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Eigentlich sollte das hier kein besonders dicker und umfangreicher FANDOM OBSERVER werden. Als ich sah, wie spärlich das Mate- rial zu Beginn eintraf, dachte ich mir: »Prima, das reicht gerade mal für 18 Seiten oder so... da kann ich das Heft ja quasi so nebenbei mal machenAllerdings hatte ich die Rechnung ohne Robert Musa gemacht, der mir schon Ende März eine geheimnisvolle E-Mail hatte zukommen lassen.... mit einem Artikel, mit dem er im Alleingang sieben Seiten füllt! Aber ich will mich ja nicht beschweren: es hat mal wieder Spaß gemacht das Heft zusammenzustellen und man kann ein Wochenende durchaus auch schlechter ver- bringen, als mit der Redaktions- und Layou- tarbeit an einem neuen FANDOM OBSERVER. Nur komisch, daß mir jetzt nur Sachen einfallen, die ich eigentlich lieber gemacht hätte.... So langsam beginnt ja auch wieder die Con- saison im Gerfandom. Der Anfang macht diesmal der PERRY RHODAN-CON FRANKEN in Schwanstetten bei Nürnberg. War der erste Con in Schwanstetten noch ein arger Flop, weil die Besucher ausblieben, so hofft man diesmal auf mehr Perry-Fans, die den Weg ins Frankenland finden sollen. Denn Autoren hat man mal wieder großzügig und in großen Mengen eingeladen... Vielleicht tritt ja der eine oder andere FO- Leser die Reise nach Schwanstetten an und kann uns dann im nächsten FANDOM OBSERVER berichten, was beim FrankenCon los war. Denn egal wie’s war: Olaf Funke, der Redak- teur der nächste Ausgabe, wird sich über jeden Conbericht freuen, den er für die Num- mer 180 erhält. Ansonsten wünsche ich Euch noch schöne Frühlingstage! Genießt die schönen Tage und macht Euch nicht soviel Streß, klar?! Na denn. Florian Breitsameter Breitsameter/FO179/editorial Frühling. Inhalt 2: leserbrief 3: fanzines 9:hörspiele 10: comic 12: Der Herr der Ringe 3 19: Breag und Ernsting 20: filmnews 20: news gemischt 22: buch 26: Conkalender & Impressum Nr. 179 – Mai 2004 www.fandomobserver.de fo is geil, basta! Material für Ausgabe 180 an: Olaf Funke, Naupliastr. 7, 81547 München eMail: [email protected] Redaktionsschluß für die Aus- gabe 180 ist der 15. Mai 2004! Manchmal muß man neue Wege gehen, um wie- der voran zu kommen... Der Anfang ist gemacht: Essen 2002 Aachen 2003 Mainz 2003 Münster 2004 Nur so. Nicht anders.

Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

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Eigentlich sollte das hier kein besondersdicker und umfangreicher FANDOM OBSERVER

werden. Als ich sah, wie spärlich das Mate-rial zu Beginn eintraf, dachte ich mir: »Prima,das reicht gerade mal für 18 Seiten oder so...da kann ich das Heft ja quasi so nebenbeimal machen.«

Allerdings hatte ich die Rechnung ohneRobert Musa gemacht, der mir schon EndeMärz eine geheimnisvolle E-Mail hattezukommen lassen.... mit einem Artikel, mitdem er im Alleingang sieben Seiten füllt!

Aber ich will mich ja nicht beschweren:es hat mal wieder Spaß gemacht das Heftzusammenzustellen und man kann einWochenende durchaus auch schlechter ver-bringen, als mit der Redaktions- und Layou-tarbeit an einem neuen FANDOM OBSERVER. Nurkomisch, daß mir jetzt nur Sachen einfallen,die ich eigentlich lieber gemacht hätte....

So langsam beginnt ja auch wieder die Con-saison im Gerfandom. Der Anfang machtdiesmal der PERRY RHODAN-CON FRANKEN inSchwanstetten bei Nürnberg. War der ersteCon in Schwanstetten noch ein arger Flop,weil die Besucher ausblieben, so hofft mandiesmal auf mehr Perry-Fans, die den Wegins Frankenland finden sollen. Denn Autorenhat man mal wieder großzügig und ingroßen Mengen eingeladen...

Vielleicht tritt ja der eine oder andere FO-Leser die Reise nach Schwanstetten an undkann uns dann im nächsten FANDOM OBSERVER

berichten, was beim FrankenCon los war.Denn egal wie’s war: Olaf Funke, der Redak-teur der nächste Ausgabe, wird sich überjeden Conbericht freuen, den er für die Num-mer 180 erhält.

Ansonsten wünsche ich Euch noch schöneFrühlingstage! Genießt die schönen Tageund macht Euch nicht soviel Streß, klar?!

Na denn.Florian Breitsameter

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Frühling.

Inhalt2: leserbrief 3: fanzines

9:hörspiele

10: comic 12: Der Herr der Ringe 3

19: Breag und Ernsting 20: filmnews

20: news gemischt 22: buch

26: Conkalender & Impressum

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Material für Ausgabe 180 an:Olaf Funke, Naupliastr. 7, 81547MüncheneMail: [email protected]

Redaktionsschluß für die Aus-gabe 180 ist der 15. Mai 2004!

Manchmal muß

man neue Wege

gehen, um wie-

der voran zu

kommen...

Der Anfang ist gemacht:

Essen 2002

Aachen 2003

Mainz 2003

Münster 2004

Nur so. Nicht anders.

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BBrreeiittssaammeettäärr//FFOO117799//lleesseerrbbrriieeffää ooddäärr äähhnnlliicchheess......

abteilung: seltsame leserreaktion

Tja, liebe Leser, da unssonst niemand schreibt,bleibt uns nichts ande-res übrig, als die seltsa-men Schmierereien von»Elric von Meniboné«hier so großartig undplatzfressend zu präsen-tieren.

Wer dieses Elendnicht länger mitansehenwill, der sollte einfachzur nächstgelegenenTastatur greifen und unseinen Leserbrief schrei-ben.

Es müssen auch garkeine kritischen Zeilenzu unserem geliebtenInfoblättchen sein, nein,auch simple Lobhudelei-en lesen wir immer wie-der mit großem Genuß!

Man beachte bitte auch die wunderschöne Briefmarke!

StammtischeAschaffenburg, SF-Stammtischjd. letzten Freitag i. M., 20 Uhr; "Zur Löwen-grube", Schneebergstraße 9Karl E. Aulbach, (0 60 92) 77 36; [email protected]

Aschaffenburg IIjeden letzten Sonntag i.M. ab 18 Uhr, Gast-stätte "Zur Eisenbahn", Hauptstraße 1,

Stockstadt/Main. Info: Ursula Aschen-brenner, (0 60 27) 29 86

Bad Homburg, SF-Stammtischjd. 1. Samstag i.M. ab 19 Uhr, Ristorante "AlCapone, Homburger Strasse 17, Bad Hom-burg/Ober Erlenbach. Info: Mathias Kubens,(0 60 36) 98 02 38, [email protected]

Berlin, SF-Stammtisch (SFCB)jd. 4. Freitag i. M., 19 Uhr, "Zum Igel", Sieg-

lindestraße 10, Berlin Friedenau (Nähe U-und S-Bahnhof Bundesplatz)Markus Luther, (0 30) 7 92 27 55

Berlin, SFC Andymonjd. 2. Donnerstag im M., 18 Uhr 30, Kultur-bund e.V., Ernststraße 14 - 16, 12437 Ber-lin-TreptowRalf Neukirchen, Tel. (030) 2 75 27 21

... Fortsetzung folgt!

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Wieso im OBSERVER # 178 die Nummer 8von MARC O’POPEL zu einer 17 wurde, istmir nicht ganz klar, zumindest konnte mandie richtige Angabe auf der Coverabbildungerahnen. Ansonsten lege ich Wert auf dieAnmerkung, dass im Nachwort („»Ruhe« imPark...“) die Schreibweise „Bork“ natürlichsooooo nicht gemeint ist – zumindest weißunsereiner seit unzähligen Star Trek-Fern-sehstunden, wie die netten Leutchenheißen: Borg! Ich meine mich aber aucherinnern zu können, dass diese Buchstaben-veränderungen einem Zitat aus der hiesigenPresse entstammt – wir sehen, SF ist auchim Space Center Bremen noch nicht so rich-tig angekommen... Und so suche ich weiterZineeier, ganz frisch und neu, denn sämtli-che Compunterlagen haben sich im Raumzwischen den Systemen verflüchtigt, dasInternet will mich auch nicht mehr herein-lassen, aber die Observerrubrik lässt sichnoch prima tippen, wenigstens etwas: Resi-gnation ist zwecklos...!

SF- und Fantasy-Zines

FLIEGER # 37APA-Egozine/A4/10 S./100 ExDieter Steinseifer, Dr.-Wurm-Str. 9,33104 Paderborn

Die Zukunft der Arbeit nimmt der Macher ineiner kurzen Betrachtung ins Visier („DieZukunft der Arbeit ist die legalisierteSchwarzarbeit! Jeder arbeitet das, was ergerne möchte, schöpferisch, künstlerisch,wissenschaftlich. Die Menschen werden freisein von der Notwendigkeit einer Broter-werbsarbeit.“ Na, irgendwie hat unsereinerda den Eindruck, dass dies hier aus den50ern stammt...), präsentiert Leserbrief undArtikelnachdruck von Waldemar Kumming(MRU), wir lesen den Artikel „Wolfgang Tha-dewald und seine Jules-Verne-Sammlung“(zu finden in der Zeitschrift AUS DEMANTIQUARIAT 5/03) und dann gibt es nochdie Huckepackzines GILLIOS RACHE LIBER XX(Tina Kreißler) , LILITH (Angelika S. Herzog),HUCH! (Matthias Kunkel) und BURNED OUT(Bernd Robker)...

FREMDE WELTEN # 8SF/A4/30 S./30 ExThomas Berger, Buschrosenweg 27,81377 München

Zbron gab dem Navigator einen Wink mitdem Rüssel. Der Navigator hörte auf dennahezu unaussprechlichen Namen Vlck undwar an seinem besonders wohlgeformtenRüssel zu erkennen. Das wird hier ausPerryheft 189 zitiert – mit der Kommentie-rung: „Donnerwetter. An seinem Rüssel?“ DaVlck unterstrichen wurde, scheint man jagemerkt zu haben, dass sich dahinter einspäterer Perryautor Ernst verborgen hatte –aber Hagen Zboron dürfte diesen Fandom-neulingen wohl mehr als unbekannt sein...Eine Neuerung ist zu vermelden: Das Zinewird jetzt zweiseitig gedruckt, man hatdazugelernt (hat etwas gedauert)! Nebenden recht kurzen und einfachen Stories gibtes noch kürzere ‚Artikel’ (mehr: Gelaber).Interessant eine Schilderung zu einem Vor-tragsabend des Erich von Dänikens (Mün-chen, Oktober 2002) – er wird gar anhandeines alten Heftausschnitt als deutscherHUGO-Preisträger geoutet, tja, damals wurdedieser Preis hierzulande von Walter Ernsting& Co.[?] an die (Verlags-)Freunde verteilt –,der anscheinend nicht unbedingt ernstgenommen wurde: „Die älteren Damenneben mir stöhnten wieder andächtig undich trank mein Bier aus.“ Und dann noch daserste Kapitel der SF-Serie von Dany Scott,

genannt „Cerex-Zyklus“ - und bei denHauptpersonen finden wir Captain RickGoodwyn, Lieutnant Fay Byrne, Bordarzt JoBosco, Professor Bob Raskin, die BiologinKyra Djaver sowie Lieutnant James Wells alsSicherheitsoffizier, halt die typische serielleBesetzung (einige Namen kommen dochwohl bekannt vor): „Ein leises Summen lagplötzlich in der Luft.“ Mh, vielleicht >DeheerMai ist gekooommen<...

LOCUS # 517, 518SF-Magazine/ca. A4/88+80 S.Locus Publicatiosn, P.O. Box 13305,Oakland, CA 94661, USA

I’ve always been a weirdo. So beginnt Spi-der Robinson im Interview der Ausgabe 517seine Ausführungen – und wir erfahrenauch: „If America had not turned ist back onfolk music, I would propably never havebecome a science fiction writer.” Ansonstenist diese Ausgabe vor allem dem obligatori-schen kommentierten Jahresrückblicken2003 gewidmet plus etlichen Tabellen undGraphiken (auweia, Institutionen wie „Ana-log“ und „Asimov’s SF“ sind weiterhin ineinem beängstigenden Abwärtstrend). Undwir lesen ausführliche Nachrufe auf JoanAiken und Jack Cady. Die 518 als Märznum-mer gedenkt Julius Schwartz (es schreibenRay Bradbury, Jack Williamson und HarlanEllison), bietet bunte Fotos von der „New

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f a n z i n e sIn den Weiten Fandomanias

auf der Suche nach dem Zineei...

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Writer’s Party“ (incl. Fussansichten), und imGespräch lesen wir Elizabeth Moon undRobert Silverberg, wobei letzteres ausführt:„I think of myself as part of a spectrum ofwriters that goes back to the ones I beganby reading – the great writers of the JohnCampbell Golden Age (Robert A. Heinlein,A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth, Fritz Leiber, Theodore Sturgeon, Dick,Jack Vance, and the great craftsmen likeSheckley and Henru Kuttner). These weremy heroes.” Nun, heutzutage haben wirzwar auch gute und bessere Autoren, aberirgendwelche besonders strahlenden Häup-ter (jenseits fannischer Vorlieben) finden sichnicht, die (Be-)Gründerzeiten sind vorbei...

Bliebe noch der Blick in die Newssparten,wo wir folgendes entdeckt haben: „Germanauthor Kai Meyer sold UK rights to his best-seller YA ‚Merle’ trilogy to Egmont, who willalso publish in Canada and Australia, andsold epic historical fantasy >Das Buch vonEden< (The Book of Eden) to German publis-her Lübbe”…

PHANTASTISCH! # 14Magazin/A4/68 S./1500 ExAchim Havemann, Harlinger 119,29456 Hitzacker

Eine meiner liebsten Erinnerungen sind dieBesuche beim Schnellimbiss um Bratwurstmit Kartoffelsalat zu essen! Niemand machtbesseren Kartoffelsalat als die Deutschen! &Ich weiß nichts über Harry Potter. Aber mir istbewusst, dass dies außergewöhnlicheBücher sein müssen. Niemand kann so po-pulär werden – so phänomenal populär –ohne wirkliches Talent. Mh, welche dieserbeiden Ansichten vom hier interviewten Hor-rorautor Brian Lumley ist hirnrissig, welcheakzeptabel...?!? Die 2te Ausgabe des Maga-zins für 2004 hat keinen Schwerpunkt, son-dern bietet einen mitunter recht wilden Mix

durch allerlei Gefilde – mir haben am bestengefallen (weil es mich wohl vor allem inter-essierte): Andreas Eschbach mit seinemBlick auf europäische SF jenseits derbekannten Regionen, also hin gen Frank-reich, Spanien, die Niederlande und solcheExoten wie Finnland und Dänemark, oderGriechenland und die Schweiz gefällig?Unbekannte Namen, die hier mal aus demSumpf gezogen werden und, schätze ichmal, schnell wieder dem Vergessen anheimfallen werden. Irgendwie leben wir hierzu-lande doch in einem phantastischen Schla-raffenland...!

Kathrin Lange mit einem Blick auf denneuen Trend (läuft so seit 5 Jahren und wirdimmer umfassender und erfolgreicher,wenigstens ein positiver Aspekt der Potter-Hype) „Lesen wie die Kinder? All-Age-Litera-tur in der Phantastik – woher kommt sie?Eine Untersuchung eines neuen Genresanhand von Beispielen“ und Rüdiger Schäfermit dem Comicthema „Im Gefängnis derKöpfe – Eine Annäherung an Alan Moore“wissen besonders zu gefallen. Daneben ist,wenn der Götz Roderer-Artikel zu den übli-chen Apokalypsen hierauferden (Meteoriten-abstürze etc.) mit Covern von ERB-Romanenillustriert wird (unsereiner stürzte sich alsERB-Fan gleich darauf, aber im Grunde hatdie Sache mit den Welten des Autors gar nixdamit zu tun) – und muss man den intervie-

wten Boris Koch wirklich kennen...? Fazit: Abwechslungsreich „neues aus

anderen welten“ – aber einen Schwerpunkt-bereich würde ich mir schon für jede Num-mer wünschen (wo mal ganz verschiedeneLeute mehr oder weniger lang/kurz was zueinem bestimmten Thema/Komplex vonsich geben)...

SF-NOTIZEN # 556 (mit ERB-NOTI-ZEN # 58)SF/A5/20 S./58 ExKurt S. Denkena, Postfach 760318,28733 Bremen

2000 Heftnummern hat nicht nur Perry, son-dern erst recht schon Jerry hinter sichgebracht, hier ein wenig unter die Lupegenommen von einem Literaturprof derInternationalen Uni Bremen-Nord. Nach Cot-ton geht es in Echtzeit hinüber zu JackBauer, der in einem recht drastisch-realisti-schen Szenario dem paranoiden Zuschauer24 Stunden lang die Zeit vertreibt. Danachnoch etwas Wellness auf der Lesecouch miteher düsterem Lesestoff, bevor sich „Unteruns“ an die Abonnenten wendet...

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Das besonderePhantastik-Magazin

ARCANA # 4A5/68 S.Verlag Lindenstruth, Postfach 101026,35340 Giessen

Robert N. Bloch und Gerhard Lindenstruthheißen die Macher dieses kleinen, aber fei-nen (seriösen) Magazins und sie haben eswieder geschafft, die Seiten recht an-spruchsvoll zu füllen. Da ist ein (leider rechtkurzes) Interview mit Rein A. Zondergeld,bekannt für Anthologien und Lexika zur The-matik (meine Güte, damals 1974 den ersten>Phaicon<-Band gekauft, muss bei Suhr-kamp gewesen sein; anvisiert ist derzeiteine Storysammlung mit niederländischerPhantastik bei FESTA), Michael Siefenerbefasst sich mit den Gespenster-Anthologi-en von Montague Summers, von ihrenmysteriösen Erfahrungen als Phantastik-Sammlerin berichtet aus französischen Lan-den Elisabeth Willenz – und ansonsten fälltdiese ARCANA-Nummer „aus dem gewohn-ten Rahmen, da wir Ihnen diesmal eine soumfangreiche Novelle präsentieren, die gutzwei Drittel des Hefts einnimmt.“ Die Wer-wolfgeschichte „Das Tier im Walde“ von L.Andro, erstveröffentlicht im März 1925 imMagazin „Das Leben“ (Leipzig). Dazu nocheinige Rezis zu aktuellen Neuerscheinungen– und wir sind ganz froh, dass das „Magazinfür klassische und moderne Phantastik“ sichfast zur Gänze dem älteren Aspekt widmet...

Club-Zines

SF-OKULAR # 218SFCNRW/A4/12 S.Irma Leu, Berliner Str. 206, 45144Essen

Tintenherz, der phantastische Roman vonCornelia Funke, wird hier von Beate Tribuleitrezensiert – sie war fasziniert und begeistertund unsereiner kann sich dieser Stimmungnur anschließen! Begeistert war auch SilviaHölscher, die allerdings vom Gibson Propa-gandafilm „Die Passion Christi“ – den wie-derum der Zineredax sich nicht ansehenwird, denn was bringt es schon, einem Men-schen beim gewaltsamen Sterben zuzu-gucken (auf sowas steh’ ich nun mal nicht)!Dann noch als Diskussionsgrundlage eineShortstory von Shinicki Hoshi – und dieerschütternde Erkenntnis: „Uns gehen dieThemen aus“...

Perry-ZinesPERRY RHODAN PERSPEKTIVE # 69A5/76 S.Achim Havemann, Harlinger 119,29456 Hitzacker

Storylos präsentiert sich diese PRP-Ausgabe,Besprechungen und Essays stattdessen pluseinem Interview mit (Comic-)Zeichner DirkSchulz (ups!, siehe auch FESTAK # 30). Perry2200-2208, Odyssee, Bad Earth und Mad-drax im Visier – und wie im lese, soll beiHeftperry ein Degrader alles wieder zurück‚zu den Wurzeln’ führen... Wenn es nur aufdiesem (technischen!) Weg geht, dann istein Scheitern vorprogrammiert – es wärenicht das erste in dieser Hinsicht! Hauptpro-blem: Es ist alles so vorhersehbar, auch das

Schema mit der Handlungsaufteilung – derMut zu wirklichen Überraschungen fehlt(aber was nützt auch eine eventuelle Coura-ge, wenn die entsprechenden Ideen nir-gends zu erblicken sind – mh, was kämewohl an Konzept heraus, wenn sich z.B. dieHerren Thiesen, Hector, Schäfer und Denke-na mal dergestalt zusammensetzen würden,langweiliger als der Ozeankaugummi kannes wohl kaum sein). Was nicht fehlt, ist dieobligatorische PRP-Erscheinungsverzöge-rung und die gute Qualität des Blattes...

SOL # 34PRFZ/A4/68 S./1500 ExAchim Havemann, Harlinger 119,29456 Hitzacker

Die AFS nicht mehr bei der PRFZ als Vor-standsmeldung – die unendliche Atlange-schichte nimmt kein Ende, so ist das Fan-dom, und Rüdiger Schäfer schreibt seineunendliche Arkonidengeschichte weiter,fragt ich nur wo...? Gut zu wissen: „Im ACDist niemand allein“ – das jedenfalls weißEXTRAVENÖS-Redakteurin Ernestine Gohr zuberichten. Natürlich gibt es den werbewirk-samen Vorausblick auf die 3te Staffel inSachen 12-heftiger Atlan-Zyklus („Obsidian“),Uwe Anton ist wieder Exposé-Redakteur(was leider keine besonders innovativenIdeen hervorzaubern dürfte) und verkündet:„dass von seinem Einsatz Millionen vonLeben abhängen und sogar der Milchstraßeeine beträchtliche Gefahr droht.“ Na, wenig-stens ist nicht das Universum in Gefahr...Wenden wir uns lieber der Anatomie derBlues zu, Dieter Bohn gibt da medizinischeEinblicke, interviewt wird Rüdiger Vaas,Michael Thiesen hat das umfangreicheDatenblatt zuden Überschweren fabriziertund Thomas Harbach berichtet über „SunKoh, der Erbe von Atlantis“ – wir sehen, dasmit den supermännischen Erben im Trivial-

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bereich ist eigentlich eine durchgängige(ur)alte deutsche Idee! Das >Magazin derPerry Rhodan-Fanzentrale< weiß jedenfallsgut zu unterhalten...

Roman-ZinesMURPHY # 7Horror/A5/64 S.Hary-Production, Waldwiesenstr. 22,66538 Neunkirchen

Blutige Rituale sind angesagt, präsentiertvon Henry Rohmer („Der Köpfer“), MargretSchwekendiek („Seelen“) und Antje Ippen-sen („Blutiges M“). Bescheiden wir uns hierinfomäßig mit dem letzten Absatz (so richtigLucky Luke-mäßig): „Eines Abends bestiegDavid Murphy sein Pferd und ritt in den blu-troten Sonnenuntergang hinein“...

SIRIUS # 23, 24, 25, 26SF & F/A5/64+64+64+68 S.Mohlberg-Verlag, Hermeskeiler Str. 9,50935 Köln

Thorin ist wohl der Fantasy-Longseller insemiprofessioneller Hinsicht, hin- und her-geworfen durch die Kleinverlagslandschaft(incl. Nachdruck in Paperbackform). Hier nunals Nr. 23 der Sirius-Heftreihe Band IV des 3.Zyklus, verfasst von Alfred Wallon (Begrün-der der Thorin-Reihe) & Kerstin Dirks als „ImLand der roten Stürme“.

Nr. 24 (mit einem Lonati-Cover, dasunsereiner noch von Heft 153 der Zauber-kreis SF kennt; damals steckte dahinter derRoman „Agent von den Sternen“ des BremerAutors Gerd Maximovi?, vor 30 Jahrenerschienen) bietet „Der Gegenschlag“ von

Martin Kay & Alessandra Mancinelli (heutzu-tage ist diese Autorenanballung auf klein-stem Raum ja usus – es gibt literarischeModen, die nerven mit der Zeit; interessant,dass es sie verstärkt in der SF & F-Szeneriezu finden gibt – warum eigentlich?) als BandIII der Kana-SF-Tetralogie. Ebenfalls ein BandIII (diesmal zu derphantastischen Aben-teuerreihe „Logan“)dann „In der Wüste desMars“ von John Devlinals Nr. 25. Bliebe nochdie Nr. 26 mit JamesSpencer und demhumoristischen SF-Roman „Kok Tharrin“ –ärgerlich ist dabei, dassder Hinweis auf dasOriginal fehlt, welches1968 als Heft 74 derZauberkreis SF heraus-kam (aber die Proble-me mit den sekun-dären Angaben ziehensich wie ein roterFaden durchs Kleinver-lagsdickicht, woranmag es liegen?Schlampigkeit, würdeich mal mutmaßen –denn nur ein Blick insentsprechende Lexikon

führte bei mir gleich zum Ergebnis, soschwer war’s also nicht). Nunja, in Zukunftsoll lt. ‚Magazin’ in Heft 25 der „>Vorrat< analten Romanen aus den 50ern bis 80ern zu>plündern<“ sein, so wollen es die Leser-wünsche (dann aber bitte mit ein wenigHintergrundmaterial, wäre fein)! Dazu dann

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die „Internserien“ und nur selten neue Ein-zelromane – die Nostalgiesammler bestim-men also auch hier die Publikationsrichtung.Eine Titelvorschau bis Heft 50 wird dem-nächst präsentiert – „und eine grobe Pla-nung bis SIRIUS 100 liegt auch schon in derSchublade“, es scheint sich also zu rentie-ren...

ERB-ZinesERB-NOTIZEN # 28weitere Daten siehe bei SF-NOTIZEN!

Tarzan-Haus mit Überraschungseiern drinne(natürlich Tarzan, Frau, Sohn und bekannteUrwaldtiere), das Erscheinen von Tarzan-Leseproben aus den Jahren 1952 und 1957(nachgedruckt bei HETHKE), Confotos, 20Jahre ERB-Apa, Vermischtes sowie ein Aus-zug aus Perryheft # 2207, wo Autor FrankBorsch den Universumserben eineGeschichte erzählen lässt, wo Tarzan undJane drin vorkommen (allerdings etwasanders als bei Burroughs)...

THE GRIDLEY WAVE # 258, 259News/ca. A4/2 S.The ERB Memorial Collection, Univer-sity of Louisville, Ekstrom Library, Lou-isville, Kentucky 40292, USA

Dies sowohl im März als auch im April imTitel zu lesen – das zeigt uns in Bezug aufdas Alter von TARZAN-Akteuren und derenVerwandten meist reichlich hohe Werte. Daist zum einen Eleanor Holm Whalen: „Afterthe Olympics, Holm continued in her singingact and was cofeatured in the 1938 20thCentury Fox movie Tarzan’s Revenge, play-ing alongside Glenn Morris, the 1936 Olym-pic decathlon champion, who was cast asTarzan.” Eleanor Holm war eine Spitzen-schwimmerin (Goldmedaille über 100 undWeltrekord über 100 und 200 MeterRücken), kümmerte sich aber auf der Schiffs-fahrt gen Olympia in Deutschland 1936 nichtsonderlich um Ausgangssperren, war demAlkohol und sonstigen Freuden nicht ebenabgeneigt und somit bei der Ankunft inHamburg nicht mehr Mitglied des Olympia-teams... Sie ist dennoch 90/91 Jahre alsgeworden! Im Alter von 83 starb in Acapulcodie Witwe des wohl berühmtesten Tarzan-darstellers, Maria Weissmuller (übrigens inDeutschland als Mitglied des Hauses Wit-telsbach geboren)... Außerdem erfahren wirnoch, dass vom 12.-14. August 2004 (oh,fast zeitgleich mit dem ACD-Con) in Sacra-mento die ERBs Chain of Friendship stattfin-det, Gäste sind die Zeichner Dan Parsonsund Tom Yeates sowie die Autoren DickLupoff und John Eric Holmes...

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BBrreeiittssaammeetteerr//FFOO117799//zziinneess//kkuurrtt

Stammtische IIBraunschweig, SF-Stammtischjd. 1. Montag i.M., 20 Uhr, "Biergarten TigerPub", Wilhelm-Bode-Str. 33; Homepage:http://www.perrys-video-club.de

Darmstadt, SF-Treff Darmstadtjeden 1. Samstag i.M. ab 18 Uhr im Clu-braum der Gaststätte "Stadt Budapest",Heimstättenweg 140, 64295 Darmstadt(Heimstättensiedlung). Info: Roger Mur-mann, [email protected]

Dresden, PR-Stammtischalle 14 Tage, Haus der Volkssolidarität(nahe der Dreikönigskirche neben der Piz-zeria), 18 UhrUwe Schillbach, [email protected]

Düsseldorf, Phantastischer Treffjd. 3. Samstag i. M., 19 Uhr, "PilsenerUrquell", Grabenstr. 6; Homepage: http://dpht.net

Giessen, SF-Stammtischjeden 1. Samstag im Monat ab 18.00 Uhr,"Stadthaus", Kongresshalle Giessen amBerliner Platz 2, 35390 Giessen. Info: Har-ald Latus, (06 41) 47 65 3 (Far Beyonde.V.). Homepage: http://stud-www.uni-marburg.de/~Kapmeyeh/TD-MR/TD-GI/TD-GIStart.htmGraz, PR Stammtischjd. 1. Donnerstag i.M., 19 Uhr, "SchwarzerAdler", Leonhardstr. 27Bernd Hubich, [email protected] -http://www.prsg.at

Hamburg, Donnerstagsrundejd. 1. Donnerstag i. M., "Andere Welten",Rappstraße

Hannover, Treffen der SFGHjeder dritte Samstag im Monat von 16-19Uhr, Freizeitheim Ricklingen, RicklingerStadtweg 1Christian Buhl, Tel: 3 52 13 32

Hofheim / Taunus I: 2.Samstag i.M. ab 20 Uhr, Ort auf Anfrage.Info: Beate Diehl, (0 61 22) 25 90, [email protected]

Hofheim / Taunus II:jeden 3. Freitag i.M. ab 19 Uhr, Gaststätte"Ländscheshalle", Am Rheingauerweg(Stadtteil Wallau). Info: Hans-GüntherDahlke, (06 11) 94 65 77 7, [email protected] (Starbase 65)

Kiel, SciFi-Dinnerjd. 3. Freitag i. M. 19 Uhr, "Lasani", Goe-thestr. 30

Oliver Dreeßen, (0431) 80 666 41,[email protected] www.scifi-dinner.de

Köln, PCGN-Clubtreffenjeden Freitag, 18 Uhr"Distel", Jan-von-Werth-Straße/Ecke Ring

Leipzig, SF-Stammtischjd. 3. Mittwoch i.M., 19 Uhr 30, Kultur-bundhaus, Elsterstr. 35 oder im Haus desBuches, Gerichtsweg 28Manfred Orlowski, Ernestistr. 6, 04277 Lei-pzig

Leipzig, PR-Stammtischjd. 1. Freitag i.M., 18 Uhr, Cafe "Eco", Brü-derstr. (Nähe Bayerischer Platz)Andreas Ortwein, [email protected]

Lübeck, SFC Lübeckjd. 2. Samstag i. M., 15 Uhr"Im Alten Zolln", Mühlenstraße 93

Mainz, SF-Stammtischjeden 1. Freitag i.M. jeweils ab 18.30 Uhrim Restaurant "Weinkeller", Frauenlob-strasse, Mainz-City. Info: Jens Griesheimer,(0 67 32) 91 82 80, [email protected]://www.tdmz.de.vu

Marburg, SF-Stammtischjeden letzten Freitag im Monat, ab 20 Uhr,Gasthaus "Knubbel", Ecke Schwanallee /Leopold-Lucas-Straße. Info: Michael Kap-meyer, (0 64 21) 48 36 82, [email protected] (Far Beyond e.V.). Homepa-ge: http://stud-www.uni-marburg.de/~Kapmeyeh/TD-MR/TD-Start.htm

München, PR-Stammtisch Ernst Ellertmeist 1. Donnerstag im Monat, Gaststätte"Trausnitzburg", Trausnitzstr., Nähe Ost-bahnhof, München; Erich Herbst, Tel. (089) 8 00 55 24 Homepage: www.prsm.clark-darlton.de e-Mail: [email protected]

München, SF-Gruppe München1. Freitag i. M., 20 Uhr, bei Klausgerd Ber-ger, Fraunhoferstr. 27

München, SF-Treffmonatlich in München Haar (Privat-wohnung, Termine werden vereinbart)Rupert Schwarz, (0 89) 4 60 24 42

Münster, PR-Stammtischjd. 1. Samstag i. M., 19.30 Uhr "Feldschlös-schen", Sentruper Straße 163Markus Kachel, (02 51) 8 99 87 12; [email protected]

... Fortetzung folgt!

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Comic-Zines

THE COMICS JOURNAL # 258Magazine/ca. A4/128 S.Fantagraphics Books, 7563 Lake CityWay, N.E. Seattle, WA 98115, USA

Steve Ditko und sein Werk werden hier brei-test unter die kritische Lupe genommen,außerdem gibt es ein (kleines) Gespräch derbeiden Comickünstler Gilbert Hernandezund Craig Thompson... Diesmal gibt es weit-aus mehr Besprechungen, News und Leser-briefe als sonst, pralle kritische Lesekost...

COMIXENE # 72Magazin/A4/64 S.Comixene c/o Nobst, Mühsamstr. 40,10249 Berlin

Andreas Knigge erzählt im langen Gesprächseine Version von der Gründungsphase die-ses Magazins Mitte der 70er Jahre, eineschöne fandomhistorische Betrachtung, vorallem, wenn unsereiner selber dabei warbzw. aus der Nähe und Ferne betrachtet(einmal war der Typ sogar bei mir Zuhause,meine Güte, da wohnte ich noch bei mei-nen Eltern), ach ja, süße Nostalgie... Zur SF-TIMES steht da als Fußnote: „Das 1959 alsLizenzausgabe eines US-Magazins von Rai-ner Eisfeld gegründete Nachrichten-FanzineScience Fiction Times erschien bis 1992 undverstand sich selbst in den sechziger undsiebziger Jahren als linkes Sprachrohr derStudentenrevolte innerhalb des Fandoms.“Oha! Dann wird sich noch mit Ewald Fehlauüber das 30-jährige Jubiläum von BASTEIs„Gespenster-Geschichten“ (mehr als 1.500Ausgaben, wir sehen, den Gigantjubiläenbegegnet man in letzter Zeit verstärkt) unter-halten und als Titelthema stehen die Proble-me des Disney-Konzern im Mittelpunkt. Tja,prima Ausgabe...

DER DONALDIST # 121Donaldisten/A4/52 S.Thorsten Bremer, Alter Ebsdorfer Weg20, 35039 Marburg am Bach

Wie tief man doch sinken kann! ist keines-wegs eine negative Bewertung dieses Fach-blatt für Donalisten (Zentralorgan derD.O.N.A.L.D.), sondern der Titel eines Vortragsvom Con (pardon: Kongreß) in Oldenburg(April 2003), bei dem es um untergehendeSchiffe im Kosmos von Entenhausen geht –passiert anscheinend relativ häufig. Ebensofaszinierend und mit dem üblichen Abbil-dungsmaterial dann ein Blick zu den Verän-derungen (besser: „Manipulative Eingriffe“),die von donaldistischen Betrachtern vonEHAPA-Material entdeckt wurden (vor allemim Bereich der Waffendarstellung gibt es

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interessante Beobachtungen, vergleicht mandie Darstellung hierzulande und z.B. in Itali-en). Allein diese beiden Beiträge füllen so 90Prozent des Heftes, es gibt dann noch eini-ge Infokrümel dazu – und so haben wir unsmit diesem Blatt (diesmal erstellt von derRedaktion Achim/Bremen/Oldenburg) wie-der vorzüglich unterhalten...

ICOM INTERN # 122Verbandszine/A4/8 S.Burkhard Ihme, Danneckerstr. 12,70182 Stuttgart

EGMONT/VGS präsentiert: Rahmenvertrag fürÜbersetzungen, schön, mal sowas lesen zukönnen! Dazu etliche kleine News – incl.einer Warnung: „Dieser Tage schickt dergrößte Fan aller Zeiten, PETRA SWOBODAaus Bamberg, wieder Fanpost an Zeichner.Hierdrin werden die Zeichner gebeten eineOriginalzeichnung, möglichst groß an sie zuübersenden. Kurz darauf finden sich danndiese Zeichnungen bei EBAY wieder. Sparteuch die Mühe. Es gibt viele echte Fans, diees wert sind“...

… und zum Schluss:Tatsächlich, mal wieder ein Rätsel – undzwar in Form eines kleinen Mini-Quiz(Schwierigkeitsgrad: grübel)...

Wo wurde vom 21.3.-12.5.1968 eineScience-Fiction-Ausstellung gezeigt?

Antwortmöglichkeiten:a) Heidelbergb) Gelsenkirchenc) Berlind) Idar-Obersteine) Hannoverf) Düsseldorfg) Tübingenh) München

Die (hoffentlich richtige) Lösung bitte an denZineredax schicken (Postkarte oder Email),Einsendeschluss ist der 11. Mai 2004, 22:22Uhr! Der fannische Rechtsweg ist dichtge-mauert, ansonsten gibt es irgendwas fan-nisch-zinemäßiges zu gewinnen, nimmtunsereins mal an...

Ad terraksdenkena

So. 02.05.2004, 14.05 Uhr, HR2, 90minDie Überwindung des subhercynenBeckensvon Hubert Wiedfeld

Ihr Genuss-Sinn hat nun wahrhaft delikates-ke Züge angenommen, aber die viergeheimnisvollen Naturwissenschaftler, diesich in der „gegenwärtigen Zukunft“ ineinem der Luxuszüge der Transkontinenta-len Eisenbahn befinden, sind noch immerbemüht, ihn weiter zu verfeinern. Währendder üppigen Mahle und den verschiedenenGängen im russischen Dampfbad diskutie-ren sie die Vor- und Nachteile der verschie-denen Beischlafrituale, vor allem aber dieSpeisekarten historischer Festmahle. Amliebsten erinnert man sich da an das „GroßeFest“, das nach dem Zerbersten deseuropäischen Kontinents gegeben wurde,als sich schon der große Nebel auszubreitenbegann. Nachdem Politiker und Militärs ver-sagt hatten, waren damals die Theorien deslegendären Wissenschaftlers Wohlwill in dieTat umgesetzt worden; der geologischeUmbruch der Kontinente begann, mit demkrisengeschüttelte Erdteile auseinanderge-stückelt und in ruhigere Zonen neu integriertwerden sollten. Inzwischen hat sich Wohl-will ins Privatleben zurückgezogen, aber dievier Wissenschaftler sind selbstverständlichgerne bereit, sein weltverbesserndes und–beherrschendes Erbe anzutreten, wennauch keiner von ihnen mehr genau weiß,wohin die Dinge laufen...

So. 16.05.2004, 23.03 Uhr, SWR1, 25minExistieren Sie, Mr. Johns?von Stanislaw Lem

Harry Johns, der Autorennfahrer, steht vorGericht. Die Cybernetics Company hat ihnverklagt. Während seiner Rennfahrerlauf-bahn hatte Johns so viele Unfälle erlittenund dabei ein Körperteil nach dem anderen

eingebüßt, dass ihm die Company ebensofortlaufend mit Prothesen aushelfen musste.Johns kann seine Schulden nicht bezahlen,da meint die Cybernetics Company, wenig-stens Anspruch auf ihn selbst stellen zukönnen. Denn der Beklagte besteht inzwi-schen zu 100 % aus Prothesen der Com-pany. – Gehört er jetzt tatsächlich ganz undgar der Firma? Wie eine Maschine? Kannman jedoch andererseits eine Maschineüberhaupt vor Gericht verklagen?

Sa. 22.05.2004, 14.05 Uhr, SWR2, ca.40 minArtemis Fowl (1)von Eoin Colfer

So. 23.05.2004, 22.00 Uhr, SWR2, ca.40 minArtemis Fowl (1)von Eoin Colfer

Mi. 26.05.2004, 20.30 Uhr, BR2, 49minDream War – Krieg der Träumevon Friedrich Bestenreiner

Mario Verden, hochbegabter Informatiker mitnicht ganz sauberer Vergangenheit, wirdnach Verbüßung einer Gefängnisstrafe vonder »Diamond Foundation« engagiert. Seine

Phantastische Hörspiele im Mai 2004

Abkürzungen der Sender

BR = Bayerischer RundfunkDLF = DeutschlandfunkDRB = DeutschlandRadio BerlinEinsLive = Westdeutscher RundfunkHR = Hessischer RundfunkNDR = Norddeutscher RundfunkORB = Ostdt. Rdf. BrandenburgRB = Radio BremenSFB = Sender Freies BerlinSR = Saarländischer RundfunkSWR = SüdwestrundfunkWDR = Westdeutscher Rundfunk

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Aufgabe: Amantha Mitsou, den »eurasischenTeufel« aufzuspüren. Die ehemalige Studien-kollegin von Mario soll für die Verbreitungsogenannter Psycho-Computer-Viren verant-wortlich sein, die über Cyberspace-Program-me, die elektronische Unterhaltungsdrogedes 21. Jahrhunderts, transportiert werden.Bereits mehrere Computerforscher sind demneuartigen Virus erlegen, der eine Suchtwir-kung nach den Abenteuern der virtuellenRealität hervorruft. Sie zeigen Symptomevergleichbar einer schizophrenen Psychose.Mario fürchtet, dass man es hier mit einemgroßangelegten Feldversuch einer elektroni-schen Mafia zu tun hat, die ihre psychotoxi-sche Droge mittels »Einweg-Cyberspace-Kassetten« vertreibt. Doch wie Amantha aufdie Spur kommen, die als körperlose Soft-ware mit verführerischer Stimme ihre Opferin die Falle des Cyberspace lockt?

Die Produktion wurde 1994 als bestesScience-Fiction-Hörspiel des Jahres mit demKurt-Laßwitz-Preis ausgezeichnet.

Do. 27.05.2004, 15.00 Uhr, BR2, 49minDream War – Krieg der Träumevon Friedrich Bestenreiner

Sa. 29.05.2004, 14.05 Uhr, SWR2, ca.40 minArtemis Fowl (2)von Eoin ColferViele der magischen Kräfte, die den Unterir-dischen zugeschrieben werden, sind nichtsals Aberglaube. Doch sie verfügen in der Tatüber ein paar besondere Fähigkeiten, unteranderem die Heilkunst, den Blick und ihrenSichtschild. Letzteres ist eigentlich eine Fehl-bezeichnung. „Die Unterirdischen“ vibrierenmit einer so hohen Frequenz auf und ab,dass sie nie lange genug auf einer Stellebleiben, um gesehen zu werden. Menschenbemerken höchstens ein leichtes Flimmernin der Luft, wenn sie genau hinsehen, aberdas tun sie meistens nicht.

So. 30.05.2004, 22.00 Uhr, SWR2, ca.40 minArtemis Fowl (2)von Eoin Colfer

In den Comics von Marvel kämpfen Super-helden wie Spider-Man, die Rächer, die X-Men und andere, um unsere Welt vor mäch-tigen Schurken oder bösartigen Aliens zuschützen. Was aber, wenn diese Heldenunserer Zeit nicht die ersten ihrer Art waren?Was, wenn es schon seit Jahrhunderten Hel-den wie diese gab, die für die Gerechtigkeitkämpften. Genau von dieser Annahme gehtNeil Gaiman in seiner Debutarbeit für Marvelaus. In der Maxiserie 1602 erzählt er zusam-men mit Andy Kubert von den ersten Super-helden der Geschichte.

Neil Gaiman war bisher vor allem fürseine Comics bekannt, die er für DC/Vertigogeschrieben hat. Am Bekanntesten ist dieSandman-Reihe mit ihren zahlreichen Able-gern. Aber auch die ersten Hefte für dieReihe „Die Bücher der Magie“ stammten vonihm. Daneben ist er auch als Buchautorbekannt. Sein Buch AMERICAN GODS ist erst vorkurzem auf Deutsch erschienen. Letztes Jahrhatte es Joe Quesada dann geschafft, Gai-man zu Marvel zu holen. Nach der Mini-Serie THE LAST TEMPTATION OF ALICE COOPER ist

1602 die erste große Arbeit Gaimans fürMarvel.

Die Idee an sich ist nicht großartig neu.Elseworld-Geschichten hat es schon häufiggegeben. Meist wurde dabei ein Held, zumBeispiel Batman, in eine andere Geschichteversetzt, etwa das viktorianische Englandoder in eine Vampirgeschichte. Der Reizdabei war, einen bekannten Helden aus dervertrauten Umgebung zu reißen und zusehen, wie er sich in der für den Leser unge-wohnten Story verhält. Auch bei Gaimanmacht dieser Trick sehr viel vom Reiz derGeschichte aus. Er hat jedoch nicht nureinen Helden, oder eine Gruppe in die Ver-gangenheit versetzt, sondern hat dasgesamte Marvel-Universum mit allen Heldenund Schurken genommen und in das 17.Jahrhundert versetzt. Dadurch wurde dieHerausforderung und die Gefahr, sich inDetails zu verlieren, zwar größer, der Autorhat dadurch aber auch die Chance, eineglaubwürdige, neue Welt zu erschaffen, inder seine Figuren agieren. Durch die neuenHandlungsplätze, England, Spanien, die

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Im Dienst für Königin und Vaterland

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englischen Kolonien in Amerika, werdeneinige der Helden in Rollen versetzt, diezwar überraschen, wenn man jedoch ihreGeschichte in der Gegenwart kennt, durch-aus Sinn machen. Gute Beispiele hierfürwäre die neuen Rollen etwa von CaptainAmerica oder Magneto, dem großen Gegnerder X-Men.

Seltsame Wetterphänomene suchenEngland heim. Beunruhigt ruft Königin Elisa-beth ihren Hofarzt und Magier StephenStrange zu sich, ums sich von ihm Rat zuholen. Er erzählt ihr und ihrem oberstenAgenten, Sir Nicholas Fury, von einemgeheimnisvollen Gegenstand in Jerusalem,der mit allen Mitteln davor bewahrt werdenmuss, in falsche Hände zu gelangen. Zurselben Zeit wartet in Spanien in den Verlie-sen der Inqusition jemand auf seine Hinrich-tung. Ein Mann, der trotz seiner engelsglei-chen Flügeln als Teufelswesen angesehenwird.

Kenner des Marvel-Universums werden sichin der Geschichte sofort sehr wohl fühlen.Gaiman hat bekannte Handlungssträngeaus klassischen Geschichten, z. B. der Ent-stehung der ersten X-Men, genommen undin den historischen Kontext des beginnen-den 17. Jahrhunderts gestellt. So werdenetwa die X-Men des 17. Jahrhunderts in Spa-nien von der Inquisition als Geschöpfe desTeufels verfolgt. Aber auch in England drohtihnen durch James, König von Schottland,der nach der Krone von England greift,Gefahr. Man muss aber kein Experte sein,um sich von der spannend erzähltenGeschichte fesseln zu lassen. Sie enthältalles, was für eine gute Abenteuergeschich-te nötig ist: Aufrechte Verteidiger der Krone,sympathische Gauner, große Schurken undeine unheimliche Bedrohung. Das alleszusammen mit den bekannten Helden inneuen Rollen ergibt eine bis zum Ende fas-zinierende Geschichte, bei der man unge-duldig auf den 2. Teil wartet.

Mit Andy Kubert als Zeichner war einer derbekanntesten Künstler von Marvel für die

Bilder zuständig. Begonnen hat Kubert beiDC/Vertigo, bevor er 1990 zu Marvel wech-selte und dort bei den X-Men zeichnete.Danach war er unter anderem für Thor, Cap-tain America und Ultimative X-Men verant-wortlich. Seine letzte Arbeit vor 1602 wardie Maxi-Serie WOLVERINE: ORIGIN, die auch aufdeutsch erschienen ist. Die Zeichnungen für1602 erinnert sehr an Origin. Auch dortarbeitet Kubert schon mit Zeichnungen, dieeine deutliche Strichführung erkennenließen. Zusammen mit der digitalen Kolorie-rung von Richard Isanove ergeben sichZeichnungen, die die Stimmung derGeschichte perfekt einfangen. Durch dieerkennbaren Zeichenstriche kommt nie dasGefühl auf, vom Computer kolorierte Zeich-nungen zu sehen, sondern von Handgezeichnete Bilder vor sich zu haben.

Aber auf keiner Seite übernehmen dieBilder die Oberhand gegenüber derGeschichte selber. Sie unterstützen die Dia-loge, zeigen die Emotionen der Akteure,bereiten die Kulisse für eine spannendeAbenteuergeschichte.

Schön ist auch die Aufmachung des erstenBandes. Als Cover gibt es das Titelbild des 2.US-Bandes von Scott Mc Kowen zu bewun-dern. Auf dem Innenteil des Coverumschlagskann man sich dann auch die anderen US-Titel ansehen, die alle großartig sind. DieGeschichte selber wurde auf sehr gutemPapier mit einer ordentlichen Klebebindunggedruckt. Auch hat Reinhard Schweizer einegewohnt gute Übersetzung abgeliefert, dieumso bemerkenswerter ist, wenn manweiß, daß der Lohn pro übersetzte Seite beiPanini vor kurzem drastisch gekürzt wurde.Zu dumm, daß man als Leser nach demEnde des 1. Bandes entsetzt feststellenmuss, daß als kommender Band in derReihe 100 % Marvel nicht der 2. Teil vorge-sehen ist, sondern ein Band über CaptainAmerica. Hoffentlich geht es dann wenig-stens mit dem übernächsten Band weiter.

1602, Buch 1Marvel 100 %Marvel DeutschlandAutor: Neil GaimanZeichner: Andy Kubert

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Stammtische IIINauheim, SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 18 Uhr, Gast-stätte "Rosengarten", Unter der Muschel24 (a.d. Pfarrkirche). Info: Robert Vogel,(0 61 42) 32 84 7,[email protected]

Nürnberg, Perry Rhodan StammtischAn jedem 3. Mittwoch im Monat: Gast-stätte Zum Stadion (am Dutzendteich),Herzogstr. 22, 90478 Nürnberg,0911/400292Info: Detlef Döres, Haydnstr. 1, 91320Ebermannstadt; 09194 / 797119; Email:[email protected]

Offenbach, SF-Stammtisch2. Freitag i.M. ab 19 Uhr in der Pizzeria"Da Luciano", Hugenottenplatz 13 (Rück-seite Saturn). Info: Viktor Lorenc, (0 69)94 59 21 01

Offenbach, Rollenspielertreff "Outtime" (LARP, alle Systeme), am 1. Freitag i. M.ab 19 Uhr in der Pizzeria "Da Luciano",Hugenottenplatz 13 (Rückseite Saturn)..Info: Steffen Dams, (0 61 81) 25 77 71,[email protected] (LC "Triumphirate.V.i.Gr.").

Regensburg, SF-Stammtischjd. 3. Freitag i. M., 20 Uhr, "Einhorn"

Saarlouis, SF-Stammtischjd. 1. Montag i. M., 18 Uhr, "Café Wich-tig", Lisdorfer Straße

Schwerin, SF-Stammtisch SN-SFC 92jd. 3. Sonntag i. M., gegen 15 Uhr, beiJörg Lippmann, Stern Buchholz 11

Wetzlar, SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 19 Uhr imGasthaus "Langgass", Langgasse inWetzlar. Info: Thorsten Walch (01 77) 2795 54 3

Wien, PR/SF-Stammtischjd. 1. Freitag i.M., 20 Uhr, "Ebbe undFlut", Kaiserstr. 94, Info: Michael M. Thur-ner, [email protected]

Wien, SF-Gruppe Wienjd. letzten Freitag i. M., 19 Uhr,"G'schamster Diener", Stumpergasse 19,A-1060 Wien

Fortsetzung folgt... oder auch nicht!

Die komplette Liste gibt’s online unterwww.fandomobserver.de!

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O: The Lord of the Rings: The Return of theKing, Staaten 03; Regie: Peter Jackson;Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens & PeterJackson (nach dem Roman von J.R.R.Tolki-en); Darsteller/innen: Viggo Mortensen,Elijah Wood, Ian McKellen, Sean Astin,Andy Serkis, Bernard Hill, John Noble,Miranda Otto, David Wenham, DominicMonaghan, Billy Boyd, Orlando Bloom,John Rhys-Davies, Karl Urban, Liv Tyler,Hugo Weaving, Cate Blanchett, LaurenceMakoare, Bruce Hopkins, Ian Holm, Ste-phen Ure, John Bach, Bruce Phillips, SarahMcLeod u.v.a.; Musik: Howard Shore;Kamera: Andrew Lesnie; Schnitt: JamieSelkirk; Design-Konzepte: Alan Lee & JohnHowe; Kostüme: Ngila Dickson & RichardTaylor; Ausstattung: Grant Major; 200Minuten.

»»SScchhiicckktt aallllee LLeeggiioonneenn aauuss..LLaaßßtt ddeenn SSttuurrmm nniicchhtt eennddeenn,,bbiiss ddiiee SSttaaddtt eerroobbeerrtt..

SScchhllaacchhtteett aallllee nniieeddeerr!!««

(Der Fürst der Nazgûl zu Gothmog, demStatthalter von Minas Morgul)

Es ist ein Ur-Instinkt, der den Menschen imAngesicht der Gefahr das Weite suchen läßt.Indem zwischen der Bedrohung und demeigenen Leib die best mögliche Distanzerreicht wird, sucht sich der Einzelne amLeben zu erhalten. Ein starker Trieb, der imGang der Zeiten von einem wesentlicherenGefühl bezähmt wurde – der Sorge umandere Menschen – der Furcht sie zu verlie-ren, im Stich zu laßen. Das eigene Lebenwird in die Wagschale geworfen und derBedrohung die Stirn geboten. Die Aussichtauf den Tod mag weniger schmerzen, alsder sichere Verlust anderer. Ein weiteres Bin-deglied im Zusammenhalt einer Gruppe warentstanden.

Es mag wohl nicht lange gedauert habenbis sich diese Einstellung immer weiter ver-zweigte. Galt die Sorge zunächst der Sippeund später dem Stamm, zwang die Entste-hung immer komplexerer Gemeinschaftsfor-men dazu die Kreise neu zu ziehen: Sied-lung, Dorf, Markt, Stadt, Landstrich et cetera.Bedrohen konnten viele Faktoren diese

Gemeinschaften. Der Mut zu einem persön-lichen Opfer stieg, dem entsprechend, in dieHöhe. Aus der Opferbereitschaft für dieFamilie, die Freunde, den Nachbarn entstandder Opfermut für die Rettung eines Ganzen.Sei es die Art zu Leben, die Unversehrtheitoder Freiheit. Selten dürfte es eine leichteEntscheidung für den Einzelnen gewesensein. Der Trittstein für moralisches Handelnzeichnete sich ab. ( aus »Pour Langue« v. Myrelle Minotier)

Es gibt Filme, die den Krieg – welchen auchimmer – aus propagandistischen Gründenzu verherrlichen suchen, solche, die sich umeine mehr oder minder historisch-dokumen-tarische Sichtweise bemühen und letztend-lich das Genre des Anti-Kriegsfilm, das auf-zuzeigen versucht wie ein Gemetzel nuneinmal ist und was diese Konfrontation ausMenschen zu machen vermag. Dabei trittein Umstand, für eine „gute Sache“ zukämpfen, zwangsläufig in den Hintergrund,um sich auf der Leid, die körperlichen undseelischen Verkrüppelungen zu konzentrie-ren. Denn keiner kehrt als der selbe ausdem Krieg zurück, als der er in den Krieggegangen ist. Auch wenn er noch so sehrden heilen Anschein wahren kann. TerrenceMalicks sträflich unbeachteter A THIN REDLINE kann wohl als aktuelleres Paradebei-spiel für dieses Genre genannt werden. Wie läßt sich nun aber Gewalt und Schlach-tenlärm in der HERR DER RINGE-Trilogie ein-

ordnen? Wird hier verherrlicht, glorifiziert,verharmlost – gar zum Gemetzel aufge-hetzt? Wird der Krieg „zum Vater aller Dinge“erhoben und Pathos zur Aureole der Gerech-ten?

In aller Konsequenz – nein !Für mich in personam gibt es einen defi-

nitiven Unterschied, ob ich einen Filmbetrachte, der vorgibt sich an realen (!)Gegebenheiten zu orientieren, oder ob essich allein um pure Phantasien (!) handelt.Es ist also grundsätzlich bereits eine Unter-schied, ob man sich mit den geschehenenFakten des Lebens beschäftigt, oder der rei-nen Phantasie den Raum gewährt. Tolkiens„Herr der Ringe“ ist ein Märchen für Erwach-sene, das nun einmal nach dem alten (wieillusorischen) Grundsatz funktioniert, Gut &Böse eindeutig definieren zu können. Hier-bei die selben Maßstäbe anlegen zu wollen,die sich an der Realität des Lebens orientie-ren ist ebenso absurd, wie zum scheiternverurteilt. Man kann DIE RÜCKKEHR DESKÖNIGS nicht mit der verklärenden Legen-denbildung eines Streifens a la BRAVEHEARTvergleichen. Schließlich laßen sich die histo-rischen Fakten in der Geschichte Schottlandsnachschlagen; Mittelerde dagegen eineImagination.

So läßt sich auch erklären, daß einPathos im Fantasy-Film funktionieren kann,während er in einem historischen Streifenfür mehr oder minder Zahnschmerzen sorgeträgt. Einfach, weil man sich bei ersterem

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die reine Lust mit zu gehen gönnen kann,während bei letzterem die Existenz der Rea-lität für die nötige (!) Distanz sorgt. WennKönig Théoden also seine sechstausendReiter auf die nahezu aussichtslose Schlachtmit den Worten „Speer wird brechen. Schildwird splittern. Ein Schwert-Tag. Ein Blut-Tag.Ehe noch die Sonne steigt.“ einschwört,kann ich mich dem ergreifenden Schauereines szenischen Ur-Typus (der, der Rettungdes Guten in allerhöchster Not) hingeben.

Daß Peter Jacksons Film zu alle demkeine Sterotypen verwendet und somit dieAngst Théodens, Éowyns & Merrys vor die-ser Schlacht auf dem Pelennor zeigt (!),erklärt wohl die Qualitäten, die auch denAbschluß der grandiosen Trilogie bilden –die Charaktere haben Leben. Ein Leben, dasden Betrachter ungeteilt mitfiebern läßt.

»»MMuutt MMeerrrryy.. MMuutt ffüürr uunnsseerree

FFrreeuunnddee..««(Éowyn, kurz vor dem Schlachtruf

„Auf Eorlingas!“)

Es sind die frühen Tage des März im Jahr3019 des Dritten Zeitalters. Isengart istgeschleift und keine Gefahr droht mehr vonOrthanc aus für die Menschen von Rohan. InEdoras versammeln sich die Gefährten undVerbündeten, um über das Kommende zuentscheiden. Eile ist geboten, denn dieSiege in Helms Klamm und Isengart sinddem „Sehenden Auge“ nicht verborgengeblieben. Zudem weiß Sauron um Aragorn(Viggo Mortensen), Arathorns Sohn und Isil-durs Erbe. Ein fähiger Nachfolger auf demseit Generationen verwaisten Thron Gondorsist für ihn eine ernste Bedrohung. Will er allden noch freien Völkern Mittelerdes zuvorkommen, muß Sauron das Herz des ehe-mals mächtigen Reiches auslöschen –Minas Tirith dem Erdboden gleich machen.Pippins (Billy Boyd) unbedachte Neugierdeeinen Blick in den Palantir Sarumans zu wer-fen, zwingt Gandalf (Ian McKellen) zu einerhastigen Flucht nach vorn. Da Sauron indem Sehenden Stein einen Halbling gese-hen hat, vermutet er in ihm den Ringträger.Er wird seine Diener ausschicken, um sichseiner zu bemächtigen. Aber nicht nur Pip-pin ist in ernsthafter Gefahr. Alle in Edorassind durch die Nazgûl bedroht. Um ihrewenigen Trümpfe im Kampf gegen Mordorzu schützen und um Gondor vor demgeballten Schlag zu warnen, bricht Gandalfrasch nach Minas Tirith auf – den unverbes-serlichen Hobbit verborgen unter seinemMantel. Aragorn und seine Gefährten harrenindes in der Goldenen Halle Meduseld aus,um Théodens (Bernard Hill) zögernde Ent-scheidung in der Hilfe für Gondor abzuwar-ten.

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Die "Rückkehr desKönigs" auf DVD Ab dem 25. Mai 2004 ist die Kinofassungvon "Herr der Ringe 3: Die Rückkehr desKönigs" auf DVD erhältlich. Im dritten Teilder Filmtrilogie tritt Frodo den letzten undschwierigsten Teil seiner Reise zumSchicksalsberg an, während seine Freundegroße Schlachten schlagen, um die Auf-merksamkeit Saurons auf sich zu ziehenund die Menschheit vor dem Untergangzu retten...

Titel: Der Herr der Ringe - Die Rück-kehr des KönigsOriginaltitel: The Lord of the Rings -The Return of the KingVeröffentlichung: 25.05.2004Altersfreigabe: ab 12 JahrenLänge: 192 MinutenBildformat: 16:9 (2,35:1)Ton: Dolby Digital 5.1 EXBestell-Nr.: 3398075Sprachen: Deutsch und EnglischUntertitel: Deutsch / EnglischUntertitel für Hörgeschädigte:Deutsch

Specials:Dokumentationen: Hintergrundmateri-al aus der Produktion des epischenAbenteuers:

1. Die Mission ist erfüllt: Visioneneines Regisseurs

2. Die Reise eines Filmemachers:Making of "Die Rückkehr des Königs"

3. National Geographic Special: "DerHerr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" 6 Original-Dokumentationen entwickelt fürlordoftherings.net geben Einblicke in dieSchauplätze und die Bewohner von Mitte-lerde.TV Spot"Der Herr der Ringe"-Trilogie-SupertrailerUS-Kinotrailer

Quelle: Warner Home Video

Merry (DominicMonaghan)

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Wenig von den Schicksalen anderer wis-send befinden sich die Freunde Sam (SeanAstin) und Frodo (Elijah Wood) auf ihremimmer beschwerlicher werdenden Reisenach Mordor hinein. Smeagol (Andy Serkis)scheint sie unterwürfig einen sicheren Wegdurch alle Gefahren und Hindernisse zuführen; doch es ist Gollum, der in dem ver-dammten Wesen wieder die Oberhand hat.Einzig die weinerliche Ängstlichkeit Smea-gols scheint seinen tückischen Plan nochbedrohen zu können; die beiden Hobbitswill er in Kankras Höhle führen, wo ihnenein schreckliches Ende gewiß ist. Dannwürde ihn nichts mehr daran hindern denRing wieder in seine Hände zu bekommen.Bis dahin muß Gollum nur darauf achten,daß der kriecherische Smeagol in ihm kei-nen Fehler macht. Denn Sam ist nach wievor auf der Hut und versucht den immerbedrückter werdenden Frodo bei Tag und

Nacht zu beschützen. Aber auch ein treuerHobbit braucht Schlaf und so hat Gollumgenug Möglichkeiten sich Smeagols Hörig-keit zu sichern. Stetig nähert sich die Gruppeauf der gefährlichen Straße dem Bollwerkdes Feindes – Minas Morgul. Der Sitz desobersten der Ringgeister, dem Hexenkönigvon Angmar (Laurrence Makoare). Ihr Ziel:Die geheime Treppe zum Pfad nach CirithUngol.

Weit von all dem Bösen entfernt erhältArwen (Liv Tyler), auf ihrer Reise zu denGrauen Anfurten, eine Vision, die sie ihrennoch ungeborenen Sohn, Eldarion, sehenläßt, wie er in den Hallen von Minas Tirith indie Arme seines Vaters läuft. Aragorn. Undwie sich beide drehen, blickt Eldarion ihroffen und mit einer wehen Traurigkeit in dieAugen. „Ich werde nicht sein“, scheinendiese seine Augen unhörbar zu sagen. Inihrem Inneren sieht Arwen auf die Unsterb-

lichkeit ihres Volkes und erkennt dahinterdie Ewigkeit ihrer Liebe zu Aragorn. Ihre end-gültige Wahl fällt und wenig später wendetsie Asfaloth und reitet zurück nach Brucht-hal. Elrond (Hugo Weaving), der seinegeliebte Tochter schon in der Sicherheit derUnsterblichen Lande glaubte, muß vollerSchmerz erkennen, daß sie sich letztendlichfür die Sterblichkeit des Menschenge-schlechts entschieden hat. Aber erst als derHerr von Imladris mit den eigenen Händenverspürt wie der Lebenshauch langsam ausArwen zu weichen beginnt, ist er bereit ihrerBitte nachzukommen. Elrond läßt die Bruch-stücke des einstigen Königsschwertes zueinem neuen schmieden. Es wird von dieserZeit an „Andúril“, die Flamme des Westens,genannt. Jetzt, da Arwen der sich ausbrei-tenden Dunkelheit Mordors schutzlos aus-geliefert ist, bleibt für Elrond nur noch eineWahl, denn seine Tochter liegt im sterben.

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Auf dem schnellsten Wege wird er das Zei-chen der Königswürde Gondors dem einzi-gen überreichen, der die Finsternis noch auf-zuhalten vermag. Aragorn muß sich endgül-tig zu seinem Schicksal bekennen. Nur ervermag es die verbliebenen Kräfte gegenMordor aufzubringen.

Inzwischen ist Gandalf in Minas Tiritheingetroffen. Aber seine Warnung vor demdrohenden Untergang findet in Denethors(John Noble) Ohren kein Gehör. Der Truch-sess von Gondor kennt nur noch denSchmerz um den Verlust seines geliebtenSohnes, Boromir; dies und die Ablehnungaller, die der Vater für seinen Tod verant-wortlich sieht. Gandalf versucht den Statt-halter an seine Pflichten und die Lehnstreuezum König zu erinnern; aber was er nichtwissen kann ist, daß Denethors Verstandbereits lange von Sauron verdunkelt wird.Seit er, Erkenntnis suchend, das erste Mal inden Palantir des Weißen Turms blickte, säteder Dunkle Herrscher Teil um Teil Argwohn,Haß und Verwirrung in ihm. Denethor beganFaramir (David Wenham) für den Tod seinergeliebten Frau verantwortlich zu machenund bevorzugte seinen älteren Bruder zujeder Gelegenheit. Zudem von eitlem Stolzgetrieben sieht sich der Truchsess inzwi-schen als legitimer Herrscher über Gondoran. Für einen „daher gelaufenen Waldläufer“,wie er Aragorn nennt, hat Denethor nurnoch Verachtung übrig. In dem Rat Gandalfs,umgehend die Leuchtfeuer zu entzünden,um Rohan zur Hilfe zu rufen, sieht er wie-derum nur den Plan, ihn um seine Macht zu

bringen. Gandalf muß alsbald die Wirkungs-losigkeit seiner Worte erkennen.

Noch vor dem Morgengrauen des näch-sten Tages schickt der Weiße Zauberer Pip-pin aus zu einer List. Unbeobachtet soll der

Hobbit das Leuchtfeuer anstecken, sodaßRohan die Bitte um Beistand doch erhält.Der Plan gelingt und drei Tagesritte vonMinas Tirith entfernt beendet König Théodensein Zögern und ruft die Rohirrim zur Heer-

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Faramir (David Wenham)

König Théoden (Bernard Hill)

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schau nach Dunharg. Bereits zu dieser Stunde befinden sich

die Truppen Osgiliaths, unter FaramirsBefehl, in einem hoffnungslosen Kampf mitden, über den Anduin setzenden, Ork-Scha-ren. Der letzte Angriff auf Gondor hat begon-nen.

Das auch über die Jahrzehnte nicht sonder-lich gealterte Drama aus Tolkiens Feder gehtmit seinem dritten Teil in eine weitere Stei-gerung. Jacksons Film über die Rückkehr desKönigs und dem Ende allen von der Dunkel-heit verursachten Leids und Schreckens fegteinen geradezu hinweg. Der Erwartunggemäß, denn mit den Vorlagen, die die bei-den voran gegangenen Teile gaben und denvon Tolkien weiters verfaßten Höhepunktenzum Ende all dieser Geschichten, konnte dieVerfilmung nichts weniger als hemmungslosgewaltig werden.

Alle Ereignisse westlich des Anduin trei-ben die Figuren dort (mehr oder minderdirekt) auf die Entscheidung vor den Mauernvon Minas Tirith. Und so fokkusieren sich dieSpannungsbögen auf diesen Höhepunkt inder Stadt und auf den Feldern des Pelennordavor. Éowyn (Miranda Otto), die denSchmerz einer ungeteilten Liebe zu verwe-hen sucht, indem sie sich dem Schicksaleiner Schlacht stellt, die nur wenig Aussichtauf ein Überleben gewährt. Aragorn, der amVorabend dieser Entscheidung vom nahen-den Tod seiner Liebe erfährt und einenanderen Weg finden muß, der wiederumseinen besonderen Mut und die Überwin-dung einer Abscheu von ihm abverlangt, dader Erbe Isildurs dem verfluchten Heer derToten die Stirn bieten und die Einlösungeines uralten Eids abverlangen muß. Fara-mir, der dem Tod offen entgegen reitet, weiler die Ablehung und Verachtung seinesVaters nicht mehr erträgt und zu späterkennt, wie dessen Handeln vom aufkei-menden Wahnsinn bestimmt wurde. Merry(Dominic Monaghan), den die Freundschaftzu Éowyn, seiner Herrin, mitten hinein in diewichtigste Konfrontation der Schlacht führt,wo der treue Hobbit dem Heermeister derfinsteren Horden einen folgenschwerenStich versetzen kann. Gandalf, der am ent-scheidenden Punkt seiner langen Wander-schaft durch Mittelerde angelangt ist undsehen muß, daß sich vieles gegen ihn wen-det, er aber doch von entscheidenden Mit-streitern die richtigen Stützen bekommt, umgegen das anbrandende Böse zu bestehen.Oder Pippin, dem als Gefolgsmann Gondorsdie schwere Aufgabe zuteil wird den letztenTruchsess vor dem sicheren Flammentod zuretten.

Menschen sehen die selben Dinge mit rechtunterschiedlichen Augen. So konnte es michnicht wirklich überraschen als ein Freundbemängelte, der RÜCKKEHR DES KÖNIGSwürde jede Art magischer Augenblicke feh-

len. Er vermißte den Sense of Wonder, wieer meinte. Eine gewisse Ratlosigkeit meiner-seits stellte sich ein, denn für mich birst derletzte Teil der Trilogie geradezu über vor sol-chen Momenten, sodaß man es eigentlichnicht faßen mag soviel cineastisches Glückim selben Film offeriert zu bekommen.

• Wenn Éowyn sich beim Fest in EdorasAragorn mit einem elbischen Segensspruchnähert und er den Weinbecher annimmt,dann umwehen mich tausend Gedankenund Erinnerungen wenn ich dabei in ihrGesicht blicke. Die Hoffnung auf die Erwide-rung ihrer Liebe, die nach wie vor darin lebt,auch wenn ihr Verstand sie vom Gegenteilzu überzeugen sucht.

• Wenn Elrond mit eigenen Händen fühlt,daß er nicht nur seine Tochter endgültig aneinen Sterblichen verloren hat, sondern inder grausamen Konsequenz erkennen muß,

daß ihr Leben schon bald verwirkt sein wird,wenn Sauron und der Ring nicht alsbald ver-nichtet sind.

• Wenn Minas Tirith in seiner königlichenErhabenheit hinter den vorgelagertenHöhenzügen langsam in die Höhe wächstund dazu Howard Shores treffliches Gondor-Thema die Szene musikalisch ausmalt,gefolgt von Gandalfs Ritt entlang der siebenMauerringe bis hoch hinauf zum Platz desWeißen Baums.

• Wenn die entzündeten Leuchtfeuerüber Amon Dîn und die Gipfel des Ered Nim-rais bis hin nach Edoras auflodern und dieHoffnung auf die Hilfe Rohans symbolisie-ren. Bilder, die durch den Score auf „volleFahrt voraus!“ geradezu aufgepeitscht wer-den.

• Wenn sich Théoden zum handeln ent-

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scheidet und er, inmitten seiner sich sam-melnden Männer, festhält, daß sich nun vorden Mauern von Minas Tirith das Schicksaldieses Zeitalters entscheiden wird.

• Wenn Gandalf der verzweifelt umsÜberleben kämpfenden Besatzung vonOsgiliath entgegen reitet und mit der Flamevon Anor die auf sie herabstürzenden Naz-gûl in die Flucht schlägt.

• Wenn Frodo vor Erschöpfung dasBewußtsein verliert und er sich plötzlich inLothlorien wiederfindet, wo ihm Galadriel(Cate Blanchett) erscheint, ihn daran erin-nert, daß dies seine Aufgabe ist und ihm dieHand reicht, um ihn aus seiner Verzweiflungzu reißen. Galadriel dabei in ihr leinwand-großes, überirdisch schönes Gesicht zublicken und gar noch ihr Lächeln geschenktzu bekommen löst in mir die reine Glückse-ligkeit aus.

• Wenn Sam mit Stich und dem LichtEarendils bewaffnet Kankra entgegen tritt,um Frodo aus ihrer Gewalt zu entreißen.

• Wenn sich in der Verzweiflungsschlachtvor dem Schwarzen Tor Mordors so uner-wartet wie plötzlich die Adler unter GwaihirsFührung aus großer Höhe auf die anfliegen-den Nazgûl stürzen.

• Wenn nach der Krönung Legolas (Orlan-do Bloom) auf Aragorn zugeht und mit denAugen auf ein weißes Banner mit dem

Baum Gondors deutet.Dahinter gibt sich langsameine überglückliche Arwenzu erkennen, die mit einergleichermaßen freudigenwie trauernden Aufforde-rung Elronds zu ihrem bal-digen Gemahl schreitet.

• Wenn zuletzt Galadri-el sich von Mittelerde ver-abschiedet; dieses eineerhabene Bild möchteman für eine lange Minutenur festhalten. Ein Wunderanmutigster Schönheit.

So ist dies nur eine kleineAuswahl all der phantasti-schen Augenblicke gewor-den, die ich in diesem Filmimmer wieder erlebendurfte. Das Erschauernüber Momente des cinea-stischen Hochgefühls trafmich beim ersten genauso wie beim 26. Mal.Immer und immer wieder aufgeputscht vonShores bewegender Musik, die mit zur Ein-maligkeit der Trilogie beigetragen hat. Defini-tiv.

Es gibt in Tolkiens Buch, wie in Jacksons Ver-filmung, ein Ereignis, das ich von Mal zu Malstets mit der größten inneren Beteiligung

erlebe. Ein Highlight des Dramas, bei dem ermir bis ins Mark geht. Im der filmischenUmsetzung wurde daraus ein (!) Höhepunkt,der von weiteren noch übertroffen werdensollte...

Das große Tor von Minas Tirith ist gefal-len und die Menschen der Stadt flüchten,von Todesangst getrieben, in den Schutz derzweiten Mauer. Doch der vorstoßende Feind

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ist unerbittlich in seinem Willen zu tötenund zu zerstören. Mit dem Mut der Ver-zweiflung kämpft die Nachhut gegen anstür-mende Orks, Olog-hai und Warge. Gandalf,der den Befehl über die Soldaten Gondorsan sich gerißen hat, drängt auf Schattenfellimmer wieder dazwischen, um die Rück-zugslinie zu halten. Mit klarer Stimme ruft erden Männern Mut zu, angesichts derSchrecknisse, die sich vor ihren Augen ereig-nen. Sie kämpfen um ihrer aller Leben.

In der Stunde höchster Not jedoch dringtplötzlich ein Horn an die Ohren aller. DasHorn Rohans!

Erhellt vom Lichtschein, der durch dieaufgerißenen Wolken Mordors drängt, zie-hen sich die Reiter Théodens über denKamm der nördlichen Hügel. Von Abscheu,Wut und Angst gezeichnet blickt der Könighinab auf die brennende Stadt und siehtden Pelennor schwarz von der Anzahl derFeinde. Einen Augenblick nur zögert er, dannreißt Thengels Sohn Schneemähne herumund befiehlt Éomer (Karl Urban) zu seinerEored auf die linke Flanke. Grimbold (BrucePhlillips) zur rechten Flanke, während erGamling (Bruce Hopkins) anhält dem Bannerdes Königs in der Mitte zu folgen.

Unbemerkt von ihrem Onkel hat sichÉowyn in die vorderste Reihe der Rohirrimgedrängt. Getarnt durch ihren Helm, ist siesicher nicht doch noch erkannt zu werden.Um sich und Merry Mut zu zusprechen,Angesichts eines gewaltigen Ork-Heeres,erinnert sie ihn an die Freunde, die in MinasTirirth jetzt um ihr Leben kämpfen.

Théoden reitet inzwischen die erste Linieseiner Eored ab und schlägt mit Herugrim,dem hoch erhobenen Schwert, die gesenk-ten Speerspitzen an. Fest ist seine Stimmeals er die sechstausend Rhohirrim auf ihrSchicksal einstimmt.

„Reitet nun! Reitet zur Vernichtung undzum Ende der Welt!“

An seinem Banner angekommen, reißt erSchneemähne herum, blickt zu den ReiternRohans und brüllt: „Tod!“

Vieltausendfach schalt es zurück. „Tod!“Sie alle haben ihr Schicksal angenom-

men. Mit dem dritten Ruf stimmen auchÉowyn und ihr treuer Knappe ein. Das ersteHorn erschallt, kurz darauf das zweite unddanach immer mehr. Langsam setzt Théo-den sein Pferd in Trab und gibt denSchlachtruf.

„Auf Eorlingas!“

Ein Blick sei mir hier auf den Einsatz derMusik von Howard Shore erlaubt. In derRegel würde ein Komponist die nun folgen-den Szenen mit einer orchestralen Breitseiteversehen, die die Dynamik der Tatsache, daßsechtausend Reiter im gestreckten Galoppauf die Bösewichte zupreschen, unter-streicht; um nicht zu sagen, in den fettestenKlangfarben ausmalt. Nicht so Shore, derdas Rohan-Thema in der Art einer traurigen

Weise anschlägt, um erst imweiteren Verlauf (mit demersten Pfeilhagel der Orks)das Tempo anzuziehen undder Dramatik damit gerecht zuwerden. Anmerkenswert istauch die Tatsache, daß mitdem Zusammenprall der Geg-ner die Musik von einerSekunde auf die anderestoppt. Quasi eine Art akusti-scher Schnitt, der die folgen-den Szenen aus jedem Ver-dacht des falschen Pathosheraus halten will.

Zu einem früheren Zeit-punkt, als sich die Ringgeisterauf die Verteidiger von MinasTirith stürzen, setzt Shore miteinem sich stetig hochschau-kelnden Chor genauso dierichtigen Akzente, um dasGrauen, das von den Nazgûlausgeht zu verdeutlichen. Diepanischen Schreie der Solda-ten, deren Reaktion auf dieAngriffe aus der Luft und derChor ergeben zusammen einwahrlich apokalyptischesGesamtbild.

Noch übertrumpft wird diese musikalischgeniale Arbeit von einem wahrhaft großenFinale, wenn das letzte militärische Aufge-bot der Menschen gegen die unbesiegbareÜbermacht Saurons anrennt, der Ring nurnoch wenige Meter von seiner feurigenWiege ist, Frodo schlußendlich seinen Einflü-steringen erliegt, Gollum sich wutentbranntauf ihn stürzt und die Ringgeister in dieSchlacht vor dem Schwarzen Tor eingreifenwollen. Gleichwohl in Bild und Musik wirdaus dem Vollen gegriffen. Hatte man/fraugedacht, mit der Schlacht um Minas Tirithbereits den filmischen Höhepunkt erlebt zuhaben, so wurde man hier durch ein besse-res überrascht.

Die Euphorie geht einem durch unddurch.

Zu guter letzt also vergeht der Eine Ring imFeuer der Schicksalskluft, versinkt Barad-dûrund mit ihm Sauron zu Staub, stürzt Mordorzu großen Teilen ein, reißt den überwiegen-den Teil seiner Diener in die Tiefe und derWeiße Baum Gondorserblüht wieder.

Mit dem abschließen-den Teil ist Peter Jackson,in meinen Augen, dieKönigin des filmischenFantasy-Genres geglückt.Hierbei betrachte ich denHERR DER RINGE aller-dings als ein Gesamtwerk;ein (!) Film, der, wie seinerZeit der Roman, in dreiTeile geliedert wurde, aber

grundsätzlich eine untrennbare Einheit bil-det (in den Extended-Versionen übrigensnoch ausgeprägter, als in den Kinofassun-gen!). Allein der Umstand, daß die verant-wortlichen Macher sich in der Kinoversionsatte 30 Minuten gönnen, um alle wichtigenFiguren der Handlung gebührend zu verab-schieden, spricht Bände und läßt den Fanwehmütig zurück blicken.So schließt sich die letzte Seite des Buches.

»»DDiiee MMaacchhtt ddeerr ddrreeii RRiinnggee iissttzzuu EEnnddee.. EEss iisstt ZZeeiitt ffüürr ddiiee

HHeerrrrsscchhaafftt ddeerr MMeennsscchheenn..««(Galadriels Abschiedsworte zu den Hob-

bits an den Grauen Anfurten)

(16. März 04 – robert musa)

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Griechenland ist immer eine Reise wert. EinLand, das über 200 bewohnte Inseln, einewie die andere in faszinierender Unter-schiedlichkeit, aufweisen kann, die aus demdunkel türkisen Blau der Ägäis hellgrau, fastweiß aus dem Wasser ragen, bietet Anreizgenug, den Weg nach Südosten einzuschla-gen und unter wärmender Sonne auf denSpuren der Antike zu wandeln oder wenig-stens den Duft von Oregano und Salbei zugenießen. Die glückliche Mischung aus Kul-tur, Sonne und Meer zieht schon lange Lieb-haber des Mediterranen an und Walter Ern-sting reiht sich ein in die lange Reihe derje-nigen, deren Traumziel Griechenland warund ist. 1959 endlich unternahm er miteinem Freund eine mehrmonatige Reise.Davon, unter anderem, ist in dem 48-seiti-gen Heft „Walter Ernsting – vom Leben ohneScience Fiction“, herausgegeben von DieterBraeg, die Rede.

Zugegeben, die liebevoll gemachte Broschü-re scheint etwas für Eingeweihte: Für Perry-Rhodan-Anhänger, die vielleicht die unbe-kanntere Seite des Serienmitbegründers Ern-sting kennenlernen wollen oder für Fans desFilms „Raubfischer in Hellas“, in dem immer-hin Deutschland größte Heulsuse MariaSchell mitspielte. Und doch – obwohl ichkeines von beiden bin, den Film bisher nichteinmal kannte, obwohl er angeblich in dendritten Programmen immer mal wieder prä-sentiert wird, war die Lektüre zunächst kuri-os bis amüsant und später durchaus span-nend, insbesondere wenn man in einemInterview, das vor immerhin 38 Jahrengeführt wurde, ein differenziertes Bild desVielschreibers erhält.

Kern der Broschüre bildet ein kleiner Aus-schnitt aus Ernstings Leben, der so garnichts mit Science Fiction zu tun hat. 1959machten sich Walter Ernsting und seinFreund Helmut Ehrensberger mit dem Autoauf den Weg durch Jugoslawien nach Grie-chenland. Ziel war die zerklüftete Küste desPilion, von wo aus sie mit einem Faltbootauf die Sporaden aufbrechen wollten, umgeheimnisvolle Inseln zu entdecken. Ern-sting arbeitete die Erfahrungen jounalistischauf und seine Reiseberichte wurden im sel-ben Jahr im Oberbayrischen Volksblatt veröf-fentlicht (Abdrucke finden sich ebenfalls inder Broschüre). Durchaus schrullig mutetheutzutage manche Wortwahl an, wennzum Beispiel die ortsansässigen Griechenmit „Eingeborenen“ übersetzt werden. DieBeschreibungen atmen mehr den Geist vonHeyerdahlschen Südseetrips, denn einerschlichten Griechenlandreise, aber vor 45Jahren mag vieles noch abenteuerlicher

gewesen sein, als ich es mirheute vorstellen kann...

Tatsächlich erleben die beiden einganz besonderes Abenteuer, dasdann aber doch mehr mit zeit-genössischer Literatur zu tun hat.Denn auf Trikeri, einer kleinen,selbstverständlich kargen, Inseltreffen sie auf Alfons Hochhauser,unter den Einheimischen bekanntals „Xenophon“ (Übersetzung: dersich fremd anhört). Hochhauserhatte eine gewisse Bekanntheitdadurch erlangt, Hans Hass‘ Füh-rer durch die Inselwelt der Ägäisgewesen zu sein, viel interesanteraber ist, dass er das lebende Vor-bild für den Protagonisten in demFilm „Raubfischer in Hellas“ war.Damit nicht genug, offenbart ersich als Autor der Romanvorlage,was einigermaßen verwunderlichist, wird doch allenthalben eingewisser Werner Hellwig als Autorgenannt. Übrigens erfahren wir inder Broschüre, dass der mir malwieder völlig unbekannte Roman seit sei-nem ersten Erscheinen im Jahr 1939 ganze13 weitere Auflagen in unterschiedlichenVerlagen erlebt hat, zuletzt 1991 bei Reclam.Es sei nämlich so gewesen, so erfährt Ern-sting bei „Xenophon“, dass Hellwig vor mehrals 20 Jahren zu Gast bei ihm gewesen seiund bei der Gelegenheit auch das Manus-kript zu lesen bekommen habe. Was aber„Xenophon“ wirklich ärgert, ist, nicht etwabeklaut worden zu sein, sondern, dass dasPlagiat eine gegensätzliche Botschaft ent-halte. Während seine Botschaft Versöhnunggewesen sei, laute sie bei Hellwig Vergel-tung, was denn auch genauso im Filmumgesetzt worden war. Ernsting lässt dieGeschichte in den kommenden Jahren nichtlos und bemüht sich, Wiedergutmachung fürden eigentlichen Autor zu erlangen. Es ent-stehen Zeitungsartikel, das ganze Sujet ver-arbeitet er, zusammen mit den anderen Rei-seerinnerungen, zu einem Roman, der aberseinerseits nie gedruckt wird.

Die Angelegenheit verläuft im Sande undwurde nun wieder zu neuem Lebenerweckt. Braeg hat von Ernsting den Artikel„Die echten und die falschen Raubfischer“erhalten, in dem sorgfältig bewiesen wird,dass es sich um ein obendrein nochschlechtes Plagiat handelt. Das liest sichheute noch spannend und statt „Xeno-phon“, der offensichtlich seinen Gleichmutauf Trikeri erlangt hat, verspürt man denÄrger über die freche Vorgehensweise. Die

Geschichte ist immerhin bizarr genug, dasssie eine neuerliche Veröffentlichung rechtfer-tigt.

Ein persönliches Vorwort von Dieter Braeg,der Ernsting schon einige Male in Salzburgbesucht hat, einige Bilder mit dem unver-wechselbaren 50er Jahre Flair und einumfangreiches Interview von 1966, in demsich einige offene Worte zum Thema Trivial-literatur lesen lassen, runden das Heft ab.Wer ein Faible für absonderliche Geschich-ten, die das Leben schreibt, hat, sollte sichein Exemplar sichern und Fans der GroßseriePerry Rhodan dürfte die Anekdote aus demLeben des Mitbegründers gewiss unterhal-ten.

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Walter Ernsting – vom Leben ohneScience FictionDieter Braeg(5 ++ in einen Umschlag und anBraeg, Dohler Str. 249, 41238 Mön-chengladbach schicken)

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Walter Ernsting, die Sporaden und der Skandal um die Raubfischer

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Indiana OpaAn sich wollte Regisseur Stephen Spielbergnoch dieses Jahr mit den Dreharbeiten zumlangerwarteten vierten Indiana Jones-Filmbeginnen. Nun da die Zeit immer mehrdrängt, Hauptdarsteller Harisson Ford nichtjünger wird (in diesem Jahr schon 62 Lenze)und für die eine oder andere Action-Sequenz weiterhin eingeplant ist – machtProduzent George Lucas Probleme. Denn derist mit Frank Darabonts (‘The Green Mile’)Drehbuch nicht einverstanden. Damit kommtParamounts Prestigeobjekt terminlich weiterins Hintertreffen und vor 2005 wird es mitdem Peitsche schwingenden Indy nichtswerden – wenn der dann überhaupt nochkörperlich dazu in der Lage ist.

TOM

Zweimal ‘Excorcist– The Beginning’auf DVD?Die problematischen Produktionsbedingun-gen des Exorzisten-Prequels waren selbstfür Hollywood-Verhältnisse dramatisch (Mitt-lerweile der 3. Regisseur und der zweiteHauptdarsteller). Nachdem man Arthouse-Regisseur Paul Schrader kurz vor Drehendenoch aus dem Regiestuhl kickte und durchAction-Experte Renny Harlin ersetzte, wardas Chaos perfekt. Der Film quasi fertig aberden Produzenten nicht reisserisch und kom-merziell genug – was für ein Wunder ange-sichts eines intellektuellen Filmemacherswie Schrader! Wer hat da bei Warner wohlgepennt. Jetzt sieht es so aus, als würde derZuschauer sich selbst ein Bild machen kön-nen. Es ist geplant sowohl die Schrader, alsauch die Harlin-Version auf DVD zu veröf-fentlichen. Ein bisher einmalige Sache –sehr spannend und erfreulich! Hoffentlichwird was draus.

TOM/Variety

Anhalter DetailsSeit mittlerweile sechs Jahren gibt es Plänefür eine Kinoverfilmung von Douglas AdamsKultbuch ‘Hitchhikers Guide to the Galaxy’.Die erste Klappe dürfte inzwischen in Lon-don gefallen sein und eine seltsame Truppenimmt sich des Stoffes an – aber das mussja nicht schlecht sein für diese ausgeflippteVorlage. Die Werbefilmer Garth Jennings undNick Goldsmith (Hammer & Tongs’) führenerstmalig Regie, Karey Kirkpatrick (‘ChickenRun’) hat das Originaldrehbuch von Adamsüberarbeitet, Martin Freeman übernimmt dieHauptrolle des Arthur Dent, Rapper Mos Defspielt Ford Prefect und Sam Rockwell (‘Con-fessions of a Dangerous Mind’) mimt denzweiköpfigen Zaphod Beeblebrox. John Mal-

kovich ist jetzt auch noch dazugestossenund spielt einen gewissen Humma Kavula,den Anführer eines religiösen Kultes! EineFigur, die es im Buch nicht gibt, die aberDouglas Adams extra für die Verfilmung krei-ert hat. Das kann ja was werden...

Spielfilm.de/TOM

Che UmbesetzungAuch die Produktion über den kubanischenRevolutionär Che Guevara wollte nicht sorichtig in die Gänge kommen. Jetzt wirdRegisseur Terence Malick (‘Thin Red Line’,‘Badlands’) durch Stephen Soderberghersetzt, da die Produzenten nicht mehr län-ger warten wollen. Malick sollte eigentlichdiesem Sommer mit dem Dreh beginnen,will jetzt aber lieber ‘The New World’ mitColin Farrell drehen. Eine etwas kuriose Ent-

wicklung, denn ursprünglich wollte sowiesoSoderbergh den Film drehen – man nahmihm aber den Film weg, weil sich die Dreh-arbeiten zu seiner Fortsetzung ‘Ocean 12’länger als geplant hinzogen. Che-Hauptdar-steller Benicio del Toro (‘Traffic’) bleibt demProjekt aber erhalten, schließlich hat er aucham Drehbuch mitgeschrieben. So ist jetztwieder alles wie vorher...

Spielfilm.de/TOM

William Voltz*Award Ein neuer Wettbewerb

2004 ist das Jahr, in dem sich der Todestagvon William Voltz zum zwanzigsten Maljährt. Dies wurde von seiner Witwe IngeMahn-Voltz und deren Söhne zum Anlassgenommen, eine William Voltz Hompage(www.williamvoltz.de) einzurichten. MitUnterstützung des Pabel-Moewig Verlagssoll diese im Aufbau befindliche Seite dieVoltz`sche Biografie samt Fotos verbreiten.Des weiteren ist geplant, das wenigerbekannte Kurzgeschichten, die William Voltzin seiner Jugendzeit geschrieben hat, aufdieser Seite dem interessierten Fan zugäng-lich gemacht werden.

Dem SF-Interessierten, dem das noch nichtgenug ist, werden noch zwei weitereBesonderheiten geboten:

1) Auf dieser Seite wird zu einem (zukünftigjährlich honorierten) Kurzgeschichten-Wett-bewerb aufgerufen 2) Alle für die Aktion registrierten Seitennut-zer können abstimmen. Die »Top-Ten« hier-aus wird dann einer Jury zur Wahl vorgelegt.

Hier die offiziellen Informationen:Der Award hat das Ziel, den Nachwuchs

deutschsprachi-ger Science Fiction-Autorenzu fördern. Teilnehmen können deutsch-sprachige Autoren, die bislang noch keinenRoman veröffentlicht haben.

Einsendungen: Kurzgeschichten mit phanta-stischem Charakter. Es gibt keine inhaltli-chen Vorgaben. Was unter >phantastisch<zu verstehen ist, entscheidet der Autorselbst. Die Beiträge müssen bislang unveröf-fentlicht sein. Jeder Autor darf nur eine Storyzur Bewertung einsenden.

Einsendeschluss: 15. August 2004.

Einsendeweg und -format: Als .doc oder .rtf-Datei an [email protected] die Manuskripte nicht mit Namen ver-sehen! Länge der Beiträge: max. 10 Stan-dard-Manuskriptseiten (etwa 16.000 Zei-

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Kinostarts imMai 2004:06.05. Van Helsing

(Stephen Sommers)The Soul of a Man(Wim Wenders)Radio/Sie nennen ihn Radio(Michael Tollin)

13.05. Troy/Troja(Wolfgang Petersen)

20.05. Perfect Score/Voll gepunktet(Mark Schwahn)The Company(Robert Altman)Eternal Sunshine of the Spotless Mind/Vergiß mein nicht! (Michel Gondry)

27.05. The Day after tomorrow (Roland Emmerich)Ladykillers (Joel Coen)

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chen nach Word-Zählung, inklusive Leerzei-chen).

Dotierung: Auf einer Veranstaltung im Rah-men der Frankfurter Buchmesse 2004 wer-den die drei besten Beiträge verkündet. Dererste Preis ist mit Euro 300 dotiert, der zwei-te mit Euro 200, der dritte mit Euro 100. Diehonorierten Stories werden auf dieser Web-site veröffentlicht.

Auswahl der Beiträge: Alle Beiträge werdenhier veröffentlicht. Registrierte User könnenüber die Beiträge abstimmen. Aus den zehnam höchsten Bewerteten wählt eine Juryaus SF-Autoren und Redakteuren die Sieger.

Allen Schreibwütigen sei ausdrücklich emp-fohlen, sich nochmals die besonderen Ab-stimmungskriterien zu Gemüte zu führen,und die Chancen, die sich daraus ergebenzu nutzen!

Und allen sonstigen Interessierten der deut-schen SF sei der Besuch dieser Websitewegen der Bedeutung WILLIAM VOLTZ`s fürdie (deutsche) SF ans Herz gelegt.

*) Zur Person:

WILLIAM VOLTZ (1938 - 1984) Wie viele andere deutsche SF-Autoren hatWILLI VOLTZ seine Wurzeln im SF-Fandom.Sein ursprünglicher Beruf war der einesGeometers (Landvermessers, heute: Vermes-sungsingenieurs).

Sternenkämpfer (1958) war sein erster veröf-fentlichter SF-Roman.

1960 wurde er von den Mitgliedern desScience Fiction Club Deutschland e. V. (SFCD)zum besten Fan-Autoren des Jahresgewählt.

1963 hatte er seinen Einstieg in der PERRYRHODAN-Serie mit dem Heftroman 74 "DasGrauen". Sein letzter PR-Roman war Nr. 1165 (Ein-steins Tränen).

Ab 1969 war er bei der PERRY RHODAN-Schwesterserie ATLAN aktiv, bei der er auchei-nige Zeit für die Exposes verantwortlichwar.

Die 1973 gestartete Fantasy-Serie DRAGONbegann mit drei Romanen aus seiner Fe-der.

Ab 1974 schrieb er die Exposes für PERRYRHODAN. Hierbei gab er der Serie eine zu-nehmend sehr philosophische Prägung.Diese Richtung konnten, wollten oder durf-ten seine "Nachfolger" nicht aufrecht erhal-ten. Noch heute gibt es eine stattlicheAnzahl PR-Fans, die dieser "Epoche" nach-

trauern. Nach seinem Tod wurde relativerfolglos versucht diverse Handlungsfädenzum Abschluss zu bringen. Dies gelang abernicht. Tatsache ist, dass es bis heute nichtbekannt ist, was WILLI VOLTZ als Serienfort-führung geplant hatte. Zusätzlich ist zu bemerken, dass in Teilendes PR-Fandoms immer noch sehr heftigdiskutiert wird, welche Einflüsse seineschwere Erkrankung auf das Schaffenswerk(und insbesondere auf die philosophischenAnsätze in der PERRY RHODAN-Serie) hatte.

Allein in Serienbereich schrieb WILLIAMVOLTZ -unabhängig von seinen Expose-Arbeiten - 203 PERRY RHODAN-Heftromane,11 PERRY RHODAN-Taschenbücher, 14ATLAN-Heftromane und 7 DRAGON-Heftro-mane.

Auffällig ist, dass Profi-Kritiker feststellen,dass alle Romane, die er außerhalb derPERRY RHODAN-Serie veröffentlicht hatschwächer sind als seine Serienprodukte (Lexikon der Science Fiction Literatur, Heyne,1980).

Bernd Gentzen

HUGO-Award2004 – die Nomi-nierungen

Die "World Science Fiction Society" (kurz:WSFS) hat die Nominierungen für die HUGO-Awards 2004 bekanntgegeben, die im Rah-men des 62. Science Fiction WorldCons inBoston (2.-6. September 2004) vergebenwerden.

Der HUGO-Award, der eigentlich "ScienceFiction Achievement Award" heißt, wurde1953 zum ersten Mal verliehen und giltzusammen mit dem NEBULA-Award als diewichtigste Auszeichnung in der Science Fic-tion. Die WSFS besteht aus den angemelde-ten Besuchern des aktuellen WorldCons(dem jährlichen Treffen der SF-Fans, -Auto-ren und -Verlegern aus aller Welt, URL:http://www.worldcon.org/). Der HUGO-Award ist also eine Leserauszeichnung.

Die literarischen Kategorien gliedern sichwie folgt:

Roman: mehr als 40.000 WörterNovelle: 17.500 - 40.000 WörterErzählung: 7.500 - 17.500 WörterKurzgeschichte: weniger als 7.500 Wörter

BESTER ROMAN "Paladin of Souls" von Lois McMaster Bujold"Humans" von Robert Sawyer"Ilium" von Dan Simmons"Singularity Sky" von Charles Stross"Blind Lake" von Robert Charles Wilson

BESTE NOVELLE "Walk in Silence" von Catherine Asaro (Ana-log, April 2003)"Empress of Mars" von Kage Baker (Asimo-v's, Juli 2003)"The Green Leopard Plague" von Walter JonWilliams (Asimov's, Okt.–Nov. 2003)"Just Like the Ones We Used to Know" vonConnie Willis (Asimov's, Dez. 2003)"The Cookie Monster" von Vernor Vinge(Analog, Okt. 2003)

BESTE ERZÄHLUNG "Empire of Ice Cream" von Jeffrey Ford(scifi.com, Feb. 2003)"Bernardo's House" von James Patrick Kelly(Asimov's, June 2003)"Into the Gardens of Sweet Night" von JayLake (Writers of the Future XIX, 2003)"Hexagons" von Robert Reed (Asimov's, Juli2003)"Nightfall" von Charles Stross (Asimov's, April2003)"Legions in Time" von Michael Swanwick(Asimov's, April 2003)

BESTE KURZGESCHICHTE "Paying It Forward" von Michael A. Burstein(Analog, Sept. 2003)"A Study in Emerald" von Neil Gaiman (Sha-dows over Baker Street, Del Rey, 2003)"Four Short Novels" von Joe Haldeman (Fan-tasy & Science Fiction, Nov. 2003)"The Tale of the Golden Eagle" von David D.Levine (Fantasy & Science Fiction, Juni 2003)"Robots Don't Cry" von Mike Resnick (Asimo-v's, Juli 2003)

BESTE SEKUNDÄRLITERATUR "Scores: Reviews 1993–2003" von JohnClute"Spectrum 10: The Best in Fantastic Contem-porary Art" von Cathy & Arnie Fenner"The Chesley Awards for SF & Fantasy Art: ARetrospective" von John Grant, Elizabeth L.Humphrey & Pamela D. Scoville"Dreamer of Dune: The Biography of FrankHerbert" von Brian Herbert"The Thackery T. Lambshead Guide toEccentric & Discredited Diseases" von JeffVandermeer & Mark Roberts"Master Storyteller: An Illustrated Tour of theFiction of L. Ron Hubbard" von William J.Widder

BESTE TV-PRODUKTION "Chosen" - Buffy the Vampire Slayer"Gollum's Acceptance Speech at the 2003MTV Movie Awards""Heart of Gold" - Firefly"The Message" - Firefly"Rosetta" - Smallville

BESTER FILM 28 Days LaterFinding Nemo

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Page 22: Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

The Lord of the Rings: The Return of the KingPirates of the Caribbean: The Curse of theBlack PearlX2: X-Men United

BESTER HERAUSGEBER Ellen DatlowGardner DozoisDavid G. HartwellStanley SchmidtGordon Van Gelder

BESTER ILLUSTRATOR Jim BurnsBob EggletonFrank FrazettaFrank Kelly FreasDonato Giancola

BESTES SEMIPROZINE "Ansible" von Dave Langford"Interzone" von David Pringle"Locus" von Charles N. Brown, Jennifer A.Hall und Kirsten Gong-Wong"The New York Review of Science Fiction"von Kathryn Cramer, David G. Hartwell undKevin Maroney"Third Alternative" von Andy Cox

BESTES FANZINE "Challenger" von Guy H. Lillian III"Emerald City" von Cheryl Morgan"File 770" von Mike Glyer"Mimosa" von Rich und Nicki Lynch"Plokta" von Alison Scott, Steve Davies undMike Scott

BESTER FANAUTOR Jeff BerkwitsBob DevneyJohn L. FlynnDave LangfordCheryl Morgan

BESTER FANILLUSTRATOR Brad W. FosterTeddy HarviaSue MasonSteve StilesFrank Wu

Der John W. Campbell Award wird alljährlichzusammen mit den HUGOs verliehen undzeichnet den vielversprechendesten Nach-wuchsautoren des Vorjahres aus. Nominiert sind in diesem Jahr:

Jay LakeDavid D. LevineKarin LowacheeChris MoriartyTim Pratt

Noreascon 2004, Florian Breitsameter

Little Green MenAward In der dritten Ausgabe von Nova, demMagazin für Science Fiction und Spekulati-on, verrät Michael K. Iwoleit, woher die "klei-nen grünen Männchen" stammen, die aufdas Stichwort "Science Fiction" vor allemjenen immer auf Anhieb einfallen, die vondieser Literaturgattung wenig bis gar nichtswissen: nicht vom Mars, sondern aus derFeder des Ufologen Harold Sherman. Seinein den Jahren 1946 und 1947 in Amazingveröffentlichten Stories "The Green Man"und "The Green Man Returns" legten denGrundstein für eines der vielen Klischeesund Vorurteile, mit denen die SF noch heutezu kämpfen hat. Wer mit dem Genre weniganzufangen weiß, dem mag man den Griffin die Versatzstück-Kiste nachsehen; jenen,die davon etwas zu verstehen behaupten,jedoch nicht.

Nach eingehenden Beratungen ist dieRedaktion von Nova daher zu dem Schlussgekommen, dass es an einem wichtigendeutschen SF-Preis für besondere Leistun-gen fehlt, die von den bisherigen Preiseneinfach nicht angemessen berücksichtigtwerden. Ab 2004 verleiht Nova deshalb den

Litte Green Men Award für herausragende Ahnungslosigkeit aufdem Gebiet der Science Fiction. Jeder Lieb-haber des Genres ist aufgefordert, dieRedaktion auf preiswürdige Leistungen hin-zuweisen.

Gesucht werden Buchkritiken, Feuilleton-beiträge, literaturwissenschaftliche Arbeitenund sonstige Veröffentlichungen zum ThemaSF, die sich durch mindestens eine, vorzugs-weise mehrere der folgenden Merkmaleauszeichnen: Erbärmliches Fachwissen,schwachbrüstige Argumentation, dummeVorurteile, souveräne Unkenntnis, arroganteBesserwisserei. Die Preisträger erhalten dienützlichste Auszeichnung, die für Fachmän-ner (oder -frauen) ihres Schlages denkbarist: Sie werden zu einem Nova-Abonnementauf Lebenszeit verurteilt!

Nominierungsvorschläge nimmt Nova gernunter [email protected] entgegen. Bittemailt bis spätestens Ende Juli 2004, welcheVeröffentlichungen in den Jahren 2003 und2004 aus welchem Grund eurer Meinungnach die Goldene Himbeere der SF-Kritikverdient haben, wo diese Veröffentlichungerschienen ist, und von wem sie verfasstwurde.

Die jeweils vorliegenden Nominierungenwerden jeweils in der Herbst-Ausgabe vonNova veröffentlicht, der oder die Preisträgerin der Winter-Ausgabe bekannt gegeben.

Presse NOVA-SF

Wie man Paläonto-logie-Muffel begei-stert...

Ein spannendes Buch lesen und dabei nochwas lernen – das klingt wie die Werbebot-schaft für eine neue Kinderbuchreihe. Fürden neuen Episodenroman von StephenBaxter „Evolution“ trifft das haargenau zuund dabei ist der Roman alles andere alsein Kinderbuch.

Nichts weniger als die Geschichte derMenschheit zu beschreiben hat der in denletzten Jahren ausgesprochen produktiveBaxter sich zur Aufgabe gestellt und erbeginnt ganz am Anfang, in Pangäa nämlichvor etwa 145 Millionen Jahren. Was er aller-dings von dort berichtet, ist nicht viel mehrals bloße Theorie. Von halbintelligentenSauriern erzählt er, die bereits Waffenbenutzten und viel größere Köpfe hatten alsdie Reptilien, von denen wir Fossilien gefun-den haben, aber die waren im Verhältnis zuden Ornithen des damaligen Riesenkonti-nents ja Jungspunde und gerade mal 65Millionen Jahre alt. Den reinen Rahmen derSpekulation verlässt Baxter bald und schil-dert die einzelnen Stationen der Entwick-lung der menschlichen Vorfahren zwar mitaller dichterischen Freiheit, jedoch getragenvon dem Wissen, was wir meinen bisherüber diese Zeiten angesammelt zu haben.

Seine Technik ist eine streiflichartiger Zugdurch die erdgeschichtlichen Epochen, indenen Evolutionssprünge sich vermutlichzugetragen haben. In abgeschlossenenNovellen beschreibt er exemplarisch dasLeben der unterschiedlichen Ahnen desMenschen: vom Australopithecus über denhomo habilis bis hin zum homo sapiensund weit darüber hinaus. Denn schließlichist Baxter Science Fiction Autor und wemstünde es mehr an, die Evolutionsgeschich-te fortzuschreiben.

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Page 23: Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

In den jeweiligen Novellen langweilt Baxternicht mit lateinischen Bezeichnungen, son-dern er gibt unseren Ahnen Namen. Sehrwohl bewusst ist ihm dabei, dass beispiels-weise der Neandertaler noch keine so diffe-renzierte Sprache gehabt haben dürfte, dasssie ihren Mitneandertalern Namen, wie wirsie kennen, gegeben haben. Doch haben siein Gruppen gelebt, sich wiedererkannt unddürften Konzepte vom Anderen gehabthaben. Indem er statt populärwissenschaftli-cher Dokumentation eine fiktive Erzählweisewählt, ist er anschaulicher als jedes Histora-ma. Er lässt die Protagonisten der unter-schiedlichen Epochen interagieren, lässt siein dramatische, meist lebensbedrohlicheSituationen geraten und zeigt auf Grund dergravierenden Veränderung von Rahmenbe-dingungen den ungeheuren Erfolgsdruck,unter dem unsere Ahnen sich haben weiter

entwickeln müssen, wenn sie als Art überle-ben wollten. Zu Gute kommt dem Span-nungsboden, dass Baxter ein handwerklichguter Erzähler ist. Überragend ist er keines-wegs. Zu viele stilistische Unsauberkeiten,nervende Wiederholungen von dramatisie-renden Adjektiven sind durchaus störend, imvorliegenden Rahmen aber verzeihlich, lagzwar vielleicht die Absicht, aber gewiss nichtder Anspruch darin, hochwertige Literaturabzuliefern, sondern menschlicher Entwick-lungsgeschichte einen Lebenshauch einzu-atmen.

Ich bin ein Paläontologiemuffel und habenur deswegen ein allenfalls als schwach zubezeichnendes Halbwissen über den Nean-dertaler und das obendrein wohl nur, weildie Knochen des alten Knaben ganz in derNähe meiner Heimatstadt ausgebuddelt

wurden. Übrigens wurden dieser Tage zweiZähne des Neandertalers aus dem gleichna-migen Museum geklaut. Wer klaut sowasund was macht man damit? Aber das isteine anderes Thema. Ich zumindest weißjetzt, wann etwa und von wem Australienbesiedelt wurde und wieso das zu derdamaligen Zeit, nämlich vor etwa 45.000Jahren überhaupt möglich war, wo Australi-en doch so verdammt weit weg liegt. Auchweiß ich, dass sich vor 5 Millionen Jahren,die Menschen von den Schimpansengespalten haben, die Letzteren haben es bisheute vorgezogen, auf den Bäumen zu blei-ben. Was man bei Baxter nicht nachlesenkann, erfahren die aufmerksamen LeserIn-nen jetzt bei mir: Die Bonobos nämlich, eineSchimpansenart sind die nächsten Ver-wandten des Menschen. Diese Bonoboszeichnen sich dadurch aus, dass sie dau-ernd Sex machen, auch wenn sie geradenicht empfängnisbereit sind. Die machenSex einfach nur so zum Spaß – polygam,heterosexuell, homosexuell...Unbestritten ist,dass bereits in der Vergangenheit manchemenschliche und insbesondere kulturelleEntwicklung eine zivilisatorische Sackgassewaren, was ich von unserer kompliziertenzeitgenössischen Sexualmoral auch be-haupten möchte. Back to the bonobos...

ddd

Stephen BaxterEvolutionHeyne SF 6449, 825 S., 11+95

Frank W. HauboldDas Geschenk derNacht - Phantasti-sche Erzählungen

Paperback; Originalausgabe;Dezember 2003; BelletristischeReihe Band 20 des EDFC e.V.;www.edfc.de; 194 Seiten

Nach dem großen Erfolg seines Erzählun-genbandes »Das Tor der Träume«, der 2001für einiges Aufsehen sorgte und eine zweiteAuflage nach sich zog, erschien zu Beginndiesen Jahres eine weitere Zusammenstel-lung von phantastischen Erzählungen. Vonden insgesamt elf Erzählungen sind bereitsfünf vorab anderweitig erschienen.

Die Spannbreite der Erzählungen reicht dies-mal von Horror über dunkle Phantastik undMärchen bis hin zu Science Fiction. Wobeidiesesmal lediglich drei Stories der SF zuzu-rechnen sind.

Auf alle Erzählungen möchte ich hiernicht eingehen, sondern werde mich auf die

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Page 24: Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

noch nicht anderweitig erschienen konzen-trieren.

»Der Puppenmacher von Canburg« erinnertemich stark an die Legende um den Ratten-fänger von Hameln. Mit »Es war einmal einekleine Stadt,...« beginnt Haubold seineGeschichte um einen Puppenmacher, dersich in einer kleinen Stadt niederläst, derenBürger fast ausschließlich von der Zuchteiner bestimmten Hunderasse leben. Eifer-süchtig sind sie darauf bedacht ihr Monopolzu halten und so sehen sie jedem Fremdenmit Argwohn entgegen. Auch der Puppen-macher wird von ihnen nur mitleidigbelächelt. Schon bald, so prophezeien sie,wird er aufgrund schlecht gehenderGeschäfte die Stadt wieder verlassen. Dankder Kinder aber, die ihm ihr Spielzeug zurReparatur geben, hält er sich in der Stadtund kann diese sogar von einer Krähenpla-ge befreien. Den dafür eingeforderten Lohnerhält er nicht und so nimmt er die Angele-genheit selbst in die Hand.

Die Erzählung endet bei weitem nicht sograusig wie die des Rattenfängers. HauboldsGeschichte ist weitaus besser für Kindergeeignet. Ich würde sie als märchenhaftePhantastik bezeichnen.

Bei »Die Stimme des Blutes« handelt es sichum eine Horrorstory mit konventionellemInhalt und Erzählstrang. Der junge Christoph,ein Kenner alter Schriften und Bücher, dieüber geheime Praktiken, Hexen, dunklenMächten usw. berichten, nimmt die Einla-dung eines seiner Brieffreunde an. Dieser

möchte ihm einige seiner Schätzevorführen. Natürlich kann Chri-stoph nicht wiederstehen undmacht sich auf den Weg in einenabgelegenen Teil der Republik.Das für Christoph interessantesteWerk berichtet über einen Wolfs-kult. Das dieser sehr lebendig ist,spürt der junge Mann alsbald ameigenen Leib. In einem ruhigen Stil, der nicht mitdem moderner Horrorstories ver-gleichbar ist, schildert Haubold dieGeschehnisse. Ein wenig brutalwird es zum Schluß zwar, aberdrastischere Schilderungen, diedurchaus möglich gewesenwären, vermeidet der Autor.

Eine etwas härtere Gangart legtHaubold in »Sieben« ein. EinSeriekiller bewegt sich durch dieNacht, auf der Suche nach einemneuen Opfer. Es ist Halloween undda er über eine kleine Statur ver-fügt, fällt er unter den verkleidetenKindern und Jugendlichen kaumauf. Frei kann er sich seinem Opfernähern, einer jungen Mutter, die

vor kurzem ihren Ehemann verloren hat undüber dieses Ereignis noch nicht hinwegge-kommen ist. Scheinbar läuft alles nach Planfür den Killer. Bis zu dem Zeitpunkt jeden-falls als der tote Ehemann plötzlich auf-taucht und sich einmischt. Diese Story ist realistischer und gegenwärti-ger verfaßt. Der Stil gradlinieg und modernin der Wortwahl. Es wird nichts beschönigtoder ausgelassen, sondern Haubold schil-dert das Leiden sowohl der Frau wie auchdes Serienkillers, aus deren jeweiligen Per-spektiven die Geschichte auch erzählt wird. »Die Rakete« spielt vor dem Hintergrundeiner sich zum negativen hin weiterent-wickelten Weltlage. Zum Gedenken einesihrer Freunde, der bei einem Terroranschlagums Leben kam, haben seine Freunde eine

Rakete gebaut. Gewidmet ihrem Freund, dervon den Sternen fasziniert war. Alles läuft imgeheimen ab, niemand außerhalb ihrerGemeinschaft darf etwas von diesem Projekterfahren, was auch klappt. Jedenfalls biskurz nach dem Start.

Beginnt die Story noch wie eine derGeschichten in denen jugendliche Amerika-ner sich an die guten Zeiten ihrer Jugendzurückerinnern, an warmen Sommertagen,jugendlichen Streichen usw. und dies allesaus einer verklärten Sichtweise heraus, soendet sie doch ein wenig anders. Zwar istam Ende dann doch wieder alles in Lot undentspricht den verklärt, patriotischen Storiesamerikanischer Autoren, aber ein Teilstückpaßt nicht so richtig ins Schema. So geht einwenig Zusammenhang verloren, da dieIntention des Autors nicht ganz klar wird. Die SF-Stories »Unter dem Regenbogen«,»Die weißen Schmetterlinge« und »DieAbbadon-Mission« sind bereits jeweils inFANTASIA 156, NOVA 3 und DEUS EX MACHI-NA erschienen.

Lediglich die letzte Erzählung »Der traurigeDichter« erblickt meines Wissens hier zumersten Mal das Licht der Öffentlichkeit. Ortder Handlung ist wieder einmal der Marswie schon in »Die weißen Schmetterlinge«. Ein Dichter lebt als Einsiedler weit ab dernächsten Siedlung am Rande eines Sand-meeres. Hierhin hat er sich zurückgezogenund schreibt, umgeben von völliger Einsam-keit, an seinen Geschichten, in denen erseine Vergangenheit und die für ihn »gutenTage« wieder auferstehen läßt.

Andreas Nordiek

Frank SchätzingDer Schwarm

Kiepenheuer & Witsch; Hardcover;Originalausgabe; Februar 2004;997 Seiten

Aufmerksam geworden bin ich auf diesenRoman durch ein Interview mit Frank Schät-zing aus der Frankfurter Allgemeinen Sonn-tagszeitung, welches kurz vor dem Erschei-nungstag erschien. Im Vorspann wird DerSchwarm als »Endzeitthriller« oder als »Thril-ler« bezeichnet. Der Einordnung als »ScienceFiction« wird konsequent vermieden und derBegriff taucht im Roman selbst lediglich anein oder zwei Stellen auf. Dabei spielt dieRomanhandlung nicht nur in der nahenZukunft – nämlich in diesem und im Jahr2005 – sondern auch die gesamte Hand-lung ist reine Science und Fiction.

Der Autor Frank Schätzing legte 1996 mit TOD

UND TEUFEL seinen Debütroman vor und hat

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Page 25: Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

bislang Krimis/Thriller verfaßt. Darunter derPolitthriller LAUTLOS (2000). Will man denAngaben des Interviews Glauben schenken,so scheint die Verlagswelt vom Erfolg vonDer Schwarm überzeugt zu sein, denn eswird von einer »hohen Summe« für dieTaschenbuchrechte gesprochen.

Aufhänger des gesamten Romans ist dieuns bislang fast völlig unbekannte Lebens-vielfalt der Tiefsee. Wohl jedem dürfte dieAussage bekannt vorkommen, dass dieMenschheit mehr über den Weltraum weißwie über die Tiefsee. Schätzings Romanbasiert auf der Annahme, dass sich inner-halb der Tiefsee, einem für die Menschenfast völlig unzugänglichem Ort, über Jahrmil-lionen Leben entwickelt und alle globalenKatastrophen überstanden hat. IntelligentesLeben, welches sich durch die menschlicheExistenz bedroht sieht und dementspre-chend handelt.

Die ersten Anzeichen für eine globaleBedrohung des menschlichen Lebens wer-den als solche gar nicht erkannt. Lediglicheinzelne Personen an weit voneinander ent-fernten Orten der Welt beginnen sich Sorgenzu machen. Sorgen über ganz bestimmtePhänomene wie das Ausbleiben der Walevor der kanadischen Küste oder das mas-senweise Auftreten ungewöhnlicher Wür-mer, die sich in das Shelf vor Norwegen fres-sen.

Als globale Bedrohung werden all dieseeinzelnen Begebenheiten erst dann inZusammenhang gebracht, als Wale Fischer-boote angreifen, Haie weltweit Taucherattackieren und Muscheln Schiffsschraubenund -steuersysteme blockieren, was zuHavarien und Zusammenstöße führt. Bisdahin versuchen die einzelnen Wissen-schaftler und Handlungsträger noch dielokalen Veränderungen der Meerstier- undpflanzenwelt zu untersuchen.

Eine Bündelung aller Kräfte unter demDach der UNO und der tatkräftigen Unter-stützung durch die USA wird erforderlich, alsder Kontinentalhang des Nordmeeres durchdas Wirken der Würmer destabilisiert wirdund schließlich abrutscht. Dies löst eine rie-sige Flutwelle aus, die nicht nur die gesam-te Ölförderungsindustrie in der Nordsee undvor Norwegen zerstört, sondern auch dieKüstenlandstriche ganzer Länder wie Nie-derlande, Deutschland, Dänemark, Norwe-gen usw.. Millionen Menschen sterben undungeheuere Sachwerte werden vernichtet.Die globalen Auswirkungen sind katastro-phal, zudem eine durch Meereslebeweseneingeschleppte Seuche weite LandstricheFrankreichs und der USA überzieht.

Bis dahin spielte die Handlung an denunterschiedlichsten Schauplätzen der Erde.Nun aber konzentriert Frank Schätzing denGroßteil seiner Handlungsfiguren auf dieU.S.S. Independence, einem neu gebautenHubschrauberträger, dessen technische Aus-stattung und Bauart für die Erforschung

einer Bedrohung aus dem Meer am bestengerüstet erscheint. Ab hier gewinnen dieEreignisse so richtig an Fahrt und der Autorwechselt vom Wissenschaftsroman zumThriller über.

Hier stehen auf der einen Seite die Wis-senschaftler und einige Personen, die sichmit dem maritimen Leben bereits seit Jahr-zehnten beschäftigen und auf der anderenSeite die US-Militärs. Während die einen ver-suchen die fremde Intelligenz als solche zuerfassen und zu begreifen, sehen die ande-ren in ihnen lediglich eine Bedrohung für dieMenschheit und vor allem für die USA. Diesehandeln frei nach dem Motto: wenn wir (dieUSA) sie nicht für uns alleine in Besitz neh-men können, soll dies keiner tun. Wohl jederkann sich vorstellen, worin dieser Gegensatzgipfelt, in einer tödlichen Auseinanderset-zung zwischen beiden Parteien.

Mir persönlich war dieser Teil der Hand-lung zu überschaubar und klischeehaft undder Unterhaltung des Lesers geschuldet.Natürlich muss der Autor seine Leser unter-halten, denn letztlich handelt es sich nichtum ein Wissenschaftsbuch, sondern umeinen »Endzeitthriller«. Da diese Passagenaber nur einen geringen Umfang desRomans darstellen und zudem spannendgeschildert werden, trübt es nicht denGesamteindruck.

Eindeutig positiv zu vermerken ist, dasstrotz aller Länge die Spannung gehaltenwird. Selbst wenn der Autor einzelne Figu-ren und ihr Leben näher beleuchtet unddiese Passagen für die Gesamthandlung nuram Rande von Interesse sind, ist dies derFall. Dem gesamten Roman ist anzumerken,dass der Autor sehr lange (im Interviewspricht er von insgesamt vier Jahren) undausführlich recherchierte. Für mich als Leser,der überhaupt kein Vorwissen über die Mee-resbiologie und -geologie besitzt, eröffnet

der Autor eine neue Welt und versteht dieseplastisch und nicht allzu wissenschaftlich zuschildern. Ich kann mir durchaus vorstellen,dass der Lektor hier einiges an Arbeit inve-stieren musste, um viele Passagen nicht mitzuviel wissenschaftlichen Erkenntnisse auf-zubläen und dadurch unverständlich wer-den zu lassen (so etwas deutet Schätzingim Interview jedenfalls an).

Andreas Nordiek

NOVA plant inter-nationale Ausgabe!

Folgende Pressemeldung der NOVA-Redakti-on erweckte unsere Aufmerksamkeit:Von Anfang an hat sich Nova bemüht, einenBlick auf die SF-Kurzgeschichte auch überden deutschsprachigen Tellerrand hinaus zuwerfen – entweder durch Neuauflage einesStory-Klassikers oder durch einen Gastbei-trag aus Regionen, die üblicherweise in hie-sigen Publikationen kaum bis gar nicht prä-sent sind. So erscheint in Nova 5 unseresWissens erstmals eine kroatische SF-Story indeutscher Übersetzung: "Am anderen Endedes Stroms" von Marina Jadrejcic. Mittlerwei-le liegt uns so viel Material ausländischerKollegen vor, dass wir dieser unerwartetpositiven Resonanz auf absehbar lange Zeitnicht gerecht werden können – schließlichsoll Nova auch weiterhin in erster Linie alsPlattform für deutschsprachige Autoren die-nen.

Daher haben wir beschlossen, aus derNot eine Tugend zu machen und das Nova-Programm um eine internationale Ausgabezu erweitern. Ab 2005 werden wir zusätzlichzu Nova pro Jahr zwei Ausgaben – jeweilsim Januar und im Juli – dieses internationa-len Ablegers unseres Magazins auf denMarkt bringen. Bereits in der ersten Nummerwerden wir nach aktuellem Stand Beiträgeaus Israel, der Ukraine, Rumänien, Großbri-tannien, Südafrika und China präsentierenkönnen; mit Sven Klöpping wird auch eindeutscher Autor vertreten sein. Außerdem istein Klassiker-Nachdruck des großen italieni-schen Schriftstellers Lino Aldani vorgesehen.Das Ganze ist geplant mit einem Umfangvon etwa 200 Seiten und zu einem Preisvon voraussichtlich 14,80 Euro.

Weil wir das neue Magazin nicht nur mitaktuellen Werken aus aller Herren Länderfüllen, sondern auch in aller Herren Länderanbieten werden, publizieren wir es in eng-lischer Sprache, der "lingua franca" der welt-weiten SF-Szene.

Wie schon bei Nova werden wir auchdiesmal auf das "Book on Demand"-Verfah-ren setzen. Über weitere Details werden wirin Kürze auf einer eigenen Website berich-ten.

NOVA-Presse

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Page 26: Nr. 179 – Mai 2004 Frühling. - SF-Fan.de · A.E. van Vogt, L. Sprague de Camp, Isaac Asi-mov), and on through the revolutionary wri-ters who came a few years later (C.M. Korn-bluth,

15. - 16. Mai 20042. Perry Rhodan-Con FrankenSchwanstetten bei NürnbergFancon mit buntem Programm, VeranstalterARGE-FESTAK und der Nürnberger PERRYRHODAN-Stammtisch. Buntes Programm mitzahlreichen Autoren der PERRY RHODAN-Serie, u.a. Leo Lukas, Michael Nagula undHubert Haensel.Info: www.festak.de/franken2004..html

10. - 13, Juni 200411. Internationaler ComicsalonErlangenInfo: www.comic-salon.de

19. - 20. Juni 2004ColoniaCon 16Jugendpark, Köln-DeutzViele Ehrengäste und tolle Stimmung amRheinufer.Info: www.coloniacon.de

13. - 15. August 2004ACD-JahresCon: Das Festin HildesheimGrillen, Fußballspielen, Armdrücken undansonsten einfach jede Menge Spaß haben– so sieht das Programm dieses ACD-Consaus, zu dem auch Nicht-Mitglieder herzlicheingeladen sind!Frühanmelder erhalten die »Attending Mem-bership Card« und können sich kostbareSammelkarten sichern!Info: www.atlan-club-deutschland.de

20. - 22. August 2004PalatineCon / SFCD-Conim Saalbau, Neustadt an der Weinstraße.Ehrengäste sind Rainer Erler, Marcus Ham-merschmitt, Leigh Kennedy und ChristopherPriest, Künstlerehrengast ist Franz H. Miklis.Kontakt: Thomas Recktenwald, Am Kurpark7a, 79853 Lenzkirch, eMail [email protected] oder unter http://www.palatinecon.de

17. – 19. September 20047. ElsterCon 2004Thema: "Stadt wohin? - Mensch und Archi-tektur", Haus des Buches, Gerichtsweg 28,04103 LeipzigEhrengäste: Orson Scott Card, John Clute,Brian Lumley, Tim Powers; weitere Gäste:Klaus Frühauf, Frank W. Haubold, Leo Lukas,Kai Meyer, Michael Nagula, Swen Papen-brock, Angela und Karlheinz SteinmüllerInfo:http://www.fksfl.de/FKSFL/Elstercon/Elsterc-on_2004; oder: Manfred Orlowski, Teichstr.9, 04277 Leipzig

12.03. – 13.03.2005DORT.con 2005: DortmunderScience Fiction ConventionOrt: Fritz-Henßler-Haus (Geschwister-Scholl-Straße 33-37), Dortmund-Innenstadt, NäheHauptbahnhofEhrengäste: Alastair Reynolds, Thomas R. P.MielkeAnmeldung: Irma Leu, Berliner Straße 206,45144 Essen; oder online unter: www.DORT-con.de, E-Mail: [email protected]

04..-08. August 200563. SF-WorldCon – InteractionOrt: Conference Center, GlasgowEhrengäste: Christopher Priest, Jane Yolen,Robert Sheckley, Greg Pickersgill und Lars-Olov StrandbergDeutsche Agenten: Thomas Recktenwald(Süden), Udo Emmerich (Norden)Info: http://www.interaction.worldcon.org.uk

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ImpressumFandom Observer 179 • Mai 2004

Verlag: Editorship S&MHerausgeber: Martin Kempf, Märkerstr. 27, 63755 AlzenauTel 06023-3474 Fax 06023-970833

Chefredakteur: Florian Breitsameter,St.-Martin-Str. 12, 86510 Ried E-mail: [email protected]

Spartenredakteure:

Comic: Olaf Funke, Naupliastr. 7, 81547München, [email protected]

Fanzines: Kurt S. Denkena, POstfach 7603 18, 28733 Bremen, eMail: [email protected]

Film: Thomas Vohl, Alte Schanze 69,47057 Duisburg, [email protected]

Hörspiel: Mark Engler, Geibelstr. 17,63450 Hanau, [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Kurt S, Denkena, Doris Dreßler, Mark Eng-ler, Olaf Funke, Bernd Gentzen, Elric vonMelniboné, Robert Musa, Andreas Nor-diek, Thomas Vohl

Für den Inhalt namentlich gekennzeich-neter Beiträge übernimmt die Redaktionkeine Verantwortung.

Fotos: Breitsameter, Warner Bros., Archiv,WWW...

Satz & Gestaltung: SF-FAN.de

Anzeigenverwaltung:: Martin Kempf; esgilt die Anzeigenpreisliste 2/94Druck: Druckstudio Wieseck, Gießen

Bezugspreis: 1,80 Euro (inkl. Porto),Abonnement (12 Ausgaben) 21,60 Euro,Auslandspreis bitte anfragen.

Abobestellungen: Konto 240 639 385,Sparkasse Alzenau, BLZ 795 500 00 ltdauf Martin Kempf

Einzelbestellung/Aboverwaltung: MartinKempf; Einzelexemplare müssen vorErscheinen bestellt werden.

Für unverlangt eingesandte Manuskriptebesteht kein Anspruch auf Belegexemp-lare. Die Redaktion behält sich vor, Leser-briefe gekürzt abzudrucken.

Redaktionsschluß:jeweils der 15. des Vormonats

Und jetzt mache ich erstmal ein Nicker-chen...

Aktuelle Contermine und dieumfassende Stammtischliste gibt

es natürlich auch unter

www.fandomobserver.de

Ergänzungen und Korrekturenfür diese Liste bitte an

[email protected] schicken!

Vielen Dank!

contermine 2004Stand: 24. April 2004