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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Rollmaterial Energiesparen bei RhB-Fahrzeugen Vertriebssystem Neue Vertriebs- systeme Immobilien Umbau Verwal- tungsgebäude Nr. 3 / September 2015

InfoRetica 3/2015

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Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn

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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Rollmaterial

Energiesparen bei RhB-Fahrzeugen

Vertriebssystem

Neue Vertriebs-systeme

Immobilien

Umbau Verwal-tungsgebäude

Nr. 3 / September 2015

Inhalt

Info

6Novitads aus der DirektionOptimierungswahn bei der RhB? Smania di ottimizzazione alla FR?Ivo Hutter

8 Auf einen BlickBündner Wochen im Glacier ExpressSabrina Dattilo und Milena Clalüna

10 RollmaterialEnergiesparen bei RhB-FahrzeugenMatthias Müri

12 VertriebssystemNeue Vertriebssysteme bei der RhBMartin Casanova

14ImmobilienUmbau Verwaltungsgebäude auf KursSimon Rageth

Impressum

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn, 7002 Chur; Redaktion: Simon Rageth (sr), [email protected]; Sandra Beeli (sb), sandra. [email protected]; Manuela Gallati (mg), manuela. [email protected]; Annina Streun (as), annina.streun @rhb.ch; Frontbild: «Gleisbau in Saas», Foto­graf Andrea Badrutt; Nächster Redaktions-schluss: 26. Oktober 2015; Auflage: 3 200 Exem­plare, 4­farbig; Abonnement: Inland: CHF 50.00, Ausland: CHF 60.00; © by RhB: Weiterverwen­dung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe; Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Die InfoRetica erscheint 4­Mal jährlich und ist eine Zeitschrift von Mitarbeitenden für Mitar­beitende. Berichte mit Bilder sind also immer willkommen und können in deutsch, romanisch oder italienisch verfasst werden.

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Die Autoren dieser Ausgabe

rot: RhB­Mitarbeitende inklusive Pensionäre | grau: externe Autoren

16 InframationNeues aus der InfrastrukturRoland Krause

17InfrastrukturZSI 127 – Erste Teiletappe in BetriebRico Zanchetti

18RollmaterialMit kleinen Schritten dem Ziel entgegenReto Jäger

19AlbulatunnelDer Vortrieb beginnt: Glück Auf!Yvonne Dünser

20GüterverkehrAuch der Ölprinz setzt auf die Bahn Annina Streun

22PersonalMitarbeitergespräch – eine Pflicht?Nadine Tabbara

Gian Brüngger

Martin Casanova

Yvonne Dünser

Ivo Hutter

Reto Jäger

Livia Bisquolm

Simon Flütsch

René Bärtsch

Sandra Beeli

23 WeiterbildungE-Learning und WeiterbildungsmanagementEric Wyss

24 WeiterbildungVom Zugbegleiter zum REISE-ZugbegleiterRené Bärtsch und Claudio Melcher

25 InterviewAustausch-Zugbegleiter Bruno Arn im GesprächRené Bärtsch und Claudio Melcher

26 LeserumfrageBewerten Sie die InfoReticaAnnina Streun und Simon Rageth

27 MarketingGrand Train Tour of SwitzerlandReto Rostetter

28 Ausbildunglogin-Lernende feierten Lehrabschluss in LandquartLivia Bisquolm

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Retica

35 Zahl des Quartals8,6Redaktion

36 Das dritte QuartalNeues in KürzeRedaktion

40 NachgefragtDeine spontane Meinung …Jörg Steiner Anna Maria Candido

41 KundenrückmeldungenWas unsere Kunden bewegtRedaktion

42 PersonalchronikNachrufRedaktion

43 PersonalchronikBewegendes im dritten QuartalRedaktion

29 AusbildungKundenanlass login BerufsbildungSimon Flütsch

30 Die MedienbahnNeue Zürcher Zeitung vom 7. August 2015Redaktion

31 Damals, vor 30 JahrenRhB-Nachrichten 3 / August 1985Redaktion

32 Historischer MomentDer Engadin Express der Rhätischen Bahn (Teil 1)Gian Brüngger

34 BahnmuseumAndreas Caminada zu Gast im Bahnmuseum AlbulaRoman Sommer

Roland Krause

Claudio Melcher

Roman Sommer

Simon Rageth

Matthias Müri

Rico Zanchetti

Annina Streun

Nadine Tabbara

Eric Wyss

Reto Rostetter

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EditorialEditoriale

Von Sandra Beeli, Stab / HR

Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und MitarbeiterWas für ein Sommer! Ich weiss, nicht alle konnten sich gleichermassen an diesem Sommer erfreuen. Schon gar nicht, wenn man bei diesen Temperaturen arbeitete. Morgens noch frisch auf dem Weg zur Arbeit, und nachmittags fiel einem das Atmen schwer. So ging es mir im Büro. Nicht auszudenken, wie es unseren Mit­arbeitenden im Aussendienst und bei körperlich anspruchs­vollerer Arbeit erging …Trotzdem habe ich persönlich diesen Sommer sehr genossen. Nach der Arbeit den warmen Sommerabend in der Badi, am See, auf dem Berg oder auf der Terrasse ausklingen lassen. Ich würde mich auf jeden Fall auf einen schönen, warmen Herbst freuen.Im August galt es dann, einen kühlen Kopf zu bewahren, um die Mitarbeiterumfrage auszufüllen. Ich hoffe ihr habt ein­mal mehr diese Chance genutzt, um unserer Arbeitgeberin eine Rückmeldung zu geben, damit die RhB auf unsere An­liegen eingehen und sich weiterentwickeln kann.So wie die Redaktion der InfoRetica nun angewiesen ist auf eure Meinung. In dieser Ausgabe erhalten alle Mitarbeiten­den einen Fragebogen, der euch die Chance gibt Lob, Kritik und Verbesserungsideen anzubringen. Da es eine Mitarbei­terzeitung für Mitarbeitende ist, ist es uns wichtig, dass ihr hier auch ein Wörtchen mitzureden habt. Wir können zwar nicht versprechen, dass wir alle Ideen umsetzen können, doch wir versuchen uns immer weiterzuentwickeln. Und wir als Redaktion sehen manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.Für eure Unterstützung in allen Belangen bedanken wir uns!

Di Sandra Beeli, Staff / HR

Gentile collaboratrici, stimati collaboratoriChe estate! Sì certo, non tutti hanno avuto lo stesso piacere quest’esta­te. In particolare se con certe temperature hanno dovuto la­vorare. Di buon mattino ancora freschi lungo il tragitto, e il pomeriggio quasi annaspanti un po’ d’aria. Io in ufficio l’ho vissuta così, e non oso pensare a come si sono sentiti i nostri dipendenti del servizio esterno o chi era sottoposto a sfor­zo fisico …Ciononostante, io quest’estate me la sono proprio goduta. Dopo il lavoro, che bello poter concludere la giornata con una placida serata in piscina, sul lago, in montagna o in ter­razza. Comunque sia, sarei proprio contenta se l’autunno fosse mite e clemente.In agosto abbiamo dovuto dimostrare lucidità e freddezza per compilare il sondaggio tra i collaboratori. Mi auguro ab­biate sfruttato anche quest’anno l’opportunità di esprime­re il vostro parere affinché la FR possa accogliere le nostre aspettative e svilupparsi al meglio.Al pari della redazione di InfoRetica, che si appella ora a voi per ottenere un riscontro! Nella presente edizione tutti i col­laboratori ricevono un questionario che consente di esterna­re parole di lode, critiche e suggerimenti. Trattandosi di una rivista per collaboratori, riteniamo essenziale lasciarvi dire la vostra. Ovviamente noi della redazione non possiamo pro­mettervi di realizzare tutte le idee che ci vorrete inoltrare, ma tenteremo di evolvere nella giusta direzione, poiché ci può anche capitare di perderci nei dettagli. Vi ringraziamo sin d’ora per il vostro appoggio in ogni con­testo!

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InfoFoto von Andrea Badrutt,Fotograf Chur

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

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Optimierungswahn bei der RhB? Smania di ottimizzazione alla FR?

Von Ivo Hutter, Leiter Rollmaterial

Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und MitarbeiterOptimierung des Angebotes – Optimierung der Fahrplan­stabilität – Optimierung der Rollmaterialinstandhaltung – Optimierung der Arbeitssicherheit – Optimierung der Be­triebsabläufe – überall wird optimiert. Nie war der Druck sich zu optimieren grösser als heute. Wirklich nicht? Wagen wir diesbezüglich einen Blick auf unsere Gesellschaft.Alle optimieren sich, um der Durchschnittlichkeit zu entkom­men, wollen gute Gesundheit, bessere Jobs und schlauere Kinder haben. Schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte ging es darum besser zu sein – besser, geschickter und ro­buster. Konnte einer gut Feuer machen, Waffen herstellen oder besonders erfolgreich jagen, war das überlebenswich­tig. Und der schnelle, muskulöse Jäger hatte nicht nur Erfolg beim Mammutjagen: einer der den Clan mit Nahrung ver­sorgen konnte, war auch als Fortpflanzungspartner begehrt. Und darum geht es prinzipiell auch heute noch: ums Besser sein, ums Überleben.Schlummert nicht unbekanntes, ungenutztes Potenzial in uns, das gefördert und ans Tageslicht geholt werden muss? Sind alle körperlichen und geistigen Möglichkeiten erschöpft, hilft das Messer. Der Selbstverwandlung – sprich Schönheits­korrekturen – sind heute kaum mehr Grenzen gesetzt. Wir feilen immer weiter an unserer Optimierung, sei es körper­lich oder geistig.Auch im Sport ist das stetige Optimieren der Leistung zent­ral. Dabei kommt es im Spitzen­ aber auch im Breitensport

Novitads aus der Direktion

immer wieder zum Einsatz unerlaubter Leistungsverstärker. Besonders anfällig sind Ausdauer­ und Kraftsportarten. Da­bei spielen Medien und das Massenpublikum ein doppeltes Spiel: einerseits verlangen sie nach immer neuen Rekorden und Spitzenleistungen, andererseits verurteilen sie die er­tappten Dopingsünder aufs Schärfste. Der Sport hat Vorbild­funktion. Seine Signale wirken tief in das Bewusstsein einer Gesellschaft hinein. Er macht das Konkurrenzdenken zum vorherrschenden Prinzip. Also Leistung über alles? Erfolg um jeden Preis? Wann ist das Ende der Optimierung erreicht?Es gibt nie ein gut genug – es gibt nie ein Ende. Es ist aber unmöglich, immer und überall der Beste zu sein. Mehr Auf­wand führt nicht immer zu besseren Ergebnissen. Nicht in jeder Situation ist die Suche nach der perfekten Lösung die beste. Zumal auch das Streben nach Perfektion eine Strategie zur Entscheidungsvermeidung sein kann. Wer keine Fehler macht, verpasst die Chance sich weiterzuentwickeln. Locker­lassen, auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken vertrauen, dies ist der beste Weg, um dieser Falle zu entkommen. Denn gut zu sein ist manchmal besser als perfekt zu sein. Zurück zur einleitenden Frage: Grassiert bei der RhB der Op­timierungswahn?Nein, es ist notwendig und ganz natürlich, dass sich die RhB und die Mitarbeitenden stetig weiterentwickeln und opti­mieren und sich dabei aber immer die Frage stellen: «Wie gut ist gut genug?»

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Di Ivo Hutter, Dirigente Materiale rotabile

Gentile collaboratrici, stimati collaboratoriOttimizzazione dell’offerta – ottimizzazione della stabilità dell’orario – ottimizzazione della manutenzione del mate­riale rotabile – ottimizzazione della sicurezza sul lavoro – ottimizzazione dei processi aziendali – l’ottimizzazione è onnipresente. La pressione ad ottimizzare non è mai sta­ta così accentuata come adesso. Ma ne siamo proprio sicuri? A tale proposito, gettiamo uno sguardo alla nostra società.In sostanza, tutti vogliono ottimizzare la propria vita per sfuggire alla mediocrità, aspirano a una salute di ferro, rin­corrono impieghi prestigiosi e desiderano figli geniali. Sin dagli albori dell’umanità il credo è eccellere: dimostrarsi mi­gliori, più abili, più robusti. Saper maneggiare il fuoco, co­struire un’arma o abbattere una preda significava sopravvi­vere. Il cacciatore scaltro dalla muscolatura pronunciata non soltanto eccelleva nella caccia al mammut, ma potendo sfa­mare il suo clan era ambito anche come partner per la ripro­duzione della specie. E in definitiva è di questo che si tratta: essere migliori, sopravvivere.Siamo certi di non avere un potenziale sconosciuto che son­necchia ancora in noi nell’attesa di essere portato alla luce e messo in risalto? E quando tutte le possibilità fisiche e intel­lettuali sono già state sfruttate ricorriamo al bisturi. La me­tamorfosi – ossia gli interventi di chirurgia estetica – non ha praticamente più limiti. Ritocchiamo senza tregua la nostra ottimizzazione, sia sul piano fisico che mentale.Anche nello sport l’ottimizzazione dei risultati è il principio dominante. Pertanto, sia nello sport agonistico che in quello

di massa si ricorre con ripetuta frequenza all’uso di sostanze illegali. A rischio sono in particolare gli sport di resistenza e le discipline che allenano la forza. In tale contesto, i media e il vasto pubblico si ritrovano in una situazione ambivalente: se da un lato esigono in permanenza nuovi record e presta­zioni ai massimi livelli, dall’altro condannano ferocemente chi si macchia di doping. Lo sport ha un carattere esempla­re. I segnali che emana condizionano profondamente la co­scienza collettiva, facendo dello spirito di competizione il non plus ultra da imitare.Performanti a tutti i costi? Successo ad ogni prezzo? Quando si arriva al capolinea dell’ottimizzazione? Non ci si accontenta mai – e non c’è fine a questa corsa. Ep­pure è impossibile essere sempre e ovunque il migliore. Un maggior impegno non sempre corrisponde a risultati miglio­ri. Non in ogni situazione la ricerca della soluzione perfetta è anche la migliore, in particolare se la smania di perfezio­ne cela una difficoltà decisionale. Chi non commette erro­ri perde anche l’opportunità di evolvere. Un atteggiamento rilassato e la fiducia nei propri mezzi e nelle proprie capacità sono la chiave per sfuggire a questa trappola. Sì, poiché es­sere bravi talvolta è meglio che essere perfetti.Ma torniamo alla domanda d’esordio: alla FR dilaga la sma­nia di ottimizzazione?No, è opportuno e del tutto naturale che la FR e i suoi colla­boratori evolvano e cerchino continuamente di ottimizzare. L’importante in questo processo è non smettere di chiedersi: «bravi sì, ma quanto basta?»

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Herzliche GrüsseCordiali saluti

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Bündner Wochen im Glacier Express

Auf einen Blick

Fotos von Sabrina Dattilo, Produktmanagerin und Milena Clalüna

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

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Energiesparen bei RhB-Fahrzeugen

Die RhB unternimmt grosse Anstrengungen zur Umsetzung von Energiesparmassnahmen auf ihren Fahrzeugen. Im Fokus sind derzeit die Bereiche Wagenklima, Beleuchtung und das Antriebssystem. Diese Aktivitäten werden im Folgenden vorgestellt.

Von Matthias Müri, Projektleiter Rollmaterial

Bei den konventionellen, älteren Einzelwagenkompositionen geschieht die Steuerung mittels Zeitschaltuhr und Innenbe­leuchtung, wobei bei ausgeschalteter Beleuchtung die Wa­gen nach einiger Zeit in den Sparbetrieb fallen. Die HLK­An­lagen werden mit Lichteinschalten geweckt.Bei den modernen Fahrzeugen (z. B. ALLEGRA­Triebzüge) er­folgt die Eingabe der Betriebsbereitschaftszeit derzeit von Hand am Diagnosedisplay. Die Fahrzeug­ und Klimaleittech­nik übernehmen die Einleitung des Schlummerns und die rechtzeitige Aktivierung des Vorbereitungsbetriebes.Und der Spareffekt lässt sich zeigen, wie nachstehende Gra­fik verdeutlicht: Bei den 250 konventionellen RhB­Perso­nenwagen können in den kälteren Monaten je zwischen 500 und 800 MWh Heizenergie gespart werden und jährlich rund 6 100 MWh oder rund 670 000 Schweizer Franken. Dies ent­spricht dem jährlichen Energiebedarf von rund 760 durch­schnittlichen Schweizer Einfamilienhäusern.

Besetzungsabhängige AussenluftregelungEine weitere Sparmöglichkeit ergibt sich aus dem Kohlendi­oxid­Gehalt (CO2­Gehalt) im Fahrgastabteil. Für die Luftqua­lität sind Qualitätsmerkmale definiert, wie beispielsweise der CO2­Gehalt. Die Grenze für «gute Luft» in Räumen liegt bei einem CO2­Gehalt von 1 500 ppm (parts per million). Die Umsetzung dieses Wertes geschieht mit einer Empfehlung der Frischluftmenge pro Person pro Stunde. Halten sich we­niger Personen in einem Abteil auf, muss der Umluft auch weniger Aussenluft zugefügt werden. Und weniger Aussen­luft bedeutet auch weniger Heizen beziehungsweise Kühlen, womit wiederum Energie gespart wird. Um dies zu steuern, verwendet man den CO2­Gehalt im Fahrgastabteil.Die zwei wichtigsten Erfahrungsträger bei der RhB sind die ALLEGRA­Triebzüge (Regelung durch Veränderung der Aus sen­ / Umluft­Klappenstellung) und die EW IV­Refit­Personenwagen (keine Luftklappen, deshalb Regelung durch Veränderung der Lüfterdrehzahl).

Rollmaterial

Energieeffizienz ist bei der RhB schon seit längerer Zeit ein Thema. Grosse Anstrengungen werden dabei investiert. Nebst der Bremsenergie­Rekuperation bei Talfahrt des Zuges haben auch neuere Themengebiete aus den Bereichen Hei­zung / Lüftung / Kühlung (HLK), Beleuchtung und Antriebssys­tem grosses Potenzial zum Energiesparen. Insgesamt kön­nen bei der RhB in diesen Bereichen jährlich rund 8 000 MWh Energie oder 873 000 Schweizer Franken eingespart werden, was 8,6 Prozent des jährlichen RhB­Traktionsenergiebedarfs oder dem Jahresbedarf von rund 1 000 durchschnittlichen Schweizer Einfamilienhäusern entspricht.Darüber hinaus beteiligt sich die RhB aktiv an Entwicklungs­projekten der Universität Basel und der Hochschule Luzern zur Energieeffizienzsteigerung, wie beispielsweise im Bereich Wagenkastenisolation und Wärmepumpenfunktion.

HLK-Heiz- / EnergiesparbetriebDas Prinzip des HLK­Heiz­ / Energiesparbetriebes besteht da­rin, bei abgestellten Fahrzeugen die Abteiltemperatur im Winter auf einer Mindesttemperatur im Bereich von 5 bis 8 Grad und im Sommer auf einer definierten Maximaltempe­ratur von rund 27 Grad für eine rasche Einsatzbereitschaft zu halten. Dabei laufen die Anlagen, wenn möglich, im Um­luftbetrieb.

Nachhaltigkeit bei der RhBNachhaltigkeit und Umweltschutz geniessen in der Öffentlichkeit einen immer höheren Stellenwert. Politische Entscheide wie die Verabschiedung der Energiestra­tegie 2050 durch das eidgenössische Parlament bekräftigen diese Entwicklung. Die RhB als Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr rückt diesbezüglich verstärkt in den Fokus der Politik und der Öffentlichkeit. Eine zukunftsorientierte Nachhaltig­keit ist für die RhB auch in wirtschaftlicher und finanzieller Sicht unabdingbar.Um die verschiedenen Handlungsfelder und Aktivitäten aufeinander abzustimmen und in den Gesamtkontext der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes einfliessen zu lassen, wird die RhB in den kommenden Monaten ein entsprechendes Nachhal­tigkeitskonzept erarbeiten. Christian Florin, Stv. Direktor und Leiter Infrastruktur

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Die Steuerung der Lüfterstufe am Beispiel EW IV­Refit­Perso­nenwagen geschieht nach folgendem Prinzip:

Auch hier ist der Effekt beträchtlich: Die jährlichen Einsparun­gen für die 20 ALLEGRA­Triebzüge, 17 EW IV­, 67 EW II­ und 10 EW III­Refit­Personenwagen, bei welchen die Aussenluft­regelung umgesetzt wurden bzw. noch werden, betragen rund 590 MWh oder CHF 65 000. Dies entspricht dem Ener­giebedarf von etwa 75 durchschnittlichen Schweizer Ein­familienhäusern. Die Regelung der Aussenluftmenge wird eventuell auf weiteren Personenwagen umgesetzt.

LED-BeleuchtungIn den letzten Jahren hat die LED­Beleuchtungstechnik ra­sante Fortschritte gemacht. Mit einer LED­«Röhren»­Abteil­beleuchtung lässt sich im Vergleich zu Leuchtstoffröhren rund 50 Prozent Energie sparen, weshalb die Leuchtstoffröh­ren ausgewechselt werden.Ein Fahrzeug aus der EW IV­Refit­Personenwagenflotte wird als LED­Prototyp getestet. Wenn sich dieser Prototyp im Be­trieb bewährt, werden weitere Wagenserien umgerüstet. Die jährlichen Einsparungen für die ca. 250 konventionellen RhB­Personenwagen liegen mit einer LED­Beleuchtung bei etwa 300 MWh oder CHF 33 000. Dies entspricht dem Ener­giebedarf von rund 40 durchschnittlichen Schweizer Einfa­milienhäusern.

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Lesebeispiel: Die Anlage läuft mit einer bestimmten Aussenluftstufe (ALS), mit einer bestimmten Anzahl Passagiere und hat sich auf 1 400 ppm eingependelt. Wenn der CO2­Pegel im Abteil über 1 500 ppm steigt, wird eine höhere Lüfterstufe zugeschaltet. Wenn der Pegel unter 1 300 ppm fällt, kann wieder eine niedrigere Lüfterstufe gewählt werden, was Energie spart.

Minimierung der AntriebssystemverlusteVerschiedene Massnahmen helfen mit, die Antriebssystem­ Energieverluste bei Fahrzeugen mit Umrichtertechnik zu senken. Mit der Optimierung der Stromrichter­Zwischen­kreisspannung und des Fahrmotorflusses können die soge­nannten Oberschwingungs­, Leit­, Schalt­ und Magneti sie ­ rungsverluste minimiert werden. Der Teillastbetrieb bein­haltet das «Abschalten» von Fahrmotoren, wenn nur wenig Leistung bzw. Zugkraft benötigt wird. Die restlichen Motoren arbeiten dann mit besserem Wirkungsgrad. Damit sparen die ALLEGRA­Triebzüge ca. 8,4 Prozent der Traktionsenergie. Hier betragen die jährlichen Einsparungen für die 20 ALLEGRA­ Triebzüge ca. 950 MWh oder CHF 105 000. Dies entspricht dem Energiebedarf von rund 120 durchschnittlichen Schwei­zer Einfamilienhäusern.

Begriffsklärung «Energie» und «Leistung»Immer wieder werden die beiden Begriffe verwechselt – ein Erklärungsversuch:Energie (oder Arbeit) ist eine physikalische Grösse, die in allen Bereichen eine grosse Bedeutung hat, denn das Vorhandensein von Energie ist die Voraussetzung, um etwas zu bewegen oder die Temperatur zu verändern. Energie kann nicht produziert oder verbraucht, sondern nur umgewandelt werden. Sie kann transportiert und gespeichert werden. Die gebräuchlichste Einheit für elektrische Energie ist die Kilo­watt stunde (kWh).Leistung als physikalische Grösse bezeichnet die in einer Zeitspanne umgesetzte Energie, bezogen auf diese Zeitspanne. Beispiel: Wird die Energie von 1 Kilowatt­stunde in einer Zeitspanne von 1 Stunde bezogen, beträgt die Leistung 1 Kilowatt. Wird dieselbe Energie in einer kürzeren Zeit bezogen, dann ist die Leistung grösser. Bei Bezug von 1 Kilowattstunde in 0,5 Stunden ist die Leistung 2 Kilowatt. Die gebräuchlichste Einheit für elektrische Leistung ist das Kilowatt (kW).

Beispiel Teillastbetrieb beim ALLEGRA­Triebzug. Diagramm: Emkamatik

EW IV­Refit­Personenwagen mit CO2­Fühler im Fahrgastabteil.

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Neue Vertriebssysteme bei der RhB

Was bedeutet eigentlich ZPS, MIPSO oder NOVA inhaltlich und was für die RhB? Sind ePOS oder CASA die richtigen Antworten darauf? Was sich hinter diesem Buchstabensalat ver ­ steckt und warum Domat / Ems einen neuen Billett automaten erhält.

Von Martin Casanova, Business Analyst

– Bereitstellen der für die Be­ und Abrechnung notwendigen Daten und der für den Abonnementsverkauf benötigten Kundendaten über NOVA (netzweite öV Anbindung)

– Verknüpfen von Direktem Verkehr­ und Ortsverkehr, indem jede beliebige Reise über Verbundsgrenzen hinweg und innerhalb des Direkten Verkehrs mit einem einzigen Fahr­ ausweis unternommen werden kann

– Ermöglichen einer Preisdifferenzierung nach Strecken / Sai­sons. Preise können nicht mehr nur generell, sondern nach Strecken oder Saisons unterschiedlich angepasst werden

– Standardisieren der Verfahren und Abläufe im Bereich E­Ticketing und Kontrolle

MIPSO (Mittelfristige Preis- und Sortimentsentwicklung) Aufbauend auf den neuen technischen und fachlichen Mög­lichkeiten, welche der SwissPass und das ZPS bieten wer­den, wird auch das heutige öV­Sortiment überarbeitet. Ziel des Projekts Mittelfristige Preis­ und Sortimentsentwicklung (MIPSO) ist es, Angebote zu entwickeln, welche den Mobili­tätsbedürfnissen der Kunden entsprechen und dem öffent­lichen Verkehr die notwendigen Erträge sichern. Im Fokus von MIPSO stehen Abonnemente und Billette, die eine einfache Mobilität zwischen Direktem Verkehr und Ver­bünden ermöglichen sowie Angebote für den Freizeitverkehr und zur besseren Auslastung der Nebenverkehrszeiten.Die öV­Projekte haben direkten Einfluss auf die RhB. Im zweiten Halbjahr 2015 werden die Auswirkungen für die RhB im Vertrieb und seinen Systemen geprüft. Die verschiedenen Lösungsvarianten werden sowohl in Bezug auf Umsetzbar­keit als auch auf Kosten / Nutzen bewertet.

ePOS – der neue Billettautomat der SBB im TestEin erstes Resultat ist bereits seit diesem Sommer sicht­bar und wird auch mit einer Buchstabenfolge benennt: Mit ePOS@RhB wurde der neue Billettautomat der SBB auch in Domat / Ems in Betrieb genommen, damit die Akzeptanz durch Kunden verifiziert werden kann. Gegenüber den heute im Einsatz stehenden Automaten bie­tet der ePOS folgende Vorteile:– Der neue Kartenleser ep2 «daVinci2» mit RFID­Funktion

ermöglicht das schnelle kontaktlose Zahlen, und der Steckleser zeichnet sich durch geringe Störungsanfällig­keit aus.

– Dank dem Banknotenrecycler können auch Kleinbeträge mit grossen Noten bezahlt werden. Das Retourgeld beträgt dabei max. CHF 99.90 und die Rückgabe von Banknoten erfolgt in CHF 10er­, 20er­ und 50er­Noten.

Vertriebssystem

Die heutige Tarif­ und Systemlandschaft des öffentlichen Verkehrs (öV) in der Schweiz gelangt bezüglich Komplexität und Flexibilität in absehbarer Zeit an ihre Grenzen oder hat diese bereits erreicht. Die öV­Branche der Schweiz reagiert mit mehreren, ineinan­dergreifenden Vorhaben aus verschiedenen Bereichen dar­auf. Dabei steht die kompromisslose Kundenfreundlichkeit hinsichtlich Angeboten, Tarifen und Vertriebssystemen an erster Stelle. Die öV­Projekte im Überblick:

SwissPassSeit dem 1. August 2015 werden GA­ und Halbtax­Abonne­mente auf dem roten SwissPass ausgegeben (siehe InfoRetica 2/2015, Seite 12). Auf den SwissPass können auch Mobility­ Abos oder Skipässe geladen werden. Schrittweise werden weitere Abonnemente des öV wie beispielsweise das BÜGA oder die FVP­Fahrausweise dazukommen.

ZPS (Zukünftiges Preissystem öV Schweiz)Das Projekt ZPS soll bis etwa 2018 umgesetzt werden und beinhaltet das:– Ablösen der Altsysteme (Prisma, Verbindungssystem, Kun­

dendatenbank KUBA und das Abrechnungssystem) durch die öV­Plattform, welche die künftige Vertriebsdrehscheibe öV Schweiz darstellt

Direkter Verkehr (DV)Der Direkte Verkehr (DV) ist eine lang bewährte Form einer nationalen Tarifgemeinschaft. Unterschiedliche Transportmittel und verschiedene Transportunternehmen bieten für die Kun­dinnen und Kunden einfache und einheitliche Produkte an: durchgehende Abonnemente und Einzeltickets. Die Flaggschiffe und wohl bekanntesten Angebote des DV sind das General­ und Halbtaxabonnement. Über 240 Verkehrsunternehmen in der Schweiz sind dem DV angeschlossen. Dank dem DV kann mit einem einzigen Billett auf unterschiedlichen Verkehrsmitteln wie Bahn, Bus, Schiff und Seilbahnen gefahren werden.

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

– Die einheitliche Benutzeroberfläche erleichtert die Bedie­nung durch Kunden insbesondere für Gäste, welche sich die Benützerführung an Automaten anderer Transportun­ternehmungen gewohnt sind.

– Nebst dem Standardsortiment für den regionalen und na­tionalen Verkehr können neu auch Monats­ und Wochen­abos erneuert, Prepaid­Guthaben von diversen Telecom­ und Internet­Anbietern aufgeladen oder Freizeitangebote, Messen und Events von RailAway gekauft werden.

Schliesslich kann der frei werdende Automat des Bahnhofs Domat / Ems den beim Umbau vom Bahnhof St. Moritz ent­standene Bedarf an einem zusätzlichen Automaten decken.

CASA – der Prisma2 NachfolgerAuch das Prisma2 ist ein Relikt aus den 1990er­Jahren und wurde zuletzt für den SwissPass erweitert, ein weiteres se­parates Modul wie z. B. Fahrplan POS und IPS (für den Ver­kauf von internationalen Fahrausweisen) sowie Pay für den Distanzverkauf mit Kreditkarten. Darüber hinaus werden die umfangreichen Tarif­Infos von unseren Reiseberatern aus­serhalb des Systems im Intranet abgefragt.

Die neue Verkaufsapplikation CASA (Consulting and Sales Ap­plication) soll bis Ende 2017 das heutige Prisma2 ablösen und verspricht einfacher und übersichtlicher zu werden. Das neue System wird beim Verkauf und bei Beratungsgesprä­chen unsere Reiseberater besser unterstützen:– CASA bietet einen fahrplanbasierten Verkauf. So entfällt

der mühsame Wechsel zwischen Fahrplan und Billettver­kaufsmaske.

– Mittels Info­Button erhalten unsere Reiseberater gezielte Informationen zu den Angeboten.

– Im Verkaufsprozess sind Zusatzangebote wie zum Beispiel RailAway­Kombis oder City­Tickets sowie die Preisdifferenz zwischen der 1. und der 2. Klasse auf einen Blick ersicht­lich.

– CASA wird an relevante Schnittstellen z. B. für Kundenda­ten angebunden und somit eine integrierte Lösung für den SwissPass­Verkauf bieten.

CASA ist webbasiert und in drei Teile gegliedert: Eingabe­maske, Angebot mit Warenkorb und Informationen. So be­hält man die Angebote stets im Überblick und ein einheitli­cher Verkaufsprozess ist garantiert.

Landquart

Disentis/Mustér

Tirano

St.Moritz

FilisurThusis

Arosa

Chur

Davos

Zernez

Scuol-TaraspKlostersDomat/Ems

Montage des neuen Billettautomaten am Bahnhof Domat/Ems.

«CASA» Alles auf einen Blick.

Reiseoptionen

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Mi, 04.03.2015 11:24 Ab An

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Umbau Verwaltungsgebäude auf Kurs

Seit einigen Monaten wird im Verwaltungs­gebäude in Chur gebaut. Sechs Millionen Schweizer Franken werden für die Sanierung investiert – viel Geld. Wird der Hauptsitz der RhB vergoldet? Ein Blick auf die Baustelle.

Von Simon Rageth, Unternehmenskommunikation

Seit einigen Wochen gehen an der Bahnhofstrasse 25 in Chur gefühlt doppelt so viele Arbeiter ein und aus. Seit anfangs März 2015 nämlich wird nicht nur administriert, geplant und verwaltet, sondern auch «gehandwerkt». Die Umbauten am 1909 von Architekt Nicolaus Hartmann erbauten Verwal­tungsgebäude der RhB sind in vollem Gange. Auch aufgrund von zahlreichen Baustellen rund um das Haus herum kommt das Arbeiten im Verwaltungsgebäude derzeit dem Arbeiten auf einer Baustelle gleich. Was im Hinblick auf Lärm, Hitze und Kälte die Nerven der Mitarbeitenden teilweise strapa­ziert, ist bei einem genauen Blick auf den Zustand des Ge­bäudes aber äusserst wichtig und unumgänglich. Denn das altehrwürdige Haus ist in die Jahre gekommen. Rund zwei Jahre dauern die Sanierungsarbeiten, die Kosten von rund sechs Millionen Schweizer Franken generieren.

Schützenswerte StrukturNicht zuletzt auch deshalb, weil das Gebäude bauhistori­sche Bedeutung hat und von der Bündner Denkmalpflege als «schützenswert» klassifiziert wurde, findet sichtbar nur eine leichte Sanierung statt. Die Wände erhalten einen neu­en Anstrich, Böden und Decken werden modernisiert und das Eingangs­ / Gangkonzept vereinheitlicht. Der grosse (und teure) Eingriff findet aber in den Wänden statt. Denn im Be­reich der elektrischen Installationen und der Lüftungs­ und Heizungsanlagen ist das Gebäude dringend erneuerungsbe­dürftig.

Neue elektrische und …Durch viele bauliche Veränderungen und Nachrüstun­gen über die Jahre hinweg ist ein übergeordnetes Kon­zept verloren gegangen. Der Zustand der elektrischen An­lagen war im Allgemeinen zwar funktionstüchtig, aber nicht zukunftstauglich und am Maximum seiner Kapazität an­gelangt. Die elektrischen Anlagen wurden deshalb neu konzipiert. So werden beispielsweise die Kabel­ und Strom­anschlüsse in die Böden verlegt.

… haustechnische AnlagenEin Grossteil der Lüftungs­ und Heizungsanlage hat ihre statistische Lebensdauer überschritten. Um die Betriebs­ und Unterhaltskosten zu senken und die Betriebssicherheit nachhaltig zu gewährleisten, werden auch diese Anlagen er­neuert. Das Verwaltungsgebäude wird neu mit Fernwärme geheizt werden. Zusammen mit weiteren Optimierungen, welche die Wirtschaftlichkeit erhöhen, kann in der Wär­meverteilung und den Leuchten die Energieeffizienz um 20 Prozent verbessert werden.

Schöne Empfangssituation schaffenGemessen am Ausbaustandard vergleichbarer Büro­ und Verwaltungsbauten schneidet die Qualität des VR­Gebäudes heute mittelmässig ab. Damit die RhB in Zukunft weiterhin eine attraktive Arbeitgeberin bleibt, sind zeitgemässe Büro­räumlichkeiten mit angemessenem Arbeitsplatzkomfort Vo­raussetzung. Durch die Vereinheitlichung der Büros sowie ei­ner einheitlichen Gestaltung des Empfangsbereichs und der Gänge im Gebäude wird der erste Eindruck von Gästen und Besuchern künftig merklich aufgewertet.

Immobilien

Modell des neuen Eingangbereichs.

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Aus den Geschichtsbüchern1896 wurde die Verwaltung der RhB von Davos Platz nach Chur verlegt, vorerst in die Stickerei Neubach an der Gürtel­strasse 73–83 und ins alte Postgebäude (heute GKB am Postplatz). 1898 erwarb die RhB die Villa Planta (das heutige Kunstmuseum) als neues Verwaltungsgebäude. Das Wachs­tum der Unternehmung hatte aber zur Folge, dass die RhB sich schon bald wieder in umstehenden Gebäuden einmie­ten musste, weshalb man sich Ende 1906 entschloss, das Grundstück gleich neben der Villa Planta zu erwerben. Archi­tekt Nicolaus Hartmann erbaute schliesslich in den Jahren 1907­09 das heutige Verwaltungsgebäude.

oben: Ein Zimmer vor … Mitte: … während … unten: … und nach dem Umbau.

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Lebenszyklus des GebäudesDer Lebenszyklus eines Gebäudes wird durchschnittlich auf 100 Jahre eingestuft, wenn das Gebäude rund alle 25 Jahre instandgesetzt wird. Dieses Intervall von 25 Jahren wurde in der Vergangenheit nicht angewendet und vorwiegend ober­flächlich saniert. Da aus denkmalpflegerischer Sicht ein Neu­bau an gleicher Stelle nicht in Frage kam, wird das VR­Ge­bäude jetzt ganzheitlich saniert. Dies bedeutet, dass in den nächsten 20 bis 25 Jahren keine grösseren Investitionen mehr nötig sind.

Grundstücksfläche 4300 m2

Nettofläche 5 000 m2

Verkehrsfläche 1 000 m2

Volumen 21 500 m3

Stockwerke 7

m2 pro Mitarbeiter 16 m2

Bürofläche 2 600 m2

Anzahl Mitarbeitende 160

Anzahl Büros 64

Anzahl Sitzungszimmer 6

Eckwerte des Gebäudes

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Neues aus der Infrastruktur

Die Perronanlagen in den Stationen Bonaduz, Malans und Landquart Ried wurden moder nisiert und behindertengerecht aufbereitet. Ein Überblick.

Von Roland Krause, Projektleiter Bahnprojekte

In Malans und Bonaduz sind moderne S­Bahnstationen ent­standen. Die beiden früher dreigleisigen Bahnhöfe wurden zu zweigleisigen Kreuzungsstellen mit Aussenperrons um­gebaut. Die neuen Hochperrons von mindestens 150 Meter Länge bieten den Fahrgästen einen komfortablen Ein­ und Ausstieg und erfüllen das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG).Die Sicherungsanlagen der Bahnhöfe Malans und Bonaduz wurden angepasst. Sie werden automatisch betrieben und vom Fernsteuerzentrum in Landquart überwacht und fern­bedient. Im Störungsfall ist eine örtliche Bedienung möglich. Die Ausfahrsignale wurden versetzt, damit Durchrutschwege von 20 Meter Länge vorhanden sind.

Auch die Haltestelle Landquart Ried wurde mit einem Hoch­perron von 150 Meter Länge ausgerüstet. Der Zugang zur Haltestelle erfolgt an den Perronenden mit Rampen ab dem Fuss­ / Veloweg, welcher parallel zur Haltestelle entlang dem Mühlbach verläuft. Die Perronanlagen sind mit einer regu­lierbaren LED­Beleuchtung ausgestattet. Die Personen und Züge werden mittels Bewegungsmelder erfasst. Die Beleuch­tungsstärke wird sektorenweise reguliert. Damit kann un­nötige «Lichtverschmutzung» vermieden und Energie ein­gespart werden.

Inframation

In Bonaduz wurden die Rampen und Treppen der bestehen­den Unterführung mit einer neuen Überdachung «Typ Bieler» versehen. Die leichte und elegante Konstruktion mit Stahl­stützen und Holzeindeckung wurde bereits mehrfach bei der RhB eingesetzt.In Malans wurde am neuen Aussenperron Gleis 2 ein neuer Perronaufgang aus der Unterführung erstellt. Die Konstrukti­onsart der Überdachung in Holz wurde von der Überdachung des Perronaufgangs Gleis 1 übernommen, welche bereits beim Bau der Strassenunterführung erstellt wurde.Insgesamt wurden für die Bahnhöfe Malans und Bonaduz so­wie die Haltestelle Landquart Ried neun Millionen Schweizer Franken investiert. Bis Ende 2017 soll im S­Bahnbereich auch der Bahnhof Rhäzüns eine moderne Perronanlage erhalten.

links: neues Hochperron in Landquart Ried.

rechts oben: neue Überdachung in Bonaduz.

rechts unten: neuer Perronaufgang in Malans.

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ZSI 127 – Erste Teiletappe in Betrieb

Seit dem Entscheid der Rhätischen Bahn, das neue Zugsicherungssystem ZSI 127 einzuführen, ist vieles geschehen. Unzählige Sitzungen, Besprechungen und Begehungen haben statt­gefunden bis das erste Los, die erste Teiletappe von Malans bis Grüsch, am 7. August 2015 in Betrieb genommen wurde.

Von Rico Zanchetti,Leiter Engineering Sicherungsanlagen/Automation

Die erste Etappe von Malans nach Klosters ist in drei Lose aufgeteilt worden. Die Aufteilung in Lose wurde gemacht, damit möglichst früh erste Betriebserfahrungen gesammelt werden können.Die Balisen im Gleis sind kleine gelbe Rechtecke, welche un­scheinbar wirken. Mit der Zusammenführung der Strecken­daten und Fahrzeugparameter kann das kleine Rechteck al­lerdings einen ganzen Zug stoppen. Die Programmierung und das Know­How in der Software machen das Ganze zu einem sehr komplexen Gebilde. Gerade bei der Projektierung der Streckendaten ist es wichtig, fundiertes betriebliches Wissen einfliessen zu lassen. In den Grunddaten der Balisen wird zum Beispiel genau definiert, ob ein rotes Signal im Rangiermodus überfahren werden darf oder ob ein Balisen­punkt mit 10 km/h oder 30 km/h überfahren werden darf. All diese Parameter müssen möglichst so abgestimmt sein, dass der betriebliche Ablauf nicht eingeschränkt wird.

Infrastruktur

Im Hintergrund arbeitet das System wie eine gute Fee. Wird eine kleine Missachtung der Vorgaben wahrgenommen, er­tönt eine Warnung. Ist die Missachtung länger andauernd oder von gefährlicher Bedeutung, wird schlagartig ein siche­rer Zustand, in diesem Fall möglichst ein Stillstand, ange­strebt.Die Programmierung der Balisenpunkte von Los 1 erfolg­te bereits im Mai 2015. Die programmierten Balisen wurden dann mit Abschirmblechen versehen und damit unwirksam geschaltet. Im Juni und Juli standen Testfahrten auf dem Programm. Die Testfahrten hatten vor allem das Ziel, die Ver­lege­Genauigkeit der Balisen zu testen und die Ermittlung der richtigen Bremskurven vorzunehmen. Die Verlege­Ge­nauigkeit muss auf +/­2 Meter genau sein und wird immer von Balise zu Balise im Fahrzeug überprüft (sogenanntes Lin­king der Balisen). Stimmt die Verlege­Genauigkeit nicht mit den errechneten Daten auf dem Fahrzeug überein, wird ein Linkingfehler angezeigt.Die Inbetriebnahme war eine unspektakuläre Sache. Alle Tests konnten bereits im Vorfeld vorgenommen werden, so­dass es sich nur noch um eine Entfernung der Abschirmble­che handelte. Erste Rückmeldungen haben gezeigt, dass gute Arbeit geleistet wurde. Seitens der Drittfirma wie auch RhB­intern mit Fahrzeugumbauten und Ausbildung der Lok­führer wurde Grosses geleistet.Für den bisher geleisteten Einsatz möchte ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken und freue mich auf die baldige Inbetriebnahme von Los 2 (Schiers – Fideris) Anfang Oktober 2015.

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Projektteam ZSI 127

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Mit kleinen Schritten dem Ziel entgegen

Im Rahmen des Projektes «Clever» wird im Bereich Rollmaterial konstant nach Optimier­ungsmöglichkeiten gesucht, mit dem Ziel, Effizienz und Effektivität im Arbeitsalltag zu steigern. Ein Zwischenbericht.

Von Reto Jäger, Kaizen­Coach

Rollmaterial

«Das Gute mit Hilfe von ausgewählten Erfolgsbausteinen und durch aktiven Einbezug aller Mitarbeitenden systema­tisch und konsequent verbessern!», so lautet die von der KAIZEN­Philosophie abgeleitete Mission, des im Geschäfts­bereich Rollmaterial unter dem Namen «Clever» laufenden Verbesserungsprozesses. Mitarbeitende sind die Experten an ihrem Arbeitsplatz. Durch gezieltes und systematisches Einsetzen der Clever­Philosophie, erkennen sie Verbesse­rungschancen und erarbeiten mit viel Enthusiasmus Lö­sungsvorschläge.

links: Bei demontierter Stirnwand ­tür und fehlendem Übergangsblech besteht die Gefahr eines Sturzes aus dem Wagen. Mit einem stabi­len Rechteckrohr, zwei Aluwinkeln mit Bohrungen und etwas Mar­kierklebeband konnte eine Siche­rung konstruiert werden, die bei allen Fahrzeugen eingesetzt wer­den kann.

mitte: «Unordnung, unübersicht­lich, gefährlich» – so wurde der Zustand des Waschgleises in der Malerei von den Mitarbeitenden beschrieben. In Zusammenarbeit mit der Schlosserei haben sie des­halb ein Traggestell hergestellt, um ihre Hilfsmittel in der richti­gen Höhe einzuordnen. Heute ist ein ergonomisches und vernünf­tiges Handling gewährleistet.

rechts: Die bestehenden Gruben­bretter aus Holz sind unhandlich und müssen bei jeder Verschie­bung der Fahrzeuge entfernt werden. Mit der neuen Lösung werden die Grubengitter nur ein­mal montiert und können an­schliessend leicht verschoben werden. Die Arbeitsgruben sind zudem jederzeit befahrbar.

Wartung / ErneuerungIn den Bereichen Wartung und Erneuerung wurden ver­schiedene Massnahmen zum Thema Arbeitssicherheit von den Mitarbeitenden realisiert. Vom klassischen 5S­Gedan­ken, über die Sicherstellung der Qualität bis hin zur Verbes­serung der Effizienz ist dabei alles vertreten. Die realisierten Lösungen erleichtern nicht nur die tägliche Arbeit und schaf­fen Zeit und Motivation, sondern verbessern auch die Sicher­heit unserer Mitarbeitenden.

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Der Vortrieb beginnt: Glück Auf!

Beim Nordportal des Albulatunnels erfolgte am Montag, 31. August 2015 der Anschlag zum Neu­bau Albulatunnel. Somit konnte nach 14 Monaten intensiver Vorarbeiten mit dem eigentlichen Tun­nelbau begonnen werden. Für die RhB und die ausführenden Unternehmungen wurde damit ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Von Yvonne Dünser,Leiterin Unternehmenskommunikation

Mit der Anschlagfeier wird jener Moment gefeiert, in wel­chem mit dem eigentlichen Tunnelbau begonnen wird und die sogenannten Vortriebsarbeiten gestartet werden. Mit einer Messe, geführt durch Pfarrer Kurt Benedikt Susak, wurde eine Statue der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara, gesegnet und eingesetzt. Hans Köhler, Abteilungsleiter Tunnelbau der federführenden Unterneh­mung Porr Suisse, und RhB­Verwaltungsratspräsident Stefan Engler richteten ihre Grussbotschaften an die anwesenden Tunnelbauer.

Projekt befindet sich im ZeitplanSeit dem Spatenstich Ende Juni 2014 wurden umfangreiche Vorbereitungsarbeiten getätigt. Die Erschliessung der Bau­stelle erfolgt zu einem Grossteil per Bahn. Dafür wurden am Nord­ und Südportal in Preda und Spinas Baubahnhöfe mit Gleisanschluss eingerichtet. Das beim Vortrieb im Tunnel an­fallende Ausbruchmaterial dient als Rohstoff für die Beton­ und Schotterproduktion und wird ab dem kommenden Jahr in Preda aufbereitet. Dazu wurden eine Betonmischanlage,

Albulatunnel

Werkplätze sowie Einrichtungen zur Kiesaufbereitung er­stellt. Für Gesteinsmaterial ungenügender Qualität zur direk­ten Wiederverwendung wurde im Gebiet «Las Piazzettas» bei Preda eine geeignete Geländekammer zur Ablagerung von bis zu 250 000 m³ Ausbruchmaterial vorbereitet. Im beste­henden Tunnel standen die Ertüchtigung und Sicherung der maroden Naturstein­Tunnelverkleidung sowie die Erweite­rung der Kaverne bei Tunnelmeter 1 300, zur Vorbereitung für die Durchörterung der geologischen Störzone «Rauwacke», im Zentrum.

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Preda

oben: Pfarrer Kurt Benedikt Susak segnete die Statue der Heiligen Barbara

im Rahmen einer Messe.

unten: Insbesondere die Mineure vor Ort wurden zur Anschlagsfeier geladen.

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Auch der Ölprinz setzt auf die Bahn

Die Firma Conrad­Storz AG transportiert seit Jahr­zehnten Heizöl, Diesel und Benzin per RhB ins Engadin, nach Arosa und Ilanz. Auch nach der Firmenübergabe an die nächste Generation wird die enge Zusammenarbeit mit der Bahn wei­tergeführt. Gian­Andrea Conrad, Geschäfts leiter der Conrad­Storz AG, und Matthias Tscharner, Leiter Güterverkehr RhB, im gemein samen Ge­spräch über Transportspitzen, Marktvorteile und Karl May Filme.

Von Annina Streun, Unternehmenskommunikation

Gian-Andrea Conrad, unter der Führung ihres Vaters Claudio ist ihr Familienbetrieb immer sehr bahnaffin gewesen. Sie wollen dies so weiterführen. Was sind die Gründe dafür?Gian-Andrea Conrad: In Anbetracht unserer Schlüsseldok­trin, der Produktequalität, der Kundenzufriedenheit und der Versorgungssicherheit ist es folgerichtig, dass wir uns auf ei­nen vertrauenswürdigen und sicheren Partner wie die RhB

verlassen dürfen. Unsere Klein­Tanklager sind strategisch gut auf dem RhB­Netz verteilt. Die Conrad­Storz AG vermeidet so unnötige Strassentransporte mit Gefahrgut, die bei ei­nem Unfall an neuralgischen Stellen grosse Umweltkatast­rophen zur Folge haben könnten. Zudem sind die Bergpässe nicht unnötig mit Tanklastwagen blockiert, was ebenfalls ein wichtiger Punkt ist.

Matthias Tscharner, welche Änderungen sind bei Conrad-Storz aufgrund der neuen Geschäftsführung spürbar?Matthias Tscharner: Gian­Andrea lebt weiter den Drive vor, der in diesem Geschäft mit Brennstoffen herrscht. Er hat be­reits einige neue Projekte umgesetzt und wirbelt weiter. Von daher hat er Ähnlichkeit mit dem Ölprinzen im gleichnamigen Karl May Film. Im Gegensatz zum Ölprinzen im Film wirbelt Gian­Andrea jedoch legal. Wir als RhB versuchen unseren Teil dazu beizutragen, dass dieser Kunde erfolgreich wirtschaftet.Gian-Andrea Conrad: Die gegenwärtig grösste Herausforde­rung besteht darin, das Geschäftsmodell der Conrad­Storz AG zukunftsträchtig umzubauen. Vielleicht glaubt man mir es nicht, aber auch wir wünschen uns eine saubere Welt und nachhaltiges Wirtschaften. In dieser Welt der Zukunft spielen flüssige Energieträger aber sicherlich auch eine grosse Rolle.

Güterverkehr

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Wir sehen den Beginn eines neuen Megatrends. Stellen Sie sich CO2­neutrales Heizöl vor – zu Preisen unter dem jetzi­gen Heizöl. Solche Produkte sind in ihrer Entwicklung bereits sehr fortgeschritten. Die Logistik dieser «neuen» Produkte sollte ebenfalls so nachhaltig sein wie das Produkt selbst. Anpassungen in diese Richtung sind teilweise mit grossen Investitionen verbunden. In diesem Zusammenhang hat die Conrad­Storz AG in diesem Jahr zum Beispiel eine Bio­Diesel­ Beimischungsanlage im Tanklager Pontresina installiert. Wir hoffen natürlich, dass die RhB uns weiterhin bei diesem Wandel unterstützt.

Wie anspruchsvoll ist es für die RhB, einen Kunden wie die Conrad-Storz AG betreffend Transportqualität zufrie-den zu stellen?Matthias Tscharner: Ich sage immer, unser Güterkunde muss alles an der RhB lieben, ausser unsere Transportpreise. Liebt er diese auch, transportieren wir zu günstig. Wir set­zen wirklich jeden Hebel in Gang für diese Firma und deren anspruchsvolle Logistik. Da auch unsere Lieferzuverlässigkeit hoch ist, haben wir ein gutes Verhältnis mit der Conrad­Storz AG, zumindest wenn nicht gerade Preisverhandlungen an­stehen.Gian-Andrea Conrad: Sehr gut gesagt Matthias. Tarifver­handlungen sind in der Tat nie einfach, egal ob mit euch oder anderen Partnern. Wir sind aber sehr froh, dass die RhB auch weiterhin ein zuverlässiger und flexibler Partner bleibt. Die jetzige Offenheit zwischen uns möchten wir weiterhin pflegen.

Man rechnet mit einem Rückgang des Brennstoff-verbrauches in Graubünden. Wie geht eine Firma wie die Conrad-Storz AG damit um und welche Bedeutung hat dabei die Logistik? Welche Entwicklungen bereiten Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?Gian-Andrea Conrad: Meine Sporen habe ich bei meiner achtjährigen Tätigkeit im Stromhandel bei der Atel (jetzt Al­piq) abverdient und damit viele Einblicke in die Energiewirt­schaft bekommen. Ich kritisiere daher am ehesten die Ener­giepolitik. In den letzten Jahren wurden aus meiner Sicht

Conrad-Storz AGDie Handelsgesellschaft für Brenn- und Treibstoffe transportiert jährlich über 30’000 Tonnen Brenn­stoffe in ca. 850 Zisternenwagen nach Pontresina, Scuol, Arosa und Ilanz. An diesen Orten ist die Unternehmung in der Lage, verschiedene Heizöle, Diesel und Benzin von Bahnzisternen umzuschla­gen und die Produkte je nach Bedarf auszuliefern.

durch voreilige Schlüsse und Wahlpropaganda politisch eini­ge Fehlentscheide getroffen.Zum Beispiel hilft – denke ich – der Ausstieg aus der Atom­ energie unserer CO2­Bilanz nicht. Es ist eine Illusion, zu glau­ben, diese Entwicklung sei ökologisch. Die Stromnetze sind vielfach mit der Verteilung erneuerbarer Energien überfor­dert. Der Ausbau dieser Netze ist mit erheblichen Umwelt­kosten verbunden. Folglich darf bei jedem Energieträger die Verteilung nie vergessen werden: Beispielsweise sind die Umweltkosten durch den Abbau seltener Erde, geschweige denn des Kupfers bei einer vollständigen Elektromobilität, unheimlich hoch. Ein ökologisch transportierter RhB­Kessel­wagen gefüllt mit Diesel enthält ca. 572 640 kWh Energie – ganz schön viel, nicht?

Wo liegt die Herausforderung im Transport von Brenn-stoffen?Matthias Tscharner: Für die RhB als Transporteur liegt sie nebst der Thematik «Gefahrguttransporte» vor allem in der schwankenden Nachfrage. Bei tiefen Temperaturen oder wenn der Ölpreis kurzfristig sinkt, steigen die Transporte blitzartig. Preisunterschiede zwischen Nord und Süd haben innert Tagesfrist Auswirkungen auf die Ausgangsbahnhöfe. Wir haben unsere Anzahl Güterwagen auf diese Spitzen aus­gelegt. Reduzieren wir die Zisternenwagen auf einen jähr­lichen Durchschnittsbedarf, muss sich der Kunde LKWs be­schaffen, um die Spitzen abzudecken. Klar lastet er diese Fahrzeuge dann ganzjährig aus, was einen bedeutenden Rückgang der Transporte auf der Schiene bedeuten würde.

Was erwarten Sie zukünftig von der RhB als Transport-partner?Gian Andrea Conrad: Als Kunde wünschen wir uns natürlich einen gleichbleibenden Service zum halben Preis! Nein, Spass beiseite. Wir wünschen uns, dass die RhB weiterhin ein sehr flexibles, anpassungsfähiges und innovatives Unternehmen bleibt. Sie soll der Bündner Bevölkerung, dem Tourismus und den Unternehmen Plattformen bieten, sich zu entfalten. Die überregionale Anbindung der RhB ist für Bündner KMUs von grosser Wichtigkeit.

Matthias Tscharner, Leiter Güter­verkehr RhB, und Gian­Andrea

Conrad, Geschäftsleiter der Conrad­Storz AG im Gespräch.

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Mitarbeitergespräch – eine Pflicht?

Bald ist es wieder soweit: Zum Jahresende ste­hen die Mitarbeitergespräche (MAG) an. Während es viele nicht abwarten können, im MAG «end­lich mal wieder in Ruhe» mit dem Chef oder der Chefin sprechen und sich austauschen zu können, kann es durchaus auch den Fall geben, dass sich bei manch einem Unbehagen ausbreitet.

Von Nadine Tabbara, Projektleiterin HR

Unbehagen im Mitarbeitergespräch – das muss nicht sein. Wir möchten euch daher ein paar Tipps zum Gelingen von Mitarbeitergesprächen mit auf den Weg geben:

Vorbereitung ist nicht alles, aber ohne Vorbereitung ist alles nichts!Ein ergebnisreiches MAG hängt eng mit einer guten Vorberei­tung beider Gesprächspartner zusammen. Zur Vorbereitung steht allen Mitarbeitenden ein in den letzten Wochen überar­beiteter Leitfaden im Intranet zur Verfügung (rhb­intra/mag), der von Mitarbeitenden mit und ohne Führungsfunktion gleichermassen genutzt werden kann. Wir empfehlen allen Vorgesetzten, diesen Leitfaden für die Gespräche mit ihren Mitarbeitenden zur Vorbereitung sowie Orientierung im Ge­spräch selbst zu nutzen.

Seien Sie mutig – bringen Sie sich ein! Es gehört zur Verantwortung eines jeden einzelnen, schwie­rigere Aspekte oder Kritik direkt und laufend anzusprechen und damit nicht bis zum MAG zu warten. Das heisst aber nicht, dass im MAG nur über das, was bereits gut läuft, ge­sprochen werden soll. Gerade die Aspekte, für die beispiels­weise im Alltag noch keine gute Lösung gefunden wurde, dürfen im Rahmen des MAG Raum bekommen. An diesen Punkten sind Ihre Ideen, Erfahrungen und Einwände beson­ders wichtig. Bringen Sie sich also ein!

Machen Sie (noch) mehr aus Ihrem Gespräch!Denken Sie im ersten Moment vielleicht, dass das MAG teil­weise eine «Pflicht» darstellt und einfach schnell erledigt werden sollte? Dann haben wir gute Nachrichten: Erstens: Sie sind nicht allein. Und zweitens: Sie haben es selbst in der Hand. Sie können das MAG aktiv durch Ihren Input mitge­stalten. Fragen Sie sich dazu am besten im Vorfeld, was in diesem Gespräch besprochen und geklärt werden soll, damit es für Sie ein gutes MAG gewesen ist und sich gelohnt hat. Welchen Beitrag können Sie dazu leisten?

Seien Sie neugierig!Gerade wenn Sie Ihren Vorgesetzten oder Ihren Mitarbeiten­den vielleicht schon seit Jahren kennen und dadurch das Ge­fühl haben, sich eigentlich nichts mehr zu sagen zu haben, empfehlen wir, das MAG explizit dazu zu nutzen, doch noch etwas Neues zu erfahren. Stellen Sie neue Fragen oder hören Sie besonders aufmerksam zu. Fordern Sie aktiv Rückmel­dungen ein und geben Sie solche Ihrem Vorgesetzten in kon­struktiver Art und Weise. Das darf übrigens auch mal ein Lob sein. Und wenn Sie wirklich etwas an Ihrem Vorgesetzten stört? Versuchen Sie ihm zu sagen, wie Sie sein Führungs­verhalten wahrnehmen und was Sie generell von einer gu­ten Führung erwarten. Dann wird Ihr Vorgesetzter sich auch nicht persönlich angegriffen fühlen.Jeder Gesprächspartner kann und soll zu einem gelungenen MAG beitragen. Nutzen Sie die Gelegenheit! Damit ist das MAG nicht nur Pflicht, sondern wird zur Kür.

Wenn Sie Fragen haben oder nicht wissen, wie Sie ein The­ma ansprechen sollen, wenden Sie sich doch vertrauensvoll an Ihre Bereichspersonalleitung oder eine andere Person im Personalbereich. Wir sind für Sie da!

Personal

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E-Learning und Weiterbildungsmanagement

Das Mitarbeiterinformations- und AdministrationssystemWie an dieser Stelle bereits berichtet wurde, führt die RhB ein modernes HR­Managementsystem zur Administration der Aus­ und Weiterbildungen sowie als Systemunterstützung für die HR­Prozesse – in erster Linie für die Rekrutierung – ein: MIA (= Mitarbeiter Information und Administration).Die Arbeiten sind soweit fortgeschritten, dass die Administ­ration des Aus­ und Weiterbildungsangebotes bei HR in MIA erfolgt. Ebenfalls arbeiten bereits einige Aus­ und Weiter­bildungsverantwortliche mit MIA. So wird zum Beispiel der Prozess zur Verordnung über die Zulassung zu sicherheits­relevanten Tätigkeiten im Eisenbahnbereich (ZSTEBV) in MIA erfasst. Das System generiert bei Bestehen der Prüfung ein Dokument, welches ausweist, dass der Mitarbeitende für die entsprechende Tätigkeit ausgebildet und geprüft wurde. Sukzessiv werden nun weitere Mitarbeitende auf dem Sys­tem ausgebildet, so dass MIA innerhalb der Unternehmung weiter ausgebreitet werden kann.Die Ausbildungsverantwortlichen können direkt in MIA Kurse erstellen, Termine hinzufügen und verwalten. Die Einladung sowie die Teilnehmerliste werden direkt aus dem System er­stellt und an die angemeldeten Mitarbeitenden versandt. Nach dem Kursabschluss kann der Kursleiter eine Teilnah­mebestätigung oder wenn nötig, einen Ausweis im System erzeugen, ausdrucken und dem Kursteilnehmer abgeben. In einem weiteren Ausbauschritt wird es möglich sein, dass sich Mitarbeitende über einen Anmeldeprozess selber über das System an Kurse anmelden können. Mitarbeitende und Vor­gesetzte melden sich im Moment noch wie bisher für Aus­ und Weiterbildungen an.Der Partner im Projekt, die Firma P&I aus Thalwil, hat das Modul «Rekrutierung» auf die Bedürfnisse der RhB ange­passt. Das Modul «Rekrutierung» befindet sich aktuell in der Testphase. Ab Januar 2016 soll es möglich sein, dass sich Be­werber direkt über das Internet auf Stellen der RhB bewer­ben können.

Lehr­ und Lernformen, die durch Informations­ und Kommu­ nikationstechnologien unterstützt und häufig als «E­Lear­ning» gehandelt werden, gewinnen in der Bildungsland­schaft zunehmend an Bedeutung. Vor allem in der betrieb­ lichen Aus­ und Weiterbildung schreitet der Einsatz compu­tergestützter Lernformen verhältnismässig rasch voran.

E-Learning-Modul «Gefahrgut»Aktuell sind bei der RhB die E­Learning Module Zugvorbe­reitung, erfolgreiches Verkaufen, Funkdisziplin sowie eine Schulung zum Anzeige­ und Bediengerät der Zugsicherung ZSI 127 im Einsatz. Viele Mitarbeitende haben schon von der Möglichkeit profitiert, individuell mit den entsprechenden Modulen zu lernen und ihre Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Seitens BAV hat die RhB die Vorgabe, die Mitar­beitenden im Bereich der Gefahrguttransporte regelmäs sig zu schulen und zu prüfen. Bisher wurden diese Kenntnisse während der Ausbildung und Einführung geschult. An­schliessend wurden halbtägige Kurse durchgeführt, um die Kenntnisse der Mitarbeitenden, die mit Gefahrguttranspor­ten in Berührung kommen, auf den neusten Stand der Ge­setze und Vorschriften zu bringen.Aktuell entsteht ein neues Modul «Gefahrgut». Anschlies­send können Mitarbeitende periodisch Weiterbildungsmo­dule bearbeiten, welche die für sie relevanten Kenntnisse und Neuerungen vermitteln. So wird es einfacher, die ge­setzlich vorgeschriebenen Instruktionen durchzuführen, die Kenntnisse aktuell zu halten und den Mitarbeitenden ein zeit­ und ortsunabhängiges Lernen zu ermöglichen. Nach ei­ner Testphase mit Mitarbeitenden auch aus der PeKo soll das Modul ab Oktober 2015 zur Verfügung stehen.

Weiterbildung

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Die verschiedenen Module im E­Learning werden weiter vorangetrieben, und es entsteht ein neues Modul «Gefahrgut». Die Aus­ und Weiterbildungen werden bereits mit dem «MIA» verwaltet.

Von Eric Wyss, Projektleiter HR

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Vom Zugbegleiter zum REISE-Zugbegleiter

Unter dem Motto «Together on top» wurden kürzlich 130 Mitarbeitende der RhB, MGB und der Rhätia Werte AG unter anderem in den Bereichen Serviceleistung und SwissPass weitergebildet.

Von René Bärtsch, Leiter Zugpersonal undClaudio Melcher, Leiter Zugpersonal Express

Nach zweijähriger Pause war es wieder soweit: Gemeinsam mit unseren Partnern, der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) und der Rhätia Werte AG, durften wir eine zweitägige Schu­lung in Geroldswil, Kanton Zürich, durchführen. Total nah­men 130 Mitarbeitende teil, die über vier Kurse verteilt wa­ren. Der diesjährige Kurs stand unter dem Motto «Together on top» und beinhaltete unter anderem folgende Themen:– Alles im Weiterbildungsevent eines Zugbegleiters rund um

den Glacier Express (z. B. der Servicekette)– Der Gast macht das Marketing– Small Talk mit fremden Kulturen– Vom Zugbegleiter zum REISE­Zugbegleiter– Keine Angst vor Veränderungen

Über diese und weitere Themen wurde, unter der Leitung und Begleitung des Werbe­ und Marketingunternehmens MTS Solutions AG, zielorientiert diskutiert und nach mögli­chen Lösungsvarianten gesucht. Die Teilnehmer wurden vor verschiedene Aufgaben gestellt, die es im Team gemeinsam zu lösen galt. Ziel dieser Schulung war es, dem hohen Stan­dard in der Serviceleistung auch in Zukunft Rechnung tragen zu können. Während der gesamten Schulung tauschten sich

Weiterbildung

die Kursteilnehmer untereinander aus und sammelten ge­meinsam Erfahrungen. Damit wurde das «Wir­Gefühl» des Personals im Glacier Express gestärkt.

SwissPass-SchulungAuf den 1. Juni 2015 wurde ein neues Zeitalter im Bereich Generalabonnement (GA) und Halbtax­Abo eingeläutet. Um gesamtschweizerisch gut darauf vorbereitet zu sein, unter­zog sich das Zugpersonal einer speziellen Schulung. Die Ins­truktion wurde im Rahmen der gemeinsamen Schulung am zweiten Kurstag durch einen speziell dafür ausgebildeten Zugbegleiter der MGB vorgenommen.

Schulung Rhätia Werte AGAuch das Team der Rhätia Werte AG nutzte die Gelegen­heit, sich auf Neuerungen und Herausforderungen der Som­mersaison vorzubereiten. Unter der Leitung von Markus Frei wurden diverse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhä­tia Werte AG in aktuellen Themen geschult. Im Fokus stan­den das neue Kreditkartenterminal und das Kassasystem, welches seit Sommerbeginn in sämtlichen Wagen im Einsatz steht.Der gemeinsam durchgeführte Weiterbildungsanlass darf aus Sicht des Führungsteams Zugpersonal sowie des Produkt­managements als sehr erfolgreich und lohnend angesehen werden.

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Wie sieht es mit der Kurzweile auf dem MOB-Streckennetzaus, nachdem du jetzt vier Monate auf deine geliebte Berninastrecke verzichten musstest?Die Strecke von Montreux nach Zweisimmen ist etwa gleich lang wie die Berninalinie. Die Linie führt über zwei Pässe und durch verschiedene Gegenden in den Kantonen Waadt, Frei­burg und Bern. Im Wechsel mit den verschiedenen Tages­ und Jahreszeiten ist es trotzdem jedes Mal anders und des­halb auch abwechslungsreich. Aber die Berninalinie vermisse ich halt doch.

Würdest du so einen Austausch deinen Arbeitskolleginnenund -kollegen weiterempfehlen respektive schmackhaft machen?Unbedingt!

Welches persönliche Fazit ziehst du aus dem Austausch-programm?Ich möchte die gemachten Erfahrungen nicht missen. Die vielen tollen Begegnungen und Gespräche mit den Golden­Pass­Mitarbeitenden und den Fahrgästen werden mir in gu­ter Erinnerung bleiben.

Austausch-Zugbegleiter Bruno Arn im Gespräch

Interview

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

In der letzten InfoRetica berichteten wir über MOB­Zugbegleiter Martino Di Biase, der als Aus­tausch für Bruno Arn bis Ende August bei der RhB arbeitete. Jetzt befragen wir Bruno Arn zu seinen Erfahrungen in der Westschweiz.

Von René Bärtsch, Leiter Zugpersonal undClaudio Melcher, Leiter Zugpersonal Express

Du hast dich für dieses Austauschprogramm mit der MOB im Standort Montreux beworben. Seit April 2015 warst du nun im Austauschdienst. Hast du deine getroffene Wahl bereut?Nein. Ich habe hier viel Neues gesehen und gelernt. Bleiben werden mir die Erinnerungen an die aufgestellten und hilfs­bereiten GoldenPass­Mitarbeitenden.

Wie wurdest du von den Mitarbeitenden der MOB empfangen?Der Empfang war sehr freundlich. Jeder Mitarbeitende wusste wer ich bin und was ich hier mache. Überrascht hat mich, wie bekannt die RhB hier bei der MOB ist.

Wie reagierten vor allem die einheimischen Fahrgäste auf den «fremden Zugbegleiter»?Die Reaktion der Einheimischen ist auch sehr positiv. Es überrascht mich immer wieder, wie bekannt die RhB hier in der Westschweiz ist. Dies müsste unser Verkauf nutzen.

Kannst du Punkte erwähnen, die sich bei der täglichen Arbeitsausführung zwischen der RhB und der MOB unterscheiden?Im Depot Montreux fahren wir nur vier Dienste (Montag bis Sonntag). Der vierte Dienst wird aber wegen Personalman­gel in Montreux meistens durch das Depot Zweisimmen ge­fahren. Ich habe also meistens nur drei verschiedene Touren. Der Nachteil davon ist, dass ich deshalb nie am frühen Nach­mittag Dienstschluss habe.

Hast du die Unterschiede so erwartet oder wurdest du eher überrascht?Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie es ist, immer nur die gleichen Dienste zu haben. Ich habe mich nun an diesen Rhythmus gewöhnt und kann damit leben.

Claudio Melcher, Bruno Arn und René Bärtsch.

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Bewerten Sie die InfoRetica

1963 erschien die erste RhB­Mitarbeiterzeitschrift. Die Philosophie «von und für Mitarbeitende» hat sich in all den Jahren nicht geändert. Die Inhalte und die Aufmachung haben sich aber mit der Zeit bewegt. In die richtige Richtung? Wir laden Sie ein, an der Leserumfrage teilzunehmen.

Von Annina Streun und Simon Rageth,Unternehmenskommunikation

Leserumfrage

Seit 52 Jahren schreiben Mitarbeitende für Mitarbeitende. Als im April 1963 die InfoRetica, damals noch unter dem Na­men «RhB­Nachrichten», erstmals erschien, stand im Edi­torial geschrieben: «Unsere Personalzeitung will nicht das Sprachrohr der Direktion sein. Der Inhalt (…) soll von einer grösstmöglichen Zahl von Angestellten aller Dienstabtei­lungen der Verwaltung und des ganzen Netzes beigesteu­ert werden. (…) Wir laden daher das gesamte Personal, vom Direktor bis zum Linienarbeiter, vom alten Routinier bis zum Lehrling, herzlich ein, möglichst oft der Redaktion Textbei­träge, die auch von Skizzen oder Fotos begleitet sein dürfen, zu liefern». Zudem wünschte sich der damalige Redaktor durch die Über­mittlung von Nachrichten aus der Unternehmung den Kon­takt und den Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitenden

der RhB zu fördern. Kann die Mitarbeiterzeitschrift diese An­forderungen erfüllen? Dies fragte sich auch der Direktor der RhB, Otto Wieland, nach fünfzehnjähriger Erscheinungszeit der Mitarbeiterzeitschrift 1978. Dank gelegentlichen Äusse­rungen von Mitarbeitern der RhB könne er diese Frage be­jahen.Die Philosophie der Zeitschrift ist über all die Jahre dieselbe geblieben. Wir hoffen aber, dass wir uns mit der Zeit mit­bewegt haben. Entspricht die InfoRetica immer noch den Bedürfnissen der Leser? Werden die richtigen Themen an­gesprochen? Was fehlt oder ist überflüssig? Diese Fragen möchten wir nicht nur mit ein paar vereinzelten Rückmel­dungen beantworten, sondern mittels einer Leserumfrage unter den Mitarbeitenden Ihre persönliche Meinung einho­len. Helfen Sie uns die InfoRetica weiterzuentwickeln und zu verbessern. Wir können nicht versprechen, alle Anmerkun­gen umzusetzen. Wir versprechen aber, dass wir alle Rück­meldungen prüfen werden. Die Mitarbeitenden der RhB finden auf dieser Seite ein lo­ses A4­Blatt mit einigen Fragen zur Zeitschrift. Wir bitten Sie diese auszufüllen und mittels interner Post an «S­KOM, An­nina Streun, Chur» zurück zu schicken. Sie haben auch die Möglichkeit, im Intranet unter rhb­intra/inforetica densel­ben Fragebogen elektronisch auszufüllen. Über Ihre Teilnah­me würden wir uns sehr freuen.

Die InfoRetica im Wandel der Zeit, v.l.n.r.: 1963, 1974, 1982, 1995, 2000, 2004, 2008.

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Grand Train Tour of Switzerland

Schweiz Tourismus bietet in Kooperation mit Audi und Harley Davidson die Grand Tour of Switzer land an. Der Gast kann auf der Strasse die schönsten Gegenden der Schweiz befahren. Über 1 600 Kilometer misst die ganze Tour und führt durch eindrückliche Landschaften. Als Gegenstück dazu wurde die Grand Train Tour of Switzerland lanciert.

Von Reto Rostetter, Marktverantwortlicher Fernmärkteund Grossbritannien

begleiten die Medienschaffenden, ge­ben Interviews und organisieren Drehs an interessanten Stellen. Dabei ist es wichtig, dass die richtigen Plätze aus­gesucht werden, der geeignete Zeit­punkt gewählt wird und die Sonne aus der richtigen Richtung scheint. Früher wurde mit grossem Aufwand jeweils eine Kamera an der Lok befes­tigt, heute hat sich das massiv vereinfacht. Vorne an der Lok befindet sich meistens lediglich eine GoPro­Kamera, wel­che mit dem Smartphone überwacht werden kann. Na­türlich wird noch mit grossen Kameras gefilmt, nicht alles lässt sich mit den Mini­Kameras in HD­Qualität aufzeichnen. Wichtig ist auch, flexibel reagieren zu können. Kameraleute entscheiden manchmal spontan, wenn sie unterwegs einen passenden Drehort sehen. Wir sind nicht nur im Zug unter­wegs, oft wird der Zug auch parallel aus dem Auto gefilmt. Dies ist meistens nicht einfach, da es wichtig ist, dass immer der gleiche Zug gefilmt wird. Eine geschlossene Barriere kann schon mal das ganze Programm durcheinander bringen.Wir erreichen mit diesen Aktionen ohne grossen finanziel­len Aufwand Millionen potenzielle Gäste und können unse­re RhB im besten Licht präsentieren. Ein grosses Dankeschön geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RhB, die für uns immer wieder spontane Wünsche der Medienleute umsetzen müssen.

Marketing

Als Gegenstück zur auf der Strasse abzufahrenden «Grand Tour of Switzerland» haben die Schweizer Bahnen zusammen mit Swiss Travel System die «Grand Train Tour of Switzerland» lanciert. Hier erlebt der Gast die Vielfalt der Schweiz bequem vom Zug, Postauto oder Schiff aus. Selbstverständlich sind auch unsere Paradezüge Bernina Express und Glacier Ex­press im Programm mit dabei. Viele Medien haben bereits ihr Interesse an der Grand Train Tour of Switzerland bekun­det, und mehrere Fernsehteams sind auf unseren Strecken unterwegs gewesen. Organisiert werden solchen Medienrei­sen jeweils in Kooperation mit Schweiz Tourismus, Swiss Tra­vel System, verschiedenen Destinationen und je nach Ziel­gebiet der Rhätischen Bahn. Wir von der Marktbearbeitung

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Folgende Teams waren in den letzten Wochen bei uns unterwegs: – Lonely Planet Südkorea– Dokidoki Magazine Japan– Fuji TV Japan– Photographic Traveler China– Light! Camera! Switzerland USA– Real Rail Adventure USA

links: Jon Gee Lee beim Interview in der Pianobar.

rechts: Die koreanische Schauspielerin Jimin Han beim Dreh in Davos.

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login-Lernende feierten Lehrabschluss in Landquart

Ausbildung

Man blickte in stolze Gesichter, als die Absolventen mit ihren Begleitpersonen den roten Teppich betraten, der die Gäste in die Festhalle führte. Peter Knaus, Leiter Region Ost, gab mit seiner Begrüssungsrede den Auftakt für die Festlichkei­ten an diesem Abend. Anschliessend führte der Moderator des Abends, Nico Leiner, Logistik­Lernender im 2. Lehrjahr, weiter durch das Programm. Christoph Lauper, Leiter Ausbil­dung login Berufsbildung AG ad Interim, würdigte in seiner Festrede den Einsatz der Absolvierenden im Namen der Ge­schäftsleitung.Nach den Festsprachen von Walter Järmann, Leiter Berufsin­spektorat, und Ivo Hutter, Leiter Rollmaterial der RhB, wur­den alle Absolvierenden von ihren Ausbildungsleitern ge­ehrt. Lernende der Berufe Automatiker und Polymechaniker erhielten zudem in diesem Rahmen ihre Fähigkeitsausweise. Anschliessend widmeten sich die rund 180 Gäste dem ku­linarischen Teil, Geschichten und Episoden wurden ausge­tauscht.Gefeiert wurde in der umfunktionierten Werkhalle der RhB, welche unwillkürlich einen gewissen Nostalgie­Charme ver­sprühte und zum stummen Zeuge fungierte, für die vielen Erinnerungen und Gespräche einer bewegenden Lehrzeit.

Ende Juni feierte die Region Ost von login Berufsbildung AG Lernende, welche diesen Som­mer ihre Lehre abschlossen. Für den Festakt am login­Standort in Landquart waren 56 Ler­nende aus sieben verschiedenen Berufslehren mit ihren Begleitpersonen geladen.

Von Livia Bisquolm, Ausbildungsleiterin login

Rund 1 800 Lernende absolvieren jedes Jahr bei login Berufsbildung AG ihre Berufslehre. Diesen Sommer schliessen in der Region Ost – 36 kaufmännische Lernende– 9 Logistiker– 5 Polymechaniker – 3 Automatiker – 1 Konstrukteur– 1 Anlangen­ und Apparatebauer – 1 Gleisbauer ihre drei­ und vierjährige Grundbildung ab.

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

Kundenanlass login Berufsbildung

Am 25. Juni durfte login Berufsbildung AG Region Ost in Landquart seine VIPs begrüssen, zusammen ­ bringen und verköstigen. Im Rahmen des Kunden­anlasses wurden 60 Kunden, Geschäftspartner, Vertreter der Kantone und Schulen eingeladen. Am Anlass wurde das neue Team des Standorts Landquart vorgestellt und ein Rahmen für das Netzwerken unter den Teilnehmern geboten.

Von Simon Flütsch, Ausbildungsleiter login

becher den letzten Schliff zu verpassen, durften die Besu­cher auch selbst zum Werkzeug greifen. Stilecht im von der RhB bereitgestellten Velowagen fanden sich alle Informati­onen und Eindrücke der kaufmännischen Lehre. Gleich ge­genüber im Umfeld des RhB Lagers wurde in die Geheimnisse des Logistikerberufes eingeführt.Gewinner des Wettbewerbes und damit stolzer Besitzer eines neuen «login­Grills» ist Ivo Streule, Leiter HR Appenzeller­bahnen. Wir gratulieren herzlich und wünschen frohes Gril­lieren.Bereits nächstes Jahr findet der nächste Kundenanlass von login Berufsbildung AG, Region Ost statt. Filmreife Momente und spannende Kontakte garantiert.

Für das leibliche Wohl zeigte sich der hausgemachte lo­gin­Grill verantwortlich sowie die mobile Pizzastation, in der die belegten Teige à discretion bestellt werden konnten. Im historischen Wagen des Culinarium Graubünden wurden edle Tropfen aus der Bündner Herrschaft degustiert. Auch für Oh­renschmaus war mit der Band «The Regimens» gesorgt, die den Nachmittag fröhlich untermalten.In den offenen Lehrwerkstätten führten die technischen Lernenden die Besucher durch ihre Berufswelten und schöpften aus ihrem reichen Fundus an erlerntem Können. Um den von den Polymechanikern frisch produzierten Eier­

Ausbildung

oben: Die Tätigkeiten des Automatikers.

unten: Team login Region Ost v.l.n.r.: Andreas Bachmann, André Mastel, Thomas Tanner, Marcel Sprecher, Livia Bisquolm, Simon Flütsch, Christian Cabiallavetta, Peter Knaus.

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Neue Zürcher Zeitung vom 7. August 2015

Die Medienbahn

Reisen und Freizeit 07.08.15 / Nr. 180 / Seite 51 / Teil 01

NZZ AG

Hotel und Bahnstation in einemDie Alp Grüm an der Bernina-Bahn-Linie ist nur zu Fuss oder auf dem Schienen-

weg zu erreichen

Als Kuriosum verfügt die Bünd-ner Alp Grüm über einen eige-nen Bahnanschluss. Die einstigeStation dient heute als Hotel mitRestaurant. Eine Bahnfahrt dort-hin eröffnet die vielfältigstenGebirgsaussichten.

Thomas Veser

Touristische Wünsche nach schönenPanoramen müssen weit oben gestan-den haben auf der Liste der Baumeisterder Bernina-Bahn. Dies merkt man be-reits auf dem steilen Streckenabschnittzum höchsten Punkt am Ospizio Ber-nina. In der Montebello-Kurve be-schreibt die Bahn bei der Querung derPassstrasse einen 180-Grad-Bogen, wo-bei der Blick immer wieder auf den vonmajestätischen Bergen gerahmten Mor-teratsch-Gletscher fällt.

Abwechslungsreiche StreckeDer frühere Bahnhof am Ospizio dientheute als Restaurant und Pension. Cla-rissa, die dortige Köchin und Kellnerin,pendelt Tag für Tag mit der Bahn zwi-schen ihrem Wohnort im Veltlin unddem auf 2253 Meter Höhe liegendenArbeitsort. Vom Ospizio aus lässt sichunser Ziel, die Alp Grüm, mit der Bahnbequem in zehn Minuten erreichen;doch Clarissa schlägt den Fussweg vor.«Eine gute Stunde, das ist nicht anstren-gend, weil es meist bergab geht», meintsie aufmunternd.

Wer jedoch für Schmalspurbahnenschwärmt, sollte den Zug nehmen, allei-ne schon der Vielfältigkeit wegen. Zu-erst verläuft die Strecke entlang desLago Bianco, durchfährt dann dieGalle-ria Lunga und erlaubt im «Pozzo delDrago», dem Drachenloch, erstmals ei-nen Ausblick auf den Palügletscher.Nach der Lawinengalerie läuft der ZugimBahnhofAlpGrüm ein.Das 1923 fer-tiggestellte Gebäude gehört zur Alp-Siedlung, die noch in den 1970er Jahrenüber eine Weidefläche von 250 Hekt-aren verfügte. Neben dem rustikalenBahnhof, der bei in- und ausländischenModelleisenbahnfans bestens bekanntist, gehören zur Siedlung das nur imSommer geöffnete Belvedere-Hotel so-wie zwei Ferienwohnungen.

Wie die StationOspizio Bernina wirdauch der Bahnhof Alp Grüm als Re-staurant und Albergo genützt. Pächterist der Puschlaver Primo Semadeni, der

zudem das Ospizio führt. Er wohnt imDorf Bever, dessen Bahnhof er gekaufthat und nun ebenfalls als Gasthaus be-treibt. Nicht selten trifft man PrimoSemadeni tagsüber auf dem Perron an.Denn sämtliche Lebensmittel und Er-satzteile für seinen Betrieb muss er perBahn beziehen. Sorgsam überprüft erdie eingetroffene Fracht: «Wird etwasvergessen, drohen Probleme, da ich dasFehlende nicht einfach schnell mit demAuto holen kann», berichtet der 49-Jäh-rige. «Bei technischen Pannen brauchtman speziell gute Nerven.» Etwa dann,wenn die Fritteuse in der Hochsaisonden Geist aufgibt. Ausgerechnet am Sil-vestertag 2013 fielen alle Herdplattenaus. Um die Gäste zu verköstigen, sahSemadeni keine andere Möglichkeit, alsneue Platten per Helikopter herbei-schaffen zu lassen.

Als gelernter Kellner mit Wirte-prüfung hatte Semadeni den 2012 ge-kündigten Pachtvertrag mit der Rhäti-schen Bahn erneuert, nachdem das Ge-bäudeinnere umgebaut worden war.«Die Küche musste vollständig saniertwerden, sie war der Nachfrage nichtmehr gewachsen», erinnert er sich.Auch das ursprüngliche Massenlagermit Gemeinschaftsdusche gehört seit-her der Vergangenheit an. «Das kommtheute nicht mehr an», sagt er. Jetzt kannSemadeni den Gästen neun Doppelzim-mer sowie ein Einzelzimmer jeweils mitDusche anbieten.

Lokale SpezialitätenSemadenis Herz schlägt für die BündnerKüche, was man seiner Menukarte an-sieht. Da stösst man etwa auf die mitMangold, weiterem Gemüse und Käsegefüllten Capuns sowie Pizzoccheri ausBandnudeln, Wirsing, Kartoffeln undKäse. Bei der Weinauswahl räumt erProdukten aus dem benachbarten Velt-lin den Vorrang ein. Rund 40 Prozentder dortigen Weinernte liegen inSchweizer Hand, sie geht ohne Einfuhr-steuern über die Grenze. «Deshalb kannich die hochstehenden Tropfen auch ineinem Schweizer Restaurant zu akzep-tablen Preisen anbieten», so Semadeni.

Rund um die Alp verläuft ein ausge-dehntes Netz anWanderwegen, die manauch mit Kindern sehr leicht bewältigenkann. Wenn in den frühen Abendstun-den der Zugbetrieb endet, herrscht eineherrliche Stille. Man vernimmt nur dasmonotone Rauschen der Gletscherbä-che, die auf der gegenüberliegendenSeite in die Tiefe stürzen.

Eiszeitliche GletschermühlenÜber 1000 Meter tiefer liegt das Pusch-lav, in dem sich auf einer Länge von ge-rade 25 Kilometern alle Schweizer Kli-mazonen finden. «In zwei Sätzen stürztdie Bahn auf 1014 Meter, und mit einertechnischen Verwegenheit sonderglei-chen haben die Ingenieure das Trasseean den wilden Berghang hingeschmis-sen», hielt der Schriftsteller HansSchmid in den 1920er Jahren fest.

Zu den bemerkenswertesten erd-geschichtlichen Phänomen des Alpen-raums zählen in der Ortschaft Cavagliaeiszeitliche Gletschermühlen. Es han-delt sich um spiralwandige Felshohlfor-men, geschaffen durch Schmelzwasser,das von der Oberfläche der Gletscheroder in Spalten abgeflossen war.

Vor 15 Jahren hatte ein PuschlaverVerein damit begonnen, einen Glet-schermühlengarten zu gestalten. «Wirhaben den Einsatz unentgeltlich geleis-tet. Die grösste Arbeit bestand darin,die mit Gesteinstrümmern gefülltenund bis zu 14 Meter tiefen Hohlformenauszuräumen und das Terrain für Besu-cher professionell zu sichern», berichtetVereinsvorstand Giovanni Lardelli.

Um zur Alp Grüm zurückzukehren,entscheiden wir uns für den Fussweg.Beim wenig beschwerlichen Aufstiegüber Bergwiesen und durch Lärchen-wälder, im Blickfeld stets den wenigeKilometer entfernt liegenden Piz Palü,kann man gut sehen, wie stark dieserGletscher, Schöpfer der phantastischenGesteinsskulpturen, mittlerweile ge-schrumpft ist.

www.bahnmuseum-albula.ch; www.daprimo.com;www.ghiacciai.info

Marcus X. Schmid: Reiseführer Graubünden. Michael-Müller-Verlag, 4. Auflage 2015. 288 S., Fr. 24.90.

Publikation mit freundlicher Genehmigung der Neuen Zürcher Zeitung.

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RhB-Nachrichten, 3 / August 1985Damals, vor 30 Jahren

InfoRetica Nr. 3 / 2015 Info

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Von Gian Brüngger, Pensionär als Salon­ und Aussichtswagen. Die Stühle im Wagen konn­ten nach Wunsch der noblen Gäste je nach Ausblick gedreht werden. Auf diese Weise war es den Passagieren möglich, die einzigartige Landschaft und das technische Wunder Albula­bahn auf einmal wahrzunehmen.

Der FahrplanIm ersten Betriebsjahr fuhr der Engadin Express vom 1. Juli bis 15. September als Zug 41 Chur – St. Moritz und als Zug 44 St. Moritz – Chur. Aber bereits ein Jahr später zog der von den Engländern geförderte Wintersport auch während des Win­ters Gäste an, so dass die Erstklassewagen auf der Hinfahrt mit Zug 23 fuhren und nur auf der Rückfahrt als Engadin Ex­press bezeichnet, in Zug 48 verkehrten.

Mit der Fertigstellung des letzten Abschnittes der Albulali­nie von Celerina nach St. Moritz am 10. Juli 1904 war für die Rhätische Bahn der Moment gekommen, speziell für die vor­nehme Gesellschaft aus England einen besonderen Zug ein­zuführen, der ausschliesslich aus Wagen erster Klasse be­stand. Um möglichst rasch und ohne unnötige Aufenthalte von Chur ins Engadin zu gelangen, führte, wenn immer mög­lich, eine der neuen Schlepptenderlokomotiven G 4/5 diesen Zug. Die Formation gemäss Zugbildungsplan sah wie folgt aus: G 4/5, 1 F, 2 bis 3 A und am Schluss 1 As. Diese Wa­gen hatten Fenster rund um den ganzen Wagen und galten

Der Engadin Express der Rhätischen Bahn (Teil 1)

Historischer Moment

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur, 1904 – 1912Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1904 - 1912

 

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1913 – 1914

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1925 – 1929

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Vom 1. Juli 1906 bis 30. April 1908 hiess der Zug auf der Hin­fahrt Chur– St. Moritz 43 und führte ausschliesslich die ers­te Klasse, während er auf der Rückfahrt St. Moritz – Chur alle drei Klassen führte und nun 48 hiess. Während des Sommers verkehrte er täglich vom 1. Juli bis 15. September. Im Win­ter nur ca. Mitte Dezember bis Ende Februar an Dienstagen, Mittwoch und Samstagen.Die Fahrzeiten betrugen damals gute drei Stunden für die Strecke Chur – St. Moritz. Im Lokturnus findet sich ein Ver­merk, dass zwingend eine Lokomotive G 4/5 105 – 114 vor­zuspannen sei. Abfahrt in Chur um 09.36 Uhr und Ankunft in St. Moritz um 12.40 Uhr.Ab dem 1. Juli 1908 hiessen die Züge neu 81 Chur – St. Moritz und 62 St. Moritz – Chur. Diese Fahrordnungen blieben dann um wenige Minuten unverändert bis zum Ausbruch des Ers­ten Weltkrieges bestehen. Im Sommer verkehrten die Züge täglich vom 1. Juli bis zum 15. September, während für den Winter die Verkehrsperiode eher kompliziert war. Meistens verkehrten sie wie z. B. im Winter 1908/09 vom 10. – 15. Dezember 1908 und vom 19. Januar bis 6. März 1909 am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Vom 18. Dezember 1908 bis 17. Januar 1909 täglich. Zug 81 benötigte ebenfalls gute drei Stunden für die Fahrt von Chur nach St. Moritz. Zwi­schenhalte waren in Reichenau – Tamins, Thusis mit Wasser­ fassen, Bever, Samedan und neu auch Celerina. Auf der Rückfahrt verkehrten die Wagen an der Spitze des ganzjährig verkehrenden Schnellzuges 62. Dieser Zug figurierte im Fahr­plan als Schnellzug, Engadin Express, I. bis III. Klasse.Da mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges die englischen Fahr­gäste ausblieben, und eine Führung des Zuges als reiner Erstklassezug sich nicht mehr lohnte, fiel er in den folgen­den Jahren aus. Die eigens für diesen Zug beschafften drei vierachsigen Personenwagen erster Klasse, die ersten Fahr­zeuge der RhB mit geschlossenen Plattformen und Falten­balgübergängen, zusammen mit einem ebenfalls vierachsi­gen Gepäckwagen, kamen nur noch eine Saison zum Einsatz. Ein Wagen, der A4ü 53 war im Jahre 1914 an der schweize­rischen Landesausstellung in Bern ausgestellt und sollte für den legendären Engadin Express werben.Nach einer Ruhezeit von gut zehn Jahren verkehrte der En­gadin Express erstmals wieder im Sommer 1925. Inzwischen war die ganze Strecke von Chur – St. Moritz elektrifiziert wor­den und zur Führung des Zuges gelangen die ca. 1 200 PS starken C’C’­Lokomotiven Ge 6/6. Die Fahrzeit konnte dank grösserer Leistung der Lokomotive und infolge Wegfalls des Wasserfassens auf unter drei Stunden gekürzt werden. Die Abfahrt in Chur war etwas früher, nämlich um 09.23 Uhr und

die Ankunft in St. Moritz um 12.05 Uhr mit Zwischenhalten nur noch in Samedan und Celerina. Die Rückfahrt erfolg­te nun ebenfalls als Engadin Express. Da der Anschlusszug nach London in Chur erst nach 21.00 Uhr verkehrte, setz­te die RhB die Abfahrt in St. Moritz auf 18.25 Uhr an. Zug 92 hielt zusätzlich noch in Bever. Im ersten Jahr verkehrte er wieder nur dienstags, donnerstags und samstags vom 2. Juli bis 8. September und vom 17. Dezember 1925 bis 23. Feb­ruar 1926.Ab Sommer 1929 konnte dann der Engadin Express mit einer neuen Komposition eingesetzt werden. Neu fuhr auch ein Speisewagen der MITROPA im Zug. Die neuen Stahlwagen bo­ten einen Komfort, der in nichts den neusten Normalspur­wagen nachstand. Der Zug fuhr in der Formation C’C’, F4ü, A4ü, Dr4ü, AB4ü und in der gewohnten Zeitlage bis zum Aus­bruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939.Nach einer Pause von sechs Jahren verkehrte er erstmals wieder im Sommer 1946. Nun hiess er auf dem gesamten Durchlauf von Calais bis nach St. Moritz CE (für Calais – Enga­din) und von St. Moritz – Calais EC. Diesen Namen trug der Zug bis zum Winterfahrplan 1955/1956.

Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur, 1913 – 1914 Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur, 1925 – 1929

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Engadin Express Chur – St. Moritz – Chur 1904 - 1912

 

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Andreas Caminada zu Gast im Bahnmuseum Albula

Das kulinarische Highlight im Albulatal fand am Samstag, 27. Juni 2015, in Bergün statt. Der bekannte Spitzenkoch Andreas Caminada zau­berte im Bahnmuseum Albula in Bergün ein exklusives Menü in den musealen Räumlich­keiten. Mit seinem Catering «acasa» unter der Leitung von Sandro Steingruber durften die Gäste im Bahnmuseum Albula ein spannendes und abwechslungsreiches Menü geniessen.

Von Roman Sommer, Bahnmuseum Albula

Andreas Caminada kocht mit 19 «Gault Millau»­Punkten und drei «Michelin»­Sternen auf höchstem Niveau auf Schloss Schauenstein in Fürstenau. Sein Restaurant – ein einstiger Geheimtipp – hat sich längst zum Mekka der weltweiten Feinschmeckergemeinde entwickelt. Schloss Schauenstein ist der ideale Ort, um sich vom Alltag zurückzuziehen, auf­zutanken und die Sinne anregen zu lassen. Seit bald zehn Jahren perfektioniert Andreas Caminada seine Kochkunst auf Schloss Schauenstein immer weiter.Sandro Steingruber startete seine Karriere 2001 im Fünf­ Sterne­Hotel Waldhaus Flims. In kurzer Zeit hat er das da­mals neu eröffnete Gourmetrestaurant Epoca zu 17 «Gault Millau»­Punkten geführt. 2008 wurde er von der «Bilanz» zum «Koch des Jahres» gekürt, und 2010 prämierte ihn der «Grosse Restaurant & Hotel Guide» als «Unser Aufsteiger 2010, Schweiz». Der Tessiner ist bekannt für seine Perfekti­on und seine Produktkenntnisse, verfügt über absolute Ge­schmackssicherheit, ist detailversessen, sprüht vor Ideen­reichtum und vor allem vor Freude.Doch mit zwei ausgezeichneten Köchen war es nicht getan. Für die Weinauslese war Kurt Frei aus Chur verantwortlich. Der ambitionierte Weinkenner las zu jedem Gang einen ex­klusiven Wein aus, präsentierte diesen vor Ort und rundete damit das Menü ab.Die Gäste vom Gourmet­Abend wurden nicht nur im hausei­genen Buffet des Bahnmuseums Albula bedient. Die verschie­denen Gänge des Menüs wurden in der Ausstellung serviert, so dass gleichzeitig zum kulinarischen Wohl auch noch die Rhätische Bahn und ihren Ursprung erlebt werden konnte.

Bahnmuseum

Stehend: der Gault Milaut­Koch Andreas Caminada.

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Retica Retica

Foto von Matthias Müri,Projektleiter Rollmaterial

Prozent des jährlichen RhB-Traktionsenergiebedarfs werden künftig dank den eingeleiteten Energieeffizienz-Massnahmen bei den Fahrzeugen in den Bereichen Heizung / Lüftung / Kühlung, Beleuchtung und Antriebssystem eingespart. Damit können jähr-lich CHF 873 000 eingespart werden. Siehe dazu den Bericht auf Seite 10.

Zahl des Quartals

8,6

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Neues in Kürze

Drei «neue» SpezialistInnen bei der RhBVon Bellinda Bärtsch, Allrounderin

1 Nach 16 monatiger Ausbildung ha­ben wir die eidgenössische Berufsprü­fung bestanden und können uns nun «Spezialistin» beziehungsweise «Spe­zialist öffentlicher Verkehr mit eidge­nössischem Fachausweis» nennen. Wir erhielten am 4. Juni 2015 in Zürich vom VöV unseren Fachausweis. Die Fei­er fand bei der VBZ statt. In diesen 16 Monaten besuchten wir bei login den Vorbereitungskurs. Wir waren alle zwei Wochen an zwei auf­einander folgenden Tagen in Olten. In diesem Kurs besuchten wir u. a. die Angebotsplanung, Marketing, Verkauf, Produktion und Führung von Mitarbei­tenden. Unsere Klasse setzte sich aus verschiedenen Berufen aus der gesam­

ten Schweiz zusammen, z. B. aus Bus­fahrern, Lokführern, Verkaufsberatern und Fahrdienstmitarbeitenden.Nach dem Vorbereitungskurs in Olten haben wir über einen Zeitraum von acht Wochen an einer Praxisarbeit ge­schrieben. Dies war ein Bestandteil unserer mündlichen und schriftlichen Abschlussprüfung beim VöV, die wir im April 2015 absolvierten. Jetzt dürfen wir unsere Freizeit wieder anders ge­stalten und treffen uns mit der Klasse nun nicht mehr zum Lernen, sondern zum Geniessen. v.l.n.r. Roland Uetz, Bellinda Bärtsch und Philippe Weideli.

Exklusives KrokodilbierVon Manuela Gallati, Marketing­Kom­munikation und E­Business

2 Die perfekte Erfrischung für Bahnfans: Neu ist exklusiv im Bernina Express und im Speisewagen Gourmino das Krokodilbier erhältlich. Gebraut wird es in der Bierbrauerei Davos Mon stein, dem «last beerstop before heaven».

Ein Schienenvelo auf AbwegenVon Roman Sommer, Marketing/Kom­munikation Bahnmuseum

3 Vom 19. bis 21. Juni fanden im Ver­kehrshaus der Schweiz in Luzern die Raildays statt. Ein ganz besonderer Exot war aus dem fernen Graubünden angereist. Das Bahnmuseum Albula war mit einem der Schienenvelos der RhB

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zu Gast und konnte dort Jung und Alt begeistern.Publikumsmagnet in der grossen Schienenhalle des Verkehrshauses der Schweiz dürfte vergangenes Wo­chenende wohl das schon fast anti­ke Schienenvelo «St. Peter» gewesen sein. Soweit auf Reisen war es noch nie und durfte zum ersten Mal Seeluft schnuppern.Unzählige Fahrten auf den Streckenge­leisen der RhB im Prättigau, von Aro­sa oder auf der Albulastrecke hatte es bereits absolviert. Doch der Ausflug nach Luzern dürfte wohl einer der Hö­hepunkte gewesen sein. Neben den historischen Fahrzeugen der SBB, dem roten Pfeil sowie diversen Dampflo­komotiven wurde es aufgestellt – und gleich schon von Kindern beschlag­nahmt. Unzählige Schnupperfahrten konnten so bis Sonntagabend gemacht

werden. Ein Erlebnis für Jung und Alt als kleine Kostprobe dafür, was das Bahnmuseum Albula in Bergün zu bie­ten hat, konnte so die Besucher in Lu­zern begeistern.

Hostessen-Einsatz im Glacier Express auf der Strecke Davos – FilisurVon René Bärtsch, Leiter Zugpersonal

4 Erstmalig in der Sommersaison 2015 stehen im Zeitraum vom 13. Juni bis 20. September 2015 zur Betreuung der Glacier Express Anschlussreisenden, ab und nach Davos, Hostessen im Einsatz. Die Hostessen informieren und betreu­en die Anschlussreisenden nach Fili­sur und stimmen sie auf ihre bevorste­hende schöne Glacier Express Reise in Richtung Zermatt ein. Die ankommen­den Reisenden werden durch die Prä­

senz der Hostessen auf das Ausklingen der Fahrt vorbereitet und diese können sich noch über den bevorstehenden Aufenthalt in der Region Davos erkun­den. Auf der Fahrt werden den Fahr­gästen die Besonderheiten und Schön­heiten der Landwasserregion und der Zügenschlucht näher gebracht. Als Zu­satzservice werden die Fahrgäste mit einer Erfrischung eingedeckt. Im Ein­satz stehen: Manuela Gallati, Marion Biäsch und Rita Gemperle.

Berufe in der Welt des Verkehrs erlebenVon Erika Wismer, Personalfachfrau

5 Am 7. November 2015 findet in Landquart der erste Berufs­Parcours statt. An diesem Anlass können die Berufe Gleisbauer(in), Logistiker(in),

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Neues in Kürze

Polymechaniker(in), Automatiker(in), Anlage­ und Apparatebauer(in), Konst­rukteur(in) und Fachmann/frau öV pra­xisnah erlebt werden. Hauptzielgruppe sind Schülerinnen und Schüler ab dem 8. Schuljahr sowie Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrpersonen und Berufsbe­rater / innen. Beginn ist um 08.30 Uhr, die Veranstaltung dauert bis ca. 17.00 Uhr. Nähere Infos auf www.login.org

Günstige RhB-Freizeit-Bons – auch mit FVP und GAVon Werner Caluori,Produktmanager Vertrieb

6 Ob Wellness, Kulinarik, Kultur oder Aktiv­ und Familienerlebnisse: Mit den RhB­Freizeit­Bons kommen auch In­haber eines GA / FVP in den Genuss von zahlreichen vorteilhaften Reduktionen

oder Zusatzleistungen. Im ganzen Kan­ ton lassen sich die Bahnfahrt mit Erleb ­ nissen der RhB­Freizeit­Bons kombi­nieren: Im Davoser Wellness­Erlebnis­bad Eau­là­là oder im neuen Hallen­ und Wellnessbad OVAVERVA in St. Moritz warten Badespass, Erholung und Ent­spannung. Spannende Familienausflü­ge führen in die Viamala­ Schlucht, zu einer Kutschenfahrt ins Val Roseg oder zu den spektakulären Valser Bergen mit den Sportbahnen Vals. Kunst und Kul­turliebhaber erhalten in Chur, St. Mo­ritz und Poschiavo Vergünstigungen auf Museumsbesuche oder Stadtfüh­rungen. Und im Val Poschiavo und im angrenzenden Städtchen Tirano genie­ssen Feinschmecker Bündner oder Ita­lienische Spezialitäten mit einem ed­len Tropfen Veltliner. Das Prinzip der RhB­Freizeit­Bons ist einfach: Wer im Besitz eines tagesaktuellen Fahraus­

weises des öffentlichen Verkehrs mit Einbezug einer RhB­Strecke (auch gül­tig mit GA / FVP) sowie eines ausge­druckten oder via Smartphone ersicht­lichen Freizeit­Bons ist, profitiert von Reduktionen oder Zusatzleistungen der beteiligten Partner. Jeder Freizeit­Bon ist für eine Person gültig und nicht mit anderen Vergünstigungen der Partner kumulierbar. Die Gültigkeit der Ange­bote ist auf den entsprechenden Bons ersichtlich.Weitere Informationen und Download: www.rhb.ch/freizeit­bons

Teamausflug DutjerhörnliVon Urs Mader, Reiseberater

7 Am 22. August 2015 unternahm der Bahnhof Ilanz mit Anhang eine wun­derbare Wanderung von der Alp Riein

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aufs Dutjerhörnli. Sogar Churerfest­Ge­schwächte haben diese Strapazen auf sich genommen und die wunderschöne Aussicht geniessen können. Bei einem kühlen Bier und einem belegten Brezel im Maiensäss der Caviezels stärkten wir uns nach dem steilen Abstieg.

Abschied Livio WaldburgerVon Urs Mader, Reiseberater

8 Wieder ist ein halbes Jahr vorbei und wir mussten einen geschätzten Lernen den Ende Juli verabschieden. Der Abschied versüsste uns Livio mit einem sehr aufwändig gestalteten Kuchen. Er sah nicht nur gut aus, er schmeckte auch super!Besten Dank Livio. Das Bahnhofsteam Ilanz wünscht dir für deine zukünftige lo­gin­Laufbahn alles Gute und viel Erfolg.

Lehrbeginn 2015Von Daniela Kühne, Lernende login

9 Am 10. August nahmen Christian Florin und Andreas Bass die 35 neuen Lernenden in acht verschiedenen Be­rufen in Empfang. Automatiker, An­lagen­ und Apparatebauer, Fachleute öffentlicher Verkehr, Gleisbauer, Kauf­leute öffentlicher Verkehr, Konstruk­teure, Logistiker und Polymechaniker haben ihre Berufslaufbahn begonnen. Die RhB wünscht allen Lernenden viel Freude und Erfolg in der Ausbildung.

Lok Ge 2/4 mit der Nr. 205Von Armin Rogentin, Lokführer

10 Es war im Jahre 1974, da durfte ich als junger Handwerker, gerade einmal ein Jahr aus der Lehre, daran mitarbei­

ten, dieses Schmuckstück von Loko­motive für das Technikum in Winter­thur herzurichten. Die Lok war danach voll betriebsfähig, es gab eine Probe­fahrt und eine Abschiedsfahrt. Bei der Probefahrt durfte ich dabei sein, was für mich damals ein einmaliges Erleb­nis war.Als ich nun anfangs August die Lok im Depot Landquart erblickte, habe ich ei­nen Kollegen gebeten dieses Foto von mir und der Lok zu machen. Also ein Wiedersehen nach 41 Jahren.

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Im dritten Quartal von 2015 haben uns wiederum einige Kunden­Rückmeldungen erreicht. Einen Auszug davon haben wir für euch hier zusammengestellt.

Zum Schmunzeln

Anmerkung der Redaktion: Die Anmerkung des anonymen Schreibers ist gemäss Rechtschreibung natürlich richtig. Nur: UNESCO Welterbe RhB ist wie der Bernina Express oder der Glacier Express ein Produktname, wel­chen die RhB bewusst mit «Deppenleerzeichen» schreibt.

Zum Klatschen

Zum Klatschen Von: Peter Hohl Gesendet: Mittwoch, 20. Mai 2015 09:26 An: Lipp Markus; Caviezel Piotr Betreff: Lob für RhB und deren Mitarbeiter Sehr geehrte Damen und Herren Am letzten Montag, 18.Mai 2015, war ich einmal mehr auf dem Netz der RhB unterwegs – es ist einfach immer wunderbar. Drei Erlebnisse haben mich dabei ganz besonders beeindruckt und gefreut: - Der Zug, Chur ab 08.58, bremste vor dem Landwasserviadukt ab und passierte

den Viadukt ganz langsam bevor er im Tunnel wieder beschleunigte – ein Gruss an die Passagiere!

- Auf Alp Grüm ist, während ich ein feines Mahl genoss, der Bernina Express

eingetroffen. Ein längerer Aufenthalt (über 15 Min.) erlaubte es den Passagieren auszusteigen und die Schönheit der Alp Grüm zu erleben und zu fotografieren – eine Aufmerksamkeit der Fahrplangestalter!

- Kurz vor der Abfahrt des Bernina Express schaute dessen Kondukteur noch ins

Restaurant hinein und wünschte uns Geniesser einen schönen, erlebnisreichen Tag – eine Aufmerksamkeit des Zugspersonals!

Gratulation und vielen Dank - ich freue mich auf meine nächste Fahrt mit der Erlebnisbahn, der RhB! Herzlichst Peter Hohl

Was unsere Kunden bewegtKundenrückmeldungen

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InfoRetica Nr. 3 / 2015 Retica

Jörg Steiner Position: Projektleiter IT Ort: Chur Anzahl RhB­Dienstjahre: 2

Anna Maria Candido Position: Reiseberaterin Ort: St. Moritz Anzahl RhB­Dienstjahre: 8

… erkläre deinen Job in einem Satz:Ich bin für die operative Planung und Steuerung von IT­Pro­jekten zuständig. Ich trage die Verantwortung für das Errei­chen von Sach­, Termin­ und Kostenzielen. Am ehesten ver­gleiche ich meinen Job mit dem eines Bauführers nur, dass nicht ein Haus gebaut, sondern ein IT­Projekt umgesetzt wird.

… an welcher der folgenden Ortschaften mit RhB-Station wohnte per Ende 2014 mindestens ein/e Mitarbeitende/r: Guarda, Ftan, Furna, Rothenbrunnen oder Valendas? (Richtig ist Ftan)Ftan.

… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen?Die Kunst des klugen Handelns (52 Irrwege, die Sie besser andern überlassen) von Rolf Dobelli. Sehr empfehlenswert!

… wohin und mit wem würde eine RhB-Reise bei dir gehen?Als Berner lade ich alle meine besten Freunde für eine Rundreise in der Stiva Retica ein, um ihnen die Vorzüge der RhB resp. die Schönheiten des Bündnerlands näher zu bringen (mache ich übrigens im Oktober 2015).

… deine Schwäche?Gutes Essen, guter Wein!

… deine Meinung zur InfoRetica?Unterhaltsam und informativ.

Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?Tanja Felix, Railservice, Chur. Sie hat mich so zuvorkommend bei der Buchung meiner Rundreise mit der Stiva Retica be­raten!

… erkläre deinen Job in einem Satz:Als sogenannte «Sommerverstärkung» arbeite ich von Mit­te Mai bis Mitte November als Reiseberaterin am Bahnhof St. Moritz.

… an welcher der folgenden Ortschaften mit RhB-Station wohnte per Ende 2014 mindestens ein/e Mitarbeitende/r: Guarda, Ftan, Furna, Rothenbrunnen oder Valendas? (Richtig ist Ftan)Guarda könnte ich mir vorstellen.

… welchen Kinofilm oder welches Buch kannst du empfehlen?Ich lese allgemein sehr gerne Biographien. Speziell gefal­len hat mir «Das grüne Seidentuch» von Marcella Meier, St. Moritz. Beeindruckend, wie «taff» die damaligen Frauen waren!

… wohin und mit wem würde eine RhB-Reise bei dir gehen?Mit Adriano Zanetti nach Arosa und dann nach Madrigen «go spissle».

… deine Schwäche?Die üblichen weiblichen Schwächen: Handtaschen, Schmuck, Kochbücher, schöne Gläser (am liebsten mit Prosecco gefüllt).

… deine Meinung zur InfoRetica?Informativ und schönes Layout.

Wen wählst du als Nächste / n für diese Fragen und warum?Markus Lipp, Kundendienst, Chur, weil er so kompetent und geduldig die Kundenreklamationen bearbeitet.

Deine spontane Meinung …Nachgefragt

Spielregeln: Die / der Befragte darf den nächsten Mitar­ beitenden auswählen, die / der befragt werden soll. Es muss sich dabei um eine /n Vertreter / in des anderen Geschlechts und eines anderen Ge­schäftsbereichs handeln.

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Am 31. Juli 2015 verstarb unser Mitarbeiter, Kaspar Schlegel, nach längerer Krankheit im 57. Altersjahr. Obwohl er gesund­heitlich angeschlagen war, kam sein Tod für uns alle unerwartet und hat uns tief getroffen. Kaspar Schlegel hinterlässt eine sehr grosse Lücke.Kaspar Schlegel wurde am 31. August 1958 geboren. Nach ei­ner Maleranlehre bei der Firma Guyan in Landquart und einigen Jahren Berufserfahrung trat er am 1. Juli 1987 als Handwerker in die Lackiererei ein. Kaspar Schlegel ist seinem Team während 28 Jahren immer treu geblieben.In seiner Freizeit liebte es Kaspar Schlegel, seine Familie um sich zu haben und für sie zu grillieren. Weiter besass er eine Erdnat­ter (Schlange), welche er liebevoll pflegte.Leider machte Kaspar Schlegel seine Gesundheit immer mehr zu schaffen. Ab März 2015 erhielt er eine IV­Rente, wollte aber weiterhin zu einem Teilzeitpensum als Handwerker in der La­ckiererei arbeiten. Seine verbliebene Arbeitsfähigkeit war ein­geschränkt, aber Kaspar Schlegel versuchte immer wieder, sein Tagesgeschäft zu erledigen.

Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen, zuver­lässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen entbieten wir unser herzliches Beileid.

Johannes TomaschettPersonalchronik

Nachruf

Kaspar Schlegel 31. August 1958 ✝ 31. Juli 2015

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Bewegendes im dritten QuartalPersonalchronik

Herzlich Willkommen!EintritteAlissa BuchliZugbegleiterin, SamedanInglina ClalünaReiseberaterin, Scuol­TaraspDiana GantenbeinSachbearbeiterin Immobilien, ChurNicole GasserZugbegleiterin, SamedanAlfred LechthalerBetriebsangestellter, SamedanFabienne MühlemannReiseberaterin, ThusisAnja RiederZugbegleiterin, SamedanTobias SchubigerGleismonteur, KlostersDaniela StockerWebpublisher / Fachspezialistin Online und Marketing, ChurAndreas ThöniBetriebsangestellter, SamedanTamer UzSpezialist Einkauf, LandquartPhilipp WegmüllerZugbegleiter, SamedanPatrick WiedmannBetriebsangestellter, Chur

Alles Gute für die Zukunft! AustritteClaudia BattagliaHostess, ChurSimon Urs BenzFahrdienstleiter, LandquartRalf CapederLeiter Landerwerb, ChurCatia Carneiro FerreiraBetriebsdisponentin, PontresinaSilvan CrameriZugbegleiter in Ausbildung, PoschiavoTobias DornbiererLokführer, LandquartKatrin MengReiseberaterin, Davos PlatzJolanda Lombardi­MettlerProjektleiterin, ChurSusanne LüthiZugbegleiterin, SamedanChristian PircherReiseberater, ChurGabriel Aaron WapplerPublisher und Digital AnalystRené Bruno WürglerLokführer, Samedan

Alles Gute im Ruhestand! PensionierungenZejdija IbraimovicWagenreiniger, LandquartPeter JecklinMitarbeiter Kundendienst, SchiersErich KüngBetriebsangestellter, St. MoritzVera­Lynn Niklaus­LoetscherZugbegleiterin, PoschiavoSadik RashitiGleismonteur, LandquartRudolf Senti­HanselmannSpezialmonteur, LandquartDusan SikmanGleismonteur, LandquartPeter ZanettiLeiter Bahnhof, Pontresina

Herzlichen Glückwunsch! Dienstjubiläen

25 DienstjahreRudolf AntoniazziBetriebsangestellter, ThusisRené BärtschLeiter Zugpersonal, ChurFazli BerishaGleismonteur, Davos PlatzMarco BoxlerBetriebsangestellter, LandquartManfred BroderMechaniker, LandquartAndreas BrotReiseberater, Davos DorfEugen CantieniLeiter Produkt und Service, ChurManuel Costa Dos SantosHandwerker, LandquartPatricia DemarmelsLeiterin Lokpersonal, ChurMartin EgliExpresszugbegleiter, Samedan

Flurina EssLokführerin, LandquartGianni GiugniBetriebsangestellter, PoschiavoFritz GrestTeamleiter, LandquartMartin HälgVorarbeiter Rangierdienst, LandquartMartin JeuchLokführer, ChurLuis MaissenSenior Reiseberater, St. MoritzHans MeierAusbilder Lokführer, PontresinaMartin MirerAutomatiker, LandquartCarmen MüllerReiseberaterin, ChurHubert MüllerBauführer, LandquartCarlos Pinhao Da ConceicaoWagenreiniger, LandquartJohannes RuppLokführer, Landquart

Daniel SchachtLokführer, Davos PlatzLukas SchwarbBetriebsangestellter, ArosaDuri ThöniBetriebsüberwacher, LandquartMartin VitalLeiter GUZ, Landquart

40 Dienstjahre

Jürg BebiLeiter DienstbereichLandquart

Piero FerrariGleismonteurPoschiavo

Veränderungen der RhB­Belegschaft vom 2. Juni 2015 bis zum 1. September 2015

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