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Eine Sonderpublikation der BörseGo AG Asset Allocation Juli // 2012

Asset Allocation Journal 7-2012

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Eine Sonderpublikation der BörseGo AG

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Sonderpublikation

Editorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

„Trage nie alle Eier in einem Korb“, lautet eine altbekannte Redeweise. Dieser Ratschlag gilt vor allem auch bei der Strukturierung des Ver-mögensaufbaus, in der Finanzbranche als Asset Allocation bekannt. Angesichts der derzeit extrem volatilen Märkte und der Unübersicht-lichkeit im Hinblick auf Anlagechancen ist diese Vorgehensweise wichtiger denn je und sollte so sorgfältig wie möglich ausfallen. Im Vorfeld einer geplanten Geldanlage wird dabei geklärt, mit welcher Gewichtung verschiedene Investmentarten bzw. Anlageobjekte im Portfolio der Anleger vertreten sein sollen.

In der Praxis unterteilt man diesen Prozess der Aufteilung des zu in-vestierenden Vermögens auf die verschiedenen Märkte, Marktseg-mente und Anlageformen in eine strategische und eine taktische Pha-se. Strategische Überlegungen werden dabei im Vorfeld der Anlage vorgenommen. Auf der Grundlage taktischer Überlegungen werden Umschichtungen in einem bestehenden Portfolio vorgenommen: Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn aufgrund unvorherseh-barer Entwicklungen innerhalb einer Anlageklasse neu disponiert werden muss. Sollte sich etwa die Schuldenkrise in der Eurozone ver-tiefen, könnten Anleger durch eine Übergewichtung des Goldanteils im Portfolio reagieren.

Wir möchten Sie auf den folgenden Seiten für die facettenreiche The-matik der Asset Allocation sensibilisieren und Ihnen Experteneinschät-zungen anbieten, worauf bei einer wirksamen Strukturierung des Ver-mögensaufbaus zu achten ist. Wir haben dazu Vermögensverwalter, Fondsmanager und Finanzberater gebeten, ihre Erfahrungen mitzutei-len und wertvolle Ratschläge zu geben.

Wir wünschen Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche Lektüre!

Helge RehbeinChefredakteur Sonderpublikationen

Editorial InhaltsverzeichnisAD-VANCED Dynamic Asset Management GmbHVerlustrisiken konsequent reduzieren Seite 03

antea ag„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Seite 05

Aquila CapitalMit Risikoparität mehr Stabilität für‘s Depot Seite 07

Ceros GmbHOptimales Portfoliomanagement Seite 10

CREDO Vermögensmanagement GmbHErfolgreich Geld anlegen: Risiko ist nicht gleich Risiko! Seite 12

HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbHDer gute Asset Manager ist „Übersehhändler“ Seite 14

ING Investment Management GermanyCovered Bonds –eine attraktive Ergänzung für Ihr Portfolio … Seite 16

Panthera SolutionsValue-at-Risk – eine Abrechnung Seite 18

Patriarch Multi-Manager GmbHDie Bedeutung moderner Asset Allocation aus Sichteines Fondsprodukt-Architekten Seite 20

Plan F Finanzdienstleistungen GmbHRebalancing –wie Sie ihrer Psyche ein Schnippchen schlagen Seite 22

Rhein Asset Management (Lux) S.A.Quantitative Allokation zwischen „Long-Only“ und „Absolut-Return“ Strategien auf Basisvon Volatilitätsebenen Seite 24

robustus GmbHDie neue Sicherheit: die Immobilienpolice Seite 27

Salm-Salm & Partner GmbHConvertible Bonds – Die Königsdisziplin leicht gemacht Seite 29

Schweizer VermögensverwaltungRezession, Deflation – Ausgang ungewiss Seite 31

SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbHAuch bei fallenden Kursen profitieren:Die Funktionsweise von Reverse-Bonuszertifikaten Seite 33

Impressum & Disclaimer Seite 36

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„Nicht alle Eier in einen Korb legen“ lautet eine bewährte Börsen-weisheit: Wer sein Depot breit streut, kann das Anlagerisiko deutlich reduzieren. So sollte beispielsweise die Wertentwicklung eines Aktien-korbes viel gleichmäßiger verlaufen als die der in ihm enthaltenen ein-zelnen Aktien. Dieser Ansatz funktioniert, wenn die Wertentwicklung der einzelnen Aktien möglichst unabhängig voneinander verläuft. Auf diese Weise gleichen sich positive und negative Kursentwicklungen aus und die Wertentwicklung des Aktienkorbes wird geglättet.

Seit der Einführung von börsengehandelten Indexfonds (ETFs für Ex-change Traded Funds) im Jahr 2000 ist es auch für Privatanleger sehr einfach, mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten in einen breiten Aktienkorb zu investieren. Beispielsweise kann man durch den Kauf eines ETFs, der die Wertentwicklung des deutschen Aktienindex DAX abbildet, mit nur einer Transaktion an der Wertentwicklung der 30 DAX-Aktien partizipieren.

Vor dem Hintergrund, dass deutsche Aktien nur rund 3,5% der welt-weiten Marktkapitalisierung ausmachen, sollten sich Anleger bei der Aktienauswahl nicht nur auf Deutschland beschränken. Allerdings zei-gen zahlreiche akademische Studien, dass Investoren in erheblichem Ausmaß Aktien des eigenen Landes bevorzugen und ausländische Aktien vernachlässigen. Es gibt ein Vorurteil zugunsten des jeweiligen Heimatstandortes (Home Bias). Anleger mit Home Bias verzichten auf eine angemessene globale Streuung, wodurch ihnen mögliche Rendi-ten bei erhöhtem Risiko entgehen.

Ein Grund für den Home Bias liegt in der Selbstüberschätzung. Die Menschen glauben, dass sie einen Informationsvorsprung bei einhei-mischen Unternehmen haben, und sie deshalb die Perspektiven der Firmen und die Wertentwicklung der Aktien besonders gut einschät-zen können. Weitere Gründe liegen in der Sorge vor dem höheren Aufwand, der ein Kauf ausländischer Papiere mit sich bringen kann, sowie in der Sorge vor Währungsrisiken.

Aufgrund der Verfügbarkeit von ETFs können ein höherer Transakti-onsaufwand und Währungsrisiken nicht mehr als Ausrede für eine unzureichende globale Streuung dienen. Für globale Standardaktien-indizes wie S&P 500 und Eurostoxx 50 gibt es mittlerweile eine Viel-zahl von Produkten. Auch für die Aktienmärkte der Schwellenländer stehen zahlreiche ETFs zur Verfügung, mit denen man einen einfachen Marktzugang zu niedrigen Kosten erhält. Abgesehen davon sind in

den letzten Monaten meh-rere ETFs auf den Markt gekommen, die das Wäh-rungsrisiko des ausländi-schen Marktes gegenüber dem Euro absichern.

In den letzten 10 Jahren verlief die Entwicklung an den Aktienmärkten sehr turbulent. Im Zeitraum vom 31.05.2002 bis 31.05.2012 verbuchte der deutsche Aktienindex DAX nur ein mageres Plus von 2,7% pro Jahr. Im Vergleich dazu waren die Risiken enorm. So betrug der maximale Drawdown 54,8%. Der maximale Drawdown stellt den prozentualen Verlust zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs eines Kursverlaufs innerhalb einer bestimmten Periode dar. Wenn der Anleger zum ungünstigsten Zeitpunkt (zum Höchstkurs) in der betrachteten Periode eingestie-gen ist, dann beschreibt der maximale Drawdown den prozentualen maximalen Verlust, den der Anleger mit seinem Investment zum Tiefkurs der Periode erlitten hat.

Hätte eine globale Streuung ein besseres Anlageergebnis mit Blick auf das Rendite-Risiko-Profil geliefert? Für die Untersuchung wird ein Port-folio simuliert, dass zu 70% im MSCI World Index (in EUR) und zu 30% im MSCI Emerging Market Index (in EUR) investiert. Im Zeitraum vom 31.05.2002 bis 31.05.2012 erzielte das Portfolio ein Plus von 4,4% pro Jahr. Der maximale Drawdown betrug 54,5%. Somit lieferte die globale Streuung einen Mehrertrag von 1,7% pro Jahr bei etwa glei-chem Risiko.

Jedoch stellt ein zwischenzeitlicher Verlust von über der Hälfte des ein-gesetzten Kapitals für viele Investoren ein nicht akzeptables Risiko dar. Aus diesem Grund ist die alleinige Streuung innerhalb der Anlageklas-se Aktien nicht ausreichend. Anleger müssen ihr Anlageuniversum auf weitere Anlageklassen wie Anleihen und Rohstoffe erweitern, um die Risiken weiter zu reduzieren.

Eine Asset-Allocation-Strategie kann inzwischen auch vollständig mittels ETFs umgesetzt werden, da zahlreiche Renten-ETFs und Roh-stoff-ETFs zur Verfügung stehen. Für die Untersuchung wird ein Port-folio simuliert, dass zu jeweils einem Drittel in globale Aktien (23,33%

Verlustrisiken konsequent reduzieren

Marc Sattler

AD-VANCED Dynamic Asset Management GmbH

Marc SattlerGeschäftsführer AD-VANCED

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MSCI World Index und 10% MSCI Emerging Markets Index), in deut-sche Staatsanleihen (33,34% REXP Index) und in Rohstoffe (33,33% ThomReuters/JefferiesCRB Commodity Index) investiert. Im Zeitraum vom 31.05.2002 bis 31.05.2012 erzielte das Portfolio ein Plus von 6,1% pro Jahr. Der maximale Drawdown betrug 48,1%. Zwar wurde durch die Hinzunahme weiterer Anlageklassen die Rendite deutlich er-höht, doch das Verlustrisiko hielt sich auf einem hohen Niveau. Verant-wortlich dafür war unter anderem ein steiler Anstieg der Korrelation von Aktien und Rohstoffen in turbulenten Marktphasen wie während der Finanzkrise im Herbst 2008.

Die statische Buy-and-Hold-Anlagestrategie hat trotz der Aufteilung auf mehrere Anlageklassen keine signifikante Reduzierung des Verlustrisi-kos bewirkt. Wie kann das Verlustrisiko weiter reduziert werden?

Eine Alternative sind aktiv gemanagte ETF-Anlagelösungen wie der AD-VANEMICS ETF-DACHFONDS. Der Fonds hat das Ziel, mit einer dynamischen Asset Allocation von den globalen Chancen der Ka-pitalmärkte zu profitieren und gleichzeitig das Verlustrisiko auf 10% zu begrenzen. Fondsmanager übernehmen die aktive Steuerung der Marktrisiken. Unterstützt werden sie dabei von dem eigens entwi-ckelten Trendmanagementsystem INDEXPICKING. Dabei kommt eine Vielzahl von technischen Indikatoren in unterschiedlichen Handels-strategien zum Einsatz. Täglich werden weltweit über 500 Indizes un-terschiedlicher Anlageklassen wie Aktien, Renten, und Rohstoffe ana-lysiert. Die Signale werden hinsichtlich Trendrichtung, Trendstärke und Trendrisiko untersucht. In Abhängigkeit der Signale von INDEXPICKING wird die Investitionsquote im AD-VANEMICS ETF-DACHFONDS je Anla-geklasse aktiv zwischen 0 und 100% gesteuert. Für die Umsetzung entsprechender Kaufsignale selektiert das Fondsmanagement aus über 1.900 ETFs. Mittels der aktiven Marktrisikosteuerung soll der ma-ximalen Drawdown beim AD-VANEMICS ETF-DACHFONDS jederzeit auf maximal 10% vom Allzeithoch begrenzt werden. Das Renditeziel liegt bei 3% über dem Tagesgeldzinssatz.

Wertentwicklung DAX vs. 1/3 Aktien-, Renten, Rohstoff-Portfolios

Quelle: Yale University

Drawdown-Chart

Quelle: Yale University

Kontakt

AD-VANCED Dynamic Asset Management GmbHAdenauerallee 2

61440 Oberursel

Tel.: +49 (0) 6171-27782-51Fax: +49 (0) 6171-27782-59

E-Mail: [email protected]

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Über 20 Jahre hinweg hat David Swensen für seinen Fonds Zuwächse erwirtschaftet. Nicht ein einziges Verlustjahr war dabei. Sogar als die Aktienkurse nach der New-Economy-Blase zusammenbrachen, lag er im Plus. Im Ergebnis brachte das eine Rendite von 17 Prozent. Nicht insgesamt, sondern im Durchschnitt eines jeden Jahres. Eine echte Er-folgsgeschichte, die der Vermögensverwalter des Stiftungsfonds der Universität Yale vorweisen kann.

Sein Rezept ist eigentlich recht simpel: Es ist die Diversifikation. Die traditionellen Anlageklassen Aktien, Anleihen und Liquidität machen nur ca. 25 Prozent des Vermögens aus, ca. 75 Prozent sind in Hedge-fonds, Private Equity, Immobilien, Rohstoffen und Waldinvestments angelegt.

So überhaupt nicht ins Bild passte dann die Entwicklung des zweiten Halbjahres 2008, denn Swensens Portfolio verlor ca. 26 Prozent bin-nen weniger Monate. Das wirft Fragen auf.

Ist der Grundgedanke der Diversifikation überholt?

Wenn Diversifikation also doch nicht beim Substanzerhalt hilft, sollten sich Anleger dann auch nicht mehr von diesem Grundgedanken leiten lassen? Was bedeutet dies für die künftige Ausrichtung der Portfolios?

Beim Blick zurück in den Herbst 2008 ist die Besonderheit zu beach-ten: Die Finanzkrise hatte den „zentralen Blutkreislauf“ unseres Wirt-schaftslebens, den Banken- und Finanzsektor, komplett infiziert und streckenweise gar lahmgelegt. Somit unterschieden die Anleger nicht mehr nach der Sicherheit und den Ertragsaussichten der Anlageklas-sen wie beispielsweise Immobilien und Gold, sondern ausschließlich nach dem Gesichtspunkt der Liquidität.

Als liquide galten Kontoguthaben bei wenigen sicheren Banken sowie Staatsanleihen, als nicht liquide galten sämtliche übrigen Anlageklas-sen, die dann ohne Ansehen ihrer Substanz verkauft und in Liquidi-tät gewandelt wurden. Eigentlich gesicherte finanzwissenschaftliche Erkenntnisse verloren ihre Gültigkeit, die Korrelationen zwischen den Anlageklassen änderten sich drastisch und auch bei hoher Substanz entstanden Verluste.

Zweifelsfrei handelte es sich bei solch undifferenziertem Vorgehen um eine Ausnahmesituation, bedingt durch die historisch einmalige fun-

damentale Erschütterung des gesamten Finanzsek-tors. Doch enthebt diese Erkenntnis einen Kapitalan-leger oder seinen Berater von der Verantwortung für erlittene Verluste?

Nur teilweise, denn durch taktische Aufteilung des Vermögens war und ist es ja möglich, die Verluste immerhin zu begrenzen. Dies kann durchaus eine Konzentration auf ganz wenige Anlageklassen bedeuten wie etwa den Geldmarkt oder als sicher eingestufte Staatsanleihen. Generell wäre es sogar am er-tragsreichsten, sich ausschließlich auf die Anlageklassen Aktien und Liquidität zu konzentrieren und dabei zum jeweils richtigen Zeitpunkt von einer dieser beiden Klassen in die andere zu wechseln.

Einziges Problem dabei: Wir kennen die jeweils richtigen Zeitpunkte nicht und die Erfahrung zeigt, dass diese Wechsel häufig zur Unzeit erfolgen. Gemeinhin gelingt es nicht, sich von den Emotionen des Um-felds zu befreien. Aber selbst wenn jemand diese Hürde überwindet und selbst wenn dies mehrfach gelingen sollte – es ist bei jedem Prog-nostiker nur eine Frage der Zeit, wann sich seine Einschätzung einmal als falsch herausstellt.

Was können wir hier von Sokrates lernen?

Nun ist bekanntlich umstritten, ob das Zitat von Sokrates in der Über-schrift dieses Artikels korrekt widergegeben ist. Wesentlicher sind je-doch die Erkenntnisse daraus: Es geht um die Abgrenzung von Schein-wissen (durch eine Prognose der weiteren Abläufe), Nichtwissen (die Zukunft interessiert sich leider nicht für unsere Prognosen) und Weisheit (wir müssen also für möglichst viele Szenarien möglichst gut aufgestellt sein).

Es wäre von der Diversifikation zu viel verlangt, Verluste vermeiden zu können (das hat sie übrigens auch nie versprochen). Realistisch kann jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit auf bessere Renditen bei geringerem Risiko erwartet werden. David Swensen hätte bis 2009 niemals im Schnitt (also inklusive der Verluste aus 2008) 14 Prozent

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“

Johannes Hirsch

antea ag

Johannes HirschGeschäftsführer antea ag

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pro Jahr verdient, wenn er stärker auf Anleihen gesetzt hätte. Lediglich in dem einen Verlusthalbjahr 2008 hätten die Anleihen einen Mehr-wert geliefert, jedoch haben die erlittenen Verluste lediglich zu dem Stand von zwei Jahren davor geführt.

Ebenso hätte Swensen mit einer Konzentration auf Aktien bis dahin keine 14 Prozent pro Jahr verdient. Das Akzeptieren lediglich eines ein-zigen Verlustjahres wäre dabei sowieso nicht möglich gewesen (nicht umsonst spricht man bei Aktien von Risikopapieren). Ermöglicht wur-de das Ergebnis wesentlich durch die Diversifikation. Sie ist und bleibt also ein Grundprinzip einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Portfolio-Strukturierung.

Schlussfolgerungen für die aktuelle Situation

Genau wie in den Monaten nach der Finanzkrise in 2008 werden auch derzeit bei vielen Portfolios deutliche Übergewichtungen in Festgel-dern oder als sicher eingestufte Anleihen gebildet. Hier ist zu fragen, ob dies nicht zur oben erwähnten Unzeit erfolgte und ob damit nicht die Schlachten von gestern geschlagen werden. Da zudem die Inflati-on mittlerweile höher ist als die dort erzielbaren Zinsen, ist bei solchen Anlagen nur eines sicher: der Verlust, der unter Berücksichtigung aller Aspekte entsteht.

Und das ist bereits eine positive Sichtweise. Negativ können noch Kursverluste bei einem Anstieg der Zinsen vom derzeitigen Niedrigst-niveau hinzukommen oder auch Zahlungsausfälle angesichts der er-heblichen Verschuldung der Staaten. Dann wandelt sich der risikolose Zins endgültig in ein zinsloses Risiko.

Wer die Festgelder und Anleihen um Aktien erweitert, gelangt zu ei-nem traditionellen Depot, das David Swensen bereits als weniger er-folgreich identifiziert hat als seine Strategie. Somit wundert nicht, dass er ihr 2009 auch nach dem erlittenen Rückschlag grundsätzlich treu geblieben ist. Tatsächlich hat er diesen dann binnen zweier Jahre wie-der aufgeholt.

Er fühlte sich dadurch sogar so bestätigt, dass er den traditionellen Bereich aus Aktien, Anleihen und Liquidität zuletzt noch weiter auf le-diglich ca. 15 Prozent reduzierte. Hedgefonds, Private Equity, Immobi-lien, Rohstoffen und Waldinvestments stehen somit für ca. 85 Prozent des Vermögens.

Der Grundgedanke bleibt jedoch erhalten: die Diversifikation auf An-lageklassen, die sich möglichst unabhängig voneinander entwickeln und deren Chancen und Risiken langfristig in einem attraktiven Ver-hältnis zueinander stehen. Dadurch werden die meisten Rückgänge

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einer Anlageklasse durch die Entwicklung der anderen Klassen ge-glättet. Am Ende werden dennoch die langfristig erzielbaren Renditen erreicht.

Schade für einen Anleger ist nun, dass der Yale-Fonds exklusiv dem dortigen Stiftungsvermögen vorbehalten ist. Wer den Grundgedanken dennoch verfolgen will, kann die Bausteine dafür entweder selbst zu-sammenstellen oder ein geeignetes Vehikel für die Gesamtkonstella-tion suchen, das hängt nicht zuletzt von der individuellen Ausgangs-lage ab.

Vermögensaufteilung per 30.06.2011

Quelle: Yale University

Die Entwicklung des Portfolios seit 1982 in Millliarden Dollar 1

Quelle: Yale University

1 Ohne Zuschüsse und EntnahmenStand jeweils zum 30. Juni

Zur Person von Johannes Hirsch, antea

Johannes Hirsch,Geschäftsführer antea agDer Finanzökonom (ebs) und Bankkaufmann Johannes Hirsch ist seit mehr als 25 Jahren in der Finanzbran-che tätig. Seit 2001 leitet er die antea AG, ein Family Office in Hamburg, und widmet sich dort als Portfolio-Manager der Aufgabe, das Vermögen der Mandanten zu erhalten und weiterzuentwickeln. Er ist Initiator des mehrfach preisgekrönten antea-Fonds, ein Multi-Asset und Multi-Manager-Fonds, zu dem er durch das Konzept des Yalefonds inspiriert wurde.

antea agNeuer Wall 46

20354 HamburgTel.: +49 (0) 40 36 15 71 71

E-Mail: [email protected]

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Wer vor zehn Jahren sein Geld in Aktien angelegt hat, schaut heute oft-mals mit einiger Ernüchterung auf seinen Depotauszug – mit Festgeld wäre die Entwicklung oft besser gewesen. Einfach nur Aktien kaufen und abwarten scheint als Anlagestrategie mittlerweile überholt zu sein. Und angesichts der heutigen Probleme, die auf die Kapitalmärkte ausstrahlen, ist nur eines gewiss: Die Unsicherheit wird eher größer als kleiner werden. Nach der Lehmann-Pleite folgen in immer kürze-rer Abfolge neue Krisen: Griechenlandkrise, Spanienkrise, Fiskalkrise, Bankenkrise, Eurokrise und so weiter und so fort. Wo liegen in einem solchen Umfeld noch die Chancen, wo die Risiken? Soll der Anleger in Aktien oder doch lieber gleich in Gold investieren? Vielleicht lohnen sich die heute ungeliebten Anleihen doch? Selbst der gute alte Spar-strumpf scheint wieder im Rahmen des Möglichen zu liegen.

Richtiges Timing wird immer schwererDer Blick in die Glaskugel war schon immer mit einer gewissen Un-sicherheit behaftet. Und wie heutzutage viele Studien belegen, ist das aktive Fondsmanagement, bei dem der Fondmanager mit seiner Meinung richtig liegen muss, um dem Anleger einen Mehrwert zu be-scheren, schwer in die Kritik geraten . Die meisten Fondsmanager sind über einen längeren Zeitraum betrachtet schlechter als der Vergleichs-index, an dem sie sich messen lassen. Selbst diesen Experten fällt es schwer, jederzeit die richtige Anlageentscheidung zu fällen, da sich die Regeln am Kapitalmarkt mit zunehmender Geschwindigkeit ändern. Eine Möglichkeit, sich vor allzu großen Verlusten zu schützen, ist die Diversifikation. Dieser von Nobelpreisträger Harry Markowitz 1954 publik gemachte Effekt sieht vor, seine Anlagen möglichst breit über verschiedene Anlageklassen zu streuen und somit möglichst unab-

hängig von den Schwan-kungen einer Anlageklas-se wie z.B. den Aktien zu werden. Allerdings kann man auch dabei gewaltige Fehler machen, denn Diver-sifikation ist nicht gleich Di-versifikation Risiken, nicht Kapital verteilen

Ein grundsätzlicher Fehler, der vielfach auftritt, ist die Kapital-Diversifikation, d.h. es werden die zur Verfügung stehenden Kapitalmittel gleichmäßig über verschiedene Anlageklassen von Immobilien über Gold hin zu Aktien und Anleihen verteilt. Ein solches Portfolio kommt jedoch schnell in Schieflage, da die einzelnen Anlageformen mit unterschiedlichen Risiken ausgestat-tet sind. Unserer Meinung nach ist es daher ein wesentlicher Aspekt, das Risiko, das die einzelnen Anlageklassen tragen, richtig zu messen und zu beherrschen. Erst dann können Erträge in diesem unruhigen Umfeld dauerhaft und stabil erzielt werden – indem Risiken richtig ge-wichtet, nämlich gleichgewichtet werden.

Warum sollten Investitionen risikoparitätisch vorgenommen werden? Es ist auf den ersten Blick einleuchtend, dass das Risiko-Übergewicht einer Anlageklasse in einem Portfolio nicht zu optimalen Ergebnissen führt. Weitaus sinnvoller erscheint eine Streuung nicht nur über viele Anlageklassen, sondern eine Aufteilung der Investitionssumme nach Risiko- anstatt nach Geldeinheiten. Mit anderen Worten: Erst wenn das Risiko effizient verteilt wird, kann die Investmentstrategie erfolgreich sein. Die einfache Streuung von Kapital ist eben nicht dasselbe wie die Streuung von Risiko. Wenn also Aktien ein erheblich höheres Risiko tragen, muss ich den Anteil an Aktien – in Geldeinheiten – im Depot so verringern, dass der Risikoanteil, den sie tragen, mit dem Risikoan-teil anderer Asset-Klassen wie zum Beispiel Anleihen, vergleichbar ist. Nichts anderes sagt das Wort Risikoparität.

Unabhängigkeit von den Börsen dank RisikoparitätGenau diese Betrachtungsweise bzw. Systematik haben wir bei der Konzeption unserer AC Risk Parity Funds* zugrunde gelegt. Diese ent-wickeln sich nachweislich weitestgehend unabhängig von den Aktien- und Anleihenmärkten, sind also unkorreliert mit diesen. Wie erreichen wir diese Unabhängigkeit? Durch die risikoparitätische Anlage in vier

Mit Risikoparität mehr Stabilität für‘s Depot

Stephan Lipfert

Aquila Capital

Stephan Lipfert, Director bei Aquila Capital

Quelle: Aquila Capital

So verteilt sich das Risiko, wenn

in alle Anlagen gleich viel Geld

investiert wird

So verteilt sich das Risiko, wenn

in alle Anlagen gleich viel zum

Gesamtrisiko beitragen

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Anlageklassen werden die Korrelationen zu einer einzelnen Anlage-klasse sehr gering gehalten. Gleichzeitig werden die AC Risk Parity Funds von der Risikoseite her gesteuert. Das bedeutet, dass z.B. der AC Risk Parity 7 Fund eine maximale Schwankungsbreite (Volatilität) von 7 Prozent im Jahr anstrebt. Mehr Risiko wird nicht eingegangen. Auch nicht, wenn die Risiken in den Einzelmärkten ansteigen. Entspre-chend ist das Risiko beim AC Risk Parity 12 Fund mit einer Zielvola-tilität von 12 Prozent im Jahr etwas höher. Vor diesem Hintergrund möchten die beiden Fonds optimale und stabile Ergebnisse erzielen.

Wie machen sie das genau? Anders als klassische Mischfonds vertei-len sie das Fondsvermögen eben nicht einfach auf die verschiedenen Anlageklassen Aktien, Anleihen, kurzfristige Zinsen und Rohstoffe, sondern sie gewichten deren Risiken gleich. Dadurch, dass die AC Risk Parity Funds – wie der Name sagt - nach dem Risikoparitätsan-satz gesteuert werden, fließt somit mehr Geld in Anlageklassen mit weniger Risiko und weniger Geld in die Anlageklassen mit hohen Schwankungen, also hohem Risiko. Damit wird bei den Fonds eine Übergewichtung der stark schwankenden Anlageklassen vermieden und ein optimaler Streuungseffekt erzielt. Zur täglichen Risikosteue-rung wird das von Prof. Dr. Harry M. Kat entwickelte Risikomanage-ment-System FundCreator eingesetzt. Dieses System sorgt dafür, dass die jeweiligen Schwankungsbreiten nicht überschritten werden. Zusätzlich überwacht der FundCreator, dass Wertsicherungsgrenzen eingehalten werden. Das hat zur Folge, dass bei Erreichen bestimmter Schwellen das Kapital ganz aus den Märkten genommen wird, um den Kapitalerhalt zu gewährleiten. Beim AC Risk Parity 7 Fund liegt diese Schwelle bei monatlich 96 Prozent, der Fonds darf also maximal 4 Prozent pro Monat verlieren. Beim AC Risk Parity 12 Fund liegt die Wertsicherungsgrenze bei 93 Prozent monatlich.

Und wie haben sich die Fonds seit ihrer Auflegung geschlagen? Der AC Risk Parity Fund 7 EUR B hat seit Auflegung am 20.05.2008 durch-schnittlich 4,02 Prozent im Jahr erzielt, der etwas risikoreichere AC Risk Parity Fund 12 EUR B seit seiner Auflegung am 28.05.2009 sogar 9,04 Prozent (Stand: 31.05.2012). Noch wichtiger ist die Stabilität die-ser Erträge: So gab es bislang noch keine Jahresergebnisse, in denen die Rendite negativ war. Damit haben die AC Risk Parity Funds ihren vermögensverwaltenden Ansatz unter Beweis gestellt. Das Ziel, Kapi-tal unabhängig von den Marktphasen zu erhalten und darüber hinaus Erträge zu generieren, wurde erreicht.

Unsere Risk Parity Funds erfüllen alle Voraussetzungen, um an diesen schwankenden und von politischen Ereignissen durcheinanderge-schüttelten Märkten bestehen zu können. Sie werden rein quantitativ gesteuert, das heißt, kein Fondsmanager muss sich den Kopf zerbre-chen, ob die Aktie X morgen steigen oder fallen könnte. Sie halten durch den risikoparitätischen Ansatz das Risiko in genau definierten Grenzen. Und durch die so optimierte Aufteilung des Kapitals sorgen sie für mehr Stabilität im Depot – auch und gerade in unsicheren Zeiten.

*vollständiger Name laut Verkaufsprospekt: AC – Risk Parity 7 Fund bzw. AC – Risk

Parity 12 Fund

Kontakt

Aquila CapitalStephan Lipfert

Valentinskamp 7020355 Hamburg

Tel.: +49 (0) 40 87 50 50 – 199E-Mail: [email protected]

www.aquila-capital.de

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Die Ceros Hybrid-Strategie: Outperformance + Positive Rendite + Absicherung

Das Ziel:Mit unserer innovativen Anlagestrategie kombinieren wir das Bes-te aus zwei Welten. Zum einen soll das Anlageziel des klassischen Fondsmanagements erfüllt werden, nämlich stets den Vergleichsin-dex zu schlagen. Zum anderen wird das Ziel einer Absolute-Return Strategie, jedes Jahr eine positive Rendite zu erzielen, angestrebt. Zudem soll die Volatilität in engen Grenzen gehalten werden. Zur Errei-chung dieser Ziele nutzen wir die Möglichkeiten an den Kassa- und Ter-minmärkten mit einer Kombination verschiedener Strategien, deshalb der Name Hybrid. Im Fokus stehen hierbei immer der Kapitalerhalt und ein langfristiger Vermögensaufbau.

Die Strategie:Die Ziele sind hoch gesteckt, aber sie bleiben realistisch, wie reale Per-formancezahlen zeigen. Die Hybrid-Strategie besteht aus drei Kompo-nenten:

1. Das Basisinvestment umfasst eine große Auswahl von Aktien aus der Eurozone mit breiter Diversifikation, großer Marktkapitalisie-rung und hoher Dividendenrendite (derzeit durchschnittlich ca. 6%). Dieses breit diversifizierte Basisinvestment soll die Teilhabe an steigenden Aktienmärkten gewährleisten.

2. Durch eine ständige Absicherung bleibt das Basisinvestment bei Abwärtsbewegungen der Aktienmärkte weitgehend wertstabil. Auch neu generierte Gewinne sollen so gesichert werden.

Das Basisinvestment wird permanent durch den Einsatz von de-rivativen Instrumenten, einer Kombination von Optionen und Fu-tures, gesichert (Cross-Hedge). Durch die Absicherung ist das Basisportfolio vor Einbrüchen an den Aktienmärkten weitgehend geschützt. Zu erwähnen ist hierbei, dass das Portfolio ausnahms-los zu jedem Zeitpunkt abgesichert ist. Bei steigenden Aktienmärk-ten wird das Absicherungsniveau stets nach oben angepasst, um Gewinnabgaben bei fallenden Märkten in engen Grenzen zu halten. Sollte es zu großen Einbrüchen an den Aktienmärkten kommen, wie etwa zuletzt im August 2011, könnte der Absiche-rungsmechanismus dafür sorgen, dass die derivative Seite unter Umständen sogar mehr verdient als das Basisportfolio verliert.

3. Der Einsatz von Zu-satzstrategien soll die Absicherungskosten decken und somit ein Zurückbleiben hinter dem Index verhindern. Darüber hinaus ist be-absichtigt, dass diese Teilstrategien Zusatz-rendite generieren und zwar in allen Marktla-gen, so dass die Per-formance eines jeden 12-Monatszeitraums nie negativ sein sollte.

Es werden drei Arten von Zusatzstrategien angewandt, deren Posi-tionen jeweils nur einen Bruchteil des Portfoliowertes ausmachen. Die daraus resultierenden Erträge dienen neben der Dividenden-zahlung aus dem Kassaportfolio zur Finanzierung der Absiche-rung. Darüber hinausgehende Erträge aus diesen Strategien flie-ßen fortlaufend in das Basisinvestment. Auf diese Weise wird die Anzahl der gehaltenen Aktien bzw. ETF-Anteile kontinuierlich erhöht. Bei den Strategien handelt es sich um Options-Spreads sowie eine Kombination aus Optionen und Futures. Zudem wird vereinzelt zu bestimmten Zeitpunkten eine Spreadstrategie mit Rohstoff-Futures aus dem Energiebereich umgesetzt. Diese Zusatzstrategien haben in der Vergangenheit eine sehr hohe Trefferquote aufgewiesen und in allen Marktphasen gleich gut funktioniert. Präferiert werden soge-nannte Credit-Spreads, d.h. man lässt sich das Eingehen bestimm-ter Positionen vom Markt bezahlen. Zudem hat man die Chance auf weitere Gewinne. Im Falle des negativen Verlaufs eines Trades steht über den vereinnahmten Credit ein gewisser „Puffer“ zur Verfügung.

Das Risikoprofil:Chancenorientierte Fonds verzeichnen in Krisenzeiten oft Einbrüche von 30%-40% ihres Wertes, gelegentlich auch mehr. Ein Werteinbruch bei der Ceros Hybrid-Strategie sollte 10% nicht übersteigen. Chancen-orientierte Fonds machen in sehr guten Jahren 60% Rendite. Dies ist im Rahmen der Hybrid-Strategie nicht angedacht, obwohl es möglich wäre, wenn man das Gewicht und somit den Hebel der Zusatzstrategi-en erhöhen würde. Hierauf wird jedoch bewusst verzichtet, im Hinblick

Optimales Portfoliomanagement

Valerio Jacobi

Ceros GmbH

Rechts: Hr. Neumann, Entwickler der Hybrid-StrategieMitte: Hr. Jacobi, Autor des Artikels und AnsprechpartnerLinks: Hr. Ross, Geschäftsführer CEROS

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auf das vorrangige Ziel eines langfristigen und konstanten Vermö-gensaufbaus. Die Volatilität des Portfolios soll begrenzt werden.Die Hybrid-Strategie ist geeignet für jeden, der sein Vermögen kons-tant mehren, die Aufwärtsbewegungen an den Aktienmärkten nutzen, jedoch exorbitante Schwankungen („Achterbahnfahrten“) vermeiden möchte. Da es sich jedoch um ein Investment in Aktien und Termin-märkte handelt, sollte ein Anleger auf jeden Fall einen längeren Anla-gehorizont haben und eine grundsätzliche Risikotoleranz.

Performance:Auch im Backtest schneidet diese Strategie hervorragend ab. Wichti-ger ist uns aber selbstverständlich die reale Performance seit Beginn des Handels. Die Historie des über Ceros geführten Portfolios ist zwar noch relativ jung, aber man sieht, dass die einzelnen Komponenten ihre Funktionen erfüllen.

Die Performance ist positiv, es liegt eine deutliche Outperformance ge-genüber der Benchmark vor und bei Markteinbrüchen sieht man, dass das Portfolio kaum nachgegeben hat.

Stellenwert innerhalb des Gesamtportfolios: Die Ceros Hybrid-Strategie folgt einem ganzheitlichen Investmentan-satz mit diversifiziertem Portfolio aus Substanzwerten als Basisinvest-ment, welches stets abgesichert ist. Die Zusatzstrategien bewirken weitere Diversifikation, sowohl hinsichtlich der Assetklassen als auch der gehandelten Märkte. Folglich muss das Ceros Hybrid-Portfolio nicht als Beimischung innerhalb eines Gesamtportfolios gelten, son-dern kann durchaus als Kerninvestment gesehen werden.

Verfügbarkeit als Vermögensverwaltungskonzept:Die beschriebene Anlage-Strategie ist bei Ceros in Form des „Ceros-Hybrid-Managed-Accounts“ verfügbar und ist bereits mit EUR 25.000 implementierbar.

Verwaltungsgebühren werden auf reiner Erfolgsbasis berechnet und fallen nur an, wenn Konten der Investoren neue Höchstmarken errei-chen. Eine fixe, jährliche Verwaltungsgebühr gibt es nicht.

Verfügbarkeit als Fonds:Zudem wird es diese Anlage-Strategie in Kürze auch als Fonds mit dem Namen „Ceros Hybrid I“ geben. Derzeit befindet sich der Fonds in der Genehmigungsphase. Startschuss für den sparplanfähigen Fonds ist der 1. September 2012.

Zum Fondsmanager:

Michael Neumann hat die Hybrid-Strategie entwickelt und ist bei Ceros maßgeblich für die Umsetzung verantwortlich. Er blickt auf eine Handelserfahrung von 20 Jahren zu-rück. Sein Fachgebiet sind Strategien mit Derivaten im Portfoliomanagement.

CEROS wurde 1991 gegründet, zählt zu den größeren bankenunabhängigen Finanzge-sellschaften und ist international tätig.

Kontakt

Valerio JacobiDiplom-Betriebswirt

CEROS GmbH- Financial Services –

Bockenheimer Landstrasse 61D-60325 Frankfurt am Main

Tel.: +49 (0) 69 / 97 57 07 – 15Fax: +49 (0) 69 / 740 550

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Erfolgreich Geld anlegen: Risiko ist nicht gleich Risiko!

Die jüngsten Entwicklungen in Spanien haben die Anleger in den letz-ten Wochen zunehmend verunsichert. Der Risikoappetit hat spürbar nachgelassen. Im Mai haben sowohl der deutsche Leitindex DAX als auch der Euro gegenüber dem US Dollar jeweils etwa 7% verloren. Sicherheit und Zuflucht hingegen haben die Anleger vor allem in den Bundesanleihen gesucht, die als „sicherer Hafen“ gelten. Was ist Ri-siko eigentlich - und was ist Sicherheit? Dieses Thema möchte ich im Kontext der Vermögensanlagen in diesem Artikel beleuchten.

Die Frage nach dem „Risiko“ ist inzwischen Gegenstand einer jeden Anlageberatung in einer Bank. Der Begriff ist so selbstverständlich für uns, dass er kaum hinterfragt wird. Nach meiner Erfahrung ist es aber ein Trugschluss, zu glauben, dass Risiko für uns alle dieselbe Bedeu-tung hat. Mit dem „Risiko“ ist es ähnlich wie mit „Liebe“ und mit „Ver-trauen“ oder mit „Nachhaltigkeit“. All diesen Begriffen ist gemeinsam, dass sie stark emotional besetzt sind und jeder Mensch seine eigenen Vorstellungen davon hat. Im Allgemeinen versteht man unter Risiko das Eintreten eines Ereignisses mit der Möglichkeit negativer Auswir-kungen. Risiko kommt aus dem Griechischen und bedeutet Klippe oder Gefahr. Es ist mit Wagnis verbunden.

Der klassische Anleger versteht unter Risiko die Gefahr des Eintritts von Vermögensverlusten bei seinen Geldanlagen, die normalerweise jeder von uns vermeiden möchte. In der Finanzwelt hingegen ist das Risiko-maß die sogenannte „Volatilität“. Mit ihrer Hilfe wird die Schwankung von Anlageklassen oder von einzelnen Wertpapieren gemessen. Viele Anleger setzen beide Bedeutungen gleich und glauben, dass Anlage-klassen wie Aktien, die hohen Schwankungen unterliegen, auch ein hohes Risiko eines Vermögensverlustes beinhalten. Auf der anderen Seite werden Renten, die geringeren Schwankungen unterliegen, als sicher angesehen. Diese Auffassung ist ein gewaltiger Trugschluss. Beispiele dafür gibt es genug. Nehmen Sie z. B. Staatsanleihen von Griechenland, von Spanien oder Portugal. Die galten bis vor kurzem noch als „sicher“. Wenn es eine Anleihe von Schlecker gegeben hätte, hätten viele Anleger sie vielleicht ebenfalls als „sicher“ angesehen. Ein weiteres Beispiel aus der jüngsten Zeit in den USA ist Bernhard Madoff, der jahrzehntelang einen Investmentfonds nach einem Schneeball-system betrieben hat. Der Hedge-Fonds hatte keine Schwankungen. Jedes Jahr hat der Fonds hohe Ausschüttungen gezahlt - trotzdem verloren Anleger geschätzt 65 Mrd. USD. Es gibt viele weitere Beispiele für den Irrtum, zu glauben, dass geringe Schwankung auch geringes Risiko bedeutet. Umgekehrt bedeutet eine hohe Schwankung nicht

unbedingt auch hohes Kapitalverlustrisiko. Eine Siemens-Aktie bleibt eine Siemens-Aktie, die durch den täglichen Börsenhan-del entsprechenden Preis-schwankungen unterliegt. Würde es für Immobilien einen Börsenhandel ge-ben, was nicht geht, weil jede Immobilie ein Unikat ist, wären die Schwankungen im Kursblatt täglich nachzulesen. Im Endeffekt muss in jedem Einzelfall geprüft werden, wie hoch das Risi-ko von Vermögensverlusten besteht und ob der Anleger bereit ist, die Schwankungen des Investments zu akzeptieren.

Wir müssen uns alle vom Gedanken der risikolosen Geldanlage verab-schieden. Die letzten Jahre haben uns eindrücklich gezeigt, wie sehr sich die Parameter verschoben haben. Was ist nun zu tun? Am Anfang steht die Erkenntnis, wie wichtig eine regelmäßige Risiko-Bestands-aufnahme ist. Dazu gehören neben den Wertpapieranlagen auch die Termingelder. Vorsicht ist vor allem bei Anlagen bei ausländischen Banken geboten. Denken Sie z. B. an die isländische Kaupthing-Bank, die 2009 geschlossen wurde. Die deutschen Anleger bekamen ihre Einlagen zurück, aber das war nicht selbstverständlich, da lediglich 20.887 Euro gesichert waren.

Nach der Bestandsaufnahme kommt die Risikobewertung, die von erfahrenen Vermögensverwaltern oder Finanzplanern durchgeführt wird. Der wertorientierte Ansatz geht von folgender Überlegung aus: Vermögensanlagen haben immer einen Wert und in aller Regel einen Preis. Beides schwankt im Zeitablauf. Der intelligente Anleger wird sich das Ziel setzen, die Vermögensanlagen immer zu einem Preis zu kau-fen, der unter dem Wert der Anlage liegt. So verhalten wir uns auch als Verbraucher im täglichen Geschäft. Wir kaufen gern preiswert ein. Diesen Grundsatz sollten wir als Anleger im Bereich der Geldanlage auch beherzigen. Das psychologische Problem ist jedoch, dass die Preise hoch sind, wenn Euphorie an der Börse herrscht und die Preise niedrig sind, wenn alle zum Pessimismus neigen. Letztlich überlagern Stimmungen und Meinungen die Fakten, was zu Fehlbewertungen an den Märkten führt. Der intelligente Anleger nutzt die pessimistischen Situationen für sich aus. Er kauft Qualität, wenn die Preise niedrig sind.

Wolfgang Juds

CREDO Vermögensmanagement GmbH

Wolfgang JudsDiplom-Betriebswirt

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Das ist das Prinzip von Warren Buffett, einem der erfolgreichsten In-vestoren der Welt. Diese scheinbar einfachen und langweiligen Regeln sind äußerst erfolgreich, werden aber selten befolgt. Kaufen, wenn andere verkaufen und verkaufen, wenn andere kaufen. Wann waren die besten Gelegenheiten zum Einstieg? 2002 nach dem Platzen der Internet-Blase, 2009 nach dem Platzen der Lehman-Pleite in den USA und nach meiner Meinung 2012 nach der Euro-Schuldenkrise. Die Zeit wird zeigen, ob meine Einschätzung richtig war.

Nach der Risikobewertung folgt die Neuausrichtung der Anlagestruk-tur und die Anpassung der Anlagestrategie an die aktuelle Marktsi-tuation. Auch wenn es schwer fällt und wir alle unsere Lieblingsan-lageklassen haben: Disziplin und die konsequente Umsetzung von Anlagerichtlinien sind allemal besser als Prognosen, Meinungen und punktuelle Anlageempfehlungen. Am Ende des Prozesses steht die Risikokontrolle. Es ist wichtig, die getroffenen Entscheidungen regel-mäßig zu überprüfen. Sowohl die Bewertungen als auch die Preise können und werden sich ändern. Daher kann es auch zu Fehleinschät-zungen kommen, die es zu korrigieren gilt.

Es kann auch vorkommen, dass die Entscheidung richtig war, aber die Preise durch politische Börsen verzerrt sind, wie aktuell durch die Euro-Schuldenkrise. Dann gilt es, Mut zu haben und im Rahmen der gewählten Anlagerichtlinien zuzukaufen.

Mein Fazit: Unter Risiko verstehe ich vor allem die Gefahr des Vermö-gensverlustes bei Kapitalanlagen. Die Schwankungen von Kursen und Preisen sind davon gesondert zu betrachten. Sie sind bei der Gewich-tung der risikobehafteten Anlageklassen bei der Festlegung von Anla-gerichtlinien zu berücksichtigen. Das Zitat von Warren Buffett fasst es treffend zusammen: „Betrachten Sie die Schwankungen des Aktien-marktes als Ihren Freund und nicht als Ihren Feind. Profitieren Sie von der Torheit anderer, statt an ihr teilzunehmen.“

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Viele Vermögensverwalter, die Ihre Dienste heute anbieten, haben sich Ihr berufliches Dasein sicher anders vorgestellt. Denn die meisten von Ihnen haben sich für diese Branche entschieden, als die Zeiten vollkommen andere waren – nämlich in den 80er – und 90er Jahren. Von kurzzeitigen Rückschlägen abgesehen, kannte der Aktienmarkt in dieser Zeit nur eine Richtung: Aufwärts!

„Der Weg zur finanziellen Freiheit: In sieben Jahren die erste Millionen“ lautete der unangefochtene Geldanlage-Bestseller von Bodo Schäfer in der damaligen Zeit. Auf der Basis der Aktienrenditen der zurücklie-genden 20 Jahre hatte der selbsternannte Money-Coach in seinem 1999 erschienenen Buch errechnet, wie man durch konsequentes Aktiensparen reich wird.

Wer schlägt die Benchmark, lautete dementsprechend der Wettbe-werb unter den Geldmanagern. Gewinne waren ohnehin selbstver-ständlich. Wer sie schlug, der war der Star, wer sie nicht schlug lebte trotzdem gut, weil Kunden sich über Gewinne nur selten beschweren. So war es leicht, die „Assets under Management“ zu erhöhen und den

eigentlich wenig aktienaffi-nen deutschen Anleger, da-von zu überzeugen, dass Dividendenwerte à la long die bessere Geldanlage sind. Dass mit dem Platzen der Internetblase im März 2000 gleichzeitig die große Gezeitenwende für das As-set Management einsetzen würde, haben damals wohl nur sehr wenige geahnt. Heute, gut zwölf Jahre später, wissen wir es.

Die Benchmark zu schlagen, ist noch immer besser, als schlechter abzuschneiden, befriedigend ist es dennoch nicht. Denn per Saldo haben die meisten Anleger in den vergangenen Jahren keine, oder ne-gative Renditen erzielt. Insbesondere der Privatinvestor kommt nicht in Jubelstimmung, wenn er zehn Prozent seines Vermögens verliert, auch wenn der MSCI World in der gleichen Zeit 20 Prozent verloren

Der gute Asset Manager ist „Übersehhändler“

Stefan Riße

HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbH

Stefan RißeFondsmanager

Ihre Meinung zählt!

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hat. Die Länge der Durststrecke raubt zudem immer mehr Anlegern die Geduld. Seit Jahren hören sie sich von ihren Vermögensverwaltern an, dass sie Durchhaltevermögen haben müssen, bis heute mit dem gleichen Ergebnis: Das Vermögen wächst nicht, sondern schrumpft.

Man könnte auch sagen, hier fängt das Handwerk des Asset Managers an, oder besser die Kunst. Und zwar im doppelten Sinne. Denn der Vermögensverwalter muss nicht nur das Geld möglichst unbeschadet durch diese schweren Zeiten bringen, sondern auch guter Kommunika-tor sein. Nur wem es gelingt, zu erklären, dass es in der heutigen Zeit, den risikolosen Zins nicht mehr gibt, sondern nur noch das zinsloses Risiko. Oder anders ausgedrückt: Wer in unseren Zeiten sein Vermö-gen zumindest real – also nach Abzug der Inflation – erhalten will - der muss Risiken in gewissem Umfang eingehen. Dass Anleger, nach der Erfahrung der vergangenen Jahre, bei dieser Botschaft nicht in Jubel ausbrechen, ist verständlich. Viele vor allem große Geldanlageadres-sen sind deshalb lieber den Weg des geringeren Widerstandes gegan-gen, indem sie den Anleger vorgegaukelt haben, sie könnten auch ohne Verlustrisiko noch Renditen von vier Prozent oder mehr erzielen. Diese meistens unter dem Namen „Absolute Return“ verkauften Produkte ha-ben dann aber häufig doch enttäuscht und die laut Fondsprospekt the-oretisch möglichen aber praktisch eigentlich nicht möglichen Verluste am Ende doch realisiert. Ähnlich war es mit den BRIC-Fonds- oder Zer-tifikaten, die nach dem Zusammenbruch der Aktienmärkte in den alten Industrieländern als Heilsbringer galten, weil sie die wachstumsstarken Schwellenländer wie Brasilien, Russland, Indien und China abbildeten.

Es kam wie es immer kommen musste. Weil das, was schon stark gestiegen ist, sich am besten verkaufen lässt, investierten die meisten Anleger zu Höchstkursen. Viel verbrannte Erde wurde hier hinterlassen und auch der Investmentfonds als rechtliche Verpackung hat gelitten. Die immer stärkere Fokussierung von Fonds auf einzelne Themen, hat den Eindruck entstehen lassen, ein Fonds sei ein einzelnes Wertpapier,

ähnlich einer Aktie, geeignet zur Diversifikation aber nicht zur Abbil-dung eines Gesamtportfolios. Doch das Gegenteil ist richtig. Innerhalb eines Fonds lässt sich Vermögensverwaltung genauso abbilden wie innerhalb eines verwalteten Wertpapierdepots. Dabei ist es vor allem steuerlich deutlich attraktiver. Denn während im Depot auf jede einzelne Transaktion die Abgeltungssteuer abzuführen ist, muss der Anleger im Fonds diese erst bei Veräußerung der Anteile mit Profit der Abgeltungs-steuer unterwerfen.

Doch noch entscheidender ist ein anderer Vorteil. Während im Depot Kosten wie Managementgebühr und Gewinnbeteiligung den steuerli-chen Gewinn nicht reduzieren, findet dies im Fonds natürlich statt, weil alle Kosten dem Fonds belastet werden, bevor der Anleger ihn mit Ge-winn veräußert.

Es wäre daher wünschenswert, wenn die inoffizielle Kategorie „Vermö-gensverwaltender Fonds“ sich weiter durchsetzen würde. Der Fonds als Anlageklasse würde eine andere und ihm angemessenen Wahrneh-mung als Vehikel zur umfassenden Vermögensverwaltung erhalten.

Natürlich ist ein vermögensverwaltender Fonds aufgrund seiner berei-ten Ausrichtung nicht geeignet, irgendwelche Modeerscheinungen im Investmentbereich „abzureiten“. Aber das ist auch gut so. Denn diese lassen sich zwar einfach verkaufen, eben weil sie gerade in Mode sind, bringen in der Regel aber nur gute Ergebnisse für den Vertrieb und nicht für den Kunden. Der nachhaltig erfolgreiche Vermögensverwalter macht das genaue Gegenteil. Er ist der „Übersehhändler“. Er investiert in das, was die anderen übersehen, und was morgen erst in Mode sein wird.

HanseatischePortfoliomanagementGmBH

Zum Autor:

Stefan Riße, managet einen Vermögensverwaltenden Mischfonds bei der Vermögens-verwaltung HPM Hanseatischen Portfoliomanagement in Hamburg. Bekannt ist er durch seine jahrelange Tätigkeit als Börsenkorrespondent für den Nachrichtensender N-TV. Sein aktuelles Buch „Die Inflation kommt“, belegte 2010 erste und zweite Plätze auf den bekannten Wirtschaftsbuch-Bestsellerlisten.

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HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbH

Fährhausstraße 822085 Hamburg

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Im Zuge der anhaltenden Risikoaversion halten Investoren jetzt nach Alternativen Ausschau, um ihre Renditen zu steigern, ohne dabei we-sentlich höhere Risiken einzugehen. Insbesondere Covered Bonds werden diesen Ansprüchen gerecht: Gegenüber Staatsanleihen bie-ten sie einen attraktiven Renditeaufschlag und im Vergleich zu unbesi-cherten Bankschuldverschreibungen ein höheres Maß an Sicherheit.

Covered Bonds haben unterschiedliche NamenBei Covered Bonds handelt es sich um Schuldpapiere, die von einer Kreditinstitution – typischerweise einer Bank – begeben werden und durch einen Wertpapier-Korb (Cover Pool) besichert sind. Sie werden in verschiedenen Ländern unterschiedlich benannt – zum Beispiel Cédulas Hipotecarias in Spanien, Pfandbriefe in Deutschland und Obligations Foncières in Frankreich. Im Vergleich zu unbesicherten Bankschuldverschreibungen bieten sie zudem zusätzliche Sicherheit, die bei einer etwaigen Insolvenz des Emittenten zum Tragen kommt.

Covered Bonds gelten vor allem aus folgenden Gründen als besonders sichere Anlage:

1. Vorrangiger Anspruch im InsolvenzfallInhaber von Covered Bonds haben Anspruch auf den Verkaufswert der Sicherheiten im Cover Pool. Falls diese nicht ausreichen sollten, steht den Anlegern für die ausstehenden Ansprüche ein Rückgriffs-recht auf den Emittenten zu.

2. InsolvenzschutzEin Zahlungsausfall des Emittenten führt nicht zwangsläufig zum Aus-fall des gesamten Cover Pools.

3. Günstige regulatorische BehandlungCovered Bonds sind von den Diskussionen über mögliche aufsichts-rechtliche Änderungen nicht betroffen. Bei diesen Plänen geht es vor-

Susanne Hellmann

ING Investment Management Germany

Covered Bonds – eine attraktive Ergänzung für Ihr Portfolio …

Susanne Hellmann, Managing Director ING InvestmentManagement Germany

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rangig um die Erleichterung einer geordneten Abwicklung insolventer Banken durch Haircuts auf unbesicherte Bankschuldverschreibungen.

4. Zugang zu AssetsVon überdurchschnittlicher Qualität dank strikter Auswahlkriterien (geografische und Loan-to-Value-Beschränkungen)

5. Sicherstellung der Übersicherung des Cover PoolsIn den meisten Rechtsgebieten bestehen diesbezügliche Mindestan-forderungen.

Covered Bonds bieten InsolvenzschutzDer Markt für Covered Bonds ist in den letzten Jahren rapide gewach-sen. Das liegt vor allem daran, dass Covered Bonds sich im Umfeld der derzeitigen Turbulenzen auf den Finanzmärkten als Hauptfinan-zierungsquelle der Banken etabliert haben. Zudem wird der Covered-Bonds-Markt von den führenden Finanzinstitutionen gestützt, was sich positiv auf diese Anlageform ausgewirkt und das Anlegerinteresse belebt hat. Covered Bonds bieten in der Regel einen Zinsaufschlag gegenüber Staatsanleihen. Die Spreads auf Staatsanleihen fungieren dabei als die untere Grenze für die Covered-Bond-Spreads. Covered Bonds sind weniger volatil als Staatsanleihen- Spreads. In Ländern wie Portugal weisen Covered Bonds derzeit einen Zinsabschlag ge-genüber Government Bonds auf, da Schuldenrestrukturierungen, die sich negativ auf Covered Bonds auswirken könnten, als eher unwahr-scheinlich betrachtet werden. Covered Bonds gelten häufig als Alter-native zu unbesicherten Schuldverschreibungen, bei denen ein Cover Pool zusätzliche Sicherheit schafft. Anders als bei Verbriefungen, bei denen Anleger lediglich Zugriff auf die zugrunde liegenden Sicherhei-

ten haben, können Inhaber von Covered Bonds bei Insolvenz sowohl Rückgriff auf den Cover Pool als auch auf das Vermögen des Emit-tenten nehmen. Zudem wird die Zusammensetzung des Cover Pools dynamisch angepasst und muss strengen Auswahlkriterien genügen. Im Gegensatz zu Verbriefungen ist die Werthaltigkeit der Sicherheiten daher jederzeit gewährleistet.

In Covered Bonds investiert man am besten über FondsDas Konzept für das Management von Covered Bonds hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Aktives Management und Diversifi-zierung können durch die Anlage in Covered Bonds im Rahmen von Fonds erreicht werden. Die höhere Diversität innerhalb der Anlageklas-se verlangt vom Anleger eine sorgfältigere Analyse der Unterschiede zwischen den einzelnen Emittenten und Titeln. Auch die makroökono-mischen Daten der Länder, die unterschiedlichen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen, die Kreditqualität der Emittenten, die Beschaf-fenheit des Cover Pools sowie die spezifischen Anleiheprospekte müssen eingehend geprüft werden. Zudem sind bei der Analyse die Zusammenhänge zwischen Covered Bonds, Senior Unsecured Bank Debt und Staatsanleihen entscheidend.

Zur Autorin:

Susanne Hellmann, Managing Director ING Investment Management Germany. Anfang 2009 wurde Susanne Hellmann zur Geschäftsführerin von ING IM Germany bestellt; von 2007 bis 2009 verantwortete sie bereits das Third-Party-Geschäft in der deutschen Niederlassung in Frankfurt. Hellmann kommt von der MLP Bank AG, Wiesloch, wo sie den Bereich Vermögensmanagement und Wertpapierhandel mit einem Volumen von 5 Milliarden Euro verantwortete. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich zählten seinerzeit stra-tegische und operative Aufgaben im Hinblick auf die Produktentwicklung und das stra-tegische Portfoliomanagement sowie die Fondsmanagerauswahl. Davor besetzte sie diverse Positionen bei der Citibank und der Deutschen Bank in den Bereichen Sales, Kapitalmärkte und Asset-Management-Produktgruppen.

Kontakt

ING Investment Management Niederlassung Deutschland

Westhafenplatz 160327 Frankfurt am Main

Tel.: +49 (0) 69 50 95 49 20E-Mail: [email protected]

www.ingim.de

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Value-at-Risk. Ein herrliches Risikomaß im Portfoliomanagement. Klar in der Aussage, leicht zu verstehen, bei Marktprofis wie Regulatoren gleichermaßen im Einsatz Eine positive Ausnahme in der täglichen Überflutung von Marktinformation.

Oder doch nicht? Weshalb die Abrechnung? Ist Kritik denn ange-bracht?

Nehmen wir die Dekonstruktion des Risikomaßes Schritt für Schritt vor.

Worum geht es beim VaRVaR gibt Antwort auf die Frage: „Wieviel kann ich verlieren?“ Eine offen-sichtlich relevante Frage im Risk Managment.

VaR ist der maximale Betrag, der – gegeben eine bestimmte Halte-periode und ein bestimmtes Konfidenzintervall – verloren werden kann. Wir sprechen also von Verlustwahrscheinlichkeiten in einem bestimmten Zeitraum.

Historischer AbrissDer VaR-Ansatz hat vor allem zu Beginn der 90er Jahre stark an Be-deutung gewonnen. Die „Group of Thirty“, ein Zusammenschluss hochkarätiger Vertreter von öffentlichen und privaten Institutionen, befürwortete VaR als Risikomaß in seiner 1993 erschienenen Studie „Derivatives: Practices and Principles“. Die Verwendung in JP Mor-gans Risk Metrics beschleunigte 1994 dessen Verbreitung in Banken und Asset Management Unternehmen und führte 1996 zur Aufnah-me in den Basler Akkord, also den internationalen Bestimmungen zur Bankenregulierung, die 1988 von den G10 in ihrer originären Fassung (Basel I) unterzeichnet wurden.

In der Folge des großen Anklangs in der Finanzindustrie breitete sich das Maß auch auf andere Sektoren wie Industrie- und Handelsunter-nehmen aus. In deren Kontext wird es zur Messung von finanzwirt-schaftlichen Risiken auf das Kerngeschäft verwendet.

VaR-BerechnungsartenEs haben sich drei gängige Berechnungsarten etabliert.

Die Historische SimulationDer Marktwert eines Portfolios wird für jeden Tag einer Periode – z.B. 100 Tage – bestimmt. Aus diesem Datensatz wird dann die Verteilung

der Returns errechnet. Bei 100 Tagen wäre der VaR für eine tägliche Halteperio-de und einem Konfidenzin-tervall von 95% der Return des 5. schlechtesten Han-delstages. Der Ansatz ist simpel zu berechnen und bedarf keiner Annahmen zur Verteilung der Returns. Die Schwierigkeiten liegen in der Bestimmung des richtigen Berechnungszeitraumes und der An-nahme, dass die Vergangenheit extrapoliert werden kann.

Die Varianz-Kovarianz VarianteDer Varianz-Kovarianz Ansatz geht davon aus, dass Returns normal-verteilt sind. Folglich benötigen wir die Schätzung von Erwartungs-wert E(r) und Standardabweichung SD eines Wertpapiers, um es gra-phisch darstellen zu können. Die Idee dieses Ansatzes ist ähnlich dem historischen, mit dem Unterschied, eine Normalverteilung statt den historischen Daten zu verwenden. Der Vorteil daran ist, dass wir auto-matisch wissen, wo die schlechtesten 1% bzw. 5% an Tagesrenditen liegen, nämlich bei z-Werten von 2,33, respektive 1,65. Doch dieser Vorteil der einfachen Berechnung wird konterkariert von den Nachtei-len der statischen Annahmen bei Verteilung und Kovarianz.

Die Monte-Carlo SimulationIn einem ersten Schritt werden Annahmen über die zukünftige Markt-entwicklung festgelegt. Auf Basis dieser Annahmen werden dann mit Hilfe eines Zufallsgenerators Returnverläufe erzeugt. Alle Positionen in einem Portfolio werden nun anhand dieser Verläufe bewertet. Ba-sierend auf den kalkulierten Portfoliowerten kann nun wieder ein VaR errechnet werden. Als flexibler Ansatz, bei dem eine sehr hohe Anzahl von Szenarien erzeugt werden kann, ist die Qualität der Inputdaten von entscheidender Bedeutung. Aufgrund dieses garbage-in/garba-ge-out Prinzips und der hohen Berechnungsintensität ist der Ansatz kaum alltagstauglich.

Eine (sehr) kritische WürdigungAlle drei haben gemeinsam, dass sie risikoverzerrend wirken und dem Anwender in ruhigen Zeiten ein rosarotes Wohlfühl-Ambiente ermög-lichen. Bereits 1997 wies Nassim Taleb in seinem „Against Value-at-

Markus Schuller

Panthera Solutions

Value-at-Risk – eine Abrechnung.

Markus SchullerGründer von Panthera Solutions

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Risk“ Artikel auf die Unzulänglichkeit des Risikomaßes hin: „Rule 2 - The large hit you will take next will not resemble the one you took last. Do not listen to the consensus as to where the risks are (i.e. risks shown by VaR). What will hurt you is what you expect the least.“

Noch setzen der Basel 2.5 Draft und die vorläufigen Solvency II Be-stimmungen auf Value at Risk als Risikomaß. Zumindest in Basel scheint nun ein Umdenken einzusetzen. Anfang Mai wurde der aktu-elle Review des ´Basel Committee on Banking Supervision´ veröf-fentlicht. Financial Times fasste die Einsicht des Committees mit den Worten „Killing VaR“ zusammen. Was ist geschehen? Das Committee gestand sich die verzerrende Wirkung des VaR im Risk Management ein und empfahl ein Upgrade auf CVaR (= Expected Shortfall).

Hier die entscheidende Passage im Report:„A number of weaknesses have been identified with using value-at-risk (VaR) for determining regulatory capital requirements, including its inability to capture “tail risk”. For this reason, the Committee has considered alternative risk metrics, in particular expected shortfall (ES). ES measures the riskiness of a position by considering both the size and the likelihood of losses above a certain confidence level. In other words, it is the expected value of those losses beyond a given confidence level.

The Committee recognises that moving to ES could entail certain ope-rational challenges; nonetheless it believes that these are outweighed by the benefits of replacing VaR with a measure that better captures tail risk.“

Diese Positionsverschiebung darf durchaus als signifikant verstanden werden. Nach all den Jahren des Verdrängens von offensichtlichen Unzulänglichkeiten reagiert nun eine zentrale Stelle im internationalen Regulierungsnetzwerk auf die berechtigte Kritik.

Sehen wir uns kurz das nun empfohlene Risikomaß Expected Shortfall (ES) an.

Conditional Value at Risk | CVaR | Expected Shortfall Das Conditional Value at Risk (CVaR), auch als Expected Shortfall (ES) bzw. Expected Tail Loss (ETL) bezeichnet, wird immer häufiger als Alternative zum VaR angewandt. Der CVaR gibt an, welche Abwei-chung bei Eintritt des Extremfalls, d.h. bei Überschreitung des VaR, zu erwarten ist. Der CVaR berücksichtigt somit nicht nur die Wahrschein-lichkeit einer „großen“ Abweichung (Extremwerte), sondern auch die Höhe der darüber hinausgehenden Abweichung.

CVaR ist keine Neuentdeckung als Risikomaß. Gemeinsam mit MVaR (modified Value at Risk) galt es am Markt unter bestimmten Voraus-setzungen bereits vor dem Basler Umdenken als probate Weiterent-wicklung. Nun kommt es auf die regulatorischen Ausgestaltungsvor-gaben an, ob CVaR tatsächlich seine Vorteile ausspielen kann. Ein Beispiel: unter der Prämisse der Normalverteilung bietet sich kaum ein Vorteil gegenüber dem Standardmodell.

Lessons learned:n Hände weg von VaR-optimierten Portfoliosn Wenn Finanzprodukte VaR als Risikomaß ausweisen, immer nach

der Berechnungsart und den Basisannahmen fragen n Wenn schon ein VaR-basiertes Risikomaß in der Portfoliosteue-

rung, dann CVaR oder MVaR verwenden

Zum Autor:

Markus SchullerGründer von Panthera Solutions

Alternative Investment Consultancy im Fürstentum MonacoSpezialisiert auf robustes Portfolio Management mit Alternative InvestmentsLehrtätigkeit an der International University of Monaco

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Panthera SolutionsMarkus Schuller

5, rue des ViolettesMC 98000 Monaco

Tel.: +33 (0) 674 274 986E-Mail: [email protected]

www.panthera.mc

Page 20: Asset Allocation Journal 7-2012

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Bereits in den neunziger Jahren hat eine breit angelegte Studie des Hauses Morgan Stanley eindrucksvoll belegt, wovon der Erfolg einer gewählten Kapitalanlage final abhängt. Nämlich nicht etwa von der richtigen Titelwahl bzw. dem exakten Timing für die Anlageentschei-dung oder etwa anderen Faktoren, sondern in der mittelfristigen bis langfristigen Betrachtung – mit immerhin 88% ausschlaggebendem Einfluss – nahezu allein von der sinnvollen und verantwortungsbe-wussten Vermögensaufteilung, der sogenannten Asset Allocation, bestimmt wird. Viele gängige Börsenweisheiten, wie „nicht alle Eier in einen Korb legen“ oder „wer breit streut, rutscht nicht aus“, lassen sich auch heute noch von dieser Erkenntnis ableiten.

Doch worauf ist nun bei der „richtigen und sinnvollen Asset Allocation“ im Detail zu achten?

Da griff die genannte Studie zu kurz und jeder verantwortungsbe-wusste Vermögensmanager ist hier aufgerufen, seinen eigenen Lö-sungsweg zu finden.

Für einen reinen „Produktbauer“ mit Spezialisierung auf die aus-schließliche Auflage von vermögensverwaltenden Fondsprodukten

mit stets extern mandatier-tem Management, wie die Patriarch Multi-Manager GmbH, eine doppelte Her-ausforderung.

Zum einen da in vermö-gensverwaltenden Fonds-produkten einige Anlagein-strumente, wie Zertifikate, Einzelaktien, Derivate etc. bewusst als mögliche Ins-trumente für eine sinnvolle Asset Allocation wegfallen und die Zielfondsauswahl daher umso entscheidender ist. Zum anderen, da gemäß Patriarch-Philosophie nur ein externer Manager, welcher frei und unbeeinflusst von den Unternehmensinteressen des Produktkonstrukteurs agiert, für den Kunden optimal sein kann. Dessen Qualitäten und dessen Manage-mentansatz sind aber natürlich dafür umso intensiver zu prüfen und zu überwachen.

Die Bedeutung moderner Asset Allocation aus Sicht eines Fondsprodukt-Architekten

Dirk Fischer

Patriarch Multi-Manager GmbH

Dirk Fischer, Geschäftsführer Patriarch Multi-Manager GmbH, ein Unternehmen der Altira AG

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Im Detail geht es hier um Dinge, wie die Konstanz (Wiederholbarkeit) und Nachvollziehbarkeit des gewählten Investmentansatzes und seines Ergebnisbeitrages. Nur Ansätze, die ein dauerhaftes Alpha er-bringen, machen Sinn. Auf Fondsebene sind dabei eher Themen, wie das Währungsmanagement oder die Korrelation der Fonds unterein-ander, deren Volatilität oder deren Maximum Draw Down, neben der mittelfristigen Ergebnisbetrachtung im Fokus. Generell wird natürlich zunächst als Basis eine sinnvolle Mischung von Regionen, Branchen und unterschiedlichen Aktiengrößenordnungen (Small-Caps vs. Blue Chips) als Ausgangslage angestrebt.

In der Patriarch-Produktwelt ergänzen wir die vorstehenden Aspekte noch zusätzlich sehr erfolgreich um unseren „Best-Advice-Ansatz“ für alle hauseigenen Finanzlösungen. Dies bedeutet, dass in ein Patriarch Fund-of-Fund-Produkt niemals ein Patriarch-Zielinvestment verwendet werden darf (Ausschluss von potentiellen Interessenkonflikten im Vorfeld), sowie keine Fondsgesellschaft höher als mit maximal 10% in einem solchen Produkt gewichtet werden darf (beispielsweise 10% Fidelity-Fonds als Maximum in einem Patriarch-Dachfonds) und haus-eigene Fonds des externen Managers ebenso mit Maximum 15% Ge-wichtung erfahren dürfen.

Wer durchdachte Asset Allocation so sinnvoll lebt, kann die anfänglich zitierten Studienergebnisse zum Wohle seiner Anleger in der Praxis eindrucksvoll belegen. Die nachfolgende Graphik zeigt z.B. das Ergeb-nis des Patriarch Select Wachstum-Dachfonds (Balanced-Strategie) vs. dem Marktdurchschnitt über den Zeitraum seit Auflage vor fast 6

Jahren. Ein Ergebnisunterschied von knapp +2,5% p.a. (!!) Jahr für Jahr zum Marktdurchschnitt, sprechen über diese konstante Outper-formance eine deutliche Sprache für die Bedeutung von moderner Asset Allocation in vermögensverwaltenden Fondsprodukten.

Zum Autor:

Dirk Fischer, 38, ist Geschäftsführer der Patriarch Multi-Manager GmbH in Frankfurt. Seit 15.04.2007 führt er den unabhängigen Produktentwickler, welcher für seine Konzepte stets die favorisierten Manager am Markt mit dem jeweiligen Asset Management beauf-tragt. Fischer begann seine berufliche Karriere im Private Banking der Deutschen Bank und betreute dort internationale Kundschaft für die Schweizer Niederlassung in Genf. Zuletzt war er sechs Jahre als Vertriebsleiter und Prokurist beim Maklerpool Jung, DMS & Cie. AG für die Betreuung von unabhängigen Finanzdienstleistern verantwortlich.

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Dirk Fischer Geschäftsführer

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Konsequente Asset Allocation bringt nachhaltige Outperformance

Quelle: Pool & FInance 2012, Darmstadt 26.04.2012

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Jeder Mensch ist ein Homo oeconomicus und entscheidet rein rati-onal. Daraus ergeben sich effiziente Kapitalmärkte - dies besagt zu-mindest die traditionelle Kapitalmarkttheorie. Die Realität sieht jedoch anders aus. Häufig verhindert gerade irrationales Handeln den Erfolg an der Börse. Die Gegenposition zur traditionellen Kapitalmarkttheorie nimmt daher die Behavioral Finance ein, die das Anlegerverhalten un-ter psychologischen Gesichtspunkten untersucht.

Emotionen wie Angst und Gier beeinflussen unser Handeln. Unsere Emotionen werden wiederum durch unser Umfeld, insbesondere den Medien und vorherrschenden Massenmeinungen geprägt.

Wissen Sie noch was am 10. August 2011 war? An diesem Tag ver-loste die Bild Zeitung auf ihrer Titelseite 100 Goldbarren. Der Goldpreis stand zu diesem Zeitpunkt bei 1.792 $.

Wer sich vom Goldhype anstecken ließ, konnte sich nur noch kurze Zeit über weiter steigende Kurse freuen, ehe Gold in der Folge um über 20 % einbrach. Der Titelblattindikator hatte wieder einmal zugeschlagen.

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass die Masse immer falsch liegt. Dennoch fällt es uns schwer, unsere Entscheidung gegen die brei-te Masse zu vertreten. Stattdessen verleitet uns der Herdentrieb zur Adaption der Massenmeinung, getreu dem Motto „wenn die Masse falsch liegt, bin ich nicht allein Schuld gewesen“.

Der Vorsatz „Verluste be-grenzen, Gewinne laufen lassen“ wird ebenfalls oft ins Gegenteil verkehrt. Ei-nen Verlust zu realisieren wird gleichgesetzt mit ei-nem Fehler einzugestehen. Da dies das menschliche Gehirn nur ungern tut, werden Positionen die sich im Verlust befin-den gerne ausgesessen oder sogar verbilligt. Auf der anderen Seite nehmen wir Gewinne zu schnell mit, aus Angst wieder einen Verlust erleiden zu müssen.

Emotionen beeinflussen unsere Anlageentscheidungen. Häufig führt dies zu unglücklichem Timing bei Ein-und Ausstiegen. Statt antizyk-lisch zu handeln steigen wir überteuert ein, obwohl ein Trend schon weit fortgeschritten ist und verkaufen erst dann, wenn die Panik ihren Höhepunkt erreicht. Dabei vergessen wir gerne, dass jede Aktienrallye ihren Ursprung inmitten einer Krise hat.

Doch wie schaffen wir es, unsere Emotionen auszuschalten und an-tizyklisch zu investieren? Einen Lösungsansatz stellt das sogenannte „Rebalancing“ dar.

Das Prinzip ist relativ simpel, doch wie so oft sind es gerade die einfa-

Volker Reif

Plan F Finanzdienstleistungen GmbH

Rebalancing – wie Sie ihrer Psyche ein Schnippchen schlagen

Volker ReifFinanzberater

Depotwert: 100.000 Euro

Investitionsquoten: 60 % REX 40 % DAX

60.000 Euro 40.000 Euro

Wertentwicklung nach dem ersten Quartal:REX: + 1 %

60.600 EuroDAX: + 10 %

44.000 Euro

Depotwert: 100.000 Euro

Investitionsquoten neu: REX: 58 % DAX 42 %

Rebalancing - Anpassung der Investitionsquoten:

+ 2.160 Euro62.760 EuroREX: 60 %

- 2.160 Euro41.840 EuroDAX: 40 %

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chen Dinge, die funktionieren. Zu Beginn legen wir die Investitionsquo-ten in den einzelnen Anlageklassen fest. In unserem Beispiel wurden 40 % des Depots in den deutschen Rentenindex REX und 60 % in den DAX investiert. Rebalancing bedeutet, dass in regelmäßigen Abstän-den die ursprünglich festgelegten Investitionsquoten überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Im ersten Quartal konnte unser Depot 4,6 % Rendite erzielen. Hierbei legten der DAX um 10 % und der REX um 1 % zu. Die Wertentwicklung des DAX hat zur Folge, dass dieser nun mit 42 % überproportional gewichtet ist. Um die ursprüngliche Investitionsquote von 40 % wie-derherzustellen, werden anteillig Gewinne aus dem DAX in den REX umgeschichtet.

Durch Rebalancing werden bei steigenden Aktienmärkten Gewinne abgeschöpft und in Renten umgeschichtet, während bei fallenden Märkten die Aktienquote erhöht wird.

Neben dem vierteljährlichen Rhythmus bieten sich auch größere Ab-stände, wie z.B. jährliches Rebalancing an.

Im Schaubild ist die unterschiedliche Wertentwicklung des DAX/REX-Depots mit und ohne vierteljährliches Rebalancing für den Zeitraum von 2003 bis 2012 dargestellt.

Über die Jahre konnte durch regelmäßiges Rebalancing ein deutlicher Mehrwert gegenüber der Kaufen und Halten Strategie erzielt werden.

Insbesondere nach starken Abwärtsbewegungen zeigt sich die Stärke der Rebalancing-Strategie. Die Wiederherstellung der ursprünglichen Aktienquote im Zuge der Finanzmarktkrise 2008 führte zu einem deut-lich steileren Anstieg des Depotwerts im Jahr 2009. Dies wurde ermög-licht, indem mitten in der Krise frei von Emotionen antizyklisch gehan-delt und bei fallenden Kursen die Aktienquote sukzessive erhöht wurde.

Der Einsatz von Rebalancing ist nicht auf Indizes beschränkt. Privat-anleger können sich die Vorteile dieser Strategie auch im Fondsdepot zunutze machen.

Da bei Investmentfonds und insbesondere beim Einsatz von Misch-fonds eine starre Festlegung der Aktien-/Rentenquote nicht immer eindeutig ist, legen wir die Risikoklassen anhand der Volatilität fest:

n Liquidität (Volatilität < 3 %)n Wachstum (Volatilität 3-10 %) n Chance (Volatilität > 10 %)

Die Fondsauswahl für die einzelnen Risikoklassen erfolgt nach klar definierten quantitativen und qualitativen Kriterien. Hierzu gehören u.a. Trackrecord, Rendite, Volatilität, Sharpe-Ratio, Fondsvolumen und Fondskosten.

Die Umsetzung bieten wir in einem Strategieportfolio an, so dass für die regelmäßigen Umschichtungen durch Rebalancing keine Transak-tionsgebühren anfallen.

Fazit: Rebalancing „zwingt“ uns zu antizyklischem Handeln und liefert einen wertvollen Beitrag zur Risikoreduktion in unseren Depots.

Deutlicher Mehrwert durch Rebalancing 40% DAX - 60% REX

Kontakt

Volker ReifPlan F Finanzdienstleistungen GmbH

Albstr. 1470597 Stuttgart

Tel.: +49 (0) 711 722077 25 Fax: +49 (0) 711 722077 20

E-Mail: [email protected] www.PlanF.de

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Quantitative Allokation zwischen „Long-Only“ und „Absolut-Return“ Strategien auf Basis von Volatilitätsebenen

Ein Grund, warum Anleger Investitionen in Aktien häufig scheuen, ist die Angst vor Kursrückgängen. In der Börsenpsychologie wird dieses Verhalten mit dem Begriff „Verlustaversion“ beschrieben. Wer jedoch den Aktienmarkt gänzlich meidet, nimmt sich die Chance auf ein „Mehr“ an Rendite. Um Aktieninvestments auch für vorsichtige Anleger interessant zu machen, zielen viele Anlagestrategien darauf ab, die Volatilität in einem Portfolio deutlich zu minimieren und dem Investor eine möglichst stetige Wertentwicklung zu bieten.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Handelsstrategien, die den genau umgekehrten Weg gehen, indem sie versuchen, von den Schwankungen an den Märkten zu profitieren. Zu den bekanntesten Anlagekonzepten, die die Volatilität an den Märkten zu nutzen versu-chen, gehören Mean Reversion Strategien. Was steckt hinter diesem

Investmentansatz? Und ist mean-reversion trading für jede Marktphase das rich-tige Instrument?

Märkte neigen zu ÜbertreibungenAusgangspunkt ist die Annahme, dass die Aktienmärkte, aber auch andere Anlageklassen wie zum Beispiel Rohstoffe, zu Übertreibungen neigen. Als ein typisches Beispiel für eine Übertreibung nach oben wird von Marktteilnehmern häufig der New-Economy-Hype zur Jahr-tausendwende genannt, als Internet-Aktien mit extrem hohen Kurs-Ge-winn-Verhältnissen gehandelt wurden. Umgekehrt sind Übertreibun-gen auch in die andere Richtung möglich. So brach der Dow Jones Index am 19. Oktober 1987 innerhalb weniger Stunden um mehr als

Sebastian Hasenack

Rhein Asset Management (Lux) S.A.

Sebastian Hasenack, Portfolio- & Fondsmanager Rhein Asset Management

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20 Prozent ein. Da keine einschneidenden fundamentalen Ereignisse vorlagen, die diesen Kursrutsch ausreichend begründet hätten, disku-tieren die Experten noch heute, was genau der Auslöser des „Schwar-zen Montags“ war.

Die Theorie der nervösen Frösche (1. Säule)Aber auch im „Kleineren“ kommt es immer wieder zu Übertreibungen an den Märkten. Etwa dann, wenn Unternehmen während der Quar-talssaison über ihre Geschäftszahlen berichten. Weil Anleger häufig einem Herdenverhalten unterliegen, können gute Nachrichten einen regelrechten „Run“ auf eine Aktie auslösen, während eine schlechte Neuigkeit, etwa eine Gewinnwarnung, zu einer Verkaufspanik führen kann. Eine psychologische Erklärung für solche Ausreißer liefert die „Theorie der nervösen Frösche“ des US-Psychologen und Nobelpreis-trägers Daniel Kahneman. Demnach messen Anleger neuen Informa-tionen besondere Aufmerksamkeit bei und bewerten sie folglich über. Mit diesem Verhaltensmuster kann der Mensch in der Natur schnellst-möglich auf Gefahren reagieren. An den Finanzmärkten führt diese An-gewohnheit allerdings zu übertriebenen Ausschlägen, weil jede Klei-nigkeit, wenn sie nur neu ist, stärker in die Bewertung eingeht, als die tatsächliche Profiterwartung dies rechtfertigt. Börsianer benehmen sich folglich wie nervöse Frösche und sorgen für ein übertriebenes Auf und Ab den Märkten, das nach rationalen Gesichtspunkten nicht angemessen ist. Dies sorgt für Phasen hoher Volatilität.

Rückkehr zur MitteEin zentraler Punkt in der Theorie der Mean Reversion ist, dass sich die-se Übertreibungen im Zeitablauf wieder korrigieren. Ganz nach dem Motto: What goes up, must come down – und umgekehrt. Wertpapiere werden demnach nur selten zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt. Aller-dings würden sie sich nach einer Überreaktion wieder in Richtung ihres Gleichgewichtspreises zurücktendieren. Experten sprechen vom „Me-an-Reversion-Effekt“ – der Rückkehr zur Mitte. Setzt man als fairen Wert einen langjährigen Durchschnitt ein, so können gemäß dieser Theorie starke Abweichungen nach oben als Verkaufssignale und signifikante Abweichungen nach unten als Kaufsignale interpretiert werden.

Beispiel für ein HandelssystemWie eine solche Handelsstrategie in der Praxis umgesetzt werden kann, soll am Beispiel eines von der Vermögensverwaltungsgesell-schaft Rhein Asset Management entwickelten Computerprogramms kurz dargestellt werden. Das Programm erkennt auf Basis bestimm-ter Algorithmen für die Aktien aus dem DAX und dem Euro Stoxx 50 Index Signale, die auf eine Kursübertreibung hindeuten. Bei Kursüber-treibungen nach unten, die ein anschließendes Ansteigen des Kurses erwarten lassen, wird die jeweilige Aktie gekauft. Im umgekehrten Fall, wenn mit sinkendem Aktienkurs zu rechnen ist, wird eine entsprechen-

de Short Position eingegangen. In beiden Fällen können Kursgewinne erzielt werden, sobald der Mean-Reversion-Effekt greift und der Kurs der betreffenden Aktie sich wieder normalisiert.

Automatische SignalerkennungDer Algorithmus hat die Möglichkeit, innerhalb der letzten 50 Schluss-kurse einer Einzelaktie verschiedene Indikatoren anzuwenden. Die Begrenzung auf 50 Schlusskurse verhindert eine sogenannte Überan-passung („overfitting“), da es sich gezeigt hat, dass für das System 50 Handelstage ausreichen, um eine Kursübertreibung zu definieren. Jedes vom System generierte Signal enthält grundsätzlich drei Infor-mationen: eine definierte Zielrendite (Fall 1), eine Stop-Loss Grenze (Fall 2) oder einen zeitlich bedingten Ausstieg (Fall 3).

Phasen schwacher Volatilität (2. Säule)Ziel des Programms ist es, eine möglichst valide Prognose einer Rück-kehr zum „mean“ zu geben. In Marktphasen mit geringer Volatilität und wenigen Anzeichen für Übertreibungen investiert die Strategie in den DAX und den Euro Stoxx 50 Index, um bei einem Ansteigen der Indizes mit von der Partie zu sein (Indexquote). Phasen mit einer geringen Signaldichte des „mean-reversion“ Systems sind unabding-bar Phasen mit geringer Marktvolatilität und bieten zugleich keine Möglichkeiten über das „mean-reversion“ Systems absolute Rendi-ten zu erzielen. Die Indizes neigen in schwach volatilen Zeiten dazu Bullenmärkte auszubilden (s. Grafik 1). Phasen hoher Volatilität sind

risikobehaftete Marktphasen in denen Bärenmärkte die Oberhand ha-ben. Bedingt durch die steigende Signaldichte des „mean-reversion“ Systems in volatilen Phasen bedeutet dies einen vollständigen Abbau der Indexquote (s. Grafik 2) und zugleich einen absoluten Einsatz des

Indexinvestment vs. Performance ESTX50 Grafik 1

Quelle: Rhein Asset Management

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„mean-reversion“ Systems mit „absolut-return“ Charakter. Sobald die Signaldichte im Umkehrschluss abnimmt, wird die Investitionsquote in das Indexinvestment wieder aufgebaut. Wesentlich ist jedoch das nicht die Volatilität der Steuerungsindikator ist, sondern die Anzahl der über das „mean-reversion“ System genierten Signale in einem definierten Zeitraum. Da der Algorithmus die Signale über Einzeltitel generiert, kann bezüglich der Indexsteuerung eine vorauslaufende Korrelation genutzt werden. Einzeltitel weisen den Effekt auf mit einer vorauslaufenden Korrelation eine erhöhte Volatilität zu generieren bevor dies am Gesamtmarkt zu sehen ist. Insofern reduziert sich die Indexquote deutlich frühzeitig bevor eine erhöhte Volatilität am Markt oder Index vorliegt und damit gleichsam die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur erheblich steigt (s. Grafik 3).

Ungeachtet der technischen Details eines Handelsprogramm: Die Theorie der Mean Reversion gekoppelt an einen Algorithmus zur Steuerung einer Index-Investitionsquote ist ein spannender Invest-mentansatz. Dies zeigt, dass auch Kursschwankungen etwas Gutes abgewonnen werden kann – sofern der zeitnahe Einstieg in schwach volatilen Märkten gefunden wird.

Kontakt

Rhein Asset Management (Lux) S.A.Sebastian Hasenack

38, Grand Rue6630 Wasserbillig

Luxemburg

Tel.: +352 (0) 2671 44 27Fax: +352 (0) 2671 40 79

E-Mail: [email protected]

Anzahl der Signale pro Tag vs. Performance ESTX50 Grafik 2

Quelle: Rhein Asset Management

Indexinvestment vs. Performance ESTX50 Grafik 3

Quelle: Rhein Asset Management

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Die Euro- und Finanzkrise wird für Kapitalanleger immer unberechen-barer. Der Schuldenberg in den USA und den einzelnen Euroländern führt zu unstabilen Märkten, die wiederum hohe Kursschwankungen an den Börsen verursachen. Die Bürger der Euroländer müssen für die Schulden des Staates aber auch durch den europäischen Rettungs-schirm für die Schulden anderer Euroländer gerade stehen. Dies lässt die Angst vor zukünftig starken Währungsschwankungen zusätzlich steigen. Darüber hinaus erwarten einige Experten eine hohe Inflati-onsrate von jährlich ca. vier Prozent in den nächsten Jahren. All diese Zeichen deuten auf Unsicherheit und Risiko.

Genau das bereitet den meisten Anlegern derzeit Kopfzerbrechen. Selbst klassische Anlageformen wie Sparbuch, Staatsanleihen, Le-bensversicherung – ja selbst viele Aktienfonds – bringen keine ad-äquate Rendite mehr. Auch die Konzepte der Lebensversicherungen mit einem Garantiezins von derzeit 1,75% können nicht als attraktiv bezeichnet werden. In dieser unbefriedigenden Marktsituation bietet robustus privileg mit einer neuen Anlageklasse eine Lösungsalternative.

Anleger benötigen heu-te neue Sicherheiten. Als besonders krisenfest und zugleich inflationssicher haben sich Immobilien er-wiesen. Jeder Mensch be-nötigt das sprichwörtliche Dach über dem Kopf. Durch Immobilienbesitz entstehen kontinuierliche Mieteinnah-men, die sich mit der Zeit der Inflation anpassen. Je nach Investitionsstrategie lässt sich die Rendite durch intelligenten Immobilienhandel noch einmal deutlich erhöhen. Die Idee der „Immobilienpolice“ war geboren. Um die Idee mit Leben zu fül-len, gründete fairvesta im Jahr 2011 die robustus GmbH mit Sitz in Berlin.

robustus privileg ist Vorreiter einer völlig neuen Anlageklasse: Sonder-vermögen aus Stein. Die Immobilienpolice verbindet die größtmögli-

Die neue Sicherheit: die Immobilienpolice

Jan Olaf Hansen

robustus GmbH

Wolfgang LauferGeschäftsführer robustus GmbH

Die Vorteile von robustus privileg im Überblick:

robustus privileg ist das optimale Produkt für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Es ist ideal für folgende Anlegergruppen:

Sicherheitsorientierte Anleger: Für jeden, der eine sichere und ren-ditestarke Anlage sucht und nicht mehr möchte, dass mit seinem Geld an den Börsen „gezockt“ wird.

Aktien- und Euroskeptiker: Die Immobilienpolice investiert aus-schließlich in Wertpapiere mit deutschen schulden- und lasten-freien Immobilien.

Immobilien-und sachwertaffine Anleger: Mit robustus privileg bie-tet sich die Möglichkeit, professionelle Anlagestrategien in inflati-onssichere Immobilien umzusetzen, die ansonsten nur institutio-nellen Großanlegern vorbehalten wären.

Lebensversicherungskunden: Wer von seiner aktuellen oder bald ablaufenden Lebensversicherung enttäuscht ist, hat mit der Im-mobilienpolice jetzt eine zukunftsfähige Alternative.

Unternehmer: Insbesondere Selbständige wie z.B. Handwerker, Freiberufler, Ärzte, Rechtsanwälte oder Steuerberater profitieren von den ausgeprägten Flexibilitäts- und Sicherheitsmerkmalen und dem Absicherungsschutz der Familie im Falle des Konkurses.

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che Sicherheit von Immobilien mit der hohen Flexibilität einer fonds-gebundenen Lebensversicherung. Anleger profitieren einerseits von überdurchschnittlichen Renditechancen, flexiblen Laufzeiten sowie in Deutschland und Österreich von attraktiven Steuervorteilen, einem starken Hinterbliebenenschutz und sehr günstigen Erbregelungen.

Die Immobilienpolice investiert ausschließlich in deutsche Qualitäts- und Renditeimmobilien. Als Asset-Manager konnte die fairvesta Ver-mögensverwaltung International AG gewonnen werden, eine Tochter der fairvesta Unternehmensgruppe – dem aktuellen Marktführer der bankenunabhängigen Emissionshäuser für Geschlossene Immobi-lienfonds Deutschland. robustus privileg steht damit einer der erfah-rensten, renommiertesten und erfolgreichsten Asset-Manager der letzten Jahrzehnte zur Seite.

Geringer administrativer Aufwand führt zu minimalen Kosten und mehr Transparenz. Daher investiert robustus privileg nicht direkt in physische Immobilien, die Pflege und Verwaltung nach sich ziehen würden, sondern in eine sorgfältige Auswahl stets sachwertunterleg-ter Finanzinstrumente wie z.B. Wertpapiere. So entsteht ein attraktives Risiko-Rendite-Profil. Gleichzeitig kann das Portfolio der aktuellen Lage an den Finanzmärkten flexibel angepasst werden.

Zwei Aspekte sind bei Auswahl und Erwerb unerlässlich: Keinerlei Fremdfinanzierung – weder im Wertpapier noch im Zielinvestment. Es müssen zudem erstrangige Sicherheiten über das Grundbuch zu-gunsten der Wertpapiergläubiger realisiert sein. So ist sichergestellt, dass die Immobilienpolice jederzeit unbedingten und unmittelbaren Zugriff auf laufende Einnahmen und Immobilienwerte hat.

Für eine erfolgreiche Investition sind zwei positive Prüfungsergebnis-se nötig: Die Analysten und Finanzmarktexperte der fairvesta Vermö-gensverwaltung International untersuchen infrage kommende Wert-papiere dahingehend, ob alle erforderlichen Sicherungsmaßnahmen enthalten sind. Ob die unterlegten Immobilieninvestitionen für die Er-wirtschaftung nachhaltiger Erträge geeignet sind, analysieren Immo-biliensachverständige und Due-Dilligence-Spezialisten der fairvesta Unternehmensgruppe.

Das Kapital wird – von einer Liquiditätsreserve abgesehen – aus-schließlich in Immobilien und immobiliennahe Anlagen in Deutschland investiert. Dabei wird eine attraktive Verzinsung von 6,5 bis 8 Prozent pro Jahr (linear) erwirtschaftet. robustus privileg glänzt zudem mit zahlreichen Privilegien. Anleger können sich bereits ab einer Einmalan-lage von 10.000 Euro beteiligen.

Als Versicherungspartner konnte robustus die Wealth Assurance AG

für sich gewinnen. Diese europäische Lebensversicherung mit Sitz in Liechtenstein verwaltet ein Vermögen von derzeit 1,3 Milliarden Schwei-zer Franken. Institutioneller Investor der Versicherung ist der Deutsche Ring Krankenversicherungsverein a.G., ein Mitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe. Der Banken- und Versicherungsstandort Liechtenstein bietet für Investoren gleich eine Reihe von Vorteilen: Liechtenstein ist bei der Gesetzgebung in Sachen Anlegerschutz europaweit führend. Die neu-en Richtlinien sehen einen extrem hohen Standard der Sorgfaltspflicht und zur Geldwäschebekämpfung vor. Mit dem Standort Liechtenstein erhalten Anleger von robustus privileg fürstliche Privilegien.

Die Immobilienpolice wurde vom Institut für Transparenz in der Alters-vorsorge zweimal mit der Bestnote „ sehr gut“ ausgezeichnet. „Heute möchten Kunden wissen, was sie kaufen. robustus privileg hat sich voll der Transparenz verschrieben. Außerdem ist sie eingebunden in die fairvesta Gruppe – Kompetenz im Immobiliensektor ist damit be-legt“, resümiert Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des Instituts.

„In der Kombination von Investitionen in Immobilien im Rahmen einer fondsgebundenen Lebensversicherung sehen wir enormes Poten-tial. Um den ersten vielversprechenden Umsätzen Rechnung zu tra-gen und zukünftig weiter expandieren zu können, haben wir unsere Finanzkraft deutlich erhöht. Dazu haben wir das Stammkapital der Gesellschaft von 225.000 Euro auf 475.000 Euro mehr als verdop-pelt. robustus privileg ist ein am Markt einzigartiges Produkt, dessen Innovationskraft – ein Jahr nach dessen Premiere – noch längst nicht ausgeschöpft ist“, prognostiziert Wolfgang Laufer, Geschäftsführer der robustus GmbH.

Weitere Informationen finden Sie auf www.robustus-gmbh.com.

Kontakt

robustus GmbHBreitenbachstr. 23

13509 Berlin

Tel.: +49 (0) 30-41749868551Fax: +49 (0) 30-41749868559

www.robustus-gmbh.com

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Frederik Hildner

Salm-Salm & Partner GmbH

Das im Deutschen als Wandelanleihe bekannte Instrument war in den vergangenen 16 Jahren in Europa eine der rentabelsten Anlagemög-lichkeiten überhaupt, wie der nachstehende Chart zeigt. Sowohl Aktien (Equities), Staatsanleihen (Government Bonds), Unternehmensanlei-hen (Corporate Bonds) als auch Cash übertrumpften Wandelanleihen bei Weitem. Die globale Betrachtung liefert ähnliche Ergebnisse.

Ein Blick hinter die Kulissen sollte also lohnenswert sein und die oft missverstandene Funktionsweise von Wandelanleihen näher be-leuchten.

Wie der Name bereits impliziert, handelt es sich bei Convertible Bonds grundsätzlich um eine Unternehmensanleihe, die dem Investor zu-sätzlich das Recht verbrieft, zu vorher definierten Bedingungen in Ak-tien des Emittenten zu wandeln. Somit bestehen Wandelanleihen aus den drei Elementarteilchen der Börsenphysik: Anleihen, Aktien und Optionen. Alle drei genannten Elemente sind bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts verbreitet und wurden von je her aktiv gehandelt. Und so begab es sich, dass die ersten Unternehmenslenker seinerzeit durch geschickte Kombination von Anleihe und Wandelrecht in eigene Akti-en Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Wandelanleihen zur Finanzie-rung des Eisenbahnbaus in den USA emittierten.

Entgegen der landläufig anzutreffenden Meinung sind Basis-Derivate wie Optionen mitnichten „des Teufels“ oder von modernen Finanzal-chemisten in gläsernen Türmen erdachte Unheilsbringer. Vielmehr sind Sie traditionelle und sinnvoll einsetzbare – wenngleich komplexe – Instrumente. Der ewige Grabenkampf zwischen den Verfechtern von Anleihen und Aktien ist hinlänglich bekannt, destilliert sich jedoch am

Ende einer Anlageperiode auf die Fähigkeit, die meist höhere Schwankungsbreite (Volatilität) von Aktien dau-erhaft ertragen zu können.

Wie würde es aussehen, wenn es eine sinnvolle Symbiose aus allen positi-ven Eigenschaften von An-leihen und Aktien gäbe? Ein Destillat aus der Sicherheit eines Gläubigers und dem Potenzial einer Eigenkapitalbeteiligung, ergänzt um das Wahlrecht zwischen Rückzahlung oder Wandlung?

Diese Verbindung der Elemente ist der Grund für das asymmetrische Rendite-Risikoprofil von Wandelanleihen, welches wiederum den Er-folg der letzten 16 Jahre bedingt. Schematisch dargestellt sieht ein Convertible Bond folgendermaßen aus:

Der für den Anleger wichtigste Effekt ist die konvexe (asymmetrische) Kursentwicklung der Wandelanleihe in Abhängigkeit von der zugrun-deliegenden Aktienperformance. Steigt die Aktie, so steigt die Wan-delanleihe entsprechend dem Delta (Aktiensensitivität) der Option mit. Dieser Effekt des Gamma (Steigung des Delta) verstärkt sich mit zunehmender „moneyness“ der Option, das Delta steigt also exponen-tiell. Der Convertible Bond wird von seinem Profil zunehmend aktien-ähnlicher und sensitiver.

Fällt die der Wandelanleihe zugrundeliegende Aktie, passiert zu-nächst das Gegenteil, bis sich der Convertible seinem Bondfloor (dem

Convertible Bonds – Die Königsdisziplin leicht gemacht

Frederik Hildner B. Sc. Management & Financial Markets Analyst

BOA ML EMU Corporate Index BOA ML Global Convertibles Europe STOXX 600 Europe Cash, 3M-Geld Staatsanleihen

Quelle: Bank of America Merill Lynch per 27.03.2012

BOA ML EMU Corporate Index BOA ML Global Convertibles Europe STOXX 600 Europe Cash, 3M-Geld Staatsanleihen

Quelle: Bank of America Merill Lynch per 27.03.2012

„notleidend“ „rentennah“ - aus dem Geld -

„ausgewogen“ - am Geld -

„aktiennah“ - im Geld -

Bondfloor

Wandelverhältnis

Prämie

Wandelanleihe

Aktie/Parität

Delta

Wan

delan

leihe

nkur

s

Aktienkurs

Quelle: Salm-Salm & Partner GmbH

Convertible Bond

Quelle: Salm-Salm & Partner GmbH

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Barwert der Anleihekomponente ohne Optionalität) annähert. Jetzt beginnt die Asymmetrie ihre Kräfte freizusetzen. Während sich der Aktienkurs vom Ausübungspreis der Option entfernt (aus dem Geld läuft), nimmt das Delta der Wandelanleihe sukzessive ab. Sobald die Wandelanleihe ihren Bondfloor erreicht hat, korreliert Sie nicht mehr mit der Aktienbewegung nach unten. Ab jetzt bestimmt die Qualität des Schuldners die Höhe des risikoadjustierten Zinses (Credit Spread) und somit die Stabilität des Bondfloors. Dieser Wert entspricht den Cash-Flows (Kupon und Tilgung) aus der Unternehmensanleihekom-ponente, die mit dem jeweiligen Credit Spread auf den Barwert abge-zinst werden.

Entsprechend der Theorie zeichnet sich das Bild der Asymmetrie bei starken Aktienkursbewegungen auch in der Praxis deutlich ab, wie fol-gendes Beispiel zeigt: Eine 5%ige Wandelanleihe der Firma Steinhoff International mit Laufzeit bis 2016 notiert aktuell bei 101%. Simuliert man (ceteris paribus) einen 25%igen Ausschlag der Aktie in beide

Richtungen, erhält man für die Wandelanleihe eine Partizipation von +19 Prozentpunkten nach oben bzw. -13 Prozentpunkten nach unten. Warum wir bei Salm-Salm & Partner im Zusammenhang mit Wandel-anleihen von der Königsklasse sprechen, hat nicht etwa damit zu tun, dass der Gründer und Geschäftsführer unserer auf Wandelanleihen spezialisierten Gesellschaft Michael Prinz zu Salm-Salm heißt. Viel-mehr ist es die Anlageklasse selbst, die sich diesen Titel aufgrund ihrer hervorragenden Wertentwicklung und ihrer intellektuellen Anforderun-gen an die Investoren verdient hat.

Kontakt

Salm-Salm & Partner GmbHSchloßstraße 3

55595 Wallhausen

Tel.: + 49 (0) 6706 / 9444 – 0Fax: + 49 (0) 6706 / 9444 – 24

E-Mail: [email protected]

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Felix Lais

Schweizer Vermögensverwaltung

Der Schweizer Vermögensverwalter Felix Lais kommentiert die ak-tuelle Lage an den Finanzmärkten: Die Anzeichen für Rezession und Deflation mehren sich. Lais empfiehlt die Strategie „Cash & Trading“. Vorübergehende Schwünge an den Börsen sollten ausgenützt und nach Beendigung einer solchen Transaktion sollte wieder Bargeld ge-halten werden.

Der Wonnemonat Mai hatte in Europa mit einem Paukenschlag be-gonnen. Die Wahlentscheidungen in Frankreich, Griechenland und Schleswig-Holstein sind gefallen und werden für große Diskussionen sorgen und in Europa zu deutlichen Änderungen führen. Diese Ent-wicklung geschieht inmitten einer sich abschwächenden Weltwirt-schaft sowie hoher Arbeitslosigkeit.

Für die kommenden 12 – 18 Monate befindet sich die Welt quasi in permanentem Wahlkampf und die Tendenz geht immer deutlicher in Richtung „St. Florian“. Dies bedeutet, dass die nationalen Interessen über die gemeinschaftlichen Interessen gestellt werden. Dadurch werden notwendige Lösungen für die globalen Probleme verschoben oder aber massiv verwässert. Das Spardiktat aus Brüssel dürfte ver-mehrt in Frage gestellt und durch andere Lösungen ersetzt werden, umso mehr als weltweit die hohe Arbeitslosigkeit, verbunden mit dem Kriechgang der Weltwirtschaft, den Politikern Angst einflössen wird. Politiker jedoch wollen wiedergewählt werden, koste es was es wolle.

In Amerika hat Präsident Obama den Wahlkampf für seine Wieder-wahl im November begonnen und auch der wahrscheinliche Heraus-forderer der Republikaner Romney schießt sich bereits auf Präsident Obama ein. Die kürzlich veröffentlichten Wirtschaftsdaten weisen eher auf eine sich abschwächende Wirtschaft hin, dies bei weiterhin hohen Arbeitslosenzahlen. Der Präsident wird deshalb alles versu-chen im Wirtschaftssektor für die nötige Remedur zu sorgen, wählt Amerika doch stets nach dem bekannten Ausspruch „it’s the eco-nomy“. Die US-Notenbank hat bereits angekündigt, dass sie die Zin-sen bis ins Jahr 2014 hinein tief lassen will – meines Erachtens ein deutlicher Wink, dass auch in diesem Gremium mit wirtschaftlichen Problemen und einer möglichen Deflation gerechnet wird. Spannende Monate stehen uns bis zum Wahltag bevor. Dieser Wahlkampf dürfte eher schmutzig und hart werden, stehen sich doch grundsätzlich un-terschiedliche Auffassungen gegenüber.

Wie eingangs erwähnt, ha-ben wichtige Länder in Eu-ropa ihre Stimme für eine Änderung der politischen Führungsgremien abgege-ben. Dadurch erhalten die Gegner der strikten Spar-politik – wenigstens vorü-bergehend – Oberwasser. Ich gehe davon aus, dass die Europäische Gemeinschaft großen Spannungen ausgesetzt sein wird, nicht nur im finanziellen Bereich sondern auch im politischen Sektor. Dazu kommen noch Länder-Pro-bleme, wie z.B. Spanien, Griechenland etc., wo das Überleben mögli-cherweise nur noch von Kreditzusagen aus Brüssel möglich ist. Alles in allem eine unheilvolle und sorgenreiche Entwicklung – Ausgang ungewiss.

Die Wahlen in Nordrhein-Westfalen werden für die deutsche Innenpo-litik wegweisend sein. Folgt man den Voraussagen der Meinungsfor-scher dürfte es für die Regierung Merkel deutlich schwieriger werden zu regieren, da sich die innenpolitischen Kräfte verschieben. Vorgezo-gene Neuwahlen könnten dann durchaus denkbar sein.

Auch in Europa kommen auf die Europäische Notenbank zusätzliche Aufgaben zu, die eigentlich gar nicht vorgesehen sind. Die bisherigen Maßnahmen, wie die Zinssenkungen oder der massive Geldtender könnten sich als zu wenig herausstellen. Weitere Zinssenkungen und zusätzliche Gelder werden folgen, denn auch in Europa schwächeln die einzelnen Wirtschaften und die Arbeitslosigkeit in den verschiede-nen Ländern (z.B. Spanien) ist alarmierend hoch. Um soziale Unruhen zu verhindern wird der Notenbank am Schluss gar nichts anderes üb-rig bleiben als im Stil der Amerikaner mit neuem Geld Schlimmeres zu verhindern.

Schliesslich noch ein Wort zu China. Auch dort stehen die Zeichen auf Veränderung, sinken doch einerseits die Wachstumsraten und ande-rerseits zeigen die Diskussionen im Zusammenhang mit dem Aktivis-ten Chen auf, dass auch im politischen Bereich neue Tendenzen am Entstehen sind. China als Wachstumslokomotive für die übrige Welt weist Risse auf. Ich rechne damit, dass in Zukunft auf diese selbst-

Rezession, Deflation – Ausgang ungewiss

Felix LaisSchweizer Vermögensverwaltung

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verständliche Wachstumskomponente nicht mehr generell gesetzt werden kann.

Die Weltbörsen haben unter Führung des Dow Jones in den ersten drei Monaten eine gute Entwicklung gezeigt. Erst im Verlauf des Aprils kam alles ins Stocken, im Dow Jones im Bereich der Marke 13.000 – 13.300. Der große Optimismus (buy the dips!) weist darauf hin, dass nun mit einer Rückkehr in den langfristigen Abwärtstrend zu rechnen ist. Die Märkte sind übergekauft und im Dow Jones hat sich eine Art „Head and Shoulder-Formation“ gebildet, die darauf hinweist, dass der kommende Trend abwärts gerichtet sein wird. Ich gehe davon aus, dass die Börsen unter Führung des Dow Jones das bisher gewonnene Terrain abgeben werden und sich anschließend im Verlauf des Som-mers deutlich zurückbilden. Vom derzeitigen Stand des Dow Jones von knapp über 13.000 sollte in einer ersten Phase der Markt in den Bereich 11.700 – 12.200 zurückgehen, um anschließend nach einer Erholung in Etappen im Verlauf des Sommers in den Bereich von Dow Jones 10.000 – 10.500 zu fallen. Im Vorfeld der November-Wahlen könnte dann eine vorübergehende Erholung um rund 1.000 Punkte einsetzen, die aber nur technischen Charakter aufweist.

Die übrigen Weltbörsen werden sich diesem Trend nicht entziehen können und dürften ebenfalls schwächer werden. Angesichts der sich abzeichnenden deflationären Tendenzen werden sich auch die Edelmetalle weiter zurückbilden. Im Verlauf der nächsten 12 Monate erwarte ich, dass sich die Kurse des Goldes (z.Z. ca. US$ 1,630) in Etappen über die Marke von 1.500 in Richtung US$ 1.100 – 1.300 hin bewegen werden. Bargeld wird in den kommenden Monaten an Be-deutung zunehmen.

In einer solchen Phase empfehle ich weiterhin meine Strategie „Cash & Trading“, d.h. vorübergehende Schwünge an den Börsen auszunüt-zen und nach Beendigung einer solchen Transaktion wieder Bargeld zu halten.

Noch einige Sätze zum Facebook-Börsengang: Ich möchte darauf hinweisen, dass Ende 1999 anfangs 2000 eine ähnliche Situation mit den Internetwerten bestanden hat. Der damalige Höhenflug, der keiner fundamentalen Analyse standhielt und nur noch dem Motto „Gier“ folgte, wurde dann jäh unterbrochen. Diese Werte erlitten alle-samt in der nachfolgenden Zeit gewaltigen Schiffbruch und mussten anschließend einen langen Leidensweg durchlaufen. Die heutige Si-tuation ähnelt allzu sehr der damaligen Zeit und mahnt deshalb zu großer Vorsicht.

2012 wird als ein Jahr der Veränderungen in die Geschichte einge-hen. Große Herausforderungen kommen auf die Verantwortlichen zu. Wenn sich diese Personen weiterhin nach dem „alten Schema“ verhalten und „wie immer“ entscheiden, dürften die längerfristigen Auswirkungen gravierend sein. Aus diesem Grund ist es für die An-leger von großer Wichtigkeit, dass sie persönliche Börsenentscheide laufend hinterfragen und deshalb lieber zu früh als zu spät Gewinne oder mögliche kleine Verluste realisieren.

Ein spannendes und herausforderndes Jahr wartet auf die Anleger – seien Sie bereit für große Überraschungen im Wirtschaftsbereich (Rezession / Deflation) und markanten Veränderungen im politischen Bereich!

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Schweizer Vermögensverwaltung Felix Lais

Grenzacherweg 11CH-4125 Riehen – Basel

Tel.: + 41 (0) 61 641 20 84 Mob.: + 41 (0) 79 346 77 65

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Ein Depot auch durch unruhige Wetterlagen zu führen und stabilisie-rende Faktoren einzubauen, ist sicherlich das Bestreben eines jeden Portfoliomanagers. In der Portfoliotheorie ist die strategische Ausrich-tung viel wichtiger als die Einzelauswahl von Wertpapieren. In einem Haussemarkt ist es angebracht, möglichst die maximale Gewichtung an Aktienpositionen auszufahren. Verschlechtert sich das Klima je-doch, wird der Portfoliomanager bemüht sein, das Aktien-Exposure abzubauen und sich mit dem Bargeld an den Seitenrand zu stellen, bis es wieder Kaufsignale gibt.

Eine interessante BeimischungEine weitere Alternative, den erwarteten Aktienrückgang nicht mit-zumachen und sogar in positive Performance umzumünzen, ist der Einsatz von Reverse-Bonuszertifikaten. Diese funktionieren wie klassi-sche Bonuszertifikate, nur eben genau spiegelverkehrt. Solange wäh-rend der Laufzeit eine vorher festgelegte Barriere nicht überschritten wird, erhält der Anleger am Ende der Laufzeit mindestens einen fest-gelegten Bonus ausgezahlt. Mit sog. Cap-Reverse-Bonuszertifikaten beschränkt er sich dann auch auf diesen Bonus, selbst wenn der Markt weiter fallen sollte. Als Ausgleich für diese Beschränkung erhält er aber günstigere Konditionen, was beispielsweise den Abstand zur Barriere oder auch die Höhe des Bonus angeht.

Was zunächst etwas kompliziert klingt, soll am Beispiel eines echten Cap-Reverse-Bonuszertifikates erläutert werden. Dabei ist zu beach-ten, dass die unterschiedlichen Emittenten leider manchmal verschie-dene Bezeichnungen für ein und denselben Begriff verwenden. So

sprechen manche von der „Kursschwelle“, andere von der „Knock In-Schwel-le“, wieder andere von der „Barriere“. Alle drei meinen dabei den Kurs, bei dessen Erreichen während der Laufzeit der Bonusmechanismus verloren geht und das Papier die umgekehrte Performance zwischen Basiswert und aktuellem Kurs aufweist. (Siehe Tabelle I)

Solange der DAX also während der nächsten 12 Monate nicht um 24,5% auf 7.600 Punkte steigt, erhält der Anleger einen Bonus von aktuell noch 13,6% (aktueller Kurs bis maximaler Kurs). Sollte jedoch an irgendeinem Tag die Barriere von 7.600 berührt werden, entfällt der Bonusmechanismus und das Zertifikat hätte bei diesem DAX Stand mit 83,10 Euro 24,5% an Wert verloren. Der Markt hat dann nämlich seit Auflegung des Zertifikates bei 6.500 (Basispreis) bis 7.600 Punk-te einen Anstieg von 16,9% absolviert, was sich nun wiederum in der negativen Performance seit Auflage (Startpreis 100,00) widerspie-gelt. Für „unseren Einstieg“ bedeutet dies jedoch 24,5% Verlust, weil wir ja erst zu 110,00 gekauft haben.

Der Anleger rechnet also beim Kauf dieses Papiers mit fallenden bis stagnierenden Kursen, aber selbst ein weiterer Anstieg von bis zu 24% wäre kein Problem. So weit, so gut. Aber wie kann man nun solch ein Zertifikat in einen Anlageprozess mit einbauen, der in seiner Grund-ausrichtung von steigenden Kursen profitiert?

Christian Mallek

SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbH

Auch bei fallenden Kursen profitierenDie Funktionsweise von Reverse-Bonuszertifikaten

Christian MallekGeschäftsführender Gesellschafter

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Die Einsatzmöglichkeit in einem realen DepotWir haben dazu einmal eine Anlagesumme unterstellt, die zu 2/3 im DAX investiert ist (beispielsweise durch einen klassischen ETF) und zu 1/3 dieses Cap-Reverse-Bonuszertifikat beimischt. In der ersten Ta-belle sind die Szenarien dargestellt, wenn das Zertifikat nie die Barriere erreicht, der Bonusmechanismus also voll erhalten bleibt. Ausgangs-

niveau ist immer der aktuelle DAX-Stand von 6.100 Punkten: (Siehe Tabelle II)

Eine Beimischung von 1/3 des Cap-Reverse-Bonuszertifikates würde also die Gesamtrendite bis zu einem DAX-Anstieg von 6.928 Punk-ten immer verbessern. Darüber hinaus wäre eine reine DAX-Anlage besser. Bei einem unveränderten DAX-Stand in einem Jahr entstünde durch diese Beimischung immer noch eine positive Gesamtrendite von gut 4,5%, und sie federt einen DAX-Verlust bis 5.686 komplett ab.

Schauen wir uns nun in der zweiten Tabelle an, was passieren würde, wenn der DAX zwischenzeitlich die Barriere verletzt. Nun gibt es zwar keinen Bonusmechanismus mehr, absichern kann das Zertifikat aber immer noch, wenn der DAX zum Laufzeitende deutlich im Minus no-tiert: (Siehe Tabelle III)

Eine Verbesserung der Gesamtrendite käme jetzt nur noch beim Unter-schreiten des DAX von 5984 Punkten zustande und auch hier reicht es nur für ein Abmildern der Minuszeichen.

Ihre Stärke spielen Reverse-Bonuszertifikate also ganz klar aus, so-lange ihre Barriere nicht verletzt wurde. Wenn diese entsprechend weit weg gewählt wird, lassen sich unruhige Zeiten viel besser durch-stehen, weil der Absicherungsmechanismus für eine gewisse Ruhe sorgt. Solange Reverse-Bonuszertifikate nur als Beimischung zu Long-Investments eingesetzt werden, reduzieren sie bei stark steigenden Kursen auch nur die Gesamtrendite. Investiert man dagegen aus-schließlich in Reverse-Bonuszertifikate, würde man beim Reißen der Barriere tatsächliche Verluste erleiden.

Szenarien am Laufzeitende, wenn die Barriere nie verletzt wurde: Tabelle II

DAX am 27.06.13 Rendite DAX ETF Rendite Reverse-Bonus Gesamtrendite Bemerkungen

7599 24,57% 13,64% 20,93% Barriere wurde nie verletzt

7200 18,03% 13,64% 16,57%

6928 13,58% 13,64% 13,60% Rendite DAX = Rendite Zertifikat

6800 11,48% 13,64% 12,20%

6400 4,92% 13,64% 7,82%

6100 0,00% 13,64% 4,55% DAX-Performance Null

5686 -6,79% 13,64% 0,02% Depot-Performance Null

5200 -14,75% 13,64% -5,29%

Bei unserem Beispiel handelt es sich um ein Cap-Reverse-Bonuszer-tifikat der Commerzbank auf den DAX mit folgenden Parametern:Tabelle I

Aktueller DAX-Stand: 6.100

Basispreis: 6.500

Bonus/Cap: 4.875

Barriere: 7.600

Startpreis des

Zertifikates: 100,00 €

Aktueller Kurs: 110,00 €

Maximaler Kurs:125,00 € (entspricht 25% Gewinn, Differenz zwischen Basispreis und Bonuspreis)

Laufzeit: 27.06.2013

Verwaltungsgebühr 0%

Performance Fee 25% (High-Watermark)

Broker Interactive Brokers

Kontoführende Bank Interactive Brokers

Segregated Account Ja

Kontoführung EUR

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Fazit:Die kommenden Sommermonate sorgen bestimmt für gute Gele-genheiten, Reverse-Bonuszertifikate einem Portfolio beizumischen. Bedenken Sie auch hierbei, dass die Zeit für Sie arbeitet, solange die Barriere nicht überschritten wurde. Denn mit abnehmender Restlauf-zeit erhöht sich die Chance auf Erreichen des Bonusbetrages.

SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbH

Die Gesellschaft wurde 2001 in Berlin von den Bankkaufleuten Christian Mallek und Carsten Römer gegründet. Mittlerweile besteht das Team aus sieben Mitarbeitern, vom Vermögensverwalter bis zum Börsenhändler. SIGAVEST bietet bereits ab 50.000 Euro eine aktive Vermögensverwaltung an. SIGAVEST ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V.

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Szenarien am Laufzeitende, wenn die Barriere zwischenzeitlich verletzt wurde: Tabelle III

DAX am 27.06.13 Rendite DAX ETF Rendite Reverse-Bonus Gesamtrendite Bemerkungen

13000 113,11% -100,00% 42,08% Zertifikat wertlos verfallen

8000 31,15% -30,07% 10,74%

7600 24,59% -24,48% 8,23%

7200 18,03% -18,88% 5,73%

6800 11,48% -13,29% 3,22%

6289 3,10% -6,14% 0,02% Depot-Performance Null

6100 0,00% -3,50% -1,17% DAX-Performance Null

5984 -1,90% -1,87% -1,89% Rendite DAX = Rendite Zertifikat

5600 -8,20% 3,50% -4,30%

5200 -14,75% 9,09% -6,81%

4875 -20,08% 13,64% -8,84% max. Rendite Zertifikat

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