16
H ABARI Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 1/03 Fr. 5.– Ein Löwenbändiger in der Nashornzone Motivationswaffe gegen die Armut Ebola tötet auch Menschenaffen

Habari 1-03

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Ein Löwenbändiger in der Nashornzone Motivationswaffe gegen die Armut Ebola tötet auch Menschenaffen Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 1/03 Fr. 5.– Editorial Ranger Eliudi und «James the Rhino». Rechts: Tony Fitzjohn. 2 HABARI 1/03 V ON R UEDI S UTER Fotos: Ruedi Suter

Citation preview

Page 1: Habari 1-03

HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 18. Jahrgang Nr. 1/03 Fr. 5.–

Ein Löwenbändiger in der NashornzoneMotivationswaffe gegen die ArmutEbola tötet auch Menschenaffen

Page 2: Habari 1-03

2 HABARI 1/03

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Löwenbändiger in der Nashornzone 3

Motivationswaffe gegen Armut und Gleichgültigkeit 6

Von der Kalahari-Wüste ins Okawango-Delta 7

Ebola tötet auch Menschenaffen 11

Einladung zur Generalversammlung 2003 16

VON RUEDI SUTER

Die Fahrt im offenen Uralt-Landroverist nicht mehr so rasend wie auchschon. Zwar werden die Kurven derSandpiste immer noch mit Schwunggenommen, zwar steigen Wolken rost-roter Staubfahnen hinter dem Wagenhöher denn je gen Himmel, doch TonyFitzjohn scheint ruhiger geworden zusein. Nicht viel, aber ein bisschen. Im-merhin ist der wilde Tony jetzt Vatereines Buben und dreier Mädchen. UndGattin Lucy, die den auch als Löwen-bändiger bekannt Gewordenen zähm-te, hat ihm wohl verschiedentlich und

Ranger Eliudi und«James the Rhino».Rechts: Tony Fitzjohn.

Habari-Impressum

Herausgeber: Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Sekretariat FSS: Silvia Arnet, Postfach, CH-8952 Schlieren

Tel.: ++41 01 730 75 77, Fax: ++41 01 730 75 78. E-Mail: [email protected]: 84-3006-4

Redaktion: Ruedi Suter, Pressebüro MediaSpace, Postfach, CH-4012 Basel,Tel.: 061 321 01 16, E-Mail: [email protected]; Monica Borner

Titelbild: Mkomazi-Projektleiter Fitzjohn mit Löwin, Tansania; Foto Ruedi SuterLeserbriefe: Bitte an die Redaktion. Kürzungen vorbehaltenInserate: Helen Markwalder, Im Sesselacker 60, CH-4059 Basel,

Tel./Fax: 061 332 30 04Wissenschaftlicher Beirat: Die Zoologen Monica Borner, Zürich, und

Dr. Christian R. Schmidt, Frankfurt am Main.Layout: PROVISTA, Urs Widmer, Lettenweg 118, CH-4123 AllschwilAuflage: 1/2003 – 3000 ExemplareDruck: Schellenberg Druck AG, CH-8330 Pfäffikon ZHHabari-Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen.Habari heisst «Nachricht» auf Kisuaheli und erscheint 4x im Jahr.

Editorial

Das Ziel im AugeZum Zeitpunkt, wo diese Zeilen verfasst werden, liefern sich die Truppen des Dikta-tors Saddam Hussein und der ohne UNO-Mandat angreifenden Koalition aus Ameri-kanern und Engländern blutige Kämpfe um Iraks Hauptstadt Bagdad. Das unbe-schreibliche Leid der Zivilbevölkerung zeigt sich in den überfüllten Spitälern, denenVerbände, Schmerzmittel und Blutkonserven ausgegangen sind. Über Monatelähmte die herbeigeredete «Irak-Krise» das Weltgeschehen und lenkte ab von denechten und um ein Vielfaches schwerwiegenderen Problemen wie bitterer Armut,globaler Wasserverknappung, galoppierendem Artenschwund und anderem mehr.Doch jetzt tobt Krieg, was sich auch negativ auf den Tourismus und die von ihmlebenden Menschen auswirkt. Zum Beispiel auf die Wildhüter in Afrika, die ohneTouristen bald keine Löhne mehr hätten.

In solchen Zeiten ist es für Organisationen wie dem Verein Freunde der Seren-geti Schweiz (FSS) besonders wichtig, das Ziel im Auge zu behalten und es trotzaller Widrigkeiten durchzusetzen: Naturschutz für Mensch und Tier – beim FSS inAfrika. Dazu gehört auch eine gewissenhafte, regelmässige und ansprechende In-formation der Mitglieder und der Öffentlichkeit. Diese Aufgabe versucht der FSSmit der viermal im Jahr verschickten Vereinszeitschrift HABARI zu erfüllen. Die neusteAusgabe erscheint erstmals in der nun 18-jährigen Geschichte des Blatts – in Farbe.Das Eintauchen in die Welt der Farben ist vom Vorstand immer wieder diskutiert,dann aber aus Kostengründen verworfen worden. Dank dem Entgegenkommen derSchellenberg Druck AG in Pfäffikon ZH kann das HABARI nun unverhofft günstig inFarbe gedruckt werden. Farbfotos machen das Heft für alle attraktiver, auch für dieInserenten. Ziel ist ja, die Zeitschrift selbsttragend zu machen. Mit Ihrer Hilfe. Tei-len Sie uns bitte Ihren Eindruck mit! Wir freuen uns auf Ihr Urteil. Ruedi Suter

Foto

s: R

uedi

Sut

er

Page 3: Habari 1-03

HABARI 1/03 3

Kurzvisite im Mkomazi Reservat

Mit dem Löwenbändigerin der Nashornzone

Es war leer gewildert, überweidet, zerstört: Das Mkomazi Reservatin Nordtansania an der Grenze zu Kenia. Doch in der letzten Deka-

de wurde es neu belebt. Das Wild ist zurück und das Reservat beher-bergt das einzige Nashorn-Gehege des Landes. Hauptverantwortlich

dafür ist der Brite Tony Fitzjohn, ein Draufgänger, Vielkönner undTierschützer, der nun auch noch als besorgter Papa verblüfft.

nes Beifahrers. Dieser wunderte sichvorher bereits über die sanftmütigeWeise des früher als Haudegen, Aben-teurer und Workaholic berüchtigtenMannes, wunderte sich über dessenfast rührende Fürsorge um die nochkleinen Zwillingsmädchen Imogen undMatilda. Doch Papa Tony muss gera-de eben Mama Lucy vertreten, denndiese weilt zurzeit wegen einer kleinenOperation in Europa. Offensichtlich,und dies verrät auch Fitzjohns Einsatzfür die Wildtiere, gehört der Mkoma-zi-Projektleiter zum Typ «Mann mitrauer Schale und gutem Kern». Nunlässt er den Wagen auslaufen und

eindringlich ans Herz gelegt, die Din-ge nun etwas vorsichtiger anzugehen.Vor allem wenn die Kinder dabei sind,wie jetzt, auf der Fahrt zum «sichers-ten Nashorngehege Ostafrikas», wieFitzjohn stolz sagt. Während der seit1991 im Mkomazi-Wildreservat arbei-tende Brite gegen den Motor anbrülltund die neusten Projekte erläutert,machen seine beiden Ältesten, Alexan-der und Jemima, auf dem Pneu auf derLadefläche hinten Faxen.

«Macht kein dummes Zeug undhaltet euch fest!», mahnt Papa in vol-ler Fahrt mit strenger Stimme und ei-nem Augenzwinkern in Richtung sei-

bringt ihn vor den riesigen Toren desdauernd unter Strom stehenden Nas-horngeheges zum Stehen.

Ein bewaffneter Wildhüter in Uni-form rennt von der anderen Seite auf

F S S - P R O J E K T

Page 4: Habari 1-03

4 HABARI 1/03

das Tor zu und öffnet es. MilitärischerGruss, derweil Fitzjohn, ebenfalls grüs-send, den Wagen unter den Schattendes Baobabs beim Hauptquartier steu-ert. Der Ranger reicht ihm das Kon-trollbuch, in dem sich jeder Besuchereinzutragen hat, auch der Chef. Wosind die unterdessen acht aus Südafri-ka eingeflogenen Nashörner? Die mei-sten werden wohl irgendwo im Di-ckicht des 50 Quadratkilometer um-fassenden Geheges versteckt sein.Möglicherweise aber wird sich der et-was zahme «James the Rhino» zeigenwollen. Doch dazu müssen zwei Dut-zend Kilometer gefahren werden.

Ein Orden an den Smoking

Und los geht’s, dem elektrischen Aus-senzaun entlang. Fitzjohn könnte dieStrecke mit geschlossenen Augen ab-fahren. Er hat schon vielen Besuchernsein Werk gezeigt, worunter auch vie-len V.I.Ps. aus aller Welt. Obwohl eram liebsten im Busch schuftet, verstehter es auch, als Projektleiter der Orga-nisation George Adamson AfricanWildlife mit seiner charmant-rauen Artan Gala-Abenden betuchte Leute inEuropa und den USA zu begeistern.Für sich und damit für den Mkomazi.Das setzt dann auch schon mal einenOrden ab, nicht an eines seiner gelieb-

ten ärmellosen Unterhemden, sondernan den sonst standhaft verschmähtenSmoking. So heftete ihm Prinz Bern-hard der Niederlande im März 2001persönlich den «Golden Ark Award»ans Revers – für die ausserordentlichenVerdienste beim Schutz bedrohterTierarten.

Grau-grüne Nyika-Büsche

Auch den Prinzen hatte Fitzjohn inseinem vom Dach befreiten, fast schonmusealen Landrover durch den Mko-mazi geführt. Der Blaublütige war be-eindruckt. Denn seitdem Fitzjohn sichvor über zehn Jahren in den Kopf ge-setzt hatte, das fast leer gewilderte undillegal von Rinderherden heimgesuch-te Mkomazi-Wildreservat mit der Un-terstützung der Behörden und seinemeisernen Willen neu zu beleben, hatsich das an den kenianischen Tsavo-Nationalpark grenzende Game Re-serve sichtbar erholt und verändert.Das Trockengebiet mit den Felsenhü-geln, den grau-grünen Nyika-Büschenund seinen uralten Baobab-Bäumenbeherbergt heute wieder Giraffen,Oryx, Gerenuks, Gnus, Kudus, Elands,Impalas, Grant-Gazellen sowie Elefan-ten, Büffel, Löwen, Leoparden undGeparde. Alles in allem wurden 78 ver-schiedene Arten von Säugetieren und

über 400 Arten von Vögeln registriert,worunter Tauben, Hornbills, Weber-vögel und Perlhühner, aber auch Ad-ler oder die violetten Busch-Wiedehop-fe. Und eben auch Nashörner, die hiereinst zu Hunderten durch den dichtenBusch trotteten, dann aber alle ausge-rottet wurden. Heute leben wieder achtNashörner im Reservat, aus Südafri-ka eingeflogen, teils mit Unterstützungdes FSS und der Schweizerischen Na-tional-Versicherungs-Gesellschaft.

Noch fehlt die Lust

Hier in diesem riesigen Gehege solltensich nun die Tiere, beschützt wie einGoldschatz, fortpflanzen. Doch hierzufehlte bislang offenbar die Lust, auchkonnte kein Nachkomme gesichtetwerden. Auf der Parallelstrasse im In-neren des Geheges kommt uns stram-men Schritts ein patrouillierender As-

Mkomazi-Nashorngehege (links) undLandepiste aus der Vogelperspektive.

Papa Tony mit Alexander (Mitte) undJemima Fitzjohn.

Page 5: Habari 1-03

HABARI 1/03 5

kari entgegen. Er ist bewaffnet, mitFunk ausgerüstet, und man bekommteinmal mehr den Eindruck eines effi-zient überwachten Gebiets. Kilometerweiter steht innerhalb des Geheges einweiterer Ranger vor einem mit Funk-antenne ausgerüsteten Posten. Auch ergrüsst, Fitzjohn winkt zurück. Er hateine handverlesene, streng ausgebildeteund gut ausgerüstete Rangertruppe aufdie Beine gestellt. Und er schwört aufseine insgesamt 46 Mitarbeiter. Sieseien sehr zuverlässig, es herrsche einguter Teamgeist.

Funk und Flugüberwachung

Nebst dem Ausbau seines mit Kom-munikationstechnik ausgerüstetenQuartiers auf einem Hügel, nebst derErrichtung von Unterkünften, Werk-stätten, Solaranlagen, der Wasserver-sorgung mit Dämmen, Tanks und Lei-tungen, verschiedener Landepisten undStrassen und nebst dem Unterhalt derGehege für Nashörner und Wildhun-de sowie der Unterstützung von Dör-fern und Schulen ausserhalb des Re-servats haben Fitzjohn, seine Mitarbei-ter und Berater in Zusammenarbeit mitder tansanischen Direktion des GameReserve ein ausgeklügeltes Sicherheits-system erstellt.

Der Schutz der Nashörner selbstvor gut ausgerüsteten Wilderern sollauf allen Ebenen garantiert werden:mit Fuss- und Wagenpatrouillen,Spähposten, Nachtsichtgeräten, Funkund Luftüberwachung. Kein Tag, an

dem Fitzjohn nicht mit teils halsbre-cherisch anmutenden Flugmanövernund im ständigen Funkkontakt mitParkbehörde und Bodenmannschaftenim Himmel des Reservats kreist, umnach verdächtigen Zeichen menschli-cher Anwesenheit zu suchen und denaktuellen Zustand von Fauna und Flo-ra zu beobachten.

Jipee, die Löwin

So gehört der Mkomazi wohl zu denam besten überwachten Schutzgebie-ten Ostafrikas. Der vielseitige Englän-der nutzt zwar die technischen Errun-genschaften, ist aber nicht ihr Sklave.Das, was er wirklich liebt, das umarmter am liebsten mit Inbrunst. Und dasist nicht nur Lucy, seine tüchtige Gat-tin mit Gespür für Zahlen, Texte undDiplomatie. Das ist auch gerade wie-der einmal eine Grosskatze – die Lö-win Jipee. Am Morgen kam sie in gros-sen Sprüngen auf ihn zugerannt, wor-auf er beim Gehege, wo Jipee auf-wuchs, sofort seinen Wagen stoppte.

Bevor Fitzjohn aufstehen konnte,stellte sich die Löwin auf die Hinter-beine und legte ihren Kopf an die Brustdes Mannes. Der umarmte die Katzeherzhaft – ein wahrhaft rührendes Bild.Dass dieser hautnahe Kontakt, diese«Tierliebe» mit ihrer nicht unproble-matischen Abhängigkeit zwischenMensch und Grosskatze, von Zoolo-gen auch kritisiert wird, kümmert Fitz-john nicht. Den Umgang mit verwais-ten Löwen hatte er bei seinem berühm-

ten Vorbild und «Ziehvater» GeorgeAdamson in Nordkenia gelernt, wasnicht ohne Spitalaufenthalt ablief.

James the Rhino

Die junge Jipee ist in die Freiheit ent-lassen worden, «um in Zukunft dasnormale Leben einer wilden Löwinführen zu können», erklärte Fitzjohn.Doch ganz abgenabelt hat sie sich of-fensichtlich noch nicht – was dem Lö-wenmann in diesem innigen Momentder Umarmung offensichtlich völligegal schien (siehe Titelbild).

«Da ist James the Rhino!», sagtplötzlich hinten auf der LaderampeEliudi, der für James zuständige Ran-ger. Tatsächlich, im grauen Busch stehtein ebenso graues Nashorn. Doch Fitz-john fährt weiter bis zum nächstenDurchgang. Im Gehege drinnen geht’swieder zurück bis zu James.

Alle müssen jetzt still sein, derweilEliudi den roten Kübel mit dem Fut-ter nimmt und sich sachte dem massi-gen Spitzmaulnashorn nähert. Jameserkennt Eliudi und kommt nun seiner-seits langsam näher. Tony Fitzjohnrechtfertigt sich unterdessen leise, «thisShow» werde sonst niemand geboten.Doch für den Sponsor FSS und dasHabari mache er eine Ausnahme:«Wehe, wenn die Fotos missraten!»

Bescheuerte Zweibeiner

Eliudi spricht seinem kolossalenFreund leise zu, und dann ist Jamesam Kübel und lässt sich in aller Ruhedas Maul stopfen. Doch irgendwannhat alles mal ein Ende. So auch dasLockfutter im Kübel. Das wird Jamesgar nicht gefallen. Eliudi macht sichfür einen Sprint zurück zum Wagenbereit.

Er rennt los. James wird plötzlichquicklebendig und donnert hinterEliudi her. Der rettet sich mit einemSprung auf die Laderampe des Land-rovers. James bremst verdutzt ab undrammt schliesslich frustriert sein Hornin die eh schon arg verbeulte Karosse-rie des Landrovers.

Dann trottet James the Rhino stolzund erhobenen Hauptes in das Di-ckicht zurück – dorthin, wo ihn die be-scheuerten Zweibeiner hoffentlich inFrieden lassen.

Ranger Eliudi locktden halbzahmen

«James the Rhino».

Foto

s: R

uedi

Sut

er

Page 6: Habari 1-03

6 HABARI 1/03

Drei der lokal verwalteten Wildschutz-gebiete liegen in den Grenzgebieten derSerengeti. Die Feier zur Einweihungder Wildlife Management Areas(WMAs) fand am 24. Januar in derHauptstadt Dar es Salaam statt. An derFeier sprach Zakhia Meghiji, die Mi-nisterin für natürliche Ressourcen undTourismus. Und sie erklärte dies:

«2003 ist ein besonderes Jahr, wasdie Einbeziehung der lokalen Bevölke-rung in den Naturschutz Tansanias be-trifft. Mit der Ratifizierung neuer Ge-setze ist die Bildung von lokal verwal-teten Wildschutzgebieten möglich ge-worden. Die Regierung Tansanias istüberzeugt, dass die Einführung desWMA-Konzepts hilft, die Armut imländlichen Tansania zu reduzieren undgleichzeitig die biologische Vielfalt in

Neue Strategie mit lokal verwaltetem Wildschutz

Motivationswaffe gegen Armutund Gleichgültigkeit

unserem Land zu erhalten. Die Bedürf-nisse der ländlichen Bevölkerung umunsere Nationalparks sind mit denAnliegen des Naturschutzes untrenn-bar verbunden.

Durch die Gründung der WMAswird der Naturschutz ausserhalb un-serer Nationalparks auf eine solide undbreite Basis gestellt. Langfristig wirddabei die Verantwortung für diese Ge-biete an die Gemeinden übergehen, diedann auch den grössten Nutzen ausdem Schutz ziehen sollen. Ziel dieserneuen Strategie ist es, den Lebensstan-dard in den Dörfern durch eine Lega-lisierung und Aufwertung der Wild-tiernutzung zu erhöhen, um damitlangfristig die Wilderei zu reduzierenund eines Tages vielleicht ganz zu eli-minieren. Viele Länder in Afrika set-

Tansania hat 16 Gebiete zu lokal verwalteten Wildschutz-gebieten erklärt. Mit den Wildlife Management Areas(WMAs) soll die Bevölkerung um die Nationalparks einge-bunden und die Armut bekämpft werden.

zen heute Naturschutz- und Wildnut-zungsprojekte auf lokaler Ebene um –oft mit ganz unterschiedlichen Mittelnund Zielen. Unser Konzept der WMAsist nicht nur bahnbrechend im inter-nationalen Naturschutz, es wurde spe-ziell für Tansania entwickelt und be-rücksichtigt Besonderheiten unseresLandes. Im Rahmen der Umsetzungdes WMA-Konzepts hat uns die Zoo-logische Gesellschaft Frankfurt ganzbesonders unterstützt. Auch wenn esviel Zeit in Anspruch genommen hat,diese Idee in die Tat umzusetzen, se-hen wir uns nun doch in unseren Be-mühungen bestätigt und am Anfang ei-ner neuen Phase des tansanischen Na-turschutzes.» zgf/fss

P A R T I Z I P A T I O N

Nutzniesserin statt Schauobjekt:Mädchen des Urvolks der Hadzabe.

CITES

Schutz zum ÜberlebenWASHINGTON – Ein runder Geburtstag:Vor 30 Jahren, am 3. März 1973, wurdedas internationale Washingtoner Arten-schutzübereinkommen CITES gegründet.An diesem Tag verabschiedeten Vertreteraus 80 Staaten in Washington die «Con-vention on International Trade in Endan-gered Species of Wild Fauna and Flora».«Seit der Gründung von CITES ist noch kei-ne einzige durch das Abkommen geschütz-te Art ausgestorben! Das zeigt, wie wich-tig Handelskontrollen für bedrohte Artensind», erklärte anlässlich des Jubiläums derdeutsche WWF-Artenschutzexperte VolkerHomes. Rückblickend sei vor allem die Weit-sicht der CITES-Gründer bemerkenswert:Sie haben schon Anfang der Siebzigerjah-re den Schutz vieler Tier- und Pflanzenar-ten forciert, obwohl damals noch kaum je-mand über Umweltschutz gesprochenhabe. Der Handel mit wild lebenden Tier-und Pflanzenarten ist eine der grössten Ge-fahren für den Erhalt der Artenvielfalt. Bisheute sind mehr als 160 Staaten dem Wa-shingtoner Artenschutzabkommen beige-treten. Dieses regelt mittlerweile den in-ternationalen Handel für etwa 5000 Tier-und rund 25000 Pflanzenarten. fss

Page 7: Habari 1-03

HABARI 1/03 7

VON BRUNO KARLE

Es muss ja nicht immer Ostafrika sein:Als langjährige FSS-Mitglieder zog esuns einmal in ein anderes Naturpara-dies – ins südliche Afrika, nach Bots-wana. So reisten wir letzten Novemberin das wunderschöne Deception Valleydes weltbekannten Central KalahariGame Reserve. Mit einer Fläche von52 800 km2 ist es das zweitgrössteWildschutzgebiet der Welt. DiesesReservat wurde ursprünglich geschaf-fen, um die Kultur der letzten San(Buschleute) zu schützen. Im Februar2002 jedoch wurden die San zwangs-umgesiedelt, was weltweit zu Protestenvon Menschenrechtsorganisationenführte (vgl. Habari 1/2002). Nun lebendie San in einem Lager am Rande desReservates. Sie, die ein riesiges Wissenüber die Zusammenhänge der Naturverfügen und als Sammler und Jäger

durchs Land zogen, werden heute vonder Regierung als «Wilderer» bezeich-net. Die Wegnahme ihres Lebensraumsdürfte das Ende ihrer Kultur bedeuten.Die Kalahari ist von einem Halbwü-stenklima geprägt, und durch ihre un-endlich scheinende Weite sorgt sie mitDünenformationen, Savannen undlichten Wäldern für eine stetige Ab-wechslung. Das lang gezogene Decep-tion Valley erlangte durch das US-For-scherpaar Owens Ruhm. Ihr Buch«Cry of the Kalahari» faszinierte dieLeserschaft auf der ganzen Welt.

Verdunstender Fluss

Das nächste Ziel war das berühmteOkawango-Delta, das mit 15 000Quadratkilometern grösste Binnendel-ta der Welt. Tausende von Inseln bie-ten den Wildtieren einen einzigartigenLebensraum. Was für eine Faszinati-

B O T S W A N A

Eindrücke einer Reise

Von der Kalahari-Wüste insOkawango-Delta

Das Jäger- und Sammlervolk der San, die vielen Wildtiereund so faszinierende Gegenden wie die Kalahari-Wüste unddas Okawango-Delta machen Botswana zum Traumzielvieler Afrikareisender. FSS-Kassier Bruno Karle wusste sichdiesen Traum zu erfüllen.

Botswana

In Botswana lebenrund 1,6 MillionenMenschen. Es liegtim Norden dessüdlichen Afrikas.Das 600370 Qua-dratkilometer gros-se Land grenzt anSüdafrika, Namibiaund Simbabwe. Die Bevölkerung Botswa-nas setzt sich aus den Völkern der Tswanaoder Setswana (79%), der Kalanga (11%),der Basarwa-San (3%) und Weissen (7%)zusammen. Vor dem Verschwinden stehtdas Urvolk der jagenden und sammelndenSan (Buschleute). Ihre Lebensweise wirdzunehmend vom Fortschritt, von der Re-gierungspolitik, den Minenkonzernen undder Tourismusindustrie verunmöglicht.Die Hauptstadt des am 30. 9. 1966 vonGrossbritannien unabhängig gewordenenLandes ist Gabarone. Die Wirtschaft fusstvor allem auf Diamantenminen, Tourismus,Kleinfarmen und Rinderzucht. Das politischruhige Botswana ist bekannt für seine Na-turschönheiten wie das Central KalahariGame Reserve und das Okawango-Delta.

on, dieses Zusammenspiel von Landund Wasser aus dem Kleinflugzeug zubeobachten! Nach der Halbwüste fühltman sich hier mit all den Wäldern undsaftigen Wiesen wie in einer Oase. DasDelta füllt sich durch den 1430 kmlangen Okawango River. Dessen Was-ser findet kurioserweise niemals seinenWeg ins Meer – es verdunstet oder ver-sickert in der Halbwüste Kalahari.Unvergesslich bleiben uns die Pirsch-fahrten im Boot durch die verzauber-

Foto

s: Br

uno

Karle

Page 8: Habari 1-03

8 HABARI 1/03

wir in die Savuti, den südlichen Teildes Chobe-Nationalparks. Dieser ist10 698 km2 gross, artenreich, land-schaftlich sehr attraktiv, und er über-rascht durch verschiedene Landschafts-und Vegetationszonen. Bei ausgiebigenPirschfahrten in diesem Tierparadiestrafen wir auf Elefanten mit ihren Jun-gen und auf jagende Löwen. Ausserge-wöhnlich ist für diese Gegend die Ent-schlossenheit der Löwen, auch Jagd aufElefanten zu machen. Und zwar nichtnur auf die in der Regel gut beschütz-ten Jungtiere, die Grosskatzen bringenimmer mal wieder auch erwachseneElefanten zu Fall. Doch ebenso bemer-kenswert und vielfältig ist im Chobe dieVogelwelt. Im Gebiet befinden sichauch die faszinierenden Felsenmalerei-en der hier früher lebenden San.

Der nördliche Teil des Chobe Na-tionalparks ist ein wahres Elefanten-paradies. Hunderte von Elefanten zeig-ten sich uns, sogar im Wasser schwim-mend. Auf dem Fluss konnten wir unsim Boot ausgezeichnet den Elefantennähern. Die Flussfahrt bot auch einefesselnde Perspektive auf die Land-schaft, das Ufer und die zum Trinkenans Wasser kommenden Tiere. EtlicheLöwenfamilien, Büffelherden, Wild-hunde und die seltenen Säbelantilopenerfreuten unsere Sinne und liessen denAufenthalt viel zu kurz erscheinen.Nach zwei Wochen war die spannen-de Reise in Botswana leider zu Ende.Und es hiess Abschied nehmen von die-sem faszinierenden Land mit seinenherzlichen Einwohnern.

te Pflanzenwelt voller Wasserlilien,Schilf und Papyrus. Nachher ging esweiter, wir flogen vom Okawango indas 4872 km2 grosse Moremi WildlifeReserve – ein landschaftlich schönesund abwechslungsreiches Schutzgebietmit einem grossartigen Wildreichtum.

Löwen jagen Elefanten

Ein Fahrer holte uns ab und fuhr unsdurch die wunderschönen Mopane-Wälder zum Zeltcamp, wo wir kurznach dem Eingang von einem prächti-gen Leoparden «begrüsst» wurden.Nach zwei Tagen ging es auf der Sand-piste weiter in nordöstlicher Richtung.Nach mehreren Stunden gelangten

Gackeltrappe (oben) und Männer des Urvolks der San (Buschleute), unten.

Page 9: Habari 1-03

HABARI 1/03 9

Page 10: Habari 1-03

10 HABARI 1/03

B U S C H T R O M M E L

OKAPI

Okapischützer Ruf totEPULU – Das Okapi-Projekt im östlichen Ituri-Urwald der Demokratischen Republik Kongo(DRK) hat einen tragischen Rückschlag erlit-ten: Am 8. Dezember 2002 ist der Schweizer

«Okapivater» Karl Ruf zusam-men mit den Kollegen JeanNlamba und Kambale Saam-bili bei einem Autounfall inUganda ums Leben gekom-

men. Der Fahrer ihres Wagens geriet auf dieGegenfahrbahn und stiess frontal mit einemBus zusammen. Der weit herum geschätzte,mutige und auch in Krisenzeiten erfolgreicheKarl Ruf sowie sein Partner, Jean Nlamba, hat-ten mit Rebellenführern im Ost-Kongo Ge-spräche geführt, um die Okapi-Station vorweiteren Überfällen und Plünderungen zu ret-ten. Ruf, seit 1987 im Kongo, hatte für dieamerikanische Gilman Foundation über vieleJahre das Projekt und den Schutz der Okapisvorangetrieben. John Lukas von der Founda-tion: «Er konnte für den Naturschutz in Zairemehr bewirken als irgendjemand anders, weildie Kongolesen ihm vertrauten und ihm zu-hörten. Seine Bemühungen machten sich1992 bezahlt, als das Okapi-Wildreservat mit13700 km2 durch die Regierung Zaires unterSchutz gestellt wurde.» Auch für den BaslerZoo bedeutet der Tod des einstigen Zolli-Tier-pflegers einen schweren Schlag. Kurator GerryGuldenschuh zum Habari : «Sein Tod hat unsausserordentlich bestürzt. Wir unterstützendas Epulu-Projekt seit vielen Jahren und sindein Hauptsponsor.» Dies wolle man auch blei-ben. In die Bresche, so hiess es bei Redakti-onsschluss, könnte Karls Gattin Rosie Ruf sprin-gen. Sie kümmerte sich immer schon um dieTiere; und ohne sie hätte Karl auch viele Er-folge nicht gehabt – als Verhandler, Motiva-tor, Trainier und Ausbilder der Leute im Ar-ten- und Naturschutz. fss

ERÖFFNUNG

Grösster Park AfrikasXAI XAI. Der grösste Nationalpark Afrikas miteiner Fläche von 35000 Quadratkilometernist im Dezember eröffnet worden: Der GreatLimpopo Transfrontier Park, der sich über Tei-le Südafrikas, Mosambiks und Simbabwes er-streckt, soll internationalen Touristen nur miteinem Visum den Zutritt erlauben. Mit einerFläche von fast der Grösse der Niederlandeverbindet der neue Park den südafrikanischenKrüger-Nationalpark mit dem GonarezhouPark in Simbabwe und dem Limpopo Park inMosambik. Im riesigen Naturreservat stehenmehr als 300 verschiedene Baumarten undlebt eine Vielzahl von Elefanten, Nashörnern,Löwen, Giraffen und Antilopen. Den Grund-stein für den riesigen Park legte Friedensno-belpreisträger Nelson Mandela. Die Organisa-

toren hoffen, dass der neu geschaffene Parkviele Touristen aus aller Welt anziehen wird.Sie sprechen vom wichtigsten Ökotourismus-ziel der Welt.

Mit der Eröffnung des Parks gab es im-mer wieder Schwierigkeiten. Sie hätte bereitsvor über einem Jahr erfolgen sollen. Die poli-tisch instabile Lage in Simbabwe hatte dasProjekt zuletzt auf Dezember verschoben.Dem Park fehlen aber noch immer Investiti-onsmittel für die Infrastruktur. Erfreulich: DerGreat Limpopo Transfrontier Park soll – an-ders als bisherige Wildparks – zu keinen Um-siedlungen bestehender Dörfer führen.

ARCHÄOLOGIE

Kolossale ElefantenzähneABU DHABI – Mindestens sechs Millionen Jah-re soll der 2,54 Meter lange Stosszahn einesElefanten sein, den kürzlich Forscher in derWüste der Vereinigten Arabischen Emirate ent-deckt haben. Wie die Zeitung «Gulf News»berichtete, soll das bei Ruwai entdecktePrachtstück einem Stegotetrabelodon syrticusgehört haben. Dieser Vorfahr des heutigenElefanten war jedoch kein Wüstengänger –damals belebten noch Flüsse und Wälder das

Gebiet des Fundortes. – Kein Stoss- aber einrund 5 Mio. Jahre alter «normaler» Elefanten-Backenzahn kam in China zum Vorschein. Seinverblüffendes Mass: 30 Zentimeter. Vermut-lich gehörte der Zahn einem Stegodon, derfünf Meter hoch und hundert Tonnen schwergewesen sein dürfte. fss

SIMBABWE

Traurige WildmassakerHARARE – Simbabwes Wildtierpopulationensind aufgrund der politischen Wirren in denletzten zwei Jahren dramatisch geschrumpft.Gegen 70 Prozent des ursprünglichen Bestan-des sind der Krise zum Opfer gefallen, schätztdie Schutzorganisation Wild und Umwelt Sim-babwe (Wildlife and Environment Zimbabwe,WEZ), der einstigen Wildlife Association ofZimbabwe. Insbesondere die von PräsidentRobert Mugabe empfohlenen Besetzungen vonso genannten Wildfarmen für Jagd- und Fo-totourismus durch Landlose hätten dem Wildschwer zugesetzt. Die Tiere seien gewildert,gegessen oder ihr Fleisch und ihre Trophäenverkauft worden. Allein im Bubiana-Schutz-gebiet, wo Farmer bedrohte Schwarze Nas-hörner züchten, seien innert 21 Monaten

Zürcher Tierschutz

Kimotoros Wildhüter im GlückDank einer grosszügigen Spende des Zürcher Tierschutzes kann derentlegene Rangerposten Kimotoro im tansanischen Tarangirepark

nun gut ausgebaut und zugänglich gemacht werden.

Die erfreuliche Meldung traf am 11. Dezember im FSS-Sekretariat ein: «Im Auftrag unseresVorstands darf ich Ihnen mitteilen, dass der Zürcher Tierschutz sich an der Ausrüstung desRangerpostens Kimotoro mit einem Betrag von CHF 40000.– beteiligen wird.» Unterzeich-net hatte Bernhard Trachsel, der Geschäftsführer des 24000 Mitglieder umfassenden Ver-eins. Der Zürcher Tierschutz hatte dank der verbindenden Art seines Vizepräsidenten FritzBucher (übrigens auch ein im Hintergrund wirkendes FSS-Mitglied) bereits früher den Ver-ein Freunde der Serengeti Schweiz bei seinen Schutzbestrebungen in Tansania finanziellunterstützt: beim Bau des Serengeti-Rangerpostens Nyamuma. Mit der neuen Finanzhilfedes Zürcher Tierschutzes kann nun der vom FSS angeregte Rangerposten Kimotoro unter-stützt werden. Dieser liegt im Südosten des Tarangire-Nationalparks. Nebst der Sicherungder Wasserversorgung braucht der Posten Radiokommunikation, einen Unterstand für denLastwagen sowie den wichtigen Ausbau der Zufahrtspiste entlang der Parkgrenze. Der Be-völkerungsdruck auf den Park wird immer massiver. Mit einer neuen Strasse und den zehnbenötigten Furten können laut dem FSS-Afrikadelegierten David Rechsteiner gleichzeitig dieGrenze markiert und eine Brandschneise gezogen werden. Dass das Geld des Zürcher Tier-schutzes «nur indirekt» in den Wildschutz investiert wird, macht dem Zoologen BernhardTrachsel keine Mühe: «Um die Tiere effizient schützen zu können, muss man die notwendi-ge Infrastruktur bereitstellen. Damit motivieren wir auch die Wildhüter.» Der Zürcher Tier-schutz verfügt über eigene Projekterfahrungen in Afrika: Er ist in Äthiopien engagiert undträgt massgeblich zum Erfolg der kenianischen Nonprofit- und NaturschutzorganisationLewa Wildlife Conservancy (LWC) bei. Diese hilft in ihrem Schutzgebiet, rund vier Auto-stunden von Nairobi entfernt, nahe des Mount Kenya, mit Hilfe der Familie Craig das Über-leben von Breitmaul- und Spitzmaulnashörnern sowie von Grévy-Zebras zu sichern. DasLWC-Gebiet ist rund 225 Quadratkilometer gross und muss aufwändig gegen Nashorn-Wilderer geschützt werden. Der Kreis schliesst sich wieder, wenn man weiss, dass das Know-how der Lewa-Spezialisten in das Mkomazi-Wildreservat (vgl. Seiten 2–5) eingeflossen ist.Dieses beherbergt das erste Nashorngehege Tansanias und wird – vom FSS unterstützt. fss

Page 11: Habari 1-03

HABARI 1/03 11

362 Spitzmaulnashörner von so genannten«Kriegsveteranen» und Landbesetzern umge-bracht worden. WEZ-Mitglied Guy Hilton Bar-ber schätzt die direkten Verluste durch diestaatlich tolerierte Wilderei auf «Millionen vonDollars». Simbabwe verliere mit dem verhee-renden Schwund des heimischen Wildbe-stands eine seiner wichtigsten Devisenquel-len (Verkauf von Tierprodukten, Jagd- und Fo-totourismus). Negative Auswirkungen auf dasWild habe überdies das gesetzwidrige Fällenvon Bäumen und Roden von Gebieten. DieWEZ-Mediensprecherin Shirley Silverides er-klärte, alle illegalen Aktivitäten könnten mitden bestehenden Gesetzen gestoppt werden.Jedenfalls werde es aber Jahre dauern, bis sichin Simbabwe Wildtiere und Natur einigermas-sen erholt haben. fss/wez

KONGO

Ebola killt PrimatenKINSHASA – Tödliche Zeiten für die Men-schenaffen im Kongo-Kinshasa. Zuerst starbenin den Virungabergen vier Berggorillas durchWildererangriffe (vgl. Habari 4/02), und nunrafft auch noch die hochgradig ansteckendeEbola-Seuche Flachlandgorillas und Schimpan-sen in der Demokratischen Republik Kongo(DRC) hinweg. Laut den spanischen ForschernMagdalena Bermejo und Germain Ilera vomzentralafrikanischen WaldschutzprogrammECOFAC sind aus dem Lossi Gorilla Sanctuary(250 km2) nahe des bekannten Odzala-Natio-nalparks acht Gorillafamilien mit insgesamt139 Tieren verschwunden. Untersuchungenan Affenleichen ergaben alarmierende Ergeb-nisse: Alle Tiere waren mit dem Ebola-Virusinfiziert. In den Wäldern in und um den Od-zalapark lebt die grösste Flachlandgorilla-Po-pulation Afrikas. Hunderte der vom Ausster-ben bedrohten Tiere sollen bereits Ebola zumOpfer gefallen sein. Zuerst in die Schlagzei-len kam der neuste Ebola-Ausbruch jedochwegen der bis Ende März über 110 gestorbe-nen Menschen im Nordwesten des Kongos.Bereits Ende 2002 konnten die Behörden eineGruppe infizierter Flachlandgorillas feststellen.Man vermutet, die Menschen hätten das er-krankte Affenfleisch gegessen und sich soselbst mit dem Virus angesteckt. Ob umge-kehrt auch Affen von Menschen angestecktwerden, ist noch nicht ganz klar, aber theo-retisch möglich. Das afrikanische RNA-VirusEbola tauchte erstmals 1976 im Kongo auf –am Fluss Ebola. Die Krankheit steckt sofort anund verursacht ein meist tödlich verlaufendeshämorrhagisches Fieber. fss/zgf

ZOO

Gamgoas, Ort der LöwenBASEL – «Der Ort, wo die Löwen sind» heisstin der Sprache der San «Gamgoas». Der Ortmit zwei Dolomitfelskuppen liegt im Etoscha-

Nationalpark. In der niedrigeren Kuppe ist eineHöhle, wo nach der Überlieferung der San(Buschleute) Löwinnen gerne ihre Jungen zurWelt brachten. Gamgoas heisst im Basler Zoo(Zolli) jetzt auch das neue Löwenhaus, das Zu-hause für ein Löwenrudel, einige Nilkrokodileund zwei Termitenvölker. Die drei Tierartenzeigen den Besuchenden nicht nur ihre Grös-se und Form, ihre Farbe oder ihr Verhalten,sondern auch ihre ureigene Geschichte, diesie mit dem Menschen verbindet. Sieben In-formationsschwerpunkte informieren überdiesen gemeinsamen Weg. Er ist geprägt vonEhrfurcht, Angst, Nutzung, Übernutzung,Schutz und Verwaltung. Kommentar desZollis: «Wir kommen nicht darum herum,unser Verhältnis zur Natur und damit natür-lich auch zum Tier immer wieder neu zu über-denken und neu zu definieren. Der interna-tionale Naturschutz und die Gemeinschaft derZoos haben das in der Form der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie (WZNS) 1993 getan. Ihrwissen sich die wissenschaftlich geleitetenZoos der Welt verpflichtet.» Zu diesen Zoosgehören in der Schweiz auch jene von Baselund Zürich. fss

WILDEREI

Gorilla-Killer bestraftKIGALI – Zu einer Geldstrafe von 8000 Dollarund vier Jahren Haft wurden die drei Wildererverurteilt, die letztes Jahr zwei der seltenen

Berggorillas im Virunga-Nationalpark imGrenzgebiet zwischen Ruanda, Kongo undUganda getötet und ein Gorillababy gestoh-len hatten. Sechs Komplizen, die versuchten,einen Käufer für das Gorillakind zu vermitteln,wurden zu zwei Jahren Haft und einer Geld-strafe von 3200 Dollar verurteilt. Berggorillaszählen nicht nur zu den bedrohtesten undseltensten Säugetierarten unseres Planeten.Für Ruanda sind sie sogar ein nationalerSchatz. Allein die Touristen, die im letzten Jahrdie Gorillas im Virunga-Park sehen wollten,brachten dem Land rund 1,2 Millionen Dol-lar ein.

MENSCHENRECHTE

Sklaverei im SudanLONDON – Die ehemalige sudanesische Skla-vin Mende Nazer erhielt politisches Asyl inGrossbritannien. «Ich bin überglücklich unddanke allen Unterstützern in Deutschland undGrossbritannien, die sich dafür eingesetzt ha-ben, dass ich nicht in den Sudan abgescho-ben werde», erklärte die Bestseller-Autorin imJanuar gegenüber den Medien. ZahlreicheProtestaktionen trugen mit dazu bei, dass dasbritische Innenministerium seine im Oktober2002 beschlossene Ablehnung des Asylantra-ges von Mende Nazer überdachte. Die heute22-jährige Mende Nazer schildert in ihrer imSeptember in Deutschland veröffentlichtenAutobiographie «Sklavin», wie sie als 13-Jäh-

Löwen in Zoos sollen mithelfen, den Lebensraum wilder Löwen zu erhalten.

Foto

s: R

uedi

Sut

er

B U S C H T R O M M E L

Page 12: Habari 1-03

12 HABARI 1/03

rige von arabischen Sklavenhändlern aus denNuba-Bergen entführt wurde und Zwangsar-beit bei Nordsudanesen leisten musste. Spä-ter war sie vom sudanesischen Botschafter inLondon, Abdel al-Koronky, mit falschen Visa-Papieren in die britische Hauptstadt gebrachtworden. Dort sollte sie nach eigenen Anga-ben als unbezahlte Haushaltkraft unter skla-venähnlichen Bedingungen für den Diploma-ten arbeiten, worauf sie floh. Eine Abschie-bung hätte tödliche Folgen für die Nuba-Frauhaben können, da sie mit ihrer Autobiogra-phie eine lebende Anklage der Sklaverei imSudan ist. fss

KENIA

Hoffnungsträger KibakiNAIROBI – Die neue Hoffnung Kenias heisstMwai Kibaki. Der Ökonom und Grossfarmerwurde Ende Dezember 2002 als Oppositions-politiker mit einem überwältigenden Mehrvon 63 Prozent zum neuen Präsidenten desLandes gewählt. Seine Regenbogenkoalitionaus 13 Parteien löst die seit Kenias Unabhän-gigkeit (1963) regierende Kanu-Partei unddessen seit 1978 herrschenden ÜbervaterDaniel arap Moi ab. Dieser hat mit der Kanuund seiner so autokratischen wie korruptenArt den einst blühenden Vorzeigestaat Afri-kas in den Ruin getrieben. Entsprechend grosssind nun die Hoffnungen der Bevölkerung undder internationalen Staatengemeinschaft inden 72-jährigen Mwai Kibaki, dem Sieger ge-gen den Kanu-Kandidaten Uhuru Kenyatta.Denn über die Hälfte der Kenianer lebt unterder Armutsgrenze von 1 Dollar Tagesver-dienst. Die Mehrzahl vegetiert in Elendsvier-teln ohne Strom; Millionen von Jobs fehlen,die Schulen können kaum mehr bezahlt wer-den, jedes 10. Kinder stirbt unter fünf Jahren;es kommt immer wieder zu sozialen undethnischen Unruhen, die Justiz ist oft macht-los, und die Kriminalitäts- und Aidsraten sindbesorgniserregend hoch. Ob Kibaki Kenia ausder Misere herausführen wird und nicht selbstdem grossen Korruptionsstil verfällt, ist nichtsicher. Denn nach wie vor bleibt der Grossteilder kenianischen Wirtschaft in den Händender Clans von Moi und Kenyatta. Und diekennt der neue Landesvater schon bestens:Er selbst war mehrfach Minister – unterKenyatta und dann unter Moi, der vor allemdank Kibaki an die Macht kam. rs

KONGO

Geschundene FrauenKINSHASA – Mehrere zehntausend Frauenund Mädchen sind in den vergangenen vierJahren im Krieg in der Demokratischen Repu-blik Kongo (ehemals Zaire) Opfer von Verge-waltigung geworden. Auf diese von der Welt-öffentlichkeit kaum beachteten Verbrechenhat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)

anlässlich des Internationalen Frauentages (8.März) hingewiesen. «Hunderte von Frauenwurden wie im Bosnien-Krieg von Milizionä-ren und Soldaten in Vergewaltigungslagerverschleppt, viele wurden mit AIDS infiziert»,berichtete Afrikareferent Ulrich Delius. «Undauch nach dem offiziellen Ende des Kriegesim Dezember 2002 werde noch immer sexu-elle Gewalt gegen Frauen als Waffe einge-setzt.» Im Kongo-Krieg starben seit 1998 dreiMillionen Menschen. Die GfbV forderte denGeneralsekretär der Vereinten Nationen, KofiAnnan, dazu auf, sich dafür einzusetzen, dassdie UN-Beobachtermission im Kongo(MONUC) auch mit dem Schutz der Zivilbe-völkerung betraut wird und die Verantwortli-chen für die schweren Menschenrechtsverlet-zungen an Frauen vor Gericht zur Rechen-schaft gezogen werden. fss

AFRIKANISCHE UNION

Sinnloses SchnellpalaverADDIS ABEBA – Die neue Afrikanische Union(AU) hat Anfang Februar in der äthiopischenHauptstadt Addis Abeba ihr erstes ausseror-dentliches Gipfeltreffen überraschend schnell(in Stunden statt in Tagen) abgehalten undohne Abschlusserklärung beendet. Kurz be-sprochen wurden von den eingeflogenen 28Staatschefs die Bürgerkriege in der Elfenbein-küste, Burundi, der Zentralafrikanischen Re-publik und im Sudan sowie die Haltung Afri-kas gegenüber der Irak-Krise. Lösungsmög-lichkeiten zur Eindämmung der Konflikte wur-den keine besprochen. Beobachter kritisier-ten ausserdem, dass weder beim geplantenSicherheitsrat noch bei der Bildung des Pan-afrikanischen Parlaments und beim Peer-Ko-mitee (geplante Aufsichtsbehörde für gutesRegieren in Afrika) vorwärts gemacht wurde.Auch sei kein Wort über eine neue Agrarpoli-tik verloren worden, die der permanentenHungersituation in vielen Teilen Afrikas einEnde bereiten könnte. «Kein Wunder, dass dieeingeflogenen Potentaten nur ein paar Stun-den brauchten, um den Gipfel über die Büh-ne zu bringen», stellte Frank Räther, der Afri-kakorrespondent der «Basler Zeitung», ent-täuscht fest. fss

PHARMAINDUSTRIE

Pharma-Roche köpft PreiseBASEL – Im Kampf gegen Aids kommt der Bas-ler Pharmakonzern Roche den Entwicklungs-ländern preislich stark entgegen: Aids-Medi-kamente werden in den armen und ärmstenLändern um 55 bis 85 Prozent verbilligt.Gleichzeitig will Roche in den ärmsten Län-dern auf Patentklagen verzichten. Dies gab derKonzern am 14. Februar 2003 bekannt. Beider seit langem geforderten Verbilligung gehtes um die HIV-Blocker «Invirase» und «Vira-cept». Roche spricht in einem Communiqué

von einem «Preis ohne Gewinn» bei Lieferun-gen in die afrikanischen Staaten südlich derSahara und die am wenigsten entwickeltenLänder. Wenn also 300 Kapseln Viracept inder Schweiz CHF 665.25 kosten, sollen diesein den ärmsten Ländern nur noch CHF 90.90kosten. Von der ab 1. März geltenden neuenPreisregelung können gegen 130 Länder pro-fitieren. Dieser begrüssenswerte Schritt seilängst fällig gewesen, kommentierte die Hilfs-organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) diePreissenkungen zugunsten armer Leute.Schon seit langem übt MSF Druck auf dieChemiekonzerne aus, um in Afrika bedürfti-gen Menschen eine bessere Chance zu ge-ben, die Krankheit zu überleben. fss

BIO-SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG

Preis für Herrn HerrenLOS ANGELES – Mit dem bedeutendsten ame-rikanischen Umweltpreis wurde der in Nairo-bi arbeitende Schweizer Hans Rudolf Herrenausgezeichnet. Der zu den weltweit führen-den Wissenschaftlern in der biologischenSchädlingsbekämpfung gehörende Herrenerhielt am 3. April den mit 200000 Dollardotierten Tyler-Preis. Hans Rudolf Herren lebtund forscht seit über 20 Jahren in Afrika. Seit1994 leitet er das Institut für Insektenfor-schung ICIPE in Nairobi, Kenia. Herren wurdefür seine Forschung bereits mit verschiedenenPreisen ausgezeichnet. 1995 erhielt er als ers-ter Schweizer den Welternährungspreis, undim November 2002 wurde er in der Schweizmit dem Brandenberger-Preis geehrt. DasInsektenforschungs-Institut ICIPE leistet seit30 Jahren Grundlagenforschung zu denschlimmsten Plagen Afrikas: Anopheles-Mü-cke (Malaria), Tsetse-Fliege (Schlafkrankheit),Zecken, Fruchtfliegen und Stängelbohrer ver-nichten in Afrika rund 30 Prozent der Erntenund bringen jährlich Millionen von Menschenund Nutztieren um. Das ICIPE forscht mit mo-dernster Wissenschaft nach biologischen, ko-stengünstigen und umweltfreundlichen Me-thoden, um Schädlinge und Krankheitsüber-träger unter Kontrolle zu bringen. Konsequententwickelt dieses einzigartige Institut Metho-den zur Verbesserung der Nahrungsproduk-tion, der Gesundheitssituation und der Erhal-tung natürlicher Ressourcen in Entwicklungs-ländern. Das ICIPE unterhält auch Forschungs-stationen am Lake Victoria und in Äthiopien.Es beschäftigt rund 350 Mitarbeiter, ein Gross-teil davon Afrikanerinnen und Afrikaner, undes unterhält Partnerschaften mit Universitä-ten, Forschungsanlagen und Nichtregierungs-organisationen in über 20 afrikanischen Län-dern. Bisherige Tyler-Preisträger sind u.a. dieSchimpansenforscherin Jane Goodall oder derEntdecker des Ozonlochs, Paul J. Crutzen. Dereinzige Schweizer Tyler-Preisträger war bisherder 1998 verstorbene Klimaforscher HansOeschger. fss

B U S C H T R O M M E L

Page 13: Habari 1-03

HABARI 1/03 13

www.serengeti.chDer FSS im Internet

KOMPASS

E Serengeti: Anfang Jahr hat der FSS-Afri-kadelegierte David Rechsteiner in der nordtan-sanischen Serengeti alle Rangerposten abge-fahren, bei dem der Verein in irgendeinerForm engagiert ist. Die Posten wurden in ei-nem zufriedenstellenden Zustand angetroffen.

E Tarangire: Auch den Posten von Kimo-toro im Süden des Tarangire besuchte der Afri-kadelegierte. Das anstehende Transport- undWasserproblem wird vom FSS gelöst. Ein Last-wagen mit einem Wassertank für die Wasser-versorgung der Ranger in Kimotoro hat dieseTage in einem Container die Schweiz Rich-tung Tansania verlassen.

E Schülerausflüge: Der FSS will tansani-schen Schülern die Möglichkeit bieten, Natio-nalparks zu besuchen. Er hat deshalb bei derNationalparkbehörde TANAPA Vorschläge zurDurchführung von Schulklassen-Ausflügen indie Serengeti und andere Parks eingeholt. Die-se liegen nun vor, aber ohne Kostenschätzun-gen, die jetzt nachgefordert wurden. Die ers-te Schulreise ist für Ende 2003 geplant.

E Sponsoring: Die Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft, die seit Jahren wich-tigste Langzeitgönnerin des FSS, hat für die-ses Jahr 20000 Franken in Aussicht gestellt.

E Sortiment: Das für die Vereinsaktivitätenwichtige Warensortiment des FSS wird zur-zeit überprüft, gestrafft und neu ausgerich-tet. Rosmarie Waldner und Silvia Arnet habensich entsprechend informiert, und Karin Ei-chenberger hat die überzählige Ware zur Gra-tis-Abgabe an die Rangerfamilien nach Tan-sania geschickt. Die wichtigsten Elemente imneuen Sortiment sind: attraktive T-Shirts,Hemden, Badetücher, Mützen, Papeterie-Ar-tikel, Kugelschreiber – sowie diverse Produk-te aus Afrika.

E Zelte: Verschiedene Nationalparks inTansania haben beim FSS den Bedarf neuerZelte für die Ranger im Busch angemeldet.FSS-Sekretärin Silvia Arnet holte zunächst inder Schweiz diverse Offerten ein. Der Vorstandentschied nun, die Zelte sollten in Afrika ge-kauft werden, um das lokale Gewerbe zu un-terstützen. Weitere Abklärungen in Tansaniaund Kenia sind im Gange.

E Dorfkontakte: Der FSS-Vorstand will zu-nächst um den vom Verein unterstützten Ta-rangire-Nationalpark in Nordtansania die Kon-takte zu den Grenzdörfern verstärken. Ziel istes, der Bevölkerung in den von den Tierwan-derungen betroffenen Gebieten eine alterna-tive Einkommensquelle zu bieten. Damit sol-len die Wilderei eingedämmt und die Men-schen für den Wildschutz motiviert werden.

Primaten

Furchtlose SchimpansenHAMBURG – Im Urwald des Kongos haben Wissenschaftler eine Schimpansen-Populationentdeckt, die keine Furcht vor Menschen zeigt. Dies berichtet das Magazin «National Geo-graphic» Deutschland in der aktuellen April-Ausgabe in einem Artikel über die arglosenTiere, für deren Schutz sich auch die weltberühmte Primatenforscherin Jane Goodall enga-giert. Seit 1999 untersuchen die amerikanischen Wissenschaftler David Morgan und CricketteSanz die Schimpansen, die im Goualougo-Dreieck, einem völlig unberührten Urwaldgebietim Nordwesten der Republik Kongo, leben. Hier sind die Affen so stark von der Aussenweltisoliert, dass sie bislang kaum mit Menschen in Kontakt kamen oder zumindest keine schlech-ten Erfahrungen mit ihnen gemacht haben. Anstatt zu flüchten, nähern sich die Tiere Men-schen und lassen keine Furcht erkennen. Der Lebensraum der Population ist seit 2001 alsSchutzgebiet ausgewiesen und an den Nationalpark Nouabalé-Ndoki angeschlossen wor-den, der auf Bemühen des amerikanischen Ökologen Michael J. Fay 1993 eingerichtet wur-de. Forscher vermuten, dass es vor 100 Jahren in Afrika vermutlich mehr als eine MillionSchimpansen gab. Heute sind es höchstens noch 200 000, möglicherweise erheblich weni-ger. Grund der Dezimierung: Die Lebensräume der Tiere werden zerstört, für Fleisch- undZootierhandel werden sie gejagt. Vom Menschen bedrängt, geht die Anzahl der Tiere im-mer weiter zurück, in manchen Gebieten sind sie bereits ausgestorben. ng

Machen Sie Ihre Gemeindeurwaldfreundlich!

Rufen Sie uns an:031 312 83 32

Oder besuchen Sie:www.urwaldfreundlich.ch

Eine Aktion von Greenpeaceund Bruno-Manser-Fonds

Eritrea

Verbesserte KochstellenASMARA – Tausende von Tonnen CO2-Emis-sionen will Eritrea vermeiden – mit der Ver-besserung von landesweit 500000 traditio-nellen Mogogo-Öfen. Diese haben Wissen-schafter des eritreischen Energieministeri-ums derart verbessern können, dass ihreEffizienz um das Doppelte anstieg. Damitkann auch das ohnehin immer knapperwerdende Feuerholz gespart werden. Da-von wird nur noch die Hälfte gebraucht, umbeispielsweise Injerra, das eritreische Grund-nahrungsmittel, über dem offenen Feuerdes traditionellen Mogogo-Ofens aus Lehmzu backen. Verbessert wurde der Ofen miteiner hitzespeichernden Feuerbox, einerLüftung und einem Schornstein. ak

Werben Sie Mitglieder und gewinnen Sie eineAfrikareise! Wie? Indem Sie Freunde und Ver-wandte für den FSS begeistern und diese eineFSS-Broschüre ausfüllen lassen. Und indemdort in der Zeile «Ich wurde angeworbendurch» Ihr Name und Ihre Adresse eingetra-gen werden. Das wär’s auch schon. Unddann ab – auf die Post. Jede beim FSS-Sekre-tariat eingegangene Beitritts-Erklärungnimmt an einer Verlosung teil, die anlässlichdes Jubiläums-Festes 2004 (20 Jahre FSS)stattfindet. Je mehr Neumitglieder Sie anwer-ben, desto grösser wird Ihre Chance, dieGewinnerin oder der Gewinner zu sein. AlsPreis winkt eine Tansania-Reise für zwei Per-

sonen – sofern der FSS nächstes Jahr insge-samt 2004 Mitglieder zählen kann. Solltediese Wunschzahl nicht erreicht werden, wirdnach der Verlosung eine Reise für zwei Per-sonen in die Zoos von Frankfurt am Mainoder nach Leibzig winken. Helfen Sie mit, dieMitgliederzahl des FSS zu verdoppeln! Wei-tere Broschüren oder Flyers erhalten sie beim:

FSS-SekretariatFreunde derSerengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 SchlierenE-Mail: [email protected].: 01 730 75 77, Fax: 01 730 75 78

Wettbewerb

Afrikareise als Preis

Page 14: Habari 1-03

14 HABARI 1/03

D ra u s s e n z ä h l t n u r d a s B e s t e

Hedwigstrasse 25CH-8029 Zürich 7Tel. 01 383 38 38Fax 01 382 11 53www.spatz.ch

Die Camping- und Trekking-Profis

für den neuen156-seitigenFarbkatalog!Einsenden mitAdresse:

BO

N

HAB

Über 60 Zeltmodelle (Ganzjahresausstellung!), Schlafsäcke, Matten, Rucksäcke, Velotaschen,Outdoorbekleidung, Campingzubehör…www.spatz.ch

Stk./Grösse Artikel Beschreibung Grösse Preis

Jeans-Hemd dunkelblau, denim, beige auf Anfrage 78.00Polo-Shirt marine (Logo gelb) S / M / L 45.00Polo-Shirt grau (Logo grau oder gelb) S / M / L / XL 45.00Sweat-Shirt marine M / L / XL 45.00Sweat-Shirt mint L 45.00Sweat-Shirt violett L 45.00Sweat-Shirt hellgrau S / M / L 45.00Sweat-Shirt blau (Horizont) S / M / L / XL 45.00Sweat-Shirt beige, mit Reissverschluss auf Anfrage 58.00Sweat-Shirt weissmeliert, mit Reissver. auf Anfrage 58.00Pugs-T-Shirts:Elephants schwarz, weiss, khaki, grün auf Anfrage 45.00Black Rhinos schwarz, weiss, stein, grün auf Anfrage 45.00Big five weiss, khaki, stein auf Anfrage 45.00T-Shirts mit weiss, oceanblau, dunkelblaukleinem Logo charbon, hellgrau, vert glacé S / M / L / XL 26.00Socken schwarz, «Buschmann» einheitlich 12.00

Kinder:Sweat-Shirt dunkelblau 2-4 / 6-8 30.00Sweat-Shirt dunkelblau 10-12 / 14-16 30.00Sweat-Shirt violett, rot, mint 2-4 / 6-8 30.00T-Shirt marine, mint, violett, rot 2-4 / 6-8 5.00

Für Porto und Versand wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 6.00 verrechnet.Vielen Dank für Ihre Bestellung!

Anzahl/Art Artikel Beschreibung Preis

Baseballmütze beige oder schwarz 30.00Baseballmütze jägergrün/braun 30.00Baseballmütze blau/rot, rot/blau (bis 8 Jahre) 24.00Baseballmütze blau, weinrot (9 – 14 Jahre) 26.00Frotté-Dusch-Set weiss/grau mit Elefantenmotiv, 3-teilig 70.00Strandtuch schwarz/weiss mit Nashorn, 90 x 50 cm 20.00Baumwolltasche kurzer oder langer Henkel 6.00Knirps gelb mit FSS-Logo 10.00Schirm mit schönem Afrika-Motiv 65.00Trinkbecher weiss mit schwarzem FSS-Logo 5.00Kugelschreiber Caran d’Ache mit «Jungle-Motiv» und Logo 20.00Kleber mit neuem FSS-Logo 2.00Küchentuch weiss mit Tropenfrüchten, 67x48 cm 2.00Küchentücher-Set wie oben, 3 Stück 5.00Schreibblock, A4 mit Elefantenmotiv 10.00Taschenmesser gelb mit schwarzem FSS-Logo 25.00Kinderbuch «Mit Liebe» von Jane Goodall

10 Geschichten über Schimpansen 25.00Kinderbuch «Bimba – die kleine Giraffe» 30.00Kinderbuch «Bimba – die grosse Überraschung» 30.00Karten-Set 14 Original-Fotos mit Motiven aus Afrika

auf farbigen Karten und mit Couvert 54.00Chai-Bora-Tee aus Tansania, 25 Beutel 4.00Chai-Bora-Tee aus Tansania, 50 Beutel 6.00«Richi-Kaffee» aus Tansania, gemahlen, 250 g 8.00Tinga-Tinga-Dosen Schnellkaffee in bemalten Dosen, 100 g 15.00

Bestelltalon für FSS-Artikel

Name / Vorname Telefon (von 8 bis 18 h)

Strasse Datum

PLZ / Ort Unterschrift

Bestellungen an: Karin Eichenberger, Spitalstrasse 190, Postfach 321, CH-8623 Wetzikon, Telefon: 01 970 13 00, Fax: 01 930 18 32, Mail: [email protected]

www.absa.chDie Website über

Afrikaveranstaltungen

Page 15: Habari 1-03

HABARI 1/03 15

worldwideweg

www. .ch

Page 16: Habari 1-03

HABARI

HABARI

HABARI

Ad

ress

änd

eru

ng

en:

Freu

nd

e d

erSe

ren

get

i Sc

hw

eiz

FSS-

Sekr

etar

iat

Post

fach

89

52

Sch

liere

n

AZ

B8

95

2 S

chli

eren

HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)

Spenden undLegate

Der Schutz der letztenWildtiere Afrikas und die

Unterstützung der afrikani-schen Naturschützer kosten

viel Geld.Wesentlich mehr, als wirvia Mitgliederbeiträgeaufbringen können.

Berücksichtigen Sie darumbitte bei Spenden und

Legaten den FSS.Herzlichen Dank !

Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 Schlieren

Konto 84-3006-4, 8400 Winterthur

Liebe Mitglieder des FSS

Wir laden Sie ein zur diesjährigenGeneralversammlung am

Freitag, 23. Mai 2003, um 19.30 h

im Zoo-Restaurant «Siesta»,Zürichbergstrasse 221, 8044 Zürich.

(Türöffnung 19.00 h)

Traktanden:1. Begrüssung2. Wahl der Stimmenzähler3. Jahresbericht4. Jahresrechnung und Revisionsbericht5. Ersatzwahlen (Vakanzen Beisitzende)6. Anträge von Mitgliedern7. Varia

Einladung zurGeneralversammlung

Pause:Bitte nutzen Sie die Zeit, um vom reichhal-tigen Angebot der FSS-Artikel Gebrauch zumachen.

Vortrag:Von Monika Schiess-Meier«Mit den San-Jägernauf den Spuren des Leoparden»

Die Konsumation in Selbstbedienung ist vorBeginn und in der Pause möglich.

Mitglieder und Freunde sind herzlich einge-laden.

Freunde der Serengeti SchweizDie PräsidentinDr. Rosmarie Waldner

Schlieren, im März 2003

Ertrag Budget Rechnung Budget2002 2002 2003

Mitgliederbeiträge 50’000.00 51’921.15 50’000.00Gönnerbeiträge 5’000.00 5’350.00 5’000.00Total Mitgliederbeiträge 55’000.00 57’271.15 55’000.00

Spenden allgemein 15’000.00 21’951.40 15’000.00National-Versicherung 20’000.00 10’000.00 20’000.00Spenden Nashorn 922.00Weihnachtsspende 15’000.00 9’340.00 15’000.00Total Spenden 50’000.00 42’213.40 50’000.00

Materialverkauf 3’000.00 4’338.50 3’000.00Bankzins, Wertschriftenertrag 1’000.00 2’137.18 1’000.00Inserate 1’411.60 10’000.00Währungsgewinn 771.32Total Übrige 4’000.00 8’658.60 14’000.00

E Total Ertrag 109’000.00 108’143.15 119’000.00

AufwandMaterialeinkauf 1’000.00 2’201.15 3’000.00Abnahme Vorräte / Lager 8’000.00Material für Ranger 6’000.002 neue Landrover 80’000.00Unterhalt Fahrzeuge 5’000.00 16’266.99 5’000.00Diverse Boni 5’000.00 3’000.00Frühbrände 5’000.00 5’064.65 5’000.00Elefantenforschung 5’000.00 5’000.00 5’000.00Serengeti Strassenunterhalt 5’000.00Tarangire Rangerposten 65’000.00 69’329.59 30’000.00Mkomazi 8’570.00Antiwilderei 3’000.00 1’115.58 2’000.00Unterhalt Rangerposten 2’976.07 5’000.00Ausbildung 9’000.00 6’171.15 10’000.00Rhinofonds 5’000.00Unvorhergesehenes 10’000.00 10’000.00Total Projekte 113’000.00 124’695.18 169’000.00

Büromaterial / Drucksachen 1’000.00 2’968.15 1’000.00Habari 16’000.00 28’951.96 16’000.00Allg. Verwaltungskosten 500.00 2’155.72 500.00Sekretariat 4’000.00 700.00 4’000.00Mitgliederwerbung 3’000.00 3’000.00Bankspesen 500.00 137.55 500.00

Erfolgsrechnung 2002

Ertrag Budget Rechnung Budget2002 2002 2003

Porti + Posttaxen 2’000.00 2’896.52 2’000.00Diverse Unkosten 500.00 910.60 500.00Total Verwaltungskosten 27’500.00 38’720.50 27’500.00

E Total Aufwand 140’500.00 163’415.68 196’500.00

Vorschlag / Rückschlag –31’500.00 –55’272.53 – 77’500.00

BILANZ 2002

Aktiven 2001 2002Kasse Schweiz 152.45 248.15Kasse Arusha 9’145.72 5’333.57PC-Konto 12’646.48 5’010.83ZKB Depositenkonto 20’176.60 10’699.90Rhinofonds –ZKB Sparkonto 162’227.45 148’561.15SZO Sparkasse 13’842.35 4’584.30Standard Chartered Bank, Arusha 6’436.18 16’464.95ZKB Fremdwährungskonto 32.40 32.40Vorräte/Material 16’000.00 8’000.00Total Flüssige Mittel 240’659.63 198’935.25

Deutsche Bundesbahn 8% 23’933.00

Total Wertschriften 23’933.00 –

Forderung VST 2’457.62 639.55Transitorische Aktiven 6’866.00 5’847.20Total Forderungen 9’323.62 6’486.75

E Total Aktiven 273’916.25 205’422.00

PassivenTransitorische Passiven 14’171.20 2’699.48Beiträge 2001Rhinofonds 15’000.00 13’250.00Vereinsvermögen 244’745.05 189’472.52

E Total Passiven 273’916.25 205’422.00

Bichelsee, 18. Februar 2003 Freunde der Serengeti SchweizDer Kassier: Bruno Karle