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FLENDER gear units Zahnradgetriebe H2PH Größe 209 bis 221 Montage‐ und Betriebsanleitung BA 5818 DE 09/2011

FLENDER gear units · Größe 209 bis 221 Montage‐ und Betriebsanleitung Originale Montage‐ und Betriebsanleitung Technische Daten Ersatzteilhaltung, Kundendienst Wartung und

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FLENDER gear units

Zahnradgetriebe

H2PHGröße 209 bis 221

Montage‐ und BetriebsanleitungBA 5818 DE 09/2011

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Zahnradgetriebe

H2PHGröße 209 bis 221

Montage‐ und Betriebsanleitung

Originale Montage‐ und Betriebsanleitung

Technische Daten

Ersatzteilhaltung,Kundendienst

Wartung undInstandhaltung

Störungen, Ursachenund Beseitigung

Betrieb

Inbetriebnahme

Montage

TechnischeBeschreibung

Transport undLagerung

Sicherheitshinweise

Allgemeine Hinweise

Erklärungen

1

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

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Hinweise und Symbole in dieser Montage‐ und Betriebsanleitung

Anmerkung: Der Begriff "Montage- und Betriebsanleitung" wird im weiteren Verlauf auch kurz "Anleitung"oder "Handbuch" genannt.

Rechtliche Hinweise

Warnhinweiskonzept

Diese Anleitung enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung vonSachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck oderein "Ex"‐Zeichen (bei Anwendung der Richtlinie 94/9/EG) hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschädendurch ein "STOP"‐Zeichen.

WARNUNG vor drohender Explosion!

Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Hinweise sind zur Vermeidung von Explosionsschädenunbedingt zu beachten.Bei Nichtbeachtung können Tod oder schwere Körperverletzung die Folge sein.

WARNUNG vor drohendem Personenschaden!

Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Hinweise sind zur Vermeidung von Personenschädenunbedingt zu beachten.Bei Nichtbeachtung können Tod oder schwere Körperverletzung die Folge sein.

WARNUNG vor drohendem Produktschaden!

Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Hinweise sind zur Vermeidung von Produktschädenunbedingt zu beachten.Bei Nichtbeachtung können Sachschäden die Folge sein.

HINWEIS!

Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Hinweise sind als allgemeine Bedienungshinweisezu beachten.Bei Nichtbeachtung können unerwünschte Ergebnisse oder Zustände die Folge sein.

WARNUNG vor heißen Oberflächen!

Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Hinweise sind zur Vermeidung von Verbrennungsgefahrbei heißen Oberflächen unbedingt zu beachten.Bei Nichtbeachtung können leichte oder schwere Körperverletzung die Folge sein.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Gefährdungverwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kannim selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal

Das zu dieser Anleitung zugehörige Produkt oder System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellungqualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigenAnleitung, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist aufGrund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten oder Systemen Risiken zuerkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

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Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten

Beachten Sie Folgendes:

Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentationvorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatzkommen, müssen diese von Siemens empfohlen oder zugelassen sein. Der einwandfreie und sichereBetrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage,Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungs‐bedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssenbeachtet werden.

Marken

Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken derSiemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Anleitung können Marken sein, deren Benutzung durch Drittefür deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluß

Wir haben den Inhalt der Anleitung auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so daß wir für die vollständige Übereinstimmungkeine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Anleitung werden regelmäßig überprüft, notwendigeKorrekturen sind in den nachfolgenden Ausgaben enthalten.

Symbole

Erdungsanschlußstelle Entlüftungsstelle gelb

Öleinfüllstelle gelb Ölablaßstelle weiß

Ölstand rot Ölstand rot

Ölstand rotAnschlußstelleSchwingungsüberwachung

Schmierstelle rot Fett verwenden

Transportauge Ringschraube

nicht aufschrauben

Ausrichtfläche, horizontal Ausrichtfläche, vertikal

Diese Symbole beschreiben den Vorgang der Ölstandskontrollemit dem Ölmeßstab.

Diese Symbole weisen darauf hin, daß der Ölmeßstab immer festeinzuschrauben ist.

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Inhaltsverzeichnis

1. Technische Daten 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.1 Allgemeine technische Daten 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.1.1 Umgebungsatmosphäre und -temperatur 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.2 Bauarten und Gewichte 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.2.1 Bauarten 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.2.2 Gewichte 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.3 Meßflächen‐Schalldruckpegel 9. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.3.1 Meßflächen‐Schalldruckpegel für Stirnradgetriebe (H...) mit Lüfter 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.3.2 Meßflächen‐Schalldruckpegel für Stirnradgetriebe (H...) ohne Lüfter 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2. Allgemeine Hinweise 11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.1 Einleitung 11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2.2 Urheberrecht 11. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3. Sicherheitshinweise 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3.1 Grundsätzliche Pflichten 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3.2 Umweltschutz 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3.3 Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4. Transport und Lagerung 14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.1 Lieferumfang 14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.2 Transport 14. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.3 Lagern des Getriebes 15. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.4 Standardmäßige Beschichtung und Konservierung 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.4.1 Konservierung bei Tacolab-Dichtungen oder Labyrinthdichtungen 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.4.2 Innenkonservierung mit Konservierungsmittel 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.4.2.1 Nachkonservierung des Getriebe‐Inneren bei längerer Lagerung des Getriebes 18. . . . . . . . . . . .4.4.3 Außenkonservierung 19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.4.3.1 Nachkonservierung der metallischen, blanken Außenflächen des Getriebes 19. . . . . . . . . . . . . . . .

5. Technische Beschreibung 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.1 Allgemeine Beschreibung 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.2 Gehäuse 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.3 Verzahnte Teile 21. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.4 Schmierung 22. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.4.1 Tauchschmierung 22. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.4.1.1 Tauchschmierung durch externe Ölversorgungsanlage mit erhöhtem Anschluß (Schwanenhals) 225.5 Lagerung der Wellen 23. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.6 Wellenabdichtungen 23. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.6.1 Radialwellendichtringe 23. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.6.2 Labyrinthdichtungen 23. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.6.3 Taconite‐Dichtung 24. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.6.4 Tacolab‐Dichtung 25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.7 Kühlung 26. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.7.1 Lüfter 26. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.7.2 Kühlschlange 27. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.7.3 Separate oder externe Ölversorgungsanlage 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.8 Kupplungen 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.9 Ölstandsanzeige 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.10 Öltemperaturüberwachung 28. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.11 Lagerüberwachung 29. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5.11.1 Lagerüberwachung durch Stoßimpulsaufnehmer 29. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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6. Montage 30. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.1 Allgemeine Montagehinweise 30. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.2 Auspacken 31. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3 Getriebemontage über Gehäusefuß 31. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.1 Fundament 31. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.2 Beschreibung der Montagearbeiten 31. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.2.1 Ausrichten 32. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.2.2 Montage auf einem Fundamentrahmen 33. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.2.3 Montage auf einem Betonfundament durch Fundamentklötze 34. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.3.2.4 Montage auf einem Betonfundament mit Ankerschrauben 35. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.4 Kupplungen 36. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.5 Getriebe mit Kühlschlange 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.6 Getriebe mit Anbaukomponenten 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.7 Getriebe mit Öltemperaturüberwachung 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.8 Getriebe mit separater Ölversorgungsanlage 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.9 Lagerüberwachung 38. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.10 Abschließende Arbeiten 39. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.11 Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte 39. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.11.1 Verschraubungsklassen 39. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6.11.2 Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte 40. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7. Inbetriebnahme 42. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.1 Maßnahmen vor Inbetriebnahme 42. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.1.1 Entkonservierung (außen) 42. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.1.2 Entkonservierung (innen) 42. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.1.3 Schmierstoff einfüllen 43. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.2 Getriebe mit Kühlschlange oder Ölversorgungsanlage 44. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.3 Vorbereitung zur Inbetriebnahme 44. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.3.1 Ölstandskontrolle 44. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.3.2 Temperaturmessung 45. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.3.3 Lagerüberwachung (Schwingungsmessung) 45. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.3.4 Kontrollmaßnahmen 45. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4 Außerbetriebsetzen 46. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4.1 Innenkonservierung bei längerer Außerbetriebsetzung 46. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4.1.1 Innenkonservierung mit Getriebeöl 46. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4.1.2 Innenkonservierung mit Konservierungsmittel 46. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4.2 Außenkonservierung 47. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7.4.2.1 Ausführung der Außenkonservierung 47. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

8. Betrieb 48. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8.1 Allgemeines 48. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8.2 Ölstand 48. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8.3 Unregelmäßigkeiten 48. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

9. Störungen, Ursachen und Beseitigung 49. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9.1 Allgemeine Störungshinweise 49. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9.2 Mögliche Störungen 49. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9.2.1 Leckage und Dichtheit 52. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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10. Wartung und Instandhaltung 53. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.1 Allgemeine Wartungsangaben 53. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.1.1 Allgemeine Ölgebrauchsdauern 54. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2 Beschreibung der Wartungs‐ und Instandsetzungsarbeiten 55. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.1 Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen 55. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.2 Ölwechsel durchführen 55. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.3 Luftfilter reinigen 56. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.4 Naßluftfilter wechseln 56. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.5 Lüfter und Getriebe reinigen 57. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.6 Fett bei Taconite‐Dichtungen nachpressen 57. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.7 Fett bei Tacolab‐Dichtungen nachpressen 57. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.8 Kühlschlange kontrollieren 58. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.9 Schlauchleitungen prüfen 58. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.10 Öl nachfüllen 59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.2.11 Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren 59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.3 Abschließende Arbeiten 59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.4 Getriebedurchsicht 59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10.5 Schmierstoffe 59. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

11. Ersatzteilhaltung, Kundendienst 60. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11.1 Ersatzteilhaltung 60. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11.2 Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst 60. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

12. Erklärungen 61. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12.1 Einbauerklärung 61. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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1. Technische Daten

1.1 Allgemeine technische Daten

Das Typenschild des Getriebes enthält die wichtigsten technischen Daten. Diese Daten und diezwischen Siemens und dem Besteller vertraglich festgelegten Vereinbarungen für das Getriebe legendie Grenzen seiner bestimmungsgemäßen Verwendung fest.

③ ④

⑤ ⑥

⑦ ⑧

⑫⑬

Bild 1: Typenschild Getriebe

① Firmenlogo② Auftrags-Nr., Position, Lfd.-Nr, Baujahr③ Gesamtgewicht in kg④ Für besondere Angaben⑤ Bauart, Größe *)⑥ Leistungsangabe P2 in kW oder

Drehmoment T2 in Nm

⑦ Drehzahl n1⑧ Drehzahl n2⑨ Öldaten (Ölsorte, Ölviskosität, Ölmenge)⑩ Nummer(n) der Anleitung(-en)⑪ Für besondere Angaben⑫ Hersteller und Fertigungsort⑬ Ursprungsland

*) Beispiel

H 2 P H 209

Größe 209... 221. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Einbau H = Horizontal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Abtriebswelle P = Papiermaschinenausführung. . . . . . . . . . . . . .

Stufenzahl 2. . . . . . . . . . . . . . . . .

Getriebetyp H = Stirnradgetriebe. . . . . . . . . . . . . . . .

Angaben zu den Gewichten und zum Meßflächen-Schalldruckpegel der verschiedenenGetriebebauarten finden Sie in Punkt 1.2.2 und 1.3.

Weitere technische Daten entnehmen Sie bitte den Zeichnungen in der Getriebedokumentation unddem auftragsabhängig erstellten Datenblatt.

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1.1.1 Umgebungsatmosphäre und -temperatur

Das Getriebe darf, wenn nicht anders vertraglich vereinbart, keinen schädlichenEinwirkungen, wie z. B. aggressiven chemischen Produkten ausgesetzt sein. DurchAnwendung verschiedener, geeigneter Maßnahmen kann das Getriebe in einemUmgebungstemperaturbereich von - 40 °C bis + 60 °C eingesetzt werden. Dieses muß abergenerell von Siemens genehmigt sein.

1.2 Bauarten und Gewichte

1.2.1 Bauarten

Größe 209 - 211 Größe 213 - 221

Bild 2: Bauart H2PH

1.2.2 Gewichte

Die genauen Gewichte entnehmen Sie bitte den Zeichnungen in der Getriebedokumentationoder dem Typenschild.

1.3 Meßflächen‐Schalldruckpegel

Das Getriebe hat einen Meßflächen-Schalldruckpegel in 1 m Abstand, der aus den Tabellen 1 oder 2 zuentnehmen ist.

Die Messung erfolgt nach der Schallintensitäts-Methode gemäß der Norm ”DIN EN ISO 9614” Teil 2.

Der Arbeitsplatz des Bedienungspersonals wird definiert als Ort auf der Meßfläche, die in 1 m Abstandum das Getriebe gelegt wird, und in deren Nähe sich Personen aufhalten.

Der Schalldruckpegel gilt für warmgelaufenes Getriebe sowie Antriebsdrehzahl n1 undAbtriebsleistung P2 nach Typenschild, bei Messung auf einem Siemens‐Prüfstand. Bei mehrerenAngaben gelten die höchste Drehzahl und die höchste Leistung.

In den Meßflächen-Schalldruckpegel eingeschlossen sind, soweit vorhanden, angebauteSchmieraggregate. Bei ab- und zuführenden Rohrleitungen gelten die Flansche als Schnittstelle.

Die in der Tabelle angegebenen Schalldruckpegel wurden anhand statistischer Auswertungen unsererQualitätskontrolle ermittelt. Mit statistischer Sicherheit ist anzunehmen, daß das Getriebe dieseGeräuschwerte nicht überschreitet.

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1.3.1 Meßflächen‐Schalldruckpegel für Stirnradgetriebe (H...) mit Lüfter

Tabelle 1: Meßflächen‐Schalldruckpegel LpA in dB(A) für Stirnradgetriebe mit Lüfterder Bauart H2PH

Bauart iNn1

1/min

Getriebegröße209 211 213 215 217 219 221

H2PH

6.3 1500 79 - - - - -

- 1000 74 - - - - -

11.5 750 79 - - - - -

12.5 1500 - - - - - -

- 1000 - - - - - -

20 750 - - 84 85 - -

12.5 1500 - - - - - -

- 1000 86 87 - - - -

22.4 750 82 82 - - - -

1.3.2 Meßflächen‐Schalldruckpegel für Stirnradgetriebe (H...) ohne Lüfter

Tabelle 2: Meßflächen‐Schalldruckpegel LpA in dB(A) für Stirnradgetriebe ohne Lüfterder Bauart H2PH

Bauart iNn1

1/min

Getriebegröße209 211 213 215 217 219 221

H2PH

6.3 1500 79 80 81 84 85 - -

- 1000 75 76 76 80 80 83 84

11.5 750 72 73 73 76 77 80 81

12.5 1500 - - 80 82 83 - -

- 1000 - - 75 77 78 81 82

20 750 - - 72 74 75 78 79

12.5 1500 75 76 - - - - -

- 1000 71 71 - - - - -

22.4 750 67 68 - - - - -

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2. Allgemeine Hinweise

2.1 Einleitung

Die vorliegende Anleitung ist Bestandteil der Getriebelieferung und muß stets in der Nähe des Getriebesaufbewahrt werden.

Jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe befaßt ist, muß diese Anleitung gelesenund verstanden haben und sie beachten. Für Schäden und Betriebsstörungen, dieaus der Nichtbeachtung der Anleitung resultieren, übernimmt Siemens keineHaftung.

Das in dieser Anleitung behandelte "FLENDER Zahnradgetriebe" ist zum Antrieb vonPapiermaschinen entwickelt worden.

Das Getriebe ist nur für den Einsatzbereich ausgelegt, der im Kapitel 1. "Technische Daten" festgelegtist. Abweichende Betriebsbedingungen erfordern neue vertragliche Vereinbarungen.

Das Getriebe ist nach dem neuesten Stand der Technik gebaut und wird betriebssicher ausgeliefert.

Das Getriebe darf nur im Rahmen der im Leistungs‐ und Liefervertrag zwischen Siemens und demBesteller festgelegten Bedingungen eingesetzt und betrieben werden.

Das hier beschriebene Getriebe entspricht dem technischen Stand zum Zeitpunkt der Drucklegungdieser Anleitung.

Im Interesse der Weiterentwicklung behalten wir uns das Recht vor, an den einzelnen Baugruppen undZubehörteilen die Änderungen vorzunehmen, die unter Beibehaltung der wesentlichen Merkmale zurSteigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Sicherheit für zweckmäßig erachtet werden.

2.2 Urheberrecht

Das Urheberrecht an dieser Anleitung verbleibt bei der Siemens AG.

Die Anleitung darf ohne unsere Zustimmung weder vollständig noch teilweise zu Zwecken desWettbewerbs unbefugt verwendet oder Dritten zur Verfügung gestellt werden.

Wenden Sie sich bitte mit allen technischen Fragen an unser Werk oder an eine unsererKundendienststellen:

Siemens AGAm Industriepark 246562 Voerde

Tel.: +49 (0)2871 / 92‐0Fax: +49 (0)2871 / 92‐1544

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3. Sicherheitshinweise

Das Betreten des Getriebes und seiner Anbauteile ist nicht zulässig.Vorsicht: Sturzgefahr.

Eigenmächtige Veränderungen sind nicht zulässig. Das betrifft auchSchutzeinrichtungen, die als Berührungsschutz angebracht sind.

3.1 Grundsätzliche Pflichten

• Der Betreiber hat dafür zu sorgen, daß jede Person, die mit Arbeiten am Getriebe beauftragt ist, dieseAnleitung gelesen und verstanden hat und sie in allen Punkten beachtet, um:

─ Gefahren für Leib und Leben des Benutzers und Dritter abzuwenden,

─ die Betriebssicherheit des Getriebes sicherzustellen,

─ Nutzungsausfall und Umweltbeeinträchtigungen durch falsche Handhabung auszuschließen.

• Bei dem Transport, der Montage und Demontage, der Bedienung sowie der Pflege und Wartung,sind die einschlägigen Vorschriften zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz zu beachten.

• Das Getriebe darf nur von qualifiziertem Personal bedient, gewartet und/oder instandgesetzt werden(siehe "Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung).

• Die Außenreinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig.

• Alle Arbeiten sind sorgfältig und unter dem Aspekt der Sicherheit durchzuführen.

Arbeiten am Getriebe dürfen nur bei Stillstand durchgeführt werden.Das Antriebsaggregat muß gegen unbeabsichtigtes Einschalten gesichert werden.(z. B. durch Abschließen des Schlüsselschalters oder das Entfernen derSicherungen in der Stromversorgung). Eine eventuell angebaute oder separateÖlversorgungsanlage ist ebenfalls still zu setzen. An der Einschaltstelle ist einHinweisschild anzubringen, aus dem hervorgeht, daß an dem Getriebe gearbeitetwird.Gleichzeitig muß die gesamte Anlage lastfrei sein, damit keine Gefahr beiDemontagearbeiten (z. B. Wechsel der Rücklaufsperre) entsteht.

• Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden.Die Antriebe dürfen nicht als Massepunkt für Elektro‐Schweißarbeiten verwendet werden.Verzahnungsteile und Lager könnten durch Verschweißung zerstört werden.

• Ein Potentialausgleich muß gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtliniendurchgeführt werden!Sind am Getriebe keine Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluß vorhanden, müssen anderegeeignete Maßnahmen ergriffen werden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften derElektrotechnik durchgeführt werden.

Das Antriebsaggregat ist sofort stillzusetzen, wenn während des Betriebesunerklärbare Veränderungen an dem Getriebe festgestellt werden, wie eine deutlicherhöhte Betriebstemperatur oder veränderte Getriebegeräusche.

Rotierende und/oder bewegliche Teile müssen durch Schutzvorrichtungen gegenBerühren gesichert sein.

Beim Einbau des Getriebes in Maschinen oder Anlagen ist der Hersteller derMaschinen oder Anlagen dazu verpflichtet, die in dieser Anleitung enthaltenenVorschriften, Hinweise und Beschreibungen mit in seine Betriebsanleitungaufzunehmen.

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• Entfernte Schutzeinrichtungen sind vor der Inbetriebnahme wieder anzubringen.

• Am Getriebe angebrachte Hinweise, wie Typenschild, Drehrichtungspfeil sind zu beachten. Siemüssen frei von Farbe und Schmutz sein. Fehlende Schilder sind zu ersetzen.

• Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbar gewordenenSchrauben müssen durch neue gleicher Festigkeitsklasse und Ausführung ersetzt werden.

• Ersatzteile sind von Siemens zu beziehen (siehe Kapitel 11. ”Ersatzteilhaltung, Kundendienst”).

3.2 Umweltschutz

• Vorhandenes Verpackungsmaterial ist vorschriftsgemäß zu entsorgen oder dem Recyclingzuzuführen.

• Beim Ölwechsel ist das Altöl in geeigneten Gefäßen aufzufangen. Entstandene Öllachen sind sofortmit Ölbindemittel zu beseitigen.

• Konservierungsmittel sind getrennt von Altöl aufzubewahren.

• Altöl, Konservierungsmittel, Ölbindemittel und ölgetränkte Reinigungstücher sind den einschlägigenUmweltschutzbestimmungen entsprechend zu entsorgen.

• Entsorgung des Getriebes nach Ende der Gebrauchsdauer:

─ Betriebsöl, Konservierungsmittel und/oder Kühlflüssigkeit sind restlos aus dem Getriebeabzulassen und vorschriftsgemäß zu entsorgen.

─ Getriebeteile und/oder Anbauteile sind den geltenden nationalen Vorschriften entsprechend,gegebenenfalls getrennt, zu entsorgen oder dem Recycling zuzuführen.

3.3 Besondere Gefahrenart und persönliche Schutzausrüstung

Je nach Betriebsbedingung kann das Getriebe extreme Oberflächentemperaturenaufweisen.

Bei heißen Oberflächen (> 55 °C) besteht Verbrennungsgefahr.

Bei kalten Oberflächen (< 0 °C) besteht die Gefahr von Kälteschäden (Schmerz,Taubheit, Erfrierungen).

Bei Ölwechsel besteht durch austretendes heißes Öl Verbrühungsgefahr.

Kleine Fremdmaterialien wie Sand oder Staub können in die Abdeckbleche derrotierenden Teile eintreten und durch diese zurückgeschleudert werden.Verletzungsgefahr der Augen.

Zusätzlich zur eventuell generell vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstung(Sicherheitsschuhe, Arbeitsanzug, Helm usw.) sind beim Umgang mit dem Getriebegeeignete Schutzhandschuhe und eine geeignete Schutzbrille zu tragen.

Das Getriebe entspricht nicht den Anforderungen der Richtlinie 94/9/EG und darfdaher im Geltungsbereich dieser Richtlinie nicht in explosionsgefährdetenBereichen verwendet werden.

Vorsicht, es besteht Lebensgefahr.

Sollte das Getriebe außerhalb des Geltungsbereichs der Richtlinie 94/9/EG inexplosionsgefährdeten Bereichen zur Anwendung kommen, sind unbedingt dieländerspezifisch geltenden Schutzvorschriften zum Explosionsschutz zu beachten.

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4. Transport und Lagerung

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!

4.1 Lieferumfang

Der Inhalt der Lieferung ist in den Versandpapieren aufgeführt. Die Vollständigkeit ist unmittelbar beiEmpfang zu überprüfen. Beschädigungen und/oder fehlende Teile sind Siemens sofort schriftlich zumelden.

Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden.

4.2 Transport

Beim Transport nur Hebezeuge und Lastaufnahmeeinrichtungen mit ausreichenderTragkraft verwenden.Bei Lastaufnahme die Hinweise zur Lastverteilung auf der Verpackung beachten.

Das Getriebe wird im zusammengebauten Zustand ausgeliefert. Zusatzausstattungen werdengegebenenfalls getrennt verpackt ausgeliefert.

Abhängig von Transportweg und Größe wird das Getriebe unterschiedlich verpackt. Die Verpackungentspricht, wenn nicht besonders vertraglich vereinbart, den Verpackungsrichtlinien HPE.

Die auf der Verpackung angebrachten Symbole sind zu beachten. Sie haben folgende Bedeutung:

Oben ZerbrechlichesGut

Vor Nässeschützen

Vor Hitzeschützen

Schwerpunkt Handhakenverboten

Anschlagen

Bild 3: Transportsymbole

Der Transport des Getriebes hat so zu erfolgen, daß Personenschaden und Schadenam Getriebe vermieden werden.So können z. B. Stöße auf freie Wellenenden zu Schäden im Getriebe führen.

Der Transport des Getriebes darf nur mit dafür geeigneten Transportmitteln erfolgen. DasGetriebe ist ohne Ölfüllung zu transportieren und sollte auf der Transportverpackungbelassen werden.

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Zum Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenenTransportaugen oder Anschlagwirbeln angeschlagen werden.Ein Transportieren an den Rohrleitungen ist nicht zulässig.Die Rohrleitungen dürfen nicht beschädigt werden.Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme vonAnschlagmitteln zum Transport verwendet werden.Anschlagmittel müssen mit ausreichender Sicherheit für das Gewicht des Getriebesausgelegt sein.

Größe 209 - 211 Größe 213 - 221

Bild 4: Anschlagpunkte an Getrieben der Bauart H..PH

Bei Antriebseinheiten mit zusätzlich am Getriebe angebauten Komponenten, wie Antriebsmotor,aufgesetzte Kupplung kann ein zusätzlicher Anschlagpunkt aufgrund der resultierendenSchwerpunktverlagerung erforderlich werden.

Bei Anschlag an Transportaugen oder Anschlagwirbeln darf kein Schrägzugentstehen.

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anschlagpunkte ist denZeichnungen in der auftragsabhängigen Getriebedokumentation zu entnehmen.

4.3 Lagern des Getriebes

Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Originalverpackungslage oderGebrauchslage auf einem vibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken.

Bei Zwischenlagerung des Getriebes sowie eventuell mitgelieferter Einzelteile mußder aufgebrachte Korrosionsschutz erhalten bleiben. Er darf nicht beschädigtwerden, sonst besteht Korrosionsgefahr.

Das Übereinanderstapeln von Getrieben ist nicht zulässig.

Bei einer Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken undes ist darauf zu achten, daß sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf demGetriebe ablagern können. Staunässe muß vermieden werden.

Das Getriebe darf, wenn nicht anders vertraglich vereinbart, keinen schädlichenEinwirkungen, wie aggressiven chemischen Produkten ausgesetzt sein.

Besondere Umweltbedingungen bei Transport (z. B. Seetransport) und Lagerung (Klima,Termitenfraß o. ä.) müssen vertraglich vereinbart sein.

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4.4 Standardmäßige Beschichtung und Konservierung

Das Getriebe ist mit einer Innenkonservierung, die freien Wellenenden sind mit einerSchutzkonservierung versehen.

Die Eigenschaften der Außenbeschichtung sind abhängig von den im Auftrag festgelegtenUmweltbedingungen für Transportweg und Einsatzgebiet.

Das Getriebe wird normalerweise komplett fertig mit Grund- und Deckbeschichtungausgeliefert.

Bei Getrieben, die nur mit einer Grundbeschichtung ausgeliefert werden, muß eineDeckbeschichtung gemäß den für den jeweiligen Anwendungsfall geltendenRichtlinien unbedingt aufgebracht werden.Die Grundbeschichtung allein bietet auf Dauer keinen ausreichendenKorrosionsschutz.

Beschichtung nicht beschädigen.

Jegliche Beschädigung kann zum Versagen des äußeren Schutzes und somit zuKorrosion führen.

Wenn nicht anders vertraglich vereinbart, gelten für die Innenkonservierung die inTabelle 3 oder 4 angegebenen Haltbarkeitsdauern bei Einhaltung der zugehörigenMaßnahmen. Die Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung und die zugehörigenBedingungen sind der Tabelle 5 zu entnehmen.

Die Gewährleistung beginnt am Tage der Auslieferung oder Meldung der Lieferbereitschaft.

Bei einer Zwischenlagerung abweichend von den in Tabelle 3 oder 4 und Tabelle 5 angegebenenHaltbarkeitsdauern sind die Innenkonservierung und die Außenkonservierung zu prüfen und, fallserforderlich, zu erneuern (siehe Punkt 7.4.1 und Punkt 7.4.2).

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4.4.1 Konservierung bei Tacolab-Dichtungen oder Labyrinthdichtungen

Bei Getrieben mit Tacolab-Dichtung oder Labyrinthdichtung wird der Luftspalt an der Abtriebswelle (3,in Bild 5) nach der Standardkonservierung mit einem Klebeband luftdicht verschlossen. An derAntriebswelle verhindert ein V-Ring den Luftaustausch.

1 2

3 3

A B

Bild 5: Tacolab-Dichtung / Labyrinth-Dichtungen

A Antriebswelle1 V‐Ring2 Klebeband

B Abtriebswelle3 Luftspalt

Das Klebeband darf bis zur Inbetriebnahme nicht entfernt werden.

4.4.2 Innenkonservierung mit Konservierungsmittel

Tabelle 3: Haltbarkeitsdauer und Maßnahmen zur Innenkonservierung bei Verwendung vonMineralöl oder synthetischem Öl auf PAO-Basis

Dauer der Haltbarkeit Konservierungsmittel besondere Maßnahmen

bis 6 Monate

Castrol Alpha SP 220 S

Keine

bis 24 Monate

- Alle Öffnungen am Getriebeverschließen.

- Luftfilter / Naßluftfilter durch Verschlußschraube ersetzen.(Vor Inbetriebnahme Verschlußschraubedurch Luftfilter / Naßluftfilter ersetzen.)

- Labyrinthdichtung an derAbtriebswelle mit Klebeband abdichten.(Vor Inbetriebnahme istdieser Klebestreifen zu entfernen). 1)

Bei Lagerungszeiten von mehr als 24 Monaten ist das Getriebe erneut zu konservieren (siehe Punkt 4.4.2.1).

1) Nur bei Tacolab-Dichtung (siehe Punkt 5.6.4) und Labyrinthdichtung (siehe Punkt 5.6.2) .Die Eingangswelle ist im Bereich des Labyrinths mit einem V-Ring abgedichtet (siehe Bild 5) .

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Tabelle 4: Haltbarkeitsdauer und Maßnahmen zur Innenkonservierung bei Verwendung vonsynthetischem Öl auf PG-Basis

Dauer der Haltbarkeit Konservierungsmittel besondere Maßnahmen

bis 6 Monate

Spezial-KorrosionsschutzölTRIBOL 1390 2)

Keine

bis 36 Monate

- Alle Öffnungen am Getriebeverschließen.Luftfilter / Naßluftfilter durchVerschlußschraube ersetzen.(Vor Inbetriebnahme Verschlußschraubedurch Luftfilter / Naßluftfilter ersetzen.)

- Labyrinthdichtung an derAbtriebswelle mit Klebeband abdichten.(Vor Inbetriebnahme istdieser Klebestreifen zu entfernen). 1)

Bei Lagerungszeiten von mehr als 36 Monaten ist das Getriebe erneut zu konservieren (siehe Punkt 4.4.2.1).

1) Nur bei Tacolab-Dichtung (siehe Punkt 5.6.4) und Labyrinthdichtung (siehe Punkt 5.6.2) .Die Eingangswelle ist im Bereich des Labyrinths mit einem V-Ring abgedichtet (siehe Bild 5) .

2) tropenfest, seewasserbeständig, Umgebungstemperatur maximal 50 °C

4.4.2.1 Nachkonservierung des Getriebe‐Inneren bei längerer Lagerung des Getriebes

Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.Vorbeifließendes Öl ist sofort mit Ölbindemittel zu beseitigen.

Bei Lagerungszeiten von mehr als 24 Monaten (siehe Tabelle 3) oder 36 Monaten (siehe Tabelle 4) istdas Getriebe‐Innere erneut zu konservieren. Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:

• Befestigungsschrauben des Inspektions- und/oder Montagedeckels lösen und entfernen.

• Deckel inklusive Dichtung vom Gehäuse abnehmen (Dichtung nicht beschädigen, sie wird wiederbenötigt).

• Unter die Ölablaßstelle des Getriebegehäuses ein geeignetes Auffanggefäß stellen.

• Ölablaßschraube herausschrauben und/oder Ölablaßhahn öffnen und das alte Konservierungsöl inein geeignetes Gefäß ablassen.

• Reste des Konservierungsöles vorschriftsgemäß entsorgen.

• Ölablaßhahn schließen und/oder Ölablaßschraube einschrauben.

• Getriebe mit "Castrol Alpha SP 220 S" befüllen.Füllmenge gemäß der Getriebeabmessungen (Länge x Breite x Höhe) x 0.05

Es ist auf jeden Fall das spezielle Öl "Castrol Alpha SP 220 S" mitExtrakorrosionsschutz (Zusatz "S") zu verwenden.

• Inspektions- und/oder Montagedeckels inklusive Dichtung auf das Gehäuse aufsetzen.

Zwischen dem Öffnen und dem wieder luftdichten Verschließen des Getriebes darfmaximal eine Stunde vergehen.

• Befestigungsschrauben des Inspektions- und/oder Montagedeckels einschrauben und mitvorgeschriebenem Drehmoment anziehen (siehe Punkt 6.11).

Das Getriebe ist nun wieder für weitere 24 Monate konserviert.

Wenn das Getriebe nach der Konservierung mit einem synthetischen Betriebsöl aufPG-Basis befüllt werden soll, muß das Getriebe vor Inbetriebnahme nach demAblassen des Konservierungsöles gründlich mit Betriebsöl gespült werden; siehehierzu auch Punkt 10.2.2. Das Spülöl darf nicht zum Betrieb eingesetzt werden.

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4.4.3 Außenkonservierung

Tabelle 5: Haltbarkeitsdauer der Außenkonservierung von Wellenenden und sonstigen blankenFlächen

Dauerder Haltbarkeit

Konservierungsmittel Schichtdicke Bemerkungen

bei Innenlagerungbis 36 Monate 1)

Tectyl 846 K19 ca. 50 μm

Langzeitkonservierungauf Wachsbasis:

– seewasserbeständig

– tropenfest

– mit CH-Verbindungenlöslich

bei Außenlagerungbis 12 Monate 2)

1) Das Getriebe ist an einem vor Witterungseinflüssen geschützten Ort in Gebrauchslage auf einemvibrationsfreien, trockenen Unterbau zu lagern und abzudecken.

2) Bei einer Lagerung im Freien ist das Getriebe besonders sorgfältig abzudecken und darauf zuachten, daß sich weder Feuchtigkeit noch Fremdstoffe auf dem Getriebe ablagern können.Staunässe muß vermieden werden.

Die Ausführung der Innen‐ und Außenkonservierung ist in Kapitel 7. beschrieben(siehe Punkt 7.4.1 und 7.4.2.1).

4.4.3.1 Nachkonservierung der metallischen, blanken Außenflächen des Getriebes

Bei Lagerungszeiten von mehr als den in Tabelle 5 genannten Zeiträumen ist das Getriebe erneut außenmit dem in Tabelle 5 genannten Konservierungsmittel zu konservieren.

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5. Technische Beschreibung

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!

5.1 Allgemeine Beschreibung

Das Stirnradgetriebe wird als zweistufiges Getriebe geliefert. Es ist für eine horizontale Einbaulageausgelegt.

Das Getriebe kann grundsätzlich in beiden Drehrichtungen betrieben werden.

Es sind verschiedene Wellenanordnungen (Ausführungen und Drehrichtungen) möglich, die imFolgenden schematisch als Vollwelle dargestellt sind. Die Drehrichtungspfeile kennzeichnen dieAbhängigkeit der Drehrichtung von An‐ und Abtriebswelle.

Tabelle 6: Ausführungen und Drehrichtungsabhängigkeit

BauartAusführung

A

H2PH

Das Getriebe zeichnet sich durch ein günstiges Geräuschverhalten aus, das durch Stirnräder mit hohemÜberdeckung und ein geräuschdämpfendes Gehäuse erreicht wird.

Das günstige Temperaturverhalten des Getriebes ergibt sich aus seinem guten Wirkungsgrad, seinergroßen Gehäuseoberfläche und seinem leistungsbezogenen Kühlsystem.

5.2 Gehäuse

Das Gehäuse besteht aus Gußeisen, im Bedarfsfall kann es auch aus Stahl hergestellt sein.

Das Gehäuse ist zweiteilig ausgeführt. Es ist verwindungssteif und weist durch seine Formgebung einsehr gutes Geräusch- und Temperaturverhalten auf.

Das Getriebegehäuse ist wie folgt ausgestattet:

• Transportaugen oder Anschlagwirbel (ausreichend dimensioniert zum Transport).

• Inspektions- und/oder Montagedeckel (zur Öleinfüllung und/oder Inspektion).

• Winkelölstandsanzeiger / Ölschauglas und/oder Ölmeßstab (zur Ölstandskontrolle).

• Ölablaßschraube und/oder Ölablaßhahn (zum Ölablaß).

• Luftfilter / Naßluftfilter (zur Be- und Entlüftung).

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Farbliche Kennzeichnung von Entlüftung, Öleinfüllung, Ölstand und Ölablaß:

Entlüftungsstelle gelb Ölablaßstelle weiß

Öleinfüllstelle gelb Schmierstelle rot

Ölstand rot Ölstand rot

14 11 1 12 5 22 3

4138

3 7

10

9

6

Bild 6: Getriebeausstattung an Getrieben der Bauart H2PH

1 Gehäuse2 Transportauge / Anschlagwirbel3 Wellenabdichtung4 Winkelölstandsanzeiger5 Gehäusebe‐ und entlüftung6 Ölablaßschraube und/oder

Ölablaßhahn7 Typenschild

8 Getriebebefestigung9 Luftleithaube

10 Lüfter11 Inspektions‐ und/oder Montagedeckel12 Ausrichtfläche13 Ausrichtgewinde14 Öleinfüllung

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentationzu entnehmen.

5.3 Verzahnte Teile

Die außen verzahnten Getriebeteile sind einsatzgehärtet. Die Stirnradverzahnungen sind geschliffen.Kegelradverzahnungen sind je nach Größe und Übersetzung geläppt, geschliffen oder HPG-verzahnt.Durch die hohe Qualität der Verzahnung wird der Geräuschpegel des Getriebes minimiert und einbetriebssicherer Lauf wird gewährleistet.

Die Zahnräder sind durch Preßpassungen und Paßfedern oder Schrumpfsitze mit den Wellenverbunden. Die Verbindungen übertragen die auftretenden Drehmomente mit ausreichenderSicherheit.

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5.4 Schmierung

5.4.1 Tauchschmierung

Soweit nicht anders vertraglich vereinbart, erfolgt eine ausreichende Ölversorgung der Verzahnungenund Lager durch Tauchschmierung. Diese ist besonders wartungsarm.

5.4.1.1 Tauchschmierung durch externe Ölversorgungsanlage mit erhöhtem Anschluß (Schwanenhals)

Eine vom Kunden separat beigestellte Ölversorgungsanlage kann zur Ölkühlung zum Einsatz kommen.Diese ist als Notlaufeigenschaft durch Flansche fest mit dem Getriebe verbunden. Der erhöhte Anschluß(Schwanenhals) gewährleistet bei einem Ausfall der Ölversorgungsanlage die Tauchschmierung imGetriebe. Über diesen Anschluß erfolgt auch der drucklose Ablauf des Öles.

4

2

3

1

Bild 7: Externe Ölversorgungsanlage an Getrieben mit erhöhtem Anschluß (Schwanenhals)

1 Ölzulauf2 erhöhter Anschluß an die

Ölversorgungsanlage (Schwanenhals)

3 druckloser Ölablauf4 Luftfilter / Naßluftfilter

Bei Getrieben mit Ölversorgungsanlage müssen alle Überwachungsgeräte vor derInbetriebnahme funktionstüchtig angeschlossen werden.

Vor Inbetriebnahme muß auf jeden Fall der Ölmengenbegrenzer oder derDruckwächter funktionstüchtig angeschlossen werden.

2)

“x” bar 1)

142 PE-S*

P X

1)Druck gemäß Angaben in der auftragsabhängigen Dokumentation.

2)Je nach Bedarf als Öffner oder Schließer anzuschließen.

Für den Betrieb und die Wartung der Komponenten der Ölversorgungsanlage sind dieBetriebsanleitungen der Komponenten zu beachten.Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen.

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und der Ölversorgungsanlage ist den Zeichnungenin der Getriebedokumentation zu entnehmen.

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5.5 Lagerung der Wellen

Alle Wellen sind in Wälzlagern gelagert.

5.6 Wellenabdichtungen

Radialwellendichtringe, Labyrinthdichtungen, Taconite-Dichtungen oder Tacolab-Dichtungenverhindern an den Wellendurchtritten, daß Öl aus dem Getriebe austreten kann oder Verunreinigungenin das Getriebe eindringen können.

5.6.1 Radialwellendichtringe

Radialwellendichtringe werden allgemein als Standarddichtung verwendet. Sie sind vorzugsweise miteiner zusätzlichen Staublippe ausgestattet, zum Schutz der eigentlichen Dichtlippe gegenVerunreinigungen von außen.

Bei hohem Staubaufkommen ist eine Verwendung nicht möglich.

Bild 8: Radialwellendichtring

5.6.2 Labyrinthdichtungen

Labyrinthdichtungen sind berührungsfreie Dichtungen; sie verhindern Verschleiß an den Wellen, sindsomit wartungsfrei und sorgen für ein günstiges Temperaturverhalten. Sie sind nur bei bestimmtenÜbersetzungsverhältnissen und Mindestdrehzahlen verwendbar.

Ob das Getriebe mit Labyrinthdichtungen ausgerüstet ist, können Sie der Ersatzteilzeichnung und derErsatzteilliste entnehmen.

Bild 9: Labyrinthdichtring

Labyrinthdichtungen erfordern für einen sicheren Betrieb eine stationäre,waagerechte Aufstellung ohne Schmutzwasser oder hohes Staubaufkommen.Überfüllung des Getriebes kann zu Leckage führen, Gleiches gilt für Öl mit hohemSchaumanteil.

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5.6.3 Taconite‐Dichtung

Taconite‐Dichtungen wurden speziell für Verwendung in staubiger Umgebungkonzipiert. Das Eindringen von Staub wird durch die Kombination von dreiDichtungselementen (Radialwellendichtring, Lamellendichtung und mit Fettgefüllter, nachschmierbarer Labyrinthdichtung) verhindert.

1

2

3

4

Bild 10: Taconite‐Dichtung

1 Radialwellendichtring2 Lamellendichtung

3 Labyrinthdichtung, mit Fett gefüllt,nachschmierbar

4 Flachschmiernippel AM10x1 nach derNorm ”DIN 3404”

Bei den Taconite‐Dichtungen werden folgende Ausführungsvarianten unterschieden:

Taconite "E" Taconite "F"

Bild 11: Taconite‐Dichtung, Varianten E und F

Tabelle 7: Variantenbeschreibung Taconite‐Dichtung

Varianten derTaconite‐

DichtungenEinsatzgebiet Bemerkungen

"E" Alle Antriebswellen mit oder ohne Lüfter

Nachschmierbares Labyrinth"F"

AbtriebswelleBauform S: (Vollwelle)

Für das Nachschmieren der Labyrinth‐Dichtungen sind die vorgegebenenNachschmierintervalle einzuhalten (siehe Tabelle 12 in Punkt 10.1).

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5.6.4 Tacolab‐Dichtung

Tacolab‐Dichtungen sind berührungsfreie Dichtungen, die verschleißfrei und wartungsarm sind, für eingünstiges Temperaturverhalten sorgen und keine Betriebsunterbrechungen verursachen. Sie sind nurbei Druckschmierung und abgesenktem Ölstand einsetzbar.

Die Tacolab-Dichtung besteht aus zwei Teilen:

─ einem Öllabyrinth, welches das Austreten von Schmieröl verhindert.

─ einer fettgefüllten Staubdichtung, die den Einsatz in sehr staubigen Umgebungen ermöglicht.

4

5

1

3

2

Bild 12: Tacolab‐Dichtung

1 Labyrinthdichtring2 Labyrinthdichtring3 Lamellendichtung

4 Labyrinthdichtung, mit Fett gefüllt,nachschmierbar

5 Flachschmiernippel AM10x1 nach derNorm ”DIN 3404”

Tacolab‐Dichtungen erfordern für einen sicheren Betrieb eine stationäre,waagerechte Aufstellung. Überfüllung des Getriebes kann zu Leckage führen,Gleiches gilt für Öl mit hohem Schaumanteil.

Für das Nachschmieren der Labyrinth‐Dichtungen sind die vorgegebenenNachschmierintervalle einzuhalten (siehe Tabelle 12 in Punkt 10.1).

Ob das Getriebe mit Labyrinthdichtungen ausgerüstet ist, können Sie der Ersatzteilzeichnung und derErsatzteilliste entnehmen.

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5.7 Kühlung

Je nach Bedarf ist das Getriebe mit einem Lüfter, einer Kühlschlange oder einer separat beigestelltenÖlversorgungsanlage ausgestattet. Bei Verwendung einer separat beigestellten Ölversorgungsanlageist die spezielle Betriebsanleitung dieser Ölversorgungsanlage ebenfalls zu beachten.

Bei der Aufstellung des Getriebes ist darauf zu achten, daß eine freie Konvektion an derGehäuseoberfläche gegeben ist, damit eine Überhitzung des Getriebes ausgeschlossenwird.

5.7.1 Lüfter

Der Lüfter ist in der Regel auf der schnellaufenden Welle des Getriebes angeordnet und durch eineLuftleithaube gegen unbeabsichtigtes Berühren gesichert. Der Lüfter saugt Luft durch das Schutzgitterder Luftleithaube an und läßt sie über deren seitliche Luftführungen am Getriebegehäusevorbeistreichen. Dabei führt die Luft eine bestimmte Menge der Gehäusewärme ab.

1

2

Bild 13: Lüfter an Getrieben der Bauart H2PH

1 Lüfter 2 Luftleithaube

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentationzu entnehmen.

Bei Getrieben, die mit einem Lüfter ausgerüstet sind, muß bei Anbringung derSchutzvorrichtung für die Kupplung oder Ähnliches ein ausreichender Abstand alsAnsaugöffnung für die Kühlluft gegeben sein.Der erforderliche Abstand ist der Maßzeichnung in der Getriebedokumentation zuentnehmen.Die korrekte Befestigung der Luftleithaube ist sicherzustellen. Die Luftleithaube istvor Beschädigung von außen zu schützen. Der Lüfter darf die Luftleithaube nichtberühren.

Durch Verschmutzung des Lüfters und der Gehäuseoberfläche wird die Kühlwirkungerheblich herabgesetzt (Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" beachten).

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5.7.2 Kühlschlange

Das Getriebe kann mit einer Kühlschlange im Ölsumpf ausgestattet sein. Die Kühlschlange wird übereinen Wasseranschluß mit Kühlwasser versorgt. Der Betreiber hat dies sicher zu stellen. Als Kühlwasserkann Süß-, See- oder Brackwasser verwendet werden.

Bei Durchströmen der Kühlschlange wird dem Getriebeöl eine bestimmte Wärmemenge entzogen undan das Kühlwasser abgegeben.

3 21

"X"X

Bild 14: Kühlschlange an Getrieben der Bauart H2PH

1 Kühlwasseranschluß2 Reduzierschraube

3 Abtriebswelle

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentationzu entnehmen.

Das vollständige Eintauchen der Kühlschlange muß sichergestellt sein, da es sonstzu Kondenswasserbildung kommen kann.

Die Durchflußrichtung im Getriebe ist beliebig. Der Kühlwasserdruck darfmaximal 8 bar betragen.Bei Frostgefahr und längerem Stillstand des Getriebes ist das Kühlwasserabzulassen. Wasserreste sind mittels Druckluft auszublasen.Die Enden der Kühlschlange dürfen keinesfalls verdreht werden, da sonst dieKühlschlange zerstört werden kann.Ein Anziehen oder Entfernen der Reduzierschraube ist nicht erlaubt, da hierdurcheine Beschädigung der Kühlschlange eintreten kann.

Erhöhte Vorsicht ist beim Ausblasen mit Druckluft zu beachten.Schutzbrille tragen.

Zu hohe Drücke am Kühlwassereintritt sind zu vermeiden. Hierzu ist eineKühlwassermengenregulierung zu verwenden (z. B. durch einen Druckminderer oder einegeeignete Absperrarmatur).

Anschlußmaße sind der Getriebemaßzeichnung zu entnehmen. Die erforderlicheKühlwassermenge und die maximal zulässige Eintrittstemperatur sind dem Datenblattund/oder der Geräteliste zu entnehmen.

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5.7.3 Separate oder externe Ölversorgungsanlage

Eine von Siemens separat beigestellte oder eine externe Ölversorgungsanlage kann zur Ölkühlungverwendet werden.

Für den Betrieb und die Wartung ist die Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage zubeachten.

Für den Betrieb und die Wartung der Komponenten der Ölversorgungsanlage sind dieBetriebsanleitungen dieser Komponenten zu beachten.Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen.

5.8 Kupplungen

Für den Antrieb des Getriebes werden in der Regel elastische Kupplungen oder Sicherheitskupplungenverwendet.

Sollen starre Kupplungen oder andere An- und/oder Abtriebselemente verwendet werden, diezusätzliche Radial- und/oder Axialkräfte hervorrufen (z. B. Zahnräder, Riemenscheiben,Schwungscheiben, Strömungskupplungen), muß dies vertraglich vereinbart sein.

5.9 Ölstandsanzeige

Das Getriebe ist mit einer Ölstandsanzeige (Winkelölstandsanzeiger/Ölschauglas und/oderÖlmeßstab) zur visuellen Kontrolle des Ölstandes im Stillstand ausgestattet. Die Kontrolle desÖlstandes läßt sich anhand einer MIN- und MAX-Markierung am Winkelölstandsanzeiger / Ölschauglasund/oder Ölmeßstab bei abgekühltem Öl durchführen.

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentationzu entnehmen.

5.10 Öltemperaturüberwachung

Das Getriebe kann mit einem Temperaturwächter zur Messung der Öltemperatur im Ölsumpfausgestattet sein. Um die Temperaturen und/oder Temperaturdifferenzen messen zu können, ist derTemperaturwächter kundenseitig an ein Auswertegerät anzuschließen.

Steuerungshinweise sind der Geräteliste zu entnehmen.Die Betriebsanleitung des Gerätes ist zu beachten.

1 1

Bild 15: Öltemperaturüberwachung an Getrieben der Bauart H...

1 Temperaturwächter Pt 100

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungenin der Getriebedokumentation zu entnehmen.

Für den Betrieb und die Wartung sind die in einem auftragsabhängig erstellten Anhangangegebenen Betriebsanleitungen zu beachten.Technische Daten sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu entnehmen.

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5.11 Lagerüberwachung

5.11.1 Lagerüberwachung durch Stoßimpulsaufnehmer

Das Getriebe kann mit Meßnippeln zur Lagerüberwachung ausgestattet sein. Diese Meßnippel dienenzur Befestigung von Stoßimpulsaufnehmern mit Schnellkupplung und sind in Nähe der zuüberwachenden Lager am Gehäuse angebracht.

Meßnippel

SW 17

"X"

X

Bild 16: Lagerüberwachung durch Stoßimpulsaufnehmer an Getrieben der Bauart H2PH

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes und die Lage der Anbauteile sind den Zeichnungenin der Getriebedokumentation zu entnehmen.

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6. Montage

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!

6.1 Allgemeine Montagehinweise

Beim Transport des Getriebes sind die Hinweise im Kapitel 4. "Transport und Lagerung" zu beachten.

Die Montage hat mit großer Sorgfalt durch autorisiertes, ausgebildetes undeingewiesenes Personal zu erfolgen. Schäden aufgrund unsachgemäßerAusführung führen zu Haftungsausschluß.

Schon bei der Planung ist darauf zu achten, daß um das Getriebe herum ein ausreichender Raum fürdie Montage und spätere Pflege- und Wartungsarbeiten vorhanden ist.

Die freie Konvektion an der Gehäuseoberfläche ist durch geeignete Maßnahmensicherzustellen.

Für Getriebe mit Lüfter ist ein ausreichender Freiraum für den Lufteintritt zu lassen.

Zu Beginn der Montagearbeiten müssen ausreichende Hebezeuge zur Verfügung stehen.

Während des Betriebs ist eine Aufheizung durch äußere Einflüsse wie direkteSonneneinstrahlung oder sonstige Wärmequellen nicht zulässig und muß durchgeeignete Maßnahmen verhindert werden.

Dies läßt sich wie folgt realisieren:– durch ein Sonnenschutzdach

oder– durch ein zusätzliches Kühlaggregat

oder– durch eine Temperaturüberwachungseinrichtung im Ölsumpf mit

Abschaltfunktion.

Bei Verwendung eines Sonnenschutzdaches muß ein Wärmestau vermiedenwerden.Bei Verwendung einer Temperaturüberwachungseinrichtung muß bei Erreichen dermaximal zulässigen Ölsumpftemperatur eine Warnung ausgegeben werden. BeiÜberschreiten der maximal zulässigen Ölsumpftemperatur muß der Antriebausgeschaltet werden.Diese Ausschaltung kann beim Betreiber zum Betriebsstillstand führen.

Vom Betreiber ist sicherzustellen, daß keine Fremdkörper die Funktion desGetriebes beeinträchtigen, wie herabfallende Gegenstände oder Überschüttungen.

Am gesamten Antrieb dürfen keine Schweißarbeiten durchgeführt werden.Die Antriebe dürfen nicht als Massepunkt für Elektro‐Schweißarbeiten verwendetwerden. Verzahnungsteile und Lager könnten durch Verschweißung zerstörtwerden.

Es sind alle der entsprechenden Bauform zugeordneten Befestigungsmöglichkeitenauszunutzen.Die im Zusammenhang mit Montage- oder Demontagearbeiten unbrauchbargewordenen Schrauben müssen durch neue gleicher Festigkeitsklasse undAusführung ersetzt werden.

Das Getriebe darf nur an den markierten Stellen angeschlagen werden (sieheKapitel 4. "Transport und Lagerung").

Damit im Betrieb eine ausreichende Schmierung gewährleistet ist, muß die auf denZeichnungen angegebene Einbaulage eingehalten werden.

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6.2 Auspacken

Die Verpackung darf nicht geöffnet oder beschädigt werden, wenn diese Teil derKonservierung ist!

Der Inhalt der Lieferung ist in den Versandpapieren aufgeführt. Die Vollständigkeit ist unmittelbar beiEmpfang zu prüfen. Beschädigungen und/oder fehlende Teile sind Siemens sofort schriftlich zu melden.

• Verpackung und Transporteinrichtungen entfernen und vorschriftsgemäß entsorgen.

• Sichtprüfung auf Beschädigung und Verunreinigung durchführen.

Bei erkennbarem Schaden darf das Getriebe nicht in Betrieb genommen werden. DieAngaben in Kapitel 4."Transport und Lagerung" sind zu beachten.

6.3 Getriebemontage über Gehäusefuß

6.3.1 Fundament

Das Fundament muß waagerecht und eben sein. Das Getriebe darf beim Anziehender Befestigungsschrauben nicht verspannt werden.

Das Fundament ist so auszuführen, daß keine Resonanzschwingungen entstehen und keineErschütterungen von benachbarten Fundamenten übertragen werden können. DieFundamentkonstruktion, auf der das Getriebe montiert werden soll, muß verwindungssteif sein. Sie istentsprechend dem Gewicht und dem Drehmoment auszulegen unter Berücksichtigung der auf dasGetriebe einwirkenden Kräfte.

Es ist eine sorgfältige Ausrichtung zu den an- und abtriebsseitigen Aggregaten vorzunehmen.Gegebenenfalls durch Betriebskräfte auftretende elastische Verformungen sind zu berücksichtigen.

Befestigungsschrauben und ‐muttern sind mit dem vorgeschriebenenAnziehdrehmoment anzuziehen. Das Anziehdrehmoment ist Punkt 6.11 zuentnehmen. Es sind Schrauben mindestens der Festigkeitsklasse 8.8 zu verwenden.

Wenn äußere Kräfte auf das Getriebe wirken, ist es zweckmäßig, durch seitliche Anschläge eineVerschiebung zu verhindern.

Abmessungen, Platzbedarf und Anordnung der Versorgungsanschlüsse sind denZeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen.

6.3.2 Beschreibung der Montagearbeiten

• Korrosionsschutz an den Wellen mit geeignetem Reinigungsmittel entfernen (siehe hierzu auchPunkt 7.1.1).

Hierbei muß jeder Kontakt des Reinigungsmittels mit den Wellendichtringenunbedingt vermieden werden.Herstellerhinweise für den Umgang mit Reinigungsmitteln beachten.

Für ausreichende Belüftung sorgen. Nicht rauchen.Explosionsgefahr.

• An‐ und Abtriebselemente (z. B. Kupplungsteile) auf Wellen aufziehen und sichern.Sind diese warm aufzusetzen, so sind die erforderlichen Fügetemperaturen den Maßzeichnungenin der Kupplungsdokumentation zu entnehmen.

Die Erwärmung kann, wenn nicht anders vorgeschrieben, induktiv, mit Brenner oder im Ofen erfolgen.

Vor Verbrennung durch heiße Teile schützen.Geeignete Schutzhandschuhe tragen.

Wellendichtringe vor Beschädigung und Erhitzung auf über + 100 °C schützen.Wärmeschutzschilder gegen Strahlungswärme verwenden.

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Die Elemente sind zügig so weit auf die Welle aufzuziehen, wie es in der auftragsabhängig erstelltenMaßzeichnung angegeben ist.

Kupplung mit Hilfe einer Aufziehvorrichtung aufziehen (siehe Punkt 6.4). DasAuftreiben durch Schläge oder Stöße ist nicht zulässig, da hierdurchBeschädigungen im Getriebe entstehen können.Die Wellendichtringe und Laufflächen der Welle dürfen beim Aufziehen derKupplungsteile nicht beschädigt werden.

Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponentenzueinander zu achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindendenWellenenden aufgrund von Winkel- und/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigemVerschleiß und zu Materialschaden.Zu weiche Grundrahmen oder Unterbauten können auch während des Betriebes zueinem Radial- und/oder Axialversatz führen, der im Stillstand nicht meßbar ist.

Getriebe, die auf Grund ihres Gewichtes den Einsatz eines Hebezeuges erforderlichmachen, sind wie im Kapitel 4."Transport und Lagerung" beschrieben anzuschlagen. Solldas Getriebe mit Anbauteilen transportiert werden, sind gegebenenfalls zusätzlicheAnschlagpunkte erforderlich. Die Lage dieser Anschlagpunkte ist der auftragsabhängigenMaßzeichnung zu entnehmen.

6.3.2.1 Ausrichten

Zum Ausrichten des Getriebes sind am Gehäuseoberteil spezielle Richtflächen vorhanden. Zurweiteren Erleichterung des Ausrichtens ist das Getriebe mit Ausrichtgewinden im Gehäusefußausgestattet.

Ausrichtfläche:

Die genaue Lage der Ausrichtflächen ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentation zu entnehmen.

Mit diesen Ausrichtflächen ist das Getriebe horizontal auszurichten, damit ein einwandfreier Lauf desGetriebes gewährleistet ist.

Die in die Ausrichtflächen eingeschlagenen Werte müssen beachtet werden.

1

11

22

Bild 17: Ausrichtflächen und Ausrichtgewinde

1 Ausrichtfläche 2 Ausrichtgewinde

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Die endgültige Feinausrichtung zu den an- und abtriebsseitigen Aggregaten hat über die Wellenachsenexakt zu erfolgen, mit Hilfe von:

• Linealen,

• Wasserwaage,

• Meßuhr,

• Fühlerlehre usw.

Erst danach ist das Getriebe festzusetzen, und dann ist die Einstellung nochmals zu überprüfen.

• Ausrichtmaße protokollieren (siehe auch Punkt 7.3).

Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.

Von der Ausrichtgenauigkeit der Wellenachsen zueinander hängt im Wesentlichendie Lebensdauer der Wellen, Lager und Kupplungen ab. Es ist daher fast immer eineNull‐Abweichung anzustreben (außer bei ZAPEX‐Kupplungen). Hierzu sind z. B.auch die Anforderungen der Kupplungen den zugehörigen Betriebsanleitungen zuentnehmen.

Nichtbeachtung kann zu Wellenbruch führen, in deren Folge Leben und Gesundheitgefährdet werden können.

6.3.2.2 Montage auf einem Fundamentrahmen

Der Fundamentrahmen muß waagerecht und eben sein. Das Getriebe darf beimAnziehen der Befestigungsschrauben nicht verspannt werden.

Die Ebenheit der Getriebestandfläche ist besonders wichtig, da hiervon das Tragbildder Verzahnung sowie die Belastung der Lager abhängt und damit die Lebensdauerdes Getriebes beeinflußt wird.

Alle Punkte der Getriebestandfläche müssen zwischen zwei gedachten parallelenEbenen liegen, die einen Abstand von 0.1 mm pro 1m haben.

• Unterseite der Getriebefußflächen und Fundamentrahmen reinigen.

• Getriebe mit einem geeigneten Hebezeug auf den Fundamentrahmen absetzen.

Zum Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenenTransportaugen oder Anschlagwirbeln angeschlagen werden.Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme vonAnschlagmitteln zum Transport verwendet werden.

• Fundamentschrauben mit vorgeschriebenem Drehmoment anziehen (siehe Punkt 6.11),eventuell Anschläge gegen Verschieben anbringen.

• Getriebe zu An‐ und Abtriebsaggregaten exakt ausrichten (siehe Punkt 6.3.2.1).

• Ausrichtmaße protokollieren (siehe auch Punkt 7.3).

Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.

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6.3.2.3 Montage auf einem Betonfundament durch Fundamentklötze

• Fundamentklötze mit Unterlegscheiben und Befestigungsschrauben in dieFundamentbefestigungen am Getriebegehäuse einhängen (siehe Bild 18).

Das Anziehen der Befestigungsschrauben darf erst nach Abbinden des Betonserfolgen.

4

5

9

6

321

7

8

1 Befestigungsschraube2 Unterlegscheibe3 Getriebefuß4 Gewindestift5 Flacheisen6 Fundament7 Höhe des fertigen Fundamentes8 Höhe des vorbereiteteten Fundamentes9 Fundamentklotz

Bild 18: Fundamentklotz

• Befestigungsschrauben soweit anziehen, bis der Gehäusefuß plan auf dem Fundamentklotzaufliegt.

• Getriebe mit einem geeigneten Hebezeug auf dem Betonfundament aufsetzen.

Zum Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenenTransportaugen oder Anschlagwirbeln angeschlagen werden.Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme vonAnschlagmitteln zum Transport verwendet werden.

• Getriebe nach An- und Abtriebswellen waagerecht ausrichten:

• Getriebe zu An‐ und Abtriebsaggregaten mit Hilfe der Gewindestifte (soweit vorhanden) exaktausrichten (siehe Punkt 6.3.2.1).

• Ausrichtmaße protokollieren, siehe auch Punkt 7.3.

Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.

• Bei größeren angreifenden Kräften Anschläge gegen Verschieben anbringen.

Die Öffnungen in den Fundamentklötzen vor dem Vergießen des Fundamentes mitgeeignetem Material (z. B. Styropor) verschließen.Bei der Bauart H2 ist zum Anziehen der Fundament‐Befestigungsschrauben gegebenenfallsdie Luftleithauben abzuschrauben und im Anschluß daran wieder festzuschrauben.

• Im Betonfundament die Aussparungen der Fundamentklötze mit Beton vergießen.

Befestigungsschrauben der Fundamentklötze nach Abbinden des Betons mitvorgeschriebenem Drehmoment (siehe Punkt 6.11) anziehen.

Das Getriebe darf beim Anziehen der Befestigungsschrauben nicht verspanntwerden.

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6.3.2.4 Montage auf einem Betonfundament mit Ankerschrauben

• Unterseite der Getriebefußflächen reinigen.

• Unterlage auf die im Feinverguß vorhandene Grundplatte auflegen.

• Ankerschrauben einsetzen.

• Druckplatten aufsetzen und Muttern aufdrehen.

• Ankerschraube so mit Holz unterlegen, daß sie zur Oberkante der Unterlage ca. 10 mm zurücksteht(siehe Bild 19).

4

6

5

2

3

1

7

8

1 Ankerschraube2 Unterlage3 Grundplatte4 Druckplatte5 Sechskantmutter6 Holz7 Betonfeinverguß8 Rohfundament

Bild 19: Ankerschraube

• Getriebe aufsetzen

Zum Transport des Getriebes darf dieses nur an den hierfür vorgesehenenTransportaugen oder Anschlagwirbeln angeschlagen werden.Die Gewinde in den Stirnseiten der Wellenenden dürfen nicht zur Aufnahme vonAnschlagmitteln zum Transport verwendet werden.

• Ankerschrauben nach oben ziehen; hierfür kann eine Schraube oder Gewindestange in dasstirnseitig vorhandene Gewinde eingeschraubt werden.

• Scheibe auflegen.

• Sechskantmutter von Hand einige Gänge aufschrauben.

• Getriebe mit den Unterlagen ausrichten (siehe Bild 20).

─ Die in die Richtleisten eingeschlagenen Werte müssen unbedingt beachtet werden.

─ Die Ausrichttoleranzen zu den an- und abtriebsseitigen Aggregaten gemäß den zulässigenWinkel- und Axialversätzen der Kupplungen sind einzuhalten (siehe Kupplungszeichnungen).

• Ausrichtmaße protokollieren (siehe auch Punkt 7.3).

Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.

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4

5

2

3

1

7

8

6 1 Ankerschraube2 Unterlage3 Grundplatte4 Scheibe5 Sechskantmutter6 Gehäusefuß7 Betonfeinverguß8 Rohfundament

Bild 20: Ankerschraube

Vor dem Verspannen der Ankerschrauben muß der Betonfeinverguß mindestens 28Tage ausgehärtet sein.

• Ankerschrauben durch Anziehen der Mutter von Hand in Position halten.

• Schutzhülse aufsetzen.

• Hydraulische Spannvorrichtung aufsetzen.

• Schrauben wechselseitig vorspannen. Vorspannkräfte siehe Punkt 6.11.

• Sechskantmuttern mit geeignetem Werkzeug bis zum Anschlag anziehen.

Zur Sicherstellung der richtigen Handhabung und Einstellung des Vorspanngerätes ist dieBetriebsanleitung des Herstellers des Vorspanngerätes zu beachten.

• Die Spanndrücke und/oder Vorspannkräfte sind zu protokollieren, siehe auch Punkt 7.3.

Das Protokoll ist zusammen mit dieser Anleitung aufzubewahren.

6.4 Kupplungen

Für den Antrieb des Getriebes werden in der Regel elastische Kupplungen oderSicherheitsrutschkupplungen verwendet.

Sollen starre Kupplungen oder andere An- und/oder Abtriebselemente verwendet werden, diezusätzliche Radial- und/oder Axialkräfte hervorrufen (z. B. Zahnräder, Riemenscheiben,Schwungscheiben, Strömungskupplungen), muß dies vertraglich vereinbart sein.

Kupplungen müssen gemäß der Angaben der zugehörigen Betriebsanleitungausgewuchtet werden.

Für den Betrieb und die Wartung der Kupplungen sind die Betriebsanleitungen derKupplungen zu beachten.

Bei Aufstellung der Antriebe ist auf ein genaues Ausrichten der Einzelkomponentenzueinander zu achten. Unzulässig große Fluchtungsfehler der zu verbindendenWellenenden aufgrund von Winkel- und/oder Achsversätzen führen zu vorzeitigemVerschleiß und zu Materialschaden.Zu weiche Grundrahmen oder Unterbauten können auch während des Betriebs zuRadial- und/oder Axialversatz führen, der im Stillstand nicht meßbar ist.

Die zulässigen Fluchtungsfehler sind, bei von Siemens gelieferten Kupplungen, denjeweiligen Anleitungen der Kupplungen zu entnehmen.Bei Verwendung von Kupplungen anderer Hersteller sind die zulässigen Fluchtungsfehlerunter Angabe der auftretenden Radiallasten beim jeweiligen Hersteller zu erfragen.

Erhöhte Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Anlage sowie verbesserte Laufruhe sinddurch möglichst geringen radialen und winkligen Versatz zu erreichen.

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Versetzungen der Kupplungsteile zueinander können entstehen:

─ durch ungenaue Ausrichtung bei der Montage,

─ während des Betriebs der Anlage

─ durch Wärmeausdehnung,

─ durch Wellendurchbiegung,

─ durch zu weiche Maschinenrahmen etc.

ΔKa

ΔK

w

ΔK

r

Axialer Versatz(ΔKa)

Winkliger Versatz(ΔKw)

Radialer Versatz(ΔKr)

Bild 21: Mögliche Versetzungen

Das Ausrichten hat in zwei senkrecht zueinanderliegenden Achsebenen zu erfolgen. Das ist mittelsLineal (radialer Versatz) und Fühlerlehre (winkliger Versatz) entsprechend der Abbildung möglich.Durch Verwendung einer Meßuhr oder einem Laserausrichtsystem kann die Ausrichtgenauigkeit erhöhtwerden.

3

3

3

31

2

Bild 22: Ausrichten am Beispiel einer elastischen Kupplung

1 Lineal2 Fühlerlehre

3 Meßpunkte

Die maximal zulässigen Versätze sind der Betriebsanleitung der Kupplung zuentnehmen und dürfen während des Betriebs auf keinen Fall überschritten werden.Winkliger und radialer Versatz können gleichzeitig auftreten. Die Summe beiderVersetzungen darf den maximal zulässigen Wert des winkligen oder radialenVersatzes nicht überschreiten.Sollten Sie Kupplungen anderer Hersteller verwenden, dann fragen Sie bitte unterAngabe der auftretenden Radiallasten beim jeweiligen Hersteller nach, welcheFluchtungsfehler zulässig sind.

Zum Ausrichten der Antriebskomponenten (Höhenrichtung) empfiehlt sich die Verwendungvon Unterleg- oder Folienblechen unter den Befestigungsfüßen. Vorteilhaft sind Pratzen mitStellschrauben am Fundament zum seitlichen Justieren der Antriebskomponenten.

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6.5 Getriebe mit Kühlschlange

• Vor dem Anschließen der Kühlschlange die Verschlußstopfen aus den Anschlußmuffen entfernen.

• Kühlschlange durchspülen (zur Beseitigung eventuell vorhandener Verunreinigungen).

• Kühlwasserzu- und -abflußleitungen anschließen. Die Lage der Anschlüsse sind der Maßzeichnungzu entnehmen.

Beachten Sie auch Punkt 5.7.2.

6.6 Getriebe mit Anbaukomponenten

Für den Betrieb und die Wartung der in Kapitel 6. beschriebenen Komponenten sind diezugehörigen Betriebsanleitungen sowie die Angaben in Kapitel 5. zu beachten.Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen.

6.7 Getriebe mit Öltemperaturüberwachung

• Temperaturwächter mit Auswertegerät (kundenseitig beizustellen) elektrisch verdrahten.

6.8 Getriebe mit separater Ölversorgungsanlage

• Vor dem Anschließen der Anlage die Blindflansche und/oder Verschlußmuffen aus der Saug- undDruckleitung und der Ölversorgungsanlage entfernen.

• Die Anlage gemäß den Zeichnungen in der Getriebedokumentation an das Getriebe anbauen oderseparat montieren.

• Rohrleitungen dürfen bei der Montage nicht verspannt werden.

Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage beachten.

• Drucküberwachung elektrisch verdrahten.

Vor Inbetriebnahme muß auf jeden Fall der Ölmengenbegrenzer oder derDruckwächter funktionstüchtig angeschlossen werden.

2)

“x” bar 1)

142 PE-S*

P X

1)Druck gemäß Angaben in der auftragsabhängigen Dokumentation.

2)Je nach Bedarf als Öffner oder Schließer anzuschließen.

Für den Betrieb und die Wartung des Druckwächters oder des Ölmengenbegrenzers sind diein einem auftragsabhängig beigestellten Anhang angegebenen Betriebsanleitungen zubeachten.Technische Daten sind der auftragsabhängig erstellten Geräteliste zu entnehmen.

Beachten Sie auch Punkt 5.7.

6.9 Lagerüberwachung

• Die Lagerüberwachung ist kundenseitig zu installieren.

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6.10 Abschließende Arbeiten

□ Nach erfolgter Aufstellung des Getriebes alle in Tabelle 8 aufgeführten Schraubenverbindungen auffesten Sitz kontrollieren.

□ Überprüfung der Ausrichtung nach dem Anziehen der Befestigungselemente. Die Ausrichtung darfsich nicht verändert haben.

□ Prüfen, ob alle für den Transport demontierten Geräte wieder montiert sind.Hierzu sind die Angaben im Datenblatt, in der Geräteliste und in den zugehörigen Zeichnungen zubeachten.

□ Vorhandene Ölablaßhähne sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern.

□ Das Getriebe ist gegen herabfallende Gegenstände zu schützen.

□ Schutzeinrichtungen für rotierende Teile sind auf richtigen Sitz zu prüfen. Berührungen mitrotierenden Teilen sind nicht zulässig.

□ Ein Potentialausgleich muß gemäß den hierfür geltenden Bestimmungen und/oder Richtliniendurchgeführt werden!Sind am Getriebe keine Gewindebohrungen für einen Erdungsanschluß vorhanden, müssen anderegeeignete Maßnahmen ergriffen werden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften derElektrotechnik durchgeführt werden.

□ Kabeleinführungen sind gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen.

□ Betriebsanleitungen der Anbauteile beachten!

6.11 Verschraubungsklassen, Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte

6.11.1 Verschraubungsklassen

Die vorgegebenen Schraubenverbindungen sind mit den angegebenen Anziehdrehmomenten unterBerücksichtigung der nachfolgenden Tabelle zu verschrauben:

Tabelle 8: Verschraubungsklassen

Befestigung vonVerschraubungs­

klasse Anziehverfahren

GetriebeMotor*

Bremse*C

‐ Hydraulisches Anziehen mit Drehschrauber.‐ Drehmomentgesteuertes Anziehen mit

Drehmomentschlüssel, signalgebendemDrehmomentschlüssel.

‐ Anziehen mit Präzisionsdrehschrauber mit dynamischerDrehmomentmessung.

D ‐ Drehmomentgesteuertes Anziehen mit Drehschrauber.

SchaulochdeckelSchutzhaubeSonnendach

E

‐ Anziehen mit Impulsschrauber oder Schlagschrauber ohneEinstellkontrollvorrichtung.

‐ Anziehen von Hand mit Schraubenschlüssel ohne Drehmomentmessung.

*) Zu diesen Anbauteilen sind die Anziehdrehmomente den Anleitungen der jeweiligen Hersteller zuentnehmen.

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6.11.2 Anziehdrehmomente und Vorspannkräfte

Die Anziehdrehmomente gelten für Reibwerte von μGes = 0.14.Der Reibungsbeiwert μGes = 0.14 steht hier für leicht geölte Schrauben aus Stahl,schwarzvergütet oder phosphatiert und trockene, geschnittenen Gegengewinde in Stahloder Gußeisen. Die Verwendung eines Schmiermittels, das den Reibwert verändert, ist nichtzulässig und könnte die Schraubenverbindung überlasten.

Tabelle 9: Vorspannkräfte und Anziehdrehmomente für Schraubenverbindungen derFestigkeitsklasse 8.8; 10.9; 12.9 mit einem gemeinsamen Reibwert von μGes = 0.14

Gewinde‐nenndurch­

messer

Festig­keitsklasse

derSchraube

Vorspannkraft fürVerschraubungsklassen

aus Tabelle 8

Anziehdrehmoment fürVerschraubungsklassen

aus Tabelle 8

C D E C D E

dmm

FMmin.N

MANm

M10

8.8 18000 11500 7200 44.6 38.4 34.3

10.9 26400 16900 10600 65.4 56.4 50.4

12.9 30900 19800 12400 76.5 66.0 58.9

M12

8.8 26300 16800 10500 76.7 66.1 59.0

10.9 38600 24700 15400 113 97.1 86.6

12.9 45100 28900 18100 132 114 101

M16

8.8 49300 31600 19800 186 160 143

10.9 72500 46400 29000 273 235 210

12.9 85000 54400 34000 320 276 246

M20

8.8 77000 49200 30800 364 313 280

10.9 110000 70400 44000 520 450 400

12.9 129000 82400 51500 609 525 468

M24

8.8 109000 69600 43500 614 530 470

10.9 155000 99200 62000 875 755 675

12.9 181000 116000 72500 1020 880 790

M30

8.8 170000 109000 68000 1210 1040 930

10.9 243000 155000 97000 1720 1480 1330

12.9 284000 182000 114000 2010 1740 1550

M36

8.8 246000 157000 98300 2080 1790 1600

10.9 350000 224000 140000 2960 2550 2280

12.9 409000 262000 164000 3460 2980 2670

M42

8.8 331000 212000 132000 3260 2810 2510

10.9 471000 301000 188000 4640 4000 3750

12.9 551000 352000 220000 5430 4680 4180

M48

8.8 421000 269000 168000 4750 4090 3650

10.9 599000 383000 240000 6760 5820 5200

12.9 700000 448000 280000 7900 6810 6080

M56

8.8 568000 363000 227000 7430 6400 5710

10.9 806000 516000 323000 10500 9090 8120

12.9 944000 604000 378000 12300 10600 9500

M64

8.8 744000 476000 298000 11000 9480 8460

10.9 1060000 676000 423000 15600 13500 12000

12.9 1240000 792000 495000 18300 15800 14100

M72x6

8.8 944000 604000 378000 15500 13400 11900

10.9 1340000 856000 535000 22000 18900 16900

12.9 1570000 1000000 628000 25800 22200 19800

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Gewinde‐nenndurch­

messer

Anziehdrehmoment fürVerschraubungsklassen

aus Tabelle 8

Vorspannkraft fürVerschraubungsklassen

aus Tabelle 8

Festig­keitsklasse

derSchraube

EDCEDC

dmm

MANm

FMmin.N

M80x6

8.8 1190000 760000 475000 21500 18500 16500

10.9 1690000 1100000 675000 30500 26400 23400

12.9 1980000 1360000 790000 35700 31400 27400

M90x6

8.8 1510000 968000 605000 30600 26300 23500

10.9 2150000 1380000 860000 43500 37500 33400

12.9 2520000 1600000 1010000 51000 43800 39200

M100x6

8.8 1880000 1200000 750000 42100 36200 32300

10.9 2670000 1710000 1070000 60000 51600 46100

12.9 3130000 2000000 1250000 70000 60400 53900

Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue gleicher Festigkeitsklasse undAusführung zu ersetzen.

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7. Inbetriebnahme

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" sind zu beachten!

Die Inbetriebnahme des Getriebes ohne Vorliegen der erforderlichen Anleitung istnicht zulässig.

7.1 Maßnahmen vor Inbetriebnahme

7.1.1 Entkonservierung (außen)

• Die konservierten Wellenenden sind im Bereich der aufzusetzenden Kupplungen mit geeignetenMitteln (Speziallösemittel,usw.) zu entkonservieren.Die Entkonservierung ist auch an blanken Flächen am Getriebe, an denen Komponenten angebautwerden sollen, durchzuführen.

Vorbeifließendes Lösungsmittel ist sofort mit Bindemittel zu beseitigen.Das Lösungsmittel darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände desBedienungspersonals) in Kontakt geraten.Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Lösungsmittelssind hierbei zu beachten.

7.1.2 Entkonservierung (innen)

Vor Inbetriebnahme Verschlußschraube durch den Luftfilter oder Naßluftfilterersetzen.Klebeband an den Labyrinthdichtungen entfernen (nur bei Tacolab-Dichtungen undLabyrinth-Dichtungen siehe Punkt 4.4.1).

Die Lage der Ölablaßstellen ist in der Maßzeichnung in der Getriebedokumentation durch ein Symbolgekennzeichnet.

Ölablaßstelle:

• Unter die Ölablaßstellen geeignete Auffanggefäße stellen.

• Ölablaßschraube herausschrauben und/oder Ölablaßhahn öffnen.

• Reste des Konservierungs- und/oder des Einlauföles aus dem Gehäuse in ein geeignetes Gefäßablassen; dazu alle vorhandenen Restölablaßschrauben herausschrauben.

• Reste des Konservierungs- und/oder des Einlauföles vorschriftsgemäß entsorgen.

Vorbeifließendes Öl ist sofort mit Ölbindemittel zu beseitigen.Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) inKontakt geraten.Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öles sind hierbei zubeachten.

• Ölablaßhahn wieder schließen und/oder Ölablaßschraube wieder einschrauben.

• Entfernte Restölablaßschrauben wieder einschrauben.

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2

5

4

13

Bild 23: Öleinfüllung/Ölablaß am Getriebe der Bauart H2PH

1 Inspektions‐ und/oder Montagedeckel2 Winkelölstandsanzeiger3 Öleinfüllung

4 Ölablaßschraube und/oderÖlablaßhahn

5 Luftfilter / Naßluftfilter

Die detaillierte bildliche Darstellung des Getriebes ist den Zeichnungen in der Getriebedokumentationzu entnehmen.

7.1.3 Schmierstoff einfüllen

• Befestigungsschrauben des Inspektions- und/oder Montagedeckels lösen und entfernen.

• Deckel inklusive Dichtung vom Gehäuse abnehmen. Die Dichtung wird wieder benötigt.

• Sichtkontrolle der Innenteile auf Korrosionsfreiheit.

Wenn Korrosion vorliegt, unbedingt Siemens-Kundendienst hinzuziehen.

Getriebe unter Verwendung eines Einfüllfilters (Filterfeinheit maximal 25 μm) mitfrischem Öl befüllen, bis die MAX‐Markierung auf dem Ölmeßstab oder die Mitte desWinkelölstandsanzeigers oder Ölschauglases erreicht ist.

Vorbeifließendes Öl ist sofort mit Ölbindemittel zu beseitigen.Das Öl darf keinesfalls mit der Haut (z. B. Hände des Bedienungspersonals) inKontakt geraten.Die Sicherheitshinweise auf den Datenblättern des verwendeten Öles sind hierbei zubeachten.

Die Dichtflächen dürfen nicht verschmutzt oder beschädigt werden.

Die Qualität des verwendeten Öles muß den Forderungen der separat beigefügtenBetriebsanleitung BA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebeneGewährleistung. Wir empfehlen dringend, eines der in Tabelle ”T 7300” (Link ins Internet,siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öle zu verwenden, die entsprechend getestet wurdenund den Anforderungen genügen.Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild desGetriebes zu entnehmen.Die auf dem Typenschild ausgewiesene Ölmenge ist als Richtwert zu verstehen.Entscheidend für die einzufüllende Ölmenge sind die Markierungen amWinkelölstandsanzeiger, am Ölmeßstab oder am Ölschauglas.

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• Ölstand im Getriebegehäuse kontrollieren.

Je nach Ausstattung gelten folgende Ölstände als korrekt:

─ Mitte des Ölschauglases

─ Mitte zwischen den Markierungen am Winkelölstandsanzeiger

─ Obere Markierung am Ölmeßstab

Das abgekühlte Öl sollte an der oberen Markierung am Ölmeßstab stehen. Heißes Öl kanndie obere Markierung leicht übersteigen.

In keinem Fall darf die untere Markierung unterschritten werden; falls erforderlich,ist Öl aufzufüllen.

• Inspektions- und/oder Montagedeckel inklusive Dichtung auf das Gehäuse aufsetzen.

• Befestigungsschrauben des Deckels einschrauben und mit vorgeschriebenem Drehmomentanziehen (siehe Punkt 6.11).

7.2 Getriebe mit Kühlschlange oder Ölversorgungsanlage

• Getriebe mit Kühlschlange:

• Absperrventile in der Kühlmittelzu- und -abflußleitung des Kühlsystems vollständig öffnen.

• Anschlußleitungen auf festen und dichten Sitz überprüfen.

Anschlußmaße sind der Getriebemaßzeichnung zu entnehmen. Die erforderlicheKühlwassermenge und die maximal zulässige Eintrittstemperatur sind dem Datenblattund/oder der Geräteliste zu entnehmen.

• Antriebsmotor starten.

• bei einer externen Ölversorgungsanlage:

Das Getriebe darf nur zusammen mit der Ölversorgungsanlage betrieben werden.Dazu ist die Ölversorgungsanlage mindestens 2 Minuten vor Inbetriebnahme desGetriebes einschalten.

Die im Datenblatt und/oder der Geräteliste angegebenen zulässigen Werte für Druck undTemperatur dürfen nicht überschritten werden.Dies ist vor Inbetriebnahme zu prüfen.

• Antriebsmotor starten.

7.3 Vorbereitung zur Inbetriebnahme

Vor Inbetriebnahme gelben Kunststoff-Schraubstopfen durch Luftfilter oderNaßluftfilter ersetzen.

Vor Inbetriebnahme des Naßluftfilters müssen 2 der 8 verschlossenen Bohrungen ander Unterseite geöffnet werden.

Alle Daten sind zu protokollieren (siehe Punkt 7.3.3. bis Punkt 7.3.4).

7.3.1 Ölstandskontrolle

Nach der ersten Inbetriebnahme ist der Ölstand zu kontrollieren. Das gilt insbesondere beiÖlversorgungsanlagen (siehe Punkt 8.2).

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7.3.2 Temperaturmessung

Während der ersten Inbetriebnahme und nach Wartungsarbeiten ist dieÖlsumpftemperatur bei bestimmungsgemäßer Verwendung (maximalerArbeitsmaschinenleistung) nach erfolgtem Einlaufen zu messen.

Die maximal zulässige Ölsumpftemperatur beträgt 90 °C (gilt für Mineralöl) oder100 °C (gilt für Synthetiköl).

Bei höheren Temperaturen ist das Getriebe sofort stillzusetzen und Rücksprache mitdem Siemens‐Kundendienst zu nehmen.

7.3.3 Lagerüberwachung (Schwingungsmessung)

Wenn Vorkehrungen für eine Schwingungsmessung zur Lagerüberwachung dieentsprechenden (siehe Punkt 5.11.1) existieren, sind Schwingungsmessungen mitdem Ziel durchzuführen, während der ersten Inbetriebnahme Ausgangswerteund/oder Normwerte für die Diagnose zu erhalten. Diese Messungen sind zuprotokollieren und zu archivieren.

7.3.4 Kontrollmaßnahmen

Während der Inbetriebnahme sind folgende Sichtkontrollen durchzuführen und zu protokollieren:

□ Ölstand.

Der Ölstand ist mittels der vorhandenen Ölstandsüberwachung zu kontrollieren. Dabei ist das Getriebestill zu setzen.

Der Ölstand soll bei abgekühltem Öl an der oberen Markierung am Ölmeßstab oder in der Mitte desÖlschauglases / Winkelölstandsanzeigers stehen. Er kann bei heißem Öl die obere Markierung leichtübersteigen.

In keinem Fall darf die untere Markierung unterschritten werden; falls erforderlich istÖl aufzufüllen.

□ Dichtheit der Ölkühl- oder Ölversorgungsleitungen.

□ Öffnungszustand der Absperrventile

□ Dichtheit der Wellenabdichtungen

□ Berührungsfreiheit der rotierenden Teile

Zusätzlich sind in dieses Protokoll auch die Ausrichtmaße gemäß Punkt 6.3.2.1 bis 6.3.2.4 und dieSpanndrücke oder die Vorspannkräfte gemäß Punkt 6.3.2.2 bis 6.3.2.4 mit aufzunehmen.

Das Dokument ist gemeinsam mit dieser Anleitung aufzubewahren.

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7.4 Außerbetriebsetzen

• Antriebsaggregat abschalten.

Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen sichern.An der Einschaltstelle ist ein Hinweisschild anzubringen, aus dem hervorgeht, daßan dem Getriebe gearbeitet wird.

• Bei Getrieben mit Kühlschlange oder Wasser‐Ölkühler sind die Absperrventile in denKühlwasserzufluß‐ und ‐abflußleitungen zu schließen. Bei Frostgefahr ist das Wasser aus derKühlschlange oder dem Wasser‐Ölkühler abzulassen.

• Getriebe ca. alle 3 Wochen kurzzeitig (5 bis 10 Minuten) in Betrieb nehmen (bei Außerbetriebsetzenbis zu 6 Monaten).

• Bei Außerbetriebsetzen von mehr als 6 Monaten und einer eventuellen Verbindung mit einerÖlversorgungsanlage ist die Verbindung Ölversorgungsanlage / Getriebe zu trennen. Die Öffnungenam Getriebe (Ölrücklauf und Druckleitung) sind luftdicht zu verschließen.

• Getriebe konservieren, siehe Punkt 7.4.1 und 7.4.2 (bei Außerbetriebsetzen von mehr als6 Monaten).

7.4.1 Innenkonservierung bei längerer Außerbetriebsetzung

Je nach Art der Schmierung und/oder der Wellenabdichtung können folgende Innenkonservierungenvorgenommen werden.

7.4.1.1 Innenkonservierung mit Getriebeöl

Getriebe mit Tauchschmierung und berührenden Wellenabdichtungen können mit der bereitseingefüllten Ölsorte bis kurz unterhalb der Entlüftungsbohrung aufgefüllt und gelagert werden.

• Die Haltbarkeit dieser Konservierungsart hängt vom Alter der Wellendichtringe und des Öles ab.

Nach einer Konservierungsdauer von mehr als 36 Monaten sind vor Inbetriebnahme dieRadialwellendichtringe auszutauschen.

Die Dichtheit des Getriebes ist regelmäßig zu prüfen.

7.4.1.2 Innenkonservierung mit Konservierungsmittel

Siehe hierzu Bild 6.

• Unter die Ölablaßstelle des Getriebegehäuses ein geeignetes Auffanggefäß stellen.

• Ölablaßschraube herausschrauben und/oder Ölablaßhahn öffnen.

• Öl in ein geeignetes Gefäß ablassen (siehe Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung").

Durch das austretende heiße Konservierungsmittel besteht die Gefahr vonVerbrühungen.Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.Vorbeifließendes Konservierungsmittel ist sofort mit Bindemittel zu beseitigen.

Zustand des Dichtringes kontrollieren; der Dichtring ist auf die Ölablaßschraubeaufvulkanisiert. Falls erforderlich, eine neue Ölablaßschraube verwenden.

• Ölablaßhahn schließen und/oder Ölablaßschraube wieder einschrauben.

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• An der Gehäuseoberseite Luftfilter / Naßluftfilter herausschrauben

• Luftfilter / Naßluftfilter durch Verschlußschraube ersetzen.

Luftfilter sorgfältig reinigen (siehe Punkt 10.2.3) oder Naßluftfilter wechseln (siehePunkt 10.2.4) und sicher aufbewahren; wird bei erneuter Inbetriebnahme wiederbenötigt.

• Befestigungsschrauben des Inspektions- und/oder Montagedeckels lösen und entfernen.

• Deckel inklusive Dichtung vom Gehäuse abnehmen; die Dichtung wird wieder benötigt.

• Getriebe mit “Castrol Alpha SP 220 S” befüllen.Füllmenge gemäß der Getriebeabmessungen (Länge x Breite x Höhe) x 0.1

Es ist auf jeden Fall das spezielle Öl "Castrol Alpha SP 220 S" mitExtrakorrosionsschutz (Zusatz "S") zu verwenden.

Vorbeifließendes Öl ist sofort mit Ölbindemittel zu beseitigen.

• Inspektions- und/oder Montagedeckels inklusive Dichtung auf das Gehäuse aufsetzen.

• Befestigungsschrauben des Inspektions- und/oder Montagedeckels einschrauben und mitvorgeschriebenem Drehmoment anziehen (siehe Punkt 6.11).

Bei Tacolab-Dichtungen oder Labyrinthdichtungen an den Wellen sind diesespätestens eine Stunde nach Einfüllung des Konservierungsöles luftdicht (durchKlebeband) abzudichten.Vor der Wiederinbetriebnahme des Getriebes ist das Klebeband zu entfernen.

Verschlußschraube durch Luftfilter oder Naßluftfilter ersetzen.

Wenn das Getriebe nach der Konservierung mit einem synthetischen Betriebsöl aufPG-Basis befüllt werden soll, muß das Getriebe vor Inbetriebnahme nach demAblassen des Konservierungsöles gründlich mit Betriebsöl gespült werden; siehehierzu auch Punkt 10.2.2. Das Spülöl darf nicht zum Betrieb verwendet werden.

7.4.2 Außenkonservierung

7.4.2.1 Ausführung der Außenkonservierung

• Flächen reinigen.

Zur Trennung zwischen der Dichtlippe des Radialwellendichtringes und der Konservierungist die Welle im Bereich der Dichtlippe mit Fett einzustreichen.

• Konservierungsmittel auftragen.

Konservierungsmittel siehe Tabelle 5 in Punkt 4.4.3.

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8. Betrieb

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise", im Kapitel 9. "Störungen, Ursachen und Beseitigung"und im Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sind zu beachten!

8.1 Allgemeines

Um einen einwandfreien und störungsfreien Betrieb der Anlage zu erzielen, sind die inKapitel 1. "Technische Daten" festgelegten Betriebswerte sowie die Daten in der Betriebsanleitung derÖlversorgungsanlage einzuhalten.

Während des Betriebes ist das Getriebe auf folgendes zu kontrollieren:

□ Betriebstemperatur Falls nicht anders vereinbart ist das Getriebe für eineBetriebstemperatur im Dauerbetrieb ausgelegt von:90 °C (gilt für Mineralöl)

Maximal zulässig ist eine Temperatur von:100 °C (gilt für Synthetiköl)

□ Öldruck der Ölversorgungsanlage min. 0.5 bar

□ Veränderte Getriebegeräusche

□ Ölleckage am Gehäuse und anden Wellenabdichtungen

8.2 Ölstand

Zur Ölstandskontrolle ist das Getriebe stillzusetzen.Je nach Ausstattung gelten folgende Ölstände bei abgekühltem Öl als korrekt:

– Mitte des Ölschauglases– Mitte der Markierungen am Winkelölstandsanzeiger– obere Markierung am Ölmeßstab

Das abgekühlte Öl sollte an der oberen Markierung am Ölmeßstab stehen. Heißes Öl kanndie obere Markierung leicht übersteigen.

In keinem Fall darf die untere Markierung unterschritten werden; falls erforderlich,ist Öl aufzufüllen.

Der Ölstand der Ölversorgungsanlage ist zu kontrollieren.Hierzu ist die Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage zu beachten.

8.3 Unregelmäßigkeiten

Das Antriebsaggregat ist in folgenden Fällen sofort auszuschalten:

– wenn während des Betriebes Unregelmäßigkeiten festgestellt werdenoder

– wenn der Druckwächter im Ölkühlsystem Alarm auslöst

Die Ursache der Störung ist mit Hilfe der Störungshinweise in Tabelle 10 (siehePunkt 9.2) zu ermitteln.

In Tabelle 10, "Störungshinweise", sind mögliche Störungen, ihre Ursachen sowieVorschläge zu ihrer Beseitigung enthalten.

Kann die Ursache nicht festgestellt werden, ist ein Kundendienstmonteur von einerKundendienststellen von Siemens anzufordern (siehe Kapitel 2. ”AllgemeineHinweise”).

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9. Störungen, Ursachen und Beseitigung

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und im Kapitel 10. "Wartung und Instandhaltung" sindzu beachten!

9.1 Allgemeine Störungshinweise

Während der Gewährleistungszeit auftretende Störungen, die eine Instandsetzung desGetriebes erforderlich machen, dürfen nur durch den Siemens-Kundendienst behobenwerden.Wir empfehlen unseren Kunden auch nach Ablauf der Gewährleistungszeit, bei auftretendenStörungen, deren Ursache nicht eindeutig zu ermitteln ist, unseren Kundendienst inAnspruch zu nehmen.

Bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Getriebes, mit Siemens nichtabgestimmten Modifikationen am Getriebe oder Verwendung von nicht originalenSiemens-Ersatzteilen kann Siemens für den weiteren Betrieb des Getriebes keineGewährleistung übernehmen.

Zur Beseitigung von Störungen muß das Getriebe grundsätzlich stillgesetzt werden.Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen sichern.An der Einschaltstelle ist ein Hinweisschild anzubringen, aus dem hervorgeht, daßan dem Getriebe gearbeitet wird.

9.2 Mögliche Störungen

Tabelle 10: Störungshinweise

Störungen Ursachen Beseitigung

VeränderteGetriebegeräusche.

Schaden an den Verzahnungen.

Lagerspiel vergrößert.

Lager defekt.

Kundendienst einschalten.Verzahnte Bauteile kontrollieren.Falls erforderlich, beschädigteBauteile auswechseln.

Kundendienst einschalten.Lagerspiel einstellen.

Kundendienst einschalten.Defekte Lager ersetzen.

Starke Geräusche im Bereichder Getriebebefestigung.

Getriebebefestigung hat sichgelockert.

Schrauben und Muttern mitvorgeschriebenemAnziehdrehmoment anziehen.Beschädigte Schrauben undMuttern auswechseln.

Erhöhte Temperatur an denLagerstellen.

Ölstand im Getriebegehäuse zuniedrig oder zu hoch.

Öl ist überaltert.

Ölversorgungsanlage defekt.

Lager defekt.

Ölstand bei Raumtemperaturkontrollieren. Falls erforderlich Ölnachfüllen.

Kontrollieren, wann letzterÖlwechsel durchgeführt wurde.Falls erforderlich Öl wechseln.Siehe Kapitel 10.

Ölversorgungsanlage kontrollieren.Falls erforderlich defekteKomponenten auswechseln.Betriebsanleitung derÖlversorgungsanlage beachten.

Kundendienst einschalten.Lager kontrollieren; falls erforderlichauswechseln.

Getriebe ist außen verölt. Ungenügende Abdichtung derGehäusedeckel und/oderTrennfugen.

Gehäusedeckel und/oderTrennfugen abdichten.

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Störungen BeseitigungUrsachen

Ölaustritt aus dem Getriebe. Ungenügende Abdichtung derGehäusedeckel und/oderTrennfugen.

Radialwellendichtringe defekt.

Dichtungen kontrollieren, fallserforderlich auswechseln.Trennfugen abdichten.

Radialwellendichtringe kontrollieren,falls erforderlich auswechseln (siehePunkt 9.2.1).

Öl schäumt im Getriebe. Konservierungsmittel nichtvollständig abgelassen.

Ölversorgungsanlage wurde zulange bei niedrigen Temperaturenbetrieben.

Getriebe bei Betrieb zu kalt.

Wasser im Öl.

Öl zu alt (Entschäumeraufgebraucht).

Ungeeignete Öle gemischt.

Öl wechseln.

Ölversorgungsanlage abstellen.Öl entgasen lassen.

Getriebe stillsetzen und Öl entgasenlassen. Bei Neustart ohneKühlwasser anfahren.

Ölzustand durch Reagenzglasprobeauf Wassereinbruch untersuchen.Öl durch chemisches Laboruntersuchen lassen.Falls erforderlich, Öl wechseln.

Öl untersuchen, falls erforderlichwechseln.

Öl untersuchen, falls erforderlichwechseln.

Öl schäumt imSchmierölsumpf.

Wasser im Öl.

Ölversorgungsanlage /Kühlschlange defekt.

Getriebe wird durchMaschinenraumlüfter mit kühler Luftangeblasen: Wasser kondensiert.

Klimatische Verhältnisse.

Ölzustand durch Reagenzglasprobeauf Wassereinbruch untersuchen.Öl durch chemisches Laboruntersuchen lassen.

Ölversorgungsanlage /Kühlschlange kontrollieren, fallserforderlich defekte Komponentenauswechseln. Betriebsanleitung derÖlversorgungsanlage beachten.

Getriebegehäuse mit geeigneterWärmedämmung schützen.Luftaustritt schließen oder durchbauliche Maßnahme in eine andereRichtung verlegen.

Kundendienst einschalten,evtl. Naßluftfilter einsetzen.

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Störungen BeseitigungUrsachen

Erhöhte Betriebstemperatur. Ölstand im Getriebegehäusezu hoch.

Öl ist überaltert.

Öl ist stark verschmutzt.

Ölversorgungsanlage oderKühlschlange defekt.

Ölstand kontrollieren.Falls erforderlich, Ölstandkorrigieren.

Kontrollieren, wann letzterÖlwechsel durchgeführt wurde. Fallserforderlich Öl wechseln.Siehe Kapitel 10.

Öl wechseln. Siehe Kapitel 10.

Ölversorgungsanlage oderKühlschlange kontrollieren.Falls erforderlich, defekteKomponenten auswechseln.Betriebsanleitung derÖlversorgungsanlage beachten.

Störung Ölversorgungsanlage. Betriebsanleitung derÖlversorgungsanlage beachten.

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9.2.1 Leckage und Dichtheit

In der Norm ”DIN 3761” werden Informationen zum Thema Leckage von Getrieben gegeben. InAnlehnung daran und aufbauend auf die bei Siemens * und anderen FVA 1)-Mitgliedsfirmenvorhandenen, umfangreichen Erfahrungen sind in der folgenden Übersicht kurze Beschreibungen,erforderliche Maßnahmen sowie Hinweise zu diesem Thema zusammengefaßt.

Tabelle 11: Erläuterung zur Dichtheit von Radialwellendichtringen (RWDR 2))

Zustand Beschreibung Maßnahmen Hinweise

Dicht, trocken Keine Feuchtigkeit amRWDR erkennbar.

Keine

Dicht, feucht FunktionsbedingterFeuchtigkeitsfilm imBereich der Dichtkante,jedoch nicht über dieBodenseite des RWDRhinausgehend.

Nur wenn Verschmutzunganhaftet vorsichtigsäubern; beobachten.

Häufig wird RWDR imweiteren Betrieb von selbsttrocken.

KeinBeanstandungsgrund

Dicht, nass Feuchtigkeitsfilm über dieBodenseite des RWDRhinausgehend, aber nichtabtropfend.

Mit sauberem Lappenabwischen; beobachten.

Häufig wird RWDR imweiteren Betrieb von selbsttrocken.

KeinBeanstandungsgrund

Messbare Leckage Erkennbares kleinesRinnsal an derBodenseite des RWDR,abtropfend.

Falls erforderlich RWDRwechseln;mögliche Ursache fürRWDR-Ausfall feststellenund beseitigen.

Kann einBeanstandungsgrund sein;ein Tropfen Öl pro Tag istakzeptabel.

Kurzzeitige Leckage Kurzfristige Störungdes Dichtsystems.

Mit sauberem Lappenabwischen; beobachten.

Durch z. B. kleineSchmutzpartikel an derDichtkante, die im weiterenBetrieb wieder entferntwerden.

KeinBeanstandungsgrund

Scheinleckage VorübergehendeLeckage.

Mit sauberem Lappenabwischen.

Meist auf zu hoheFettfüllung zwischen Dicht-und Staublippe oder aufÖlabscheidungen aus derFettfüllung vonLabyrinthdichtungenzurückzuführen.

KeinBeanstandungsgrund

*) Siemens AG, Business Unit Mechanical Drives ”MD”

1) FVA = Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V.

2) RWDR = Radialwellendichtring

Das Austreten von Ölnebel aus einem Entlüftungsventil oder einer Labyrinthdichtung istfunktionsbedingt und deshalb kein Beanstandungsgrund.

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10. Wartung und Instandhaltung

Die Hinweise im Kapitel 3. "Sicherheitshinweise" und im Kapitel 9. "Störungen, Ursachen undBeseitigung" sind zu beachten!

10.1 Allgemeine Wartungsangaben

Alle Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind sorgfältig und nur von qualifiziertem Personal (siehe"Qualifiziertes Personal" auf Seite 3 dieser Anleitung) durchzuführen.

Getriebe und Anbauten außer Betrieb setzen.

Antriebsaggregat gegen unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen sichern.An der Einschaltstelle ist ein Hinweisschild anzubringen, aus dem hervorgeht, daßan dem Getriebe gearbeitet wird.

Die in Tabelle 12 angegebenen Fristen sind weitgehend von denEinsatzbedingungen des Getriebes abhängig. Deshalb können hier nur mittlereFristen angegeben werden. Diese beziehen sich auf folgende Werte:

tägliche Betriebszeit von 24 h

Einschaltdauer "ED" von 100 %

Antriebsdrehzahl von 1500 1/min

maximale Öltemperatur von 90 °C (gilt für Mineralöl)

maximale Öltemperatur von 100 °C (gilt für Synthetiköl)

Der Betreiber hat die Einhaltung der in Tabelle 12 angegebenen Fristensicherzustellen.Dies gilt auch, wenn die Wartungsarbeiten in interne Wartungspläne des Betreibersaufgenommen werden.

Bei abweichenden Betriebsbedingungen sind die Fristen entsprechend anzupassen.

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Tabelle 12: Wartungs‐ und Instandsetzungsarbeiten

Maßnahmen Fristen Bemerkungen

Öltemperatur kontrollieren täglich

Getriebegeräusch aufVeränderungen kontrollieren

täglich

Ölstand kontrollieren monatlich – Mitte Ölschauglas

– Mitte der Markierungen amWinkelölstandsanzeiger

– Obere Markierung amÖlmeßstab

Vergleich der Schwingungswerteder Lagerüberwachung mitAnfangswerten (Normwerten) beiInbetriebnahme

alle 3 000 Betriebsstunden Siehe Punkt 7.3.3.

Getriebe auf Dichtheit kontrollieren monatlich

Öl auf Wassergehalt untersuchen nach ca. 400 Betriebsstunden,mindestens einmal im Jahr

siehe Punkt 10.2.1

Ersten Ölwechsel durchführen ca. 400 Betriebsstunden nachInbetriebnahme

siehe Punkt 10.2.2

Weitere Ölwechsel durchführen alle 24 Monate oder10 000 Betriebsstunden

siehe Punkt 10.2.2

Naßluftfilter wechseln nach Bedarf siehe Punkt 10.2.4

Luftfilter reinigen alle 3 Monate siehe Punkt 10.2.3

Lüfter, Luftleithaube und Getriebereinigen

nach Bedarf, mindestensalle 2 Jahre

siehe Punkt 10.2.5

Fett bei Taconite‐Dichtungennachpressen

alle 3 000 Betriebsstunden,mindestens alle 6 Monate

siehe Punkt 10.2.6

Fett bei Tacolab‐Dichtungennachpressen

alle 3 000 Betriebsstunden,mindestens alle 6 Monate

siehe Punkt 10.2.7

Kühlschlange kontrollieren alle 2 Jahre siehe Punkt 10.2.8

Schlauchleitungen prüfen jährlich siehe Punkt 10.2.9

Schlauchleitungen wechseln 6 Jahre gemessen vomaufgedruckten Herstelldatum

siehe Punkt 10.2.9

Schraubenverbindungen auffesten Sitz kontrollieren

nach dem 1. Ölwechsel,dann alle 2 Jahre

siehe Punkt 10.2.11

Getriebedurchsicht vornehmen alle 2 Jahre siehe Punkt 10.4

10.1.1 Allgemeine Ölgebrauchsdauern

Folgende Gebrauchsdauern bei 80 °C mittlerer Öltemperatur im Getriebe ohne wesentlicheVeränderungen der Ölqualitäten werden von den Ölherstellern als Erwartungswerte angegeben:

─ für Mineralöle, biologisch abbaubare Öle und physiologisch unbedenkliche (synthetische Ester)Öle 2 Jahre oder 10 000 Betriebsstunden. Gilt nicht für natürliche Ester wie Rapsöle.

─ für Poly‐α‐Olefine und Polyglykole 4 Jahre oder 20 000 Betriebsstunden.

Die tatsächlichen Gebrauchsdauern können davon abweichen. Hier gilt die Faustregel, daßeine Temperaturerhöhung um 10 K die Gebrauchsdauer in etwa halbiert und eineTemperaturverringerung um 10 K die Gebrauchsdauer in etwa verdoppelt.

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10.2 Beschreibung der Wartungs‐ und Instandsetzungsarbeiten

10.2.1 Öl auf Wassergehalt untersuchen; Erstellung von Ölanalysen

Nähere Informationen zum Untersuchen des Öls auf Wassergehalt oder zu der Erstellung vonÖlanalysen erhalten Sie von Ihrem Schmierstoff‐Hersteller oder vom Kundendienst von Siemens.

─ Zur Referenz ist eine Frischölprobe des eingesetzten Betriebsschmieröles zusammen mit derGebrauchtölprobe zur Ölanalyse an das untersuchenden Institut zu senden.

─ Die Ölprobeentnahme für Ölanalysen muß hinter dem Filter der Ölversorgungsanlage beilaufender Anlage vorgenommen werden. Eine geeignete Anschlußmöglichkeit befindet sich inder Regel vor dem Getriebeeingang (z. B. Ölablaßhahn in der Druckleitung).

─ Ein spezielles Probengefäß ist mit der dafür vorgeschriebenen Ölmenge zu füllen.Steht ein solches Probengefäß nicht zur Verfügung, ist mindestens ein Liter Öl in ein sauberes,transportsicheres und verschließbares Gefäß abzufüllen.

10.2.2 Ölwechsel durchführen

Alternativ zu den in Tabelle 12 (siehe Punkt 10.1) angegebenen Ölwechselintervallen besteht dieMöglichkeit, regelmäßig eine Ölprobe von dem Technischen Dienst der jeweils zuständigenÖlgesellschaft untersuchen und zur weiteren Verwendung freigegeben zu lassen.

Bei bestätigter Weiterverwendbarkeit ist kein Ölwechsel erforderlich.

Beachten Sie bitte die separat beigefügte Betriebsanleitung BA 7300.

Die Hinweise in Punkt 7.1 sind zu beachten.

• Das Ablassen des Öls sollte bei warmem Getriebe unmittelbar nach dem Stillsetzen erfolgen.

Beim Ölwechsel ist das Getriebe grundsätzlich mit der vorher verwendeten Ölsortezu füllen. Ein Mischen von Ölen verschiedener Sorten und/oder Hersteller ist nichtzulässig. Insbesondere dürfen synthetische Öle auf Polyglykolbasis nicht mitsynthetischen Ölen auf PAO‐Basis oder mit Mineralölen gemischt werden. Bei derUmstellung auf eine andere Ölsorte und/oder auf Ol eines anderen Herstellers mußdas Getriebe mit der neuen Ölsorte gespült werden. Ein Spülen ist nicht erforderlich,wenn die Verträglichkeit des neuen Betriebsöles mit dem alten Betriebsöl in jederHinsicht sichergestellt ist. Die Verträglichkeit muß vom Öllieferanten bestätigtwerden. Siemens empfiehlt bei einer Ölumstellung grundsätzlich, das Getriebe mitder neuen Betriebsölsorte zu spülen.

Beim Ölwechsel müssen das Gehäuse und die Ölversorgungsanlage (falls vorhanden)durch Ölspülung gründlich vom Ölschlamm, Abrieb und alten Ölresten gereinigt werden.Hierzu ist dieselbe Ölsorte zu verwenden, die auch zum Betrieb des Getriebes genutzt wird.Zähflüssige Öle sind vorher mit geeigneten Mitteln zu erwärmen. Erst wenn die gesamtenRückstände entfernt sind, darf das frische Betriebsöl eingefüllt werden.

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• Unter die Ölablaßstelle des Getriebegehäuses ein geeignetes Auffanggefäß stellen.

• An der Gehäuseoberseite den Luftfilter / Naßluftfilter herausschrauben.

• Ölablaßschraube herausschrauben und/oder Ölablaßhahn öffnen und das Öl in das Gefäßablassen.

• Das Öl aus der Ölversorgungsanlage ablassen (siehe Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage).

Durch das austretende heiße Öl besteht die Gefahr von Verbrühungen.Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.Vorbeifließendes Öl ist sofort mit Ölbindemittel zu beseitigen.

Zustand des Dichtringes kontrollieren (der Dichtring ist auf die Ölablaßschraubeaufvulkanisiert); Falls erforderlich, eine neue Ölablaßschraube verwenden.

• Ölablaßhahn schließen und/oder Ölablaßschraube einschrauben.

• Ölfilter im Ölkühlsystem reinigen (siehe Betriebsanleitung der Ölversorgungsanlage).

• Luftfilter reinigen (siehe Punkt 10.2.3) oder Naßluftfilter wechseln (siehe Punkt 10.2.4).

• Luftfilter oder Naßluftfilter wieder einschrauben.

• Getriebe mit frischem Öl befüllen (siehe Punkt 7.1.3).

10.2.3 Luftfilter reinigen

Bei Ablagerung einer Staubschicht ist der Luftfilter auch schon vor Ablauf der Mindestfrist von3 Monaten zu reinigen.

• Luftfilter herausschrauben.

• Luftfilter mit mit geeignetem Reinigungsmittel auswaschen.

• Luftfilter trocknen und/oder mit Druckluft ausblasen.

Erhöhte Vorsicht ist beim Ausblasen mit Druckluft zu beachten.Schutzbrille tragen.

Das Eindringen von Fremdkörpern in das Getriebe ist zu verhindern.

10.2.4 Naßluftfilter wechseln

Der Naßluftfilter hat einen mit "Silicagel" gefüllten Behälter. Die vom "Silicagel" absorbierteLuftfeuchtigkeit ändert die Farbe des Gels von "blau" nach "rosa" (sichtbar durch den transparentenBehälter). Erst bei komplett rosafarbenem "Silicagel" ist ein Wechseln des kompletten Naßluftfiltersnotwendig.

• Naßluftfilter herausschrauben und durch neuen Filter ersetzen.

Vor Inbetriebnahme des Naßluftfilters müssen 2 der 8 verschlossenen Bohrungen ander Unterseite geöffnet werden.

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10.2.5 Lüfter und Getriebe reinigen

• Die Hinweise gemäß Punkt 5.7.1 sind zu beachten!

• Luftleithaube demontieren.

• Getriebegehäuse, Lüfterrad, Luftleithaube und Schutzgitter mit hartem Pinsel von anhaftendenVerschmutzungen befreien.

• Vorhandene Korrosionsstellen beseitigen.

• Schutzgitter mit Befestigungsschrauben an Luftleithaube verschrauben.

Die korrekte Befestigung der Luftleithaube ist sicher zu stellen. Der Lüfter darf dieLuftleithaube nicht berühren.

Um Staubablagerungen auf dem Getriebe zu vermeiden, ist die Reinigung denbetrieblichen Gegebenheiten anzupassen.

Die Reinigung des Getriebes mit einem Hochdruckreinigungsgerät ist nicht zulässig.

10.2.6 Fett bei Taconite‐Dichtungen nachpressen

• An den Schmierstellen der Taconite‐Dichtung sind je Schmierstelle 30 g lithiumverseiftesWälzlagerfett nachzupressen. Die Schmierstellen sind mit einem Flachschmiernippel AM10x1 nachder Norm ”DIN 3404” versehen.

Die genaue Bezeichnung der Schmiernippel ist den Zeichnungen in derGetriebedokumentation zu entnehmen.

Ausgetretenes Altfett sofort entfernen und vorschriftsgemäß entsorgen.

10.2.7 Fett bei Tacolab‐Dichtungen nachpressen

• An den Schmierstellen der Tacolab‐Dichtung sind je Schmierstelle 30 g lithiumverseiftesWälzlagerfett nachzupressen. Die Schmierstellen sind mit einem Flachschmiernippel AM10x1 nachder Norm ”DIN 3404” versehen.

Die genaue Bezeichnung der Schmiernippel ist den Zeichnungen in derGetriebedokumentation zu entnehmen.

Ausgetretenes Altfett sofort entfernen und vorschriftsgemäß entsorgen.

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10.2.8 Kühlschlange kontrollieren

• Kühlwasserzufuhr absperren.

• Kühlwasserzufluß‐ und ‐abflußleitungen von der Kühlschlange trennen.

• Innenwand der Kühlschlange auf Ablagerungen prüfen.

Bei einer stärkeren Verschmutzung der Kühlschlange ist eine gesicherteWärmeabfuhr des Getriebes nicht mehr gewährleistet. In einem solchen Fall ist dasInnere der Kühlschlange einer chemischen Reinigung zu unterziehen oder ist dieKühlschlange durch eine neue zu ersetzen.

• Sollten sich an der Innenwand der Kühlschlange stärkere Ablagerungen festgesetzt haben, so isteine Analyse des Kühlwassers und/oder der Ablagerungen erforderlich. Diese Analysen werden vonSpezialfirmen für chemische Reinigungen angeboten. Von diesen Firmen werden auch spezielleReinigungsmittel zur Beseitigung dieser Ablagerungen vertrieben.

• Bevor diese Reinigungsmittel verwendet werden dürfen, ist eine Überprüfung der Verträglichkeit desMittels mit den Materialien der Kühlschlange erforderlich (Rücksprache mit Siemens erforderlich).Zur Verwendung der unterschiedlichen Reinigungsmittel sind die Anwendungshinweise derHersteller zu beachten.

Beim Umgang mit aggressiven Reinigungsmitteln besteht Verätzungsgefahr. DieSicherheits- und Anwendungshinweise der Hersteller müssen beachtet werden.

Geeignete Schutzausrüstung tragen (Handschuhe, Schutzbrille).

• Besonders stark verschmutzte Kühlschlangen sind durch neue zu ersetzen. Hierzu ist Rücksprachemit dem Siemens‐Kundendienst erforderlich.

• Kühlwasserzufluß‐ und ‐abflußleitungen wieder anschließen.

10.2.9 Schlauchleitungen prüfen

Auch bei sachgemäßer Lagerung und zulässiger Beanspruchung unterliegen Schläuche undSchlauchleitungen einer natürlichen Alterung. Dadurch ist ihre Verwendungsdauer begrenzt.

Die Verwendungsdauer der Schlauchleitungen darf 6 Jahre nach dem aufgedrucktenHerstelldatum nicht überschreiten.

Unter Berücksichtigung der Benutzungsbedingungen kann die Verwendungsdauer durch Zuhilfenahmevorliegender Prüf- und Erfahrungswerte festgelegt werden.

Der Betreiber der Anlage hat dafür zu sorgen, daß Schlauchleitungen in angemessenenZeitabständen ausgewechselt werden, auch wenn keine sicherheitstechnischen Mängel ander Schlauchleitung zu erkennen sind.

Schlauchleitungen sind vor der ersten Inbetriebnahme der Anlage und danach mindestenseinmal jährlich durch einen Sachkundigen auf ihren arbeitssicheren Zustand zu prüfen.

Wird bei einer Prüfung ein Mangel festgestellt, ist dieser sofort zu beseitigen odersind geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen.

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10.2.10 Öl nachfüllen

• Die Hinweise gemäß Punkt 7.1.3 sind zu beachten!

• Es darf nur die vorher verwendete Ölsorte verwendet werden (siehe auch Punkt 10.2.2).

10.2.11 Schraubenverbindungen auf festen Sitz kontrollieren

• Die Hinweise gemäß Punkt 10.1 sind zu beachten!

• Sämtliche Befestigungsschrauben auf festen Sitz kontrollieren (siehe Punkt 6.11).

Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue gleicher Festigkeitsklasse undAusführung zu ersetzen.

10.3 Abschließende Arbeiten

Für den Betrieb und die Wartung aller Komponenten sind die zugehörigenBetriebsanleitungen sowie die Angaben zu den Komponenten in Kapitel 5. ”TechnischeBeschreibung” und 7. ”Inbetriebnahme” zu beachten.Technische Daten sind dem Datenblatt und/oder der Geräteliste zu entnehmen.

Die Anweisungen in Punkt 6.10 sind zu beachten.

Unbrauchbar gewordene Schrauben sind durch neue gleicher Festigkeitsklasse undAusführung zu ersetzen.

10.4 Getriebedurchsicht

Die Getriebedurchsicht sollte dem Siemens‐Kundendienst übertragen werden, da unsere Technikeraufgrund ihrer Erfahrungen am zuverlässigsten beurteilen können, ob und welche Teile des Getriebesausgetauscht werden müssen.

10.5 Schmierstoffe

Die Qualität des verwendeten Öls muß den Forderungen der separat beigefügten BetriebsanleitungBA 7300 genügen, sonst erlischt die von Siemens gegebene Gewährleistung. Wir empfehlen dringend,eines der in der Tabelle ”T 7300” (Link ins Internet, siehe Umschlag hinten) aufgelisteten Öleeinzusetzen, die entsprechend getestet wurden und den Anforderungen genügen.

Um Mißverständnissen vorzubeugen, weisen wir darauf hin, daß diese Empfehlung keineFreigabe im Sinne einer Garantie für die Qualität des von Ihrem Lieferanten angeliefertenSchmierstoffes bedeutet. Jeder Schmierstoffhersteller muß für die Qualität seines Produktesselbst garantieren.

Angaben wie Ölsorte, Ölviskosität und benötigte Ölmenge sind dem Typenschild des Getriebesund/oder den mitgelieferten Dokumentationsunterlagen zu entnehmen.

Die auf dem Typenschild angegebene Ölmenge ist als ungefähre Menge zu verstehen. Entscheidendfür die einzufüllende Ölmenge sind die Markierungen am Winkelölstandsanzeiger, am Ölmeßstab oderam Ölschauglas.

Die Anleitung zur Getriebeschmierung BA 7300 und die Tabelle ”T 7300” mit den aktuellenSchmierstoffempfehlungen der Firma Siemens kann auch im Internet eingesehen werden (sieheUmschlag hinten).

Die dort aufgeführten Öle unterliegen ständigen Prüfungen. Unter gegebenen Umständen kann esdeshalb sein, daß die dort empfohlenen Öle zu späteren Zeitpunkten entfernt oder durchweiterentwickelte Öle ersetzt werden.

Wir empfehlen, vor jedem Ölwechsel zu überprüfen, ob der gewählte Schmierstoff weiterhin vonSiemens freigegeben ist.

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11. Ersatzteilhaltung, Kundendienst

11.1 Ersatzteilhaltung

Eine Bevorratung der wichtigsten Ersatz‐ und Verschleißteile am Aufstellungsort sichert die ständigeEinsatzbereitschaft des Getriebes.

Zur Bestellung von Ersatzteilen bedienen Sie sich bitte der Ersatzteilliste.

Zur weiteren Information dient die in der Ersatzteilliste aufgeführte Ersatzteilzeichnung.

Nur für die von Siemens gelieferten Original-Ersatzteile übernimmt Siemens eineGewährleistung. Nicht Original-Ersatzteile sind nicht von Siemens geprüft und nichtfreigegeben. Sie können die konstruktiv vorgegebenen Eigenschaften des Getriebesverändern und somit zur Beeinträchtigung der aktiven und/oder passiven Sicherheitführen. Für Schäden, die durch die Verwendung von nicht Original-Ersatzteilenentstehen, ist jedwede Haftung und Gewährleistung seitens Siemensausgeschlossen. Gleiches gilt für jegliches, nicht von Siemens geliefertes Zubehör.

Bitte beachten Sie, daß für Einzelkomponenten oft besondere Fertigungs- und Lieferspezifikationenbestehen und Siemens Ihnen Ersatzteile nach dem neuesten technischen Stand und nach den neuestengesetzgeberischen Vorschriften anbietet.

Bei Ersatzteil‐Bestellungen sind folgende Daten anzugeben:

Auftragsnummer, Position Bauart, Größe Teilenummer Stückzahl

11.2 Adressen für Ersatzteilbestellung und Kundendienst

Bei Ersatzteil-Bestellung oder Anforderung eines Kundendienstmonteurs wenden Sie sich bitte zuerstan Siemens (siehe Kapitel 2. ”Allgemeine Hinweise”).

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12. Erklärungen

12.1 Einbauerklärung

Einbauerklärung

nach Richtlinie 2006/42/EG, Anhang II 1 B

Der Hersteller Siemens AG, 46395 Bocholt, Deutschland, erklärt für die unvollständige Maschine

ZahnradgetriebeH2PH

Größe 209 bis 221

zum Antrieb von Papiermaschinen:

– Die speziellen technischen Unterlagen nach Anhang VII B wurden erstellt.

– Folgende grundlegende Sicherheits‐ und Gesundheitsschutzanforderungen der Richtlinie 2006/42/EG,Anhang I, kommen zur Anwendung und werden eingehalten:

1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.1.5; 1.2.4.4, 1.2.6;1.3.1, 1.3.2, 1.3.3, 1.3.4, 1.3.6, 1.3.7, 1.3.8, 1.3.8.1; 1.4.1, 1.4.2.1;1.5.1, 1.5.2, 1.5.4, 1.5.5, 1.5.6, 1.5.7, 1.5.8, 1.5.9, 1.5.10, 1.5.11, 1.5.13, 1.5.15; 1.6.1, 1.6.2; 1.7.1,1.7.1.1, 1.7.1.2, 1.7.2, 1.7.4, 1.7.4.1, 1.7.4.2, 1.7.4.3

– Die unvollständige Maschine darf erst dann in Betrieb genommen werden, wenn gegebenenfallsfestgestellt wurde, daß die Maschine, in die die unvollständige Maschine eingebaut werden soll, denBestimmungen der Richtlinie 2006/42/EG entspricht.

– Der Hersteller verpflichtet sich, einzelstaatlichen Stellen auf begründetes Verlangen die speziellentechnischen Unterlagen zu der unvollständigen Maschine in elektronischer Form zu übermitteln.

– Zur Zusammenstellung der relevanten technischen Unterlagen bevollmächtigte Person:

Dr. Nico van de Sandt (Head of Engineering DAE)

Voerde, 2011‐09‐30Dr. Nico van de Sandt(Head of Engineering DAE)

Voerde, 2011‐09‐30Dr. Bernhard Hoffmann(Vice‐President Business Subsegment DA)

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Siemens AGIndustry SectorMechanical DrivesAlfred-Flender-Straße 7746395 BocholtDEUTSCHLAND

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Weitere Informationen

"FLENDER gear units" im Internetwww.siemens.de/getriebe

"FLENDER couplings" im Internetwww.siemens.de/kupplungen

Service & Support:http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/10803928/133300

Schmierstoffe:http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/42961591/133000