48
Nr. 115 · 4/2009 JAGUAR TRIBUNE

Jaguar_Tribune_115

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Nr. 115 · 4/2009 JAGUAR TRIBUNE Nr. 115 · 4/2009 1 Liebe Mitglieder und Freunde des JDCS Adventszeit, Zeit der Besinnung, Zeit der Rückbesinnung. Einerseits lässt man das auslaufende Jahr Revue passieren und denkt über das Vergangene nach. Auf der an- deren Seite riskiert man auch einen Blick in die Zukunft. JAGUAR TRIBUNE Nr. 115 · 4/2009 3

Citation preview

Page 1: Jaguar_Tribune_115

1JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Nr. 115 · 4/2009

JAGUAR TRIBUNE

Page 2: Jaguar_Tribune_115
Page 3: Jaguar_Tribune_115

3JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Liebe Mitglieder und Freunde des JDCS

Adventszeit, Zeit der Besinnung, Zeit der Rückbesinnung. Einerseits lässt man das auslaufende Jahr Revue passieren und denkt über das Vergangene nach. Auf der an-deren Seite riskiert man auch einen Blick in die Zukunft.

Beim Blick zurück denke ich, war es für uns als JDCS und Jaguar Aficionados ein aufregendes Jahr mit vielen Höhepunkten, auch in unserem sehr aktiven Cluble-

ben. Verschiedene Berichte in dieser Ausgabe der Jaguar Tribune le-gen wiederum ein deutliches Zeugnis darüber ab, wie aktiv der JDCS ist. Beim Blick in die Zukunft freue ich mich bereits heute darauf, dass wir 2011 unser 35-jähriges Jubiläum feiern dürfen. Dieser Geburts-tag wäre ohne ein reges Clubleben undenkbar. Aber bis dahin legen wir die Hände nicht in den Schoss, sondern beschäftigen uns mit der nahen Zukunft: Auf Seite 46 seht Ihr, liebe Freunde, wie viele Aktivitä-ten unsere fleissigen Mitglieder des JDCS für das Jahr 2010 bereits in der Planung haben.

Auch für Jaguar hat eine neue, und viel versprechende Zeit begonnen: Wie wir alle wissen, gehören Jaguar und Land Rover seit einiger Zeit

zum indischen Tata Konzern. Beim Gespräch mit Mitarbeitern von Jaguar Ltd. hört man immer heraus, dass sich alle über die neue Situation freuen, und dass Besitzer Ratan Tata ein deutliches Bekenntnis zu den Tugenden von Jaguar abgegeben hat.

Für eine andere Person im Zentrum von Jaguar, muss die diesjährige Zeit der Rück-besinnung aber auch etwas besonderes sein: ich meine Ian Callum, Design Director von Jaguar Ltd. Ian Callum ist schon 10 Jahre bei Jaguar in seinem Job und hat bereits einiges erreicht: Verschiedene neue Jaguar Modelle entstanden in der letzten Dekade aus seiner Feder. Dass dabei die Vergangenheit auch immer eine Richtung in die Zu-kunft weist, zeigt der Bericht auf Seite 27, wo Ian Callum mit seiner Rückbesinnung auf die inneren Werte der Marke Lösungen für die Zukunft von Jaguar gefunden hat. Und der folgende Satz im Bericht hat mir besonders gut gefallen: «Unsere Kunden kaufen keinen Jaguar, weil sie von A nach B fahren wollen. Sie kaufen einen Jaguar, weil sie das wollen.» Dem ist nichts hinzuzufügen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine (rück) besinnliche Adventszeit und alles Gute für 2010.

Hans G. KunyPräsident Jaguar Drivers’ Club Switzerland

EDITORIAL

Page 4: Jaguar_Tribune_115
Page 5: Jaguar_Tribune_115

5JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

EDITORIAL 3

REGISTER

XJ6 Registerausfahrt 2009 mit BMW 6

X-/S-Type und XF Registerausfahrt 2009 9

REPORTS

Die Schönheit der Geschwindigkeit 11

Zum Ersten, Zweiten und zum Dritten 16

JDCS-Schlussfahrt 2009 18

Driving Force 27

Die unendliche Schrottgeschichte 30

5. Radstadt Jaguar Classic 2009 32

TECHNIK

WD-40 hilft immer 34

Benzin und Benzinzusätze 36

INSIDE JDCS

Mitteilungen aus dem Vorstand 38

Weihnachtsgeschenke für alle 39

Clubhöcks 40

FOCUS

Leserbriefe und mehr 41

VERKÄUFE 42

NEUE MITGLIEDER 44

VORSTAND/REGISTRARE 45

TERMINE

Jahresprogramm 46

IMPRESSUMRedaktion: JAGUAR TRIBUNE, Jürg Rupp, Rigiblickstrasse 32, 8915 Hausen am Albis, Tel. 044 764 01 77, Fax 044 764 01 89, [email protected]äsidium: JAGUAR DRIVERS’ CLUB SWITZERLAND, Hans Georg Kuny, Postfach, 5024 Küttigen, Tel. P 062 827 18 06, Tel. G 062 839 91 00, [email protected]: Marcel Müller, Rebbergstrasse 22b, 8917 Oberlunkhofen, Tel. 056 634 38 00, Fax 062 836 33 87, [email protected]/PR/Werbung: Anna-Marie Hardt, Rigistrasse 66, 6006 Luzern, Tel. 041 370 58 20, Fax 041 370 58 10, [email protected]: ea Druck + Verlag AG, Zürichstrasse 57, 8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 82 82, Fax 055 418 82 84, [email protected], www.eadruck.chJDCS im Internet: www.jdcs.ch Einzelausgabepreis: CHF 25.– Redaktionsschluss für die Ausgabe-Nr. 116: 15.01.2010

6

18

39

INHALTSVERZEICHNIS

Titelbild:XK-Fieber: Blick in die imposante Jaguar-Sonderausstellung im Pantheon Basel.Bild: Jürg Rupp

Page 6: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE6

REGISTER

Text und Bilder: Henri F. Ferrier

Ehrlich gesagt, hätten wir uns nicht schon lange angemeldet, wären wir an diesem kalten und trüben Herbst-Sonn-tag lieber zu Hause geblieben. Wir ver-danken dem JDCS einen Tag voller Entdeckungen, also ein Stück «Lebens-qualität». Das Radio verspricht Schnee über 600–800 Meter. Schon am Samstag hat mich die Reception auf dem Weissen-stein telefonisch «getröstet», es werde si-cher noch gesalzen. Also, dafür ist mir mein rostfreier XJ6 Serie 1 einfach zu schade. Wir fahren mit dem BMW mit Winterpneus.

Schnee auf dem WeissensteinAm Sonntagmorgen finde ich noch eine aktuelle E-Mail von Balz, der Start der Ausfahrt sei an die Bahnstation in Ober-dorf verlegt worden. Kaffee und Gipfeli werden heruntergebracht. Es liegen 10–15 cm Schnee auf dem Weissenstein. Es bleibt beim BMW. Erstens haben wir gar

XJ-Register Ausfahrt 2009 im BMW!

keine Zeit, jetzt den XJ6 noch aus der Ga-rage zu holen, und Zweitens ist Vorsicht bekanntlich die Grossmutter der Porzel-lankiste. Schwache Erinnerungen an die letztjährige Ausfahrt lassen sich nicht ver-drängen.Was soll’s? So ein 750i mit 12 Zylinder und 2 Tonnen Leergewicht ist für einen Familienausflug bestens geeignet (Abb. 1). Er geniesst mein grenzenloses Ver-trauen. BMW hat ja mit Flugzeugmo-toren angefangen. Da zählt jede Schrau-be, sozusagen. Die Platin-Kerzen und der Nockenwellenriemen müssen nur alle 100 000 km gewechselt werden. Chapeau!

Vergleich mit dem Jaguar 12 VNatürlich sind das in der Schweiz völ-lig überflüssige Pferdestärken, beson-ders bei so genannten Sportwagen (Abb. 2). Mir tut jeder Ferrari-Fahrer leid, der das Gaspedal kaum berühren darf. Wo bleibt da die Freude am Fahren, Kuppeln, Schalten, Herunterbremsen und Be-schleunigen? Da hat ein Honda 12-Ven-tiler mit 1.6 Liter wohl mehr zu bieten, von einem Lotus Elise oder kleinen, ras-sigen Italiener ganz zu schweigen.Auf der Hinfahrt zum Weissenstein bin ich etwas introvertiert. Kunststück, draussen ist ja alles grau und so bleibt mir wenigstens die farbige Phantasie. Wahnsinn, da sitzt man in einem be-quemen Fauteuil, mit diversen Motör-chen bestückt, und gleitet mit 120 km/h und 2000 Touren durch die Gegend. Das ist ein nur etwas erhöhter Leerlauf. Der alte Traum vom «fliegenden Teppich» ist schon längst erfüllt, Heizung und Kon-zerthalle inklusive.

Wir sind dieses Jahr 18 Teams. Kaffee, Gipfeli und Freundlichkeiten aller Art. Die Stimmung wird immer besser. Der Ausdruck aus Google Maps zeigt eine Route von 195 km und ca. 3 Stunden und 51 Minuten Fahrzeit bis zum Ziel, dem Pantheon in Muttenz. Mit Hilfe einer normalen Strassenkarte verstehen wir dann sogar, wo wir genau durchfah-ren sollen.

Vom Berner Jura ins ElsassZuerst auf der Autobahn nach Biel und auf der A16 hinauf nach Tavannes im Berner Jura. Reconvillier, Bévilard, Mou-tier, Delémont, Soyhières. Jetzt wird es spannend. Wir zweigen links Richtung Neumühle (Moulin-Neuf ) und Ferrette ab. Und siehe da, die Sonne drückt hier und dort schon durch. Der Herbst wird freundlich und farbig, die Strasse nos-talgisch. Ja, Balz kennt eben die schöns-ten Strassen des Jura wie seine Westen-tasche. Das merkt man.Etwas einsam ist es schon. Jeder ist ir-gendwo unterwegs. Doch kurz vor Fer-rette treffen sich aber dann viele im Re-staurant du Jura, wohl eher zufällig. Ein

Die XJ6-Register Ausfahrt fand am 18. Oktober 2009 im Raum Weissenstein statt.

Das Radio «versprach» Schnee über 600–800 Meter, und es war kalt und trüb.

Deshalb liess Autor Henri F. Ferrier seinen rostfreien XJ6 Serie 1 zuhause und fuhr

mit dem BMW plus Winterpneus zum vorwinterlichen Treffen der XJ-Gemeinde.

Abb. 1: Ein 750i BMW mit 12 Zylinder und 2 Ton-nen Leergewicht ist für einen Familienausflug bestens geeignet.

Abb. 2: In der Schweiz sind das völlig überflüs-sige Pferdestärken, besonders bei so genann-ten Sportwagen.

Page 7: Jaguar_Tribune_115

7JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

REGISTER

Cordon-Bleu und eine Stange Bier spä-ter fahren wir weiter nach Feldbach, Seppois le Bas und über Dannemarie nach Altkirch. Auf der Karte ist die Stre-cke grün markiert, eine malerische Weg-strecke also. Wir sind in Frankreich, kein «Waggis» auf der Strasse, die Ortschaften tragen deutsche Namen. Viele renovier-te Riegelhäuser in allen Farben, teils mit kleinen Motiven verziert. Sind wir im Disneyland? Grüne, gelbe, rote, violet-te Häuser in allen Schattierungen noch und noch. Wer lebt dort drin? Moderne Spiesser mit Meister Proper Frisur, Ohr-ringen und Tätowierungen allerorten? Oh Schreck lass nach! Welch ein Kon-trast zum idyllischen Nachkriegs-Elsass, das ich so wahnsinnig gerne hatte. Und trotzdem, es ist immer noch schön. Die Strecke von Altkirch nach Basel über die Hochstrasse des Sundgau ist noch der gleiche Genuss, der Ausblick hinun-ter zur Oberrheinischen Tiefebene und dem Rheinknie mit Basel–Lörrach–St. Louis spektakulär.

Eine IdeeHier möchte ich noch eine Idee loswer-den, die bei mir immer wieder «zündet»: Warum bilden wir nicht kleine Teams mit verschiedenen Modellen, rüsten sie mit Walkie-Talkies aus und tauschen die Jaguar während der Fahrt mehrmals untereinander? Eventuell könnte ja je-der kurz die Tücken seines Autos erläu-tern. Das schweisst doch die Clubmem-bers auch viel mehr zusammen als ein Cüpli?Wir besuchen kurz meinen Bruder in Oberwil und versuchen sein Problem mit dem Microsoft Picture Viewer zu

lösen. Aber es bleibt keine Zeit, und wir machen uns auf den Weg zum Panthe-on in Muttenz, einem wirklich präsenta-blen Oldtimer-Tempel (Abb. 3).

Im PantheonWir sind wohl zu spät dran, denn der Apéro ist vorbei, und die erste Hälfte der sehr interessanten Führung von Chris-tian Jenny haben wir auch verpasst. Im oberen Teil der Korkenzieher-Galerie ist gerade eine Jaguar Sonderausstellung. Wir sind so etwa ab dem 300 SL Flügel-türer (alias Schwitzkiste) dazu gestos-sen. Irgendwie erinnert mich das Pan-theon an das alte Mercedes Museum in Stuttgart (Abb. 4). Bei so vielen Expo-naten geht es mir dann meist wie in ei-ner Parfümerie. So nach dem 10. Duft macht meine Nase nicht mehr mit – ich bin völlig verwirrt und verstört. Es ist einfach immer zu viel. Wie wäre es mal mit einem einzigen Auto, auf das dafür im Detail eingegangen würde? Von der Epoche angefangen bis zu den kleinsten

Abb. 3: Das Pantheon in Muttenz, ein wirklich präsentabler Oldtimer-Tempel.

Abb. 4: Mit seinen Rundungen erinnert das Pantheon irgendwie an das alte Mercedes Museum in Stuttgart.

Page 8: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE8

REGISTER

Entscheidungen, die damals zu treffen waren. Bin ich etwa «Oldtimer-müde» geworden? Nein, aber ich brauche ein-fach mehr Fleisch am Knochen, und vor allem Zeit und Musse, sonst ist es ja nur ein Stress. Herzlichen Dank an Christian, der uns geholfen hat, mit den ausgestell-ten Autos etwas anzufangen.Philippe hat so viele Spielzeuge, Lego-Baukästen en Masse. Es ist ein Graus. Auch Isabelle reisst schon alles aus je-der Schublade, die sie knacken kann. Wo bleibt das «Verweile doch, du bist so schön»? Aber eben: «Von früh auf sucht man. Ist ganz und gar begehrlich, schreit. Hat nicht, was man will.»Jetzt haben wir 9 Autos, einen Töff und dann noch ein Boot. Es ist einfach nicht mehr lustig. Diesen Fahrzeugen wurde jeder Wunsch vom Kühlergrill abgelesen und jedes Problemchen sofort professi-onell behoben. Wie kann man sich da wieder trennen? Ich komme mir vor wie ein Scheich mit einem zu grossen Ha-rem. Da kommt doch einfach jede «Ge-liebte» zu kurz. Den Stress verschweigen wir sowieso.

Madonna von FalkensteinZurück zum Club: Wir vermischten uns mit dem X-Type/S-Type/XF Register von Evi Buchmann, das diesmal aus dem nas-sen Aargau angefahren kam. Der langen Rede kurzer Sinn: Nächstes Jahr ist Evi im Frühling und Balz im Spätsommer mit uns unterwegs. Die Madonna von

Falkenstein ist dieses Jahr Gerd und Mi-chaela Münch überreicht worden, weil sie ihren XJ 40 Chasseur zuhause lassen mussten. Evi hat uns die «Entstehungs-geschichte» der Madonna von Falken-stein verraten. Sie hat nämlich für Beat ein Modellauto bestellt, und im Karton kam dann dieses Keramik-Kunstwerk. So haben sie aus der Not eine Tugend gemacht, originell wie sie eben sind.MG 18/80 MK II Tigress 1930 mit Tiger-Leaper? Christian meint, da hätte sich je-mand einen Witz erlaubt (Abb. 5). Jagu-ar hat diese «Idee» bestimmt nicht von MG geklaut. Das wäre ja ein Skandal.Das Restaurant ist für uns bis in die Hal-le des Erdgeschosses vergrössert wor-den. Die Bedienung war zwar ziemlich schleppend, aber die gebotenen Spei-sen haben uns dafür entschädigt. Es ist ja Sonntag, und da soll man sich doch auch etwas Zeit zum «zäme hocke» neh-men. Wir sind doch ein Club, oder? Mit kleinen Kindern ist es halt schon ein bisschen «belastend», aber das ist eigent-lich eher unser Problem.

Das schlechte GewissenDamit nun jeder weiss, wie alt ich bin, noch einen kleinen Einblick in mein Seelenleben. Anlässlich unserer Schul-reise an die Landesausstellung 1964 in Ouchy bei Lausanne habe ich einen Film gesehen, aus dem ich eine Szene bis heute nicht vergessen habe: Da ist eine Familie auf der damals üblichen

Sonntagsausfahrt mit dem Auto, und aus dem Rückfenster schaut ein Knabe mit leerem und abgelöschten Blick mi-nutenlang ins betroffene Publikum. Seit-her habe ich immer ein schlechtes Ge-wissen, wenn ich meinen Kindern einen Sonntag im Auto zumute.

Als Profi sucht man natürlich immer auch gleich weiter und womöglich nach dem Gegenteil. Wenn Philippe in den Game Boy gafft, ist sein Blick ja auch gläsern und starr. Soviel zur Dialektik, dem Denken in Gegensätzen. Auch das haben wir ja in der späteren 60er Jahren gelernt.Nach Balz und Evi ergriff zum Schluss nochmals Christian Jenny das Wort, um den Tag zu würdigen, was uns speziell gefreut hat.

Abb. 5: Ein MG 18/80 MK II Tigress 1930 mit Tiger-Leaper? Hat sich da jemand einen Scherz erlaubt?

Page 9: Jaguar_Tribune_115

9JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

REGISTER

Am 18.Oktober 2009 fand die X-/S-Type und XF Registerausfahrt des JDCS statt.

Der von Evi Buchmann organisierte Ausflug stand unter dem Motto «Hügeli

uuf – Hügeli ab juchhee!» Trotz trübem Wetter liessen sich die Teilnehmer

ihre Laune nicht verdriessen. Am Ziel in Muttenz im Pantheon traf man auf die

Freunde vom XJ-Register.

Text und Bilder: Peter Germann

Bereits zum dritten Mal organisierte Evi Buchmann den Ausflug ihres Registers. Unter dem beschwingten Motto «Hü-geli uuf – Hügeli ab juchhee!» ging’s bei leider trübem und regnerischem Wet-ter durch die Weinberge des Kantons Aargau ins «Pantheon» im baslerischen Muttenz. Dort trafen wir uns, wie schon letztes Jahr, im Sinne einer Sternfahrt mit unseren Kollegen vom XJ-Register, die ebenfalls am 18. Oktober 2009 ihre Registerausfahrt hatten.

Familiärer RahmenTreffpunkt war um 09.30 Uhr in Evis Lieblingsbeizli in ihrem Wohnort Buchs AG, das Restaurant «Schwyzerhüsli». Das gemütliche, heimelige Lokal hät-te nicht besser passen können als Aus-gangspunkt für unseren Ausflug im

3. X-/S-Type und XF Registerausfahrt 2009

familiären Rahmen. Es waren nämlich gerade einmal 5 Autos und 10 Personen angemeldet. Darunter aber, als absolu-te Besonderheit bei dieser kleinen Grup-pe, das mit einem Alter von 3,5 Monaten jüngste «Nachwuchsmitglied» des JDCS! Evi wusste dies auch zu würdigen und schenkte dem Baby einen mit einer grü-nen Stoffschleife verzierten, sitzenden

Plüschjaguar. Wie zu Hause in der guten Stube war auch das reichhaltige Früh-stücksbuffet gleich hinter unserem re-servierten Tisch aufgebaut worden.Trotz der kleinen Teilnehmerzahl ver-sorgte uns Evi mit sehr guten Kartenko-pien in den Massstäben 1:100 000 und sogar 1:50 000, auf denen sie die «Hü-

gelstrecke» rosarot eingezeichnet hatte. Ein Beiblatt warnte uns zudem noch vor kritischen Abzweigungen. Nachdem wir uns vom netten Wirtepaar verabschie-det hatten, setzte sich unser Mini-Jagu-ar-Tross um 10.30 Uhr in Bewegung.

Regenasse KilometerVor uns lagen ca. 110 regennasse Kilo-meter bis Muttenz. An der Spitze fuhr Christian Jenny mit einem XF und der Organisatorin Evi Buchmann auf dem Beifahrersitz. Als einziger «Nicht-Acht-zylinder» im Feld folgte ich mit meinem 3.0 X-Type. Die nachfolgenden 3 Fahr-zeuge waren dann alles «Registerfremde» XK 8. Einer davon war sogar ein Conver-tible. Cabriowetter hatten wir an diesem frühwinterlichen Herbsttag aber definitiv nicht erwischt. Auch Schiebedächer und Seitenscheiben blieben geschlossen. Die Klimaanlage brauchte man hauptsäch-lich zum Entfrosten der Scheiben und dafür liefen, bei einer Aussentemperatur von 2–4 °Celsius durchaus verständlich, Abb. 1: Das Teilnehmerfeld auf dem Parkplatz bei der Linde.

Abb. 2: Lag es wohl am Katzenjammerwetter, dass uns unsere Autos auf dem Schlossparkplatz ihre Kehrseiten präsentierten?

Page 10: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE10

REGISTER

die Sitzheizungen buchstäblich heiss. Wenn nur wenige Autos unterwegs sind, hat dies aber auch seine Vorteile: Solan-ge ich nämlich den verchromten Lea-ping Jaguar am Heck von Christian nicht aus den Augen verlor, und alle folgen-den XK`s sich an meinen Fersen hefte-ten, konnten wir die ganze Strecke schön hintereinander herfahren! So erklom-men wir gemeinsam zuerst die Staffelegg. Nachdem wir Schinznach-Dorf durch-quert hatten, machten wir vor dem Dorf Linn auf einem Parkplatz einen ersten Halt(Abb. 1). Dort zeigte uns Evi eine 800-jährige, riesige Linde, die zu Pest-zeiten gepflanzt wurde und bis heute das Ziel bei unzähligen Schulreisen von Kin-dern aus dem Aargau ist.

Sausertrinken im SchlossAnschliessend ging es weiter Hügel-auf-und-ab durch Oberbözberg, Rüfe-nach und Villigen zum Schloss Böttstein (Abb. 2). Dort hatte Evi für uns einen Tisch reserviert. Nach rund einer Stun-

de Fahrzeit nahmen wir gerne Platz im rustikalen, braun getäfelten Schlossres-taurant. Passend zu unserer Fahrt, die uns an unzähligen, bereits abgelese-nen Reben vorbeigeführt hatte, tranken wir Sauser. Er schmeckte köstlich und an der weissen Farbe liess sich erken-nen, dass er frisch gepresst war und aus der Umgebung stammte. Danach setz-ten wir unsere Fahrt auf meist schmalen

Nebenstrassen fort. Es ging weiter durch Hottwil, Bözen und viele weitere klei-ne Orte, an Gelterkinden vorbei nach Magden und schliesslich in den Kanton Baselland.Etwa eine halbe Stunde Fahrzeit vor un-serem Ziel kam ich als Stadt-St.Galler zur Erkenntnis, dass der Aargau nicht minder hügelige Gegenden hat, als ich sie vom Ostschweizerischen Appenzel-lerland her gewohnt bin. Jetzt war es aber nochmals Zeit für eine Einkehr in einem Wirtshaus. Wie es sich für einen rechten «Familienausflug» gehört, musste nämlich der jüngste Teilnehmer gewickelt und geschöppelt werden.

Am Ziel, dem PantheonZusammen mit den Teilnehmern des XJ-Register-Ausflugs erreichten wir zur vor-gesehenen Zeit das Pantheon in Muttenz. Verglichen mit den teils sehr stark ver-schmutzten XJ-Limousinen sahen unse-rer Autos aber aus, als wären sie gerade durch die Waschanlage gefahren. Auf was für Strassen waren die wohl unterwegs?So oder so, wir liessen uns weder vom Wetter oder von sonst was die Laune ver-derben und betraten voller Spannung den geheimnisvollen, architektonisch in-teressanten Rundbau. Das Eintrittsbillet drückte uns Evi in die Hand und dann ging es zu Fuss ganz nach oben, wo schon der Apéro für uns bereit stand (Abb. 3). Dass die weiss gedeckten Tische gleich

bei der Jaguar-Sonderschau standen, war natürlich kein Zufall. Wohl aber die Tat-sache, dass Evi bei der Planung noch nicht wusste, dass die Präsentation unse-rer Lieblingsautomarke zeitgleich auf un-seren Registerausflug fiel.Als weiteres Highlight kam noch hinzu, dass wir in der Person von Christian Jenny einen sehr kompetenten Museumsführer unter uns hatten. Sehr gerne übernahm er die Aufgabe, uns das schraubenförmi-ge Gebäude und seine interessanten Ex-ponate von oben nach unten ausführlich zu erklären (Abb. 4): Beginnend mit der Jaguar-Ausstellung bis zum Restaurant im Parterre, wo wir von der freundlichen Service-Crew zum feinen Nachmittags-Abendessen erwartet wurden.

Nächstes Mal im FrühlingIrgendwann einmal zwischen gemisch-tem Salat, Hauptspeise und Dessert, wur-de es im Pantheon-Restaurant wieder heller. Der Grund dafür war schnell ge-funden: Draussen schien die Sonne! So-mit konnten wir wenigstens die Heimrei-se bei trockener Strasse antreten. Gleich noch etwas Positives zum Schluss: Die Wartezeit bis zur nächsten X-/S-Type und XF Registerausfahrt ist so kurz wie möglich. Als Termin hat Evi Buchmann den 21. März 2010 festgelegt. Hoffentlich wird die Anzahl der «Familienmitglieder» dann an diesem ersten, kalendarischen Frühlingstag etwas grösser.

Abb. 3: Beim Apéro konnte man nicht nur ange-regt plaudern, sondern auch ein 12-Zylinder-Ja-guar-Triebwerk bestaunen.

Abb. 4: Für uns war dieser Anblick natürlich der eigentliche «Leckerbissen» im Pantheon.

Page 11: Jaguar_Tribune_115

11JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

REGISTER

Auch im Sommer 2009 fand in St. Moritz wieder das British Classic Car Mee-

ting (BCCM) statt. Der Bericht wurde in der Jaguar Tribune Nr. 114 publiziert. Als

Beitrag des JDCS ins BCCM Programmheft, verfasste unser Ex-Präsident und Eh-

renmitglied Christian J. Jenny einen Text, den wir den Lesern nicht vorenthalten

möchten.

Text: Christian J. JennyBilder: Jenny, Rupp, Marlène Wüthrich

«Grace... Space... Pace», lautete Sir Wil-liam Lyons‘ Devise, mit der er in den 50er Jahren die Stellung der Marke Ja-guar im Markt positionierte. «Pace», Geschwindigkeit, war eine Losung, die bis heute verpflichtet hat. Ab 1935 gal-ten die Vorkriegsmarke SS Cars Ltd. und ihr nachfolgend, Jaguar (später mit Daimler), als eine Herstellerin schneller Fahrzeuge.

S.S. 90 PrototypeSchon am Bergrennen von Shelsley Wal-sh im April 1935 hatte Hon. Brian Lewis mit dem S.S. 90 Prototype gezeigt, dass man mit den Besten mithalten konn-te (Abb. 1). Die Autos der Marke SS sa-hen nicht nur schnell aus, sie waren es auch. Und dies noch immer, heute nach

Die Schönheit der Geschwindigkeit

74 Jahren. Gerade bevor ich diese Zei-len aufs Papier brachte, stellte ich mei-nen S.S. 90 Prototype auf die Probe (Abb. 2), und – tatsächlich – er läuft heute noch souverän mit im Verkehr auf einer Schweizer Autobahn. Er verdrängt selbst jene sturen linke-Spur Fahrer, die sich untertänigst exakt an die 120 km/h klammern.

SS Jaguar 100Dann in den späten 30er Jahren folgte mit dem SS Jaguar 100 Rallye-Erfolg auf Rallye-Erfolg. 1951 kam jener völlig un-erwartete – und entsprechend hochge-jubelte – Sieg des Jaguar XK120C (Abb. 3), dem C-Type, am 24-Stunden Ren-nen von Le Mans. Jaguar wurde in je-nen Jahren zu einer der bedeutendsten Sportwagenschmiede.«Wir erklären, dass sich die Herrlich-keit der Welt um eine neue Schönheit

bereichert hat: die Schönheit der Ge-schwindigkeit.» Was Filippo Tommaso Marinetti im Februar 1909 in seinem Futuristischen Manifest verkündete (Kasten), sollte nolens volens den Mo-bilitätsmythos für die nachfolgenden hundert Jahre nachhaltig formen. Ob-schon er selbst eine zwiespältig trübe Figur abgegeben hat, widerspiegelte Marinetti mit seiner Aussage die dama-lige Moderne.

Abb. 1: Im April 1935 hatte Hon. Brian Lewis mit dem S.S. 90 Prototype beim Bergrennen Shelsley Walsh gezeigt, dass man mit den Besten mithalten konnte.

* Filippo Tommaso Marinetti (1876–1944), Schriftsteller, faschistischer Poli-tiker und Begründer des Futurismus. Das im Februar 1909 veröffentlichten Mani-fest «Le Futurisme», publiziert auf der Titelseite der Pariser Tageszeitung «Le Figaro», vertritt 11 Thesen, die weit in das anarchistische Denken des späten 19. Jahr-hunderts hineingreifen. Der Futurismus lehnt Tradition ab, will ziellos gewachsene Struk-turen zerstören und verherrlicht Gewalt und Krieg. Entsprechende künstlerische Äusse-rungen in der darstellenden Kunst und der Musik, Ausstellungen und auch Demonstra-tionen prägten für eine kurze Zeit die italie-nische Szene einer heranwachsenden Schar von Intellektuellen. Eine Vermischung von kommunistischen Ideen mit faschistischen Prinzipen liessen die Futuristen (damals wie heute) als ideelle Exzentriker erschei-nen. Nach dem ersten Weltkrieg entzwei-te sich Marinetti erst mit Mussolini um ihm dann ab 1924 als getreuer Anhänger zu folgen. Er wurde Kultusminister Italiens und verhalf schliesslich dem Futurismus zu einem staatlichen Rang im Faschistischen Parteigefüge. Später, 1938, verurteilte Ma-rinetti die antisemitischen Gesetze Musso-linis scharf und erreichte es, durch verbale Stellungnahmen und Publikationen, dass in Italien die Diffamierung «entarteter Künst-ler» weitgehend unterblieb.

Page 12: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE12

REPORTS

Symbole der SchnelligkeitDie Eisenbahn, das eben erfundene Flugzeug, auch der Zeppelin oder das mittlerweile praktikabel gewordene Au-tomobil, sie alle empfand man als Sym-bole der Schnelligkeit. Und dies wurde zum Magneten für all jene, die sich be-freit über die eben vergangene, einge-engt rückwärts denkende viktorianische Zeit hinwegsetzen wollten.

Fürsten und adelige HäupterDennoch zogen Fürsten und adeli-ge Häupter mit Kutschen durchs Land, und selbst der deutsche Kaiser beschwor die von Rössern gezogene Artillerie als die hochwertigste Kampfkraft des deut-schen Heeres. Um sich gegen solch puri-tanisch Beharrliches zu stemmen, lag es für die fortschrittlich Denkenden in der

Luft, die nun mögliche Geschwindigkeit als «schön» zu verherrlichen. Und das ist hundert Jahre lang so geblieben.

Kann Geschwindigkeit schön sein?Kann Geschwindigkeit überhaupt «Schön heit» sein? Selbstredend, Män-ner meinen zu kennen was «Schönheit» ist – zumindest bei den Frauen. Doch ganz allgemein ist dies ein Wortsinn, der nirgends so klar beheimatet ist. Kn-aurs Lexikon macht es sich einfach, es überspringt den Begriff. Und fragt man jemanden, der es eigentlich wissen soll-te, einen Künstler, einen Architekten, ei-nen Designer, oder einfach einen Konst-rukteur, was denn nach seiner Meinung als «Schönheit» zu deklarieren sei, so findet man sich alsbald inmitten einer völlig unüberblickbaren Verwirrung.

Neben Herrlichkeit ist von Anmut und Ebenmass, Formvollendung und Reiz die Rede, doch so etwas wie eine abso-lute Wahrheit zum Thema Schönheit gab es weder einst, noch gibt es sie jetzt und wird es auch in der Zukunft kaum geben. Bleiben wir daher beim Erfassba-ren: Schön ist was gefällt und Schönheit woran wir Freude haben. Entsprechend ist die schnelle Fortbewegung, wie sie uns unsere Fahrzeuge mit wundervol-ler Leichtigkeit vermitteln, schön. Was Lyons mit «Pace» verstanden hat, war für ihn nichts anderes als die schöne Fortbewegung in einem Jaguar, Schnel-ligkeit als Schönheit.Über das vergangene Jahrhundert hat eine Unzahl von Erfindern, Konstruk-teuren und Designern es verstanden, im-mer schnellere Fahrzeuge auf die Räder

Abb. 2: Der S.S.90 Prototype des Autors, hier auf einer Fahrt über den Klausenpass.

Page 13: Jaguar_Tribune_115

13JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Abb. 4: NUB 120, der bekannteste XK 120 von Ian Appleyard. Nicht das Rekordauto, aber auch eine Berühmtheit. Auch dieses Fahrzeug gehört Jaguar Heritage.

Abb. 3: NDU 289, ein weltberühmter C-Type vom 9 April 1953, mit der Chassisnummer XKC.045. Das Auto gehört Jaguar Heritage und ist die einzige Schweizer Erstauslieferung.

REPORTS

zu stellen. War 1910 eine Geschwindig-keit von 100 km/h auch mit den bes-ten Konstruktionen kaum zu erreichen, galt nach dem zweiten Weltkrieg die 200 km/h Marke für einige auserlesene Pro-duktionsautos als bereits überschritten.

Jaguar XK 120Ganz zuvorderst dabei war Jaguar mit dem XK120, jenem Sportwagen, der im Frühjahr 1949 in Jabbeke (Belgi-en) den World Speed Record for Pro-duction Cars auf 126 mph (203 km/h) geschraubt hatte (Abb. 4). Jaguar schuf mit dem XK-Motor vor über 60 Jahren ein Triebwerk, das wie kaum ein ande-res das Attribut «Legendär» verdient. Für jene Zeit war die Konstruktion wohl einmalig: Eine in grossen Zahlen gefertigte Maschine mit zwei obenlie-genden Nockenwellen, etwas, das sonst nur Rennmotoren und einigen ganz wenigen in kleinen Stückzahlen gebau-ten Sportmotoren, so beispielsweise As-ton Martin, vorbehalten war. Nur eine einzige andere Marke konnte damals als Produzent von Motoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen in nam-hafter Serie gelten, Alfa Romeo.

Jaguar MK VIIWas die Mailänder für ihre Vierzylinder unter zwei Liter Inhalt bedacht hatten, offerierte Jaguar für die ebenso konkur-renzlosen sechszylindrigen Sportwagen der Oberklasse mit nahezu dreieinhalb Liter Inhalt. Und bot dies nicht allein für Sportfahrzeuge: Bald nach dem XK120 wurde 1950 der erste grosse Saloon mit einem solchen Motor angekündigt, der MK VII (Abb. 5). Gross, mächtig und doch agil und schnell genug für erste Platzierungen in anspruchsvollsten Rallyes, insbeson-dere auch ein Sieg in der Rallye Mon-te Carlo. Und unaufhaltsam schritt die Technik seither weiter, so, dass heute ein grosser Teil der derzeitigen Ja guar Pa-lette die Marke von 250 km/h erreicht, bei der eine weitere Erhöhung der

Geschwindigkeit aus Sicherheitsgrün-den elektronisch abgeregelt wird. Herausragende Techniker liessen die Autos mit jedem Jahr schneller wer-den, doch genauso fanden sich Regle-mentierer, die nicht müde wurden, dem Autofahrer Regulative und Vorschrif-ten nachzuschleudern. Bald einmal vermiesten skurrile Vorschriften, Wäl der

von Geschwindigkeitsbeschränkungs-schil dern, bauliche Schikanen und in neuer Zeit Radarfallen die schnelle Fort-bewegung. Statt der Schönheit der Ge-schwindigkeit feixte immer öfters eine Fratze der Medusa durch die Wind-schutzscheibe. Und doch, je schneller die Autos wurden, desto sicherer wur-den sie auch.

Page 14: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE14

REPORTS

Je schneller, je sichererDenn seit den 20er Jahren galt auch stets Sicherheit als eine der allerers-ten automobilen Qualitätskriterien: Elektrische Scheinwerfer und Schei-benwischer, Vierradbremsen, Sicher-heitsgläser, Radialreifen, selbsttragen-der Aufbau mit Barény-Knautschzone, Scheibenbremse, fortschrittliche Auf-hängungen, ABS, Vierradantrieb, elekt-ronische Korrekturvorrichtungen, Air-bag, und vieles, vieles mehr. Auch da war Jaguar ganz vorne mit dabei. Schnelligkeit wurde stets mit entspre-chenden Sicherheitsvorkehren verbun-den.

ScheibenbremsenIn einem gemeinsamen Projekt entwi-ckelten Jaguar und Dunlop die Schei-benbremse. In Kombination mit einer aerodynamisch ausgefeilten Leichtme-tallhülle und einem bahnbrechenden Rohrrahmen, gelang damit 1953 der grosse Durchbruch der C-Types in Le Mans mit einem ersten, zweiten und vierten Rang. Bald einmal galt Jaguar nicht nur als Pionier, sondern auch als der herausragende Produzent von Au-tos mit Scheibenbremsen an allen vier Rädern.

1961, der E-Type kommtUnd als der damalige Apex der Pro-duktionssportwagen, der Jaguar E-Ty-pe, 1961 am Genfer Salon zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wur-de (Abb. 6), standen rundum in den Hallen des Plainpalais noch immer nur ganz wenige Konkurrenten, die dieses unübertroffene Sicherheitsmerkmal vorzeigen konnten.Auch heute gilt mehr denn je «Pace» als ein ureigenes Jaguar-Attribut, neben dem Design «Grace» und der Bequem-lichkeit «Space» wohl das faszinierendste für den Enthusiasten. Eben erst (vor eini-gen Monaten, die Redaktion) hat ein XFR der allerneuesten Provenienz mit V8 Kompressormotor auf den Bonneville

Salt Flats in Utah (USA) – ein Produkti-onsmodell mit einigen wenigen aerody-namischen- und Sicherheits-Anpassun-gen (z.B. einem Bremsfallschirm) – die

geradezu unglaubliche Geschwindigkeit von 363 km/h erreicht (Bericht in JT 113, die Redaktion). Wohl Schönheit par Ex-cellence.

Abb. 6: Die Kurven von Christian J. Jenny’s E-Type Coupé, das 1961 am Genfer Salon zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Abb. 5: Gross und mächtig ist er, der MK VII M. Hier das Auto von Peter und Marlène Wüthrich an der Südtirol-Ausfahrt. Bild: Marlène Wüthrich

Page 15: Jaguar_Tribune_115
Page 16: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE16

Auf www.ricardo.ch kann man (fast) alles kaufen, auch Autos. So hatte sich der

Schreiber dieser Zeilen auch bei ricardo.ch auf die Suche nach einem Jaguar

gemacht. Fündig wurde er nicht, aber eine Beschreibung für einen XJR gefunden,

die man nicht alle Tage sieht. Viel Spass beim Lesen.

Zum Ersten, Zweiten und zum Dritten

Text: Jürg RuppQuelle: Ricardo.ch

Neben ebay.ch ist ricardo.ch in der Schweiz die wohl bekannteste, digitale Auktionsplattform. Benutzer dieser Sei-te wissen, dass eine attraktive und süf-fige Beschreibung des Artikels erheb-lich zum Verkaufserfolg beitragen kann. Die nachfolgenden Zeilen für einen XJR Modell 1994–97, 4.0 Supercharged mit 320 PS, 141 000km und ab MFK, wur-den – ergänzt durch Zwischentitel – 1:1 aus dem Angebot übernommen. Am Ende der Seite waren mindestens 10 Be-merkungen von Interessenten, die sich alle amüsiert über die folgenden Zeilen äusserten:

Verkäufer InformationenKatzen fauchen gelegentlich und die-ser 4-Liter-Kompressormotor tut es be-reits, wenn der Fahrer das Gaspedal nur ganz leicht streichelt. «Keine Stunde, die man mit Sport verbringt, ist verloren». Frei nach diesem Motto des angeblichen Sport-Hassers Sir Winston Churchill ist spürbar, dass es sich hier um einen reinrassigen Sportwagen handelt, wel-cher im Gewand einer Limousine da-herkommt: Maschendraht im Grill, re-duzierter Chromschmuck und das «R» (für Racing) am Heck, die zwei doppel-ten Rundscheinwerfer, deren Konturen sich in der Motorhaube fortsetzen, sanf-te Formen im Heckbereich. Alles Details, über die das Auge des Jaguar-Besitzers – und nicht nur seines – liebevoll streicht. Es ist ein Auto, das Ästheten magisch anzieht.

(K)ein Sack ZementDer Eaton-Roots-Kompressor (allein der Name ist schon ein Genuss) wird direkt vom Motor angetrieben und baut bereits knapp über der Leerlaufzahl einen kon-tinuierlich steigenden Ladedruck auf. Von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen ist ein Erlebnis, das lediglich 6.3 Sekun-den dauert, denn der mechanische Lader bläst die Leistung des Vierliter-Sechszy-linders auf 320 PS auf und stemmt das maximale Drehmoment auf 512 Nm bei 3050 Touren – mein lieber Herr Ge-

sangsverein, das zieht wahrhaftig die Wurst vom Brot und ist Garant für ein Grinsen à la Micheline Calmy-Rey! Im Vergleich zur Kompressor-Ausführung wirken die «normalen» XJ dieses Typs etwa so agil wie ein Sack Zement.Breit, tief und satt – so lässt sich die Strassenlage charakterisieren. Speziell von Bilsteins Rennsportabteilung entwi-ckelte Stossdämpfer sorgen für eine straf-fe, sportliche Strassenlage. Aber auch im Alltagsbetrieb macht der Jaguar eine sehr gute Figur. Dafür sorgt u.a. auch das zuschaltbare TC/ASC-System (Trak-tions- und Stabilitätskontrolle), über die

der XJR serienmässig verfügt. Die Fahr-werksabstimmung ist als optimal zu be-zeichnen – vielleicht liegt es auch daran, dass sie vom Ex-Formel-1-Weltmeister Jacky Stewart vorgenommen wurde.

(Fast) alles vorhandenSerienmässig ist – mit Ausnahme eines Navi – ziemlich alles vorhanden, was zu einem erhabenen und liebreizenden Fahrgefühl beiträgt. So lassen sich zum Beispiel mit der Funkfernbedienung am Zündschlüssel die Scheinwerfer für 25 Sekunden einschalten. Der einleuchten-de Vorteil: auf dunklen, riesigen Parkplät-zen wird man nach langem Arbeitstag von seinem Auto mit dem Signal «Hier stehe ich» begrüsst. Weiter ist zum Bei-spiel erstaunlich, wie schnell man auch bei unterdurchschnittlicher Begabung (oder Geduld) das Radio mit CD-Funk-tion oder die Klimaanlage dieses Wagens versteht. Und endlich dürfen auch Män-ner in einen beleuchteten Spiegel hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite sehen – dies in einem Innenraum von ausgesuchter Güte: feine Hölzer, edles Leder, reichlich elektrische Helferlein (welche nota bene allesamt funktionie-ren). Das Ganze ist selbstverständlich standesgemäss verarbeitet. Und stellt man den Wagen ab, so fahren das Lenk-rad hoch und der Sitz zurück, damit man die geschwollenen Füsse besser über die breiten Schwellen kriegt. Kleinigkeiten, die man als Fahrer ganz schnell nicht mehr missen mag.

Erlesenes Interieur wie neuDas erlesene Interieur sieht immer noch aus wie neu: Das Leder fühlt sich an wie Baby-Haut, ist fleckenfrei und nir-gends gerissen. Das Vogelaugenahorn-Holz glänzt durchwegs, die Teppiche se-hen aus, als wären sie erst kürzlich von Oma geknüpft worden. Das Connolly-Leder riecht zudem so, als sei der Wagen

REPORTS

Abb. 1. So schaut er aus, der Wunder-Jaguar.

Page 17: Jaguar_Tribune_115

17JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

soeben aus dem Show Room gefahren worden. Äusserlich weist der Wagen we-nige Gebrauchsspuren (KEINE Beu-len oder Kratzer) auf, die bei einem ge-pflegten 12-jährigen Auto und 140 000 km üblicherweise entstehen. Das Ser-vice-Heft ist vollständig, sämtliche Re-paraturen wurden von einer Fachwerk-statt ausgeführt. In den letzten Monaten wurden u.a. folgende Teile ersetzt: Beide Auspuffkrümmer inkl. Krümmerdich-tung (kostet in etwa soviel wie eine Wo-che Club-Urlaub auf Kreta inkl. Halb-Pension...), sämtliche Bremsschläuche, Wasserpumpe und Kühlwasser-Aus-gleichsbehälter, Zündkerzen und Dach-himmel.Die entsprechenden Rechnungen kön-nen selbstverständlich eingesehen wer-den. Letzte Woche (23.2.09) bestand der Jaguar die MFK ohne Probleme. Anläss-lich dieser Prüfung wurde vorgängig der Abgastest durchgeführt. Anzumer-ken ist ferner, dass die Katze im Winter nicht bewegt wurde und stets in einem trockenen Käfig (sprich: Tiefgarage) ge-halten wurde.

Ein MangelEinziger Mangel: Die Spritzdüsen der Schein werferreinigungsanlage sind nicht mehr vorhanden. Angesichts der Tatsachen, dass diese Dinger eine Halbwertszeit von ca. 3 Waschstrassen-Durchläufen haben und der Preis offen-bar in Gold aufgewogen wird, habe ich

– schweren Herzens – auf eine Instand-stellung verzichtet («...and the Oscar for the grösste Fehlkonstruktion goes to... the Jaguar-Chefdesigner!»). Hier soll nicht über Sinn und Zweck, CO2-Ausstoss oder Wirtschaftlichkeit dieses Autos debattiert werden. Jeder, der in der Primarschule keinen Fenster-platz hatte, sollte wissen, dass ein VW Lupo auf 100 km weniger verbraucht und auch im Unterhalt einen Batzen günstiger ist. Wer ordentlich auf den Pinsel tritt, treibt den Verbrauch mühe-los auf über 16 Liter und läuft Gefahr,

als Öko-Terrorist (O-Ton meiner Mut-ter) betitelt zu werden. Für die Vor-fahrt zur monatlichen Delegiertenver-sammlung der Grünen Partei benötigt man(n) infolgedessen ein gesundes Selbstvertrauen und/oder eine ordentli-che Portion Ignoranz. Die Kenner unter Euch dürften hingegen verstehen, dass die Kiste bei 100%-iger Alltagstauglich-keit mit purer Eleganz entschädigt und auf diese Weise für manchen Hingucker sorgt: Rund, präsent, nicht zu überse-hen, dabei vornehm und graziös. Unge-fähr so eben, wie mancher Mann – nicht jeder natürlich – sich seine Traumfrau vorstellt. Einschliesslich der Fähigkeit, ihm ohne viel Aufhebens das Denken zu ersparen.

Bar bezahlen – kein EintauschEinleuchten sollte, dass ich Kame-le, Schwiegermütter, Silberbesteck oder alte Sofas nicht in Zahlung nehme – der Kaufpreis ist bei Abholung bar zu be-zahlen. Punkt. Diese findet spätestens eine Woche nach Ablauf der Auktion statt. Teilzahlungen sind nicht möglich, schliesslich gebe ich die Katze auch in einem Stück her. Summa summarum: Ihr bietet hier auf einen soliden, ehrli-chen Jaguar in einem bemerkenswer-ten, optisch schönen und technisch

einwandfreien Zustand. Ehrliche, inter-essierte Bieter sind herzlich eingeladen, das gute Stück in 8702 Zollikon zu be-gutachten und Probe zu fahren.

Spassbieter Achtung!Für Spassbieter, Weichspüler, Ricardo.ch-Benutzer und andere Humoristen erlaube ich mir den freundlichen Hin-weis, dass ich kürzlich den Vertrag mei-ner Rechtschutzversicherung verlängert habe. Angesichts betrüblicher Erfahrun-gen mit Auktionsteilnehmern aus dem Ausland werden diese gebeten, an dieser Auktion nicht teilzunehmen. Dies gilt insbesondere an die Fraktion aus den nördlicheren Gefilden, die Autos Last-wagenweise gen Skandinavien karren und sich – möglicherweise in Unkennt-nis der AGB von ricardo.ch – teilweise nicht bewusst sind, dass der Meistbie-tende bei Auktionsende den Kauf des angebotenen Produkts erklärt.

Und nun: Happy bidding!PS: Sollte der «Sofort kaufen!» – Preis erreicht werden, wird der Jaguar voll-getankt und mit einer gültigen Auto-bahn-Vignette versehen übergeben. Für die musikalische Untermalung auf der Jungfern-Fahrt gibt’s als Draufgabe die aktuelle Gölä-CD.

REPORTS

Page 18: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE18

Am 4. Oktober 2009 trafen sich über 100 Personen mit 57 Jaguar und Daimler

zur JDCS-Schlussfahrt 2009. Sommerliche Temperaturen, wunderschönes Wetter,

herrliche Landschaften und das Ziel in Hausen am Albis waren Höhepunkte die-

ses hervorragend organisierten Anlasses. Den Organisatoren ist ein Kränzchen

zu winden. Es war eine tolle Veranstaltung mit dem richtigen Mix von Plausch und

Wettbewerb. Vielen Dank für alles.

Schlussfahrt 2009

Text: Jürg RuppBilder: Susi & Jürg Rupp

Schon lange vor Türöffnung trafen sich unternehmungslustige JDCS-Mitglieder im Restaurant Schifflände in Maur am Greifensee (Abb. 1). Ab 9.00 Uhr ging es dann zum ausgiebigen Frühstücksbuffet, das von Seiten des Hotels einige logisti-sche Probleme hervorrief. Im Abstand von 20 Minuten wurde das Essen nach und nach in den Saal bzw. zum Büffet gebracht. Diese kleinen Probleme konn-ten aber der guten Stimmung der Anwe-senden keinen Abbruch tun. Jedermann und jedefrau waren schon gespannt auf die Fragen, als Jean François und sei-ne Crew den Routenplan aushändig-ten. Natürlich diskutierte man bereits beim Frühstück über die zu befahrende

Wie schwer ist das Auto?Nach dem ausgiebigen Frühstück waren dann so gegen 10.00 Uhr alle auf dem Weg Richtung Zürcher Oberland. Noch nicht ganz, denn Jean-François (Abb. 2) schockte die Teilnehmer auf dem Park-platz vor der Abreise mit der ersten Fra-ge: «Wie schwer ist euer Auto?» Oh je,

wie schwer ist nun unser XJS 4.0 Con-vertible? «Na, 1750 kg», sage ich ziem-lich leichtfertig. Meine Lieblingsfrau schaut mich perplex an vor soviel «Si-cherheit» und Jean-François verlangt nach dem Fahrzeugausweis. Nun ist er schockiert: «Du bist nur 10 Kilo dane-ben, nicht schlecht. So nah dran war noch keiner.» Susi schaut mich noch erstaunter an, und mit meinem durch-gestreckten Rücken und einem guten Gefühl im Bauch fahren wir los.Sonst hat immer die Beifahrerin mehr Stress als der Pilot, aber die Frage nach der Farbe der Kuh bei km 10,7 ist leicht, sie ist Gelb. Als Greenhörner sind wir natürlich froh, dass es (noch) keine Ja-guar spezifischen Fragen aus dem (frü-hen) Lebenswerk von Sir William Ly-ons gibt. Aber die kommen sicher noch. Beim Fahren nach Hinwil denken sicher

Strecke, und zwischen Gipfeli und Kaf-fee wurden die ersten Reisepläne und Strategien für den Tag entwickelt.

REPORTS

Abb. 1: Viel Verkehr am Morgen vor dem Restaurant Schifflände in Maur am Greifensee.

Abb. 2: Der erste Schock: Jean-François fragt die Teilnehmer vor der Abreise: «Wie schwer ist euer Auto?»

Page 19: Jaguar_Tribune_115

19JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

die meisten Teilnehmer an ein anderes Lebenswerk, nämlich an das von Peter Sauber, dessen (ehemaliger) Rennstall auf einer ziemlich üblen Berg- und Tal-fahrt ist. Der Ausgang dieser Geschich-te ist im Gegensatz zu unserem tollen Ausflug noch nicht geschrieben.

Zürcher OberlandWir sind hier in einer wunderschönen Gegend. Im Zürcher Oberland geht es

rauf und runter, die Landschaft lädt regelrecht zum «Dahingleiten» ein. Beim Bachtel gibt es dann noch eine

grössere Aufregung: Offenbar war hier eine Strasse gesperrt, evtl. eine Sonn-tagssperre? Und so sah man für ein-mal die meisten unserer Autos auf einem grossen Haufen, entweder auf der Anfahrt oder bereits auf dem Rückweg vom Bachtel. Überall winkte man sich zu und freute sich über die unverhoffte Be-gegnung. Sei’s drum, es geht weiter Rich-tung Walde, wo die Turmspitze natürlich die Form einer Zwiebel hat. Auch hier eine wunderschöne Gegend, wenn man das Zürcher Oberland verlässt und Rich-tung Ricken fährt. Auto an Auto reiht sich auf der Rickenstrasse, wir fühlen uns im Pulk richtig wohl.Dann weiter Richtung Uznach: Jetzt heisst es aufpassen, nur ja die Abzwei-gung nicht verpassen. Es ist geschafft. Überall sieht man Jaguar, von denen der eine oder andere plötzlich in eine andere Richtung fährt – auch an die-ser erwähnten Abzweigung. Wer hier wohl falsch fährt? Hinter uns, und manchmal auch vor uns, fährt Werner Knechtli mit seinem schönen, roten

REPORTS

Abb. 4: Dies ist kein Alpabzug Richtung Siebnen, sondern eine Kuhherde, die uns den Platz auf der Strasse streitig macht. Nur ruhig bleiben.

Abb. 5: Beim kurzen Mittagshalt geht es recht hoch zu und her. Dabei sind auch der Nachwuchs sowie unsere treuen Freunde Michaela und Gerd Münch.

Abb. 3: Viel Pech für Werner Knechtli und Beifahrer Mike Collins mit ihrem XK 150 DHC, aber alle wollen helfen, die Panne zu beheben.

Page 20: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE20

XK 150 DHC. Offensichtlich haben er und sein Beifahrer Mike Collins Prob-leme: Der Wagen raucht ab und zu hef-tig und Werner hält immer wieder an. Um 11:30 Uhr parkt er dann sein Auto bei der Kirche in Kaltbrunn (Abb. 3). Nach verschiedenen Telefonaten, leider ist «JDCS-Doktor» Georg Dönni nicht in der Nähe, kommt Urs Haehnle dazu. Nach einer ausgiebigen Diskussion, Be-sichtigung des Motorraums und dem Zücken des Werkzeuges durch Mike, gibt uns Werner Entwarnung und wir fahren weiter Richtung Reichenburg.

Achtung Kühe!Hier kommt es zu einem massiven Ver-kehrsstau, die Autos drängen von al-len Seiten auf die Landstrassen. Nach

einer halben Stunde «Stop and Go» und einer verirrten Kuhherde in Siebnen, die wohl den Alpabzug verpasst hat

(Abb. 4), und sich jetzt auf der Stras-se tummelt, fahren wir Richtung Wägi-taler See. Als (ehemaliger?) Motorrad-fahrer kennt man die Sattelegg wie den eigenen Hosensack. Nichts wie rauf in diese schöne Gegend. Jetzt haben wir einen wunderschönen Tag, und viel Volk ist unterwegs im Auto. Besonders an so schönen Orten wie die Gegend rund um die Sattelegg. Gemäss Karte müssen wir nun um den Wägitaler See fahren.

Spiessruten fahren Das ist gar nicht so einfach, offensicht-lich ist die halbe Schweiz beim Wandern

um den See unterwegs und viele Spa-ziergänger flanieren auf der Strasse und haben überhaupt keine Lust, uns Platz zu machen. Teilweise recht böse Blicke begleiten uns auf unserer Fahrt bis zum kurzen Mittagshalt in einer idyllischen Beiz, wo es schon recht hoch zu und her geht (Abb. 5).Bei einem Glas Most und etwas zu es-sen kommt die Diskussion auf einen ersten Höhepunkt: Haben wir nun den Posten am Wägitaler See schon verpasst, oder kommt er noch? Wir sind alle der Meinung er kommt noch. Dann freuen wir uns über das Zusammentreffen von Anna-Marie Hardt’s SS DHC 3.5 (Abb. 6) mit dem wunderschönen SS1 Saloon von André und Bernadette Wallimann

Abb. 6: Wo sich Vorkriegsschönheiten treffen: Anna-Marie Hardt’s SS DHC 3.5 trifft auf den SS1 Saloon von André und Bernadette Wallimann.

Abb. 7: Und hier ist er in voller Grösse: Der prächtige und komplett restaurierte SS1 Saloon von André und Bernadette Wallimann.

Abb. 8: Jean-François und seine Mannschaft beim Fragen stellen. Hier werden grad die Gnädinger’s mit ihrem tollen Auto in die Mangel genommen.

REPORTS

Page 21: Jaguar_Tribune_115

21JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

(Abb. 7). André’s Auto wird am Ende der Fahrt auf dem Parkplatz in Hausen am Albis noch für viel Aufregung sor-gen. Aber davon später. Nun heisst es weiter Spiessruten fahren und den Pos-ten suchen. Los, auf geht’s.

Der Wägitaler PostenNa endlich, da ist er. Wir sind beim Posten Wägitaler See angelangt, Jean-François und seine Mannschaft sind schon eifrig beim Fragen stellen (Abb. 8). Nach einer kurzen Wartezeit sind wir auch dran: Verschiedene Fragen zur Kraftwerk Anlage und Staumauer ma-chen uns ganz schön Kopfzerbrechen. Das sind nun wirklich keine Fragen, die auch Sir William hätte beantwor-ten können. Dass man uns die Fragen nicht aushändigt, sondern direkt fragt, finden wir ganz schön clever, denn das verhindert, dass man sich bei ir-gendwelchen Informationsträgern die Antwort holen kann. Hört man jedoch dem Interviewer genau zu, kommt

man aber schon darauf, dass diese An-lage während ihrer Zeit die höchste Staumauer der Welt und das grösste

Pumpspeicherkraftwerk der Welt gewe-sen sein soll. Hoffen wir’s. Aber dass die Kraftwerkzentrale Siebnen einer goti-schen Kathedrale gleicht, darauf wä-ren wir nie gekommen. Wir hatten auf einen «postmodernen Industriebau» getippt. Jä nu, nächste Frage.Jetzt wird es aber sehr jaguaristisch, vie-le Fragen zu Jaguar und den neuen Mo-dellen. Aber dass der MK2 dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, und die Ju-biläumsreise nach England «MK2 Gol-den Jubilee» hiess, wusste wohl jeder, oder?

Im SäuliamtWeiter geht es durch den Kanton Zug Richtung Sihlbrugg. Wir sind nun un-serer eigenen Wohngemeinde immer näher, denn das Ziel unserer tollen Aus-fahrt ist ja in Hausen am Albis, mitten im so genannten Säuliamt (Abb. 9). Wir sind jetzt schon gespannt und diskutie-ren auf der Anreise angeregt, wie gut das Abendessen im Hotel Löwen wohl sein wird? Aber noch ist es nicht so weit: Jean-François und sein Team haben noch einen besonderen «Leckerbissen» Abb. 10: Auf dem schönen Dorfplatz von Hausen am Albis ist die Jaguar-Parade die Attraktion.

Abb. 9: Was für ein Line-up vor dem Hotel Löwen in Hausen am Albis.

REPORTS

Page 22: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE22

bereit: Zerrbilder von diversen Jagu-ar Aussenspiegeln sollen den entspre-chenden Modellen zugeordnet werden. Mein Gott, wie soll das nun gehen? In unserer Verzweiflung hören wir dann von einer netten Stimme, dass alle die-se Autos bzw. Modelle eigentlich hier auf dem Platz sind, der sich in der Zwi-schenzeit immer mehr mit tollen Jagu-ar bevölkert.Auch hier, auf dem schönen Dorfplatz von Hausen am Albis, sind die Autos die Attraktion (Abb. 10). Viele Foto-apparate werden gezückt, um Erinne-rungsbilder zu schiessen. Als «Säuliämt-ler» ist man ziemlich stolz auf dieses bunte Treiben, das durch die wunder-schönen Autos und die Aktivitäten des JDCS hervorgerufen wird.Nachdem die letzten Fragen über die Aussenspiegel erledigt sind, geben

auch wir den Fragebogen ab und freu-en uns auf einen wohlverdienten Apéro. Nun kann man endlich den Tag Revue

Abb. 11: Der wunderschön restaurierte SS 1 Saloon von André und Bernadette Wallimann stand im Zentrum der Diskussionen. Fragen über Fragen prasselten auf den stolzen Besitzer.

REPORTS

passieren lassen. Es war ein für uns ausserordentlich gelungener Anlass und die Mischung von touristischen

Rang Name Punkte Jaguar

1 Rupp Jürg & Susi 87 XJS 4.0 Conv.

2 Gössi Christoph & Lorenz (Kind) 85 XK120 OTS

2 Kleeb Markus & Susanne, Julia, Kevin (Kinder) 85 XK8

4 Ammann Daniel & Cornelia 80 XJ C V12

5 Germann Peter & Jan 75 X-TYPE 3.0

5 Haehnle Urs & Ingrid 75 MK2

7 Rothenberger Andrea & Ottilia, Cedric (Kind) 74 XJ8

8 Buchmann Evi & Knill Margrit 72 XF 2.7D

9 Dessort Alain & Ruth 71 XJ40

10 Gabathuler Jean-Pierre & Gieger Marianne 69 XJR

10 Gnädinger Peter & Rosmarie 69 340

Page 23: Jaguar_Tribune_115

23JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Leckerbissen wie dem Wägitaler See und die der Route angepassten Fragen fanden wir ganz toll. Hier wurde ein Weg befahren, den man sonst eigent-lich relativ selten macht.

Der SS 1 Saloon, Star unter SternenEifrig wurde diskutiert und natürlich auch ein Gläschen getrunken. Im Mit-telpunkt des Interesses war natürlich der wunderschön restaurierte SS 1 Sa-loon von André und Bernadette Walli-mann. André musste immer und im-mer wieder das Fotoalbum von der Restauration zeigen (Abb. 11). Er hat sich auch bereit erklärt, dass in einer der nächsten Ausgaben die Geschichte der Restauration aufgezeichnet wird.Nachdem alle gestärkt waren, ging es dann zum Abendessen in den Saal des Hotel Löwen, der mit den anwesenden Mitgliedern und Gästen (fast) bis auf den letzten Platz besetzt war. Das Es-sen war gut. Aber etwas enttäuscht wa-ren wir als «Einheimische» schon: Der Chef liess sich nicht blicken und das Essen war (bei dem Renommee der Küche bei Kennern des Hotel Löwen) doch etwas lieblos präsentiert. Ob hier nicht eine tolle Chance verpasst wurde?

Die Siegerehrung mit NachwuchsWieder spannend wurde es dann bei der Siegerehrung, die Jean-François

sehr dramatisch inszenierte. Eigentlich waren Susi und ich guten Mutes, dass wir vielleicht auf einem der ersten 10

Plätze landen würden. Denn über vie-le Fragen zum Jaguar hatte die letzte Ja-guar Tribune ausführlich berichtet, und die Antworten waren deshalb – wenigs-tens gefühlsmässig – nicht so schwer wie auch schon. Aber als wir dann bei Platz 4 immer noch nicht erwähnt wur-den, zogen sich unsere Gesichter schon etwas in die Länge. Warum unsere Ge-sichter am Schluss der Siegerehrung noch länger wurden, zeigt die Ranglis-te der 10 bestplatzierten Teams. Vom Siegerteam gibt es kein Bild, der Knip-ser stand grad auf der Bühne. Und wie die Rangliste und Abbildung 12 mit den Kindern zeigt, muss man sich um den Nachwuchs im JDCS vorerst keine Sorgen machen.

REPORTS

Abb. 12: Die zweit und drittplatzierten Teams mit Organisator Jean-François Raoult. Über den Nachwuchs im JDCS braucht man sich offensichtlich keine Sorgen zu machen.

Page 24: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE24

Schlussfahrt 2009

REPORTS

Page 25: Jaguar_Tribune_115

25JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Schlussfahrt 2009

REPORTS

Page 26: Jaguar_Tribune_115
Page 27: Jaguar_Tribune_115

27JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Source: «First life» September/October 2009Pictures: Jaguar Ltd. /Jürg Rupp

Jaguar was my favourite make of car when I was a kid (Fig. 1). Where I grew up in Dumfries in Scotland, it was the most exotic car around. I especially re-member the MK2 (as driven by Inspec-tor Morse) and the E-type, one of the most beautiful sports cars ever made.

1968, the XJ6 came outThis in 1968 the original XJ6 saloon came out. That completely endorsed the whole idea of Jaguar for me. The pro-portions were just superb: the way it sat, the basic architecture of the car. Jaguar struck me as the most modern car com-pany in the world making the world’s most beautiful cars.I eventually joined as design director in September 1999. The appeal of Ja-guar had dimmed in the 70s and 80s. It wasn’t producing the gorgeous sexy cars

then that it did when I grew up. A little bit of the romance had gone.

Understand the brand’s valuesLooking back, Jaguar lost its way be-cause not enough people in the compa-ny really understood the brand’s values.

On of the most fundamental values was modernity. They built really modern cars. When Sir William Lyons, Jaguar’s founder, retired not long after the first Jaguar XJ6 was launched, people didn’t know how to move the company for-

ward, so they kept looking back, to the past. They didn’t want to mess with the crown jewels. But modernity was key and you can’t design modern cars by copying the past.My fundamental goal, when I joined Jaguar, was to design beautiful fast new cars. I couldn’t repeat same old forms. The X-type (a smaller Jaguar based on a Ford Mondeo) was about to launch and that subscribed to the old design lan-guage (Fig. 2), so it would be a num-ber of years before my influence would be seen. Long lead times are one of the frustrations of car design.

My first JaguarMy first Jaguar was the XK coupe (laun-ched in 2006), but that was more evolu-tionary than revolutionary. The previ-ous XK was a good example of strong modern design – it was probably the best-looking Jaguar of the 90s – so I

REPORTS

Dieser Text wurde im «First life» vom September/Oktober 2009 publiziert. Dies

ist die Zeitschrift, die in der ersten Klasse der British Airways zusätzlich aufliegt.

Ian Callum, Design Director von Jaguar Ltd. nimmt hier in seiner sympathischen

Art Stellung, was es braucht, um einen «Classic» zu entwickeln. Die Zwischenti-

tel sind von der Redaktion gesetzt.

Driving force

Fig. 1: Ian Callum (Mitte) im angeregten Gespräch anlässlich des Automobilsalons Genf 2009.

Fig. 2: Der X-Type verkörperte gemäss Ian Callum immer noch «die alte Sprache» von Jaguar.

Page 28: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE28

didn’t feel the need to change it mas-sively.My first signature car was the XF sa-loon (launched last year). It was a big break and was always going to be con-troversial (Fig. 3). The old S-type that it replaced was a good car but it had too much «heritage». The new one had

to be a big step ahead, but we needed to start from firm principles. We looked at great old Jaguar saloons, es-pecially the MK2 and the first XJ6, and what made them so complete, so pure. We didn’t want to copy those cars; it was more about understanding the es-sence of Jaguar’s design heritage and translating that into the 21st century. A Jaguar should look powerful, like a cat about to pounce. The lower half the MK2 and original XJ6 looked muscular, the upper half, the window line and roof, always looked light, sporty and elegant. The synthesis of power, mo-dernity and elegance was a key to the look of the XF.In addition, the new XJ luxury car had to look more formidable (Fig. 4). It’s a bigger, pricier car that the XF. As with the XF, we wanted coupe profile to un-derline the sporty driver appeal, instead of using the conventional three-box sa-loon style.

Permission to break the rulesJaguar has permission to break the ru-les, and that’s what I love most about

the brand. Our rivals follow the pattern of expectation, whereas we can be dif-ferent. Customers don’t buy Jaguars be-cause of the need to travel from A to B in comfort. They buy them because they want them.

My job gives me great enjoyment but two areas give me special delight: the creative process of designing a new car and the pleasure my work gives to others. When people say they love their Jaguar that’s fantastically rewarding.

REPORTS

Nur damit keine Missverständnisse auf-kommen: Der Autor war in der ersten Klas-se, weil er Probleme mit der Gesundheit hatte, und nicht weil er 1. Klasse fliegt. Das fantastische Personal von BA war der An-sicht, dass dies in der ruhigen Atmosphäre der 1. Klasse besser zu behandeln war. Und sie hatten Recht.

Fig. 3: Ian Callum’s erster «Signature car» war der XF Saloon, hier in einer Aufnahme von den Testfahrten in Südfrankreich.

Fig. 4: Ian Callum’s Kommentar zum neuen Jaguar XJ: «The new XJ luxury car had to look more for midable. It’s a bigger, pricier car that the XF.»

Page 29: Jaguar_Tribune_115
Page 30: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE30

Text und Bilder: Georg Dönni

Sicher haben viele der älteren Oldtimer-enthusiasten vom sagenumrankten Au-toabbruch in Kaufdorf gehört. Einfach alles gäbe es auf diesem Abbruch, vom Goliath zum Ferrari, einfach alles! Auch mir wurde immer wieder von diesen verborgenen Schätzen erzählt.

Jetzt oder nieIrgendwann im Jahr 2002 fasste ich mir ein Herz und rief den Franz Messerli (Abb. 1) in Kaufdorf im schönen Gür-betal an. Mürrisch meinte er, schon viele hätten seine Schätze sehen wollen, aber alle seien immer nur stehlen gegangen,

und so lasse er niemanden mehr rein. Ich versprach ihm bei meiner Restau-ratorenehre, nichts zu berühren. Wider-willig stimmte er zu und meinte: Es sei Sommer und die Mücken wären beson-ders gefrässig. Also hüllte ich mich von Kopf bis Fuss in Textilien und machte mich auf den Weg nach Kaufdorf, sehr bewusst der grossen Ehre, die mir da zu-teil wurde. Während der Fahrt stellte ich mir schon vor, wie ich den angeblich völlig originalen SS mit einem Helikop-ter aus dem sagenhaften Wald bergen lassen würde. Anlässlich der Audienz bei Franz in seinem Büro sah ich foto-grafische Ausschnitte aus seinem Wald. Da gab es zwei offene grosse Scheunen.

In einer stand ein Automobil, wie ich es bisher noch nie gesehen hatte. Aus An-stand fragte ich nicht nach und freute mich schon darauf, dieses spezielle Fahr-zeug von Nahem zu inspizieren.

Das automobile BiotopHinter dem normalen Abbruch über-wand ich einige überwachsene Auto-mobile. Je weiter ich mich vorarbeite-te, desto beeindruckter war ich. Neben den versprochenen Mücken raschelte es mal hier und mal da. Ein Biotop ge-schmückt mit Automobilen (Abb. 2). Ich war sprachlos. Andächtig liess ich diese Zeitzeugen früherer Mobilität auf mich wirken. Fast vergass ich, dass ich hier war um mich zu überzeugen, ob es sich lohnen würde, ein Auto zu kaufen. Jawohl, es hatte Jaguar: einen S, einen MK2, einen 420er zwei MKVII und sogar ei-nen «MK1». Aber tatsächlich, es hatte auch einen SS, aber nur einen 1.5 lt. Der war sogar fast direkt vor Messerlis Stu-benfenster, denn sein Haus blickte nach einem schmalen Rasenstreifen direkt in den verwunschenen Wald.

Jeder – zumindest die autobegeisterten Zeitgenossen – kennen das Gürbetal, bzw.

den Ort Kaufdorf. Neben der bekannten Oldtimer-Galerie gibt es den Autoabbruch

Messerli seit 1935. Hier wurden bis vor kurzem Hunderte von Autos gelagert, die im

September 2009 unter den Hammer kamen. JDCS-Vizepräsident Georg Dönni erin-

nert sich in seinem Beitrag an eine alte Geschichte von und mit Franz Messerli.

Die unendliche Geschichte von Kaufdorf

REPORTS

Abb. 1: Franz Messerli aus Kaufdorf im schönen Gürbetal, (ehemaliger) Herrscher über 700 Schrott-autos.

Abb. 2: Ist das wirklich ein Biotop, geschmückt mit Automobilen?

Page 31: Jaguar_Tribune_115

31JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Die unausweichliche PlatzräumungIn den letzten Jahren spitzte sich der Streit zwischen drei Generationen Mes-serli und der Gemeinde Kaufdorf immer mehr zu, so dass er gezwungen wurde den Platz zu räumen. Mit allen Mitteln versuchten Enthusiasten, Historiker und Naturschützer diesen Verlust zu verhin-dern, auch die Jaguar Tribune Nr. 111 hat darüber berichtet. Die Fronten wa-ren so verhärtet, dass es zum Befehl der Zwangsräumung kam. Aber sogar hier war Franz Messerli in der Lage, das Ganze hinauszuzögern, bis Reinhard Schmidlin von der Oldtimergalerie es schaffte, mit der Gemeinde eine Aukti-on auszuhandeln.

Das Ende der GeschichteEin Jahrzehnte langer Streit kam so zu seinem Ende, was damals von Grossva-ter Messerli ausgelöst wurde. Das Gan-ze begann mit einem Abbruch mitten im Gürbetal, am Fusse von Kaufdorf. Der Schandfleck sollte weg, aber die Messer-lis sträubten sich. Schlussendlich wurde eingewilligt, 700 Bäume zu pflanzen und die Gemeindeoberen spannten Schnüre mit Wäscheklammern, wo jeweils ein Wagen zu stehen hatte.

Fast 40 Jahre später kann in der Ebene des Gürbetals bei Kaufdorf nur noch ein rechteckiger, voll ausgewachsener Wald ausgemacht werden. Offensichtlich wa-

ren die Autos dem Wachstum der Na-tur eher förderlich (Abb. 3). Viel wurde geschrieben und fotografiert, ich habe neulich meinen ersteigerten «MK1» ab-geholt, beim Verladen ist er in der Mit-te fast zerbrochen, das Auto war bis zu

den Schwellen im Morast versunken. Wir zerlegten den Wagen bei uns noch auf dem Anhänger, zuvor habe ich aber noch einige Abschiedsfotos gemacht von der Natur, die dieses Automobil überwälti-gen wollte. Wir fanden trotz allem noch einige gute Teile, aber besonders Ein-druck machten uns die Liegesitze, das Schiebedach und auch der Schafschädel neben all dem anderen Gewürm, das sich im Innenraum des Wagens tummelte.

Oder doch nicht?Der Platz in Kaufdorf wird nun geräumt. Immer wieder kommt einem auf der Autobahn eines dieser 800 Autos auf ei-nem Transporter entgegen. Franz Mes-serli aber hat schon eine Vision: Er will diesen schönen Platz nicht einfach der Landwirtschaft preisgeben, nein! Er will armen Leuten die kein Zuhause haben, wie Roma, Sinti und anderen Minder-heiten, einen Platz zum temporär Woh-nen zur Verfügung stellen. Das nächste

Kapitel der (unendlichen) Geschichte kann geschrieben werden.Ach, ja, das unbekannte Auto. Es war ver-schwunden, also hatte Messerli (doch) eine Technik gefunden, Autos aus dem Wald herauszubringen.

REPORTS

Abb. 4: ...und die Armaturen auch.

Abb. 3: Und ewig rosten die Bleche...

Page 32: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE32

REPORTS

Text: John Chr. Ward und Eva Halter WardBilder: Eva Halter Ward und Christian Jenny

Am Mittwochabend, bei recht schönem Wetter, trafen die Teilnehmer der 5. Ja-guar Classic in Radstadt ein (Abb. 1). Unter den Ankömmlingen durften wir einige sehr treue Teilnehmer begrüssen, die alle fünf Treffen mitgemacht hatten sowie auch absolute «Newcomer.» Der Abend verlief heiter und unbeschwert beim Schlemmen und Pläne schmieden für den folgenden Donnerstag, der Wet-tergott war ja noch brav.Am Donnerstag vergnügten sich eini-ge beim Shopping, Spazierwandern (Abb. 2) mit Kaiserschmarrn-Jagd, Golf-schnuppern, intensiver Golflektion oder Plausch-Golfturnier. Unser Rolf Buser schaffte nach Schnupperkurs 2007 und 2008 sowie 1 Tag Intensiv-Trainings-

Tortur am Mittwoch 27.5.09 die Platz-reife und war somit im Golfturnier mit von der Partie. Tolle Leistung, wir gra-tulieren nochmals! Das Wetter hielt sich noch trocken, die Vorhersagen wurden aber immer kritischer.

Dachstein-TourNichts desto trotz konnten wir am Frei-tagmorgen bei einigermassen blauem Himmel und Sonnenschein zur Dach-stein-Tour starten und gelangten durch schöne Landschaften huschend nach Hallstatt. Auch wir bestaunten dort das Beinhaus (Abb. 3), genau wie ein paar Wochen später das Schweizer Fernsehen mit seiner Sendung «SF 1 unterwegs». Die Sicht auf den See und die vorletz-ten Sonnenstrahlen wurden genossen, denn der Himmel bewölkte sich, lang-sam aber sicher. Nach einer weiteren,

kurzen Fahrt waren wir am Fuss des Dachsteins bei der Seilbahnstation. Es war immer noch trocken, trotzdem be-schlossen alle, die Autofenster und die Cabriodächer gänzlich zu schliessen. Wohl uns!

Bei der Seilbahnmittelstation stiegen wir aus und marschierten in den aller-letzten Sonnenstrahlen zu den Eishöh-len. Obwohl kleiner als die Rieseneis-höhlen bei Werfen, doch ein absolut tolles, faszinierendes Erlebnis!

Nun ein SchneesturmAls wir die Höhlen wieder verliessen war der Himmel düster, und während des Mittagessens in der Mittelstation begann ein regelrechter Schneesturm. Durch den Wind fast senkrecht den Berghang hinauf gepeitschte Schneeflo-cken wirbelten um das Bergrestaurant. In solchem Schnee mochten wir unsere Katzen nicht auf den nächsten Pass zu Kaffee und Kuchen zwingen und kürz-ten unsere Tour ab mit dem Ziel Schlad-ming. Da das hier angepeilte Kuchenpa-radies aber nur Samstags und Sonntags geöffnet war, wie erst ein Schild auf dem Parkplatz verriet, kehrten wir um und

Dies ist die Geschichte von der 5. Classic Jaguar Radstadt 2009 und vom schlech-

ten Wetter. Es ist aber auch die Geschichte von einer Schar unbeugsamer Jagu-

ar-Enthusiasten, die sich die gute Laune auch von Schnee und Regen sowie einer

roten Fahne nicht vermiesen liessen.

5. Jaguar Classic, Radstadt; 27. bis 31. Mai 2009

Abb. 1: Einmal rauf, einmal runter: JDCS-Präsident Hans Kuny nimmt die Jaguar-Parade ab. (Foto E. Halter Ward)

Abb. 2: Christian Jenny schloss sich einsam ande-ren Hotelgästen zur anspruchsvollen Wanderung an, er scheint diese sehr genossen zu haben.

Page 33: Jaguar_Tribune_115

33JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

REPORTS

beschlossen im Hotel die Wellness-An-lage zu inspizieren – falls man nicht vorher im Lechenstüberl hängen blei-ben würde... Nun öffnete der Wetter-gott sämtliche Schleusen und es goss und goss.Beim Abendessen wurde beschlossen, den Zauchenseesprint noch nicht ab-zublasen, sondern die Entscheidung bis zum nächsten Morgen um 8.00 Uhr zu verschieben. Natürlich in der heimli-chen Hoffnung, die Sonne könnte den Durchbruch doch noch schaffen und am Samstag bis 10.00 Uhr die Strassen trocknen. Beim Sprint-Glück sollte die Aufwärmrunde um 9.30 Uhr beginnen,

bei Pech die Runde eine Stunde später gefahren werden, um dann in Zauchen-see einen gemütlichen Hüttentrunk zu geniessen. Es wurde vereinbart, damit nicht alle gleichzeitig um 8.00 Uhr in der Hotelhalle sein mussten, dass bei Absage des Sprints eine rote Fahne in der von allen Zimmern aus sichtbaren Tanne hängen würde (Abb. 4). Und sie hing!!Die Aufwärmrunde zwischen Regen-tropfen und Schneeflocken war trotz-dem schön, in Zauchensee lagen gute 5cm Neuschnee auf den Gartentischen. Dies reizte aber niemanden zu einer Schneeballschlacht, es war zu kalt. Wir sassen lieber drinnen, tranken etwas Warmes und hörten Robert und sei-ner Gitarre zu, später dem Hüttenwirt und seiner «Quetschharmonika.» Die Bretteljausen lockte uns dann wieder ins Gründler‘s. Während und nach der Jause ging‘ es feuchtfröhlich und mit Gesang weiter, bis einer nach dem an-dern ermüdete und sich vor dem Din-ner noch ausruhen wollte. Das Dinner und die anschliessende «Elvis Memo-ry Show» waren wie immer genial, und beim abschliessenden Tanz wurden einige der gesammelten Kalorien noch vor Ort verbrannt.Am nächsten Morgen, wie zum Hohn, trocken und beim Packen der Autos (Abb. 5) sogar schon die ersten Sonnenstrahlen

(Abb. 6). Trotzdem die nasse rote Fahne noch immer in der Tanne hing und an den ins Wasser resp. in den Schnee gefal-lenen Zauchseesprint mahnte, meinten fast alle «Schön war‘s, Tschüss bis zum nächsten Jahr in Radstadt!»Hoffen wir, dass wir am 29.5.2010 bei der Jaguar classic 2010 vom 26.5. bis 30.5.2010, die rote Fahne nicht wieder brauchen, sondern die Ausfahrt und den Sprint bei blauem Himmel und Sonnenschein geniessen können!

Abb. 3: Peter Germann liest uns die «Chronik» des Beinhauses vor.

Abb. 4: Traurig und pflotschnass hängt die rote Fahne in der Tanne und die Amadé-Aufwärmrunde am Samstag beweist eindeutig: Es gibt keine Chance für den Zauchensee-Sprint.

Abb. 5: Das E-Type-Drama beim Packen: Es war doch vorher auch alles drin!!

Abb. 6: Werner Ritter entfernt die von ihm entworfenen und gesponserten Rallye-Kleber und Schilder vor der Heimfahrt. Danke Werner, unsere Schilder zieren jetzt das Garagentor und die anschliessende Mauer.

Page 34: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE34

Zum dritten Mal publiziert die Jaguar Tribune mit grosser Freude einen weite-

ren Bericht aus der Serie «Meine Erlebnisse mit alten Jaguar» von René Müller.

Diesmal geht es um Zündungen, die mit dem Allerweltsmittel WD-40 wieder in

Gang gebracht werden.

WD-40 gegen nasse Zündung

Text und Bilder: René Müller

Obiger Titel sollte keine Werbung sein, ist es aber vielleicht doch. Francine und ich waren letztes Jahr mit auf der gros-sen Reise des XK-Registers zum 60. Ge-burtstag des XK nach Goodwood. Wir waren mit dem weissen XK 150 FHC (Abb. 1) unterwegs (Bericht in der Jagu-ar Tribune Nr. 112). Die Fahrt war sehr angenehm und punkto Wetter äusserst abwechslungsreich. Bei Hitze sitzt man schön kühl am Schatten dank weissem Dach und offenen Fenstern. Der Luft-zug stört hier überhaupt nicht, ganz im Gegensatz zu den heutigen modernen Fahrzeugen. Bei Regen ist man im FHC natürlich auch relativ gut geschützt. Wir erlebten alle Wetterextreme unterwegs, und der XK 150 bewährte sich wie im-mer in den letzten 20 Jahren seit seiner Totalrestauration.

Gibt es Probleme?Auf dem Heimweg im Burgund, wir schalteten dort noch eine Zusatznacht ein, wurde es aber für unseren XK 150 doch zu bunt: Wir fuhren offensichtlich gleichzeitig inmitten einer heftigen Ge-witterstörung von West nach Ost Rich-tung Schweiz. Die wackligen Scheiben-wischer gaben zwischendurch etwas die Sicht frei. Dies erlaubte doch die Fahrt fortzusetzen, obwohl ein Anhalten eher angebracht gewesen wäre. So geschah es in einer Ortschaft, dass ich eine Trot-toirrand hohe Wasserlache weder früh-zeitig erkannte, noch ihr ausweichen konnte. Eine massive Fontäne war die Folge, Fussgänger waren zum Glück

Motorhaube machte bei dem Regen al-les noch nasser. Die vorbeifahrenden und hupenden Autos spritzten mich erst recht an. Der Regenschirm leite-te sein Wasser wie absichtlich auf mei-nen gebeugten Rücken, der mir hätte erlaubten sollen im Motorraum etwas Abnormales zu finden. In diesem Wetter die Zündung zu trocknen war schlicht unmöglich. Ich konnte hier nicht wie einst Rose Eaton alles ausbauen und im Hotelzimmer mit dem Föhn schön trocknen.Wieder im Auto sitzend gab es noch-mals einige Startversuche, erfolglos. Der nasse Rücken war unangenehm, die Si-tuation erst recht, die fragenden Blicke meiner Francine forderten mich irgend-wie zum Handeln auf, zumindest zum Nachdenken.

Die Rettung?Da erinnerte ich mich plötzlich an eine Aussage eines Clubkollegen, ich weiss leider nicht mehr wer es war. Er behaup-tete damals, dass WD-40 effektiv Was-ser verdrängen kann, und in solchen

keine unterwegs. Aber wer sollte auch bei dem Wetter draussen sein?

Nichts geht mehrDie schlimmere Folge aber war die, dass der Motor spontan abstellte und der XK stehen blieb. Ich war wohl zur Pfüt-ze raus, die Strasse stieg leicht an, aber ich stand in einem reissenden Bach, der entlang des Trottoirs herunter floss. Heftiger Regen von oben, den Bach von unten, der sich vorbeiquälende Verkehr nebenan, was nun?

Der Regenschirm war in Reichweite. Ich öffnete die Motorhaube, es musste Wasser sein, das den Zündverteiler von unten bespritzt hatte und folglich den Ausfall der Zündung verursachte. Aber was machen, hier und jetzt? Die offene

TECHNIK

Abb. 1: Der XK 150 FHC unterwegs nach Stuttgart, hier am XK-Tag 2007.

Page 35: Jaguar_Tribune_115

35JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Situationen hilft. WD-40 ist ein Spray zum Schmieren, gegen Rost und Quiet-schen, gegen und für alles. Ich woll-te ihm nicht glauben, damals. Nun war aber die Gelegenheit es auszuprobieren, denn ich habe WD-40 immer in meiner Werkzeugkiste mit dabei.Jetzt ging es plötzlich schnell: Aus-steigen, Kofferraum öffnen, im Bach

stehend Kofferraum halb auspacken, unten in der Reserveradmulde WD-40 suchen, Motorhaube öffnen, Zündver-teiler abdecken, dabei Finger und Arm verbrennen, Verteilerdeckel innen und aussen aussprayen (Abb. 2), Verteiler in-nen aussprayen und alles wieder mon-tieren, nochmals Zündkabel und al-les benebeln, weil es doch so schön ist.

Dies alles ohne Schirm, denn es braucht dazu zwei Hände, mit den entsprechen-de Folgen punkto Nässe, und das nicht nur an meinem Rücken.

WD-40 funktioniert (immer)Die Stunde der Wahrheit nahte. Pflot-schnass ins Auto gestiegen, Zündung ein, Anlasser gedrückt, ...und der Mo-tor startete wieder. Juhui, wir waren aus der misslichen Lage gerettet!!! Das war die perfekte Bestätigung der damali-gen Aussage eines Clubkollegen, besten Dank an Unbekannt. Die Fahrt ging zü-gig weiter Richtung Schweiz, weiterhin alles im Regen. Die Kleider trockneten langsam unterwegs, die Teppiche des XK brauchten aber noch Tage um rich-tig trocken zu werden.Eigentlich wären wir besser noch eine weitere Nacht im Burgund geblieben und am andern Tag trocken nach Hau-se gefahren. Die gemachte interessante Erfahrung hätten wir so aber nicht ma-chen können – und auch nicht weiter-erzählen.

TECHNIK

Abb. 2: WD-40 als rettender Engel bei nasser Zündung.

Page 36: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE36

TECHNIK

Text: Dr. Markus Kirchgeorg, Quelle: Volante AG, Classic Car Engadin, CH 7503 Samedan (www.volantecar.ch)

Motorenbenzin ist ein komplexes Ge-misch aus über 100 verschiedenen, über-wiegend leichten Kohlenwasserstoffen. In flüssigem Zustand bei 15 Grad Celsi-us liegt die mittlere Dichte bei 0.755 kg/Liter. Je nach Zusammensetzung liegt der Siedepunkt bei 28 bis 210 °C. Die Oktanzahl als Messgrösse für die Klopf-festigkeit beträgt heute 95, 98 und 100 ROZ.Die PKW-Hersteller schreiben für ihre Motoren eine bestimmte Oktanzahl vor, um Motorschäden durch Klopfen zu ver-hindern. Sofern die Motoren dafür ent-wickelt sind, kann mit höherer Oktan-zahl eine Leistungsverbesserung erfolgen. Ausser der Unterscheidung nach Klopf-festigkeit gibt es noch die Unterscheidung in Sommer- und Winterbenzin (ange-passter Siedeverlauf). Im Sommer gilt es der Dampfblasenbildung vorzubeugen, im Winter ist dem Kaltstart (0 bis–35°) vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken. Der Grundkraftstoff unterscheidet sich bei den verschiedenen Mineralöl-Kon-zernen nicht, er stammt häufig aus der-selben Gross-Raffinerie. Direkt vor der Tankwagenverladung wird ein Additiv-paket beigemischt, das von den Konzer-nen spezifisch und marktgerecht entwi-ckelt wird.

Motorenbenzine 1900 bis 1950In der Anfangszeit des Automobils wur-de der Kraftstoff mit einer Oktanzahl

Benzin und Benzinzusätze

von 30 bis 40 ROZ, in den 30er Jah-ren dann mit ca. 60 bis 70 ROZ herge-stellt. Damit Benzin für die Motoren brauchbar wurde, vor allem im Renn-sport, wurden sehr oft Alkohol, Benzol oder Methanol beigemischt (Volumen-anteil bis 40% Benzol, giftig und krebs-erregend).

Motorenbenzine 1950 bis 1985Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Additive meist nicht (noch nicht) ver-fügbar. Ab 1955 wurde in verschiede-nen Mengen «Blei-Tetraethyl» zugefügt, um Dank der Klopffestigkeit die Ver-dichtung der Motoren erhöhen zu kön-nen und die spezifische Leistung da-durch anzuheben. Im Motorsport auf die Spitze getrieben, wurden bis zu 108 Oktan ROZ erreicht (Hochgiftige und geheime Mischungen).

Motorenbenzine 1985 bis heuteSeit 1985 ist auf dem europäischen Markt ein normiertes Benzingemisch von 95 Oktan ROZ (Super Bleifrei) er-hältlich. Seit dem 1. Januar 2000 ist nur noch bleifreier Kraftstoff erhältlich. Kurzfristig erfolgte mit der Einführung der Katalysatortechnik eine Leistungs-einbusse bei der Motorenentwicklung. Die Weiterentwicklung erfolgte aller-dings schnell, sodass bald Super Plus (98 Oktan) und V100 (100 Oktan) im Markt der stark steigenden Motorleis-tungen viele Abnehmer fanden. Um die hochgiftigen und unkontrollierbaren Kraftstoffe im Motorsport zu unter-binden wurde per Reglement, so auch

in der Formel 1, nur noch «handelsüb-licher» Kraftstoff mit maximal 102 Ok-tan ROZ zugelassen. Benzinproben in Training und Rennen haben schon ver-mehrt zu Disqualifikationen geführt.

Anforderungen an Oldtimer-BenzineIm Gegensatz zu heutigen Automobi-len konnte man in Fahrzeugen der 20er Jahre bis zum zweiten Weltkrieg sehr oft den Zündzeitpunkt am Lenkrad verstellen: von Spätzündung «retarded» zum Starten bis max. Frühzündung «fully advanced» für volle Leistung. Ein geübter Fahrer mit viel Gefühl kann so bei hörbarem Zündungsklingeln korri-gieren. Je nach Qualität des getankten Kraftstoffes, den äusseren Bedingun-gen (Meereshöhe, Luftdruck) sowie der Beladung des Fahrzeuges wurde dem Triebwerk mehr oder weniger Frühzün-dung zugemutet.

Rasante WeiterentwicklungDie Weiterentwicklung ging rasant vorwärts, die Motorleistungen stiegen ebenso rasant an. Dementsprechend musste der Kraftstoff auch angepasst werden. Klopfsensoren und Tempe-raturfühler aller Arten ersetzten so das Feingefühl des Fahrers. Ein weite-rer Punkt war der tiefe Siedepunkt des Benzins, da Tank und Vergaserentlüf-tungen im Freien endeten. Kalter Kraft-stoff wurde getankt an der Zapfsäule, die Erwärmung im Fahrzeugtank be-dingte eine Ausdehnung. Sowohl der Benzingeruch wie auch Benzinflecken auf dem Parkplatz riefen nach Abhil-fe. Ganz besonders störend wirkte die Dampfblasenbildung im heissen Um-feld des Triebwerkes (ab ca. 35°). Mit steigender Aussentemperatur und zu-nehmender Meereshöhe verloren die Motoren viel Leistung und liessen sich nach einem Kaffeehalt nicht mehr star-ten. Zündkerzen «verbleiten». Wurde

Die Volante AG, Classic Car Engadin ist Herausgeber eines Newsletter, der in-

teressante Beiträge zu klassischen Autos enthält. Nun hat die bekannte Werk-

stätte der Jaguar Tribune die Erlaubnis zum Abdruck erteilt. Im ersten Beitrag

geht es um das wichtige Thema von Benzin und Benzinzusätzen in klassischen

Automobilen.

Page 37: Jaguar_Tribune_115

37JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

die Selbstreinigungstemperatur nicht erreicht, so mussten die Kerzen manu-ell gereinigt werden. Diese und ande-re Probleme wurden mit neuer Tech-nik gelöst, dementsprechend ging auch die Entwicklung der Kraftstoffe in die-se Richtung. Tiefgreifende Änderungen per Gesetz erforderten von der Oldti-mer Gemeinde eine rasche Anpassung und die Suche nach Alternativen.

Alternative: BleiersatzGrundsätzlich haben Fahrzeuge mit Baujahr nach 1985 keine Probleme und können ohne Bleiersatz betrie-ben werden. Bei Fahrzeugen vor 1950 gibt es zwei Lager mit unterschiedli-chen Meinungen: Bleiersatz nötig oder gerade nicht nötig. Für Fahrzeuge der Pe riode 1950 bis 1985 sind unter Mit-wirkung der Hersteller von den Mine-ralölkonzernen Additiv-Zumischungen entwickelt worden, die die fehlenden (giftigen) Zusätze ersetzen. Nicht je-der Treibstoff passt jedem Fahrer. So sind auch die Wirkungen der Additive leicht unterschiedlich. Der Motoren-fachmann ist gefordert, um die pas-sende Mischung für den jeweiligen Motortyp zu empfehlen. Für sportli-che Fahrzeuge empfiehlt sich ein Addi-tiv mit gleichzeitiger Anhebung der Ok-tanzahl (Oktanbooster).

das Triebwerk auf «bleifrei» umgestellt werden kann, oder ob ein zusätzliches Additiv empfehlenswert ist.Besonders wichtig: Veränderungen kön-nen nur im Zusammenhang mit dem Ventilspiel festgestellt werden. Also ist dem Intervall für eine Prüfung des Ven-tilspiels besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

ExpertenmeinungenDa heute noch vorhandene Oldtimer-Fahrzeuge kaum noch über längere Strecken mit voller Last und Drehzahl betrieben werden, ist die Gefahr ei-nes Schadens in der Regel nicht mehr so gross. Eine Ausnahme bilden sport-liche Wettbewerbe wie Rundstrecken und das Arosa – Bergrennen. Die Zahl der Expertenmeinungen pro und kont-ra «Bleiersatz» ist ebenso gross wie die Zahl der Anbieter. In erster Linie geht es darum, Schäden an Motoren zu vermei-den, ohne durch überflüssige, zusätz-liche Beimischungen die Verbrennung zu verändern und die Abgase nega-tiv zu beeinflussen. Der Fachmann des Vertrauens kennt die spezifischen Prob-leme und Anforderungen des Fahrzeu-ges. Ebenso wichtig sind auch die Un-terhalts- und Einstellarbeiten mit den vom Hersteller vorgeschriebenen opti-malen Einstelldaten.

Generell sollten Zumischungen durch den Verbraucher unterbleiben, weil dadurch das aufeinander abgestimm-te System des Kraftstoffes mit den vom Hersteller eingesetzten Additiven ge-stört werden kann.

Welcher Motor braucht Bleiersatz?Die ersten Erfahrungen mit bleifreiem Benzin waren zahlreich und kostspie-lig. Mineralölkonzerne wie auch Au-tohersteller mussten tief in die Tasche greifen, um Schäden zu begleichen. Die Problemzone war rund um den Ven-tiltrieb der «alten» Motoren zu finden, insbesondere im Bereich der Auslass-ventilsitze. Fahrzeuge mit «weichen» Ventilsitzen, wie z.B. aus Grauguss, be-nötigen im Fahrbetrieb mit hoher Last und Drehzahl (vorwiegend Autobahn) einen besonderen Verschleiss-Schutz. In der Vergangenheit sorgten hiefür die Bleiverbindungen im Kraftstoff.Triebwerke werden heute bei Revisio-nen an die neuen Gegebenheiten ange-passt. Sowohl Ventile, Ventilführungen und im speziellen die Ventilsitze wer-den in aufeinander abgestimmten Ma-terialien gefertigt und mit neuer Tech-nik in alte Komponenten eingepasst. Der Fachmann kann feststellen, welche Art der Ventilsitze bei den entsprechen-den Motoren verwendet wurde und wie

TECHNIK

Page 38: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE38

INSIDE JDCS

E-Mail Kontaktadressen

Der Präsident Hans G. Kuny und der Sekretär Marcel Müller fordern alle Mitglieder auf, welche ihre E-Mailadresse bisher nicht bekannt gegeben haben, dies umgehend nachzuholen.

Allein in diesem Monat November durften wir in unserer Clubdatenbank gegen 30 E-Mailadressen neu erfassen. Vielen Dank all jenen Mitgliedern, welche die Philosophie der Clubleitung bezüglich Effizienz und Kostenmanagement unterstützen.

VorgehenEinfach an den Sekretär, [email protected], mailen und Deine gewünschte(n) E-Mailadresse(n) angeben. Der Sekretär freut sich auch auf DEINE E-Mail-Bekanntgabe!

Mit jaguaristischen Grüssen

Marcel Müller Sekretär

JDCS Mitgliederverzeichnis 2010

Der Tribune Nr. 116-2010/1, Versand Mitte Februar, werden wir auch das neue Mitgliederverzeichnis 2010 beilegen.

Damit die Mitglieder- und Fahrzeugdaten korrekt abgedruckt werden, benötigt das Sekretariat deine entsprechende(n) Mutationsmeldung(en).

Neues Vorgehen!

TERMINSACHE: Deadline bis am 31.12.2009Änderungen zum bisherigen Mitgliederverzeichnis wie folgt erfassen:

• www.jdcs.ch• Ganz oben, im Fotobanner in «Drivers’ Club» klicken • Am linken Rand in die neu aufgeschaltete Rubrik «Mutationen» klicken • Entweder in «Mitgliederdaten» oder «Fahrzeugdaten» klicken • Name, Vorname und Adresse immer ausfüllen• Innerhalb Fahrzeugdaten anklicken ob «Zusätzliches Fahrzeug» oder «Fahrzeuglöschung»• die einzelnen Felder nur ausfüllen, wenn Mutationen zu erfolgen haben• Ganz nach unten scrollen und falls gewünscht unter Bemerkungen Notizen anbringen • «absenden» klicken

Sollte jemand kein Zugang zu einem Computer haben, können die Mutationsunterlagen beim Sekretär via Fax bis am 20. Dezember 2009 angefordert werden:

• Fax 056 634 38 01 mit gut lesbarer kompletter Anschrift, Telefon- und Faxnummer

Mit jaguaristischen Grüssen

Marcel Müller Sekretär

Page 39: Jaguar_Tribune_115

39JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Der (neue) JDCS Pin für CHF 20.00

Die Jaguar Plüschmama ohne Kind für CHF 42.00

Die Union Jack E-Type Sparkasse für CHF 36.00

Der (grosse) JDCS-Kleber für die (innere) Autoscheibe für CHF 5.00

Ein historisches Zeitdokument, das üppig illustrierte Buch «Jaguar 2000» für CHF 42.00

Das JDCS-Poloshirt in Schwarz für CHF 44.00

1 Stück, grosse Rarität, altes Modell, exklusiver XK120 FHC für CHF 742.00

Das elegante T-Shirt für Damen (mit Strass) für CHF 52.50

Der SS 100 Pin für CHF 27.00

1 Stück, exklusive Rarität, Modell Ecurie Ecosse Transporter für CHF 279.00

Der Pullover mit dem historischen Jaguar Logo für CHF 72.00

Die XJ12 Krawattennadel für CHF 27.00

Der schwarze Jaguar Mug für CHF 19.00

Der «Leaping Jag» Schlüsselanhänger für CHF 16.00

Die E-Type (1) Krawattennadel für CHF 37.00

Der grüne Jaguar Mug für CHF 19.00

Der JDCS-Schirm (grün, schwarz oder blau) für CHF 45.00

Die E-Type (2) Krawattennadel für CHF 37.00

Das Jaguar Logo zum Annähen für CHF 6.00

Das Jaguar Parfum für CHF 20.00

Die XJ 220 Krawattennadel für CHF 27.00

Der spezielle E-Type Lenkradschlüsselanhänger für CHF 31.50

Das ideale Werkzeug, ein «stufenloser Engländer» für CHF 30.00

Die XK150 Krawattennadel für CHF 37.00

Die Jaguar Plüschmama mit Kind für CHF 116.70

Nur 3 Stück, Jaguar Racing Laptop Tasche für CHF 45.00

Das gestickte JDCS Logo für CHF 10.00

INSIDE JDCS

Was schenkt man einem Jaguar Aficionado zu Weihnachten, der sich mit seinem JDCS identifiziert? Kein Problem: Die JDCS

Boutique hat das Passende und empfiehlt folgende Weihnachtsartikel für den Jaguarliebhaber.

Advent – Zeit für Geschenke

Bestellungen bitte per E-Mail an: [email protected]

Page 40: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE40

Clubhöcks

Region Aargau Solothurn Bern Biel Jeden 2. Donnerstag im Monat ab 19:30 Uhr Restaurant Eintracht Landgasthof Meier Karl (-Büttler) Neue Str. 6, 4703 Kestenholz SO E-Mail: [email protected]

Region Basel und Umgebung Jeden 4. Freitag im Monat ab 19.30 Uhr Landgasthof Krone Landstrasse 91, 4313 Möhlin Tel. 061 851 15 22 Auskunft: Guido Jost, Tel: 061 302 71 22

Region Zürich Jeden 1. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr Wirtschaft Ziegelhütte Hüttenkopfstrasse 70, 8051 Zürich Tel. 044 322 40 03 Auskunft: Georges Fazan, Tel. 044 822 40 79

Die verschiedenen Stammtische sind eine wichtige Institution des JDCS. Hier treffen wir uns in lockerer Runde zum Erfahrungsaustausch und mehr. Clubhöcks sind für Interessierte am Club die ideale Gelegenheit für einen Schnupperbesuch. Jaguar – Enthusiasten sind auch ohne Anmeldung herzlich willkommen.

INSIDE JDCS

Page 41: Jaguar_Tribune_115

41JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Leserbriefe

FOCUS

Hoi JürgGerade bekam ich von Rose Eaton per Telefon ein grosses Lobeswort zu unserem Artikel, über den sie sich ausserordentlich freute. Bis morgen, Georg Dönni (per E-Mail)

Hallo JuergKompliment für die neue Ausgabe. Lesenswert und informativ. Speziell die vielen Bilder lockern das Ganze auf und sorgen für einige «Aha-Effekte». Auch die Qualität, speziell der Personenaufnahmen, hat sich gegenüber der Ausgabe 2/2009, sehr verbessert. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe. GrussDieter Kraft (per E-Mail)

Lieber Jürg,Kaum ist die sehr gut gelungene neueste «Jaguar-Tribune» in meinem Briefkasten gelandet, sende ich Dir schon wieder etwas Arbeit für`s nächste Heft. Es würde mich freuen, wenn Du es in dieser Form verwenden könntest. (Können wir, Peter) Es liebs Grüessli us SanGalle, auch an SusiPeter Germann (per E-Mail)

Eine besondere Nachricht hat Henri Ferrier an die Redaktion gesandt, die als «Nachtrag» zu seinem Bericht über den Ausflug des XJ-Register gelten kann. Das Bild wurde aus dem ersten XJ6-Prospekt von 1968 aus dem Internet entnommen. Deshalb lässt die Bildqualität etwas zu wünschen übrig. Hier die E-Mail von Henri:

Der Rückspiegel des XJ6-Serie 1 – ist ein gutes Beispiel für die Kunst und den guten Geschmack von Sir William Lyons. Bitte die exklusive Dame aus der XJ6-Launch Broschüre mal kurz ausblenden. Es geht hier um den Rückspiegel. Ich meine ein ganz klitzekleines Detail. Seht ihr die milchige, klei-ne «Perle» mit welcher der Spiegel «abgeblendet» werden kann? Ist das nicht einfach «sublim»?! Einfach mit dem Finger nach rechts oder links schieben. Eleganter geht es kaum. Natürlich springt die dreieckige Verankerung des Spiegels bei Druck aus der Fassung, damit sich niemand verletzt.Heute werden banale Computer auf 4 Rädern, so genannte Autos, produziert, denen mit viel Werbung und Events der gewisse «Lifestyle» eingehaucht werden muss, um die Marke zu profilieren. Man könnte sa-gen, das ganze Umfeld der Marke ist viel wichtiger als das Auto selbst.Das hatte Jaguar damals nicht nötig, ein bisschen diskreter Charme genügte. Es war eben Liebe auf den ersten Blick und keiner wusste genau warum. «Love at first kiss» – ist es nicht immer so?

William Lyons hat Jahrzehnte später noch gesagt, er würde heute am XJ6 eigentlich gar nichts mehr ändern wollen. Ein paar Details vielleicht. Sicher aber nicht die Formen, Linien oder Proportionen. Und wer war der grösste Kritiker seiner selbst? Wer konnte am ehesten ahnen, welches Traumauto ihm in die Wiege gelegt worden ist, das er nun mühsam finden musste?Schaut genau hin. Ihr seid doch nicht etwa aus Holz, oder?

Page 42: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE42

FOCUS/VERKÄUFE

XK 120 OTS, 1951 Hellblau/dunkelblau, Teilnehmer BCCM 2006 & 2007, Raid 2007, XK 60-Fahrt 2008. Ältere Restauration, no matching numbers, dafür mit originalen Sandcast-Vergasern und Zylinderkopf von einem XK 150. Ohne Unterhaltsstau.

Preis: CHF 110 000.00 Kontakt: Balthasar Bessenich, Tel: 058 200 3000, E-Mail: [email protected]

XK/XKR/XF (?) Original Sommer-Komplettradsatz 19 Zoll mit Bereifung Dunlop SP Sport 01 wie neu (500 km gelaufen), vorne 245/40/19 hinten 275/40/19. Die Räder waren auf einem 2008 XR montiert. Abzuholen im Raum Brem garten-Dietikon.

Preis: CHF 2900.00.59 Kontakt: P. Sterki, Tel: 056 631 12 34

Jaguar XJ-C V12 Inverkehrsetzung 1.3.1978 (CH-Auslieferung), Original 80 000 km. Seit 30 Jahren im gleichen Besitz. Farben: Aussen Schwarz, innen Beige. Zustand 2–3.

Preis: CHF: 12 000.00 ab Platz Kontakt: Markus Bächtold, Tel: 071 228 63 90, E-Mail: [email protected]

KLEINANZEIGEN SIND FÜR MITGLIEDER GRATISDer Text bei Kleinanzeigen ist für Mitglieder gratis, für Nichtmitglieder werden CHF 50.00 verrechnet. Bilder kosten für alle je CHF 50.00 pro Bild. Vergessen Sie nicht, Absender, Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse anzugeben. Bis zum Redaktionsschluss eingegangene Kleininserate werden in der folgenden Ausgabe veröffent-licht. Ihre Anzeige senden Sie bitte an Anna-Marie Hardt, E-Mail: [email protected].

Hallo JürgHier noch ein Bild eines etwas anderen Jaguar: Vielleicht was für die JT (gesehen auf der Homepage von auto motor und sport). Freundliche GrüsseDominik Rehmann (per E.Mail)

Salü Jürg,Schön, sie wieder in Händen zu halten; jedes Mal eine Freude!!Als Besitzer eines MK2 seit 1969, kenne ich mich natürlich in praktischen Belangen mit und um das Fahrzeug bestens aus. Deshalb gestatte ich mir folgenden Hinweis, der in der nächsten Tribune allenfalls erwähnt werden könnte:«Schnelle Aargauer Polizei» – aber nicht nur!!Ich war, vor vielen Jahren Augenzeuge, als ein weisser MK2 der KaPo Zürich mit Blaulicht und Wechselklang-Horn aus de-ren Hauptsitz – Kaserne Zürich – ausrückte. Wie viele Fahrzeuge die KaPo hatte, entzieht sich meiner Kenntnis – aber schon damals waren AUCH die Zürcher «bei der Musik...». Herzlichst,Bob W. Fischer (per E-Mail)

Page 43: Jaguar_Tribune_115
Page 44: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE44

NEUE MITGLIEDER

Ein herzliches Willkommen unseren neuen Mitgliedern des Jaguar Drivers’ Club Switzerland

Donat Höliner Selbständig Wülflingerstrasse 149c Tel. P 052 223 05 06 XJ 12 S3 1987 8408 Winterthur Tel. G 052 223 05 06

Markus + Susanne Kleeb Verkaufsleiter Zelgliweg 16 Tel. P 044 940 98 47 XK8 Coupé 1996 8606 Nänikon Tel. G 044 943 19 44

Romeo Orfei Kaufmann Weidweg 2 Tel. P 062 216 09 06 XF 3.0 L Diesel 2009 4616 Kappel SO Tel. G 062 216 43 43

Page 45: Jaguar_Tribune_115

45JAGUAR TRIBUNENr. 115 · 4/2009

Hans Georg Kuny Plattenhof Tel. P 062 827 18 06 [email protected] Präsident Postfach Tel. G 062 839 91 00 5024 Küttigen

Georg Dönni Old Mill Tel. G 062 754 19 29 [email protected] Vizepräsident/Accessoires 6265 Roggliswil Fax G 062 754 19 80 Mobile 079 340 27 28

Marcel Müller Rebbergstrasse 22b Tel. P 056 634 38 00 [email protected] Sekretariat 8917 Oberlunkhofen Tel. G 062 836 33 87

Felix Lienhard c/o Finturicum AG Tel. G 043 888 72 20 [email protected] Finanzen/Kassier Talacker 29, 8001 Zürich

Balz Bessenich Passwangstrasse 29 Tel. P 061 311 27 48 [email protected] Technik und Sport 4059 Basel Tel. G 058 200 30 00

Jürg Rupp Rigiblickstrasse 32 Tel. P 044 764 00 79 [email protected] Redaktion Jaguar Tribune 8915 Hausen a. A. Tel. G 044 764 01 77 Fax G 044 764 01 89

Anna-Marie Hardt Rigistrasse 66 Tel. P 041 370 58 20 [email protected] PR/Werbung Jaguar Tribune 6006 Luzern Fax P 041 370 58 10

Jean-François Raoult Mittlere Bühnenbergstr. 59 Tel. P 062 844 34 45 [email protected] Web-Redaktor 4665 Küngoldingen Tel. G 062 788 85 00

Claudine Stöcklin Brummelstrasse 45A Tel. P 062 824 86 82 [email protected] Dachverbandsdelegierte Vorstand SDHM 5030 Buchs

Name Register Tel. P Tel. G oder Mobile E-Mail

Urs Haehnle SS 032 325 15 54 032 322 29 14 [email protected]

Georg Dönni XK 062 754 19 29 [email protected]

Peter Wüthrich MK VII – MK IX 044 715 16 15 044 249 21 42 [email protected]

Jürg Locher MK 1/MK 2 044 713 08 15 044 234 26 82 [email protected]

Hansruedi Steiner E-Type 032 672 40 55 032 625 70 32 [email protected]

Urs Kleeb S 081 284 18 33 081 284 69 04 [email protected]

Balz Bessenich XJ 061 311 27 48 058 200 30 00 [email protected]

Vakant Special

John-Christopher Ward Grand Tourer 071 891 57 19 071 242 40 70 [email protected]

Evi Buchmann X-/S-Type/XF 062 823 57 77 076 387 56 88 [email protected]

Vorstandsmitglieder

Kontakt Registrare 2009

VORSTAND/REGISTRARE

Page 46: Jaguar_Tribune_115

Nr. 115 · 4/2009JAGUAR TRIBUNE46

TERMINE

28. Januar 2010 Info Abend JDCS/SCR im Autocenter Safenwil. Gemeinsame Veranstaltung JDCS und Swiss Car Register. «Mit Fahrzeugen von gestern auf den

Strassen von morgen». Organisation: Christian J. Jenny und Urs P. Ramseier

3. Februar 2010 JDCS Neumitgliederabend, Garage Christian Jenny, Thalwil Für Neumitglieder des Jahres 2009 auf persönliche Einladung. Organisation: Christian J. Jenny

18. Februar 2010 JDCS Technikabend JDCS Technikabend in Roggliswil. Organisation: Georg B. Dönni

27. Februar 2010 Hauptversammlung 2010 JDCS Hauptversammlung im Hotel SAS Radisson, Flughafen Kloten.

Organisation: Anna-Marie Hardt

21. März 2010 X-/S-Type und XF Registerausfahrt 2010 Region: St. Gallen–Zürichsee. Organisation: Evi Buchmann.

27./28. März 2010 Oldtimer Markt (OTM) Fribourg «WunderBar»-Bus, offizielle JDCS-Veranstaltung. Organisation: Ralph Weibel und Bruno Bacher.

18. April 2010 JDCS Grand Tourer Day Region: Von Mostindien ins Rüebliland. Organisation: John-Christopher Ward

2. Mai 2010* JDCS Frühlingsanfahrt Region: Zürcher «Hinterland». Organisation: Claudine Stöcklin und Urs Höhener.

12. Juni 2010* Afternoon Grill (neu Samstag) Region: noch offen. Organisation: Marcel Müller.

25. Juni 2010 Alpenbrevet 2010 Offen für JDCS-Mitglieder. Region: Alpen. Organisation: Georg Dönni und Balz Bessenich.

4. Juli 2010 E-Type Register Ausfahrt (zusammen mit SJETC) Region: noch offen. Organisation: Hansruedi Steiner und Thomas Naef.

9.–11. Juli 2010 British Classic Car Meeting (BCCM) JDCS einer von 4 teilnehmenden Clubs. Nur für JDCS-Mitglieder. Kontaktperson: Claudine Stöcklin

offen SS und MK VII-IX Register Ausfahrt Region: Westschweiz. Organisation: Urs Haehnle.

19.–22. August 2010 JDCS Sommerfahrt Schloss Marbach Region: Deutsche Seite Bodensee; Württemberg, Bayern. Organisation: Anna-Marie Hardt

5. September 2010 MK 1/2 Register Ausfahrt Region: noch offen. Organisation: Urs Kleeb und Jürg Locher

12. September 2010 XJ Register Ausfahrt Region: Innerschweiz. Organisation: Balz Bessenich.

19. September 2010 XK Day Region: noch offen. Organisation: Georg Dönni

3. Oktober 2010 25. Rassemblement National Swiss Oldtimers Region: noch offen. Kontaktperson: Claudine Stöcklin.

10. Oktober 2010* JDCS Schlussfahrt 2010 Region: noch offen. Organisation: Felix Lienhard und Jean-François Raoult.

* zählt zur JDCS-Jahresmeisterschaft

Page 47: Jaguar_Tribune_115
Page 48: Jaguar_Tribune_115