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1 Das Junge Deutschland Vorlesung 10. Vormärz (1815-1848)

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Text of 1 Das Junge Deutschland Vorlesung 10. Vormärz (1815-1848)

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  • 1 Das Junge Deutschland Vorlesung 10
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  • Vormrz (1815-1848)
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  • Vormrz Zeit zwischen dem Wiener Kongress (1815) und der deutschen Mrzrevolution (1848) Einteilung in zwei einzelne Epochen mit den Bezeichnungen "Restauration" (1815 1830) und "Vormrz" (1830 1848) Restauration: Drang des Adels zu den vorrevolutionren Zustnden, die vor 1789 in Europa Vorhanden waren Vormrz: revolutionren Unruhen innerhalb des Deutschen Bundes, die schon frh auf eine ankommende Revolution hinwiesen Kennzeichen: o Zersplitterung in zeitweise 39 Einzelstaaten, die im Rahmen des Deutschen Bundes nur locker verbunden waren o innere Ruhe, die durch eine reaktionre Knebelung aller nationalen und liberalen Bewegungen im "System Metternich" mit Hilfe von Bundesbeschlssen erzwungen wurden o zgernd einsetzende Industrialisierung und ein viel verbreitetes Massenelend (auch: "Pauperismus") o Kampf zwischen den Freiheits- und Einheitsbewegungen und der konservativen Einigungspolitik zwischen Restauration und Revolution o Aufstnde im Vormrz forderten nach Schwurgerichten, Pressefreiheit und Bauernbefreiung, doch dieser Wunsch blieb weitgehend unerfllt
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  • Historisch 1813/15 Befreiungskriege: Forderung nach einheitlichem deutschem Nationalstaat 1815 Wiener Kongress: Wiederherstellung der alten Ordnung Grndung der "Deutschen Burschenschaft durch Professoren und Stundenten der Universitt Jena Zusammenschluss revolutionrer Studenten Wahlspruch: "Ehre, Freiheit, Vaterland" 1817 Wartburgfest: Burschenschaften feiern das Reformationsfest und den Jahrestag der Vlkerschlacht von Leipzig 1819 Mord an dem konservativen Schriftsteller Kotzebue durch den Studenten Sand Karlsbader Beschlsse der Lnder des Deutschen Bundes: Verbot der Burschenschaften, berwachung der Universitten Missliebige Professoren verlieren ihr Lehramt (Berufsverbot) Staatliche Zensur kontrolliert Bcher und Zeitschriften Demagogenverfolgungen (Demagogen = Volksverhetzer)
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  • 1830 Julirevolution in Frankreich greift auf Deutschland ber: Verfassungen in einigen deutschen Klein- und Mittelstaaten 1832 Hambacher Fest auf Schloss Hambach bei Neustadt an der Haardt 1833 Studenten besetzen die Frankfurter Hauptwache (Polizeiprsidium): Versuch, den Bundestag zu strmen Verschrfte Zensur, neue Demagogenverfolgungen, 1800 Hochverratsprozesse mit langjhrigen Freiheitsstrafen 1837 Gttinger Sieben: Sieben Gttinger Professoren, darunter die Brder Grimm, protestieren gegen die Abschaffung der Verfassung und bekommen Berufsverbot 1848 Februarrevolution in Frankreich, europische Mrzrevolution
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  • Die 5 Phasen 1. Phase zwischen 1815 und 1820 charakterisiert durch Geist der enttuschten Befreiungskrieger und Burschenschafter Aktionen waren : Wartburgfest 1817 und die Ermordung August von Kotzebues 1819 fhrten zu den Karlsbader Beschlssen und letztlich zur Wiener Schlussakte 1820 Unterdrckung jeder nationalen Bewegung wurde in der Verfassung verankert 2. Phase zwischen 1820 und 1830 ruhige Zeit - ein Jahrzehnt strenger Zensur erste Ausbreitung biedermeierlichen Geistes 3. Phase zwischen 1830 und 1835 ausgelst durch franzsische Julirevolution beginnt die jungdeutsche Periode 1835 wurde vom Frankfurter Bundestag ein Verbot jeder Form von Tendenzpoesie ausgesprochen 4. Phase zwischen 1835 und 1840 trotz aller Zensur wesentlich gespannterer Eindruck, da zu nationalen Gruppierungen noch in steigendem Mae politisch liberale Widerstnde hinzukommen 5. Phase zwischen 1840 und 1848 unmittelbare Vorbereitung der Mrzrevolution und der Wahlen zum Frankfurter Paulskirchen-Parlament
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  • Literatur 1. Die Schriftsteller/innen des Jungen Deutschland/Vormrz waren gegen: o den Absolutismus, o die orthodoxe Kirche, o den Idealismus von Klassik und Romantik Sie waren fr: o Presse- und Meinungsfreiheit o Sozialismus o Frauenemanzipation o freie Liebe Beginn dieser Literaturepoche ist umstritten: einige setzen ihn bei 1815 (Wiener Kongress) an, andere bei 1819 (Karlsbader Beschlsse), 1830 (Juli-Revolution) oder 1840 (Rheinkrise) Das Junge Deutschland, dessen Verffentlichungen 1835 durch den Deutschen Bundestag verboten wurden, ist die vielleicht wichtigste Autorengruppe dieser Zeit
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  • Obwohl man diese Schriftsteller/innen zu einer Bewegung zhlt, waren sie nur eine lose Gruppe hatten keine klare politische Linie und wurden zur Solidaritt gezwungen, als die Reaktion gegen sie vorging wichtige Schriftsteller: Georg Bchner (1813-1837) Christian Dietrich Grabbe (1801-1836) Karl Gutzkow (1811-1878) Heinrich Heine (1797-1856) Heinrich Laube (1806-1884) Theodor Mundt (1809-1861) Ludolf Wienbarg (1802-1872) Ernst Willkomm (1810-1886) Ludwig Brne (1786-1837) Friedrich Ludwig Weidig (1791-1837)
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  • *13. Dezember 1797 (Dsseldorf) 17. Februar 1856 (Paris) Heinrich Heine
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  • Heinrich Heine Ein berblick Einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts letzter Dichter der Romantik Jdischer Herkunft Auenseiter diese Rolle prgt sein Leben, sein Werk und die Rezeptionsgeschichte
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  • Heinrich Heine - Biographie Christian Johann Heinrich Heine, Geburtsname: Harry Heine Genaues Geburtsdatum war lange unklar Kindheit & Jugend whrend der Franzsischen Revolution Jdisches Elternhaus Studium 1819: Jurastudium in Bonn 1820: Universitt Gttingen Abbruch wegen Duellaffre 1821 23: Berliner Universitt, begibt sich in literarische Kreise 1822: Gedichte 1823: Tragdien nebst einemlyrischen Intermezzo
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  • Heinrich Heine - Biographie 1825: Promotion, Doktor der Rechte christliche Taufe & Nameswechsel: Heinrich Heine Juni 1825 protestantische Taufe in Heiligenstadt Motivation war berufliche Anstellung Taufzettel: Eintrittsbillet zur europischen Kultur Juden durften keine akademischen Lehr- oder Schulmter bekleiden Wenig Akzeptanz fr getauften Juden
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  • Heinrich Heine Biographie 1826: erster Publikumserfolg mit Harzreisen 1827: Lyrikband Buch der Lieder - sehr berhmt Romantischer und ironischer Stil Auch politische Inhalte 1831: Auswanderung nach Paris aufgrund Anfeindungen in Deutschland 1833 & 1835: Verbot von Heines Werken in ganz Deutschland Beschluss des Frankfurter Bundestages In Paris schrieb Heine eine Vielzahl von Essays, Gedichten, Prosa, politischen Artikeln und Polemiken
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  • Heinrich Heine Schwerpunkte, Themen, Bedeutung Sozialismus: Kritik an staatlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Verhltnissen in Deutschland Versepos Atta Troll & Deutschland Ein Wintermrchen Schafer Ton & Kenntnisnahme der Folgen der Industriellen Revolution (Arbeiterklasse) 1844: Die schlesischen Weber Heines Werke greifen Elemente der Romantik, Aufklrung, der Weimarer Klassik, des Realismus und des Symbolismus auf
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  • Heinrich Heine Schwerpunkte, Themen, Bedeutung Vormrz: Autorenkreis Junges Deutschland politische Vernderung und Streben nach Demokratie Teilte Ansichten von Karl Marx und Friedrich Engels Heines Werke wurden im Nationalsozialismus verboten Bcherverbrennung 1933 Whrend Teilung Deutschlands ambivalente Betrachtung Heines: Im Westen: weiterin skeptisch und wenig rezipiert Im Osten/DDR: Popularisierung seiner Werke ab 1960er Jahre: Auch in Bundesrepublik Interesse an Heine Schulen & Universitten werden nach ihm benannt
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  • 16 Werke Christian Johann Heinrich Heine Christian Johann Heinrich Heine 1826 Die Harzreise 1826 Die Harzreise 1827 Das Buch der Lieder 1827 Das Buch der Lieder 1826-1831 Reisebilder (4 Bnde) 1826-1831 Reisebilder (4 Bnde) 1836 Die romantische Schule 1836 Die romantische Schule 1844 Deutschland. Ein Wintermrchen 1844 Deutschland. Ein Wintermrchen 1847 Atta Troll. Ein Sommernachtstraum 1847 Atta Troll. Ein Sommernachtstraum 1851 Romanzero (Lyrik) 1851 Romanzero (Lyrik)
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  • Deutschland ein Wintermrchen(1844) Heinrich Heine
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  • Inhalt Nach 13 Jahren im Exil in Paris besucht er erstmals wieder Deutschland und reist ber Aachen, Kln, Hagen, Unna, den Teutoburger Wald, Minden, Bckeburg und Hannover nach Hamburg, zu seiner Mutter. Die Jungfer Europa ist verlobt Mit dem schnen Geniusse Der Freiheit, sie liegen einander im Arm, Und schwelgen im ersten Kusse. schreibt ber die Zollkontrolle an der preuischen Staatsgrenze macht sich ber die 1842 von Knig Friedrich Wilhelm IV. eingefhrte preuische Uniform lustig, denn die Pickelhaube knnte bei Gewitter Blitze anziehen: "Ja, ja, der Helm gefllt mir, er zeugt / Vom allerhchsten Witze! Er findet, dass die Deutschen sich bedauerlicherweise kaum verndert haben: Noch immer das hlzern pedantische Volk, Noch immer ein rechter Winkel In jeder Bewegung, und im Gesicht Der eingefrorene Dnkel. sie stelzen noch immer so steif herum, So kerzengrade geschniegelt, Als htten sie verschluckt den Stock, Womit man sie einst geprgelt.
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  • Heine freut sich, dass der Klner Dom unvollendet blieb, denn ein Weiterbau wre eine Huldigung des Mittelalters Er hofft, dass es so bleibt, verspottet den 1842 gegrndeten Zentral-Dombau-Verein und macht sich ber die Heiligen Drei Knige lustig, deren Reliquien im Klner Dom aufbewahrt werden kritisiert den durch die Restauration erzwungenen Stillstand in Deutschland. Nur in ihren Trumen wagten es die Deutschen, sich Vernderungen auszumalen Franzosen und Russen gehrt das Land, Das Meer gehrt den Briten, Wir aber besitzen im Luftreich des Traums Die Herrschaft unbestritten. Er selbst trumt whrend einer Kutschfahrt, dass er Friedrich Barbarossa begegnet, der auf den geeigneten Zeitpunkt wartet, um das alte Kaiserreich wiederherzustellen Als der Dichter ihm von der Guillotine und von der Hinrichtung des franzsischen Knigspaares erzhlt, reagiert der Kaiser ungehalten. Herr Rotbart -- rief ich laut -- du bist Ein altes Fabelwesen, Geh, leg dich schlafen, wir werden uns Auch ohne dich erlsen. In Hamburg fordert ihn die Stadtgttin Hammonia auf, das Kissen auf dem Sessel Karls des Groen anzuheben ("Du schaust eine runde ffnung dann"). Neugierig beugt er sich darber und riecht den "deutschen Zukunftsduft"...
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  • Hausmusik erlangte groe Bedeutung in brgerlichen Husern: Klavier und Quartette in den Stdten: Grndung von Musikgesellschaften und Gesangsvereine die Notenverlage: gaben bei den Komponisten vor allem leichte, heitere Werke in Auftrag heitere Musik (Wiener Walzer) strebte einem Hhepunkt zu Wien entwickelte sich in diesen Jahrzehnten zur klassischen Weltstadt der Musik Musik
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  • Das Lied der Deutschen August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
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  • , bekannt als (* 2. April 1798 in Fallersleben, heute Stadtteil von Wolfsburg; 19. Januar 1874 in Corvey) war Hochschullehrer fr Germanistik, der wesentlich zur Etablierung des Fachs als wissenschaftlicher Disziplin beitrug, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb die sptere deutsche Nationalhymne, das Lied der Deutschen, sowie zahlreiche populre Kinderlieder. Zur Unterscheidung von anderen Trgern des hufigen Familiennamens Hoffmann nahm er als Zusatz den Herkunftsnamen von Fallersleben an.2. April1798FallerslebenWolfsburg19. Januar1874CorveyGermanistikDichterNationalhymneKinderlieder Herkunftsnamen
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  • Hoffmann war der Sohn des Kaufmanns, Gastwirts, Senators und Brgermeisters von Fallersleben, Heinrich Wilhelm Hoffmann, und dessen Ehefrau Dorothea Balthasar. 1812 besuchte er nach der Fallerslebener Brgerschule (Volksschule) die hhere Brgerschule (Gymnasium) in Helmstedt. Zwei Jahre spter wechselte er an das Martino-Katharineum nach Braunschweig. Im Mai 1815 debtierte er mit vier Gedichten.Heinrich Wilhelm HoffmannGymnasiumHelmstedt Martino-KatharineumBraunschweig Ab April 1816, mit 18 Jahren, begann Hoffmann in Gttingen (nach eigenem Bekunden mit wenig Geld und Lust) ein Studium der Theologie und wurde im selben Jahr Mitglied der Alten Gttinger Burschenschaft. Eigentlich interessierte er sich mehr fr die Geschichte des klassischen Altertums, sein Vorbild hierbei war Johann Joachim Winckelmann. Als er 1818 bei Studien in Museum und Bibliothek der Stadt Kassel die Bekanntschaft von Jacob Grimm machte, fragte ihn dieser, ob ihm sein Vaterland nicht nher liege als die Antike. Daraufhin wechselte er zum Studium der deutschen Sprache und Literatur (Germanistik und deutsche Philologie).Gttingen Theologie Burschenschaftklassischen AltertumsJohann Joachim WinckelmannKasselJacob GrimmGermanistikPhilologie
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  • 1818 konnte ihn sein Vater mit seinen Beziehungen und Geld vor dem Militrdienst bewahren. Noch im selben Jahr folgte Hoffmann seinem Lehrer Friedrich Gottlieb Welcker an die Universitt Bonn. Dort wurden Jacob Grimm und Ernst Moritz Arndt seine Dozenten. 1819 wurde er Mitglied der Alten Bonner Burschenschaft. MilitrdienstFriedrich Gottlieb WelckerUniversitt BonnErnst Moritz Arndt Am 8. Mai 1821 fand Hoffmann Bruchstcke des mittelalterlichen epischen Gedichts Otfried. Kurz darauf verffentlichte er einen Aufsatz ber diesen Fund mit dem Titel Bruchstcke vom Otfried . Im gleichen Jahr erschien seine Gedichtsammlung Lieder und Romanzen, bei der er sich erstmals des Namens Hoffmann von Fallersleben bediente. Mit dem Zusatz seines Heimatortes wollte er lediglich Namensgleichheit vermeiden und war nicht darauf aus, einen Adelstitel vorzutuschenOtfried
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  • Im Dezember 1821 verlie er Bonn und ging nach Berlin, um mit Hilfe seines Bruders Bibliothekar zu werden. Dieser brachte ihn mit dem Freiherrn Gregor von Meusebach zusammen, dessen Privatbibliothek in ganz Preuen bekannt war. Im Kreis des Freiherrn Meusebach schloss Hoffmann Freundschaft mit Friedrich Karl von Savigny, Georg Friedrich Hegel, Adelbert von Chamisso, Ludwig Uhland und anderen.Berlin BibliothekarGregor von MeusebachPrivatbibliothekPreuenFriedrich Karl von SavignyGeorg Friedrich HegelAdelbert von ChamissoLudwig Uhland 1823 wurde Hoffmann zum Kustos der Bibliothek der Universitt Breslau berufen. Dort wurde er 1830 in der Nachfolge von Johann Gustav Gottlieb Bsching zum auerordentlichen Professor fr deutsche Sprache und Literatur berufen, 1835 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor.KustosUniversitt BreslauJohann Gustav Gottlieb Bsching 1840 und 1841 erschien seine Gedichtsammlung Die unpolitischen Lieder (Teil 1 mit 140, Teil 2 mit 150 Gedichten). Die damals hohe Auflage von 12.000 Exemplaren stie auf groe Nachfrage. Whrend eines Aufenthalts auf der damals englischen Badeinsel Helgoland verfasste er am 26. August 1841 das Lied der Deutschen, das im Oktober des gleichen Jahres erstmals ffentlich in Hamburg gesungen wurde. HelgolandLied der Deutschen Hoffmanns besonderes Interesse galt der altniederlndischen Sprache. Er unternahm insgesamt acht Reisen nach Holland und Flandern, wobei er Begrnder der niederlndischen Philologie wurde und die Ehrendoktorwrde der Universitt Leiden erhielt.altniederlndischenHollandFlandernPhilologieEhrendoktorwrdeUniversitt Leiden
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  • Wegen seiner nationalen und liberalen Haltung, die sich in seinen Unpolitischen Liedern uerte, wurde Hoffmann 1842 von der preuischen Regierung pensionslos seiner Professur enthoben. Ein Jahr spter entzog man ihm die preuische Staatsbrgerschaft und verwies ihn des Landes. Dies war der Wendepunkt in seinem Leben; Hoffmann ging ins Exil. Er irrte quer durch Deutschland, wurde aber von politischen Freunden aufgenommen. Zu seinem Freundeskreis im Exil gehrte der Vormrzpolitiker Georg Fein.[2] Stndig von der Polizei bespitzelt, wurde er 39 Mal ausgewiesen, darunter dreimal aus seiner Heimatstadt Fallersleben. An etlichen Stationen seines Wanderlebens wurden im 20. Jahrhundert Schrifttafeln an den Gebuden angebracht, zum Beispiel in Vorsfelde oder in Alt-Wolfsburg mit der Aufschrift:preuischenExilGeorg Fein[2] VorsfeldeAlt-Wolfsburg Hoffmann von Fallersleben fand in diesem Pfarrhause vor dem Revolutionsjahr 1848 und danach Schutz auf der Flucht vor den staatlichen Verfolgern bei seinem Freund und politischen Weggefhrten David Lochte, Pastor von St. Marien 18261862 Fr lngere Zeit Unterschlupf erhielt er auf einem mecklenburgischen Rittergut, dessen Besitzer ihn gegenber den Behrden als Kuhhirten deklarierte. In der Abgeschiedenheit des Landlebens entstanden seine schnsten Kinderlieder. Im Revolutionsjahr 1848 bekam er dank eines Amnestiegesetzes ein Wartegeld auf preuischem Boden ausgezahlt, aber nicht seine Professur zurck.RittergutKuhhirtenRevolutionsjahrAmnestiegesetzes
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  • 1849 konnte Hoffmann rehabilitiert ins Rheinland zurckkehren. Noch im selben Jahr heiratete der 51-Jhrige seine 18-jhrige Nichte Ida vom Berge, eine Pastorentochter aus Bothfeld. Mit ihr hatte er einen Sohn, der 1855 in Weimar zur Welt kam. Er wurde auf die Namen Franz Friedrich nach seinen beiden Paten, Franz Liszt und Friedrich Preller, getauft. Nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie Dsseldorf und an der Groherzoglichen Kunstschule in Weimar, wo er ein Schler von Theodor Hagen war, wurde Franz Friedrich Hoffmann-Fallersleben Landschaftsmaler. Bis 1888 lebte er in Weimar, danach als Professor in Berlin, wo er 1927 starb. Begraben ist er in Weimar. Seine Bilder sind heute im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg-Fallersleben ausgestellt. BothfeldWeimarFranz LisztFriedrich PrellerKunstakademie Dsseldorf Groherzoglichen KunstschuleTheodor HagenHoffmann-von-Fallersleben-Museum Den Komponisten Liszt hatte der Dichter 1854 in Weimar kennengelernt, wo er im Auftrag des Groherzogs Carl Alexander eine literaturwissenschaftliche Zeitschrift herausgab. 1860 zog die Familie nach Corvey um. Dort bekam Hoffmann durch Vermittlung von Liszt und der Prinzessin Marie zu Sayn-Wittgenstein eine Anstellung als Schlossbibliothekar bei Herzog Victor I. Herzog von Ratibor. Noch im selben Jahr verstarb seine Ehefrau Ida. Im Alter von 75 Jahren starb August Heinrich Hoffmann nach einem Schlaganfall am 19. Januar 1874 in Corvey. Er wurde in Anwesenheit von mehr als tausend Trauergsten neben seiner Gattin auf dem Friedhof neben der ehemaligen Abteikirche von Corvey beigesetzt.Carl Alexander SchlossbibliothekarVictor I. Herzog von Ratibor
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  • Die Politisierung Hoffmanns erfolgte bereits in seiner Kindheit. Wenige Jahre nach der franzsischen Revolution geboren, wuchs er in die Reste des Heiligen Rmischen Reichs Deutscher Nation hinein mit hunderten kleinster, absolutistisch regierter Frstentmer. Als Kind erlebte er in der Zeit der napoleonischen Besatzung die Einfhrung von Brgerrechten (Gleichheit vor dem Gesetz, Religionsfreiheit, ffentliche Gerichtsverfahren usw.). Nach dem Rckzug der Grande Arme infolge der Niederlage in Russland 1812 wurde in der Heimat des Dichters die alte Adelsordnung in Form des Knigreichs Hannover wieder installiert. franzsischen RevolutionHeiligen Rmischen Reichs Deutscher Nationnapoleonischen BrgerrechtenGrande ArmeNiederlage in RusslandKnigreichs Hannover Die politische Bedeutung Hoffmanns bestand im Kampf fr die verloren gegangenen brgerlichen Freiheiten und in den Bestrebungen zur Schaffung eines geeinten, deutschen Vaterlandes. Letzteres geschah vor allem durch sein Deutschlandlied, das seinerzeit von Studenten und freiheitlich gesinnten Brgern begeistert gesungen wurde. Seine Gedichte der Unpolitischen Lieder, welche natrlich ganz und gar nicht unpolitisch waren, griffen die staatlich-politischen Verhltnisse jener Zeit an, wie Kleinstaaterei, Pressezensur, Frstenwillkr sowie Allmacht von Polizei und Militr.DeutschlandliedKleinstaaterei Pressezensur Prgend fr seine Haltung gegenber Frankreich war fr ihn wie fr viele seiner Generation das Erlebnis der Rheinkrise, in der 1840/1841 Frankreich Anspruch auf das Rheinland erhob. Die Ablehnung solcher Expansionswnsche war auch der Anlass, das Lied der Deutschen zu schreiben. In dessen erster Strophe ruft er zur Einigkeit der Deutschen auf, die zum Triumph ber jeden Angreifer fhren werde (Deutschland ber alles). Die Ablehnung gegen Frankreich verfestigte sich auch bei Fallersleben, je lnger dieses gegen eine deutsche Einigung arbeitete.Rheinkrise Lied der Deutschen
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  • Nach dem Erscheinen seiner Unpolitischen Lieder hatte er jedoch wegen seines Nationalismus, der auf Entmachtung der einzelnen Frsten zielte, zunchst groe Probleme mit dem preuischen Ministerium. 1842 wurde er aus dem Lehramt entlassen und war mehrere Jahre ohne feste Anstellung. 1845 besuchte Hoffmann die Herzogtmer Schleswig und Holstein, anfangs voller Begeisterung fr die deutsch-nationale Erhebung gegen die dnische Knigsmacht. Nach einer Zusammenkunft in der Stadt Schleswig schrieb er jedoch enttuscht in seinem Tagebuch:SchleswigHolsteinErhebungSchleswig Diese Schleswiger haben ja fast nur die Sprache mit uns gemeinsam. In ihnen steckt das dnische Wesen sehr tief, und es tritt hervor bei jeder Gelegenheit Ebenso war Hoffmann berzeugter Antisemit. Zentral hierbei das Motiv des deutschen Volkstums, das er gegen jdische Kosmopoliten setzt. Des deutschen Kaisers Kammerknechte sind jetzt Europas Kammerherrn. Am Himmel aller Erdenmchte, o Israel, wie glnzt dein Stern Seine Werke machten Hoffmann von Fallersleben auf einen Schlag berhmt, kosteten ihn aber auch die berufliche Karriere. Die Erfllung seines grten politischen Wunsches, ein vereintes und freies Deutschland, erfuhr Hoffmann noch zu Lebzeiten, als 1871 das Deutsche Reich unter Otto von Bismarck gegrndet wurde. Deutsche ReichOtto von Bismarck
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  • Wird oft auch flschlicherweise "Deutschlandlied" genannt August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) dichtete den Text im Jahre 1841 auf der damals britischen Nordseeinsel Helgoland setzte sich fr die Einheit des damals zersplitterten Deutschlands ein whlte Melodie der von Joseph Haydn geschaffenen Kaiserhymne: "Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz", die sich auf den in Wien residierenden Kaiser Franz II. bezog am 5. Oktober 1841 in Hamburg erstmals ffentlich gesungen 1922 Nationalhymne des Deutschen Reiches 1991 Richard von Weizscker und Helmut Kohl erklrten in einem Briefwechsel: Die dritte Strophe des Liedes der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben mit der Melodie von Joseph Haydn ist die Nationalhymne fr das deutsche Volk die ersten beiden Strophen zu singen, hat keinen Bezug zur deutschen Nationalhymne nicht in der Bundesrepublik Deutschland verboten
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  • Deutschland, Deutschland ber alles, ber alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brderlich zusammenhlt, von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt - Deutschland, Deutschland ber alles, ber alles in der Welt. Deutschland, Deutschland ber alles, ber alles in der Welt. Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang sollen in der Welt behalten ihren alten schnen Klang, uns zu edler Tat begeistern unser ganzes Leben lang. |: Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang. :| Einigkeit und Recht und Freiheit fr das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben brderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glckes Unterpfand. Blh' im Glanze dieses Glckes, blhe, deutsches Vaterland.
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  • Hoffmann von Fallersleben sorgte sich um des Vaterlandes Schicksal "Deutschland, Deutschland ber alles" schrieb er, weil er erfllt nach einem demokratischen, freien und geeigneten Deutschland war war der ehrliche Wunsch nach berwindung alles Trennenden und nach der Einigung Deutschlands "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" reichten damals die Grenzen des Deutschen Bundes, in dem Menschen lebten, die Deutsche waren "Einigkeit und Recht und Recht und Freiheit sollten die Grundsulen eines neuen gesamtdeutschen parlamentarischen Vaterlandes sein
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  • Die freie Republik Friedrich Hecker (1837) 1.In dem Kerker saen Zu Frankfurt an dem Main Schon seit vielen Jahren 6 Studenten dein |: Die fr die Freiheit fochten Und fr das Brgerglck Und fr die Menschenrechte Der freien Republik. :| 2. Doch der Kerkermeister Sprach es tglich aus : "Sie, Herr Brgermeister Es reit mir keiner aus!" |: Aber doch sind sie verschwunden aus dem grauen Turm Und zu der 12. Stunde Bei dem groen Sturm :|
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  • 3. Und am anderen Morgen Hrt man den Alarm Ach es war entsetzlich Der Soldatenschwarm |: Sie suchten auf und nieder Sie suchten hin und her Sie suchten sechs Studenten Und fanden sie nicht mehr. :| 4. Doch sie kamen wieder Mit Schwertern in der Hand Auf, ihr deutschen Brder Jetzt gehts ums Vaterland |: Jetzt gehts um Menschenrechte Und um das Brgerglck Wir sind doch keine Knechte Der freien Republik! :| 5. Wenn euch die Leute fragen : "Wo ist Absalom ?" So drft ihr wohl sagen: Ja, er hnget schon ! |: Er hngt an keinem Baum, Er hngt an keinem Strick, Er hngt an einem Graume der deutschen Republik. :|
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  • 35 Das Junge Deutschland Allgemein 1830 1835 1830 1835 Die jungen Schriftsteller waren gegen Die jungen Schriftsteller waren gegen den Absolutismus, den Absolutismus, die orthodoxe Kirche, die orthodoxe Kirche, den Idealismus von den Idealismus von Klassik und Romantik Von politischer Gestaltung ausgeschlossen Von politischer Gestaltung ausgeschlossen Aufstnde Aufstnde 1835 wurden die Schriften verboten 1835 wurden die Schriften verboten
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  • 36 Das Junge Deutschland Merkmale und Strme Schrieben gegen die Zensur Schrieben gegen die Zensur Fr Demokratie Fr Demokratie Recht auf Freiheit und Gleichheit der Brger Recht auf Freiheit und Gleichheit der Brger Hier und Jetzt war entscheidend Hier und Jetzt war entscheidend 10.Dezember 1835 10.Dezember 1835
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  • 37 Das Junge Deutschland Ziele Demokratische Freiheitsrechte Demokratische Freiheitsrechte Soziale Gerechtigkeit Soziale Gerechtigkeit Sollte auf politische Missstnde aufmerksam machen Sollte auf politische Missstnde aufmerksam machen
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  • CHRISTIAN DIETRICH GRABBE Hannibal 1801-1836
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  • Detmold Leipzig Berlin Detmold Frankfurt/Main Detmold
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  • Christian Dietrich Grabbe (*11.12.1801 in Detmold; 12.09.1836 ebenda) war ein Dramariker des Vormrz. Grabbe war der bedeutendste Erneuerer des deutschsprachigen Dramas seiner Zeit. Er war beeinflusst von Shakespeare und dem Sturm und Drang. In seinen ambitionierten Dramen, die mit ihren Massenszenen und stakkatohaften Szenenwechseln, die damalige Theater- und Bhnentechnik berforderten, lste er die strenge Form des klassischen Dramas in eine Folge locker verbundener Szenen auf und wurde zum Wegbereiter des Realismus auf der Bhne. In seinen Stcken entwarf er eine desillusionierende bis pessimistische Weltsicht mit teilweise schrillen Szenen. Nach seinem Tod zunchst vergessen, wurde Grabbes Werk in Teilen erst von den Dramatikern des Naturalismus und Expressionismus wiederentdeckt. Verehrung fand er als nationaler Dichter unter dem Nationalsozialismus, wobei die von ihm berlieferten antisemitischen Aussagen, vereinzelte judenfeindliche Passagen in seinen Stcken (vor allem Aschenbrdel) und die nationale Tendenz seiner Stoffe (insbesondere Die Herrmannsschlacht) zu ideologischen Anknpfungspunkten wurden. Vor allem in den 1930er Jahren wurden mehrere Straen nach Grabbe benannt.
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  • Grabbe Grabbe kam als Sohn eines Zuchthausaufsehers zur Welt. Schon als Gymnasiast in Detmold unternahm er mit 16 Jahren erste Versuche als Dramatiker. Ein Stipendium der Landesfrstin ermglichte ihm ab 1820 ein Jura-Studium in Leipzig, das er 1822 in Berlin fortsetzte. In Berlin lernte er Heinrich Heine kennen. Nach dem Abschluss des Studiums 1823 bemhte er sich vergeblich, eine Stellung an einem deutschen Theater als Schauspieler oder Regisseur zu bekommen. Er kehrte nach Detmold zurck und legte im folgenden Jahr sein Juristisches Staatsexamen ab. Auch die Versuche, in Detmold eine Stellung als Jurist zu finden, waren zunchst erfolglos, erst 1826 bernahm er die unbezahlte Vertretung eines erkrankten Militr-Auditeurs, dessen besoldeter Nachfolger er 1828 wurde. 1829 erfolgte in Detmold mit Don Juan und Faust die einzige Auffhrung eines seiner Dramen zu Lebzeiten. Ab 1831 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Grabbes zusehends, die Folgen seines Alkoholismus wurden sichtbar. Eine Verlobung mit Henriette Meyer wurde von dieser gelst, als sich Grabbe wieder Louise Christiane Clostermeier zuwandte, die ihn bereits einmal abgewiesen hatte.
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  • 1833 heiratete er Louise Christina Clostermeier, aber die Ehe erwies sich schnell als unglcklich. 1834 gab er sein Amt auf. Er reiste ber Frankfurt am Main, wo er sich mit seinem Verleger berwarf, nach Dsseldorf. Dort arbeitete er mit Karl Immermann, den er 1831 kennengelernt hatte, an dem von diesem gegrndeten Stadttheater. Doch auch diese Zusammenarbeit dauerte wegen der Depressivitt und der Alkoholexzesse Grabbes nicht lange. 1836 kehrte er noch einmal nach Detmold zurck; seine Frau reichte die Scheidung ein. Noch im gleichen Jahr starb Grabbe in seiner Geburtsstadt an Rckenmarkschwindsucht.
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  • Hannibal: Inhalt und Aufbau Hannibals Bruder Hasdrubal wird von Rmern berrascht, als er ihm in Italien zu Hilfe kommen will. Hannibal kommt zu spt und erfhrt, dass seine Heimat Karthago von Rom angegriffen wird. Er eilt zu Hilfe, aber er wird bei der Belagerungsschlacht verraten. Daraufhin flieht er und vergiftet sich bevor er an die Rmer ausgeliefert wird. Tragdie in 5 Akten
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  • Stil Realistische Alltagssprache ohne bestimmten Rhythmus Deprimierender Grundton Kaum Verwendung von Symbolen oder Metaphern.
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  • Textbeispiel Hlle, beschtze mich vor Feindeslob es ist die gefhrlichste Mnze. (Vergleich und Vorausdeutung) Weiberlist ist unergrndlich [...] die Rmer whnten schon Karthago in der Hand zu haben, da sammelt sich das Weibszeug in den Palsten und verbrennt sich und die Stadt mit Haut und Haar. (Alltagssprache)
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  • Hauptpersonen Hannibal Die Dreimnner: Gisgon, Hanno, Melkir Scipio der Jngere Scipio der ltere Knig Prusias
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  • Entstehung Hannibal erschien 1835 in Dsseldorf, nachdem Grabbe lange keinen Verleger fand und den Text oft hat ndern mssen wegen seines Geldgebers.
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  • Interpretation Grabbe sah sich selbst in der Rolle des Hannibal Karthago gegen Rom Kein Zwang des Verses
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  • Webtipps http://www.derkanon.de/dramen/grabbe.html http://gutenberg.spiegel.de/grabbe/hannibal/Dr uckversion_hannibal.htm http://gutenberg.spiegel.de/grabbe/hannibal/Dr uckversion_hannibal.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Dietrich_G rabbe
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  • KARL FERDINAND GUTZKOW Wally, die Zweiflerin 1835
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  • Weimar Heidelberg Geboren 17. Mrz 1811 in Berlin Gestorben 16.12.1878
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  • Karl Ferdinand Gutzkow (*17.03.1811 in Berlin ; 16.12.1878 in Sachsenhausen) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Journalist. Gutzkow wuchs in Berlin in rmlichen Verhltnissen auf. Sein Vater Karl August, ein gelernter Maurer, arbeitete bei Prinz Wilhelm von Preuen als Stallmeister. Von 1821 bis 1829 besuchte er das Friedrich-Werdersche Gymnasium. Zum Sommersemester 1829 immatrikulierte sich Gutzkow an der Universitt in Berlin in den Fchern Philologie, Theologie und Rechtswissenschaft. Vorlesungen hrte er unter anderem bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. Spter wechselte er an die Uni Heidelberg und dann nach Mnchen. 1830 erhielt Gutzkow fr eine Arbeit (De diis fatalibus) von der Berliner Universitt einen Preis, der ihm von Hegel persnlich berreicht wurde. Die franzsische Julirevolution lenkte sein Interesse den Fragen und Forderungen seiner Zeit zu.
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  • Noch als Student begann Gutzkow 1831 mit der Herausgabe der Zeitschrift Forum der Journal-Literatur. 1832 wurde er von der Universitt Jena promoviert; in Abwesenheit. Bis 1834 arbeitete er fr Menzels Literatur-Blatt. Auch fr Morgenblatt fr gebildete Stnde und zahlreiche andere Journale und Zeitungen schrieb er regelmig. 1832 erschienen anonym seine Briefe eines Narren an eine Nrrin bei Julius Campe in Hamburg; im Oktober desselben Jahres wurde das Buch in Preuen verboten. Ende 1833 erschien sein Roman Maha Guru. Geschichte eines Gottes im Verlag von Cotta. Es handelt sich dabei um eine in Tibet spielende Satire auf die religisen und gesellschaftlichen Zustnde in Deutschland, speziell in Preuen. Forum der Journal-LiteraturLiteratur-BlattMorgenblatt fr gebildete Stnde Maha Guru Ebenfalls 1833 machte Gutzkow die Bekanntschaft von Heinrich Laube, mit dem er eine Reise nach sterreich und Oberitalien unternahm. Nach dieser Reise und nachdem die Beziehung zu Julius Campe und Cotta enger geworden war entschied sich Gutzkow, Berufsschriftsteller zu werden. 1835 war er in Frankfurt, wo er das Literatur-Blatt zu Eduard Dullers Phnix. Frhlings-Zeitung fr Deutschland herausgab; diese Beilage enthielt ausschlielich von Gutzkow verfasste Beitrge. Aus derselben Zeit stammt auch der Briefwechsel mit Georg Bchner. In der Folge sorgte Gutzkow dafr, dass Bchners Drama Dantons Tod in eben jenem Phnix erscheinen konnte. Gutzkow wurde so zum ersten Frderer des jungen Bchner.Julius CampeEduard DullersPhnix. Frhlings-Zeitung fr Deutschland
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  • Im Sommer 1835 verschickten Gutzkow und Ludolf Wienbarg Subskriptionseinladungen zu einer groangelegten literarischen Wochenschrift. Diese Deutsche Revue sollte noch im selben Jahr bei der Verlagsbuchhandlung von Zacharias Lwenthal mit einer Startauflage von 4000 Exemplaren erscheinen. Es gelang Gutzkow und Wienbarg neben Ludwig Brne und Heinrich Heine auch Georg Bchner, der seinen Lenz dort erscheinen lassen wollte, fr das Projekt zu gewinnen.Ludolf Wienbarg SubskriptionseinladungenDeutsche RevueVerlagsbuchhandlungZacharias LwenthalLudwig BrneHeinrich HeineGeorg BchnerLenz Im Sommer 1835 erschien Gutzkows Roman Wally die Zweiflerin, der kurz darauf in Preuen verboten wurde. Das Verbot ging auf eine Kampagne gegen Autoren des Jungen Deutschland zurck, die besonders Wolfgang Menzel - Gutzkows vormaliger Herausgeber - anheizte, der dem Buch Unmoral vorwarf. Ende 1835 wurden smtliche Schriften Gutzkows, Wienbargs und Laubes in Preuen verboten. Kurz darauf wurde dieses Verbot auch auf die Schriften Heinrich Heines und anderer ausgedehnt. In der Folge konnte die schon im Druck befindliche erste Nummer der Deutschen Revue nicht mehr erscheinen.Wally die ZweiflerinJungen Deutschland
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  • Anfang 1836 wurde Gutzkow wegen Verchtlichmachung der Religion zu einem Monat Gefngnis verurteilt. Im Sommer des Jahres heiratete er Amalie Klnne. Aus der Ehe sollten drei Shne hervorgehen. Ende 1837 lernte er in Berlin Bettina von Arnim kennen und besuchte eine Reihe literarischer Salons. Ab 1838 gab er in Hamburg den Telegraph fr Deutschland heraus an dem unter anderem Friedrich Engels, Friedrich Hebbel und Georg Herwegh mitarbeiteten. In Hamburg verkehrte er im Salon der Rosa Maria Assing und fhrte Regie bei Lesungen von Dramen des klassischen Repertoires mit verteilten Rollen. 1839 wurde Gutzkows erstes Schauspiel Richard Savage in Frankfurt uraufgefhrt.Bettina von ArnimTelegraph fr DeutschlandFriedrich EngelsFriedrich Hebbel Georg HerweghRosa Maria Assing
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  • 1842 reiste Gutzkow erstmals nach Paris, wo er unter anderem George Sand kennen lernte. Ende des Jahres zog er nach Frankfurt. Mitte 1843 endete die Zensur seiner Werke, worauf er wieder legal und unter seinem Namen arbeiten konnte. 1845 erschienen seine Wiener Eindrcke, das Ergebnis einer Wien- Reise. Das Buch fhrte zu einem Verbot seiner Werke fr sterreich. Ende 1846 wurde er Dramaturg am Hoftheater in Dresden. Gutzkow zog mit seiner Familie von Frankfurt nach Dresden, wo er fast fnfzehn Jahre lebte und arbeitete. Den Posten als Dramaturg des Dresdner Hoftheaters verlor er allerdings als Folge von Revolution und Konterrevolution im Sommer 1849 schon wieder. Im Mrz 1848 war Gutzkow whrend des Beginns der Revolution in Berlin. Als Reaktion auf die Ereignisse dort verffentlichte er seine Flugschrift Ansprache an das Volk. Im April des Jahres starb seine Frau. 1849 kandidierte er in Berlin fr die Zweite Preuische Kammer. Im selben Jahr heiratete er eine Kusine seiner ersten Frau, Bertha Meidinger, mit der er in der Folge drei Tchter hatte. Ab Juli 1850 erschienen die ersten beiden Bcher seines groen Zeit- und Gesellschaftsromans Die Ritter vom Geiste fortsetzungsweise in der Beilage zur Leipziger Deutschen Allgemeinen Zeitung. Ende 1851 lag der Roman vollstndig in Buchform vor: Neun Bnde mit einem Umfang von etwa 4.100 Seiten.Die Ritter vom GeisteDeutschen Allgemeinen Zeitung
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  • 1852 begann eine ffentlich ausgetragene Kontroverse mit Julian Schmidt und Gustav Freytag, die persnliche Animositten und poetologischen Unterschiede zwischen Gutzkow und den Verfechtern des 'Programmatischen Realismus' deutlich machte und als Grenzbotenstreit (nach dem Namen der von Schmidt und Freytag redigierten Zeitschrift Die Grenzboten) in die Literaturgeschichte einging. Die Auseinandersetzung begann mit einem Verriss der Neuausgabe von Gutzkows Wally, die Zweiflerin (Neuausgabe unter dem Titel Vergangene Tage) durch Julian Schmidt, der zudem scharfe persnliche Angriffe gegen Gutzkows Person richtete. Julian Schmidt erklrte im Laufe der Auseinandersetzung, Gutzkow htte es verdient, bis zur Vernichtung verfolgt zu werden. Aus dieser Perspektive wurde fortan alles, was Gutzkow schrieb, in den Grenzboten verrissen. 1855 stellte Gutzkow seine von Schmidt und Freytag abweichende romanpoetologische Position in einer Kritik von Freytags Kaufmannsroman Soll und Haben dar. Ab September 1852 gab Gutzkow die Wochenzeitschrift Unterhaltungen am huslichen Herd heraus, die er bis 1862 betreute und die danach sein wichtigster Mitarbeiter Karl Frenzel herausgab. Ab 1858 erschien Gutzkows zweiter Groroman Der Zauberer von Rom, der erst 1861 abgeschlossen wurde und wie schon die Ritter vom Geiste gleichfalls neun Bnde umfasst. 1861 zog er nach Weimar, wo er Generalsekretr der Schillerstiftung wurde, an deren Grndung 1859 er entscheidend mitgewirkt hatte. Ende 1864 legte Gutzkow sein Amt nieder. Auf dem Hhepunkt einer schweren psychischen Krise versuchte Gutzkow im Januar 1865, sich das Leben zu nehmen. Er kam in die Heilanstalt St. Gilgenberg bei Bayreuth, wo er bis zu seiner Entlassung im Dezember 1865 blieb.Julian SchmidtGustav Freytag Die GrenzbotenSoll und HabenUnterhaltungen am huslichen HerdKarl FrenzelDer Zauberer von RomSchillerstiftung
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  • Im Jahre 1867/1868 erschien Gutzkows Roman Hohenschwangau, 1869 wurde sein Stck Der westphlische Friede uraufgefhrt. Ende dieses Jahres zog er nach Berlin. Ab 1873 hatte Gutzkow erneut mit schweren psychischen Problemen zu kmpfen; wiederholt kam es zu Anfllen von Paranoia. 1875 zog er nach Heidelberg. 1877 erschien sein letzter Zeitroman Die neuen Serapionsbrder. In diesem Jahr zog er nach Frankfurt-Sachsenhausen. Im Dezember 1878 kam Gutzkow schlafend bei einem Schwelbrand ums Leben.
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  • Wally, die Zweiflerin (1835) INHALT AUFBAU/STRUKTUR SPRACHE/ STIL TEXTBEISPIELE ZU SPRACHE UND STIL HAUPTPERSONEN ENTSTEHUNG/REZEPTION INTERPRETATION TEXTAUSZUG ZUR WERKTHEMATIK KOMMENTIERTE WEBTIPPS / KONTROLLFRAGEN UND LCKENTEXT
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  • Inhalt Die Geschichte handelt von einer jungen Frau der gehobenen Gesellschaft. Sie steht zwischen ihrem ungeliebten Ehemann und Csar, ihrem Geliebten, der sie schlielich verlsst. Csar und sie zweifeln an allen Konventionen und am Christentum. An diesen Zweifeln zerbricht Wally schlielich.
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  • AUFBAU/STRUKTUR 3 Bcher Die ersten Zwei sind zum Teil Dialoge, welche in eine Erzhlung eingebettet sind Das Dritte ist hauptschlich als Tagebuch von Wally verfasst mit Csars Stellungnahme zum Christentum und einem religionskritischen Abschnitt ber Wahrheit und Wirklichkeit
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  • SPRACHE/ STIL Lange, verschachtelte Stze Oft rhetorische Fragen, die den Leser zum Nachdenken anregen sollten Bildhafte Erluterungen (Metaphern) Auf weiem Zeltern sprengte im sonnengolddurchwirkten (Verbalmetapher) Walde Wally, ein Bild, das die Schnheit Aphroditens (Vergleich) bertraf, da sich bei ihm zu jedem klassischen Reiz, der nur aus dem cryprischen Meerschaum geflossen sein konnte, noch alle romantischen Zauber gesellten.
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  • TEXTBEISPIELE ZU SPRACHE UND STIL Wenn es nicht Liebe war, die ihn trieb, so war es die Aufgabe, die sich seine Eitelkeit gestellt hatte, Wally, diese Ungezhmte und Unbndige, berwunden zu haben. Htet euch, ihr Frauen! Die Liebe der meisten Mnner ist nichts als eine Huldigung, welche sie sich selbst bringen.
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  • HAUPTPERSONEN Wally: Zweifelt an der Religion, am Christentum Von hherer Abstammung Verliebt sich in Csar wird jedoch schlussendlich unglcklich Csar: Sieht in Wally eine rohe Person, jedoch einen Menschen wie er es ist Verliebt sich in sie Rettet sie aus unglcklichen Lebenslagen Beschftigt sich mit den Grundfragen der Menschheit, vor allem mit der Religion Heiratet eine Bekannte von Wally Vergleicht sich oft mit Csar (rm.), verwendet seine Ausprche
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  • Beispiel fr solch einen Ausspruch Die Pferde zogen an, und, den Spruch des groen Rmers parodierend, sagte er zu dem Fahrzeug: Du trgst Csar und sein Glck! Julius Csar befahl dem ihm am nchsten stehenden Centurio Hasso Musesteert ihn huckepack vom Kampfesort zu bringen, da des Csars vergoldete Sandalen vom Schlick des Wattenmeeres nicht beschmutzt werden durften. Von dieser Begebenheit stammen die erstmals von Plutarch berlieferten berhmten Worte Julius Csars: Du trgst den Csar und sein Glck.
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  • ENTSTEHUNG/REZEPTION Wally, die Zweiflerinvon Karl Gutzkow gilt heute als einer der ersten modernen Frauenromane. Er wurde innerhalb von 3 Wochen zu Papier gebracht, denn Gutzkow lebte von seinen Publikationen. Wegen Karl Gutzkows modernen Ideen, seiner liberalen Sexualmoral wurde Wally, die Zweiflerin von der preuischen Zensur verboten. Aufgrund dessen wurden die Schriften der Vormrz-Autoren gechtet. 1836 wurde Gutzkow wegen Gotteslsterung (Blasphemie) zu einer 10wchigen Haftstrafe verurteilt. Seine Publikationen wurden verboten.
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  • INTERPRETATION Wally steht fr alle Menschen, die zwar keine Geldsorgen haben, jedoch nicht glcklich werden. Der Glaube und die Liebe sind oft der letzte Halt im Leben eines verzweifelten Menschen. Die Kirche macht es den Menschen nur uerst schwer glubig zu bleiben, da ihre Auslegungen und Inhalte untransparent erscheinen und oft nicht nachvollziehbar sind. Wally verliert den Glauben an das Christentum durch neue Erkenntnisse und berlegungen und sieht in ihrem Leben keinen Sinn mehr.
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  • TEXTAUSZUG ZUR WERKTHEMATIK Sie (Wally) hatte die tiefe berzeugung in sich, dass ohne Religion das Leben des Menschen elend ist. () und ihre welke Begriffstyrannei gern sttzen mchten mit etwas, was sie suchen, aber nicht finden knnen. Dann schaffen sie sogar Gott ab, nmlich, weil sie ihn wahrhaftig nicht verstehen.
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  • GEORG BCHNER Dichter oder Revolutionr?
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  • 70 Karl Georg Bchner Geboren am 17. Oktober 1813 in Goddelau 1821 Privatunterricht bei seiner Mutter Widmete sich der Geschichte der Franzsischen Revolution 1833 kehrt er nach Gieen/Deutschland zurck 1834 grndete Bchner die Gesellschaft fr Menschenrechte 1835 flieht Bchner nach Straburg 1836 erhielt er den Doktortitel 19. Februar 1837 in Zrich
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  • 71 Werke Karl Georg Bchner 1828 Gebadet in des Meeres blauer Flut 1828 Die Nacht 1834/35 Dantons Tod, Lenz 1834 Der Hessische Landbote 1836 Leonce und Lena 1836/37 Woyzeck
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  • 72 Zeitgeschehen Aufklrung Industrielle Revolution 1789 Franzsische Revolution 1813 Vlkerschlacht bei Leipzig 1815 Wiener Kongress (Restauration) 1830 Julirevolution Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 73 Literatur des 19. Jh. Junges Deutschland (1830-1835) demokratische Freiheitsrechte Friedrich Wilhelm Weber Dreizehnlinden Gegenstck zu Bchners Dramen Heinrich Heine Salon (Bd. 2) Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland (1835) Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 74 Dantons Tod Franzsische Revolution hat sich vom Volk entfernt Die Schurken, die Narren, sie werden sich zuletzt noch selbst guillotinieren. (III. Akt, 5. Szene) Ihr wollt Brot, und sie werfen euch Kpfe hin! Dantons Tod (III. Akt, 9. Szene) Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 75 Dantons Tod Entstehung Herbst 1834 bis Februar 1835 Arbeit an Dantons Tod Januar 1835 Vorladung vor Kriminalgericht in Offenbach Flucht bentigt Geld, Drama beste Mglichkeit Drama anstatt Examensvorbereitung 1835 Manuskript an den Verleger Sauerlnder und Gutzkow Verleger willigt ein Bearbeitung durch Gutzkow Drama ist in hchstens fnf Wochen entstanden Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 76 Dantons Tod Aufbau Kein klassisches Drama Exposition fehlt Dramatische Katastrophe ausgeprgt Dantons Schicksal ist seit Beginn entschieden, das ganze Drama ist fnfter Akt (Mayer, 1960) Analytisches Drama Einheit bei Handlung, Zeit und Ort 1. Akt Salon 2. Akt Konvent 3. Akt Gefngnis 4. Akt Tod Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 77 Definition Dichter Ein Dichter ist - in gehobener Sprache - der Verfasser eines sprachlichen Kunstwerkes, also in den Textsorten Lyrik (hier am hufigsten), aber auch Prosa, Dramatik oder Epik. Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 78 Dichter? Georg Bchner ist ohne Zweifel ein Schriftsteller in gehobener Sprache Verfasser von drei Dramen und einer Erzhlung Dauergast der Studentenverbindung Eugiena Georg Bchner ist ein Dichter. Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 79 Definition Revolutionr Ein Revolutionr ist in der Soziologie eine Person, die an einem oft gewaltttigen und immer radikalen Umsturz (-versuch) der bestehenden politischen und gesellschaftlichen Verhltnisse teilnimmt. Sie ist Mitglied in einer organisierten (nicht notwendig geheimen) Gruppierung. Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 80 Revolutionr? Politisierung der Eugiena (1832) 3.4.1833 Bekenntnis beim Frankfurter Wachensturm Grndung der Gesellschaft der Menschenrechte (Mrz/April 1834) Grndungsversammlung des Prevereins (Juli 1834) Festnahme des Mitkmpfers Minnigerode Politische Arbeit, Waffenbungen, Vorbereitungen zur Befreiung Minigerodes (Herbst 1834) Flucht vor der drohenden Verhaftung (Mrz 1835) Friede den Htten Krieg den Palsten! Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter oder Revolutionr?
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  • 81 Dichter oder Revolutionr? brigens gehre ich [] keineswegs zu dem so genannten Jungen Deutschland, der literarischen Partei Gutzkows und Heines. (Brief an die Familie, 1. Januar 1836) Unterschied zwischen literarischem und realem Widerstand Gutzkow: publizistisch aktiv als Kritiker und Autor Bchner: politische Argumentation, Anleitung zum Kampf und Kampf selbst, nebenbei auch literarisch Radikalere Ansichten als das Junge Deutschland Fokussierung auf das unterdrckte Volk und die sozialen Gegenstze Dichter und Revolutionr! Leben Werke Kontext Dantons Tod Dichter und Revolutionr!
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  • 82 Quellen Bchner, Georg: Dantons Tod, Reclam, Stuttgart, 2004 Funk, Gerald: Erluterungen und Dokumente: Georg Bchner Dantons Tod, Reclam, Stuttgart, 2002 Groe, Wilhelm: Lektreschlssel: Georg Bchner Dantons Tod, Reclam, Stuttgart, 2005 Hasselbach, Karlheinz: Literaturwissen Georg Bchner, Reclam, Stuttgart, 1997 Hauschild, Jan-Christoph: Georg Bchner, Rowohlt, Hamburg, 1992 Seidel, Jrgen: Georg Bchner, dtv, Mnchen, 1998 Pleticha, Heinrich (Hrsg.): dtv Literatur-Lexikon, Cornelsen Verlag Berlin, Deutscher Taschenbuch Verlag Mnchen, 1998 Bernhardt, Rdiger: Knigs Erluterungen und Materialien: Georg Bchner Dantons Tod, C. Bange Verlag, Hollfeld, 2003 Wales, Jimmy: Die freie Enzyklopdie Wikipedia, http://de.wikipedia.org, Florida, 1993-2005 Hille + Partner GbR, Projekt Gutenberg-DE, http://projekt.gutenberg.de, Hamburg, 1994-2005
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  • 83 Danke fr Ihre Aufmerksamkeit