fähigkeiten und Kennt-nisse oder die gesundheitlichen Voraussetzungen feh-len,

- durch eine Umorganisation würden Ihnen keine IhrerPosition angemessenen Tätigkeitsfelder, sondern nurnoch Verlegenheitsarbeiten verbleiben.

Weitere Informationen können Sie § 8 entnehmen.

Auf Wunsch unterstützen wir Sie bei der Beschaffungund der inhaltlichen Ausgestaltung der von Ihnen hierzubeizubringenden Nachweise.

§ 10 Spielt die Umorganisation des Arbeitsplatzesauch bei der BU-Feststellung eines Arbeitnehmerseine Rolle?

Nein, wenn Sie als Arbeitnehmer tätig sind, unterliegenSie grundsätzlich der Fremdbestimmung durch IhrenArbeitgeber. Zu den Bestandteilen Ihrer Berufsaus-übung als Arbeitnehmer zählen weder ein unternehme-risches Gestaltungsrecht noch das Direktionsrecht, sodass Sie auch nicht das Recht zur Umorganisation Ih-res Arbeitsplatzes besitzen. An diesem rechtlichen Sta-tus würde auch eine etwaige Zustimmung Ihres Arbeit-gebers zur Umorganisation des Arbeitsplatzes nichtsändern. Wir gehen demzufolge bei der BU-Feststellungweder der Frage einer möglichen Umorganisation IhresArbeitsplatzes nach noch verlangen wir von IhnenNachweise darüber, dass eine Umorganisation nichtmöglich ist oder Ihr Arbeitgeber einer möglichen Umor-ganisation Ihres Arbeitsplatzes die Zustimmung versagt.

§ 11 Welcher Beruf ist für die Feststellung der BUmaßgeblich?

Wir legen der BU-Feststellung den von Ihnen zuletzt beiEintritt der BU ausgeübten Beruf zu Grunde, und zwarin seiner konkreten Ausgestaltung ohne gesundheitlicheBeeinträchtigungen. Hierdurch wird sichergestellt, dasssich die Bewertung der Auswirkungen Ihrer gesund-heitsbedingten Funktionsbeeinträchtigungen nicht nurauf die Tätigkeitsverhältnisse bei BU-Eintritt beschränkt,sondern sich auch auf etwa zuvor aus gesundheitlichenGründen aufgegebene oder eingeschränkte Aufgabenund Tätigkeiten erstreckt.

§ 12 Können Sie bei BU-Eintritt auf einen anderenBeruf verwiesen werden?

Nein, bei der Erstprüfung Ihrer BU spielt es keine Rolle,ob Sie auf Grund vorhandener Fähigkeiten und Kennt-nisse oder auf Grund Ihrer Ausbildung und Erfahrungeinen anderen Beruf ausüben könnten (abstrakte Ver-weisung) oder einen derartigen anderen Beruf bereits

ausüben (konkrete Verweisung). Es bestehen also kei-ne Verweisungsrechte, die eine Anerkennung Ihrer BUverhindern können. Der vorgenannte Verweisungsver-zicht gilt natürlich auch für "Selbständige", wobei eineetwaige weitere Ausübung ihres Berufes im eigenenBetrieb mit einem anderen Tätigkeits- oder Aufgaben-feld nicht Gegenstand einer Verweisung ist (siehe hier-zu auch die Ausführungen in § 7 bis § 9 sowie in Para-graph "Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedin-gungen?" der Allgemeinen Versicherungsbedingungenfür die Berufsunfähigkeits-Versicherung, der Besonde-ren Bedingungen für die Berufsunfähigkeits-Zusatzver-sicherung bzw. der Besonderen Bedingungen für die in-tegrierte Leistung bei Berufsunfähigkeit).

§ 13 Welcher Beruf ist im Falle einer Berufsunter-brechung oder des Ausscheidens aus dem Berufs-leben maßgeblich?

Sollte während einer Unterbrechung der Berufsaus-übung (z. B. wegen Mutterschutz, Elternzeit oder Ar-beitslosigkeit) oder nach dem Ausscheiden aus demBerufsleben der BU-Fall eintreten, ist für die Feststel-lung Ihrer BU der von Ihnen zuletzt ausgeübte Beruf mitden konkreten Anforderungs- und Tätigkeitsprofilen un-mittelbar vor der Unterbrechung maßgeblich. Natürlichfinden auch hier - wie zu § 11 - etwa vor der Unterbre-chung oder dem Ausscheiden aus gesundheitlichenGründen aufgegebene oder geänderte Tätigkeiten undAufgaben Berücksichtigung.

§ 14 Welche Bedeutung hat ein vor BU-Eintritt vor-genommener Berufswechsel?

Sie sind nicht verpflichtet, uns einen Berufswechsel an-zuzeigen. Wenn Sie Ihren Beruf oder Ihre beruflichenAufgaben- und Tätigkeitsfelder gewechselt oder we-sentlich geändert haben und diese berufliche Neuorien-tierung auf die für die Ausübung des neuen Berufs gel-tende Dauer angelegt sowie auf den Erwerb der Le-benshaltungskosten ausgerichtet ist, gilt Ihr neuer Berufbzw. die neue berufliche Tätigkeit als "maßgeblicherBeruf" im Sinne von § 11 für die Feststellung Ihrer BU,und zwar selbst dann, wenn Sie den neuen Beruf beiBU-Eintritt erst kurze Zeit ausgeübt haben.

§ 15 Welche medizinischen Nachweise sind für dieFeststellung Ihrer BU erforderlich?

Grundsätzlich genügen uns zur medizinischen Prüfungund Bewertung Ihrer BU die von Ihnen vorgelegten aus-führlichen Behandlungs- und Befundberichte Ihrer be-handelnden Ärzte. Insofern besteht für Sie freie Arzt-wahl. Bei der medizinischen Auswertung der ärztlichenUnterlagen beraten wir uns mit unseren Gesellschafts-ärzten. Lassen sich nach den vorliegenden Arztberich-ten und nach dem Ergebnis unserer Prüfung das ge-naue Ausmaß Ihrer gesundheitlichen Funktionseinbu-ßen und damit Ihre beruflichen Leistungseinschränkun-gen nicht exakt bewerten oder sind die von den Ärztenerhobenen Diagnosen nicht hinreichend medizinischobjektiviert, werden wir die bestehenden Defizite

- durch weitere gezielte Rückfragen bei Ihren Ärzten,

- durch etwaige Ergänzungsuntersuchungen, mit denenwir nach Abstimmung mit Ihnen grundsätzlich nur IhreÄrzte auf unsere Kosten beauftragen würden, oder

- in Einzelfällen durch eine Begutachtung auf unsereKosten durch Fachärzte

klären bzw. beseitigen. Über den Grund dieser Nachfra-gen werden wir Sie zeitnah informieren.

§ 16 Wirkt sich die Nichtbeachtung ärztlicher Anord-nungen nachteilig auf Ihren Leistungsanspruchaus?

Die Befolgung von ärztlichen Anordnungen ist nicht Vor-aussetzung für die Anerkennung der Leistungen aus

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 3 von 3 -

der Berufsunfähigkeitsversicherung. Ausgenommenhiervon sind der ärztlich empfohlene Einsatz von Hilfs-mitteln des täglichen Lebens (z. B. Verwendung vonProthesen, Seh- und Hörhilfen) sowie ärztlich empfohle-ne Heilbehandlungen, die gefahrlos und nicht mit be-sonderen Schmerzen verbunden sind und sichere Aus-sicht auf Besserung des Gesundheitszustands bieten.Lässt der Versicherte darüber hinausgehende ärztlichangeordnete, insbesondere operative Behandlungs-maßnahmen zur Heilung oder Minderung der Berufsun-fähigkeit nicht durchführen, steht dies einer Anerken-nung der Leistungen aus dieser Versicherung nicht ent-gegen.

§ 17 Was ist nach Beginn unserer Leistungspflichtzu beachten?

Sie sind nicht verpflichtet, uns von sich aus die Aufnah-me einer Berufstätigkeit nach Eintritt einer BU, sei es inIhrem bisherigen oder in einem anderen (neuen) Beruf,anzuzeigen. Erst wenn wir Sie im Rahmen der bedin-gungsgemäß vorgesehenen Nachprüfung Ihrer BU da-nach fragen, ob Sie nach Eintritt Ihrer BU eine berufli-che Tätigkeit ausüben, in welchem Beruf dies geschiehtund wie die Tätigkeit ausgestaltet ist, sind Sie zur Aus-kunft verpflichtet. Der Zeitpunkt der Nachprüfung wirdindividuell nach Sachverhalt (z. B. Beruf, Alter der versi-cherten Person, Krankheitsbild) festgelegt. Zu gegebe-ner Zeit werden wir auf Sie zukommen. Die Einstellungder Leistung aufgrund einer Nachprüfung erfolgt frühes-tens nach 6 Monaten gerechnet ab dem Beginn unsererLeistungspflicht. Einzelheiten zur Nachprüfung, die sichnatürlich auch auf die medizinische Seite der BU er-streckt, ergeben sich aus dem Paragraphen "Was giltfür die Nachprüfung der Berufsunfähigkeit?" im Ab-schnitt "Leistungsauszahlung" der BU-Bedingungen.

§ 18 Welche Auswirkungen hat die Fortsetzung Ih-rer "bisherigen" Berufsausübung nach BU-Eintritt?

Eine völlige Aufgabe Ihrer Berufstätigkeit ist nicht Vor-aussetzung für den Eintritt bedingungsgemäßer BU. Sieverlieren Ihren Anspruch auf die anerkannten Leistun-gen grundsätzlich auch dann nicht, wenn Sie unter Ein-satz übermäßiger Anstrengungen oder unter Aufzeh-rung Ihrer verbliebenen gesundheitlichen Substanz IhreBerufstätigkeit mit dem bisherigen vollständigen berufli-chen Belastungsprofil oder nur mit den durch Ihre ge-sundheitliche Beeinträchtigung nicht betroffenen Tätig-keitsfeldern fortsetzen, vorausgesetzt natürlich, der ver-traglich vereinbarte BU-Mindestgrad wird nach ärztli-chen Feststellungen erreicht.

Aber Achtung! Die bloße Tatsache, dass Sie nach wievor und über einen längeren Zeitraum Ihren bisherigenBeruf in vollem Umfange uneingeschränkt trotz ärztlichbestätigter gesundheitlicher Funktionseinbußen aus-üben, kann als Wiederherstellung Ihrer Berufsfähigkeitangesehen werden. Insofern kann also die Tatsacheder vollen Berufsausübung als Nachweis wieder erlang-ter Berufsfähigkeit höher bewertet werden, als eine ent-gegenstehende ärztliche Aussage über Ihre Berufsunfä-higkeit. Würden wir im Rahmen der Nachprüfung IhrerBU auf einen solchen Sachverhalt treffen, wäre eineeingehende medizinische Überprüfung Ihrer BU ange-zeigt.

§ 19 Welche Auswirkungen hat eine nach BU-Eintrittaufgenommene "neue" berufliche Tätigkeit?

Wenn Sie sich nach Eintritt des Versicherungsfalles auseigener Entscheidung und ohne Einflussmöglichkeitdurch uns beruflich neu orientiert haben, können wirauch bei Fortdauer der BU in Ihrem früheren Beruf dieBU-Leistungen mit künftiger Wirkung beenden, diesaber nur, wenn alle nachfolgend genannten Kriterien er-füllt werden, und zwar:

- Sie müssen nach Eintritt der BU

- neue berufliche Fähigkeiten und Kenntnisse erworbenhaben (z. B. durch ein Studium, eine neue Berufsausbil-dung, durch "learning by doing" auf Grund praktischerBerufsausübung oder durch andere Maßnahmen),

- Sie müssen auf der Basis dieser neu erworbenen Fä-higkeiten und Kenntnisse tatsächlich eine neue berufli-che Tätigkeit ausüben,

- die neuen beruflichen Aufgaben- und Tätigkeitsfeldermüssen Sie auf Grund Ihrer gesundheitlichen Verhält-nisse auch ausüben können,

- die Lebensstellung auf Grund der neuen beruflichenTätigkeit muss der Lebensstellung Ihres früheren Beru-fes entsprechen (zur vergleichenden Betrachtung zwei-er Lebensstellungen siehe die Ausführungen in § 6 undin Paragraph "Was gilt für die Nachprüfung der Berufs-unfähigkeit?" der Allgemeinen Versicherungsbedingun-gen für die Berufsunfähigkeits-Versicherung, der Be-sonderen Bedingungen für die Berufsunfähigkeits-Zu-satzversicherung bzw. der Besonderen Bedingungenfür die integrierte Leistung bei Berufsunfähigkeit).

§ 20 Welche Auswirkungen hat die Leistungsein-stellung bei Wegfall der Berufsunfähigkeit?

Liegt eine Berufsunfähigkeit im Sinne der BU-Bedingun-gen nicht mehr vor, so werden wir unsere Leistungeneinstellen. Die Einstellung teilen wir dem Anspruchsbe-rechtigten mit; sie wird nicht vor Ablauf des dritten Mo-nats nach Zugang unserer Erklärung wirksam, frühes-tens jedoch ab dem darauf folgenden Rentenzahlungs-termin. Zu diesem Zeitpunkt muss auch die Prämien-zahlung wieder aufgenommen werden. Ist nach Ablaufdes dritten Monats nach Zugang unserer Erklärung kei-ne Berufsunfähigkeitsrente mitversichert, ist die Prämi-enzahlung zu Beginn des darauf folgenden Prämien-zahlungsabschnittes wieder aufzunehmen.

§ 21 In welchem Umfang kann bis zur Feststellungeiner BU die weitere Prämienzahlung gestundetwerden?

Da die Feststellung der BU erfahrungsgemäß eine vor-her nicht bestimmbare Zeit in Anspruch nehmen kann,stunden wir Ihnen auf Antrag die an sich weiterhin zuentrichtenden Prämien für die Dauer unserer Leistungs-prüfung, ohne hierfür Stundungszinsen zu beanspru-chen (die Stundung ist für die Dauer einer etwa verein-barten Karenzzeit nicht möglich). Die zinslose Prämien-stundung endet also mit Bekanntgabe unserer Ent-scheidung über Ihren Leistungsanspruch.

Sollte Ihr Leistungsanspruch nicht anerkannt werden,müssten die Prämienzahlung wieder aufgenommen undetwa gestundete Prämien beglichen werden.

Weitere Informationen finden Sie im Paragraphen "Wasist versichert?" der Allgemeinen Versicherungsbedin-gungen für die Berufsunfähigkeits-Versicherung, derBesonderen Bedingungen für die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung bzw. der Besonderen Bedingungenfür die integrierte Leistung bei Berufsunfähigkeit.

§ 22 Welche Unterstützung erhalten Sie von uns imLeistungsfall?

Wir sind im Rahmen der Anmeldung eines Leistungsan-spruchs gerne bereit Sie zu unterstützen, insbesonderebei Fragen

- zum Verfahren der Leistungsprüfung,

- zum genauen Versicherungsumfang,

- zur Beschreibung der bisherigen Berufstätigkeit und

- zum Nachweis der gesundheitlichen Beeinträchti-gung.

Diese Unterstützung können Sie auch gerne telefonischin Anspruch nehmen.

Im Einzelfall sind wir nach Abstimmung mit Ihnen gernebereit die für die Prüfung notwendigen Informationen imRahmen eines persönlichen Gespräches bei Ihnen(Vor-Ort-Kundenservice) aufzunehmen.

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 1 von 2 -

BB-DYN: Besondere Bedingun-gen für die planmäßige Erhö-hung der Prämie und Leistungenohne Gesundheitsprüfung

(LV_BB_DYN_RIS.1601)

Sehr geehrter Kunde,

in den Versicherungsbedingungen sprechenwir mit unserer persönlichen Anrede ("Sie")grundsätzlich den Versicherungsnehmer alsdenjenigen an, der die Versicherung bean-tragt hat und somit unser unmittelbarerVertragspartner ist.

Im Bedingungstext verwenden wir die Be-zeichnung AVB. Damit sind die AllgemeinenVersicherungsbedingungen der zugehörigenHauptversicherung gemeint.

Diese Besonderen Bedingungen ändernbzw. ergänzen die AVB.

Gliederung

I. Allgemeine Regelungen für die Erhöhungvon Prämie und Leistungen

§ 1 Nach welchem Maßstab erfolgt dieplanmäßige Erhöhung der Prämie?§ 2 Zu welchem Zeitpunkt erhöhen sich Prä-mie und Versicherungsleistungen?§ 3 Wonach errechnen sich die erhöhtenVersicherungsleistungen?§ 4 Welche sonstigen Bestimmungen geltenfür die Erhöhung der Versicherungsleistun-gen?§ 5 Wann werden Erhöhungen ausgesetzt?

II. Besondere Regelungen bei Einschlussvon Versicherungsleistungen für den Fallvon Berufsunfähigkeit

§ 6 In welchen Fällen ist die Erhöhung ab-hängig vom Bestehen eines Bedarfs?§ 7 Was geschieht bei Eintritt von Berufsun-fähigkeit?

I. Allgemeine Regelungen fürdie Erhöhung von Prämie undLeistungen

§ 1 Nach welchem Maßstab erfolgt dieplanmäßige Erhöhung der Prämie?

(1) Die Erhöhung der Prämie hängt vondem gewählten Anpassungsmodus ab. Inder Kundeninformation nennen wir Ihnenden vereinbarten Anpassungsmodus sowieden vereinbarten Prozentsatz der Erhöhung.

(2) Die Erhöhungsprämie wird jeweils ermit-telt aus der zuletzt für diese Versicherunggezahlten laufenden Prämie.

Sofern mit Ihnen vereinbart wurde, dass ei-ne oder mehrere bereits bestehende Versi-cherungen in das Anpassungsrecht einbezo-gen werden, werden auch die jeweils ent-richteten laufenden Prämien dieser Versi-cherungen bei der Ermittlung berücksich-tigt. Ob eine solche Vereinbarung getroffenwurde, werden wir in Ihrem Versicherungs-schein angeben.

(3) Die Prämienerhöhung bewirkt eine Erhö-hung der Versicherungsleistung ohne Ge-sundheitsprüfung.

Da sich die vereinbarten Anpassungen nichtauf die Höhe der Versicherungsleistung,sondern auf die Prämienhöhe beziehen,kann sich die Versicherungsleistung um ei-nen geringeren Prozentsatz als die Prämieerhöhen.

§ 2 Zu welchem Zeitpunkt erhöhen sichPrämie und Versicherungsleistungen?

(1) Die Erhöhungen der Prämie und der Ver-sicherungsleistungen erfolgen, sofern nocheine Pflicht zur Prämienzahlung besteht, je-weils zum Beginn eines neuen Versiche-rungsjahres. Erstmaligen und letztmaligenErhöhungstermin nennen wir Ihnen in derKundeninformation.

Soweit nichts anderes vereinbart ist, gilt alsVertragsablauf für alle planmäßigen Erhö-hungen der Versicherungsleistungen der inder Kundeninformation genannte Vertrags-ablauf der Anfangsversicherung.

(2) Sie erhalten rechtzeitig vor dem Erhö-hungstermin eine Mitteilung über die Erhö-hung.

Der Versicherungsschutz aus der jeweiligenErhöhung beginnt am Erhöhungstermin.

§ 3 Wonach errechnen sich die erhöhtenVersicherungsleistungen?

(1) Die Erhöhung der Versicherungsleistun-gen errechnet sich nach dem am Erhöhungs-termin erreichten rechnungsmäßigen Alterder versicherten Person, der restlichen Prä-mienzahlungsdauer, einem eventuell verein-barten Prämienzuschlag und den jeweils fürIhren Vertrag zum Erhöhungszeitpunkt gel-tenden Kalkulationsgrundlagen für Erhö-hungsleistungen. Hierdurch können sich dieBezeichnung des Tarifs, der Gewinnzutei-lungsform sowie die entsprechenden Ein-gruppierungsmerkmale (z. B. die Tarifgene-ration) gegenüber der Anfangsversicherungändern.

Zu den Kalkulationsgrundlagen gehören un-sere Annahmen über Kapitalerträge (Rech-nungszins), Risikoverlauf (Sterblichkeit) undKosten.

Die Versicherungsleistungen erhöhen sichnicht im gleichen Verhältnis wie die Prämie(§ 1 Absatz 3).

(2) Wenn bei Ihrer Versicherung auch dieLeistung auf Grund eines Zusatztarifs mit-versichert ist oder später mitversichert wird,erhöhen sich - soweit nichts anderes verein-bart ist - die Versicherungsleistungen derZusatzversicherungen im selben Verhältniswie die der Hauptversicherung.

§ 4 Welche sonstigen Bestimmungengelten für die Erhöhung der Versiche-rungsleistungen?

(1) Soweit nichts anderes vereinbart ist, gel-ten alle im Rahmen des Versicherungsver-trages getroffenen Vereinbarungen, insbe-sondere die Versicherungsbedingungen so-wie die Bezugsrechtsverfügung, auch für dieErhöhung der Versicherungsleistungen.

Dies gilt entsprechend auch für die Vertei-lung der bei der Prämienkalkulation in An-satz gebrachten Abschluss- und Vertriebs-kosten (Paragraph "Welche Kosten sind beider Kalkulation Ihrer Versicherung berück-

sichtigt?" im Abschnitt "Prämienzahlung"der AVB).

(2) Die Erhöhung der Versicherungsleistun-gen aus dem Versicherungsvertrag setzt dieFristen für die Verletzung der vorvertragli-chen Anzeigepflicht im Antrag bzw. in derunverbindlichen Anfrage für einen Vertrags-vorschlag und der Selbsttötung (Paragraph"In welchen Fällen ist der Versicherungs-schutz ausgeschlossen?" im Abschnitt"Leistungsbeschreibung" der AVB) nicht er-neut in Lauf.

§ 5 Wann werden Erhöhungen ausge-setzt?

(1) Die Erhöhung entfällt rückwirkend,wenn Sie ihr bis zum Ende des ersten Mo-nats nach dem Erhöhungstermin widerspre-chen oder die erste erhöhte Prämie nicht in-nerhalb von zwei Monaten nach dem Erhö-hungstermin zahlen.

(2) Unterbliebene Erhöhungen können Siemit unserer Zustimmung nachholen.

(3) Sollten Sie von der Erhöhungsmöglich-keit zu fünf aufeinander folgenden Erhö-hungsterminen keinen Gebrauch machen, soerlischt Ihr Recht auf weitere Erhöhungen;es kann jedoch mit unserer Zustimmungneu begründet werden.

(4) Für die Erhöhungen der Versicherungs-leistungen für den Fall von Berufsunfähig-keit gelten weitere Regelungen, die im Ab-schnitt II. beschrieben werden. Dieses giltjedoch nicht mehr, wenn im Zeitpunkt derErhöhung keine Leistung für den Fall vonBerufsunfähigkeit mitversichert ist.

II. Besondere Regelungen beiEinschluss von Versicherungs-leistungen für den Fall von Be-rufsunfähigkeit

§ 6 In welchen Fällen ist die Erhöhungabhängig vom Bestehen eines Bedarfs?

(1) Voraussetzung für die Erhöhung der Be-rufsunfähigkeitsrente ist, dass ein Bedarfder versicherten Person besteht.

Ein Bedarf besteht nur, sofern zum Zeit-punkt der Erhöhung die im Falle der Berufs-oder Erwerbsunfähigkeit für die versichertePerson insgesamt zu erwartenden Leistun-gen in einem angemessenen Verhältnis zudem letzten jährlichen Bruttoeinkommenaus beruflicher Tätigkeit der versichertenPerson vor der Erhöhung stehen.

(2) Für die Ermittlung des Bedarfs nach Ab-satz 1 verwenden wir als Rechengröße diegewichtete Gesamtleistung. Die gewichteteGesamtleistung ist die Summe aller zumZeitpunkt der Erhöhung für die versichertePerson insgesamt versicherten Leistungenfür den Fall der Berufs- oder Erwerbsunfä-higkeit bei privaten Versicherern sowie derErhöhungsrente, wobei Versicherungen derprivaten Altersversorgung dabei zu 100 %,Versicherungen der Basisversorgung zu80 % und Direktversicherungen, Pensions-kassen- sowie Rückdeckungsversicherungenzu 67 % berücksichtigt werden; privat fort-geführte Direkt- oder Pensionskassenversi-cherungen gelten diesbezüglich als private

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VertragsvorschlagD. Versicherungsbedingungen- Seite 2 von 2 -

Altersversorgung. Die so ermittelte gewich-tete Gesamtleistung darf den in Absatz 3beschriebenen Höchstsatz nicht überschrei-ten. Wird der Höchstsatz überschritten, ent-fällt das Erhöhungsrecht; das heißt, dassdie Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrentezu diesem Zeitpunkt nicht erfolgen kann.

(3) Der Höchstsatz für die gewichtete Ge-samtleistung nach Absatz 2 beträgt 65 %des letzten jährlichen Bruttoeinkommensaus beruflicher Tätigkeit bis zu einem Brut-toeinkommen von 84.000 EUR zzgl. 32,5 %des Teils des letzten jährlichen Bruttoein-kommens, der 84.000 EUR übersteigt.

(4) Sofern wir nach unseren Unterlagenfeststellen, dass eine künftige Erhöhung ge-mäß Absatz 1 entfällt, weil durch die Erhö-hung der Höchstsatz gemäß Absatz 3 über-schritten würde, werden wir Ihnen dies mit-teilen. In diesem Fall ist eine künftige Erhö-hung nur möglich, wenn Sie uns nachwei-sen, dass gleichwohl ein Bedarf besteht,z. B. weil sich Ihr jährliches Bruttoeinkom-men erhöht hat.

Darüber hinaus haben wir das Recht, dieVoraussetzung des Bestehens eines Bedarfsvor jeder Erhöhung zu überprüfen.

Wir können von Ihnen verlangen, dass Sieuns jede Auskunft erteilen, die zur Überprü-fung des Bedarfs erforderlich ist, und dassSie uns alle Angaben machen, die zur Auf-klärung des Sachverhalts dienlich sind, umuns die sachgerechte Überprüfung des Be-darfs zu ermöglichen. Hierzu werden wir Ih-nen mitteilen, welche Auskünfte und Infor-mationen wir von Ihnen für eine solcheÜberprüfung benötigen.

Das Bestehen des Bedarfs ist von Ihnennachzuweisen. Die Kosten für die erforderli-chen Nachweise tragen Sie. Wird von Ihnender Nachweis des Bedarfs im Rahmen derÜberprüfung nicht oder nicht fristgerechterbracht, sind weitere Erhöhungen der Be-rufsunfähigkeitsrente ab dem Zeitpunkt derÜberprüfung durch unsere Gesellschaft aus-geschlossen.

Im Rahmen der Überprüfung sind Sie ge-setzlich verpflichtet, alle Ihnen bekanntengefahrerheblichen Umstände, nach denenwir in Textform gefragt haben, wahrheitsge-mäß und vollständig anzugeben; andern-falls riskieren Sie den Verlust Ihres erhöh-ten Versicherungsschutzes. Über diesePflicht und die Rechtsfolgen einer Pflicht-verletzung werden wir Sie bei der Überprü-fung schriftlich informieren und belehren.

Ist eine andere Person versichert, gelten dievorstehenden Bestimmungen für diese ande-re versicherte Person entsprechend.

(5) Sofern eine Erhöhung durchgeführt wur-de, ohne dass wir Ihnen mitgeteilt haben,dass der Höchstsatz überschritten ist, odervon unserem Recht auf Überprüfung nachAbsatz 4 Gebrauch gemacht haben, gilt derNachweis des Bedarfs für diese Erhöhungals erbracht.

(6) Das Recht auf Erhöhung der Berufsunfä-higkeitsrente nach dem gewählten Anpas-sungsmodus lebt auf Ihren Antrag hin wie-der auf, sofern Sie nachweisen, dass die inAbsatz 1 genannte Voraussetzung zur Erhö-hung der Berufsunfähigkeitsrente wieder er-

füllt ist, und die Berufsunfähigkeit nochnicht eingetreten ist. Unterbliebene Erhö-hungen können Sie mit unserer Zustimmungnachholen.

(7) Ist eine Berufsunfähigkeitsrente zu einerRisikoversicherung auf den Todesfall mitver-sichert, und ist die Erhöhung der Berufsun-fähigkeitsrente ausgeschlossen, weil nachder Überprüfung gemäß Absatz 4 kein Be-darf besteht bzw. Sie den Bedarf nicht odernicht fristgerecht nachgewiesen haben, sowerden bei der Ermittlung der Erhöhungs-prämie abweichend von § 1 Absatz 2 diePrämienanteile für die Berufsunfähigkeits-rente nicht mit berücksichtigt.

(8) Alle übrigen versicherten Leistungen, fürdie eine Erhöhung vereinbart ist, könnenunabhängig vom Bedarf erhöht werden.

§ 7 Was geschieht bei Eintritt des Versi-cherungsfalles wegen Berufsunfähigkeitoder Krankschreibung?

Wenn eine Versicherungsleistung für denFall von Berufsunfähigkeit mitversichert istoder später mitversichert wird bzw. Leistun-gen wegen Krankschreibung mitversichertsind, erfolgen nach Eintritt des Versiche-rungsfalles keine Erhöhungen innerhalb ei-ner vereinbarten Karenzzeit oder solangeSie auf Grund eines eingetretenen Versiche-rungsfalles von der Verpflichtung zur Prämi-enzahlung befreit sind. Nach Eintritt desVersicherungsfalles noch durchgeführte Er-höhungen entfallen rückwirkend. Nach Mel-dung des Leistungsfalles stehen Erhöhun-gen ab Eintritt des Versicherungsfalles un-ter Vorbehalt. Sobald verbindlich und ab-schließend festgestellt ist, dass das versi-cherte Risiko nicht eingetreten ist, entfälltder Vorbehalt und die Erhöhungen sindendgültig vereinbart.

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