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1 “Die wahre Revolution, die das Leben radikal verändert, hat Jesus Christus mit seiner Auferstehung vollbracht.” Papst Franziskus zu den Teilnehmern der Pastoraltagung der Diözese Rom am 17. Juni 2013 geben, es bleiben aber dennoch Folgen und Auswirkungen der Sünde zurück. Diese selbstverschuldeten, negativen Folgen nennt man etwas missverständlich “Sün- denstrafen”. Dabei handelt es sich meist um schlechte Gewohnheiten und egoistische Anhänglichkeiten. Um auch sie zu heilen oder zu verlieren, schenkt uns die Kirche aus dem Gnadenschatz Christi und den Ver- diensten der Heiligen den vollkommenen Ablass. Dafür müssen wir diese Bedingun- gen erfüllen: Empfang der heiligen Beichte und der heiligen Kommunion, Gebet für die Anliegen des Papstes und eine Tat der Got- tes- oder Nächstenliebe, z. B. den Besuch einer Jubiläumskirche. Besonders wichtig für die Wirkung der Gnade aber ist eine fünfte Bedingung, die leider oft vergessen wird. Es ist der feste Vorsatz, die innere Entschlossenheit, sich von der Sünde abzu- wenden und sich bessern zu wollen. Man kann die Ablässe deshalb weder käuflich noch mit religiösen Übungen “automa- tisch” erlangen. Nur wenn wir von der Ostern wird “das Fest der Feste” genannt, denn ohne die Auferstehung wäre unsere Verkündigung leer und unser Glaube sinn- los (vgl. 1 Kor 15,14). Wenn der Erlöser nicht lebte, dann gäbe es auch keine Erlö- sung, kein christliches Leben. “Erlöster müssten mir seine Jünger aussehen, dass ich an ihren Erlöser glaube”, sagte Nietzsche spöttelnd. Aber gerade deshalb feiern wir Ostern, um “erlöster” zu leben. Und deshalb hat uns Papst Franziskus auch das Jahr der Barmherzigkeit gegeben, damit die Erlösung uns Herz und Gesicht auf- helle. Dies ist auch der tiefe Sinn des Jubi- läumsablasses, den wir gewinnen, wenn wir durch die “Heiligen Pforte” in den Ju- biläumskirchen unserer Diözesen schreiten oder wenn wir ein Werk der Barmherzig- keit verrichten. Mit dem Ablass können aber nur wenige etwas anfangen. Wegen der vielen Miss- bräuche, die es leider im Laufe der Ge- schichte gab, ist diese große Gabe in Verruf geraten. Was ist jedoch die tiefe und schöne Wahrheit des Ablasses? In der heiligen Beichte werden uns zwar alle Sünden ver- rechten Gesinnung der Umkehr und dem Wunsch, Gott Freude zu machen, erfüllt sind, kann unsere Seele Heilung und Heili- gung erfahren. Liebe Freunde, als Höhepunkt der Oster- oktav feiern wir den Sonntag der Barmher- zigkeit, der auch mit dem vollkommenen Ablass verbunden ist. Jesus selbst sagt zur heiligen Schwester Faustina: “An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöff- net. Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle mei- ner Barmherzigkeit nähern. Jene Seele, die beichtet und die heilige Kommunion empfängt, erhält vollkomme- nen Nachlass der Schuld und der Strafen.” Möge der Barmherzigkeitssonntag in die- sem Jubiläumsjahr zum “Fest der Feste” werden, damit wir mit brennendem Herzen die Freude der Auferstehung in die Welt tragen. Es segnet Euch Euer dankbarer P. Martin M. Barta Geistlicher Assistent Möge der Sonntag der Barmherzigkeit zum Fest der Feste werden! In der Kirche ist Heil: Mit dem Papst das Tor zur Barmherzigkeit öffnen. © Grzegorz Galazka Nr. 3 · März/April 2016

Echo der Liebe Nr. 3/2016

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Themen: Mit einem spirituellen Impuls unseres internationalen geistlichen Assistenten P. Martin Barta, Christenverfolgung, Versöhnung und Syrien. Das ECHO DER LIEBE erscheint 8x pro Jahr und berichtet von der Arbeit unseres Hilfswerks. Jedes ECHO widmet sich einem speziellen Thema. Dazu werden neue Projekte vorgestellt, der Fortgang älterer Projekte wird beschrieben, spirituelle Texte und auch die Reaktionen der Wohltäter und Projektpartner sind in der Zeitschrift nachzulesen. Das ECHO DER LIEBE erhalten Sie kostenlos!

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“Die wahre Revolution,die das Leben radikal

verändert, hat Jesus Christus mit seiner Auferstehung

vollbracht.”Papst Franziskus zu den Teilnehmern der Pastoraltagung

der Diözese Rom am 17. Juni 2013

geben, es bleiben aber dennoch Folgen undAuswirkungen der Sünde zurück. Dieseselbstverschuldeten, negativen Folgennennt man etwas missverständlich “Sün-denstrafen”. Dabei handelt es sich meist umschlechte Gewohnheiten und egoistischeAnhänglichkeiten. Um auch sie zu heilenoder zu verlieren, schenkt uns die Kircheaus dem Gnadenschatz Christi und den Ver-

diensten der Heiligen den vollkommenenAblass. Dafür müssen wir diese Bedingun-gen erfüllen: Empfang der heiligen Beichteund der heiligen Kommunion, Gebet für dieAnliegen des Papstes und eine Tat der Got-tes- oder Nächstenliebe, z. B. den Besucheiner Jubiläumskirche. Besonders wichtigfür die Wirkung der Gnade aber ist einefünfte Bedingung, die leider oft vergessenwird. Es ist der feste Vorsatz, die innereEntschlossenheit, sich von der Sünde abzu-wenden und sich bessern zu wollen. Mankann die Ablässe deshalb weder käuflichnoch mit religiösen Übungen “automa-tisch” erlangen. Nur wenn wir von der

Ostern wird “das Fest der Feste” genannt,denn ohne die Auferstehung wäre unsereVerkündigung leer und unser Glaube sinn-los (vgl. 1 Kor 15,14). Wenn der Erlösernicht lebte, dann gäbe es auch keine Erlö-sung, kein christliches Leben. “Erlöstermüssten mir seine Jünger aussehen, dassich an ihren Erlöser glaube”,sagte Nietzsche spöttelnd. Abergerade deshalb feiern wirOstern, um “erlöster” zu leben.Und deshalb hat uns PapstFranziskus auch das Jahr derBarmherzigkeit gegeben, damitdie Erlösung uns Herz und Gesicht auf-helle. Dies ist auch der tiefe Sinn des Jubi-läumsablasses, den wir gewinnen, wennwir durch die “Heiligen Pforte” in den Ju-biläumskirchen unserer Diözesen schreitenoder wenn wir ein Werk der Barmherzig-keit verrichten.

Mit dem Ablass können aber nur wenigeetwas anfangen. Wegen der vielen Miss-bräuche, die es leider im Laufe der Ge-schichte gab, ist diese große Gabe in Verrufgeraten. Was ist jedoch die tiefe und schöneWahrheit des Ablasses? In der heiligenBeichte werden uns zwar alle Sünden ver-

rechten Gesinnung der Umkehr und demWunsch, Gott Freude zu machen, erfülltsind, kann unsere Seele Heilung und Heili-gung erfahren.

Liebe Freunde, als Höhepunkt der Oster-oktav feiern wir den Sonntag der Barmher-zigkeit, der auch mit dem vollkommenenAblass verbunden ist. Jesus selbst sagt zur

heiligen Schwester Faustina:“An diesem Tag ist das Inneremeiner Barmherzigkeit geöff-net. Ich ergieße ein ganzesMeer von Gnaden über jeneSeelen, die sich der Quelle mei-ner Barmherzigkeit nähern.

Jene Seele, die beichtet und die heiligeKommunion empfängt, erhält vollkomme-nen Nachlass der Schuld und der Strafen.”Möge der Barmherzigkeitssonntag in die-sem Jubiläumsjahr zum “Fest der Feste”werden, damit wir mit brennendem Herzendie Freude der Auferstehung in die Welttragen.

Es segnet Euch Euer dankbarer

P. Martin M. BartaGeistlicher Assistent

Möge der Sonntag derBarmherzigkeit zumFest der Feste werden!

In der Kirche ist Heil: Mit dem Papst das Tor zur Barmherzigkeit öffnen.

© Grzegorz Galazka

Nr. 3 · März/April 2016

Am Anfang war es ein Paar, danneine Handvoll, jetzt sind es ein paarhundert. Kaum eine Religion wächstim Reich der Mitte so schnell wie dasChristentum – trotz anhaltender Un-terdrückung. Mittlerweile sind mehrals 100 Millionen der 1,3 MilliardenChinesen Christen.

Irgendwo in den Weiten Chinas leben undbeten auch sie, unsere Freunde, die wir ausSicherheitsgründen nicht nennen dürfen. Ihrgrößter Wunsch ist eine größere Kapelle,

besser noch eine Kirche. Dort könnten sievor dem Herrn knien, beten, singen und ge-meinsam die Messe feiern. Zurzeit treffensie sich immer an unterschiedlichen Orten,bei Familien oder in leerstehenden Häusern.Aber diese Räume sind zu klein gewordenfür die rasch wachsende Gemeinde. Sieengen das Wachstum ein. Die heimlicheSehnsucht der Gemeinde ist, dass aus ihrerKirche ein Missionszentrum werde. Dennbei aller subtilen oder auch weniger subtilenVerfolgung – alle wissen, dass die Christenein stabilisierendes Element der Gesell-

Für die Mission in China

Das Priesterhaus bei Khartoum: ein Haus des Vertrauens, des Gebets,der Erholung.

schaft sind und dass man deshalb im gott-losen China auch mal ein Auge zudrückt.Wir haben 28.500 Euro für den Bau derKirche versprochen, das künftige Zentrumder Missionsstation. •

Verfolgung

Oase der Liebe in feindseligem Umfeld

Das Christentum ist weltweit die am meisten verfolgte Religion. Mehr alshundert Millionen Christen erleiden gewaltsam Unterdrückung und Vertrei-bung. In den internationalen Listen der Verfolgung und Vernichtung vonChristen steht der Sudan mit an der Spitze.

Nach Artikel 5 der Verfassung ist die Scha-ria Quelle der Gesetzgebung und Rechtspre-chung im Sudan. Religiöse Minderheiten,insbesondere die Christen, sind der Willkürdes islamistischen Regimes ausgesetzt. Kir-chengebäude und Grundstücke, die nichtmehr benutzt werden, können jederzeit inStaatsbesitz übergehen. Auch gibt es keineGenehmigungen für neue Kirchenbauten.Die Kirchen und ihre Priester werden vonden Geheimdiensten überwacht. Katecheseund Unterricht in Schulen stehen im Schat-ten der Willkür, das Gefühl der Verletzbar-keit und die Angst sind ständiger Begleiterder Priester.

In dieser Stimmung ist es wichtig, die Soli-darität der Christen in der Welt – aber mehrnoch die Gemeinschaft untereinander – zuspüren. Die Priester in den 27 Pfarreien derErzdiözese Khartoum brauchen einen Ort,an dem sie offen reden und miteinanderAustausch pflegen können über ihre Arbeit,

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über ihre pastoralen Aussichten, Erfolgeund Probleme. Ein Ort, an dem sie Rat fin-den und offene Arme, an dem sie Zunei-gung erfahren und Verständnis. Ein Haus,in dem sie beten, nachdenken und planenkönnen, in dem sie ihre theologischenKenntnisse vertiefen und deren pastoraleUmsetzung erörtern können. Kurzum, siebrauchen ein Haus des Gebets, ein Haus dergeistigen und psychischen Erholung.

Dieses Haus gibt es. Hierhin kommen diePriester aus dem Sudan und Südsudan. Esist ein Haus der Einheit. Aber es ist alt undfällt auseinander. Risse in den Wänden, Lö-cher im Dach und verbogene Türen zeugenvon seinem ständigen Gebrauch und derNot dringender Renovierung. Dafürbraucht es keine Genehmigung, nur Geld.Wir haben 10.400 Euro versprochen, damitdiese Oase der Liebe, der Einheit und Er-holung in feindseligem Umfeld weiter wir-ken kann. •

Im Angesicht des Kreuzes: Die Bischöfe führen das Volk der Gläubigen im Sudan.

Licht des Glaubens: Junge Chinesensetzen auf eine Zukunft mit Gott.

© Andrzej Polec

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Verfolgung

Artikel 18 der Menschenrechtserklärung der UNO definiert die Religions-freiheit als das Recht, “seine Religion oder seine Überzeugung zu wech-seln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oderin Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre,Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden”.

Menschen im Land zu halten und geistlichwie humanitär zu versorgen. Es fehlenSchulen, es herrscht Angst. Hunger undArbeitslosigkeit treiben viele Jugendlichein die Flucht oder sogar in die Hände vonBoko Haram.

Es ist ein Hilferuf, den Msgr. Ateba an unsrichtet. Er bittet um Mess-Stipendien fürseine Priester, er bittet um Überlebenshilfefür seine 30 Seminaristen und seine 20 Katechetenfamilien. Sie sind seine

Truppen der Liebe,sie sind seine Bot-schafter des Mutsund Vertrauens, derMenschlichkeit undder Barmherzigkeit.

Das sind seine Waffen gegen Angst undTerror. Ein großes Problem ist der Trans-port. Für seine Priester und Katechetenbraucht er einen Wagen und Benzinzu-schüsse. Die Entfernungen zwischen denPfarreien sind groß, und die Kranken brau-chen ihre Medikamente schnell. Wir habenfür seine Notliste Hilfe zugesagt. Die helfende Menschlichkeit seiner Truppemacht das Vergessen der Welt leichter.

Die missachtete Freiheit der Christen

In den meisten islamischen Ländern stehtdiese Erklärung unter Scharia-Vorbehalt.Nicht selten wird die Religionsfreiheitmissachtet. Für radikale Islamisten geltensogar nur die Scharia und einige Kampfpa-rolen im Koran. Zum Beispiel für die Ter-rorgruppe Boko Haram im NordostenNigerias. Im Schnitt sterben täglich durchdie Gewalt von Boko Haram acht Men-schen, überwiegend Christen.

Seit zweieinhalb Jahren wütet BokoHaram auch imNorden Kameruns.Besonders betroffensind die DiözesenMaroua-Mokolound Yagoua, indenen die Menschen aufgrund der klimati-schen und wirtschaftlichen Bedingungendem Land sowieso kaum noch das Not-wendige zum Leben abtrotzen können. Esist ein stilles Martyrium. “Was in Paris mitden Anschlägen passiert ist, geschieht beiuns fast alle Tage, aber keiner redetdavon”, sagt Bruno Ateba, der Bischof derDiözese Maroua-Mokolo. Er und seinePriester leisten Übermenschliches, um die

Beten für die Opfer der Gewalt und fürFrieden in Pakistan.

Botschafter der Liebegegen Hunger, Angstund Boko Haram

Im Kreuz ist Erlösung: Karfreitagsliturgie im Norden Kameruns.

Ebenfalls unter der permanenten Bedro-hung von Fanatikern leben die Christen inPakistan. Erst vor einem Jahr verübtenzwei Selbstmordattentäter einen Anschlagauf die Johanneskirche in Youhanabad inder Diözese Lahore. 17 Menschen kamenums Leben, 80 erlitten Verletzungen. Nurdank des selbstlosen Eingreifens der jungenSicherheitsleute, die dabei ihr Leben ließen,konnte eine größere Katastrophe mit nochmehr Blutvergießen verhindert werden.Viele Familien der Opfer fristen seither einDasein in bitterster Not, andere leidenimmer noch an ihren Verletzungen. Sie ge-hören zu den vergessenen Opfern der Chris-tenverfolgung. Die Angst geht um, dass esdiesmal zu Pfingsten oder an irgendeinemSonntag wieder passieren könnte. Deshalbmüssen die Videokameras an den Zugängender Kirche verbessert werden. Wir haben10.000 Euro dafür versprochen. Die Gläubigen sollen wieder ruhigen Herzensund ohne Angst beten und meditieren kön-nen, was ihr Patron, der Evangelist Johan-nes, schrieb: “Durch Jesus Christus kamGnade und Wahrheit” (vgl. Joh 1,17). •

© Magdalena Wolnik

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Versöhnung

Papst Franziskus fragt: “Wievielliebst Du? Wie ist Dein Glaube?”Seine Antwort: “Mein Glaube ist, wieich liebe”, denn “die Liebe ist derMaßstab des Glaubens.”

Der Maßstab Liebe ist das Merkmal derChristen, auch der verfolgten und unter-drückten. Deshalb sind sie immer versöh-nungsbereit oder sollten es sein. Und wennes menschlich unmöglich zu sein scheint,dann bedarf es Menschen, die daran er -innern, dass mit Gott nichts unmöglich ist.

In Burundi, einem kleinen Land, dessenVolksgruppen der Hutu und Tutsi in denStrudel des Völkermords im NachbarlandRuanda geraten waren, erinnert eine jungeGemeinschaft an diesen Maßstab des Glau-bens. Sie heißt “Neues Leben für die Ver-söhnung” und zieht vor allem jungeMenschen an. “Aus der Vergebung wächstdie Versöhnung”, sagt der Erzbischof vonGitega, Simon Ntamwana, der dieses Apos-tolische Werk gegründet hat. Dem Aposto-

lischen Werk können Katholiken aus derganzen Kirche angehören, Geweihte undLaien. Das Versöhnungswerk zählt derzeitdrei Priester, vier Ordensbrüder und einDutzend Novizen. Für die Novizen gab esbis vor kurzem kein Dach über dem Kopf.Gemeinsam mit anderen haben sie ein Hausgebaut, mit kleinen Zimmern und einer Ka-pelle. So weit, so gut. Die Zimmer abersind leer. Es gibtkein Geld mehr fürBetten, Matratzen,Stühle, Tische,Schränke, Regale.Sie bitten uns um 4.141 Euro, um eine be-scheidene Einrichtung für die Novizenzim-mer zu kaufen. Die jungen Männer sollenstudieren und sich auch zurückziehen kön-nen, um über die vielen Projekte und Auf-gaben der Versöhnung in ihrem Landnachzudenken und für sie zu beten. Wirhaben Ja gesagt, der Maßstab der Liebebraucht den (möblierten!) Raum der Inner-lichkeit.

Ein großes Projekt der Versöhnung ist dasJugendzentrum in Sarajewo/Bosnien-Her-zegowina. Die dritte und letzte Bauphaseläuft, das Zentrum ist aber schon in Be-trieb. Kurz vor der Eröffnung traf sich dort

Papst Franziskus mit tausenden von Ju-gendlichen. Er bat sie, ja er gab ihnen denAuftrag: “Arbeitet für den Frieden, alle zu-sammen. Muslime, Juden, Orthodoxe, Ka-tholiken und ihr aus anderen Religionen,wir sind alle Brüder, macht Frieden, lasstnicht zu, dass irgendetwas unsere Einheitund Brüderlichkeit zerstört!” Dieser Auf-trag ist so etwas wie das Charisma dieses

Zentrums. Die Kir-che hätte sich damitabfinden können,eine kleine Minder-heit zu sein, die

niemanden stört. Aber Kleinmut ist keinMaßstab der Christen. Vinko Kardinal Pul-jic denkt an die Zukunft und baut mit denJugendlichen Brücken zwischen den Völ-kern und Religionen. Das Jugendzentrum“Johannes Paul II.” ist dafür ein tragenderPfeiler. Hier lernen die Jugendlichen mehrals Toleranz, sie lernen Versöhnung. Undsie helfen mit, wo sie können. Für diedritte Bauphase aber bedarf es auch pro-fessioneller Handwerker (Innenverputz,Stromleitungen, Treppen, etc.). Die Ge-samtkosten belaufen sich auf 1,5 Millio-nen Euro. Wir haben 200.000 Eurozugesagt – für die Zukunft der Versöh-nung. •

“Arbeitet für den Frieden,alle zusammen!”

“Wir sind alle Brüder” – Papst Franziskus beim Besuch des Jugendzentrums.

Mehr als nur Toleranz

Alles für die Versöhnung in Burundi:Die Novizen beim Bau ihres Hauses.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Syrien

verteilt. Denn mit den Thunfischdosen, denSpaghettipackungen, dem Zucker, Käse,Mehl und Tee kommt auch ein Stück Liebein die zerbombten Häuser. Weitere 450 Fa-milien finden ein Stück Hoffnung auf Frie-den in dem Mietzuschuss, ohne den sie ihreWohnungen verlassen müssten. Andere 500Christen erfahren Eure Zuwendung inForm von Medikamenten, ohne die manchegar nicht überleben könnten. Denn Medi-kamente und Lebensmittel sind kaum nocherschwinglich. Von den 16 Krankenhäusern

Ein Stückchen FriedenEs gibt in Syrien keinen sicherenOrt. Es finden sich aber Städte, indenen weniger Autobomben hoch-gehen und Selbstmordattentätersich seltener auf Märkten und vorÄmtern in die Luft sprengen.

Es gibt in Syrien kein normales Leben. Esgibt aber Orte, in denen manchmal Wasseraus den Kränen kommt und Strom stunden-weise fließt, in denen noch Lebensmittelund Medikamente erhältlich sind und indenen Lehrer ihren Schülern die Welt er-klären. Solch ein Ort ist Homs wieder ge-worden. Dort leben auch Christen. Und siewollen dort bleiben. Jesuitenpater Sam-mour Nawras kümmert sich um sie. Er istSeelsorger, Baumeister, Lehrer, Kranken-pfleger, Fahrer, Elektriker, Lieferant undvieles mehr – er organisiert das Überleben.“Sie wollen ein wenig Normalität”, sagt er,“ein Stückchen Frieden, hier in Homs, inihrer Heimat”.

Dieses Stückchen Frieden finden sie in demmonatlichen Korb von Lebensmitteln, denPater Sammour dank Euch an 400 Familien

“Bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.”

in dem Gebiet von Homs sind 10 nichtmehr betriebsfähig, die anderen überfüllt.Seit fünf Jahren ist es ein lebensgefährli-ches Wagnis, in die Schule oder Universitätzu gehen. 600 Studenten können nun dankEuch halbwegs sichere Transportmittel nut-zen, ohne die sie nicht in die Schulen undLehrstätten kämen.

All diese kleinen, konkreten Hilfen organi-siert Pater Sammour. Ihre Summe machtdie Kraft der christlichen Gemeinden aus,die Heimat Homs nicht verlassen zu wol-len. Umgerechnet sind es 65 Euro pro Per-son, mit denen wir Pater Sammour undseinen Gemeinden helfen, um der Christen-verfolgung, dem Hass der Fanatiker unddem Kalkül und der Gleichgültigkeit derMachthaber zu widerstehen. Es sind dieChristen, die zwischen Regierungstruppenund Rebellen stehen – in permanenter Ge-fahr, aufgerieben und vertrieben zu werden.Aber sie sind es, die den Keim der Versöh-nung in den Herzen tragen. Ihr Glaube anChristus ist der Glaube an Liebe und Ver-gebung, Eure Zeichen der Solidarität spen-den den Christen in Homs Hoffnung aufFrieden. Nichts braucht dieses geschundeneLand mehr als solche Träger der Hoffnungund der Liebe. •Notküche in Homs – für die “geringsten meiner Brüder und Schwestern”.

Pater Sammour mit seinen Schützlin-gen: “Hier in Homs sind wir zu Hause.”

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Das Scherflein der MelkitenAuch die Christen in Israel haben esnicht leicht. Von Armut geplagt, vonden Israelis häufig misstrauisch be-äugt und von Muslimen oft verachtet,versuchen sie im Heiligen Land dieFrohe Botschaft durch ihr Beispielden Menschen guten Willens nahezu-bringen. Der Erzbischof der melkitisch-katholischen Diözese von Akka,Haifa, Nazareth und ganz Galiläa, Georges Bacouni (rechts auf dem Foto mitdem Papst), hat die Gläubigen seiner Diözese aufgefordert, den anderenChristen im Nahen Osten zu Hilfe zu kommen. Er hat eine Kollekte in seinenPfarreien organisiert, um die Not der Glaubensbrüder und -schwestern inder Region zu lindern. Dies will er gemeinsam mit KIRCHE IN NOT tun. Soist er sicher, dass die Hilfe bei den notleidenden Christen ankommt. Armehelfen noch Ärmeren. Es ist wie das Scherflein der Witwe (vgl. Mk 12,41-44):Geben von dem Wenigen, das man hat. Wir danken für das Vertrauen – es istwie ein Appell: Wir sollten das Scherflein vervielfachen.

Johannes Freiherr Heereman GeschäftsführenderPräsident

Liebe Freunde,sicher haben Sie das in manchen Hei-mat- oder Historienfilmen schon gese-hen: Wenn mittags die Kirchenglockenläuten, halten die Männer und Frauenauf den Feldern bei der Arbeit inne undbeten den Engel des Herrn. Heute gehtGlockengeläut im Lärm des Alltagsunter. Aber den “Engel des Herrn” kannman immer noch beten – oder ein Stoß-gebet für ein besonderes Anliegen.

Nach solchen Anliegen braucht manheute leider nicht lange suchen. Ich folgeim Moment einer Bet-Gemeinschaft, diejeden Tag ein- oder auch ein paar Maldieses Stoßgebet für unsere verfolgtenBrüder und Schwestern an den Urstättender Christenheit, im Heiligen Land undbesonders in Syrien und im Irak, zumHimmel schickt: “Herr, erbarme Dichdes Heiligen Landes und schenk ihmDeinen Frieden!”

Das lässt sich gut an den Angelus “an-hängen” und schließt ja nicht aus, dassman auch mehr für unsere leidendenGlaubensbrüder betet, etwa den Rosen-kranz. Aber sich in einer Gemeinschaftvon vielen, vermutlich vielen tausend, zuwissen, die täglich dieses Stoßgebet beten,stärkt das Gefühl der Solidarität, machtMut und stößt bei unserem Vater imHimmel sicher nicht auf taube Ohren.

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe24 Stunden am Tag – Jahr für JahrIn unserer Bistumszeitung bin ich aufeine Anzeige von KIRCHE IN NOT gesto-ßen. Ich war sofort von der guten Arbeitangezogen, die Priester, geweihteSchwestern und Brüder leisten – 24 Stun-den am Tag – Jahr für Jahr! Sie arbeitenunter entsetzlich widrigen und qualvollenBedingungen und sind ständig mit Gefah-ren und medizinischen Notfällen konfron-tiert. Gott segne und ermutige alle dieseselbstlosen Menschen. Anbei ein Schecküber 1000 Dollar.Ich wollte eigentlich um das Gebet fürein besonderes Anliegen bitten. Abernachdem ich gesehen habe, welchefürchterlichen Dinge denen zustoßen, dieGott ausgewählt hat, habe ich keinRecht, um das Gebet zu bitten. Es sindextrem schlimme Zeiten, in denen wirleben – überall auf der Welt werden un-schuldige Menschen und Christen abge-schlachtet. Ich bete zu Jesus und zur

Mutter Gottes, dass sie die Kinder Gottesführen und segnen, die unermüdlich fürihn arbeiten.

Ein Wohltäter aus Australien

Ein großer “Fan”Die Welt ist besser dank KIRCHE INNOT. Ich bin ein großer Fan von Ihnen.

Ein Wohltäter aus Brasilien

Danke für die tatkräftige Hilfe Vielen Dank für Eure tatkräftige Hilfeund die vielen guten Ideen, ob für prakti-sche Hilfe für notleidende Menschen oderdie Seelsorge für die Kleinen.

Eine Wohltäterin aus Deutschland

So werden wir alle sensibelVielen Dank, dass KIRCHE IN NOT sonah an denen ist, die in diesen Momentenim Nahen Osten leiden. Das macht unsalle sensibel und vereint uns im Gebet.

Ein Wohltäter aus Argentinien

BANKVERBINDUNG:IBAN: AT712011182767010600BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in NotHernalser Hauptstr. 55/1/81170 WienTel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM:Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 SHerausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte.Redaktion: Jürgen Liminski

Besuchen Sie unsere Webseiten: www.kircheinnot.at – www.christenverfolgung.org – www.bibelstickeralbum.at

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Testament des Glaubens,

der Hoffnung und der LiebeIn

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Testament des Glaubens,

der Hoffnung und der LiebeLiebe Wohltäter,

erst vor kurzem wurde ich wieder einmal gefragt, wie man am besten ein Testament

erstellt, an wen man sich wenden soll, welche rechtlichen Dinge berücksichtigt

werden müssen, und so weiter.

In der kleinen Broschüre „In die Zukunft Gutes wirken“, die wir Ihnen

selbstverständlich kostenlos zuschicken, erhalten Sie einige grundsätzliche

Informationen zur Testamentserstellung und auch, wie Sie der KIRCHE IN NOT

damit helfen können.

In Dankbarkeit

Ihr

Herbert Rechberger

Nationaldirektor

In diesem Gedächtnisbaum

und -buch im Eingangsbereich

unseres Büros halten wir alle

verstorbenen Wohltäter, die

KIRCHE IN NOT in ihrem

Testament bedacht haben, in

Erinnerung. Jedes Jahr geden-

ken wir in einer Hl. Messe aller

verstorbenen Wohltäter.

BestellkarteTestament Echo 3-2016:BestellkarteTestament 07.03.16 15:56 Seite 1

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Kirche in NotHernalser Hauptstraße 55/1/81172 Wien

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