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Öffentliche Träger:• kommunal• Fokus: Einrichtungen• Fokus: Infrastruktur• Hauptamtlich• Nutzer: Jugendliche mit „Problem“-Fokus: soziales Milieu, Armut, Ausgrenzung, Lebensbewältigung
• Politische Artikulations- fähigkeit: gering: indirekter Politikzugang (Einbindung in öffentliche Ämter- hierarchie)• wenig Vernetzung untereinander
Freie Träger:• kommunal, regional und Landesbezug• Selbstorganisation, Ehren- amt• Fokus: Gruppe, gleichaltrige Gruppenleitung• Fokus: Maßnahme, Projekt• Nutzer: Mittelschichtsmilieu
• Politische Artikulations- fähigkeit: (formal) hoch: direkter Politikzugang; Repräsentation, Jugend- hilfeausschuss• Vernetzung untereinander
Öffentliche und freie Träger in der Kinder- und Jugendarbeit
Trägervielfalt – sozialpädagogische BegründungenPluralisierung der Jugendphase
Vielfalt als Bildungsvoraussetzung
Freiwilligkeit und Partizipation
„Der wahre Zweck des Menschen (...) ist die höchste und proportionirlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen. Zu dieser Bildung ist Freiheit, die erste und unerlässliche Bedingung. Allein ausser der Freiheit erfordert die Entwikkelung der menschlichen Kräfte noch etwas anderes, obgleich mit der Freiheit verbundenes: Mannigfaltigkeit der Situationen. Auch der freieste und unabhängigste Mensch, in einförmige Lagen versetzt, bildet sich minder aus.“
Wilhelm v. Humboldt1767 - 1835
Bildung ist mehr als Schule
Trägervielfalt – sozialpädagogische BegründungenPluralisierung der Jugendphase
Vielfalt als Bildungsvoraussetzung
Freiwilligkeit und Partizipation
Subjektorientierung: Bildung als nicht-planbare Eigenaktivität
Vielfalt in der „dezentrierten“ Bildungslandschaft
Vielfalt in Gelegenheitsstrukturen
Vielfalt im nonformalen und informellen Lernen
Vielfalt in „Ermöglichungsräumen“
(Sozialpädagogische) Bildung in vielfältigen Settings und Arrangements
Vielfältige Gelegenheitsstrukturen:Rahmenbedingungen und Probleme
Strukturen müssen - antizyklisch - aufrecht erhalten werden
Strukturen müssen vielfältig und attraktiv
Quelle: KVJS 2011 S. 10 -14
„Letztlich liegt die Quintessenz der Analysen (…) in einem Paradox: Entgegen einer auf den ersten Blick plausiblen Annahme erfordert der demografische Wandel und der damit verbundene Rückgang in der Zahl der jungen Menschen gerade jetzt nicht weniger, sondern mehr Engagement und mehr Investitionen in Kinder und Familien.“ (…)
Mit den 15- bis unter 18-Jährigen und den 18- bis unter 21-Jährigen verlieren gerade die Altersgruppen besonders stark, die für die Absicherung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Kontinuitäten von unmittelbarer Bedeutung sind.(…)
Der demografiebedingte Strukturwandel in der Kinder- und Jugendarbeit wird insbesondere in ländlicheren Bereichen zu der paradoxen Situation führen, dass der logistische und organisatorische Aufwand, der für Bereitstellung adäquater Angebote für weniger Kinder und Jugendliche vonnöten ist, eher steigen wird.“
Vielfältige Gelegenheitsstrukturen:Rahmenbedingungen und Probleme
Strukturen müssen - antizyklisch - aufrecht erhalten werden
Strukturen müssen vielfältig und attraktiv
Strukturen der Vielfalt – mit Profil
Problem: Homogenisierung durch New Public Management
Personalentwicklung WEST: + 9%0
Personalentwicklung OST: - 11%
KOMDAT 2/2012
Höhe der finanziellen Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit (Bundesländer*; 2007; Angaben pro 12- bis 21-Jährigen)
246
208
202
175
161
158
146
144
143
143
142
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129
129
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0,00
50,00
100,00
150,00
200,00
250,00
300,00
BE HH HE HB D SH BB SN NI NW TH MV BY ST SL BW RP
* Länderabkürzungen: SH = Schleswig-Holstein; HH = Hamburg; NI = Niedersachsen; HB = Bremen; NW = Nordrhein-Westfalen; HE = Hessen; RP = Rheinland-Pfalz; BW = Baden-Württemberg; BY = Bayern; SL = Saarland; BE = Berlin; BB = Brandenburg; MV = Mecklenburg-Vorpommern; SN = Sachsen; ST = Sachsen-Anhalt; TH = Thüringen; D = Deutschland. Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen 2007; eigene Berechnungen
Zahl der Einrichtungen für die Kinder- und Jugendarbeit (Bundesländer*; 2006; Angaben pro 100.000 der 12- bis 21-Jährigen)
364
309283
240223 213 202 197
168 167 159 158 149 147 135 127 114
0
50
100
150
200
250
300
350
400
SN TH BY BB MV ST NW D RP HH SH HB BE SL NI BW HE
Beispiel Sachsen-Anhalt
Kinder- und Jugendbericht 2008►Personal Jugendarbeit (Stand 2004)
Fachkräfte-
Anteil: 12%!
Höhe der finanziellen Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit (Bundesländer*; 2007; Angaben pro 12- bis 21-Jährigen)
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BE HH HE HB D SH BB SN NI NW TH MV BY ST SL BW RP
* Länderabkürzungen: SH = Schleswig-Holstein; HH = Hamburg; NI = Niedersachsen; HB = Bremen; NW = Nordrhein-Westfalen; HE = Hessen; RP = Rheinland-Pfalz; BW = Baden-Württemberg; BY = Bayern; SL = Saarland; BE = Berlin; BB = Brandenburg; MV = Mecklenburg-Vorpommern; SN = Sachsen; ST = Sachsen-Anhalt; TH = Thüringen; D = Deutschland. Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen 2007; eigene Berechnungen
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DJI – Jugendverbandserhebung 2009- Ausgewählte Ergebnisse -
Jugendverbände verzichten auf Einflussmöglichkeiten:„Angesichts der vielen Fragezeichen der Zukunft überrascht dieser hohe Anteil von Verbänden (1/3; WL), die auch ihre Chance verzichten, über die Schwerpunkte der örtlichen Kinder- und Jugend(hilfe)politik mitzuentscheiden.“ (S. 14f)
Jugendverbandsarbeit ohne Sparpotenziale:„Die finanzielle Ausstattung hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert. Die Analyse (…) kommt zu dem Ergebnis, dass sich für einen großen Teil der Jugendverbände die Finanzausstattung langfristig deutlich verschlechtert hat, mehr als die aggregierten Daten der amtlichen Statistik vermuten lassen.“
epistemische Robustheit:
politische Robustheit:Die Expertise der Kinder- und Jugendarbeit muss sich im politischen Kontext vor einer größeren Gruppe als nur der eigenen bewähren.Sie ist für unterschiedliche (politische) Werthaltungen annehmbar und ohne Umdeutungen und Instrumentalisierungen anschlussfähig für den (kommunal)politischen Prozess.
Die fachwissenschaftliche Expertise der Kinder- und Jugendarbeit ist gekennzeichnet durch eine Stabilität ihrer empirischen Ergebnisse, die auch bei ungenau bekannten oder schwankenden Sachumständen unverändert bleibt. Sie wird von unterschiedlichen Adressaten als valide eingeschätzt. (z. B. Wirkungsergebnisse)
Fokus: „Wahrheiten“
Fokus: „Mehrheiten“
niedrigeepistemische Robustheit
hohepolitischeRobustheit
niedrigepolitischeRobustheit
hoheepistemische Robustheit
Keine Akzeptanz der
Expertise
nur fachwissen-schaftliche Akzeptanz
nur politische Akzeptanz der
Expertise
fachwissen-schaftliche und
politische Akzeptanz
Konrad-Adenauer-Stiftung
Es geht nicht mehr nur (vornehmlich) darum, die Jugend(sozial)arbeit lediglich innerhalb der rechtlich und politisch gesetzten Rahmungen umzusetzen und zu verbessern, sondern darum, die Rahmungen selbst zum Thema zu machen und sie einer kritischen Überprüfung auszusetzen.
„„(Re-)Politisierung“: (Re-)Politisierung“: neue Chancen; neue Zumutungenneue Chancen; neue Zumutungen
Verlässlichkeit dieser neuen Perspektive ?
Neue Qualifikationserfordernisse !
Neue Schritte auf einem (bislang) weitgehend ungesicherten begrifflichen, empirischen, methodischen und theoretischen Terrain.
Zusätzliche Aufgabe: Komplexitätssteigerung !