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ForestFinest Ausgabe 2 2009 Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft ISSN 1866-7325 4,00 Holz Geliebt, gebraucht, geerntet Holz Geliebt, gebraucht, geerntet Rinder fressen Regenwald Rinder fressen Regenwald CO 2 OL-News Alles für den Klimaschutz CO 2 OL-News Alles für den Klimaschutz Holz sucht Kopf Wettbewerb für Designer Holz sucht Kopf Wettbewerb für Designer NEU GreenTeak Das neue Produkt GreenTeak Das neue Produkt

ForestFinest, Ausgabe 2/2009

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Magazin für weltweite Forstwirtschaft.

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ForestFinestAusgabe 2 2009

Das Magaz in für wel twei te Waldwir tschaf tISSN

1866

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HolzGeliebt, gebraucht, geerntet

HolzGeliebt, gebraucht, geerntet

Rinder fressen Regenwald

Rinder fressen Regenwald

CO2OL-NewsAlles für den Klimaschutz

CO2OL-NewsAlles für den Klimaschutz

Holz sucht Kopf

Wettbewerb für Designer

Holz sucht Kopf

Wettbewerb für Designer

NEUGreenTeak

Das neue ProduktGreenTeak

Das neue Produkt

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Es kommt darauf an, was man daraus macht

Liebe Leser,die Aussage gilt nicht nur für Beton, sondern generell. Für Gelegenheiten zum Beispiel. Sohätte Guido Westerwelle die Chance einer in Englisch gestellten Frage zu Großmut undSelbstbewusstsein nutzen können. Zum Beispiel mit einem: „Englisch ist eine so schöne Sprache, ich antworte Ihnen deswegen in Deutsch. Denn in dieser meiner Muttersprachekann ich korrekt und ästhetisch antworten. Und schließlich werde ich Außenminister undnicht Dolmetscher.“ Stattdessen zog der die Deutschtumskarte vom Spießerstapel mit dembekannten zickigen Hinweis auf „wir sind hier in Deutschland“. Was dem BBC-Journalistenbestimmt bis dahin entgangen war. Dass man auch als Deutsch-Türke toootal weltoffenrumspießern kann, bewies dann Cem Özdemir von den Grünen, der im Internet eine Hämegen Guido schleuderte, in breitem US-Kaugummiakzent. Von wegen Joschka konnte Eng-lisch und wenn wir wieder drankommen, dann liebe anglophile Gemeinde, wird’s wiederrichtig international. Und außerdem kann ich jetzt mal zeigen wie gut ich Englisch kann. Yes we can – sozusagen. Aber dürfen dürfen wir nicht. Dürfen darf bei uns dagegen jeder. Nämlich zeigen, was man daraus machen kann. Diesmalaus Holz, speziell Edelholzarten, wie sie von ForestFinance geforstet werden. Hölzer, die teilsnicht sehr bekannt und deren Durchmesser in der ersten Durchforstung noch klein sind. Daraus kann man Pfosten für Weidezäune machen. Oder Stühle. Hackschnitzel für edle Heizungen. Oder Schreibtische, oder Schreibgeräte. Es kommt eben darauf an, was man daraus macht. Da ist Köpfchen gefragt. Deswegen steht unser Wettbewerb auch unter demMotto: Holz sucht Kopf. Den hat ja jeder, deswegen darf auch jeder mitmachen und sich mitEntwürfen beteiligen. Auf Pop-Titanen und Möchtegern-Politiker haben wir daher in derJury verzichtet. Schließlich soll die mit reichlich Expertise und gutem Geschmack verseheneJury Holzköpfe aussortieren. (Mehr darüber erfahren Sie auf Seite 20.)

Einen herbstlichen Herbst wünschtHarry Assenmacher

P.S: Egal welcher Partei – wir wünschen allen Politikern die Einsicht und den Mumm, Klima-und Regenwaldschutz nicht weiter auf dem Altar der „Wirtschaft“ zu opfern. Sie könnenauch daran erinnern. Zum Beispiel indem Sie bei www.pro-regenwald.de eine Petition gegen Monokulturplantagen unterschreiben.

Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinanceHerausgeber ForestFinest

Inhalt

4 An unsDie Seite für Leser · Impressum

5 Die phänomenale FünfGut Holz – für grüne Energie

6 BuschtrommelMeldungen zu Wald und Welt

8 TitelHolz – macht unser Leben schöner

24 WaldwirtschaftWas kostet die Welt am Amazonas?Waldinvestments aus akademischer SichtZertifikate für nachhaltiges Palmkernöl

28 ReportageWie Rinder den Regenwald fressen

30 World of ForestFinance – WFFAuszahlungen · Menschen · AussichtenForestFinance EcoVillage und CO2OLe Neuigkeiten

38 BaumFreund & BaumSchuleVon Menschen und Bäumen

40 iForestLOHAS + PARKOS = Von Menschen + Mäusen

42 Für Waldläufer durchforstetBücher · Links · Termine

Editorial

Holz Von der Wiege bis zur Bahre

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wir sind die Besten“, sondern vorsichtig undnachvollziehbar. Ich selbst habe in nächster Zeitwohl kein Kapital zum Anlegen, aber eineshaben Sie geschafft, obwohl ich Sie nur ausdem Internet und über Greenpeace kennenge-lernt habe, ich vertraue Ihrem Konzept.

Hermann-Josef Palmen, der österreichischen IG-MÄUSE – Interessengemeinschaft für Sparer,Kreditnehmer und Kapitalanleger: Gestern er-hielt ich Ihren Newsletter. Ihre „Antiwerbung“für Ihr eigenes Produkt finde ich wirklich toll:Sinkende Holzpreise … wir sind nicht auf Profiteaus … usw. Es gefällt mir, denn ehrlich währtam längsten. Ihr Konzept trägt jetzt schon denzukünftigen Entwicklungen Rechnung.

Besucher der ForestFinance-Forste schrieben in unser Gästebuch in Las Lajas, Panama: Philip Poppe: Heute konnte ich mich persönlichüberzeugen, dass unser Holz hier in den bestenHänden ist. Die Plantage, die Wege, die Zäune,die Pflege und die Durchforstungsarbeiten ma-chen alle einen sehr professionellen Eindruck. Ichbin sicher, dass das ForestFinance Konzept zumWohle der Umwelt, der lokalen Bevölkerung undzum Wohle der Investoren arbeitet. Ich war gernhier und komme sicher wieder.

David und Annika Turba: I toured Pampanillowith Felipe – looks very good, well managed andwith a nice stand. Very thoughtful personnel atthe Las Lajas office – helpful and accomodating.Thanks for the last minute tour! (Ich habe mit Fe-lipe die Finca Pampanillo besichtigt – schaut sehrgut aus, gut bewirtschaftet und mit einem schönen Baumbestand. Sehr aufmerksames Personal im Las Lajas Büro – hilfsbereit und ent-gegenkommend. Danke für die Last-minute-Tour!Übers. d.Red.)

Valentin Legner, FSC Deutschland schreibt:Eigent lich wollte ich Ihnen einfach nur zu Ihremwirklich gelungenen letzten ForestFinest-Maga -zin gratulieren. Bei uns in der FSC-Geschäfts -stelle (vermutlich kriegen es eh schon alleKollegen auch zusätzlich nach Hause) stieß dasMagazin durchwegs auf sehr gute Resonanzund hat einen sehr hohen An-Freunde-weiter -geben-Faktor erreicht. Vor allem gefällt unssehr gut, dass dies zwar natürlich ein Mediumzur Eigenwerbung ist, Sie aber dennoch einenguten Stil gefunden haben, über diesen Zweckhinaus zu schreiben.

Gregory Corcoran, ForestFinance-Kunde: I justwanted to let you know that you do an excel-lent job on this newsletter. (Ich wollte Sie nurwissen lassen, dass Sie mit dem Newsletter exzellente Arbeit leisten (Übers. d. Red.).

Wolfram Gassner, mailt: Schließlich noch eindickes Lob für den Newsletter: Gleich ob nurrein sachlich-informativ oder politisch-kritischoder bissig-ironisch – er zeugt von aufrichtigemUmwelt- und Verantwortungsbewusstsein fürunsere Welt, in und von der wir alle leben. Und trotz aller Miseren und Widrigkeiten lässtman sich nicht unterkriegen und hat sich an-scheinend auch noch genug Humor bewahrt –jedenfalls ist das Lesen des flott formuliertenNews letters bisweilen regelrecht amüsant(auch wenn’s teils Galgenhumor ist).

Jakob Slaby mailt: Mir war nach dem Lesen desletzten Newsletters einfach mal nach einer Ant-wort. „Kurz“ gesagt: Respekt! Ich finde es wirk-lich beeindruckend, was Sie da machen. Sollheißen, wie Sie Ihr Geld verdienen und damitirgendwie niemandem schaden. Wer kann dasschon von sich behaupten? Das ganze Konzeptvon Ihnen klingt rund. Auch der Text des News-letters zur Krise war gelungen. Nix von „aber

Liebe Leserinnen und Leser, vielen Dank für die vielen positiven Nachrichten, die uns per Post, E-Mail oder als Eintrag in unser Gästebuch in Las Lajas erreichten. Hier eine kleine Auswahl für Sie – zusammen mit einer Bitte:Schreiben Sie uns ruhig auch mal schlecht. Kritisieren Sie uns. Dann werden wir noch besser. Versprochen.

… die Seite für Leser & Meinungen

An uns …

ImpressumForestFinest – Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft Nr. 2/2009ISSN 1866-7325Herausgeber und V.i.S.d.P.:Forest Finance Service GmbH, Harry Assenmacher, Geschäftsführer HRB 13610, Amtsgericht Bonn Eifelstraße 20, 53119 Bonn

Redaktion: Christine Sommer-Guist, Harry Assenmacher

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:Silke Berger, Jan Fockele, Christian Holeksa, Mira Nürn-berg, Nicolas Rieger, M.D. Rivera Lara, Kristin Steffan,Veronika Volbrachtova, Alexander Watson

Gestaltung & Produktion:SOKO-Layout, Petra Nyenhuis-Grafik, Bonn

Titelfoto:photocase.de/el_fabo (li), photocase.de/seraph (re)

Kontakt Redaktion:[email protected] Finance Service GmbH, Eifelstr. 20, 53119 Bonn, Fon: 0228/943 778 0, Fax: 0228/ 943 778 20

Druck: 17.000 Exemplare, Möller Druck und Verlag GmbH,Berlin, auf 100 % Recycling-Papier. Für ForestFinance-Kunden ist der Bezug kostenlos. Preis: € (D) 4,00

Bestellungen für Jahresabonnements:4 Ausgaben – 12 Euro, schriftlich an: Forest Finance Service GmbH (Anschrift siehe oben)

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wattstunden liegt, mit Holz decken wollen, müss ten dazu 820 Millionen Kilogramm Pel-lets verfeuert werden. Dass das utopisch ist,steht außer Frage. Andererseits hat sich dieEnergieproduktion aus Biomasse, zu derauch Holz zählt, von 2000 bis 2007 mehr alsverfünffacht, Tendenz steigend.

Insofern wird Holz als Energielieferant inZukunft eine immer bedeutendere Rollespielen. So werden etwa die Stadtwerke Bielefeld zum Ende dieses Jahres ein Kraft-Wärme-Kopplungskraftwerk in Betrieb neh-men, das sowohl Strom als auch Wärme erzeugt und somit einen Gesamtwirkungs -grad von rund 85 Prozent erreicht. Es wirdeine Leistung von 5,5 Megawatt Wärmeen-ergie und 1,2 Megawatt elektrischer Energieliefern und somit rund 3.500 Haushalte mitStrom und 4.300 Haushalte mit Heiz wärmeversorgen können.

Man mag das als Tropfen auf den heißenStein ansehen, aber vor zehn Jahren hätteauch noch niemand zu prophezeien gewagt,dass die Windenergie einmal einen Anteilvon fast sieben Prozent des Stromver-brauchs in Deutschland decken würde.

einem Liter Öl sogar 2,8. Beides erzeugt etwagleich viel Energie, nämlich rund zehn Kilo -watt stunden. Eine Pelletheizung hingegenerzeugt bei Verwendung von Pellets, die derDIN entsprechen, nur etwa 420 GrammCO2-Emission, um zehn Kilowattstunden Ener gie zu liefern.

Bei einem durchschnittlichen Vier-Per-sonen-Haushalt mit einem Heizenergie-bedarf (Heizung und Warmwasser) vonrund 26.000 Kilowattstunden im Jahrmacht das einen jährlichen CO2-Ausstoß von7.280 Kilogramm für Ölheizungen, 5.720Kilogramm für Gasheizungen und 1.092Kilogramm für Pelletheizungen.

Die Pelletheizung ist darüber hinausdie effizienteste und derzeit auch belieb-teste Methode zum Heizen mit Holz. Holz-pellets haben im Schnitt einen Brennwertvon 4,9 Kilowattstunden je Kilogramm(kWh/kg) und liegen damit noch ein gutesStück über Stückholz. So hat Eichenholz einen durchschnittlichen Brennwert von 4,2kWh/kg, Buche rund 4,0 und Fichte etwa 4,5.Für ein Einfamilienhaus macht das einen Be-darf von etwa fünf Tonnen Pellets im Jahr.(Welche finanziellen Vorteile Pelletheizun-gen bieten, lesen Sie auf den Seiten 18–19.)

Alles Holz?Würde man den gesamten Energiebedarf inDeutschland, der bei etwa 4.000 Terra-wattstunden, also vier Milliarden Kilo-

Geschätzte 3,2 Milliarden Kubikmeter Holzwerden jedes Jahr geschlagen und verar-beitet, gut die Hälfte davon in den Tropen.Die Food and Agriculture Organization derVereinten Nationen schreibt gut 50 Prozentder weltweiten Holzverwendung der Ener-gieproduktion zu, was insbesondere daraufzurückzuführen ist, dass Holz in vielen Ent-wicklungsländern der Hauptenergieliefe-rant für Wärme und Kleinindustrie ist. Auf-grund der steigenden Öl- und Gaspreise fin-det Holz jedoch auch zunehmend in Euro-pa als Brennstoff zur Beheizung von Haus-halten Verwendung. Dies hat mehrerleiGründe.

Wieso Holz?Ein Grund ist natürlich, dass Holz als nach-wachsender Rohstoff in beinah unbegrenz -ter Menge zur Verfügung steht. Deutschlandetwa verfügt mit 3,4 Milliarden Vorrats-festmetern über den größten Holzvorrat inEuropa. Jährlich werden fast 80 MillionenFestmeter allein in Deutschland geschlagen,wovon etwa zwei Drittel Stammholz und einDrittel Industrieholz sind.

Ein weiterer Grund ist, dass die CO2-Bi-lanz von Holz als Brennstoff sehr gut ausfälltund es weitaus weniger Kohlendioxid-Aus-stoß erzeugt als die Nutzung von Heizöl oderErdgas. So verursacht die Verbrennung voneinem Kubikmeter Erdgas etwa 2,2 Kilo-gramm CO2-Ausstoß, die Verbrennung von

Zahlenspiele von Nicolas Rieger(22), studiert Technik- Journalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und ist Master des ForestFinance IT-Netzwerkes.

Die phänomenale 5

Gut Holz

Dass Holz ein vielseitig verwendbares Material ist, braucht man eigentlich niemandem zu sagen. Holz ist einer der ältesten und wichtigsten Rohstoffe der Menschheitsgeschichte und übertrifft sogarheute noch die jährliche Produktion von Stahl, Aluminium und Beton.

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Meldungen zu Wald und Welt –

Buschtrommel

Von wegen Romantik. 80 Prozent der Deutschen befürworten die Nutzung des Waldes.Vergessen ist die siegreiche Schlacht der Germanen gegen die Römer im Teutoburger Wald,verflogen der Zauber vom Märchenwald der Gebrüder Grimm und der LandschaftsbilderCaspar David Friedrichs. So romantisch und mythisch sehen die Deutschen ihren Wald sel-ten. Das belegen Ergebnisse aus dem Verbundprojekt „Mensch und Wald“, das über dreiJahre vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert wurde. Es untersuchte die deut-schen Einstellungen zu Wald, Forstwirtschaft und Holz.

Die Studie räumt nicht nur mit den Klischees von Waldromantik auf, sondern auch mitdenen vom Waldbewusstsein der Deutschen. Denn wer dachte, dass in dem Land, in demAnfang der 1980er Jahre der Begriff des Waldsterbens geprägt wurde, das Wissen um öko-logische Funktionen des Waldes weit verbreitet ist, der irrt. Dass Bäume Sauerstoff liefern,Luft filtern oder Tier- und Pflanzenarten beherbergen, ist nur einem Drittel der Befrag-ten bekannt. Noch weniger geläufig ist die Rolle, die der Wald für Wasserhaushalt, Klimaund Bodenschutz hat. Weitgehend unbekannt ist, welche Arbeit der Förster im Wald tatsäch-lich leistet. Allerdings dokumentieren die Forschungsergebnisse, dass die Forstwirtschaftkeinen schlechten Ruf hat: In der Person des Försters sehen fast 90 Prozent der Befragtenden traditionellen Hüter des Waldes, der gerne wirtschaftlich genutzt werden soll. Vor-aussetzung: Es darf nicht mehr Holz entnommen werden als nachwächst. Noch mehr nüch-terne Fakten finden Sie hier: www.nachhaltige-waldwirtschaft.de und www.menschwald.de

EU-Kommission bekommt schlechte No-ten. Umweltschützer sind enttäuscht überdie Arbeit der EU-Kommission. Die „Green10“, zu der Organisationen wie Greenpeace,WWF, BUND/Friends of the Earth Europegehören, haben eine Umweltbilanz erstellt.Der bewertet Themengebiete wie Land-wirtschaft, Verkehr, Energie, Wasser-Mana-gement, den Schutz der Artenvielfalt undvergibt Punkte für gute politische Arbeit. DieEU-Kommission erhielt dabei 4,4 von mög-lichen zehn Punkten.

Die Umweltverbände kritisierten unter an-derem, dass die Kommission wenige Refor -men in der Agrar-Politik vorangetriebenhabe. Das System der Agrar-Subventionen seinach wie vor verzerrend, Umwelt schutz -maßnahmen weiterhin unterfinanziert.„Europa ist immer noch auf dem falschenWeg“, erklärte Jorgo Riss von Greenpeacedazu. Hoffnung auf bessere Noten undmehr Umweltschutz haben die „Green 10“-Mitglieder nur noch, wenn im Herbst 2009die neue Kommission ihre Arbeit aufnimmt. Fo

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Waldsterben –ein ebenso ak-tuelles wie un-populäres The-ma. Die neue-sten Daten zumWald sind we-nig erfreulich.Denn nach wie

vor sind mehr alszwei Drittel der Waldbäume geschädigt, 26Prozent sogar stark. Mehr als die Hälfte derEichen weist starke Kronenverlichtungenauf. Das alles zusammen ist ein neuerHöchststand, meldet die Bundesregierungin ihrem Waldbericht 2009. Es gibt viele Gründe für den schlechten Zu-stand der Wälder, aber die vom Menschenverursachten Luftverunreinigungen – undhier vor allem Stickstoffverbindungen –haben einen besonders großen Anteil dar-an. Stickstoffverbindungen stören durcheinseitige Überdüngung und Säurebildungdas Nährstoffgleichgewicht in Pflanzenund Böden. Waldbäume werden dadurchanfälliger gegenüber anderen Belastungs-faktoren wie etwa klimatische Einflüsseoder Schädlingsbefall. Darüber hinaus sindStickstoffoxide aus Industrie und VerkehrVorläuferstoffe für bodennahes Ozon, das zudirekten Blatt- oder Nadelschäden bei Wald-bäumen und Wildpflanzen führt und ihreVitalität mindert. Der BUND hat im „Schwarzbuch Wald“ alleDaten zusammengetragen, die helfen kön-nen, das Problem zu erkennen und zu lösen.Sie können es einsehen unter: www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/naturschutz/wald/schwarzbuch_wald/ Oder das Heft per Mailkos tenlos bestellen bei [email protected].

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für Sie aufgelesen

Buschtrommel

Zuerst die gute Nachricht: Es gibt Bio-Palmöl,zertifiziert und nachhaltig produziert.Zertifiziert wird es vom Roundtable on Su-stainable Palm Oil (RSPO), einem Zusam-menschluss von Palm ölproduzenten, Um-weltorganisationen und Palmölindustrie,der vor allem auf Wirken des WWF ent-stand. Der RSPO erarbeitetet seit 2002 Um-welt- und Sozialstandards, die für nach-haltiges Palmöl erreicht werden müssen.

Und jetzt die schlechte Nachricht: Die „Industriepfeift auf nachhaltiges Palmöl“, meldet derWWF enttäuscht. Erhebungen des WWFbelegen: Von den derzeit verfügbaren 1,3 Mil-lionen Tonnen nachhaltig produziertemPalmöl sind bisher nur 15.000 Tonnen ver-kauft worden. Die Industrie bevorzugt of-fensichtlich das Öl, das auf Kosten der Re-genwälder und Heimat der Orang-Utanshergestellt wird. „Es ist ein Skandal, dass dieIndustrie das nachhaltige Palmöl igno-riert“, sagt Martina Fleckenstein, Leiterin

Greenpeace-Studie belegt: Adidas, Reebok,Nike, Clarks, Geox und Timberland

profitieren von günstigem Le-der aus brasilianischen

Regionen, in de-nen für dieRinderzucht

der Urwaldzerstört wird.

Das ist das Ergebnis eines Reports, denGreenpeace veröffentlicht hat. Rund 80Prozent der abgeholzten Urwaldfläche wirdim Amazonasgebiet als Weideland für dieRinderzucht verwendet. Während das Rind-fleisch überwiegend in Südamerika kon-sumiert wird, wird das Leder nach China, Ita-

Die Ökologische Steuerreform ist zehn Jah-re alt, finanzpolitisch erfolgreich aber kli-mapolitisch halbherzig. Das meint der DIWBerlin. Das Deutsche Institut für Wirt-schaftsforschung gilt als eher konservativund wirtschaftsnah und fordert dennoch:die Ökosteuer solle umweltpolitisch wei-terentwickelt werden. „Die Steuersätze soll-ten sich stärker am Energiegehalt und derKlimawirksamkeit orientieren“, sagte DIW-Steuerexperte Stefan Bach. „Die Ausnahmenfür die Industrie müssen reduziert, und dieÖkosteuer stärker mit dem Emissionshan-del und der Förderung erneuerbarer Ener-gien abgestimmt werden“.

Die Einnahmen aus der Ökosteuer betragenheute rund 18 Milliarden Euro pro Jahr,das entspricht 0,7 Prozent des Bruttoin-landsprodukts. Der Großteil davon fließt indie Rentenversicherung, wodurch der Bei-tragssatz gesenkt und die Renten leichtangehoben werden konnten. Weniger er-folgreich waren dagegen die mit der Reformgeplanten umweltpolitischen Lenkungs-impulse. Belastet wurde lediglich der Ver-brauch von Verkehrskraftstoffen und Strom.Heizstoffe und Industrie blieben weitge-hend verschont. Mehr dazu erfahren Sie un-ter: www.diw.de/deutsch/pressemitteilungen/92991?pcode=96650&language=deutsch

lien und Vietnam exportiert. Dort lassen dieSchuhfirmen auch für den europäischenMarkt produzieren.

„Wer den Urwald in Brasilien zerstört,schädigt weltweit das Klima. Wir Europäermüssen uns die globalen Auswirkungen un-seres Konsums bewusst machen“, sagt Tobias Riedl, Urwaldexperte von Greenpe-ace und fordert: „Die Schuhfirmen müssenfür den Konsumenten nachvollziehbar si-cherstellen, dass sie nicht zur Urwaldzer-störung beitragen.“

Timberland, Clarks und Geox folgtenim August 2009 den Aufrufen der Um-weltschützer und verlangen fortan vonihren Lederlieferanten in Brasilien, ihnen

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nicht länger Ware von Rinderfarmen zuliefern, die den Urwald zerstören. Nike undAdidas haben bereits zuvor erklärt, schreibtGreenpeace, künftig auf dieses Leder zu ver-zichten. Den Report finden Sie auf www.greenpeace .de / themen/ waelder /nachr ichten/art ikel /europaeische_lederindustrie_profitiert_von_urwaldzerstoe-rung.

Unsere Repor tagedazu auf den Seiten 28 bis 29.

Fußtritte und Fortschritte für den Regenwald

A g ra r p o l i t i kbeim WWFDeutschland.Eine Ausnahmedavon ist Hen-kel. Der Kon-zern ist welt- weit das ersteUnternehmen,das über Zertifikate nachhaltiges Palm-kernöl einkauft. Mehr darüber erfahrenSie auf Seite 26.

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Holz macht unser

Leben schöner.

Holz ist nicht nur schön anzusehen, es sichert auch Existenzen. So leben und arbeiten in Deutschland etwa eine Million Menschen in der Forst- und Holzwirtschaft. Damit gehörtHolz zu einem der wichtigsten Wirtschaftsbereiche Deutschlands. Er bringt im Schnitt über 100 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Und noch viel mehr: Ästhetik, die sich nicht in Zahlen fassen lässt. Klassische Schönheit, wie sie zum Beispiel im Design-Museum von Vitra zu sehen ist (www.design-museum.de).

Häuser, Zäune, Kinderzimmer – vieles, waswir lieben, bauen wir aus Holz. Es ist immerda – in Fußboden oder Zimmerdecke, alsBleistift oder Zahnstocher, als Brennholzoder Pellet – es bietet uns alles, was wirzum Leben brauchen: Wärme, Schutz, Geborgenheit. Und noch viel mehr. Was genau? Lesen Sie selbst.

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Dabei verfügt die westliche Welt über jedeMenge Holz. Deutschland sogar über dasmeiste. Auf 11,1 Millionen Hektar wächst hier-zulande Wald. Somit ist in etwa ein Drittelder bundesdeutschen Gesamtfläche mitWald bedeckt. Der gesamte Holzvorrat inDeutschlands Wäldern beträgt rund 3,4Milliarden Kubikmeter, was mehr als 300 Ku-bikmetern Holz pro Hektar entspricht. Da-mit liegen Deutschlands Holzvorräte nochvor den als Waldländer bekannten Nationenwie Schweden oder Finnland. Und das Be-ste: In jedem Jahr wachsen mehr als 120 Mil-lionen Kubikmeter Holz nach. Dem stehteine Holznutzung von circa 70 Millionen Ku-bikmeter pro Jahr entgegen. Die Vorrätewachsen also weiter. Leider nutzen wir sie

Das meiste Holz geht in Flammen auf. Seitjeher machen Menschen damit Feuer, umdamit zu kochen oder sich warm zu halten.Auch heute noch wird Holz in etwa zu 55Prozent als Energielieferant genutzt. Ausden restlichen 45 Prozent werden Häuser,Möbel, Spielsachen, Papier, Verpackungenund viele andere nützliche Dinge. Welt-weit verbrauchen wir so jedes Jahr über dreiMilliarden Kubikmeter Holz. Umgerechnetauf jeden einzelnen Erdenbürger machtdas 0,5 Kubikmeter Holz im Jahr oder einestattliche Fichte von 35 Jahren. Und das je-des Jahr. Ein Mensch in seinen besten, 30erJahren, hat also schon einen kleinen Waldverbraucht. Wenn er in der westlichen Weltlebt, eher einen großen.

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Titel

kaum. Deutschland importiert das meisteHolz für seinen Bedarf aus dem nahen undfernen Ausland.

Der Holzweg – in Zivilisation und IndustrieHolz verdanken wir das Leben, wie wir eskennen. Bäume sind der Roh- und Werkstoff,mit dem wir unsere Zivilisation aufgebauthaben. Sogar das erste Rad war aus Holz ge-baut. Das älteste Rad Deutschlands, das bis-lang gefunden wurde, ist um die 5.000 Jah-re alt. Über Jahrtausende hinweg war Holzwegen seiner einmaligen und gleichzeitigzahlreichen physikalischen, technischen,wirtschaftlichen und physiologischen Ei-genschaften der einzige Baustoff, aus demsich stabförmige Bauteile herstellen ließen.

Von der Wiege bis zur Bahre

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Mehr als die Hälfte des weltweit geernteten Holzes wird eingesetzt, um Energie zu erzeugen. Auch hierzulande genießen immer mehr Menschen seine Wärme und Gemüt-lichkeit. Das zahlt sich aus. Denn Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff ist nicht nur wieder in, sondern auch umweltfreundlich und kostengünstig. Mehr dazu findenSie ab Seite 18. Foto: FVA

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Titel

spirierte. Auf arabisch bedeutet „braza“hellrot, auf portugiesisch heißt „brasa“Glut. Daraus machten die Portugiesen PaoBrasil, also glutfarbenes Holz und nutzen esals Färbeholz. Seine Farbe ist bis heute alsdas Rot der Renaissance berühmt. Pao Bra-sil machte Portugal reich. Sie schafften es aufSegelschiffen aus der Terra do Brasil inMassen herbei und bauten damit auchHäuser, Möbel, Zäune und Bahnschwellen.

Die ÖkoControl Gesellschaft fürQualitätsstandards ökologischerEinrichtungshäuser hat ein Siegelfür Möbel, Matratzen und Bettwa-

ren entwickelt, dessen Kriterien Sie hier finden:www.oekocontrol.com

Der Verband für naturgemäßenLandbau e. V., besser bekannt alsNaturland, zertifiziert Holz undHolzprodukte aus ökologischerWaldnutzung.

Mehr Infos zu dem Verband wie auch zu den Richt-linien: www.naturland.de/wald_und_holz.html

Der Blaue Engel ist die erste undälteste umweltschutzbezogeneKenn zeichnung der Welt für Pro-dukte und Dienstleistungen. Fürwelche genau, können Sie hier

nach lesen: www.blauer-engel.de/de/produkte_marken/produktsuche/produkt_suche.php

Mit diesem Siegel werdenHolzwerkstoffplatten aus-gezeichnet, die umweltge-recht produziert, gesund-

heitsverträglich und nicht oberflächenbehandeltsind. Natureplus ist eine internationale Umweltor-ganisation im Bausektor. Mehr Infos unterwww.natureplus.org

Das Zertifikat, das der FSC (ForestStewardship Council) vergibt, istdas wohl bekannteste Umweltsie-gel für Holz und Holzprodukte.Informationen über den FSC und

seine Anforderungen finden Sie hier: www.fsc-deutschland.de

Der PEFC-Verband ist das welt-weit größte Waldzertifzierungs-system, das vor allem europäischeHolz- und Forstwirtschaft zertifi-ziert. Mehr über den Verband und

seine Kritierien steht auf www.pefc.de

Holz ermöglichte weit gespannte Deckenund Dächer, aber auch leichte, skelettförmigkonstruierte Wände zu bauen. Der Bau vonFahrzeugen aller Art, der Schiffbau, die Ent-wicklung der Städte im Mittelalter undder Flugzeugbau am Anfang des 20. Jahr-hunderts wären ohne den Baustoff Holznicht möglich gewesen.

Auch die rasante technische Entwicklung,die zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein-setzte, wäre ohne Holz undenkbar. Dennochwar sie es, die seine Bedeutung und damitleider auch Wertschätzung gleichzeitigschmälerte. Die industrielle Massenpro-duktion verdrängte die handwerkliche Fer-tigung aus vielen Bereichen und neue,technische Stoffe wie Stahl, Stahlbeton undKunststoffe ersetzten den natürlichen Bau-stoff Holz.

Seit einigen Jahrzehnten sieht man nundiese Entwicklung immer kritischer. Dersogenannte Fortschritt verbraucht näm-lich immens viele Ressourcen und der dafürnötige Energieaufwand zerstört die Umwelt.

Otto von Bismarck schrieb in „Gedanken und Erinnerungen“ Band 3, 1921:„Ich kann nicht leugnen, dass mein Vertrauen in den Charakter meines Nachfolgers einen Stoß erlitten hat, seitich erfahren habe, dass der die uralten Bäume von der Gartenseite seiner, früher meiner, Wohnung hat abhauenlassen, welche eine erst in Jahrhunderten zu regenerierende, also unersetzbare Zierde der amtlichen Reichs-grundstücke in der Residenz bildeten … Ich würde Herrn von Caprivi manche politische Meinungsverschieden-heit eher nachsehen als die ruchlose Zerstörung uralter Bäume, denen gegenüber er das Recht des Nießbrauchs… missbraucht hat.“ Foto: fotolia

Holz kann einen Weg aus der Krise bedeu-ten. Denn als nachwachsender Rohstoff,der zudem zu all seinen Lebzeiten – ob alsBaum oder Produkt – klimafreundlich ist,bietet es viele technische Finessen. HoheSchnitt holzqualitäten, die noch vor wenigenJahren undenkbar waren, ebenso wie lei-stungsfähigen Holzwerkstoffe und moder-ne Verbindungsmittel machen den natür-lichen Baustoff attraktiver denn je.

Traditionen & ModerneAn dem Pao Brasil (Caesalpinia echinata), be-kannt als Brasilholz, lässt sich das Drama vie-ler Hölzer, aber auch das Umdenken inRichtung Schutz und Nachhaltigkeit ver-anschaulichen.

Das Nationalholz Brasiliens erlebte Pha-sen exzessiver Beliebteit und fast ultimati-ver Zerstörung. Das Holz aus den fast ver-schwundenen Küstenwäldern am Atlan-tik wurde zunächst von den Portugiesenentdeckt. Es war seine Farbe, die sie anzogund sie zu der Namensgebung Pao Brasil in-

Ökosiegel für Holzprodukte:

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Titel

Und dann schrieb das brasilianische Holzauch noch Musikgeschichte. Francois XavierTourte (Paris, 1747–1835) entdeckte es für denBau von Geigenbögen. Bis dato wurde dafürhauptsächlich Schlangenholz verwendet.Tourte aber sah die Vorzüge des Brasilhol-zes in seiner Leichtigkeit und perfektio-nierte damit den Bogen. Seitdem werden die besten Geigenbögen der Welt aus Pao Brasil gebaut und von Musikern geliebt.Schwing verhalten und Klangvolumen sol-len einzigartig sein.

All diese Lieben brachten die Bäume anden Rand des Aussterbens. Zum Glück er-barmte sich Brasiliens Regierung und stell-te sie unter Schutz. Inzwischen fordernund fördern weltweite und nationale Ini -tiativen von Holzimporteuren, Geigen- undBogenbauern den nachhaltigen forstlichenAnbau. Eine halbe Million Bäume sollen fürihren Zweck gepflanzt und ökologisch be-wirtschaftet werden. Auch das Wiener Kon-zerthaus unterstützte dieses Projekt mit einem Benefizkonzert und alle Musikerhoffen, dass fortan genug Geigen bogenholzwächst. Mit 250 Kubikmetern Brasilholzpro Jahr wäre künftigen Bogenbauer-Ge-nerationen möglicherweise schon geholfen.

Das Brasilholz ist nur ein Beispiel für dieBedeutung tropischer Hölzer. Sie sind in vie-len Bereichen unheimlich beliebt und schei-nen wegen ihrer Eigenschaften unersetzbar.Merkwürdig nur, dass die Menschen, die sieso lieben, sie genau dahin bringen, dass sierestlos und unersetzbar von dieser Erd- kugel verschwinden. Warum? Unter ande-rem weil Deutschland zwar viel Holz pro-duziert, es aber im Schnitt teurer als im-portiertes ist.

Hölzer der Erde„Deutsches Holz ist nicht für alle Zwecke ge-eignet und außerdem ist es mitunter teu-rer als die importierte Konkurrenz“, schreibtdie Verbraucher Initiative. „Aus den neuenEU-Mitgliedstaaten im Osten drängt preis-wertes Holz auf den gemeinsamen Markt,aus Skandinavien und Russland kommtMassenware wie Zellstoff oder Holzschliff,die vor allem zur Papierherstellung ge-nutzt wird. Und dann gibt es noch hoch-wertige Tropenhölzer, die überwiegend alsHalbfertig- und Fertigprodukte auf dendeutschen Markt gelangen. Die jährlichnach Deutschland importierte Menge anHolz und Holzprodukten entspricht mitüber 100 Millionen Kubikmetern Rohholzmehr als dem Doppelten der in Deutschland

Martin Luther sagte in seinen „Tischreden,30.8.1532:

„Mich wundert, wo unser Gott Holz nimmet zu somancherlei Brauch für alle Menschen in der

ganzen weiten Welt, als Bauholz, Brennholz, Tischlerholz, Böttigerholz, Stellmacherholz, Holz zu

Stuben, Schubkarn, Schaufeln, zu hölzernen Kandeln, zu Fassen, Gelten etc. Und wer kann

allen Brauch des Holzes erzählen? In Summe, Holzist der größten und nöthigsten Dinge eines in der

Welt, des man bedarf und nicht entbehren kann.“Foto: Christine Sommer-Guist

Holzprodukten ist ein langes Leben beschieden. In all ihrer Zeit – vom Setzling bis zum ausgewachsenen Baumund Möbelstück – speichern sie dabei das klimaschädliche Kohlendioxid.

Grafik: ForestFinest, Quelle: MPI-BGC/TLWJF 2005

geschlagenen Holzmenge.“ Dabei ist hin-länglich bekannt, dass nur wenige Importeökologisch und sozial verträglich sind. Aufder ganzen Welt sind mittlerweile Natur-wälder von tiefen Einschlägen bedroht. Nurwenn wir alle lernen, Holz sinnvoll undumweltschonend zu nutzen, können wir unsüber die wiedererwachte Beliebtheit diesesRohstoffes freuen und es als eines der größ-ten Geschenke der Natur an die Menschheitschätzen.

BrennholzRestholz

1 Jahr

9,8 %

Papier/ZellstoffVerpackung

3 Jahre

38,8 %

PalettenMasten

11 Jahre

0,5 %

MöbelHolzwerkstoffe

25 Jahre

30,8 %

Parkett

43 Jahre

0,8 %

Bauholz

51 Jahre

22,3 %

Durchschnittliche Lebensdauer: 21 Jahre

Mittlere Produktlebensdauer (t63)

Anteile bezogen auf die Menge gebundenen Kohlenstoffs

kurzlebige Produkte = 46,1% langlebige Produkte = 53,9%

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Wohnen in Holz

In der Tat existiert ein Trend hin zum Holz-haus. Norbert Weimper, Sprecher des Deut-schen Massivholz- und Blockhausverbandes(DMBV) erklärt sich die zunehmende Be-liebtheit damit, dass zeitgemäße Massiv -holzbauweisen freie, individuelle Architek-tur ermöglichen und die Häuser energie-sparend seien.

Uralt, urgemütlich und modernHolzhäuser haben eine lange Tradition inEuropa. Der Beginn des Blockhausbaus inDeutschland wird in die späte Bronzezeit(1100 bis 750 v. Chr.) datiert. Wie sich dieseBauart genau entwickelt hat, ist nicht end-gültig geklärt. Es deutet aber vieles dar-aufhin, dass die ersten Konstruktionenihren Ursprung darin hatten, Feuerstellenin Erdlöchern und später auch die darum sit-zenden Menschen vor der Witterung zuschützen. Über die Jahrhunderte wurdenverschiedene Techniken entwickelt, Größe,Standfestigkeit und Wohnkomfort zu er-höhen.

Moderne Holzhäuser haben nur nochwenig mit diesen ersten Konstruktionen ge-

mein. Es sind High-Tech-Produkte, basierendauf dem natürlichen Rohstoff. Wer sichheutzutage für ein Holzhaus interessiert, hatdie Wahl zwischen zahlreichen Herstellern,Prinzipien und Patenten. Egal, ob Rund-bohlen, Vierkantholz, Vertikal- oder Hori-zontalbalken, die spezifischen Vorteile desMaterials bieten alle Anbieter.

Planen & GestaltenIndividualisten, die eigene Ansprüche undIdeen verwirklicht wissen wollen, wendensich an auf Holzhäuser spezialisierte Archi-tekten. Felix Westerkamp ist einer von ihnen.Er plant seit 15 Jahren Massivholzhäuser.

Nach seinem Architekturstudium ent-wickelte er viele Jahre neue Häuser für denweltweiten Marktführer, den finnischenAnbieter Honka. Diese jahrelange Ausein-andersetzung mit dem Material, seine um-fassende Kenntnis über Statik und dieGrenzen und Möglichkeiten der Massiv -holzbauweise machten ihn zum Expertenauf diesem Gebiet. Die Entscheidung, sichals Planer für Massivholzhäuser selbst-ständig zu machen, ermöglichte dann ne-

ben der Beratung des bisherigen Arbeitge-bers, die herstellerunabhängige Betreu-ung der Kunden.

Für Westerkamp, der sich in Oldenburgsein Massivholz-Traumhaus selbst planteund baute, gibt es zu Holzhäusern keine Al-ternative: „Ein Massivholzhaus entstehtdurchgängig im Trockenbau. Dadurch ist esdeutlich gesünder und der Aufbau gehtschneller. Auch die Atmungsaktivität istdurch den Baustoff deutlich besser. Andersals in optimal isolierten Häusern aus Stein,wo der Luftaustausch mechanisch herge-stellt werden muss, findet der Klimaaus-gleich natürlich statt und es ist keine zu-sätzliche Klimatisierung notwendig.”

Im Land der HolzhäuserIm Jahre 2000 wanderte Felix Westerkampmit seiner sechsköpfigen Familie nach Ka-nada aus und setzte von dort die Kunden-betreuung mit Geschäftspartnern inDeutschland fort. Parallel baute er aberauch das nordamerikanische Geschäft auf.Eine nicht ganz einfache Aufgabe: Als Deut-scher in Kanada trägt man quasi Eulen

Manch einer wundert sich, wenn er durch das Neubaugebiet nebenan spaziert: Es scheint, als ob sich in ganzDeutschland neben den herkömmlichen Steinhäusern immer mehr Häuser aus Holz finden. Warum das so ist,lässt sich unser Autor Jan Fockele von einem Architekten erklären, der seit vielen Jahren Holzhäuser baut.

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nach Athen. Aber mit der Zeit sprach sich dieQualität des deutschen Architekten herum.„Die hier gebräuchlichste Form bei Holz-häusern ist die Bauweise im Holz-Ständer-werk. Die ist mit einem handgefertigtenMassiv-Blockhaus nicht zu vergleichen. Dortwerden verleimte Blockbalken zusammengesetzt, was eine bessere Stabilität undvollständig andere Optik bedeutet”, be-schreibt der Deutsche.

Mittlerweile wurden über 150 Häuser ausder Feder von Westerkamp realisiert. GenugErfahrungen, um die Ansprüche kanadischer

und deutscher Bauherren zu vergleichen:„Was den Hausbau betrifft, erleben wir in

Nordamerika jetzt die Ansprüche vonKunden, die es in Deutschland seit

zehn Jahren gibt. In Zeiten von Kli-mawandel und sich verteuernderEnergie orientieren sich Bauherren

an ökologischen Zielen: Positive E n-er giebilanz, geringer Heizbedarf,gesundes Leben, Wiederverwertung,Einsatz von Solar und Wasserver-

wertung. Da existiert ein gewaltigerQualitätsanspruch und wir sehen dadurcheine Zunahme von europäischen Produktenhier auf dem Markt.”

Eine Rückkehr nach Deutschland kannsich der gebürtige Hamburger nicht mehrvorstellen: „Die große Vielfalt der planeri-schen Aufgaben ist hier so groß, wie ich siein Deutschland nicht haben könnte.” Sein ak-tuellstes Projekt ist ein Highpoint Flachdach-Bungalow mit Holzbrücke, welches auf-grund der Grundstückslage sehr anspruchs -voll ist. Das Objekt steht kurz vor der Fer-tigstellung. Verkaufspreis rund fünf Mil-lionen Dollar.

Träume in Holz: Hanglage für fünf Millionen Dollar.

Alle Skizzen stammen von Felix Westerkamp.Der Architekt aus Deutschland baut und plant

seine Holzhäuser in der ganzen Welt.

Die Vorteile auf einen Blick:CO2-Speicher: Beim Wachstum speichert ein Baum CO2, um Holzzu bilden. Wenn daraus Häuser gebaut werden, ist das Treibhaus-gas über Jahrhunderte gebunden und kann nicht entweichen. Eswird erst wieder freigesetzt, wenn die natürliche Verrottung ein-setzt oder das Holz verbrennt. Die Nutzung von Holz im Hausbauentzieht dem natürlichen Kreislauf das CO2 also für lange Zeit.

Gute Energiebilanz: Der Energieverbrauch beim Bau eines Holz-hauses ist nur ein Bruchteil der Energie, die für den Bau mit an-deren Materialien gebraucht wird. Für die Herstellung von einemKubikmeter Stahl wird etwa 320 Mal so viel Energie benötigt, wiefür die Bereitstellung von einem Kubikmeter Holz. Auch die Be-und Verarbeitung von Holz verbraucht wesentlich weniger Energieals für andere Baustoffe. Der größte Teil des Energieverbrauchs re-sultiert aus der technischen Trocknung, die heutzutage eingesetztwird, um das Holz vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Isolation: Holz ist von Natur aus ein guter Isolator, was im Winter den Wärmeverlust nach außen reduziert und im Sommer die Wohn- räume vor hohen Außentemperaturen schützt. Die in der Ener gie -einsparverordnung geforderten Verbrauchs werte werden heut- zutage erreicht, da mit dem Einsatz moderner Verarbeitungs- undMontagetechniken hoch präzise Verbindungen möglich werden.

Wohnklima: Wer je ein Holzhaus betreten und die Wohnraumlufteingeatmet hat, kennt den hohen Wohnwert eines Holzhauses.Für den Menschen ist eine Innenluftfeuchtigkeit von 30 –55 Pro-zent ideal. Massives Holz hat die einzigartige Fähigkeit, Feuchtig-keit aufzunehmen und bei Bedarf wieder abzugeben. Je massiverdas Holz ist, das für die Konstruktion eines Hauses benutzt wird,desto ausgeglichener ist die Innenfeuchtigkeit. Eine optimale Innenluftfeuchtigkeit minimiert die Gefahr vonSchimmel und Bakterien. Daher ist ein massives Holzhaus die idea-le Wahl für Menschen mit Allergien und Asthma.

Wertbeständigkeit: Ein Wohnblockhaus ist eine wertbeständigeInvestition. Historische Holzhäuser in Blockbauweise zeigen, dasssie viele hundert Jahre alt werden können.

Große Vielfalt: Holzhaus-Anbieter verfügen über eine große An-zahl verschiedener Standard-Hausmodelle und bieten darüberhinaus individuelle Anpassungen an. Aufgrund der einfachenVerarbeitbarkeit sind Holzhäuser vor allem für die Bauherrenideal, die einen hohen Eigenanteil verrichten möchten. Fast alleHersteller bieten den Aufbau der vorgefertigten Elemente in Eigenarbeit und unter Anleitung eines Richtmeisters an. Dasspart Geld und erhöht die Bindung zu der eigenen Immobilie.

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In jedem Stück Holz schlummert Kunst. Wenn man Holz zuhört,öffnet es sich, und man kann Kunst aus ihm herausarbeiten – mitHilfe von Händen und Werkzeug.

Schon seit Urzeiten wurde das Holz von Menschen bearbeitet.Die älteste Säge wurde 4500 v. Chr. aus Feuerstein gefertigt. Im al-ten Ägypten sind Werkzeuge aus Kupfer und Bronze als Grabbei-gaben gefunden worden. Szenen mit arbeitenden Schreinernwurden in Wände der Pharaogräber gemeißelt.

Tatsächlich waren es auch die Schreiner, die Möbelstücke undGebäude mit Zierelementen ausgestattet haben. GroßartigeSchnitzereien von spezialisierten Schreinern sind beispielsweise ausislamischer Zeit in der Alhambra am Deckengebälk oder an Predigtkanzeln in Moscheen von Marokko und Ägypten zu be-wundern. Paneele mit symmetrisch aufgebauten Pflanzenmotiven,die sich geometrischen Gesetzen unterwerfen, lassen sich nicht nurals Wandverkleidung im Irak und Indien finden, ähnliche Ran-kengebilde schlängeln sich auch auf Fachwerkhäusern um die Fen-ster- und Türöffnungen in Hildesheim oder Braunschweig.

Schnitzer und Bildhauer heuteIn der heutigen Zeit geht die Holzschnitzerei unterschiedliche Wege.Das Schnitzen ist von der eigentlichen Schreinerarbeit losgelöst undstellt einen eigenen Ausbildungszweig „Holzbildhauer“ dar. Die Ver-zierungen an Haus und Möbeln haben infolge der reduktionisti-schen Entwicklung an Stellenwert verloren. Das Kunsthandwerk be-treibt die Holzschnitzerei, um Gebrauchsgegenstände aufzuwer-ten oder Altes zum neuen Leben zu erwecken, sei es als Nachbil-dung, zu Restaurierungszwecken aber auch, um die Tradition derreligiösen (Krippen-) Figuren aufrecht zu erhalten. Die einstigeHandarbeit wird hierbei öfter von sogenannten Kopierfräsen er-setzt – einem Gerät, das mit einer Vorrichtung das Original abta-stet und zeitgleich mit der zweiten Vorrichtung die Kopie herstellt.Die Ruhe der arbeitenden Hand ist dahingerafft von hektischen Be-wegungen der Fräsmesser.

Fast gegensätzlich entwickelt sich die unabhängige Bildhaue-rei, die frei von jeglichen Vorgaben und Konventionen versucht,größere Formate in künstlerisch zumeist abstrakte Unikate aus Holz,sowie Stein, Ton und Metall zu verwandeln. Bei diesen Arbeiten er-setzt zunehmend die Kettensäge den Stechbeitel.

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Die Kunst im Holz

Arbeit mit der Motorsäge. Kunst als Hocker.Foto: Kathrin Dittmar / Schreinerei Hall

Titel

Wenn Holz kurz und klein gehauen wird, geschieht das oft im Namen der Kunst. Und die gibt es seit Menschen -gedenken. In allen Formen, Farben und Vorlieben. Niemand weiß das besser als unsere ehemalige MitarbeiterinVeronika Volbrachtova, die sich heute ganz der Kunst widmet. Für die ForestFinest schrieb sie diesen Artikel.

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Aus dem richtigen Holz geschnitztFür Schnitz- und Bildhauerarbeiten sind Hölzer von Laubbäumengrundsätzlich besser geeignet als von Nadelbäumen. Das liegt ander Beschaffenheit des Materials: Nadelbäume haben weicheresHolz, deren Fasern leicht splittern. Laubbäume hingegen produ-zieren härteres Holz, das die Fasern besser zusammenhält. Aus-nahmen gibt es sehr wohl: zum Beispiel die Zeder, ein Nadelbaum,produziert zwar ein sehr weiches und leichtes Holz, hält jedoch dieFaser gut zusammen, die Konsistenz ist viskos, nahezu wie gekühl-te Butter und von daher leicht zu schnitzen.

Von ähnlicher Konsistenz – allerdings viel härter und schwererim Gewicht – ist unter den Laubhölzern die Esche, der Ahorn, dieBirke und der Nussbaum. Buchen- und Eichenholz sind die schwerzu zähmenden Widerspenstigen, die ein hohes Maß an Vorsichtbeim Arbeiten abverlangen, da die Fasern nicht immer das sind, wassie zu sein vorgeben. Ein ganz besonderes Schnitzholz ist das derRobinie. Es zählt zu den schwersten und härtesten, aber auch halt-barsten Gattungen, die Europa zu bieten hat. Beim Bearbeiten sinddie Fasern widerspenstig, die Klingen der Beitel müssen öfter alsbei den anderen Holzarten nachgezogen und geschärft werden.

Die richtige Herangehensweise: mit gutem Werkzeug und ZeitAm besten eignen sich für den Anfang drei verschieden große undformatige Stechbeitel, dazu ein kleiner Schleifstein, ein leichtes Holz,wie das der Linde, aus dem im übrigen im 16. Jahrhundert die Mo-delle des Petersdoms in Rom angefertigt wurden. Das Holz solltewegen der oben erwähnten Qualitätsmerkmale vornehmlich imWinter gefällt sein und möglichst die äußerste Schicht, das Splint-holz, nur in geringen Anteilen aufweisen. Ein einfaches, eckiges Mu-ster aufgemalt in kleinen Kerbschnitten ausgeführt, kann schondas erste kleine Schmuckstück des eigenen Domizils werden.

Die Vorbilder hierfür lassen sich in nahezu jeder Stadt als Zier-werk an Häusern, Kirchen oder auch an Möbeln, bei Freunden oderBekannten finden, und heben sich stilistisch von den Unmengenan angebotenem Kitsch ab, der eine leblos eingerichtete Wohnungstatt mit Geist mit Unbehagen erfüllt.

Geraubte KunstTraurig aber wahr bleibt zu erwähnen, dass aufgrund der Hetzjagdnach niedrigeren Preisen verzierte Möbel zunehmend aus Asien imHandel angeboten werden. Abgesehen davon, dass es sich um Raub-holz handeln kann, klebt an vielen geschnitzten Elementen Kinder-schweiß. In einem zehnstündigen Arbeitstag werden kleine Kinder abfünf Jahren an das Akkordschnitzen herangeführt – natürlich ohnejegliche Vorsichtsmaßnahmen. Mit 16 Jahren haben die meisten vonihnen Gelenkverschleißerscheinungen wie sechzig jährige Europäer.

Es lohnt sich dem Werk- oder in diesem Fall besser dem„Kunst“stoff Holz mit mehr Respekt zu begegnen. Entweder indemjeder bereit ist, für einen Kunstgegenstand aus Holz einen ange-messenen Preis zu zahlen, aber auch ideel. Denn Holz ist und bleibtein warmer, freundlicher, gestalterisch vielseitig einsetzbarerWerkstoff, der es verdient hat, mit Achtung be-handelt und bearbeitet zu werden, der unser Le-ben, das unserer Vorfahren und unserer Kinderstets begleitet.

Die Autorin Veronika Volbrachtova ist Kunsthistorikerin und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Berlin.

Titel

Ein Künstler, der es hervorragend ver-steht, die traditionelle SchnitzkunstSüdtirols in moderne Bildsprache umzusetzen, ist Walter Moroder. Erwurde 1963 in eine Bildhauerfamilieaus dem von Tradition geprägtenSüdtiroler Grödnertal geboren.Nach seiner Ausbildung an derMünchner Akademie kehrte erwieder in seine Heimat zurück.Seitdem arbeitet er an seinenHolzskulpturen, die mittlerweile invielen Ateliers und Galerien zu sehen sind. Schlanke, überwiegend weibliche Figuren dominieren das bild-hauerische Werk von Moroder.Bei aller Modernität stehen sei-ne Skulpturen handwerklich inder Tradition der SchnitzkunstSüdtirols, erinnern gleichzeitigaber an die Formensprache altägyptischer Bildkunst. Diese Mischung verleiht denSkulpturen einen besonderenReiz. Nicht das realistische Abbild,sondern einfühlsame psychologi-sierende Porträts sind das Ergeb-nis. Viele, auf wundervolle Weisefaszinie rende Figuren finden Sie in diesem wunderschön aufge-machten Buch:

Walter Moroder. Skulpturen. Traditionelle Schnitzkunst Südtirols inmoderner Bildsprache, Wienand Verlag,Preis: € 38,00 (SFr 68,00)ISBN 978-3-87909-896-5

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Lesens- und Sehenswertes – eine Auswahl

ISBN 978-3-7020-0872-7ISBN 978*3-7020-1117-8ISBN 3-7020-0960-4

Die Broschüre von der Verbraucher Initiative bie-tet nützliche Informationen für den nachhaltigenHolzkauf. Das achtseitige Heft informiert darüber,wer und was hinter Öko-Zeichen für Holzproduk-te steckt, worauf man beim Kauf von Holzproduk-ten wie Türen, Möbel, Parkett oder Gartenmöbelachten sollte und welches Holz für welchenZweck geeignet ist. Bestellen können Sie das Heft per Post bei derVerbraucher Initiave Service GmbH, Elsen-straße 106, 12435 Berlin, telefonisch unter:

030-536073-3 oder online: www.verbraucher.com/verbrauchercom.php/cat/4/pid/81/title/Holz%20%26%20Holzprodukte, € 1,80 zzgl.Ver sand

BUND-Jahrbuch 2010: Ökologisch Bauen &Renovieren. Beim Bauen und Renovieren kannman viel für die Energiewende tun und dabei Geldsparen. Dafür gilt es, die besten Maßnahmen her-auszufinden und das Optimum aus den zahlreichenFörderprogrammen herauszuholen. Diese werdenim BUND-Jahrbuch in bislang einzigartigen Tabel-len präsentiert, die den Förderdschungel durch-schaubar machen. Das Handbuch können Sie für7,90 Euro an größeren Kiosken und beim

Bahnhofsbuchhandel kaufen oder (zuzügl. 2,00 Euro Versandkosten-anteil) bei Ziel-Marketing, Hauptstätterstr. 57, 70178 Stuttgart, Tel.07 11/9 66 95-0, Fax 07 11/9 66 95-20, [email protected], www.ziel-marketing.de bestellen.

Alte & neue Holzhäuser, Ländliche Holzbaukunst und Zäune aus HolzIn alten Holzbauten – vom Haus bis zum Gartenzaun – stecken viele hand-werkliche Erfahrungen und Kentnisse, die auch bei modernen Gebäudengenutzt werden können. Denn obwohl Holz als Baustoff immer mehr zumEinsatz kommt, so dominieren doch vielerorts Einheitslösungen aus Katalog und Baumarkt. Diese drei Bücher aus dem österreichischen Verlag,der sich auf Landwirtschaft und Jagd spezialisiert hat, liefern unter demAspekt „Alte Vorbilder für neue Formen“ gute Ideen für Häuslebauer und -liebhaber. Leopold Stocker Verlag, jeweils € 19,90 (ISBN siehe Cover)

Holz. Wie ein Naturstoff Geschichte schreibtWenn Sie wirklich wissen wollen, was Holz für dieMenschheit bedeutet, dann lesen Sie das Buch vonJoachim Radkau, dem Professor für Neuere Ge-schichte an der Universität Bielefeld. Er ist einer derBegründer der Umweltgeschichte in Deutschlandund sein Buch über Holz beleuchtet dieses durchalle Zeitalter und nur denkbaren Verwendungen.Es erzählt die Geschichte von Bauern und Fürstendes Mittelalters, die um Wald und damit Existen-zen kämpften, wie die Industrielle Revolutiondank des Naturstoffes erst möglich wurde und wie

die hochindustrialisierte Wirtschaft Holz zum Industrierohstoff degradierte.Das Buch erinnert aber auch daran, dass berühmte Städte wie Venedig aufHolz gebaut wurden und berichtet von der Holz- und Waldwirtschaft fernerLänder. oekom Verlag, € 24,90, ISBN 9-783865-810496

Green Architecture Now! „Grüne Architektur heute!“, fordert PhilipJodidio in seinem wunderschönen Buchund stellt darin Architekten, ihre Pläne undBauten vor, die allesamt Rücksicht auf dieUmwelt nehmen. Dabei greifen sie nichtselten auf den Baustoff Holz zurück. IhreVisionen sind aber nicht nur nachhaltig,sondern auch faszinierende Beispiele fürÄsthetik. Im Vordergrund steht bei allendas System des US Green Building Coun-

cils, das LEED (Leadership in Energy and Environmental Design). Damitlässt sich ein Gebäude ganzheitlich auf seine Ökologie prüfen: von dernachhaltigen Grundstückserschließung, über den sparsamen Wasserver-brauch, seine Energieeffizienz, die Materialsauswahl bishin zum Raumkli-ma. Nur wenn alle Faktoren den LEED-Standards entsprechen, hat derAutor die Projekte und Gebäude in seinem Buch vorgestellt. Und das aufEnglisch, Deutsch und Französisch. Taschen Verlag, € 29,99, ISBN: 978-3-8365-0372-3

Energieeffiziente WohngebäudeInformationspaket – so nennt der BINE Informa -tionsdienst seine Publikationen, die voll gespicktsind mit Fakten, Förderanträgen und Forschungser-gebnissen. Hinter BINE steckt das Informations-zentrum Karlsruhe, Gesellschaft für wissenschaft -lich-technische Information, das unter anderemmit der Deutschen Energie-Agentur sowie zahl rei-chen Einrichtungen aus Forschung, Paxis und Poli-tik kooperiert. Das Buch „Energieeffiziente Wohn-

gebäude“ stellt das Passivhauskonzept vor, mit Beispielgebäuden, Grafikenund Bildern, die für viele Planer, Investoren und Bauherren sehr interessantsind. BINE Infomrationsdienst, € 24,80, ISBN 978-3-934595-82-8 Holz und Holzprodukte

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Himmel und Hölle aus HolzDie Achterbahn Colossos in Soltau ist derzeit die größte Holzach-terbahn der Welt. An ihrer steilsten Stelle hat sie eine Neigung von61 Grad. Wenn man aus 60 Meter Höhe herunterfährt, fühlt sichdas an, als ob man schwerelos sei, im freien Fall. In den engen Passagen allerdings ist dieses Gefühl der für viele unerträglichenLeichtigkeit des Seins schon wieder vorbei. Hier wirken Kräfte biszum Vierfachen des eigenen Körpergewichts auf die Passagiere. Erstaunlicherweise fahren nicht nur sehr viele Menschen gerne Achterbahn, immer beliebter werden auch die Giganten aus Holz.Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden weltweit bislang 4.000Holzachterbahnen gebaut. Und jedes Jahr kommen etwas 20neue dazu.

Waldesluft – in der Dose Australische Forscher packen alles, was im Wald und auf der Wie-se gut duftet, in Sprays. SerenaScent heißt das „Eau de Grass“, dasberuhigen und glücklich machen soll. Dr. Nick Lavidis und Prof. Rosemarie Einstein von der University of Queensland haben die-se biomedizinische Erneuerung der Welt beschert. Sie basiert dar-auf, dass beim Schneiden von frischen Blättern und Gras fünf Chemikalien freigesetzt werden, die die negativen Wirkungen von

Titel

… und was noch?

Stress auf das Nervensystem reduzieren. Drei davon sind jetzt inder Dose. Also: Tief durchatmen! Wer braucht da noch einenWaldspaziergang? Gehen Sie einfach auf www.serenascent.comund holen Sie sich die chemische Brise nach Hause.

Neues aus dem LaborChemiker bedauern, dass wertvolle Substanzen des Holzes größtenteils ungenutzt bleiben. Sie haben Wege gefunden, um mehrere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes zu nutzen. So besteht Holz zu mehr als 90 Prozent aus Cellulose, Hermicellulo-se und Lignin. Aber lediglich Cellulose wird in großem Maßstab zuProdukten wie Papier und Viskose verarbeitet. Dabei könnte man,so die Forscher, aus Lignin dank seines Stickstoffgehalts wertvol-len Dünger machen. Aus den Hermicellulosen haben Chemiker Xylane gewonnen, die als Medikament Bluthochdruck regulierenund sogar das Erbgut vor Veränderungen schützen können. Wasdie Wissenschaftler noch im Labor gefunden haben, können Sie beider Gesellschaft Deutscher Chemie nachlesen, auf www.gdch.de.

Weiter mit Linkswww.natur-baustoffe.de · Die Fachagentur für Nachwachsen de Roh-stoffe informiert über Bauen und Wohnen in natürlichem Ambiente.

www.oekocontrol.com · Wollen Sie wissen, wie Sie Allergien imSchlafbereich vorbeugen können oder wo Schadstoffe in Möbelnstecken? Oder suchen Sie einen Fachhändler für natur gesunde Massivholzmöbel und Bettwaren? Dann sind sie auf der Seite desVerbandes der ökologischen Einrichtungshäuser genau richtig.

www.oeko-fair.de/wohnen-arbeiten/holz-und-holzprodukte · Diese Seiteninformieren nachhaltig über das Thema Holz und leiten auch wei-ter zu denen der Verbraucher Initiative.

www.greenpeace.de/themen/klima/kampagnen/urwaldschutz_ist_klimaschutz/detail/artikel/ratgeber_emgute_hoelzer_schlechte_ hoelzerem/ ·Gartenmöbel aus Urwald-Holz sind keine Selten heit. Doch wederbeim Heimwerken noch beim Möbelkauf muss auf Holz verzich tet werden – für nahezu jeden Bedarf gibt es eine um-weltschonende Alternative, die Ihnen Greenpeace hier vorstellt.

www.robinwood.de · Das ist die Adresse für fundierte Informa tio nenzu Wald und seinem Schutz. Wenn Sie etwas über den Wald in Europa oder in den Tropen erfahren wollen, hier finden Sie Experten,die Ihnen jede Frage beantworten können.

www.holz.net · Mit der Suchmaschine können Sie Neuigkeiten überHolz erfahren, Handwerker suchen und finden, Holzarten be-stimmen und noch vieles mehr.

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Die EU-Kommission hat beschlossen, dasseuropaweit erneuerbare Energien bis 2020einen Anteil von 20 Prozent am Endener-gieeinsatz erreicht haben sollen. Das ist einhohes Ziel, liegt der Anteil der umwelt-freundlichen Energien in Deutschland heu-te doch erst bei knapp zehn Prozent.Als „schlafenden Riesen“ betrachten Ex-perten und Energiekonzerne vor allem dieBiomasse. Pflanzen haben das größte Po-tential, die Energielücke zu füllen. Heutedeckt Bioenergie erst knapp fünf Prozent desdeutschen Primärenergiebedarfs. Eine Ver-doppelung des Bioenergieanteils bis 2020in Deutschland ist aber zumindest theore-tisch möglich. Schwierig wird es, die Nach-frage nach Energie-Pflanzen aus heimi-schen Anbau zu decken. Nicht nur weilPflanzen hierzulande vergleichsweise lang-sam wachsen, sondern weil die Anbauflächefür sinnvollere Dinge benötigt wird, wie zumBeispiel für die Nahrungsmittelproduktion.*

Energiepflanzen aus den Tropen?Um die energiepolitischen Ziele zu erreichen,wird Deutschland mittelfristig deswegen aufLieferungen von anderen EU-Mitgliedslän-dern oder Drittländern angewiesen sein.

Dank des schnellen Wachstums in den Tro-pen besitzen die Länder der Südhalbkugelbeste Potentiale für den Anbau von Bio-masse. Damit zieht aber eine neue Gefahrfür die ohnehin bedrohten Urwälder herauf:Die Global Player der Energieversorgungwerden versuchen, hochintensive Energie-plantagen anzupflanzen, anstatt Wälderein fach existieren zu lassen. Aber auchwenn es gelingt, Energieplantagen nichtauf Kosten der Wälder anzulegen, ist der Be-trieb dieser neuen „landwirtschaftlichen“Großplantagen längst nicht „ökologisch“. Länder wie beispielsweise Vietnam oderPanama wären für einen nachhaltigen Bio-masseanbau geeignet, denn hier besteht einRodungsverbot für Urwälder und ausrei-chend Offenlandflächen für den Biomasse-anbau. Eine Konkurrenz zum Nahrungsan-bau ist in beiden Ländern vermeidbar. Obdies aber auch geschieht? Viel wird davon ab-hängen, ob solche Energieplantagen auchnach Maßstäben wie von „Naturland“ oder„Bioland“ bewirtschaftet werden. Völlig ver-hindern wird man die Entstehung von Ener - gieplantagen nicht. Es kommt darauf an,Schlimmes zu verhindern.

18 FF www.forestfinance.de

Pellets –Brennen auf die ZukunftPellets –Brennen auf die Zukunft

Bislang erwärmen meist Erdöl und -gas unsere Wohnungen. Das muss sich ändern. Einerseits weil die fossilen Brennstoffe zur Neige gehen undandererseits, weil es nachweislich klimafreundlichere Brennstoffe gibt.ForestFinance Mitarbeiter Christian Holeksa hat sich dem Thema Bio-masse gewidmet und überlegt, woher und wie diese nach Deutschlandkommen könnte. Umweltfreundlich bitte.

Klimafreundlich, klein und kostengünstig?Die Produktion von Biomasse, beispielswei -se als Brennstoff, kann klimaneutral sein. Sosoll nahezu die gleiche Menge an CO2, die beider Verbrennung in die Atmosphä re abge-geben wird, auf den Anbauflächen der At-mosphäre entzogen werden. Mit einbezogenwerden kann auch der durchaus weiteTrans port – rund um den Globus. Ob diesüber den Endpreis geschieht, oder ob end-lich eine weltweite CO2-Abgabe eingeführtwird, mag dahingestellt sein. Lösen mussman das Problem, wobei die Lösungen bis-her noch fehlen. Dass die wirtschaftliche Ent-wicklung die Umweltproblematik überho-len kann, sieht man am Beispiel der Palmöl -plantagen. Erst nachdem der Schaden groß -flächig angerichtet war, fing man an, sich Ge-danken über nachhaltige Anbaumethodenzu machen. Wenn dies bei den Energie-plan tagen auch geschieht – und die Gefahrist mehr als akut – werden Millionen vonHektar kostbaren Waldes und Landflächenzur Nahrungsmittel-Erzeugung in „Brenn-holzerzeugungs“-Wüsten verwandelt. DieNachfrage treibt hier das Angebot.So ist die Verwendung von Holzpellets zumHeizen, im Vergleich zu Gas oder Öl, inDeutschland die preiswerteste Variante.Aktuell befinden sich hierzulande 140.000Holzpelletheizungen. Tendenz stark stei-gend. Neben den privaten Verbrauchernsetzen auch die großen Energieerzeugerauf Biomasse. Fast alle planen oder bauenbereits mittlere oder große Biomassekraft-werke, welche jährlich hunderttausende,ja Millionen Tonnen Biomasse verfeuernwerden. Es ist höchste Zeit, in den tropischenLändern – quasi an der Quelle –, Forst- undAnbaumethoden zu entwickeln und damitUmwelt-Standards zu setzen.

Mehr Infos finden Sie hier: • www.energieagentur.nrw.de/aktion-holzpell

ets/page.asp?TopCatID=5660&RubrikID=5660• www.holzpellets.net• www.unendlich-viel-energie.de/de/biomasse/

holzenergie.html• www.youtube.com/watch?v=mXci-__68Uw

Foto

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*Bundesministerium für Umwelt (BMU); Broschüre: NationalerBiomasseaktionsplan für Deutschland, April 2009; Downloadunter: www.bmu.de/erneuerbare_energien/downloads/doc/43839.php

Christian Holeksa (29), ist Ingenieur für Landschaftsnutzungund Naturschutz.

Page 19: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

www.forestfinance.de FF 19

Titel

… aber auch im Kleinen. Denn wer seineWohnung mit Erneuerbarer Wärme be-heizt, reduziert seine Heizkosten deutlich,meldet die Agentur für Erneuerbare Ener-gien und rechnet vor: Im Durchschnitt allerdeutschen Haushalte lagen die Ver-brauchskosten einer „Erneuerbaren“ Hei-zung im vergangenen Jahr um etwa 750Euro niedriger als die einer Heizung auf Ba-sis von Heizöl, Erdgas oder Kohle.

Die meisten Wärme wechsler tauschtenineffiziente und kostenintensive Anlagengegen Holz- und Pelletheizungen, Solar-anlagen oder Wärmepumpen aus. Deshalbsparte diese Gruppe 2008 de facto sogarnoch mehr ein: 3,5 Mrd. Euro, das heißtetwa 888 Euro pro Haushalt. Zu diesem Er-geb nis kommt ein aktuelles Kurz gutachtendes Zentrums für Sonnenenergie- und Was-serstoffforschung Baden-Württemberg(ZSW).

„Mit der verstärkten Nutzung regene-rativer Wärme ist also nicht nur ein wich-tiger Beitrag zum Klimaschutz verbunden“,erläutert der Leiter des ZSW, Prof. Dr. FrithjofStaiß. „Gleichzeitig können die einzelnenHaus halte auch erhebliche Einsparpoten-ziale erschließen. So rechnet sich die Inve-stition in Erneuerbare Heizungssystemein wenigen Jahren.“

Bisher beträgt der Anteil ErneuerbarerEnergien am privaten Wärme verbrauch

etwa zwölf Prozent. „Viele Verbraucher wis-sen einfach noch zu wenig über die Vortei-le und technischen Fortschritte der rege-nerativen Wärme. Dabei war der Wärme-wechsel noch nie so attraktiv wie heute“,

betont Jörg Mayer, Geschäfts führer derAgentur für Erneu erbare Energien. Wieleicht der Wechsel sein kann, können Sie aufder Seite der Agentur für Erneuerbare Energien lesen www.waermewechsel.de

Im Forschungszentrum Karlsruhe, Mitglied der Helmholtz-Gemein schaft, die mit 15 Forschungszentren und einem Jahres-budget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissen schafts -organisation Deutschlands ist, entsteht eine Anlage zurDemonstration des bioliq-Prozesses, in der aus land- und forst-wirtschaftlichen Reststoffen ein vollsynthetischer Kraftstofferzeugt werden kann, dessen Qualität weit über der andererBiokraftstoffe und selbst von Mineralölprodukten liegt.Biomasse ist die einzige regenerative Quelle zur Herstellungchemischer Grundstoffe und hochwertiger synthetischer Kraft-stoffe. Synthesekraftstoffe – auch BtL-Kraftstoffe genannt (vonBiomass to Liquids) – verringern die Abhängigkeit von fossilenRohstoffen, reduzieren die Menge an gesundheits- und klima-schädlichen Verbrennungsrückständen und führen nicht zueiner Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre. Haupteinsatzstoff für das Verfahren ist trockene Biomasse wieGetreidestroh, Heu, Restholz, Baumschnitt, Rinde oder auch

Papier und Pappe. Durch diese breite Einsatzstoffpalette vonland- und forstwirtschaftlichen Reststoffen und die Möglich-keit der Ganzpflanzennutzung, kann ein Mengenpotenzialerreicht werden, das weit über dem der Biokraftstoffe derersten Generation, Biodiesel und Bioethanol, liegt. Nach Anga-ben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) könntenbis 2015 schon 15 Prozent des Kraftstoffbedarfs für den Verkehrin Deutschland durch die Reststoffe aus Biomasse gedeckt wer-den. Eine Konkurrenz zur Nah-rungsmittelproduktion be stehtdabei nicht. Durch eine gezielteund nutzerorientierte Syntheselassen sich BtL-Kraftstoffe leichtan jetzige und künftige Emissi-onsstandards und Motoren-techniken anpassen. Mehr Infosunter www.bioliq.de

High-Tech-Sprit aus Holz und StrohFo

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Quelle: ZSW 2009/Stand April 2009: www.unendlich-viel-energie.de, Fotos: oldskoolman.de, Fotolia.de

Erneuerbare Wärme spart Milliarden – im Großen und Ganzen …

Einsparung von Heizkosten* durch Erneuerbare Wärme 2008

DurchschnittlicheHeizkosten pro Haushalt: 1.290 Euro

pro Haushalt ohne ErneuerbareWärme 1.370 Euro

pro Haushalt mit ErneuerbarerWärme 620 Euro

Einsparung750 Euro

* nur verbrauchsgebundeneHeizkosten, Investitionskostennicht berücksichtigt.

Page 20: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Titel

20 FF www.forestfinance.de

Wir suchen umweltbewusste Designer, diegut und gerne mit Holz arbeiten. Wenn Siedas sind, entwerfen Sie uns bitte einen Ge-brauchsgegenstand. Der kann winzig wie ein Zahnstocher seinoder groß wie ein Wandschrank. Auf dieGröße kommt es nicht an, sondern auf dieQualität. Wie immer.

Machen Sie das Beste aus unserem Holz. Wir haben es in Panama unter streng öko-logischer Aufsicht liebevoll gepflegt und ge-ben es gerne in Ihre Hände. Wenn Ihr Ent-wurf uns überzeugt, laden wir Sie nachBonn ein. Hier treffen Sie auf eine hoch-karätige Jury, mit der Sie Ihre Idee disku-tieren können. Der renommierte Kölner Professor GünterHorntrich für Ökologie und Design freut sichebenso auf Sie wie Holzexperten der TUMünchen, die Professorin für Recht, Umweltund Forstpolitik der Universität Rotten-burg und der Geschäftsführer des FSCDeutschland (Forest Steward ship Council).Sie entscheiden, welches Produkt wir inPanama produzieren werden und wer mituns nach Panama reist.

Unser großer Preis

für alle Kreativen

Wir geben Ihnen unser erstes Durchforstungholz. Machen Sie damit, wasSie wollen und gewinnen Sie eine Reise nach Panama. Hier verwirklichenwir gemeinsam Ihren Entwurf und machen aus der Idee ein Produkt.

Ihr Rohstoff:

Amarillo, Teak

oder Zapatero

Terminalia amazonia – AmarilloDieser Baum ist bei uns noch recht un be-kannt. Dafür umso mehr in Amerika. InPanama wächst er seit Menschengedenkenund ist sehr beliebt. Aus dem Hartholzwerden Möbel, Bodenbeläge und sogarSchiffs planken gebaut. Das goldbraune Holz ist manchmal vondunkelroten Adern durchzogen. Es ist wegenseiner Maserung und Härte nicht leicht zubearbeiten, dafür ist das Ergebnis aber fastunkaputtbar. Das Datenblatt zu Amarillokönnen Sie anfordern oder downloadenunter: www.forestfinance.de/preisausschreiben.html

Hyeronima alchorneoides –Zapatero Der Zapatero ist als Pilón in Panama be-kannt und wird sowohl für Konstruktionenim Außen- wie auch Innenbereich gerne ver-wendet. Als Möbel, Dachbalken oder Schie-nenschwellen. Diesem harten Holz ist nichtszu schwer. Es hat eine rötlich-braune Farbe,die bis ins Dunkelgrau/-braun gehen kann.Zapatero ist wie alle anderen Harthölzernicht leicht zu verarbeiten. Aber wer esschafft, schafft Freude und Langlebigkeit fürGenerationen. Das Datenblatt zu Zapaterokönnen Sie anfordern oder downloadenunter: www.forestfinance.de/preisausschreiben.html

Tectona grandis – TeakDieses Holz kennt fast jeder als Gartentischoder -stuhl. Es kann aber noch viel mehr –ganze Häuser und Schiffaufbauten ebensowie kleine Verpackungen, Skulpturen oderSchmuck. Das mittelbraune Holz ähnelt mit seinendunklen Streifen und Flecken dem Nuss holzund erhält dadurch seinen ganz eigenen Charme. Seine Festigkeit hat es in der gan -zen Welt berühmt gemacht.Informationen zur Bearbeitung und vielenweiteren Eigen schaften stehen auf unseremDatenblatt: www.forestfinance.de/preisausschreiben.html

Melden Sie sich heute noch für die Ausschreibung an.

Das Formular sowie weitere Informationen finden Sie auf

www.forestfinance.de/preisausschreiben.html.

Einsendeschluss für die Entwürfeist der 31.01.2010

Page 21: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Holz sucht Kopf

Anmeldung

Wir gehen mit allen Einsendungen sehr sorgfältig

um. Dennoch können wir Ihnen nicht garantieren,

dass wir Ihren Entwurf nach dem Ende der Aus-

schreibung an Sie unversehrt zurücksenden. Wir

werden alle Einsendungen für mindestens ein

halbes Jahr aufbewahren und zur Abholung be-

reit halten.

Die Jury besteht aus fünf Mitgliedern: einem

Professor für Design, einem Holzexperten der TU

München, dem Geschäftsführer des FSC Deutsch-

land, einer Professorin für Forst- und Umweltpoli-

tik, einem Restaurator und Tropenholzexperten

sowie dem Geschäftsführer von ForestFinance.

Der/die Preisträger/-in überträgt an die Forest

Finance Service GmbH das ausschließliche sowie

zeitlich, inhaltlich und räumlich unbeschränkte

Nutzungsrecht für alle bekannten Verwertungs-

arten. ForestFinance ist berechtigt, den Entwurf

in jedweder Form zu nutzen und abzuändern. Der

Entwurf kann mit und ohne Angabe des Namens

des Teilnehmers veröffentlicht werden.

Der Preis beinhaltet eine Reise nach Panama. An-

sprüche auf ein Nutzungsgeld sind mit dem ent-

sprechend ausgelobten Preis vollumfänglich

abgegolten. Bei Nichtantritt der Reise (im vorge-

gebenen Zeitraum) verfällt der Gewinn ersatzlos.

Eine Auszahlung ist nicht möglich. Die Reise ist

vom Gewinner nicht auf eine dritte Person über-

tragbar.

Die Reise findet zu einem von dem/der Gewin-

ner/in gewählten Datum im Zeitraum vom

01.05.2010 bis zum 01.05.2011 statt. Sie umfasst

Flug und 14 Übernachtungen inkl. Frühstück. Die

Auswahl und Buchung des Fluges sowie der

Hotels erfolgt ausschließlich durch ForestFinance.

Etwaige mit der Reise zusammenhängende Fol-

gekosten, z. B. Anreisekosten zum Flughafen, Aus-

gaben für Mittag- und Abendessen, Ausflüge etc.

sind vom Gewinner selbst zu tragen.

Der/die Preisträger/-in ist nicht berechtigt, seine

Entwürfe kommerziell zu nutzen. Sie können

lediglich zu privaten Zwecken – beispielsweise in

einer Design mappe – verwendet werden.

Einsendeschluss ist der 31.01.2010. Ausgenom-

men von der Teilnahme sind Mitarbeiter von

Forest Finance sowie deren Angehörige.

Der/die Preisträger/-in wird von uns schriftlich be-

nachrichtigt.

Bitte schicken Sie Ihren Entwurf an: Forest FinanceService GmbH, Eifelstraße 20, 53119 Bonn oder mailen Sie ihn an: [email protected]

Hiermit melde ich mich für die Ausschreibung der Forest Finance Service GmbH an. (Falls Sie sich als Team anmelden möchten, bitten wir jede/n Einzelne/n eine Anmel-dung auszufüllen und an uns zu schicken.)

Name, Vorname Geburtsdatum (Teilnahme ab 18)

Straße, Hausnummer PLZ, Ort

Telefon E-Mail

Ich werde voraussichtlich Amarillo Teak Zapatero

eine Kombination aus allen Hölzern verwenden.

Ich schicke den Entwurf ein als: technische Zeichnung Bauplan

Modell PDF

als ..............................................................................................

Ich versichere, dass mein Entwurf von mir persönlich stammt und keinerlei Rechte Dritter verletzt

und/oder einer Übertragung dieser Rechte entgegensteht. Ich stelle die ForestFinance Service

GmbH insoweit von allen Ansprüchen Dritter, die sich aus der Übertragung des Entwurfs ergeben,

frei.

Ich bin damit einverstanden, dass mein Entwurf mit und ohne Angabe meines Namens im Kun-

den magazin, auf der Homepage, im Newsletter von ForestFinance oder anderweitig im Rahmen

eines Berichts über die Ausschreibung veröffentlicht wird.

Ich akzeptiere, dass der Rechtsweg ausgeschlossen ist.

Ort, Datum Unterschrift

www.forestfinance.de FF 21

Page 22: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Forest Finance Service GmbH · Eifelstr. 20 · 53119 Bonn · www.forestfinance.de · [email protected] · Tel.: 02 28-943 778-0 · Fax: 02 28-943 778-20

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Ertragsprognosen GreenTeak (je Hektar und 1.100 Setzlinge)

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GreenTeak-Vorteile im Überblick:

Stan

d 8

/200

9

047

101518

Summe

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1835

148

201

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1.9668.736

50.319

61.021

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2.642 13.610 85.666

101.917

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3.520 20.936

143.629

168.085

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2951.310 7.548

9.153

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396 2.042

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528 3.140

21.544

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51.868

5,47 %

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2.245 11.569 72.816

86.630

8,63 %

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2.992 17.796

122.085

142.872

11,79 %

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109250340

Ernte -volumen

m3

Jahr Konstante Preise

Preis -steigerung

3%

Preis -steigerung

6%

Konstante Preise

Preis -steigerung

3%

Preis -steigerung

6%

Konstante Preise

Preis -steigerung

3%

Preis -steigerung

6%

Preis €/m3

Bruttoeinnahmen total € Erntekosten total € Netto-Einnahmen total €

Rendite (IRR)

Page 23: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

www.forestfinance.de FF 23

Teak – im Angebot. Grün & rentabel.

Warum wir Ihnen Teak anbieten? Garantiert grün und gut? Weil es wirtschaftlich und ökologisch Sinn macht.

Indien importiert von allen Nationen derWelt das meiste Teak. Aus reiner Gewohn-heit. Denn in Indiens Wäldern war Teak einstZuhause und weit verbreitet. Deswegennutzten Inder sein Holz um Häuser, Schiffe,Möbel, Schmuck oder alle möglichen Kunst-gegenstände zu bauen. Teak wurde in allden Jahrhunderten indischer Baukunst sogerne verwendet, dass es bald aus denWäldern verschwand. Und so verbot die Re-gierung vor nun etwa 17 Jahren seinen Ein-wohnern, auch nur einen einzigen Teak-baum zu schlagen. Das Holz ist aber nachwie vor beliebt und so wird es aus allen Her-ren Länder eingeführt: Aus Nigeria soll In-

dien beispielsweise so viele Teak-Stämmeimportiert haben, dass alle Pflanzungen, diedort unter der englischen Krone angelegtworden sind, für den Export nach Indien ge-erntet wurden. Gegenwärtig ist die Elfenbeinküste dergrößte Teak-Exporteur. Die Teakvorräte despolitisch sehr instabilen Landes werdenaber nur wenige Jahre reichen. Und so ist Indien – und mit ihm viele andere Länderder Welt – stets auf der Suche nach neuenTeaklieferanten. Dagegen holen sich Euro-pa und Nordamerika ihr Teak bislang vor allem aus Myanmar, Malaysia und Indone-sien.

Waldwirtschaft

Dabei zahlen die Käufer höchst unter-schiedliche Preise. Denn einen einheitli-chen Teak-Preis gibt es nicht. Der hängt nichtnur vom Verhandlungsgeschick des Ein-und Verkäufers ab, sondern vor allem auchvon der ebenso höchst unterschiedlichenQualität des Holzes. Der Stammdurchmes-ser spielt dabei eine Rolle, ebenso das Alterund die Herkunft des Teaks. Dadurch erge-ben sich Preise von 200 bis über 3.000 US-Dollar pro Kubikmeter Teak. Höchstpreise jenseits der 2.000 Dollar-Mar-ke gibt es allerdings fast nur für die heut-zutage sehr seltenen furnierfähigen, natür-lich gewachsenen Stämme aus Myanmar.Die zudem noch meist „gewildert“ sind. Dasjunge Durchforstungsholz aus Plantagen,woraus die bekannten stäbchenartigenGartenmöbel hergestellt werden, erzieltdie niedrigsten Preise. So bezahlt man da -für beispielsweise in Indien Preise von 100bis 200 US-Dollar/m3. Für Teak-Stämmemit 40 Zentimeter und mehr Durchmessersind aber schon 300 bis 500 US-Dollar/m3

möglich. Gutes Geld gibt es auch für Stämme, die 25Jahre wachsen konnten und 1A Qualität auf-weisen. Hier sind bereits heute bis zu 900US-Dollar/m3 möglich. Wie stark die Preis-spanne bei Teak auch immer variiert, dasberühmte Tropenholz erzielt stets gutePreise, auch wenn andere unbekanntereHolzarten bisweilen mithalten können.

ForestFinance möchte Ihnen ein Angebot für ein faires, nachhaltiges Investment in eine Teak-Plantage machen. Renditen zwischen fünf undüber zehn Prozent sind möglich. Dass die Nachfrage nach Edelholz auch künftig vorhanden ist, ja vermutlich steigen wird, gilt fürTeak wie für andere Hartholz-Arten. Da Teak ein unbestritten qualitativ gutes Holz ist, sowie über einen seit Jahrhunderten exi-stierenden Markt verfügt, ist davon auszugehen, dass sich mit Plantagen-Teak gutes Geld verdienen lässt. Wir prognostizieren und halten eine Rendite von um die acht Prozent für wahrscheinlich, aber selbst bei schlechterem Verlaufsind fünf Prozent möglich. Schlechter Verlauf bedeutet, dass die Edelholzholzpreise in den kommenden 20 Jahren nicht steigen.Auch die Menge des produzierten Teaks halten wir mit circa 200 Kubikmeter pro Hektar schon jetzt eher im konservativen Be-reich. Ebenfalls zurückhaltend sind wir, was die Investsumme von 24.000 Euro anbelangt, welche Forstpflege und Ernte bein-haltet. Wir sind deshalb überzeugt: GreenTeak-Investoren können mit Gewinn rechnen. Und das bereits nach einer Wartezeit von nur18 Jahren. Denn wir veräußern bereits aufgeforstete Flächen, die wir für Sie nachhaltig – sowohl unter ökologischen wie sozia-len Aspekten – bewirtschaften. Infos unter: www.greenteak.de

Erntevolumen GreenTeak (je Hektar und 1.100 Setzlinge)

Jahr

0 Jahre

4 Jahre

7 Jahre

10 Jahre

15 Jahre

18 Jahre

Baumbestand

1.100

850

550

400

240

0

geerntet

-

250

300

150

160

240

Gesamthöhe in cm

-

10

15

21

24

26

Brusthöhen- durchmesser

in cm-

9

15

22

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Nutzbares Erntevolumen

m3

-

0

0

18

35

148

Gesamt 201

Stan

d 8

/200

9

Page 24: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

24 FF www.forestfinance.de

Am Amazonas 380 Euro pro Hektar und Jahr. Im Auftrag des WWF habenWissenschaftler den finanziellen Wert des Amazonas errechnet, wenn ergeschützt und nicht abgeholzt wird. Das Ergebnis: Die Erhaltung von Amazonasflächen erbringt einen konkreten wirtschaftlichen Nutzwert.

Allerdings wird dafür nicht angemessen be-zahlt, weil es kein konkretes Vergütungs-system gibt. Die Zerstörung des Amazo-nasregenwaldes ist für Industrie und Be-völkerung deswegen meist rentabler als dienachhaltige Nutzung.

Nach den Berechnungen des WWF ent-spricht ein Hektar Amazonasregenwald ei-nem wirtschaftlichen Gegenwert von rund380 Euro pro Jahr. Darin schlägt die Ver-meidung von Erosion mit 185 Euro pro Hek-tar und Jahr zu Buche. Vermeidung von CO2-Ausstoß wird mit 78 Euro in Rechnung ge-

stellt. Die Verbreitung von Pollen durch In-sekten ist 38 Euro pro Hektar und Jahrwert. Produkte wie Honig und Früchte brin-gen Einnahmen bis 80 Euro. Der Erho-lungswert sowie der Ökotourismus bringenbis 5,5 Euro pro Hektar und Jahr.

Die Gewinne, die durch den Verkauf ge-schlagenen Holzes und Intensivlandwirt-schaft auf gerodeten Flächen erzielt werdenkönnen, sind selten höher, werden aberreal bezahlt. So bringt der Holzverkauf Erlösebis 615 Dollar je Hektar und Jahr. Die Wert-schöpfung durch die Kultivierung von Soja

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230 bis 470 Euro pro Hektar und Jahr, die Rin-derzucht 40 bis 115 Euro. Soja wird in großenMengen als Nahrung und Futtermittel nachEuropa und Deutschland geliefert.

„Die Studie zeigt, dass nur durch eine an-gemessene finanzielle Entschädigung fürden Erhalt von Amazonasflächen die Zer-störung des Regenwaldes aufzuhalten ist“,so WWF Waldexpertin, Guénola Kahlert. „Esist unter derzeitigen Rahmenbedingun-gen ökonomisch rational, den Regenwaldabzuholzen, weil die Abholzung leider im-mer noch mehr wirkliches Geld bringt, alsihn zu erhalten. Nur die Zuweisung eineswirtschaftlichen Geldwerts und eine Be-zahlung etwa für die Kohlenstoffspeiche-rung kann das Abholzen des Amazonasstoppen“, ist die Regenwaldexpertin über-zeugt.

WWF fordert schnelles HandelnDer WWF drängt deswegen auf die schnel-le Einigung auf ein Verfahren zur Entschä-digung der großen Waldnationen für den Er-halt ihrer Wälder im Rahmen des REDD-Me-chanismus. REDD (Reduced Emissions fromDeforestation and Forest Degradation) ist einer der zentralen Punkte des internatio-nalen Post 2012 Klimaschutzabkommens,das auf der Klimakonferenz in Kopenhagenim Dezember ausgehandelt werden soll.

Ziel ist, dass die Industrieländer für dieErhaltung des Regenwaldes einen finanzi-ellen Beitrag leisten. Dieses Prinzip soll dieCO2-Emissionen in tropischen Ländernlangfristig vermindern. Durch REDD sol-len große Geldströme für nachhaltigesWaldmanagement möglich werden, wo-von auch die lokale Bevölkerung in derAmazonasregion profitieren wird.

„Wenn es nicht gelingt, die Zerstörungdes Amazonasregenwaldes zu stoppen,hätte das fatale Auswirkungen auf dasWeltklima“, so Kahlert, „allerdings ist es einTrugschluss zu glauben, wir könnten den Erhalt des Amazonas von Brasilien undden anderen Staaten für umsonst bekom-men. Deswegen fordern wir Cash für Regen -wald im Zuge eines wirkungsvollen Ent-schädigungsmechanimus für die Erhal-tung des Regenwaldes“.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen,klicken Sie auf die Seiten des WWF: www.wwf.de/presse/details/news/wwf_fordert_cash_fuer_amazonas_erhalt/

Was kostet die Welt?

Page 25: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

wie von der Einhaltung ökologischer und so-zialer Standards bei der Bewirtschaftung derPlantagen bestimmt.

Grün & gut?Bei näherer Analyse der auf dem Markt an-gebotenen Produkte kann zusammenfas-send festgehalten werden: Für den Wald bie-ten sich durch Investitionen der Anleger inBäume Chancen der Wiederaufforstung,allerdings nur dann, wenn ökologische undsoziale Standards bei der Plantagenwirt-schaft eingehalten werden und die Flächefür die Plantage sorgfältig ausgewählt wur-de. Für den Anleger können sich bei positi-ver Erfüllung der genannten finanzwirt-schaftlichen Entscheidungskriterien durchdie Investition in Bäume – auch in Zeiten derKrise – die Chance für nachhaltige rentableInvestments ergeben, allerdings verbun-den mit einem sehr langfristigen Anlage-zeitraum und meist hohen Risiken.

www.forestfinance.de FF 25

Gerade in Zeiten der Finanzkrise erscheinen Investitionen in „Wald“ im weitesten Sinne und Investitionen in dentraditionellen Rohstoff „Holz“ als krisensichere, überlegenswerte Alternative zu klassischen Geldanlagen. Siegelten als nachhaltig und sorgen somit für ein gutes Gewissen. Prof. Dr. Daniela Ludin schreibt für ForestFinestüber Anlage möglichkeiten und wie nachhaltig dieser Typus „Grüne Geldanlage“ tatsächlich einzuschätzen ist.

Prof. Dr. Daniela Ludin hat seitMärz 2009 an der Hochschule für

Forstwirtschaft Rottenburg, University of Applied Forest

Sciences, die Professur für Recht,Umwelt- und Forstpolitik.

Foto: privat

Möchte ein Anleger in Wald und Holz in-vestieren, kann er sich prinzipiell zwischeneiner direkten und einer indirekten Inve-stition entscheiden. Unter den indirekten In-vestitionen versteht man dabei Beteiligungan Waldfonds, Kauf von Holzaktien oderKauf von Holzzertifikaten. Diese Formen derindirekten Investition sollen an dieser Stel-le aber nicht analysiert werden. Der vorlie-gende Artikel konzentriert sich vielmehr aufdirekte Investitionen, die man in „Kauf/Pachtvon Wald“, „Kauf von Holz“ und „Investiti-on in Bäume“ untergliedern kann. BeimKauf von Wald konzentriert sich der Anlegerhauptsächlich auf die Schaffung eines Sach-werts (die Waldimmobilie im eigenen Be-sitz). Beim „Kauf von Holz“ legt er den Fokusauf den spekulativen Handel mit einemRohstoff.

Genau dazwischen kann die „Investitionin Bäume“ angesiedelt werden. Oft sind sol-che Finanzprodukte ähnlich wie ein klassi-scher Sparplan oder ein Sparvertrag aus-gestaltet. Über einem langen Anlagezeit-raum wird regelmäßig ein fixer Geldbetrageinbezahlt. Mit diesen Mitteln investiert derAnleger in die Pflanzung von Bäumen aufmeist tropischen Plantagen und zwar mitoder ohne konkreten Flächenbezug. In derRegel ist der Erwerb der Setzlinge kombi-niert mit einem Pachtvertrag zu einer Par-zelle an Grund und Boden und einem Forst-dienstleistungs-Vertrag.

Chancen & RisikenWelche Chancen und Risiken bergen nunsolche Investitionen für Wald und Anleger?Können sie einen Beitrag zu einer nachhal-tigen Forstwirtschaft leisten?

Um dies beurteilen zu können, muss mandie traditionellen finanzwirtschaftlichenEntscheidungskriterien um zukunftsori-entierte Kriterien erweitern und erhält folgende Indikatoren: Rentabilität, Risiko, Liquidität und Nachhaltigkeit.

Die Rentabilität der geschilderten Finanz produkte, die die Investition in Bäu-me ermöglichen, wird dabei entscheidendvon der forstlichen und kaufmännischen Erfahrung des Anbieters bestimmt. Ent-scheidend für den Anleger sind daneben diekalkulierten, ausgewiesenen und an den An-leger weitergegebenen Kosten; Stichwort„Transparenz“ im Sinne eines umfassendenAnlegerschutzes. Eng in Zusammenhang da-mit stehen die vom Anbieter dargelegte Ertragskalkulation und die Anzahl und derZeitpunkt der vorgesehenen Kapitalrück-flüsse beim gewählten Finanzprodukt.

Das Risiko solcher Geldanlagen wirdvor allem durch politische Unsicherheitenin den tropischen Gebieten, in denen dieBäume gepflanzt werden, durch Wechsel-kursschwankungen, durch die nur schwerzu prognostizierende Holzpreisentwick-lung und eventuelle Ertragsausfälle be -stimmt. Die Liquidität der in solchenFinanz produkten gebundenen Mittel wie-derum hängt vom tatsächlichen Anlage-zeitraum, den möglichen Ausstiegsklau-seln und eventueller Rückkaufgarantiendes Anbieters ab.

Zum Thema: NachhaltigkeitOb die Investition in Bäume einen Beitragzu einer nachhaltigen Forstwirtschaft leistet,wird entscheidend von der Auswahl der fürden Plantagenanbau benötigten Flächen so-

Waldwirtschaft

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Henkel kauft als erstes Unternehmen Zertifikate für nachhaltiges Palmöl.ForestFinest fragte Dr. Roland Schröder, Global Director Sustainability vonHenkel (links im Bild), wie es dazu kam und wie dieser Handel funktioniert.

Wieso kauft Henkel Zertifikate für nachhalti-ges Palmöl?Bei der Entwicklung der Wasch- und Reini-gungsmittel der neuen Marke Terra Activ habenwir das Ziel verfolgt, dass ein besonders großerAnteil der Inhaltsstoffe auf nachwachsendenRohstoffen basiert. Dies trägt dazu bei, endlicheRohstoffquellen zu schonen. Um sicherzustellen,dass für die zur Herstellung der Tenside in je -dem einzelnen Terra Activ Produkt eingesetzteMenge an Palmkernöl eine entsprechende Men -ge an nachhaltigem Palmkernöl produziert undin den Markt gebracht wird, hat Henkel Zertifi-kate für nachhaltiges Palmkernöl gekauft.

Die von Henkel erworbenen Zertifikate basieren auf einem „Book & Claim“-System.Wie funktioniert das?Der Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO)unterscheidet drei Systeme für den Handel mitzertifiziertem Palmöl. Das von Henkel unter-stütz te System ist das sogenannte Book &Claim-Verfahren: Das Book & Claim-System desZertifikatehandels trennt die Zertifikate von denphysischen Produktströmen. Mit dem Kauf derZertifikate ist sichergestellt, dass eine entspre-chende Menge nachhaltiges Palmkernöl produ-ziert und in den Markt gebracht worden ist. Aus unserer Sicht ist dies ein guter Ansatz, daes bereits jetzt eine Unterstützung der nachhal-tigen Palmölwirtschaft ermöglicht. Das Ziel istselbstverständlich, dass sich der gesamte Marktverändert und ausschließlich Produkte mit In-haltsstoffen auf Basis von nachhaltigem Palmölbeziehungsweise Palmkernöl hergestellt, gehan-delt und verwendet werden.

Was unterscheidet Unternehmen, die vomRunden Tisch für nachhaltiges Palmöl zertifi-ziert werden, von anderen palmkernverarbei-tenden Betrieben?

Am RSPO sind Unternehmen aus allen Teilender Lieferkette von Palmöl und Palmkernöl aberauch Nichtregierungsorganisationen wie zumBeispiel WWF und Oxfam beteiligt. Alle habensich zum Ziel gesetzt, dass diese nachwachsen-den Rohstoffe unter strengen Kriterien derNachhaltigkeit gewonnen werden, dieses mitHilfe entsprechender Nachweise (Zertifikate) zubelegen und die Verwendung der so gewonne-nen Rohstoffe zu fördern. Die Zertifizierung der Plantagen erfolgt nachden RSPO Principles & Criteria (www.rspo.org),die unter anderem Anbaumethoden und Ar-beitsbedingungen auf den Plantagen festlegen.Nach den RSPO Principles & Criteria darf auchnicht mehr großflächig Regenwald für die Ge-winnung von Palmöl und Palmkernöl abgeholztwerden, das heißt neue Plantagen werden vor-zugsweise auf Brachland oder bereits landwirt-schaftlich genutzten Flächen angelegt.

Einer aktuellen Studie des WWF zufolge ignoriert die Mehrzahl der Unternehmen dasAlternativangebot an nachhaltig produziertemPalmöl. Woran liegt dies?Vielen Unternehmen und Konsumenten dürfteder Unterschied zwischen nachhaltig und nicht-nachhaltig hergestelltem Palmöl noch nicht be-wusst sein. Es wird einfach noch nicht gesehen,welch wichtige Rolle die nachhaltige Palmöl-wirtschaft für den Schutz des Regenwalds unddes Klimas spielt.

Was halten Sie vom Vorschlag des WWF, dieverwendeten Pflanzenöle auf den Produktenexplizit zu kennzeichnen?Das Thema nachhaltiges Palmkernöl ist sehrkomplex. Daher erscheint es uns sinnvoller, dasThema über das Internet zu kommunizieren als

über ein Logo auf der Verpackung. Ein solchesLogo würde von den Verbrauchern nur einge-schränkt wahrgenommen und wäre ohne ent-sprechende Hintergrundinformationen eventuellauch nicht aus sich selbst heraus verständlich.

Welche Schritte wären Ihrer Meinung nachnötig, um der Regenwaldzerstörung durchPalmöl-Monokulturen Einhalt zu gebieten?Die Produktion von Palmöl wird in den nächstenJahren aller Voraussicht nach deutlich zuneh-men. Um die ansteigenden Produktionsmengenohne Abholzung des Regenwaldes zu erzielen,ist für die Anlage von Plantagen verstärkt Öd-land zu nutzen. Auch die Produktivität der be-stehenden Plantagen kann beispielsweise durcheine bessere Schulung der Erntearbeiter gestei-gert werden: So gibt es Plantagen, die nur eineTonne Palmöl pro Hektar erzeugen, währendandere auf fünf bis sechs Tonnen kommen.

Zu guter Letzt eine Frage zu der Aussage imÖkoTest-Septemberheft, dass das Konservie-rungsmittel im Allzweckreiniger von TerraActiv bedenklich sei. Was sagen Sie dazu?Die von Öko-Test veröffentlichten Ergebnissekönnen wir inhaltlich nicht nachvollziehen. Vorallem nicht die Kritik an dem von uns eingesetz-ten Konservierungsmittel. In Terra Activ Univer-sal haben wir uns für das KonservierungsmittelNatriumhydroxymethylglycinat entschieden, weilseine besonders hohe Wirksamkeit eine geringeKonzentration ermöglicht. Diese liegt bei weni-ger als zehn Prozent des durch den Gesetzgeberzugelassenen Höchstwerts beispielsweise fürKosmetika wie Hautcremes. Damit ist Terra ActivUniversal sicher für die Anwendung auch bei direktem Hautkontakt.

26 FF www.forestfinance.de

Zertifikate für Palmkernöl und Regenwald

Waldwirtschaft

Foto

:Hen

kel

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www.forestfinance.de FF 27

„ Absolutstark.

Und Bio.“

www.terra-activ.de

Terra Activ: Topleistung auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die neue Qualität: BIO+KRAFT.

ForestFinest verlost an seine Leser drei Produktsets von Terra Activ.

Terra Activ heißt die neue Marke von Hen-kel, die für umweltbewusste Käufer ent-wickelt wurde. „Bei den Terra Activ Reiniger-Produkten beträgt der Anteil von Inhalts-stoffen auf Basis nachwachsender Roh-stoffe im Durchschnitt 85 Prozent. Diesträgt dazu bei, fossile Rohstoffe zu schonen“,schreibt der große Konzern über seine Pro-duktserie und betont: „Bei der Entwick-lung der Terra Activ Reiniger hat Henkel be-sonderen Wert auf ein umfassendes Nach-haltigkeitsprofil gelegt. Dies bedeutet, dassalle Aspekte der Nachhaltigkeit – ökono-mische, ökologische und soziale – in einemjeweils ausgewogenen Verhältnis berück-sichtigt werden.“

Zudem sollen die neuen Produkte effizien-ter als konventionelle sein, sodass wenigerSpüli oder Waschmittel für die Reini-gungsleistung verwendet werden muss.Das wiederum bedeutet einen niedrigenEintrag an Reinigungssubstanzen in dieUmwelt.Mit ein wenig Glück können Sie die neu-en Produkte mal kostenlos ausprobieren.Schicken Sie eine Postkarte an: Forest Finance Service GmbH, Eifelstraße 20,53119 Bonn, Stichwort: Terra Activ. Einsende-schluss ist der 31. Dezember 2009.

Aus allen Einsendungen ziehen wir dreiGewinner. Also vergessen Sie bitte nicht, unsIhre Anschrift zu geben. Viel Glück!

Allzweckreiniger versprechen Sauberkeitauf feucht abwischbaren Flächen. Die Rei-nigungswirkung der 17 Putzmittel beur-teilt ÖkoTest auch als „ganz ordentlich“.Die getesteten Reiniger hätten eine sau-bere Putzleistung gezeigt und bewiesen,dass sie mehr könnten als reines Wasser.„Allerdings stecken in einigen ProduktenKonservierungsstoffe, die Allergien auslö-sen können“, schreiben die kritischenTester aus Frankfurt.

Den Test können Sie im September-Heft 2009 lesen oder einsehen aufwww.oeko-test.de, unter Bauen und Woh-nen.

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Waldwirtschaft

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Die Suche nach der Antwort auf diese Fra-ge führt mich auf eine lange Reise in dasAmazonasgebiet nach Brasilien. Hier soll esKühe geben, die Bäume fressen und den Re-genwald zerstören. Welche Rolle hierbeidie Turnschuhe spielen, ist mir zu diesemZeitpunkt noch nicht verständlich.

Auf Humboldts SpurenDicke Wolken bedecken den Himmel. Obwohldie Sonne nicht zu sehen ist, spüre ich deut-lich ihre Kraft. Es ist drückend heiß und jedeBewegung ist anstrengend. Die feuchteund stickige Luft scheint mit dem Schweißauf meiner Haut eine unzertrennlicheFreund schaft einzugehen. Mein T-Shirt klebtan den Lederautositzen des Geländewa-gens. Nur wenn die Reifen unseres Gefährtswieder einmal eine tiefe matschige Pfützeüberwunden haben, der lehmig sandigeBoden wieder fester wird, bewegen wir unsschneller als im Schritttempo. Nur dannerreicht mich durch das Fenster eine Brisedes erfrischenden Fahrtwindes.

Nach stundenlanger Fahrt auf dem Ka-melrücken unseres Geländewagens wird die

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„Wie Rinder den

Regenwald fressen“

Straße besser. An einigen Stellen reißendie Wände des undurchdringlichen Regen-waldes auf und die Sicht auf kleine Weide-flächen wird frei. Mit der Zeit werden dieWeideflächen größer und die Regenwald -inseln kleiner. Dann noch kleiner, bis nurnoch einzelne Bäume übrigbleiben.

Die Weiten der WeidenEndlose Weiten, wir schreiben das Jahr2009. Vom Regenwald ist weit und breitnichts mehr zu sehen. So weit mein Augereicht, sehe ich Weiden, auf denen friedlichKühe grasen. Der Regenwald ist weg und da-mit auch seine kühlende Wirkung. Die Hit-ze im Auto kommt mir jetzt wie eine kühlen-de Oase in der Wüste vor.

Europäische Kuhrassen können die ex-treme Hitze nicht ertragen. Die Kühe, die hierweiden, kommen aus Indien und sind somitan hohe Temperaturen und Trockenzeitengewöhnt. Angepasst an die extremen Be-dingungen haben sie im Verhältnis zu deneuropäischen Rassen sehr große Ohren.Darüber leiten sie die Hitze ab und kühlenihre Körpertemperatur herunter.

Aber sind diese Tiere so an den Regenwaldangepasst, dass sie ihn fressen? Seit wannessen Kühe Bäume? Ich sehe mir die großenAugen der treu dreinschauenden, dünnenKühe an. Nein, wenn sie wirklich ganzeBäume und Regenwälder fressen würden,dann wären sie besser ernährt.

Im Zentrum der Weidewüsten sehe ichaber riesengroße Industrieanlagen. Viel-leicht sind sie es, die den Regenwald auf-fressen? Beim Näherkommen erkenne icham Geruch und an den zusammengetrie-benen Kuhherden, dass es sich um große Le-dergerbereien und Schlachtbetriebe handelt.

Menschen fressen Urwald – nicht RinderNach einer Greenpeace Studie sind 90 Pro-zent der Urwaldrodungen illegal. Um nochmehr Raum für die Rinderzucht zu gewin-nen sind bis 2008 zirka 20 Prozent des Re-genwaldes vernichtet worden. Dies ent-spricht der doppelten Größe von Deutsch-land. 80 Prozent dieser Fläche sind bereitsRinderweiden. Die Kühe waren es nicht. Essind Menschen, die durch Brandrodungimmer neue Weideflächen erschließen. Die

… lautet der Titel einer Greenpeace-Studie über die Lage am Amazonas.ForestFinance Mitarbeiter Alexander Watson geht deren Thesen nach undfragt sich: Seit wann essen Kühe Bäume und warum vernichten geradeTurnschuhe den Regenwald?

Page 29: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

großen Rinderbetriebe verarbeiten jeden Tagbis zu 11.000 Rinder zu Fleisch und Leder.Und sie haben vor, ihre Kapazität noch wei-ter zu steigern. Aber für wen?

Ich stehe vor dem unendlichen Meerder Weidelandschaften, auf dem allein imAmazonasgebiet 63 Millionen Rinder grasenund frage mich, wohin all diese Tiere nachihrer Schlachtung verfrachtet werden. Werkann so viel Fleisch essen, wer braucht so vielLeder?

Knapp 50 Prozent des Fleisches verlässtBrasilien. Die größten Abnehmer sind Russ land und die USA. Die gegerbten Lederstellen ein weiteres wichtiges Geschäft da.Achtzig Prozent der exportierten Kuhhäu-te werden in China, Vietnam und Italien ver-arbeitet. Beschämt sehe ich zu meinen Adi-das-Turnschuhen herunter. Auch sie ha-ben einen Teil des Regenwaldes zertreten.

Verheerende VerwüstungAm Horizont steigen schmale Rauchwolkenzum Himmel. Sie sind bläulich und zeichnensich gut gegen die helleren Regenwolken ab.Als wir hinfahren sind wir erschüttert. Wie-

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Alexander Watson arbeitet seit seinem Studium der Forstwissenschaften an der TU Dresden bei ForestFinance.Seine Aufgaben umfassen klassische forstwirtschaftliche Tätigkeiten, aber auch die Entwicklung neuer Produkteund Projekte. Dafür ist er viel auf Reisen und immer wieder erschüttert, wie viele Wälder von Menschen vernich-tet werden. Fotos: Alexander Watson (links), ForestFinance (rechts)

der ist ein wenig mehr ursprünglicher Re-genwald zerstört. Die Folgen sind in ihrerSumme verheerend.

Wissenschaftler machen diese Zerstö -rung, insbesondere durch Brandrodung,für annähernd 20 Prozent der weltweitenTreibhausgas-Emissionen verantwortlich.Neben der schädlichen Klimaerwärmungzerstört die Vernichtung des Regenwaldesunersetzliche Lebensräume.

Über 200.000 indigene, ethnische Grup-pen verlieren mit der Regenwaldzerstörungihre Lebensgrundlage. Der Wald, der sieüber Jahrtausende mit Nahrung, Medizinund Baustoffen versorgt hat, wird ausge-hend von riesigen Rinderzuchtfarmen oftunwiederbringlich zerstört. Dann bleibtihnen nichts anderes übrig, als in sklaven -ähnlichen Zuständen für die sogenanntenRinderbarone zu arbeiten.

Als genetischer „Hot Spot“ ist das Ama-zonasgebiet aber auch Lebensraum fürtausende Tier- und Pflanzenarten. Auf denriesigen Weiden ist nur leider außer indi-schen Kühen, Hochleistungsgras aus Afrikaund den einheimischen Termiten, die die

Weidezäune besiedeln, wenig biologischeVielfalt zu sehen.

Selbst das Wasser wird hier knapp. EinKakaoexperte, der eine ökologische Kakao-plantage in Ecuador hat, berichtet mir, dassdie Wasserquellen seiner Nachbarn auf-grund der Entwaldung in der Trockenzeitimmer öfter austrocknen. Er selber hat kei-ne Probleme, weil seine Kakaobäume imWald angebaut werden, ohne den Walddabei zu zerstören.

Der Wald ist ein Wasserspeicher, derwäh rend der Trockenzeit die Wasserquellenspeist. Wassermangel und Erosion sind Fol-geerscheinungen der Rinderzucht und füh -ren bereits vielerorts zu stark ausgeprägtenTrockenzeiten mit verheerenden Auswirkun -gen für die Tiere, Pflanzen und Menschen.

Auf dem Rückweg zum Auto flimmernmeine Gedanken wie die Hitze der Nach-mittagsonne. Ich denke an urwaldfressen-de Kühe und wie aus ihnen meine Turn-schuhe gemacht werden. Ich betrachte mei-ne verstaubten Adidasstreifen, und be-denke ihren weiten Weg vom Amazonasnach China, wo sie hergestellt wurden. Ge-kauft habe ich sie lange vor meiner Reise, inDeutschland. Langsam bekomme ich Hun-ger. Ein Rindersteak wird es aber heuteAbend wohl nicht werden. Endlich am Autoangekommen setze ich mich auf die glü -hend heißen Ledersitze aus … ? Ich weiß esnicht. Ein Ohnmachtsgefühl überkommtmich. Aber auch die immer wiederkehren-de Frage nach so einem Tag der Einsichtenin Hinter- und Abgründiges: Was kann ichselber tun?

Die Studie von Greenpeace mit vielenFakten rund um Rinderwahn und Regen-wald können Sie herunterladen: www.green peace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/waelder/wie_rinder_den_regenwald_fressen.pdf

Waldwirtschaft

Page 30: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

WFF – World of ForestFinance

Willkommen in Las Lajas

30 FF www.forestfinance.de

Das ForestFinance-Gästehaus steht auf ei-ner Anhöhe, wunderschön gelegen amRande von Las Lajas. Mit dem Bau wurde2008 begonnen. Das Gästehaus bestehtaus zwei Einheiten, Ein-Zimmer-Apart -ments mit jeweils Küchenecke und Bad,schlicht und char mant. Die Wände sindzum Teil aus Rohlehm-Blöcken gefertigt, dieim Design Exotik verbreiten und für ein küh-les Wohn ambiente sorgen.

Eine besonders ausgefallene Konstruk-tion ist das Doppeldach: es erstreckt sichüber das gesamte Gebäude, wie ein Balda-chin. Ein Dach aus Ziegeln, sodass der ge-samte Wohnkomplex immer im Schattensteht und vom eigenen, raumdeckendenDach nicht aufgeheizt wird. Das bewährtsich vor allem in der langen, vier Monatedauernden Trockenzeit. Mit der leichtenBrise, die hier fast immer weht, ist dasneue Gästehaus wohl der einzige tag- undnachtkühle Bau in der Gegend, in dem kei-ne Klimaanlage rattert.

Don Felix pflanzt den ersten Obstbaum auf dem Gelände des Gästehauses. Fotos (2): ForestFinance

Seit vielen Jahren kommen Kunden, Forscher und Besucher aus aller Welt in unser Büro nach Las Lajas und lassen sich von unseren Mitarbeitern durch den Wald führen. Seit Juli 2009 haben alle, die unsere Plantagen besuchen wollen, eine neue Bleibe: Das ForestFinance Gästehaus ist fertig!

Früher wurden alle Häuser in Las Lajas ausLehm gebaut und mit Palmblättern ge-deckt. Heute ersetzen leider Beton-Hohl-blocksteine und Wellblech die traditionel-len Bauweisen. Diese „casas modernas“sind ohne Ventilatoren und Klimaanlagenkaum zu bewohnen.

Eine eigene Quelle gewährt eine unab-hängige Wasserversorgung. Das ist eingroßer Luxus bei den häufig tage- oder so-gar wochenlang trockenen Leitungen inLas Lajas. Über dem Brunnen befindet sichder Tank mit einer Speicherkapazität von8.000 Litern. Von hier wird das Wasser zumHaus gepumpt.

Eine große Terrasse verbindet das Gäs -tehaus mit dem Garten. Es ist Regenzeit, undRegenzeit ist Pflanzzeit. Höchstpersönlichsetzt unser Vorarbeiter Don Felix die erstenObstbäume in die Erde. Der 80-jährigeGroß- und Urgroßvater war von Anfangbei ForestFinance dabei und denkt garnicht an Rente. Ohne eine Machete in der

Hand fühlt er sich nicht wohl. Er wird dasLand, das zum neuen Gästehaus gehört, be-treuen. Dazu gehört immerhin ein ganzerHektar, auf dem wir achtzig tropische Obst-bäume verschiedener Arten pflanzen lassen,deren exotische Aromen dann unseren Be-suchern zur Verfügung stehen werden.

Die „banana pionera“ wird eine der er-sten sein, von der geerntet werden kann, istDon Felix überzeugt. Er arbeitet in der Hit-ze, bis sein Hemd vom Schweiß ganz nass istund schlägt neben jeden Baum einen Pflockin die Erde, der als Stütze und Markierungdient. Auf die Frage, wie viele Bäume er inseinem Leben schon gepflanzt hat, lächelter, zuckt mit den Schultern und sagt:„Muchísimos!“ Auf dass es noch viele wer-den – in unserem EcoVillage in Las Lajas.

Auf www.forestfinance.de/Panama-Besuch.898.0.html? finden Sie spannende Berichtevon Kunden, die uns bereits in Panama be-sucht haben.

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World of ForestFinance – WFF

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Wer ist Millionär? Wir!

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonieübergab der Vorsitzende der staatlichenpanamaischen Umweltbehörde ANAM, Ja-vier Arias, den jungen Setzling der Natur.Der Baum erhielt einen Ehrenplatz vor denBüros der ForestFinance in der Ciudad delSaber, in Panama City. Arias, dessen Amt ver-gleichbar mit dem des deutschen Umwelt-ministers ist, übernahm die Patenschaft fürden Baum.

Er bezeichnete ForestFinance als her-aus ragendes und beispielhaftes Unterneh -men für die panamaische Forstwirtschaft,dessen Engagement nachahmungs würdigsei. Es beweise, dass Investitionen in den Um- weltbereich sowohl nachhaltig als auch imEinklang mit der Natur geschehen können.

Die Ciudad del Saber, die Stadt des Wis-sens, ist ein durch die EU-Kommission ge-fördertes Projekt. Der Ort symbolisiert dieinternationale Bedeutung der ökologischentropischen Aufforstung, die auch demSchutz des Regenwaldes dient.

Über 40 Gäste waren der Einladung in dieStadt des Wissens gefolgt, um gemeinsammit den ForestFinance Mitarbeitern den mil-lionsten Baum einzupflanzen. Ausgewähltwurde ein Amarillo – eine einheimischeBaumart, die wegen ihres harten Holzes sehrbeliebt ist, und deswegen auch in den Fo-restFinance Mischforsten gepflanzt wird.

Große Freude an der Feier hatten auchdie mitgekommenen Kinder. Sie alle beka-men einen Baumsetzling zum Selbstein-pflanzen und einen grünen Luftballon über-reicht. Eine besondere Rolle spielte dabeiauch Javier Arias Tochter Sophie, die als er-ste mit großem Eifer den jungen Setzlinggießen durfte.

Auf www.forestfinance.de/Der_millionste_Baum_durch_deutsche_Investoren.953.0.html?können Sie in einem Video sehen, wie dermillionste Baum in die Erde kam.

Auf der Homepage der Ciudad de Saberwar der millionste Baum am folgendenTag der Aufmacher. Und so sollten wirvielleicht unser Motto „Tue Gutes undverdiene daran“ vielleicht um „… und

rede darüber“ erweitern.

Wir haben im Juli den millionsten Baum gepflanzt. Eine weitere viertel Million Bäume steht schon in den Start-,pardon Pflanzlöchern. Und die sind da, wo auf der Karte die grünen Kringel zu sehen sind.

Grafik: ForestFinance/Andreas Schnall

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WFF – World of ForestFinance

„Wie ein Baum in der Firma verwurzelt“

Nach dem geschäftigen Treiben in Mexiko, in meiner Heimatstadt Puebla,und den unzähligen Treffen mit Familien-mitgliedern und Freunden, genieße ichmeinen Aufenthalt in Las Lajas – umgebenvom Geruch frischer Gräser und feuchterErde. Das Dorf liegt in Panamas Distrikt Da-víd, idyllisch und ruhig, an einem ausge-dehnten Strand. In der Ferne lassen sich dieBerge ausmachen. Aber es ist nicht die Idy-lle und die wunderschöne Natur, die michhergelockt haben. Ich will endlich die Forstekennenlernen, über die wir im Büro so vielsprechen, sowie die Kollegen, die hier ar-beiten. Eine davon ist Minerva Yat Atencio.„Ich bin wie ein Baum, der fest in der Firmaverwurzelt ist. Ich bin hier verwachsen, zu-sammen mit den Bäumen”, erzählt mir dielangjährigste Mitarbeiterin von Forest -Finance. Seit 13 Jahren arbeitet sie für dasUnternehmen und leitet heute die Verwal-tung der Geschäftsstelle in Las Lajas.

Minervas Geschichte begann als einfacheArbeiterin, deren Aufgaben hauptsächlichdarin bestanden, Landparzellen abzu-

Unsere Bonner Mitarbeiterin María Dolores Rivera Lara – ihr Name verrät ihre mesoamerikanischen Wurzeln –hat nach einer Stippvisite in ihre alte Heimat Mexiko auch die Kollegen in Panama besucht. Über ihre Erfahrungen berichtet sie in ForestFinest.

stecken, Baumstecklinge in Tüten zu sam-meln und Bäume zu beschneiden. Da sieihre Schule nicht hatte beenden können, halfihr ForestFinance mit den nötigen finanzi-ellen Mitteln, ihr Abitur nachzuholen undanschließend eine Ausbildung im Perso-nalwesen abzuschließen.

In Minervas Büro warte ich auf Dalis López, die mir die Forste zeigen wird. Als sieeintrifft bittet sie mich als erstes, die Sicher -heitsausrüstung anzulegen. Das ist ihr Job,als Gesundheits- und Sicherheitsbeauf-trag te von ForestFinance. Und so trage ichbald lange Stiefel aus Kautschuk, einenHelm und einen Plastiküberwurf zumSchutz gegen den Regen. Da es 30 Grad heißist, sind meine Kleidung und meine Haareschnell nass geschwitzt.

Als wir den ersten Forst betreten sehe ichArbeiter, die zwischen den Bäumen Un-kraut entfernen. Einer dieser Arbeiter ist Yon-ni Rodríguez. Er ist verheiratet und hatfünf Kinder, die zur Schule gehen. Er arbei-tet acht Stunden täglich von Montag bisSamstag. Außer Unkraut zu entfernen

düngt er Bäume, führt forstliche Beobach-tungen durch, überprüft die Entwick-lungsfortschritte jedes Plantagenabschnittsund fertigt Berichte an. Obwohl die Arbeithart ist, pflegt Yonni die Bäume gerne:„Mein Lieblingsbaum ist der Amarillo, weiler ziemlich dicht belaubt ist und einengroßen Schatten spendet. Bei heißem Wet-ter setze ich mich gerne unter diesen Baumund ruhe mich aus“, schmunzelt er. DiesePausen hat er sich verdient. Denn die Arbeitin den Forsten ist hart und die schwüle Hit-ze macht sie nicht leichter.

Dalis López führt mich auch auf die Madera Fina-Finca. Mit 14 Jahren ist sieder älteste aller ForestFinance Forste. Welchein Unterschied zu den neuen Plantagen,auf denen erst kleine Setzlinge stehen!Diese Plantage ist bereits zu einem richtigenWald geworden. Jetzt kann ich Minervabesser vestehen. Sie pflanzte in all den Jah-ren diese Bäume und sah sie wachsen. Sieist in der Tat mit allen Bäumen und damitauch in der Firma tief verwurzelt.

Dalis López (links) zeigte Maria Rivera Lara die Fincas und Forste um Las Lajas. Fotos: ForestFinance/M. Rivera Lara

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WoodStockInvest-Kunde und Imkermeister EckhardBerlin (li) mit Andreas Schnall von ForestFinance.

WoodStockInvest-Kunden treffen sichWährend es am 19. September in Mün-chen hieß „O’zapft is“, wurde in Bonn einFest der etwas anderen Art eröffnet: dasWoodStockInvest-Fest. 45 WoodStockIn-vest-Kunden nahmen die Möglichkeitwahr, das ForestFinance-Team aber auchsich gegenseitig kennenzulernen. Geschäftsführer Harry Assenmacher be- grüßte die Gäste und informierte über Geschäftszahlen und Entwicklungen bei derForestFinance Gruppe. Er stellte den Ge-schäftsbereich „CO2OL“ für den Verkaufvon CO2-Zertifikaten vor und enthülltebrandneue Infos über den Start des neuenAufforstungs-Projektes in Vietnam. In den Pausen gab es bei Sonnenschein, Kaf-fee und Kuchen Gelegenheit für Gesprächeund Berichte von anderen Investoren, diebereits ihre Wälder in Panama besuchthaben. Danach stand für viele fest: Auf nachPanama! Die nächste Inves torenreise, dievoraussichtlich im März 2010 stattfindet,wird ihnen sowie allen ForestFinance Kun-den Gelegenheit dazu bieten.

www.forestfinance.de FF 33

World of ForestFinance – WFF

Menschen, Partner, Ein- und Aussichten

Mira Nürnberg ist als Assistentin der Fo-restFinance-Geschäftsführung tätig undhier vor allem für den Bereich Projektent-wicklung und Kommunikation zuständig.Ihr Medienwissenschaften- und Völker-recht-Studium führte sie quer über den Erd-ball – zunächst in die Bretagne und nachMontpellier, dann nach Spanien und schließ-lich nach Chile, wo sie nach einer Hospitanzbei der deutschen Botschaft ihre Magister-arbeit schrieb. Zuletzt arbeitete sie als Be-raterin in Sachen Wissens managementund Öffentlichkeitsarbeit für den Deut-schen Entwicklungsdienst in Phnom Penh,Kambodscha. Dementsprechend interna-tional sind auch ihre privaten Interessen vonSalsa-Tanzen bis Kambodschanisch.

„Tue Gutes und verdiene daran – was willman mehr? Es macht mir Spaß, mich in ei-nem motivierten Team für eine Sache zu en-gagieren, die einfach rundum Sinn macht:für den Umwelt- und Klimaschutz, für dieMenschen in Panama, für unsere Kunden,für uns selbst.“

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Christiane Pindur hat bei ForestFinancealles unter Kontrolle. Als Controllerin ist siedie Herrin der Zahlen und verantwortlich fürFinanz-, Kunden- und Lohnbuchhaltung,Personalwesen, Vertriebspartner und Kun-denlastschriftverfahren.

Dafür ist sie gut ausgebildet: Denn nachihrer grundsoliden Ausbildung zur Indu-striekauffrau studierte Christiane Pindur Re-gionalwissenschaften Südostasien mit BWLund Chinesisch im Nebenfach.

An ForestFinance reizen sie besonders dieArbeit in einem jungen Team, der interna-tionale Bezug und der enge Kontakt mit denKollegen in Panama. „Panama erinnertmich aufgrund des Klimas, der Vegetationund der Skyline von Panama City stark anSingapur, wo ich neun Monate gelebt habeund das ich sehr ins Herz geschlossen habe“,erklärt Christiane Pindur. Privat liebt sie Rudern, Tae Bo und Reisen nach Asien.

Page 34: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

WFF – World of ForestFinance

Unter der Marke CO2OL bietet ForestFinance seit

tungen für Privat- und Geschäftskunden. Für Bus

bietet CO2OL praxisorientierte und individuelle B

verbessern und so ihrer unternehmerischen Vera

recht werden können.

Der Weg zur Klimaneutralität erfolgt bei CO2OL in

1. validierte Ermittlung der CO2-Bilanz,

2. effiziente Reduktion der CO2-Emissionen und

3. Kompensation der restlichen CO2-Emissionen d

anerkannten Klimaschutzprojekten mit dokum

schen Vorteilen (CarbonFix Standard und CCB S

4. Unterstützung der Kunden bei der internen und

Zu den Kunden und Partnern von CO2OL zählen unter anderemder Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC), das German Convention Bureau (GCB), Sustainable Bonn, das WorldConference Centre Bonn, die UN mit ihrem IHDP-Department, Marriott Europe, Viabono-Hotels, CTS Eventim, die EventagenturMarbet sowie zahlreiche Künstler wie Die Ärzte, Juli, Peter Gabrielund viele andere mehr.

Worl

Foto: A.S.S.

34 FF www.forestfinance.de

CO2-Rechner für klimafreundliche Events –Green Meetings, klimaneutrale Events, umweltbe-wusstes Tagen: Die Themen Nachhaltigkeit und Um-weltschutz nehmen in der Eventbranche stetig an Bedeutung zu und die Nachfrage nach klimafreund-lichen Event-Lösungen steigt. Um diesem Trend Rech-nung zu tragen, hat CO2OL im Auftrag des GCB Ger-man Convention Bureau, zentrale Marketingorgani-sation für den Kongress- und VeranstaltungsstandortDeutschland, einen Rechner zur Ermittlung des CO2-Fußabdruckes bei Kongressen, Tagungen und Eventsentwickelt und gelauncht. Der CO2-Rechner aufhttp://gcb.co2ol.de dient allen Tagungs- und Event-planern, sich einen Überblick über die Klimaauswir-

kungen und CO2-Belastung ihrer Veranstaltung zu verschaffen. Zusätzlich zur CO2-Berechnung gibt CO2OLkonkrete Tipps zur Verringerung der CO2-Mengen. Unvermeidbare CO2-Restmengen können durch zerti-fizierte Klimaschutz-Projekte ausgeglichen und so die Veranstaltung „klimaneutral“ gestellt werden.

Mit CO2OL klimafreundlich zu Events – Bei großen Events wie Messen, Konzerten und anderen Veranstaltungenist die An- und Abreise der Besucher für bis zu 90 Prozent der CO2-Bilanz verantwortlich. Neuestes CO2OL-Projekt ist die GreenMobility-Plattform, die erste integrierte Weblösung zur Unterstützung einer klimafreundlichenAn- und Abreise bei Events. Auf der Plattform können sich Event-Besucher über Mitfahrgelegenheiten undVerbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln informieren und so mithelfen, CO2-Emissionen zu minimieren.Der integrierte CO2-Rechner ermöglicht Besuchern außerdem, ihren individuellen CO2-Fußabdruck bequem

zu ermitteln und CO2-Emissionen kompensieren zu las-sen. Auf diese Weise schafft die Mobilitätsplattform ei-nen erheblichen Mehrwert, von dem nicht nur Veran-stalter und Besucher, sondern auch die Umwelt und dasKlima profitieren. Mehr Informationen zur GreenMo-bility-Plattform finden Sie auf http://greenmobili-ty.co2ol.de. In den Genuss dieses Angebots kamen bis-her nicht nur die Besucher der 12. IAAF Leichtathle-tik Weltmeisterschaften in Berlin (http://greenber-lin.co2ol.de), sondern nun auch Gäste des Oktober-fests 2009 in München (http://oktoberfest.co2ol.de)und der Deutschlandtournee der Sängerin CassandraSteen (http://cassandrasteen.co2ol.de).

Ihre Ansprechpartnerin für CO2OL-Projekte: Mira NürnbergFon: +49 (0)228/[email protected] bieten: Erstellung von CO2-Bilanzen, individualisierte CO2-Rech-ner und GreenMobility Plattform,CO2-Kompensation für Ihre Unter-nehmen und Events.

1.000.000 klimaneutrale Konzerttickets verkauftDie Ärzte, die Band Juli, die Kultrocker von Fury inthe Slaughterhouse (s. Foto), Olli Dittrichs ProjektTexas Lightning und viele weitere – alle setzen mitihren klimafreundlichen Tourneen zusammen mitCO2OL ein Zeichen für den Klimaschutz. Mittlerweilehat sich die Zahl der co2olen Konzerttickets auf einestattliche Summe addiert – über eine Million kli-maneutrale Konzerttickets hat CO2OL bis heute er-möglicht.

Den Auftakt machte 2007 das bekannte Klimakonzert Live Earth inHamburg. Seit nunmehr zwei Jahren ermöglicht CO2OL – der Lösungsanbieter klimafreundlicherProdukte und Veranstaltungen –Künstlern und Veranstaltern, klimaneutral zu touren.

Page 35: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

www.forestfinance.de FF 35

World of ForestFinance – WFF

Petra Wernicke, Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, übergibt die CO2OL-

Urkunde an Dr. Clemens Ritter von Kempski.Foto: Mansfeld-Echo/Weißenborn

2007 klimafreundliche Produkte und Dienstleis -

sinesskunden aus den verschiedensten Branchen

Beratung und Lösungen, wie sie ihre Klimabilanz

ntwortung für den Klima- und Umweltschutz ge-

n vier Stufen:

durch Zertifikate aus international

entierten zusätzlichen sozialen und ökologi-

Standard bzw. GoldStandard).

d externen Kommunikation der Maßnahmen.

d +++ news +++news Landesumweltministerin von Sachsen-Anhalt übergibt CO2OL-Urkunde an klimaneutrales Natur-resort Schindelbruch – Zur Feier der Umsetzung eines umfassenden Nachhaltigkeits-Konzepts lud das Na-turresort Schindelbruch in Stolberg/Harz gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt und LandwirtschaftSachsen-Anhalt am 10. August zu einem Diskussionstag zum Thema Klimaschutz. Die Ministerin für Land-wirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Wernicke, übergab dem Hotel bei diesem Anlassdie CO2OL-Urkunde für seinen klimaneutralen Hotelbetrieb. Die Emissionen, die 2009 durch den Betrieb des Hotelsanfallen, werden von CO2OL durch Aufforstungen inden Tropen kompensiert. Das macht das Resort zumersten klimaneutralen Hotel in Mitteldeutschland. Zusätzlich bietet der speziell auf das Naturresort zu-geschnittene CO2-Rechner von CO2OL auf den In ter -netseiten des Hotels die Möglichkeit für alle Gäste, ihrepersönliche CO2-Bilanz, verursacht durch die An- undAbreise, berechnen und kompensieren zu lassen.www.schindelbruch.de

Neue Klimaschutzprojekte – Seit Septemberbietet CO2OL zertifizierte Klimaschutzprojekte fürdie Kompensation anfallender CO2-Emissionenaus den beiden ForestFinance eigenen ProjektenCO2OL Biodiversity Reforestation und CO2OLTropical Mix an. Außerdem sind nun auch GoldStandard zertifizierte CO2-Credits im Angebot,aus einem Projekt zur Gewinnung erneuerbarerEnergien durch das Auffangen und Verwertenvon klimaschädlichem Methan-Gas aus einer Deponie in China.

Toller dritter Platz für CO2OL-Mitarbeiter und das deutsche Fußballteam bei der Uni-Europa -meisterschaft in Wroclaw – Nach einem harten Wettkampf gegen die Konkurrenz aus Griechenland, derUkraine, Azerbaidschan und Frankreich erkämpfte sich das deutsche Team der Universität Karlsruhe einenin der Tat co2olen dritten Platz bei der siebten Universitäts-Fußball-Europameisterschaft, die 2009 im pol-nischen Wroclaw stattfand. Denn CO2OL unterstützte das deutsche Team gleich in doppelter Hinsicht: DieTeilnahme war nicht nur über CO2OL klimaneutral, CO2OL-Mitarbeiter Marc Ringswald kämpfte auch per-sönlich im Mittelfeld für den Erfolg des Teams. CO2OL berechnete und kompensierte den CO2-Fußabdruckder deutschen Mannschaft, der sich unter anderem aus der Mobilität, den Übernachtungen und der Ver-pflegung der Mannschaft zusammensetzt. Im Anschluss an den Wettkampf überreichte Marc Ringswald anDr. Dietmar Blicker, Hochschulsportleiter und Trainer der Karlsruher Mannschaft, die CO2OL-Urkunde über dieKompensation des Team-CO2-Fußabdrucks. „Wir freuen uns besonders, dass unser Team dank der Unter-stützung von CO2OL auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten konnte“, bilanzierte Blicker.

Das deutsche Team (oben) holte bei der Universitäts-Fußball-Europameisterschaft den 3. Platz. Rechts: ForestFinance undCO2OL Mitarbeiter Marc Ringswald überreicht die Urkunde an Dr. Dietmar Blicker. Fotos: ForestFinance

Page 36: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

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Page 38: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Geburtsjahr und Ort: 1972, Hamburg, verheiratet,eine Tochter (sieben Jahre alt)Schul- und Bildungsweg: Grundschule: Lissabon(Deutsche Schule), Gymnasium: Hamburg, Biologie -studium in Hamburg mit dem Hauptfach: AngewandteBotanik, Nutzpflanzenbiologie) Seit 1998 Mitglied derKakao- Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rein hard Lieberei,2008 Promotion zum Thema Kakao (www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/ 2008/3715/)Lieblingsblume: Mein tapferes kleines, elf Jahre altesUsambaraveilchen aus dem botanischen Garten inJenaLieblingsbaum: Der Kakaobaum, natürlichLieblingsbuch: „Die Entdeckung der Langsamkeit“von Sten NadolnyLieblingsschriftsteller: Thomas MannLieblingsmusik: Manu Chao, Chico César, 17 HippiesLieblingsort: Kann ich nicht sagen, aber ich kommeimmer wieder gern zurück nach Hamburg

Woran arbeiten Sie im Moment?Ich vergleiche als wissenschaftliche Mitarbeite-rin die Rohkakaoqualitäten aller wichtigen An-baugebiete und arbeite an einer Neuauflagedes „Cocoa Atlas“ als Nachschlagewerk für dieKakaoindustrie. Ich veranstalte Schokoladensemi-nare und -verkostungen (www.amelonado.de) undhalte ansonsten zu Hause den Laden in Schuss.

Wann haben Sie sich das erste Mal fürNatur interessiert? Was war der Auslöser?Ich war immer ein „Draußen-Kind“ und faszi-niert von allen Dingen in der Natur. Währendmeiner Kindheit in Portugal hatte ich das Glück,meine Ferien oft quasi außerhalb der Zivilisationzu verbringen. Meine Geschwister und ichstreiften dann umher wie kleine wilde Tiere. Wirfingen Fische, Schlangen, Krebse und Schildkrö-ten, beobachteten Bienenfresser und Eisvögelund zählten nachts am Lagerfeuer die Stern-schnuppen. Noch heute träume ich manchmalvon diesem Paradies meiner Kindheit.

Wie engagieren Sie sich für die Umwelt?Wir verzichten als Familie komplett aufs Autound versuchen in unserem Lebensstil auf Nach-haltigkeit zu achten. Wir engagieren uns in lo-kalen Umweltschutz-Aktionen. Aber auch meineberufliche Tätigkeit hat wenn auch indirekt mitUmweltschutz zu tun: Der Qualitätsvergleichvon Rohkakao verdeutlicht, dass guter, hoch-wertiger Kakao in der Regel von Plantagenkommt, die fair und nachhaltig bewirtschaftetwerden. Insofern wird der „Cocoa Atlas“ viel-leicht dazu beitragen, dass fair gehandelterKakao in seiner Bedeutung auf dem Markt gestärkt wird.

In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jemanden vor, der sich um Bäume oder sogar ganze Wälder verdient gemacht hat. Diesmal haben wir eine BaumFreundin: Silke Elwers. Sie promovierte zum Thema Kakao und ist eine leidenschaftliche Regenwaldliebhaberin. Wir haben ihr unseren Steckbrief geschickt und sie hat ihn für Sie ausgefüllt.

BaumFreunde

Dr. Silke Elwers –

Steckbrief einer Kakaoexpertin

Foto

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38 FF www.forestfinance.de

Was war Ihre letzte Baum-Hilfe-Aktion?Diese betraf eine fast 30 Meter hohe, ziemlichschüttere Eiche in unserem Garten, der wireinen teuren Kronenschnitt gegönnt haben.Dieser alte Baum besitzt jetzt wieder eine üppige, dichte Krone und ist nun hoffentlich gewappnet für die nächsten Jahrhunderte …

Was ist für Sie die ideale Forstwirtschaft?Hohe Artenvielfalt, Pflanzung lokaler, an diegeographischen Verhältnisse angepasster Arten.Und in Forstprojekten in Schwellen- und Ent-wicklungsländern ist die Einbeziehung der loka-len Bevölkerung extrem wichtig.

Was erhoffen Sie sich von der neuen Um-weltpolitik Deutschlands nach der Wahl?Ich hoffe eigentlich nur, dass nun nach einigenzögerlichen Schritten in die richtige Richtungkein großer Rückschritt erfolgt.

Was sagen Sie zu der Unweltpolitik weltweit?Wenn kein dramatischer Richtungswechsel voll-zogen wird, sieht es wohl düster aus. Aber: It’sto late to be a pessimist!

Wenn Sie für einen Tag alle Macht der Weltund drei Wünsche frei hätten, was würdenSie tun, um der Natur zu helfen?Wenn Sie das wirklich veröffentlichen, dannkomme ich in Teufels Küche ;-)! Aber: 1. Ichwürde alle Menschen in Vegetarier verwandeln. 2. Ich würde alle Großstädte zu autofreienZonen erklären und das öffentliche Verkehrsnetzweltweit ausbauen. Und 3. Ich würde die Ro-dung der Regenwälder zugunsten nachhaltigerNutzungssysteme stoppen.

Page 39: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Teak hat einen Ruf wie Donnerhall: Den ei-nen gilt es als ganz besonders gutes Edel-holz, den anderen als Umweltfeind Nummereins. Letztere kann man gut verstehen,denn für Teak wird oft genug Regenwald ge-rodet. Die jungen Bäumchen, die dann alsviel gerühmtes Teak teuer verkauft werden,haben aber wenig mit dem Nimbus „be-sonders gutes Edelholz“ zu tun. DiesemRuf werden erst Bäume gerecht, die 50 Jah-re in Ruhe und am besten in einem Misch-wald wachsen konnten.

Botanisch gesehen gehört Teak zu der Fami lie der Lippenblütler (Lamiaceae) undist in den Monsunwäldern Süd- und Sü-dostasiens heimisch. Heutzutage wird Teakaber, um der großen Nachfrage zu ent-sprechen, in den gesamten tropischen Brei-tengraden angepflanzt. Als Lichtbaumartbenötigt Teak in allen Lebensstadien vollesLicht, und fühlt sich bei Temperaturen zwi-schen 24 und 25 Grad Celsius am wohlsten.Natürliche Teakwälder wachsen auf Kalk-und Tonböden und kommen in Höhen von400 bis 900 Metern vor. Die Bäume selbstkönnen bis zu 35 Meter hoch werden und

Der Teakbaum (Tectona grandis)

BaumSchule

Teak liefert eines der schönsten und besten Hölzerder Welt. Das kräftig-braune und glänzende Kernholzsetzt sich deutlich gegen das schmale, helle Splint-holz ab. Der Geruch des frischen Holzes erinnert anLeder. Schnelles Wachstum, seine edle Färbung unddie hohe Witterungsbeständigkeit machen Teak zuder beliebtesten Holzart der Regenwälder.

www.forestfinance.de FF 39

erreichen bei guter Pflege sehr lange astfreieStammlängen mit einem Brusthöhendurch -messer von bis zu 100 Zentimeter. Die Kro-ne ist recht dicht und spendet viel Schatten.

Die Hauptnutzung des Teakbaumes be-trifft sein Holz. Neben den hohen, astfreienStämmen machen seine besonderen Ei-genschaften das Holz wertvoll. Es lässt sichgut verarbeiten und trocknet ohne Reißenund Werfen. Durch seine natürlichen Ölebleibt die Oberfläche auch ohne Nachbe-handlung ansehnlich und wetterfest. Wegendieser Eigenschaften hat Teak einen sehr ho-hen Bekanntheitsgrad und es gibt eineenstprechend große Nachfrage auf demMarkt. Um diese zu befriedigen wurde undwird für Teak Raubbau am Regenwald be-gangen. Ein Alternativangebot an Teakholzaus Plantagen, die in der Regel keine nach-haltige Aufforstung aufweisen, ist aberheutzutage vorhanden. Dieses Teakholzstammt allerdings meist aus reinen Mono-kulturen. Wer umweltbewusst einkaufenmöchte, sollte ausschließlich auf nachhal-tig bewirtschaftetes Holz aus Mischkultu-ren zurückgreifen.

Teakbäume blühen in der Regenzeit, zwischenJuni und September. Und auch nur dann wenn

sie älter als fünf Jahre sind. Insekten sind für dieBestäubung zuständig und wenn die geklappt

hat, erfolgt die Fruchtreife etwa drei Monatespäter. Die Früchte sind bräunliche,

kugelige Steinfrüchte von ein bis anderhalb Zentimeter Durchmesser.

Foto: wikipedia.de/Francisco Manuel Blanco

Page 40: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

40 FF www.forestfinance.de

Von LOHAS + PARKOS = Von Menschen + Mäusen

Wissen Sie was ein Akronym ist?

Oder LOHAS? Nein? Bald wissen

Sie beides: LOHAS ist ein Akronym.

Es steht für „Lifestyle of Health and

Sustainability“ (Lebensstil für

Gesundheit und Nachhaltigkeit).

Klingt fast so sexy wie „Akronym“.

Es hat sich aber etabliert. Und nicht

nur das. Es hat sogar Nachkommen:

LOVOS und PARKOs heißen nur zwei

der kleinen Akronymen. Ersteres

steht für „Lifestyles of Voluntary

Simplicity“ und das spätgeborene

für „Partizipativer Konsument“.

iForest

weist das. Die Kosmetik-Ecke strotzt vorumwerfend nobel verpackten Wellness-produkten in allen Duft- und Farbrichtun-gen. Für kleine Biogemüsebauern Marke Eigenheim in Vorstadt- und Reihenhausgär-ten gibt es Flowerpower-Gummistiefel undhaute-couturierte Gardening-Outfits. DasWerkzeug kommt gerne von Manufaktum.Stets gediegen und ausnahmslos hübsch imKatalog gepriesen. Der Verstand kauft mit.

Und das Auge. Natürlich. Denn wenn George Clooney und Leonardo di Caprio oderJulia Roberts sich für nachhaltigen Kumsumstark machen und sich als LOHAS outen,dann macht jede und jeder auch gernemit. Insofern sie oder er es sich leistenkann. Denn LOHAS zu sein, kann in der Re-gel nur bezahlen, wer Hedonismus sauberdefinieren kann, sprich, wer über einiges anBildung und viel an Einkommen verfügt. Simonette Carbonaro, Marketing Profes-sorin und Interview-Partnerin im Buch „De-

In oft kühl und feindlich scheinen-den Welten suchen immer mehrMenschen nach Alternativen –einem anderen Wohnen, Essen,Konsumieren, Leben. Kein Wunder,dass die Wirtschaft sie längst ent-deckt hat. Fotos: www.istock.com/anouchka

Wer denkt sich so etwas eigentlich aus, mö-gen Sie sich jetzt fragen. Wir auch. Laut Wi-kipedia war es Paul Ray, ein Soziologe ausden USA, der im Jahr 2000 zum ersten Malin seinem Buch „The Cultural Creatives:How 50 Million Are Changing The World“von den LOHAS schrieb. Um 2007 kam derBegriff dann auch in Deutschland an. Die-jenigen, die er meinte, gab es aber schon län-ger. Denn aus den Bio- und Eine-Welt-Laden-kunden waren schon längst begehrte undheiß umworbene Käuferschichten gewor-den. Und aus den einst schlichten Läden, dieauf rauhen aber ehrlichen Ökocharme setz-ten, wurden adrette Adressen.

Ethik und HedonismusLange Zeit schien es verwerflich, Umwelt-schutz und Fairtrade in Alltag zu integrie-ren und dennoch Spaß an Design, Lifestyleund Konsum zu haben. Das hat sich längstgeändert. Jeder Gang in den Bioladen be-

Page 41: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

iForest

www.forestfinance.de FF 41

sign Ecology“ (siehe Kasten unten rechts)meint, das sei immerhin ein Viertel aller Eu-ropäer: „Inzwischen zählen wir mehr als 25Prozent der Menschen in den westlichenLändern zu den so genannten ‘CulturalCreatives’, für die Ethik und Hedonismuskein Widerspruch mehr sind.“

PARKOs = „partizipativer Konsument“Sie sind die „Schnittmenge aus LOHAS, die einen gesunden und nachhaltigen Lebens-stil pflegen, sowie intensiven Online-Usern“,schreibt Utopia.de, eine Plattform für LOHAS,und fasst die Studie zusammen: PARKOswürden nicht nur oft surfen und bewusstkonsumieren, sondern sich auch aktiv undkritisch mit der Kommunikationsarbeit vonUnternehmen und Marken auseinanderset-zen sowie Veränderungen einfordern.

O-Ton der Agentur Zucker-Kommunika-tion, die die Studie in Auftrag gab: „In der …vom Marktforschungsinstitut SKOPOSdurchgeführten, bevölkerungsrepräsenta-tiven Studie bei 1.003 Personen im Alter ab18 Jahre wurden zunächst LOHAS-Anhängerund Online-User segmentiert. Anschließendlegten die Marktforscher die entsprechen-den Mindsets übereinander und konntendadurch 21 Prozent der Bevölkerung alsPARKOs identifizieren. Dies entspricht knapp13 Millionen Menschen in Deutschland.Weitet man den Blick bei den LOHAS-Befür-wortern auf die Nutzer hauptsächlich ‘klas-sischer’ Internetangebote aus, die aller-dings schon eine Affinität zum ‘Web 2.0’/‘Mitmachnetz’ besitzen und mindestensab und zu selbst aktiv werden, dann lassensich bereits weitere 27 Prozent als ‘pre-par-tizipativ’ bezeichnen. Lässt man die soge-nannten ‘Nonliner’ (nicht online) bei der Be-trachtung außen vor (deren Anteil bestän-dig schwindet), erhält man gar einen Wertvon 36 Prozent für den Anteil der PARKOsund weitere 40 Prozent für die Pre-Partizi-pativen.“

So viel Statistik und so viele Schubladendienen anderen Liebhabern von Zahlenund Quoten: den obersten Dienstleistern derWirtschaft, den Marketingspezialisten. Undso schreibt Oliver Kottwitz, Geschäftsführervon Zucker-Kommunikation, geflissentlich:

„Die heutigen Mittel zum schnellen kom-munikativen Austausch der Konsumentenuntereinander und eine immer weiter ver-breitete kritische Haltung gegenüber Unter-nehmen, Marken und Werbebotschaftenbringen den neuen, selbstbewussten Kon-sumenten-Typus des PARKO in eine starkePosition, in der er über ökonomischen Erfolgoder Misserfolg entscheiden kann.“ Er dientsich und seine Agentur entsprechend denÖkonomen an, um ihnen den Weg zu denangeblich so mächtigen PARKOs zu ebnen.

Dieser Aspekt des mächtigen Konsu-menten freut die Redakteurin von Uto-pia.de besonders und bewegt sie zu demAufruf: „Hört, hört, strategischer Konsumwirkt offenbar, der Markt bewegt sich alsodoch. Dranbleiben!“. Und mit „Dranblei-ben“ meint sie natürlich auch ihre Plattform,Utopia.de. Denn hier können seit über ei-nem Jahr LOHAS, LOVOS, PARKOs und auchalle anonymen Akronymlosen sich darüberinformieren, was es schon wieder Neues,Teures, Ökologisches und Trendiges aufdem Markt gibt.

Dieses Angebot an Konsumartikeln undWerbung stört viele LOHAS und sie kritisie-ren Utopia.de in Blogs. So schreibt ein Blog-ger auf http://nachhaltigbeobachtet.ch /blog/archive/2009/03/12/utopia-in-der-krise.html:„Utopia ist für mich nichts als eine neueWerbeplattform Marke Greenwashing. Ziel

Ausgefallene Produkte – die nachgewiesenermaßen ihre Käuferschichtgefunden haben – können Sie in dem Buch „Desgin Ecology“ von JuttyNachtwey und Judith Mair entdecken. Auch als Nicht-LOHA, oder -LOVO,sogar als Anti-PARKO werden Sie hier Dinge entdecken, die die Weltnicht braucht, die sie aber schöner und bunter machen. Und das bio undfair. Das Buch selbst ist wunderschön aufgemacht. Es hat einen Leinen-einband mit Folienprägung und strotzt auch innen vor lauter stylish dar-gebotenen Informationen. Diese sind gründlich recherchiert und vieleder Interviews mit Designern und Unternehmsgründern lesen sich wie„Warum bin ich nicht selbst schon drauf gekommen?“. Tolle Ideen, vielSchnickschnack, faszinierende Schlichtheit. Dinge, die die Welt vielleichtnicht braucht, aber wenn sie so schön und öko und sozial engagiert daherkommen, dann irgendwie doch. design ecology! Neo-grüne Markenstrategien, Verlag HermannSchmidt, 272 Seiten, ISBN 978-3-87439-763-6, 68,00 Euro

war nie die Veränderung/Verbesserung,im Vordergrund stehen eindeutig nur finan-zielle Interessen. Bestes Beispiel war dasWeltsozialforum (dort werden und wurdenwichtige Strategien in Sachen Ökologieund Gesellschaft festgelegt). Utopia würdig-te diese Veranstaltung nicht mal mit nur ei-nem Satz (es waren ja keine finanzkräftigenAuftraggeber für WERBUNG anwesend).“

Und so sind vielleicht doch viele LOHASeher LOVOS, Menschen, die sich dem „Life-style of Voluntary Simplicity“ verschriebenhaben und bewusst auf Konsum verzichten.Dabei streben aber alle eine bessere Welt an.Nur wie diese gemacht werden kann, dar-über scheint man sich uneins. Dem Wort„Nachhaltigkeit“ wird dabei vom Hambur-ger Kommunikationsexperten Stefan Sie-mer „Viel Wort, aber wenig Witz. Viel Appe-al, aber wenig Sex-Appeal“ bescheinigt. Ersieht in den LOHAS einen Weg, „Nachhaltig-keit endlich sexy und verführerisch zu ma-chen“. Schaden kann es nicht.

Wollen Sie sich ein Bild der BKIWs (Be-gehrte Konsumenten im Web; Akronymder Redaktion) machen? Dann klicken Sieauf: www.utopia.dewww.lohas.com http://karmakonsum.de/http://nachhaltigbeobachtet.ch/blog/archive/2009/03/12/utopia-in-der-krise.html

Page 42: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Neues Portal rund um den Klimawandel

Der Countdown läuft – auf der Klima-Seite der „Deutschen Gesellschaft für dieVereinten Nationen“ (DGNV) wird jede Sekunde gezählt, die Kopenhagen und Kli-makonferenz näherrücken. Das Internet-Portal bietet laufend aktuelle Berichte zumUN-Klimaengagement, zur Klimadebatte ininternationalen Organisationen und zuneuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.Dazu gehört auch eine ausführliche Dar-stellung des „Berichts über die menschlicheEntwicklung 2009“, insbesondere zu Mi-gration und Klimawandel.

Sie finden hier interaktive Grafiken zumKlimawandel, wie zu den Kipp-Punktendes Klimasystems sowie Anregungen undMeldungen zum „Aktiv werden“ für den Kli-maschutz. Wenn Sie sich gründlicher mit Klimathemen beschäftigen wollen, findenSie hier zahlreiche Links und Literaturhin-weise. „Mit den Grafiken, Berichten und ak-tuellen Meldungen ist die Website eineunentbehrliche Hilfe für alle, die sich für in-ternationalen Klimaschutz und Maßnah-men zur Anpassung an die Folgen des Kli-mawandels einsetzen“, so der Vorsitzendeder Deutschen Gesellschaft für die Verein-ten Nationen, Professor Thomas Bruha.„Gerade jetzt, wo die Verhandlungen zu ‘Kyo-to II’ aufgrund der Weltwirtschaftskriseauf der Stelle treten und wir einen inter-national bindend vereinbarten, CO2-spa-renden Investitionsschub aus der Krisebrauchen, ist dieses Informationsangebotwichtig“, so Bruha.

www.klimawandel-bekaempfen.de

Neues vom Wolf

Statt Rotkäppchen und anderen Schauer-märchen gibt es jetzt Geschichten vomWolf – zum Spielen, Sehen, Lesen und Ler-nen. Der NABU hat eine Wolfs-DVD erar-beitet, die multimedliale Einblicke in das Le-ben der seltenen Wildtiere gibt.

Seit über zehn Jahren gibt es sie wieder:frei lebende Wölfe in Deutschland. Um Kin-dern und Jugendlichen die Möglichkeit zugeben, mehr über das faszinierende Wild-tier zu erfahren, entwickelte der NABU imRahmen eines vom Bundesamt für Na tur -schutz geförderten Vorhabens Unterrichts -materialien zum Thema Wolf für die 5. bis10. Klasse in den Fächern Englisch, Deutsch,Biologie und Politik.

„Wer glaubt schon noch an den Klap-perstorch oder den Osterhasen? Niemand,aber das Märchen vom ‘bösen Wolf’ hält sichbeharrlich. Deshalb war es uns wichtig,Materialien zu entwickeln, die mit Vorur-teilen aufräumen und auf einfache undspannende Art und Weise über den Wolfund seine Lebensweise berichten“, sagteNABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Außerdem enthält die DVD ein witzigesWolfsspiel, das in einer deutschen undenglischen Fassung zur Verfügung steht undsich sehr gut zur Überprüfung des erlern-ten Wissens über Wölfe in Deutschlandeignet. Die DVD kann neben der Schule inallen Bereichen der Umweltpädagogik, inNatur- und Tierparks, Museen etc. eingesetztwerden.

Die DVD „Wölfe in Deutschland“ ist kostenfrei unter www.nabu-shop.de erhältlich(Art.-Nr. 4210).

Planet der WälderDie grünen Paradiese der Erde

Greenpeace-Mitarbeiter Thomas Henningsen und der Fotograf MarkusMauthe haben jahrelang zusammendie Urwälder dieser Welt bereist undin berauschenden Bildern ihre Schön-heit festgehalten. Lernen Sie die Tropenwaldgebiete inAmazonien, im Kongobecken und inSüdostasien sowie die Taiga Russ -lands, die Bergwälder Patagoniensund die Urwaldgebiete in Nordameri-ka und Europa kennen – ihre Men-schen, Tiere und Pflanzen. Es sind die letzten großen Urwaldre-gionen unseres Planeten. Wenn wirsie nicht schützen, droht ihnen dieZerstörung. Auch davon berichtet die-ses Buch. Mit Argumenten in Bildernvon atemberaubender Schönheit undTexten, die von viel Sachverstand undKenntnis zeugen. Und so schreibt Rü-diger Nehberg, Aktivist für Menschen-rechte und Umweltschutz, im Vorwortdes Buches: „Das vorliegende Buchempfinde ich als wertvollen Beitragfür die notwendige Bewusstseinsbil-dung und den Umdenkprozess, damitauch unseren Kindern die Erde lebe-neswert bleibt. Ich wünsche demWerk allen Erfolg.“

Markus Mauthe (Fotografie), ThomasHenningsen (Text): Planet der Wälder. Die grünen Para-diese der Erde. Ein Buch von Green-peace, 208 Seiten, € (D) 39,90, Bucher Verlag, ISBN 978-3-7658-1668-0

Für Waldläufer

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Page 43: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

Augenblick Natur! so heißt der Fotowettbewerb, den der Verband Deutscher Naturpar-ke veranstaltet. Gehen Sie auf Entdeckungsreise durch die deutschen Naturparke und fotografieren Sie Ihre Lieblings-Motive: Tiere, Bäume, Lichtstimmungen oder auch das Leben und Arbeiten inmitten eines Naturparks. Der Fotowettbewerb läuft bis zum 31. Dezember 2009. Sie können so viele Fotos einreichen, wie Sie mögen. Die Besucher des Por-tals wählen jeden Monat die 100 besten Bilder dieses Monats. Die Reihenfolge der Fotosvon 1–50 wird von einer Jury festgelegt. Aus den neun Monatsgewinnerfotos wird das Naturparkfoto des Jahres ebenfalls durch die Jury ermittelt. Der Jahressieger erhält fürsein „Naturparkfoto des Jahres“ ein hochwertiges Spektiv der Firma Bushnell, inklusiveKameraadapter und Stativ im Wert von ca. 1.800 Euro. Informationen und Unterlagen fin-den Sie auf www.naturparke.de/fotowettbewerb.php

Bergisches Freilichtmuseum & Kletterpark . Genießen Sie die Natur und erleben Sie die ländliche Kultur von gestern. Tauchen Sie ein in die Vergangenheit. Im Bergischen Freilichtmuseum vor den Toren Lindlars, im Herzen des Bergischen Landes und etwa 30Kilometer östlich von Köln, können Sie hautnah miterleben wie die Menschen auf demLand lebten. Lernen Sie die Landschaft und die Gebäude des Museums kennen. ErforschenSie die Themenschwerpunkte des Museums: Ökologie, bäuerliche Arbeit und Handwerk.Hinter dem Museumsgelände können Sie sich sogar in luftige Höhen begeben und im Kletterpark gut gesichert auf Bäume klettern. Erfahren Sie mehr auf www.bergisches-freilichtmuseum.lvr.de und www.lindlar.de/lindlar-im-ueberblick/tourismus/freizeit-tipps/klettergarten.html

Einladung zur Weltklimakonferenz „Cooling down!“ – Das Weltklima-Simulationsspiel ist ein strategisches Brettspiel, das die Spieler vor eine große Herausforderung stellt. Esgilt bis 2050 den Anstieg von CO2 um 50 Prozent zu senken. Geld und Bildung ist notwendig,um realistische CO2-Reduktionsstrategien zum Einsatz zu bringen. Die Zeit rennt, die Dynamik auf dem CO2-Pfad muss gestoppt werden. Diese Weltklimakonferenz liefert Orientierung – mit realistischen Daten und Szenarien. Das Lernspiel ist global ausgelegt,zweisprachig – deutsch und englisch – und hat drei Lernmodule: Energiesicherheit, Katastrophenvorsorge, Klimagerechtigkeit. Hier macht Lernen Spaß, ist spannend und lehr-reich. Ein Weltspiel als Kooperationsspiel – für ein bis 24 Spieler, von sechs Jahren aufwärts.„Cooling down!“kostet 29,90 Euro. Zu bestellen unter www.cooling-down.com

Es gibt viel zu entdecken und auch zu gewinnen! Fotografieren Sie Ihr schönstes Plätzchen, besuchenSie Museen und entdecken vergangene ebenso wieneue, immer wildere Zeiten! Hier unsere Reihe mitVeranstaltungstipps im ForestFinest Magazin

Ausstellungen – Termine – Events

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Page 44: ForestFinest, Ausgabe 2/2009

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den stündlich drei Tier- und

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Die Tropenwaldstiftung

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