Lehrstuhl für Controlling / Juniorprofessur für Controlling – Prof. Dr. Nils Crasselt / Jun.‐Prof. Dr. Christian Lohmann – Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
Themen für Abschlussarbeiten (Termin: Oktober 2013)
Liebe Studierende,
auf den folgenden Seiten finden Sie die von den drei kooperierenden Lehrstühlen angebotenen Themengebiete und ‐vorschläge für Abschlussarbeiten, die im Zeitraum vom 25.11.2013 bis Ende April 2014 im Prüfungsamt angemeldet werden sollen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.11.2013 um 24:00 h. Am Ende der Liste der Themengebiete bzw. ‐vorschläge jedes Lehrstuhls erhalten Sie nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren des jeweiligen Lehrstuhls.
Bitte senden Sie ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen, bestehend aus
dem vollständig elektronisch ausgefüllten Bewerbungsformular,
einer aktuellen Notenübersicht und
einer kurzen Begründung der von Ihnen gewählten Themen (bei Bewerbungen auf die von den Lehrstühlen vorgeschlagenen Themen) bzw. einem Exposé (bei Bewerbungen mit einem eigenen Themenvorschlag),
an Herrn Mathias Turowski ([email protected]‐wuppertal.de). Bei technischen Problemen können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auch persönlich in ausgedruckter Form bei Frau Stenzel in Raum M.16.15 (Öffnungszeiten: montags bis mittwochs von 14:00 h bis 16:00 h, donnerstags von 14:30 h bis 16:00 h) einreichen.
Alle Bewerberinnen und Bewerber werden i. d. R. innerhalb einer Woche nach Ablauf der Bewerbungsfrist per E‐Mail über den Erfolg Ihrer Bewerbung informiert. Die endgültige Themenzuordnung erfolgt eine Woche vor dem von Ihnen gewählten Starttermin, der innerhalb des vorgegebenen Anmeldezeitraumes liegen muss. Hierüber werden Sie ebenfalls per E‐Mail benachrichtigt.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!
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Themenkategorien für Abschlussarbeiten
1 Grundlagen des Controlling
2 Systeme der Kosten‐ und Erlösrechnung
3 Unternehmensbewertung
4 Unternehmenswertorientierte Performancemessung
5 Entscheidungsunterstützung bei strategischen Entscheidungsproblemen
6 Entscheidungsunterstützung bei operativen Entscheidungsproblemen
7 Kontrollrechnungen und Abweichungsanalysen
8 Anreiz‐ und Verhaltenswirkungen ausgewählter Controllinginstrumente
9 Planungs‐ und Entscheidungsrechnungen unter Unsicherheit
10 Risikoadjustierte Performancemessung
11 Beziehungen zwischen Controlling und Rechnungslegung
12 Branchenbezogene Fragestellungen (z.B. Controlling in der Energiewirtschaft)
Bitte beachten Sie bei einer Bewerbung folgende Hinweise:
In Ihrer Bewerbung können Sie bis zu drei Vorschläge für ein Thema bzw. eine Themenkategorie machen.
Im einfachsten Fall geben Sie nur die drei von Ihnen präferierten Themenkategorien an.
Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung können Sie dadurch erhöhen, dass Sie die gewähl‐te Themenkategorie durch einen passenden eigenen Themenvorschlag konkretisieren. Es ist dann auch möglich, zweimal die gleiche Kategorie mit unterschiedlichen Themenvorschlägen zu wählen.
Es ist auch möglich, ein eigenes Thema außerhalb der vorgeschlagenen Themenkategorien vorzu‐schlagen.
Ein eigener Themenvorschlag besteht im einfachsten Fall aus einem Vorschlag für den Titel der Arbeit. Die Erfolgsaussichten ihres Vorschlags sind aber umso höher, je konkreter sie in einem begleitenden Text auf die Problemstellung und Zielsetzung, die Vorgehensweise sowie die zu wählende Methodik eingehen.
Für Masterarbeiten ist es möglich, sich auf ein vom Lehrstuhl vorgeschlagenes Thema zu bewer‐ben. Diese Themen finden Sie auf den nächsten Seiten. Beachten Sie jedoch, dass Sie nur eine Präferenz mit einem vom Lehrstuhl vorgeschlagenen Thema füllen können. Die beiden anderen Präferenzen sind mit eigenen Themen bzw. den oben stehenden Themenkategorien zu füllen.
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Themenvorschläge für Masterarbeiten Wintersemester 2013/14
Thema 13: Nutzenbasierte Unternehmensbewertung – Stand der Diskussion und Perspektiven
Ausgehend von einem Beitrag von Kürsten (2002) wurde in den letzten Jahren das Konzept der nut‐zenbasierten Unternehmensbewertung (sog. Sicherheitsäquivalent‐Methode auf Basis individueller Nutzenfunktionen) intensiv und kontrovers diskutiert. In dieser Masterarbeit sollen der aktuelle Stand der Diskussion aufgezeigt werden sowie Perspektiven für die theoretische Weiterentwicklung und für die praktische Nutzbarkeit aufgezeigt werden.
Einführende Literatur: Schosser, J./Grottke, M., Nutzenbasierte Unternehmensbewertung: Ein Abriss der jüngeren Literatur, in: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 65. Jg. (2013), S. 306‐341.
Thema 14: Unternehmensstrategien als Bündel von Realoptionen – Konzeptionelle Fundierung und Möglichkeiten der Steuerung
Die langfristige Entwicklung eines Unternehmens ist gekennzeichnet durch den Aufbau strategischer Handlungsmöglichkeiten („Realoptionen“) und deren Wahrnehmung in Abhängigkeit von Umfeldentwicklungen und dem Verhalten von Wettbewerbern. In dieser Masterarbeit soll der aktu‐elle Stand der Literatur zu der Idee, Unternehmensstrategien als ein Bündel von Realoptionen zu beschreiben, aufbereitet werden. Dabei sollen insbesondere auch Vorschläge für ein Instrumentari‐um zur Steuerung des strategischen Options‐Portfolios erörtert und kritisch beurteilt werden.
Einführende Literatur: Luehrman, T., Strategy as a portfolio of real options, Harvard Business Review, Vol. 76 (1998), No. 5, S. 89‐99.
Thema 15: Diffusion des Realoptionsansatzes zur Investitionsbewertung in der Betriebswirtschafts‐lehre – eine empirische Untersuchung deutsch‐ und englischsprachiger Lehrbücher
Die Idee, flexible Investitionsprojekte analog zu Finanzoptionen zu bewerten, lässt sich in der wissen‐schaftlichen Literatur bis in die späten 1970er Jahre zurückverfolgen. Inzwischen hat der Realoptions‐ansatz seinen festen Platz in betriebswirtschaftlichen Lehrbüchern insbesondere zur Investitions‐rechnung (Investments) und zur betrieblichen Finanzwirtschaft (Corporate Finance), aber auch zur strategischen Unternehmensführung. In dieser Masterarbeit soll die Aufnahme und zunehmende Verbreitung des Ansatzes in deutsch‐ und englischsprachigen Lehrbüchern im Zeitablauf empirisch nachverfolgt werden.
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Themenvorschläge für Bachelor‐ und Masterarbeiten
1 Market‐Timing und Kapitalstruktur
(Martin Schletter)
Viele Manager sollen eine Kapitalerhöhung oder einen Aktienrückkauf zeitlich der Unterneh‐mensbewertung durch den Markt anpassen. Scheint das Unternehmen überbewertet, so werden Aktien emittiert, scheint es hingegen unterbewertet, so werden sie zurückgekauft.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Implikationen der Kapitalstruktur auf das Market‐Timing zu identi‐fizieren und zu beschreiben.
Es besteht auch die Möglichkeit empirisch zu arbeiten.
Einstiegsliteratur:
Baker, Malcolm, and Jeffrey Wurgler, 2002, Market timing and capital structure, Journal of Finance 57, 1–32.
Jung, Kooyul, Yong‐Cheol Kim, and Rene M. Stulz, 1996, Timing, investment opportu‐nities, managerial discretion, and the security issue decision, Journal of Financial Eco‐nomics 42, 159–185.
Loughran, Tim, and Jay R. Ritter, 1995, The new issue puzzle, Journal of Finance 50, 23–51.
2 Irrelevanz der Ausschüttungspolitik?
(Martin Schletter)
In einer Welt mit vollkommenen Kapitalmärkten und ohne Steuern können sich Unternehmen jederzeit die finanziellen Mittel beschaffen, die erforderlich sind, um alle Investitionsprojekte mit positivem Kapitalwert durchzuführen. Gleichzeitig brauchen die Eigentümer des Unter‐nehmens nicht zu befürchten, dass das Management Investitionsprojekte mit negativem Ka‐pitalwert durchführt. Unter diesen Bedingungen hat die Höhe der Ausschüttung keinen Ein‐fluss auf die Investitionspolitik und damit auf den Unternehmenswert; die Ausschüttungspoli‐tik ist insoweit irrelevant (Miller und Modigliani 1961).
Ziel dieser Arbeit ist es, dass die Irrelevanzhypothese in friktionsfreien Märkten vorgestellt und auf dem Hintergrund der kürzlich erschienenen Artikel von DeAngelo und DeAngelo kri‐tisch beleuchtet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit empirisch zu arbeiten.
Einstiegsliteratur:
Miller, M. and Modigliani, F., (1961) “Dividend policy, growth, and the valuation of shares”, Journal of Business, Vol. 34, 1961, S. 411–33.
DeAngelo, H. and DeAngelo, L., (2006) “The irrelevance of the MM dividend irrele‐vance theorem”, Journal of Financial Economics, Vol. 79, 2006, S. 293–315.
DeAngelo, H. and DeAngelo, L. (2007), “Payout Policy Pedagogy: What Matters and Why”, European Financial Management, Vol. 13, No. 1, 2007, S. 11–27.
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3 Werteffekte von Dividendenankündigungen
(Martin Schletter)
In der Theorie geht man davon aus, dass Manager mittels Dividenden dem Kapitalmarkt die zukünftigen Aussichten ihres Unternehmens signalisieren. Der Aktienkurs eines Unterneh‐mens sollte dementsprechend auf eine Dividendenankündigung reagieren. Auf einem infor‐mationseffizienten Kapitalmarkt sollte es allerdings nur insoweit zu einer Aktienkursreaktion kommen, wie die angekündigte Dividende von den Erwartungen der Marktteilnehmer ab‐weicht.
In dieser Arbeit sollen empirische Studien vorgestellt werden, die der Frage nachgehen, ob Dividendenankündigungen tatsächlich zu einer Veränderung des Shareholder Value führen.
Es besteht auch die Möglichkeit empirisch zu arbeiten.
Einstiegsliteratur:
Andres, C., Betzer, A., van den Bongard, I., Haesner, C. and E. Theissen (2010), “Divi‐dend Announcements Reconsidered: Dividend Changes versus Dividend Surprises”, Working Paper, University of Mannheim.
Amihud, Y., and K. Li (2006), “The declining information content of dividend an‐nouncements and the effect of institutional holdings”, Journal of Financial and Quan‐titative Analysis 41, S. 637‐ 660.
Woolridge, J.R. (1983), “Dividend changes and security prices”, Journal of Finance 38, S. 1607‐1615.
Ofer, A., and D. Siegel (1987), “Corporate financial policy, information, and market expectations: An empirical investigation of dividends”, Journal of Finance 42, S. 889‐912.
John, K., and H.P. Lang (1991), “Insider trading around dividend announcements: the‐ory and evidence”, Journal of Finance, Vol. 46, S.1361‐89.
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4 Werteffekte einer Kapitalerhöhung auf Eigenkapitalgeber
(Martin Schletter)
In der Literatur ist der Effekt einer Ankündigung einer Kapitalerhöhung sehr umstritten. Es besteht eine Prinzipal‐Agenten Problem, welches durch die asymmetrische Informationsver‐teilung zwischen den Aktionären und dem Manager induziert wird. Die Ankündigung einer Kapitalerhöhung kann zusätzliche Informationen für die Aktionäre liefern.
Ziel dieser Arbeit ist es diese, für Aktionäre relevanten, Informationen zu identifizieren und die Kursreaktionen zu erklären.
Es besteht auch die Möglichkeit empirisch zu arbeiten.
Einstiegsliteratur:
Kalay, A. and Shimrat, A., 1987, Firm value and seasoned equity issues: Price pres‐sure, wealth redistribution, or negative information, Journal of Financial Economics 19, S. 109–126.
Lucas, D. and McDonald, R., 1990, Equity Issues and Stock Price Dynamics, The Jour‐nal of Finance, Vol.45 No.4, S.1019 – 1043.
Rajan, R. and Zingales, L., 1995, What Do We Know about Capital Structure?, The Journal of Finance, Vol. 50 No. 5, S.1421 – 1460.
Walker, Mark and Yost, K., 2008, Seasoned Equity Offerings: What Firms say, do, and how the Market reacts, Journal of Corporate Finance, Vol. 14, S. 376 – 386.
5 Overconfidence – Effekte fehlkalibrierter Top‐Manager auf die Unternehmensleistung
(Felix Schweder)
Entgegen den klassischen Annahmen vollständiger Information und ökonomischer Zweck‐rationalität menschlichen Handelns unterliegen Individuen in unsicheren Entscheidungs‐situationen kulturübergreifend sowohl im Alltags‐ als auch Geschäftsleben dem sogenannten Overconfidence‐Bias. Menschen tendieren nicht nur dazu, die Genauigkeit ihres eigenen Ur‐teilsvermögens zu überschätzen (Fehlkalibration), sondern auch ihre Fähigkeiten und positi‐ven Persönlichkeitseigenschaften innerhalb bestimmter Bereiche oder einer Peergroup sys‐tematisch als überdurchschnittlich ausgeprägt wahrzunehmen (better‐than‐average‐effect).
In den vergangenen Jahren rückte neben dem Einfluss des Anlegerverhaltens auf Finanz‐ und Kapitalmärkte auch die Untersuchung von Unternehmensstrukturen sowie die Auswirkungen overconfidenten Verhaltens insbesondere von Top‐Managern auf die Unternehmensleistung sowohl in Konnotation des better‐than‐average‐effects als auch von Fehlkalibrierung in den Fokus der Behavioral Finance‐Forschung. Overconfidence im Sinne von Fehlkalibrierung bildet den Kern der Arbeit. Vor dem Hintergrund der Ursachen und Determinanten von Overconfidence sowie der Operationalisierung und Quantifizierung von Fehlkalibrierung sol‐len – basierend auf neuesten empirischen Erkenntnissen – Effekte fehlkalibrierter Top‐Manager auf die Unternehmensleistung aufgezeigt und diskutiert werden.
Einstiegsliteratur:
Barberis, N., Thaler, R. (2003): A SURVEY OF BEHAVIORAL FINANCE. In: Harris, M., Stulz, R. (Hrsg.): Handbook of the Economics of Finance, G. M. Constantinides, 2003,
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Chapter 18, S. 1052‐1114. Ben‐David, I., Graham, J. R., Harvey, C. R. (2013): Managerial Miscalibration. Working
papers series. Glaser, M., Langer, T., Weber, M. (2012): True Overconfidence in Interval Estimates:
Evidence Based on a New Measure of Miscalibration. In: Journal of Behavioral Deci‐sion Making, forthcoming, 2012, S. 1‐36.
Lichtenstein, S., Fischhoff, B., Phillips, L. D. (1981): CALIBRATION OF PROBA‐BILITIES: THE STATE OF THE ART TO 1980. In: Technical report, PTR‐1092‐81‐0, Juni 1981, S. 1‐69.
Moore, D., Healy, P. J. (2007): The Trouble with Overconfidence. �Online�, S. 1‐75. URL: http://www.utdallas.edu/negcent/seminars/moore/Moore&Healy.pdf Oskamp, S. (1965): Overconfidence in case‐study judgments. �Online�, In: Journal of
Consulting Psy‐chology, 1965, Vol. 29, Nr. 3, S. 261‐265. URL:
http://faculty.fortlewis.edu/burke_b/Senior/BLINK%20replication/Overconfidence.pdf
Tversky, A., Kahneman, D. (1974): Judgement under Uncertainty: Heuristics and Bias‐es. Science, 185 (4157), 1124‐1131.
6 „Bounded Rationality“ – ökonomische Entscheidungsstrategie unter Unsicherheit
(Felix Schweder)
Das rigide Festhalten am zentralen Verhaltensmodell der Neoklassik – dem stets vollständig informierten und rational nutzenmaximierenden Homo oeconomicus als mikroökonomische Determinante effizienter Märkte – bringt Erklärungsnot für eine realitätsnahe Beschreibung und Erklärung grundlegender Dynamik wirtschaftlicher Prozesse. Dass reales Anlegerver‐halten an Finanz‐ und Kapitalmärkten von den klassischen Annahmen vollständiger Infor‐mation und ökonomischer Zweckrationalität menschlichen Handelns abweicht, ist mittler‐weile vielfach empirisch belegt. Neben dem für menschliches Entscheidungsverhalten in unsi‐cheren Entscheidungssituationen maßgeblichen Erklärungskonzept der „Heuristics and Biases“ nach A. Tversky und D. Kahneman (1974) ist der von Herbert A. Simon vor über 50 Jahren in die Ökonomie eingeführte Ansatz der „eingeschränkten Rationalität“ (bounded rationality) seit Mitte der 1980er Jahre ein viel beachtetes und etabliertes Erklärungskonzept. Es bildet die Basis für eine Reihe weiterer Konzepte eingeschränkter Rationalität. Ziel der Arbeit ist es, zunächst einen Überblick über diese Konzepte und deren Annahmen zu geben sowie im Folgenden diese Erklärungsansätze für menschliches Entscheidungsverhalten an Finanzmärkten im Sinne einer Erweiterung der modernen Finanzierungstheorie zu diskutie‐ren.
Einstiegsliteratur:
Barros, G. (2010): Herbert A. Simon und das Konzept der Rationalität: Grenzen und Verfahren. �Online�, In: Brazilian Journal of Political Economy, 2010, Vol. 30, Nr. 3/119, 2010, S. 455‐472.
URL: http://www.scielo.br/pdf/rep/v30n3/a06v30n3.pdf Gigerenzer, G., Hoffrage, U., Kleinbölting, H. (1991): Probabilistic Mental Models: A
Brunswikian Theory of Confidence. �Online�, In: Psychological Review, 1991, Vol. 98,
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No. 4, S. 506‐528. URL: http://library.mpib‐berlin.mpg.de/ft/gg/GG_Probabilistic_1991.pdf Hertwig, R., Hoffrage, U. (2001): Eingeschränkte und ökologische Rationalität: Ein
Forschungs‐programm. �Online�, In: Psychologische Rundschau, 2001, 52. Jg., Nr. 1, S. 11‐19.
URL: http://library.mpib‐berlin.mpg.de/ft/rh/RH_Eingeschraenkte_2001.pdf (09.05.2013). Tversky, A., Kahneman, D. (1974): Judgement under Uncertainty: Heuristics and Bias‐
es. Science, 185 (4157), 1124‐1131.
7 Aktienkursprognose durch Analyse von Unternehmens‐ und Kapitalmarktdaten
(Felix Schweder)
Im Gegensatz zu klassischen ökonometrischen Modellen (ARMA, GARCH), welche einen sta‐tistischen Zusammenhang zwischen den historischen und den zukünftigen Kursentwicklungen modellieren, verfolgen Data Mining Techniken das Anlernen eines Verfahrens (z.B. Naive Biases, Entscheidungsbaum) aus einer Serie von Fallbeispielen der Vergangenheit. Diese kön‐nen komplexe Abhängigkeiten bzw. Muster auf einfache und schnelle Art und Weise wider‐geben. Ziel der Arbeit ist, zu erforschen, ob mittels Analyse von Fundamentalkennzahlen (Vermögens‐ und Finanzierungsstruktur, Liquiditäts‐ und Rentabilitätslage) ausgewählter DAX30‐Unternehmen deren Aktienkurse prognostiziert werden können.
Einstiegsliteratur:
Kotsiantis, S.; Koumanakos, E.; Tzelepis, D.; Tampakas, V.(2006): Forecasting Fraudu‐lent Financial Statements using Data Mining. In: International Journal of Computa‐tional Intelligence 3, S. 104‐110.
Lam, M. (2004): Neural network techniques for financial performance prediction: in‐tegrating fundamental and technical analysis. In: Decision Support Systems 37, S. 567‐581.
Shin, K. S.; Lee, T. S.; Kim, H. J. (2005): An application of support vector machines in bankruptcy prediction model. In: Expert Systems with Applications 28, S. 127‐135.
Song, X.; Ding, Y.; Huang, J.; Ge, Y. (2010): Feature selection for support vector ma‐chine in financial crisis prediction: a case study in China. In: Expert Systems 27, S. 299‐310.
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8 Corporate Governance und Dividendenpolitik
(Felix Schweder)
Nach der Prinzipal‐Agent Theorie können durch Dividendenzahlungen die Prinzipal‐Agent Kosten, die aus der Trennung von Eigentum und Kapital entstehen, gesenkt werden. Dividen‐den können somit als alternativer Corporate Governance Mechanismus wirken.
In dieser Seminararbeit sollen die theoretischen Ansätze vorgestellt werden, die Dividenden aus der Sicht der Prinzipal‐Agent Theorie erklären. Des Weiteren sollen ausgewählte empiri‐sche Studien dargestellt werden, die die Gültigkeit dieser Ansätze untersuchen.
Einstiegsliteratur:
Andres, C., Betzer, A., van den Bongard, I., Haesner, C. und Theissen, E. (2012): “Divi‐dend Announcements Reconsidered: Dividend Changes versus Dividend Surprises ”, Arbeitspapier, Universität Mannheim.
Andres, C., Betzer, A. und Goergen, (2012) “Dividend Policy, Corporate Control and the Tax Status of the Controlling Shareholder”, Arbeitspapier, Universität Cardiff.
Born, J. und Rimbey, J. (1993): “A test of the Easterbrook Hypothesis regarding divi‐dend payments and agency costs” Journal of Financial Research 46, 251‐260.
Easterbrook, F.H (1984): “Two Agency‐Cost Explanations of Dividends” American Eco‐nomic Review, 74, 650‐659.
9 Die Auswirkungen von Refokussierungen in Deutschland
(Mohamed Charrak)
Bei einem sogenannten „Equity Carve‐out“ handelt es sich um eine Form der Abspaltung, in der ein Mutterunternehmen Anteile einer Tochtergesellschaft im Zuge einer Neuemission veräußert. Diese Veräußerung kann sich auf den Shareholder Value auswirken. Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Auswirkung ein Equity Carve‐Out auf den Sha‐reholder Value hat und von welchen Determinanten diese Reaktion abhängt.
Einstiegsliteratur:
Hulburt, H.M., Miles, J.A. and Woolridge, J.R. (2002): „ Value Creation from Equity Carve‐outs”, Financial Management 31, pp. 83‐100.
Schipper, K. and Smith, A. (1986): “A Comparison of Equity Carve‐Outs and Seasoned Equity Offerings – Share Price Effects and Corporate Restructuring”, Journal of Finan‐cial Economics 15, pp. 153‐186.
Wagner, H.F. (2004): “The Equity Carve‐Out Decision”, working paper. University of Munich.
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10 Die Auswirkungen von Spin Offs auf Stockholder und Bondholder
(Mohamed Charrak)
Ein Spin Off bezeichnet die Ausgliederung eines Tochterunternehmens an die Anteilseigner der Muttergesellschaft. Empirische Studien belegen eine Veränderung des Unternehmens‐wertes der Muttergesellschaft und die damit einhergehende Veränderung des Shareholder Value.
Anhand empirischer Studien soll die Frage diskutiert werden, welche Reaktion Spin Offs auf Bondholder und Stockholder haben. Insbesondere der „wealth transfer effect“ sollte in dieser Arbeit im Fokus stehen.
Einstiegsliteratur:
Hite, Gailen L., und James E. Owers. (1983): “Security price reactions around corpo‐rate Spin‐Off announcements”. Journal of Financial Economics 12, No. 4, pp. 409 – 436.
James A. Miles and James D. Rosenfeld (1983) The Effect of Voluntary Spin‐off An‐nouncements on Shareholder Wealth, The Journal of Finance, Vol. 38, No. 5, pp. 1597‐1606.
Veld, C. and Veld‐Merkoulova, Y.V. (2004): „Do Spin‐Offs Really Create Value? The European Case”, Journal of Banking and Finance 28, pp. 1111‐1135.
11 Unternehmensstrategie Diversifikation
(Mohamed Charrak)
In den 1980er Jahren haben Unternehmen durch Diversifikationsmaßnahmen ihre Geschäfts‐felder erweitert. In den 1990er Jahren hat eine (Re‐) Fokussierungswelle erheblichen Zweifel zur positiven Wirkung von Diversifikationsmaßnahmen entstehen lassen. Daher ist eine kriti‐sche Betrachtung von Diversifikationsmaßnahmen von Nöten. Vor diesem Hintergrund un‐tersuchten verschiedene Studien den Diversifikationseffekt.
Anhand empirischer Studien soll die Frage diskutiert werden, welche Effekte Diversifikati‐onsmaßnahmen auf den Marktwert des Eigenkapitals haben. Die Auswirkung auf die Anteils‐eigner der Muttergesellschaft steht bei der Erarbeitung im Fokus.
Einstiegsliteratur:
Bodnar, G. M. / Tang, C. / Weinthrop, J. (1998): “Diversification’s Effect on Firm Value”, Journal of Financial Economics, Vol. 37, S. 39‐65. Berger, P. G. und Ofek, E. (1995): "Diversification's effect on firm value", Journal of Financial Economics, S.39–65. Graham, J.R. / Lemmon, M. / Wolf, J. (2002): Does corporate diversification destroy
value?, Journal of Finance, Vol. 57, S. 695‐720. Markides, Constantinos C. Diversification, refocusing, and economic performance.
Strategic Management Journal, Volume 16, Issue 2, 1995: 101–118.
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12 Empirische Methoden im Corporate Finance: Verfahren zur Überprüfung von Ankündigun‐gen am Kapitalmarkt.
(Mohamed Charrak)
Seit Fama, Fisher, Jensen und Roll´s (Studie über stock splits 1969) ist die Event Study einer der wichtigsten Methoden um den Effekt eines Events auf den Kapitalmarkt zu bemessen. Im Rahmen dieser Methode sind statistische Verfahren zu verwenden, die die Signifikanz aber auch die abnormale Rendite berücksichtigen.
Ziel dieser Arbeit ist es die Methode theoretisch aber auch praktisch (evtl. in Form einer Ex‐cel) darzustellen. Weiterhin soll die aktuelle Literatur in einen Kontext gebracht werden.
Einstiegsliteratur:
Campbell, Lo and MacKinlay (1997): The Econometrics of Financial Markets, Princeton University Press, New Jersey, pp. 149‐180.
Boehmer et al. (1991): Event‐study methodology under conditions of event‐induced variance, Journal of Financial Economics, Vol. 3, pp. 253‐272.
Corrado (1989): A nonparametric test for abnormal security‐price performance in event studies, Journal of Financial Economics, Vol. 23, Issue 2, pp. 385‐395.
13 „Ich nehme Dich beim Wort!“ Die Bedeutung von integerem Verhalten für Unternehmen.
(Pierre De Benedittis)
In dieser Abschlussarbeit liegt der Fokus auf der Frage, welche Konsequenzen sich ergeben, wenn Unternehmen korrupt sind oder Bilanzkorrekturen vornehmen und sich somit nicht integer verhalten. Passend hierzu gibt es die aktuellen Studien von Chen et. al und Cong et. al, die sich genau mit dieser Frage auseinander setzen. Eine darüber hinaus gehende Literaturre‐cherche wird dadurch nicht ersetzt.
Einstiegsliteratur:
Jiandong Chen et al (2012): "Executive Integrity, Audit Opinion, and Fraud in Chinese Listed Firms?”, Discussion Paper
Wang, Cong et al (2012): “Financial Misstatements and Contracting in the Equity Market: Evidence from Seasoned Equity Offerings”, Discussion Paper.
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14 Auf den Spuren der Ursache von Finanzkrisen
(Pierre De Benedittis)
2007 durch die Subprimekrise geboren, erreichte die Finanzkrise 2008 mit dem Zusammen‐bruch der US‐amerikanischen Großbank Lehman Brothers ihren Höhepunkt. Mit ihr verbun‐den waren weltweite Auswirkungen in Form von Verlusten und Insolvenzen. Die Intensität der Krise sowie ihre weltweiten Auswirkungen führen zu der Frage nach dem Ursprung.
Eine Frage dieser Arbeit könnte sein, ob die Finanzkrise überwiegend eine Liquiditäts‐ oder Kreditkrise war. Welche Bedeutung hat Liquidität bzw. Illiquidität von Unternehmensanlei‐hen? Existiert ein Zusammenhang zwischen der Illiquidität von Anleihen und dem Preis? Der Fokus dieser Arbeit liegt allgemein in jedem Fall auf der Analyse des Zusammenhangs zwi‐schen der Finanzkrise und Corporate Bonds anhand empirischer Fallstudien.
Einstiegsliteratur:
Jennifer Huang and Jiang Wang (2009): Liquidity and Market Crashes, The Review of Financial Studies, Vol. NO.22(7), pp. 2607‐2643.
Jack Bao et al (2011): The Illiquidity of Corporate Bonds, The Journal of Finance, Vol. NO.3, pp. 911‐936.
15 Die Bedeutung von Reputation in der Wirtschaft
(Pierre De Benedittis)
Banken fungieren bei der Emission von Unternehmensanleihen als Emissionsbanken. Für die‐se Leistung erhalten sie von den Unternehmen eine Gebühr, die wiederum aus Sicht der Un‐ternehmen einen Kostenfaktor darstellt. Da Banken verschieden hohe Reputation aufweisen, führt dies in der Folge zu unterschiedlichen hohen Gebühren, die Banken für ihre Dienstleis‐tung beanspruchen.
Diese Arbeit analysiert den Einfluss der Reputation von Banken in ihrer Funktion als Emissi‐onsbanken auf die Kosten von Unternehmen.
Einstiegsliteratur:
Christian Andres et al (2013): Certification and Reputation Milking: Comprehensive Evidence from Corporate Bonds, Discussion Paper.
Deniz Anginer et al (2011): Corporate Reputation and Cost of Debt, Discussion Paper.
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16 Socially Responsible Investments
(Pierre De Benedittis)
Schon vor der Atom‐Katastrophe in Fukushima hat das Social Responsible Investment (SRI) in der Finanzwelt stetig an Bedeutung gewonnen. In dieser Seminararbeit soll unter der Ver‐wendung verschiedener empirischer Studien der Zusammenhang zwischen sozialer bzw. öko‐logischer Nachhaltigkeit und der ökonomischen Performance untersucht werden. Dabei sol‐len auch die unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen (z.B. Fondsanalysen oder Ereignisstudien) einbezogen werden.
Einstiegsliteratur:
Schröder, Michael (2003) Socially Responsible Investments in Germany, Switzerland and the United States, Discussion Paper.
Alexander Kempf and Peer Osthoff (2007): The Effect of Socially Responsible Investing on Portfolio Performance, European Financial Management, Vol. 13 No.5, pp. 908‐922.
17 Hedge Fund Aktivismus
(Sevan Hambarsoomian)
In der Corporate Finance Literatur werden aktivische Hedge Funds als ein möglicher Corpora‐te Governance Mechanismus angesehen. Dabei verfolgen Hedge Funds mit ihrer Investition bestimmte Kampagnen um den Wert der Aktie kurzfristig zu steigern. Neben der Aktienreak‐tion auf den Einstieg eines Hedge Funds wirkt sich dieser auch auf das Fremdkapital bzw. den Anleihenkurs aus. Empirische Studien aus den USA zeigen, dass die Anleihenkurse sowohl kurzfristig als auch langfristig negative abnormale Renditen ausweisen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es empirische Studien auszuwerten, die sowohl die Aktienkursreakti‐on als auch die Anleihenkursreaktion untersuchen. Ferner ist es für Master‐ und Diplomstu‐denten möglich dieses Thema empirisch zu bearbeiten.
Einstiegsliteratur:
April Klein and Emanuel Zur (2011): The Impact of Hedge Fund Activism on the Target Firm´s Existing Bondholders, The Review of Financial Studies, Vol. 24 (5), pp. 1735‐1771.
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18 Leveraged Buyouts und Private Equity
(Sevan Hambarsoomian)
In der Prinzipal‐Agenten Theorie beauftragen Eigenkapitalgeber (Prinzipal) Manger (Agent) die Unternehmensführung zu übernehmen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Manager nicht immer die Interessen der Eigenkapitalgeber verfolgt, sondern ihren eigenen Nutzen maximie‐ren. Dieser Interessenkonflikt kann anhand von verschiedenen Corporate Governance Me‐chanismen gelöst werden. Der Leveraged Buyout (LBO) stellen einen Corporate Governance Mechanismus dar, der von Private Equity Gesellschaften durchgeführt wird. Im Zuge einer LBO Transaktion werden sogenannte Target‐Unternehmen gekauft und restrukturiert, dies geschieht mit Hilfe von Fremdkapital.
Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass Private Equity Investoren durch die Über‐nahme von Targets Werteffekte erzielen.
Einstiegsliteratur:
Shleifer and Vishny (1997): A Survey of Corporate Governance, The Journal of Fi‐nance, Vol. 52, S. 737‐783.
Kaplan and Strömberg (2008): Leverage Buyouts and Private Equity, Journal of Eco‐nomic Perspectives, Vol. 22, Number 4, S. 1‐27.
19 Board of Directors und Corporate Governance von Private Equity Gesellschaften
(Sevan Hambarsoomian)
In der Corporate Governance Literatur wird das Board of Directors als ein möglicher Lösungs‐ansatz für die Principal Agent Problematik aufgezeigt. In diesem Zusammenhang soll das Board of Directors sowohl die Manager beraten als auch überwachen. Diese Überwachungs‐ und Beratungsfunktion können u.a. auch Private Equity Investoren einnehmen, die einen monetären Anreiz haben die Board Struktur effizient zu gestalten, um den Unternehmens‐wert zu steigern.
Einstiegsliteratur:
Cornelli and Karakas (2012): Corporate Governance of LBOs: The Role of Boards, Working Paper May 2012.
Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer –
20 Initial Public Offerings
(Sevan Hambarsoomian)
Haben Anleger Vorteile aus Initial Public Offerings (IPOs) oder nicht? In der Theorie bietet das Rock‐Modell einen Erklärungsansatz für das s.g. Underpricing. Dabei unterscheidet das Mo‐dell zwischen zwei Typen von Anlegern. Auf der einen Seite gibt es informierte Anleger, die den fairen Wert des Börsengangs kennen und mit diesem Informationsvorsprung Gewinnen bei IPOs erzielen. Auf der andren Seite gibt es die uninformierten Anleger, die bei Börsengän‐gen sowohl Gewinne und Verluste erzielen, in der Summe aber einen erwarteten Gewinn von Null haben.
Ziel dieser Abschlussarbeit ist die Analyse von Studien zum Thema Underpricing von IPOs. Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, ob Underpricing vorherrscht und für welche Kapi‐talmärkte dieses Phänomen zutrifft.
Einstiegsliteratur:
Loughran and Ritter (2002): Why has IPO Underpricing changed over time? Working Paper, AFA 2003 Washington, DC.
Ritter and Welch (2002): A Review of IPO Activity, Pricing, and Allocations, The Jour‐nal of Finance, 107 (4), S. 1795‐1828.
Bitte beachten Sie bei Ihrer Bewerbung am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance die folgenden Hinweise:
Bitte geben Sie Ihre erste, zweite und dritte Themenpräferenz an! Bei Ihrer Bewerbung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten offen:
1. Sie bewerben sich ausschließlich auf drei der vom Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance vorgeschlagenen Themen. Fügen Sie Ihrer Bewerbung in diesem Fall bitte eine kurze Begründung der von Ihnen gewählten Themen bei.
2. Sie bewerben sich mit einem eigenen Themenvorschlag. Dieser zählt als Ihre erste Themenpräferenz und ist um ein Exposé zu der Problemstellung und Ihrer geplanten Vorgehensweise zu ergänzen. Darüber hinaus geben Sie bitte zwei weitere Themenpräferenzen aus der folgenden Liste an und begründen Ihre Auswahl kurz.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
Themenkategorien für Abschlussarbeiten
1 Rechnungslegung im Einzel‐ und Konzernabschluss nach HGB
2 Rechnungslegung im Einzel‐ und Konzernabschluss nach IFRS
3 Bilanz‐ und Unternehmensanalyse
4 Unternehmensbewertung
5 Wirtschaftsprüfung
6 Unternehmensrestrukturierung
7 Rechnungslegung und Corporate Governance
8 Institutioneller Rahmen der Rechnungslegung
9 Theorie der Rechnungslegung
Bitte beachten Sie bei einer Bewerbung folgende Hinweise:
Bei einer Bewerbung unter Nennung einer der oben stehenden Themenkategorien ist mindes‐tens ein eigener, höchstens aber drei eigene Themenvorschläge zu äußern. Eine Bewerbung nur unter Angabe einer von Ihnen präferierten Themenkategorie ist nicht zulässig.
Ein eigener Themenvorschlag besteht im einfachsten Fall aus der Angabe der gewünschten The‐menkategorie und einem konkreten Vorschlag für den Titel der Arbeit. Die Erfolgsaussichten Ih‐res Vorschlags sind aber umso höher, je konkreter Sie in einem begleitenden Text auf die Prob‐lemstellung und Zielsetzung, die Vorgehensweise sowie die zu wählende Methodik eingehen.
Ebenso ist es möglich, sich auf vom Lehrstuhl vorgeschlagene Themen zu bewerben. Diese The‐men finden Sie auf den folgenden Seiten.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
Themenvorschläge für Bachelor‐ und Masterarbeiten
1 Die Praxis der Bilanzierung von Wertminderungen bei Geschäfts‐ oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten nach einer Untersuchung der European Securities and Markets Authority
Die Untersuchung der Praxis der Bilanzierung von Wertminderungen von Geschäfts‐ oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten bei europäischen IFRS‐Anwendern durch die European Securities and Markets Authority (ESMA) vom 07.01.2013 gibt einen Überblick zur Bilanzierungspraxis in Hinblick auf Wertminderungstests bei Geschäfts‐ oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten. Hierbei wird die Angemessenheit der Anhangangaben zu wesentlichen Geschäfts‐ oder Firmenwerten in 235 Abschlüssen beur‐teilt und es werden Empfehlungen gegeben, wie die Vorgaben des IAS 36 besser umgesetzt werden können.
Ziel der Arbeit ist es, die Prüfurteile und Empfehlungen der ESMA darzustellen und kritisch zu würdigen.
2 Die neuen Vorschläge zur Leasing‐Bilanzierung nach ED/2013/6
Am 16.05.2013 veröffentlichten lASB und FASB den lang erwarteten, überarbeiteten Ent‐wurf zur Leasingbilanzierung (ED/2013/6). Bereits im Jahre 2006 begannen die beiden Standardsetter das gemeinsame Projekt mit dem Ziel, die Qualität und Vergleichbarkeit der Bilanzierung von Leasingverhältnissen zu verbessern. Im Jahr 2010 brachten sie den ersten Entwurf (ED/2010/9) heraus, nach Berücksichtigung der eingegangenen Kommentare folgte nun der zweite. Wie bereits im ersten Entwurf ist weiterhin die Bilanzierung aller Leasing‐verhältnisse vorgesehen; eine "off balance"‐Darstellung, wie sie bisher für Mietleasingver‐hältnisse unter lAS 17 möglich ist, soll ausgeschlossen werden. Lediglich für kurzfristige Vereinbarungen mit einer maximalen Laufzeit von weniger als 12 Monaten ist eine verein‐fachte Abbildung vorgesehen. Neu gegenüber dem ersten Entwurf ist vor allem eine Unter‐teilung der Leasingverhältnisse in zwei Typen: Typ A, dem vor allem Leasingverhältnisse über Mobilien zuzuordnen sind, also Geschäftsausstattung, Flugzeuge, Schiffe, Pkw. Typ B umfasst hauptsächlich Leasingverhältnisse im Zusammenhang mit Immobilien.
Ziel der Arbeit ist es, die Leasingbilanzierung nach ED/2013/6 darzustellen und kritisch zu würdigen.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
3 Besonderheiten bei der Fair‐Value‐Ermittlung von Derivaten nach IFRS 13 unter Berück‐sichtigung von IDW ERS HFA 47
Am 01.01.2013 ist IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ in Kraft getreten. Eine wesentliche Neuerung des Standards ist die bei der Fair‐Value‐Bewertung von Verbindlich‐keiten geforderte Berücksichtigung des eigenen Kreditausfallrisikos. Daraus ergeben sich auch Besonderheiten für die Bewertung von Derivaten, die von IDW ERS HFA 47 „Einzelfra‐gen zur Ermittlung des Fair Value nach IFRS 13“ adressiert werden. In dieser Verlautbarung des IDW werden dem Bilanzierenden bspw. Hinweise darauf zur Hand gegeben, wie Ab‐schläge für Kreditausfallrisiken bei der Fair‐Value‐Bewertung von Derivaten zu bestimmen sind und welche Methoden zur Berechnung der einzelnen Berechnungskomponenten in Frage kommen.
Ziel der Arbeit ist es, die Grundlagen der Fair‐Value‐Bewertung von Derivaten nach IFRS 13 darzustellen und die gängigen Verfahren zur Ermittlung der einzelnen Berechnungskom‐ponenten des Kreditausfallrisikos bei Derivaten vorzustellen.
4 Die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen dem Review Draft „IFRS 9 Chapter 6 Hedge Accounting“
Am 07.09.2012 hat der IASB einen Review Draft mit dem Titel „IFRS 9 Chapter 6 Hedge Accounting“ im Zuge der dritten Phase zur Überarbeitung der Regelungen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten veröffentlicht. Der Review Draft basiert auf dem im Dezem‐ber 2010 veröffentlichten Exposure Draft ED 2010/13 und berücksichtigt die Entscheidun‐gen des IASB zu einzelnen Aspekten, die sich im Zusammenhang mit umfangreichen Outreach‐Aktivitäten und Stellungnahmen zum Exposure Draft ergeben haben.
Ziel der Arbeit ist es, die wesentlichen Neuerungen des Review Draft zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen im Vergleich zu den Regelungen des IAS 39 darzustellen und kritisch zu würdigen.
5 Eigenkapitaldefinitionen bei Kreditinstituten
Das Eigenkapital hat bei Kreditinstituten eine bilanzielle und eine aufsichtsrechtliche Bedeu‐tung. Dabei ist die eindeutige Abgrenzung des Eigenkapitals nach den handels‐ und auf‐sichtsrechtlichen Vorschriften nicht zweifelsfrei möglich.
In dieser Arbeit sollen die handelsrechtliche und aufsichtsrechtliche Eigenkapitaldefinition gegenübergestellt und kritisch diskutiert werden. Dabei soll auch auf die einzelnen Eigen‐kapitalbestandteile gemäß Basel III eingegangen werden.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
6 Determinanten des Lageberichtsumfangs
Der Lagebericht dient dazu, die derzeitige und künftige Situation des Unternehmens hin‐sichtlich der Chancen und Risiken darstellen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Determinanten des Umfangs des Lageberichtes zu ermitteln. Hierbei soll empirisch untersucht werden, ob beispielsweise die Ertrags‐ oder Finanzlage eines Unternehmens, neben der Unternehmensgröße, einen signifikanten Einfluss auf den Umfang der Berichterstattung haben.
7 Anforderungen beim Einsatz von Informationstechnologie in der Wirtschaftsprüfung
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sehen sich durch den steigenden Wettbewerbsdruck auch einem steigenden Rationalisierungs‐ und Optimierungsbedarf gegenüber, um die Kos‐ten der Abschlussprüfung zu senken. Durch den Einsatz von Informationstechnologie (IT) können Prozesse optimiert und Kosten gesenkt werden. Die Herausforderung ist, trotz Au‐tomatisierung weiterhin eine hohe Qualität der Prüfung zu gewährleisten. Hierfür sind ent‐sprechende Anforderungen an die Ausgangsdaten zu stellen, wie auch die weitere Nutzung der IT‐gestützt gewonnenen Aussagen kritisch zu hinterfragen. Weitere Problemfelder er‐geben sich in Bezug auf den Datenschutz und die IT‐Sicherheit, wie auch durch die berufs‐rechtliche Anforderung der Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit des Wirtschafts‐prüfers.
Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, bei welchen Prozessen sich der Einsatz von IT bei der Abschlussprüfung anbietet und welche Anforderungen sich dadurch an den Wirtschaftsprü‐fer ergeben. Anschließend ist zu bewerten, ob die Möglichkeiten rechtlich zulässig sind. Dabei sollen mögliche Problemfelder diskutiert und Lösungsansätze kritisch beurteilt wer‐den.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
8 Vereinbarkeit der tätigkeitsbezogenen Berufspflichten des Wirtschaftsprüfers mit der externen Durchführung von Prüfungshandlungen
Bei der Abschlussprüfung ist es gängige Praxis, dass der Wirtschaftsprüfer von einem oder mehreren Prüfungsgehilfen unterstützt wird. Ein Prüfungsgehilfe stellt dabei Daten für die anschließende Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer zusammen oder fällt in seinem Aufga‐benbereich Teilurteile. Auf dieser Grundlage bildet dann der Wirtschaftsprüfer sein Ge‐samturteil über den Prüfungsgegenstand. Voraussetzung für die Tätigkeit als Prüfungsgehil‐fe ist die vorherige Beurteilung der persönlichen und fachlichen Eignung gem. § 5 BS WP/vBP. Bei einer externen Durchführung von Prüfungshandlungen bestehen für den Wirt‐schaftsprüfer kaum Möglichkeiten für eine eigene Beurteilung des Prüfungsgehilfen.
Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, welche Möglichkeiten für einen Wirtschaftsprüfer bestehen, die Eignung eines (externen) Prüfungsgehilfen zu beurteilen. Dabei soll auch dis‐kutiert werden, welche Anforderungen an die Anbieter externer Prüfungsdienstleistungen zu stellen sind, um die gesetzeskonforme Ausübung der tätigkeitsbezogenen Berufspflich‐ten des Wirtschaftsprüfers sicherzustellen.
9 Anforderungen an die Erstellung einer Fairness Opinion nach IDW S 8
Fairness Opinions sind fachliche Stellungnahmen, die vor allem zur Überprüfung der finan‐ziellen Angemessenheit des Transaktionspreises im Kontext einer Unternehmenstrans‐aktion eingeholt werden. Der IDW Standard „Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions“ (IDW S 8) legt Regeln und Grenzen fest, nach denen Wirtschaftsprüfer in Deutschland Fairness Opinions zu erstellen haben. Der Standard regelt den gesamten Pro‐zess zur Erstellung von Fairness Opinions, von der Auftragsannahme über die Bewertungs‐methodik bis hin zur Berichterstattung und Veröffentlichung.
Ziel der Arbeit ist es, die Anforderungen an die Erstellung einer Fairness Opinion nach IDW S 8 umfassend darzustellen und kritisch zu würdigen.
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele –
10 Anforderungen an das Bewertungsgutachten bei einer objektivierten Unternehmensbe‐wertung nach IDW S 1
Im Zuge einer Unternehmensbewertung wird in der Regel ein Bewertungsgutachten er‐stellt. Die Berichterstattung hat dabei auftragsbezogen zu sein. Der Beauftragte hat seinem Auftraggeber, der in der Regel auch der Entscheidungsträger ist, nicht nur das Ergebnis seiner Bewertung, sondern auch in nachvollziehbarer Weise die Einzelheiten für sein Vor‐gehen darzulegen. IDW S 1 unterscheidet hierbei den neutralen Gutachter, den fachkundi‐gen Berater und den Schiedsgutachter. Der fachkundige Berater ermittelt einen subjektiven oder funktionsspezifischen Wert. Dagegen ermitteln der neutrale Gutachter sowie der Schiedsgutachter einen objektivierten Wert.
Ziel der Arbeit ist es, die Anforderungen an das Bewertungsgutachten bei einer objektivier‐ten Unternehmensbewertung nach IDW S 1 umfassend darzustellen und kritisch zu würdi‐gen.
Bitte beachten Sie bei Ihrer Bewerbung am Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung die folgenden Hinweise:
Bitte geben Sie Ihre erste, zweite und dritte Themenpräferenz an! Bei Ihrer Bewerbung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten offen:
1. Sie bewerben sich ausschließlich auf drei der vom Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung vorgeschlagenen Themen. Fügen Sie Ihrer Bewerbung in diesem Fall bitte eine kurze Begründung der von Ihnen gewählten Themen bei.
2. Sie bewerben sich mit einem eigenen Themenvorschlag. Dieser zählt als Ihre erste Themenpräferenz und ist um ein Exposé zu der Problemstellung und Ihrer geplanten Vorgehensweise zu ergänzen. Darüber hinaus geben Sie bitte zwei weitere Themenpräferenzen aus der folgenden Liste an und begründen Ihre Auswahl kurz.