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Funktionärsleitfaden 2013 der Südtiroler Bauernjugend

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Funktionärsleitfaden 2013 der Südtiroler Bauernjugend

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Page 1: Funktionärsleitfaden 2013 der Südtiroler Bauernjugend

leitfaden für funktionäre

www.sbj.it

FIT FÜR DEN VEREIN

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Kapitel 1 Die Südtiroler Bauernjugend

S. 4-5

Kapitel 2 ehrenamt bringt´s!

S. 6-7

Kapitel 3 Mit teamarbeit zum erfolg S. 8-9

Kapitel 4Ortsobmann und Ortsleiterin S. 10

der inhaltauf einen Blick

Kapitel 5Die Stellvertreter und die aus-schussmitglieder S. 11

Kapitel 6 Der Schriftführer und der Kassier

S. 12

Kapitel 7 Neue Mitglieder anwerben? So geht´s ... S. 13-14

Kapitel 8Sitzungengekonnt leiten

S. 15-16

Kapitel 10Ortsausschuss:so wird gewählt!

S. 18-19

Kapitel 11 Reden wie die profis

S. 20-24

Kapitel 12Die Welt der Medien: Öffent-lichkeitsarbeit S. 25-30

Kapitel 13Veranstaltungenorganisieren

S. 31-35

Kapitel 14 Das perfekte Foto

S. 36-42

Kapitel 9protokolle schreiben leicht gemacht S. 17

Kapitel 15Mit Weiterbildung einen Sprung voraus S. 43

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Hannes Dosserlandesobmann

Christine tschurtschenthaler landesleiterin

andreas Mairlandessekretär

ein leitfaden zurVereinsarBeit

Funktionär sein heißt Verantwor-tung zu übernehmen, sich Ziele zu setzen und diese zu verwirk-lichen, neue Herausforderungen anzunehmen, Vorbild sein und sich für andere einzusetzen. Funktionär sein heißt aber auch Gemeinschaftssinn, Verantwor-tungsbewusstsein, neues Wis-sen und neue Freundschaften fürs leben kennen zu lernen und dadurch auch persönlich zu wachsen.

in den Reihen der Südtiroler Bau-ernjugend arbeiten über 1.300 Funktionäre, die täglich auf Orts-, Bezirks- und landesebene für die Südtiroler Bauernjugend ihr Bestes geben. Um sie bei ihrer täglichen arbeit noch stärker zu unterstützen hat die Südtiroler Bauernjugend die-sen Funktionärsleitfaden ausge-arbeitet. aufgeteilt in verschiedene Kapi-tel, mit vielen tipps und tricks

und Beispielen soll er eine wertvol-le Stütze bei der täglichen Vereins-arbeit sein. Daneben stehen drei hauptamtliche Mitarbeiter im SBJ-landessekretariat allen Funktionären und Mitgliedern täglich mit Rat und tat zur Seite.Wir wünschen euch weiterhin viel Freude, Begeisterung und Genugtu-ung bei eurer arbeit für die Südtiro-ler Bauernjugend.

impressum: Herausgeber: Südtiroler Bauernjugend (SBJ)

Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen,

tel. 0471 999 401 - [email protected] - www.sbj.it

erscheinungsjahr: 2013

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Organisation

Ortsgruppen: 147Mitglieder: 9.125Funktionäre: >1.300

Die Südtiroler Bauernjugend ist eine freiwillige, selbststän-dige, unabhängige und nicht gewinnorientierte Jugendor-ganisation. Sie hat ihren Sitz beim Südtiroler Bauernbund (SBB). Derzeit gliedert sich die Südtiroler Bauernjugend in 147 Ortsgruppen, die jeweils vom Ortsausschuss mit Ortsobmann und Ortsleiterin an der Spitze geführt wer-den. Diese 147 Ortsgruppen verteilen sich auf die sechs Bezirke: Bozen (32), Meran (27), eisacktal (23), puster-tal(28), Unterland (11) und Vinschgau (26). Die Bezirksob-männer und -leiterinnen aller Bezirke bilden gemeinsam mit der landesführung (landesobmann und landesleiterin mit jeweils 2 Stellvertreter/innen) die landesleitung. Das oberste Organ der Südtiroler Bauernjugend ist die Mitglie-derversammlung. Sie setzt sich zusammen aus allen Orts-gruppen der Südtiroler Bauernjugend.

Die Südtiroler Bauernjugend will nicht nur die bäuerliche, sondern die gesamte Jugend im ländlichen Raum anspre-chen. Gemeinsam wollen wir die Zukunft des ländlichen Raumes und unseres landes mitgestalten. ein Jugendver-band macht ständig entwicklungen durch. Seine arbeit ist so gut wie es die vielen aktiven, ehrenamtlich tätigen Men-schen sind. Die themen der Südtiroler Bauernjugend sind zeitgemäß. es ist selbstverständlich, dass der Verband durch wechselnde Menschen und neue Funktionäre immer

wieder ein neues Gesicht erhält. in einer Jugendorganisa-tion ist das gut so!

Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft können alle Jugendlichen zwischen 14 und 35 Jahren erwerben, die sich mit den Zielen und den Satzungen der Südtiroler Bauernjugend identifizieren.

Das leitbild der Südtiroler Bauernjugend:

Die Südtiroler Bauernjugend ist die größte Jugendorgani-sation in Südtirol und spricht alle Jugendlichen zwischen 14 und 35 Jahren an.

• Wir sind eine eigenständige Jugendorganisation im Südtiroler Bauernbund.

• Wir sind eine aufgeschlossene Gemeinschaft und ste-hen Neuem und Modernem offen gegenüber; gleich-zeitig pflegen und leben wir Kultur und Brauchtum unserer Heimat.

• Wir gestalten die Gegenwart und die Zukunft unseres landes aktiv mit und setzen neue akzente.

• Wir übernehmen Verantwortung in der Gesellschaft und vertreten unsere Meinung in Wirtschaft und po-litik.

• Wir sind bereit, mit weltlichen und kirchlichen Organi-sationen zusammenzuarbeiten.

• Wir setzen uns für den Fortbestand der bäuerlichen Betriebe und für die erhaltung unserer Kulturland-schaft ein.

die südtiroler Bauernjugend

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• Wir bieten den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitge-staltung

• Wir fördern die aus- und Weiterbildung im fachlichen und persönlichkeitsbildenden Bereich.

Die Ziele der Südtiroler Bauernjugend:

WirtschaftDie Südtiroler Bauernjugend bejaht die Verflechtung der verschiedenen Wirtschaftszweige, der in sinnvollem aus-maße auch im Berggebiet künftig noch mehr Bedeutung zukommen soll. Um so dringlicher braucht es in Zukunft eine verantwortungsbewusste planung von brauchbaren und machbaren entwicklungsprogrammen, die mit dem unvermehrbaren Kulturgrund und Siedlungsraum sparsam umgehen und den Menschen in allen Regionen unseres landes zufriedenstellende lebens- und arbeitsbedingun-gen gewährleisten.

aus- und Weiterbildung Die Südtiroler Bauernjugend will, dass sich ihre Funktionä-re und Mitglieder die bestmögliche Berufsausbildung an-eignen. eine gute aus- und ständige Weiterbildung sollte für jeden landwirt selbstverständlich sein. Unser Ziel: Kein Übernehmer eines landwirtschaftlichen Betriebes ohne landwirtschaftliche Fachschule. auch für Nebenerwerbs-bauern ist die aneignung landwirtschaftlichen Fachwis-sens unerlässlich. ein großes anliegen im Bemühen um stetige Fortbildung und Qualifizierung ist die persönlich-keitsbildung unserer Mitglieder und Funktionäre. Kultur und BrauchtumDie Bauernjugend ist der tradition sehr verbunden. in der Brauchtumspflege sieht sie einen wichtigen erhalt kultu-reller identität. alte Bräuche wie die trachtenpflege schlie-ßen moderne lebensformen nicht aus - im Gegenteil: sie bereichern sie.

UmweltDie erhaltung unserer Heimat als erholungsraum ist seit je-her ein besonderes anliegen der Südtiroler Bauernjugend. Wir setzen uns ein für umweltschonende landwirtschaft-liche produktionsmethoden, für die erhaltung der Kultur- und erholungslandschaft und für die Bewusstseinsbildung in diesem Sinne.

politikSeit eh und je zählt das bäuerliche element zu den maß-geblichen trägern der politischen Ordnung in unserer Hei-mat. Deshalb fühlt sich die Bauernjugend dem politischen Ziel verpflichtet, die interessen der ländlichen Jugend in demokratischer Weise in allen dafür geeigneten Gremien zu vertreten. Unsere aufgabe ist es auch, die Jugend dazu zu befähigen, den Maßstab des politischen Denkens und Handelns am geschichtlichen Hintergrund unserer Heimat zu orientieren.

BerufsstandWir bekennen uns zur Demokratie in theorie und pra-xis. Die Südtiroler Bauernjugend will sie in ihren eigenen Reihen verwirklichen und ein lebendiges demokratisches element in Gesellschaft und Berufsstand sein. Sie ist da-rum entschlossen, eine echte Nachwuchsorganisation im demokratischen leben unseres landes zu sein. Die Südti-roler Bauernjugend will unter Vermeidung jeder Voreinge-nommenheit zur pflege eines gesunden Gemeinschaftssin-nes aufrufen. Sie will auch Bindeglied sein zwischen den bäuerlichen und nichtbäuerlichen Familien und einzelmen-schen und Organisationen im ländlichen Raum.

FreizeitgestaltungWettbewerbe als beliebte, jugendgerechte und gemein-schaftsbetonte Form der Freizeitgestaltung, gehören zum programm der Südtiroler Bauernjugend wie auch gesellige Veranstaltungen und lehrfahrten. als sinnvolle Freizeitge-staltung bieten sie anlass für verschiedene anregungen und erfahrungen, die persönlich bereichern und zu einer Festigung der Gemeinschaft führen.

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ehrenamt Bringt´s!

Die Südtiroler Bauernjugend mit ihren Funktionären und Mitgliedern leistet eine Fülle von aufgaben, und zwar regelmäßig, unbezahlt und freiwillig. Dazu braucht es idealismus, den Mut zur Verantwortung und die Bereit-schaft Freizeit zu opfern.

aber auch sonst erfüllt die Südtiroler Bauernjugend jene Voraussetzungen, wie sie auch andere ehrenamt-liche Organisationen aufweisen: Die Organisation ist nach demokratischen prinzipien geregelt, die Ämter werden durch Wahlen besetzt, es bestehen keine Ge-winnabsichten. ihre tätigkeit ist breit gefächert, von der Kultur, der Bildung über die Freizeit bis hin zum landschaftsschutz.

tatsache ist: Unsere Mitglieder sind ein wesentlicher teil unserer ländlichen Gemeinden, indem sie sich aktiv im Dorfleben einbringen und sich für die ländliche Ju-gend und die Dorfgemeinschaft einsetzen.

Freiwillig für die GemeinschaftDas ehrenamt ist der Klebstoff, der die Dorfgemein-schaft zusammenhält. ehrenamtliche kümmern sich um alte Menschen, engagieren sich in Jugendvereinen, Sportvereinen oder retten leben bei Rettungsorganisa-tionen. Sie setzen sich für sozial Schwächere ein und pflegen traditionen. Ohne ehrenamtliche wäre unser Dorf, unsere Stadt und unser land Südtirol nicht das was es heute ist.

auch wollen sie sich nicht mehr so gerne festlegen. Mit 17 in einen Verein eintreten, um dann fünfzig Jahre später die goldene Verbandsnadel überreicht zu bekom-men, ist für viele heute keine all zu große ehre mehr. Viele, vor allem junge leute sehen angesichts dieser

aufgaben des ehrenamtsehrenamtlich tätig zu sein bedeutet, seine aufgabe im interesse der Organisation auszuüben, die Verantwor-tung für sein Handeln bzw. für seine Organisation zu übernehmen und damit auch - je nach Funktion - ent-scheidungsträger innerhalb seiner entscheidungsmög-lichkeiten für seine Organisation zu sein. Das ehrenamt orientiert sich an den Zielen und leitlinien der Organi-sation.ehrenamt birgt aber auch einen Spielraum zum entwi-ckeln neuer ideen und Visionen sowie zur inhaltlichen ausrichtung des Vereins. Dabei gilt aber immer der vor-gegebene Rahmen, nämlich das Vereinsstatut.Das ehrenamt hat die arbeit mit Jugendlichen zum zentralen inhalt. Motivation Jugendlichen für themen und inhalte, für aktionen und Veranstaltungen ist eben-so wichtig wie das Motivieren anderer ehrenamtlicher.ehrenamt fördert das Bilden und pflegen von Gemein-schaft, schafft soziales Kapital, vermittelt ideale und trägt durch seine tätigkeit positiv zum Gemeinwohl bei.

ideale Rahmenbedingungen für das ehrenamt

WertschätzungDamit das ehrenamt erhalten werden kann, braucht es anerkennung und Wertschätzung für das Geleistete, Förderung und Verständnis seitens der Gesellschaft und der politik. Schule und arbeit unterstützen eh-renamt, indem sie im angemessenen Maß Freistellung bzw. flexible arbeitszeiten ermöglichen. auch die Wert-schätzung jener Jugendlichen, für die man sich enga-giert, und von anderen ehrenamtlichen ist ein wichtiger Motivationsfaktor für die ehrenamtlichen.

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Klare VereinsstrukturenZu den idealen Rahmenbedingungen gehören auch kla-re Vereinsstrukturen, die Halt und Orientierung geben und rechtlichen Schutz bieten.

GeselligkeitDas Vereinsklima muss stimmen und motivieren, und das Gesellige darf nicht zu kurz kommen. ehrenamt muss auch Spaß machen, gerade weil es oft neben der beruflichen tätigkeit ausgeführt wird.

aus- und WeiterbildungWer sich ehrenamtlich engagiert, will inhaltlich mitre-den. Das nötige Rüstzeug dazu erhält man durch eine auf die tätigkeit zugeschnittene und praxisorientierte aus- und Weiterbildung, die zwar nicht Voraussetzung für die Übernahme eines ehrenamtes, wohl aber ein wichtiges element innerhalb der ehrenamtlichen tätig-keiten darstellt.

infrastrukturenehrenamtlichkeit darf nicht an nicht bestehenden in-frastrukturen oder fehlenden Mitteln scheitern. Die öffentliche Hand fördert ehrenamtliche initiativen und respektiert zugleich die Freiheit der ideenvielfalt und die eigenständigkeit der ehrenamtlich getragenen Or-ganisationen, unter Beachtung des prinzips der eigen-verantwortung.

Zusammenarbeit zwischen ehrenamt-lichen und Hauptamtlichenein Dauerbrenner in der Jugendarbeit ist der zum teil unterschiedliche Zugang von Haupt- und ehrenamtli-chen. Haupt- und ehrenamt sind in einer Vereinsstruktur häufig wie zwei ehepartner in einer ehe: Beide brau-chen sich, schätzen und ergänzen sich – und dennoch kommt es immer wieder zu Konflikten.Für das gute Funktionieren eines Vereines, der sowohl ehrenamt als auch Hauptamt in sich vereint, ist es un-abdingbar, dass beide Seiten klare Rahmenbedingun-gen vorfinden und die Kommunikation zwischen beiden ebenen reibungslos verläuft.

Gerne Funktionär seines gibt viele Gründe die dafür sprechen sich als Funkti-onär bei der Südtiroler Bauernjugend aktiv einzusetzen. ansporn und Reiz kann es sein: • Bäuerliche interessen zu vertreten• Ziele der Südtiroler Bauernjugend der Öffentlich-

keit nahe zu bringen• interesse und Verständnis für die landwirtschaft

zu wecken• Gedanken und interessen auszutauschen• Freundschaften zu knüpfen• Übernahme von Organisationstätigkeiten• einblicke in die Gemeinschaftsarbeit zu gewinnen• Verantwortung zu übernehmen• Brauchtumserhaltung (z.B. bei Kirchtag, prozessi-

onen,…)• Fachliche Weiterbildung• Sinnvolle Freizeitgestaltung für die Jugend• Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Vereinen• Mut, initiative und ideen aufzugreifen und zu ver-

wirklichen• an lehrfahrten und Vorträgen teilzunehmen• aktuelle themen aufzugreifen und kreativ zu sein• Das Dorfleben aktiv mitzugestalten• Chance in seiner persönlichen Kompetenz zu

wachsen • Jugendarbeit zu fördern und diese gleichzeitig auf-

zuwerten

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eine erfolgreiche teamarbeit zeichnet sich aus:• teamarbeit soll stets im Vordergrund stehen.• information der Vereinsmitglieder ist Voraussetzung

für teamarbeit• ideen sammeln ohne sie gleich zu zerpflücken. Was

auf den ersten Blick vielleicht undurchführbar er-scheint, kann sich zum großen erfolg entwickeln

• Sichtbar bei Diskussionen mitschreiben (Flipchart)• projekte gut vorbereiten und Verantwortliche für die

einzelnen punkte bestimmen• probleme offen ansprechen• Gute Moderation bei strittigen themen kann verhin-

dern, dass aus der Diskussion ein Streit wird. Bei Be-darf vereinsfremde Moderatoren hinzuziehen

• Wer von der einstellung ausgeht, das team werde das gestellte problem schon lösen (ich bin ja nicht dafür verantwortlich), der zerstört die gute atmosphäre

• Jedes teammitglied ist nicht nur für den eigenen teil-bereich, sondern auch für den Gesamterfolg mit ver-antwortlich

Motivation - der Schlüssel zum erfolgJedes teammitglied muss seine eigenen Stärken und Fä-higkeiten, sowie auch die eigenen Schwachpunkte kennen. Nun gilt es, die besonderen, individuellen Fähigkeiten im team mit einzubringen. Das einzelne Mitglied ist verpflich-tet, auch ohne aufforderung, diese Stärken einzubringen, damit das team die individuelle Stärke des einzelnen Mit-gliedes nutzen kann.Beispiel: Wenn jemand im team sehr gewandt im Schrei-ben ist, nützt es dem team wenig, wenn niemand diese Stärke kennt. es darf nicht sein, dass jemand aus falscher Bescheidenheit oder angst vor zu viel arbeit diese Stärke nicht zeigt. ein anderer unbegabter Schriftführer hilft dem team nicht so viel.

mit teamarBeitzum erfolg

Um erfolgreich im Ortsausschuss zu arbeiten braucht es einige Spielregeln. Wenn alle diese Spielregeln befolgen, kann gemeinsam sehr viel erreicht werden.

informationsaustauschWer mitreden und mitarbeiten soll, benötigt informatio-nen. Fallen in einem Verein alle wichtigen entscheidungen im stillen Kämmerlein, kann sich beim einfachen Mitglied schnell Desinteresse einstellen. „Die da“ wissen Bescheid, sollen auch sie tun, was zu tun ist. information kann auf verschiedenen Wegen weitergegeben werden. ein Rund-schreiben eignet sich da ebenso wie ein Brief, eine SMS oder eine entsprechende Veranstaltung. Wesentlich ist, nicht erst dann zu informieren, wenn alle entscheidungen schon getroffen sind. Werden wichtige Vereinsvorhaben rechtzeitig diskutiert, können Mitglieder zahlreiche neue ideen einbringen. Zudem steigt die Bereitschaft das Vorha-ben zu unterstützen.

Jede Meinung ist wichtigalle gelten lassen - damit diese Vorgangsweise greifen kann, soll am Beginn grundsätzlich jede Meinung gleich viel zählen. Gemeinsam erfolgt dann die Bewertung der Vorschläge, bis schließlich ein Beschluss gefasst wird. Wer eine andere Meinung äußert ist nicht gleich ein Gegner. er sieht das thema eben von einem anderen Standpunkt aus, beurteilt die Zusammenhänge anders oder hat nicht sämt-liche informationen. Die gegenteilige Meinung trägt viel-leicht dazu bei, eine angelegenheit einmal in völlig neuem licht zu sehen. Vielen fällt es schwer die eigenen guten ideen im team mit anderen zu teilen. Kritik soll man nie im ausschuss, sondern immer unter vier augen aussprechen. Wer im ausschuss kritisiert wird, muss sich verteidigen und fühlt sich bloßgestellt. Die meis-ten Menschen sehen unter vier augen Fehler ein.

Das „Wir“ in den Mittelpunkteine der teamgeist-erfolgsformeln heißt das „Wir“ in den Mittelpunkt stellen. Das heißt nicht „ich“ habe das ge-schafft, sondern „wir“ haben das gemeinsam geschafft. Wenn es darum geht Kollegen zu schützen, soll jeder han-deln. auch lob soll angemessen weitergeleitet werden.

tipps

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Motivation aufbauen• Der ton ist oft ausschlaggebend, ob eine Verhaltens-

änderung akzeptiert wird: das „Wie“ (Stimme, ton, atmosphäre) beeinflusst die Stimmung der Kommuni-kationsprozesse enorm. Wer echt, natürlich, partner-zentriert spricht d.h. wer das „Du“ ernst nimmt, wird feststellen, dass der ton wirklich die Musik macht.

• anerkennung des erfolgs d.h. das erleben lassen des erfolgs ist wichtig. Jeder Mensch möchte von ande-ren akzeptiert werden. lob und die Bestätigung des erfolgs steigern das Selbstwertgefühl. Durch anerken-nung werden die erfolgserlebnisse bewusst gemacht.

• es ist wichtig die Mitarbeitenden auftragsorientiert arbeiten lassen ohne dauerndes einflussnehmen und Kontrollieren. Die Führungskraft gewinnt nicht nur Zeit und energie, die Freude und Begeisterung steigt auf beiden Seiten.

• Sich selbst und andere motivieren kann nur jemand, der von seiner Meinung überzeugt ist und selbst über genügend Begeisterungsfähigkeit verfügt.

• Glaubwürdigkeit erleichtert das Motivieren. Man muss selbst an das glauben, was man sagt.

• Reizworte lösen bestimmte Denk- und Handlungsmus-ter aus. Vielen Begriffen müssen wir eine neue Bedeu-

tung geben z.B. mit Umschreibungen. Oft muss mehr gesagt werden. Zusatzinfos sind notwendig damit es nicht zu Missverständnissen kommen kann.

• Sachverhalte sollen von zwei oder mehreren Sei-ten gesehen werden: es lohnt sich, vor jedem Klärungsgespräch gedanklich die Gegenposition versuchen zu verstehen.

Nachwuchs aufbauenWenn ausschussmitglieder in einem Verein oft genug hören, dass ohne sie nichts läuft, glauben das einige irgendwann. Natürlich gibt es in einem Verein Funkti-onäre, die sich besonders einsetzen. es ist ein Fehler, diese dann mit arbeit zu überhäufen. auch die beste Ortsleiterin, der beste Schriftführer wird irgendwann einmal abgelöst. Dann beginnt die Suche nach geeig-neten Nachfolgern. Wo Verantwortung geteilt wird, ist es einfacher auch junge leute einzubinden und aufzu-bauen. Wer weiß, dass er nicht alleine gelassen wird, ist eher bereit, im in der Vereinsarbeit aktiv mitzuwir-ken.

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Der Ortsobmann und die Ortsleiterin sind die beiden Verantwortlichen der Ortsgruppe. Sie stehen für die ei-gene Ortsgruppe ein und präsentieren sie nach außen. Bei der Wahl zum Ortsobmann oder der Ortsleiterin ist es wichtig gut zu überlegen, geeignete personen zu finden und diese dann tatkräftig zu unterstützen. Ortsobmann und Ortsleiterin sollen wie jedes andere ausschussmitglied seriöse und verlässliche personen sein.

Die aufgaben von Ortsobmann und Ortsleiterin:• Die Südtiroler Bauernjugend nach innen und außen

vertreten • Verantwortung übernehmen und tragen • Vorbild sein - ein schlechtes Bild fällt auf den ge-

samten Verein zurück • Kontakt- und ansprechpartner im Dorf sein • Sitzungen und Versammlungen leiten• Mitglieder motivieren• Umsetzung der Mitgliederinteressen• informationen weitergeben• Neue ideen verwirklichen• Kontakt zur Bezirks- und landesebene pflegen und

fördern• arbeitsaufteilung zwischen den verschiedenen

ausschussmitgliedern koordinieren und je nach Fä-

ortsoBmann und ortsleiterin

higkeit delegieren• Kontrollieren und überprüfen (z.B. in steuerlichen

angelegenheiten)• Vertreter in anderen Gremien sein (z.B. Ortsbauern-

rat, Gemeindegremien, usw.)• pflege von tradition und Brauchtum• Gutes Klima im ausschuss fördern• entscheidungen treffen• Genehmigungen und lizenzen einholen• Verantwortung für die Organisation und Koordina-

tion von tätigkeiten, aktionen und Veranstaltun-gen übernehmen

Besondere eigenschaften:Um die Südtiroler Bauernjugend gut zu vertreten und zu lenken, sollten die beiden Vorsitzenden verantwor-tungsbewusst sein. Sie sollten Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen besitzen. Weiters zählen pünktlichkeit und die Fähigkeit aufgaben abzugeben zu ihren Stärken. Neben Kreativität soll auch das Ver-ständnis für andere und die toleranz nicht fehlen.

eines der Wörter, die bei einer sinnvollen Vereinsarbeit gestrichen werden soll ist das Wort „man“. Man ist nicht Mitglied im Verein und hat auch noch nie etwas erledigt. aufgaben gehören eindeutig zugeordnet. es muss klar sein wer, was bis wann zu erledigen hat.

tipp

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die ausschuss-mitglieder

Bei den ausschussmitgliedern sollte es sich um aktive, fleißige und seriöse personen handeln. im ausschuss sollten die Mitglieder vertreten sein die das Beste für den Verein wollen und gerne ihre Freizeit für und mit der Bauernjugend verbringen.

Die aufgaben der ausschussmitglie-der:• Führungsspitze unterstützen• Fotografieren und Fotoalbum gestalten• inventar verwalten und den Vereinsraum in Ord-

nung halten• Getränke verwalten• Schaukasten dekorieren

• dem Schriftführer oder dem Kassier kleinere auf-gaben abnehmen

• Bei der Organisation von Kursen und Veranstaltun-gen helfen

Besondere eigenschaften:Die ausschussmitglieder sollten gerne mitarbeiten, sie sollten auch „anweisungen“ der Führungsspitze akzep-tieren können und diese umsetzen. Fleiß, pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft und die positive einstellung zum eh-renamt sowie der Wille gemeinsam etwas zu Bewegen sollte die ausschussmitglieder auszeichnen.

Jede Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend hat ne-ben Ortsobmann und Ortsleiterin jeweils einen Stellver-treter bzw. Stellvertreterin. Diese sollen den Ortsob-mann und die Ortsleiterin vertreten wenn diese eine aufgabe nicht ausführen, einen termin nicht wahrneh-men oder eine Verpflichtung nicht annehmen können. Ortsobmann und Ortsleiterin müssen sich auf die Stell-

diestellVertreter

vertreter verlassen können. Wenn die Stellvertreter den Ortsobmann oder die Ortsleiterin vertreten, übernehmen sie dieselben aufgaben. Daher ist alles was für Ortsob-mann und Ortsleiterin gilt auch für die Stellvertreter sehr wichtig. Stellvertreter übernehmen oft auch zusätzliche aufgaben um die Vorsitzenden zu entlasten.

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Der Kassier verwaltet die Finanzen der Ortsgruppe. im-mer wenn es um Geld geht, ist Vorsicht geboten. Der Kassier muss eine person sein der 100%iges Vertrauen entgegen gebracht werden kann. Genauigkeit und Ord-nung sind die obersten prinzipien eines Kassiers.

Die aufgaben des Kassiers:• inkasso und Zahlungen• Rückerstattung der Spesen an Vereinsmitglieder

bei entsprechender Belegung• Ordnungsgemäße aufstellung aller einnahmen und

ausgaben• auftragserteilung zur Zahlung von allen anfallen-

den Steuern an das landessekretariat• Führen des iVa-Minori Registers• abgabe der geforderten informationen zur Steuer-

erklärung im SBJ-landessekretariat• Kassabericht für die Jahreshauptversammlung er-

stellen

der schriftführer

Der Schriftführer ist ein wichtiges Mitglied im Ortsaus-schuss. es ist eine tätigkeit, die einem viel gibt und bei der man viel lernt. Schriftführer sollten personen sein, die mit dem pC sehr gut umgehen können, seriös, ver-lässlich und genau sind.

Die aufgaben des Schriftführers:• protokoll bei jeder Sitzung, bei der Jahreshauptver-

sammlung und bei allen Besprechungen verfassen. Diese sind sorgfältig, geordnet und wieder auffind-bar aufzubewahren

• Schriftverkehr führen• Mitglieder- sowie ausschussliste genau und or-

dentlich führen• Datenschutzlisten genau und ordentlich führen• Mitgliedsausweise schreiben oder drucken• Öffentlichkeitsarbeit in absprache mit Ortsobmann

und Ortsleiterin betreiben• Rundschreiben, Flugblätter usw. ausarbeiten• einladungen zu Sitzungen, Versammlungen, Veran-

staltungen gestalten und versenden• Chronik führen• Sonstigen Schriftverkehr führen (Briefe, aussen-

dungen, Stellungnahmen)• tätigkeitsbericht erstellen

Besondere eigenschaften:Der Schriftführer muss eine seriöse person sein. Über die in Sitzungen besprochenen inhalte hat er, wenn ge-fordert, stillschweigen zu halten. im laufe der Zeit sollte der Schriftführer ein Gespür dafür entwickeln können, was in ein protokoll gehört und was nicht. Witze ge-hören dort z.B. nicht hin. Beschimpfungen werden aus Höflichkeit nicht wörtlich aufgenommen, es sei denn jemand besteht darauf. als Schriftführer sollten personen ausgewählt werden, denen das Schreiben liegt. Genauigkeit, pünktlichkeit und Verlässlichkeit zählen zu den eigenschaften eines guten Schriftführers. er muss mit terminen, Dokumen-ten, texten und listen umgehen können.

der kassier

als Hilfe dient dem Kassier der Steuerleitfaden, der im SBJ-landessekretariat erhältlich ist.

Besondere eigenschaften:Der Kassier muss seriös, glaubwürdig, korrekt und ge-nau sein. Man muss ihm vertrauen können. Der richtige Umgang mit Geld ist genau so wichtig wie der Überblick über einzahlungstermine und die genaue Ordnung der Rechnungen und Belege. Weiters ist Genauigkeit obers-tes Gebot.

tipp

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neue mitglieder anwerBen? so geht´s...

Die Mitglieder sind die tragende Säule jeder Vereinstätig-keit. aus diesem Grund kommt der Mitgliederwerbung eine besondere Bedeutung zu. Doch bei der Mitgliederwerbung handelt es sich um kein „Haustürgeschäft“ sondern viel-mehr geht es darum die eigene Ortsgruppe in angemesse-ner Form zu präsentieren und geeignete und dauerhafte Maßnahmen zu setzen.

Die Mitglieder geben dem Verein Gewicht. aus den Mitglie-dern gehen Funktionäre hervor, die für die Geschicke der Südtiroler Bauernjugend auf Orts-, Bezirks- und landes-ebene verantwortlich sind. Doch gerade die Besetzung der ausschüsse mit engagierten Funktionären ist nicht immer ganz einfach. Umso wichtiger ist es daher bereits bei den Mitgliedern anzusetzen.

Mitgliederwerbung darf aber nicht aus einmaligen Maß-nahmen oder aktivitäten bestehen sondern ist ein andau-ernder prozess, der sehr viel mit Kommunikation aber auch mit der richtigen präsentation zu tun hat. Die Kommuni-kation mit den Jugendlichen soll so direkt wie möglich sein: Das persönliche Gespräch, die persönliche einladung, möglicherweise mit dem angebot zur Mitfahrt verbunden, kann durch keine andere Maßnahme ersetzt werden. Was die präsentation betrifft so gilt: Die aktivitäten und Ver-anstaltungen sind die Visitenkarte einer Ortsgruppe und machen die Ortsgruppe bekannt. Zudem bieten Veranstal-tungen die Möglichkeit um mit den Jugendlichen ins Ge-

spräch zu kommen und sie in die tätigkeit der Ortsgruppe einzubinden.

Besonders die Jugendorganisationen haben es schwer. Ju-gendliche zu motivieren, sich einem Verband anzuschlie-ßen und Mitglied zu werden ist keine leichte aufgabe. trotz allem wissen wir, dass die arbeit und Zugehörigkeit in einem Verband sehr wertvoll und lehrreich sind. Warum sollte ein Jugendlicher sich beispielsweise für die Südtiro-ler Bauernjugend interessieren? Hier einige wichtige aus-sagen dazu:

Die Südtiroler Bauernjugend ist...

eine Gemeinschaft: Junge Menschen knüpfen bei der Südtiroler Bauernjugend

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ein Netz persönlicher Beziehungen. Sie nehmen anteil am leben anderer und lassen zu, dass andere an ihrem leben anteil nehmen.

eine arbeitsgemeinschaft: Jugendliche bringen ihre vielfältigen talente und Bega-bungen für eine gemeinsame Sache ein. teamfähigkeit, Solidarität und Hilfsbereitschaft sind talente, die auch in beruflichen Kontexten sehr gefragt sind.

eine Bildungsgemeinschaft: Die auseinandersetzung mit verschiedenen themen stärkt die eigene persönlichkeit, erweitert den Horizont und fördert das engagement.

eine interessensgemeinschaft: Jugendliche bestimmen gemeinsam wichtige interes-sen und setzen sich dafür ein.

es gibt also gute Gründe, wieso es nach wie vor sehr interessant sein kann, Mitglied eines Vereines oder Ver-bandes zu sein. Doch wie spreche ich die leute richtig an?

Die richtige Kommunikation bei der Mitgliederwerbung:

Die identität des anderen kennen lernen:Bei jedem erfolgreichen Gespräch, in dem ich etwas rü-ber bringen will ist es wichtig, möglichst viel über den anderen zu wissen. Was tut die person? Wo ist er be-reits eingebunden? Welche interessen hat die person?

Den anderen gezielt ansprechen:ich muss die personen persönlich ansprechen und mit informationen, argumenten und angeboten überzeu-gen. Dabei sollte ich aufmerksam zuhören und gezielt Fragen stellen. Die Hinweise zu neuen ideen, die die person einbringt, muss ich ernst nehmen.

eine „alte“ Fischerweisheit – „Der Fischer fischt nicht mit Cordon bleu“:Das bedeutet: Deine argumente müssen nicht dir, sondern der/dem Gesprächspartner/in „schmecken“! Deshalb ist es wichtig, dass ihr beim ansprechen viele Beispiele und erfolgsargumente einbringt.

tipps

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sitzungen gekonnt leiten

Kommunikation und austausch um gemeinsam zu gu-ten lösungen zu kommen, ist ein wesentlicher erfolgs-faktor in der Vereinsarbeit. Jahr für Jahr verbringen die Funktionäre viel Zeit in Besprechungen, Sitzungen und Workshops. leider manchmal nicht zur Zufriedenheit der Betroffenen. es wird über verlorene Zeit und zu wenig ergebnisse geklagt. erfahrungsgemäß gelingt es nur mit einer professionellen Sitzungsleitung aus gemeinsamen Sitzungen auch nachhaltige erfolge zu erzielen.

Hier einige tipps für eine erfolgreiche Sitzung:• Der Sitzungstermin muss frühzeitig bekannt gege-

ben werden (mindestens 2 Wochen vorher)• Die einberufung erfolgt durch Ortsobmann und

Ortsleiterin• Schriftliche einladung mit den tagesordnungs-

punkten, die zu besprechen sind (das letzte proto-koll mit senden)

• pünktlich erscheinen - bei abwesenheit oder spä-terem erscheinen rechzeitig entschuldigen

• Begrüßung durch Ortsobmann und Ortsleiterin• Feststellen der Beschlussfähigkeit (die Hälfte plus

ein ausschussmitglied müssen anwesend sein)• Verlesung des protokolls der letzten Sitzung, damit

alle auf dem gleichen Stand sind• Sitzungsleiter gibt nochmals die tagesordnungs-

punkte bekannt• punkt für punkt besprechen und entscheiden• Falls nötig fachbezogene ansprechpartner mitein-

beziehen• Freie Meinungsäußerung und Diskussion zulassen• Neue Vorschläge mit einbeziehen, aber nicht den

Faden verlieren

• Gemeinsam lösungen suchen• abstimmen, entscheiden• Gute und gerechte aufgabenverteilung• Verlesung von Veranstaltungen und aktionen an-

derer Ortsgruppen, des Bezirks und des landesver-bandes sowie von anderen Vereinen im Dorf

• Nachbesprechung von vorangegangenen Veran-staltungen mit berücksichtigen

• Vorschläge für die nächste Sitzung vorbringen und festhalten

• termin der nächsten Sitzung festlegen• Geselliges Beisammensein nicht vergessen• Sitzung sollte nicht länger als zwei Stunden dau-

ern, eventuell nicht termingebundene tagesord-nungspunkte vertagen

• keine Seitengespräche zulassen• keine abschweifungen zulassen• Ziel nicht aus den augen verlieren• ausschussmitglieder müssen Bescheid wissen,

über was gesprochen wird Die JahreshauptversammlungDie Wahl des Versammlungsortes kann den Verlauf we-sentlich beeinflussen. Sitzen weinige personen in ei-nem großen Saal, deprimiert das. ein zu kleiner Raum bringt Sitzplatzprobleme mit sich. Sinnvoll ist, Geträn-ke und Gläser auf den tischen bereitzustellen und auf dauernde Störung durch die Bedienung zu verzichten.

BesprechungspunkteZahlreiche tagesordnungspunkte einer Jahreshauptver-sammlung sind verpflichtend vorgeschrieben. Zusätz-lich sind noch Stimmzähler zu bestimmen, wenn bei Neuwahlen schriftlich abgestimmt werden soll.

tipps

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Begrüßungeine kurze humorvolle Begrüßung bietet einen guten einstieg. auch wenn die tagesordnung bereits in der einladung enthalten ist bewährt sich eine kurze erläute-rung des geplanten ablaufs. Dabei auch angeben, wie lange die Versammlung etwa dauert. Unter „allfälliges“ sollen grundsätzlich keine Beschlüsse gefasst werden.

Neben dem protokoll der letztjährigen Versammlung können den Mitgliedern mit der einladung auch die Jahresberichte zugesandt bzw. für alle teilnehmer aufgelegt werden. Das macht möglich, dass sich Be-richterstatter während der Versammlung auf besonders wichtige punkte konzentrieren können. Von Vorteil ist der einsatz von Hilfsmitteln. Wo das Vereinsleben vom Fotografen dokumentiert wird, untersteichen Bilder das gesprochene Wort.

Ziele formulieren:Vereinsmitglieder wollen bei der Jahreshauptversamm-lung nicht nur zurück blicken. Wesentliche Vorhaben gehören vorgestellt.

RahmenprogrammDie Versammlung soll die Mitglieder nicht ermüden, sondern im Gegenteil zu weiteren aktivitäten ermu-tigen. Dazu kann ein Rahmenprogramm beitragen. Vorschläge sind: Fotoausstellung, Videofilm (nicht zu lang!), Musik, expertendiskussion, Verlosung, Quiz uvm.

Gastreferentein interessantes Referat zu einem aktuellen thema kann ein Höhepunkt einer Versammlung sein. Mit den Referenten sind alle organisatorischen Fragen recht-zeitig abzuklären: thema, Dauer des Referates, tech-nische Hilfsmittel usw. Unterstützung um geeignete Referenten zu finden bietet auch die SBB-Weiterbil-dungsgenossenschaft: tel. 0471 999 335, [email protected]

ehrungen:Jahreshauptversammlungen sind anlass, verdiente Vereinsmitglieder in den Vordergrund zu stellen. Dabei gilt wie bei Berichten oder Referaten: einige Fotos vom einsatz der zu ehrenden bringen mehr als langatmige lebensläufe.

Grußworte:Grußworte machen Vertreter der landesorganisation welcher der Verein angehört. Die Mitglieder von Ge-meinderat und Gemeindeverwaltung werden pauschal erwähnt, ebenso Vertreter anderer Ortsvereine. Wenn die Ortsfeuerwehr für Ordnung sorgt, das Weisse Kreuz anwesend ist oder andere Gruppen mithelfen, gebührt ihnen ebenfalls ein Dank. eigene ehrenmitglieder sowie andere persönlichkeiten (Sponsor, Fahnenpatin usw.) sind je nach anlass ebenfalls zu begrüßen. pressever-treter werden nicht einzelln, sondern als Gruppe be-grüßt.

Wer ist anwesend?erfahrene Vereinsfunktionäre beauftragen bei Großver-anstaltungen zwei, drei Mitglieder, auf die ehrengäste zu achten. es soll niemand übersehen werden, aller-dings auch niemand begrüßt der verhindert ist. Die Beobachter melden die ihnen bekannten Namen per Notizzettel. Sitzen in einem Festzelt 1000 personen, so ist es durchaus berechtigt, einen dennoch übersehenen ehrengast zu begrüßen.

ehrengäste – wer wird wie begrüßt?• Begrüßungsliste nicht zu lang. es muss nicht jeder

Gast einzeln genannt werden.• Bei Großveranstaltungen achten Helfer darauf,

dass kein ehrengast übersehen wird• Reihenfolge der Begrüßung ist kein evangelium.• im Redetext eingeflochtene Nahmen von ehren-

gästen verkürzen, keine zu lange liste am Beginn.

ehrenschutz:Manche Vereinsanlässe stehen unter dem ehrenschutz bekannter persönlichkeiten. Grundsätzlich sollen es aber Veranstaltungen überörtlicher Bedeutung sein, wenn der landeshauptmann oder andere personen um die Übernahme eines ehrenschutzes gebeten werden. abgeordnete, die in den betreffenden Gemeinden woh-nen, der Bürgermeister oder andere personen mit Be-zug zum Verein können ebenfalls um die Übernahme des ehrenschutzes gebeten werden.

tipps

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Protokolle schreiBen leicht gemacht

Gute protokolle erleichtern die effektive Kommunikation. protokolle dienen:

• als information: Nichtanwesende werden informiert • als ergebnisliste: Beschlüsse, ergebnisse und Maßnah-

men werden zusammengefasst • als Grundlage zur weiteren Bearbeitung: Kompetenzen

und aufgaben einzelner personen werden genau fest-gelegt

• als Beweis: Vorgänge, Verlauf, Beschlüsse und Zu-ständigkeiten werden schriftlich festgehalten

Die optimale protokollmitschrift ein weißes Blatt papier ist für die Mitschrift ungeeignet, denn die fehlende Strukturierung des Blattes erschwert die arbeit. Zur Reduzierung dieses nachträglichen aufwandes sollte vorab eine Blanko-protokollvorlage genommen wer-den. eine solche Vorlage kann unter www.sbj.it herunter-geladen werden.

tipps

• Bereits vorher durchnummeriertes papier verhindert, dass man später die Reihenfolge der mitgeschriebe-nen Seiten durcheinander bringt.

• am leichtesten tut sich der protokollführer, wenn er mit papier nicht spart, die Blätter nur einseitig be-schreibt und fortlaufend nummeriert sowie einen brei-ten Rand für spätere ergänzungen offen lässt.

• eine zweite Farbe für Unklarheiten erleichtert das Nachfragen.

• Bei wichtigen punkten so lange nachfragen, bis genau verstanden ist, was gemeint ist.

• So viel mitschreiben wie möglich, mehr ist in diesem Fall meist besser!

• anträge und Beschlüsse sind wörtlich mitzuschreiben,

hier unbedingt immer nachfragen, bis jeder zufrieden ist, was im protokoll steht! Oft wird dem protokollfüh-rer auch direkt ‚‘ins protokoll‘‘ diktiert.

• Mitdenken ist angesagt! Nur dann können die einzel-nen Beiträge im Zusammenhang verstanden werden und richtig im protokoll wiedergegeben werden.

abfassen des protokollsVerfassen eines protokolls ist kein Selbstzweck - das pro-tokoll wird für andere leser geschrieben. Daher sollte man sich in die lage des lesenden hineinversetzen.

Je früher das protokoll nach einer Sitzung abgefasst wird, desto besser ist es, denn man erinnert sich noch an die Sitzung und kann etwas mit den Stichpunkten anfangen. Deswegen: so bald wie möglich, am besten gleich im an-schluss an eine Sitzung, das protokoll verfassen! als erstes sollten alle noch eventuell vorhandenen Unklar-heiten geklärt werden. Dann wird Schritt für Schritt die ei-gene Mitschrift durchgegangen: Was war wesentlich? Was unwesentlich? Welche teile gehören wörtlich ins protokoll?

protokolle werden in einer protokollsprache verfasst. Hier die wichtigsten punkte: Kurze und prägnante Sätze erleichtern die lesbarkeit. • Zu viele Substantive machen einen text schwer lesbar,

Zeitwörter wirken dynamischer. • protokolle werden grundsätzlich in der Gegenwart ab-

gefasst. • Die direkte Rede wird verwendet, um Beschlüsse und

anträge wiederzugeben, die indirekte Rede wird da-gegen für Meinungen und Behauptungen verwendet.

• adjektive sollten nur äußerst sparsam eingesetzt wer-den, denn sie werten und genau dies sollte ein proto-koll nicht machen.

• abkürzungen sollten so wenig wie möglich benutzt werden. Fremdwörter sind ebenfalls so wenig wie möglich zu verwenden.

ein gutes protokoll muss:• wahr sein • objektiv und sachlich sein • auf tatsachen beruhen, nicht auf Gefühle und Mei-

nungen • auch für Nichtbeteiligte problemlos verständlich sein • auf das Wesentliche beschränkt sein • logisch gegliedert und aufgebaut sein • in länge und ausgestaltung dem Zweck angepasst

sein • in klarem, leichtverständlichem Deutsch abgefasst

sein • ohne unnütze Floskeln und Stilblüten auskommen • auch optisch leserfreundlich gestaltet sein

Je früher

das Protokoll

nach einer Sitzung

abgefasst wird,

desto besser ist

es!

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ortsausschuss: so wird gewählt!

Um die Wahlen der Ortsausschüsse erfolgreich durch-führen zu können, sollten sie gewissenhaft und gründ-lich vorbereitet werden.

termin:es sollte ein zeitlich günstiger termin gewählt werden, an dem keine Musikprobe, Feuerwehrprobe oder sons-tige Veranstaltungen im Dorf stattfinden. Um die Ver-sammlung ordnungsgemäß und ungestört abwickeln zu können, sollte diese in einem geschlossenen Raum durchgeführt werden.

Die einladung:Die einladung zur Jahreshauptversammlung muss schriftlich und rechtzeitig (2 Wochen vorher) an alle Mitglieder versendet werden. Sie soll alle notwendigen informationen wie z. B. Ort, Datum, Beginn und tages-ordnungspunkte beinhalten.es empfiehlt sich auch frühzeitig an die schriftliche einladung der ehrengäste (Ortsbäuerin, Vertreter der Seniorenvereinigung auf Ortsebene, Bezirksobmann der Südtiroler Bauernjugend, Bezirksleiterin der Südtiroler Bauernjugend, Bezirksausschussmitglied der Südtiroler Bauernjugend, Bürgermeister, pfarrer, Jugendasessor, usw.) zu denken! Der Ortsobmann des Bauernbundes ist Rechtsmitglied. er sollte unbedingt anwesend sein.

Damit der Zusammenhalt innerhalb der Ortsgruppe der Südtiroler Bauernjugend gefördert wird und sich neue Mitglieder sowie Funktionäre besser kennen lernen, kann zum ausklang der Versammlung ein geselliger teil organisiert werden (z. B. ein gemeinsames essen). ein derartiger programmteil soll auch in der einladung platz finden.

Vorschlag für eine tagesordnung:• Begrüßung und Bericht durch den Ortsobmann und

die Ortsleiterin• Verlesung des tätigkeitsberichtes (evtl. mit Vor-

führung einer power-point-präsentation) • Verlesung des Kassaberichtes durch den Kassier• Bericht der Kassarevisoren und entlastung des

Kassiers• Grußworte der ehrengäste • Rücktritt des Ortsausschusses und der Kassarevi-

soren• Wahl der Vereinsorgane (Ortsausschuss und Kas-

sarevisoren)• Bekanntgabe des Wahlergebnisses• allfälliges

Zu punkt allfälliges:Die Jahreshauptversammlung bietet unter diesem punkt die Möglichkeit, mit den Mitgliedern verschie-dene aktuelle themen zu besprechen. Weiters können Vorschläge, informationen, tipps und ideen für das Jahresprogramm gesammelt und besprochen werden.

wahlen

sBj-ortsgruppe

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Wahlordnung auf OrtsebeneDie Südtiroler Bauernjugend wählt alle zwei Jahre ihre Funktionäre in schriftlicher geheimer Wahl und kons-tituiert dementsprechend ihre Organe. einer Wahl als Oa-Mitglied können sich alle aktiven Mitglieder stellen, die das 30. lebensjahr nicht vollendet haben. Vor jeder Neuwahl muss die MV die anzahl der Oa-Mitglieder festlegen, ebenso die anzahl der Frauen und Männer, die den Oa bilden. außerdem muss vor der Neuwahl festgelegt werden, ob der OO, die Ol und deren Stell-vertreter direkt von der MV oder vom Oa gewählt wer-den. Wenn die MV auch die Vorsitzenden wählt, ist die Wahl folgendermaßen durchzuführen:-Die Mitgliederversammlung wählt in einem ersten Wahlgang den Ortsausschuss.-aus den Reihen der neugewählten Oa-Mitglieder wer-den in einem zweiten Wahlgang OO und Ol zugleich gewählt. OO oder Ol muss volljährig sein.-Darauf erfolgt in einem dritten Wahlgang die Wahl des OO-Stellvertreters und der Ol-Stellvertreterin, die ebenfalls zugleich gewählt werden. es können in den einzelnen Wahlgängen so viele Vorzugsstimmen ab-gegeben werden, wie MG zu wählen sind. Die aufga-benbereiche innerhalb des Oa werden vom ausschuss intern zugeteilt.

Stimmengleichheiterhalten zwei oder mehrere Kandidaten bei der Oa-Wahl im ersten Wahlgang die gleiche anzahl von Stimmen, so gilt der/die Jüngere als gewählt. erhalten zwei oder mehrere Kandidaten bei der Wahl einer Funktion im zweiten oder dritten Wahlgang die gleiche anzahl von

Stimmen, so erfolgt eine Stichwahl. Bei erneuter Stim-mengleichheit gilt der/die Jüngere als gewählt. Der Ba wird von der Bezirksversammlung der Ortsgruppen sei-nes Bezirkes gewählt und besteht aus mindestens 11 und höchstens 17 Mitgliedern. Zur Wahl des Bezirk-sausschusses treten alle Ortsgruppen eines Bezirkes zusammen. Jede OG kann, je nach Mitgliederzahl, ihre Stimmrechte abgeben. Jede Ortsgruppe hat in der MV mindestens ein Stimmrecht und jeweils ein weiteres Stimmrecht je 20 Mitglieder, wobei die angebrochene Zahl als voll gilt. Die landesführung (landesobmann, landesleiterin und je zwei Stellvertreter/innen) wird von der Mitgliederversammlung gewählt.

Neuwahlen und Änderung rechtlicher VertreterDie Neuwahlen auf Ortsebene bedeuten nicht nur eine meist personelle Veränderung der Ortsausschüsse sondern es sind damit auch eine Reihe von Verpflich-tungen verbunden, die unmittelbar nach der Wahl zu erledigen sind. Das Rundschreiben, das immer vor den Wahlen verschickt wird, enthält alle informatio-nen zu den Wahlen auf Ortsebene. insbesondere ist zu beachten, dass mit einem eventuellen Wechsel des rechtlichen Vertreters bei den Ortsausschusswahlen die Mitteilung dieser Änderung bei den lokalen Steu-erämtern notwendig ist. Dies geschieht mit eigenen Formularblättern (Mod. aa7), die der neue rechtliche Vertreter innerhalb von 30 tagen nach erfolgter Wahl ausgefüllt und in zweifacher ausfertigung beim lokalen Steueramt abgegeben muss. Die Formblätter und die anleitung zum ausfüllen werden ende September an alle Ortsobmänner und Ortsleiterinnen geschickt.

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reden wie die Profis

Um in einer Rede bei den Zuhörern den gewünschten ef-fekt zu erzielen, ist sowohl eine ausgeprägte Zuwendung an die Zuhörer notwendig, als auch eine inhaltlich attrak-tive Verpackung. Die besten inhalte nützen nichts, wenn der Zuhörer sich nicht angesprochen fühlt und das Gefühl bekommt: „das geht mich nichts an“. andererseits ge-nügt es nicht, das publikum für sich einzunehmen, und keine wirkliche aussage in seiner Rede zu haben.

ZuhörerorientiertZuhörerorientiert spricht man dann, wenn die Hörer das Gefühl haben: “Der Redner redet für mich (zu mir)“. Durch Blickkontakt, lächeln, Zugewandtheit kann man das erreichen. aber auch die inhalte müssen auf das pu-blikum und ihre Welt abgestimmt sein. am besten, man bezieht sich direkt auf die Hörerschaft. Der Zuhörer soll das Gefühl haben: „Das geht mich was an. Das betrifft mich.“

tipps für zuhörerorientiertes Sprechen:• Blickkontakt• Körpersprache• Gestik intensivieren• Beispiele und Vergleiche aus der Welt der Hörer brin-

gen• Bedeutung für die Hörer klar darlegen

SachorientiertSachorientiert spreche ich vor allem durch eine gute Ver-ständlichkeit der inhalte und eine klare aussage. es muss

ein Ziel in der Rede zu merken sein, also etwas, wo ich die Hörer hinführe, wenn ich sie durch zuhörerorientiertes Sprechen auf meiner Seite habe. ich bereite die inhalte so auf, dass sie verständlich (Faktoren der Verständlichkeit), aussagekräftig sind und eine Bedeutung haben.

Faktoren für VerständlichkeitDas Hauptproblem, das wir bei Reden immer wieder erle-ben ist, dass der Redner den Zuhörer überfordert. Beson-ders bei Fachreden ist es daher wichtig, auf die Verständ-lichkeit der inhalte zu achten. Denn nur wer verstanden wird, hat auch eine Chance zu überzeugen. Dabei gilt es zu bedenken, dass der Zuhörer im Normalfall nicht so mit den themen vertraut ist wie der Redner und deshalb be-stimmte Faktoren für Verständlichkeit zu berücksichtigen sind. Dazu kommt, dass oft Bedingungen vorherrschen, die die aufmerksamkeitsschwelle der Zuhörer zusätzlich re-duziert, wie z.B. große räumliche Distanz zum Redner, ein hoher Nebengeräusch-pegel oder ablenkungen durch andere personen.

auch auf der Beziehungsebene spielt die Verständlichkeit des Gesagten eine wichtige Rolle. Denn wenn wir jeman-den nicht ganz verstehen, bringen wir dieser person oft entweder keine oder eher negative Gefühle entgegen.

tipps

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Merkpunkte für eine Rede

Vorbereitungsphase der Rede• Genau überlegen, wer das Zielpublikum ist und wie

es denkt• Genau überlegen, was man sagen will! Welche Kern-

botschaft will man dem publikum mitgeben• Mit anderen leuten über das thema reden. Das gibt

Sicherheit und bereitet auf mögliche Fragen vor.• Konkrete Beispiele in die Rede einbauen• So viel Material wie möglich sammeln, auch wenn

nicht alles verwendet wird• Notizen machen, auch wenn diese nicht verwendet

werden! am besten eignet sich ein DiN a5 Blatt• Rede vor dem geistigen auge ablaufen lassen oder

jemanden vortragen• Die ersten Worte zur eröffnung auswendig lernen• Rede kürzen (so lange wie nötig- so kurz wie mög-

lich)! auf wenige, aber schlagkräftige Gesichtspunk-te konzentrieren

Beginn der Rede• Warten vor Beginn der Rede bis Ruhe eintritt, und

Blickkontakt zu den Zuhörern aufnehmen• einen effektvollen, außergewöhnlichen anfangssatz

(Zitate, Geschichten, Headlines) nehmen; wie man startet, so liegt man im Rennen.

• Keinesfalls mit entschuldigungen und abschwächun-gen (eventuell, vielleicht, könnte...) beginnen

• publikum als Freund sehen, dem etwas interessantes Vortragen wird

• Zu Beginn eine freundlich gesonnene person im pub-likum für den Blickkontakt suchen und so Sicherheit holen

• Besonders am anfang lächeln. Das macht sympa-thisch und wirkt selbstbewusst

• laut und schwungvoll starten, um die Zuhörer wach-zurütteln

Hauptteil der Rede• Frei mit Unterstützung ihrer Notizen Sprechen• Neugier bei den Zuhörern erwecken, indem die Kern-

aussage nicht sofort vorweggenommen wird• Stimme gezielt einsetzen! Sprechtempo, lautstärke

und Stimmlage variieren• Gezielte pausen machen• Über eigene erfahrungen berichten• auf die speziellen interessen ihres Zielpublikums ein-

gehen• Durch Vergleiche und Beispiele veranschaulichen• Geläufige Wörter verwenden! Wenn der Zuhörernicht

versteht, wird eine negative Haltung haben• Verschleiernde Redewendungen wie “man, würde

sagen, würde meinen...” vermeiden• Natürlich aber nachdrücklich sprechen! Die Stimme

sollte nicht nur gehört werden sondern Dynamik und Selbstbewusstsein ausdrücken

• Gestik nicht bewusst einschränken! Die Gestik inten-sivieren, wenn aufmerksamkeit gewonnen werden soll

Schluss der Rede• einen effektvollen Schluss formulieren. Der Schluss-

Satz ist das, was im Kopf des Zuhörers bleibt• eine Schlussmöglichkeit ist die kurze Zusammenfas-

sung der wesentlichen Gesichtspunkte• einen appell aussprechen, wenn man die teilnehmer

zu konkretem tun auffordern will• Nichtssagende Schlussformeln wie: “damit bin ich

am ende”, “kommen wir zum Schluss” vermeiden• am ende die emotionen der Zuhörer ansprechen• Nicht von der Bühne flüchten! Den Schlussapplaus

abwarten

Page 22: Funktionärsleitfaden 2013 der Südtiroler Bauernjugend

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Umgang mit Störungen in der Rede

teilnehmer kommen zu spätNicht aus der Ruhe bringen lassen. eine kurze Begrüßung durch Blickkontakt ist in der Regel ausreichend.

teilnehmer stellen unangenehme FragenRuhig und freundlich auf einen späteren Zeitpunkt ver-weisen!

Man verspricht sichKurz korrigieren, um Missverständnisse zu vermeiden – nicht entschuldigen

teilnehmer führen SeitengesprächeDurch Blickkontakt die aufmerksamkeit der teilnehmer zurückgewinnen. Wenn das Gespräch die präsentation stört, die Störung ansprechen - z.B. “ist ihre Frage für alle interessant? Sollten wir jetzt darüber sprechen?”

es kommen unsachliche Zwischenmeldungen der teilneh-merSachlich bleiben, auch wenn man sich angegriffen fühlt. Den Beitrag ernst nehmen und nachfragen was der teil-nehmer konkret damit meint.

Rahmenbedingungen der Rede• Sich vor der Rede mit den Räumlichkeiten und den

zur Verfügung stehenden Medien vertraut machen! pannen mit den Medien können den besten Vortrag zerstören

• Für gute Beleuchtung sorgen• Weg mit unnützen Gegenständen von der Redner-

bühne• Vor Beginn der Rede für gute luftverhältnisse sorgen.

Nichts ermüdet mehr als schlechte luft

Die Körpersprache

Der StandBeim Stand ist vor allem die Breite der Beinstellung und der Grad der Flexibilität in den Knien aufschlussreich:• eine breite Beinstellung signalisiert:• Revieranspruch• einen festen Standpunkt• Großes Selbstvertrauen

eine schmale Beinstellung signalisiert:• einen von außen fixierten Standpunkt (Militär)• Das Bedürfnis wenig Raum einzunehmen• Schlechte Balance

Durchgedrückte Knie signalisieren:• eine starre, festgefahrene Haltung• einen unveränderlichen Standpunkt

Beweglichkeit in den Knien signalisiert:• Beweglichkeit und Flexibilität in den ansichten• Nachgiebigkeit

Der GangBeim Gang eines Menschen sagen vor allem die Schritt-länge, der auftritt und Fußstellung viel über die person aus.

Kleine Schritte signalisieren:• Hang zum Detail• Ordnungsliebe• Hohes Sicherheitsbedürfnis

Große Schritte signalisieren:• Konzentration auf das Gesamte• Hang zum ganzheitlichen, strategischen planen • Risikobereitschaft

ein fester auftritt signalisiert:• Durchsetzungsfähigkeit • entschlossenheit• Die tendenz aufzufallen

tipps

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ein leichter auftritt signalisiert:• Zurückhaltung• Vorsichtigkeit• Zaghaftigkeit

Nach vorne zeigende Fußspitzen signalisieren:• Zielstrebigkeit• Geradlinigkeit

Nach außen zeigende Fußspitzen signalisieren:• ablenkbarkeit• Verschwendung von energie

Das SitzenSitzen ist eine feste räumliche position, die viel über das territorialverhalten und die Beziehung der Beteiligten zu-einander aussagt. interessant dabei ist vor allem die Sitz-ordnung und die Sitz-art (Haltung).

Frontale Sitzordnung signalisiert:• Konfrontationsbereitschaft• Konkurrenzsituation• Bereitschaft, sich dem anderen zu widmen

Rechtwinkelige Sitzordnung signalisiert:• entspannte atmosphäre• Spielraum

Zurückgelehntes Sitzen signalisiert:• Sich entfernen vom Gesagten• position des Beobachters• passive erwartungshaltung

Vorgelehntes Sitzen signalisiert:• aktivität/ Bereitschaft zum Handeln• Orientierung auf das Gegenüber• Konfrontationsbereitschaft

Volles ausnützen der Sitzfläche signalisiert:• Selbstbewusstsein• anspruch auf territorium (und Zeit)• Beharrlichkeit

teilweises ausnützen der Sitzfläche signalisiert:• Bereitschaft zu gehen• angst, zuviel Zeit in anspruch zu nehmen

Sitzen mit überkreuzten Beinen signalisiert:• abwehrhaltung (mit quergelegten Bein)• Versuch der entspannung (mit übergeschlagenem

Bein)

Sitzen mit gestreckten Beinen signalisiert:• anspruch auf territorium• entspannung

Kopf und HalsDer Hals ist die verwundbarste Körperstelle des Men-schen. Darum ist der Schutz des Halses eine wichtige körpersprachliche Reaktion auf angst und Unsicherheit (Schulterzucken).

Der Schutz des Halses kann auf drei arten hergestellt werden:1. Die Schultern werden hochgezogen und somit die

Hals-Seiten geschützt2. Der Kopf wird nach vorne geneigt und dadurch die

Kehle geschützt3. Die Hand wird an den Hals oder Nacken gelegt

ein zur Seite geneigter Kopf signalisiert:• Vertrauen• Offenheit• Geborgenheit

ein angehobenes Kinn signalisiert:• Kampfbereitschaft• imponiergehabe, Furchtlosigkeit• Herausforderung

ein steifer Hals signalisiert:• informationssperre• Festgefahrene ansichten

ein beweglicher Hals signalisiert:• Offenheit für neue informationen• aufgeschlossenheit

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angelegte, steife Oberarme signalisieren:• Selbst-Disziplin• emotionale Blockade/ Kälte• Behalten statt geben und austauschen

Verschränkte arme signalisieren:• Defensive• Zurückhaltende aktivität (beobachten, zuhören)• Sperren gegenüber neuen informationen (mit ge-

schütztem Hals)

Herabhängende arme signalisieren:• Handlungsunwilligkeit/ passivität• Unwillen zu kommunizieren

Nach rückwärts gezogene arme signalisieren:• passives Gewährenlassen• Wunsch, selber nichts zu tun • Nachdenken Die Offen Hand signalisiert:• Friedliche Gesinnung / achtung vor dem anderen• Offenheit-Vertrauenswürdigkeit• Bereitschaft zum austausch (anbieten und nehmen)

Die zugedeckte Hand (Handrücken nach vorne) signali-siert:• Verbergen• (prinzipielle) Grenzen

Weitere Gesten:• Wegschiebende Hände signalisieren: Sich distanzie-

ren• Händereiben signalisiert: Wohlfühlen oder Hand-

lungsbereitschaft• Die pyramide signalisiert: Bereitschaft zur einigung• Die Hände reiben den Nacken signalisiert: Unbehagen• Die Faust signalisiert: Kampfbereitschaft• Die Finger reiben das Ohrläppchen signalisiert: Beob-

achtungsschärfe erhöhen

Quelle:

Mag. Wolfgang Hagen

trainer und Berater der Firma Comment

Kommunikations-entwicklung

Die augenDer ausdruck der augen kommt durch die intensität des Blickes, die Größe der pupillen und die Bewegung der au-genmuskeln zustande.

Große pupillen signalisieren:• Begehren, interesse • positive Gefühle

Kleine pupillen signalisieren:• Feindseligkeit• Unbehagen, negative Gefühle

ein starrer Blick signalisiert:• Warnung • Kräftemessen

ein kurzer Blickkontakt signalisiert:• Wahrnehmung• Kampfverzicht

ein gesenkter Blick signalisiert:• Unterordnung• Scheu vor neuen erfahrungen

Zusammengekniffene augen signalisieren:• Konzentration auf ein Detail• Zielfixierung, ausblenden von Nebensächlichkeiten

Geschlossene augen signalisieren:• Rückzug vor zu vielen, zu intensiven Reizen• ermüdung, erschöpfung

GestikDie arme und Hände sind die sensibelsten Werkzeuge und ausdrucksstärksten Glieder des Menschen. Die Ober-arme, Unterarme und Hände setzen unmittelbar Gedan-ken und Gefühle in Gesten um und sind daher besonders aufschlussreich.

Bewegliche Oberarme signalisieren:• Offene emotion/ Wärme• Vertrauen• Bereitschaft zum austausch/ Geben

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die welt der medien:ÖffentlichkeitsarBeit

Die Öffentlichkeitsarbeit verfolgt sehr viele Ziele. Dem-entsprechend werden auch die instrumente (siehe weiter unten) gewählt. allgemein soll eine effiziente Öffentlich-keitsarbeit:• informationen über Ziele, Standpunkte, Meinungen,

aktivitäten, leistungen, geplante Vorhaben usw. ver-mitteln

• ein Unternehmen, einen Verband oder eine Organisa-tion in der öffentlichen Meinung positionieren

• interesse und aufmerksamkeit wecken• Vertrauen schaffen und ein positives image aufbauen

und pflegen• Kontakte mit partnern pflegen• den Zusammenhalt fördern

ZielgruppeJe nach dem Ziel der Botschaft, das man mit der Öffent-lichkeitsarbeit erreichen will, ist die Zielgruppe entweder die gesamte Bevölkerung oder nur ein teil derselben. Bei Nachrichten, die sich auf lokale Gegebenheiten beziehen bzw. nur lokale Bedeutung haben, ist die Zielgruppe die lokale Bevölkerung (Z. B. Gemeinde, Bezirk usw.). Daher werden diese Botschaft auch nur lokale Medien (Z. B. Bezirkszeitungen, lokale Radiostationen, Bezirksseiten der tageszeitungen usw.) „transportieren“. Bei themen von allgemeinem interesse ist die Zielgruppe die gesamte Öffentlichkeit, die Nachricht sollte von den landesweiten großen Medien (z. B. Rai, Dolomiten, alto adige, RMi usw.) verbreitet werden.

Grundprinzipien Die 9 Grundprinzipien der Öffentlichkeitsarbeit sind:• Überzeugung• Offenheit• ehrlichkeit • Kontinuität• professionalität• Systematik (Strategie)• Fairness• Sachlichkeit• Universalität

Öffentlichkeitsarbeit muss auf einer Strategie beruhen und besteht in der Bereitschaft, die Öffentlichkeit zu informieren bzw. die eigenen Standpunkte mitzuteilen. Öffentlichkeitsarbeit ist langfristig angelegt und wirkt langfristig. Genauso kann image nur langfristig gebildet werden.

instrumente und MaßnahmenWer Öffentlichkeitsarbeit „macht“, kann sich einer Reihe von instrumenten bedienen. aufgabe des pR-Verantwort-lichen ist es, jene instrumente der Öffentlichkeitsarbeit auszuwählen, die die Botschaft am besten kommunizie-ren und das Zielpublikum am besten erreichen.

Die wichtigsten instrumente der Öffentlichkeitsarbeit sind: • pressemitteilung (siehe nachstehend)• pressekonferenz (siehe nachstehend)• pressegespräch (pressefrühstück, pressebrunch

usw.)• leserbriefe• Newsletter• Organisation von Veranstaltungen (podiumsdiskussi-

on, Feste, Stammtische usw.)• publikationen (z. B. Geschäftsbericht)• Werbemittel (Broschüren, Flyer, plakate)• internetseite und Blogs, Foren usw. • Schaukasten (siehe nachstehend)• Sponsoring u.a.

Quelle:

Mag. Wolfgang Hagen

trainer und Berater der Firma Comment

Kommunikations-entwicklung

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pressemitteilungDas wichtigste instrument der pR ist die pressemittei-lung. Sie eignet sich, Journalisten und somit Medien über wichtige, aktuelle ereignisse bzw. Standpunkte mit Neu-igkeitswert zu informieren. Bevor eine pressemitteilung versendet wird, muss immer hinterfragt werden, ob eine presseinformationen geeignet ist, die Botschaft zu trans-portieren und damit das Zielpublikum zu erreichen.achtung: Manche Nachrichten sind keine Nachrichten, weil der Neuigkeitswert fehlt. in diesem Fall sollte auf eine pressemitteilung verzichtet werden!eine gute pressemitteilung ist kurz und übersichtlich und stellt die zentrale Botschaft (in der Regel nur eine einzige Kernbotschaft) in den Mittelpunkt.Die Überschrift sollte kurz und knackig sein und Neugier wecken, aber keine „Werbebotschaft“ sein.Der aufbau der pressemitteilung folgt dem pyramiden-prinzip. in Vorspann bzw. im ersten teil der Mitteilung sollten die wesentlichen Fragen (Was, Wie, Wann, Wo, Warum usw.) beantwortet werden. Ganz allgemein gilt: das Wesentliche zuerst, da Journalisten pressemitteilun-gen gerne von hinten kürzen.erst dann sollten die näheren Umstände, Hintergrün-de, Detailinformationen usw. beschrieben werden. auf Fremdwörter sollte - wenn möglich – verzichtet werden. Zitate lockern die pressemitteilung auf und unterstreichen die Botschaft.allgemein sollte die pressemitteilung nicht länger als 2.500 – 3.000 Zeichen sein. Der absender (z. B. Orts-gruppe, Ortsobmann, Ortsleiterin oder die bäuerlichen Organisationen zusammen) muss deutlich gekennzeich-net sein. Die pressemitteilung sollte elektronisch (e-Mail) versendet werden.

ein detailliertes Medienverzeichnis gibt es unter http://www.provinz.bz.it/lpa/medienverzeichnis.asp.Hilfreich in der pressarbeit sind gute Kontakte zu Jour-nalisten. Daher ist die Kontaktpflege ein wesentlicher er-folgsfaktor.

pressefotoein wesentliches element von pressemitteilungen ist das pressefoto. es sollte in ausreichender auflösung (300 dpi) und Qualität als anhang zusammen mit der pressemittei-lung an die Redaktionen versendet werden. Das Foto muss zum thema passen. Zudem darf die Bildunterschrift (erklä-rung zum Foto, angabe der personen auf den Fotos usw.) niemals fehlen.

Welche Berichte fallen auf? Meist sind es Beiträge, bei denen ein gutes Foto platziert ist. Die aufnahme vom ausschuss ist selten ein gutes Foto, ebenfalls nicht der Festredner, dessen Gesicht durch Blumengestecke oder ein Mikrofon kaum zu sehen ist. aktivitäten hingegen sind gefragt, interessante ausschnitte sprechen an. Motive sollten sich in den Unterlagen eines Vereins finden, damit auch für den Versammlungsbericht ein gutes Bild zur Ver-fügung steht.

Wenn will ich erreichen?• Regional: Muss es ganz Südtirol wissen? Muss es Be-

zirk oder der Ort wissen?• Sozial: Muss es die ganze Bevölkerung wissen oder

nur eine bestimmte Zielgruppe?• Zeit: Wie schnell muss es jemand wissen?

Dementsprechend wähle ich die Form des artikels und das kontaktierte Medium: tagespresse, Wochenpresse, Mo-natspresse, Radio, tV (programme, tagesschau…).

Welche Medien brauche ich dafür?• es gibt den „Südtiroler landwirt“, wo man nicht nur

auf den SBJ-Seiten, sondern auch je nach thema in anderen teilen des Blattes einen artikel unterbringen kann.

• Dolomiten, tageszeitung, alto adige (dt. Seite), Matti-no, Rai-tagesschau, Mittagsjournal, RMi (Nachrichten von sieben privaten Südtiroler Rundfunksendern).

• Südtirolweit, aber auch auf Bezirksebene (gesamte Bevölkerung).

tipps

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Wie erreiche ich die Medien am besten?• persönlicher Kontakt• telefon, Fax oder e-Mail• einladungen• Nachträgliche pressemitteilung über ein ereignis

Kontakte pflegenGute Kontakte zu Medienleuten erleichtern die Öffent-lichkeitsarbeit. Wer die örtlichen Berichterstatter kennt, lässt diesen die einladung zu wichtigen terminen ebenso zukommen wie der Redaktion. Der Bericht findet auch leichter die Zeitung, wenn er über einen Mitarbeiter ein-geht. Dann ist der text bereits bearbeitet, muss nicht mehr gekürzt werden. Rücksprache mit den Redaktionen verhindert enttäuschungen.

pressekonferenzpressekonferenzen werden immer dann organisiert, wenn die Botschaft (Nachricht, ereignis, Standpunkt usw.) nicht über eine einfache pressemitteilung kommuniziert werden kann. Das ist immer dann der Fall, wenn die Bot-schaft kompliziert und erklärungsbedürftig ist. Klassische Beispiele für pressekonferenzen sind die wöchentliche pressekonferenz der landesregierung oder die Bilanzpres-sekonferenzen großer Unternehmen. allerdings sollte mit dem instrument „pressekonferenz“ sparsam umgegangen werden.Bevor die planung der pressekonferenz beginnt, muss geklärt werden, ob sich das thema für eine pressekon-ferenz eignet. Wenn ja, müssen zuerst der Ort der pres-sekonferenz und die teilnehmer ausgewählt werden. Mit allen teilnehmern müssen der ablauf und die themen/Botschaften der pressekonferenz besprochen werden. Dabei sollten alle teilnehmer dieselbe Botschaft vermit-teln. etwa 10 tage vor der pressekonferenz sollten die Medien eingeladen werden. Sinnvoll ist es auch, am tag vor der pressekonferenz eine erinnerung zu versenden.

Wenn technische Geräte benötigt werden (z. B. laptop und Beamer für eine powerpoint-präsentation), sind die-se frühzeitig zu organisieren und am tag vorher auf ihre Funktionsfähigkeit zu testen. Nicht vergessen werden darf die erstellung einer pressemappe mit allen wichtigen infor-mationen. Diese wird nach der pressekonferenz jenen Me-dienvertretern gegeben, die an der pressekonferenz nicht teilgenommen haben. SBJ-prospekte, plakate mit SBJ-logo, SBJ-Fahnen usw. sind nützliche Hilfsmittel. Diese Materialien informieren über die Südtiroler Bauernjugend und wecken durch ein einheitliches erscheinungsbild Vertrauen.

Schaukastenein effektives pR-instrument sind Schaukästen, sofern sie immer auf dem neuesten Stand sind und den Verband/Verein eindeutig kennzeichnen. Die ankündigungen von Veranstaltungen, die bereits stattgefunden haben, werfen ein schlechtes licht auf die Ortsgruppe. Zudem ist bei den ankündigungen auf die Schriftgröße zu achten, da viele in-formationen nur im Vorbeigehen wahrgenommen werden.

ein guter Schaukasten muss drei Funktionen erfüllen:1. information: Neuigkeiten bekannt machen2. Werbung: auf Veranstaltungen aufmerksam machen

und einladen3. imagepflege: Besondere, eigene leistung hervorheben

Der Schaukasten kann dem Bauernjugendmitglied von Nut-zen sein. Wenn das Mitglied z.B. die termine im Schaukas-ten angeschlagen findet, kann man sich seine Zeit besser einteilen. außerdem müssen nicht wegen jeder Kleinigkeit Flugzettel und Rundschreiben angefertigt werden, um den Mitgliedern die termine mitzuteilen

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Die optische Gestaltung:Welche Schrift verwendet wird, hängt vom thema und dem Kreis der angesprochenen ab. im allgemeinen soll eine gut leserliche neutrale Schrift verwendet werden. Wir alle reagieren auf Farbe, licht und ton. Die farblich gute Zusammenstellung des Schaukastens ist daher sehr wichtig: nicht weiß oder grau in grau gestalten! Die Farbe soll ansprechen, darf aber nicht mehr auffallen als der eigentliche inhalt des plakates. Sie soll alles harmonisch verbinden. Farben wie Rot, Orange oder gelb regen die aufmerksamkeit auf sich. eher beruhigend wirken blau, grün, und grau. auf einem plakat soll man höchstens drei Farben verwenden, es soll nicht zu bunt werden.

Hier eine aufstellung welche Schriften in welcher Farbe auf welchem Grund am besten lesbar sind:• schwarze Schrift auf gelben Grund• grüne Schrift auf weißem Grund• rote Schrift auf weißem Grund• blaue Schrift auf weißem Grund• weiße Schrift auf blauen Grund

eine dunkle Farbe auf hellem Grund lässt sich immer bes-ser lesen als eine helle Farbe auf dunklerem Grund. Der tätigkeitsberichtDer tätigkeitsbericht soll einen einblick geben in die Or-ganisation, aufgaben, Zielsetzung, Vorhaben usw. nach dem Motto: wer sind wir, was wollen wir, was tun wir. er soll so geschrieben sein, dass sich auch ein außenste-hender ein umfassendes Bild über die Ortsgruppe machen kann. Deshalb soll er je nach Bedarf stichwortartig oder ausführlich sein.

inhalte des tätigkeitsberichts:• Vorstellung der betreffenden Organisation (SBJ-Orts-

gruppe, SBJ-Bezirk usw.)• Mitgliederzahl und Mitgliederstruktur (z.B. wer sind

die Mitglieder, altersklasse usw.)• Besondere Schwerpunkte• Mitgliederzahl und erfüllte aufgaben des Ortsaus-

schusses• Veranstaltungen (aus- und Weiterbildung, Wettbewer-

be und lehrfahrten)• Öffentlichkeitsarbeit

Die einladungSie ist ein schriftlicher aufruf zur teilnahme an einer Veran-staltung oder Ähnlichem. es soll unmissverständlich dar-aus hervorgehen wer, was, wann, wo organisiert. eventuell kann die art der Veranstaltung, Ort und Datum besonders hervorgehoben werden z.B. durch eine größere Schrift, fettgedruckt usw.

inhalte der einladung:• programm der Veranstaltung: Wenn in einigen punkten

angeführt wird, wie es abläuft, was gezeigt wird, was man lernen kann, so regt das zum Besuch noch mehr an, als wenn nur der titel oder thema in der einladung ersichtlich ist.

• Name des/der Redner/s, Kursleiters, Referenten: Wenn diese einen guten Namen haben, kommen unter Um-ständen auch mehr leute

• tag der Veranstaltung• Ort der Veranstaltung• Beginn der Veranstaltung • Was ist allenfalls einzubringen: z.B. papier, Schreib-

zeug, Werkzeug, andere schriftliche Unterlagen• Kosten: (falls nicht von Vornhinein klar ist, dass der

eintritt frei ist)• Beweggründe: Der personenkreis der eingeladen wer-

den soll, und die Begründung warum der Besuch von großem Vorteil ist, ist am Besten in einem oder zwei freundlichen Sätzen zu formulieren.

Das FlugblattFlugblätter werden händisch weitergegeben oder liegen zum Mitnehmen an verschiedenen Orten auf. Sinn und Zweck ist eine möglichst kostengünstige und weite Ver-breitung einer information, ohne bestimmte Zielgruppe

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und ohne auf print- oder Funkmedien zurückzugreifen.

inhalte des Flugblatts:• Die information soll möglichst kurz, übersichtlich und

auf den ersten Blick erfassbar sein.• Grafische Gestaltung nach Belieben (auch mit Zeich-

nungen, Symbolen usw.)

Das Rundschreibenes dient in erster linie dazu, informationen an eine be-stimmte Zielgruppe (z.B. Mitglieder der Ortsgruppe) schnell und gleichzeitig weiterzugeben. Das Rundschreiben wird meist per post verschickt. Wenn alle Mitglieder eine e-Mai-ladresse haben, dann auch per e-Mail.

inhalte des Rundschreibens:• alles, was die empfänger des Rundschreibens wissen

sollen• eventuell anführen, wer für weitere informationen zu-

ständig ist

Das plakatUm Veranstaltungen gut zu bewerben ist die plakatwerbung eine der wichtigsten Werbeformen für einen Verein, denn:

• plakate sind gern gesehen• plakate gefallen• plakate fallen auf• plakate sind schlagkräftig• plakate sind imposant• plakate sind überall präsent• plakate sind unübersehbar• plakatwerbung ist kostengünstig

plakat ist nicht gleich plakatMit einem plakat will der Verein möglichst viele Menschen ansprechen. Um dieses Ziel zu erreichen muss man ein paar Grundregeln beachten:

plakatgröße:ein plakat wirkt auf entfernung! Deshalb ist es wichtig, dass die plakatgröße der entfernung angepasst wird. ein DiN a3-plakat in augenhöhe auf eine tür geklebt, die viele Menschen öffnen müssen, ist sicherlich wirkungsvoll. ein DiN a3 plakat das die leute auf eine entfernung von 10 Metern nur im schnellen Vorüberfahren sehen, wirkt so, als ob eine Briefmarke aus ca. 30 Zentimeter entfernung an jemanden vorbeihuscht. am besten man testet selber aus welches Format gut wirkt.

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inhalt:ein plakat ist plakativ! Deshalb kann es nicht komplexe themen darstellen. Für die Betrachter des plakats muss das thema groß und klar ersichtlich sein. Deshalb soll ein ansprechendes Bild und ein titel mit maximal fünf kurzen Wörtern verwendet werden.

Bei Veranstaltungen und aktionen gilt folgende Reihenfolge:• thema• Zeit• Ort• Veranstalter• anmeldung

Übersicht:Der Blick des Betrachters darf nicht herumirren, um die wichtige Bildinformation zu finden. Das plakat muss des-halb übersichtlich gestaltet werden und ein einfaches und leicht erkennbares Ordnungsraster enthalten. am einfachs-ten ist es, die verschiedenen elemente wie thema, Zeit, Ort, Bild usw. parallel oder im rechten Winkel miteinander optisch zu verbinden.

Bilder:Bilder sind für ein plakat der augenfänger Nummer eins! Deshalb sollte ein Bild wenigstens ein Viertel der Gesamt-fläche des plakats ausmachen. Das Bild kann aber auch auf die ganze Fläche verteilt werden und die Schrift auf das Bild gestellt werden. es ist wichtig Bilder mit großflächigen und gut erkennbaren elementen zu verwenden, denn sie sind auf entfernung besser zu erkennen als differenzierte auf-lösungen.

Farben:Farben ziehen die aufmerksamkeit auf sich, wirken auf viel-fältige Weise und üben somit einen großen einfluss auf den Betrachter des plakates aus.Gelb ist der Neid, Grün die Hoffnung, lila der letzte Ver-such, sagte man früher. Farben besitzen jedoch auch andere Qualitäten, z. B. hell, dunkel, warm, kalt, natürlich, künst-lich, klar, gebrochen (mit weiß oder schwarz gemischt), rein oder gemischt.

Um die Farben gezielt einzusetzen muss man sich zuerst folgende Fragen stellen:• Welche aussage will ich treffen?• Welchen eindruck will ich vermitteln?

Will man zum Beispiel neue Mitglieder für eine Ortsgrup-pe gewinnen so muss man Seriosität und Sicherheit aus-drücken. Dies erreicht man indem man Grün- und Blautöne verwendet und sie mit Grau kombiniert. Diese Farben ver-mitteln Folgendes:

Grün: Sie ist die Farbe der Wiesen und Wälder. Sie ist eine beruhigende Farbe. Sie steht für Großzügigkeit, Sicherheit, Harmonie, Hoffnung und erneuerung des lebens.

Blau: Blau ist die Farbe des Himmels. Sie steht für Ruhe, Vertrauen, pflichttreue, Schönheit und Sehnsucht.

Grau: Sie ist die Farbe des wolkenverhangenen Himmels an einem trüben tag. Sie ist die Farbe vollkommener Neutrali-tät, Vorsicht, Zurückhaltung und Kompromissbereitschaft.

Will man zum Beispiel auf ein Sommerfest hinweisen und eine starke aufmerksamkeit erregen, dann sollten kräftige Rot- und Gelbtöne gewählt werden, denn diese Farben sa-gen Folgendes aus:

Rot: Rot ist die Farbe des Feuers. Sie erregt aufmerksam-keit, steht für Vitalität und energie, liebe und leidenschaft.

Gelb: Gelb ist die Farbe der Sonne. Sie vermittelt licht, Hei-terkeit und Freude. Sie steht auch für Wissen, Weisheit, Vernunft und logik.

SBJ-plakate:Damit alle Ortsgruppen für Veranstaltungen effizient Wer-bung machen können, hat die Südtiroler Bauernjugend pla-kate in zwei verschiedenen Größen (DiN a2 und DiN a3) drucken lassen. Diese plakate sind im SBJ-landessekretariat kostenlos er-hältlich.

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Veranstaltungenorganisieren

Wer kennt das nicht: Diskussion im ausschuss, eine idee für eine neue Veranstaltung entsteht und eifrig wird drauf los organisiert. Steht man dann kurz vor der Veranstaltung, sind plötzlich noch viele kleinere und größere Sachen zu organisieren, an die man einfach nicht gedacht hat. Das kann dazu führen, dass die Veranstaltung nicht das ergeb-nis bringt, das man sich wünscht. Mit dem richtigen plan und den richtigen Schritten wird eine Veranstaltung zum erfolg. Das möchte die Südtiroler Bauernjugend in diesem Funktionärsleitfaden näher beleuchten, denn eine Veran-staltung beginnt, bevor sie beginnt!

1. Schritt: Klären der grundsätzlichen Fragen• Kapazität – Haben wir die nötigen Ressourcen und Hel-

fer, die Veranstaltung zu organisieren?• Finanzen – Können wir das finanzielle Risiko tragen,

falls die Veranstaltung nicht so laufen sollte wie ge-plant?

• partner – Braucht es partner und wenn ja, kann man sich auf ihre Mithilfe verlassen?

2. Schritt: Das Zieles ist wichtig, dass die Organisatoren sich Gedanken da-rüber machen, was man mit der Veranstaltung erreichen möchte. Folgende Fragen sind dafür sehr hilfreich:• Soll die Veranstaltung zur imageverbesserung der Süd-

tiroler Bauernjugend organisiert werden?• Soll es eine Mitgliederwerbung für die Südtiroler Bau-

ernjugend sein?• Soll die Förderung von Geselligkeit, Kultur oder Sport

im Vordergrund stehen? • Soll die Finanzlage der Südtiroler Bauernjugend verbes-

sert werden?

Sollen die einnahmen der anlass sein, ist es wenig sinn-voll, einen informationsabend zu organisieren. Soll aber die imageverbesserung im Vordergrund stehen, hat es wenig

Sinn, einen ausschank von Getränken zu organisieren. Sind sich die Organisatoren darüber im Klaren, welches Ziel er-reicht werden soll, muss darüber gesprochen werden, wie es erreicht werden kann.

BeispielDie Ortsgruppe möchte neue Mitglieder anwerben. Hier liegt die idee eines interessanten „Vorstellungsabends“ nahe. Um diesen möglichst attraktiv zu gestalten, kann man sich lustige Gemeinschaftsspiele ausdenken, wo die Besten auch etwas gewinnen können. Gleichzeitig ist es wichtig den Verein vorzustellen und die positiven eigenschaften herauszustreichen.

Die Größe der Veranstaltung soll bereits im Vorfeld bespro-chen und abgeklärt werden. Das ist die Voraussetzung für alle weiteren Schritte.

Um die Zielsetzung zu klären, können z.B. zwei Gruppen gebildet werden, die die anliegen aufschreiben, die mit der Veranstaltung erreicht werden sollen. im zweiten Schritt soll gemeinsam ein klar formuliertes Grundziel für die Ver-anstaltung definiert und dieses protokolliert werden. Dabei ist zu bedenken, dass das Ziel motivierend, aber unbedingt realisierbar sein muss.

3. Schritt: Der terminBeim Festlegen des termins muss eine ausreichende Vor-bereitungszeit eingeplant werden. Bei der Festsetzung des termins gibt es zwei arten:

Bei der Vorwärtsterminierung ist klar wann mit der Organi-sation der Veranstaltung gestartet wird. Hier müssen sich die Organisatoren die Frage stellen: Wann können wir die Veranstaltung sicher durchführen, wenn wir mit der Orga-nisation heute starten?

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Bei der Rückwärtsterminierung steht der termin für die Ver-anstaltung bereits fest. Hier müssen sich die Organisatoren die Frage stellen: Wann müssen wir anfangen, damit wir die Veranstaltung zu diesem termin durchführen können?

Für ein event mit gewisser Größenordnung, kann die Vor-bereitungszeit auch etwa ein Jahr beanspruchen, beson-ders dann, wenn man sich zum ersten Mal an so etwas heranwagt. Für kleinere Veranstaltungen plant man je nach anlass zwischen zwei und sechs Monaten.

Genehmigungen, Sicherheitsdienste (Feuerwehr, polizei, Rettungsdienst) Sponsoring- und andere Förderungsansu-chen setzen oft längere instanzenwege voraus. Deshalb ist es wichtig diese Formalitäten gleich anzugehen.

Wichtig ist es auch, sowohl termine im Ort, in der näheren Umgebung oder wichtige termine südtirolweit zu beach-ten. es soll auch an die termine anderer Ortsgruppen, des Bezirkes oder des landesverbandes der Südtiroler Bauern-jugend gedacht werden. eine terminüberschneidung z. B. mit Veranstaltungen, die für die eigene Zielgruppe interes-sant sind, soll vermieden werden. tipp: termine des Ortes sind im Veranstaltungskalender der Gemeinde oder des tourismusvereins, Bauernjugend-termi-ne auf www.sbj.it zu finden.

4. Schritt: Der austragungsort Bei der Wahl des austragungsortes gilt es die teilnehme-ranzahl, die ausstattung der Räumlichkeit, die passende atmosphäre der Veranstaltung und die Jahreszeit zu be-achten. Zudem ist es für die Organisatoren wichtig, kla-re Vorstellungen darüber zu haben, wie viel die Miete des austragungsortes kosten darf und zu berücksichtigen, dass der Ort für alle leicht erreichbar ist. Die Räumlichkeiten sol-len nicht zu klein sein, aber auch nicht zu groß. Die teilneh-mer dürfen sich nicht verloren vorkommen, denn dann hat die Veranstaltung, und sei sie auch noch so gut, gleich den unangenehmen Beigeschmack von wenig interesse.

Bei Veranstaltungen bei denen mit einer größeren teilneh-merzahl gerechnet wird, unbedingt im Vorfeld die parkmög-lichkeiten abklären.

5. Schritt: Die FinanzierungDie Finanzierungsplanung der Veranstaltung ist eine der wichtigsten Fragen. Gemeinsam müssen Kostenrahmen festgelegt und einnahmequellen gesucht bzw. bewertet werden. Um auch in der Umsetzungsphase den Überblick nicht zu verlieren, ist es wichtig, ausgaben zu definieren und die Kosten richtig einzuschätzen. eine gute Möglich-keit um möglichst klare Vorstellungen über die Kosten zu erhalten ist es, in einer excel-tabelle die einzelnen posten aufzulisten und dazu die Kosten zu schätzen. So kann

festgestellt werden ob das bestehende Budget für die Veranstaltung ausreicht. Wichtig ist es dann während der planungsphase alle Kosten, die man durchs einholen von Kostenvoranschlägen fix definieren kann, in einer excel-tabelle einzutragen. Dadurch wird der Finanzierungsplan immer klarer und das Organisationskomitee hat die Mög-lichkeit bei Veränderungen schnell zu reagieren. eine person (der Kassier) soll für Finanzen verantwortlich sein. in einer Sitzung wird der erstellte Finanzplan abgesegnet.

einer der häufigsten Fehler in der Finanzplanung ist es, klei-ne Rechnungen zu unterschätzen. Die Summe dieser „Klei-nigkeiten“ führt oft zu einer Kostenexplosion. Mögliches Vorgehen: Nach der tOp-DOWN Methode sich bei der Schätzung von den großen Kostenposten zu den kleinen durcharbeiten. Somit erhält man ein möglichst ge-naues Bild über die Kosten.

Für einen ausgeglichenen Finanzplan ist neben der Kos-ten- auch eine einnahmenabschätzung notwendig. im ausschuss muss nachgedacht werden, wie die ausgaben abgedeckt werden können. Die einnahmen müssen die Kosten der Veranstaltung decken.

punkte in einem Finanzierungsplan könnten folgende sein. einfach daneben die (geschätzte) Summe schreiben und mit den einnahmen vergleichen.

ausgaben:• Räumlichkeiten• Musik (livegruppe oder DJ)• Werbung (plakate, einladungen, Flyer, Radiowerbung)• Getränke einkauf• essen einkauf• personalkosten (Koch, Sicherheitspersonal)• technikkosten• S.i.a.e Gebühren• Steuern• Dekoration• Behördliche Gebühren (Stempelmarken)• Dokumentation (z.B. Fotos)• telefonkosten• Reinigung, usw.

einnahmen:• eintritt• Verkauf von Speisen und Getränk• Werbepartner• Beiträge• Spenden, usw.

6. Schritt: Die BewerbungJe nach Zielgruppe und Veranstaltung ist es sinnvoll ent-weder ein persönliches einladungsschreiben oder eine all-gemeine ankündigung durch plakate, inserate oder Radio-werbung zu wählen.

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Werben kann man je nach anlass und den finanziellen Mög-lichkeiten mit:• Handzettel verteilen und in lokalen anschlagen• plakate (auch über plakatinstitute - achtung es muss

plakatierungsgebühr bezahlt werden)• Rundschreiben an alle Mitglieder• Vorankündigung an die tageszeitungen in Südtirol sen-

den• Radiowerbung - vor allem, wenn die Veranstaltung öf-

fentlichen Charakter hat• Dorfblatt/Dorfzeitung sowie Bezirksblatt • Südtiroler landwirt – Veranstaltungen von SBJ-Orts-

gruppen werden im landwirt abgedruckt. ein rechtzei-tiger anruf oder ein e-Mail genügen.

• SBJ-Webseite – Dort werden alle Veranstaltungen der Ortsgruppen angekündigt

Unter www.provinz.bz.it/lpa/medienverzeichnis.asp findet man den Kontakt zu allen Medien (tageszeitungen, Radio-sender, Gemeindeblätter, Bezirksblätter, usw.…) in Südtirol. es ist wichtig auf die Redaktionstermine zu achten. ein vorheriger anruf in der Redaktion ist eine gute Möglichkeit, einen direkten Kontakt zu knüpfen und die Chancen für eine Veröffentlichung zu erhöhen.

einladung als Werbemöglichkeiteinladungen sind ein gutes instrument um viele Gäste per-sönlich zu erreichen. Dabei müssen sich die Organisatoren im Klaren sein, dass der erste eindruck der einladung ent-scheidend ist. Sie sollte deshalb auffallend und informativ sein, nicht zu viel text beinhalten und auf die Veranstaltung neugierig machen.

Je größer die Veranstaltung ist, umso früher muss eine per-sönliche einladung zur Vorankündigung verschickt werden. Je nach Größe spricht man hier von sechs Monate bis drei Wochen vorher. terminerinnerungen sollen frühestens zwei

Wochen vorher zugesendet werden. auch ist es wichtig, sich bei der post über die verschiedenen Möglichkeiten und Kosten zu informieren. So können Kosten gespart werden.

7. Schritt: Die Verpflegung der GästeMan sollte bedenken, dass das essen dem Großteil der teilnehmer, ob jung oder alt, zusagen sollte, am besten etwas Gängiges, nicht zu ausgefallenes wählen. Beson-ders gut kommt es an, als Südtiroler Bauernjugend den teilnehmern Spezialitäten aus der bäuerlichen Küche zu servieren. es sollen dabei lebensmittel gekauft werden die in unserem land produziert werden, denn sie stehen für Qualität aus Südtirol. Zum einkaufen sollte man möglichst nicht fort fahren, sondern bei den heimischen anbietern im Dorf einkaufen. Dadurch sichern wir die Nahversorgung im ländlichen Raum. als Südtiroler Bauernjugend sollten wir lebensmitteleinkäufe bewusst saisonabhängig tätigen. Weiters sollten produkte mit kurzen transportwegen der Vorzug gegeben werden. es ist auch empfehlenswert mit gutem Beispiel voran zu gehen und eventuell auch andere Vereine vor Ort anzuregen, bei den Veranstaltungen ein-heimische, landwirtschaftliche produkte zu verwenden. als Südtiroler Bauernjugend sollten wir einheimische bäuerli-che produkte kaufen und damit den wirtschaftlichen er-folg unserer bäuerlichen Familienbetriebe, den arbeitsplatz „Bauernhof“ und die Wertschöpfung im eigenen land si-chern!

auch bei Getränken sollen einheimische produkte bevor-zugt werden. Jugendlichen unter 16 Jahren wird kein al-kohol ausgeschenkt. Mischgetränke und „starker“ alkohol sollen vermieden werden.

Bei der Bestellung der Menge empfiehlt es sich um erfah-rungswerte beim Getränkelieferanten nachzufragen oder die erfahrung von früheren Veranstaltungen mit einbezie-hen. Die Regelungen betreffend Gratis-ausschank und Selbstverpflegung der Helfer muss im Vorfeld vom Organi-sationskomitee beschlossen werden.

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Ortsgruppen angekündigttipp

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8. Schritt: Organisatorisches

DekorationDie Dekoration muss dem Motto der Veranstaltung ange-passt werden. So kann bei den Besuchern ein bleibender eindruck erreicht werden. tipp: eine Fahne mit dem aufdruck Südtiroler Bauernju-gend oder eine tirolerfahne machen eindruck und können kostenlos im landessekretariat der Südtiroler Bauernju-gend ausgeliehen werden.

Beschilderungtoiletten, Räume, Notausgänge, parkplätze usw. sollen mit Schildern gut sichtbar gekennzeichnet werden. Bei kom-merziellen Veranstaltungen müssen preislisten erstellt wer-den. Der Schriftführer soll dafür sorgen, dass genügend preislisten vor Ort sind. Die preislisten sollen übersichtlich gestaltet sein und an gut sichtbaren Orten aufgehängt werden.

technikVideotechnik, audiotechnik, Beleuchtung, präsentations-hilfsmittel und anschlüsse (telefon, iSDN etc.) sollen vor-ab von einem ausschussmitglied, das sich mit technik gut auskennt, getestet werden. Dabei sollen die aufbauzeit und die Zeit zum testen der Geräte am Veranstaltungsort mit eingerechnet werden. Kabel sollen sorgfältig verlegt werden, damit niemand stolpert und sich verletzt.

Ortsgruppen, die sich kostenlos technische Geräte leihen möchten können, dies beim amt für audiovisuelle Medien tun. Das amt für audiovisuelle Medien befindet sich in der andreas-Hofer-Straße 18, in Bozen - tel. 0471 412915 - Fax 0471 412929 - e-Mail: [email protected] Formular zum bestellen kann unter www.provinz.bz.it/kulturabteilung/av-medien/technik.asp heruntergeladen werden. auch im SBJ-landessekretariat kann das Formular angefordert werden.

WechselgeldDer Kassier ist dafür zuständig, genug Wechselgeld zu organisieren. anhand der preisliste soll geschaut werden, welche Geldstücke es am meisten brauchen wird.

Video und Fotografieaufnahmen vor und während der Veranstaltung sind sehr wichtig für die Dokumentation der tätigkeit und für die Öffentlichkeitsarbeit.

KrisenmanagementWährend der Veranstaltung können unvorhergesehene er-eignisse auftreten bei denen man schnell reagieren muss. Diese entscheidungen sollen von einer Kerngruppe (Ortsob-mann, Ortsleiterin, Stellvertreter, Kassier und Schriftführer) entschieden werden ohne dabei grundlegende Dienste aus-

zusetzen: eintritt, Musik, Sicherheitsdienst, Garderobe, usw.tipp: Vor der Veranstaltung soll gemeinsam festlegt werden, wer diese entscheidungen treffen darf und alle beteiligten Hel-fer sind darüber in Kenntnis zu setzen. So können Streitigkei-ten während der Veranstaltung vermieden werden.

Notfallutensilien es ist ratsam auch an Dinge wie Zwischenstecker, Handy, aufladegerät für den Fotoapparat usw. zu denken.

9. Schritt: Die arbeitseinteilung

VerantwortlicheDie für die Veranstaltung hauptverantwortlichen personen, meist Ortsobmann und Ortsleiterin, müssen allen bekannt sein. Sie müssen für die Helfer erreichbar oder anwesend sein. Sie sorgen für das Zusammenspiel aller teilbereiche. Sie bewahren alle erforderlichen Unterlagen auf, koordinieren alle arbeitsschritte und abläufe.

HelferDie aufgaben sollen vorab gemeinsam im ausschuss bespro-chen und aufgeteilt werden. ein Zeitplan für die Helfer ist für die Organisation sehr hilfreich. Diesen Zeitplan soll der Schriftführer in einer Übersicht auflisten und die Übersicht soll an die Helfer verteilt werden. Jedem Helfer muss bekannt sei, was er wie lange macht und wer ihn eventuell ablöst.

es ist sinnvoll für die Helfer eine telefonliste zu erstellen, die alle wichtigen telefonnummern der Verantwortlichen beinhal-tet.

allen Helfern muss bewusst sein, dass jeder zum erfolg der Veranstaltung beiträgt. teamwork heißt auch ergänzung, aus-gleich und Mithilfe wo es notwendig ist. Wenn jemand aus-fällt, muss es einen ersatz (Springer – ist nirgends eingeteilt und übernimmt Sachen, die nicht planbar sind) geben.

ein kurzes Briefing vor Beginn der Veranstaltung, bei dem nochmals das Ziel, dass mit der Veranstaltung erreicht werden soll und der Gemeinschaftssinn unterstrichen wird, kann sehr motivierend sein.

10. Schritt: Die letzten Vorbereitungen

Kurz vor der Veranstaltung ist es wichtig folgende Checks zu machen:• Dekorations Check• technik Check• Catering Check• Garderoben Check

eine Checkliste mit den oben genannten punkten kann sehr hilfreich sein.

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11. Schritt: Während der Veranstaltung

Während der Veranstaltung ist es für die Verantwortlichen sehr wichtig den Überblick zu behalten. Oft werden kleine Dinge wie Kontrolle der WC-anlagen oder der aschenbe-cher vergessen. Für die Organisatoren ist es wichtig wäh-rend der Veranstaltung:

• zu kontrollieren, dass die Beauftragten die arbeiten auch ausführen

• frühzeitig bei den einzelnen Verantwortlichen informa-tionen einzufordern, ob Nachbestellungen gemacht werden müssen

• den programmablauf zu überwachen• die Gäste zu betreuen 12. Schritt: Nach der Veranstaltung

Verlassen die letzten Gäste die Veranstaltung, ist die Ver-anstaltung noch nicht vorbei. es ist wichtig auf bestimmte Dinge zu achten:

• die Verantwortlichen sollen die abräumarbeiten koor-dinieren

• die Kassen müssen sofort eingesammelt werden, das Geld gezählt und evtl. in einen Nachttresor gegeben werden

• teure Gegenstände sollen sofort weggeschlossen wer-den

• Fundgegenstände sollen gesammelt werden;• bei der Übergabe der Räumlichkeiten an den Vermie-

ter sollen eventuelle Schäden gemeinsam begutachtet werden

pressearbeitDie Öffentlichkeitsarbeit ist nach der Veranstaltung genau-so wichtig wie vor der Veranstaltung. es kann eine pres-seaussendung an verschiedene Medien gesendet werden. auch ein Bericht für die Dorfzeitung oder das Bezirksblatt ist wichtig.

Bei besonderen Veranstaltungen kann auch ein Bericht mit Foto an das landessekretariat der Südtiroler Bauernjugend geschickt werden. Der Bericht wird dann gerne auf den SBJ-Seiten im Südtiroler landwirt abgedruckt und auf die SBJ-internetseite www.sbj.it gestellt.

13. Schritt: Die NachbesprechungFür die erfolgskontrolle ist eine Nachbesprechung der Ver-anstaltung sehr sinnvoll. es ist wichtig, dass die Nachbe-sprechung bald nach der Veranstaltung abgehalten wird. Jedes ausschussmitglied teilt seine positiven und negati-ven eindrücke mit. Diese werden vom Schriftführer fest-gehalten und bei der planung der nächsten Veranstaltung wieder vorgestellt. Weiters ist es wichtig, dass der Schrift-

führer alle Dokumente zur Veranstaltung (protokolle, Rech-nungen, Finanzierungsplan usw.) für eventuelle Folgeveran-staltugnen übersichtlich und sorgfältig ablegt. So kann die zweite auflage der Veranstaltung mit Hilfe der Unterlagen leichter geplant werden. Der Kassier soll bei der Nachbesprechung eine abrechnung präsentieren. Der Kassier hat auch dafür Sorge zu tragen, dass alle ausstände (Getränke-lieferant, Geschäfte, usw) beglichen werden. Weiters muss, wenn mit der Veranstal-tung gewerbliche einnahmen erzielt werden (mittels F24) Mehrwertssteuer eingezahlt werden.

Folgende Fragen können für die Nachbesprechung verwen-det werden:• Hat die Veranstaltung das Ziel erreicht? • Wie war der eindruck bei den Besuchern/teilnehmern?• Was hat nicht gut funktioniert?• Wo wurden Fehler gemacht, die beim nächsten Mal

vermieden werden können? • Was ist besonders gut gelungen?• Wie war die Vorbereitung?• Wie hat der ausschuss zusammengearbeitet?• Gab es organisatorische Zwischenfälle?• Was könnte man das nächste Mal anders/besser ma-

chen?

Rechtliches und Versicherungalle informationen zu Steuerrechtlichen Fragen, S.i.a.e. usw. können dem Steuerleitfaden der Südtiroler Bauernju-gend entnommen werden. alle informationen zur Ver-sicherung der Südtiroler Bauernjugend, die auch für alle Ortsgruppen gilt, können dem SBJ-Versicherungsleitfaden entnommen werden. Versicherungs- und Steuerleitfaden ist im SBJ-landesse-kretariat erhältlich.

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das Perfekte foto

Die Bildauflösungein pixel ist nichts anderes als ein Bildpunkt, ein Megapixel sind eine Million Bildpunkte. Die Megapixel sagen also aus, mit wie vielen Millionen pixeln eine Digitalkamera ein Bild auflöst.

Wenn man nun ein Bild auf dem Monitor ganz nah heranzoomt, kommt man den geheimnisvollen pixeln auf die Spur. Denn dieses pixel, der einzelne Bildpunkt, ist nichts anderes als ein farbiges, kleines Quadrat. Je mehr dieser Bildpunkte auf ei-nen Kamerachip passen, desto detaillierter das Bild. Höhere pixelwerte bedeuten folglich nicht nur mehr Qualität, sondern sagen auch aus, wie groß das Bild vergrößert werden kann.

Die Bildqualitätes gibt eine Qualität die in den Händen des photographen liegt. Und es gibt eine, die von den Rahmenbedingungen so-wie der eingesetzten technik bestimmt wird. Die auflösung der Kamera, die Güte und Brennweite des Objektes sind einige dieser technischen Merkmale. andere verstecken sich in Chips und Bits und Bytes tief im inneren der Kamera.

Die SchärfeKameradisplays leisten heute schon wesentlich mehr als noch vor einigen Jahren. Dennoch liegt es in ihrer Natur, dass sie klein sind. Und damit nicht geeignet, die Schärfe eines Bildes zu prüfen. Hierfür bedarf es schon eines prüfenden Blickes am Monitor.

Man kann ruhig zweimal hinschauen, denn Schärfe ist nicht gleich Schärfe. Da gibt es die tiefenschärfe und die tiefe-nunschärfe, die bereits beim Fotografieren beeinflussen und

später auch mit der besten Bildbearbeitung nicht mehr weg gehen. eine hohe Bildschärfe sagt, dass ein großer Bereich vor und hinter der scharf gestellten Fläche eine ebenfalls hohe Schärfe aufweist. Dies ist beispielsweise bei Sachfotos er-wünscht, bei Gruppenfotos oder aufnahmen aus der totale, auf denen mehrere Menschen in verschiedenen aufnahmeent-fernungen zu sehen sind. Die hohe tiefenschärfe wird durch das Fotografieren mit einer möglichst kleinen Blendenöffnung erreicht.

aber auch Fotos mit geringer tiefenschärfe haben ihren Reiz. am häufigsten kommt diese technik in der portraitfotografie zum einsatz, wenn störende Hintergründe einfach in der Un-schärfe verschwinden.

Wenn man Menschen oder deren Gesichter fotografiert, dann soll man auf die augen scharf stellen, andernfalls wird die die aufnahme vom Betrachter als zu scharf wahrgenommen.

Die Bildqualität

Körnigkeit/BildrauschenHäufig ist auf Fotos das sogenannte Rauschen zu sehen – es macht den eindruck, als sie das Bild grob gekörnt. Dieses Bild-rauschen hat mehrere Ursachen – die beiden wichtigsten: Die Größe des Chips und der beim Fotografieren eingestellte iSO-Wert; günstigere Kameras ohne iSO-Vorwahl haben mitunter auch einen sogenannten Restlichtverstärker, der den gleichen effekt bewirken kann. Häufige Verursacher des Bildrauschens sind kleine Sensoren mit einer großen auflösung. Hier müs-

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sen auf kleinem Raum eine große anzahl an pixel unter-gebracht werden. Diese liegen dann sehr nahe beieinander und können sich infolgedessen gegenseitig stören – und damit das Bildrauschen verursachen bzw. verstärken.Wie bereits erwähnt, zählen hohe iSO-Werte bzw. Rest-lichtverstärker zu der anderen Gruppe der häufigsten Rauschverursacher. aber warum? Bei schlechten lichtver-hältnissen wird eine Signalverstärkung durchgeführt, um aus der Kameraelektronik einen Optimum heraus zu holen. Dabei wird es für die elektronik jedoch schwer, zwischen den verschiedenen Signalarten zu unterscheiden, wodurch bildrauschende Fehlsignale entstehen.

Viel theorie – in der praxis bedeutet dies zweierlei:• Fotografieren soll man mit viel licht und iSO-Werten

um den Wert 100.• Beim Kauf einer Kamera soll man lieber auf das ein

oder andere Megapixel verzichten und stattdessen auf eine hohe Qualität der Kamera achten

Dunkle GesichterGerade in lichtsituationen mit starken Helligkeitsunter-schieden – z. B. Gegenlicht – kommt es oft vor, dass die Gesichter der Fotografierten unterbelichtet werden, da sich die Kamerabelichtung fälschlicherweise an der stärkeren lichtquelle orientiert. in diesen Fällen hilft das anblitzen des im Gegenlicht stehenden Motivs oder aber eine Belich-tungseinstellung, die sich am Motiv und nicht am Hinter-grund orientiert. Wenn trotzdem mal ein Belichtungsfehler dieser art passiert ist, lässt er sich bis zu einem gewissen Grad durch Bildbearbeitungsprogramme korrigieren.

Weiße BildstellenDa, wo licht auf ein Bild trifft, wird es logischerweise hell. Da, wo sehr viel licht auftrifft, wird es weiß. Dies können die Sonne sein, lichtreflexe, eine künstliche lichtquelle

oder auch die Wolken. Hier sollte im Bildbearbeitungspro-gramm nachgebessert werden. Hier ist am Besten soweit abzudunkeln, dass wenigstens eine minimale Farbdeckung von 5% erreicht wird. Dies ist notwendig, damit das Bild vor den weißen Stellen nicht ausfranst.

Die Bildausrichtungin viele Fotos ließen sich ausrichtungslinien einzeichnen. Das ist in keiner Weise so merkwürdig, wie es klingt. Nimmt man beispielsweise ein Foto, auf dem ein Horizont zu sehen ist. Wenn der Horizont auf dem Bild nicht waag-recht erscheint, so kommt dem Betrachter das Bild unwei-gerlich schief vor. Gleiches gilt für linien, die man sich senkrecht denken kann. ein Hohes Gebäude, ein Hydrant oder Fahnenmast beispielsweise sollten für das Sehverhal-ten unseres auges gerade ausgerichtet sein. Bei aller Ge-radlinigkeit: dieses optische Gesetz kann man aber auch mit absicht verkehren und hiermit interessante effekte schaffen.

Wer kennt das nicht – ein gelungenes portraitfoto, an dem alles stimmt. Oder sagen wir besser: fast alles. Denn die augen des Fotografierten reflektieren unwirklich und un-schön rot. Ursache: die Netzhaut ist rot. Wird sie direkt angeblitzt (von einem Blitzgerät in gleicher achse bei-spielsweise) reflektiert sie das licht rot. Die lösung: ein Blitzgerät verwenden, das so weit wie möglich von der optischen achse Objektiv/augen entfernt ist. Oder indirekt Blitzen – an die Decke zum Beispiel.

tipps zum DigitalkamerakaufZunächst gilt es heraus zu finden, für welchen einsatz-zweck die Kamera überwiegend gebraucht wird. Während für landschaftsaufnahmen beispielsweise ein guter Weit-winkelbereich wichtig ist, sollte bei der Sportfotografie auf eine kurze auslöseverzögerung sowie auf einen ordentli-

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chen telebereich geachtet werden. Bei partyfotos benö-tigt man eine Kamera, die auch bei wenig licht noch gute ergebnisse bringt. einstellbare iSO-Werte sind hier ebenso wichtig wie ein geringes Rauschen bei dürftigen lichtver-hältnisse und höheren iSO-Zahlen. Bei tierbildern steht eindeutig ein großer Zoom Bereich an erster Stelle. Wan-derer, Bergsteiger, Camper und alle sonstigen Outdoora-benteurer finden spezielle Modelle, die durch Features wie Stoßfestigkeit oder Wasserdichtheit, nicht zuletzt durch geringe Größe und kleines Gewicht, outdoortauglich sind. Für die meisten anwender jedoch zählt, dass die Kamera auf jeden Fall universell einsetzbar ist. Hier gibt es grund-sätzlich 5 wesentliche punkte, die bei der auswahl beach-tet werden sollten:

MegapixelMegapixel sind gut. aber nicht alles. Viele schielen bei der auswahl ihrer Kamera ausschließlich auf die pixel, weil sie diese mit Bildschärfe verwechseln. tatsächlich bestimmt die anzahl der pixel lediglich die ausgabengröße eines Bildes. So könnte man beispielsweise mit einer 12 Me-gapixelkamera Bilder aufnehmen, die sich in Größen von 60x40 cm und mehr ausbelichten ließen. aber mal ehrlich – wer macht das? Und wer braucht das? Für ein norma-les 10x15 cm Bild ohne ausschnittsvergrößerungen reicht schon eine 2 Megapixel Kamera.

SuchergrößeDie Qualität des Suchers bestimmt, wie gut das Bildfeld abgedeckt wird. Beim Kauf daher einen Blick durch den Sucher werfen. es sollte groß und hell genug sein.

FarbdisplayDas Display der Kamera sollte mindestens 2“, besser 2,5“ groß sein. Schließlich will man ja nicht nur erkennen was man fotografiert hat, sondern anschließend auch eine ers-te große auswahl zwischen gelungen und sicher nicht gelungen Fotos treffen. Doch nicht nur die Größe zählt. auch eine gute pixelauflösung, genügend Helligkeit und Kontrastvermögen steigern den Sehkomfort erheblich. Hat

das Display ca. 200.000 pixel zählt es auf jeden Fall zu den Besseren. Wenn sie im Geschäft ihre Wunschkamera testen, dann gehen sie ruhig einmal raus vor die tür mit ihr. Denn ein Display ist erst dann richtig gut, wenn man auch bei tageslicht alles noch gut erkennt.

iSO-WertDie richtige Belichtung beeinflusst das ergebnis des Fotos natürlich erheblich. Und daher spielen auch die iSO-Werte eine Rolle. Die iSO-Werte bezeichnen die lichtempfindlich-keit des Kamera-Bildsensors. Je lichtempfindlicher diese ist, desto weniger licht ist für akzeptable Fotos notwen-dig.Gängig sind iSO-Werte zwischen 50 und 1.600. 50 iSO würde man zum Beispiel an einem extrem hellen Som-mertag und an sonnigen tagen im Schnee einstellen. ein trüber, bewölkter Wintertag würde so etwa 400 iSO erfor-dern und ein Foto bei Kerzenlicht erfordert dann die 1.600. aber achtung – viele Kameras neigen beim erhöhen des iSO-Wertes zum Rauschen. Kameras meiden, die diesen Wert automatisch regeln und sich vor dem Kauf unbedingt von der Bildqualität bei höheren iSO-Werten überzeugen.

GeschwindigkeitWenn man Sportfotografien mit einer Kamera machen möchte oder den ein oder andern Schnappschuss, dann sollte die Kamera zum auslösen nicht länger als 0,5 Se-kunden benötigen. Dies ist die sogenannte auslöseverzö-gerung.

BrennweiteJe nachdem, was man zu fotografieren beabsichtig, sollte man die Brennweite wählen. einfach gesagt beschreibt die Brennweite, ob der Blick durch die Kamera wie ganz weit weg und wie nah dran wirkt. Ob sie also aus 3 Metern ab-stand eine ganze Fußballmannschaft aufnehmen können (Weitwinkel) oder ob sie aus 1 Meter abstand der Fliege in die augen sehen können (tele). Die Brennweitenbereiche gängiger Kameras liegen so in dem Bereich von 28mm bis 130mm und reichen für die meisten aufnahmesituationen völlig aus.

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FotografierenMotive aus mehreren perspektiven zeigen, mal in der totale und mal von ganz nah. Man wird überrascht sein, welchen effekt Details haben können. Mit einer geschickten aus-wahl kann man nicht nur ganze Geschichten erzählen – man kann auch bestimmte teile davon betonen. ein Freund feiert seinen 40. Geburtstag und der gedeckte Kaffeetisch wird fotografiert. Der Fotograf sollte sich ein vielsagen-den Detail ins Visier nehmen – beispielsweise die „40“ aus Zuckerguss. Oder eine Hochzeit. Das Brautpaar ist sicher dankbar, wenn später nicht nur Gruppenbilder zu sehen sind, sondern auch die kleinen „großen“ Dinge – wie bei-spielsweise die eheringe auf dem Samtkissen. Nur Mut. Ran gehen. Das Motiv von vielen und eben auch den na-heliegenden Seiten entdecken.Rücken mit tückenich habe doch keine augen im Hinterkopf, heißt es manch-mal so schön in anderem Zusammenhang. Das ist bei unserer Spezies nicht nur zutreffend, sondern auch der Grund warum man Menschen von vorne fotografieren soll. Die augen sind der Fixpunkt- des Gesichtes, des gesam-ten Menschen. aber auch Mimik und Gestik, lach- oder Sorgenfalten sind beredete Geschichtenerzähler. also menschlichen Motiven von vorne nähern – frontal oder schräg sind gängige Blickwinkel. aber auch von den Sei-ten, von unten wie von oben können interessante Motive entstehen. einfach alles ausprobieren.

im MittelpunktKaum ein portrait ist langweiliger als jenes, das den mensch-lichen Kopf in die geometrische Bildmitte stellt. Dies zum einen, weil den Betrachter meist nicht interessiert was sich über dem Kopf befindet. Zum anderen ist weder der Kopf noch der menschliche Körper symmetrisch. auch existiert kein wirklicher Mittelpunkt am menschlichen Körper. Zu-mindest nicht in der Mitte. Unser Blick hat gelernt, dass Natürliches häufig ungleichmäßig und gleichmäßiges häu-fig unnatürlich ist. Symmetrie und penibel genaue anord-nungen nehmen wir daher als hingestellt unnatürlich und

somit unspannend wahr. So ist Fotos schon erheblich geholfen, wenn die Köpfe et-was oberhalb der Mitte platziert werden. Je mehr man sich von der Mitte entfernt, desto ungewohnter im positiven Sinne der anblick. Den Kopf mal ganz nach links setzten und näher ran gehen. Man sieht wie so die Fotos an Statik verlieren und an Dynamik gewinnen.

FormatHochformat oder quer? Das hängt sicher zum großen teil auch vom Motiv ab. Der Schiefe turm von pisa wird sich im Hochformat sicher wohler fühlen, während landschaf-ten einfach im Querformat zu Hause sind. Unabhängig von solchen Beispielen sollten wir unseren Blick mal kreisen lassen. im täglichen Umfeld unserer Gewohnheiten. Ge-ben sie einem Kind ein Blatt zum Malen – wie wird es das Blatt ausrichten – hoch oder quer? einfach umschauen. im Büro. im Wohnzimmern. Welches Format hat der Compu-termonitor. Welches der Fernseher? Das Navi? Sie ahnen es schon: Wann immer es möglich ist, wird das Querfor-mat von der Mehrzahl aller Menschen als das harmonische empfunden, das unserer Sehbedürfnisse besser befriedigt.

perspektiveWer sich auf gleicher augenhöhe befindet hat gute Chan-cen nicht unter- und nicht überschätzt zu werden. ernst genommen und objektiv betrachtet zu werden. es ist uns nicht immer klar – aber die perspektive, der Ort, von dem aus wir sehen, entscheidet erheblich über unsere Wahr-nehmung. Menschen in augenhöhe wirken natürlich und normal. Menschen oder Gegenstände von unten aufge-nommen wirken groß; von oben aufgenommen wirken sie klein. auf diese Weise verfügt man über ein gutes inst-rument, mit dem man den Charakter der Fotos steuern kann – teils sogar hin zu wirklich verblüffenden effekten. Beispielsweise wenn ein Baby aus der Froschperspektive dargestellt wird. Gerade kleine, kompakte Digitalkameras machen da jeden Streich mit. Sie können hochgehalten oder flach auf den Boden gelegt werden. Sie können an ein Karussell gebunden oder auf die Karosserie des autos geklebt werden. Sie können auf Zeitauslösung program-miert und kurz vor der auslösung in die luft geschmissen werden – und das so oft bis ein brauchbares Bild entsteht. auch hier bestimmt die phantasie was möglich ist.

Digitale Bilderflut

Bilder aussortierenOft schießt man von einer Szene mehrere Bilder. Man kann sich ja später die besten aussuchen. Die erfahrung zeigt, dass dies dann oft vergessen wird. am besten man ge-wöhnt sich an diese unangenehmen arbeiten nicht zu ver-schieben, sondern zeitnah auszuführen. Die optimale Vor-gehensweise: ganz klar erkennbaren ausschuss schon auf der Kamera löschen. Die übrigen Bilder dann gleich nach der Übertragung auf den pC sichten und die doppelten,

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schlechten und fehlbelichteten sofort löschen. Das befreit von Ballast, Ballast der die Festplatte überfüllt.

Bilder eindeutig kennzeichnenDie digitale Fotografie bringt Vorteile mit sich. Bilder kön-nen platzsparend auf dem pC gespeichert werden. Unmen-gen von gefüllten Fotoabzügen gehören der Vergangenheit an. Hier ist es wichtig, dass Fotos immer in eindeutig ge-kennzeichneten Ordnern gesichert werden. Damit diese dann auch schnell gefunden werden können. Sinnvoll ist es dabei auch mit Datum zu arbeiten.Hier ein Beispiel: 2013-01-10 Bauernjugendausflug ZillertalDiese sogenannte amerikanische Schreibweise macht ei-nen Sinn. Denn so sortiert der Computer die Ordner auto-matisch chronologisch. enthalten Bilder dasselbe Datum, dann werden sie alphabetisch sortiert. Die Fotodaten ge-winnen dadurch deutlich an Übersichtlichkeit.

Speichermedien (CD, Software, DVD-Recorder)technische Hilfsmittel und Optionen zur archivierung der Fotos gibt es genügend. Von der CD über die Festplatte des Computers bis hin zu eigener Bildarchivierungssoftware ist alles möglich. Dennoch muss man eines beachten: die Haltbarkeit. CD´s halten im Schnitt 10 bis 30 Jahre. eine sehr unge-naue angabe. es kann aber auch sein, dass sie aufgrund von Beschädigung nur einen Monat hält.Bilddatenbanken sind zur Bildsicherung ebenfalls keine Me-thode mit absoluter Sicherheitsgarantie. Das ablegen auf der Computerfestplatte ist zwar sehr bequem und auch die zahlreichen Funktionen der Bildverwaltungssoftware sind nicht zu verachten. aber: Die Festplatte des heimischen Computers ist stärker in Gebrauch als viele andere Spei-chermedien. Und hat daher nur eine begrenzte lebensdau-er.

licht am Morgenein kleiner tipp für langschläfer: Das licht am Morgen gilt unter Fotografen als das Beste. Die dicke luftschicht, die

unsere erde umhüllt, filtert morgens blaues licht. So lassen Gelb, Orange und Rot alles in warmen Farbtönen erschei-nen.

Das DateiformatFotos und Bilder werden vorwiegend in JpeG-Format ge-speichert. andere Formate wie BMp oder tiF benötigen viel mehr Speicherplatz, führen aber zu keiner Qualitätsverbes-serung.

Nie mehr wackelig auf den BeinenManche Fotos kann man nur einmal schießen. Umso schlim-mer, wenn man gerade dieses verwackelt. ein tipp: das Ge-wicht der Kamera mit der linken Hand halten. Den arm an den Körper drücken. Die rechte Hand ist lediglich dazu da, den auslöser zu betätigen. Die natürliche Körperspannung zur Stabilisierung nützen.

Scharf gestelltin der Makrofotografie ist es wichtig, dass die Fokussierung stimmt. Deshalb ist es hier sinnvoll, diese manuell einzu-stellen. Zum millimetergenauen Scharfstellen sollte die auf einem Stativ befindliche Kamera vor- und zurückbewegt werden. So kann die optimale Schärfe bestimmt werden.

Fokussieren eines beweglichen ObjektesUm ein sich bewegendes Objekt scharf zu fotografieren, verwendet man am besten die manuelle Fokussierung. auf einen punkt fokussieren, von dem man weiß, dass das be-wegliche Objekt diesen passieren wird. Wenn das Objekt diesen punkt passiert, im richtigen Moment abdrücken. Da-bei darauf achten, dass manche Kameras eine auslösever-zögerung gibt. Das ist die Zeit zwischen dem Betätigen des auslösers und dem Öffnen des Verschlusses. Diese kann schon mal einige zehntel Sekunden betragen.

Der DigitalzoomWenn man an wirklich gelungenen Digitalbildern hoher Qua-lität interessiert ist, dann sollte man auf den Digitalzoom verzichten. er verschlechtert die auflösung der Bilder, weil die Bildinhalte künstlich hochgerechnet werden. Mit den

tipps

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Bildbearbeitungsprogrammen am pC kann man beliebig zoomen und die Qualität bleibt erhalten.

Übung macht den Meisteranfangs ist es oft schwer, beim Fotografieren den richti-gen Bildaufbau zu gestalten. Hier gilt das Motto: Üben, üben und üben – denn nur dies macht den Meister. Zum Beispiel mehrmals eine Vase vor einem kahlen Hintergrund fotografieren und die Vase dabei immer an verschiedenen Stellen positionieren. Bzw. die entfernung zur Vase verän-dern. Man wir sehen: im laufe der Zeit entwickelt man ein besseres Gefühl, wie man Motive ins bessere licht rückt.

Frosch oder VogelDie am häufigsten verwendete perspektive ist die Vogel-perspektive. aber man kann es auch mal umgekehrt ma-chen. Das Motiv von unten fotografieren. Das gibt beson-ders bei Objekten, bei denen der Betrachter weiß, dass sie eigentlich sehr klein sind, eindrucksvolle Bilder. eine Blume oder ein pilz eignen sich dafür sehr gut.

Der rote BlickfangDen Bildern fehlt das gewisse etwas? Man kann es einfach mal mit einem Farbtupfer probieren. Rot eignet sich hier besonders gut. ein knallrotes auto in einer faden, grauen landschaft zieht neugierige Blicke auf sich und sorgt für spannende akzente.

tiere fotografierenWenn tiere fotografiert werden, ist es wichtig, dass man den tieren immer auf augenhöhe begegnet. Das gilt für pferd und Hamster gleichermaßen. So hat man Freude mit den tierfotos, denn sie wirken viel eindrucksvoller.

portraitfotosHier existieren zwei wesentliche einstellungen, die im Übri-gen auch das portraitprogramm nachempfindet: • Mit möglichst großer Blende fotografieren. • Mit möglichst großer Brennweite fotografieren.

Bei einer höheren Brennweite ist der Schärfebereich klei-ner. So hebt sich die scharf gestellte Gesichtsebene ange-nehm vom unscharfen Hintergrund ab. Sofern es Kamera bzw. Objektiv also zulassen, soll man ruhig mit einem star-ken tele fotografieren. 200mm sind hier kein problem.Wenn man die natürlichste perspektive für portraitfotos sucht, soll man in augenhöhe fotografieren. Wenn man die ganze person aufnehmen möchte, soll man die Kamera auf Brusthöhe halten.

Überlappungen vermeidenMan soll vermeiden, dass sich auf Fotos Motive überlap-pen, dies führt zu einem chaotischen Bildaufbau. Bei ei-nem portraitbild wirkt eine Straßenlaterne im Hintergrund schnell so, als ob sie aus dem Kopf wächst. Bitte vermei-den.

Wasserspiegelungenlandschaftsmotive können um einen interessanten effekt bereichert werden, indem man auch natürliche Spiegelung im Wasser mit in den Bildausschnitt nimmt. KinderbilderBeim Knipsen von Kinderbildern am besten in die Hocke gehen. So begegnet man sich auf augenhöhe. Von oben wirken sie unnatürlich und bedrückend.

Der richtige MomentDer Bruchteil einer Sekunde kann über gute oder schlechte Qualität entscheiden. in vielen Situationen ist es ratsam den Knopf schon halb gedrückt zu halten und auf den rich-tigen Moment zu warten. So können Schärfe und Belich-tung bereits eingestellt werden. Man gewinnt so wertvolle Sekunden.

Sonnenlicht und Gesichtam besten wirken in der Sonne geschossene Bilder von Gesichtern, wenn das Sonnenlicht schräg von vorne auf das Gesicht trifft. Strahlt das licht direkt von vorn, sind fast keine Schatten im Gesicht zu sehen und es wirkt flach. außerdem wirken geblendete personen nicht gerade entspannt.

Das Umfeld einbezieheneine person nicht einfach vor einen Hintergrund stellen. Stets versuchen einen Zusammenhang zwischen person und Hintergrund herzustellen. Beispielsweise dadurch, wenn jemand in einer Blumenwiese fotografiert wird, sollte er ein paar Blumen in den Händen halten.

Ruhige HandViele Kameras haben einen optischen Bildstabilisator. Die-ser erkennt Bewegungen in der Hand und gleicht sie so aus, dass ein Bild ohne Verwackelungen entsteht.

landschaftsaufnahmenFür landschaftsaufnahmen ein Weitwinkelobjektiv ver-

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wenden um den Vordergrund zu betonen. So wird die illu-sion von Raum geschaffen.

Die Methode mit dem SandWenn man lichtstrahlen fotografieren will, gibt es einen simplen trick: einen Freund zu Hilfe nehmen, der vor der Kamera in der Nähe des lichtes ein paar Handvoll Sand in die luft wirft und dann schnell aus dem Bild verschwin-det. Nach wenigen Sekunden wenn sich der Sand setzt, werden die lichtstrahlen klar und deutlich sichtbar. Dann einfach auslösen.

Dezenten Hintergrund verwendenFür Motive immer einen einfachen Hintergrund verwenden. ein Muster lenkt ab und macht Unruhe. ein dezenter Hin-tergrund betont das Motiv.

Blitzbereich beachtenimmer prüfen ob das Motiv im Blitzbereich liegt. Bei den meisten Kameras liegt dieser Bereich bei nur 3 Metern, also bei ca. 4 Schritten. ist das Motiv weiter entfernt, kann es zu dunkel werden.

Die HimmelsgrenzeWie man den Horizont gut in die Bildkomposition einbaut: Wenn die wichtigsten Motive mit der erde verbunden sich, dann ist es sinnvoll den Horizont bei etwa ein Drittel un-terhalb des oberen Bildrandes zu legen; wenn man eine beeindruckende Himmelsansicht zeigen will soll man den Horizont bei etwa ein Drittel oberhalb des unteren Bildran-des legen.Möglichst wenig licht verlierenBei wenig licht sollte man in der Weitwinkeleinstellung fotografieren. So geht am wenigsten licht verloren. tele-einstellungen von Zoomoptiken hingegen schlucken licht.

portraitaufnahmen in innenräumenin innenräumen portraitaufnahmen immer in der Nähe des Fensters machen. Hier ist das licht weicher und es wirkt natürlicher.

Schlagschatten durch BlitzlichtWird bei einer portraitaufnahme frontal vor dem Motiv aus-gelöst, so kann dies zu störenden Schlagschatten führen. Man kann dies zwar über ein Bildbearbeitungsprogramm korrigieren, dies ist allerdings zeitaufwendig. lieber den abstand zum Objekt vergrößern und die Zoomfunktion verwenden. an die Decke blitzen. So wird ein weiches und stark gestreutes licht erzeugt. Dies reduziert die Schlag-schatten.

SpiegelflächenDurch Glasfassaden lassen sich zwei Gebäude miteinan-der kombinieren. idealerweise wird ein älterer Baustiel in einem neuern gespiegelt.

Düstere FotosDüstere Gewitterwolken oder Dämmerlicht können land-schaften dramatisch wirken lassen und super Bilder erge-ben. Belichtung möglichst kurz halten bei großer Blenden-öffnung (kleine Blendenzahl). Darüber hinaus bei dieser art von Fotos einen hohen iSO-Wert einstellen am besten 800 oder 1.600.

Der romantische SonnenuntergangFür ein solches Bild muss man sich genug Zeit nehmen. Damit man den richtigen Zeitpunkt erwischt. am besten ein Stativ mitnehmen, dann gibt es auch mal eine pause für die augen. eine lange Brennweite ist besonders wich-tig.

Das tier steht Modelltiere verstehen den Menschen nicht? Wenn man gute tier-fotos machen will, sollte man umdenken. tiere verstehen sehr wohl – sie verstehen es die Körpersprache der Men-schen zu deuten. eine tiefe Kopfhaltung wirkt oft negativ und vermittelt angriffslust. Bitte stets auf augenhöhe mit dem tier bleiben.

Quelle:

QuiCompany – athesia Druck GmbH, Brixen

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mit weiterBildung einen sPrung Voraus

Die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft unterstützt die Weiterbildungstätigkeit auf Ortsebene beratend aber auch finanziell.

Um diese Unterstützung in anspruch nehmen zu können, muss die Ortsgruppe mindestens 14 tage vor Kursbeginn ein Finanzierungsansuchen mit den wichtigsten Kursdaten an die Weiterbildungsgenossenschaft stellen. Die Formula-re erhält die Ortsgruppe bei der Weiterbildungsgenossen-schaft oder im SBJ-landessekretariat. erhält die Ortsgrup-pe keine negative Rückantwort innerhalb der zwei darauf folgenden Wochen, so gilt das ansuchen als genehmigt. Nach Kursende kann der Referent 30 euro pro Weiterbil-dungsstunde (eine Weiterbildungsstunde entspricht 45 Minuten) der Weiterbildungsgenossenschaft in Rechnung stellen. Voraussetzung für diese Förderung ist, dass der Kurs mit einer Mindestteilnehmerzahl von acht personen stattgefunden hat und mittels Meldeformular und teilneh-merliste gemeldet wird. Falls das zwischen Ortsgruppe und Referent vereinbarte Honorar über die Finanzierung der Weiterbildungsgenos-senschaft hinausgeht, verrechnet der Referent den restli-chen Betrag an die Ortsgruppe.

WeiterbildungsbroschüreJedes Jahr veröffentlicht die SBB-Weiterbildungsgenossen-schaft eine Broschüre mit einem umfassenden angebot an Weiterbildungsveranstaltungen für die ländliche Bevölkerung Südtirols und alle interessierten. Die Broschüre ist im Südtiro-ler Bauernbund erhältlich oder kann unter www.sbb.it herun-ter geladen werden.

Weiterbildung für Ortsobmänner und Ortsleiterinnen Ortsobmänner und Ortsleiterinnen haben die Möglichkeit die Veranstaltungen der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft bis zu einer Gebühr von 50 euro kostenlos zu besuchen. Beträgt die Gebühr mehr als 50 euro, so muss die Hälfte der Kursgebühr bezahlt werden. auch die Stellvertreter der jeweiligen Vorsit-zenden können diese Vergünstigung in anspruch nehmen. Die anmeldung bei der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft muss jedoch über den Ortsobmann bzw. die Ortsleiterin erfolgen. lehrfahrten und Ähnliches fallen nicht unter diese Regelung.

informationen:SBB-Weiterbildungsgenossenschaft, tel. 0471 999 335, [email protected]

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