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29. SEPTEMBER 2015 BIS 3. APRIL 2016 FEIERT DAS LEBEN! ZEHN „LEBENSMASKEN“ WERDEN ZU KUNST EINE AUSSTELLUNG IN KOOPERATION MIT DER CARITAS Leben, Vergänglichkeit, Tod – für uns alle sind sie unabdingbare Bestandteile der Existenz, aber jeder Einzelne begegnet ihnen auf sehr individuelle Weise. Das Sterben und der Tod werden jedoch meist aus dem Alltag ausgeblendet und verdrängt. Im Projekt „Feiert das Leben!“ wurden prominente Persönlichkeiten aus dem künstlerischen und kulturellen Bereich in Österreich und über die Landesgrenzen hinaus eingeladen, in einen Dialog einzutreten: Was bleibt von uns, wenn wir gehen? Was ist uns wichtig im Blick auf die ANTIKENSAMMLUNG

29. SEPTEMBER 2015 FEIERT DAS LEBEN! ZEHN …press.khm.at/fileadmin/content/KHM/Presse/2015/Feiert_das_Leben/... · Körpers sein, wie im Falle von Teresa Margolles bei der Arbeit

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29. SEPTEMBER 2015 BIS 3. APRIL 2016

FEIERT DAS LEBEN! ZEHN „LEBENSMASKEN“ WERDEN ZU KUNST EINE AUSSTELLUNG IN KOOPERATION MIT DER CARITAS

Leben, Vergänglichkeit, Tod – für uns alle sind sie unabdingbare Bestandteile der Existenz, aber jeder Einzelne begegnet ihnen auf sehr individuelle Weise. Das Sterben und der Tod werden jedoch meist aus dem Alltag ausgeblendet und verdrängt. Im Projekt „Feiert das Leben!“ wurden prominente Persönlichkeiten aus dem künstlerischen und kulturellen Bereich in Österreich und über die Landesgrenzen hinaus eingeladen, in einen Dialog einzutreten: Was bleibt von uns, wenn wir gehen? Was ist uns wichtig im Blick auf die

ANTIKENSAMMLUNG

Endlichkeit des Lebens, welche Spuren hinterlassen wir? Wie will ich sterben? So haben sich Barbara Coudenhove-Kalergi, Christiane Hörbiger, Michael Landau, Karl Markovics, Robert Menasse, Cornelius Obonya, Arnulf Rainer, Barbara Stöckl und Josef Zotter für das Abnehmen einer Lebensmaske ihres Gesichtes zur Verfügung gestellt. Die international renommierten Künstlerinnen und Künstler Kader Attia, Daniel Knorr, Erik van Lieshout, Teresa Margolles, Arnulf Rainer, Hans Schabus, Hubert Scheibl, Deborah Sengl, Daniel Spoerri und Nives Widauer erklärten sich dazu bereit, diese Masken künstlerisch zu verarbeiten. Alle Eingeladenen haben sich in ihrem Werk bereits eingehend mit der Frage des Todes auseinandergesetzt. „In der Ausstellung haben sich die KünstlerInnen explizit mit der Sterblichkeit und dem Weiterleben ihrer Mitmenschen beschäftigt und diese Erfahrungen in ihr Werk einfließen lassen. Dabei geht es nicht um eine egozentrische Auseinandersetzung, sondern um eine Analyse der Gesellschaft und ihres Verhältnisses zu den Themenbögen Vergänglichkeit, Tod und Erinnerung. Diese Auseinandersetzungen können sehr nahe an der Vergänglichkeit des Rohstoffes unseres Körpers sein, wie im Falle von Teresa Margolles bei der Arbeit an der Lebensmaske von Barbara Coudenhove-Kalergi, die das Gesicht in einem schweren, die Zeit überdauernden Material wortwörtlich verschwinden lässt. Deborah Sengl wiederum lässt bei der Lebensmaske von Christiane Hörbiger die eigene oder angenommene Biografie sprichwörtlich Revue passieren. Hans Schabus wiederum versetzt Robert Menasse in die außergewöhnliche Lage eines unerschöpflichen Gedankenspenders frei jeglicher Sachzwänge und in gespannter Auslieferung an die Natur“, so Kuratorin Cathérine Hug. Das Ergebnis dieser Interventionen wird im Rahmen einer Kooperation der Caritas mit dem Kunsthistorischen Museum in einer Sonderausstellung präsentiert. „Die prunkvollen Säle der Antikensammlung, insbesondere jene, die dem Begräbniskult und dem Porträt gewidmet sind, bieten sich dabei als anregendes Umfeld an und unterstreichen den kuratorischen Ansatz, der von der langen Tradition der künstlerischen Reflexion über Leben und Sterben ausgeht. Seit jeher finden sich die Farben des Memento Mori auf der Palette künstlerischer Inspiration“, so Generaldirektorin Sabine Haag. Die Idee, Lebensmasken zeitgenössischer Persönlichkeiten anzufertigen, geht von der Caritas der Erzdiözese Wien aus und soll auf die stille, aber wichtige Arbeit des Mobilen Hospizes aufmerksam machen, die tagtäglich von MitarbeiterInnen der Caritas und von zahlreichen Freiwilligen geleistet wird. Das Projekt soll dazu anregen, sich mit dem Leben, dem Sterben und dem Tod auseinanderzusetzen.

„Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod oder mit dem Sterben lieber Menschen fällt den meisten Menschen nicht leicht. Auch mir nicht. Und doch ist dieser innere Dialog am Ende ein sehr lebensbejahender. Denn wir sehen uns mit der Frage konfrontiert, ob wir heute schon so leben, wie wir am Ende unserer Tage gelebt haben möchten? Ich bin überzeugt: Zu einer Kultur des Lebens gehört auch eine Kultur der Solidarität mit den Sterbenden. Ich danke allen, die die Ausstellung der Lebensmasken mit ihrer Unterstützung möglich gemacht haben – auch dafür, dass mit diesem Engagement auf die wichtige Arbeit des Mobilen Caritas Hospiz hingewiesen wird. Ein Vierteljahrhundert Mobiles Hospiz bedeutet nicht mehr und nicht weniger als ein Vierteljahrhundert Bekenntnis zu einem Leben und einem Sterben in Würde. Es bedeutet Menschen am Ende ihres Lebens zu begleiten und sie nicht alleine zu lassen, Widersprüche auszuhalten und Menschen an einem Punkt ihres Lebens nahe zu sein, den viele als das Ende fürchten. Denn jeder Sterbende ist ein Lebender. Und zwar bis zuletzt“, so Caritas-Präsident Michael Landau. Die Ausweitung des Projektes der Caritas als künstlerisches geht auf eine Idee von Robert Menasse zurück und wurde in der Ausstellung von Cathérine Hug (Kunsthaus Zürich) in Zusammenarbeit mit Manuela Laubenberger (Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung) kuratorisch umgesetzt.

RAHMENPROGRAMM

VORTRÄGE*

16 Uhr, Vortragsraum

FR 20.11. Von Kopf bis Fuß. Römische Körperteilvotive zwischen Realismus und Symbolik Günther Schörner (Archäologe, Universität Wien) FR 11. 12. Die Maske: Zwischenbereich zwischen Leben und Tod, zwischen Verhüllung und Darstellung Jeanne Wolff-Bernstein (Psychoanalytikerin, Wien)

PODIUMSGESPRÄCH**

DO 15.10., 19 UHR, BASSANO-SAAL

Rund um Tod, Leben und Kunst

Mit den Initiatoren der Ausstellung Cathérine Hug (Kuratorin, Kunsthaus Zürich) und Robert Menasse (Schriftsteller, Wien) sowie mit Irma Schwartz (Psychologin, Wien) und Thomas Macho (Kulturphilosoph, Humboldt-Universität zu Berlin) Moderation: Rainer Nowak (Chefredakteur und Herausgeber „Die Presse“, Wien)

KURATORINNENFÜHRUNGEN*

16 Uhr; Dauer: ca. 60 Min.; Treffpunkt: Vestibül DI 6.10. UND 3.11. Mit Manuela Laubenberger Kuratorin, Antikensammlung DO 31.12 Mit Cathérine Hug Kuratorin, Kunsthaus Zürich

AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN

JEDEN DO, AUSSER 24. UND 31.12.

19.30 Uhr, Dauer: ca. 60 min., Treffpunkt Vestibül Teilnahme: € 3 SPEZIALFÜHRUNGEN Dialoge über das Leben und die Kunst 16.30 Uhr, Dauer: ca. 60 Min. Treffpunkt: Vestibül DO 1.10. Mit Reiner Riedler (Fotograf, Wien) und Kurt Riha (Autor, Wien), beide Verfasser der Caritas Hospiz Broschüre „Feiert das Leben!“ DI 24.11. Mit Deborah Sengl (Künstlerin, Wien) und Karin Böck (Pflegedienstleiterin des Caritas Hospiz, Wien) WORKSHOPS FÜR KINDER*** Alles nur Maske – Was für ein Gesicht 6- bis 12-Jährige So 4.10., 25.10., 15.11., 13.12. Jeweils 14 bis 16.30 Uhr WORKSHOPS FÜR ERWACHSENE Maske – Abdruck des Seins 2-tägiger Modellierworkshop im Spannungsfeld von Individualität und Abstraktion Mit Ilona Neuffer-Hoffmann (Bildhauerin, Wien) Sa 12.12, 10 bis 18 Uhr und So 13.12., 10 bis 13 Uhr; Kosten: € 130 Anmeldung: [email protected], T +43 1 525 24 – 5202 * Teilnahme frei mit gültigem Museumsticket, Anmeldung nicht erforderlich ** Eintritt frei. Bitte um Anmeldung unter: [email protected] ***Kinder € 4, Begleitpersonen € 11 (ggf. Materialkosten € 4) Beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung erwünscht: [email protected] T +43 1 525 24 – 5202

PRESSEFOTOS

Die Bilder sind für die aktuelle Berichterstattung kostenlos und stehen zum Download bereit unter press.khm.at

Deborah Sengl Lebensmaske von Christiane Hörbiger Der Film meines Lebens 2015 Acryl, Gold auf Gips Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Erik Van Lieshout Lebensmaske von Karl Markovics Ohne Titel 2015 Vinyl und Marker auf Gips Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Arnulf Rainer Lebensmaske von Arnulf Rainer Ohne Titel 2015 Acryl und Lava auf Gips Leihgabe von Arnulf Rainer © KHM-Museumsverband

Hubert Scheibl Lebensmaske von Josef Zotter Itzamná 2015 Gips, Kunststoff, Glas, Holz, Metall Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Nives Widauer Lebensmaske von Cornelius Obonya Time Flies 2015 Gips, Spiegel, Seil Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Daniel Spoerri Lebensmaske von Arnulf Rainer Des Sehers Don Arnolfo sieben Augenpickel, inmitten seines Gesichtsfelds 2014 Gips, Stoff, Glas, „Blütenstempel“ aus diversen Materialien, Holzplatte Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Lebendmaske von Johann Wolfgang von Goethe Abformung von Carl Gottlob Weißer und den Gebrüdern Micheli, Berlin 1807 Gips, patiniert Leihgabe von Robert Menasse © KHM-Museumsverband

Teresa Margolles Lebensmaske von Barbara Coudenhove-Kalergi Máscara de Barbara Coudenhove-Kalergi sumergida en cemento [Maske von Barbara Coudenhove-Kalergi, in Zement eingegossen] 2015 Gips in Beton Courtesy Teresa Margolles und Galerie Peter Kilchmann, Zürich Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Hans Schabus Lebensmaske von Robert Menasse Schubumkehrgehäuse (Vogeltränke) 2015 Bronze, Wasser, Beton, Stroh Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Kader Attia Lebensmaske von Michael Landau Ohne Titel 2015 Heftklammern und Nägel auf Gips Courtesy Kader Attia und Galerie Krinzinger, Wien Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

Daniel Knorr Lebensmaske von Barbara Stöckl Medienpreis ‒ Barbara Stöckl 2015 Gips; schwarzer Samt auf Holzplatte Leihgabe der Caritas Wien © KHM-Museumsverband

ÖFFNUNGSZEITEN UND EINTRITTSPREISE

Dienstag – Sonntag, 10 bis 18 Uhr Donnerstag 10 bis 21 Uhr Jahreskarte € 34 Erwachsene € 14 ab 1.1.2016 € 15 Ermäßigt € 11 Wien-Karte € 13 ab 1.1. 2016 € 14 Gruppen ab 10 Personen € 11 Führung € 3 Jugendliche unter 19 frei Online-Tickets sind unter folgendem Link erhältlich: https://shop.khm.at/de/tickets/

INFORMATION

Die Masken können Sie nach der Ausstellung gegen eine Spende zugunsten des Caritas Mobilen Hospiz erhalten. Für Fragen zum Ankauf der Masken wenden Sie sich bitte an Ingrid Rachbauer (Caritas Wien) T +43 1 878 12 – 226 oder [email protected]. „Zum Projekt Feiert das Leben!” der Caritas Wien ist eine Brochüre erschienen, die im Shop des Kunsthistorischen Museums erhältlich ist. Feiert das Leben. Gespräche mit Sterbenden Text: Kurt Riha, Fotos: Reiner Riedler, herausgegeben von der Caritas der Erzdiözese Wien, Preis: € 9,95 Format: 21 x 21 cm, 72 Seiten, broschiert ISBN 978-3-200-04231-5

PRESSEKONTAKT

Nina Auinger-Sutterlüty, MAS Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und PR T +43 1 525 24 – 4021 F + 43 525 24 – 4098 [email protected] KHM-Museumsverband 1010 Wien, Burgring 5 www.khm.at