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1 “Der wahre Missionar, der niemals aufhört, Jünger zu sein, weiß, dass Jesus mit ihm geht, mit ihm spricht, mit ihm atmet, mit ihm arbeitet.” Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben, Evangelii Gaudium Christus”, erhöht über alles Irdische, son- dern Er wurde von Gott Vater als Haupt der Kirche eingesetzt (vgl. Eph 1,22). Er lebt in ihr durch die Sakramente, die Eucharis- tie, sein Wort, seinen Geist. Die Fülle des Geistes Christi in der Kirche aber ist keine bedrohende Macht, sondern antwortet auf die tiefsten Bedürfnisse des Menschen. Deshalb muss ein Zeuge Christi zuallererst ein vom Heiligen Geist erfüllter Mensch sein. Das befähigt ihn, Christus zu lieben und alles von ihm Gesagte zu befolgen. Die Liebe zu Christus ist das Herz der Kir- che und die tragende Kraft ihrer allgemei- nen, “katholischen” Mission. Ohne die Liebe würde die Kirche aufhören, Kirche zu sein, und wäre in der Tat ein bevormunden- des und nach Macht strebendes, menschli- ches Unternehmen. Nur weil der Herr alle Tage bei uns ist, können wir die uns schein- bar überfordernde Weltmission durchfüh- ren. Es ist eine Mission der Liebe, die ganz im Verborgenen beginnt. Das lehrt uns be- “Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht zu allen Völ- kern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt” (Mt 28, 18-20). Mit seinen letzten Worten vor der Himmelfahrt erhebt der auf- erstandene Herr einen absoluten Herrschaftsanspruch über die ganze Menschheit und alle Zeiten. Kraft die- ser Vollmacht sendet er die Jünger aus. Der göttliche Auftrag, jeden Menschen zu taufen und ihn das Evangelium zu lehren, gilt der ganzen Kirche, jedem einzelnen von uns. Kann aber die Kirche eine solche universale Sendungsvollmacht den Staatsmächten, Kulturen und Religionen gegenüber vertre- ten, ohne intolerant und überheblich zu wirken? Denn gerade wegen ihrer überzeit- lichen und weltumspannenden Mission wird sie oft geschmäht und angefeindet. Der auferstandene Christus ist Herrscher über das All. Er ist aber kein “kosmischer sonders die heilige Therese von Lisieux, Kirchenlehrerin und Patronin der Missio- nen: “Auffallende Werke kann ich nicht vollbringen. Ich kann weder das Evange- lium predigen, noch kann ich mein Blut ver- gießen. Aber was macht das aus? Meine Brüder arbeiten an meiner Stelle. Und ich liebe für sie. Doch wie werde ich meine Liebe zum Ausdruck bringen, damit sie sich durch Werke erweist? Ich habe kein anderes Mittel, um Jesus meine Liebe zu beweisen, als Blumen zu streuen. Das heißt, kein kleines Opfer, keinen Blick, kein Wort will ich mir entgehen lassen, um aus den kleinsten Dingen Nutzen zu ziehen und sie aus Liebe zu tun.” Liebe Freunde, kleine Opfer, kleine Dinge – in diesem Sinn können wir alle Missio- nare der Liebe werden, so dass der Glaube an Jesus sich tatsächlich bis an die Grenzen der Erde ausbreite. Es segnet Euch Euer dankbarer P. Martin Maria Barta Geistlicher Assistent Wir alle können Missionare der Liebe werden! Segen der Mission: ein Priester in Uganda bei der Krankensalbung. Nr. 4 · Mai 2016

Echo der Liebe Nr. 4/2016

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Themen: Mit einem spirituellen Impuls unseres internationalen geistlichen Assistenten P. Martin Barta, Motorisierung, Neu-Evangelisierung und Madagaskar. Das ECHO DER LIEBE erscheint 8x pro Jahr und berichtet von der Arbeit unseres Hilfswerks. Jedes ECHO widmet sich einem speziellen Thema. Dazu werden neue Projekte vorgestellt, der Fortgang älterer Projekte wird beschrieben, spirituelle Texte und auch die Reaktionen der Wohltäter und Projektpartner sind in der Zeitschrift nachzulesen. Das ECHO DER LIEBE erhalten Sie kostenlos!

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“Der wahre Missionar,der niemals aufhört, Jünger zu sein, weiß,

dass Jesus mit ihm geht,mit ihm spricht, mit ihmatmet, mit ihm arbeitet.”Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben,

Evangelii Gaudium

Christus”, erhöht über alles Irdische, son-dern Er wurde von Gott Vater als Haupt derKirche eingesetzt (vgl. Eph 1,22). Er lebtin ihr durch die Sakramente, die Eucharis-tie, sein Wort, seinen Geist. Die Fülle desGeistes Christi in der Kirche aber ist keinebedrohende Macht, sondern antwortet aufdie tiefsten Bedürfnisse des Menschen.Deshalb muss ein Zeuge Christi zuallererst

ein vom Heiligen Geist erfüllter Menschsein. Das befähigt ihn, Christus zu liebenund alles von ihm Gesagte zu befolgen.

Die Liebe zu Christus ist das Herz der Kir-che und die tragende Kraft ihrer allgemei-nen, “katholischen” Mission. Ohne dieLiebe würde die Kirche aufhören, Kirche zusein, und wäre in der Tat ein bevormunden-des und nach Macht strebendes, menschli-ches Unternehmen. Nur weil der Herr alleTage bei uns ist, können wir die uns schein-bar überfordernde Weltmission durchfüh-ren. Es ist eine Mission der Liebe, die ganzim Verborgenen beginnt. Das lehrt uns be-

“Mir ist alle Macht gegeben im Himmelund auf Erden. Darum geht zu allen Völ-kern und macht alle Menschen zu meinenJüngern; tauft sie auf den Namen des Vatersund des Sohnes und des Heiligen Geistes,und lehrt sie, alles zu befolgen, was icheuch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin beieuch alle Tage bis zum Endeder Welt” (Mt 28, 18-20).

Mit seinen letzten Worten vorder Himmelfahrt erhebt der auf-erstandene Herr einen absolutenHerrschaftsanspruch über dieganze Menschheit und alle Zeiten. Kraft die-ser Vollmacht sendet er die Jünger aus. Dergöttliche Auftrag, jeden Menschen zu taufenund ihn das Evangelium zu lehren, gilt derganzen Kirche, jedem einzelnen von uns.Kann aber die Kirche eine solche universaleSendungsvollmacht den Staatsmächten,Kulturen und Religionen gegenüber vertre-ten, ohne intolerant und überheblich zu wirken? Denn gerade wegen ihrer überzeit-lichen und weltumspannenden Mission wirdsie oft geschmäht und angefeindet.

Der auferstandene Christus ist Herrscherüber das All. Er ist aber kein “kosmischer

sonders die heilige Therese von Lisieux,Kirchenlehrerin und Patronin der Missio-nen: “Auffallende Werke kann ich nichtvollbringen. Ich kann weder das Evange-lium predigen, noch kann ich mein Blut ver-gießen. Aber was macht das aus? MeineBrüder arbeiten an meiner Stelle. Und ichliebe für sie. Doch wie werde ich meineLiebe zum Ausdruck bringen, damit sie sich

durch Werke erweist? Ich habekein anderes Mittel, um Jesusmeine Liebe zu beweisen, alsBlumen zu streuen. Das heißt,kein kleines Opfer, keinenBlick, kein Wort will ich mirentgehen lassen, um aus den

kleinsten Dingen Nutzen zu ziehen und sieaus Liebe zu tun.”

Liebe Freunde, kleine Opfer, kleine Dinge– in diesem Sinn können wir alle Missio-nare der Liebe werden, so dass der Glaubean Jesus sich tatsächlich bis an die Grenzender Erde ausbreite.

Es segnet Euch Euer dankbarer

P. Martin Maria BartaGeistlicher Assistent

Wir alle können Missionare der Liebewerden!

Segen der Mission: einPriester in Uganda beider Krankensalbung.

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Motorisieru

ng

Im lateinischen Wort movere steckt eine Doppelbedeutung: anregen undbewegen. In der Tat, Eure Liebe lässt Motoren laufen, Pedale drehen, Räderrollen – bis an die Grenzen der Erde.

In viertausend Meter Höhe, da wo nicht nurEuropäer oft nach Luft schnappen, suchendie Missionsschwestern von Mutter LauraMontoya (Lauritas oder Missionare der Un-befleckten Jungfrau Maria und St. Katha-rina von Siena) die Indigenen in den Andenauf. Sie kommen zu Fuß, die Wege sindsteil und beschwerlich in dieser armen Di-özese Abancay/Peru. Früher kamen sieauch schon mal mit Pferden oder Maul-eseln, wenn sie schwere Lasten dabei hat-ten. Die meisten Einheimischen leben inkleinen Dörfern, die weit auseinanderlie-gen. ÖffentlicheBusse fahren nachtszwischen zwei undvier ab, was dieSchwestern gern aufsich nehmen, abersie fahren nur zweimal in der Woche undauch nur zu bestimmten Sammelpunkten.Kurzum: Die Schwestern können auf ihrenMissionswegen nicht alle besuchen. Aber“geht zu allen Völkern”, trug Jesus seinenJüngern auf, also auch zu den Indigenenhoch in den Anden. Durch die schroffenBerghänge und Hochtäler führen nichtasphaltierte, aber befahrbare Straßen. Miteinem Auto könnten die Lauritas tatsäch-

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lich regelmäßig “alle Völker” an dieserGrenze der Erde erreichen. Das Wort Got-tes fiele nicht nur gelegentlich auf denBoden in der Höhe. Das Beispiel derSchwestern, ihre Hilfe bei Bildungs- undGesundheitsfragen machen den Boden erstrichtig fruchtbar. Wir haben ihnen einen“zeitgemäßen Lastesel”, einen Suzuki mitAllradantrieb, für 15.600 Euro zugesagt.

Mit einem Jeep allein kommen die Kate-chetinnen in Jos/Nigeria nicht mehr zu-recht. Vor über zehn Jahren hatten wir

ihnen einen Pick-upfinanziert. Der istnun sehr reparatur-anfällig und kannnur fünf Personenbefördern. Inzwi-

schen haben die Frauen großartige Missi-onsarbeit geleistet, das Zentrum fürKatechetinnen – eine Seltenheit! – ist starkgewachsen. Frauen aus 43 Pfarreien neh-men an dem zweijährigen Ausbildungspro-gramm im Zentrum teil. Es liegt 40Kilometer von Jos entfernt. Es braucht alsoeinen soliden Kleinbus mit 30 Sitzplätzen.Der ist im Land zwar nicht billig, aber hoheEinfuhrzölle und die offene Korruption im

Ohne Motorrad nicht zu schaffen: Katechet unterwegs zu “seinen”Dörfern in Mosambik.

Hafen von Lagos würden einen Importnoch teurer machen. Bischof Kaigama hat8000 Euro für den Bus zur Verfügung ge-stellt. Mehr hat er nicht. Er legt viel Wertauf das Zentrum für Katechetinnen. Es istein Leuchtturm für die Würde der Frau – ineiner Region, in der Islamisten gerade dieseWürde mit Füßen treten. Wir haben für Busund Arbeit der Katechetinnen 53.000 Eurozugesagt. Wort und Würde – die BotschaftChristi soll keine Grenzen haben. •

Die Botschaft Christisoll keine Grenzen

haben.

Mühsam und zeitraubend:

Abstieg wieder ins Tal. Vor dem Lehren kommt das Lernen:

Wiedersehen im Katecheten-Zentrum.

Wort und Würde für alle Völker

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Neu-Evangelis

ierung

“Jedem Schüler ein Buch, jedem Katechumen eine Bibel” – das ist dasZiel der Missionsbrüder des heiligen Paulus im Kongo.

Lehrt sie, alles zu befolgen …

besonderes Verständnis für Religionsfrei-heit und Toleranz. Erst mit dem Unabhän-gigkeitskrieg kam ein radikaler, vonSaudi-Arabien geförderter Islam auf, der zuSpannungen führt.

Die demnächst heilige Mutter Teresa lebteaus dieser Tradition der Toleranz und derLiebe zum Nächsten. Als junge Frau, ander Schwelle zu Lebensentscheidungen,kam sie zum Gnadenbild der Muttergottes

Endlich wieder öffentlich den

Glauben leben Die Geschichte der Christen im Kosovo geht zurück auf den Völker-apostel Paulus. In seinem Brief andie Römer schreibt er, dass er auf seinen Reisen auch den Völkern indieser Region das Evangelium ver-kündete (Röm 15,19).

Die Geschichte meinte es nicht immer gutmit ihnen: Verfolgung, Vertreibung, Unter-drückung. Aber viele der Nachkommenblieben Christus über die Jahrhunderte treu,selbst in den schlimmsten Zeiten im Osma-nischen Reich und später auch unter denKommunisten. Heute zählt die KatholischeKirche im Kosovo insgesamt 66 800 Gläu-bige, 57 Priester und 85 Schwestern in den24 Pfarreien. Bischof Dodë Gjergi kenntviele von ihnen persönlich. Er beobachteteine besondere Form der Neu-Evangelisie-rung. “Es ist eine Re-Christianisierung,denn viele, die getauft werden, wollen nunöffentlich zurückkehren und ihren katholi-schen Glauben bekennen. Sie lassen denIslam nicht hinter sich, vielmehr realisierensie, dass sie niemals wirklich Muslimewaren. Erst jetzt aber können sie öffentlichdarüber reden.”

Unter dem jahrhundertelangen Terror derTürken konvertierte die Mehrheit der Ko-sovo-Albaner zum Islam. Dafür genügt es,öffentlich die erste Sure des Koran zusagen. Allerdings praktizierten viele imSchutz ihrer Häuser ihren katholischenGlauben weiter. Sie hielten an der Hoff-nung fest, eines Tages wieder öffentlich dasVaterunser beten und die heilige Messe fei-ern zu können. Man kennt sie als Krypto-Katholiken. Sie wollen nun dieseverborgene religiöse Praxis ihrer Eltern ausdem Halbdunkel der Geschichte ans Lichtbringen. Das versteckte religiöse Leben hatzu einem Charakteristikum der nationalenIdentität im Kosovo geführt: Man hat ein

von Letnica im Kosovo. “Wir wollen ihrBekenntnis der Liebe und Toleranz wiederstärker in das Bewusstsein heben”, sagt Bi-schof Dodë. “Alle, selbst die einen anderenBlick auf die Welt haben, betrachten wirauch als unsere Brüder.”

Angesichts der Flüchtlingsdramen auf demBalkan gilt das nicht nur für die Kosovaren.Hier ist die arme Kirche im Kosovo beson-ders gefordert. Wir helfen ihr dabei. •

Schatz in der Hand: Schülerin mit Buch in Kisantu.

“Ich bin bei Euch, alle Tage bis ans Endeder Welt”: Ostermesse in Pristina.

Dreiviertel der Bevölkerung in der Di-özese Kisantu/Demokratische RepublikKongo ist katholisch. Christliche Schul-bücher, Bibeln und Katechismen sind aberkaum zu finden, denn Büchereien gibt esnicht. Hinzu kommt: Die 30 Pfarreien unddie Schulen in den Ortschaften liegen weitauseinander, Straßen und Wege sindwegen Sand und Schlamm kaum benutz-bar. Also müssen die Bücher zu den Schü-lern und Lehrern kommen. Das istAufgabe der Missionsbrüder. Ohne Jeepist das nicht zu schaffen. Wir helfen ihnenmit 22.200 Euro. Für die Frohe Botschaftdarf es keine Hindernisse geben. •

Künftig offen und ohne Krypto-Dasein:Bischof Dodë mit Jugendlichen.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Neu-Evangelis

ierung

“Ich sehe ganz klar, dass die Kircheheute dringend die Fähigkeitbraucht, Wunden zu heilen und denHerzen der Gläubigen Wärme undNähe zu spenden. Ich sehe die Kir-che als Feldlazarett nach einerSchlacht.”

Pater Andrés Jaramillo hat sich dieseWorte von Papst Franziskus ganz zu eigengemacht und in Girardota/Kolumbieneine Bruderschaft gegründet, die nach denJahrzehnten des Bürgerkriegs wie einFeldlazarett für verwundete Seelen wirkt.Die “Bruderschaft des geheiligten Her-zens” will Zuflucht sein und Ort des Tros-tes für Verzweifelte, Verletzte, Suchendeund vom Schmerz der Seele Überwältigte.Für viele Gruppen – Alte, Kinder, Kriegs-opfer, Arme, Vertriebene, Flüchtlinge –gebe es Orte und Mittel. Für die alltägli-chen Menschen in Seelennot nicht. Daskann der junge Student sein, die Haus-frau, der Manager, der Büroangestellte,jeder von uns. Lola Lopez, die ihre ein-

zige Tochter verloren hatte, fühlte sichzerbrochen, wie zersplittert, vernichtet.“Ich konnte nicht mehr aufhören zu wei-nen. Ich vergaß zu essen, zu schlafen, zuleben.” Pater Andrés und seine Gemein-schaft luden sie ein, eine Zeitlang mitihnen zu beten und zu sprechen. “Sie frag-ten nichts, sie verlangten nichts. Sie nah-men mich in den Arm, sie lächelten michan.” Lola kam wieder auf die Beine. “DieLiebe hat den Tod besiegt”, sagt sie,“diese Liebe ohne Maß, selbstlos undzweckfrei, sie heilte meine Wunden.”

Es gibt so viele Lolas. Die Bruderschaftwill jetzt ein Haus bauen, das Mutterhausfür viele künftige Feldlazarette auch au-

ßerhalb Kolumbiens. Wir haben verspro-chen, das Erdgeschoss zu finanzieren(50.000 Euro). Es wird das Fundamentdes Lazaretts der Frohen Botschaft. •

“Es gibt keinen Ort, zu dem dieBarmherzigkeit Gottes nicht gelan-gen könnte, keinen Ort und keinenMenschen, den sie nicht berührenkönnte.”

Papst Franziskus sprach diese Worte zu denInsassen des Gefängnisses in Ciudad Jua-rez/Mexiko im vergangenen Februar. OhneHilfe von außen gelingt es Häftlingen nurganz selten, den Weg zum Neuanfang undzur inneren Umkehr zu finden. Sie brauchen

Zuspruch. Sie brauchen Zeichen der Liebe.Sie brauchen den Blick auf den Herrn, ineiner Kapelle, in der Bibel.

All das ermöglicht Ihr in vielen Gefängnis-sen. Zum Beispiel in Livingstone/Sambia,wo Ihr dem Gefängnisseelsorger PaterRoman 120 Bibeln geschenkt habt(1.100 Euro). Oder in Maua/Kenia, wo IhrPater Jediel helft, eine Kapelle zu bauen, diedem für verzweifelte Fälle zuständigen hei-ligen Thaddäus geweiht ist (12.000 Euro).

Frohe Botschaft im GefängnisOder auch in Mbeya/Tansania, wo Ihr PaterInnocent das Geld für Gebets- und Gesang-bücher, Bibeln, Katechismen, Videos undUnterrichtsbücher für die 150 Häftlinge gebt(4.800 Euro).

Einige von ihnen wollen und können auchihren Dank erweisen, indem sie nach ihrerHäftlingszeit als ausgebildete Katecheten derKirche dienen. Die Wege und Wirkungen derFrohen Botschaft kennen keine Grenzen. Essind die Wege der Barmherzigkeit. •

Bei ihnen kommenseelisch Gestrandetewieder auf die Beine.

Nicht nur vom Brot allein: In der Gemeinschaft wieder ins Leben finden.

Ein Lazarett der Liebe

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Madagaskar

Tochter Lucie an, so wie anderer Kinder,deren Mütter im Gefängnis sind. Dank derSchwestern kann Lucie zur Schule gehenund ein normales Leben führen. Sie wirdtrotz der Familientragödie immer wissen,was Liebe ist.

Andere Häftlinge wollten nur ein StückBrot nehmen, um sich und ihre Familievor dem Hungertod zu bewahren. Sie wur-den ertappt und vor Gericht gezerrt. Ihnenund auch den anderen bringen dieSchwestern Brot – und das Wort Gottes.Sie helfen auch bei der Versöhnung mitden Familien. Denn viele Familien in Ma-dagaskar stoßen Häftlinge schlicht aus.Die Schwestern kümmern sich auch um

“Wer den Schmerz bis zum Äu-ßersten erlitten und die Hölledurchgemacht hat, kann ein Pro-phet in der Gesellschaft werden.”(Papst Franziskus).

In vielen Gefängnissen erleben Häftlingediese Hölle. Manche schmachten ohne Ur-teil hinter Gittern in menschenunwürdigenZuständen: übervolle Zellen, zusammenmit Schwerverbrechern, mit halbgefülltenBlechnäpfen, bei tropischen Temperatu-ren. Zu ihnen gehen die Schwestern vonder Kongregation der Un befleckten Emp-fängnis von Niort in Miarinarivo/Mada-gaskar. Viele der Häftlinge können nichtlesen. Sie mussten ihr Unterschriftszei-chen unter Urteile gegen sie setzen ohnedie Anklage zu verstehen.

Besonders tragisch ist der Fall von Agnes.Ihr Mann wurde ermordet. Nach der Be-erdigung kam ein Familienmitglied desErmordeten mit einem Schriftstück zuAgnes und sagte, man wisse wer der Mör-der sei, Agnes solle nur das Schriftstückunterschreiben, das zeige, dass sie mit denErmittlungen einverstanden sei. Agnes“unterschrieb” mit ihrem Fingerabdruck.Es war ein erfundenes Geständnis, wo-nach sie selbst ihren Mann ermordet habe.Es kam zum Prozess, sie wurde wegenMordes zu 15 Jahren Haft verurteilt. DieSchwestern nahmen sich der kleinen

Schule im Gefängnis: Häftlinge lernen das Alphabet.

Ein Leben für die Leidenden: die unermüdlichen Schwestern von Miarinarivo.

“Und ihr habt mich besucht”

Waisenkinder, um junge verlassene Stra-ßenmädchen, um Schulen und Obdach-lose. Seit vielen Jahren arbeiten sie indiesem harten Weinberg. Als ihre Kongre-gation vor 60 Jahren nach Madagaskarkam, fanden die Schwestern Unterkunft ineinem damals schon alten Haus, das stän-dig irgendwo repariert wurde. Tornadosund Stürme gaben ihm nun den Rest. Esdroht einzustürzen und muss von Grundauf erneuert werden. Das überfordert dieSchwestern. Sie brauchen aber diesen Ortdes Gebetes und der Gemeinsamkeit, umKraft zu schöpfen für ihre harte Arbeit,um weiter Propheten der Liebe zu sein,um Lucie und den anderen Kindern dasLächeln Gottes zu zeigen. Wir helfen mit50.000 Euro. •

Dank der Schwestern einem ungewissen Schicksal entronnen:Lucie, lebensfroh und Christus nah.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Vor einem Jahr ging die Kirchein Prag auf die Straße – allenvoran Erzbischof Dominik Kardinal Duka. Prag ist zwareine alte europäische Kultur-stadt, aber das Jahrhundertdes Kommunismus und Athe-ismus hat die Kirche erst inden Untergrund und dann anden Rand der Gesellschaft gedrängt. Jetzt wollten die Christen der Stadt das Leben der Kirche, dieErfahrung mit Christus vorstellen und “die Vorurteile über Kirche undGlauben erschüttern”. Es ist ihnen gelungen – mit Eurer Hilfe. EineWoche lang waren die Kirchen geöffnet, wurden in den Straßen mit Jugendlichen Messen gefeiert und gebetet, Plakate auf Bussen und Bahnen verkündeten die Freude der Gegenwart Gottes. Kardinal Dukadankt Euch von Herzen. Und er erinnert daran, dass “wir alle verschie-dene Gaben und Gnaden von Gott erhalten haben, aber keiner von unshat eine Gabe der Gleichgültigkeit und Distanz bekommen”. Das spüreman bei den Wohltätern von KIRCHE IN NOT ganz besonders.

Johannes Freiherr Heereman GeschäftsführenderPräsident

Liebe Freunde,die Bilder aus Syrien und dem Iraksind erschreckend. Sie gehen nach.Viele Menschen in Europa habenAngst vor radikalen Islamisten. Das istsehr verständlich – und für Christendoch wieder nicht. „Fürchtet euchnicht vor denen, die den Leib töten, dieSeele aber nicht töten können, son-dern fürchtet euch vor dem, der Seeleund Leib ins Verderben der Hölle stür-zen kann“, sagt Jesus (Mt 10,28).Nichts und niemand kann jene Seeletöten, die an Christus festhält. Mit Ihmhaben wir die Wahrheit und die frohmachende Botschaft, dass Gott immerbei uns ist. Diese Wahrheit freudig zubekennen, das ist unser Auftrag unddazu gehört auch, dass wir allen ver-folgten Menschen beistehen, gerade inSyrien und im Irak.Immer häufiger höre ich von Musli-men, die darüber staunen, dass sie vonihren eigenen Glaubensbrüdern ver-folgt werden und dass die „ungläubi-gen“ Christen sich ihnen gegenüberganz anders verhalten. Viele wollenmehr über den Gott erfahren, der dieLiebe ist. Auch ihnen können wir hel-fen. Der liebende Gott hat sich allenMenschen in Christus offenbart. So-lange wir diese Wahrheit durch unserLeben und Tun bezeugen, brauchenwir keine Angst haben, Europa könntemuslimisch werden.

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure BriefeMein erstes Gehalt mit Syrien teilenIch freue mich, dass ich mein erstes Ge-halt mit KIRCHE IN NOT teilen kann.Ich spende einen Teil davon für Syrien.

Eine Wohltäterin aus Frankreich

Eure wunderbare ArbeitEinige Schüler der katholischen SchuleSt. Peter und Paul in Waterloo habenkürzlich einen Flohmarkt für die Missionveranstaltet. Sie wollen, dass KIRCHEIN NOT einen Teil der Einnahmen erhält,um bedürftigen Kindern zu helfen. Machtweiter mit Eurer wunderbaren Arbeit!

Katholische Schüler aus den USA

Schon seit 25 Jahren Ich schicke Ihnen einen Scheck mit 100Dollar, um die Not ein wenig zu lindern.Schon seit 25 Jahren spende und bete ichfür KIRCHE IN NOT.

Ein Wohltäter aus Kanada

Ein Beitrag zu einer besseren WeltIch danke KIRCHE IN NOT für die mehrals 30-jährige Zusammenarbeit und diewertvollen Projekte, die Sie in meinerZeit als Bischof unterstützt haben. Ichbete dafür, dass KIRCHE IN NOT weitererfolgreich zu einer besseren Welt beitra-gen kann.

Em. Bischof aus Papua-Neuguinea

Es zerreißt mir das HerzJedes Mal wenn ich das Echo aufschlage,zerreißt es mir das Herz und ich fühlemich gerufen zu helfen – vor allem jetzt,wo so viele Christen leiden und als Mär-tyrer sterben. Genauso wie diese verfolg-ten und vergessenen Christen unserGebet und unsere Hilfe brauchen, brau-chen auch wir im selbstsüchtigen undmaterialistischen Westen ihre Gebete, umunsere Seelen zu retten.

Ein Wohltäter aus Australien

© Jakub Serych

BANKVERBINDUNG:IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in NotHernalser Hauptstr. 55/1/81170 WienTel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM:Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 SHerausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte.Redaktion: Jürgen Liminski

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