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UNIVERSITÄT ZÜRICH L REKTORATSREDE gehalten von Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung anlässlich der 159. Stiftungsfeier der Universität Zürich am 29. April 1992 DIE FRANZÖSISCHE TROJALEGENDE IM MITTELALTER JAHRESBERICHT 1991/92

UNIVERSITÄT - UZH - UZH Archiv · findet sich der Roman de Troie von Benoît de Sainte-Maure zusammen mit anderen romans antiques, manchmal noch mit «bretonischen» Tex¬ ten (13

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UNIVERSITÄT

ZÜRICH L——

REKTORATSREDE

gehalten von

Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung

anlässlich der 159. Stiftungsfeier

der Universität Zürich

am 29. April 1992

DIE FRANZÖSISCHE TROJALEGENDE

IM MITTELALTER

JAHRESBERICHT

1991/92

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UNIVERSITÄT

ZÜRICH

REKTORATSREDE

gehalten von

Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung

anlässlich der 159. Stiftungsfeier

der Universität Zürich

am 29. April 1992

DIE FRANZÖSISCHE TROJALEGENDE

IM MITTELALTER

JAHRESBERICHT

1991/92

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Rektoratsrede gehalten von Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung 5

Das akademische Jahr

1. Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors 17

2. Aus den Ressorts der Prorektoren a) Prorektorat Planung, Finanzen und Bauten 24 b) Prorektorat Lehre und Forschung 28

3. Organe der Universität a) Akademischer Senat 31 b) Senatsausschuss 31 c) Dekanate:

Theologische Fakultät 34 Rechts- und staatswissenschaftl. Fakultät 36 Medizinische Fakultät 39 Veterinär-medizinische Fakultät 40 Philosophische Fakultät I 41 Philosophische Fakultät II 42

4. Kommissionen a) Planungskommission 47 b) Forschungskommission 48 c) Immatrikulationskommission 49 d) Informatik-Kommission 50 e) Universitätsgeschichte 51 f) Kommission Weiterbildung 51 g) Nachdiplomstudiengang Umweltlehre 53 h) Kommission für Interdisziplinäre Veranstaltungen (KIV) 54 i) Frauenförderungskommission 54 k) Kommission für Biologische Sicherheit 55 1) Ethische Kommission für Tierversuche und Versuchstierhaltung .. 58 m) Disziplinarausschuss 58 n) Betreuungskommission für Bundesstipendiaten 59 o) Psychologische Studentenberatungsstelle beider Hochschulen .... 59 p) Mensakommission 61

5. Lehre, Forschung, Dienstleistungen a) Dozenten 62 b) Vereinigung der Privatdozenten 77 c) Assistenten 79 d) Studierende 81

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4 Inhaltsverzeichnis

e) Dies academicus 90 f) Veranstaltungen und Kongresse 91 g) Universitäts-Museen

Anthropologisches Institut und Museum 97 Archäologische Sammlung 98 Botanischer Garten und Botanisches Museum 100 Medizinhistorisches Museum 101 Paläontologisches Institut und Museum 102 Völkerkundemuseum 103 Zoologisches Museum 105

6. Zürcher Universitätsverwaltung a) Universitätssekretär 107 b) Verwaltung 109

7. Rechenschaftsberichte a) Forschungskommission 118 b) Stiftung für wissenschaftliche Forschung 128 c) Jubiläumsspende für die Universität 132 d) Julius Klaus-Stiftung 133 e) Weitere Stiftungen, Fonds, Studienbeiträge 134 f) Krankenkasse beider Hochschulen 137 g) Witwen-, Waisen- und Pensionskasse der Professoren (WWP) .... 138 h) Zürcher Hochschul-Verein 138 i) Zentralbibliothek 140 k) Hauptbibliothek Irchel 142 1) Beratungsdienst für behinderte Studierende 143 m) Akademischer Sportverband Zürich (ASVZ) 144

8. Vergabungen 146

Persönliches 1. Oberbehörden 149 2. Ehrendoktoren 151 3. Ständige Ehrengäste 154

Nekrologe 156

Rede des Rektors Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung 5

Rektoratsrede, gehalten von Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung anlässlich der 159. Stiftungsfeier der Universität Zürich am 29. April 1992

Die französische Trojalegende

im Mittelalter

Neulich war im British Museum eine faszinierende und informative Aus¬ stellung zu sehen. Ihr Thema war: Fälschungen, Fakes or the art of decep¬ tion. Unter den zahlreichen Ausstellungsgegenständen - Skulpturen, Bil¬ der, Bücher, Handschriften, Objekte verschiedenster Art - zeigte eine Vitrine Ossians Dichtung über Fingal, die MacPherson so glücklich war. aus dem Gälischen zu übersetzen und herauszugeben, sowie die legendäre Historia regum Britanniae des Geoffroy of Monmouth. Zwischen diesen Fälschungen war eine reich illustrierte napoletanische Handschrift aus dem 14. Jh. mit einer französischen Trojageschichte in Prosa ausgestellt. Wie kam diese Handschrift in eine Ausstellung von Fälschungen? Ein kurzer Kommentar klärte den interessierten Besucher auf. Die mittelalterliche Trojalegende wird bekanntlich nach zwei spätantiken Autoren erzählt, dem Phrygier Dares und dem Kreter Diktys. In den Einleitungsepisteln zu diesen Texten wird gesagt, so war in London zu lesen, es handle sich in beiden Fällen um Augenzeugenberichte: Die erste Epistel von Cornelius Nepos an Sallust behauptet, der Text von Dares sei in Athen gefunden worden, während in der zweiten Epistel Lucius Septimius erklärt, er habe Diktys aus einer griechischen, aber in phönizischen Buchstaben geschriebenen Hand¬ schrift übersetzt, die er im Grab des Diktys in Knossos auf Kreta entdeckt und dann dem Kaiser Nero gebracht habe. Dares und Diktys geben beide vor, beim trojanischen Krieg dabeigewesen zu sein. Da nun diese beiden Autoren die Quelle der französischen und dann der ganzen mittelalterlichen Trojalegende sind, kann die mittelalterliche Trojageschichte somit der Wahrheit nicht entsprechen und muss demnach eine Fälschung sein. Fake. Der immer noch interessierte Besucher der Ausstellung konnte dann noch

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lesen, dass die Trojageschichte im Mittelalter nicht auf Homer und Vergil zurückgeht. Diese Information stimmt natürlich, doch implizit wird damit suggeriert, dass die wahre Trojageschichte bei diesen beiden Autoren zu lesen ist. Soviel mir bekannt ist, sind nun aber weder Homer noch Vergil Augenzeugen des Geschehens gewesen. Das Kriterium des Augenzeugen scheint offenbar kein besonders gutes Kriterium zu sein, besonders wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass moderne Historiker und Archäologen sich zum Teil ernstlich fragen, ob der trojanische Krieg wirklich je stattgefun¬ den hat.

Stattgefunden haben jedoch, um es so zu sagen, unzählige Texte aus dem Altertum, dem Mittelalter und aus der Neuzeit, bei denen ein Bezug auf eine wie auch immer geartete historische Wahrheit ohne Belang ist. Noch ein Letztes zur Londoner Handschrift. Sie gibt tatsächlich vor, die vraie histoire de Troie zu berichten, doch fehlen in dieser Version der französischen Trojageschichte die Hinweise auf die Einleitungsepisteln zu Dares und Diktys, womit das schöne Exponat für den nicht informierten Besucher zu einer Art fake of a fake geworden ist.

Die Handschriften der französischen Trojalegende sind heute über die ganze Welt verstreut. Es gibt deren etwa 300 in gegen zwanzig verschiede¬ nen Versionen. Nicht ohne Neid habe ich kürzlich erfahren, dass ein japanischer Kollege für seine Universitätsbibliothek bei Sotheby's eine französische Trojahandschrift hat erwerben können. In Zürich gäbe es natürlich nur Geld, wenn überhaupt, für den Erwerb von Turicensia, wozu französische Handschriften zur alten Geschichte wohl kaum gehören.

Doch bleiben wir bei der Sache. Die Fülle des Materials zwingt mich, in der folgenden kurzen Übersicht stark zu vereinfachen und nur einige wenige Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

Der Fall Trojas ist ein wichtiger Einschnitt in der Weltgeschichte, wie sie damals verstanden wurde. In der für das ganze Mittelalter gültigen latei¬ nischen Fassung der Chronologie des Eusebius, den Chronici canones, gibt es nur zwei besonders hervorgehobene Zeitabschnitte, nämlich im Weltjahr 2015 die Geburt des Gottessohnes Jesus Christus, und im Jahr 835 den Fall Trojas, Troia capta. Troja wird damit zum weltgeschichtlichen Ereignis erster Grösse. Es ist deshalb von Bedeutung, ob die Trojatexte in einer Weltchronik eingebaut werden oder ob sie für sich allein tradiert werden. Die französische Dares-Übersetzung vom Anfang des 13. Jahrhunderts ist z.B. ein Bestandteil einer Universalchronik, die in Frankreich als Histoire ancienne jusqu'à César bekannt ist. Dieser vor gut hundert Jahren vorge¬ schlagene Titel ist aber unglücklich gewählt, denn die so bezeichnete Histoire ancienne beginnt mit der Schöpfung und der Geschichte der Hebräer, ist also eine Universalgeschichte, eine histoire universelle. Die eigentliche Histoire ancienne lässt die Geschichte der Hebräer weg und beginnt mit Ninus, dem Erbauer von Ninive, und seiner Frau Semiramis. Ninus war der erste Mensch der Weltgeschichte, der Waffen trug (primus inventor) und ist demnach der Begründer der chevalerie. Einige Hand-

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Schriften der Histoire ancienne lassen auch den Orientalen Ninus weg und beginnen die «alte Geschichte» erst mit der Zerstörung Thebens, also mit den Griechen. Die Histoires anciennes erzählen aber in jedem Fall nur noch «profane» Geschichte.

Der Einbau der Trojageschichte in eine Histoire universelle bedeutet, dass sie in die von der Schöpfung ausgehende lineare Weltzeit integriert wird. Nun ist aber diese eschatologische Zeit, von der Schöpfung über die Inkarnation bis zum Jüngsten Gericht, eine von Intellektuellen konstruierte Zeit. Stehen die Trojatexte in anderem Zusammenhang oder gar für sich allein, ist die gedachte Weltzeit nur noch potentiell präsent.

Die volkssprachlichen Texte erzählen history in Form einer sto>y. Sie waren für ein Laienpublikum bestimmt, welches im Augenblick des Zuhö- rens oder, später, des eigenen Lesens diese story kaum in die eschatologi¬ sche Zeit einbaute. Der materielle Aspekt der Textüberlieferung spielt somit eine wichtige Rolle für die Beurteilung des Stellenwertes, den die ge¬ schichtliche Erzählung beim damaligen Publikum einnahm.

Der handschriftliche Befund ist folgender: - Die Histoires universelles enthalten, mit zwei Ausnahmen aus dem

15. Jahrhundert, nur die trockene Dares-Übersetzung (13.-15. Jahrhun¬ dert).

- Einige Handschriften geben eine Histoire ancienne in Versen. Darin findet sich der Roman de Troie von Benoît de Sainte-Maure zusammen mit anderen romans antiques, manchmal noch mit «bretonischen» Tex¬ ten (13. bis erste Hälfte des 14. Jahrhunderts).

- Histoire ancienne in Prosa (14.-15. Jahrhundert). Die Dares-Überset- zung des Trojateils ist hier ersetzt durch eine Prosaumsetzung des Roman de Troie von Benoît de Sainte-Maure, erweitert durch mythologische Zusätze und Übersetzungen der Herolden Ovids. Die eingangs erwähnte napoletanische Handschrift der British Library ist die älteste dieser Handschriften. Sie beginnt mit dem nach Statius erzählten Thebenroman. Nach der Rubrik Ci commence la vraie ystoire de Troie steht ein interes¬ santer Abschnitt, der z.T. dem Anfang der Histoire universelle entnom¬ men ist. Darin wird kurz über die Ursachen der Sintflut berichtet, dann lesen wir: ... tant que Noé trespassa de cest siecle. Adonc se partirent si .iij.fil Sem, Cham etJaphet, et s'en alerent habiter par diversses parties du monde. Car la terre est devisee en trois parties, et l'une des trois parties est ausi grant par li comme les autres .ij. sont ensemble. Aise a nom la plus grant, et les autres .ij. Europe et Aufrique. Sem Ii filz Noé habita toute Aise; Cham tint Aufrique; Japhet tint Europe (BL Roy.20.D.I., f.27c.) Nun folgt eine Genealogie, aber nicht von allen drei Söhnen Noas, sondern nur diejenige des Japhet, welche über Frigus, Dardanus und Erictonius zu Tros und Ylus geht, d.h. zu den Gründern Trojas, dann weiter bis Odysseus. Zweierlei fällt hier auf. Zum einen sind die Nachfolger Sems, die Semiten, wohl als die Bewohner Asiens vorge¬ stellt, Troja hingegen, das auch in Asien liegt, ist vom Japhetiten Tros

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gegründet worden, der über Dardanus und Erictonius ja auch mit den Griechen verwandt ist. Zum zweiten bedeutet die Ausschaltung der Semiten und Hamiten, dass es nur um die Geschichte der Japhetiten geht, also um die Geschichte Europas. Damit ist diese Histoire ancienne die erste Sammlung von Texten zur alten Geschichte, die sich explizit als europäische Geschichte versteht.

- Die Handschrift enthält nur den Trojaroman. Das trifft zu für die meisten Handschriften des Roman de Troie von Benoît de Sainte-Maure sowie für die Handschriften der Prosa 1,2 und 3 und für die Übersetzungen A B C E der Historia destructions Troiae von Guido delle Colonne. Das Theater¬ stück von Jacques Milet ist immer allein überliefert. Zur Erläuterung der verschiedenen Bezeichnungen gebe ich eine kurze

tabellarische Übersicht über die wichtigsten Texte, die direkt oder indirekt auf den Roman de Troie von Benoît de Sainte-Maure zurückgehen.

2.H.12. Jh. Benoît de Sainte-Maure, Roman de Troie (ca. 1165, Anjou); 57 Hss.

2.H.13. Jh. Prosa 1 (Korinth); 19 Hss. Prosa 2 (Norditalien); 3 Hss. Prosa 3 (Toscana?); 3 Hss. Prosa 4 (Frankreich); 1 Hs. Guido de Columnis, Historia destructions Troiae (1287, Süditalien); ca. 240 Hss.

14. Jh. Prosa 5 in Histoire ancienne (Neapel); 13 Hss. Übersetzungen oder Adaptationen von Guido: Guido A (1380, Beauvais); 6 Hss.

15. Jh. Guido B (1453, Burgund); 2 Hss. Guido C (1459, Burgund); 25 Hss. L'Abrégé de Troie in Alexandrinern, nach Guido C (um 1460, Burgund); 28 Hss. Guido E (Paris); 1 Hs. Guido E (Paris); 1 Hs. Jacques Milet, Istoire de la destruction de Troie la grant par personnages (1450-1452, Orléans); 13 Hss. und 12 alte Drucke.

Diese Übersicht zeigt, dass mit einer Ausnahme, die kein Erfolg war, alle Prosaumsetzungen des Trojaromans ausserhalb Frankreichs entstanden sind, eine im damals französischen Morea, die andern in Italien. Die meisten Handschriften von Prosa 1 und Prosa 5 stammen jedoch aus dem 15. Jahrhundert und sind in Frankreich geschrieben worden. Der «regiona¬ le» Befund müsste demnach synchron und diachron erläutert werden, was hier nicht zu leisten ist. Weiter wird aus der Tabelle ersichtlich, dass eine zweite Verbreitung des französischen Trojaromans mit der lateinischen Version des Guido delle Colonne einsetzt, dessen Text vom 14. Jahrhundert an nicht nur ins Französische, sondern in fast alle europäischen Sprachen übersetzt worden ist. Das mittelalterliche Trojabild wurde somit für Jahr-

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hunderte vom französischen Roman de Troie aus dem 12. Jahrhundert geprägt.

Es ist Zeit, dass wir uns jetzt diesem Text zuwenden. Worum geht es darin? Zweifellos geht es um alte Geschichte, nämlich darum zu erzählen, wie Troja zweimal zerstört wurde. Die erste Zerstörung ist eine Rache am trojanischen König Laomedon, der den Argonauten die Landung vor Troja verweigert hatte, obschon diese sich nur mit frischem Wasser und neuem Proviant eindecken wollten. Laomedons Tun wurde als unfreundlicher Akt angesehen, wie es in der noch stark feudal geprägten Diplomatensprache heute heissen würde - und ein unfreundlicher Akt ist ein casus belli. Die Strafexpedition wurde von Herkules angeführt. Nach der Zerstörung der Stadt erhielt der Grieche Telamon Laomedons Tochter Hesiona, die Schwe¬ ster des Priamus. Leider, so betont Benoît de Sainte-Maure, hat er sie nicht geheiratet, sondern nur als Konkubine gehalten. Ajax Telamon, der aus dieser Verbindung hervorgegangen ist. spielt dann im zweiten Trojaner¬ krieg eine wichtige Rolle.

Der zweite oder der eigentliche Trojanische Krieg knüpft an dieses Geschehen an. Nach dem Wiederaufbau der Stadt verlangt Priamus seine Schwester zurück, doch sein Gesandter Antenor wird von den Griechen nur mit Spott und Hohn bedacht. So fährt dann Paris aus. Er ist zuversichtlich, denn in einem Traum hat ihm Venus die schönste Frau der Welt versprochen (das Parisurteil wird als Traum vorgeführt). Es folgt der Raub der Helena, und die Dinge gehen ihren Lauf. Nach der definitiven Zerstörung Trojas wird nach Diktys noch die unglückliche Heimfahrt der Griechen erzählt.

So zusammengefasst. geht es im Roman de Troie um Zerstörung, um die Zerstörung einer blühenden Zivilisation, als deren Emblem die Stadt Troja zu gelten hat, und um die Zerstörung der heimkehrenden Griechen. Ist der Roman de Troie demnach ein Kriegsbuch? Weniger als es den Anschein hat, denn von den über 30 300 Versen ist nur ein Drittel dem Kriegsgeschehen gewidmet. Mehr Raum, und damit offensichtlich auch mehr Bedeutung, nehmen Beschreibungen ein, z.B. Architekturbeschreibungen, wie etwa diejenige der überaus prächtigen Chambre de Beauté, des Prunksaals, den Priamus der schönen Helena schenkt und die offensichtlich, ungefähr in der Mitte des Romans, eine Allegorie der courtoisie ist, oder dann die Beschrei¬ bung von Hektors Grab, einem phantastischen Mausoleum, dessen Vorlage wohl zeitgenössische Ciborien waren, aber das vor der Erfindung des armierten Betons im richtigen Massstab nicht hätte gebaut werden können. Beschreibung auch von märchenhaften Zelten oder der wundersamen Geo¬ graphie des Orients, welche dem Eingreifen Penthesileas und ihrer Amazo¬ nen vorausgeht. Weiter sind mehr als 16 % des Textes Beratungsszenen oder Gesandtschaftsreden gewidmet. Diese letzte Besonderheit hat einige Schreiber von Guido-Handschriften beeindruckt. Es ist nämlich zu lesen, dass Guidos Text für Gesandte besonders nützlich ist: Explicit hystoria troiana que utilis est... Ulis qui exercent legaciones principum ac prelato- rum. Und weiter haben wir, neben dem Kriegsgeschehen, eine ganze

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Anzahl von Liebesgeschichten. Besonders eine dieser Liebesgeschichten, die in den alten Augenzeugenberichten von Dares und Diktys nicht ver¬ zeichnet wurde, demnach noch weniger wahr ist als die zugrundeliegenden angeblichen Fälschungen, ist eine Erfindung von Benoiît de Sainte-Maure. Es ist die Geschichte von Troilus und Briseida, die über Boccaccio und Chaucer bis in die Neuzeit wiedererzählt worden ist, vielleicht die einzige Liebesgeschichte der mittelalterlichen Trojalegende, die überlebt hat. Auf jeden Fall ist bei Benoît de Sainte-Maure viel mehr als nur Krieg.

Natürlich gibt es in vielen andern literarischen Texten des Mittelalters zahlreiche Frauengestalten, doch bietet der Roman de Troie vielleicht dazu die reichste Palette in einem einzigen Text. Ich zähle rasch auf. Da ist zunächst Medea, die von Dares nicht einmal erwähnt wird. Kaum hat sie den Fremdling und Abenteurer Jason erblickt, verliebt sie sich in ihn. Benoît präsentiert Jasons Porträt durch die Augen der Frau und nennt die dadurch entflammte Liebe/?«'amor. Dieser Ausdruck bezeichnet im 12. Jahrhundert das, was die heutige Kritik etwas unglücklich «höfische Liebe» nennt. Es sei hier gleich angemerkt, dass der Roman de Troie, trotz seiner zahlreichen Liebesgeschichten, keineswegs ein Traktat über die höfische Liebe ist. Nicht die Liebe ist der Anreiz zu den Heldentaten, sondern das Verlangen nach Ruhm und Ehre. Die fin'amor, die Medea für Jason empfindet, wird vom Autor eindeutig als Leidenschaft dargestellt, die nur eine folie sein kann, eine folie amoureuse, wie dies im Text auch mehrmals gesagt wird. Jason verspricht Medea, sie zu heiraten, worauf sich die Frau dem Mann hingibt und ihm verrät, wie er in den Besitz des goldenen Vlieses gelangen kann. Doch Jason ist ein treuloser Bursche: Laidement Ii menti sa foi, heisst es. Moderner und burschikoser könnte man sagen: Er ist ein Mann, der seine Karriere einer Frau verdankt, sie aber nach dem Erfolg treulos sitzen lässt. - Hesiona, eine Kriegsbeute, doch Mutter des Helden Ajax Telamon, wird von Telamon ungebührlich behandelt. Hätte er sie dem Priamus zurückge¬ geben, wäre der Krieg nicht ausgebrochen. - Dann Helena, femme fatale im wahrsten Sinne des Wortes, denn ihretwegen wird sich das Fatum an Troja erfüllen. Benoît entwirft ein differenziertes Bild Helenas, doch am Schluss gibt er ihr das Wort nicht mehr, denn sie ist eine Sache geworden, die man ihrem Herrn und Meister, dem Menelaus, zurückgibt. - Weiter die zwei Töchter des Priamus: Cassandra, die Prophetin, die immer Recht hat, auf die jedoch die Männer nie hören wollen; einmal wird die lästige Mahnerin vom irritierten Priamus sogar für längere Zeit eingesperrt; dann die andere Tochter, Polixena, ebenso schön wie Helena, aber ein unschuldiges Mäd¬ chen, das am Schluss von Pyrrhus, dem Sohn Achills, der Staatsräson zuliebe grausam geopfert wird. - Weiter Briseida, der Inbegriff der femme volage. An der Stelle, wo sie den sie liebenden Troilus verlässt, flicht der Autor ein paar frauenfeindliche Verse ein zum Thema: La donna è mobile. Daraus schliessen zu wollen, Benoît de Sainte-Maure sei ein misogyner Autor, wäre völlig verkehrt. Die oft zitierten Verse, in denen er sich bei einer Königin, wohl bei Eleonore von Aquitanien, der Frau Heinrichs II. Plan-

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tagenêt, für seinen Frauentadel entschuldigt, betreffen nur seinen Kommen¬ tar zum Verhalten einer einzigen seiner zahlreichen Frauengestalten, näm¬ lich der Briseida, der femme volage. - Dann die Ehefrauen und Mütter: Hecuba, die einen ihrer Söhne nach dem andern verliert und schliesslich, die Mutterliebe und die Muttertrauer mit der Staatsräson identifizierend, ihren Sohn Paris zum Mord an Achilles überredet. Andromacha, auf die Hektor nicht hören will; der grosse Held verfällt gar der ira und beginnt, seine Frau zu hassen. Ein Traum hatte Andromacha eröffnet, dass der nächste Tag für Hektor fatal sein werde. Doch für Hektor ist dieser Traum eine reine folie. Hier ist anzumerken, dass die Vision oder der Traum des Paris, der einen glücklichen Ausgang der Piratenexpedition vorauszusagen schien, von den männlichen Helden positiv gewertet wurde. Nur Frauen¬ träume sind folie. - Dann Penthesilea, die Amazonin, ebenso schön wie voller Rittertugend, eine unerhörte Figur in der Männerwelt, für die sie die letzte Hoffnung darstellt. Wir notieren: Trojas letzte Hoffnung ist eine Frau. - Schliesslich Circe, deren Liebe zu Odysseus stärker ist als ihre Zauber¬ kunst und die wegen dieser Liebe zu einer tragischen Figur wird, denn Telegonus, ihr und des Odysseus Sohn, wird seinen Vater töten.

Diese vielen, je verschiedenen Frauengestalten des Trojaromans stehen alle in Situationen, die. so wage ich zu behaupten, besonders von Frauen nachempfunden werden können, womit das Kriegsbuch nicht ohne Paradox zu einem spannenden, ja ergreifenden Text für Leserinnen wird. Die Frauen sind im Trojaroman fast allesamt Opfer der Männerwelt. Einige unter ihnen sind leidenschaftliche Gestalten, doch sind nicht die weiblichen Leiden¬ schaften der Grund des Krieges und der Zerstörung.

Der Krieg ist die Folge der männlichen Leidenschaften. Immer und immer wieder insistiert Benoît auf der ire und dem orgueil der Helden. Ire ist der Zorn in seiner extremsten Ausprägung. Im Mittelalter besitzen dazu die ira und die superbia noch eine im eigentlichen Sinn lasterhafte Konno¬ tation. Der Zorn als Grundthema ruft unweigerlich den ersten Vers von Homers [lias in Erinnerung: «Singe, Göttin, den Zorn des Peleiden Achil¬ les.» Gewiss ist Homers mänis nicht mit der mittelalterlichen ira gleichzu¬ setzen, doch scheint es irgendwo eine dem griechischen und dem mittelal¬ terlichen Epos gemeinsame Ebene zu geben, die man im Deutschen mit einem Wortspiel bezeichnen könnte: Leidenschaften schaffen Leid. Im französischen Trojaroman zieht sich Achilles wegen seiner leidenschaftli¬ chen Liebe zu Polixena aus dem Kampf zurück. In einer langen und wohl konstruierten Rede erklärt Achilles, der vom Autor Benoît im Vorspann der Rede als sage vorgestellt wird, es sei eine folie, allein wegen einer Frau sterben zu wollen. Recht hat er, ist man den Umständen entsprechend versucht zu denken. Allerdings sagt Achilles in einem Monolog kurz vor seiner Rede, wenn er je sage gewesen sei, so sei er jetzt der folie, nämlich der folie amoureuse, verfallen. Das Spiel des Autors ist mehrschichtig: Kann ein Mann wirklich die Wahrheit sagen, wenn er der folie verfallen ist? Oder: Welche sagesse und welche/o//e gelten nun, diejenige, die der Autor

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Rede des Rektors 12 Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung

in eigenem Namen einsetzt, oder diejenige, die von den Romanfiguren in ihren Reden gebraucht werden?

Benoît de Sainte-Maure wird auf jeden Fall nicht müde, immer wieder auf die Bedeutung der Leidenschaften in der menschlichen Geschichte hinzuweisen. Mehrmals betont er auch, aus wie geringem Anlass, si petite occasion, das ganze Unheil seinen Lauf genommen hat. Aber: La guerre de Troie a eu lieu. Die Figuren sind damit ganz der destinée und der Fortune ausgeliefert. Es ist jedoch die tiefe Verwurzelung in der feudalen Ideologie der Ehre, welche den freien Willen der Protagonisten einschränkt: Honneur ist der Begriff, der die männliche Freiheit begrenzt. Moderne Historiker und Theologen vertreten die Auffassung, dass im 12. Jahrhundert eine «profa¬ ne» Geschichtsschreibung noch nicht möglich war, da die Geschichts¬ schreibung immer auch einen theologischen Bezug aufwies. Ich lade meine Kollegen von den andern Zünften ein. auch hin und wieder einen französi¬ schen Text aus dieser Zeit zu lesen. Nach meiner Überzeugung erzählt Benoît de Sainte-Maure eine profane Geschichte. Der Titel, Roman de Troie, ist nämlich mit «Trojaroman» ungenau übersetzt. Roman de Troie heisst: Geschichte Trojas in romanischer, d.h. französischer Sprache. Na¬ türlich leben in diesem Text die heidnischen Helden fern von Gott, doch wird das von Benoît nie thematisiert. Die heidnische Götterwelt, wie sie vom Autor evoziert wird, signalisiert nur, dass die Erzählung längst Vergan¬ genes berichtet. Eine Generation nach Benoît werden im ersten deutschen Trojaroman, dem Liet von Troye von Herbort von Fritzlar, die Götter dämonologisch gedeutet. Das war in Thüringen. Am Hof der Anjou- Plantagenêt hat das Benoît nicht getan.

Im Gegensatz zu seinen Quellen beendet Benoît den Roman de Troie mit einem Hoffnungsschimmer. Er schildert die Zuneigung zwischen den bei¬ den Söhnen der Andromacha. Der Vater des einen ist Hektor, des andern Vater ist Pyrrhus, der Sohn Achills. Somit herrscht am Ende Eintracht zwischen den Sippen oder lignages der Hektoriden und der Achilliden. Und ganz am Schluss des Textes versöhnt Odysseus seinen Sohn Telegonus, den ihm Circe geschenkt hat und von dem er versehentlich tödlich verwundet wurde, mit Telemach, dem Sohn der Penelope. Die beiden Halbbrüder scheiden in Minne. Die Gefahr eines Konfliktes auch innerhalb eines lignage ist damit ebenfalls gebannt. Das Ende des Textes ist somit offen und könnte ein neues principium sein, nämlich das Prinzip Hoffnung.

Meine Überzeugung, dass Benoît de Sainte-Maure bewusst nur «profa¬ ne» Geschichte berichten wollte, wird indirekt gestützt durch die erste Prosaumsetzung (Prosa I). An sechs Stellen nämlich fügt der Prosabearbei¬ ter einen persönlichen Kommentar ein, der die ganze Geschichte in ein neues Licht rückt.

1. Nach der ersten Zerstörung Trojas mahnt er im Hinblick auf Laome- dons Verhalten, man solle die Fremden stets höflich behandeln. Er singt das Lob der humilitas und tadelt ira und superbia. Soweit verdeutlicht der Kommentar nur, was schon seine Vorlage enthalten hat.

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2. Nach der Orakelbefragung durch Achilles und Calchas lässt der Kommentator eine wahre Invektive gegen die falschen Götter und den falschen Glauben von Stapel. In den Götterbildern waren die Teufel verbor¬ gen. Heute allerdings, nach der Erlösung, liegt die Macht des Teufels einzig in den Sünden der Menschen.

3. Eine Glosse zum liebesentbrannten Achilles zieht gegen die folie amoureuse ins Feld. Es folgt die bekannte Liste derjenigen, die der Weiber¬ list erlegen sind: Adam, David, Salomon, Samson, Holophernes, Merlin und Vergil.

4. Nach einer Rede der Hecuba an Troilus bekennt der Autor, dass er sich nicht vorstellen könne (und, fügt er hinzu, er habe dies auch in keinem einzigen Buch gefunden), aufgrund welcher Sünde der Trojaner das Unheil zu begründen wäre.

5. Vor dem Tod Achills präzisiert der Kommentator, dass die Sünde den Helden blind gemacht hat, deshalb habe Gott die Bestrafung erlaubt.

6. Nach dem Tod Hecubas hält der Kommentator fest, dass das Recht auf Seiten der Trojaner, das Unrecht auf griechischer Seite zu finden sind. Wenn Gott die Vernichtung der Trojaner zuliess, so nur deswegen, weil sie ihre Hoffnung auf den Teufel setzten.

Das ist fürwahr (wir sind im 13. Jahrhundert) eine Rückholung des Trojaromans ins «Mittelalter», d.h. eine traditionelle Moralisierung der Geschichte als history.

Der Verfasser der jüngsten Prosaversion des Roman de Troie (Prosa 5) kannte den eben resümierten Text der ersten Version. Er übernahm aber daraus nur den höfischen Kommentar und eliminierte sämtliche Anspielun¬ gen auf die falschen Götter, die Teufel, die Sünde, auf Recht und Unrecht; auch den lieben Gott Hess er weg. Er kommentierte die Geschichte nicht mehr als history, sondern begnügte sich mit spärlichen Anmerkungen zur Erzählung, zur stoiy. Der Hochadel am Hof der Anjou in Neapel stellte andere und neue Ansprüche.

Ich habe summarisch eine quantitative Verteilung der Textzeugen vorge¬ stellt, dann auch auf regionale Besonderheiten hingewiesen. Man sollte jetzt endlich an den Text herangehen, um zu zeigen, wie lebendig die Überlieferung ist, denn: Abschreiben ist nicht gleich Abschreiben. In der Tat haben die Schreiber oder deren Auftraggeber auch Veränderungen am Text vorgenommen, die nicht einfach als zufällige Varianten zu werten sind, denn oft verändern sie die Konfiguration ganzer Textpassagen. Der Nach¬ weis dieser Behauptung kann hier nicht erbracht werden, denn dazu brauch¬ te es mehrere Seminarsitzungen. Nur soviel sei angemerkt: Eine neue, z.T. aus Übersee importierte Literaturtheorie der Mediävisten wird nicht müde, von der mouvance der Texte des Mittelalters zu sprechen. Sie vermögen sich unter mouvance vielleicht nichts vorzustellen. Das macht nichts, denn der Begriff taugt nichts, auch wenn er modisch ist.

Ich beschliesse deshalb meine Ausführungen mit ein paar Hinweisen darauf, wie sich der Text als Buch präsentiert. Als Beispiel dienen mir die

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14 Rede des Rektors Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung

illustrierten Handschriften des Roman de Troie von Benoît de Sainte- Maure. In der Regel beginnen die einzelnen Textabschnitte mit einer grossen Initiale. Diese Initialen werden im 13. Jahrhundert immer häufiger mit bildlichen Darstellungen ausgemalt. Im Französischen nennt man das eine initiale historiée, denn mit histoire wird im älteren Französischen auch eine Miniatur bezeichnet, womit klar auf die narrative Komponente des Bildes verwiesen wird. Die Segmentierung des Textes durch die grossen Initialen orientiert sich zunächst am Romangeschehen. Es handelt sich um eine segmentation événementielle. Es lassen sich zwei Grundformen des lettrines historiées unterscheiden.

1. Oft wird einfach eine allgemeine Schlacht- oder Beratungsszene ge¬ zeigt. Manchmal begnügt man sich auch nur damit, den unmittelbar auf die Initiale folgenden Text zu illustrieren, was zu Missverständnissen geführt hat, etwa wenn es im Text heisst, die Armeen seien zum Klang der Hifthör¬ ner ausgerückt. Hifthorn heisst im Altfranzösischen olifant. Nun hat ein Miniator «Elefant» verstanden und einen Kriegselefanten dargestellt, ob¬ wohl im Trojaroman gar keine Kriegselefanten vorkommen!

2. Der zweite Illustrationstyp ist aufschlussreicher, denn die Bilder illustrieren nicht einfach den auf die Initiale folgenden Text, sondern eine zentrale Szene des Textsegments. Das bedeutet, dass der Verantwortliche des Illustrationsprogramms den Text zuerst genau gelesen hat und dann gleichsam emblematisch die in seinen Augen wichtigste Szene hat darstel¬ len lassen. In diesem Fall haben wir es mit aktiver Rezeption zu tun. Aufgefallen ist mir hier, dass die lettrines historiées der französischen Handschriften kaum Frauen abbilden.

Besonders im 14. Jahrhundert halten sich jedoch die Miniatoren nicht mehr an die Initialen. Vor allem die italienischen Handschriften weisen ganze Illustrationszyklen auf, manchmal findet sich sogar ein Bild auf jeder Seite, womit der Text als Buch einen ganz andern Rhythmus erhält. Es werden auch Personen dargestellt, die an der betreffenden Textstelle gar nicht vorkommen, die aber durchaus glaubwürdig an dieser Stelle im Bild auftreten. Inschriften identifizieren die dargestellten Personen.

Die Unterschiede zwischen den französischen und den italienischen Handschriften sind besonders deutlich in der Darstellung des Monumenta¬ len. Die ausführlichen Architekturdarstellungen des Textes aus dem 12. Jahrhundert werden in Frankreich erst ganz am Ende des 15. Jahrhun¬ derts durch bildliche Darstellungen übertroffen. Ansonsten herrscht Trok- kenheit, d.h. ein ikonographisches Defizit. Nehmen wir die Klage um den toten Hektor und das Grabmal in den Handschriften der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In einer in Paris illustrierten Handschrift (Bibliothèque nationale, fr. 60) begnügt man sich mit einer traditionellen Klageszene, auf der nur der mit einem Tuch bedeckte Sarg zu sehen ist. In einer etwa zur gleichen Zeit in Bologna oder Padua entstandenen Handschrift hingegen lässt der Illustrator seinem gusto monumentale freien Lauf (Wien, Österrei¬ chische Nationalbibliothek, 2571). Der Illustrationszyklus dieser italieni-

Rede des Rektors Prorektor Prof. Dr. Marc-René Jung 15

sehen Handschrift ist darüber hinaus aber auch personenzentriert. Wir haben zwölf Miniaturen für die Argonauten, davon sieben mit Medea. Helena wird vom Illustrator nicht besonders ausgezeichnet, doch Briseida ist wie Medea siebenmal dargestellt und Troilus gleich vierzehnmal - ein beachtlicher Befund, zeigt er uns doch, dass in Italien das Interesse an diesem Liebespaar besonders ausgeprägt ist und damit Boccaccios wenig später entstandene Neufassung der Troilus-Geschichte wohl auch einem bestimmten Publikumsinteresse entgegenkam. Weiter erscheint in der nord¬ italienischen Benoît-Handschrift Achilles vierundzwanzigmal, davon zwölfmal in Kampfszenen. Den Hektor sieht man vierundzwanzigmal lebend, während auf dem fünfundzwanzigsten Bild sein Tod dargestellt wird. Dieses Bild befindet sich genau in der Mitte der Handschrift, wenn man die Blätter zählt, und ebenfalls genau in der Mitte des Illustrationszy¬ klus, ist es doch das 98. von 197 Bildern. Die Bilder verleihen dem Text somit eine ganz bestimmte Konfiguration. Dies gilt natürlich auch für manche andere Handschrift. Das mittelalterliche Buch wird damit, auch bei einer traditionellen Materie, zum je individuellen Bedeutungsträger. Das Dokument wird zum Individuum, man muss sich nur die Mühe nehmen, genau zu lesen und genau hinzusehen.

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Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors 17

1. Allgemeiner Rück- und Ausblick des

Rektors

«Freiheit» und «gegenseitiger Beistand» - diese zwei Grundwerte unserer Staatsverfassung wurden im Jubiläumsjahr der Eidgenossenschaft beson¬ ders hervorgehoben. Sie sind das, was die Schweiz in das neue Europa einbringen kann, das gegenwärtig von Erschütterungen im Osten und einem schwierigen Integrationsprozess im Westen gezeichnet ist. «Freiheit» und «gegenseitiger Beistand» bilden aber auch wesentliche Grundpfeiler der Forschung und der Lehre an den Hochschulen. Nur wenn die Forschungs¬ ziele und -methoden unter freiheitlichen Rahmenbedingungen gewählt werden können und wenn die Zusammenarbeit unter den Forschern, unge¬ achtet institutioneller, nationaler und fachlicher Grenzen, gewährleistet ist, vermag schöpferische und zukunftsweisende Forschung zu gedeihen.

Ein Wandel im hochschul- und forschungspolitischen Umfeld, nicht nur in der Schweiz, sondern auch bei den anderen in der Wissenschaft führen¬ den Nationen, ist unverkennbar. Schon seit längerer Zeit tritt das Bild der als Einzelkämpfer wirkenden Forscherpersönlichkeit zurück zugunsten der zielorientierten Projektgruppe oder des institutionalisierten Forschungs¬ zentrums. Die Tendenz akzentuiert sich gegenwärtig durch das Bestreben der Europäischen Gemeinschaften, ein europaweites Netz von «centres d'excellence» aufzubauen.

Auf einer ähnlichen Linie liegen wichtige Entscheide, die im Berichts¬ jahr auf kantonaler und eidgenössischer Ebene getroffen wurden. Das neue Bundesgesetz über die Hochschulförderung vom 22. März 1991 legt die «koordinierte Hochschulpolitik, welche auch die internationale Zusam¬ menarbeit berücksichtigt» als gemeinsames Ziel von Bund und Kantonen verbindlich fest. Was damit gemeint ist, macht der Bundesrat in den «Zielen der Forschungspolitik des Bundes nach 1992» vom 28. März 1990 deutlich: «Erstes Ziel einer kohärenten Forschungspolitik ist, sicherzustellen, dass die Forschung die wesentlichen Bedürfnisse unserer Gesellschaft mit den vorhandenen Mitteln erfüllen kann.» Dies geschieht im wesentlichen durch die Festlegung prioritärer Themen und durch die mit dem Hochschulförde- rungsgesetz verpflichtend gewordene zielorientierte Hochschulkoordina¬ tion. Dafür gewährten Bundesrat und Eidgenössische Räte für die Jahre 1992-1995 Verpflichtungskredite von beträchtlichem Umfang: 2,3 Mia. Franken für die Hochschulförderung (davon 130 Mio. Franken für Sonder- massnahmen zur Förderung des akademischen Nachwuchses) und 2,1 Mia. Franken zur Förderung der Forschung, darunter 357 Mio. Franken für Schwerpunktprogramme und 66 Mio. Franken für die europäische For¬ schungszusammenarbeit. Dazu kommen noch 50 Mio. Franken für die angewandte Forschung im Rahmen von EUREKA-Projekten.

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18 Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors

Von Seiten der Universität Zürich sind im Rahmen der Schwerpunktpro¬ gramme des Bundes gegen vierzig Projekte in den Bereichen Optik und Technologie, Biotechnologie, Informatik und Umweltwissenschaften ein¬ gereicht worden. Ferner wurden 32 Stellen beantragt, welche durch die Sondermassnahmen des Bundes zur Förderung des akademischen Nach¬ wuchses realisiert werden sollen. Schliesslich wurde dem Ziel des Bundes¬ rates, der die Vollbeteiligung an den Wissenschafts- und Technologiepro¬ grammen der Europäischen Gemeinschaften als erste Priorität bezeichnet hat, Rechnung getragen, indem eine Stabsstelle des Rektorats den Auftrag erhielt, die Beteiligung von Universitätsangehörigen an europäischen For¬ schungsprojekten systematisch zu fördern. Zudem wurde der Akademische Senat eingehend über Möglichkeiten, Hintergründe und Bedingungen der europäischen Forschungszusammenarbeit orientiert.

So dankbar die Universität für diese zusätzlichen Perspektiven ist, weist sie doch gleichzeitig darauf hin, dass sie neben den gegenwärtig aktuellen Forschungsbereichen eine grosse Zahl traditioneller Gebiete zu pflegen hat, deren Förderung nicht zuletzt aufgrund der grossen Studentenzahlen durch Schwerpunktsetzungen nicht behindert werden darf.

Ein traditionelles Anliegen der Universität Zürich ist die Zusammenar¬ beit mit den anderen schweizerischen Hochschulen, insbesondere mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Im Zusammenhang mit einem Auftrag des Regierungsrates sowie mit den im Hochschulförde- rungsgesetz begründeten Vorstössen der Hochschulkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz hat die Universität Zürich die Initiative er¬ griffen und eine Bestandesaufnahme der bereits bestehenden Zusammenar¬ beit zwischen den beiden Zürcher Hochschulen vorgenommen sowie die Möglichkeit neuer Strategien geprüft. Ausserdem wurden die Rektoren und Dekane der Philosophischen Fakultäten I der deutschschweizerischen Hochschulen zu einem ersten Koordinationsgespräch eingeladen.

Zu unterscheiden ist zwischen einer Koordination mit dem Ziel der Kostenersparnis und einer Kooperation zum Zwecke einer Optimierung des Mitteleinsatzes und der Verbesserung der Qualität von Lehre und For¬ schung. Ebenso ist zu unterscheiden zwischen Fächern, die an allen Hoch¬ schulen zu pflegen sind, und solchen, welche nur an einzelnen Orten (allerdings mit wechselseitigem Austausch zwischen den Hochschulen) voll ausgestattet betrieben werden sollen bzw. können, und schliesslich jenen Gebieten, die nur an einer Universität geführt werden sollen.

Dass es sich bei diesen Überlegungen und Gesprächen nicht bloss um Sandkastenübungen handelt, lässt sich an zwei bedeutenden Kooperations¬ abkommen des Berichtsjahrs zeigen. Zum einen wurde die Strahlenbiologie in einem gemeinsamen Institut für Medizinische Radiobiologie der Univer¬ sität Zürich und des Paul-Scherrer-Instituts konzentriert; damit wurden Pläne zur Schaffung eines neuen Lehrstuhls für molekulare Radiobiologie ermöglicht und zudem noch Stellen für andere Aufgaben (Informatik, Neuroinformatik) freigestellt. Im weiteren erklärten die beiden Zürcher

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Die Geehrten am Dies academicus 1991: v.l.n.r.: Peter N. Magee (Ehrendoktor). Dr. Ulrich Helfenstein (Ehrengast). Rektor Hans Heinrich Schmid, Manfred Stolpe, Giulio Vismara (Ehrendoktoren).

Regierungspräsident Dr. Alfred Gilgen (4. v.r.) und Rektor Hans Heinrich Schmid inmitten der Geehrten beim Singen von «Gaudeamus igitur».

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20 Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors

Hochschulen am 8. Oktober 1991 die gemeinsame Absicht, ein Institut für Neuroinformatik zu gründen, wobei zugleich auch eine enge Zusammenar¬ beit im Rahmen des Schwerpunktprogramms BioTech ins Auge gefasst wurde.

Auf kantonaler Ebene steht ein im Kantonsrat am 9. April 1990 überwie- senes Postulat zur Diskussion, mit dem ein Gesamtprogramm zur Förde¬ rung der Forschung im Kanton Zürich angeregt wird. In ihrer Stellungnah¬ me hat die Universität vor allem auf die Notwendigkeit von ineinandergrei¬ fenden Massnahmen verschiedener Instanzen auf verschiedenen Ebenen hingewiesen. Es sind nicht nur inneruniversitäre Umverteilungen und inter¬ universitäre Koordinationsmassnahmen zu prüfen, sondern es müssen auch neue Mittel erschlossen werden, seien es Entgelte für erbrachte Dienstlei¬ stungen oder Forschungsbeiträge von Dritten oder aber staatliche Mittel als Folge von Schwerpunktentscheiden der kantonalen oder eidgenössischen Behörden.

Bezüglich der öffentlichen Mittel hat sich das Umfeld im vergangenen Jahr allerdings drastisch verschlechtert. So musste der Regierungsrat des Kantons Zürich am 6. März 1991 einen «Massnahmenplan Haushaltsgleich¬ gewicht 1992-1996» erlassen. Auch auf Bundesebene leiteten die Eidge¬ nössischen Räte in der Budgetdebatte Ende Jahr massive Kürzungen an den wenige Monate zuvor beschlossenen Krediten der Hochschul- und For¬ schungsförderung ein. Zudem verlangte der Zürcher Regierungsrat von der Universität verschiedene Berichte über Möglichkeiten der Verbesserung des Universitätshaushaltes durch zusätzliche Koordination, die Erhöhung der Eigeneinnahmen der Universität und ähnliche Massnahmen. In diesem Zusammenhang ist bereits auf das Wintersemester 1991/92 eine Erhöhung der Kolleggeldpauschale von 200 auf 300 Franken in Kraft getreten, welche dem Fonds für die Universität jährliche Mehreinnahmen von rund 4 Mio. Franken bringen soll. Beiläufig sei in diesem Zusammenhang die Struktu¬ relle Besoldungsrevision des Kantons Zürich erwähnt, die auf vermehrte Leistungsanreize und Lohngerechtigkeit zielte, die aber an der Universität einige Irritation auslöste. Allerdings hat die Oberbehörde Abhilfe bei offen¬ kundigen Unstimmigkeiten in Aussicht gestellt.

Universitätspolitisch bedeutsam ist die vom Regierungsrat (aufgrund einer vom Volk im Unterrichtsgesetz ausgesprochenen Ermächtigung) be¬ schlossene Teilung der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät in eine Rechtswissenschaftliche Fakultät und eine Wirtschaftswissenschaftli¬ che Fakultät auf den 1. März 1992.

Am 3. März 1991 hiess der Souverän eine Änderung von § 145 Abs. 5 des Unterrichtsgesetzes gut, nach welcher die Vertreter der Privatdozenten, Assistenten und Studierenden in Zukunft auch bei Berufungen und Beför¬ derungen in der Fakultätsversammlung mitwirken können.

In ihrer Stellungnahme zu einer im Jahre 1988 eingereichten Motion betreffend eine Beschleunigung und qualitative Verbesserung des Beru¬ fungsverfahrens hat die Universität die unverzichtbare Rolle der Fakultäten

Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors 21

und der Hochschulkommission bei den Berufungsgeschäften hervorgeho¬ ben.

Im Zusammenhang mit einem kantonsrätlichen Postulat hat der Senats- ausschuss am 7. Mai 1991 die Grundsätze des Habilitationsverfahrens an der Universität Zürich neu formuliert.

Im September fand die konstituierende Sitzung einer vom Senatsaus- schuss neu geschaffenen, nach Fakultäten, Ständen und Geschlechtern gemischten Frauenförderungskommission statt. Sie soll die Berücksichti¬ gung der Frauenanliegen an der Universität sicherstellen. Im Winterseme¬ ster 1991/92 fand überdies eine Ringveranstaltung über «Feministische Perspektiven in der Wissenschaft» statt.

Im Bestreben, das Führungsinstrumentarium zu verbessern, hat die Uni¬ versitätsleitung Aufträge zum Aufbau eines Führungsinformationssystems, zur Neukonzeption des universitären Berichtswesens und zur Einführung des Controlling erteilt. Ein Antrag auf Stärkung der Dekanate und Instituts¬ direktionen wurde der Erziehungsdirektion eingereicht.

Die Entwicklung der Studentenzahlen lässt auf eine Stabilisierung hof¬ fen. Das Wachstum der vergangenen Jahre ging zurück und beträgt bloss noch 0,3%. Die Studienanfängerzahlen waren sogar rückläufig, allerdings ist dieser Rückgang hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr letztmals die verlängerte Immatrikulationsberechtigung für Inhaber aus- serkantonaler Primarlehrerpatente galt. Damit hängt zweifellos auch der Rückgang um 19% bei der Philosophischen Fakultät I zusammen. Zu vermerken ist aber die starke Zunahme der Studienanfänger bei den Juristen (12%), den Human- und Zahnmedizinern (12% bzw. 21%) sowie den Ökonomen (11 %). Die Universität Zürich zählt nunmehr 21 240 Studieren¬ de. Der Anteil der Studentinnen liegt bei 44,5 %. Gestiegen ist ihr Anteil besonders in der Theologie sowie in der Zahn- und Veterinärmedizin. Bei den Studienanfängern liegt der Frauenanteil im Durchschnitt bei 50,1%. Die höchsten Anteile weisen die Veterinärmedizin (65%), die Theologie (64%), die Philosophische Fakultät I (63%) sowie die Rechtswissenschaft und die Zahnmedizin (je 54%) aus.

Für Massnahmen zur Förderung der Anerkennung von Studienleistungen und der Mobilität ein den Hochschulen der Schweiz hat der Bund 1990 einen Verpflichtungskredit von 15 Mio. Franken bewilligt. Für entsprechende Massnahmen auf der internationalen Ebene beträgt der Verpflichtungskre¬ dit 52 Mio. Franken. Vom schweizerischen Mobilitätsförderungsprogramm haben insgesamt 164 Studierende Gebrauch gemacht, davon 50 Studierende der Universität Zürich und 23 Studierende anderer Hochschulen (davon mehr als die Hälfte von Westschweizer Universitäten), die an die Universi¬ tät Zürich wechselten. Ob das europäische Mobilitätsprogramm ERAS¬ MUS, wie geplant, für Studierende aus der Schweiz auf das Wintersemester 1992/93 zugänglich sein wird, ist gegenwärtig noch ungewiss.

Die ungünstige Wirtschaftslage wirkt sich auch auf die Hochschulabsol¬ venten aus. Betrug der Anteil der Stellensuchenden ein Jahr nach dem

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22 Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors

Studienabschluss gemäss den beiden Erhebungen der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Akademische Berufs- und Studienberatung (AGAB) in den vergangenen vier Jahren jeweils 3%, ist dieser Anteil im Sommer 1991 auf 4,8 % gestiegen. Während bei den Sozial- und Geisteswis¬ senschaftern schon immer überdurchschnittliche, wenn auch keineswegs beunruhigende Zahlen von noch nicht beschäftigten Akademikern zu ver¬ zeichnen waren, weist die jüngste Erhebung überraschenderweise auch bei den Ökonomen einen Anteil von 7.2% stellenlosen Absolventen aus.

Im Bestreben, genauere Erkenntnisse über das Studienverhalten und damit auch fundierte Entscheidungsgrundlagen zu gewinnen, hat die Uni¬ versität eine Pilotstudie in Auftrag gegeben, in welcher der Studienverlauf der Studienberechtigten des Jahres 1985 aus dem Kanton Zürich untersucht wird. Es wird angestrebt, diese Studie in Zusammenarbeit mit verschiede¬ nen Bundesämtern fortzusetzen und zu erweitern und in das Nationale Programm Nr. 33 «Die Wirksamkeit unserer Bildungssysteme» zu integrie¬ ren.

Im Jahre 1991 wurden 3'/i neue Lehrstühle geschaffen und drei nebenamt¬ liche Extraordinarien ernannt. Andererseits fielen vier nebenamtliche Ex¬ traordinariate durch Beförderung oder Rücktritt weg. 20 Lehrstühle wurden neu besetzt. Für 1991 war der Universität ein Kontingent von insgesamt 14 zusätzlichen Stellen zugesprochen worden.

Willkommen sind im Bereich der Kredite und Bauten die Zuspräche einer dritten Tranche von Sondermitteln im Betrag von 900 000.- Franken für die geisteswissenschaftlichen Bibliotheken (für 1992) sowie die offiziel¬ le Inbetriebnahme des renovierten und durch Einbauten erweiterten frühe¬ ren Biologiegebäudes. Nunmehr konnte auch das Zoologische Museum an seinen alten Standort zurückkehren. Zudem wurde ein Kredit für bauliche Massnahmen zugunsten des neuen Ethik-Zentrums der Universität gespro¬ chen.

Sorgen bereiten auf der anderen Seite die drastischen Budgetkürzungen, die als Folge des «Massnahmenplans Haushaltsgleichgewicht» und der im Laufe des Jahres 1991 zusätzlich verschlechterten Finanzlage des Kantons vorgenommen wurden. Die ursprünglichen Eingaben der Institute, Semina- rien und Kliniken wurden bis Ende Jahr von ursprünglich 72 auf rund 48 Mio. Franken gekürzt. Dazu mussten Bauvorhaben aus den Investitionsplä¬ nen 1992-1996 im Betrag von über 60 Mio. Franken verschoben werden, und schliesslich beschloss der Kantonsrat zu Ende des Jahres für 1992 eine Reduktion des Kontos «Gehälter der Lehrkräfte» um 2 Mio. Franken. Der Universität werden damit 1992 sichtbar weniger Finanzen zur Verfügung stehen als im Berichtsjahr.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen setzen Universität und Ober¬ behörden alles daran, die Dynamik im wissenschaftlichen Bereich zu erhal¬ ten. Bereits erwähnt wurden das Projekt eines gemeinsamen Instituts für Neuroinformatik der Universität und der ETH Zürich und die Zusammenar¬ beit mit dem Paul-Scherrer-Institut im Bereich der Radiobiologie. Im Zusammenhang mit einer Lehrstuhlumwandlung im Departement für Inne-

Allgemeiner Rück- und Ausblick des Rektors 23

re Medizin wurden Schritte zur Schaffung eines Schweizerischen Zentrums für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie unternommen. An der Veterinär-medizinischen Fakultät wurde eine Arbeitsgruppe Um¬ welthygiene gebildet. Ferner wurde das Institut für Pharmakologie und Biochemie in zwei selbständige Institute für Veterinärpharmakologie und -toxikologie sowie für Veterinärbiochemie aufgeteilt.

An der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät wurde ein halbes Extraordinariat für Umweltrecht geschaffen und besetzt und an der Philoso¬ phischen Fakultät I durch eine Lehrstuhlumwandlung ein Extraordinariat für Computerlinguistik errichtet. Im weiteren sind Verhandlungen im Gang, um im Rahmen einer Lehrstuhlwiederbesetzung das Gebiet der computer¬ gestützten Naturwissenschaften zu verstärken. Im Bereich der Nach- diplomausbildung wurde ein vierjähriger naturwissenschaftlicher Zweit- studiengang eingeführt, der ausgebildete Veterinärmediziner auf eine Lauf¬ bahn in der klinischen oder experimentellen Veterinärmedizin vorbereiten soll. Ferner begann bereits der dritte zweijährige berufsbegleitende Nach- diplomstudiengang in Umweltlehre, während der erste (1989-1991) im Oktober erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Laufe des Jahres wurden zudem vier Ergänzungsstudiengänge bewilligt, die im Rahmen der Sonder- massnahmen des Bundes für die Weiterbildung finanziert werden. Schliess¬ lich ist auch die Beteiligung von Dozenten der Universität an der Stiftung «Internationales Forschungsinstitut für Paraplegiologie (IFP)» zu erwäh¬ nen. Diese am 14. Juni 1991 gegründete Institution fördert die Forschung auf dem Gebiet der Regeneration von Nervenfasern des Gehirns und des Rückenmarks.

Die Universität sieht eine wichtige Aufgabe darin, die Kontakte zu den osteuropäischen Hochschulen zu pflegen und damit den Reformprozess jener Staaten zu unterstützen. Die Durchführung einer Osteuropa-Woche und die Vergabe von Stipendien waren Ausdruck dieser Bestrebungen. Die Verleihung von Ehrungen durch Universitäten osteuropäischer Staaten an Wissenschaftler der Universität Zürich zeigt die Wertschätzung dieser Bemühungen.

Auf Ende des akademischen Jahres 1991/92 trat Prof. Dr. Marc-René Jung von seinem Amt als Prorektor zurück. Die Universität und insbesonde¬ re die Geisteswissenschaftlichen Fakultäten schulden ihm grossen Dank für seinen kompetenten, engagierten und stets auch humorvollen Einsatz in der Leitung unserer Hochschule. Zur Nachfolgerin als Prorektorin für Lehre und Forschung wählte der Akademische Senat am 31. Januar 1992 Frau Prof. Dr. Inge Strauch. Wir heissen sie im Rektorat herzlich willkommen und wünschen ihr ein erfolgreiches Wirken.

Viele Entwicklungen wurden im Berichtsjahr eingeleitet, vor allem auch durch eidgenössische Sondermassnahmen. Es ist zu hoffen, dass der «ge¬ genseitige Beistand» von Bund, Kanton und Universität im Sinne der koordinierten Hochschulpolitik eine fruchtbare Wirksamkeit entfalten und langfristig nicht zu einem Verlust an Freiheit und schöpferischer Eigenstän¬ digkeit der Forschung führen wird.

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Aus den Ressorts der Prorektoren 24 Prorektorat Planung, Finanzen und Bauten

2. Aus den Ressorts der Prorektoren

a) Prorektorat Planung, Finanzen und Bauten

Drei Geschäfte nahmen den Prorektor in besonderer Weise in Anspruch: Die Schwerpunktprogramme und Sondermassnahmen des Bundes, die Budgetkürzungen an der Universität Zürich sowie Koordinationsfragen zwischen den Schweizer Hochschulen. Mit seinen beiden Initiativen zur Förderung der Forschung und des akademischen Nachwuchses hat der Bund die Hochschulleitungen vor eine neuartige Aufgabe gestellt. Die Notwendigkeit, zeitgerecht Vorprojekte bzw. Anträge von hoher Qualität in ausgewogener Verteilung auf die einzelnen Fachgebiete auszuarbeiten, bedeutete nicht nur für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissen¬ schaftler, sondern auch für die universitären Leitungsorgane auf allen Stufen eine neue Form des Forschungsmanagements.

Nachdem der bundesrätliche Beschluss feststand, für Schwerpunkt¬ programme einen Betrag von 357 Mio. Franken zur Verfügung zu stellen, setzte an der Universität Zürich eine intensive Informations- und Koordina¬ tionstätigkeit ein, und es wurden gegen vierzig anspruchsvolle Vorprojekte ausgearbeitet. Die Themen decken ein breites Spektrum aus den naturwis¬ senschaftlichen, medizinischen und sozialwissenschaftlichen Fachberei¬ chen ab. Drei Projekte gehören dem Programm Institut für Optik und Technologie (IOT), dreizehn dem Programm Biotechnologie (Bio Tech), eines dem Programm Informatikforschung (IF) und neunzehn dem Pro¬ gramm Umwelt an. Die Untersuchungsgegenstände sind ein Beweis für die Vielfalt der Forschungsgebiete an der Universität Zürich. Sie reichen von der makromolekularen Erkennung über die Ökotoxikologie bis zu den philosophischen und theologischen Grundlagen der Umweltethik.

Bei der Hochschulfinanzierung machte der Bundesrat erstmals Gebrauch von einer im revidierten Hochschulförderungsgesetz verankerten neuen Beitragsart, den ausserordentlichen Beiträgen, und ergänzte die für 1992- 1995 bewilligten Grund- und Investitionsbeiträge durch einen Rahmen¬ kredit in der Höhe von 130 Mio. Franken für gezielte Sondermassnahmen zur Förderung des akademischen Nachwuchses an den schweizerischen Hochschulen. Die Zuspräche der Beiträge ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. So muss der Mangel an schweizerischem akademischem Nach¬ wuchs ausgewiesen sein, der Schwerpunktbildung und Koordination unter den Hochschulen ist Rechnung zu tragen, die Kandidaten müssen über die notwendigen Qualifikationen verfügen, zudem ist dem Anliegen der

Aus den Ressorts der Prorektoren Prorektorat Planung, Finanzen und Bauten 25

WINSTON CHURCHILL

HIELT IN DIESER AULA AM

19. SEPTEMBER 1946

SEINE ZIERCHER REDE AN

DIE AKADEMISCHE JUGEND

THEREFORE I SAY TO YOU

LET EUROPE ARISE

Die «Churchill-Tafel» in der Aula der Universität Zürich: Der erste Schritt zur europäischen Einigung.

Mobilität sowie einer angemessenen Berücksichtigung der Frauen Rech¬ nung zu tragen. In geradezu generalstabsähnlichen Aktionen mussten von den Verantwortlichen der Universitätsleitung und der Fakultäten innerhalb kürzester Fristen qualifizierte Gesuche, die den genannten Bedingungen entsprechen, aus allen interessierten Fachrichtungen beigebracht, nach Prioritäten evaluiert und mit der Erziehungsdirektion abgesprochen wer¬ den. Überdies waren nach Bekanntwerden der von den eidgenössischen Räten verfügten Kürzungen die eingereichten Begehren erneut zu sichten und in ihrer Dringlichkeit abzuschätzen. So waren die ursprünglich bean¬ tragten 86 Stellen schliesslich auf 32 zu reduzieren.

Zur Vorbereitung dieser Massnahmen wurden im Rahmen der Schweize¬ rischen Hochschulkonferenz bzw. der Hochschulplanungskommission um¬ fangreiche Erhebungen durchgeführt, einerseits über die im Planungszeit¬ raum 1992-1995 freiwerdenden Professuren und andererseits über bereits bestehende oder in Zukunft zu realisierende Koordinationsbereiche an den Schweizer Hochschulen. Damit wird der im revidierten Hochschulförde¬ rungsgesetz vom 22. März 1991 ausdrücklich festgehaltene Koordinations¬ auftrag an die Hochschulen schrittweise verwirklicht.

Nicht nur auf eidgenössischer, sondern auch auf europäischer Stufe sind intensive forschungspolitische Aktivitäten im Gange. Mit dem Dritten Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Gemeinschaften (EG) für die Jahre 1990-1994 wurden fünfzehn Forschungsgebiete bezeichnet,

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26 Aus den Ressorts der Prorektoren Prorektorat Planung, Finanzen und Bauten

welche fiir die Entwicklung Europas als besonders wichtig und daher förderungswürdig erachtet werden. In den «Zielen der Forschungspolitik des Bundes nach 1992» vom 28. März 1990 hat der Bundesrat die Vollbetei¬ ligung der Schweiz an den Wissenschafts- und Technologieprogrammen der EG zum Ziel erster Priorität erklärt. Er ist gewillt, dafür einen jährlichen finanziellen Aufwand von rund 100 Mio. Franken zu leisten. Die Universi¬ tätsleitung unternimmt deshalb grosse Anstrengungen, um eine gute Betei¬ ligung von Seiten der Universitätsangehörigen an den europäischen For¬ schungsprogrammen zu erreichen. Selbst wenn nicht unbedingt der finan¬ zielle Aspekt im Vordergrund steht, so geht es doch darum, an jenen Forschungsunternehmen Europas beteiligt zu sein, in denen die führenden Kräfte sowie die öffentlichen und privaten Mittel zunehmend konzentriert werden. Es ist ein erklärtes Ziel der EG, die Bildung von «centres d'excel¬ lence» und von wissenschaftlichen Netzwerken voranzutreiben und im bevorstehenden Vierten Forschungsrahmenprogramm ausdrücklich zu ver¬ ankern.

War es den Oberbehörden im Vorjahr noch möglich gewesen, mit zusätz¬ lichen Stellen und finanziellen Mitteln zur Linderung von Engpasssituatio¬ nen an der Universität beizutragen, so entfaltete im Berichtsjahr der «Mass- nahmenplan Haushaltsgleichgewicht 1992-1996» vom 6. März 1991 seine volle Wirkung. Sah sich das Rektorat schon gezwungen, die Kreditbegeh¬ ren der Institute, Seminarien und Kliniken von 72 auf rund 55 Mio. Franken zu reduzieren, so mussten in zwei weiteren Kürzungsrunden nochmals 6 Mio. Franken abgestrichen werden; und schliesslich verfügte der Kan¬ tonsrat in der Budgetdebatte zusätzliche Kürzungen von 1,8 Mio. Franken, sodass nunmehr ein Betrag von 47,5 Mio. Franken zur Verfügung steht, also gegen 5 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Abstriche mussten auch an anderen Budgetpositionen vorgenommen werden, so bei den Gehältern der Lehrkräfte 2 Mio. Franken, beim Rechenzentrum 1 Mio. Franken und bei verschiedenen Betriebsaufwendungen insgesamt 0,5 Mio. Franken.

Besonders einschneidend waren die Kürzungen im baulichen Sektor. Die Bauvorhaben für die Jahre 1992-1996, die ursprünglich auf 482 Mio. Fran¬ ken veranschlagt gewesen waren, mussten um 60 Mio. Franken reduziert werden. Zudem erfolgte auf dem Budget für die baulichen Investitionen im Jahre 1992 eine weitere Kürzung von 11,6 Mio. Franken. Das bewirkt Verzögerungen bei wichtigen Bauvorhaben, unter anderem beim Neubau des Zahnärztlichen Instituts und der Volkszahnklinik, beim Laborgebäude für die diagnostisch tätigen Institute für medizinische Mikrobiologie und Virologie, beim Neubau für die Volkswirtschaftslehre, beim Bau einer Nutztierklinik und bei der vierten Etappe der Universität Zürich-Irchel.

Der Hinweis auf die aus finanzpolitischer Sicht unerlässlichen Ein¬ schränkungen soll den Blick auf das tatsächlich Realisierte keineswegs verstellen. Für 1991 erhielt die Universität ein Kontingent von insgesamt 14 zusätzlichen Stellen (davon wurden 11,5 bis Ende 1991 geschaffen). Weitere 4,25 Stellen wurden durch verschiedene Dispositionen realisiert. Für 1992

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wurde noch ein Kontingent von sechs Stellen in Aussicht gestellt; doch bereits ist im Kantonsrat ein Postulat hängig, das für die kantonale Verwal¬ tung eine dreijährige Stellenplafonierung verlangt. Von grosser Bedeutung für die Geisteswissenschaften ist die Zuspräche einer weiteren Tranche von 900 000 Franken aus dem Sonderkredit von 2,5 Mio. Franken für die geisteswissenschaftlichen Bibliotheken zu Lasten des Fonds für die Univer¬ sität.

Das schrittweise in Betrieb genommene Kollegiengebäude II (vormals Biologie-Gebäude) an der Künstlergasse 16 bietet nun auch dem Zoologi¬ schen Museum wieder Raum an seinem ursprünglichen Standort. Für den Umbau des Gebäudes Zollikerstrasse 117, welches das geplante Ethikzentrum der Universität aufnehmen soll, ist ein Betrag von 9,6 Mio. Franken erforderlich. Für den nicht der Substanzerhaltung des Gebäudes dienenden Aufwand beantragte der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Kredit von 4,7 Mio. Franken. In der Antwort vom 9. Oktober 1991 auf ein kantonsrätliches Postulat erläuterte der Regierungsrat seine Raumpolitik im Hochschulquartier, die einerseits auf die bestmögliche Erhaltung von Wohnraum ausgerichtet ist, andererseits aber auch den Bedürfnissen des Universitätsbetriebs Rechnung tragen muss.

Im Bestreben, die Führungsinstrumente der Universitätsleitung ange¬ sichts neuer Aufgaben zu verbessern, wurde das Prorektorat mit dem Aufbau eines Führungsinformationssystems sowie mit der Verwirklichung des Controlling betraut. Ebenso wird an einer Neukonzeption des universi¬ tären Berichtswesens gearbeitet. Ziel ist es, den inneruniversitären Informa- tionsfluss zu verbessern, die Transparenz zu erhöhen und der Universitäts¬ leitung zeitgerecht fundierte Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang ist auch eine in Auftrag gegebene Unter¬ suchung über den Studienverlauf der Studienberechtigten des Jahrgangs 1985 aus dem Kanton Zürich zu erwähnen. Sie ist als Pilotstudie angelegt und soll später in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bildung und Wissenschaft, dem Bundesamt für Statistik und dem Schweizerischen Wissenschaftsrat als repräsentative Längsschnittuntersuchung fortgeführt und in das Nationale Forschungsprogramm Nr. 33 «Die Wirksamkeit unserer Bildungssysteme» integriert werden.

Der Prorektor vertritt die Universität Zürich in der Schweizerischen Hochschulplanungskommission. Dieses Organ war mit der Vorbereitung und organisatorischen Betreuung der Schwerpunktprogramme sowie der Sondermassnahmen zur Förderung des akademischen Nachwuchses beauf¬ tragt. Dazu gehörte auch, jene Möglichkeiten von Schwerpunktbildungen und gegenseitigen Absprachen unter den schweizerischen Hochschulen zu ermitteln, die zu einem optimalen Einsatz der Mittel und zur Erhöhung der Qualität von Lehre und Forschung durch Ausschöpfung von Synergien führen können. Schliesslich wurde die letzte Planungsrunde einer Evalua¬ tion unterzogen und gleichzeitig die Arbeiten für ein neues Planungs¬ konzept aufgenommen, in dem auch das Controlling für die Hochschulen einen festen Platz einnehmen soll.

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28 Aus den Ressorts der Prorektoren Prorektorat Lehre und Forschung

Die Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene lassen ein verstärktes gesellschaftliches Interesse an der Forschung erkennen. Dieses äussert sich einerseits positiv in der Erhöhung der zur Verfügung gestellten Mittel (allerdings unter Verlagerung des finanziellen Einflusses von den Kantonen auf den Bund), andererseits werden diese aber in zunehmendem Masse im Rahmen von Schwerpunktprogrammen zugesprochen, in welchen die politischen Behörden ihre Prioritäten zur Geltung bringen. Zweifellos soll die Forschung letztlich der Gesellschaft dienen. Doch zeigt die Erfahrung, dass eine Forschung von starker schöpferischer Kraft und hohem Niveau nur dann gedeihen kann, wenn sie sich unter freiheitlichen Rahmenbedingungen entfalten kann. Der Prorektor steht hier in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite sieht er sich dafür verantwortlich, den Lehrern und Forschern der Universität ihre Freiheit möglichst ungeschmä¬ lert zu erhalten, andererseits hält er es für seine Aufgabe, der Universität einen möglichst grossen Anteil an den Mitteln nationaler und internationa¬ ler Programme zufliessen zu lassen. Das aber bedeutet auch Planung, Koordination und Steuerung. Das moderne Forschungsmanagement ist also eine Gratwanderung zwischen der Notwendigkeit, die für eine dynamische Forschung notwendigen Mittel zu beschaffen, und der Gewährleistung des für kreative und zukunftsträchtige Forschung erforderlichen Freiraums.

b) Prorektorat Lehre und Forschung

Zu den ständigen Aufgaben des Prorektorats Lehre und Forschung gehören die Leitung der Senioren-Universität und der Arbeitsstelle für Hochschul¬ didaktik, die Führung der Geschäfte einzelner Kommissionen, die Admini¬ stration der Wahlgeschäfte sämtlicher universitärer Kommissionen und die Behandlung fakultätsübergreifender Bibliotheksfragen. Die Stabsstelle des Prorektorats erarbeitet Entscheidungsgrundlagen, schreibt Stellungnahmen zu verschiedenen hochschulpolitischen Themen, befasst sich mit internatio¬ nalen Kontakten und unterstützt die Organisation einzelner Veranstaltun¬ gen wie z.B. das vom British Council zur 700-Jahr-Feier der Schweizeri¬ schen Eidgenossenschaft offerierte Gastreferat von David George Vaisey, Direktor der Bodleian Library in Oxford, oder die Jubiläumsfeier zum vierhundertsten Geburtstag von Jan Arnos Comenius.

Die Entwicklungen an den Hochschulen der mittel- und osteuropäischen Staaten erfordern weiterhin ein grosses Engagement zur Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Mit dem Ziel, Kontakte herzustellen und den Stipendienfonds für Studierende aus dem Osten Europas neu zu speisen, organisierte die Osteuropa-Kommission im November eine Ost¬ europawoche, die v.a. auch ein breites, nicht universitäres Publikum ange-

Aus den Ressorts der Prorektoren Prorektorat Lehre und Forschung 29

sprochen hat. Dank dieser zweiten Sammelaktion und weiteren Bemühun¬ gen stehen der Universität Zürich somit bescheidene Mittel zur Förderung des Austausches von Dozenten, Forschern und Studierenden zur Ver¬ fügung. Über die Veranstaltungen der Osteuropawoche sind in der Presse bereits ausführlichere Berichte erschienen.

Eine andere Art der wissenschaftlichen Zusammenarbeit entsteht durch die bewusste Förderung der studentischen Mobilität. Analog zur Organisa¬ tion der universitären Weiterbildung ist auch für diese Aufgabe ein Dele¬ gierter des Rektors ernannt worden. Für die Koordination und für die Ausführung ist neu der Bereich Akademisches zuständig. Der Prorektor für Lehre und Forschung wurde zum Präsidenten der Mobilitätskommission der Schweizerischen Hochschulkonferenz berufen. Er vertritt die Universi¬ tät Zürich zudem weiterhin in der Weiterbildungskommission der Hoch¬ schulkonferenz.

Die Senioren-Universität erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit. In 48 Einzelvorträgen vermittelten Dozenten beider Hochschulen eine allgemeinverständliche Einführung in ihr Fachgebiet. Die Partnerschaft zur Volkshochschule fand ihren Ausdruck erstmals in gemeinsam organisierten Seminarien in den Fachbereichen Biologie, Philosophie und Informatik. Eine besondere Bereicherung des Programms bot eine Tagung aller Schwei¬ zer Senioren-Universitäten in Fribourg anlässlich der 700-Jahr-Feier. Die Teilnehmer behandelten Themen des Wertewandels und des Wertekonflikts zwischen den Generationen. Seit diesem Jahr ist die Senioren-Universtität Zürich Mitglied der internationalen Vereinigung der Senioren-Universitä- ten, AIUTA.

Die Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik stellte den Dozentinnen und Dozenten der beiden Zürcher Hochschulen eine Vielfalt von didaktischen Weiterbildungsangeboten bereit. In zwei Bulletins wurden insgesamt sechsundzwanzig Kurse bzw. Hospitationen ausgeschrieben, für die 629 Anmeldungen eingingen. Dies bedeutet wiederum eine klare Zunahme gegenüber dem Vorjahr.

Neu war im vergangenen Jahr ein deutlich steigendes Interesse für die sogenannten à-la-carte-Kurse festzustellen. In elf Fällen beantragten Insti¬ tute Weiterbildungsangebote, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zuge¬ schnitten waren. In sieben Fällen konnte die Arbeitsstelle für Hochschul¬ didaktik ein solches Angebot realisieren. Vier Anträge wurden - zum Teil aus Budgetgründen - erst für 1992 vorgesehen.

Die Automatisierung der Bibliotheken der Universität machte weitere Fortschritte. Hervorzuheben ist der Entscheid des Rechtswissenschaftli¬ chen Seminars, seine Bibliothekszugänge im Katalog der Zentralbibliothek einzutragen, sowie des Deutschen Seminars, den Katalog des Bibliotheks- Verbundes Zürich-Irchel für Erwerbungen zu benutzen. In beiden Fällen konnte die bisherige Erschliessung mittels eigener Schlagwörter weiter¬ geführt werden. Damit soll für Lehre und Forschung ein besserer Zugang zu Vorhandenem geboten werden, auch instituts- und seminar-übergreifend.

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Aus den Ressorts der Prorektoren 30 Prorektorat Lehre und Forschung

Der Delegierte für Bibliotheks-Automation unterstützte im Rahmen seiner Möglichkeiten die Entscheidungsfindung der noch nicht automatisierten Bibliotheken. Es zeigte sich dabei, dass ein der Universität angemessenes Vorgehen nicht damit beginnen sollte, die eigene Arbeitsweise zu ändern, sondern attraktiver damit beginnt, von den zusätzlichen Möglichkeiten anderer Bibliothekskataloge, wie Basel/Bern oder Lausanne/Westschweiz, zu profitieren.

Die dritte und letzte Tranche des Sonderkredits für geisteswissenschaft¬ liche Bibliotheken ist vom Regierungsrat im Dezember bewilligt worden und wird 1992 bezogen werden.

Das Gremium der Privatdozenten-Stiftung hat sich im Berichtsjahr zu einer Sitzung getroffen.

Das vom Kanton Zürich subventionierte Zimmer im Pavillon Suisse der Cité Universitaire in Paris wurde im Berichtsjahr an einen Dozenten, eine Postdoktorandin und zwei Studierende vermietet. Es wird weiterhin als günstige Wohngelegenheit während längeren und kürzeren Forschungsauf¬ enthalten sehr begrüsst. Die Versuchsphase von 5 Jahren ist erfolgreich abgelaufen. Die finanzielle Unterstützung wurde von der Erziehungs¬ direktion für weitere 5 Jahre zugesichert.

Organe der Universität Akademischer Senat, Senatsausschuss 31

3. Organe der Universität

a) Akademischer Senat

In seiner ordentlichen Jahresversammlung vom 31. Januar 1992 wählte der Akademische Senat für die Amtsperiode 1992-94 anstelle des nach sechs¬ jähriger Amtszeit zurücktretenden Prof. Dr. Marc-René Jung Frau Prof. Dr. Inge Strauch (Ordinaria für klinische Psychologie) als neue Prorektorin für Lehre und Forschung und bestätigte Prof. Dr. Clive C. Kuenzle als Prorektor für Planung. Ebenfalls für die Amtsperiode 1992-94 bestätigte das Gremium Prof. Dr. J. Robert Huber als Vertreter der Universität in der Hochschulkommission und Prof. Dr. Ulrich Klöti als Aktuar des Akademi¬ schen Senats und des Senatsausschusses. Weiter wurden Dozentenvertreter in verschiedene universitäre Organe und Kommissionen gewählt bzw. in ihrem Amt bestätigt. Ferner Hess sich der Akademische Senat über die Möglichkeit der Forschungsunterstützung durch EG-Programme und den Stand wesentlicher Universitätsgeschäfte informieren.

b) Senatsausschuss

Im Sommersemester 1991 trat der Senatsausschuss der Universität zweimal, im Wintersemester 1991/92 dreimal zusammen. Er behandelte die laufen¬ den Geschäfte gesamtuniversitärer Natur, soweit sie nicht in die Zuständig¬ keit der Fakultäten, Institute, Seminarien und Kliniken oder des Rektors fielen.

Der Senatsausschuss verabschiedete Grundsätze des Habilitationsver¬ fahrens, welche an Habilitanden abgegeben werden sollen. Das Thema «Verbesserungen beim Habilitationsverfahren» war im übrigen Gegenstand eines kantonsrätlichen Vorstosses; Sinn und Bedeutung der Habilitation als solche stehen ausserdem im Rahmen der Hochschulkommission zur Dis¬ kussion.

Ausführlich diskutiert wurden - im Zusammenhang mit der auf den 1. Juli 1991 in Kraft gesetzten Änderung des Unterrichtsgesetzes, welche den Privatdozentinnen und -dozenten, Assistierenden und Studierenden in den Fakultätsversammlungen erweiterte Mitwirkungsrechte ermöglicht -

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32 Organe der Universität Senatsausschuss

Verfahrensvorschläge für die Bearbeitung von Berufungs- und Beförde¬ rungsanträgen. Die Fakultäten wurden in der Folge vom Senatsausschuss eingeladen, nach den erarbeiteten Empfehlungen (welche u. a. den Dele¬ gierten auch die Wählbarkeit in Berufungskommissionen ermöglichen) zu verfahren. Im Zusammenhang mit dem Auftrag der Hochschulkommission an den Rektor, sich zur Frage zu äussern, inwiefern «die Umlagerung gewisser Kompetenzen aus der Erziehungsdirektion zu einer Verein¬ fachung mancher Vorgänge führen könnte», wurden Dekane und Stände eingeladen, Verbesserungsvorschläge zu formulieren.

Das Gremium verabschiedete ausserdem das Konzept für die universitä¬ re Frauenförderungskommission und wählte die Kommissionsmitglieder. Die konstituierende Sitzung der neuen Kommission fand im September statt.

Der Senatsausschuss befasste sich weiter mit der Frage des Studienbe¬ ginns im Sommersemester. Nachdem die Abschlussprüfungen der Zürcher Mittelschulen neu im Januar stattfinden, ist der direkte Hochschulanschluss für Maturanden nicht mehr gewährleistet. Zwar ist schon heute in den meisten geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen sowie an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Studienbeginn im Herbst und im Frühling möglich, eine generelle Umstellung des Studienbeginns vom Herbst auf den Frühling aus verschiedenen Gründen aber nicht prakti¬ kabel.

Im weiteren unterstützte der Senatsausschuss den Antrag des Rektorates an die Oberbehörden, die Kollegiengeldpauschale von 200 - auf 300.- Franken zu erhöhen. Diese Gelder fliessen bekanntlich in einen Fonds, welcher vollumfänglich der Universität zugute kommt.

Zwei Stellungnahmen des Rektorates zu kantonsrätlichen Postulaten (Neuordnung des Berufungsverfahrens; angemessene Vertretung der Frauen im Lehrkörper der Universität) wurden diskutiert und zuhanden der Oberbehörden verabschiedet.

Ferner bestätigte bzw. wählte der Senatsausschuss verschiedene Univer¬ sitätsangehörige als Mitglieder von Senatsausschusskommissionen und bereitete verschiedene Wahlgeschäfte für den Akademischen Senat vor.

41 Studierenden wurden Semesterprämien für vorzügliche Semester-, Diplom- und Doktorarbeiten in Seminarien und Laboratorien zugespro¬ chen.

Ausführlich informiert wurde der Senatsausschuss durch den Delegier¬ ten des Rektors für Mobilitätsfragen über Möglichkeiten und Modalitäten der Beteiligung der Universität an ERASMUS ab dem akademischen Jahr 1992/93. Obwohl der administrative Aufwand zur Partizipation an diesem EG-Programm erheblich ist, zeigen verschiedene Fachrichtungen - mit dem Ziel der Realisierung von Austauschprogrammen und unter Vorausset¬ zung der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen - Interesse am Aufbau von Hochschulkooperationsprogrammen.

In bezug auf die geplanten und sich in Ausführung befindenden Bauvor-

Organe der Universität Senatsausschuss 33

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Organe der Universität Dekanate

haben an der Universität nahm der Senatsausschuss zur Kenntnis, dass aufgrund der mittelfristig knappen finanziellen Mittel des Kantons die vorgesehenen Investitionen gekürzt wurden, woraus die zeitlich verschobe¬ ne Realisierung von Neu- und Umbauprojekten resultiert.

Ebenso musste der Senatsausschuss nennenswerte Kürzungen im Vor¬ anschlag der Universität für 1992 zur Kenntnis nehmen; betroffen sind insbesondere die Kredite für Anschaffungen in Forschung und Unterricht sowie für die Gehälter der Lehrkräfte.

c) Dekanate

Theologische Fakultät

Die Zahl der Studierenden an der Theologischen Fakultät lag im Winter¬ semester 1991/92 bei 298. Besonders auffällig ist die Abnahme der Studien¬ anfänger; waren es im Wintersemester 1990/91 noch deren 30, so sank die Zahl für das Wintersemester 1991/92 auf 11.

Im Laufe des Wintersemesters 1991/92 reichten zwei Professoren ihren Rücktritt ein: Prof. Dr. Hans F. Geisser (Ordinariat für systematische Theo¬ logie, Dogmengeschichte und Symbolik) auf Ende Sommersemester 1993 altershalber; Prof. Dr. Hermann Spieckermann, der das Extraordinariat für Alttestamentliche Wissenschaft und altorientalische Religionsgeschichte versah, auf Ende des Wintersemesters 1991/92, weil er sich aus familiären Gründen an die Theologische Fakultät Hamburg berufen Hess.

Die Vorbereitungen für die Nachfolge von Professor Spieckermann wurden zügig aufgenommen.

Zum Dekan für die Amtsperiode 1992-94 wurde Professor Werner Kramer, Ordinarius für praktische Theologie, zum Aktuar für dieselbe Periode Professor Jean Zumstein, Ordinarius für Neutestamentliche Wis¬ senschaft, gewählt.

Zwei neue Privatdozenten erhielten ab Wintersemester 1991/92 die venia legendi: Dr. Reinhard Kratz (Alttestamentliche Wissenschaft) und Dr. Helmut Kaiser (Sozialethik mit Schwerpunkt Wissenschaftsethik).

Der Rektor der Universität, Mitglied unserer Fakultät, Professor Hans Heinrich Schmid, erhielt am 14. Oktober 1991 von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig den Titel eines Ehrendoktors zugespro¬ chen. Der Dekan, Professor Hans Ruh, erhielt am 28. November 1991 den Bindingpreis für Natur- und Umweltschutz.

Am Dies 1991 verlieh die Theologische Fakultät den Titel eines Doktors der Theologie ehrenhalber an Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Lan-

Organe der Universität Dekanate

des Brandenburg. Die Laudatio lautet wie folgt: «Die Theologische Fakul¬ tät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors der Theologie ehrenhalber an Herrn Ministerpräsident Manfred Stolpe aus Potsdam in Anerkennung seines Beitrags zu einer theologisch verantworteten Orientie¬ rung der Kirche in einem schwierigen politischen Umfeld sowie seines Einsatzes für die Menschenrechte in seinem Land und in Europa.»

Im Rahmen des Bundesprogramms für die Förderung des wissen¬ schaftlichen Nachwuchses hat die Fakultät drei Kandidatinnen und einen Kandidaten vorgeschlagen.

Frau Dr. theol. Ruth Baumann wurde von der Kommission zur Förderung des akademischen Nachwuchses ein Stipendium für die Vorbereitung der Habilitation zugesprochen.

Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms des Bundes beteiligt sich die Fakultät mit einem Projekt zur Pfarrerweiterbildung, das aus drei Blöcken besteht und speziell Exegese und praktische Theologie im Auge hat.

Mit dem Innenausbau des Theologischen Seminars soll 1992 begonnen werden.

Prof. Dr. H. Ruh, Dekan

Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät

Juristische Abteilung

I. Allgemeines

1. Fakultätstrennung

Im letztjährigen Jahresbericht wurden die Gründe genannt, die zur Einrei¬ chung eines Antrages auf Trennung der Rechts- und staatswissenschaftli¬ chen Fakultät in eine Rechtswissenschaftliche und eine Wirtschaftswissen¬ schaftliche Fakultät geführt hatten. Die Oberbehörden haben der Trennung inzwischen zugestimmt; mit der kantonsrätlichen Genehmigung vom 27. Januar 1992 ist sie definitiv Wirklichkeit geworden.

2. Studienreform

Nach einer Versuchsperiode hat die Abteilung beschlossen, in den höheren Semestern Hauptvorlesungen in zwei alternativen Formen anzubieten: einerseits Vorlesungen nach traditioneller Art, andererseits Besprechungen des Vorlesungsstoffs auf der Grundlage von Selbststudium mit einer um mindestens einen Drittel reduzierten Stundenzahl und in kleineren Grup¬ pen. Im Zusammenhang mit einer weitergehenden Studienreform wird geprüft, ob die Lizentiatsprüfung in zwei Phasen abgelegt und die Zwi¬ schenprüfung abgeschafft werden soll.

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Organe der Universität Dekanate

3. Europa-Institut

Die Abteilung hat in Zusammenarbeit mit dem Verein Zürcherischer Rechtsanwälte ein Projekt zur Gründung eines Europa-Instituts auf der Basis eines privatrechtlichen Vereins entwickelt. Vorgesehen ist eine ge¬ meinsame Trägerschaft von Kanton und Privaten, unter Einbezug der vom Kanton errichteten Europafachstelle.

II. Ehrenpromotion

Am Dies academicus 1991 wurde die Würde eines Doktors der Rechtswis¬ senschaft ehrenhalber verliehen an Herrn Prof. Dr. Giulio Vismara, Mai¬ land. in Anerkennung der grossen Verdienste, die er sich in 50jähriger hingebungsvoller Forschung um die europäische, italienische, Iombardi- sche und tessinische Rechtsgeschichte und um die Geschichte des Völker¬ rechts erworben hat.

III. Statistik

1. Dozenten

Habilitationen Beförderungen Berufungen Rücktritte

2. Studierende

Sommersemester 1991

Studierende Studienanfängerinnen Erstsemestrige

Wintersemester 1991/92

Studierende Studienanfängerinnen Erstsemestrige

3032 (Zunahme 0,8%) 19 (Zunahme 11,8%) 51 (Abnahme 12,1%)

3312 (Zunahme 1,9%) 428 (Zunahme 12%) 531 (Zunahme 11,3%)

Prof. Dr. U: Haller, Dekan

Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung

Im Wintersemester 1991/92 waren an der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung insgesamt 3014 Studierende immatrikuliert, womit gegenüber dem Vorjahr eine leichte Zunahme von 2,2% zu verzeichnen ist. Damit hat

Organe der Universität Dekanate 37

sich die im letztjährigen Bericht erwähnte geringfügige Abnahme der Anzahl der Studierenden als vorübergehend erwiesen. Diese Veränderung ist vor allem auf die grosse Zunahme der Erstsemestrigen von 11,4% zurückzuführen. Sie erfüllt die Mitglieder der Wirtschaftswissenschaftli¬ chen Abteilung mit grosser Besorgnis, weil die Belastung des Lehrkörpers weiter zunehmen wird und dadurch nicht nur die Forschung, sondern auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis beeinträchtigt wird.

Aufgrund der abgeschlossenen Berufungsverfahren wurde der Lehrkör¬ per der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung im vergangenen Jahr ein¬ mal um eine Professur in Betriebswirtschaftslehre, die für Organisations¬ lehre geschaffen wurde, verstärkt. Für den gleichen Fachbereich konnte eine weitere Professur für Personalwirtschaftslehre geschaffen und besetzt werden, wobei der betreffende Inhaber seine Tätigkeit im Frühling 1992 aufnehmen wird. Der Lehrkörper der Wirtschaftsinformatik konnte eben¬ falls erweitert werden, einmal auf dem Gebiet der wissensbasierten Syste¬ me und weiter durch eine gemeinsame Doppelprofessur mit der Philosophi¬ schen Fakultät II. Auf der Grundstudiumsstufe haben zwei ausserordentli- che Professoren mit beschränkter Lehrverpflichtung ihre Stellen ange¬ treten. Sie decken die Gebiete Angewandte Volkswirtschaftslehre und Mathematik ab. Daneben sind immer noch einige Berufungsverfahren im Gang, je eines für die Fachgebiete Betriebswirtschaftslehre, Volkswirt¬ schaftslehre und Wirtschaftsinformatik. Bei ihnen handelt es sich jedoch nicht um neue Stellen, sondern um die Nachfolge von emeritierten Kolle¬ gen. Diese Wiederbesetzungen werden die Ausbildungskapazität der Wirt¬ schaftswissenschaftlichen Abteilung nicht erhöhen.

Die Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät hat im vergangenen Jahr beantragt, die Juristische und die Wirtschaftswissenschaftliche Abtei¬ lung zu trennen und in eigene Fakultäten umzuwandeln. Dieser Antrag wurde von den Oberbehörden und zuletzt vom Kantonsrat gutgeheissen. Die Ökonomische Abteilung wird in Zukunft unter dem Namen «Wirt¬ schaftswissenschaftliche Fakultät» ihre eigenen Wege gehen.

Die Management-Weiterbildung an der Universität Zürich, die sich an Kaderleute der Wirtschaft richtet, hat im vergangenen Jahr ihre Kurse bereits zum vierten Mal angeboten. Sie erfreut sich wachsender Beachtung durch die Praxis, findet bei den Absolventen gute Resonanz und bildet eine ideale Basis für die Intensivierung der Beziehung zwischen Wirtschaft und Hochschule.

Prof. Dr. K. Hässig, Abteihmgsvorsteher

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Organe der Universität Dekanate

Medizinische Fakultät

Die Ausbildung der Medizinstudenten an den Schweizer Universitäten erfolgt innerhalb eines eidgenössisch festgelegten gesetzlichen Rahmens. Verbesserungen des Curriculums, einschliesslich der Anpassung des Umfanges der Vorlesungen und Kurse an den Fortschritt der medizinischen Wissenschaften, sind deshalb nur in beschränktem Umfang möglich. Gleichwohl hat die Medizinische Fakultät, nicht zuletzt auf Drängen der Studentenschaft, eine Studienreform-Kommission gebildet, die unter dem Vorsitz von Prof. Dr. B. Gloor steht und neben punktuellen Verbesserungen des Lehrplans auch langfristige Perspektiven für eine Reform des Medizin¬ studiums ausarbeiten soll. Die Medizinische Fakultät ist erfreut über das rege Interesse nicht nur zahlreicher Professoren, sondern auch der Studie¬ renden und hofft, dass noch im Laufe des Jahres 1992 konkrete Vorschläge ausgearbeitet werden.

Die Entscheidung des Zürcher Volkes vom März 1991, die Mitbestim¬ mungsrechte der Ständevertreter in den Fakultäten zu erweitern, hat nach anfänglicher Skepsis der Professorenschaft zu einer vertieften und enga¬ gierten Zusammenarbeit bei den Fakultätsgeschäften geführt, und dies gilt auch für die Mitarbeit in Berufungskommissionen. Die Ständevertreter realisieren, dass sie sich auf einem engen Grat bewegen zwischen gesetzli¬ cher Schweigepflicht und wünschenswerter Information ihrer Kommilito¬ nen. In der Praxis hat dies jedoch bisher keine erkennbar nachteiligen Auswirkungen gehabt. Da die Einbeziehung der Ständevertreter in die Fakultät manche früher notwendigen schriftlichen Stellungnahmen über¬ flüssig macht, resultiert insgesamt eher eine Reduktion des Verwaltungs¬ aufwandes. Die Medizinische Fakultät ist zuversichtlich, dass die Zusam¬ menarbeit mit den Ständevertretern auch weiterhin in kollegialem Geiste geschehen wird und dass sich Konflikte innerhalb der Studentenschaft auf die Fakultätsarbeit nicht nachteilig auswirken werden.

Im vergangenen Jahr konnten einige wichtige Lehrstühle in der Klini¬ schen Medizin neu besetzt werden. Mit der Berufung von Prof. Dr. H. E. Blum (Medizinische Klinik B) und Prof. Dr. W. Vetter (Medizinische Poliklinik) ist die Restrukturierung des unter der Leitung von Prof. Dr. F. Follath stehenden Departementes Innere Medizin abgeschlossen. Prof. Dr. G. Burg wurde auf das Ordinariat für Dermatologie und zum Direktor der Dermatologischen Klinik berufen, und Prof. Dr. D. Hell wurde auf das Ordinariat für Psychiatrie und zum Direktor der Psychiatrischen Universi¬ tätsklinik Burghölzli gewählt. Auf Oktober 1991 wurde das Institut für Pathologie in ein Departement umgewandelt, um der fortschreitenden Spe¬ zialisierung sowohl in der klinisch-pathologischen Diagnostik wie auch in der Grundlagenforschung Rechnung zu tragen. Das unter der Leitung von Prof. Dr. Ph. U. Heitz stehende Departement umfasst neben Spezialabtei- lungen für Krebsforschung, Zell- und Molekularbiologie sowie Kinderpa¬ thologie die Institute für Experimentelle Immunologie, für Neuropatholo-

Organe der Universität Dekanate

r

Die Preisträger des Georg-Friedrich-Götz-Preises 1991: (v.l.n.r.) PD Dr. Ludwig Karl von Segesser, Prof. Dr. Peter Sonderegger. In der Mitte der Rektor Prof. Dr. Hans Heinrich Schmid.

gie und das Institut für Klinische Pathologie, letzteres seit dem Winterseme¬ ster 1991/92 unter der Direktion von Prof. Dr. J. Briner.

Die Initiative «Weg vom Tierversuch» bereitete den in der Experimentel¬ len Forschung stehenden Mitgliedern der Medizinischen Fakultät grosse Sorgen, da viele Kollegen nicht nur die Fortsetzung ihres wissen¬ schaftlichen Lebenswerkes, sondern überhaupt den Fortschritt in der medi¬ zinischen Forschung gefährdet sahen. Dies gilt insbesondere für grund¬ lagenwissenschaftlich tätige Ärzte und Naturwissenschafter, deren tierex¬ perimentelle Forschung nach dem Wortlaut der Initiative nicht mehr mög¬ lich sein würde. Zahlreiche Professoren der Medizinischen Fakultät, insbesondere die Klinikdirektoren, nahmen deshalb öffentlich gegen die Initiative Stellung. Die Ablehnung der Initiative durch den Souverän am 15./16. Februar 1992 wurde deshalb mit Erleichterung aufgenommen. Die Mitglieder unserer Fakultät werden jedoch nicht nachlassen in ihrem Be¬ mühen, entsprechend den Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften Tierversuche soweit als möglich einzu¬ schränken.

Die grosse Zahl der medizinischen Dissertationen (etwa 250 pro Jahr) bedeutet für das Dekanat einen erheblichen administrativen Aufwand. Im vergangenen Jahr wurde das Verfahren restrukturiert und in vielen Punkten vereinfacht. Die Medizinische Fakultät ernannte einen Promotionsbeauf-

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Organe der Universität Dekanate

tragten, der die Aufgabe hat. alle Dissertationen vorgängig zu beurteilen und gegebenenfalls zusätzlich zur Stellungnahme des Referenten weitere Gutachter aus der Fakultät oder von ausserhalb um eine Evaluation der wissenschaftlichen Qualität zu ersuchen. Wir hoffen, dass durch diese Massnahmen das Dissertationsverfahren insgesamt beschleunigt wird und auch die Qualität der Dissertationen weiter steigen wird. Seit dem Winterse¬ mester 1991/92 wird das Doktordiplom nicht mehr durch die Post zugestellt, sondern im Rahmen einer Promotionsfeier vom Dekan der Medizinischen Fakultät überreicht.

Am Dies academicus 1991 verlieh die Medizinische Fakultät die Würde eines Doktors der Medizin ehrenhalber an Prof. N.P. Magee (Philadel¬ phia/London), einen Pionier auf dem Gebiete der Tumorentstehung durch chemische Kanzerogene.

Prof. Dr. P. Kleilutes. Dekan

Veterinär-medizinische Fakultät

Die Zahl der neuimmatrikulierten Studierenden hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Auffallend ist jedoch die starke Zunahme von Studentinnen. Ihr Anteil beträgt bei den neuen Semestern 80%. - Unsere Studierenden zeigten besondere Aktivitäten durch Kontakte zu anderen veterinär-medizinischen Ausbildungsstätten. So fand im ver¬ gangenen Jahr ein Besuch unserer Studierenden in Brünn (CSFR) statt, und etwa 50 Studierende aus Brünn besuchten für eine Woche die Zürcher Fakultät.

Gemeinsam mit der Berner Schwesterfakultät wurde ein umfangreiches berufsbegleitendes tierärztliches Weiterbildungsprogramm aufgestellt. Schwerpunkte sind: a) Labor- und Diagnostikmedizin b) Amtsfunktionen und Lebensmittelhygiene c) Pferdekrankheiten c) Rinderkrankheiten

Die Studiengänge a + b werden in Form von einwöchigen Blockkursen während der Semesterferien stattfinden. Ein Gesamtzyklus ist für drei Jahre geplant, einzelne Veranstaltungen können jedoch auch separat besucht werden. Die Anzahl der Bewerber ist gross, so dass nicht alle Teilnehmer¬ wünsche berücksichtigt werden können.

Anfang dieses Jahres fand ein Informationstag der Fakultät mit dem Thema «Lehren und Forschen für Tiere» statt. Gegliedert nach den Stich¬ worten «Unfall, Diagnose, Krankheit, Forschung», stellten eine Reihe von Instituten und Kliniken verschiedene Aspekte ihrer Aufgaben vor. Grossen Anklang fanden bei den Besuchern insbesondere die klinischen Demonstra¬ tionen.

Prof. Dr. F. Untermann, Dekan

Organe der Universität Dekanate

Philosophische Fakultät I

Im Wintersemester 1991/92 waren 9108 Studierende an der Philosophischen Fakultät I immatrikuliert, das sind 42,9% aller Studierenden der Universi¬ tät. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang um 0,9% zu registrieren, was aber angesichts der Schwankungen in den letzten Jahren kaum Prognosen erlaubt. Die Zahl der Examina ist weiter gestiegen, bei den Lizentiatsprü- fungen von 501 im Vorjahr auf 518, bei den Doktorprüfungen von 104 auf 108. Dazu kamen 4 Zusatzprüfungen.

Das in einer Reihe von Fächern prekäre zahlenmässige Verhältnis von Dozenten und Studierenden konnte durch die im letzten Jahresbericht bereits erwähnte Zuteilung von 4'A neuen Stellen für 1991 zwar in einigen Gebieten verbessert werden. Doch sind für 1992 nicht fünf Stellen, wie ursprünglich angekündigt, sondern nur noch zwei Stellen ins Budget aufge¬ nommen worden. In mehreren Fächern sind die Engpässe in der Lehre und der Betreuung der Studierenden somit nach wie vor gravierend. Die Finanz¬ restriktionen des Kantons lassen eine realistische Personalplanung in der Fakultät nicht mehr zu, und auf eine durchgreifende Verbesserung der Situation ist von Seiten des Kantons nicht zu hoffen. Das Ende 1991 von den eidgenössischen Räten beschlossene Bundesprogramm für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses versprach wenigstens sektoriell eini-

Verleihung der Egnèr-Preise: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Wolfgang Loch. Prof. Dr. Hans- Konrad Knoepfel, Prof. Dr. Jürg Willi.

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Organe der Universität Dekanate

ge Entlastung, da mit den Förderungsstellen immer auch eine Beteiligung an der Lehre verbunden sein soll. Nachdem das ursprünglich vorgesehene Budget aber auf die Hälfte gekürzt wurde, ist besonderer Optimismus kaum mehr angebracht. Zum Zeitpunkt dieses Berichtes steht noch nicht fest, welches der Anteil an Stellen sein wird, den unsere Fakultät definitiv erhalten soll.

In den folgenden Fächern konnten vakante bzw. neugeschaffene Lehr¬ stühle besetzt werden: Englische Sprachwissenschaft, Ethnologie (und Direktion des Völkerkundemuseums), Kunstgeschichte, Pädagogik, Slavi- sche Philologie. Vakant sind Lehrstühle für Politische Wissenschaft, Engli¬ sche Literatur, Philosophie, Allgemeine und Schweizerische Militärge¬ schichte, Slavische Sprachwissenschaft, Deutsche Literatur. Die Besetzung der neuen Professuren für Computerlinguistik, Publizistikwissenschaft. Ethnologie, Pädagogik, Soziologie, Ethik ist in Vorbereitung.

In den Fächern Pädagogik, Philosophie, Vergleichende Literaturwissen¬ schaft, Französische und italienische Literaturwissenschaft, Deutsche Sprachwissenschaft, Englische Sprachwissenschaft, Nordische Philologie, Allgemeine und Schweizer Geschichte fanden Habilitationen statt.

Die von der Fakultät beantragte Revision des Lizentiatsreglements wur¬ de von den Oberbehörden genehmigt. Das neue Reglement trat auf das Sommersemester 1991 in Kraft.

Schon seit längerer Zeit drängte sich angesichts der Grösse der Fakultät und der Vielfalt der Aufgaben eine Neustrukturierung der Fakultät auf. Nach intensiven Beratungen, die sich über zwei Semester erstreckten, konnte sich die Fakultät zwar nicht zu einer Aufteilung in zwei oder drei Fakultäten bzw. Abteilungen entschliessen, doch hielt sie eine Verstärkung des Dekanats für unerlässlich. Es wurde beschlossen, dem Dekan zwei Co-Dekane (für die Ressorts Personal- und Prüfungswesen) beizugeben, die Position und Funktion des Aktuars (neu «Prodekan») zu stärken und einen ständigen Leitungsausschuss («Fakultätsbüro») einzurichten.

Prof. Dr. H. Burger, Dekan

Philosophische Fakultät II

Umweltprobleme, mit denen sich die Fakultät bereits intensiv befasst, können nicht alleine an den Hochschulen gelöst werden, sondern erfordern letztlich auch politische Entscheide. Die Aufgaben der Hochschulen beste¬ hen im Feststellen und Aufzeigen von ökologischen Gefahren, im Erarbei¬ ten von Lösungsmöglichkeiten und in der Formulierung von Optionen. Diese Aufgaben erfordern die Zusammenarbeit von Spezialisten, die in bestimmten Disziplinen gründlich ausgebildet sind. Für die an der Philoso¬ phischen Fakultät II zu besetzende Professur in Umweltwissenschaften

Organe der Universität Dekanate

wird eine Persönlichkeit gesucht, deren Ausbildung und Werdegang in einer naturwissenschaftlichen Grunddisziplin verankert sind. Sie soll öko¬ logische Probleme erkennen und es verstehen, die eigene Forschungsarbeit mit derjenigen von Fachleuten aus verschiedenen anderen Gebieten zu koordinieren.

Auf die im Sommersemester 1991 erfolgte Ausschreibung zu dieser Professur gingen über 150 Bewerbungen aus verschiedenen, auch ausser- europäischen Ländern ein. Diese Liste wurde durch die Kommission mitt¬ lerweile so eingeengt, dass voraussichtlich, nach Probevorträgen im kom¬ menden Sommersemester 1992, auf das Wintersemester 1992/93 ein Wahl¬ vorschlag an die Behörden gehen kann.

Zusätzlich zur Weiterführung des Nebenfaches in Umweltlehre an unse¬ rer Fakultät sowie des gesamtuniversitären Nachdiplomstudienganges wur¬ de im Berichtsjahr durch das Zoologische Institut das Nachdiplomstudium «Naturschutz-Ökologie» entworfen und von der Fakultät genehmigt. Die¬ ses soll nun im Rahmen des Bundesprogrammes für universitäre Weiterbil¬ dung verwirklicht werden.

Am Anfang des Jahres 1991 wurden die schweizerischen Hochschulen durch die Hochschulkonferenz aufgefordert, in Verbindung mit dem Schwerpunktprogramm Umwelt des Bundes Skizzen für Forschungspro¬ jekte einzureichen. Die Eingabe der Philosophischen Fakultät II erfolgte in Form eines zusammengefassten Dokumentes, bestehend aus Vorschlägen verschiedener Institute und Forschungsgruppen. Die dazu notwendige Koordinationsarbeit stand wegen knapp gesetzter Termine unter erhebli¬ chem Zeitdruck. Wir vernehmen, dass diese Projektskizzen von der Ökolo¬ gie-Kommission der Hochschulkonferenz in positivem Sinne begutachtet und an den Nationalfonds weitergeleitet wurden, bedauern aber, dass die ursprünglich für 1992 in Aussicht gestellten Forschungsmittel noch nicht verfügbar sind.

Die Neu- bzw. Wiederbesetzung der zwei im Vorjahresbericht bereits erwähnten Doppelprofessuren mit der ETHZ in Kristallographie sowie einer Doppelprofessur mit der Medizinischen Fakultät in Biochemie auf dem Gebiet der «Makromolekularen Erkennung» sollte voraussichtlich im Verlaufe des Jahres 1992 erfolgen. Dies wird das wissenschaftliche Potenti¬ al der Fakultät im allgemeinen Bereich der Strukturforschung entscheidend und auf vielfältige Weise ausbauen. Auf der mehr rechnerischen Seite nehmen wir mit Genugtuung zur Kenntnis, dass die Professur für computer¬ unterstützte Chemie nun bald besetzt wird. Damit kann auch der im Ent¬ wicklungsplan 1990-1995 festgehaltene Schwerpunkt «Computergestützte Naturwissenschaften» auf eine wesentlich breitere Grundlage gestellt wer¬ den. Ergänzend dazu bestehen zwischen dem Multimedien-Labor des Insti¬ tuts für Informatik und mehreren Instituten der Fakultät gemeinsame Pro¬ jekte auf dem Gebiet der computerunterstützten Visualisierung.

Das Rechenzentrum der Universität hat im Rahmen der Umorientierung seiner Einsatzstrategie zu einem «Distributed Computing Environment»

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Organe der Universität Dekanate

leistungsfähige Workstations beschafft, auf denen rechenintensive Anwen¬ dungen aus den Naturwissenschaften mit sehr gutem Kosten-Leistungs- Verhältnis verarbeitet werden können. Im gleichen Zug hat das Rechenzen¬ trum auch einen Convex-Computer in Betrieb genommen, auf welchem wegen seiner Parallelverarbeitungsmöglichkeiten verschiedene, in den Na¬ turwissenschaften benötigte Programmpakete sehr effizient ablaufen. Mit diesen Neuerungen konnten die Informatikleistungen für die Naturwissen¬ schaften wesentlich gesteigert und verbessert werden.

Wegen altersbedingter Rücktritte werden im Verlauf der nächsten Jahre drei Professuren in Experimentalphysik wieder zu besetzen sein. Im Berichtsjahr erfolgte dementsprechend eine Überprüfung der langfristigen Planung der Physik an unserer Fakultät. Dieses wichtige und grundlegende Gebiet soll auch in Zukunft an der Universität möglichst breit abgedeckt werden, unter Vermeidung unnötiger Duplizitäten mit der ETHZ. Es ist vorgesehen, dass in einer ersten Phase eine dieser Professuren im Bereich der kondensierten Materie (Laserphysik, komplexe Systeme, Oberflächen) wieder zu besetzen sei. Später sollen auch an der Universität bisher nicht vertretene Gebiete, wie beispielsweise experimentelle Astrophysik oder Biophysik, in Betracht gezogen werden.

Zusätzlich zur Lehre und zur Forschung ist für die Fakultät auch die Öffentlichkeitsarbeit stets ein wichtiges Anliegen. Nach mehrjähriger Umbauzeit des Universitätsgebäudes an der Künstlergasse erfolgte im Herbst, im Beisein von Vertretern der Behörden, die Wiedereröffnung des Zoologischen und des Paläontologischen Museums. In der architektonisch ansprechenden neuen Umgebung werden fortan dem interessierten Publi¬ kum vielfältige und lehrreich gestaltete Ausstellungen gezeigt. Die im Sommer 1990 eröffnete Sonderausstellung des Anthropologischen Institu¬ tes «Der Mensch und seine Geschichte» konnte bis im Frühjahr 1991 von Schulklassen weiterhin besucht werden. Mit Dankbarkeit wird vermerkt, dass das Commonwealth Institute, London, dem Anthropologischen Insti¬ tut die Ausstellungsobjekte überlassen hat.

Im Gegensatz zu leicht rückläufigen Tendenzen an einigen anderen Fakultäten verzeichnet die Philosophische Fakultät II im Wintersemester 1991/92 eine Zunahme der Gesamtzahl der Studierenden um 4%. Besonders augenfällig ist diese Zunahme in den Fächern Geographie und in einigen Richtungen der Biologie. Der grosse Andrang von Studierenden in die Geographie hat zu einer Engpasssituation geführt, die möglicherweise besondere Massnahmen erfordert.

Deutlich zugenommen hat gegenüber früheren Jahren die Anzahl der Diplomabschlüsse und der Promotionen (siehe Tabelle). Man stellt auch fest, dass heute eine erhebliche Zahl von Doktoranden der Fakultät von aussen kommt und ihre Grundausbildung an anderen in- und ausländischen Hochschulen erhalten hat. Werden die Diplomabschlüsse anderer schwei¬ zerischer Hochschulen offiziell, diejenigen zahlreicher ausländischer Uni¬ versitäten de facto anerkannt, so muss sich die Fakultät dennoch das Recht

Organe der Universität Dekanate

vorbehalten, wo notwendig, als Voraussetzung zur Inangriffnahme einer Doktorarbeit Ergänzungsstudien zu verlangen. In diesem Zusammenhang hat sich die Fakultät im Berichtsjahr intensiv mit der Promotionsordnung befasst und einen Entwurf ausgearbeitet, der die neueren Gegebenheiten berücksichtigt. In diesem Entwurf, der nun an die Oberbehörden geht, werden auch die Form und Abgabemodalitäten der Dissertationen den neuesten Entwicklungen und technischen Möglichkeiten angepasst.

Das «Dr.-phil.-Ii-Programm für Mediziner» gibt besonders qualifizier¬ ten Absolventinnen und Absolventen der Human-, Veterinär- und Zahnme¬ dizin, die sich der Forschung widmen möchten, die Möglichkeit, in Natur¬ wissenschaften zu doktorieren. Das Programm scheint auf Interesse und Anklang zu stossen und läuft gegenwärtig auf vielversprechende Weise an.

Die Sondermassnahmen des Bundes zur Förderung des akademischen Nachwuchses sind von der Fakultät mit Genugtuung zur Kenntnis genom¬ men worden. Auch wenn die ursprünglich vorgesehene Zahl von Nach¬ wuchsstellen nachträglich gekürzt werden musste, ist die Fakultät, in Anbe¬ tracht der Knappheit an Personalmitteln, für die Unterstützung dankbar. Trotz der gegenwärtig notwendigen Sparmassnahmen ist sich die Fakultät der grossen Anstrengungen bewusst. die die kantonalen und eidgenössi¬ schen Behörden zur Förderung und Unterstützung der naturwissenschaftli¬ chen Forschung leisten. Ohne Denk- und Forschungsplatz Schweiz ist langfristig auch kein Werkplatz Schweiz möglich, was für den wichtigen Standort Zürich von besonderer Bedeutung ist. Dies haben unsere Behör¬ den klar erkannt, und wir sind ihnen für ihre Weitsicht dankbar.

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Organe der Universität Dekanate

Aufteilung der Studienabschlüsse 1991 nach Fachrichtungen

Fachrichtungen Diplome Promotionen

Mathematik 22 1 Informatik - 5 Physik 12 10 Chemie 19 18 Biochemie 23 14 Kristallographie - - Petrographie/Mineralogie 1 - Geologie 7 - Geographie 32 6 Botanik 14 6 Mikrobiologie 4 4 Zoologie 42 13 Molekularbiologie 7 2 Paläontologie - - Anthropologie 6 -

Total 1991 189 79 Total 1990 149 67

Prof. Dr. G. Wagnière, Dekan

Kommissionen Planungskommission 47

4. Kommissionen

a) Planungskommission

Präsident: Prorektor Prof. Dr. C. C. Kuenzle

Das Berichtsjahr stand im Zeichen der eidgenössischen Schwerpunktpro¬ gramme und Sondermassnahmen. Da keine Entwicklungsplanung durchzu¬ führen war, bestand die Aufgabe der Planungskommission vorwiegend darin, sich über wichtige Geschäfte zu orientieren und gegebenenfalls dazu Stellung zu nehmen. Im März lud das Rektorat die Leitungsorgane der Universität zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung über Qua- litäts- und Leistungsmessung im Hochschulbereich ein. Es konnte dafür einen Fachmann aus den USA gewinnen, der mit der Methode des «Self- Study Process» bereits zahlreiche Hochschulen analysiert hatte und auf diesem Gebiet international grosses Ansehen geniesst.

An der Frühjahrssitzung befasste sich die Planungskommission mit der Erhebung der Schweizerischen Hochschulkonferenz über die Professoren¬ rücktritte in den Jahren 1992-1995 und über die Koordinationsmöglichkei¬ ten an den schweizerischen Hochschulen. Im weiteren hatte sie sich zu einem Postulat aus dem Kantonsrat zu äussern, mit welchem der Regie¬ rungsrat aufgefordert worden war, ein Gesamtprogramm zur Förderung der Forschung im Kanton Zürich vorzulegen.

An der Herbstsitzung konnte über den Stand der Schwerpunktprogram¬ me des Bundes und über die innerhalb dieses Rahmens an der Universität Zürich ausgearbeiteten Projekte orientiert werden. Gegen vierzig Projekte aus den Bereichen Institut für Optik und Technologie, Umwelt, Biotechno¬ logie und Informatikforschung waren eingereicht worden. Ursprünglich hatte die Hoffnung bestanden, auf Beginn des Jahres 1992 bereits mit der Durchführung der Projekte beginnen zu können. Die sich abzeichnende Verschlechterung im Finanzhaushalt des Bundes bewirkte dann allerdings eine Verzögerung, und das ganze Geschäft soll nun noch ein weiteres Mal in der Frühjahrssession 1992 der eidgenössischen Räte debattiert werden. Im Herbst 1991 konnten die Anträge für die Nachwuchsstellen im Rahmen der Sondermassnahmen des Bundes zur Förderung des akademischen Nach¬ wuchses vorbereitet werden. Die Planungskommission war auch in diesem Geschäft zur Meinungsäusserung eingeladen. Doch erlaubten die knappen Fristen keine eigentliche Vernehmlassung; das Geschäft musste abschlies- send zwischen Rektorat und Dekanen behandelt werden. Dies galt erst recht

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Kommissionen 48 Forschungskommission der Universität Zürich

für die kurz vor Jahresende durchzuführende Kürzung der ursprünglichen Anträge von 86 auf 32 Stellen. Immerhin konnte die Planungskommission mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen, dass die Sondermassnahmen des Bundes nicht zuletzt auch die Folge der von den Hochschulen ausgearbeite¬ ten Entwicklungspläne sind. Dem Anliegen der Nachwuchsförderung und der Verbesserung der Betreuungsverhältnisse in der Lehre soll mit diesem Massnahmenpaket gleichermassen Rechnung getragen werden.

b) Forschungskommission der Universität Zürich

Präsidentin: Prof. Dr. I. Strauch

In fünf Sitzungen hat die Forschungskommission im Jahr 1991 153 (Vorjahr 140) an den Nationalfonds gerichtete Gesuche von selbständigen Forschern zuhanden des Nationalen Forschungsrates behandelt. Zwischenterminlich wurden 4 (Vorjahr ebenfalls 4) Gesuche im Zusammenhang mit Nationalen Forschungsprogrammen behandelt. Über die 1991 zugesprochenen For¬ schungskredite im Gesamtbetrag von ca. 29 Mio. Franken geben die Seiten 118 bis 127 Auskunft.

Für Stipendien für angehende Forscher wurde der Forschungskommis¬ sion 1991 vom Nationalfonds ein Kredit von 2 325 000 Franken zugeteilt. Dieser Betrag wurde ergänzt durch Leistungen aus dem Zentralfonds, der der Fachstelle für Stipendien des Nationalfonds in Bern vor allem zur Deckung von Reisekosten für Stipendiaten zur Verfügung steht. Daraus ergab sich die Summe von 2 331 153 Franken, die die Forschungskommis¬ sion in eigener Kompetenz vergeben konnte. Die Forschungskommission behandelte insgesamt 72 Gesuche, von denen 61 bewilligt und 8 — teilweise aus Geldmangel - abgelehnt wurden. 3 Gesuche wurden von anderen Kommissionen übernommen.

Um Stipendien der Kategorie «Fortgeschrittene Forscher» bewarben sich 14 Kandidaten. 7 Stipendien im Gesamtbetrag von 651 260 Franken wurden vom Nationalen Forschungsrat bewilligt sowie drei Stipendien in der Höhe von 122 600 Franken verlängert. Ein Stipendium wurde von der Stiftung für medizinisch-biologische Stipendien übernommen. (Im Gegensatz zu der Regelung für Stipendien für angehende Forscher hat hier die Forschungs¬ kommission nur konsultative Funktion.)

Kommissionen Immatrikulationskommission

c) Immatrikulationskommission

Präsident: Prof. Dr. M. Wanner

Die Arbeit der Immatrikulationskommission ist in den letzten Jahren ent¬ scheidend von Herrn Prof. Dr. P. Weilenmann (Rechts- und staatswissen-

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Kommissionen Informatik-Kommission

schaftliche Fakultät) geprägt worden. Er war seit 1972 Mitglied und seit 1975 Präsident dieser Kommission. Auf Ende des Wintersemesters 1990/91 ist er nun wegen seiner Emeritierung zurückgetreten.

Die Kommission behandelte in der Berichtsperiode an drei Sitzungen und mittels Zirkulationsbeschlüssen insgesamt 19 Rekurse gegen ablehnen¬ de Zulassungsentscheide zum Studium an unserer Universität. Allein acht Rekurse richteten sich gegen die Übergangsbestimmungen zu den Paragra¬ phen 9a-9f des Réglementes für die Studierenden und Auditoren der Universität Zürich. Gemäss diesen Bestimmungen berechtigten ausserkan- tonale Primarlehrerpatente, die vor der Anerkennung durch den Kanton Zürich erworben wurden, nur noch bis zum Wintersemester 1990/91 zur Immatrikulation. Inhaber solcher Ausweise müssen nun vor der Zürcher Kantonalen Maturitätskommission eine Ergänzungsprüfung in den Fächern zweite Landessprache, zweite Fremdsprache, Mathematik sowie Physik oder Chemie oder Biologie bestehen. Die Regelung in dieser Angelegenheit durch den Erziehungsrat ist klar. Für den abgewiesenen Bewerber ist es aber schmerzhaft zu akzeptieren, dass sein Zeugnis, das einmal zum Universi¬ tätsstudium berechtigte, heute nach Ablauf einer eher willkürlich gesetzten Frist die Aufnahme des Studiums an unserer Universität nicht mehr ermög¬ licht.

Zum ersten Mal gingen bei der Immatrikulationskommission auch Re¬ kurse gegen die Umverteilung von Medizinstudierenden an andere Univer¬ sitäten ein. Da nachträglich noch Studienplätze frei wurden, wurden die drei Rekurse jedoch hinfällig.

d) Informatik-Kommission

Präsident: Prof. Dr. K. Bauknecht

Zu den Hauptaufgaben der Informatik-Kommission gehörten auch im Be¬ richtsjahr wiederum die Beurteilung der durch die Fakultäten, Institute und Seminarien beantragten Informatikmittel sowie die Koordination der einge¬ setzten Mittel und die Förderung des Erfahrungs- und Informationsaustau¬ sches.

Die Kommission musste mit Erstaunen und Befremden zur Kenntnis nehmen, dass die für das Jahr 1992 nach intensiven Kürzungsbestrebungen schlussendlich als notwendig erachteten Informatik-Poolmittel durch die Universitätsleitung nochmals drastisch reduziert wurden. Die Kommission sieht selbstverständlich ein, dass in der aktuellen Finanzsituation Sparmass- nahmen notwendig sind. Sie versteht aber überhaupt nicht den prozentualen Anteil der Kürzungen beim Informatikpool. Die Kommission ist der An¬ sicht, dass die im Jahr 1992 notwendigen Kürzungen nicht ohne Probleme

Kommissionen Universitätsgeschichte, Kommission Weiterbildung 51

verkraftbar sind und in einzelnen Instituten zu Störungen der Forschungsar¬ beiten führen werden. Mit Nachdruck weist die Kommission darauf hin, dass ähnliche Kürzungen in den kommenden Jahren, in denen an vielen Orten neben notwendigen Neubeschaffungen vor allem auch umfangreiche Ersatzbeschaffungen anfallen werden, zu einer gravierenden Beeinträchti¬ gung der Forschungs- und Lehrtätigkeit führen werden.

Die Informatik-Kommission hat von den durch das Rechenzentrum neu angebotenen Diensten Kenntnis genommen und unterstützt diese zukunfts¬ weisende Lösung. Das Rechenzentrum hat sich entschieden, ein sogenann¬ tes Distributed Computing Environment aufzubauen, in dem verschiedene Funktionen auf die bestgeeigneten Informatikmittel verteilt werden, wobei diese Geräte im Rechenzentrum zentral aufgestellt sind und von allen Standpunkten der Universität über die vorhandenen Netze benutzt werden können. Die Kommission befasste sich mit dem Informatik-Poolbudget 1993. Die drastischen Kürzungen im Jahr 1992 haben einen Rückstau ergeben, der zusammen mit den notwendigen Ersatzbeschaffungen einen sehr hohen Aufwand erfordern wird.

e) Universitätsgeschichte

Präsident: Prof. Dr. P. Weimar

Die Dokumentationsstelle für Universitätsgeschichte unter Leitung von Frau Dr. iur. V. Stadler-Labhart war im vergangenen Jahr wiederum nützli¬ cher Arbeitsort von Forschern und Schriftstellern. Ein kürzlich publizierter erfolgreicher Roman über E. Kempin-Spyri, die erste in Zürich habilitierte Juristin, ist ein gutes Stückweit dort «recherchiert» worden. Band 8 der Schriften zur Zürcher Universitäts- und Gelehrtengeschichte mit Neudruk- ken von Beiträgen aus dem «Zürcher Taschenbuch» 1939-1988 ist unter dem Titel «Der Pamass liegt nicht in den Schweizer Alpen...» erschienen und von der Kritik freundlich aufgenommen worden.

f) Kommission Weiterbildung

Präsident: Prof. Dr. C. Meyer

1. Entstehungsgeschichte und Aufgaben

Mit dem allgemeinen Bundesbeschluss vom 23. März 1990 fördert die Schweizerische Eidgenossenschaft die universitäre Weiterbildung. Die

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Kommissionen 52 Kommission Weiterbildung

Förderungsmassnahmen sind befristet. Sie traten am 1. Oktober 1990 in Kraft und enden am 31. Dezember 1996.

Beitragsberechtigt sind die kantonalen Hochschulen bzw. deren Träger sowie weitere besondere beitragsberechtigte Institutionen nach Artikel 3 des Bundesgesetzes über die Hochschulförderung vom 28. Juni 1968 (HFG).

Im Rahmen dieser Förderungsmassnahmen des Bundes hat der Rektor eine Weiterbildungskommission der Universität Zürich eingesetzt. Sie setzt sich aus Vertretern aller Fakultäten zusammen, zudem sind das Rektorat mit dem Prorektor für Lehre und Forschung und die Verwaltung mit dem Verwaltungsdirektor vertreten. Die wichtigsten Aufgaben dieser Kommis¬ sion lauten im einzelnen:

- Verschaffen eines Gesamtüberblickes über die Weiterbildungsaktivitäten an unserer Universität und, sofern nötig, Unterstützung bzw. Koordina¬ tion der Weiterbildung;

- Planung der gesamtuniversitären Weiterbildung; - Orientierung insbesondere über die Sondermassnahmen des Bundes

zugunsten der universitären Weiterbildung innerhalb der einzelnen Fa¬ kultäten;

- Planung und Überwachung der von der Koordinationsstelle für Weiter¬ bildung durchzuführenden Massnahmen.

2. Koordinationsstelle für Weiterbildung

Als ausführendes Organ der Weiterbildungskommission der Universität Zürich wurde per 1. Oktober 1990 eine Koordinationsstelle für Weiterbil¬ dung gegründet. Die Leiterin dieser Institution ist lie. oec. publ. Myriam Ziegler. Frau Ziegler hat diese Funktion am 1. Januar 1992 von Dr. Rolf Bachmann übernommen, welcher in die Privatwirtschaft gewechselt hat.

3. Tätigkeitsfeld und Entwicklungsschwerpunkte im Rahmen der Weiter¬ bildung

Die nachfolgende Übersicht gibt Aufschluss über die Tätigkeit der Koordi¬ nationsstelle für Weiterbildung vom 1. Januar 1991 bis 31. Dezember 1991: - Bekanntmachung der Sondermassnahmen des Bundes an unserer Uni¬

versität; - Beratung von Interessenten und Organisatoren von Weiterbildungspro¬

grammen, insbesondere in finanziellen Angelegenheiten; - Unterstützung der einzelnen Fakultäten in der Abklärung von Weiterbil¬

dungsbedürfnissen sowie Mithilfe bei der Erarbeitung und Begleitung von Weiterbildungsprogrammen;

Kommissionen Nachdiplomstudiengang in Umweltlehre 53

- Koordination der Weiterbildungsaktivitäten innerhalb der Universität Zürich sowie zwischen den einzelnen Hochschulen;

- Beratung in allen Fragen der Weiterbildungsinfrastruktur sowie Betreu¬ ung des Rechnungswesens;

- Kontaktaufnahme und Informationsaustausch mit Koordinationsstellen anderer Universitäten;

- Aufbau einer systematischen Dokumentation.

Im Verlaufe des letzten Jahres wurden durch die Kommission für Weiter¬ bildung an der Universität Zürich u. a. folgende Ergänzungsstudiengänge bearbeitet und durch die Schweiz. Hochschulkonferenz/Bundesamt für Bildung und Wissenschaft bewilligt: - Vet.-med. Fakultät: «Rinderkrankheiten» - Rechts- u. staatswissenschaftl. Fakultät: «Informatik-Fachdidaktik» - Med. Fakultät: «Öffentliche Gesundheit» - Theolog. Fakultät: «Religiöse Sprache und Gottesdienst».

Die Studiengänge «Rinderkrankheiten» und «Informatik-Fachdidaktik» sind bereits erfolgreich angelaufen. Die Kurse erfreuen sich einer grossen Nachfrage. Der Studiengang «Religiöse Sprache und Gottesdienst» beginnt im Sommer 1992. Weitere Projekte sind in Bearbeitung.

g) Nachdiplomstudiengang in Umweltlehre

Präsident: Prof. Dr. R. Bachofen

Im Jahre 1991 hat sich die vom Senatsausschuss eingesetzte Kommission an fünf Sitzungen mit den Belangen des Nachdiplomstudienganges in Um¬ weltlehre beschäftigt. Im Vordergrund stand dabei die Auswahl der Teilneh¬ merinnen und Teilnehmer für den Kurs 1991-1993 sowie der ordnungsge- mässe Abschluss des ersten Nachdiplomstudienganges in Umweltlehre (Kurs 1989-1991) und die Erteilung der Schlusszertifikate. Daneben wur¬ den auch Fragen des laufenden Unterrichts und des künftigen Lehrangebo¬ tes erörtert. Weitere wichtige Diskussionspunkte waren die durch die kanto¬ nalen Sparmassnahmen bedingte unsichere Finanzierung weiterer Kurse sowie die sich daraus ergebende Forderung nach einer Selbstfinanzierung des Studienganges. Folgende Schlussarbeiten des Kurses 1989-1991 wur¬ den von der Kommission genehmigt: - Ökologische Berggebietsförderung - Videoproduktion «Leben in den Bergen heute - und morgen?» - Grosshaushalt und Umwelt - Einbezug ökologischer Gesichtspunkte in die Unternehmensführung

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Kommissionen 54 Interdisziplinäre Veranstaltungen, Frauenförderungskommission

- Reisen und Umwelt - Nachhaltige Entwicklung: Welche Bereitschaft besteht in der Schweiz im

Hinblick auf UNCED 92? - Vor-UVP einer Parkgarage - Ökobilanzen von Verpackungen über ihren ganzen Lebenszyklus.

h) Interdisziplinäre Veranstaltungen an der Universität

und ETH Zürich (KIV)

Präsident: Prof. Dr. K. Dressler (Prorektor ETHZ)

Im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist im Sommersemester 1991 anstelle der traditionellen interdisziplinären Ringvorlesung eine Vortragsreihe zum Thema «Die Schweiz der Zukunft» an der ETH durchgeführt worden. Gesprochen haben hohe Verantwortungs¬ träger aus den sieben eidgenössischen Departementen und fünf weitere Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, unter ihnen Bundesrat Ar¬ nold Koller und die Professoren Heinrich Ursprung, Verena Meyer und Hans Heinrich Schmid.

Im Wintersemester 1991/92 wurde von Akademikerinnen des «Vereins Feministische Wissenschaft Schweiz» unter dem Patronat der KIV eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe zum Thema «Feministische Perspek¬ tiven in der Wissenschaft» durchgeführt. Neben dieser KIV- eigenen Reihe behandelte das Wissenschaftshistorische Kolloquium der Universität und ETH das Thema «Geburtsstunden moderner Wissenschaft (um 1890)».

In der Reihe «Zürcher Hochschulforum», publiziert im Verlag der Fach¬ vereine (vdf), erschienen im Berichtsjahr Band 18 «Forschungsfreiheit. Ein ethisches und politisches Problem der modernen Wissenschaft», herausge¬ geben von Helmut Holzhey, Ursula Pia Jauch und Hans Würgler, Band 19 «Auf der Suche nach dem ganzheitlichen Augenblick. Der Aspekt Ganzheit in den Wissenschaften», herausgegeben von Christian Thomas, und Band 20 «Liebe und Hass», herausgegeben von Peter Grotzer.

i) Frauenförderungskommission

Präsidentin: Prof. Dr. H. Schelbert

Die Frauenförderungskommission der Universität Zürich nahm ihre Arbeit im Herbst 1991 auf. Die konstituierende Sitzung fand am 11. September 1991 statt, weitere im Dezember und März.

Kommissionen Kommission für Biologische Sicherheit 55

Als erste Aufgabe (Auftrag des Rektorates) hatte die Kommission eine Vernehmlassung zum Postulat betreffend angemessene Vertretung der Frauen im Lehrkörper der Universität Zürich zu verfassen. Dabei zeigte sich, dass die Frauen auf höheren Universitätsebenen nach wie vor stark untervertreten und die Entwicklungsprognosen unbefriedigend sind. Die Zeit arbeitet nicht automatisch in Richtung steigender Frauenanteile.

Die Frauenförderungskommission fordert daher drei bescheidene Mass- nahmen, die kurzfristig realisierbar sind, aber auf eine langfristige Wirkung abzielen. Diese lauten kurz zusammengefasst wie folgt:

1. Fakultäten bzw. Fachbereiche sollen ihre Zielvorstellungen für die Erhöhung des Frauenanteils auf den Stufen Mittelbau und Professoren für die Dauer von fünf und von zehn Jahren schriftlich formulieren und der Frauenförderungskommission und dem Rektorat unterbreiten; nach Ablauf dieser Fristen haben sie einen Rechenschaftsbericht zu erstellen und Ziel¬ vorstellungen für die nächsten Zeitperioden zu formulieren.

2. Als Sofortmassnahme sollte jede Fakultät eine zusätzliche, für Nach¬ wuchsfrauen reservierte Stelle erhalten, welche nicht in die durch die Sondermassnahmen des Bundes geschaffenen Kontingente fällt.

3. Die Universität Zürich bedarf einer vollamtlichen Frauenbeauftragten inkl. der notwendigen Infrastruktur.

Der Auftrag des Rektorates musste aus Termingründen rasch abgeschlos¬ sen werden. Jetzt konzipiert die Frauenförderungskommission ihren länger- fristigen Arbeitsplan. Sie ist dabei auf eine breite Unterstützung angewie¬ sen. Daher bittet sie alle Betroffenen, wichtige Informationen und gute Ideen zu liefern.

k) Kommission für Biologische Sicherheit

Präsident: Prorektor Prof. Dr. C. C. Kuenzle

Im Bereich der molekularbiologischen Forschung wurden an der Universi¬ tät Zürich im Jahre 1991 45 meldepflichtige, aber keine bewilligungspflich- tigen Projekte durchgeführt. Nähere Angaben enthält die nachfolgende Tabelle.

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Kommissionen 56 Kommission für Biologische Sicherheit

Im Jahre 1991 an der Universität Zürich durchgeführte und bei der SKBS registrierte Projekte molekularbiologischer Richtung

Institut Projekt

Biochemisches Institut

Institut für Immunologie und Virologie

Institut für Medizinische Mikrobiologie

Institut für Molekularbiologie I

Institut für Molekularbiologie II

Institut für Parasitologie

Institut für Pathologie

Mutanten des menschlichen insulinähnlichen Wachstumsfaktors II Klonierung des axonal sezernierten Proteins Axonin-1 Regulation der Genexpression durch Wachs¬ tumsfaktoren Molekularbiologische Diagnose retroviraler Infekte beim Menschen Nachweis und Typisierung von humanpatho- genen Papillomviren in Warzen, Praekanze- rosen und Neoplasien Die Rolle des Mx-Proteins bei der Auslösung des antiviralen Zustandes Mx-Proteinexpression in transgenen Mäusen Methicillin-Resistenz bei Staphylokokken: genetische und molekularbiologische Grund¬ lagen des Zellwandstoffwechsels Funktion des Prionproteins mRNA-Transport aus dem Kern ins Zyto- plasma der Hefe Strukturelle und funktioneile Charakterisie¬ rung des Interferonrezeptors Analyse von akuten und persistenten Maserninfektionen Transkriptionsregulation in B-Lymphozyten Interaktion von Transkriptionsfaktoren mit regulatorischen DNA-Sequenzen Die Rolle des Transkriptionsfaktors AP-2 in der Embryogenese der Maus Musterbildung und Morphogenese während der Entwicklung der Taufliege Regulation der Transkription durch Steroide Biochemische Analyse von Proteinfragmen¬ ten des Glukokortikoidrezeptors Immunologie und Molekularbiologie der Fuchsbandwurminfektion Herstellung von Sonden für die Erkennung von Mykobakterien

Kommissionen Kommission für Biologische Sicherheit 57

Institut für Pflanzenbiologie

Institut für Pharmakologie und Biochemie Pharmakologisches Institut

Physiologisches Institut

Institut für Virologie der Veterinär¬ medizinischen Fakultät

Zoologisches Institut

Herstellung von Sonden für die Erkennung von klonalen Rearrangierungsmustern in Lymphomen Herstellung von Sonden für die Erkennung von Hepatitis-B-Virus Herstellung von Versican-Fragmenten mit¬ tels Expression Transfektion von embryonalen Stammzellen Onkoprotein-vermittelte Genexpression Molekulare und funktioneile Charakterisie¬ rung menschlicher Tumorsuppressorgene Expression von T-Zellrezeptoren und viralen Antigenen in transgenen Mäusen Induktion von Krankheitsresistenz in wirt¬ schaftlich wichtigen Pflanzen Molekularbiologie des Lichtsammelkom- plexes phototroper Bakterien Einleitung und Kontrolle des Aiterns in Pflanzen Klonierung potentieller Abwehrgene der Pflanze Arabidopsis thaliana Lokalisierung der Expression von Abwehr¬ genen der Bohne Analyse von Lipoxygenasegenen der Bohne Enzymologie der HIV-Replikation in vitro Pharmakologie des neuron-spezifischen GABAA-Rezeptors in transgenen Mäusen Der GABAA-Rezeptor: funktioneile Charak¬ terisierung der Untereinheiten und Lokalisa¬ tion der Genexpression im Zentralnervensy¬ stem Klonierung menschlicher Glykosyltransfera- sen Molekulare Grundlage der Variabilität des Klassischen Schweinepestvirus Inaktivierte Vakzinen gegen das Afrikani¬ sche Schweinepestvirus Regulation der Expression von homeoti- schen Genen der Taufliege Charakterisierung von sevenless, einem Re¬ zeptor für Lageinformation im Auge der Tau¬ fliege Geschlechtsdifferenzierung bei der Taufliege Expression von geschlechtsbestimmenden Genen von Fliegen und Mücken

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Kommissionen 58 Ethische Kommission, Disziplinarausschuss

Kinderklinik Struktur und Funktion kalziumbindender Proteine Klonierung von Genregulatoren, welche die Muskelentwicklung steuern

I) Ethische Kommission für Tierversuche und Versuchstierhaltung

Präsident: Prof. Dr. P. Thomann

Die Kommission wurde in die Vernehmlassung zur Revision der Kantona¬ len Tierschutzverordnung einbezogen und hat eine kurze Stellungnahme verfasst. Auffallend war der ungleiche Rechtsschutz, der Versuchstieren respektive Nutz- und Heimtieren zukommt: Während alle Versuchstierhal¬ tungen, auch die kleinsten, regelmässig kontrolliert werden, war dies z. B. bei Hobby-Kaninchenhaltungen erst ab einer Bestandesgrösse von 200 Tieren vorgesehen.

Ein Institut hat um Beratung über die Möglichkeit des Einrichtens einer kleinen Kolonie von bereits an Laborbedingungen adaptierten Neuwelt¬ affen ersucht. Zuhanden der Kantonalen Aufsichtskommission für Tierver¬ suche musste die Angemessenheit derGrösse von Spezialkäfigen begutach¬ tet werden. Neben diesen Abklärungen zur Angemessenheit der Haltung von Versuchstieren wurden auch einige Forschungsvorhaben beurteilt. Die Zahl der Anfragen hielt sich ungefähr auf dem Vorjahresniveau.

m) Disziplinarausschuss

Präsident: Prof. Dr. A. Kölz

Der Disziplinarausschuss ist im Berichtsjahr einmal zusammengetreten. Er musste einen Studierenden wegen Verwendung unerlaubter Mittel bei einer Vorprüfung für drei Semester von Studium und Prüfungen ausschliessen, unter bedingtem Aufschub der Massnahme (Entscheid noch nicht rechts¬ kräftig).

Kommissionen Betreuungskommission, Psychologische Studentenberatungsstelle 59

n) Betreuungskommission für die Studierenden

beider Hochschulen (Bundesstipendiaten)

Prof. Dr. H.W. Tobler (ETHZ)

Im Wintersemester 1991/92 studierten insgesamt 61 Bundesstipendiaten aus allen fünf Kontinenten an den beiden Zürcher Hochschulen; 21 an der Universität Zürich, 37 an der ETH Zürich. Drei Stipendiaten verfügten über ein Kunststipendium und bildeten sich am Konservatorium Zürich weiter.

Die meisten Bundesstipendiaten, darunter 19 Frauen, sind postgraduierte Studierende; einige wenige sind Postdoktoranden. Die Kommission dankt allen Dozenten und Instituten, welche die wissenschaftliche Betreuung der ausländischen Nachwuchsforscher übernommen haben, die in Zürich ein Vertiefungsjahr, ein Nachdiplomstudium oder ein Doktorat absolvieren.

Die soziale Betreuung der Zürcher Bundesstipendiaten obliegt der Stu¬ dentenbetreuung unter der bewährten Leitung von Frau E. Schniderlin. Die von ihr organisierten vielfältigen kulturellen und geselligen Anlässe sties- sen wiederum auf reges Interesse und trugen entscheidend dazu bei, für viele Bundesstipendiaten ihren Zürcher Aufenthalt nicht nur in wissen¬ schaftlicher Hinsicht, sondern auch menschlich zu einem nachhaltigen Erlebnis zu machen.

Der Delegierte der Universität Zürich in der Eidgenössischen Stipen¬ dienkommission, Professor Dr. Adriano Fontana, ist auf Ende 1991 von seinem Amt zurückgetreten; für seinen grossen Einsatz für die Bundes¬ stipendiaten sei ihm herzlich gedankt.

o) Psychologische Studentenberatungsstelle

beider Hochschulen

Präsident: Prof. Dr. J. Willi

Die Zusammensetzung der Kommission blieb 1991 unverändert. An ihrer Jahressitzung vom 6. Dezember 1991 präzisierte die Kommission ihre Auf¬ gabe: Sie will sich nicht direkt in die Arbeit der Beratungsstelle einmischen, solange dazu keine Notwendigkeit besteht, sie will vielmehr die Tätigkeit der Beratungsstelle mit dem anwesenden Leiter und der delegierten Mitar¬ beiterin diskutieren, kritisch hinterfragen und anregen.

Das Protokoll der Sitzung vom 30. November 1990 und der Tätigkeitsbe¬ richt der Beratungsstelle 1990 wurden genehmigt. Der Leiter der Beratungs¬ stelle, Herr E. Teuwsen, beantragt eine Namensänderung der Psychologi-

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Kommissionen 60 Psychologische Studentenberatungsstelle

sehen Beratungsstelle beider Hochschulen in «Psychologische Beratungs¬ stelle für Studierende beider Hochschulen Zürichs». Die Kommission be¬ fürwortet diesen Antrag, welcher dem hohen Anteil von Studentinnen, die die Beratungsstelle aufsuchen, durch eine geschlechtsneutrale Bezeichnung Rechnung trägt. Der Antrag für Namensänderung soll nun von Herrn Teuwsen an die Rektorate der Universität und der ETHZ eingereicht wer¬ den.

Die Zahl der ratsuchenden Studentinnen und Studenten ist 1990 gegen¬ über 1989 wieder etwas angestiegen (1990: 361 Klienten, 1989: 331 Klien¬ ten).

Diskutiert wurde, ob die Psychologische Studentenberatungsstelle spe¬ zielle Gruppen für Studienanfängerinnen bzw. für Studentinnen anbieten solle, die in der Klientel übervertreten sind. Die Beraterinnen und Berater haben die Erfahrung gemacht, dass die Probleme der Studienanfänger sehr heterogen sind. Themenzentrierte Gruppen sind in Vorbereitung.

Wie im Jahresbericht 1990 vermerkt, wurde an der damaligen Kommis¬ sionssitzung angeregt, dem Thema der Prüfungsangst vermehrte Beachtung zu schenken. Die Beratungsstelle hat daraufhin den Fachverein Medizin angesprochen mit der Frage, ob ein Tutorentraining die Arbeit der Tutoren unterstützen und attraktiver machen könnte. Das Ergebnis war eher ernüch¬ ternd. Das Tutoratswesen funktioniert offenbar zur Zufriedenheit der Stu¬ denten, obwohl nur ein relativ kleiner Teil von ihnen davon Gebrauch macht. Verbesserungswürdig wären die Koordination, Bedürfniszentrie- rung und Information. Der Ausbau des Tutoratswesens und die Ausbildung von Tutoren stossen hingegen vorläufig weder an der Universität noch an der ETH auf Interesse, zumal die Studierenden unter einem extremen Zeit- und Leistungsdruck stehen. Es wird diskutiert, ob eine bessere Tutorenent¬ schädigung einen grösseren Anreiz schaffen würde. Das Rektorat wird prüfen, ob sich der finanzielle Spielraum im Tutoratswesen erweitern liesse. Der von der Studentenberatungsstelle erstellte Tutorenbericht wird an Inter¬ essenten verschickt.

Die Kommission ist bereit, einen Antrag von Herrn Teuwsen an die Krankenkasse beider Hochschulen zu übermitteln, in welchem postuliert wird, dass vom Grundsatz der Gleichbehandlung aller Kassenmitglieder nicht abgewichen werden dürfe. Beiträge an Psychotherapie sollen unab¬ hängig von der Vermögenssituation der Eltern erteilt werden. Anlass einer Therapie sind nicht selten Ablösungsprobleme zwischen Studierenden und ihren Eltern, die schwierig zu bearbeiten sind, wenn die Studenten ihre Eltern um Finanzierung einer Behandlung bitten müssen.

Bezüglich der Führung der Beratungsstelle und ihrer Aktivitäten sind keine speziellen Probleme an uns herangetragen worden, so dass die Kom¬ mission sich weiterhin mit der Durchführung einer Jahressitzung begnügt.

Kommissionen Mensakommission 61

p) Mensakommission

Präsident: Prof. Dr. H. Berke

Die Mensakommission hatte sich im akademischen Jahr 1991/92 auftrags- gemäss mit verschiedenen Problemen des Betriebes der Mensen und Cafe¬ terias beschäftigt. Im Gegensatz zu früheren Jahren standen im Berichts¬ zeitraum nicht so sehr Fragen des Essensangebotes und des Umweltschut¬ zes im Vordergrund als vielmehr die auf August 1991 erfolgten und durch den allgemeinen Kostenanstieg bedingten Preiserhöhungen und Überla¬ stungsprobleme. Die letzteren wurden durch eine höhere Zahl an Mensabe- nützem verursacht und durch die Ausbildung von Stosszeiten verstärkt. Geeignete Effektivierungs- und Anpassungsmassnahmen wurden ins Auge gefasst.

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62 Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

5. Lehre, Forschung, Dienstleistungen

a) Dozenten

Todesfälle Nekrologe S. 156 ff.

Rücktritte Theologische Fakultät - Prof. Dr. Hermann Spieckermann, Extraordinarius für Alttestamentli-

che Wissenschaft und altorientalische Religionsgeschichte, Ruf an die Theologische Fakultät Hamburg

Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät - Prof. Dr. Walther J. Habscheid, Ordinarius für Zivilprozessrecht.

Schuldbetreibungs- und Konkursrecht sowie zivilrechtliche Rechtsver¬ gleichung, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Mark Hauser, Ordinarius für theoretische und praktische Sozialökonomie sowie Mitglied der Kollektivdirektion des Instituts für empirische Wirtschaftsforschung, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Max Keller, Ordinarius für Zivilgesetzbuch, Obligationen¬ recht, privates Versicherungsrecht und internationales Privatrecht, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Paul Weilenmann, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen, einschliesslich Ausbildung der Handels¬ lehrer und Leiter des Handelswissenschaftlichen Seminars, aus Alters¬ gründen

Medizinische Fakultät - Prof. Dr. Urs W. Schnyder, Ordinarius für Dermatologie und Venerolo¬

gie sowie Direktor der Dermatologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Walter Siegenthaler, Ordinarius für Innere Medizin und Direktor der Medizinischen Poliklinik des Departements für Innere Me¬ dizin am Universitätsspital, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Gerhard Zbinden, Ordinarius für Toxikologie und Direktor des Instituts für Toxikologie der ETH und der Universität Zürich, aus Altersgründen

Philosophische Fakultät I - Prof. Dr. Brian Charles Gibbons, Ordinarius ad personam für Engli¬

sche Literatur, Ruf an die Universität Münster (D)

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

Universität Zürich-Irchel mit Biotop.

- Prof. Dr. Hans Grissemann, Extraordinarius für Sonderpädagogik, insbesondere Lernbehindertenpädagogik und sonderpädagogische Psy¬ chologie, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Walter Herzog, Assistenzprofessor für Pädagogik mit beson¬ derer Berücksichtigung der pädagogischen Psychologie, Ruf als Ordina¬ rius und Mitdirektor des Pädagogischen Instituts der Universität Bern

- Prof. Dr. Hermann Lübbe, Ordinarius für Philosophie und Politische Theorie, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Walter Schaufelberger, Extraordinarius für allgemeine und schweizerische Kriegsgeschichte, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Hans Wysling, Ordinarius ad personam für deutsche Literatur von 1700 bis zur Gegenwart, aus Altersgründen

- Prof. Dr. Robert Zett, Ordinarius ad personam für slavische Sprach¬ wissenschaft, aus gesundheitlichen Gründen

Philosophische Fakultät II - Prof. Dr. Armin Thellung, Ordinarius ad personam für Theoretische

Physik, aus Altersgründen

Medizinische Fakultät und Philosophische Fakultät II - Prof. Dr. René Humbel, Ordinarius für Biochemie und Direktor des

Biochemischen Instituts, aus Altersgründen

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 64 Dozenten

- Prof. Dr. Mariann Bienz, Extraordinaria für Zoologie, insbesondere Entwicklungsbiologie, übernimmt eine permanente wissenschaftliche Stelle (entsprechend einer Professur) am Laboratory of Molecular Biolo¬ gy des Medical Research Council (MCR) in Cambridge (GB)

Als Privatdozenten traten zurück:

Medizinische Fakultät - Prof. Dr. Gion Condrau, Privatdozent für Psychiatrie - Prof. Dr. Urs Peter Haemmerli, Privatdozent für das Gebiet der

Inneren Medizin mit besonderer Berücksichtigung der Gastroenterologie - PD Dr. Armin Kurtz, Privatdozent für Humanphysiologie - Prof. Dr. Theodor Reich, Privatdozent für das Gebiet der medizini¬

schen Statistik - Prof. Dr. Cécile Schwarz, Privatdozentin für das Gebiet der Sprach¬

störungen, speziell Aphasie - PD Dr. Peter Stäheli, Privatdozent für Virologie

Philosophische Fakultät II - PD Dr. Daniel Schümperli, Privatdozent für Molekularbiologie

Berufungen Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät - Prof. Dr. Beat Hotz-Hart, zum Extraordinarius für Angewandte

Volkswirtschaftslehre und spezielle Gebiete der Wirtschaftspolitik - Prof. Dr. Isaak Meier, zum Ordinarius für Zivilprozessrecht, Schuldbe-

treibungs- und Konkursrecht - Prof. Dr. Heinz Müller, zum Extraordinarius für Mathematik und

mathematische Methoden für Wirtschaftswissenschafter - Prof. Dr. Margit Osterloh, zur Ordinaria für Betriebswirtschaftslehre

Medizinische Fakultät - Prof. Dr. Hubert E. Blum, zum Ordinarius für Innere Medizin und

Direktor der Medizinischen Klinik B des Departements Innere Medizin - Prof. Dr. Peter Bösiger, zum Extraordinarius für Biomedizinische

Technik und Informatik - Prof. Dr. Jakob Briner, zum Ordinarius für Klinische Pathologie und

Direktor des Instituts für Klinische Pathologie im Departement Patho¬ logie

- Prof. Dr. Claus Buddeberg, zum Extraordinarius für Psychosoziale Medizin

- Prof. Dr. Günter Burg, zum Ordinarius für Dermatologie und Venero¬ logie sowie zum Direktor der Dermatologischen Klinik und Poliklinik am Universitätsspital

- Prof. Dr. Theo Gasser, zum Ordinarius ad personam für Biostatistik

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten 65

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

- Prof. Dr. Daniel Hell, zum Ordinarius für Klinische Psychiatrie und zum Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik

- Prof. Dr. Bernhard Ryffel, zum Ordinarius für Toxikologie und Direktor der Abteilung für Strukturelle Toxikologie am Institut für Toxi¬ kologie der ETH und der Universität Zürich

- Prof. Dr. Gustav Konrad von Schulthess, zum Ordinarius für Nukle¬ armedizin und Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Departement Medizinische Radiologie am Universitätsspital

Philosophische Fakultät I - Prof. Dr. Reinhard Fatke, zum Ordinarius für Pädagogik mit besonde¬

rer Berücksichtigung der Sozialpädagogik - Prof. Dr. Hubertus Günther, zum Ordinarius für Kunstgeschichte der

Neuzeit - Prof. Dr. Michael Oppitz, zum Ordinarius für Ethnologie und Direktor

des Völkerkundemuseums - Prof. Dr. Jochen-Ulrich Peters, zum Ordinarius für Slavische Philo¬

logie - Prof. Dr. Gunnel Tottie, zur Extraordinaria für Englische Sprachwis¬

senschaft

Beförde- Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät rangen _ prof Dr. Conrad Meyer, zum Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre

und Leiter des Handelswissenschaftlichen Seminars - Prof. Dr. Rolf Pfeifer, zum Ordinarius für Informatik - Prof. Dr. Kurt Siehr, zum Ordinarius für Privatrecht, Internationales

Privatrecht und Rechtsvergleichung - Prof. Dr. Peter Stucki, zum Ordinarius ad personam für Informatik

Medizinische Fakultät - Prof. Dr. E. Rudolf Froesch, zum Ordinarius ad personam für bioche¬

mische Pathophysiologie - Prof. Dr. Wilhelm Vetter, zum Ordinarius für Innere Medizin und

Direktor der Medizinischen Poliklinik des Departements Innere Medizin am Universitätsspital

Veterinär-medizinische Fakultät - Prof. Dr. Peter Ernst Thomann, zum Ordinarius für Labortierkunde

Philosophische Fakultät I - Prof. Dr. Robert H. Gassmann, zum Ordinarius für Sinologie

Philosophische Fakultät II - Prof. Dr. Martin A. Billeter, zum Ordinarius ad personam für Mole¬

kularbiologie chemisch-genetischer Richtung (Molekularbiologie I)

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten 67

- Prof. Dr. Albert Leemann, zum Ordinarius ad personam für Geogra¬ phie

Ernennungen zu Titularprofessoren:

Theologische Fakultät - Privatdozent Dr. Volker Weymann

Medizinische Fakultät - Privatdozent Dr. Claus Buddeberg - Privatdozent Dr. Alfred Eichmann - Privatdozent Dr. Manfred Frey - Privatdozent Dr. Christoph Glanzmann - Privatdozent Dr. Nikolaus Günter Greeff - Privatdozent Dr. Rudolf Grossenbacher - Privatdozent Dr. Klaus Hess - Privatdozent Dr. Heinz Lüthy - Privatdozent Dr. Peter Emil Ochsner - Privatdozent Dr. Yves Robert - Privatdozent Dr. Robert Steffen - Privatdozent Dr. Jürg Wüst

Philosophische Fakultät II - Privatdozent Dr. Hans Briegel - Privatdozent Dr. Andreas Dübendorfer

Habilita- Theologische Fakultät tionen _ ßr theol. Helmut Kaiser, von Belp BE: das Gebiet der Sozialethik mit

Schwerpunkt Wirtschaftsethik - Dr. theol. Reinhard Kratz, deutscher Staatsangehöriger: das Gebiet

der Alttestamentlichen Wissenschaft

Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät - Dr. rer. nat. Rade Adamov, jugoslawischer Staatsangehöriger: das

Gebiet der Informatik, insbesondere Software-Engineering - Dr. phil. Marc Domenig, von Tamins GR: das Gebiet der Informatik - Dr. oec. publ. Reiner Fickert, von Dietlikon: das Gebiet «Allgemeine

Betriebswirtschaftslehre unter besonderer Berücksichtigung des be¬ triebswirtschaftlichen Rechnungswesens»

- Dr. iur. Marcel Senn, von Hämikon LU: das Gebiet «Schweizerische und deutsche Rechtsgeschichte sowie Rechtsphilosophie»

- Dr. oec. publ. Bruno Staffelbach, von Luzern: das Gebiet der Be¬ triebswirtschaftslehre

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

- Dr. oec. publ. Jean-Paul Thommen, von Wittinsburg BL: das Gebiet der Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Führung und Organisation

- Dr. oec. publ. Hannelore Weck-Hannemann, deutsche Staatsangehö¬ rige: das Gebiet Volkswirtschaftslehre

Medizinische Fakultät - Dr. med. Josef Altorfer, von Niederglatt ZH: das Gebiet der Inneren

Medizin, speziell Gastroenterologie - Dr. med. Kurt Blaser, von Trachselwald: das Gebiet der Experimen¬

tellen Allergologie - Dr. med. Marco Decurtins, von Sumvitg GR und Zürich: das Gebiet

der Chirurgie - Dr. med. Gerhard Exner. von Zürich: das Gebiet der Orthopädie,

speziell Kinderorthopädie - Dr. med. Ulrich Franzeck, deutscher Staatsangehöriger: das Gebiet

der Inneren Medizin, speziell Angiologie - Dr. med. Arthur von Hochstetter, österreichischer Staatsangehöri¬

ger: das Gebiet Allgemeine und spezielle Pathologie - Dr. med. Oskar Illi, von Schlierbach LU: das Gebiet der Kinderchirur¬

gie, speziell experimentelle Kinderchirurgie - Dr. med. Walter Lang, von Kreuzlingen TG: das Gebiet der Neuro-

pathologie - Dr. med. Peter Maier, von Zürich: das Gebiet Experimentelle Toxiko¬

logie, insbesondere Zelluläre Toxikologie - Dr. med. Borut Marincek, von Küsnacht ZH: das Gebiet der diagnosti¬

schen Radiologie - Dr. med. Ernst Martin, von Diepflingen BL: das Gebiet der Allgemei¬

nen Pädiatrie - Dr. med. Otmar Wiestler, deutscher Staatsangehöriger: das Gebiet der

Pathologie, speziell Neuropathologie

Veterinär-medizinische Fakultät - Dr. med. vet. Rudolf Waelchli, von Brittnau AG und Kanada: das

Gebiet «Fortpflanzungskunde der Haustiere» - Dr. med. vet. Siegfried Wolffram, deutscher Staatsangehöriger: das

Gebiet der Veterinärphysiologie

Philosophische Fakultät I - Dr. phil. Doris Bühler-Niederberger, von Wildberg ZH: das Gebiet

der Pädagogik mit besonderer Berücksichtigung der pädagogischen So¬ ziologie

- Dr. phil. Elizabeth Couper-Kuhlen, amerikanische Staatsangehörige: das Gebiet der Englischen Sprachwissenschaft

- Dr. phil. Hermann Forneck, deutscher Staatsangehöriger: das Gebiet der Pädagogik

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten 69

- Dr. phil. Thomas Fries, von Zürich: das Gebiet Vergleichende Literatur¬ wissenschaft und neuere deutsche Literaturwissenschaft

- Dr. phil. Jürg Glauser, von Krauchthal BE: das Gebiet der Nordischen Philologie

- Dr. phil. Michael Hess, von Zug: das Gebiet der Computerlinguistik - Dr. phil. Andreas Jucker, von Zürich: das Gebiet der Englischen

Sprachwissenschaft - Dr. phil. Jean-Claude Mühlethaler, von Bollodingen BE: das Gebiet

«Ältere französische und italienische Literaturwissenschaft» - Dr. phil. Ulrich Pfister, von Oetwil a. S.: das Gebiet «Allgemeine und

Schweizer Geschichte der neueren Zeit» - Dr. phil. Paul Portmann, von Hochdorf LU: das Gebiet der Deutschen

Sprachwissenschaft

Philosophische Fakultät II - Dr. math. Ernst Dieterich, deutscher Staatsangehöriger: das Gebiet

der Mathematik

Antrittsreden 4. Mai 1991: PD Dr. Josef Altorfer. Medizinische Fakultät: Der Darm als Immunorgan

6. Mai 1991: PD Dr. Martin Huber, Philosophische Fakultät II: Fibonacci-Zahlen

6. Mai 1991: PD Dr. Rolf Watter, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Die Prospekt(haft)pflicht bei Emissionen

11. Mai 1991: PD Dr. Manuel Meyer, Medizinische Fakultät: Botulinus Toxin - Gift und Heilmittel!

3. Juni 1991: Prof. Dr. Kurt Siehr, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Mein Kind gehört zu mir - Internationale Kindesentführungen und das Recht

3. Juni 1991: PD Dr. Jürg Helbling, Philosophische Fakultät I: Ökologie und Politik in nicht-staatlichen Gesell¬ schaften

8. Juni 1991: Prof. Dr. Manfred Reinecke, Medizinische Fakultät: Betrachtungen zur Evolution am Beispiel des gastro-entero-pankreatischen Systems

10. Juni 1991: PD Dr. Michael Hess, Philosophische Fakultät I: Wie sag ich's meinem Computer? Vom Versuch, den Computern die menschliche Sprache beizubringen

10. Juni 1991: Prof. Dr. Alfred Schindler, Theologische Fakultät: Huldrych Zwingli - Pazifist oder Kriegstreiber?

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 70 Dozenten

17. Juni 1991: Prof. Dr. John Ralph Günter, Philosophische Fakultät II: Chemische Elektronenmikroskopie - Quelle morphologischer, analytischer und struktureller Informationen

22. Juni 1991: PD Dr. Monika Engels, Veterinär-medizinische Fakultät: Impfstoffe für die Zukunft

22. Juni 1991: PD Dr. Carlo Marinello, Medizinische Fakultät: Parodontologie und zahnärztliche Prothetik trotz Prophylaxe?

24. Juni 1991: Prof. Dr. Michelangelo Picone, Philosophische Fakultät I: Dante, Ovidio e il mito di Ulisse

29. Juni 1991: Prof. Dr. Urs Haller, Medizinische Fakultät: Moderne Reproduktionsmedizin - Gedanken eines Klinikers

1. Juli 1991: PD Dr. Enzo Franchini, Philosophische Fakultät I: Das altspanische Roncesvalles-Fragment

6. Juli 1991: PD Dr. Martin Berchtold, Veterinär-medizinische Fakultät: Signalübermittlung in normalen und krebsartigen Zellen

8. Juli 1991: Prof. Dr. Susanne Heine, Theologische Fakultät: Über den Gemeinspruch: «Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis» (Immanuel Kant), zur Standort¬ bestimmung der Praktischen Theologie

8. Juli 1991: Prof. Dr. Friedrich Jüttner, Philosophische Fakultät II: Sind Geruchsstoffe in Gewässern Indikatoren der Belastung und mikrobieller Prozesse?

15. Juli 1991: Prof. Dr. Heinz Gutscher, Philosophische Fakultät I: Fluchtgefahr! Alltägliche Ablenkungsstrategien aus sozialpsychologischer Sicht

4. November 1991: PD Dr. Andreas Jucker, Philosophische Fakultät I: Relevance theory: A new paradigm in pragma¬ tics

4. November 1991: PD Dr. Marc Domenig, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Maschinelle Übersetzung: Traum oder Wirklichkeit?

9. November 1991: Prof. Dr. Otmar Trentz, Medizinische Fakultät: Chirurgie des Traumas zwischen technischer Per¬ fektion und Immunversagen

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten 71

11. November 1991: Prof. Dr. Reinhold Kaiser, Philosophische Fakultät I: In vino violentia? Trunkenheit und Gewalt im frühen und hohen Mittelalter

18. November 1991: PD Dr. Rudolf Künzli, Philosophische Fakultät I: Ad usum delphini oder vom pädagogischen Reden

18. November 1991: PD Dr. Hannelore Weck-Hannemann, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Krankenpfleger und Inge¬ nieurin - Die Berufswahl von Frauen und Männern aus ökonomischer Sicht

30. November 1991: Prof. Dr. Börje Larsson, Medizinische Fakultät: Strahlung als Heilmittel

7. Dezember 1991: PD Dr. Peter Maier, Medizinische Fakultät: Die Bedeutung der Mitogenese und Mutagenese für die Krebsentstehung

14. Dezember 1991: PD Dr. Gerhard Exner, Medizinische Fakultät: Neuere Technologien zur verfeinerten Tiefendia¬ gnostik in der Orthopädie

11. Januar 1992: PD Dr. Marco Decurtins, Medizinische Fakultät: Keine Transplantationen ohne Organspender

18. Januar 1992: PD Dr. Jifti Dvoüäk, Medizinische Fakultät: Hat die manuelle Medizin den Eingang in die Schulmedizin gefunden?

25. Januar 1992: Prof. Dr. Gustav von Schulthess, Medizinische Fakultät: Nuklearmedizin - Stoffwechsel als Bild

27. Januar 1992: PD Dr. Hermann J. Forneck, Philosophische Fakultät I: Modernität und Lehrerbildung

1. Februar 1992: Prof. Dr. Jürgen Roth, Medizinische Fakultät: Über Zucker, Zell- und Molekularpathologie

8. Februar 1992: PD Dr. Ulrich K. Franzeck, Medizinische Fakultät: Die Venenthrombose und ihre Folgen

10. Februar 1992: Prof. Dr. Beat Hotz-Hart, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Der Technik-Standort Schweiz hat Zukunft

17. Februar 1992: PD Dr. Peter Stalder, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Neuere Entwicklungen in der Arbeitsmarkttheorie - Implikationen für die Makromodellierung

22. Februar 1992: Prof. Dr. Wilhelm Vetter, Medizinische Fakultät: Hypertonie - Spitze eines Eisbergs

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 72 Dozenten

24. Februar 1992: PD Dr. Dieter Kehl, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät: Aktuelle Probleme bei schei¬ dungsrechtlichen Rentenansprüchen (Art. 151 f. ZGB)

Ehrungen Angst, Jules, Ordentlicher Professor für klinische Psychiatrie, erhielt 1991 zum 700jährigen Bestehen der Universität Coimbra (Portugal) die Jubi¬ läumsmedaille.

Bernoulli, Daniel, Professor für Geologie, wurde vom Istituto Lombar- do, Accademia di Scienze e Lettere in Milano zum auswärtigen Mitglied gewählt.

Blank, Armin, Oberarzt der Dermatologischen Klinik am Universitätsspi¬ tal Zürich, wurde vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zum Medizinischen Koordinator für die Golfregion ernannt.

Eckert, Johannes, Ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Parasitologie der Veterinär-medizinischen und Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, wurde von der Tierärztlichen Hochschule Hannover zum Ehrendoktor ernannt.

Eugster, Conrad Hans, Honorarprofessor für Organische Chemie, wur¬ de zum Mitglied der Royal Norwegian Society of Sciences and Letters ernannt.

Fisch, Ugo, Ordentlicher Professor für Otorhinolaryngologie, wurde zum Ehrenmitglied der Philippine Society of Otolaryngology, Head and Neck Surgery und zum Honorary Fellow des American College of Surgeons ernannt.

Hafen, Ernst, Assistenzprofessor für Zoologie, erhielt den diesjährigen Friedrich-Miescher-Preis der Schweizerischen Gesellschaft für experimen¬ telle Biologie.

Huber, Alfred, Titularprofessor für Ophthalmologie, wurde Mitglied der Royal Society of Medicine.

Huber, J. Robert, Ordentlicher Professor für Physikalische Chemie, wur¬ de durch die Science and Technology Agency der japanischen Regierung zum Recipient of the Japanese Government Research Award for Foreign Specialists ernannt.

Huwyler, Toni, Assistent an der Dermatologischen Klinik und Poliklinik, errang in einem alle zwei Jahre von der Zeitschrift «Schweizerische Rund¬ schau für Medizin-Praxis» ausgeschriebenen Wettbewerb den dritten Preis.

Itten, Klaus I., Ausserordentlicher Professor für Geographie, wurde von der Geoscience and Remote Sensing Society des Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE) in Helsinki mit dem Outstanding Service Award 1991 ausgezeichnet.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

Kleihues, Paul. Ordentlicher Professor für Neuropathologie, erhielt den K. J.-Zülch-Preis 1991 der Gertrud-Reemtsma-Stiftung der Max-Planck- Gesellschaft.

Klemenz, Roman, PD und Oberassistent am Institut für Pathologie, wurde mit dem Th.-Jucker-Preis 1991 ausgezeichnet.

Krulis-Randa, Jan S., Ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftsleh¬ re, wurde von der Karls-Universität in Prag mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet.

Kuhn-Schnyder, Emil, Honorarprofessor für Paläontologie, wurde von der Estnischen Akademie der Wissenschaften in Tartu in das International Honorary Committee der International Conference «Karl Ernst von Baer and modern Biology» berufen.

Largiadèr, Felix, Ordentlicher Professor für Chirurgie und Vorsteher des Departements Chirurgie am Universitätsspital Zürich, wurde korrespondie¬ rendes Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie.

Maier, Granz Georg, Ordentlicher Professor für Alte Geschichte, wurde vom Institute for Advanced Study in Princeton für das akademische Jahr 1992/93 zum Mitglied gewählt.

Murer, Heini, Ausserordentlicher Professor für Physiologie, wird anläss¬ lich der Jahrestagung der American Society of Nephrology den Homer-W.¬ Smith-Preis 1991 erhalten.

Obwegeser, Hugo, Honorarprofessor für Pathologie und Therapie der Mundorgane und Kieferchirurgie, wurde Membro Honorario Estranjero der Academia Nacional de Medicina de Buenos Aires, Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kiefer- und Gesichtschirurgie und Hono¬ rary Membership der American Dental Association.

Oswald, Hans Rudolf, Ordentlicher Professor für Anorganische Che¬ mie, erhielt von der Schweizerischen Gesellschaft für Thermoanalytik und Kalorimetrie den Preis für Angewandte Chemische Thermodynamik zuge¬ sprochen.

Peterhans, Esther, Assistentin an der Neurologischen Klinik und Poli¬ klinik des Universitätsspitals Zürich, erhielt den Alfred-Vogt-Preis 1991 zugesprochen.

Ramsay, John G., Ordentlicher Professor für Geologie, erhielt von der Université de Liège, Belgien, die Médaille Gustave Trasenster für das Jahr 1991 und von der Académie des Sciences, Institut de France, Paris, den Prix Lutaud, zudem wurde er zum Foreign Fellow of the Indian National Science Academy gewählt.

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 74 Dozenten

Schnyder, Urs W., Honorarprofessor für Dermatologie und Venerologie, wurde von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle für weitere 3 Jahre zum medizinischen Adjunkten des Adjunktenkreises Schweiz gewählt.

Schwab, Martin E., Ausserordentlicher Professor für Hirnforschung, er¬ hielt vom International Spinal Research Trust den Sheila Van Damm Award.

Siegenthaler, Walter, Honorarprofessor für Innere Medizin, wurde von der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Witten¬ berg zum Doctor honoris causa ernannt und zum Präsidenten der deutsch¬ sprachigen Gesellschaft für Fortschritte auf dem Gebiete der Inneren Medi¬ zin gewählt.

Somogyi, Hans C., zurückgetretener Titularprofessor für Hygiene und Ernährungsforschung, ist von der Universität für Ärztliche Fortbildung in Budapest zum Doctor honoris causa ernannt worden.

Thürer, Daniel, Ordentlicher Professor für Völkerrecht, Europarecht, Staats- und Verwaltungsrecht, wurde vom IKRK in das 21 Mitglieder zählende Exekutiv-Komitee des IKRK gewählt.

Trümpy, Rudolf, Honorarprofessor für Stratigraphie, wurde von der Slovakischen Geologischen Vereinigung zum Ehrenmitglied ernannt.

Wieser, Heinz-Gregor, Ausserordentlicher Professor für Neurologie, erhielt von der Deutschen EEG-Gesellschaft den Hans-Berger-Preis. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zudem zum korrespondierenden Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie.

Wüthrich, Brunello, Ausserordentlicher Professor für Dermatologie, wurde mit dem Dr.-Karl-Heyer-Preis 1991 ausgezeichnet.

Wysling, Hans, Honorarprofessor für Deutsche Literatur, erhielt zusam¬ men mit den Autoren des von ihm herausgegebenen Gottfried-Keller- Gedenkbandes den Schiller-Preis der Zürcher Kantonalbank.

Yasargil, Mahmut Gazi, Ordentlicher Professor für Neurochirurgie, wurde von der Universität Istanbul mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten 75

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Dozenten

Stockargut: Sitz des Rektorats.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Vereinigung der Privatdozenten 77

b) Vereinigung der Privatdozenten

Drei wichtige Probleme beschäftigten uns im Berichtsjahr:

• Besoldungsrevision • Verleihung des Titels «Titularprofessor» • Statutenrevision

• Die «Strukturelle Besoldungsrevision» stand wirklich unter einem un¬ günstigen Stern. Es sei nur ein Kommentar zu jenem Vollzug erlaubt: «Das kommt davon», davon nämlich, dass die Universität Zürich keine eigene Rechtspersönlichkeit hat, sondern als (untergeordneter) Verwal¬ tungsbereich der Erziehungsdirektion betrachtet werden muss. Wer unter¬ stützt wohl die Bestrebungen (nicht nur der Privatdozenten, sondern auch des Rektorats und sämtlicher Lehrkräfte!), der Universität ein «Kleid» und damit eine Führungsstruktur zu geben, die diesen Namen verdient. Die Politiker sind angesprochen.

• Bei den Entschädigungen der Privatdozenten haben wir eine erste Verbes¬ serung erreicht, nämlich ab Wintersemester 1991/92:

bisher Fr.

neu Fr.

%

Privatdozenten/Titularprofessoren Extra¬ ordinarien anderer Universitäten 2700 3300 22,22

Ordentliche Lehrbeauftragte 2700 3100 14,81

Privatdozenten ohne Lehrauftrag 750 920 22,66

Da seit der letzten Anpassung der Entschädigungen 10 Jahre verstrichen sind und in dieser Zeit die Teuerung rund 30% ausmacht, können wir Privatdozenten uns mit den neuen Ansätzen allerdings nicht zufrieden erklären.

Der Erziehungsdirektion wurde am 29. November 1991 folgender Vor¬ schlag unterbreitet:

Vorschlag betr. Erhöhung resp. Ausgleich der Teuerung

Wintersemester 1992/93 nächste «ordentliche» Anpassung insgesamt

ca. 8% ca. 5%

13%

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 78 Vereinigung der Privatdozenten

Somit ergeben sich:

ab Wintersemester 1992193

Privatdozenten Fr. 3550 (+ 7,5 %) Ord. Lehrbeauftragte Fr. 3350 (+ 8,0%)

Es kann jetzt nicht auf den Schultern der Privatdozenten gespart werden, jetzt, da Sparen zwar politisch gefordert wird. Die Privatdozenten haben nicht zu vertreten, dass die Entschädigungen in den «guten 10 Jahren» nicht angepasst wurden.

In den Bereich «verwaltungsbedingte Unzulänglichkeiten» gehört auch die Handhabung der Entschädigungen von Privatdozenten ohne Lehrauf¬ trag.

Heftige Proteste seitens Privatdozenten führten dazu, dass der Rektor mit Brief vom 12. Dezember 1991 eine Kommission einsetzte, welche die Angelegenheit untersuchen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten soll. Der Kommission gehören an: W.-D. Woggon (Phil. II, Kontaktperson zum Rektorat, Vorsitz) W. U. Bucher (Med.) A. Frey (RSW) G. Ritz (Phil. I) U.-P. Roos (Phil. II)

• Zum Thema Verleihung des Titels «Titularprofessor» wurde bereits 1990 die Revision von § 84 der Universitätsordnung erwähnt. Damals war allerdings noch nicht abzusehen, welche instanzlichen Irr¬ wege eine solche Revision durchläuft. Bei der Erziehungsdirektion war im September 1991 nur folgendes zu erfahren: «..., dass die Revisionsvorlage erst teilweise in der Hochschulkommis¬ sion behandelt worden sei und dass der § 84 noch nicht besprochen worden sei. Wann dieses Traktandum wieder in der Hochschulkommis¬ sion aufgenommen werde, sei im Moment noch nicht klar. Somit scheint es noch längere Zeit zu dauern, bis die Teilrevision Univer¬ sitätsordnung von der Hochschulkommission definitiv verabschiedet wird. Über den Zeitraum kann man sich leider nicht aussprechen.»

• Durch den Volksentscheid vom 3. März 1991 ergab sich folgende neue Situation: Mit Beschluss vom 29. Mai 1991 hat der Regierungsrat die Änderung von § 145 Abs. 5 des Unterrichtsgesetzes auf den 1. Juli 1991 in Kraft gesetzt. Ab diesem Zeitpunkt können die Delegierten der Privatdozenten, Assi¬ stenten und Studierenden somit in der Fakultätsversammlung bei Be¬ rufungen und Beförderungen mitwirken. Mit der Inkraftsetzung der oben genannten Bestimmung wurde gleichzeitig § 33b Abs. 1 der Universitäts¬ ordnung aufgehoben.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Assistenten 79

«Unsere Arbeit» - damit ist nicht nur die Arbeit des Vorstandes gemeint, sondern die Privatdozenten insgesamt sind angesprochen: Zur Würde kommt die Bürde! Es ist jetzt unsere Aufgabe, in Berufungskommissio¬ nen mitzuwirken, wann immer diese Mitwirkung von der Fakultät be¬ schlossen wird. Vielleicht können wir auch einen kleinen Beitrag leisten, dass diese Berufungen etwas speditiver ablaufen: «cycle time reduction» heisst das Schlagwort in der Betriebswirtschaftslehre.

Zum Abschluss sei der Forderungskatalog der Privatdozenten, der vor Jahresfrist aufgestellt wurde, in Erinnerung gerufen:

- Mitspracherecht bei Beförderungen, Berufungen und der Vergabe von Krediten.

- Klare Regelung bei der Beförderung zum Titularprofessor. - Wahrung realistischer Chancen für eine Beförderung zum Extraordina¬

rius. - Bevorzugte Berücksichtigung der PD bei Lehrstuhlvertretungen. - Anerkennung der PD als integrierender Bestandteil des akademischen

Lehrkörpers und freie Lehrtätigkeit. - Den PD mangelt es oft an Freiraum zur Forschung (Team, Einrichtung,

Zeit) - Abhilfe ist dringend nötig. - Bessere Information der PD über Habilitationsverfahren und -gutachten;

Mitsprache und Mitbestimmung der PD.

Einiges haben wir erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun. Wie war es mit Rom: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und es führen viele Wege nach Rom!

c) Assistenten

Ein für den Mittelbau wesentliches Ereignis im vergangenen Jahr war der Ausgang der Volksabstimmung über eine verstärkte Mitsprache der Privat¬ dozentinnen und Privatdozenten, der Assistierenden und der Studierenden bei Berufungs- und Beförderungsverfahren an der Universität. Unerwartet wurde der Gegenvorschlag des Kantonsrates zur (zurückgezogenen) Ein¬ zelinitiative Steinhauser im März 1991 vom Volk angenommen. Die Ver¬ einigung der Assistentinnen und Assistenten (VAUZ) hatte sich finanziell und publizistisch am Abstimmungskampf beteiligt.

Die aktuelle Entwicklung der Ausgestaltung der Berufungsverfahren sieht für den Mittelbau recht positiv aus: In allen Fakultäten können die Stände nicht nur an der entsprechenden Diskussion und Beschlussfassung in den Fakultätsversammlungen teilnehmen, sondern auch Vertreter in den

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Assistenten

Berufungskommissionen stellen. Das ermöglicht das Einbringen von mit¬ telbauspezifischen Argumenten zu einem früheren Zeitpunkt. Probleme ergeben sich indessen daraus, dass die Fakultätsgutachten zuhanden der Oberbehörden keine separate Stellungnahme der Stände mehr enthalten müssen.

Nachdem sich bei der Realisierung der Strukturellen Besoldungsrevi¬ sion, die Mitte 1991 in Kraft trat, bereits verschiedentlich Unklarheiten und Pannen zeigten (schlechte Information über die individuelle Überführung in die neue Besoldungsordnung, falsche Klassierungen, Verzögerungen bei der Lohnauszahlung etc.), beschloss der Kantonsrat im Dezember, ange¬ sichts der angespannten Lage der Staatskasse den planmässigen Jahresauf¬ stieg vom 1. Januar auf den 1. Juli 1992 zu verschieben. Auch Beförderun¬ gen bleiben bis zu diesem Zeitpunkt sistiert. Die kantonalen Personalver¬ bände protestierten im Rahmen einer Kundgebung gegen diesen Verstoss gegen die Versprechungen, die dem Personal zuvor gemacht worden waren.

1991 sind unter dem Namen ERASMUS Mobilitätsprogramme für Stu¬ dierende, neuerdings aber auch für Dozenten und Assistierende angelaufen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen ERASMUS Schweiz (Mobilität inner¬ halb der Schweiz) und ERASMUS Europa, an dem sich die Schweiz zwar auch beteiligen kann, mit dem sie sich aber (noch) schwerer tut. Für mobilitätswillige Dozierende stehen innerhalb der Schweiz Stipendien von maximal 5000 Franken pro Jahr, in Europa von 7000 ECU pro Semester zur Verfügung. Antragsformulare sind bei der Univerwaltung erhältlich.

Im laufenden Jahr steht die Auseinandersetzung mit allgemeinen Fragen der akademischen Nachwuchsförderung im Mittelpunkt. Eine Arbeitsgrup¬ pe der VAUZ soll die aktuelle Situation des Mittelbaus erfassen und Konzepte zur Nachwuchsförderung ausarbeiten. Seit der Verabschiedung des «Konzepts für einen differenzierten Mittelbau» der VAUZ sind bereits einige Jahre vergangen. Unter anderem soll geprüft werden, ob dieses Konzept noch brauchbar ist.

Im weiteren arbeitet der Vorstand an einer Revision der Statuten. Dabei soll die Organisationsstruktur der VAUZ gestrafft und der Verein explizit auch für Lehrbeauftragte ohne feste Anstellung geöffnet werden. Es ist vorgesehen, der Mitgliederversammlung im Dezember 1992 einen entspre¬ chenden Entwurf vorzulegen.

Im VAUZ-Sekretariat erfolgte im Berichtsjahr ein Personalwechsel: Isabella Mühlheim wurde von Beatrice Obrist abgelöst. Das Sekretariat befindet sich jetzt im dritten Stock des Hauptgebäudes, Zimmer 311. Öff¬ nungszeiten: jeweils Mittwoch, 9-12 Uhr.

Die Teilnahme an den Vorstandssitzungen der VAUZ steht allen Mitglie¬ dern offen. Sie finden in der Regel am ersten Dienstag im Monat statt. Genauere Auskünfte erteilt das Sekretariat.

Aufgrund von Änderungen, die infolge der Strukturellen Besoldungs¬ revision entstanden sind, konnte die Statistik der Assistenten nicht erstellt werden.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende 81

d) Studierende

Todesfälle

Im Berichtsjahr musste die Universität Zürich vom Hinschied der nachfol¬ genden Studierenden Kenntnis nehmen:

Camenzind Cesar, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, gestorben am 8. November 1990

Von Liechtenstein Wenzel, Medizinische Fakultät, gestorben am 28. Februar 1991

Hotz Pierre, Philosophische Fakultät II, gestorben am 23. Mai 1991

Werder Barbara, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, gestorben am 30. Mai 1991

Leutwyler Christoph, Medizinische Fakultät, gestorben am 13. August 1991

Pal Eniköe, Philosophische Fakultät I, gestorben im September 1991

Tejada-Gil Jose Santos, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, gestorben am 1. September 1991

Sierk Beat, Philosophische Fakultät I, gestorben am 9. Oktober 1991

Vogt Peter, Philosophische Fakultät I, gestorben am 17. Oktober 1991

Flüeler Margherita, Philosophische Fakultät I, gestorben am 5. November 1991

Lehmann Verena, Philosophische Fakultät I, gestorben am 13. November 1991

Escher Regine, Philosophische Fakultät I, gestorben am 20. November 1991

Kunz Denise, Philosophische Fakultät I, gestorben am 3. Januar 1992

Oestreicher Philipp, Philosophische Fakultät I, gestorben am 17. Januar 1992

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 82 Studierende

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende 83

Der Uni-Achter rudert dem Sieg entgegen.

Studentenalltag.

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 84 Studierende

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende

Immatrikulationen nach Fachgruppe

Fakultäten WS 91/92 WS 90/91 WS 89/90

Theologie 53 67 75 Rechtswissenschaften 557 527 529 Wirtschaftswissenschaften 542 483 613 Humanmedizin 411 352 378 Zahnmedizin 54 53 58 Veterinärmedizin 62 59 74 Philosophie I 1352 1598 1349 Philosophie II 437 418 411

Total 3468 3557 3487

Entwicklung der Studienanfänger1 nach Nation und Geschlecht

□ Gesamtzahl der Studienanfänger

davon | weiblich

I davon Ausländer (inkl. Niedergelassene und Flüchtlinge)

'Studierende, die sich erstmals an einer Hochschule immatrikulieren

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 86 Studierende

Vorbereitende Prüfungen 1991

Anmeldungen Prüfung Prüfung nicht bestanden bestanden

Aufnahmeprüfung für ausländische Studierende in Freiburg m w m w m W

Frühjahr 1991 4 7 3 6 1 1 Herbst 1991 12 8 9 7 3 1

Zürcher Kantonale Maturitätsprüfung Frühjahr 1991 Volle Prüfung 1 2 1 2 - - 1. Teilprüfung 24 14 22 11 2 3 2. Teilprüfung 13 10 6 9 7 1 Ergänzungsprüfung Hebräisch 14 12 14 10 - 2 Ergänzungsprüfung Griechisch - - - - - - Ergänzungsprüfung in mehreren Fächern 1 1 1 1 - -

Herbst 1991 Volle Prüfung 2 - - - 2 - 1. Teilprüfung 19 16 17 14 2 2 2. Teilprüfung 7 5 5 4 2 1 Ergänzungsprüfung Hebräisch 3 8 2 7 1 1 Ergänzungsprüfung in mehreren Fächern 8 - 3 - 5 -

Zwischenprüfungen an der Universität Zürich (1. Januar bis 31.Dezember 1991)

m w Total Theologie1 Prope 16 15 31 Rechtswissenschaft Zwischenprüfung 172 175 347 Wirtschaftswissenschaft Vorprüfung 279 65 344 Humanmedizin2 1. Prope 127 104 231

2. Prope 130 96 226 3. Prope 120 104 224

Zahnmedizin 1. Prope 17 10 27 2. Prope 25 14 39 3. Prope 20 4 24

Veterinärmedizin 1. Prope 8 21 29 2. Prope 13 26 39

Philosophie II 1. Vorprüfung 122 84 206 2. Vorprüfung 124 66 ' 190

1 nur Fakultätsprüfungen 2 inkl. Fakultätsprüfungen

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende

Kletterwand in der Universität Zürich-Irchel.

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88 Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende

Abschlüsse an der Universität Zürich (1. Januar bis 31.Dezember 1991)

m w Total Theologie Lizentiate 5 - 5

Doktorate 4 — 4 Theol. Fakultäts- und Konkordatsprüfungen 32 11 43

Rechtswissenschaft Lizentiate 137 100 237 Doktorate 39 8 47

Wirtschaftswissenschaft Lizentiate 202 68 270 Doktorate 19 2 21 Höheres Lehramt 5 1 6

Humanmedizin Eidg. Fachprüfungen 116 98 214 Doktorate 140 82 222 Fachprüfungen der Fakultät 1 - 1

Zahnmedizin Eidg. Fachprüfungen 25 9 34 Doktorate 25 11 36 Fachprüfungen der Fakultät - - -

Veterinärmedizin Eidg. Fachprüfungen 12 14 26 Doktorate 24 13 37 Fachprüfungen - - -

Philosophie I Lizentiate 214 301 515 Doktorate 63 45 108 Höheres Lehramt 19 16 35 Höheres Lehramt Berufsschulen 13 4 17 Zusatzstudium (in einem weiteren Hauptfach) - - - Sekundarlehrerprüfungen 19 16 35 Fachlehrerprüfungen 5 10 15

Philosophie II Diplome 129 61 190 Doktorate 63 18 81 Höheres Lehramt 9 6 15 Sekundarlehrerprüfungen 13 6 19 Fachlehrerprüfungen 4 - 4

Lizentiate/Diplome 719 541 12601

Eidg. Med. Fachexamen 153 121 274 Med. Fachexamen (Ausländer) 1 - 1 Doktorate 377 179 556 Lehramtsprüfungen 87 59 146

1 inkl. Theolog. Fakultäts- und Konkordatsprüfungen

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Studierende

Preisinstitut und Semesterprämien

Im Rahmen des Preisinstitutes konnten im Berichtsjahr folgende Arbeiten ausgezeichnet werden:

Hauptpreis von 3000 Franken

Peter Ghermi, Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät; für eine Arbeit, die sich mit den Auswirkungen der EG-Binnenmarktinitiative auf die schweizerischen Exporte in die Europäische Gemeinschaft befasst.

Nebenpreis von 1000 Franken

Dr. Thomas Christen, Veterinär-medizinische Fakultät; für den Beitrag «Aminosäurenteilsequenz von zwei Z-DNS-bindenden Proteinen aus dem Hoden des Stieres»,

Martin Küng, Veterinär-medizinsche Fakultät; für seinen Beitrag zur Histologie und Mechanik des Hufhorns beim Pferd,

Roger Sennhauser, Philosophische Fakultät I; für den Beitrag «Hat die Anhebung des Wohlstandes zu einer Verbesserung der pädagogischen Verhältnisse beigetragen?»

Die Semesterprämie in der Höhe von je 600 Franken konnte folgenden Studierenden für ausgezeichnete Arbeiten in Seminarien und Instituten zugesprochen werden:

Theologische Fakultät Baumann Andreas, Baumann Michael, Bolliger Daniel

Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät Bachmann Patrik, Bomatter Hans-Peter, Flatt Thomas, Gebs Rene und Wyss Stefan, Guggenbühl Christoph, Hämmerli Thomas, Knaus Markus, Lütolf Sandra, Moser Stefan, Rasonyi Peter, Röösli Lisa, Rüesch Andreas, Sandmeier Daniel, Schneider Hanspeter, Tyran Jean-Robert, Wertli Christian

Medizinische Fakultät Grob Martin, Jung Hans Heinrich, Kaufmann Margit, Sonnabend Michael, Wolfensberger Thomas

Veterinär-medizinische Fakultät Bucklar Harry, Kamber Rolf

Philosophische Fakultät / Albert Georgia, Andermatt Oliver und Selva Gabriella, Eigen¬ mann Dominik, Erni Mirjam, Hasler Elisabeth, Mariauzouls Charles, Mauer Wohnlich Elisabeth, Müller Peter, Pizzardi An¬ drea, Rauschert Janette und Suter Urs, Schmid Barbera

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 90 Dies academicus

Philosophische Fakultät II Forster Thomas, Känel Barbara und Mez Konstanze, Plaz Jörg, Schom Ivo

e) Dies academicus

Anlässlich der 158. Stiftungsfeier der Universität am 29. April 1991 be¬ schrieb der Rektor, Prof. Dr. Hans Heinrich Schmid, in seiner Rektorats¬ rede «Sacerdotium - Imperium - Studium» das Spannungsfeld von Wissen¬ schaft. Kirche, Staat und Wirtschaft. Als Vertreter der Studierenden schil¬ derte Petr Fähnrich, stud. phil. I, seine «Ansichten eines Studenten» über die Universität Zürich.

Den Doktortitel ehrenhalber erhielten an der Feier (vgl. auch Dekanats¬ berichte, 3c):

- Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Bundeslandes Brandenburg in Potsdam, in Anerkennung seines Beitrags zu einer theologisch verant¬ worteten Orientierung der Kirche in einem schwierigen politischen Um¬ feld sowie seines Einsatzes für die Menschenrechte in seinem Land und in Europa; Theologische Fakultät.

- Giulio Vismara, emeritierter Professor für italienische Rechtsge¬ schichte in Mailand, in Anerkennung der grossen Verdienste, die er sich in fünfzigjähriger hingebungsvoller Forschung um die europäische, italienische, lombardische und tessinische Rechtsgeschichte und um die Geschichte des Völkerrechts erworben hat; Rechts- und staatswissen¬ schaftliche Fakultät.

- Peter N. Magee, Professor für Pathologie am Fels Institute for Cancer Research and Molecular Biology in Philadelphia (USA), in Anerkennung seiner grossen wissenschaftlichen Leistungen als Pathologe und Bioche¬ miker bei der Entwicklung neuer experimenteller Methoden, die zu bahnbrechenden Erkenntnissen über die Wirkungsweise chemischer Substanzen als Ursachen des Krebses geführt und damit einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung des durch Umweltgifte bedingten Krebsrisikos geleistet haben; Medizinische Fakultät.

Zum ständigen Ehrengast der Universität wurde ernannt:

- Dr. Ulrich Helfenstein, alt Staatsarchivar, in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste für die Erhaltung und Erschliessung der Archivalien der Universität sowie seiner engagierten, langjährigen Mit¬ arbeit in der Kommission für Universitätsgeschichte.

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Veranstaltungen und Kongresse 91

Die Jury des Stehr-Boldt-Fonds verlieh dieses Jahr zwei Hauptpreise und einen Nebenpreis:

Einen Hauptpreis in der Höhe von 10000 Franken erhielt Dr. Ruth Baumann-Hölzle, Wolfhausen, für ihre Dissertation «Human-Gentech- nologie und moderne Gesellschaft».

Ebenfalls einen Hauptpreis erhielt Dr. Bettina Merz, München, für ihre Dissertation «Die medizinische, ethische und juristische Problematik artifi- zieller menschlicher Fortpflanzung».

Einen zweiten Preis in der Höhe von 7000 Franken erhielt Dr. Hubert Schefer, Rothenburg, für seine Dissertation über «Das Berufsethos des Arztes Paracelsus von Hohenheim».

f) Veranstaltungen und Kongresse

4.-27. März 1991: Durchführung der Eidgenössischen Maturitätsprüfun¬ gen, Eidgenössische Maturitätskommission

19. März 1991: Tagung zum Thema «Qualitäts- und Leistungsmessung im Hochschulbereich», Prof. Herbert R. Keils, Danbury Park Management Center, Chelmsford (GB)

9.-13. April 1991: Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Kar- diologie 1991

10.-12. April 1991: Frühjahrstagung der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft (SPG)

11.-12. April 1991: 3. Nationale Forumsveranstaltung der Schweizerischen Landeskonferenz für Sozialwesen (LAKO): «Wie soziale Institutionen mit Beweggründen überzeugen können»

17. April 1991: Symposium umweltgerechte Abfallentsorgung: «Verant¬ wortung wahrnehmen», Geschäftsstelle «Agir pour demain»/Koordina- tionsstelle Umweltlehre

18. April 1991: Workshop über die Technik des ICP (Inductive coupled plasma atomic emission spectroscopy) für die Analyse von Umweltproben, Institut für Pflanzenbiologie

18.-21. April 1991: Jahreskongress der europäischen Gesellschaft für Ma¬ gnetresonanz in Zürich, organisiert vom Departement für Medizinische Radiologie

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 92 Veranstaltungen und Kongresse

19. April 1991: Pollumet Kolloquium: Luftverschmutzung und Meteorolo¬ gie in der Schweiz, Geographisches Institut ETH

19. April-3. Mai 1991: Kunstausstellung des Schweizerischen Arbeiter¬ hilfswerks Zürich

6.-8. Mai 1991: 150 Jahre Schweizerischer Studentenverein, Ausstellung des Schweizerischen Studentenvereins

16. Mai 1991: Serenadenkonzert im Lichthof mit Werken von Boccherini und Mozart

24. Mai 1991: Gastvorlesung Prof. Peter Singer, Monsh University, Clay¬ ton/Australia, «Animal Rights», Zoologisches Institut im Rahmen der Semesterreihe Seminar für alle zoologischen Fachrichtungen

24.-25. Mai 1991: Council Meeting of the European Physical Society, Schweizerische Physikalische Gesellschaft

25.-29. Mai 1991: Tagung der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI 91)

27. Mai-18. Oktober 1991: «Ka'apor - Menschen des Waldes und ihre Federkunst. Eine bedrohte Kultur in Brasilien», Ausstellung im Völkerkun¬ demuseum

3.-28. Juni 1991: Ausstellung über den Start und Betrieb des ersten europäi¬ schen Fernerkundungs-Satelliten ERS I, Geographisches Institut

7. Juni 1991: Tag der offenen Tür EATAG-Preisverleihung, Institut für Informatik

12.-15. Juni 1991: Öffentliches Kolloquium am Soziologischen Institut zum Thema «Vom Bild zum Text, die Photographiebetrachtung als Quelle so¬ zialwissenschaftlicher Erkenntnis»

14. Juni 1991: Ausstellung 700 Jahre Frauenbildung, Pädagogik Studentin¬ nen

15. Juni 1991: Uni-Party 1991 im Kollegiengebäude

25. Juni-13. Juli 1991: Wanderausstellung «Gunnar Ekelöf - Kunst und Poesie», Kollegiengebäude, Abteilung für Nordische Philologie

30. Juni 1991: Ökumenischer Gottesdienst, Seerosenteich Uni Park Irchel

2. Juli 1991: Medienkonferenz: Suchtprävention im Schulalltag, Schulamt der Stadt Zürich

4. Juli 1991: Wiedereröffnung des neugestalteten Zoologischen und Paläon¬ tologischen Museums an der Künstlergasse 16

10.-27. Juli 1991: «A funny thing happened on the way to the Forum», Theater Team Zürich, Aufführungen im Irchel Park

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Veranstaltungen und Kongresse 93

18. Juli 1991: Satellitenübertragung der Afrika-Preisankündigung 1991, Hunger-Projekt Schweiz

Veranstaltungsreihen Sommersemester 1991

Vortragszyklus «Fundamentalismus und Sektenbildung», Fachvereine So¬ ziologie und Psychologie Die Fotografie-Betrachtung als Quelle sozialwissenschaftlicher Erkennt¬ nis, Soziologisches Institut und Forschungskomittee, Soziographie der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie CH-700-Jahr-Jubiläum «Die Schweiz der Zukunft», Interdisziplinäre Ver¬ anstaltungen Universität/ETH

Mitte Juli bis Ende August 1991: Ausstellung «Asklepios: Heilgott und Heilkult» im Medizinhistorischen Museum

24. Juli-20. Oktober 1991: «Von Skylletion zu Scolacium»: Photoausstel¬ lung in der Archäologischen Sammlung der Universität Zürich

26. Juli—1. September 1991: Freilichtaufführung Alter Botanischer Garten, «Diener zweier Herren», Bernhard Theater Zürich

12.-16. August 1991: Jahrestagung 1991 «International Standing Conferen¬ ce for the History of Education» (ISCHE) mit dem Thema «Aspects of Antiquity in the History of Education», Pädagogisches Institut

26.-30. August 1991: Internationaler Kongress «Specialized Colloque AMPERE on NMR in High-Tc-Superconductors», Physik-Institut

28. August 1991: Kantonale Bibliothekarentagung 1991: Die viersprachige Schweiz - CH-Literatur, Kantonale Kommission für Gemeinde- und Schulbibliothek, Zürich

30. August 1991: «Toxikologie, eine interdisziplinäre Wissenschaft»: Sym¬ posium über Themen der Giftforschung

1.—4. September 1991: Kongress European Society for Pédiatrie Research, Klinik für Neonatologie

2.-6. September 1991: 15th IFIP Conference on system Modelling and Optimization, Institut für Operation Research

6. September 1991: Symposium: 70 Jahre Zürcher Kinder- und Jugendpsy¬ chiatrie, Psychiatrische Universitäts-Poliklinik für Kinder und Jugendliche

19.-20. September 1991: Internationales Symposium «Concepts and mo¬ dels of sleep regulation», Pharmakologisches Institut

23.-25. September 1991: Internationale Tagung «Antike Dramentheorien und ihre Reception», Klassisch-philologisches Seminar

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 94 Veranstaltungen und Kongresse

26. September 1991: Methadon-Kolloquium für Ärzte und Apotheker, Sozialpsychiatrischer Dienst der Psychiatrischen Universitätsklinik

26.-28. September 1991: «Rheumatologische Probleme am Arbeitsplatz», Kongress der Schweiz. Gesellschaft für Physikalische Medizin, Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie ETH

28. September 1991: Erster Zürcher Tag der Jugendmedizin, Fortbildungs¬ veranstaltung, Dr. U. Eiholzer und Kinderspital Zürich

1.-3. Oktober 1991: Zürcher Berufsberatersymposium, Schweizerischer Verband für Berufsberatung

6.-13. Oktober 1991: 17. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Neu¬ roradiologie

9.-12. Oktober 1991: Super Lear Workshop, Internationale Konferenz zum Studium der Forschungsmöglichkeiten an einem neuen Teilchenbeschleu¬ niger Super Lear am CERN in Genf, Physik-Institut

24. Oktober 1991: Symposium in klinischer Toxikologie im Rahmen des 25-Jahre-Jubiläums des Schweiz. Toxikologischen Informationszentrums. Abteilung Klinische Pharmakologie, Universitätsspital

24.-25. Oktober 1991: Die Psychiatrische Klinik für geistig behinderte Menschen — eine Sackgasse? Institut für Sonderpädagogik

25.-26. Oktober 1991: Wissenschaftliche Jahrestagung der Schweizeri¬ schen Gesellschaft für Neurochirurgie in Zusammenarbeit mit der Schwei¬ zerischen Gesellschaft für Endokrinologie

1. November 1991: Georg Friedrich Götz-Preisverleihung der Medizini¬ schen Fakultät

1. November 1991: Das Soziologische Institut feiert sein 25jähriges Beste¬ hen

I. November 1991-Februar 1992: «Noth und Hülf»: Ausstellung im Medi¬ zinhistorischen Museum

9. November 1991: Zentraltagung für Betriebssanitäter der Schweiz, Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität

II. November 1991: Feier zur Wiedereröffnung des Zoologischen und Palä¬ ontologischen Museums an der Künstlergasse 16

14. November 1991: Egnér-Preisverleihung zum Thema «Zwischen¬ menschliche Beziehungen in Psychotherapie und Balint-Gruppen»

16. November 1991: Tagung «Probleme der Wahrnehmung von Hirnverletz¬ ten, Therapiekonzept für Fachleute und Angehörige», Schweizerische Ver¬ einigung für hirnverletzte Menschen sowie Institut für Toxikologie

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Veranstaltungen und Kongresse 95

Prof. Dr. Bertalan Andräsfalvy, Minister für Kultur und Bildung der Republik Un¬ garn, bei seiner Eröffnungsansprache (Osteuropa-Woche).

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D. G. Vaisey, Direktor der Bodleiau Library, Oxford, sprach zum Thema «From Bookshelf to Computerterminal».

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 96 Veranstaltungen und Kongresse

21. November 1991: Vortrag von Prof. Dr. E.U. von Weizsäcker, Schweize¬ risches Institut für Auslandforschung

23. November 1991: Jahrestagung des Schweizerischen Fachverbandes für Gestaltende Psychotherapie und Kunsttherapie

25.-29. November 1991: Osteuropawoche

27. November 1991: Vortrag von D.G. Vaisey, Direktor der Bodleian Library, From Bookshelf to Computerterminal, Rektorat

3. Dezember 1991: Vortrag von Prof. Dr. H. Bonus, Schweizerisches Insti¬ tut für Auslandforschung

7. Dezember 1991: Schweizer Jugend forscht, Workshop 1991, wissen¬ schaftlich interessierte Jugendliche zwischen 15 und 21 stellen ihre Projekte vor

10. Dezember 1991: Begrüssung der ausländischen Studierenden durch den Rektor

10. Dezember 1991: Adventsgottesdienst im Lichthof mit Pfarrer E. Sieber. Campus für Christus / Vereinigte Bibelgruppen

20. Dezember 1991: Weihnachtsfilmvorführung im Lichthof «Some like it hot», Filmstellen VSU/VSETH

10.-11. Januar 1992: 13. Metageitnia, Philologisches Symposium der Uni¬ versitäten Strasbourg, Mulhouse, Freiburg i. Br., Tübingen, Konstanz, Frei- burg/Uech., Bern, Basel und Zürich, Klassisch-Philologisches Seminar

14. Januar 1992: Vernissage der Ausstellung «Dionysos, Mythos und My¬ sterien, Vasen aus Spina», Archäologisches Institut

15. Januar-29. März 1992: Sonderausstellung «Dionysos, Mythos und My¬ sterien, Vasen aus Spina»

17.-18. Januar 1992: «Ciné Amerindia», 500 Jahre Eroberung Lateinameri¬ kas, Pro Helvetia, HEKS, Kommission für Entwicklungsfragen Universi- tät/ETH

21. Januar 1992: Vortrag von Bundesminister Prof. Dr. K. Töpfer, Schwei¬ zerisches Institut für Auslandforschung

25. Januar 1992: Informationstag der Veterinär-medizinischen Fakultät: «Lehren und Forschen für Tiere»

7.-8. Februar 1992: Tagung «Tradition, Sprache, Skepsis, Grenzen der aufklärerischen Vorurteilskritik», Marie Gretler-Stiftung, Philosophisches Seminar

18. Februar 1992: Vortrag von Dr. Stephan Schmidheiny, Schweizerisches Institut für Auslandforschung

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

26. März 1992: 1. Zürcher Wirtschaftsforum «Die Schweizerische Wirt¬ schaft zwischen Regulierung und Deregulierung», Management Weiterbil¬ dung

Veranstaltungsreihen Wintersemester 1991/92

«Feministische Perspektiven in der Wissenschaft», Interdisziplinäre Veran¬ staltungen Universität/ETH «Geburtsstunden moderner Wissenschaft (um 1890)», Wissenschafts¬ historisches Kolloquium Universität/ETH Umweltgerechtes Handeln - durch Einsicht, mit Zwang, übers Geld? Öf¬ fentliche Ringveranstaltung des Nachdiplomstudienganges in Umweltlehre

g) Universitätsmuseen

Anthropologisches Institut und Museum

Die Ausstellung des Anthropologischen Museums wird nach wie vor mit schätzungsweise 8000 Besuchern rege besucht, und wiederum musste der Konservator 25 Führungen für Besucher (vor allem Schulklassen) aus der ganzen Schweiz organisieren. Im Herbst wurde eine neu gestaltete Tafel zur Bestimmung von Primatenschädeln montiert, die mit Hilfe eines Sonder¬ kredites angefertigt werden konnte. Sie ist als Orientierung für Besucher und als zusätzliche Einleitung für Studenten gedacht und stellt ein Verzwei¬ gungsschema dar, das mit Hilfe von wissenschaftlichen Zeichnungen zu den einzelnen Primatenfamilien führt. Die Tafel dient zugleich als Test, wie man mit institutseigenen Computergeräten graphische Lehrtafeln zu ent¬ werfen und zu produzieren vermag.

Hinter den Kulissen wurde bereits intensive Planungsarbeit für das neue Museum geleistet, wobei man allerdings oft an finanzielle wie auch perso¬ nelle Grenzen stiess. Das neue Anthropologische Museum (in «Museum der Humanbiologie» umbenannt), das voraussichtlich Ende 1993 eröffnet wird, sollte ein Schaufenster wissenschaftlicher Tätigkeit an der Universität Irchel werden. Ein Grundplan und ein Modell des neuen Museums liegen schon vor. Das Museumsteam ist bereit, das wissenschaftliche und didakti¬ sche Know-how einzusetzen, um der Öffentlichkeit eine lehrreiche Ausstel¬ lung präsentieren zu können. Ein termingerechter Abschluss der Inhaltspla¬ nung und die Anschaffung von zusätzlichen Ausstellungsobjekten hängen aber von einer entsprechenden Sonderfinanzierung ab. Das Anthropologi¬ sche Institut wird aber bei dieser Aufgabe von der Mitarbeit des Museums¬ dienstes und von einer entsprechenden Finanzierung der Vorbereitungs¬ arbeiten in den Jahren 1992 und 1993, der Anstellung einer Aufsichtsperson

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

(vor allem für die vorgesehene Öffnung am Wochenende) und der erhöhten Betriebskosten des erweiterten Museums abhängig sein.

Die Pflege der Institutssammlung für Forschungszwecke ist intensiv vorangetrieben worden. Insgesamt wurden 86 nichtmenschliche Primaten konserviert oder zu Skeletten umgearbeitet. In der Kollektion historischer Menschenskelette sind 237 Neuzugänge zu verzeichnen. Es handelt sich unter anderem um die menschlichen Reste von den Ausgrabungen in der Kirche Hedingen, in Oberwinterthur, Dietikon und aus den römerzeitlichen Grabungen in Neftenbach.

Archäologische Sammlung

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 21. August 1991 völlig uner¬ wartet in seinem 46. Altersjahr Dr. Michel Sguaitamatti. Michel Sguaita- matti hatte die Archäologische Sammlung seit 1973, zunächst als Assistent, seit 1979 als Konservator betreut und war auch für die in diesem Zeitraum gezeigten Sonderausstellungen verantwortlich, die jeweils ein breites Echo auszulösen vermochten.

Vom 24. Juli bis 20. Oktober wurde in den Seminarräumen im Erdge- schoss des Institutsgebäudes Rämistr. 73 die Sonderausstellung «Von Skyl- letion zu Scolacium» gezeigt, eine Fotoausstellung über den Archäologi¬ schen Park von La Roccelletta (Provinz Catanzaro), welche von der archäo¬ logischen Denkmalpflege in Reggio Calabria konzipiert worden war.

Am 14. Januar konnte die zusammen mit dem Archäologischen Institut der Universität Lausanne und dem dortigen «Musée de l'Ancien-Evêché» organisierte Ausstellung «Dionysos, Vasen aus Spina» eröffnet werden. Gezeigt wurden 70 Objekte, darunter zahlreiche Meisterwerke der klassi¬ schen attischen Vasenmalerei, die aus den Nekropolen der Etruskerstadt Spina stammen und im Archäologischen Nationalmuseum von Ferrara aufbewahrt werden. Dem grosszügigen Entgegenkommen der italienischen Kollegen in Ferrara und Bologna sowie dem zuständigen Ministerium ist es zu verdanken, dass diese kostbaren Stücke nach Zürich ausgeliehen werden konnten; die meisten davon haben Italien zum ersten Mal verlassen dürfen. Wir hoffen, diese Form kulturellen Austausches auch in Zukunft weiterfüh¬ ren zu können. Die Ausstellung dauert bis zum 29. März 1992. Der Katalog zur Ausstellung erschien im Akanthus-Verlag, Kilchberg.

Im Berichtsjahr belief sich die Besucherzahl insgesamt auf 5250 Perso¬ nen. 78 Schulklassen besuchten die Sonderausstellungen, das Museum und die Abguss-Sammlung. Wegen der Vorbereitungsarbeiten für die Sonder¬ ausstellung «Dionysos» musste die Originalsammlung vom 2. Dezember 1991 an geschlossen bleiben. Zusammen mit der Migros-Klubschule wur¬ den vom Oktober 1991 bis Februar 1992 zwölf Führungen angeboten. In der ersten Kurshälfte wurden die jüngst zur Sammlung gestossenen Antiken und die neu gestaltete Gipssammlung vorgestellt, die zweite Kurshälfte

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

Trinkgefäss in Form eines Widderkopfes, um 425 v. Chr. Archäologisches National¬ museum Ferrara.

bezieht sich auf das Thema der Sonderausstellung «Dionysos - Mythos und Mysterien». Am 20. November 1991 wurde die Schweizerische Restaurato¬ rentagung in den Räumen des Archäologischen Instituts durchgeführt.

Restaurator Rolf Fritschi war wiederum für vier Wochen freigestellt, um bei der Fertigstellung der Einrichtung des Museums von Eritrea mitzuhel¬ fen. Unter Beizug eines auswärtigen Mitarbeiters war es möglich, neben den laufenden Arbeiten und Ausstellungsvorbereitungen die Restaurierung der Marmorobjekte aus der Sammlung Ruesch in Angriff zu nehmen.

Die Restaurierung der Gipsabgüsse und die Neuaufstellung der Gips¬ sammlung wurden weitergeführt. Die neu erworbenen Abgüsse von grie¬ chischen und römischen Porträtköpfen aus Elea wurden gesockelt und in die Bestände integriert. Im ersten Untergeschoss (Gipssammlung) wurden zwei Vitrinen mit den Repliken mykenischer Objekte eingerichtet.

Im Berichtsjahr erschien Nr. 17 der Reihe «Archäologische Sammlung der Universität Zürich» (ASUZ) mit einem Beitrag von M. Sguaitamatti über «Eine lakonische Kanne des Jagd-Malers» im Besitz unserer Samm¬ lung.

Für das Restaurierungslabor konnten im Berichtsjahr zwei Halogenlam¬ pen angeschafft werden.

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen 100 Universitätsmuseen

Folgende Schenkungen sind der Sammlung im Berichtsjahr zugekom¬ men: - Herr Felix J. May, Zürich: Uschebti (Totenfigur) des Nefer-ib-Re-sa-

Neith, 26 Dyn., Inv. 4400 (ehemals L 317). - Herr und Frau Hans und Sonja Humbel, Zürich: Neolithisches Gefäss mit

Schnurverzierung, Inv. 4401. - Herr Dr. Leo Mildenberg, Zürich: Skyphos in Gnathia-Technik, Inv.

4313. Angekauft wurden: - Attisch-schwarzfiguriger Schalenskyphos; Inv. 4314 (ehemals L 360). - Terrakotta in Form eines Kentauren. Inv. 4312. - Askos in Form eines Astragals, apulisch, 4. Jh. v. Chr. Inv. 4316. - Didrachmon aus Silber. Inv. 4315.

Botanischer Garten und Botanisches Museum

Im Samentausch wurden 6252 Portionen an verschiedene botanische Gär¬ ten und Institute verschickt und deren 453 Portionen bezogen. Es wurden 80 Schulklassenführungen sowie 40 geschlossene und 12 öffentliche Führun¬ gen gemacht.

Bei Victoria cruciana hat sich durch Selbstbestäubung erstmals eine Frucht entwickelt. Erfreulich ist der Kulturzustand der beiden Lodoicea maldivica, sie entwickelten beide kräftige neue Blätter. Reichlich blühten Platycarya strobilacea, Albizia julibrissin, Hamamelis vernalis, Euodia hupehensis und Cephalanthus occidentalis.

Durch die Pilzkontrolle wurden 868 Kontrollscheine ausgestellt, 981 kg Pilze wurden freigegeben und 78 kg zurückbehalten, darunter 35 Stück der tödlich giftigen Knollenblätterpilze Amanita. Die Pilzkontrolleure des Bo¬ tanischen Gartens halfen in Spitzenzeiten bei der Pilzkontrolle auf den Märkten der Stadt Zürich, dort wurden 997 kg Pilze kontrolliert.

Im Herbarium gingen 5271 Neueingänge ein. 5781 Ausleihen wurden an 60 in- und ausländische Institute verschickt. Wiederum wurden zwei Teil¬ nehmerinnen am Arbeitsprogramm des Arbeitsamtes der Stadt Zürich für je sechs Monate im Herbarium eingesetzt. Die Zusammenlegung der Herbar- Sammlungen beider Hochschulen steht kurz vor dem Abschluss.

Die Bibliothek der Botanischen Institute verzeichnet einen Zuwachs von 485 Büchern (total 47 620 Bände). Der Bestand an Separata und Disserta¬ tionen hat sich um 35 Stück erhöht (total 142 525). Der Zeitschriftenbestand beträgt 1184 Ausgaben.

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Medizinhistorisches Museum

Eine attraktive Neugestaltung, eine besser zugängliche Lage im Parterre des Gebäudes Rämistrasse 69 und markant erweiterte Öffnungszeiten haben die Besucherzahlen des Medizinhistorischen Museums von ca. 1500 vor 1990 auf 15 000 im Jahr 1991 vervielfacht. Zahlreiche Gruppen von Schü¬ lern, Studierenden, Ärzten. Auszubildenden der Pflege- und Laborberufe sowie von verschiedenen Vereinen wurden durch das Museum geführt. Die Schweizer Gesellschaft für Geschichte der Veterinärmedizin führte ihre Jahrestagung am 30. Mai 1991 bei uns durch. Am 5. November erwiesen uns die Gesamtregierungsräte der Kantone Thurgau, St. Gallen und Zürich anlässlich ihrer «Hörnli-Tagung» die Ehre eines Besuches. Seit Frühjahr 1991 steht ein trotz stattlichen Umfangs und reicher Bebilderung doch preiswerter Museumsführer zur Verfügung; desgleichen können an die Besucher 23 Ansichtskarten von Objekten und Szenarien des Museums abgegeben werden. Der Seminarraum im Museum erfreut sich grosser Nachfrage für Institutsveranstaltungen, Seminarien und Sitzungen.

Um das Museum lebendig zu erhalten und immer wieder neue Besucher¬ kreise anzusprechen, wurden in der Berichtsperiode drei Wechselausstel¬ lungen durchgeführt. Vom 6. Dezember 1990 bis Anfang Mai 1991 zeigten wir unter dem Titel «Medico-Mechanik vor siebzig Jahren» zahlreiche Apparate der Physiotherapie, teilweise Leihgaben der Fango Physio GmbH. Rapperswil. Vom 16. Mai bis Anfang September fand die im Erlanger Institut für Medizingeschichte zusammengestellte Ausstellung «Asklepios: Heilgott und Heilkult» grosse Aufmerksamkeit. Vom Oktober 1991 bis Anfang Februar 1992 präsentierten wir den ersten Teil der Ausstel¬ lung «Noth und Hülf», der den Volkskrankheiten Tuberkulose, Kropf und Hüftarthrose gewidmet ist. Diese Schau wurde von Mitarbeitern des Medi¬ zinhistorischen Instituts der Universität Bern (Direktor: Prof. U. Böschung) gestaltet und zum 800. Jahrestag der Gründung der Stadt Bern zuerst im Käfigturm gezeigt.

Die Erschliessung der Objektbestände konnte um 450 Inventarnummern weitergeführt werden. Frau Evelyne Regolati bearbeitete als Museumsassi¬ stentin die Neueingänge. Unser freier Mitarbeiter Alfred Schett beschäftig¬ te sich mit den Instrumenten aus dem Gebiet der Ohren-Nasen-Hals- Heilkunde. Im Februar 1991 erschien seine Monographie «Vom Helmholtz- Augenspiegel zur Funduskamera», eine detaillierte Vorstellung der Oph- thalmoskope und verwandten Instrumente aus den einzigartigen Beständen unserer Zürcher Sammlung. Es gingen 130 neue Gegenstände ein, die wir bei den Donatoren herzlich verdanken.

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

Paläontologisches Institut und Museum

Am 4. Juli 1991 wurde nach mehrjähriger Bauzeit der grossangelegte Um- und Ausbau des ehemaligen Biologiegebäudes feierlich eingeweiht. Damit wurde auch das völlig neu gestaltete und wesentlich erweiterte Paläontolo¬ gische Museum zusammen mit dem Zoologischen Museum wieder eröff¬ net. Beide Museen feierten am 11. November 1991 in Anwesenheit von zahlreichen geladenen Gästen aus dem In- und Ausland ihre Wiedereröff¬ nung an der Künstlergasse 16.

Die Arbeiten für das Paläontologische Museum standen ganz im Zeichen dieser Wiedereröffnung. Zunächst mussten Anfang April die grossen Tessi- ner Saurier von den Magazinen im Untergeschoss in das Museum gebracht und dort in den Vitrinen befestigt werden. Die aufgebotene Firma transpor¬ tierte die tonnenschweren Gesteinsplatten mittels Luftkissen, Hubstapler und einem speziell angefertigten Rahmen, wodurch der Umzug rasch und vor allem auch ohne Beschädigung der wertvollen Fossilien ablief. An- schliessend konnten bei den grossen Saurierplatten die Flächen zwischen dem eigentlichen Fossil und dem Rahmen ausgespachtelt, geschliffen und bemalt werden.

Zahlreiche in den Sammlungen vorhandene Fossilien mussten für die Ausstellung aufgefrischt und nachpräpariert oder überhaupt erstmals präpa¬ riert werden. Die kleineren Fossilien aus der Trias des Monte San Giorgio, die mit rechteckigen Stahl- oder Holzrahmen versehen waren, wurden meistens ausgerahmt und auf der Rückseite mit glasfaserverstärktem Kunstharz armiert. Es zeigte sich nämlich, dass die Fossilien mit den natürlichen, unregelmässigen Umrissen der Gesteinsplatten in den Vitrinen viel besser zur Geltung kommen als mit Rahmen. Bei einigen Fossilien musste Wachs, das früher zum Ausfüllen von Spalten verwendet worden war, entfernt und durch einen speziellen Hartgips ersetzt werden. Die Skelettrekonstruktion von Tanystropheus, die ursprünglich den langhal- sigen Saurier ruhend auf seinen vier Beinen auf dem Festland zeigte, wurde so ummontiert, dass das Skelett jetzt in Schwimmlage gezeigt werden kann.

Von Beat Scheffold, einem freischaffenden Illustrator, wurden unter der wissenschaftlichen Anleitung durch Mitarbeiter des Paläontologischen In¬ stituts und Museums zahlreiche farbige Lebensbilder der Tessiner Saurier geschaffen. Sie vermitteln dem Besucher einen Eindruck vom Aussehen dieser längst ausgestorbenen Tiere, von denen ja nur die meist stark ver¬ drückten Skelette vorliegen. Postkarten, die von einigen dieser Lebensbil¬ der angefertigt wurden, sind bei den Museumsbesuchern begehrt.

Die von den Mitarbeitern des Paläontologischen Instituts und Museums erarbeiteten Vitrinenkonzepte wurden von der E. Walter (Resom AG) gestalterisch überarbeitet und realisiert.

Im jetzigen Museum nehmen die Saurier und Fische vom Monte San Giorgio entsprechend ihrer Einmaligkeit und wissenschaftlichen Bedeu¬ tung den grössten Raum ein. Einen weiteren Schwerpunkt bildet eine

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

Sammlung von Säugetieren aus dem Oligozän der Badlands von Wyoming. Ferner orientieren Vitrinen über folgende Themen: Dinosaurierreste in der Schweiz. Dinosaurier allgemein, Fossilien aus dem Jura, der Kreide, dem Tertiär und Quartär der weiteren Umgebung von Zürich. Fossilisation, Leit- und Faziesfossilien, Präparation und Anfänge der Paläontologie in Zürich.

In den Präparationswerkstätten wurden ausserdem für die Forschung ein Macrocnemus aus der Grenzbitumenzone von Besano (Italien), mehrere Fische und Pachypleurosauridenreste aus der Mitteltrias Graubündens und einige Ammoniten aus dem Dogger von Südengland präpariert. Für die Montage einer Skelettrekonstruktion von Placodus wurden durch das Ab- giessen von Wirbeln und Extremitätenknochen wesentliche Vorarbeiten geleistet.

Die EDV-Katalogisierung und Etikettierung von altem und neuem Sammlungsmaterial wurde energisch fortgeführt. Für die Compactusanlage wurde eine alphabetische Liste aller Belegsammlungen (224) und ihrer genauen Standorte erstellt, und die Sammlungsbestände wurden ergänzt.

Unter den Neueingängen, die durch eigene Aufsammlungen, durch Kauf oder als Geschenk in den Besitz der Sammlung kamen, sind Fische und Reptilreste aus der Trias des Ducangebiets, Wirbellose aus dem Barrandium (Tschechoslowakei), mit Aragonitschale erhaltene Ammoniten aus der Kreide des Wolgagebiets, eine Pentacriniten-Platte von Develier, zwei Fledermäuse von Messel sowie ein Keichousaurus aus der Mitteltrias von China zu nennen.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter befassten sich vor allem mit der Stratigraphie und dem Fossilinhalt der Prosanto-Formation (Mitteltrias) des Ducangebiets, mit der Stratigraphie und den Ammonoideen aus der Trias der Südalpen, speziell der Südtiroler Dolomiten, mit Sauriern aus der Grenzbitumenzone der Tessiner Kalkalpen, mit Säugetierresten aus der schweizerischen Molasse und mit taxonomischen Problemen bei Grapho- ceratidae (Ammoniten des unteren Dogger).

Völkerkundemuseum

Am 15. Oktober 1991 übernahm Prof. Dr. Michael Oppitz die Direktion des Museums, die Prof. Dr. Hans-Peter Müller ad interim seit der Pensionierung unseres langjährigen Direktors Prof. Dr. Karl H. Henking innehatte.

In der Berichtsperiode waren im Völkerkundemuseum folgende Ausstel¬ lungen zu sehen: Die Praktikumsausstellung des Museologie-Kurses 1988-90 «Bäume» (Graziella Gähler, Gitta Hassler, Hedy Hediger, Regula Iselin, Willi Müller und Carlos Senften; Leitung Dr. Peter R. Gerber; bis 26. Mai 1991), die Ausstellung «Kleider lesen» (lie. phil. Christina Brunner, Elisabeth Schillinger und Dr. Cornelia Vogelsanger; bis 25. August 1991), die Ausstellung «Ka'apor - Menschen des Waldes und ihre Federkunst.

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

Eine bedrohte Kultur in Brasilien» (Leitung Dr. Peter R. Gerber; ab 15. Mai 1991), die Ausstellung «Bärenfest. Die Ainufotos von Fosco Maraini» (Thomas Kaiser, lie. phil. Christina Brunner; ab 19. Juni 1991), und im Rahmen des Museologiekurses 1991-93 (Leitung lie. phil. Christina Brun¬ ner und lie. phil. Andreas Isler) die drei Treppenhausausstellungen «Auftritt der Schuhe im Treppenhaus» (Mehdi Sahebi; vom 14. September bis 6. De¬ zember 1991), «Esskultur?» (Annja Blöchlinger und Christine Schulthess; vom 12. Dezember 1991 bis 30. Januar 1992) und «Maskerade» (Arieila Dainesi und Johanna Kunz; ab 7. Februar 1992).

Ausser Haus wurde die Ausstellung «Bedrohte Zukunft - Bergvölker in Bangladesh» (IWGIA Zürich und Ethnologisches Seminar der Universität Zürich), die im Sommer 1988 bei uns zu sehen war, im Hamburgischen Museum für Völkerkunde und in der Völkerkunde-Sammlung Lübeck gezeigt.

Insgesamt fanden in der Berichtsperiode 53 Führungen, davon 21 für Schulklassen, 7 für Lehrerinnen und Lehrer, 20 Vorträge, 5 Filmvorführun¬ gen, 14 weitere Veranstaltungen wie Konzerte, Tanzdarbietungen, Perfor¬ mances und Diskussionsforen, 4 Schulaktionswochen, 1 Ferienkurs und 1 Tanz-Workshop statt. Im Kalenderjahr 1991 wurden die Ausstellungen von rund 15 000 Personen besucht, bei Führungen, Vorträgen und Veranstaltun¬ gen nahmen weitere rund 2500 Personen teil; 1100 Schülerinnen und Schüler besuchten zudem das Museum.

Das Museum erhielt folgende Schenkungen: von Frau J. Felber, Dietwil. Suzani-Textilien (19. Jh.) aus Usbekistan oder Tadschikistan, von Frau Nägeli-Bagdasarianz, Zürich, Frauenschmuck und Zeichnungen aus Zen¬ tralasien und von Frau Nabholz-Schotman, Zürich, Fächer und Textilien aus Sumatra. Die Bibliothek des Museums bekam von verschiedenen Institutio¬ nen und Privatpersonen 28 Bücher und 31 Broschüren. Allen Donatoren sei hier nochmals ausdrücklich gedankt.

Die Sammlungen des Museums wurden durch folgende Ankäufe erwei¬ tert: Kentetücher, Asafo-Fahnen und Schmuckgegenstände der Akan/Gha- na, einen Zeremonialring der Lobi/Burkina Faso, ein im Auftrag des Museums hergestelltes dreidimensionales Shi khro-Mandela, ein Rollbild des Kalachakra-Kosmos sowie ein Lotosblüten-Mandala (Tibet), Braut¬ schmuck aus Jemen, Textilien aus Gujarat (Indien) und Festtagskleidung und Perlenarbeiten von Borneo.

Die Bibliothek leistete 3540 Ausleihen, registrierte 1760 Besucher und konnte 640 Neueingänge (Monographien und Zeitschriften) katalogisieren. Die Videothek wurde von 40 Personen besucht.

Folgende Forschungsprojekte wurden fortgeführt oder neu begonnen: Neuere traditionelle Kirchen- und säkulare Malerei sowie moderne Malerei Äthiopiens (lie. phil. Elisabeth Biasio). Erforschung eines tantrisch-buddhi- stischen Mandala-Rituals (Dr. Martin Brauen). Forschungsaufenthalt in Ahmedabad (Indien) zur Vorbereitung einer Ausstellung und Publikation über eine indische Künstlerfamilie (lie. phil. Christina Brunner). Studien-

Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen 105

S Piaru, der Vorsteher -âx. einer Ka'apor-Siedlung, *" in seinem Fest-Feder¬

schmuck.

aufenthalt in Kanada über Landrechtsfragen der Ureinwohner (Dr. Peter R. Gerber). Vergleiche von visionären Reiseberichten in islamischer und west¬ licher Kultur (lie. phil. Andreas Isler). Vorbereitung zweier früherer Arbei¬ ten für Neuveröffentlichung in erweiterter Fassung bzw. englischer Sprache und Fortführung der Arbeiten am zweiten Band «Die Kunst Schwarzafri¬ kas» (PD Dr. Miklos Szalay). Feldaufenthalt zum Thema Göttinnen in Indien (Dr. Cornelia Vogelsanger).

Zoologisches Museum

Am 4. Juli 1991 wurden nach rund siebenjähriger Bauzeit die Neu- und Umbauten an der Künstlergasse 16 offiziell eingeweiht. Von diesem Tag an war auch das Zoologische Museum an seinem alten Standort wieder für Besucher geöffnet, nach einem fünfjährigen Ausstellungsprovisorium auf dem Irchel, wo die Direktion, die wissenschaftlichen Sammlungen sowie der Institutsteil für Forschung und Lehre definitiv bleiben.

Durch die Verlegung der Arbeitsräume und die Unterkellerung des Lichthofes erhielt das Museum ungefähr die Ausstellungsfläche der frühen sechziger Jahre zurück, was den Einbau eines Sonderausstellungsraumes und eines Kinos ermöglichte. Die technische Ausrüstung entspricht dem

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Lehre, Forschung, Dienstleistungen Universitätsmuseen

Seit dem 4. Juli 1991 ist das Zoologische Museum an der Künstlergasse 16 wieder für Besucher geöffnet.

neuesten Stand mit zentral gesteuerter Beleuchtung und Projektionseinrich¬ tungen. Die empfindlichen und grösstenteils unersetzlichen Präparate sind mehrheitlich in klimatisierten Vitrinen untergebracht und erhalten den bestmöglichen UV- und Staubschutz.

Schwerpunkte der permanenten Ausstellung bilden die Ausstellung über die Fauna der Schweiz im Erdgeschoss mit einer speziellen Abteilung über Tiere der Eiszeit sowie eine Übersicht über die Vögel und Säugetiere der Erde im Untergeschoss, neu angeordnet nach den zoogeographischen Re¬ gionen.

Die Besucher werden an neukonzipierten Medienpulten informiert und können über eine zentrale Tonanlage Stimmen von mehr als 300 Tierarten abrufen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Museums steht unter dem Motto «erlebba¬ re Zoologie». An neugestalteten Arbeits- und Mikroskopiertischen kann der Besucher biologische Phänomene ergründen, seine zoologischen Kennt¬ nisse testen und sich mit optischen Instrumenten Kleinorganismen zugäng¬ lich machen.

An der eigentlichen Eröffnungsfeier des Zoologischen und Paläontologi¬ schen Museums am 11. November nahmen über 300 Gäste von in- und ausländischen Museen teil.

Im zweiten Halbjahr 1991 wurde das Museum von 30473 Personen besucht, davon 323 in Schulklassen. Nach der üblichen Sommerferienflaute erreichte die Besucherfrequenz im November bereits wieder 8000 Perso¬ nen, und an Sonntagen wird das Museum regelmässig von mehr als 1000 Personen besucht.

Zürcher Universitätsverwaltung Universitätssekretär

6. Zürcher Universitätsverwaltung

a) Universitätssekretär

Der Universitätssekretär betreute auf administrativer Ebene die Geschäfte des Senats, des Senatsausschusses und der Universitätsleitung (vgl. Ab¬ schnitt 3. Organe der Universität). Als Stabchef des Rektors war er für den koordinierten, termingerechten Geschäftsablauf sowie den optimalen Infor- mationsfluss auf Universitätsleitungsebene besorgt. Daneben befasste er sich mit Organisations- und Konzeptionsfragen und erarbeitete Entschei¬ dungsgrundlagen für Stellungnahmen zu gesamtuniversitären Vorgängen.

Hauptaufgabe der Juristischen Mitarbeiterin im Berichtsjahr war die juristische Beratung des Rektors, der Universitätsleitung, des Senatsaus¬ schusses und anderer Universitätsgremien bzw. -angehöriger. So wurden zusammen mit Betroffenen unter anderem arbeits-, Vertrags-, disziplinar- und urheberrechtliche Fragen beantwortet.

Aufgrund einer Intervention der Erziehungsdirektion Anfang des Som¬ mersemesters wurde die Ausländergebührenverordnung strenger gehand¬ habt. Dies hatte einerseits zur Folge, dass vermehrt ausländische Studieren¬ de in einem persönlichen Gespräch beraten werden mussten; andererseits wurden aufgrund der erhöhten Zahl von Abweisungen 23 Rekurse (rund viermal mehr als im Durchschnitt der Vorsemester) gegen die Abweisungs¬ verfügungen erhoben. Zu diesen Rekursen verfasste die Juristische Mitar¬ beiterin die universitären Vernehmlassungen.

Zusammen mit dem Leiter der Television Universität wurde die universi¬ täre Vernehmlassung zum Entwurf des Réglementes über die audiovisuel¬ len Mittel zuhanden der Erziehungsdirektion verfasst.

In ihrer Funktion als Frauenbeauftragte der Universität Zürich erstellte die Juristische Mitarbeiterin ein Konzept für eine Frauenförderungskom¬ mission, welche anlässlich ihrer ersten Sitzung Frau Prof. Dr. Heidi Schel- bert-Syfrig zur Präsidentin ernannte. Die Kommission verfasste zuhanden der Universitätsleitung und des Senatsausschusses die Vernehmlassung zum kantonsrätlichen Postulat betreffend angemessene Vertretung der Frauen im Lehrkörper der Universität Zürich.

Im Juni 1991 konnte der aus teilweise privaten Mitteln finanzierte Aus- wertungsbericht der konsultativen Umfrage vom Dezember 1990 zur Kin¬ derbetreuung an der Universität Zürich interessierten Kreisen übermittelt werden. Diese Auswertung wird bei der Schaffung neuer Kinderbetreu¬ ungsstätten für die Festlegung der Bedürfnisse zugezogen werden können.

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Zürcher Universitätsverwaltung Universitätssekretär

Die Arbeit des Pressedienstes im Berichtsjahr war geprägt vom wach¬ senden Informationsfluss zwischen der Universität und der Öffentlichkeit. Zahlreiche Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Vernissagen und Ta¬ gungen vermittelten den Medien und der Bevölkerung ein aktuelles Bild unserer Universität. An der nationalen Forschungsausstellung Heureka zum 700jährigen Bestehen der Eidgenossenschaft war die Universität mit über 35 Projekten vertreten; zwei ausgewählte Projekte wurden der Öffentlich¬ keit zum Abschluss der Ausstellung am «Heureka-Hochschultag der Uni¬ versität Zürich» präsentiert. Mit der vom Pressedienst mitorganisierten Osteuropawoche im November knüpfte die Universität an eine alte Tradi¬ tion vielfältiger und intensiver Kontakte mit dem östlichen Kulturraum an. Damit verbunden war eine Stipendiensammlung, die den Studierenden aus osteuropäischen Ländern einen Studienaufenthalt in Zürich ermöglichen soll. Über tausend Personen Hessen sich an einem Informationstag der Veterinär-medizinischen Fakultät über das hochaktuelle Thema «Lehren und Forschen für Tiere» orientieren. Zahlreiche öffentliche Ringvorlesun¬ gen und die traditionellen Aulakonzerte sind zudem vom Pressedienst betreut worden.

Studentinnen-Kinderkrippe: Frühe Förderung des akademischen Nachwuchses.

Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung 109

Mit viel Initiative sind sechs Nummern des Magazins «unizürich» zu den Themen «Geschichtswissenschaft», «Kind und Spital», «Sozialwissen¬ schaften», «Zoologie erleben», «Brückenschlag Ost-West» und «Wege zu Japan und China» herausgegeben worden. Im Spätsommer erschien eine neue Universitätsbroschüre, die in einer übersichtlichen Kurzform die wichtigsten Informationen über die Universität enthält. Im Wintersemester kam die «Uni-Agenda» neugestaltet nach Fachrubriken, Unimuseen und einem täglichen Unitip heraus. Vor Jahresende ist der vom Pressedienst redaktionell betreute BOOseitige, zweibändige Forschungsbericht der Uni¬ versität erschienen.

Das Berichtsjahr war im weiteren geprägt durch die Übergabe der Lei¬ tung des Pressedienstes von Dr. Urs Loosli an Dr. Heini Ringger.

Im Universitätsarchiv konnte die 1990 begonnene Sichtung und endgül¬ tige Archivierung der älteren Dekanatsakten der Philosophischen Fakultät I (1914-1964) abgeschlossen werden. Sodann wurden laufend Rektorats- und Verwaltungsakten archiviert und nach Bedarf Archivauskünfte an universi¬ tätsinterne Mitarbeiter und an auswärtige Interessenten und Archivbenützer erteilt.

b) Verwaltung

Die Strukturelle Besoldungsrevision per 1. Juli 1991 mit der vorgesehenen Einführung eines neuen, leistungsorientierten Besoldungssystems bewegte auch die Universitätsverwaltung. Der unter zeitlichem Druck durchgeführte Vollzug überforderte die mit der Bearbeitung Beauftragten der Erziehungs¬ direktion; die vorgebrachten Vorbehalte und Angebote der Universität zur Beihilfe blieben zu lange unbeachtet. Die erforderliche Aufarbeitung und Korrektur der Stellenplanfehler und Fehleinreihungen wird alle Beteiligten noch weiter beschäftigen. Auch wenn diese schwierige Zusammenarbeit zu Verunsicherung Anlass gab und das Arbeitsklima unnötig belastete, stellte sich die Verwaltung mit ihren Stabsstellen und Abteilungen im Berichtsjahr positiv zu den gestellten Anforderungen und Aufgaben.

Stabsstellen

Dem Personaldienst stehen gemäss Stellenplan des Rektorats 213 Stellen (Vorjahr 220,05) für die Zürcher Universitätsverwaltung zur Verfügung. Die Veränderung ergab sich einerseits aus dem Umstand, dass die Stelle des vollamtlichen Rektors und der Dekanatssekretariate der Fakultäten Phil. I, Phil. II und Rechts- und Staatswissenschaften ab 1. Juli 1991 nicht mehr im

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Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung

Stellenplan des Rektorats geführt werden und andererseits durch die Schaf¬ fung einer %-Informatikerstelle in der Stabsstelle Organisation und EDV sowie der Stelle des Beauftragten für Chemieabfallentsorgung in der Abtei¬ lung Materialdienst Irchel.

Am 1. März 1992 betrug der Personalbestand unter Berücksichtigung der Teilzeitangestellten 235 (247) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; dazu ka¬ men 6 (4) Lehrtöchter, die im Rahmen des kantonalen Rotationssystems ein Jahr in der ZUV bleiben. Im Reinigungsdienst waren 169 (169) Voll- und Teilzeitbeschäftigte tätig.

Für den Sicherheitsdienst brachte das Berichtsjahr sowohl einen perso¬ nellen Wechsel in der Leitung als auch im Sekretariat. Die Ereignisdienst¬ dokumentation wurde zur Optimierung der Zusammenarbeit mit der Leit¬ warte völlig neu gestaltet. Organisatorisch wird diese Zusammenarbeit durch die Gewährleistung eines Pikett- und tagsüber eines Bereitschafts¬ dienstes auf dem Irchelareal durch den Sicherheitsdienst unterstützt.

Weitere Schwerpunkte der Tätigkeit bildeten die Umsetzung der Luft- reinhalteverordnung in der Universität, Abklärungen in Fragen des Arbeits¬ schutzes, des Strahlenschutzes, der Entsorgung und des Brandschutzes in bestehenden Bereichen der Universität und für die Neubauten UZI III. Laufende Aufgaben im Ereignisdienst und die Ausbildung auf den Gebie¬ ten von Brandschutz, Sanität und Feuerwehr nahm der Sicherheitsdienst auch in diesem Jahr wahr. Mit der temporären Inbetriebnahme der Notbet¬ tenunterkunft in der ZSA Hirschwiesen im Irchelpark durch die Stadt kamen im Bereich Security zusätzliche Aufgaben hinzu.

Die Stabsstelle Organisation + EDV konnte neben der Systembetreuung dank einem neuen, modernen EDV-Programm-Entwicklungswerkzeug zwei grössere Projekte angehen und weitgehend realisieren. Ab Januar 1992 wird die gesamtuniversitäre Parkplatzverwaltung und Fakturierung über EDV-Programme abgewickelt. Für den Zürcher Hochschulverein sind Pro¬ gramme zur Mitgliederadministration erstellt worden.

Mit der Besetzung einer neugeschaffenen PC-Spezialistenstelle können inskünftig die Benützer der über 50 Mac-PC in den Abteilungen und Stabsstellen der ZUV und in den Dekanatssekretariaten unterstützt und Konzeptfragen dezentraler Informatikmittel kompetent bearbeitet werden.

Die Stabsstelle Betriebsingenieur beschäftigte sich mit weiteren Verbes¬ serungen des neuen EDV-Schliessplan- und Schlüsselverwaltungssystems «Okey-Uni». Für UZI III wurden die Schliessunterlagen der Institute Ge¬ richtsmedizin, Informatik und Mathematik erstellt und für die Physik. Pharmazie ETH und Pharmakologie vorbereitet. Aus Kapazitätsgründen mussten die Schliessungen Zürichbergstrasse 4 und Rämistrasse 64 mit externer Beihilfe konzipiert werden. In der Schlüssel- und Zylinderverwal¬ tung war im Berichtsjahr eine deutliche Zunahme bei den Mutationsarbei¬ ten zu verzeichnen.

Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung 111

Akademischer Bereich

Um die kontinuierlich wachsenden Studenten- und dozentenbezogenen Verwaltungsaufgaben noch gezielter wahrnehmen zu können, wurden im Herbst 1990 verschiedene Geschäfte im Umfeld der Bereiche Universitäts¬ sekretär und Akademisches umverteilt. Das Berichtsjahr 1991/92 war daher noch stark von strukturellen Anpassungen geprägt. Die Informations- und Beratungsdienstleistungen für Dozenten und Studierende konnten verbes¬ sert werden, die Intensivierung der Betreuung und Beratung der verschiede¬ nen beim Rektorat gemeldeten studentischen Vereine und Organisationen entspricht einem klaren Bedürfnis. Neben dem Vollzug des Regulativs zur Benützung der Räume der Universität waren zahlreiche Kongresse, Tagun¬ gen und Veranstaltungen von Universitätsangehörigen und auswärtigen Veranstaltern zu koordinieren. Einige Beispiele dieser vielfältigen Aktivitä¬ ten sind im Abschnitt 5 e) dieses Berichtes aufgeführt.

Das Stichwort Mobilität rechtfertigt eine spezielle Erwähnung, hat doch die Schweiz im Oktober 1991 ein Abkommen mit der Europäischen Ge¬ meinschaft unterzeichnet, wonach ab dem akademischen Jahr 1992/93 auch die Studierenden aus der Schweiz an den Austauschprogrammen der EG teilnehmen können. ERASMUS ist aber mehr als nur ein Austauschpro¬ gramm für Studierende, finanzielle Zuschüsse sollen auch ausgeschüttet werden an Universitäten, die eine Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen der Nachbarländer anstreben, zur Förderung des Dozenten¬ austausches und zu Zwecken der Lehre oder der Vorbereitung gemeinsamer Studienprogramme. Das sprunghaft gestiegene Informationsbedürfnis im Zusammenhang mit internationalen Mobilitäts- und Anerkennungsfragen sowie die Beantwortung von Fragen zum ERASMUS-Programm mussten mit unveränderten personellen Mitteln zusätzlich bewältigt werden.

Der Ausstellungsdienst der Universitätsmuseen versuchte zusammen mit den Konservatoren der Museen die wirklichen Bedürfnisse und Verhaltens¬ weisen der Museumsbesucher kennenzulernen, um eine effizientere Kom¬ munikation zwischen Museum und Publikum herstellen zu können. Bei der Ausstellungspräsentation des Archäologischen Museums («Dionysos»), des Medizinhistorischen Museums («Asklepios», «Not und Hülf»), der Völkerkunde («Mandala», «Kaapor») und des Anthropologischen Mu¬ seums leistete der Ausstellungsdienst wertvolle Dienste.

Der Dozenten- und Assistentendienst ist - neben allgemeiner Auskunfts¬ erteilung - auch verantwortlich für die Organisation der Antrittsvorlesun¬ gen der neuen Dozenten (Sommer- und Wintersemester je 19 Vorlesungen), die Kontrolle der Habilitationsschriften und des Dozentenalbums sowie die Verwaltung einiger Fakultäts- und Rektoratskredite. Das Sekretariat dispo¬ niert die insgesamt 21 Gastdozenten-Wohnungen sowie die beiden Gäste¬ zimmer im Bodmerhaus; alle Wohnungen waren im Berichtsjahr praktisch zu 100 % ausgelastet.

Im Wintersemester 1991/92 waren insgesamt 1827 (1767) Dozentinnen

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Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung

und Dozenten und per Ende 1991 rund 1550 Assistentinnen und Assistenten mit den Aufgaben der Lehre und Forschung betraut (vgl. Statistik in Abschnitt 5a).

Die Abteilung Studentendiensl blickt wieder einmal auf ein kaum spekta¬ kuläres, dafür aber ausgefülltes, teilweise auch anstrengendes Jahr zurück. Es sind dies vornehmlich all die Tausende von kleinsten Dienstleistungen der Universitätskanzlei und der Beratungsstelle für ausländische Studieren¬ de, Dienstleistungen, bei deren Fehlen viele für den Universitätsalltag lebenswichtige Abläufe blockiert wären, deren Vorhandensein dem kleinen und engagierten Mitarbeiterinnenstab aber kaum je eine bewusste Kennt¬ nisnahme seitens der Dienstleistungsempfänger oder seitens der grossen Universitätspolitik einträgt. Der direkte Kontakt mit über 20 000 Studieren¬ den unserer Universität, die allesamt durchschnittlich bis zu vier Mal pro Jahr die Dienste der Kanzlei in Anspruch nehmen, die unzähligen telefoni¬ schen und schriftlichen Anfragen, die zusätzlichen Verwaltungsaufgaben im Rahmen der vom Bundesrat geförderten studentischen Mobilität, um nur einige Teilbereiche zu nennen, das alles bedeutet Verwaltung an vorderster Front, so notwendig wie unbemerkt.

Die Psychologische Studentenberatungsstelle beider Hochschulen Zü¬ richs hatte im Berichtsjahr 364 Studierende, 194 Studentinnen und 170 Studenten, in Beratung. Diese suchten die Beratungsstelle wegen Studien¬ schwierigkeiten und/oder persönlichen Problemen auf. Die Beratungsstelle befasste sich ausserdem mit Studien zu spezifischen Problemen der Studie¬ renden (z. B. Studentinnen, Tutoratswesen, Initiation, Identität, Spätadoles¬ zenz, Literatur zu psychischen Problemen von Studierenden).

Die Studentenberatungsstellen der Schweiz veranstalteten eine gemein¬ same Tagung zum Thema «Studienabschluss und Prüfungen».

Für die Abteilung Stipendiatenberatung brachte die intensive Begleitung der 21 Osteuropa-Stipendiaten aus 7 Ländern des ehemaligen Ostblocks in Verbindung mit einer gleichzeitigen Intensivierung des bilateralen interna¬ tionalen Studentenaustausches der Universität viel Arbeit aber auch viel Befriedigung.

Die Stiftung Darlehenskasse der Studentenschaft verzeichnete erstmals seit Jahren markant weniger Neuausleihen als Rückzahlungen, was einerseits einer bewusst zurückhaltenden Politik des Stiftungsrates ent¬ springt, andererseits dem geschickten Vorgehen der mit dem Vollzug be¬ trauten Mitarbeiterin beim Aushandeln von Rückzahlungsvereinbarungen.

Bei den kantonalen Studienbeiträgen war die Arbeit vor allem durch den Versuch geprägt, gewisse aus dem Steuer- ins Stipendienrecht hinüberwir¬ kende Mängel in Griff zu bekommen und zu korrigieren, die die Kinder von Liegenschaftenbesitzern deutlich privilegieren.

Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung 113

Bereich Infrastruktur

Die Abteilung Television hat im Berichtsjahr für Institute, Seminarien, Kliniken und den allgemeinen Lehrbereich audiovisuelle Apparate und Anlagen im Betrage von insgesamt 3,4 Mio. Franken (Vorjahr 3,5 Mio. Franken) beschafft und in Betrieb genommen. Das Zoologische Museum wurde mit neuesten audiovisuellen Einrichtungen sowie einem zentralen Leitsystem versehen. Zahlreiche Anlagen mussten den sich ständig ändern¬ den Anforderungen der Benutzer angepasst oder altershalber ersetzt wer¬ den. So konnten 6 Hörsäle mit Video-/Data-Grossbildprojektoren nachge¬ rüstet werden. Nebst den zahlreichen apparativen Beschaffungen für Insti¬ tute, Seminarien und Kliniken konnte die Abteilung 2 Studiokameras im Universitätsspital ersetzen, je einen S-VHS-Schnittplatz im Universitäts¬ spital und Irchel zur Benutzung für Institutsangehörige anschaffen. Dem Institut für Robotik der ETH Zürich konnte die Entwicklung eines mikro¬ prozessorgesteuerten Fernsehoperationsstativs in Auftrag gegeben werden.

Bei den durch die Abteilung zu erbringenden Dienstleistungen war beim Unterrichts- und Kongressfernsehen ein spürbarer Mehraufwand zu ver¬ zeichnen. 1991 wurden 19 Lehr- und Dokumentarfilme produziert. Zwei Fortbildungskurse der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, resp. des Uni¬ versitätsspitals («Wie macht man einen Videofilm») wurden materiell und personell unterstützt.

In der Abteilung Materialdienst ist im Berichtsjahr ein Umsatzanstieg von 38% auf 2,65 Mio. Franken in der Materialausgabe in den Bereichen Chemikalien, Glaswaren, Laborartikeln und Videokassetten zu verzeich¬ nen. Die markante Umsatzerhöhung beruht neben massiven Materialteue¬ rungen darauf, dass die Institute vermehrt in der universitätsinternen Mate¬ rialausgabe einkaufen. Für die Institute Gerichtsmedizin und Physik sind die Kredite bearbeitet und erste Einkäufe getätigt worden.

Bei unveränderter Anzahl betreuter Fotokopierapparate ist der Verbrauch an Fotokopierpapier erneut um 400 000 auf 3,9 Mio. Blatt angestiegen. Der Anteil an Recycling- und chlorfrei gebleichtem Papier beträgt bereits 20 %. Die Dienste der Servicewerkstätten und der Glasbläserei wurden vermehrt auch von nicht auf dem Irchel ansässigen Instituten für Servicearbeiten und Spezialanfertigungen beansprucht.

Zur provisorischen Lagerung von Abfallchemikalien konnten drei zu¬ sätzliche, vorschriftsgemäss eingerichtete Räume übernommen werden. Zur Reduktion schädlicher Abgase beim Umpumpen der Lösungsmittel¬ tanks wurde eine neue Einrichtung entwickelt. Insgesamt wurden 34,7 t (29,5 t) feste und flüssige Chemiekalienabfälle und 0,8 t (1,4 t) radioaktive Abfälle zur Entsorgung weitergegeben. Im weiteren sind 129,6 t (103,6 t) Recyclingprodukte, 2146 m3 (2016 m3) Kehricht und 8358 (8300) Neonröh¬ ren zur umweltgerechten Verarbeitung abgegeben worden.

Der Betriebsdienst Zentrum durchlief im Berichtsjahr eine Konsolidie¬ rungsphase. Die Integration zusätzlicher Gebäudeflächen, Hörsäle und

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Zürcher Universitätsverwaltung 114 Verwaltung

Dienstleistungen musste bei gleichbleibendem Personalbestand bewältigt werden. Der Postdienst wurde rationalisiert und im Kollegiengebäude in einen neu eingerichteten Raum mit Postfachanlage verlegt.

Der Technische Dienst und die Schreinerei bearbeiteten 2923 Aufträge (Vorjahr 3082) im Zentrum und in den zugeteilten Aussenhäusern. Die Schreinerei-Mitarbeiter konnten in umgebauten Räumlichkeiten helle und grosszügige Arbeitsplätze beziehen. Die nach Vorschrift getrennten Maschinen- und Bankräume sind mit einer leistungsfähigen Späne- Absauganlage ausgerüstet worden.

Die Hausdruckerei erstellte 3,3 Mio. Blatt A4-Photokopien und -Offset¬ drucke sowie 0,6 Mio. Blatt A3-Offsetdrucke. Zusammengetragen, sortiert, gefalzt und geheftet wurden 2,5 Mio. Drucke; 146 000 Couverts wurden etikettiert und eingepackt.

Mit der Informatisierung der Parkplatzverwaltung mussten gesamtuni¬ versitär 1700 Mieterdaten und 1500 Parkplatz-Identifikationen aufgearbei¬ tet werden. Mit der EDV-Verarbeitung kann die Kontrolle der Parkplatzbe¬ legung und das Inkasso der Parkplatzgebühren verbessert werden.

Für den Betriebsdienst Irchel waren der Einbau der Molekularbiologie II und der Neubau des Gewächshauses des Organisch-chemischen Instituts mit zusätzlichen Umtrieben verbunden. Neben der Begleitung weiterer Umbauten wurden die periodischen Unterhaltsarbeiten und Revisionen im üblichen Rahmen ausgeführt. 3255 Meldungen in den Bereichen Elektro, Sanitär, Lüftung, Mechanik und Maler sind bearbeitet und die erforderli¬ chen Reparaturen und Revisionen ausgeführt worden.

Das Energie-Optimierungsprogramm wurde weitergeführt. Mit dem Einbau von Infrarot-Bewegungsmeldern für die Beleuchtung und mit der Umstellung der Antriebe der Ventilationsanlagen auf Flachriemen konnte der jährliche Stromverbrauch nochmals um über 550 000 kWh gesenkt werden.

Der Hausdienst begleitete wiederum eine grosse Zahl ausserordentlicher Anlässe; so waren 913 Raumreservationen für Anlässe und 300 Theater¬ saalbelegungen zu verzeichnen. Auch im Parkhaus wurde eine Zunahme der Einfahrten um 10 % registriert. Die Gärtnerei besorgte den Unterhalt der Park- und Gartenanlagen und konnte dank guten klimatischen Verhältnis¬ sen reiche Ernte an Blumen und Pflanzen verzeichnen.

Ressourcen

Das in der Finanzabteilimg erneut gestiegene Bearbeitungsvolumen konnte durch den vermehrten Einsatz eigener Informatikmittel weitgehend aufge¬ fangen werden, zumal die Koordination der Lohnverarbeitung mit der Staatsbuchhaltung immer noch nicht automatisiert ist.

Die Universitätsrechnung weist 1991 Aufwendungen von 537,4 Mio. Franken gegenüber 490,6 Mio. Franken per 1990 aus. Demgegenüber

Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung 115

stehen Einnahmen von 182,8 Mio. Franken (Vorjahr 184,6 Mio. Franken). Die Personalausgaben erreichen 303,6 Mio. Franken (1990: 276,8 Mio.

Franken), und der Sachaufwand stieg 1991 auf 79,7 Mio. Franken (1990: 75.8 Mio. Franken). Dergrösste Ausgabenposten im Sachaufwand von 50,0 Mio. Franken entfiel auf die Forschungs- und Lehrmittel der Institute, Seminare und Kliniken. Dieser Posten musste im Rechnungsjahr 1991 um 28.9 Mio. Franken gekürzt werden.

Von den Einnahmen von 182,8 Mio. Franken entfielen 68,4 Mio. Franken auf Betriebs- und Investitionsbeiträge vom Bund, 52,6 Mio. Franken auf Betriebsbeiträge der Nichthochschulkantone, und 18,3 Mio. Franken sind dem Fonds für die Teilverlegung der Universität entnommen worden. Die Dienstleistungseinnahmen liegen mit 21,3 Mio. Franken leicht über dem Rahmen des Vorjahres.

Die Fondsverwaltung betreute im Berichtsjahr 347 Nationalfonds-, 601 Drittmittelkredite sowie 57 Legate und Stiftungen. Für Löhne wurden 36,9 Mio. Franken und für Sachaufwendungen 21,3 Mio. Franken ausbezahlt. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Lohnsumme um 33,2 %, während sich die Sachaufwendungen um 5,3% reduzierten.

Die Abteilung Raumkoordination kann von zwei feierlich eröffneten Gebäuden im Hochschulquartier berichten: Die «Tanneck» an der Rämi- strasse 68, die bereits im Vorjahr bezogen worden war, und das Kollegien¬ gebäude II, wo nun auch die Einrichtungsarbeiten für das Zoologische und das Paläontologische Museum abgeschlossen sind.

Das Kollegiengebäude I wurde einer umfassenden statischen Untersu¬ chung unterzogen. Diese ist Bestandteil eines Sanierungs- und Umbaukon¬ zepts, welches zur Zeit ausgearbeitet wird und auch die Neunutzung der längerfristig frei werdenden Flächen beinhaltet. Das Seminar für Filmwis¬ senschaft zog aus dem Provisorium an der Plattenstrasse 43 in die renovier¬ ten Räumlichkeiten an der Plattenstrasse 54 um, die Forschungsstelle für Schweizerische Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von der Minervastrasse 51 an die Rämistrasse 64 und das Ostasiatische Seminar von der Mühlegasse 21 an die Zürichbergstrasse 4. Das zum Finanzvermögen gehörende Gebäu¬ de Minervastrasse 51 wurde von der Universität freigegeben und wird wieder Wohnzwecken dienen.

Der Regierungsrat stellte dem Kantonsrat Antrag für den Umbau des Gebäudes Zollikerstrasse 117, wo das Ethik-Zentrum der Universität entste¬ hen soll. Aus finanzpolitischen Gründen konnten einige Umbauprojekte nicht in Angriff genommen werden.

Mit einem Umbau an der Sumatrastrasse 30 wurden die als Folge der Erweiterung des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin erforderlichen Anpassungen abgeschlossen.

Im Zuge der schrittweisen Erneuerung des Zahnärztlichen Instituts, Plattenstrasse 11, wurde das Geschoss G für die Abteilung Kaufunktionsstö¬ rungen und Totalprothetik saniert.

Das Institut für Molekularbiologie II zügelte aus der ETH-Hönggerberg

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116 Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung

in das Provisorium an der Universität Zürich-Irchel, das bis zur Vollendung der 4. Bauetappe dauern wird. Die bereits fertiggestellten Blöcke 27 und 52 der 3. Bauetappe wurden vom Institut für Informatik bzw. vom Gerichtlich- Medizinischen Institut bezogen. Die Planungen für verschiedene als Folgen der 3. Bauetappe notwendige Massnahmen, wie die Erweiterung der Men¬ sa, die Neubelegung des Blocks 10 und die Unterbringung der Umweltlehre, wurden in Angriff genommen. Der Kredit für den Umbau des Blocks 10, der das Dekanat der Philosophischen Fakultät II, das Anthropologische Mu¬ seum, den Laden und die Druckerei der Studentenschaft sowie Büros der Universitätsverwaltung aufnehmen wird, wurde vom Regierungsrat bewil¬ ligt. Das neue Gewächshaus des Organisch-chemischen Instituts konnte in Betrieb genommen werden.

In Kilchberg konnte die Limnologische Station des Instituts für Pflanzen¬ biologie im Gebäude Seestrasse 234 neue Laborräumlichkeiten beziehen.

Auf dem Areal des Tierspitals wurde der Anbau an das Gebäude Winter- thurerstrasse 266 vom Institut für Parasitologie bezogen und der Umbau des Personalhauses Winterthurerstrasse 206 abgeschlossen, ebenso der Einbau von Katzenräumen im Dachgeschoss des Stalls A. Der Kantonsrat bewillig¬ te den Kredit für den Bau einer Nutztierklinik.

Zwischen der Universität Zürich-Irchel und dem Zentrum wurde ein weiteres Telefonkabel für 800 Anschlüsse gelegt. Die Gebäude Kirchgasse 9 und Sumatrastrasse 30 wurden über neue Telefonkabel mit dem Automa¬ ten der Universität verbunden. Für das Institut für Informatik und das Gerichtlich-Medizinische Institut mussten neue, nachgeschaltete Telefon¬ automaten angeschafft werden.

Die Abteilung Technische Ausrüstung betreut hauptsächlich drei Berei¬ che: Kredite, Apparative Anschaffungen und Werkstatteinrichtungen. Da¬ von bereitete die Bearbeitung der Kreditgesuche, namentlich die Budgetie- rung 1992, im Berichtsjahr erhebliche Probleme. Insgesamt wurden Kredit¬ gesuche über 72 Mio. Franken gestellt, welche auf den Richtwert von 55 Mio. Franken zu kürzen waren. Das Gesuch an die Hochschulkommission enthielt 35,8 Mio. Franken ordentliche Kredite (Betriebsmittel) und 19,2 Mio. Franken ausserordentliche Kredite (Anschaffungen). Infolge der kan¬ tonalen Sparmassnahmen waren die Laufenden Anschaffungen um weitere 7,8 Mio. Franken zu reduzieren. Als ausserordentlicher Kredit für 1992 wurden schliesslich 12 Mio. Franken bewilligt, rund 36% weniger als im Vorjahr einschliesslich Teuerung. Es war weder möglich, die Teuerung auszugleichen, noch die apparativen Ersatzbedürfnisse zu befriedigen. In den nächsten Jahren wird die Anschaffung innovativer Einrichtungen daher stark durch den «aufgeschobenen Ersatzbedarf» belastet. Zudem bean¬ sprucht die Informatik in der wissenschaftlichen Forschung heute mehr als ein Drittel der verfügbaren Anschaffungskredite.

Der Gesamtbetrag der bearbeiteten Gesuche 1991 hat sich wiederum, um rund 3 Mio. auf 35,5 Mio. Franken, erhöht. Für die Kreditfreigabe waren 44 (im Vorjahr 59) Regierungsratsbeschlüsse und 132 (136) Direktionsverfü-

Zürcher Universitätsverwaltung Verwaltung 117

gungen erforderlich. 450 (387) Gesuche im Gesamtbetrag von 10,7 (9,1) Mio. Franken konnten direkt freigegeben werden.

Die Anschaffung von Grossgeräten nahm im vergangenen Jahr deutlich ab. Sie wurden vorwiegend aus Einrichtungskrediten zu Lasten des Fonds für die Universität finanziert. Zu erwähnen sind u.a. der Ersatz eines Elektronenmikroskops und die Anschaffung eines NMR-Spektrometers beim Anorganisch-, eines Röntgen-Diffraktometers beim Organisch-che¬ mischen Institut, eines Phosphor Imagers beim Biochemischen Institut und in der Molekularbiologie, einer dreidimensionalen Kraftmessanlage bei der Orthopädischen Klinik sowie die Einrichtung eines EEG-Labors für neuro- physiologische Forschungen in der Psychiatrischen Poliklinik für Kinder und Jugendliche. Für den Unterricht, vorwiegend in der Pathologie, wurden 130 neue Unterrichtsmikroskope beschafft. Im Rahmen der Grossrechner- Ablösung im Rechenzentrum der Universität wurde für Strukturberechnun¬ gen von Biomolekülen ein Convex-Rechner installiert. Das Institut für Biomedizinische Technik und Medizinische Informatik der ETH und Uni¬ versität erhielt ein neues Magnetresonanzgerät Philips Gyroscan S15. Zahl¬ reiche Publikationen, Patente und Doktorarbeiten sowie eine Habilitation waren, neben vorteilhaften industriellen Zusammenarbeitsverträgen, die - nicht nur wissenschaftliche - Ausbeute des ersetzten Geräts. Schliesslich wurde, ebenfalls unter Mitbeteiligung der ETH Z, dem Zentrallabor für Zellanalyse und -Sortierung ein neues Zellanalysegerät bewilligt.

Für Anschaffungen im Werkstättenbereich wurden im Berichtsjahr 676 000 Franken ausgegeben. Das Physikalisch-chemische Institut erhielt eine neue CNC-gesteuerte Bohr- und Fräsmaschine, die neue Schreinerei im Zentrum mehrere Holzbearbeitungsmaschinen.

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Rechenschaftsberichte Forschungskommission

7. Rechenschaftsberichte

a) Forschungskommission

Aus den Mitteln des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung erhielten Nachwuchsforscher sowie selb¬ ständige Forscher unserer Hochschule im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 1991 folgende Beiträge zugesprochen:

Stipendien an angehende Forscher (durch Vermittlung der Forschungs¬ kommission der Universität):

Rechts- und Staatswiss. Fr. 85 975- Med. Fr. 780 311.- Veterinärmed. Fr. 212 703 — Phil. I Fr. 239 226.- Phil. II Fr. 1 012 938.- Gesamtbetrag Fr. 2 331 153-

Mehrjährige Stipendien an junge fortgeschrittene Forscher (durch Ver¬ mittlung der Forschungskommission der Universität): 10 Stipendien im Gesamtbetrag von Fr. 773 860-

Projekte von selbständigen Forschem:

Theol. Fr. 191 528.- Rechts- und Staatswiss. Fr. 2 085 892.- Med. Fr. 10 419 692.- Veterinärmed. Fr. 1 090 303.- Phil. I Fr. 4 418 697.- Phil. II Fr. 10 874 329.-

Die einzelnen Zusprachen (inkl. Nachtragskredite) sind in der folgenden Liste aufgeführt:

Rechenschaftsberichte Forschungskommission 119

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche Dauer Forschungsstätte in SFr.

Albani, Carlo

Althaus, Felix

Althaus, Felix

Amsler, Claude

Augsburger, Thérèse

Backus, Kurt

Bänninger-Huber, Eva

Barbour, Andrew D.

Berg, Eberhard

Berger, Eric

Berke, Heinz

Berke, Heinz

Berke, Heinz

Bertschinger, Hans Ulrich Billeter, Martin A.

Boltshausen, Erwin

Motorische Kontrolle bei der Parkinson- schen Krankheit Clinipharm: A computer-aided decision support system for veterinary pharmaco- therapy The poly-(ADP-ribose)protein shuttle of chromatin Spectroscopie des mésons légers produits dans l'annihilation pp à basse énergie (Christal Barrel) Karrierehindernisse bei Schweizer Ärz¬ tinnen (Marie-Heim-Vögtiin-Beiträge) GABA-A receptor heterogeneity: elec- trophysiological analysis of endogenous and recombinant GABA-A receptors Mikrosequenzen affektiver Regulierung in Therapeut-Klient-Interaktionen und ihre Bedeutung für psychotherapeutische Veränderungen Verteilungs-Approximation durch die Steinsche Methode Reisen zum heiligen Zentrum in einer sich wandelnden Welt. Zur Soziodyna- mik des Pilgerwesens der buddhistischen Sherpa anhand von drei Fallstudien Glycoprotein Biosynthese: Zell- und molekularbiologische Untersuchungen an Glycosyltransferasen des Golgi- Apparates Entwicklung von Precursor-Verbindun¬ gen zur Darstellung von Hochtempera¬ tur-supraleitenden polykristallinen und epitaktischen Filmen HTSC-films by chemical beam epitaxy (chemical precursors formation path¬ ways, preparation and characterization) Reaktive und strukturelle ungewöhnliche Organokomplexe mit Übergangsmetallen Colonization of the porcine intestine by escherichia coli causing enterotoxaemia Measles virus as acute and persistent pathogen and as vector Stochastik wechselwirkender Systeme und Wahrscheinlichkeiten grosser Abweichungen

75 464 2 Jahre Neurologische Klinik

132 262 2 Jahre Institut für Pharmako¬ logie und Biochemie

270 000 3 Jahre Institut für Pharmako¬ logie und Biochemie

157 843 1 Jahr Physik-Institut

129 599 3 Jahre

165 986 3 Jahre Pharmakologisches Institut

171 127 2 Jahre Psychologisches Insti¬ tut, Abteilung Klini¬ sche Psychologie

150 936 1 Jahr Institut für Ange - 11 Mte. wandte Mathematik

276 303 2 Jahre Ethnologisches 6 Mte. Seminar

262 835 3 Jahre Physiologisches Institut

98 448 1 Jahr Anorganisch-chemi- 9 Mte. sches Institut

800 360 3 Jahre Anorganisch-chemi- 6 Mte. sches Institut

459 912 2 Jahre Anorganisch-chemi- sches Institut

190 325 3 Jahre Institut für Veterinär¬ bakteriologie

562 088 3 Jahre Institut für Molekular¬ biologie I

291914 2 Jahre Institut für Ange¬ wandte Mathematik

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Rechenschaftsberichte 120 Forschungskommission

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche Dauer Forschungsstätte in SFr.

Boltshauser, Eugen

Bosshard. Hans Rudolf

Boutellier, Urs

Braun, Rudolf

Briegel, Hans

Brinkmann, Detlef

Bruckner-Tuderman, Leena Brun, Emst

Burga, Conradin

Burger, Harald Dickenmann, Heinz

Dürst, Aithur

Dürst, Martin

Eglin Brandeis, Mirjam Eisner, Manuel

Eller, Benno M.

Elsasser, Hans

Neuropädiatrie: Zusammenhänge zwischen neurologischen Ausfällen und strukturellen/metabolischen Veränderun¬ gen des Zentralnervensystems Protein-protein recognition in antigen- antibody complexes and in electron transfer complexes Respiration and glycogen as exercise limiting factors Geistige Landesverteidigung und Jazz: Zur Rezeption des Jazz in Basel, Genf und Lugano, 1935-1945 Mosquito reproduction: Metabolie and developmental aspects in Aedes and Anopheles 10th specialized colloque Ampere on NMR/NQR in high-Tc Supraconductors The dermo-epidermal junction zone and pathogenesis of epidermolysis bullosa NMR-, ESR- und ^iSR-Spektroskopie in kondensierter Materie, insbesondere in Supraleitern; Dynamik nichtlinearer Systeme Paläoökologischer Atlas der Schweiz (Riss/Würm-Interglazial bis heute) Spracherwerb in der deutschen Schweiz Pauschalabgeltung der Literaturrecher¬ chen für Beitragsempfänger der Abtei¬ lung Biologie und Medizin in Zürich, 1991-1993 Karteninventar Schweiz. Nationaler Katalog handgezeichneter und gedruck¬ ter Karten von hohem kulturhistorischem Wert Neue Konzepte und Werkzeuge für kom¬ plexe Graphische Editoren Verhaltensdefizite aufgrund kortikaler Läsionen (Marie-Heim-Vögtiin-Beiträge) Gewalt und Aggressivität in Schweizer Städten Wasserhaushalt und Wassertranslokation bei Sukkulenten Auswirkungen der EG-Aussengrenze auf die Raumordnungspolitik in Schweizer Grenzregionen

173 067 2 Jahre Kinderspital. Medizi¬ nische Klinik

186 756 3 Jahre Biochemisches Institut

185 351 3 Jahre Physiologisches Institut

51154 1 Jahr Institut für Sozial- 6 Mte. und Wirtschafts¬

geschichte 261 729 3 Jahre Zoologisches Institut

6 000 6 Mte. Physik-Institut

270 000 3 Jahre Dermatologische Klinik

602 944 1 Jahr Physik-Institut

123 017 2 Jahre Geographisches Institut

41 180 3 Jahre Deutsches Seminar 60 000 3 Jahre Hauptbibliothek

68 173 2 Jahre

147 681 2 Jahre Institut für Informatik

259 194 3 Jahre

80 200 3 Jahr Soziologisches Institut

142 428 2 Jahre Institut für Pflanzen¬ biologie

131046 2 Jahre Geographisches 3 Mte. Institut

Rechenschaftsberichte Forschungskommission

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche Dauer Forschungsstätte in SFr.

Eisner, Jürg

Engfer, Roland

Fanconi, Sergio

Francillon, Roger

Franzeck, Ulrich Klaus

Fritzsche, Bruno

Fux, Beat Gassmann, Robert

Geninasca, Jacques

Gottstein, Bruno

Graf, Rolf

Hegelbach, Johann

Heimgartner, Heinz Beat

Heizmann, Claus

Hertzberg, Hubertus

Microanalytical methods for the assess¬ ment of functional toxicity and teratoge- nicity: integration of telemetrical EEG and ECG analyses into behavioral tech¬ niques Kemstrukturforschung und Teilchenphy¬ sik bei mittleren Energien Entwicklung und Erprobung eines neuen Ultraschall-Flowmeters zur Lungenfunk¬ tionsdiagnostik und endtidal Gasometrie bei kritisch kranken neonatologischen und pädiatrischen Patienten La bibliothèque universelle, miroir des mentalités et de la sensibilité romande de la chute de la Confédération des XIII cantons à l'entrée de la Suisse à la So¬ ciété des Nations Microvascular dynamics in patients with vascular disease evaluated by new tech¬ niques. Project A: Triple probe: Pro¬ ject B: Lymphatic capillary pressure and flow velocity Das schweizerische Verkehrs- und Sied¬ lungssystem, 1870-1910

Bevölkerung und Wohlfahrt Das Zuo-zhuan: Lexikon, Grammatik und Übersetzung Histoire des poétiques: recherche de méthode Immunology and molecular biology of echinococcus multilocularis infection Identification of peptide hormone recep¬ tors in the tropical mosquito aedes aegypti Analyse des Gesangs der Feldlerche (alauda arvensis); Aussage bezüglich Po¬ pulation. Individuum, Paarungszustand Verwendung von Aminoazirinen in Hete- rocyclen- und Peptidsynthesen; Synthe¬ sen mit l,3-Thiazol-5(4H)-thionen Calcium-binding proteins. Investigation of their structures and functions

Pathogenese und Immunität bei Osterta- giose der Wiederkäuer

142 736 3 Jahre Institut für Toxikologie

599 351 1 Jahr Physik-Institut

38 789 2 Jahre Kinderspital, 9 Mte. Abteilung Klinische

Chemie

271 628 2 Jahre Romanisches Seminar

262 020 2 Jahre Dept. für Innere Medizin, Poliklinik

135 247 2 Jahre Forschungsstelle für Schweiz. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

346 491 2 Jahre Soziologisches Institut 183 952 2 Jahre Ostasiatisches

6 Mte. Seminar 233 845 2 Jahre Romanisches Seminar

347 462 3 Jahre Institut für Parasitologie

146 294 3 Jahre Zoologisches Institut

68 328 1 Jahr Zoologisches Museum 6 Mte.

200 216 2 Jahre Organisch-chemisches Institut

356 797 3 Jahre Kinderspital, Abteilung Klinische Chemie

73 360 2 Jahre Institut für Parasitologie

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Rechenschaftsberichte 122 Forschungskommission

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche in SFr.

Dauer Forschungsstätte

Herzog, Walter

Hess, Peter

Höpflinger, François Holzhey, Helmut

Holzner, Reto

Huber, Peter

Huber, Robert

Hübscher, Ulrich

Jauch, Ursula

Jeltsch-Schudel, Maria

Jiittner, Friedrich

Kägi, Jeremias

Kaiser, Klaus

Keller, Hugo

Kleihues, Paul

Knoblauch, Andreas

Kramer, Karl

Familiäre Erziehung, Fremdbetreuung und generatives Verhalten Semilineare periodische Diffusions¬ probleme Vorstudie zum NFP-Programm «Alter» «Grundriss der Geschichte der Philoso¬ phie», begr. von F. Ueberweg, Reihe 18. Jahrhundert Räumlich-zeitliche nichtlineare Dynamik mit quantenoptischen Methoden Integration. Ausweisung, Verhaftung oder Deportation: Das Schicksal der Schweizer Kommunisten in der Sowjet¬ union unter Stalin (1930-1953) Dynamik angeregter Moleküle

Human immunodeficiency virus replica¬ tion in vitro: characterization of reverse transcriptase/RNase H complexes with substrates that resemble in vivo struc¬ tures Julien Offray de la Mettrie: Denken an der Nahtstelle zwischen Mensch, Ma¬ schine und Ästhetik Konstituierende Faktoren für die Identi¬ tätsentwicklung behinderter Menschen - Implikationen für die Sonderpädagogik Allelochemisch wirksame Substanzen von Cyanobakterien

Structure and function of metallothionein

Eingabelung und Überbrückung der Jün¬ geren Dryas im Utolehm Zürichs und des «two creeks»-Intervalls in Wisconsin Untersuchung von Hochtemperatur-Su- praleitem mit Spin-Resonanz-Methoden Mechanisms of organ and cell specific tumor induction Die Dunkelziffer von Unfällen in der Landwirtschaft - gemessen am Gülle¬ unfall Biosystematic revision of the fern genus Lepisorus (J. Smith) Ching (Polypodia- ceae)

315 530 2 Jahre Pädagogisches Institut 6 Mte.

89 376 2 Jahre Mathematisches 6 Mte. Institut

227 312 1 Jahr Soziologisches Institut 459 926 3 Jahre Philosophisches

Seminar

72 836 1 Jahr Physik-Institut

82 867 1 Jahr

42 000 2 Jahre Physikalisch-chemi- sches Institut

186 340 2 Jahre Institut für Pharmakologie und Biochemie

225 000 3 Jahre

120 634 2 Jahre Institut für Sonderpädagogik

252 493 3 Jahre Institut für Pflanzen¬ biologie, Abteilung Limnologie

360 000 3 Jahre Biochemisches Institut

50 000 1 Jahr

186 273 1 Jahr Physik-Institut

360 000 3 Jahre Institut für Pathologie

28 803 1 Jahr Kantonsspital St. Gal¬ len, Medizinische Klinik A

256 859 3 Jahre Institut für Systemati¬ sche Botanik

Rechenschaftsberichte Forschungskommission 123

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche in SFr.

Dauer Forschungsstätte

Kündig. Walter Messung der Neutrinomasse und Bestim¬ mung der Gravitationskonstante

Landis, Theodor Multisensorische Stimulierung in der Akut- und Postakut-Phase nach schwe¬ rem Schädel-Him-Trauma

Landis, Theodor Interhemispheric communications: Beha¬ vioral tests and neural net simulations

Largo, Remo Hans Auswertung der Zürcher Longitudinal- studien

Leenders, Klaus Remote cerebral metabolic and neuro- transmitter measured in vivo using PET in patients with epilepsy

Leenders, Klaus PET and neuropsychology of motor lear¬ ning

Lehmann, Dietrich Räumliche Analyse ereignisbezogener Himstromfelder zur Sprachverarbeitung bei Aphasien

Linke Willi, Bürgertum und Sprachkultur im 19. Jahr- Angelika hundert. Ein Beitrag zur Erforschung der

neueren Sprachgeschichte Lipp, Hans-Peter Genetics and development of limbic

circuitry and behavior Lüscher, Bernhard Structural and functional analysis of neu-

ron-specific GABA-A receptor gene expression and pharmacological investi¬ gation of selected subunits after ectopic targeting in transgenic mice

Marthaler, Thomas Epidemiological assessment and indivi¬ dual prediction of caries activity

Marti, Bernhard Determinants of individual changes in the blood lipid profile in response to long-term aerobic exercise of different intensity

Martin, Blaise Subside de perfectionnement: Médecine sociale et préventive (Fortbildungsbei- trag)

Martin, Biaise Description of long-term antioxidants storage and evaluation of their relation to myocardial infarction risk in a random population in a multicenter case-control study

Martin, Blaise Description of insulin sensitivity and in¬ sulin parameters and study of their rela¬ tion to common cardiovascular risk fac¬ tors in a population sample

168 830 1 Jahr Physik-Institut

32 775 3 Jahre Neurologische Klinik. 6 Mte. Neuropsychologische

Abteilung 235 347 2 Jahre Neurologische Klinik.

Neuropsychologische Abteilung

403 980 3 Jahre Kinderspital, Medizi¬ nische Klinik

60 353 2 Jahre Paul-Scherrer-Institut

163 704 2 Jahre Paul-Scherrer-Institut

192 514 3 Jahre Neurologische Klinik

25 000 1 Jahr Deutsches Seminar

30 000 3 Jahre Anatomisches Institut 6 Mte.

167 768 3 Jahre Pharmakologisches Institut

53 110 2 Jahre Zahnärztliches Institut 6 Mte.

208 353 2 Jahre Institut für Sozial- und Präventivmedizin

280 620 5 Jahre Institut für Sozial- 2 Mte. und Präventivmedizin

119 000 2 Jahre Institut für Sozial- und Präventivmedizin

495 723 3 Jahre Institut für Sozial- und Präventivmedizin

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Rechenschaftsberichte 124 Forschungskommission

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche in SFr.

Dauer Forschungsstätte

Martin- Robert Denis Paternity, in primates: tests and theories (Kongressbeitrag)

Matile, Philippe Gene expression during foliar senescence

Meier, Peter Berechnung der elektronischen Struktur von Störstellen in Festkörpern

Meier, Peter Quanten-Monte-Carlo-Simulationen Meier, Werner Krisen in Medien - Medien in Krisen.

Zur Rolle des Journalismus bei der Wahrnehmung und Bewältigung gesell¬ schaftlicher Risiken

Meier-Abt, Peter Hepatobiliary transport of organic anions and drugs in normal and cholestatic liver

Messerli, Alfred Lesen und Schreiben 1700-1900. Unter¬ suchung zur Durchsetzung der Literalität in der Schweiz

Mitchell Lüscher, Analysis of the regulatory role of tran- Pamela scription factor AP-2 during mouse em-

bryogenesis Moser, René Granulocyte-endothelial interaction:

Physiology and pathophysiology (regula¬ tion of transvascular egress of neutrophi- lic and eosinophilic granulocytes)

Müller, Alex Sauerstoff-Isotopeneffekt in Kuprat- Supraleitem

Murer, Heini Molecular mechanisms in renal and small intestinal transport (phosphate, sulphate, bicarbonate, amino acids)

Naumann, Der Einfluss des Deutschen auf die Hans-Peter schwedische Standardsprache seit der

Reformation Noethiger, Rolf Developmental and genetic analysis of

sex determination in drosophila Ott, Walter Internationales Kolloquium über

«Aktuelle Probleme des Rechtspositivis¬ mus» (Kongressbeitrag)

Pfeifer, Rolf Intelligente Systeme in einer physikali¬ schen Umgebung: Selbstorganisation, «symbol grounding» und analoge Reprä-

10 000 6 Mte. Anthropologisches Institut und Museum

95 905 3 Jahre Institut für Pflanzen¬ biologie

187 036 2 Jahre Physik-Institut

149 986 2 Jahre Physik-Institut 1 560 2 Jahre Arbeitsgruppe für

6 Mte. Kommunikations¬ forschung

594 366 3 Jahre Medizinische Klinik. Klinische Pharma¬ kologie

18 000 1 Jahr

287 080 3 Jahre Institut für Molekular¬ biologie II

235 228 3 Jahre Medizinische Klinik. Abteilung Hämato- logie

140 833 1 Jahr IBM Forschungslabo¬ ratorium

702 415 3 Jahre Physiologisches Institut

131 706 2 Jahre Deutsches Seminar

413 736 3 Jahre Zoologisches Institut

1721 3 Mte. Rechtswissenschaft¬ liches Seminar

79 212 1 Jahr Institut für Informatik 5 Mte.

Pircher, Hanspeter Studies on antiviral T cell immunity in transgenic mice

199 441 3 Jahre Institut für Pathologie. Abt. für Experimen¬ telle Pathologie

Rechenschaftsberichte Forschungskommission 125

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche Dauer Forschungsstätte in SFr.

Rasche, Günther Theoretische Beiträge zur Elementarteil¬ chen- und Kernphysik

Regard, Marianne Implicit knowledge of episodes Remé, Charlotte Offene Systemarchitektur für die inter¬

aktive und multifunktionale Bildanalyse von Strukturschäden der Netzhaut

Remé, Charlotte Light damage to the retina: basic mecha¬ nisms and clinical applications

Roduner, Emil Struktur, Reaktivität und Dynamik orga¬ nischer freier Radikale mittels ALC-fiSR

Roos, Urs-Peter Composition and function of the mitotic spindle of Dictyostelium discoideum

Rubel, Alex Saisonale Sekretion von Sexualsteroid- hormonen und Eianbildung bei Land¬ schildkröten

Rüedi, Peter Strukturelle Untersuchungen zwischen¬ molekularer Beziehungen: A. Von genui¬ nen Pflanzenstoffen. B. Stereochemie der Enzyminhibition durch Organophosphate

Rüegsegger, Peter 3D-Computer tomography for the analy¬ sis of bone structure in joint related bones

Ruh, Hans Zur Ethik der Kindheit Ruh, Hans Bearbeitung des Literarischen Nach¬

lasses von Karl Barth Salzer, Abrecht Synthese, Struktur und Reaktivität von

Olefin-pi-Komplexen Schaffner, Walter Enhancers and cell type-specific gene

expression Scharf, Günter Theoretische Forschungen auf dem

Gebiet der Quantenfeldtheorie, Quanten¬ optik und der Statistischen Mechanik

Schaub, Marcus Muscle contraction; structural and functional characterization of myosin and its subunits

Schauer, Helmut Wissensbasiertes System zur Lawinen¬ prognose

Schönle, Eugen Clinical and pathophysiological studies in pédiatrie patients with attention to diabetes and growth

Schwab, Martin Myelin-associated inhibitors of neurite growth: molecular characterization and physiological roles

59 048 1 Jahr Institut für Theoreti¬ sche Physik

141611 2 Jahre Neurologische Klinik 60 000 2 Jahre Augenklinik

233 148 3 Jahre Augenklinik

140 884 2 Jahre Physikalisch-chemi¬ sches Institut

34 425 4 Jahre Institut für Pflanzen¬ biologie

54 280 1 Jahr Klinik für Andrologie und Gynäkologie, Abt. für Zoo- und Heimtiere

141 070 2 Jahre Organisch-chemisches Institut

467 556 3 Jahre

25 892 72 900

180 449

657 444

135 344

9 Mte. 3 Jahre

2 Jahre

3 Jahre

1 Jahr

144 736 3 Jahre

Institut für Biomedizi¬ nische Technik

Institut für Sozialethik Institut für Sozialethik

Anorganisch-chemi- sches Institut Institut für Molekular¬ biologie II Institut für Theoreti¬ sche Physik

Pharmakologisches Institut

92 348 1 Jahr Institut für Informatik

168 427 3 Jahre Kinderspital, Medizinische Klinik

719 061 3 Jahre Institut für Himforschung

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Rechenschaftsberichte 126 Forschungskommission

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche in SFr.

Dauer Forschungsstätte

Schwendener, Reto

Seger. Reinhard

von Segesser, Ludwig

Sieber, Peter

Siegenthaler, Hansjörg

Sindelar, Karin

Slusarenko, Alan

Soliva, Claudio

Sonderegger, Peter

Stark, Emil

Stassen, Hans

Stoll, François

Stucki, Peter

Stucki, Peter

Superti-Furga, Andrea Supthut, Diedrich

Development and study of cytotoxic liposomal drug preparations for the targeted treatment of cancer Studies on the function of the monocytic antigen CD14 Reduction and elimination of systemic heparinization during cardiopulmonary bypass Veränderung kommunikativer Grund¬ muster in der Schriftlichkeit Krise und sozialer Wandel, Untersu¬ chung von Medienereignissen in der Schweiz 1956-1980 Der Einfluss von sekundären Metaboli- ten auf die Fitness von Pflanzenkrank¬ heiten unterdrückenden Pseudomonaden im Boden (Marie-Heim-Vögtlin-Bei- träge) Downy mildew of arabidopsis: Isolation and characterization of host genes involved in resistance Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen Axonal sezemierte Proteine: mögliche Regulatoren von Axonwachstum und Synapsenbildung Neue Auflage des «Schweizerischen Haftpflichtrechts» von Karl Oftinger EEG differences in monocytic twins dis¬ cordant for schizophrenia Lesefertigkeiten bei Schweizer Schülern und Schülerinnen (IEA-Projekt)

Datenstrukturen und Modelle für die ver¬ lustfreie Bilddatenkompression mittels arithmetischer Kodierung Particle Motion Simulation für die Visualisierung von 3D-Feldern Molecular pathology of human chondro- dysplasias I. Inventarization of type specimes of succulents. II. The ritter cactaceae speci¬ mens at Santiago (SGO)

55 250 2 Jahre Dept. Innere Medizin. Abteilung für Onkologie

249 100 3 Jahre Kinderspital, Medizi¬ nische Klinik

115 319 2 Jahre Dept. Chirurgie, Klinik für Herzgefâss- chirurgie

228 000 3 Jahre

246 984 1 Jahr Forschungsstelle für Schweiz. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

106 848 3 Jahre

43 577 6 Mte. Institut für Pflanzen¬ biologie

1 195 725 3 Jahre Rechtswissenschaft¬ liches Seminar

45 000 3 Jahre Biochemisches Institut

190 218 2 Jahre

95 128 1 Jahr Psychiatrische Klinik 6 Mte. Burghölzli

300 714 I Jahr Psychologisches Insti- 6 Mte. tut, Abt. Angewandte

Psychologie 161 177 2 Jahre Institut für Informatik

81126 1 Jahr Institut für Informatik

95 400 2 Jahre Kinderspital, Stoff¬ wechselabteilung

21000 1 Jahr Städtische Sukkulen- 6 Mte. tensammlung

Rechenschaftsberichte Forschungskommission 127

Gesuchsteller Forschungsprojekt Zuspräche in SFr.

Dauer Forschungsstätte

Tardent, Pierre

Tobler, Irene

Trentz, Otmar

Verrey, François

Voegeli, Thomas

Waser, Erika Weder, Hans

Wehner, Rüdiger

Wehrli, Beatrice

Wolffram, Siegfried

Wyler, Daniel

Zapf, Jürgen

Zimmermann, Bernhard Zweifel, Martin

Biology of cnidarian nematocytes

Torpor as a model of sleep

Transfusionsbedingte Immunmodulation der inflammatorischen Akutphasenreak- tion nach hämorrhagischem Schock: Experimentelle Untersuchungen an der Ratte und an pulmonalen Endothelzell- kulturen Functional and molecular aspects of membrane recycling events involved in transepithelial Na transport regulation Comparing home to hospital deliveries (a study on matched pairs) Entlebucher Namenbuch Visionen in der Offenbarung des Johannes Taxonomic revision of the ant genus Cataglyphis (Insecta, Hymenoptera, Formicidae) Spurensicherung. Die Ausgrenzung der Frau in Schillers Ästhetik Intestinal absorption of tri- and dicarboxylic and phenolic acids and their influence on intestinal electrocyte and water transport Theoretische Forschungen auf den Ge¬ bieten der Elementarteilchenphysik, Gra¬ vitation, Astrophysik und Kosmologie Insulin-like growth factors (IGFs) and IGF binding proteins (IGFBps): Studies on growth and differentiation, bone for¬ mation and metabolic disease Aristophanes, Ritter. Einleitung, Text und Kommentar Kommentar zum Zürcher Steuergesetz, Band IV, Verfahrensrecht (62-113 StG)

373 558 3 Jahre Zoologisches Institut, Ethologie und Wild- forschung

115 025 3 Jahre Pharmakologisches Institut

68 000 1 Jahr Dept. Chirurgie, 6 Mte. Klinik für

Unfallchirurgie

198 600 3 Jahre Physiologisches Institut

102 493 4 Jahre

80 000 1 Jahr 92 736 3 Jahre Institut für

Hermeneutik 187 539 2 Jahre Zoologisches Institut

150000 3 Jahre

183 736 3 Jahre Veterinär-physiologi¬ sches Institut

274 458 I Jahr Institut für Theoretische Physik

604 486 3 Jahre Medizinische Klinik

235 972 3 Jahre Klassisch-Philologi¬ sches Seminar

61 260 2 Jahre Verwaltungsgericht des Kantons Zürich

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Rechenschaftsberichte 128 Stiftung für wissenschaftliche Forschung

b) Stiftung für wissenschaftliche Forschung

Kuratorium

Die Jahresversammlung fand am 29. Januar 1992 statt. Das Kuratorium nahm Kenntnis von einer Reihe von Berichten über Forschungsarbeiten und von Publikationen, die mit Hilfe von Stiftungsmitteln ausgeführt werden konnten.

Aus dem Kuratorium traten aus dem Kreis der Nichtdozentenmitglieder Dr. U. Albers, Dr. P. Früh, Dr. H. J. Halbheer, Dr. E. Huggenberger und Dr. H. Jucker zurück. Als deren Nachfolger wurden Herr V. Albers jun., Dr. H.C.Kessler, Herr A.Bischofberger und Stadtpräsident Dr. M.Haas ge¬ wählt. Für Dr. H. Jucker ist noch kein Nachfolger gefunden worden. Aus dem Kreis der Dozentenmitglieder schieden die Proffs. W. Bernet, J. Reh¬ berg, R. Zinkernagel, H. Keller, U. Fries, F. G. Maier und H. Storrer aus. Als deren Nachfolger wurden in der Sitzung des akademischen Senats die Proffs. H.Geisser, R.Ogorek, H. Siegenthaler, A. Borbély, J.Frewein. B. Gibbons, H. Brinker und J. A. Robinson gewählt. Prof. Gibbons erklärte jedoch ein wenig später schon seinen Rücktritt, da er die Universität Zürich verlassen hatte. Zum neuen Rechnungsrevisor wurde anstelle von Dr. W. Steinmann Dr. B. Stüber gewählt, zum neuen Schatzmeister Herr A. Bi¬ schofberger. Frau Prof. V. Meyer wurde zur Präsidentin, Prof. C. Bauer zum Vizepräsidenten gewählt.

Zuwendungen an die Stiftung

Die Stiftung für wissenschaftliche Forschung erhielt im vergangenen Jahr grosszügige Zuwendungen von Firmen und Gesellschaften sowie von Pri¬ vaten. Diese Spenden ermöglichen jeweils, das Vermögen und den Disposi¬ tionsfonds zu äufnen.

Beiträge von Fr. 1000- und darüber sind der Stiftung für wissen¬ schaftliche Forschung zugekommen von:

Winterthur Vers.-Gesell. Fr. 1 200- Fides, Zürich Fr. 1 000- Zürich Vers.-Gesell. Fr. 3 000- SBG, Zürich Fr. 2 500.- SKA, Zürich Fr. 3 000.- NZZ, Zürich Fr. 1 000.- Max Homberger, Zollikon Fr. 1 000- Néstle SA, Vevey Fr. 1 000-

Rechenschaftsberichte Stiftung für wissenschaftliche Forschung

SBV, Zürich Fr. 3 000.- Gebr. Sulzer AG, Winterthur Fr. 1 000- Genossenschaft zum Baugarten, Zürich Fr. 10 000.- Rentenanstalt, Zürich Fr. 5 000- Schöller & Co., Zürich Fr. 3 000-

Insgesamt sind an Spenden Fr. 37 200.- eingegangen. Wir danken allen Spendern, die der Universität Zürich zusätzliche Mittel verschaffen, ver¬ bindlich.

Für die im Jahre 1992 zugesprochenen Subventionen stehen folgende Beträge zur Verfügung:

Allgemeiner Fonds inkl. Escher-Abegg-Stiftung Fr. 292 890.- Ringger-Pfenninger-Fonds (für die meist verbreiteten Volkskrankheiten) Fr. 1 665- Zollinger-Billeter-Fonds Fr. 360-

Subventionen

Für das Jahr 1991 wurden für die nachstehenden Forschungsprojekte die folgenden Subventionen bewilligt:

Medizinische Fakultät:

Prof. Dr. Hans-Rudolf Bosshard Die Reaktion mit Proteinen von Antikörpern gegen Peptide Fr. 10 000-

Prof. Dr. Richard Gitzelmann Ankauf einer Gefriertrocknungsanlage Fr. 9 380-

PD Dr. Nikolaus G. Greeff Untersuchung von «gating»-Strömen spannungsabhängiger Ionen-Kanäle an Riesenaxonen und, nach heterologer Expression, an Xenopus Oocyten Fr. 14 000.-

Prof. Dr. Bernd Gutte Struktur von Polypeptid-DNA-Komplexen Fr. 6 000-

Prof. Dr. Hans Hengartner Humorale antivirale Immunantwort Fr. 12 000-

Prof. Dr. Walter Lichtensteiger Pränataler Einfluss von Drogen auf die Genexpression von Steroidhormon-synthetisierenden Enzymen in verschiedenen Regionen des Rattenhirns Fr. 5 360-

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Rechenschaftsberichte 130 Stiftung für wissenschaftliche Forschung

Prof. Dr. Heini Murer Dr. Jiirg Biber Lokalisation eines natriumabhängigen Phosphattransportsystems und eines natriumunabhängigen Aminosäuretransportsystems im Nephron mittels RT-PCR Fr. 14 000-

Prof. Dr. Günter Niemeyer Neuropharmakologie der Säugetiernetzhaut Fr. 9000-

PD Dr. Hansjürg Plüss Untersuchungen zur prognostischen Bedeutung von erweiterten Markeruntersuchungen bei lymphoproliferativen Krankheiten im Kindesalter Fr. 7 200-

Prof. Dr. Peter Sonderegger Expression des axonalen Erkennungsmoleküls Axonin-1 in eukaryontischen Zellen Fr. 10 000-

PD Dr. Rolf Stahel Oberflächenantigene des Bronchuskarzinoms Fr. 3 970-

Prof. Dr. Otmar Trentz Klinische Erprobung eines HIV-Schnelltests vor unfallchirurgischen Noteingriffen Fr. 12 000-

Prof. Dr. Rolf M. Zinkemagel Ankauf von fötalem Kälberserum und künstlichen Medien für die Herstellung von monoklonalen Antikörpern in vitro Fr. 5 000.

Veterinär-medizinische Fakultät:

PD Dr. M. Berchtold Analyse des Parvalbuminpromotors durch direkten Gentransfer in den Muskeln Fr. 10 000.-

Prof. Dr. Roland von Fellenberg Pathogenese der chronischen Pferdebronchitis Fr. 5 890.

Philosophische Fakultät I:

Prof. Dr. Norbert Bischof Etho-Endokrinologie zum motivationsdynamischen Zürcher Modell am Weissbüschelaffen Callithrix jacchus Fr- 12 750.

Prof. Dr. Volker Bornschier Technologischer Stilwandel und seine institutionelle Absicherung Fr. 6 900.

Rechenschaftsberichte Stiftung für wissenschaftliche Forschung 131

Prof. Dr. Peter Frei Epigraphische Untersuchungen in der Gegend von Eskisehir (Türkei) Fr. 2 800-

Prof. Dr. Hans Peter Isler Zürcher Ietas-Grabung Fr. 20 000-

Prof. Dr. Max Lütolf Wissenschaftliche Edition des deutschen Kirchenliedes Fr. 11 000.-

Prof. Dr. Franz G. Maier Forschungsprojekt Paphos Fr. 9 450.-

Prof. Dr. Hans-Peter Müller Männerdefizit. Heiratsmarkt und sozialer Wandel Fr. 7 260-

Prof. Dr. Margarita Primas Alpine Archäologie Fr. 5 700-

Prof. Dr. Ludwig Schmugge Repertorium Poenitentiariae Germanicum Fr. 5 460-

Philosophische Fakultät II:

Prof. Dr. Michel Aguet Charakterisierung transgener Mäuse mit defizientem 7-Interferonsystem Fr. 12 600-

Prof. Dr. Reinhard Bachofen Messung von Bewegungsmustern in einem Bergsee Fr. 6 270-

PD Dr. C. A. Burga Pollenanalytische Untersuchungen an Bohrkernen aus Südtirol (Fortsetzung) Fr. 3 000.-

Prof. Dr. Benno M. Eller Wasserhaushalt und Wassertranslokation bei Sukkulenten Fr. 13 870-

Prof. Dr. Gerhard Furrer Gletschergeschichte Spitzbergens Fr. 6 000-

Prof. Dr. Harold Haefner Antike und rezente Bewässerung an der alten Weihrauchstrasse (Jemen) Fr. 10 740-

Prof. Dr. Heinz Heimgartner Synthese von Peptaibolen Fr. 5 500-

Prof. Dr. Robert D. Martin Sauerstoffverbrauch bei südamerikanischen Krallenaffen Fr. 4 500-

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Rechenschaftsberichte 132 Jubiläumsspende für die Universität Zürich

PD Dr. Johann J. Schneller Enzympolymorphismen und Variabilität Fr. 2 500-

PD Dr. Irene Tobler Schlafverhalten von Giraffen unter ungestörten Zoobedingungen Fr. 3 354-

Prof. Dr. Paul I. Ward Lebensgeschichtliche Variationen bei Schnecken: Interaktionen zwischen ökologischen Faktoren Fr. 5 000.-

Fr. 288 454.-

c) Jubiläumsspende für die Universität Zürich

Im Januar 1992 standen dem Stiftungsrat aus den Erträgen von 1991 (Sub¬ ventionskonto) Fr.74 546- und dem Vorstand (Dispositionskonto) Fr. 13 667- zur Verfügung.

Da im Stiftungsrat der Jubiläumsspende und im Kuratorium der Stiftung für wissenschaftliche Forschung Personalunion besteht, wird, was Rück¬ tritte und Neuwahlen betrifft, auf den Beitrag der Stiftung für wissen¬ schaftliche Forschung, Punkt 1 «Kuratorium», verwiesen. Zum neuen Rechnungsrevisor der Jubiläumsspende wurde Dr. B.Stüber, als Nachfol¬ ger von Herrn A. Bischofberger, gewählt.

An seiner Jahresversammlung vom 29. Januar 1992 beschloss der Stif¬ tungsrat folgende Zuwendungen:

Theologische Fakultät:

PD Dr. Emidio Campi Bernardino Ochino (1487-1564)

Medizinische Fakultät:

Fr. 3 000.-

Prof. Dr. Claus W. Heizmann Atypische Phenylketonurie Fr. 9 662-

Prof. Dr. Erwin Koller Pulsoximeter Fr. 7 820-

Prof. Dr. Adam Schreiber Aktualisierung der Übertragungsmöglichkeiten aus dem Operationssaal in den Hörsaal zur Unterstützung des Lehrbetriebs Fr. 10000-

Rechenschaftsberichte Julius Klaus-Stiftung 133

Prof. Dr. Rolf M. Zinkernagel Anschaffung einer Fastflow-Protein-G-Säule zur Reinigung von Antikörpern Fr. 6 951 .-

Veterinär-medizinische Fakultät:

Prof. Dr. Clive C. Kuenzle Varianten des Proteins RBP und ihre Bedeutung für die Immunglobin-Genrekombination Fr. 8 000-

Philosophische Fakultät II:

Prof. Dr. Kurt Graf Pollenanalyse südamerikanischer Proben Fr. 6 000.-

PD Dr. Walter Leuthold Dokumentation von Vegetationsveränderungen im Tsavo-Nationalpark Kenya Fr. 3 700.-

PD Dr. Urs P. Roos Biochemie und Funktion von Mikrotubuli Fr. 19 500.-

Fr. 74 633.-

d) Julius Klaus-Stiftung

Gesuche um Unterstützung genetischer Forschungsprojekte sind jeweils bis Mitte April einzureichen. Gesuchsformulare können beim Vorsitzenden der Stiftung, Prof. Dr. R.Nöthiger, Zoologisches Institut, Winterthurer- strasse 190, 8057 Zürich, bezogen werden. Der Gesuchsteller erhält den Entscheid bis Ende Juni.

Im Berichtsjahr fand die ordentliche Sitzung des Kuratoriums am 5. Juni 1991 statt. Auf diesen Termin trat Herr Prof. Dr. P. Weilenmann als Rech¬ nungsrevisor zurück. Als neuer Revisor wurde Herr H. Eschle gewählt.

Die Bibliothek der Stiftung erforderte Ausgaben in der Höhe von Fr. 19 797.80. Für wissenschaftliche Forschungen genetischer Richtung bewilligte die Stiftung Beiträge in der Höhe von Fr. 79 947-

Fr. 2600 - an Prof. Dr. E. Kubli für Reise und Aufenthalt (2 Monate) von T. Chapman, Edinburgh, im Rahmen des Projektes «Struktur und Funktion des Sexpeptid-Gens von Drosophila melanogaster».

Fr. 10 000- an K. Immerglück für ihr Projekt «The biological function of the fps proto-oncogene in the development of Drosophila melanogaster».

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Rechenschaftsberichte Weitere Stiftungen, Fonds, Studienbeiträge

Fr. 2000 - an Dr. M. Aebi für den Kongressbesuch «Yeast Cell Biology», Cold Spring Harbor, N.Y.

Fr. 14 500 - an PD Dr. M. Berchtold für sein Projekt «Molekulare Biolo¬ gie von Ca2+-bindenden Proteinen in Tumorzellen».

Fr. 15 620 - an Prof. Dr. D. Martin für das Forschungsprojekt «Genetik. Demographie und Ethologie von Berberaffen-Populationen (Macaca sylva- nus) in Algerien».

Fr. 14 000 - an Prof. Dr. D. Martin für die Organisation einer internatio¬ nalen Tagung «Paternity in primates: Tests and theories».

Fr. 8327.- an Prof. Dr. R. Nöthiger als Beitrag an die Organisation einer internationalen Tagung «Tenth Drosophila Workshop» im Tagungszentrum Boldern (ZH).

Fr. 12 900- an Dr. P.A.Paganetti zur Unterstützung seiner Forschungen über «Agrin, a protein organizing the neuromuscular junction».

Am 31.Dezember 1991 betrug der Vermögenssaldo Fr.2 766 397.85 gegenüber Fr. 2 714 293.55 im Vorjahr. Nicht eingerechnet sind Bibliothek und Lagerbestände des «Archivs für Genetik».

e) Weitere Stiftungen, Fonds, Studienbeiträge

Aus dem Kredit zur Förderung des akademischen Nachwuchses bewilligte der Erziehungsrat auf Antrag der Kommission zur Förderung des akademi¬ schen Nachwuchses im Jahre 1991 20 Stipendien im Gesamtbetrag von Fr. 714484. Die Stipendien verteilen sich wie folgt auf die Fakultäten:

Theologische Fakultät Fr. 37000- Rechts- u. staatswiss. Fakultät Fr. 197030- Medizinische Fakultät Fr. 148892- Veterinär-medizinische Fakultät Fr. 41000- Philosophische Fakultät I Fr. 211 277- Philosophische Fakultät II Fr. 79285-

Die Kantonale Kommission für Studienbeiträge bewilligte 1991 auf An¬ trag des Beraters der Stipendiaten folgende Beiträge für Studierende der Universität:

Rechenschaftsberichte Weitere Stiftungen, Fonds, Studienbeiträge

Stipendien Studierende

- Staatlicher Kredit 1281 - Stipendienfonds für die höhern Lehranstalten Flüchtlinge 35 übrige Ausländer 39

Stipendienkasse der Universität 300

Darlehen staatlicher Kredit (Hochschüler inkl. Auswärtige) Auszahlungen 318 Rückzahlungen 109 Nachträgliche Umwandlungen in Stipendien 5 Abschreibungen -

Ausstehende Darlehen l.Jan. 1992 1291

Darlehenskasse der Universität Vorgänge

Auszahlungen 89 Rückzahlungen 492 Schuldner/Ausstehende Darlehen l.Jan. 1992 471

Fr.

10 562 085

427 630 143 300

291 550

2 441 950 917 683 113 900

28 255 828

Fr.

465 898 511 007

4 253 815

Die Stiefel-Zangger-Stiftung zur Förderung des akademischen Nachwuch¬ ses gewährte im Jahre 1991 4 Stipendien im Gesamtbetrag von Fr. 72 850, die sich wie folgt auf die Fakultäten verteilen:

Rechts- u. staatswiss. Fakultät, 2 Stipendien Fr. 32 500.- Vet.-med. Fakultät, 2 Stipendien Fr. 40 350.-

Moriz-und-Elsa-von-Kuffner-Stiftung; Fr. 60 000, Zuwendung an die Uni¬ versität zur Weitergabe an 12 Studierende aus dem schweizerischen Berg¬ gebiet.

Stodola-Fonds; Fr. 7000, Reisebeiträge an zwei Studierende.

SFUSA; Gesellschaft Schweizer Freunde der USA; Fr. 4000, Zuwendung an die Universität zur Weitergabe an zwei Studierende.

Reiser-Siemssen-Stiftung; Fr. 34 600, Stipendien an sieben schweizerische Studierende; Fr. 12 550, Stipendien an drei deutsche Studierende.

Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Zürich: Fr. 4800 für einen Studie¬ renden.

Härtefonds der Universität; Fr. 4500, Beiträge à fonds perdu an 6 Studie¬ rende (inkl. erlassene Rückzahlungen); Fr. 57 210, Überbrückungsdarlehen an 37 Studierende, offene Darlehen zu Jahresende; Fr. 28 510, bei 21 Studierenden.

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Rechenschaftsberichte 136 Weitere Stiftungen, Fonds, Studienbeiträge

Osteuropa-Stipendienaktion: Fr. 84 436 an 21 Studierende aus sieben Na¬ tionen.

Austausch-Stipendien (Studienjahr 1990/91) Fr. 184 250 an 21 Studierende aus 13 Nationen.

Die Einnahmen des Fonds zur Förderung der Forschung und Ausbildung auf dem Gebiete der Chemie und Pharmazie im Jahre 1991 betrugen Fr. 8361.

Aus dem Vermögen der Hochschulstiftung standen am 31.12.1991 Fr. 266 320 Zins- und andere Einnahmen zur Verfügung.

Aus dem Vermögen des Hermann-Stoll-Fonds standen per 31.12.1991 Fr. 77 709 zur Verfügung.

Das Stiftungsvermögen der Privatdozenten-Stiftung betrug per 31.12.1991 Fr. 246 000 (31.12.90 Fr. 247 000).

Aus dem Vermögen des Robert-J.-F.-Schwarzenbach-Fonds standen am 31.12.1991 Fr. 15 410 zur Verfügung.

Der Jacques-Huber-Fonds wies per 31.12.1991 einen Stand von Fr. 39 545 aus.

Der Stiftungsrat der Martha-Sehe-Gerdtzen-Stiftung richtete 1991 Sti¬ pendien im Gesamtbetrag von Fr. 72 000 aus.

Aus den an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät bestehen¬ den Stiftungen und Fonds standen 1991 folgende Einnahmen zur Ver¬ fügung :

Orelli-Stiftung Fr. 12 493.- Dr.-Edwin-Frey-Fonds Fr. 22 175.-

Die Bruno-Bloch-Stiftung wies per Ende 1991 ein Stiftungsvermögen von Fr. 242 945 auf (31.12.1990 Fr. 229 661).

Die Erträge von Fr. 13 225 aus dem Vermögen des Eugen-Schurter- Fonds im Jahre 1991 standen der Universitätsbibliothek zur Verfügung.

Die Hartmann-Müller-Stiftung für medizinische Forschung wies per Ende 1991 ein Vermögen von Fr. 9 045 157 aus (31.12.1990 Fr. 8 576 679).

Das Vermögen der Georg-Friedrich-Goetz-Stiftung belief sich am 31.12.1991 auf Fr. 1 402 070 (31.12.1990 Fr. 1 301 381).

Die Stiftung Julius Müller (inkl. sep. Fonds Frau Anna Müller-Svertch- kow) zur Unterstützung der Krebsforschung wies per 31.12.1991 ein Vermö¬ gen von Fr. 1 323 000 aus.

Rechenschaftsberichte Krankenkassen beider Hochschulen

Aus dem Anna-Feddersen-Wagner-Fonds, dessen Mittel zur Förderung der Forschung auf dem Gebiete der Medizin und der Chemie dienen, standen am 31.12.1991 Fr. 14 510 zur Verfügung.

Den Einnahmen von Fr. 45 257 der Karl-Hescheler-Stiftung per 31.12.1991 standen Gesamtausgaben von Fr. 56 063 gegenüber.

Das Vermögen der Gustav- und Wilhelmine-Reiser-Siemssen-Stiftung betrug im Berichtsjahr Fr. 2 175 390 (31.12.90 Fr. 2 097 351).

f) Krankenkassen beider Hochschulen

- Verein im Sinne von Art. 60ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches zwecks Versicherung seiner Mitglieder für Krankheit und Unfall

- Bundesamtlich anerkannte Kasse Nr. 1157 - Dem Konkordat der Schweizerischen Krankenkassen und zahlreichen

kantonalen Kassenverbänden angeschlossen - Kaufmännische Verwaltung durch Schweizerische Kranken- und Unfall¬

versicherung Konkordia Zürich - Beitrittsberechtigt (vorbehältlich Erfüllung der statutarischen Aufnah¬

mebedingungen) Studierende, Assistenten, Doktoranden, Hörer bzw. Auditoren der Universität Zürich und der ETH Zürich sowie wissen¬ schaftliche Mitarbeiter der Institute, Laboratorien, Seminarien und Lehr¬ stühle beider Hochschulen.

Mitgliederbestand per 31. Dezember

1989 1990 1991 Frauen Universität 6316 6 246 6 228 Männer Universität 8 815 8 364 8 165 Frauen ETH 1 699 1 558 1 424 Männer ETH 7 656 6 788 6 141

24 486 22 956 21 958

Krankenpflegekosten in Fr. (inkl. freiwillige Kassenleistungen, exkl. Ver¬ waltungskosten und Abschreibungen)

1989 1990 1991

Total Pro Mitglied

15 692 262 16 405 460 17 572 205 642.26 699.45 746.36

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Rechenschaftsberichte Witwen-, Waisen- und Pensionskasse

g) Witwen-, Waisen- und Pensionskasse

der Professoren der Universität Zürich (WWPK)

Die Genossenschaft zählte am 31. Dezember 1991 259 aktive Mitglieder. Neuaufnahmen erfolgten keine mehr, da die seit dem 16. April 1989 gewähl¬ ten Professorinnen und Professoren in die Beamtenversicherungskasse eintreten.

Im Berichtsjahr wurden zwölf Mitglieder pensioniert, und ein Mitglied trat aus der WWPK aus. 110 Professorinnen und Professoren beziehen eine Pension. 55 Witwen und Waisen erhalten eine Rente.

Das Genossenschaftsvermögen betrug Ende 1990 knapp 123 Millionen Franken. Die Stiftung zur Förderung der Fürsorgeeinrichtungen liess der WWPK wiederum einen grosszügigen Beitrag von 200000 Franken zu¬ kommen, der unter anderem verwendet wurde, um die niedrigeren Witwen¬ renten auf mindestens 40 000 Franken jährlich zu erhöhen.

Die praktische Schliessung der Kasse hat zur Folge, dass einerseits die Anzahl der aktiven Mitglieder, andererseits aber auch das erforderliche Deckungskapital in den kommenden Jahren sukzessive abnehmen werden.

Die Generalversammlung vom 15. Juli 1991 hat Statutenänderungen be¬ treffend Gleichstellung überlebender Ehegatten von Professorinnen mit Witwen von Professoren, Besserstellung geschiedener Ehegatten von WWPK-Mitgliedern und freiwillige Weiterversicherung bei Rücktritt vor Erreichen des 65. Altersjahres angenommen.

h) Zürcher Hochschul-Verein

Der Mitgliederbestand hat seit 1989 um fast 25% zugenommen und erreicht heute nahezu 4000 Mitglieder.

Die 16 möblierten Gastdozentenwohnungen, welche zu günstigen Kondi¬ tionen vermietet werden und sich grosser Beliebtheit erfreuen, sind zu fast 100% ausgelastet dank der sorgfältigen und aufmerksamen Administration durch das Sekretariat des Rektorates.

Die Generalversammlung vom 26. April 1991 im Hörsaal des Botani¬ schen Institutes war gefolgt von einer Besichtigung der Gartenanlagen und der Gewächshäuser unter Führung von Herrn Prof. Dr. C.D. K. Cook mit Mitarbeitern.

Der Herbstausflug, der traditionellerweise am letzten Samstag im Okto¬ ber stattfindet und an welchem ca. 160 Personen teilnahmen, führte am 26. Oktober 1991 nach Seeb (Bachenbülach) mit Rundgang durch die

Rechenschaftsberichte Zürcher Hochschul-Verein

archäologische Stätte des römischen Gutsbetriebes mit Erläuterungen von Herrn Prof. Dr. F.G. Maier und Frau Dr. von Wartburg. Anschliessend besuchte man in Rheinau die kantonale Staatskellerei mit Weinprobe, die restaurierte Kirche und den modernen Gutsbetrieb. Das Mittagessen wurde im Schloss Laufen eingenommen.

An fünf Vorstandssitzungen sind zukünftige Aktivitäten des Vereins besprochen und eine Reorganisation der Administration beschlossen wor¬ den, letzteres in Zusammenarbeit mit Herren der Universitätsverwaltung, welchen für ihren kompetenten, hilfsbereiten Einsatz gedankt sei.

Es sind folgende Beiträge im Gesamtbetrag von Fr. 91 791.90 bewilligt und ausbezahlt worden:

Studenten-Fachorganisation, International Veterinary Students Association (IVSA), Beitrag an die Kosten des Wintersymposiums Fr. 4 000.

Rechtswissenschaftliches Seminar, Prof. Dr. P. Weimar, Druckkostenbeitrag an das Buch «80 und ein Semester an der Uni Zürich: Gehirn und Professoren» von W.A. Gehret Fr. 8 000.

Pädagogisches Institut, Prof. Dr. F.-P. Hager, Druckkostenbeitrag an das Buch der Tagung «International Standing Conference for the History of Education» Fr. 7 000.

Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst des Kantons Zürich, Prof. Dr. H.-Ch. Steinhausen, Kostenbeitrag an eine wissenschaftliche Publikation für das Symposium zum 70jährigen Bestehen des obigen Dienstes Fr. 3 000.—

Institut für medizinische Genetik, Prof. Dr. med. W. Schmid und Prof. Dr. A. Schinzel, Kostenbeitrag an das Forschungsprojekt «Studies on uniparental disomy in man» Fr. 8 000.—

Akademischer Sportverband, SOLA-Stafette Fr. 5 000.—

Akademisches Orchester, Defizitgarantie für das Konzert vom 11. Juli 1991 Fr. 3 791.90

Historisches Seminar, Prof. F.G. Maier, Aufbereitung des wissenschaftlichen Nachlasses von Prof. Dr. Ernst Meyer Fr. 1 000.—

2 Studierende der Soziologie (P. Maeder und Ch. Vogel), Spesen beim Forschungsprojekt «Wertedynamik von Hochschulstudierenden und -absolventen» Fr. 2 000.—

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Rechenschaftsberichte Zentralbibliothek Zürich

Rektorat, Osteuropa-Woche an der Universität, private Stipendienfonds für osteuropäische Studierende Fr. B 000.—

Rektorat, Fonds zur Unterstützung für Forschungsaufenthalte osteuropäischer Dozenten Fr. 20 000.—

Institut für Pharmakologie und Biochemie, PD Dr. M. Bechtold, Beitrag für die Anschaffung einer kompletten DNA-Sequenzieranlage mit Einlesegerät Fr. 12 000.—

Akademischer Chor/Akademisches Orchester, Defizitgarantie für gemeinsames Semesterkonzert vom 16. Februar 1992 in Zürich und vom 13. Februar 1992 in Basel Fr. 8 000.—

WOKO Fr. 2 000.—

Total Fr. 91791.90

Vergleich: - Beiträge 1988: Fr. 149 866.20 - Beiträge 1989: Fr. 87 670.65 - Beiträge 1990: Fr. 132 087.—

i) Zentralbibliothek Zürich

Kantons-, Stadt- und Universitätsbibliothek Direktor: Dr. H. Köstler

Die Provisorien der Zentralbibliothek haben sich 1991 eingespielt. Der Aushub für den Erweiterungsbau mit sechs unterirdischen Stockwerken ist abgeschlossen; die Bauarbeiten verlaufen planmässig.

Die dezentralisierte Bibliothek mit Predigerchor (Lesesäle, Katalogsaal, Buchbestellungen und -rückgabe), Zeughaus 2 (Freihandmagazin, Aus¬ leihe, Buchbestellungen und -rückgabe) und Stammhaus (Spezialsammlun- gen) bringt für Benutzer und Bibliothekare manche Erschwernisse, doch Hessen sich auch Verbesserungen gegenüber früheren Verhältnissen errei¬ chen. So bietet der Online-Katalog für das Publikum drei Zugangsmöglich¬ keiten: Abfrageterminals im Predigerchor und Zeughaus 2, Zugang über das Netzwerk der Universität (NUZ) sowie telefonische Abfrage über Nummer 01/261 53 06 mit Personalcomputer und Modem.

Für die Datenübernahme in der Erwerbung und in der Katalogisierung werden jährlich etwa 160 000 Titelaufnahmen der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main und der Library of Congress in Washington eingelesen und zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt.

Rechenschaftsberichte Zentralbibliothek Zürich

Durch den Anschluss des Juristischen Seminars der Universität Zürich an den Katalog der Zentralbibliothek Zürich ist eine erste Institutsbibliothek Teilnehmer am ZB-Verbundkatalog. Weitere Anschlüsse sind geplant.

Am Ende des Berichtsjahres enthielt der Online-Katalog über 220000 Datensätze. Neuanschaffungen mit Publikationsjahr 1989 und früher sowie Bestände von Zürcher Bibliotheken werden weiterhin im Alphabetischen Zentralkatalog nachgewiesen. Dessen Zuwachs betrug im Berichtsjahr 67 000 Katalogkarten.

Die Zentralbibliothek gab 1991 ein kumuliertes Zeitschriftenverzeichnis 1981-1990 mit 8000 Titeln heraus. Da die neuen Titel alle im Online- Katalog nachgewiesen sind, wird ab 1991 auf die Produktion des Zuwachs¬ verzeichnisses verzichtet.

Der Zuwachs betrug 93000 Einheiten, davon durch Kauf 53 500, Ge¬ schenk 21400, Tausch 14100 und Deposita 4000. Erworben wurden Werke aus 45 Publikationsländem in 30 Sprachen, wobei die englischsprachigen Publikationen mit 41% und die deutschsprachigen mit 37% die grössten Anteile hatten. Der Gesamtbestand an laufenden Abonnenten erhöhte sich auf 9300 Zeitschriften und 3400 Serien. Durch Tauscherwerbungen von Hochschulschriften erhielt die Zentralbibliothek 7000 Dissertationen.

Das Dienstleistungsangebot der Zentralbibliothek für Universitätsange¬ hörige umfasst im besonderen:

- den Zentralkatalog der Universitätsinstitute mit Zuwachs von 24400 Titelnachweisen,

- den Kurs für Bibliotheksassistenten der Universität mit einem Angebot von 48 Lektionen, der im Berichtsjahr von 21 Bibliotheksverantwortli¬ chen besucht wurde,

- das Fachreferat Dienstleistungen für Bibliotheken der Universität,dem die Beratung von Bibliotheksbetreuern der Institute und Seminarien obliegt, vor allem hinsichtlich der Einführung eines Katalogverbundes,

- die Datenbank-Abfrage vorzugsweise für Sozial- und Geisteswissen¬ schaften, mit erweitertem Angebot von Online-Bibliotheksverbundkata¬ logen,

- die Fachreferentenauskunft (siehe Vorlesungsverzeichnis) und Einfüh¬ rungen für Studierende in die Bibliotheksbenutzung.

Gesamtbestand 3,28 Mio. Einheiten. Dazu gehören: Einzelwerke und Zeitschriftenbände 2,58 Mio., Handschriften 25000, graphische Blätter 179000, geographische Karten 176000, Mikroformen 201000, Tonträger 29000, Notendrucke 75 000. - Die Zentralbibliothek hat 50000 einge¬ schriebene Benutzer, 280000 Bände wurden letztes Jahr ausgeliehen, da¬ von 14000 durch Fernleihe.

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Rechenschaftsberichte 142 Hauptbibliothek Irchel

k) Hauptbibliothek Irchel

Leiter: Dr. H. Dickenmann

Seit dem 1. Januar 1989 besteht an der Universität Zürich unter Einsatz des integrierten Bibliothekssystems DOBIS/LIBIS ein Katalogverbund von Institutsbibliotheken. Auf den 1. April 1991 wurde mit RRB 1017/1991 die neue Stelle einer Verbundkoordinatorin bei der Hauptbibliothek Irchel (HBI) geschaffen und mit Frau E. Straub besetzt. Damit konnten die Auf¬ nahmeanträge von Institutsbibliotheken der Universität Zürich-Zentrum aus dem Jahre 1989 mit verbindlichen Zusagen für Ausbildungstermine befriedigt werden.

Die Verbundkoordination nahm bis Ende Februar 1992 folgende Insti¬ tutsbibliotheken als neue Verbundteilnehmer auf: Deutsches Seminar, So¬ ziologisches Institut, Sozialökonomisches Seminar mit dem Statistischen Seminar und dem Wirtschaftswissenschaftlichen Institut, Musikwissen¬ schaftliches Seminar, Konservatorium und Musikhochschule Zürich, Han¬ delswissenschaftliches Seminar mit der Zentrale für Wirtschaftsdokumen¬ tation, Pädagogisches Institut und Kunstgeschichtliches Seminar. Im DOBIS/LIBIS-Verbund sind damit die Neuerwerbungen - und zum Teil die vollständigen Bestände - von über 80 Institutsbibliotheken der Universität nachgewiesen.

Ende 1991 verzeichnete die DOBIS/LIBIS-Datenbank des Verbunds 129487 Einträge; die Zunahme gegenüber dem Vorjahr beträgt 53 992. Die Katalogisierungen der Institute und Seminare aus den Fakultäten Theolo¬ gie, Wirtschaftswissenschaften und Philosophie I sind mit einem Anteil von 36% am Datenbankbestand beteiligt, während der Anteil der naturwissen¬ schaftlich-medizinischen Bestände (Anfang 1989 noch 100%) auf 64% gesunken ist.

Der HBI-Bestand als ursprünglicher Kernbestand der Datenbank bean¬ sprucht heute mit seinen 39672 Einträgen nur noch 31% des Gesamtbe¬ stands im Verbund. Die Lehrbuchsammlung der HBI umfasst bei der Zählung nach der Anzahl Bände 48 000. Als Sondersammlung führt die HBI die separat aufgestellte und nicht im Verbund katalogisierte «Video- thek TV Uni» mit 700 Videos von Fernsehmitschnitten, die vor allem sozial- und geisteswissenschaftliche Themen behandeln und in der HBI visioniert werden können. Weitere 500 Videos naturwissenschaftlich-medi¬ zinischen Inhalts sind im HBI-Katalog nachgewiesen und im Bestand integriert. Die Ausleihen der HBI erhöhten sich auf 54 695 Einheiten, bei 8061 eingeschriebenen Benutzern im Verbund.

Die Hauptaufgaben der HBI beschränken sich nach wie vor auf den Bereich der Universität Zürich-Irchel: Aufbau und Betrieb einer narturwis- senschaftlich-medizinischen Lehrbuchsammlung (Bücher, audiovisuelle

Rechenschaftsberichte Beratungsdienst für behinderte Studierende 143

Medien, CD-ROM, PC-Lernprogramme) mit einem Präsenzbestand an Forschungszeitschriften; fünf Lesesäle mit 180 Leseplätzen, die während 56 Stunden in der Woche geöffnet sind; zentrale Katalogisierung aller natur¬ wissenschaftlich-medizinischen Institute; Koordination Datenbanken und Fernleihe. Die HBI führt mit Hilfe eines eigenen Kredits des Schweizeri¬ schen Nationalfonds (NF) Recherchen für NF-Projekte im Bereich «Biolo¬ gie und Medizin» durch und betreut seit dem Frühjahr 1991 eine externe CD-ROM-Station in der Bereichsbibliothek der vorklinischen Institute auf dem Irchel.

Im Sommer 1991 ist die Planung für die Forschungsbibliothek Irchel (FBI) wieder aufgenommen worden. Die FBI ist Teil der HBI und soll nach ihrer Eröffnung die wichtigsten naturwissenschaftlich-medizinischen Zeit¬ schriften auf dem Irchel als zentrale Präsenzbibliothek aufnehmen und der Benutzung anbieten. Die Baubewilligung liegt seit November 1991 vor, allerdings ist der Terminplan, der die Fertigstellung der FBI auf Herbst 1994 vorsah, wegen finanzieller Schwierigkeiten Anfang 1992 wieder in Frage gestellt worden.

I) Beratungsdienst für behinderte Studierende

Leiter: Prof. Dr. G. Hesse

Im Berichtsjahr haben (wie auch 1990) 24 Studierende und angehende Studierende den Beratungsdienst in Anspruch genommen. Es handelte sich dabei um - 11 Körperbehinderte (Phil. I, ETH, Maturand), - 7 Hörbehinderte (Phil. I. RSW, ETH), - 5 Sehbehinderte (Phil I, RSW, ETH) und -1 Sprachbehinderten (ETH).

Einer der Schwerpunkte in der Arbeit des Beratungsdienstes lag in der vermittelnden Funktion zwischen Studierenden und Dozenten und weiteren Universitätsangehörigen. Dabei ging es meistens um Prüfungsmodalitäten und bauliche Bedingungen.

Weiter gelangten vermehrt behinderte Studierende an den Beratungs¬ dienst, die sich in der Anonymität des Hochschulalltags einsam fühlten, ein Gespräch suchten und in der Gruppe behinderter und nichtbehinderter Studierender Kontakt mit Gleichgesinnten suchten und fanden. In dieser Gruppe, die sich alle zwei Wochen im Institut für Sonderpädagogik trifft, hat die Zahl an nichtbehinderten Studierenden gegenüber dem letzten Jahr noch einmal zugenommen. Das Interesse am Kontakt und Austausch mit behinderten Mitstudierenden scheint zu wachsen.

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Rechenschaftsberichte 144 Akademischer Sportverband Zürich (ASVZ)

Die Neuauflage des Behindertenführers der Universität Zürich konnte in diesem Jahr zu Ende geführt werden. Er wurde in «unizürich» Nr. 6/1991 vorgestellt. Das von Herrn lie. phil. Peter Lienhard und Frau Gabriele Markwalder erarbeitete blaue Büchlein in Pocketformat (130 Seiten) ist kostenlos am Institut für Sonderpädagogik erhältlich.

Nach dreieinhalb Jahren erfolgreicher Beratungstätigkeit trat Herr lie. phil. Peter Lienhard zurück. Seine Nachfolge trat im September 1991 Frau lie. phil. Jeannette Dietziker Honauer an.

m) Akademischer Sporfverband Zürich (ASVZ)

Der ASVZ bietet den Studierenden und Angehörigen der beiden Zürcher Hochschulen in über 70 Disziplinen vielfältige Sportmöglichkeiten. Dabei besteht das Ziel nicht nur darin, die Studierenden als Ausgleich zum Studium zu regelmässiger körperlicher Betätigung anzuregen, sondern auch sie auf ein lebenslanges Sporttreiben hinzuführen. Mit knapp 700 000 Trainingsbesuchen wurden die entsprechenden Antrengungen der neun hauptamtlichen Sportlehrer und der Sportlehrerin, die von mehr als 500 Trainingsleitern unterstützt werden, belohnt.

Die grösste und sicher bekannteste Veranstaltung des ASVZ, die SOLA- Stafette, vereinigte 391 Mannschaften am Start. Die Volleyball-Nacht brachte gar einen neuen Teilnehmerrekord mit 332 Teams. Zu Beginn des Wintersemesters gewannen die Uni-Ruderer zum 6. Mal den Ruderwett¬ kampf Uni-Poly, der in der Berichtsperiode zum 40. Mal ausgetragen wurde.

Als wichtigstes Geschäft des Vorstandes ist die Regelung der Nachfolge des ASVZ-Direktors zu nennen. Aus dem Kreis der 24 Bewerber wurde Hochschulsportlehrer Kaspar Egger gewählt. Er wird sein Amt am 1. Au¬ gust 1992 antreten.

Im Einverständnis mit den beiden Schulleitungen konnten ab Sommerse¬ mester 1991 die Semesterbeiträge der Studierenden von 10.- auf 13- Franken erhöht werden. Die Mehreinnahmen erlauben unter anderem, die Trainingsleiterentschädigungen anzupassen und dringend benötigtes Sport¬ material anzuschaffen. Damit erbringt der ASVZ beträchtliche Eigenlei¬ stungen, die früher von Bund und Kanton getragen wurden.

Rechenschaftsberichte Akademischer Sportverband Zürich 145

«Gym-Dancers» des ASVZ mit der Produktion «teachers in motion» bei der Urauf¬ führung am 26. April 1991.

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146 Vergabungen

8. Vergabungen

Während des akademischen Jahres 1991/92 kamen viele Institutionen der Universität in den Genuss von grosszügigen Geld- und Naturalzuwendun- gen. Die Universität dankt auch an dieser Stelle den zahlreichen Donatoren. Nachstehend eine Zusammenfassung der Zuwendungen im Werte von 5000 Franken und mehr. Die Liste der Vergabungen liegt ab April 1992 beim Uni-Pressedienst zur Einsicht auf.

Archäologisches Institut - Herr Felix J. May, Zürich,

Uschebti (Totenfigur) des Nefer-ib-Re-sa-Neith, Schätzungswert: Fr. 16 000.-

- Herr und Frau Hans und Sonja Humbel, Zürich, Neolithisches Gefäss mit Schnurverzierungen, Schätzungswert: Fr. 8000.- Für die Grabungen auf dem Monte lato:

- Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich, Fr. 20 000.-

- Volkart-Stiftung, Winterthur, Fr. 5000- - H.B., Fr. 5000.- Departement für Chirurgie, Klinik für Viszeralchirurgie - Glaxo AG, Bern, Fr. 30 000.- für die Besoldung eines wissen¬

schaftlichen Assistenten - Wander, Bern, Fr. 32 500 - für eine Ernährungsstudie - Roche, Istanbul, Fr. 15 000 - als Weiterbildungsunterstützung Deutsches Seminar, Abteilung für Nordische Philologie - Herr Prof. Dr. Oskar Bandle, Greifensee, Schenkung von 40 Zeitschrif¬

tenabonnementen und 59 Monographien im Wert von ca. Fr. 7000- Englisches Seminar - Zuwendungen aus dem Legat Dr. h.c. Georges Bloch, Fr. 10 000- - Zahlreiche Bücher-Schenkungen Kinderspital - An den Ausbau der Knochenmark-Transplantations-Einheit

Sandoz Pharma Ltd, Fr. 176 000- Ciba-Geigy-Jubiläums-Stiftung, Fr. 50 000- Krebsliga des Kantons Zürich, Fr. 50000- Stiftung zur Krebsbekämpfung, Zürich, Fr. 50 000-

- An die Anschaffung eines Lungenfunktionsgerätes Glaxo AG, Fr. 15 000.-

Vergabungen 147

- An die Erweiterung und den Betrieb der Abteilung für Wachstum und Entwicklung Stiftung Pro Infantibus, Fr. 120 000.- Hartmann-Müller-Stiftung, Fr. 15 000- Volkart-Stiftung, Fr. 5000- FERAM, Fr. 13 000.-

- Für die Abteilung Radiologie Anonymer privater Spender, Fr. 360000-

Klassisch-Philologisches Seminar - Prof. Dr. Walter Burkert, aufgrund des Balzan-Preises 1990 wurde eine

Stiftung «Fonds für Altertumswissenschaft» gegründet, Stiftungskapital Fr. 120 000.-

Klinik und Poliklinik für Otorhinolaryngologie, Hals- und Gesichtschirur¬ gie - Herr Dr. C. van Zadelhoff, Breukelen (NL), Fr. 25 000.— zur Förderung

des akademischen Nachwuchses Kunstgeschichtliches Seminar - Legat Dr. h.c. Georges Bloch, Fr. 30 431.90 - Herr Dr. Andreas Amiet, Schenkung des fotografischen Nachlasses von

Dr. Hans Landolt aus Thurgi - Herr Johannes Müller, Stäfa, eine Büste von Heinrich Wölfflin - Zahlreiche Bücher-Schenkungen Medizinhistorisches Institut und Museum - Boeringer Mannheim AG, Rotkreuz, Fr. 10 000 - als Beitrag zur Erstel¬

lung des Labors im Museum - Hoffmann La Roche, Beitrag an AIDS-Modell im Museum, Fr. 7000.- Neurochirurgische Klinik - Herr Werner Horber, Gockhausen, Fr. 5000 - zur Unterstützung der

wissenschaftlichen Forschung Orthopädische Universitätsklinik. Balgrist - Adele-Koller-Knüsli-Stiftung, Fr. 10 000- - Herr Lorenz E. Allemann, Küsnacht, Fr. 5000- - Frau Hedwig Bachmann-Moos, Winterthur, Fr. 5000- - Frau Dr. A. Bodmer-Abegg, Zürich, Fr. 11 000-

- aus Überschuss Bodmer-Haus-Stiftung, Fr. 76 000- - Carl-Hüni-Stiftung, Winterthur, Fr. 7000.- - Fondation Alfred und Eugenie Baur, Genf, Fr. 10 000- - Fontes-Stiftung, Bern, Fr. 5000- - Georg-Wittlinger-Stiftung, Zürich, Fr. 28 500- - Frau Dr. M. Hinnen-Scheurmann, Aarburg, Fr. 77 000 — - Hoffmann La Roche, Basel, Fr. 23 000- - Frau Dora Schäfer, Küsnacht, Fr. 10 000- - Schweizerische Gesellschaft für Orthopädie, Fr. 21 000- - Herr Werner M. Wolf, Zürich, Fr. 50 000-

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148 Vergabungen

- Schweizerischer Verein Balgrist, an Kosten für Lehre und Forschung. Fr. 250 000.-

Physikalisch-Chemisches Institut - Alfred-Werner-Legat, Fr. 15 665.- für die Anschaffung eines Digital-

Temperatur-Kontrollsystems ER 4111 VT - Alfred Werner-Legat, Fr. 6100 - für die Anschaffung von zwei Faser-

Einkoppel systemen Rechtswissenschaftliches Seminar - Zahlreiche Bücher-Schenkungen Veterinär-Chirurgische Klinik - Margaret und Francis Fleitmann-Stiftung, Fr. 100 000- - Bayer AG, Leverkusen (D), Fr. 95 000.- - Sulzer AG, Winterthur, Fr. 42 000- - Kantonales Veterinäramt Graubünden, Fr. 18 333- - Stiftung Finanz-Pool 3R. Fr. 50 200- Zoologisches Museum - Zoologischer Garten Zürich, 11 Säugetiere und 2 Vögel - Zahlreiche weitere Spenden von Tierpräparaten

Persönliches Oberbehörden

Persönliches

1. Oberbehörden

Erziehungsrat

Vorsitzender:

Regierungsrat Dr. Alfred Gilgen

Mitglieder:

Jakob Adank Konrad Angele (bis 30.6.1991) Hans Peter Fehr (ab 1.7.1991) Dr. Rudolf Jörg Prof. Dr. Werner Lüdi Maja Roduner-Krauss Dr. Beat Zwimpfer

Aktuar:

lie. iur. Arnold Hassler

Hochschulkommission

Vorsitzender:

Regierungsrat Dr. Alfred Gilgen

Mitglieder:

Prof. Dr. Hans Heinrich Schmid, Rektor Dr. Hugo von der Crone Dr. Rudolf Jörg, Erziehungsrat Dr. Ulrich Kohli Maja Roduner-Krauss, Erziehungsrätin

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Persönliches 150 Oberbehörden

Urs Widmer Prof. Dr. J. Robert Huber* Prof. Dr. Jürg Gmür* lie. phil. Hans Rudolf Schelling*, Ass. Senta van de Weetering*, Stud, (bis 30.6.1991) Martin Abele*, Stud, (ab 1.7.1991)

Aktuarin:

Dr. Albertine Trutmann = mit beratender Stimme

Persönliches Ehrendoktoren 151

2. Ehrendoktoren

Theologische Fakultät

Rowly Harald H. Manchester 1953 Berg Christian Berlin-Friedenauch 1956 Langeveld Martinus BilthovenNL 1973 Ricœur Paul Châtenay-Malabry F 1973 Senn Otto H. Basel 1976 Guggenheim-Grünberg F. Zürich 1979 Frehner Paul Zürich 1981 Mehl Roger Strasbourg 1983 Courvoisier Jacques Genève 1984 Schindler-Hürlimann Regine Bern 1985 Häsler Alfred A. Zürich 1986 Saxer Simone L. Liebefeld 1987 Sieber Ernst Zürich 1988 Bonorand Conradin Chur 1988 Doka Zoltan Hévizgyôrk H 1990 Stolpe Manfred Potsdam 1991

Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

Bretscher Willy Zürich 1968 Smithers Peter Lugano 1969 Liver Peter Liebefeld 1976 Heinen Edmund München 1977 Ulrich Hans St. Gallen 1977 Emsheimer Arthur Zürich 1978 Dantzig George B. Stanford USA 1983 Hesse Konrad Merzhausen BRD 1983 Leutwiler Fritz Zumikon 1983 Mann Frederick A. London 1983 Buchanan James M. Fairfax USA 1984 Deschenaux Henri Fribourg 1984 Peacock Alan T. Buckingham 1984 Bombach Gottfried Basel 1986 Moser Hans Peter Zürich 1986

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Persönliches Ehrendoktoren

Umbricht Viktor H. Basel 1987 Schwab Karl Heinz Erlangen 1988 Stucki Fridolin Netstal 1988 Brändli Paul München 1989 Cassani Kaspar V. Uitikon 1990 Kotler Philip Evanston USA 1990 Vismara Giulio Mailand 1991

Medizinische Fakultät

Steiger Rudolf Zürich 1951 Diethelm Oskar New York 1957 Diem Konrad Burg in Laufen 1961 Ammann Hans St. Gallen 1963 von Muralt Alexander Bern 1963 Wideröe Rolf Nussbaumen 1964 Buchthal Fritz Kopenhagen 1965 Koelle George B. Philadelphia 1972 Zander H.A. Rochester 1972 Geigy Rudolf Basel 1973 Shields James London 1975 Sandri Clara Zürich 1977 Frey-Nyitrai Marc Ebnat-Kappel 1978 Smith of Marlow Rodney London 1979 Burgen Arnold Cambridge 1983 Mountcastle Vernon B. Maryland 1983 Nauta Walle J.H. Massachusetts 1983 Poswillo David E. London 1983 Gallino Athos Bellinzona 1985 Jouvet Michel Lyon 1986 Kawamura Yojiro Osaka 1987 Andersen Per Oskar Oslo 1988 Hafter Ernst Zürich 1989 McKusick Victor A. Baltimore USA 1990 Magee Peter N. Philadelphia USA 1991

Persönliches Ehrendoktoren

Veterinär-medizinische Fakultät

Hediger Heini Schwarzenbach 1952 Georgi Friedrich Berlin 1967 Weber-Erb Joachim Rickenbach 1970 Mayr Anton München 1972 Supperer Rudolf Wien 1981 Kampelmacher Erwin Bilthoven NL 1987 Willenegger Hans Pratteln 1987

Philosophische Fakultät I

Böhny Ferdinand Zürich 1962 Knöpfli Albert Aadorf 1962 Meierhofer Marie Unterägeri 1974 Schwyzer Hans R. Zürich 1974 Egg-Benes Maria Zürich 1975 Lafaurie Jean Nogent-sur-Marne F 1978 Wymann Hans Zürich 1979 Linder Maria Zürich 1981 Galland Bertil Vevey 1983 Lichacev Dmitrji S. Leningrad 1983 Senn Fritz Zürich 1988 Bolliger Hans Zürich 1990

Philosophische Fakultät II

Petitpierre Max Neuchâtel 1961 Ahlfors Lars V. Massachusetts 1977 Lindauer Martin Eisingen BRD 1978 Eisner Thomas Ithaca USA 1983 Frenzel Burkhard Leinfelden-Echterdingen BRD 1983 Jorgensen Christian K. Genève 1983 Lia/EN-Jensen Synn0ve Trondheim N 1986 Tobler Waldo R. Santa Barbara USA 1988

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Persönliches Ständige Ehrengäste der Universität

3. Ständige Ehrengäste der Universität

de Haller Pierre, Dr. ing. h.c., Direktor der Gebrüder Sulzer AG, in Winterthur 1964

Hatt Eugen, Dr. oec. publ., alt Präsident des Zürcher Hochschul-Vereins 1972

Homberger Max, Dr. iur., alt Direktor des Schweizerischen Bankvereins, in Zollikon 1976

Bergmaier Hans, Dr. iur., alt Präsident des Zürcher Hochschul-Vereins, in Zürich 1977

Schneiter Carl, Dr. phil., alt Hochschulsportlehrer, in Zürich 1979

Seitz Rudolf, Dr. iur., alt Sekretär der Erziehungsdirektion, in Zürich 1979

Leuzinger Elsy, Dr. phil., Titularprofessorin der Universität Zürich, in Zürich 1980

Ziegler Max, Architekt, in Zürich 1980

Duft Johannes, Prof. Dr. Dr. h.c., alt Direktor der Stiftsbibliothek St. Gallen, in St. Gallen 1981

Karrer Max, Dr. iur., alt Generaldirektor der Schweizerischen Rentenanstalt, in Zürich 1982

Gmür Paul, Dr. iur., alt Präsident des Zürcher Hochschul-Vereins, in Zürich 1983

Schneebeli Robert, Dr. phil., alt Direktor der Volkshochschule Zürich, in Zürich 1985

Siegfried Otto, alt Erziehungsrat, in Zürich 1985

Moretti Athos, Förderer der Archäologischen Sammlung, in Bellinzona 1987

Rybach Ladislaus, Leiter der Zürcher Singstudenten, in Küsnacht 1987

Michel Rosmarie, Schirmherrin der Mensen der Universität 1989

Freudiger Urs, Direktor des Akademischen Sportverbandes Zürich ASVZ, in Zürich 1989

Persönliches Ständige Ehrengäste der Universität 155

Welti Peter, Dr. phil. I, alt Präsident des Zürcher Hochschul-Vereins, in Küsnacht 1990

Helfenstein Ulrich, Dr. phil., alt Staatsarchivar, in Zürich 1991

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156 Nekrologe

Nekrologe

Privatdozent Dr. Ulrich Niederer

28. Dezember 1939 — 30. März 1991

i) ULC5SL3-0

Am Ostersamstag 1991 ist Ulrich Niederer, Privatdozent für theoretische Physik, uner¬ wartet verstorben. Noch vier Wochen vor¬ her hatten wir gemeinsam das Seminar über Geschichte der Optik geplant, welches im Sommersemester veranstaltet werden soll¬ te. Er freute sich darauf, hatte schon viel

Vorbereitungsarbeit geleistet, und um so unfassbarer war sein plötzlicher Tod.

Ulrich Niederer hatte sein Studium der Physik 1959 in Bern bei Prof. Mercier be¬ gonnen. Aufgrund einer Arbeit über die Störungstheorie in einem quantenfeldtheo- retischen Modell wurde er 1968 unter den Proff. Mercier und Leutwyler zum Dr. phil. nat. promoviert.

Anschliessend ging er als «scholar» an das Dublin Institute for Advanced Studies und arbeitete für zwei Jahre vor allem mit Prof. Lochlainn O'Raifeartaigh zusammen. Ulrich Niederer erwies sich für die Dub¬ liner Elementarteilchenphysiker als ein ausserordentlich fähiger und verlässlicher Mitarbeiter. Es entstanden Publikationen über Stromalgebren, ein damals sehr wich¬ tiges Forschungsgebiet der Elementarteil¬ chenphysik. Zusätzlich behandelte er mit O'Raifeartaigh in einem grossen Über¬ sichtsartikel die relativistischen Wellen¬ gleichungen.

Nachdem er 1971 aus Dublin an das Insti¬ tut für Theoretische Physik unserer Univer¬ sität gekommen war, setzte Ulrich Niederer diese Arbeiten über Invarianzgruppen von Wellengleichungen fort. Seine bekannteste und wichtigste Arbeit zu diesem Problem¬ kreis stammt aus den ersten Jahren in Zü¬ rich: Er fand die gesamte Invarianzgruppe der freien Schrödingergleichung und konn¬ te zeigen, dass es sich dabei um eine Erwei¬ terung der Galileigruppe handelt. Dieses Resultat war für die Gruppentheoretiker unter den Physikern überraschend und sehr interessant. 1978 habilierte er sich an unse¬ rer Universität mit einer Arbeit über die Anwendung seiner Methoden auf die Wär¬ meleistungsgleichung.

Ulrich Niederers Beschäftigung mit den Symmetrieeigenschaften der Wellenglei¬ chungen brachte es mit sich, dass er seine Antrittsrede über «Physik und Symmetrie» hielt. Dies war ein sehr schöner Vortrag, der

Nekrologe 157

später in der NZZ erschien. Ulrich Niederer war übrigens in allen Vorlesungen, die er hielt, sehr klar und formulierte seine Aus¬ sagen in unkomplizierter Weise. Er wurde deshalb auch auf viele internationale Kon¬ gresse und Kolloquien eingeladen, um sei¬ ne Forschungsresultate vorzutragen.

Mit der Aufnahme seiner beruflichen Tä¬ tigkeit bei der Hauptabteilung für die Si¬ cherheit der Kernanlagen hatte Ulrich Nie¬ derer wohl nicht mehr die nötige Ruhe, um an Problemen der mathematischen Physik weiterzuarbeiten. Dafür wandte er sich nun einem Gebiet zu, welches ihn schon immer interessiert hatte: der Geschichte der Phy¬ sik und der physikalischen Begriffe. Beson¬ ders arbeitete er über die Geschichte der astronomischen Beobachtungen, über Gali¬ lei, Kepler, Newton und die grossen Um¬ wälzungen, die damals im Weltbild unserer Wissenschaft stattfanden. Hier profitierte er von seiner Liebe zur Astronomie, die er während seines Studiums als Nebenfach gewählt hatte. Eine seiner letzten Arbeiten beschäftigte sich mit dem Einfluss der Be¬ obachtungen auf die kopernikanische Re¬ volution. Sie zeigt eine intime Vertrautheit mit der Geschichte der Beobachtungen und speziell der Präzisionsmessungen der da¬ maligen Zeit, eine Vertrautheit, die man sonst nur bei Wissenschaftern findet, die selbst als beobachtende Astronomen gear¬ beitet haben.

Sein reiches Wissen auf diesem Gebiet gab Ulrich Niederer in Vorlesungen weiter. Mehrfach wurde er auch mit der Vorlesung

für Hörer aller Fakultäten betraut. Dabei beschränkte er sich aber keinesfalls nur auf historische Themen, sondern las z.B. auch über «Kernenergie: Grundlagen, Fakten, Probleme», worin er die Erfahrungen aus seiner Berufstätigkeit einbrachte.

Er hatte sich mit der Entsorgung radioak¬ tiver Abfälle zu beschäftigen und baute die¬ se Sektion der Hauptabteilung für die Si¬ cherheit der Kernanlagen systematisch auf. So umfasste seine Arbeit z.B. das Aufstel¬ len von Schutzzielen und Beurteilungs¬ instrumenten für die Behandlung, Zwi¬ schen- und Endlagerung radioaktiver Ab¬ fälle. Auch hier war er ein kompetenter Fachmann, dessen Kenntnisse und Erfah¬ rungen von zahlreichen schweizerischen und internationalen Kommissionen bean¬ sprucht wurden.

Seit einigen Jahren beteiligte sich Ulrich Niederer sehr aktiv mit Vorschlägen und Vorträgen an den Veranstaltungen des «Wissenschaftshistorischen Kolloquiums» beider Zürcher Hochschulen. Ein Thema lag ihm dabei schon lange am Herzen: «Wissenschaft zwischen Qualitas und Quantitas». Im Wintersemester 1990/91 hat er eine Vorlesungsreihe mit diesem Titel organisiert und darin selbst einen Vortrag über Keplers Weltharmonik gehalten. Die¬ ser Vortrag und die gesamte Veranstaltung waren ein grosser Erfolg. Sie waren ganz Ulrich Niederers Idee und sein letztes Werk.

Günther Rasche

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158 Nekrologe

Professor Dr. Jacques R. Rüttner

13. September 1917 - 13. April 1991

Am 13. April 1991 ist Jacques R. Rüttner, Honorarprofessor der Universität Zürich, nach kurzer Krankheit in seinem 74. Alters¬ jahr gestorben. Jacques R. Rüttner war ein sehr vielseitig interessierter Pathologe. Ganz besondere und weltweite Anerken¬ nung haben vor allem aber seine Arbeiten über die Staublungenerkrankungen und ihre Folgen gefunden.

Jacques R.Rüttner, am B.September 1917 in Zürich geboren, absolvierte seine Schulen und das Medizinstudium in Zürich,

das er 1943 mit dem Staatsexamen ab- schloss. 1944 war er während kurzer Zeit als Assistenzarzt am Kantonsspital St. Gal¬ len tätig, vorerst an der Ohrenklinik unter H. Vetter und anschliessend am Pathologi¬ schen Institut unter E. Uehlinger. 1945— 1946 arbeitete er am Pathologischen Institut der Universität Zürich unter H. von Meyen¬ burg, 1947 und 1948 an der Chirurgischen Klinik des Kantonsspitals Winterthur unter O. Schürch. Im Herbst 1948 wandte er sich definitiv der Pathologie zu, und zwar wie¬ der am Pathologischen Institut der Univer¬ sität Zürich, wo er in engeren Kontakt mit A. von Albertini kam, dem damaligen er¬ sten Prosektor des Instituts. Als 1949 ein Histopathologisches Institut als selbständi¬ ge Einheit unter der Leitung A. von Alberti- nis vom Pathologischen Institut der Univer¬ sität Zürich abgetrennt wurde, übernahm Jacques R. Rüttner die Stelle eines Oberarz¬ tes, d. h. eines Prosektors dieses neuen In¬ stituts. Die nuancierte Betrachtungsweise und die Einführung moderner Untersu¬ chungsmethoden wie Elektronenmikrosko¬ pie und Zytologie in der histopathologi- schen Diagnostik, vor allem aber auch die allgemein-pathologisch orientierten Arbei¬ ten von Albertinis entsprachen ganz beson¬ ders Jacques R. Rüttners Vorstellungen einer entwicklungsfähigen modernen Pa¬ thologie. 1952 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Lymphogranulomatose für das Gebiet der allgemeinen und speziellen Pathologie. 1958 erhielt er den Titel eines Titularprofessors.

Nach dem Rücktritt von A. von Albertini im Jahre 1964 wurde Jacques R. Rüttner unter Beförderung zum Extraordinarius als Leiter des Histopathologischen Institutes gewählt. Im Rahmen dieses räumlich sehr stark eingeengten Institutes erlebte Jacques R. Rüttner zusammen mit einer kleinen, aber effizienten Arbeitsgruppe eine beson¬ ders glückliche und produktive Zeit. Als im

Nekrologe 159

Rahmen der Nachfolge von E. Uehlinger der Vorschlag diskutiert wurde, die beiden im Jahre 1949 getrennten Histopathologi¬ schen und Pathologischen Institute der Uni¬ versität Zürich wieder zusammenzulegen, fiel Jacques R. Rüttner deshalb der Ent- schluss, sein geliebtes Histopathologisches Institut aufgeben zu müssen, ganz beson¬ ders schwer. 1970 entschied er sich aber doch zu diesem Schritt, worauf die beiden Institute wieder zu einem einzigen Univer¬ sitätsinstitut für Pathologie vereinigt wer¬ den konnten. Jacques R. Rüttner, zum Ordi¬ narius ernannt, übernahm zusammen mit C.E. Hedinger und G.Zbinden die Direk¬ tion dieses gemeinsamen Institutes. Die Zu¬ sammenlegung ermöglichte unter anderem die Bildung zahlreicher Spezialabteilun- gen, wobei sich Jacques R. Rüttner in den folgenden Jahren vor allem mit der Biop- siestation und den Abteilungen für Zytolo¬ gie und experimentelle Pathologie befasste. 1987 trat er altershalber zurück.

Aber auch als Honorarprofessor beschäf¬ tigte er sich noch intensiv mit Problemen seiner besonderen Interessengebiete, vor allem mit der Asbestose und ihren Kompli¬ kationen. Während seiner ganzen aktiven Zeit an Fragen der Lungenkrankheiten in¬ teressiert, ist er am 13. April 1991 aus scheinbar voller Gesundheit in wenigen Wochen einem schweren Lungenleiden er¬ legen.

Als Dozent legte Jacques R. Rüttner besonderes Gewicht auf die Behandlung allgemein-pathologischer Probleme und ihrer naturwissenschaftlichen Grundlagen. Selbst sachlich etwas langweilige Kapitel konnte er mit seinen humorvollen Bemer¬ kungen auflockern und den Zuhörern zu¬ gänglich machen.

Jacques R. Rüttner hat ein eindrückliches wissenschaftliches Werk geschaffen. Schon in seinen ersten Arbeiten zeichnet sich sein besonderes Interesse für Probleme

der Staublungen ab. Fragen dieser meist berufsbedingten Lungenkrankheiten und ihrer Folgen haben ihn während seiner gan¬ zen aktiven Tätigkeit und auch noch nach seinem Rücktritt ganz besonders beschäf¬ tigt. Seine morphologischen und tierexperi¬ mentellen Untersuchungen haben zu grundlegenden Erkenntnissen über Patho- genese und Nachweismöglichkeiten der Staublungenerkrankungen geführt. In der letzten Zeit standen dabei vor allem Proble¬ me der Asbestose und des damit verbunde¬ nen malignen Mesothelioms im Vorder¬ grund seines Interesses. Seit Jahren wirkte er in der Schweiz als anerkannte letzte In¬ stanz bei der Abklärung fraglicher silikose- oder anderer staubbedingter Todesfälle. Als Präsident der Zürcherischen Arbeitsge¬ meinschaft zur Erforschung und Bekämp¬ fung der Staublungen in der Schweiz leitete er seit 1956 eine weit über das Zürcher Institut hinausgehende Forschergruppe. Bereits 1958 wurde er als Schweizer Beob¬ achter und wissenschaftlicher Experte der Abteilung für Arbeitsfragen der Montan¬ union berufen.

Überblickt man die grosse Liste wissen¬ schaftlicher Publikationen von Jacques R. Rüttner, dann fallen als weitere Schwer¬ punkte seiner Forschungstätigkeit Arbeiten über Leberkrankheiten sowie Herz- und Gefässveränderungen, morphologische und experimentelle Beiträge über maligne Lymphknotenprozesse und vor allem Un¬ tersuchungen über degenerative und ent¬ zündliche Gelenkleiden auf. Jacques R. Rüttner hat dabei bereits sehr frühzeitig neue Methoden eingesetzt wie Elektronen¬ mikroskopie, Immunhistologie und bei Be¬ urteilung von Silikosefällen auch Staub¬ analysen in situ mittels Röntgenmikrospek- troskopie am Ultradünnschnitt.

Sein Interesse galt aber nicht nur den erwähnten Spezialgebieten, sondern ver¬ schiedensten allgemein-pathologischen

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160 Nekrologe

Problemen, wie zum Beispiel der Beschaf¬ fenheit der Kollagene und ihrer Bedeutung für die Auslösung krankhafter Prozesse. Die Förderung der interdisziplinären Zu¬ sammenarbeit war ihm dabei ein ganz we¬ sentliches Anliegen. Es ist daher nicht er¬ staunlich, dass er als Mitglied in den Stif¬ tungsrat des Schweizerischen National¬ fonds zur Förderung der wissenschaft¬ lichen Forschung delegiert wurde und dass er während Jahren das Amt eines Präsiden¬ ten der Forschungskommission der Univer¬ sität Zürich bekleiden konnte. Aus seiner Beschäftigung mit der Arbeitsmedizin stammt sein besonderes Verständnis für die Bedeutung epidemiologischer Probleme. Es ist in erster Linie seiner Initiative zu verdanken, dass 1980 ein funktionstüchti¬ ges Zürcherisches Krebsregister geschaf¬ fen werden konnte. Seit 1960 wirkte er als Redaktor der «Pathologia et Microbiolo- gia» des Karger-Verlages in Basel und ab 1970 bis 1990 der Nachfolgepublikation dieser Zeitschrift, der «Experimental Cell Biology».

Jacques R. Rüttner hat die medizinische Zusammenarbeit aber auch über den euro¬ päischen Raum hinaus gefördert. So wirkte er seit 1963 als Generalsekretär der Interna¬ tionalen Gesellschaft für geographische Pa¬ thologie und später auch als Berater für medizinische Fragen im Rahmen der eidge¬ nössischen Entwicklungshilfe, ganz beson¬ ders in Afrika, in Tansania. Vor allem aber wurde er immer wieder in verschiedenste Länder der Welt zu Vorträgen und Arbeits¬ tagungen über Probleme aus seinem For¬ schungsbereich gerufen. Jacques R. Rütt¬ ner war ein gesuchter Berater. Neben all den wissenschaftlichen Aktivitäten von Jacques R. Rüttner muss aber auch seine stete Hilfsbereitschaft erwähnt werden, nicht nur in medizinischen, sondern auch in rein menschlichen Belangen. Vielen jünge¬ ren Mitarbeitern hat er über persönliche Schwierigkeiten hinweggeholfen, für viele ausländische Kollegen hat er sich in schwe¬ ren Situationen hilfreich eingesetzt.

Christoph E. Hedinger

Nekrologe 161

Professor Dr. Meinrad Scheller

17. Mai 1921 bis 24. April 1991 Ein Künstler der Sprachwissenschaft

«Die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues aufzusuchen, sie in ihrer we¬ sentlichen Beschaffenheit zu schildern, die scheinbar unendliche Mannigfaltigkeit, von richtig gewählten Standpunkten aus, auf eine einfachere Weise zu ordnen, den Quellen jener Verschiedenheit, sowie ih¬ rem Einfluss auf die Denkkraft, Empfin¬ dung und Sinnesart der Sprechenden nach¬ zugehen, und durch alle Umwandlungen der Geschichte hindurch ... zu folgen, ist

das wichtige und vielumfassende Geschäft der allgemeinen Sprachkunde.» (Wilhelm von Humboldt: Über die Spra¬ chen der Südseeinseln. Gelesen in der Akademie der Wissen¬ schaften am 24. Januar 1828)

Meinrad Scheller, Professor Emeritus für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Zürich, ist am 24. April 1991 gestorben. Er war ein Forscher, der «das wichtige und vielumfassende Geschäft» der Allgemeinen Sprachwissenschaft ganz in jenem höchst anspruchsvollen und um¬ fassenden Sinne von Humboldt lebte und durch seine Einfühlungsgabe für das Künstlerische und das Poetische erweiterte und bereicherte.

Meinrad Scheller wurde am 17. Mai 1921 in Zürich geboren, wo er die Primär- und die Mittelschule (Kantonales Gymnasium, Literarabteilung) besuchte. Im Jahre 1940 immatrikulierte er sich an der Philosophi¬ schen Fakultät der Universität Zürich, um klassische Philologie und Indogermanistik zu studieren. Seine wissenschaftliche Akri¬ bie einerseits und seine Gabe zur Synopse andererseits ergänzten sich durch einen ausgeprägten Sinn für Humor im besten englischen Sinne. Noch während er an sei¬ ner Doktorarbeit schrieb, kündigte sich aber auch die Gegenkraft zu seiner grossen, fast übermässigen Lebens- und Forscher¬ freude in der Form einer Krankheit an, die ihn dazu zwang, seine Arbeit von Januar bis August 1945 zu unterbrechen. Die Lebens¬ freude, gepaart mit höchstem wissen¬ schaftlichem Anspruch, auf der einen Seite und seine gesundheitliche Anfälligkeit auf der anderen Seite bildeten wohl das Span¬ nungsfeld, das er in seinem ganzen Leben auszuhalten hatte.

In seinen Studien überschritt Scheller bald einmal das Mass des damals üblicher¬ weise behandelten Sprachenkanons: Im

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162 Nekrologe

Rahmen der Indogermanistik studierte er nicht nur Indologie, der zeit seines Lebens seine besondere Liebe gehörte, sondern auch slawische Sprachen und Keltisch, des¬ sen Faszination er bei J. Pokorny erlebte, den er sehr verehrte. Im Jahre 1948 promo¬ vierte Scheller mit summa cum laude in Indogermanistik bei M. Leumann über «Die Oxytonierung der griechischen Sub- stantiva auf -ià».

Auf seine Promotion folgte die erste grosse Zeit des Reisens. In den Jahren 1949 bis 1951 studierte er zuerst als Stipendiat der Zürcher Regierung an der Karls-Uni¬ versität in Prag, dann in Paris. Darauf arbei¬ tete er von 1951 bis 1954 in München am Thesaurus Linguae Latinae und von 1954 bis 1956 als Senior Common Room Member des Corpus Christi College in Oxford, wo er mit Vorarbeiten zu einem Supplement¬ band des Greek-English Lexicon betraut wurde. In dieser Zeit der Wanderjahre ver- fasste Scheller auch seine Habilitations¬ schrift «Vedisch priyâ- und die Wortsippe frei, freien, Freund. Eine bedeutungs¬ geschichtliche Studie», mit der er sich nach seiner Rückkehr nach Zürich im Winter¬ semester 1956/57 an der Philosophischen Fakultät I für das Fach der Indogermani¬ schen Sprachwissenschaft habilitierte.

Im Jahre 1963 folge Scheller einem Ruf als Extraordinarius für Indogermanische und Allgemeine Sprachwissenschaft an die Universität Fribourg. In die Fribourger Zeit fiel auch seine siebenmonatige For¬ schungsreise im Jahre 1966 nach Neugui¬ nea, die es ihm ermöglichte, sich mit den dortigen melanesischen und papuanischen Sprachen, aber auch mit dem Pidgin En¬ glish von Neuguinea, dem Tok Pisin, zu beschäftigen. Sein Aufenthalt in Fribourg wurde beendet durch einen Ruf als Ordina¬ rius für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft an die Universität München, wo er von 1968 bis 1975 lehrte.

Auf den 1. April 1975 schliesslich wurde Scheller zum Ordinarius für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Philosophi¬ schen Fakultät I der Universität Zürich ge¬ wählt. Damit bekam er die seltene Gelegen¬ heit, ein neues Institut praktisch aus dem Nichts aufzubauen - eine Aufgabe, die ihn sehr reizte. Ihm verdanken wir die reichhal¬ tig ausgerüstete Institutsbibliothek, die auch in der ausländischen Fachwelt hohes Ansehen geniesst und sich durch die Doku¬ mentation von Sprachen rund um den Erd¬ ball auszeichnet.

Natürlich genügte eine Bibliothek alleine nicht - es bedurfte auch der Lehre, die Scheller in seiner ihm eigenen Art gerne übernahm. Wer von seinen Schülern hat es nicht genossen, wenn er mit schalkhaft¬ hinterhältigem Humor die «Tücken und Bosheiten» etwa der türkischen Verbal¬ morphologie am Beispiel einer Form des Typus tam§tirilamadiklarindandir «es ist, weil sie nicht miteinander bekanntgemacht werden konnten» demonstrierte?

Scheller wirkte in seiner Zürcher Zeit hauptsächlich durch Anregungen. Man kann ihm den Vorwurf machen, er habe seit seiner Berufung nach Zürich nur sehr wenig publiziert. Seine ungeheure Selbstkritik verunmöglichte ihm den Abschluss eines weiteren grösseren Werks nach der Habili¬ tationsschrift. Statt dessen gewann man den Eindruck, dass er nach und nach immer mehr seines reichen Wissens und seiner Erfahrung zur Weiterbearbeitung abgeben wollte. Das Vermitteln, das Ausstreuen von Anregungen, wo immer er wahres Interesse spürte und Vertrauen fasste, wurde zu sei¬ nem wichtigsten Anliegen und wirkte auf eine Reihe von Schülern inspirierend.

Schellers wache Beobachtungsgabe blieb natürlich nicht auf rein Sprachliches beschränkt. Er hatte einen untrüglichen Blick für menschliche Unzulänglichkeiten, die er nicht nur an sich selber, sondern auch

Nekrologe 163

an anderen bemängeln konnte. Dies trug ihm an der Fakultät nicht nur Freundschaft ein. Trotzdem ist der Eindruck sicher nicht falsch, dass er sehr geschätzt wurde, weil man um sein immenses Können und seine hohe Begabung und Originalität wusste.

Nach seiner Emeritierung im Herbst 1988, die ihn weit mehr schmerzte, als er durchblicken liess, wurde der Einfluss sei¬ ner gesundheitlichen Anfälligkeit und sei¬ ner Leiden immer allgegenwärtiger. Aus¬

gerechnet unter diesen unheilvollen Bedin¬ gungen aber sollte seine tiefe Empfin¬ dungsgabe für das Dichterische in der Form einer Übersetzung des Vidurâputrânu§âsa- nam aus dem Sanskrit, die er bis auf einige Anmerkungen vollendete, noch einmal auf¬ blühen.

Wir verlieren in Professor Meinrad Scheller einen hochbegabten Sprachfor¬ scher und einen würdevollen Menschen.

Walter Bisang

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164 Nekrologe

Professor Dr. Max Lüthi

11. März 1909 bis 20. Juni 1991

Im Alter von 82 Jahren verstarb nach lan¬ ger, geduldig ertragener Krankheit in einem Zürcher Pflegeheim der bedeutendste Märcheninterpret unseres Jahrhunderts, Prof. Dr. Max Lüthi. Als Inhaber des Lehr¬ stuhls für Europäische Volksliteratur hatte er es verstanden, Weisheit und Phantasie zu paaren; Lüthi war Aufklärer und Romanti¬ ker zugleich, begnadeter Literaturwissen¬ schaftler und tüchtiger Volkskundler, ein Mensch, der sich durch liebenswürdige Of¬

fenheit, friedfertige Toleranz und hilfsbe¬ reiten Respekt anderen Menschen gegen¬ über auszeichnete.

Am 11. März 1909 kam Max Lüthi in Bern als Sohn des Kaufmanns Paul Lüthi zur Welt. Seine Mutter Maria, geborene Rüegg, und sein Grossvater, Emanuel Lüthi, Lehrer und Historiker, galten als er¬ fahrene Erzähler, und der Knabe las mit Begeisterung die damals frisch erschiene¬ nen Sagensammlungen von Meinrad Lie¬ nen oder Johannes Jegerlehner, zumal einer seiner Onkel, Franz Niederberger von Stans, im Jahre von Lüthis Geburt die Sa¬ gen und Gebräuche aus Unterwaiden ver¬ öffentlicht hatte. Die Schulzeit verbrachte Lüthi in Bern; sein Studium der Germani¬ stik, der Geschichte und der Englischen Literaturwissenschaft führte ihn nach Lau¬ sanne und Paris, Berlin und London. Zu seinen Lehrern zählten Fritz Strich und Hel¬ mut de Boor, Richard Feller und Werner Näf. Nach Ablegen der Gymnasiallehrer¬ prüfung (1935) wurde Lüthi ein Jahr später zum Deutschlehrer an die Töchterschule der Stadt Zürich gewählt. Sein Unterricht führte ihn zu einer vertieften Beschäftigung mit Märchentexten. Helmut de Boor in Bern ermunterte ihn darauf zu einer Disser¬ tation über Die Gabe im Märchen und in der Sage; sie erschien 1943 und prägte in hohem Masse Lüthis vertiefende und ver¬ gleichende Interpretationstechnik, die er damals als «Wesenserfassung und Wesens¬ scheidung» charakterisierte.

Lüthis Weltruhm beruht indes auf einem Büchlein, das 1947 erstmals bei Francke in Bern erschien: Das europäische Volksmär¬ chen. Form und Wesen (es erreichte sieben Auflagen und wurde in mehrere Sprachen, auch die japanische, übersetzt). Seine ein¬ prägsamen Kapitel zur Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, Abstraktheit, Isolation und Allverbundenheit, Sublimation und Welthaltigkeit des Märchens haben uns ge¬

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lehrt, die freien und leichten Kreuz- und Querzüge der Helden und Heldinnen, ihre angst- und harmlosen Wundertaten besser zu verstehen und in die scharf gezeichnete Enge und wolkig-unbestimmte Weite die¬ ser «welthaltigen» Phantasiestücke, dieser «Glasperlenspiele vergangener Zeiten», tiefer einzudringen.

Lüthi war nicht eindimensionaler Mär¬ chenforscher. 1957 erschien in Berlin sein Werk über Shakespeares Dramen mit Ein¬ zelinterpretationen der Tragödien, Komö¬ dien und Historien, und 1964 folgte ein Shakespeare-Büchlein mit dem Untertitel Dichter des Wirklichen und des Nichtwirk¬ lichen. Der Sammelband Volksliteratur und Hochliteratur (Bern 1970) gibt Zeugnis von Lüthis Forschungen zu Ballade und Sprich¬ wort, Menschenbild und Familiarismus, und er enthält, ahnungsvoll, einen Aufsatz über Gebrechliche und Behinderte im Volksmärchen. In Volksmärchen und Volks¬ sage. Zwei Grundformen erzählender Dichtung (Bern 1961) lieferte Lüthi, neben anderen Grundsatzdiskussionen, Unter¬ scheidungskriterien für diese beiden Gat¬ tungen, die weit über die Grimmsche Klä¬ rung, das Märchen sei poetischer, die Sage historischer, hinausgingen. Den feinen Grenzlinien zwischen dem Geheimnisvoll- Numinosen-Erschreckenden der geglaub¬ ten Sage und der leichten, unbelasteten Munterkeit des autonomen Phantasie-Mär¬ chens ist er immer wieder nachgegangen, so auch in dem weitverbreiteten Studien¬ führer Märchen der Sammlung Metzler (1962; 1990 zur 8. Auflage gelangt), diesem gelehrten und belehrenden Enchiridion, das von Lüthis toleranter Anerkennung auch all der Märchentheorien zeugt, die den seinen wenig ähnlich waren. Sein schönstes Buch, seiner Frau Toni Treppenhauer gewidmet (sie starb am 15. Dezember 1984), ist dann freilich Das Volksmärchen als Dichtung.

Ästhetik und Anthropologie (Düsseldorf 1975, Göttingen 1990); 1985 ins Englische übersetzt, erhielt es im Chicago-Folklore- Wettbewerb den ersten Preis. Dieses reife, anthropologisch und psychologisch ausge¬ richtete Werk verfeinert die Wesensbestim¬ mung des Märchens mit einer Fülle überra¬ schend neuer Begriffe und Gedanken zur Schönheit, zum Künstlerischen, aber auch Spielerischen und zum Menschenbild die¬ ser Erzählgattung.

Der Gelehrte und oftmals öffentlich Ge¬ ehrte wurde, zunächst mit verschiedenen Lehraufträgen betraut, im Sommer 1968 an die Philosophische Fakultät I der Universi¬ tät auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Europäische Volksliteratur berufen, und er hatte, lehrend und forschend, dieses wir¬ kungsreiche Professorenamt bis zu seiner Pensionierung 1979 inne. Mehr als hundert wissenschaftliche Veröffentlichungen zählt seine Bibliographie, dazu kommen fast ebenso viele Artikel und Rezensionen, die weite Beachtung fanden. Seit 1977 war Lüthi auch Mitherausgeber der vielbändi¬ gen Göttinger Enzyklopädie des Märchens, die ihm dreissig ihrer besten Artikel zur Theorie der Volkserzählungen zu verdan¬ ken hat.

Max Lüthis Leben war reich an Aufga¬ ben, Prüfungen, Erprobungen, Erkundun¬ gen, aber mehr noch: an Bewährungen, an gelungener und gefundener Identität. Sein Lebensweg gleicht somit dem seiner Mär¬ chenhelden, sein Lebenstext einer Erzäh¬ lung, die sich mehr und mehr verfeinert und schliesslich zu ihrer künstlerischen Klar¬ heit gelangt. Lüthi hat ein solches Ergebnis «Zielform» genannt, und da er sich immer wieder in den Märchen selbst begegnete, dürfen wir sagen, dass er mit seinem Le¬ bensende einen Zustand eben dieser Quali¬ tät gefunden hat.

Rudolf Schenda

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Professor Dr. Günter Baumgartner

1. September 1924 bis 11. August 1991

Herr Baumgartner wurde in Waldshut am Südhang des Schwarzwalds geboren. Das liberale, von geistigen Interessen geprägte Elternhaus machten ihn angesichts der herrschenden politischen Dogmata sehr misstrauisch gegenüber allen Autoritätsan- spriichen. Dies wurde noch dadurch ver¬

stärkt, dass er nach dem Abitur nicht an die Universität gehen konnte, sondern die letz¬ ten Kriegsjahre ins Feld einrücken musste.

In Freiburg im Breisgau studierte er Me¬ dizin und promovierte mit einer physiologi¬ schen Arbeit. Es folgten die Assistentenjah¬ re, wo die Wahl für das Fach Neurologie bald feststand. Damals baute Professor Ri¬ chard Jung aus den Trümmern der deut¬ schen Neurologie und Hirnforschung eine neurologische Klinik auf, die bald eine füh¬ rende Rolle spielte. Bereits 1952 veröffent¬ lichten R. Jung, R. von Baumgarten und G. Baumgartner die erste Arbeit über Ein- zelzellregistrierungen am visuellen Cortex der Katze. Das Gebiet der visuellen Physio¬ logie blieb sein Spezialgebiet, über das er bis in die letzten Jahre sehr fruchtbar arbei¬ tete. Das Besondere der wissenschaftlichen Leistung von Herrn Baumgartner war, dass er, von der Psychophy sik des Sehens ausge¬ hend, Hypothesen über die corticale Infor¬ mationsverarbeitung aufstellte. Aufgrund von Beobachtungen am Hermann-Gitter konnte er die rezeptive Feldgrösse der Neu¬ rone im menschlichen visuellen Cortex ab¬ schätzen. In den letzten Jahren widmete er sich dem Phänomen der Scheinkonturen und konnte so einen Bogen zwischen sub¬ jektiver Wahrnehmung und neurophysiolo- gischen Mechanismen schlagen.

Neben der Laborarbeit war Herr Baum¬ gartner ein klinisch engagierter Arzt. 1957 verbrachte er ein Jahr an der Psychiatri¬ schen Klinik in Waldau bei Bern. 1961 habi¬ litierte sich Herr Baumgartner an der Uni¬ versität Freiburg für Neurologie und Neu¬ rophysiologie. 1963/64 verbrachte er ein Jahr am Physiologie-Departement der Uni¬ versität Philadelphia, wo er sich speziell mit der Physiologie des Bewegungssehens beschäftigte.

1967 folgte er dem Ruf an die Universität Zürich, der er trotz ehrenvoller weiterer Angebote und Rufe treu blieb. Er starb zwei

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Monate vor der vorgesehenen Emeritie¬ rung. In Zürich baute er aus einer rein klini¬ schen Abteilung eine Klinik auf, in der die Grundlagenforschung integriert war. Ne¬ ben einem visuellen Labor förderte er tat¬ kräftig Arbeitsgruppen, die sich mit den Grundlagen des EEG, der klinischen Epi¬ lepsieforschung, der Neuropsychologie der höheren Hirnfunktionen, der Neuromor¬ phologie und Demenzforschung, der Au¬ genmotorik und des vestibulären Systems beschäftigten. Herr Baumgartner blieb aber immer ein engagierter Arzt, der sich Zeit für seine Patienten nahm und der die klini¬ sche Ausbildung am Krankenbett betonte.

Herr Baumgartner erhielt zahlreiche Eh¬ rungen, unter anderem 1961 den Berger- Preis und 1981 den Otto-Naegeli-Preis. Er war Mitglied der Akademie der Wissen¬ schaften und der Literatur in Mainz und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle. 1989 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.

Am 11. August 1991 verstarb Professor Baumgartner. Ende 1990 erfuhr er seine Diagnose, für die es keine kurative Thera¬ pie gibt. Dieses letzte Jahr hat er mit grosser Selbstdisziplin und Würde getragen.

Volker Henn

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Nekrologe

Professor Dr. Georges Poulet

29. November 1902 bis 31. Dezember 1991

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Georges Poulet, 1902 in Chênée in Belgien geboren, promovierte an der Universität Liège zuerst in Rechtswissenschaft, dann in Philosophie und Literatur. Er selber pflegte es als eine Merkwürdigkeit seiner akademi¬ schen Laufbahn hervorzuheben, dass sie sich ganz ausserhalb des französischen Sprachbereichs abspielte, was ihn trotz der grossen Anerkennung, die seine Bücher auch in Frankreich fanden, beschäftigte.

Unmittelbar nach Beendigung seiner Stu¬ dien erhielt er 1927 eine Stelle an der Uni¬ versität Edinburgh, wo er zuerst als Assi¬ stent, später als Lecturer und dann als Rea¬ der tätig war. Während der fast 25 Jahre, die Poulet in Schottland verbrachte, publizierte er kaum, eignete sich aber als der unermüd¬ liche Leser, der er war, ein aussergewöhn- lich breites Wissen an und entwickelte in jahrelangen Auseinandersetzungen mit li¬ terarischen, philosophischen und theologi¬ schen Texten zugleich eine eigene und un¬ verwechselbare Art, mit dem erarbeiteten Material umzugehen. Das Ergebnis dieser langen Vorbereitung waren die beiden Bän¬ de Etudes sur le temps humain (1950) und La Distance intérieure (1952), die ihn mit einem Schlag berühmt machten und ihm mehrere Preise eintrugen. Die akademische Anerkennung blieb in Frankreich aller¬ dings aus, was damit zusammenhängt, dass die französische Universität sich damals auf die Pflege traditioneller philologischer Methoden einschränkte und eigenwilligen und radikalen Versuchen, das Phänomen Literatur anzunähern, verschlossen blieb. Dies galt nicht im selben Masse für die akademischen Kreise in den Vereinigten Staaten, weshalb Poulet 1951 einem Ruf an die Johns Hopkins University in Baltimore folgen konnte, wo er während sechs Jahren lehrte. Die enge Verbindung mit Leo Spit¬ zer war für ihn der wichtigste Gewinn die¬ ser amerikanischen Zeit. In der für ihn anre¬ genden Umgebung entstand dergrösste Teil des 1961 erschienenen Buches Les Méta¬ morphoses du cercle, das im Gegensatz zu seinen früheren und späteren Werken nicht eine Sammlung monographischer Essays ist, sondern die zusammenhängende Dar¬ stellung einer Thematik unternimmt. Mit diesem Buch wurde Poulet zu einem Mitbe¬ gründer dessen, was vor allem in Frank¬ reich als «critique thématique» bekanntge¬ worden ist, als deren repräsentativster und

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produktivster Vertreter neben Poulet Jean- Pierre Richard gelten kann.

1957 wurde Georges Poulet als Nachfol¬ ger von Theophil Spoerri auf den Lehrstuhl für französische Literatur an die Universität Zürich berufen. Dass er den Ruf annahm, obwohl ihm die deutsche Sprache fremd war und blieb, war in erster Linie seiner Freundschaft mit Marcel Raymond zu ver¬ danken, der in Genf französische Literatur lehrte, und dessen Buch De Baudelaire au surréalisme Poulet als das wichtigste seiner Vorbilder bezeichnete, das sein eigenes Li¬ teraturverständnis entscheidend mitgestal¬ tet habe. Die «Genfer Schule», als die Pou¬ let seine Freunde Marcel Raymond, Jean Rousset und Jean Starobinski zusammen¬ fassend zu bezeichnen liebte und der er sich selber zurechnete, mag angesichts der Ver¬ schiedenheit dieser Persönlichkeiten ein etwas irreführender Ausdruck sein, der aber die enge Beziehung Poulets zu seinen Gen¬ fer Kollegen bezeugt. Für Zürich war die Berufung Poulets insofern ein Glücksfall, als sie der damals weitgehend im Banne Emil Staigers stehenden universitären Be¬ schäftigung mit Literatur eine starke alter¬ native Möglichkeit eröffnete, die durch den ganz anderen Ansatz viele Studierende zur Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen der Kritik anregte. Für Poulet stand nicht das einzelne Werk und dessen Inter¬ pretation im Mittelpunkt. Er betrachtete die Werke eines Autors als Manifestationen eines Bewusstseins, deren Erscheinungs¬ form er für mehr oder weniger beliebig hielt und die er lediglich als Ausgangspunkt be¬ nutzte, um die dahinter sich verbergende geistige Struktur, die er Subjekt nannte, zu erschliessen. Sprache ist in dieser Sicht der Sündenfall des Geistes, und die Aufgabe des Kritikers wäre die Restitution der in der sprachlichen Erscheinung preisgegebenen Reinheit des Geistes. Entsprechend dieser

Grundthese galt Poulets Interesse nicht der Gestalt der Werke. Vielmehr trachtete er diese aufzulösen und versuchte durch die Kombination thematisch verwandter Zita¬ te, die aus verschiedensten Zusammenhän¬ gen stammen konnten, Durchblicke auf die allen noch so verschiedenartigen Äusserun- gen eines Autors zugrundeliegende gleich¬ bleibende Bewusstseinsstruktur zu gewin¬ nen. Unter allen literarischen Formen war ihm vielleicht die des Tagebuchs die gele¬ genste, weil hier die Bemühung um die abgeschlossene Form von Anfang an ent¬ fällt. Poulet bevorzugte gerne Autoren wie Amiel oder Benjamin Constant, deren Werk vorwiegend autobiographisch ausge¬ richtet ist, und seine Vorlesungen über sie waren Höhepunkte seiner Zürcher Lehrtä¬ tigkeit.

Poulets Rücktritt im Jahre 1969 fiel in eine Zeit, in der einerseits der Strukturalis¬ mus, anderseits ein mehr sprachorientiertes Textverständnis die «nouvelle critique» in der Gunst der literarischen Öffentlichkeit abzulösen begannen. Seine schriftstelleri¬ sche Tätigkeit wurde aber davon weder be¬ rührt noch beeinträchtigt. Zunächst lehrte er noch während vier Jahren in Nizza, was für ihn die Erfüllung seines Wunsches be¬ deutete, doch noch irgendwann in Frank¬ reich tätig sein zu können. Die langen Jahre seines Alters nützte er für die Weiterfüh¬ rung seines umfangreichen Werkes, das, auch wenn es in den letzten Jahren nicht mehr die gleiche Beachtung wie früher fand, dank seiner Konsequenz und der Kompromisslosigkeit seines Standpunktes als herausragende Leistung besteht. Dass Georges Poulet während zwölf Jahren die Zürcher Romanistik gefördert hat, bedeute¬ te für die Universität eine Bereicherung, für die sie ihm dankbar bleibt.

Hans-Jost Frey

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170 Nekrologe

Professor Dr. Hermann Koller

26. September 1918 bis 19. Januar 1992

Mehr als drei Jahrzehnte hat Hermann Kol¬ ler an der Universität Zürich Klassische Philologie gelehrt. Er war zur Wissenschaft auf dem damals noch unüblichen «zweiten Weg» gekommen, hatte nach Abschluss der Sekundärschule zunächst das Lehrersemi¬ nar absolviert und war als Lehrer tätig, 1941/42 an der Schweizerschule in Barce¬ lona. Auf Grund privater Vorbereitung stu¬ dierte er dann Griechisch und Latein in Zürich unter Ernst Howald, Manu Leu¬

mann und Fritz Wehrli. Die Dissertation, mit der er 1947 promovierte, galt dem Auf¬ bau des Platonischen Symposion. Als Mit¬ telschullehrer tätig, arbeitete er weiter an einer Habilitation, die 1952 zustande kam. Das Buch Die Mimesis in der Antike (1954) hat weitum Eindruck gemacht und die Dis¬ kussion befruchtet. 1953 war Hermann Kol¬ ler für sechs Jahre Leiter der Schweizer¬ schule in Barcelona geworden. Dann über¬ nahm er Stellen an Zürcher Mittelschulen und war 1965-1973 erster Rektor der neu¬ gegründeten Kantonsschule Wiedikon. Die Universität verlieh ihm 1961 den Professo¬ rentitel.

Sein originellstes Arbeitsgebiet hatte er mit der Habilitationsschrift gefunden, Wur¬ zeln der Kultur in Rhythmus und Musik: Mimesis nicht als «Nachahmung», sondern als Darstellung und Ausdruck. Er suchte dann auch weitere Verzweigungen der grie¬ chischen Musikkultur zu fassen, bis in die Geschichte der Logik und der philosophi¬ schen Begriffe hinein. In dem Buch Musik und Dichtung im alten Griechenland (1963) hat er seine Sicht zusammengefasst, später auch für die Propyläen Geschichte der Lite¬ ratur (1981) den Beitrag über Musik ver- fasst und einschlägige Artikel zum Histori¬ schen Wörterbuch der Philosophie beige¬ steuert. Daneben stehen scharfsinnige Stu¬ dien zur homerischen Sprache, aber auch weiter ausgreifende Untersuchungen zu Motiven der Jenseitsreise und der Apotheo¬ se; genannt sei besonders seine Abhand¬ lung zum Freskenzyklus der Kirche von Wiesendangen und ihrem Hintergrund, der Idee vom kosmischen Palast des orientali¬ schen Königs (1970). In regelmässiger Lehrtätigkeit am Klassisch-Philologischen Seminar der Universität bot Hermann Kol¬ ler neben der kursorischen griechischen Lektüre, die er jahrzehntelang betreute, vor allem ein Colloquium Latinum an, eine Übung im lebendigen Lateinisch-Sprechen,

Nekrologe 171

worin er Meister war. Hauptberuf blieb bis 1983 die Tätigkeit an der Kantonsschule, wo er dankbare Schüler fand. Ein Zeichen der Verbindung von Schule und Universität und beiderorts viel gebraucht ist sein Orbis

PictusLatinus (1976), rund 1000 Illustratio¬ nen zu Gegenständen und Situationen des antiken Lebens mit ihren lateinischen Be¬ zeichnungen.

Walter Burkert

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Professor Dr. Hansjörg Bioesch

5. Juli 1912 bis 21. Januar 1992

Am 21. Januar 1992 ist in Winterthur nach langer Krankheit Professor Dr. Hansjörg Bioesch im 80. Altersjahr verstorben. 1951 war er als Nachfolger Arnold von Salis' an die Universität Zürich berufen worden, wo er, zunächst als Extraordinarius, seit 1969 als Ordinarius das Fach Klassische Archäo¬ logie bis zur Emeritierung im Jahr 1977 vertrat. Seine Tätigkeit als Konservator des Münzkabinetts Winterthur, die er noch bis

1982 weiterführte, hatte er 1948 aufgenom¬ men, gleichzeitig mit seiner Ernennung zum Extraordinarius an der Universität Bern, wo er sich 1943 habilitiert hatte.

Nach Studien an der Universität seiner Vaterstadt Bern und in Paris promovierte Hansjörg Bioesch zu Kriegsbeginn 1939 in München bei Ernst Buschor, der zu den namhaftesten Vertretern des Faches Klassi¬ sche Archäologie im deutschen Sprach¬ raum und darüber hinaus zählte. Bioeschs Dissertation über die Formen attischer Schalen ist bis heute grundlegend geblie¬ ben; erstmals ist darin die Beobachtung von Teilformen der Gefässe für die Zuschrei- bung der einzelnen Vasen an verschiedene Töpferhände fruchtbar gemacht worden. Bioesch hat damit eine neue Grundlage für die Klassierung der griechischen Vasen ge¬ schaffen. Die notwendigen Materialgrund¬ lagen, photographische Aufnahmen und Profilzeichnungen, hatte er in Reisen durch die Antikenmuseen Europas zusammenge¬ tragen. Er wurde dabei zu einem hervorra¬ genden Photographen antiker Vasen und entwickelte eine exakte Methode zum Zeichnen antiker Gefässprofile. Seine Do¬ kumentation hat er auch später ergänzt, ins¬ besondere mit den attischen Vasen in ame¬ rikanischen Museen, und er hat seine Me¬ thode in weiteren Veröffentlichungen zur Anwendung gebracht. Um so mehr ist zu bedauern, dass es ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war, sein Wis¬ sen über die Gefässformen in einer Gesamt¬ darstellung, die er lange geplant hatte, zu¬ sammenzufassen.

Zweiter Schwerpunkt von Bioeschs wis¬ senschaftlicher Beschäftigung war die anti¬ ke Numismatik. So hat er insbesondere die bedeutende Sammlung griechischer Mün¬ zen des Winterthurer Münzkabinetts in einem vorbildlichen Katalog erschlossen, dessen erster Band 1987 erschienen ist; der zweite Band ist abgeschlossen und im

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Druck, am dritten hat Bioesch noch bis wenige Monate vor seinem Tod gearbeitet.

Bioesch war Mitglied der englischen Hellenic Society in London, des Deutschen Archäologischen Instituts, der American Numismatic Society und des Osterreichi¬ schen Archäologischen Instituts. Als lang¬ jähriger Präsident der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum der Schweiz hat er mehrere Bände dieser Reihe als Her¬ ausgeber betreut.

Seit je widmete sich Bioesch auch Fra¬ gen der Konservierung und der Restaurie¬ rung. In einer Zeit, wo es noch kaum ausge¬ bildete Restauratoren für Keramik und anti¬ ke Bronzen gab, hat er sich mit Erfolg um neue Methoden bemüht und diese im Labor seines Instituts auch erprobt; seine Erfah¬ rung hat er in praktischen Kursen seinen Studenten weitergegeben. Bei seiner Feld¬ forschung waren ihm die Konservierungs¬ probleme immer ein wichtiges Anliegen, zunächst in der gesamtschweizerisch orga¬ nisierten Ausgrabung Eretria (Griechen¬ land), seit 1971 in der von ihm initiierten Grabung des Archäologischen Instituts der Universität Zürich auf dem Monte lato in Sizilien.

Seine Freude am Umgang mit Originalen antiker Kleinkunst kam auch in der Aus¬

stellungstätigkeit zum Ausdruck, die er ent¬ faltete. In seiner Heimatstadt Bern veran¬ staltete er 1942 die erste grosse Antikenaus¬ stellung in der Schweiz, für welche er zahl¬ reiche, oft wenig bekannte Kunstwerke aus öffentlichem und privatem Besitz zusam¬ mentrug. 1964 folgte Antike Kleinkunst in Winterthur, 1974 Das Tier in der Antike in der Archäologischen Sammlung der Uni¬ versität Zürich.

Hansjörg Bioesch war kein Mensch, der ein grosses Publikum wollte und brauchte. Ihm ging es nicht um wichtiges Reden, sondern um die Arbeit im stillen, um die Genauigkeit und die Sorgfalt im einzelnen. Er wollte jedem antiken Gegenstand ge¬ recht werden, sei es ein grosses Kunstwerk oder ein Objekt des täglichen Lebens. Pri- mum monumentum, deinde philosophari, zuerst den Gegenstand genau betrachten, dann darüber reden war der Leitspruch, den er seinen Studenten immer wieder mit¬ gab. Am meisten aber schätzten seine Schü¬ ler an ihm seine Toleranz gegenüber ande¬ ren Meinungen. Damit hat er ihnen das Wichtigste gegeben, geistigen Freiraum, um sich selber zu entwickeln, mit Hilfe der methodischen Exaktheit, die er ihnen bei¬ brachte.

Hans Peter lsler

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