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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
DYNAMIK I – TEIL 3
KINEMATIK DES STARREN KÖRPER
z
y‘
x‘y
xϕ
ψ y‘‘
x‘
z‘‘
x
y
z
θ
Z
x
y
z
X
Y
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Atommodell der Materie
Jedes mechanische System kann man sich aus einer (unter Umständen sehr großen) Anzahl von
Massenpunkten zusammengesetzt denken.
Beispiel: Starrer Körper Beispiel: Elastischer Körper
Masselose starre Stäbe,die die Punkte
zusammenhalten
Masselose Federn,die die Punkte
zusammenhalten
im
jmijd
.)( consttdij =
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Die Eigenschaft des starren Körpers
Definition:
Wenn die Abstände zwischen den Massenpunkten eines mechanischen Systems zeitlich konstant sind, so bildet das System einen starren Körper.
Zur Beschreibung der Lage eines starren Körpers benötigt man sechs Lageparameter im Raum:
Orr
Ox
Oy
ϕ
Parameter: ϕ,, OO yx3 Parameter f. O2 Parameter f. P (auf Kugel um O)1 Parameter f. Q (auf Kreis um OP)0 Parameter f. jeden weiteren Punkt
6 Parameter
Speziell: Lageparameter in der Ebene
xer
yer
OO P
Q
dOP
dOQ
dQP
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Bewegungen des starren Körpers
Bewegungen (Übersicht)
Translatorisch Rotatorisch
geradlinig krummlinig feste Achse sphärisch
Kugelschale
d
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Satz über Translationen
Jede Lage (Lage B) eines krummlinig translatorisch bewegten starren Körpers kann auch durch eine geradlinige Translation aus der Ausgangs-lage (Lage A) erreicht werden.
Beispiel Riesenrad:
Lage A Lage BABur
ABur ... Verschiebungsvektor
Der Verschiebungsvektor hängtab von den Lagen A und B!
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Satz über Rotationen
Jede Lage (Lage B) eines sphärisch bewegten starren Körpers kann auch durch eine Rotation um eine feste Achse und einen bestimmten Winkel aus der Ausgangslage (Lage A) erreicht werden (Satz von Euler).
Lage A
Lage B
.... DREHVEKTOR:
Richtung = Drehachse
ABθr
ABθLänge = Drehwinkel ABθ
Fixpunkt
Der Drehvektor hängt ab von den Lagen A und B!
schwierig!(Wie kann man ihn bestimmen?)Drehachse
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Infinitesimale Rotationen
Fixpunkt O
Prr
∆
OPrr
hθ∆≈∆ hrP
r
Für kleine Drehwinkel:
OPP rr rr⊥∆ θ
rr∆⊥∆ Pr
θθ ∆=×∆ hrOPrr
θ∆
OPrrr×∆= θ
1.
2.
θθθ
∆×∆
×∆≈∆ h
rrrOP
OPP rr
rrr⇒
aerr
θθ ∆=∆... momentanter
Drehvektor
Wir betrachten eine sphärische Bewegungfür einen beliebigen Körperpunkt P inner-halb einer kurzen Zeitspanne [t, t+∆t]:
OPtr
tr
r
×∆∆
=→∆
θ0
lim OPrrr×=ω
P
trv P
tP ∆∆
=→∆
rr
0lim⇒
tt ∆∆
=→∆
θωr
r0
lim ... Winkelgeschwindigkeitsvektor
aer
te
ta ∆∆
=→∆
θ0
limrωaer=
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Allgemeine Bewegung des starren Körpers
Jede Lage (Lage B) eines beliebig bewegten starren Körpers kann auch durch Hintereinanderschalten einer geradlinigen Translation und einer Rotation um eine feste Achse aus der Ausgangslage (Lage A) erreicht werden.
Lage A
Lage B
Bezugspunkt
Zwischenlage
Bezugspunkt
Der Bezugspunkt kann beliebig gewählt werden!
Der Drehvektor (Länge + Richtung)ist unabhängig vom Bezugspunkt.
ABθr
ABur
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Infinitesimale Bewegungen und Geschwindigkeit
Bezugspunkt O
P
θr
∆
Prr
∆
OPrr∆
OPrrPrr
Orr
Körper
O
P
P
Allgemeine infinitesimale Bewegung eines beliebigen Punktes P:
OPOP rrr rrr∆+∆=∆
OPOP rrr rrrr×∆+∆=∆ θ
OPOP r
ttr
tr r
rrr
×∆∆
+∆∆
=∆∆ θ
OPOP rvv rrr×+= ω
t∆÷
0lim→∆t
... Geschwindigkeitsverteilung im starren Körper.
Orr
∆
Orr
∆ Allg. Bewegung ausTranslation u. Rotation:
OPrr
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Die Grundformel des starren Körpers
OPOP rvv rrr×+= ω ... Geschwindigkeit eines beliebigen Punktes P =
Bezugspunktgeschwindigkeit + DrehgeschwindigkeitAnmerkungen:
Durch und ist die momentane Geschwindigkeitsverteilungeines starren Körpers definiert (daher auch sechs Freiheitsgrade).
Ovr ωr
ist unabhängig von der Wahl des Bezugspunktes.ωr
und sind momentane Größen und hängen von der Zeit ab. Ovr ωr
In der Ebene ändert seine Richtung nicht. Es gilt:ωr
zer&rϕω =
OPrrr×ω
OPrr OPrrr×ω steht senkrecht auf OPrr
Die Drehgeschwindigkeit
Die Drehgeschwindigkeit istproportional zum Abstand OP:
OPOP rr rrr⋅=× ωω
Rotationsfeld in der Ebene:
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Beispiel: Gleitendes Rad <> Rutscht auf Untergrund
ω
OvrA B
C
Dxy
O
Gegeben: Rad (Radius=0,2 m),Bezugspunkt=Radmittelpunkt, vΟ=1 m/sDrehzahl n = 1 U/sec, ω=2πn=6,28 rad/s
Gesucht: Geschwindigkeit der PunkteA, B, C, D (Vektoren u. Beträge)
OPOP rvv rrr×+= ωLösung:
=001
Ovr
−=
28,600
ωrmit:
Punkt A Punkt B Punkt C Punkt D
AvrCvr
Dvr Bvr
−
002,0
026,10
026,11
61,1
002,0
−026,10
−026,11
61,1
02,00
0026,1
0026,2
26,2
−02,00
−
0026,1
−
0026,0
26,0
P = A, B, C, D
OPO rv rrr×+ω
OPrrr×ω
OPrr
OPO rv rrr×+ω
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Der Geschwindigkeitspol
Bei ebenen Bewegungen eines starren Körpers existiert in jedem Augenblick ein mit dem Körper verbundener Punkt, der sich momentan nicht bewegt, d.h. die Geschwindigkeit Null hat. Dieser Punkt heißt Geschwindigkeitspol oder Momentanpol.
Bei ebenen Bewegungen eines starren Körpers existiert in jedem Augenblick ein mit dem Körper verbundener Punkt, der sich momentan nicht bewegt, d.h. die Geschwindigkeit Null hat. Dieser Punkt heißt Geschwindigkeitspol oder Momentanpol.
Geschwindigkeitsformel:
−−
×
+
=
000
0000
OPol
OPol
O
Oyyxx
yx
ω&&
−+−−
=0
)()(
OPolO
OPolOxxyyyx
ωω
&&
ω/OOPol xyy &+=
ω/OOPol yxx &−=
... alle Punkte drehen um Momentanpol
0!=×+= OPolOPol rvv rrrr ω
Wählt man den momentanen Geschwindigkeitspol als (momentanen) Bezugspunkt, so gilt für jeden Punkt P: PolPPolPPolP rrvv rrrrr
×=×+= ωω
ωOvr
x
y
O
Orr
Polrr OPolrr
Pol
Pvr
PolPrr P
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Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Beispiele zum Geschwindigkeitspol
Beispiel Kurbeltrieb:
Geschwindigkeitspol grafischBr&r
Lage hängt ab vom Kurbelwinkel!Bei Variation des Kurbelwinkels entsteht eine Polkurve.
Ar&r
ω
OvrA B
C
x
y
O
AvrCvr
Dvr
Bvr
Beispiel „Gleitendes Rad“:
=001
Ovr
−=
28,600
ωr
ω/OOPol xyy &+=
ω/OOPol yxx &−=
Geschwindigkeitspol rechnerisch:
A
B
(Koordinatensystem in O)
28,61
−=
0=
16,0−=
Pol
Pol
P
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DYNAMIK I
Teil 3: KINEMATIK
DES STARREN KÖRPERS
Mv
α&
PMv
r
x
y
r
Das rollende Rad, Rollbedingung
Definition reines Rollen: Rad wälzt am Umfang ab
α&rvM =
ωα −=&
α∆=∆ rxM
α∆
Mx∆
t∆÷
ω/OOPol xyy &+=
ω/OOPol yxx &−=
0=Oy&ωrxO −=&
Rollbedingung
Mx
Momentanpol mit dem Rad-mittelpunkt als Bezugspunkt O:
MO xx =0=Oy
Mx=
r−=
Momentanpol
Mv2
Pv