16
H ABARI Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 4/02 Fr. 5.– Das weisse Gold ist nicht mehr tabu Afrika wird zum Kontinent der Waisen Walhai und Seepferdchen besser geschützt

Habari 4-02

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das weisse Gold ist nicht mehr tabu Afrika wird zum Kontinent der Waisen Walhai und Seepferdchen besser geschützt Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 4/02 Fr. 5.– Inhaltsverzeichnis Editorial 2 HABARI 4/02 V ON M ONICA B ORNER Foto: Tarangire-Elefant im Regen, Ruedi Suter

Citation preview

HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 17. Jahrgang Nr. 4/02 Fr. 5.–

Das weisse Gold ist nicht mehr tabuAfrika wird zum Kontinent der Waisen

Walhai und Seepferdchen besser geschützt

2 HABARI 4/02

Inhaltsverzeichnis

Das weisse Gold wird wieder gehandelt 3

Internationales Elfenbein-Syndikat aufgeflogen 5

Die Fotostory: Verkehrsschild macht Elefanten zornig 5

Tödliche Angriffe auf die Berggorillas 6

Thandis Nashornkind – ein Zeichen der Hoffnung 7

Wie die Seuche Aids Afrika nachhaltig schadet 8

CITES schützt nun auch Walhai, Seepferdchen und Mahagonibäume 10

25 Jahre für einen fairen Tourismus 12

Ein Schweizer Primat ist vom Aussterben bedroht 13

Und immer noch ist eine Afrikareise zu gewinnen 15

Habari Impressum

Herausgeber: Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Sekretariat FSS: Silvia Arnet, Tel: ++41- 01 730 75 77Fax: 01 730 75 78. E-mail: [email protected], CH-8952 Schlieren • Postcheckkonto: 84-3006-4Redaktion: Ruedi Suter, Pressebüro MediaSpace, Postfach, CH-4012 Basel,Tel: 061-321 01 16, E-mail : [email protected]; Monica BornerTitelbild: Tüpfelhyäne, Tansania: Foto Ruedi SuterLeserbriefe: Bitte an die Redaktion. Kürzungen vorbehaltenInserate: Helen Markwalder, Im Sesselacker 60, CH-4059 Basel, Tel-Fax: 061-332 30 04Wissenschaftlicher Beirat: Die Zoologen Monica Borner, Zürich, und Dr. Christian R.Schmidt, Frankfurt am Main.Layout: PROVISTA, Urs Widmer, Lettenweg 118, CH-4123 AllschwilAuflage: 4/2002 – 1’800 ExemplareDruck: Birkhäuser&GBC AG, ReinachHabari-Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen.Habari heisst «Nachricht» auf Kisuaheli und erscheint 4x im Jahr.

In unserer HandDie Mitgliedstaaten des Washingtoner Abkommens zum Handel mitgefährdeten Tier- und Pflanzenarten haben an ihrem jüngsten Treffenin Chile beschlossen, das Verbot des Elfenbeinhandels befristet aufzu-heben: Drei südafrikanische Staaten dürfen im Jahr 2004 in einer ein-maligen Aktion ihre Vorräte an (legal) angefallenen Stosszähnen nachJapan verkaufen. Viele Tierschützer sind über den Beschluss bestürzt,fürchten sie doch, dies leiste der Elefantenwilderei Vorschub. Von derHand zu weisen sind die Befürchtungen nicht, steht doch ein sichererHerkunftsnachweis für Elfenbein immer noch aus. So haben es skru-pellose Händler leicht, sich Stosszähne aus illegalen Quellen zu beschaf-fen. Die Nachfrage nach dem kostbaren Material – und damit der ille-gale Handel – besteht besonders im Fernen Osten. Wir aber können dieSchuld nicht einfach den Elfenbeinschnitzern in die Schuhe schieben.Wer ihnen Figuren und Schmuck abkauft, so zeigen die Zahlen vonTRAFFIC, der Aufpasserin des WWF über den Handel, sind überwie-gend Touristinnen und Touristen aus Europa. Wir können also persön-lich etwas ändern – z.B. mit unserem Verzicht auf den Kauf dieser oh-nehin illegalen Souvenirs.

Rosmarie Waldner

VON MONICA BORNER

Mit deutlicher Mehrheit wurden sieangenommen, die Anträge der dreisüdafrikanischen Länder Botswana,Namibia und Südafrika zum begrenz-ten Handel mit Elfenbein. Alle dreiStaaten verfügen wie die meisten an-deren Länder des südlichen Afrikasüber Lagerbestände von Elfenbein auslegalen Quellen, das sich seit Inkraft-treten des Handelsverbots angesam-melt hat. Sie möchten die enormenKosten für ihre nationalen Natur-schutzprogramme aus dem Handelmit dem weissen Gold decken. Alledrei Länder haben gute Schutzpro-gramme und wachsende Elefantenbe-stände. Es sei nicht fair, diejenigen

Foto

: Tar

angi

re-E

lefa

nt im

Reg

en, R

uedi

Sut

er

Editorial

HABARI 4/02 3

Der Handel mit Elfenbein ist wieder erlaubt, aber nur sehrbeschränkt. Dessen Befürworter haben sich im Novemberan der Washingtoner Artenschutz-Konferenz CITES nachheftiger Diskussion im chilenischen Santiago durchgesetzt.Ausschlaggebend ist letztlich die Qualität der Kontrollen.

CITES-Erfolg für Südafrika, Botswana und Namibia

Das weisse Goldwird wieder gehandelt

Staaten mit einem Handelsverbot zubestrafen, die die Wilderei so ziemlichim Griff haben, wurde argumentiert.Die Gegner der Lockerung befürchten,die Freigabe kurble den Elfenbeinhan-del überall wieder an. Die Wilderei inanderen Ländern hat jedoch in all denJahren des totalen Elfenbein-Handels-verbots keineswegs ganz aufgehört:Die Märkte brachen nicht überall ein.

Völlig unkontrolliertes China

Hauptabnehmer illegalen Elfenbeinsist China, das im Zuge des Wirtschafts-booms eine enorme Renaissance desElfenbein verarbeitenden Handwerkserlebt. Die Märkte Chinas sind derzeitvöllig unkontrolliert. Auch Thailand,

Nigeria, Äthiopien und die Demokra-tische Republik Kongo (DRC) zählenzu den Übeltätern beim Elfenbein-schmuggel. Sie alle haben enorme undunkontrollierte Binnenmärkte für El-fenbein, auf die das CITES-Handels-verbot keinen Einfluss hat. Wer aberheute Elefanten schützen will, mussvor allem diese «Achse des Bösen» derunkontrollierten Elfenbein-Märkteüberwachen.

Frühestens Mitte 2004 wird es so-mit zu einer einmaligen kontrolliertenVerschiffung von 60 Tonnen Elfenbeinkommen. Ihr Wert: 5 bis 10 Millio-nen US-Dollars. Eine der an die Bewil-ligung geknüpften Bedingungen ist,dass die Einnahmen aus dem geneh-migten Verkauf in Massnahmen zum

Schutz der Elefanten fliessen müssen.Ähnliche Anträge von Sambia undSimbabwe hatten hingegen keineChance, da diese Länder noch keineausreichende Kontrolle über die Wil-derei haben.

Funktionierende Über-wachungssysteme nötig

Viele besorgte Elefantenfreunde be-fürchten nun, dieser Entscheid könntedie Wilderei in anderen Elefantenstaa-ten wieder ankurbeln. Deshalb müssenbis spätestens 2004 die erforderlichenÜberwachungssysteme funktionieren.Denn nur so kann die Wilderei vonElefanten auch tatsächlich eingedämmtwerden. Von den beiden von der

E L F E N B E I N

4 HABARI 4/02

Foto

s: R

uedi

Sut

er

MIKE gilt als weltweit anerkann-tes Instrument, um die Situation derWilderei an Elefanten in Afrika undAsien «im Feld» zu verfolgen und zudokumentieren. Dabei handelt es sichum ein ortsgebundenes Kontrollsystem,das an 55 Standorten in Afrika und

15 in Asien die Todesursachen vonElefanten genauer zu erfassen ver-sucht. In Tansania befindet sich

ein solches System im Selous-Re-servat. Nach Einschätzung desWWF liefert MIKE den afri-kanischen Staaten zwar be-reits wertvolle Ursachenana-lysen über die illegale Jagd,das Instrument lässt aberfür Afrika noch keineTrendaussage zu. Und dasich ein kontrollierter

CITES bereits früher beschlossenenKontrollsystemen zur Überwachungder Wilderei (MIKE: Monitoring Ille-gal Killing of Elephants) und des El-fenbeinschmuggels (ETIS:Elephant Trade

Information System) funktioniert der-zeit nur das letztere: ETIS beobachtetden illegalen Handel von Elfenbein undElefantenleder.

HABARI 4/02 5

Verbrechen

Elfenbein-Syndikat enttarntEin weltweit agierender Ring von Elefantenwilderern und Elfenbeinschmugglern ist ent-tarnt: Eine im Herbst veröffentlichte Undercover-Studie der englischen OrganisationEnvironmental Investigation Agency (EIA) nennt Köpfe und Mittelsmänner des Syndikatsund dokumentiert die Stationen der Schmuggelwege. Die Studie dokumentiert die Zu-sammenarbeit von Wilderern in Sambia, einem Elfenbein-Schmugglerring in Malawi undMosambik bis hin zu den Endabnehmern in Singapur, Hongkong, China und Japan.«Dieses Syndikat operiert seit 1994 und konnte ungehindert dutzende Tonnen Elfenbeinauf seiner bewährten Route schmuggeln. Ein spektakulärer Aufgriff von sechs Tonnen imJuni in Singapur war der erste Störfall für den Schmugglerring», berichtet Daniela Freyervon Pro Wildlife. Und Allan Thornton, Vorsitzender der EIA, betont: «Unsere Studiebeweist klar die immense Bedrohung für die Elefanten durch den boomenden Elfenbein-markt in Fernost.»Mindestens 19 Lieferungen illegalen Elfenbeins aus Afrika, offiziell deklariert als «Stein-skulpturen» oder «Holzschnitzereien», schmuggelte das Syndikat in den vergangenenJahren nach Fernost. Die Undercover-Studie veröffentlicht Lieferscheine, Quittungenund Auszüge aus den Notizbüchern der Strippenzieher. Abnehmer der Schmuggelware,die v.a. über den Hafen von Singapur eingeschifft wurde, waren Firmen in Hongkong.Von dort ging die Ware weiter nach China und Japan.«In Beijing und Guangzhou, den historischen Zentren des Elfenbeinhandels in China, istElfenbein wieder massenhaft erhältlich. Und das, obwohl legale Altbestände längst er-schöpft sind und die Nachfrage durch illegales Elfenbein gedeckt wird», betont AllanThornton. Die EIA Studie belege leider eine «besorgniserregende Zunahme von Elfen-beinschmuggel und Wilderei». fss/pw

Handel mit Elfenbein genauso auch aufdie Situation des noch stärker bedroh-ten asiatischen Elefanten auswirken

Foto

: Iai

n &

Oria

Dou

glas

-Ham

ilton

kann, muss MIKE selbstverständlichauch in Asien funktionieren.Quellen: wwf, fss

Bilder, Seite links: Oben – Elefanten-gruppe im Tarangire Nationalpark,

Tansania. Unten – Indischer Elefant.Bild oben: Beschlagnahmtes Elfen-

bein und konfiszierte Waffen ineinem kenianischen Lagerraum.

Fotostory rechts: Im südafrikanischenAddo-Elefantenpark ärgert sich ein

junger Elefant über ein Durchgangs-verbot auf einer Nebenstrasse.

«Zornig» dreht er das Verkehrsschildum – in die Gegenrichtung. Fo

tos:

Rue

di S

uter

6 HABARI 4/02

P R I M A T E N

Trauriger Fund: Am 25. Oktober sties-sen Wildhüter während einer vom In-ternational Gorilla Conservation Pro-gramme organisierten Patrouille in derDemokratischen Republik Congo(DRC, Kinshasa) auf die Kadaverzweier erwachsener Berggorillas. Nur200 Meter entfernt entdeckten sie zweiweitere tote Gorillas, die aber schonviel früher getötet worden und starkverwest waren. Seit 17 Jahren sei diesder erste Fall von Gorilla-Wilderei inden Virungas (mit einer Ausnahme imMai 2002). Wegen der unsicheren po-litischen Lage ist der Schutz der Tiereschwieriger als bisher. Die zwei Parksin Ruanda und DRC waren aus Sicher-heitsgründen stellenweise für Wildhü-ter geschlossen worden. Nun sollen dieRanger aber durch Soldaten beiderLänder unterstützt werden, damit sieihre Patrouillen wieder aufnehmenkönnen. Ein weibliches Jungtier, dasvon den Behörden beschlagnahmtworden war, stammt vermutlich ausder Familiengruppe der vier gewilder-ten Gorillas.

Keine Berggorillasin Zoos

Es geht dem jungenWeibchen gut, aberbevor eine Entschei-dung über eine späte-re Auswilderung ge-troffen werden kann,muss der kleine Goril-la noch einige Wo-chen in Quarantänebleiben, um auf allemöglichen anstecken-den Krankheiten un-tersucht und dagegenbehandelt zu werden.

Weltweit gibt es keine Berggorillas inZoos. Die rund 650 Berggorillas kom-men nur in den Virunga Vulkanen imGrenzgebiet der drei Länder Ruanda,DRCongo und Uganda sowie im Bwin-di Nationalpark in Uganda vor. Fürihren Schutz setzen sich verschiedeneOrganisationen gemeinsam ein. Sokümmern sich Veterinäre der MorrisAnimal Foundation (MGVP) um dasGorillakind und analysieren Daten, dievon den getöteten Gorillas stammen.

Auswilderung geplant

Die Digit Foundation (DFGFI) proto-kolliert das Verhalten des kleinenGorillas. Das Internationale GorillaSchutzprogramm (IGCP), das seiner-seits eine Verbindung von WWF,

FFI und AWF dar-stellt, unterstützt

die Patrouillenzum Schutz

des Reser-

Jetzt unterstützen Armeeinheiten die Wildhüter

Tödliche Attacken auf diebedrohten Berggorillas

Gorillaschutz mitHightech

KIGALI – Die Berggorillas in den Virunga-bergen Ruandas sollen auch mit Hilfe vonComputern und Satelliten besser geschütztwerden. Mitbenützt werden die vielfältigenOriginaldaten der ermordeten Primatenfor-scherin Dian Fossey. Derzeit sind laut Sonn-tagsZeitung über zwei Dutzend Mitarbeiterder Dian-Fossey-Gorilla-Stiftung mit unterwegs,um das Leben dreier Sippen zu verfolgen. Diemit Laptops und GPS gesammelten Datenwerden via Satellit an einen Computer in Cha-pel Hill, North Carolina (USA), geschickt, wosie vom Wissenschafter Scott Madry und sei-nem Team analysiert werden. Dabei könnendie Forscher auf einem digitalen dreidimen-sionalen Landschaftsmodell die Routen derGorillas nachvollziehen und gleichzeitig se-hen, wo Wilderer oder illegale Holzfäller ihrUnwesen treiben. fss

vates und sammelt sämtliche Informa-tionen über Gorillafamilien, die füreine spätere Auswilderung des Goril-lakindes in Frage kommen könnten.wwf/mb

Im Kongo (DRC) wurden vier tote Berggorillas entdecktund vier Männer verhaftet. Ein junger Gorilla konntegerettet werden.

Flachlandgorilla

Foto

: Rue

di S

uter

HABARI 4/02 7

Doch sofort versuchte eine grosseGruppe Hyänen, vor den Augen derWildhüter, das Kalb anzufallen. Aberdie Ranger mussten glücklicherweisenicht eingreifen. Thandi verteidigtederart vehement ihr Kalb, dass dieHyänen unverrichteter Dinge wiederabziehen mussten. Um die Mutter undihr Kalb vor weiteren Hyänenattackenzu schützen, drängten die Wildhüterdie zwei Rhinos mit ihren Wagen zu-rück in das schützende Dickicht desBuschs. Erst am 18. Juli tauchten diebeiden wieder auf. Doch das Kalb warnun stärker und die Hyänen versuch-ten gar nicht erst anzugreifen.

Pechsträhne zu Ende?

In den letzten beiden Jahren war dieNashornpopulation im Ngorongoro-Krater vom Pech verfolgt. MehrereNashörner erlagen Krankheiten. Wis-senschaftler meinen auch, das Ngoron-goro-Ökosystem stehe insgesamt un-ter Druck. Faktoren wie anhaltendeTrockenheit, eingeschleppte Pflanzen,Ausschluss des Feuers, Störungendurch den Tourismus und eine verän-derte Wassersituation wirkten zusam-men. Umso erfreulicher deshalb, dassnun Thandi ein Kalb zur Welt brach-te. Thandi war ja selbst noch ein Kalb,als sie vor ein paar Jahren im Aus-tausch gegen den vom FSS aufgezoge-nen Nashornbullen Richi – er stamm-te ebenfalls aus dem Ngorongoro-Kra-ter, wo er als Kind seine Mama verlor– aus Südafrika von der ZoologischenGesellschaft Frankfurt (ZGF) zusam-men mit ihrer Mutter eingeflogen wur-de. Die Befürchtungen, dass sich diein Südafrika geborenen Nashörner imKrater nicht einleben könnten, waren

unbegründet. «Die Geburt von Than-dis Kalb ist auch ein Erfolg für die ge-netische Variabilität der Krater-Popu-lation», freut sich Markus Borner, FSS-Mitglied und ZGF-Koordinator inOstafrika. Thandis Vorfahren stam-men ursprünglich aus Kiboko in derNähe des Tsavo-Nationalparks in Ke-nia. Sie sind also nicht mit den Nas-hörnern im Ngorongoro verwandt.Das ist insofern wichtig, als die Kra-ter-Rhinos schon seit langer Zeit iso-liert sind – und Inzucht damit eine po-tenzielle Gefahr darstellt. mb/zgf/fss

Erholen sich die Ngorongoro-Nashörner?

Thandis Nashornkindbringt neue Hoffnung

N A C H W U C H S

Die Überraschung war perfekt:Ende Juni tauchte plötzlich die Nashornkuh Thandi ausdem Busch am östlichen Ngorongoro-Kraterrand auf –mit einem frisch geborenen Kalb an ihrer Seite.

Foto

: Rue

di S

uter

Jungnashorn Thandi (vorne)vor dem Abflug im Addo-Nationalpark in Südafrika

Kenia

Masai Mara-Nashörnerverschwunden

SERONERA – Die Nashornpopulation im ke-nianischen Masai Mara-Wildschutzgebiet istseit Jahren rückläufig. Was ist der Grund desNashornschwunds im Gebiet an der Grenzezur tansanischen Serengeti? Die kenianischenBehörden verdächtigen tansanische Wilde-rer, die tansanischen Behörden aber meinen,die Rhinokiller kämen aus Kenia. Doch esbleibt nicht bei gegenseitigen Anschuldigun-gen. Man weiss natürlich auch, dass sich Nas-hörner von Landesgrenzen nicht beeindru-cken lassen und diese nach Lust und Launeüberschreiten. Um nun dem Verschwindender Nashörner auf die Spur zu kommen, wur-de mit Hilfe der Zoologischen GesellschaftFrankfurt (ZGF) ein Nashorn Monitoring Pro-gramm ins Leben gerufen. Mit diesem sollenalle Nashörner individuell registriert und mitSendern versehen werden. Damit können dievierbeinigen Grenzgänger in einer gemeinsa-men Aktion zwischen Kenia und Tansaniabesser überwacht werden. zgf/fss

8 HABARI 4/02

Während sich in der westlichen Weltnur noch eine Minderheit für das Thema

Aids interessiert, hinterlässt die Epide-mie vor allem in Afrika Folgen, wie es

sonst nur Kriege vermögen.

Immer mehr Waisenkinder und täglich 5'500 Tote

Aids schadetAfrika nachhaltig

S E U C H E N

HABARI 4/02 9

Von den weltweit 40 Millionen HIV-Infizierten leben über 70 Prozent inAfrika südlich der Sahara. Damit ge-hört diese Region zu den am stärkstenbetroffenen der Erde. Was bedeutetdas? In Afrika sterben täglich 5‘500Kinder, Frauen und Männer an denFolgen von Aids. Gerade die jetzt dro-hende Hungerkatastrophe in den Län-dern des südlichen Afrikas machtdeutlich, wie stark Aids und Armut zu-sammenhängen: Die kranken Men-schen sind zu schwach, die Ernte ein-zuholen, die wegen mehrjähriger Dür-reperioden ohnehin mager ausfällt.

Die Kinder trifft die Krankheit amhärtesten, weil viele Mädchen undJungen ihre Eltern verlieren. Die Zahlder durch Aids zu Waisen geworde-nen Kinder wird bis zum Jahr 2010weltweit auf voraussichtlich 25 Mil-lionen ansteigen. Das geht aus einervon UNAIDS, UNICEF und USAIDgemeinsam herausgegebenen Studiehervor. Mit diesem enormen Zuwachswird sich die Zahl der Aids-Waisen in-nerhalb von einem Jahrzehnt verdop-

peln. Allein auf Afrika fallen 20 Mil-lionen. Viele dieser Kinder werdenkeine erwachsenen Betreuer haben, diesich um sie kümmern.

Verlorene Generation

Sie gelten schon heute als die verlore-ne Generation: die Mädchen und Jun-gen, denen HIV/Aids die Mutter und/oder den Vater raubt und das sozialeGefüge nachhaltig zerstört. «Etwa alle15 Sekunden verliert ein weiteres Kindeinen oder beide Elternteile», sagtMarwin Meier, Referent der Hilfsor-ganisation World Vision Deutschland.Besonders betroffen sind junge Mäd-chen. Nicht wenige von ihnen sinddurch den Verlust der Eltern gezwun-gen, die Haushaltsführung zu überneh-men, um das eigene Überleben und dasder Geschwister zu sichern.Für einen Schulbesuch bleibt meistweder Zeit noch Geld. Auch der Zu-gang zu Jobs wird ihnen aufgrund ih-rer gesellschaftlichen Stellung häufigverwehrt. Allzu schnell geraten sie so

Foto

s: R

uedi

Sut

er

Bild links und oben: Die oft schlechte Aids-Aufklärung, Verdrängung und die sexuelle Freizügigkeit von Nomadenvölkernwie die der Samburu in Nordkenia führt zu einer für viele Gesellschaften gefährlichen Verbreitung des HI-Virus.

in einen Teufelskreis aus Armut undUnwissenheit, der sie häufig auf dieStrasse und in die Prostitution treibt,wo sie Gefahr laufen, sich selbst mitdem Tod bringenden Virus zu infizie-ren. Körperliche, aber auch zahlreichesoziale und emotionale Leiden wieAusbeutung, Gewalt und Diskriminie-rung bis hin zu gesellschaftlicher Iso-lation sind die Folgen. fss/ots

Naturmittelgegen Aids gesucht

Die Kraft der natürlichen Heilmittel gewinntauch in Afrika wieder zunehmende Bedeu-tung. Nun wollen Südafrika und China gemein-sam natürliche Heilmittel entwickeln und dietraditionelle Medizin erfassen. Dies versprachder südafrikanische GesundheitsministerManto Tshabalala-Msimang nach der Visiteeiner hochrangigen chinesischen Gesund-heitsledegation. Im Vordergrund steht, soentnehmen wir dem Afrika-Bulletin des Afri-ka-Komitees in Basel, die Suche nach Möglich-keiten, mit natürlichen Heilmitteln Aids-ver-wandte Krankheiten zu kurieren. fss

10 HABARI 4/0210 HABARI 2/02

Zwei Wochen lang tagten die Delegier-ten der Konvention über den Handelmit bedrohten wilden Tier- und Pflan-zenarten, CITES, in Santiago de Chi-le. Über 100 verschiedene Anträge lan-gen vor, die oft zu hitzigen Diskussio-nen führten. Doch generell hat sich dieCITES an ihrer 12. Konferenz positivfür den Artenschutz eingesetzt. So vorallem mit der Aufrechterhaltung desHandelsverbots für Walprodukte.

Japaner mussten kapitulieren

Entsprechende Anträge Japans, denHandel mit dem Fleisch von Brydes-und Zwergwalen wieder zuzulassen,lehnten die Konferenzteilnehmer mitdeutlicher Mehrheit ab. Die Empfeh-lungen des WWF zum Schutz afrika-nischer und asiatischer Elefanten wur-den aufgenommen. So darf Elfenbeinaus Lagerbeständen, das aus legalen

Quellen stammt, erst ab 2004 und nurunter strengsten Auflagen gehandeltwerden. Die Erlöse sollen in Natur-schutzprojekte in den betreffendenLändern fliessen.

CITES: Fische und Tropenholz besser geschützt

Schutz für Seepferdchen,Walhai und Mahagoni

Schützenswerte Seepferdchen

Ein Durchbruch gelang endlich auchfür den Schutz des GrossblättrigenMahagoni-Baums. Nachdem seit 10

A R T E N S C H U T Z

Für den Schutz bedrohter Tierarten war die Konferenzzum Washingtoner Artenschutzübereinkommen in Chileinsgesamt ein Erfolg. Wichtige Arten erhielten einen bes-seren Schutz. Oder es konnte zumindest verhindert wer-den, dass ihr Schutz herabgestuft wird. Ein Überblick.

Fot o

s: W

WF-

Can

on/Jü

rgen

Fre

und

Grösster Fisch der Meere: EinPlankton schluckender Walhai

HABARI 4/02 11

Jahren ein verbesserter Schutz gefor-dert wurde, stimmten die Delegiertenin Santiago nun gegen den heftigen Wi-derstand Brasiliens zu, den Grossblätt-rigen Mahagoni als bedrohte Art strik-ten Handelsregeln zu unterwerfen. Da-mit erhalten die lateinamerikanischenTropenwälder insgesamt einen besse-ren Schutz vor illegalem Holzein-schlag. In deren Ökosystem spielt derwertvolle Mahagoni eine Schlüsselrol-le. In Mittelamerika ist die Art bereitsfast verschwunden, in Brasilien wer-den annähernd 80 Prozent illegal ge-fällt. Vom kleinen Seepferdchen biszum grössten Fisch der Welt, dem Wal-hai, haben zahlreiche Meerestiere dasgleiche Problem: Es werden weit grös-sere Mengen aus dem Meer gefischtund auf den Märkten gehandelt, alsNachkommen gezeugt werden. DieKonferenz konnte hier wesentlicheErfolge erzielen: Als erste Meeresfischewurden Seepferdchen durch das Arten-schutzabkommen als überfischt undschützenswert eingestuft. Mehr als 16Millionen Seepferdchen werden jedesJahr vor allem für die asiatische Me-dizin und für die Haltung in Aquariengefangen.

Giganten der Meerejetzt unter Schutz

Und während der Schlussdebatte amletzten Nachmittag gelang unerwartetnoch ein ebenso wichtiger Durch-bruch, als ein Vorentscheid der Dele-gierten revidiert wurde: Die grösstenaller Fische, Riesen- und Walhaie,wurden auf Anhang II des Arten-schutzabkommens gesetzt. Dadurchwird der Handel mit Fleisch, Flossen,Knorpel und Lebertran dieser durchräuberische Fischereimethoden starkbedrohten Haie stark eingeschränkt.Als dicken Wermutstropfen der Kon-ferenz bewertet der WWF die Entschei-dung, den Handel mit Schwarzen See-hechten nicht einzuschränken.

Insgesamt können die Umwelt-schützerinnen und Umweltschützeraber ein positives Fazit der Konferenzziehen – und dies speziell beim Schutzder bedrohten Meerestiere. wwf/fss

Bild rechts: Umgesägte Mahagoni-Bäume in Ghana, Westafrika.

Ist es um die globale Pflanzenwelt weitausschlimmer bestellt, als bisher angenommenwurde? Eindeutig, meinen die Wissenschaft-ler vom Center for Tropical Conservationder Duke Universität in Durham (NorthCarolina, USA): Zumindest jede vierte Pflan-zenart sei vom Aussterben bedroht, schlu-gen sie im Wissenschaftsjournal ScienceAlarm. Bislang wurde angenommen, 13 Pro-zent aller Pflanzenarten stünden vor demVerschwinden. Nun aber wurde der Anteil

auf 22 bis 47 Prozent erhöht. Vor allem dasPflanzensterben in den tropischen Ländernsei unterschützt worden, argumentieren dieFachleute. Die Rote Liste der WOrld Con-servation Union (IUCN) enthalte zu wenigArten und gebe ein falsches Bild. Insgesamtseien zirka 121'000 Pflanzenarten bedroht.Um sie zu erhalten, müssten die Massnah-men zur ihrer Erhaltung häufiger und exak-ter überprüft werden. Das wiederuum wür-de jährlich 12,1 Millionen Dollars kosten. fss

Artenvielfalt

Verschwindende Pflanzenwelt

Die Elfenbeinschnitzereien in China bedrohen die grauen Riesen.

Foto

: Iai

n &

Oria

Dou

glas

-Ham

ilton

Foto

: WW

F

12 HABARI 4/02

B U S C H T R O M M E L

GABON

13 neue National Parks

LIBREVILLE – Nach zweijährigen Recherchenüber die wichtigsten Lebensräume des Lan-des hat Gabons Präsident El Hadj Omar Bon-go die Gründung von 13 Nationalparks inGabon bestätigt. Die Parks machen mit einerFläche von insgesamt 30‘000 Quadratkilome-tern 10 Prozent der Landesfläche aus. Dieneuen Nationalparks umfassen fünf bereitsexistierende Schutzgebiete (Lopé, Minkebe,Monts Doudou, Moukalaba, Petit-Loango) undacht neue Gebiete. Gabons Schutzgebietesind wichtig für hoch bedrohte Arten wie dieWaldelefanten, Gorillas, Schimpansen – undMeeresschildkröten. Das an Rohstoffen rei-che Land verfügt immer noch über grosseWaldgebiete, die in das Visier internationa-ler Holzkonzerne geraten sind. mb

UGANDA

Export-Verbot vonWildtieren

KAMPALA – Jeglicher Export von Wildtie-ren aus Uganda ist seit dem 19. Juni 2002verboten. Anlässlich der Lancierung einerStiftung für Naturschutz sagte Präsident Yo-weri Museveni, dass Ugandas Wildtiere als At-traktion für Touristen und nicht für den Ex-port genutzt werden sollten. Der Präsidentging mit gutem Beispiel voran – und stifteteselber 100‘000 US-Dollars in den Natur-schutz-Fonds. mb

REISEN

25 Jahre für fairenTourismus

BASEL – Der Tourismus hat mindestens zweiGesichter – ein schönes und ein hässliches,zumeist verdrängtes. Gerade auf letztereszeigt immer wieder die tourismuskritischeNichtregierungsorganisation Arbeitskreis Tou-rismus & Entwicklung (AKTE). Sie feierte miteinem Fest und zahlreichen Sympathisantenam 28. November im Basler «UnternehmenMitte» ihren 25. Geburtstag. Der von der Pu-blizistin Regula Renschler initiierte und vomSoziologieprofessor Ueli Mäder (links im Bild)aufgebaute Arbeitskreis – er umfasst zweiDutzend Hilfswerke, entwicklungspolitischeOrganisationen, kirchliche Stellen und aufge-schlossene Reiseveranstalter – leistet unab-lässige Lobbyarbeit für den fairen Umgang mitMensch und Natur im Tourismus, der heuteweltweit als wichtigster Wirtschaftszweig giltund in seiner Hemmungslosigkeit vielfach ver-heerende Wirkung hat. Mäder wie auch Chri-stine Plüss (rechts im Bild), die langjährige Ge-schäftsleiterin, erklärten, die kritische, auf-klärerische und vernetzende Arbeit vonAKTE sei «weiterhin dringend notwendig».Renschler freute sich, dass die vom Touris-mus losgetretenen Probleme heute im Be-wusstsein vieler Reisender und Reiseorgani-satoren haftet und auch zu Verhaltensände-rungen führte. Sorgen würden allerdings diestets knappen Finanzen der Organisation ver-ursachen. Mark Schmid, Entwicklungsexper-

te und Präsident der in Basel ansässigenAKTE, erklärte, die Organisation habe vorallem deshalb überlebt, weil sie stets «Mutund Engagement zur kritischen Auseinander-setzung mit der Reisebranche zeigte». rs

NAHRUNG

840 Millionen Hungernde

ROM – Die Zahl der weltweit Hungerndenund Unterernährten ist von 815 auf 840 Mil-lionen Menschen angestiegen. Von ihnen le-ben 799 Millionen in Entwicklungsländern.Neun Millionen Menschen verhungern jähr-lich, davon sechs Millionen Kinder. Dies gehtaus dem Weltbericht zu Hunger und Unterer-nährung 2002 der Welternährungsorganisa-tion FAO hervor. Experten glauben nicht mehrdaran, das von etlichen Weltgipfeln beschwo-rene Ziel zu erreichen, bis 2015 die Zahl derUnterernährten halbieren zu können. Der-zeit benötigen nach neuesten Erhebungenallein in südlichen Afrika gegen 15 MillionenMenschen dringend Nahrungsmittelhilfe.Auch in Äthiopien droht Millionen von Men-schen eine neue Hungersnot. Dies, obwohldas Land in bestimmten Regionen seit JahrenLebensmittelüberschüsse produziert – dankden Kleinbauern, die mit traditionellen Mit-teln und unter Nutzung der reichhaltigenArtenvielfalt arbeiten. ots/ fss

FRÜHZEIT

Uralte Primaten?

CHICAGO - Als es auf der Erde noch vonSauriern wimmelte, lebten bereits die erstenPrimaten. Dies behaupten amerikanischeWissenschaftler im WissenschaftsmagazinNature. Somit bevölkerten die Primaten mehrals 15 Mio. Jahre früher die Erde als bisherangenommen. Die neuesten Erkenntnissehaben auch Auswirkungen auf die Evolutions-lehre des Menschen. Die Forscher waren bis-lang davon ausgegangen, dass die Primatenvor rund 65 Mio. Jahren – Saurier waren dalängst ausgestorben – die Erde besiedelten.Die Daten konnten anhand von Fossilienfun-den auf 55 Mio. Jahre genau bestimmt wer-den. «Das Problem bei den Untersuchungenist, dass eine genaue Zeitbestimmung fastunmöglich ist», erklärte Robert D. Martin vomChicago Field Museum. Sein Team schätztnun, dass die Primaten bereits vor 81 Mio.Jahren auf der Erde auftauchten. Martinnimmt an, dass die ersten Primaten – respek-tive ihre frühesten Vorfahren – kleine, pflan-zen- und insektenfressende, nachtaktive undauf Bäumen hausende Tiere waren. ww/fssFo

to: R

uedi

Sut

er

AKTE-Pioniere Ueli Mäder und Christine Plüss

HABARI 4/02 13

«Ein Primat in der Schweiz ist vom Ausster-ben bedroht», warnte an der Herbstver-sammlung des Vereins Freunde der Serenge-ti Schweiz (FSS) vom 15. November im Zür-cher Zoo-Restaurant Siesta das Mitglied BeniArnet die verblüffte Versammlung. BedrohtePrimaten in Helvetien? Die vielen Tierken-ner im Saal konnten sich darauf einfach kei-nen Reim machen. Der Arzt, FSS-Homepage-Schöpfer und Ehemann von FSS-SekretärinSilvia Arnet setzte dem verzweifelten Rätsel-raten schliesslich ein Ende: «Das FSS-Mit-glied.» Stagniere der Mitgliederbestand beietwas mehr als 1100 oder schrumpfe er garnoch, gehöre der FSS-Primat sofort auf dieRote Liste der vom Verschwinden bedroh-ten Lebewesen, witzelte Beni Arnet vor ei-nem mit gegen 90 Personen aufmarschiertenPublikum, das alles andere als den Eindruckeiner aussterbefreudigen Spezies machte.

Arnet wie auch zuvor Präsidentin RosmarieWaldner und Kassier Bruno Karle ermunter-ten alle, neue Mitglieder zu werben und nichtmüde zu werden, auf den FSS-Wettbewerbmit Verlosung (Reisen nach Tansania) auf-merksam zu machen, um zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Vereins im Jahre 2004auch 2004 Mitglieder zählen zu können. Kar-le präsentierte das Budget 2003 mit dem

Afrika adieu?

Sie haben Ihre Adresse gewechselt? Und wirvom FSS wissen nichts davon? Gar nicht gut,denn jetzt kommt unsere Post an Sie wie einBumerang zurück. Das kostet uns, die ko-stenlos arbeiten, Geld, Zeit und Nerven. UndSie erhalten keine Informationen mehr – Afri-ka ist plötzlich schrecklich weit weg. Dasmuss nicht sein: Eine Karte (FSS, Postfach,CH-8952 Schlieren), ein E-Mail via www.serengeti.ch oder an [email protected] genügen –und Sie erhalten auch in Zukunft das Habarian Ihre (neue) Adresse.

FSS-STIPENDIUM

«Keep going!»

MOSHI – Erfolgreich hat er seine ersten Ex-amen im renommierten College of AfricanWildlife Management Mweka am Fusse desKilimanjaro im tansanischen Moshi bestanden:Festo Kiswaga aus dem Dorf Mlowa im Irin-ga-Distrikt. Der junge Wildhüterstudent hatim August 2001 sein Studium aufgenommen,das ihm vom Verein Freunde der Serengeti(FSS) mit 9‘327 Franken gesponsert wird (vgl.Seite 11 im Habari 1/02). Festo Kiswaga be-richtet FSS-Vorstandsmitglied Monica Bornerlaufend über seine Studien, neuerdings via E-Mails. Zudem lässt er dem Verein seine Prü-fungsresultate zukommen. Am 13. Novemberbedankte sich der motivierte Tansanier ein-mal mehr beim FSS «für den Mut, mich beimeinen Kursen und für das Erreichen meinesZiels zu unterstützen». Eben habe er den Kursfür kommunalen Naturschutz und Nachhal-tigkeit beendet, um nun im Selous-Wildreser-vat (Südtansania) ein drei Wochen dauerndesFeldpraktikum anzutreten, bei dem das Ma-nagement im Zusammenhang mit den Berufs-jägern vermittelt werde. Das letzte E-Mailschloss Kiswaga mit dem bemerkenswertenWunsch: «I wish you all the best in your dai-ly responsibilities. Yours sincerly Festo.» Mo-nica Borner bedankt sich jeweils im Namendes FSS bei Festo Kiswaga für die neusten In-formationen – jedoch nicht ohne den enga-gierten Studenten zu ermuntern: «I am hap-py that you are enjoying your courses and aredoing so well. Keep going!» fss

www.serengeti.chDer FSS im Internet

«Schweizer Primatbedroht!»

Grundsatz: «Wir horten das Geld nicht aufder Bank, wir setzen es im Feld ein.» Nacheinem Dia-Bericht von Ruedi Suter über denEinsatz des Vereins in der Serengeti und dieArbeit der Afrikadelegierten David und AlexRechsteiner beantwortete Monica Borner Fra-gen zur Lockerung des Elfenbeinhandels (vgl.Seite 3). In der Pause fanden die Verkaufs-stände von Karin Eichenberger, Helen Mark-walder und Silvia Arnet sowie das Nashorn-kässeli derart Zuspruch, dass sich 2240 Fran-ken anhäuften.Das Urteil von Kassier Karle: «Ich finde, dasist wieder ein tolles Resultat!» Den Abschlussdes Abends krönte der heitere ElefantenfilmTembo – das grosse Treffen in Matete. Dieserentstand unter Mitwirkung des vom FSSunterstützten Elefantenforscherpaars Charlesund Lara Foley. Er zeigte unter anderem auchBig Mama und ihre Gruppe, welche die Foleysin ihren Habari-Berichten auch schon ein-gehend vorstellten. fss

K O M P A S S

Bruno Karle und Rosmarie Waldner

«Wir horten das Geld nicht»

www.absa.chDie Website über

Afrikaveranstaltungen

14 HABARI 4/02

VON SILVIA ARNET

Bald ist es soweit: Im Jahre 2004 wirdder FSS 20 Jahre alt. Ein runder Ge-burtstag und ein Jubiläum, an das dieGründungsmitglieder wohl kaumglaubten – damals, als sie 1984 am La-gerfeuer im tansanischen Busch dieGründung des Vereins Freunde der Se-rengeti Schweiz (FSS) beschlossen.

Begeisternde Schönheit

Sie waren begeistert von der Schönheitder tansanischen Nationalparks, vomWild und von den Landschaften. Siesorgten sich aber auch, dass diesesErbe der Afrikanerinnen und Afrika-ner ohne tatkräftige Unterstützungrasch verschwinden könnte. Diese Sor-ge beschäftigt den Vorstand auch heutenoch, drücken doch weiterhin grosseProbleme wie menschlicher Bevölke-rungsdruck, Wilderei und Geldmangel.Die Notwendigkeit, die MenschenAfrikas bei der Erhaltung ihrer auchfür die Deviseneinnahmen sehr wich-tigen Naturschönheiten zu unterstüt-zen, ist nicht kleiner geworden. Dies

trotz aller bisherigen Erfolge. Deshalbhat der Vorstand schon vor geraumerZeit beschlossen, seine Werbeanstren-gungen zu verstärken und die in letz-ter Zeit stagnierenden Mitgliederzah-len zu erhöhen. Im Zusammenhangmit dem geplanten Jubiläumsfest imSommer 2004 möchten wir nun dieMitgliederzahl von momentan rund1100 auf (mindestens) 2004 erhöhen.Und so geht es: Jedes FSS-Mitgliedwirbt möglichst viele Neumitgliederund gibt den interessierten Personendie neuen Flyer ab. Diesem Habariliegt bereits ein Flyer bei. Und es kön-nen natürlich weitere bei mir imFSS-Sekretariat bestellt werden (Adres-se unten rechts oder im Impressum).

Und so machen Sie mit

Das neue Mitglied füllt nun den Flyeraus. In die Zeile «Ich wurde angewor-ben durch» wird der Namen und dieAdresse des Bereits-Mitglieds eingetra-gen. Das wärs auch schon. Und dannab – auf die Post. Jede bein FSS-Sekre-tariat eingegangene Beitritts-Erklärungnimmt an einer Verlosung teil, die an-

lässlich des Jubiläums-Festes stattfin-det. Das heisst also: Je mehr Neumit-glieder Sie anwerben, desto grösserwird Ihre Chance, die Gewinnerin oderder Gewinner zu sein.

Und was ist der Preis für Sie als«Werberin» oder «Werber»? Eine sowundervolle wie spannende Tansania-Reise für zwei Personen. Sollte nunaber das gesteckte Ziel von 2004 Mit-glieder nicht erreicht werden, wird eineReise für zwei Personen in den Zoovon Frankfurt oder in den Leipziger-Zoo mit seiner neuen Menschenaffen-Anlage verlost. Wir hoffen natürlich,dass die magische Zahl 2004 für dasJahr 2004 erreicht wird. Und dass SieIhre Koffern für die gewonnene Reisenach Tansania packen können. Bestel-len Sie also gleich weitere FSS-Flyers:

FSS-Sekretariat

Freunde derSerengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 SchlierenE-mail: [email protected]: 01 730 75 77Fax: 01 730 75 78

2004 wird der FSS 20 Jahre alt

Mitglieder werben –Afrikareise gewinnen

W E T T B E W E R B

Tar

angi

re-Id

ylle

• F

oto:

Rue

di S

uter

Im Jahres 2004 wird der FSSsein 20-jähriges Jubiläum feiern.Grund genug, dem Verein jetzt

schon zu neuem Schwung zuverhelfen und ein Tansania-Trip

zu gewinnen.

HABARI 4/02 15

Stk./Grösse Artikel Beschreibung Grösse Preis

Jeans-Hemd dunkelblau, denim, beige auf Anfrage 78,00Polo Shirt marine (Logo gelb) S / M / L 45,00Polo Shirt grau (Logo grau oder gelb) S / M / L / XL 45,00Sweat-Shirt marine M / L / XL 45,00Sweat-Shirt mint L 45,00Sweat-Shirt violett L 45,00Sweat-Shirt hellgrau S / M / L 45,00Sweat-Shirt blau (horizont) S / M / L / XL 45,00Sweat-Shirt beige, mit Reissverschluss auf Anfrage 58,00Sweat-Shirt weiss-meliert, mit Reissv. auf Anfrage 58,00Pugs T-Shirts:Elephants schwarz, weiss, khaki, grün auf Anfrage 45,00Black Rhinos schwarz, weiss, stein, grün auf Anfrage 45,00Big five weiss, khaki, stein auf Anfrage 45,00T-Shirts mit weiss, ocean-blau, dunkelblaukleinem Logo charbon, hellgrau, vert glacé S / M / L / XL 26,00Socken schwarz, «Buschmann» einheitlich 12,00

Kinder:Sweat-Shirt dunkelblau 2-4 / 6-8 30,00Sweat-Shirt dunkelblau 10-12 / 14-16 30,00Sweat-Shirt violett, rot, mint 2-4 / 6-8 30,00T-Shirt marine, mint, violett, rot 2-4 / 6-8 5,00

Für Porto und Versand wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 6.00 verrechnet.Vielen Dank für Ihre Bestellung!

Anzahl/Art Artikel Beschreibung Preis

Baseballmütze beige oder schwarz 30,00Baseballmütze jägergrün/braun 30,00Baseballmütze blau/rot, rot/blau (bis 8 Jahre) 24,00Baseballmütze blau, weinrot (9 – 14 Jahre) 26,00Frotté Dusch-Set weiss/grau mit Elefantenmotiv, 3-teilig 70,00Strandtuch schwarz/weiss mit Nashorn, 90 x 50 cm 20,00Baumwolltasche kurzer oder langer Henkel 6,00Knirps gelb mit FSS Logo 10,00Schirm mit schönem Afrika-Motiv 65,00Trinkbecher weiss mit schwarzem FSS-Logo 5,00Kugelschreiber Caran d’Ache mit «Jungle-Motiv» und Logo 20,00Kleber mit neuem FSS-Logo 2,00Küchentuch weiss mit Tropenfrüchten, 67x48 cm 2,00Küchentücher-Set wie oben, 3 Stück 5,00Schreibblock, A4 mit Elefantenmotiv 10,00Taschenmesser gelb mit schwarzem FSS-Logo 25,00Kinderbuch «Mit Liebe» von Jane Gosdall

10 Geschichten über Schimpansen 25,00Kinderbuch «Bimba – die kleine Giraffe» 30,00Kinderbuch «Bimba – die grosse Überraschung» 30,00Karten-Set 14 Original-Fotos mit Motiven aus Afrika

auf farbigen Karten und mit Couvert 54,00Chai-Bora Tee aus Tansania, 25 Beutel 4,00Chai-Bora Tee aus Tansania, 50 Beutel 6,00«Richi-Kaffee» aus Tansania, gemahlen, 250g 8,00Tinga-Tinga-Dosen Schnellkaffee in bemalten Dosen, 100g 15,00

Bestelltalon für FSS-Artikel

Name / Vorname Telefon (von 8 – 18 h)

Strasse Datum

PLZ / Ort Unterschrift

Bestellungen an: Karin Eichenberger, Spitalstrasse 190, Postfach 321, CH-8623 Wetzikon, Telefon: 01-970 13 00, Fax: 01-930 18 32, Mail: [email protected]

16 HABARI 4/02

HABARI

HABARI

HABARI

Ad

ress

än

de

run

ge

n:

Fre

un

de

de

rS

ere

ng

eti

Sc

hw

eiz

FS

S-S

ekr

eta

ria

tP

ost

fac

h8

95

2 S

ch

liere

n

AZ

B

89

52

Sc

hli

ere

nHABARI

Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)

Zürich, im Dezember 2002

Weihnachtsspende 2002Liebe Freundinnen und Freunde der Serengeti

Mit den beiden Stipendiaten Festo Kiswaga und Justine

Hando ist der Verein Freunde der Serengeti Schweiz

(FSS) im vergangenen Jahr ein neues Engagement einge-

gangen, um auch etwas für die Ausbildung der tansani-

schen Bevölkerung in Sachen Natur- und Tierschutz zu

tun. Der FSS ist überzeugt, dass gut ausgebildete Men-

schen im Naturschutz eine wichtige Rolle spielen. Die

beiden Stipendiaten werden ihre erlangten Kenntnisse

und Fertigkeiten in ihrem Wirkungsfeld im Dorf und in

der Verwaltung des Serengeti Nationalparks anbringen

können. Wie überall auf der Welt liegt jedoch auch in

Tansania die Zukunft in den Händen der Jugendlichen.

Sie werden bestimmen, welchen Umgang die Gesellschaft

mit den Schätzen der Natur ihres Landes pflegen wird.

Der FSS soll deshalb nicht nur die berufliche Ausbil-

dung im Natur- und Tierschutz fördern, sondern auch

jungen Menschen die Begegnung mit den Schätzen des

Landes ermöglichen. Der FSS-Vorstand plant, im kom-

menden Jahr eine Aktion zu starten: Wir wollen Schul-

klassen zum Besuch des Serengeti Nationalparks einla-

den. Denn viele Kinder und Jugendliche in der Stadt Aru-

sha, dem Ausgangspunkt der meisten Safaris in die Se-

rengeti, haben noch nie ein wildes Zebra oder gar einen

frei lebenden Löwen zu Gesicht bekommen. Um diesen

Missstand zu beheben, soll ein Teil des FSS-Ausbildungs-

budgets in Schülerbesuche fliessen.

Im Parkzentrum in Seronera steht eine Jugendher-

berge. Für die Durchführung von Schülerausflügen sind

vor allem noch die Transport- und Verpflegungskosten

aufzubringen. Überdies müssen Lehrerinnen und Lehrer

auf die Aufgabe vorbereitet und mit Unterrichtsmateri-

al versorgt werden. Hier können die FSS-Mittel sinnvoll

eingesetzt werden. Wie immer, wird auch diese geplante

Aktion von FSS-Gewährsleuten begleitet werden.

Um die Stipendien weiterzuführen und die Schüler-

ausflüge zu gewährleisten, soll die Weihnachtsspende

2002 dem Konto Ausbildung zugute kommen. Im Namen

des Vorstandes danke ich Ihnen für Ihre geschätzte Un-

terstützung in Form einer Weihnachtsspende. Ich wün-

sche Ihnen frohe Festtage und grüsse Sie freundlich

Dr. Rosmarie Waldner

Präsidentin FSS

Spenden &Legate

Der Schutz der letzten Wild-tiere Afrikas und die Unter-stützung der afrikanischenNaturschützer kosten viel

Geld. Wesentlich mehr als wirvia Mitgliederbeiträgeaufbringen können.

Berücksichtigen Sie darumbitte bei Spenden und Legaten

den FSS.Herzlichen Dank !

Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Postfach, CH-8952 Schlieren

Konto 84-3006-4, 8400 Winterthur