ExEcutivE Summary
allgemeines
Die österreichische Wirtschaft wird von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt:
Größenklassen
Zum Großteil handelt es sich bei KMU um Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern:• Kleinstunternehmen (0–9 Beschäftigte): 212.025 (84,6 %)• Kleinunternehmen (10–49 Beschäftigte): 32.303 (12,9 %)• Mittlere Unternehmen (50–249 Beschäftigte): 5.232 (2,1 %)
Die Beschäftigten verteilen sich relativ gleichmäßig auf die drei Größenklassen. Die meisten Lehrlinge, nämlich 32 Prozent, werden von Kleinunternehmen ausgebildet. Der höchste Anteil des Outputs – wie 27 Prozent der Umsätze und 24 Prozent der Bruttowertschöpfung – entfällt auf mittlere Unternehmen.
Kleine und mittlere unternehmen (Kmu) haben eine wichtige Bedeutung für das Wachstum einer volkswirtschaft und tragen entscheidend zum Wohlstand bei. Ein Überblick über aktuelle Daten und Fakten zu KMU.
Das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft
aller österreichischen Betriebe sind KMU
(bis 249 Beschäftigte).
KMU beschäftigen 1,7 Mio.
Menschen.
Umsatz werden jährlich von KMU erwirtschaftet.
99,6 % 249.600 405 mrd. €
Fast zwei Drittel aller Beschäftigten der gewerblichen Wirtschaft finden bei KMU einen Arbeitsplatz. Zudem tätigen KMU fast 59 Prozent der jährlichen Bruttoinvestitionen (rund 17 Mrd. Euro). Heimische KMU spielen für die Lehrlingsausbildung eine wichtige Rolle, denn sie bilden fast zwei Drittel der Lehrlinge aus.
Wirtschaftskraft KMU
Mehr Informationen finden Sie unter:
news.wko.at/kmu
Beschäftigung Bruttowertschöpfung
2008 10 12 14 16 2008
80
100
120
80
100
120
10 12 14 16 KMU Österreich KMU EU-28
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Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv
veränderungen 2008/2016 in Prozent
Im Zeitraum 2008 bis 2016 zeigt sich eine dynamische Entwicklung der Beschäftigten, der Umsätze und der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten (s.u.). Die heimischen KMU erzielten im Durchschnitt eine Umsatzrentabilität in Höhe von 4,6 Prozent der Betriebsleistung. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote lag bei 31,7 und somit über dem anzustrebenden Mindestrichtwert von 30 Prozent.
4,6 %umsatzrentabilität
52 %der österr.
Kmu nutzen Facebook & co.,
während 47 % der KMU in den EU-28 soziale Medien verwenden.
Kmu im europäischen vergleich
Auch im europäischen Vergleich haben sich KMU in Österreich in den vergangenen Jahren dynamischer entwickelt. Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied bei den Indikatoren Beschäftigung und Bruttowertschöpfung. Das Beschäftigungswachstum der KMU in Österreich war zwischen 2008 und 2016 höher als im EUDurchschnitt. Die Steigerung der Bruttowertschöpfung fiel in Österreich mit +22 % gegenüber dem Jahr 2008 ebenfalls deutlicher aus als im EUDurchschnitt (+10 %).
Digitalisierung nimmt Fahrt auf
Der Anteil der KMU, der Informations und Kommunikationstechnologien nutzt, ist in Österreich fast durchwegs höher als im EU28Durchschnitt, jedoch deutlich niedriger als bei österreichischen Großunternehmen. 85 Prozent verfügten 2017 über eine eigene Website (EUDurchschnitt: 76 Prozent). Mehr als die Hälfte der österreichischen KMU mit mindestens 10 Beschäftigten nutzte 2017 soziale Medien.
Beschäftigte +5,4 umsätze +11,3 Wertschöpfung +21,5
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61 %aller heimischen Kmu ab 10 Beschäftigtenhaben im Zeitraum 2014 bis 2016 Innovationen durchgeführt.
innovationen steigen kontinuierlich
Über 60 Prozent aller heimischen KMU ab 10 Beschäftigten haben im Zeitraum 2014 bis 2016 Innovationen durchgeführt. Der Anteil ist desto höher, je größer die Unternehmensklasse ist und in Österreich höher als im EUDurchschnitt (KMU: 48 %). Differenziert nach Innovationsarten meldeten die meisten KMU organisatorische Innovationen (39 %) bzw. Prozessinnovationen (35 %). Jeweils rund ein Drittel der KMU haben Produkt und Marketinginnovationen durchgeführt. Die Innovationsausgaben der österreichischen KMU beliefen sich im Jahr 2016 auf mehr als 3 Mrd. Euro.
Erfolg durch Digitalisierung
Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Digitalisierung notwendig. Der Anteil der Unternehmen mit Digitalisierungsvorhaben steigt mit zunehmender Unternehmensgröße. Bei den großen Unternehmen geben sogar 83 Prozent an, Digitalisierungsvorhaben zu tätigen. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei den KMU bei 48 Prozent. Gerade deshalb benötigen KMU besondere Unterstützung für die digitale Transformation.
Die wichtigsten innovationsausgaben von Kmu
unternehmen mit Website
51 % Forschung und Entwicklung
34 % Erwerb von Maschinen, Gebäuden, Software etc.
KMU Österreich:
88 %
KMU EU-28:
77 %
Großunternehmen Österreich:
100 %
anzahl der unternehmen, die Digitalisierungsvorhaben planen
Gründe für die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben
KMU Großunternehmen Innovation für das Unternehmen 74 % 96 %Chancen am Markt nutzen 62 % 46 %Wettbewerbsdruck am Markt 43 % 46 %Regulative Vorgaben (z.B. Dokumentation oder Rechnungen in elektronischer Form notwendig) 37 % 48 %Forderung von Kunden/Auftraggebern 33 % 42 %Druck in der Wertschöpfungskette (z.B. von Lieferanten) 15 % 16 %
83 % Großunter
nehmen
48 % KMU
Mehrfachnennungen möglich
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imPrESSum Medieninhaber und Herausgeber: Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien Verantwortlich für den Inhalt: Stabsabteilung Wirtschaftspolitik, Leitung: Dr. Christoph Schneider | Projektleitung: Devin Bicer, MA T 05909004280, [email protected] Gestaltung & Projektmanagement: WKÖ Abteilung für Marketing | Layout: design:ag, Alice Gutlederer, www.designag.at | Druck: im Eigenverlag
Um eine leichtere Lesbarkeit des Textes zu gewährleisten, wurde im vorliegenden Folder auf die explizit geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. | Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung und Prüfung ohne Gewähr. Eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich ist ausgeschlossen. | Stand: Jänner 2019
QuEllEn„Allgemeines“ und „Größenklassen“ (Seite 1), „Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv“ (Seite 2): Statistik Austria, Sonderauswertung der Leistungs und Strukturstatistik für das Jahr 2016; „KMU im europäischen Vergleich“ (Seite 2): Eurostat, DIWecon, Annual Report on European SMEs 2017/2018, Vergleichbarkeit der Beschäftigungszuwächse bei „Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv“ und „KMU im europäischen Vergleich“ aufgrund unterschiedlicher Quellen nicht gegeben; „Digitalisierung nimmt Fahrt auf“ (Seite 2) und „Unternehmen mit Website“ (Seite 3): Eurostat, Europäische Erhebung über den IKTEinsatz in Unternehmen 2017 bzw. 2018, (alle Zahlen beziehen sich auf KMU ab 10 Beschäftigten); „Innovationen steigen kontinuierlich“ (Seite 3): Statistik Austria, Eurostat, Community Innovation Survey (CIS) 2016; „Anzahl der Unternehmen mit Digitalisierungsvorhaben“, „Gründe für die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben“ (Seite 3): WKÖ Wirtschaftsbarometer, Frühjahr 2018; „Wie werden Innovationen in KMU implementiert“ und „Hürden bei der Durchführung von Innovationen“ (Seite 4): WKÖ Wirtschaftsbarometer, Herbst 2018 (bei diesen Fragen des Wirtschaftsbarometers waren Mehrfachnennungen möglich); „Importe und Exporte“ (Seite 4): Statistik Austria, Außenhandel nach Unternehmensmerkmalen 2016
importe und Exporte
Die österreichischen KMU haben 2016 Waren im Wert von rund 82 Mrd. Euro importiert und Güter im Wert von mehr als 61 Mrd. Euro exportiert. Dies sind rund 61 % aller Einfuhren bzw. rund 47 % aller Ausfuhren. Der größte Anteil entfiel auf mittlere Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten. Der Außenhandel von KMU erfolgt großteils mit EULändern. Gegenüber 2012 sind die Einfuhren von KMU um 1,1 Prozent und die Ausfuhren um 3,2 Prozent gestiegen.
Wie werden innovationen in Kmu implementiert?
Innovationen kommen am häufigsten durch eine ständige und schrittweise Weiterentwicklung im Unternehmen selbst zustande. 40 Prozent der KMU mit Innovationsabsichten begründen dies mit Anfragen seitens Kunden oder Lieferanten, fast jedes vierte KMU wird durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen dazu angeregt, Innovationen durchzuführen.
Die größten Hürden bei der Durchführung von innovationen Mehrfachnennungen möglich
Mangel an qualifizierten Mitarbeitern 59 %
Hohe Kosten des Projektes 48 %
Bürokratische Hürden 37 %
Steuerliche Belastung und daher kein Spielraum für Investitionen 30 %
Fehlende finanzielle Anreize (z.B. Förderungen) 24 %
Fehlende Eigenmittel 17 %
Risiko in Bezug auf die Etablierung der Neuerung am Markt 16 %
Risiko in Bezug auf die technische Durchführbarkeit 13 %
Probleme innerhalb der Unternehmensorganisation 11 %
Leichte Kopierbarkeit der Neuerung durch Mitbewerber 11 %
61.000.000.000 €
Wie innovationen zustande gekommen sind
87 % Ständige, schritt
weise Weiterentwicklung im Unternehmen
selbst
40 % Anfrage/
Anregung von Kunden/
Lieferanten
Mehrfachnennungen möglich