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IT’S FOR YOU, IT’S FREE, IT’S NETWORKING, YEAH! # 10 CLIMATE Wien, Februar 2015

CreativeMornings Magazine #10

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CreativeMornings Magazine #10 „Climate“ features social entrepreneur Martin Wesian, illustrator Marie-Pascale Gafinen, graphic designer Isabella Thaller and our monthly essay by Mara Simperler from paroli magazin. Concept, design and compilation by BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Christina Hosiner, Thomas Piribauer and Anna Wacholder. Interview and copy editing by Verena Rumplmair. Portrait illustrations by Florine Kammerer. http://creativemornings.com/cities/vie

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it’s for you, it’s free, it’s NetWorKiNg, yeah!

# 10c l i m a t eWien, Februar 2015

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C u r a t e d b y r e m a p r i n t l i t t e r a d r u C k

Christian SchienerlIch passe 125 mal in meinen Schuh! Was jetzt?!?, 2015,schienerl.com

Kuratiert von REMAprint Litteradruck

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Kli·maSubstantiv [das]

Ein gutes „Klima“ zwischen Person A und Person B, zwischen Auftrag-geber und Ausführendem aufrechtzuerhalten ist manchmal gar nicht so einfach. Ist das Klima aber ein intaktes, gutes, kann man Dinge vorantreiben, ändern oder mutig gemeinsam neue Wege beschreiten.

In unserem heutigen Talk wird Martin Wesian das „climate of change“ näher beleuchten – die Rahmenbedingungen, die Akteure, die Outputs und die Frage stellen: How could we foster a climate of change?

Wir sind gespannt!

H a p p y C r e a t i v e m o r n i n g ,

l i s a l a n g m a n t e l , C r e a t i v e m o r n i n g s v i e n n a H o s t

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content

s p e a k e r i n s p i r a t i o n

6i n t e r v i e W

Martin WesianDer Founder und CTO von Helioz im Gespräch mit Verena Rumplmair

backcovers p e a k e r ' s p r o f i l e

Martin Wesian

3H i , v i e n n a

editorial

5i m p r i n t

26s p o n s o r s a n d t e a m

18 e s s a y

ClimateMara Simperler von der Journalisten-gruppe paroli über das Monats thema „Climate“

20i l l u s t r a t i o n

zum essay von Marie-Pascale Gafinen

16Q u o t e

Zitat zum thema „Climate“gestaltet von den Typejockeys

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herausgeBerVerein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene

reDaKtioNLisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Christina Hosiner, Florine Kammerer, Thomas Piribauer, Verena Rumplmair, Anna Wacholder

iLLustratioNPortraits in dieser Ausgabe: Florine KammererIllustration Monatsthema (Cover, S. 20): Marie-Pascale Gafinen

DruCK REMAprint Litteradruck

aufLage 250

CoPyrightDie Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform.

KoNZePtFlorine Kammerer / BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer

DesigNKoNZePtFlorine Kammerer / BueroApril, Thomas Piribauer

Layout Christina Hosiner

ProjeKtMaNageMeNtAnna Wacholder

iNterVieW / textreDaKtioN / LeKtoratVerena Rumplmair

[email protected]

CreatiVe MorNiNgs VieNNafacebook.com/CreativeMorningsViennatwitter.com/Vienna_CMcreativemornings.com/vie

© WieN, 2015

IMPrInt

n e t W o r k

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Marie-Pascale gafinen

24C o m m u n i t y

isabella thallerGrafik Design & Art Direction

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Martin WesianFounder und cto von HelIoz

i n t e r v i e W : v e r e n a r u m p l m a i r

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Die Kombination von „climate“ und „change“ wird ja im Allgemeinen eher negativ wahrgenommen. Du spielst mit dem „of“ dazwischen aber eindeutig nicht auf ein meteorologisches Phänomen an. Was verstehst du unter „climate of change“ und was erwartest du dir davon?

Im Grunde verstehe ich unter „climate of change“ die Schaffung einer Umgebung, die Änderungen erst ermöglicht. Sei dies sozialer oder öko-nomischer Natur, oder seitens des Gesetzgebers (der bekanntlich als Letzter mitzieht). Im Mittelpunkt steht das Aufbrechen von veralteten Strukturen, die bisher nicht oder kaum funktioniert haben. Gerade Start Ups mit ihren innovativen Ideen nehmen hier eine Vorreiter-rolle ein. Ihr Engagement sollte besser mit den Akteuren dieser alten Strukturen verknüpft werden, um das kreative Potential von Start Ups schneller und besser verbreiten zu können. Dass es hier immer wieder zu Fehlschlägen kommen wird, liegt in der Natur der Sache. Aber auch die bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit beruhen auf einem „Trial and Error“-Prinzip, darum: Lieber ein paar Chancen, die nicht funktioniert haben, als eine große Chance, die nie wirklich ihr Potential ausleben konnte.

s p e a k e r i n t e r v i e W

HelI

oz.o

rg

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Veränderungen werden normalerweise dann angestrebt, wenn man mit dem Status Quo nicht zufrieden ist. In welchen Bereichen sind dir Veränderungen aktuell am wichtigsten? Und in welche Richtung?

Wenn man das vom Standpunkt von Helioz’ Tätigkeitsbereich sieht, ist der Status Quo seit Jahrzehnten mehr als unbefriedigend. Es hat zwar in den letzten Jahren eine Verbesserung der Lebenssituation vieler Millionen Menschen gegeben, dies ist aber eher dem Wachstum der jeweiligen Länder geschuldet als der internationalen „Hilfsgemein-schaft“. Die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) hat in den letzten sechs Jahrzehnten gezeigt, dass mit der klassischen EZA-Methode, die immer noch auf Spenden basiert, kein nachhaltig funktionierendes System aufgebaut werden kann. Das ist aber kein Bashing auf NGOs, die mit den gegebenen Umständen leben und arbeiten müssen – es ist trauriger Fakt, dass die bereits in den 70ern vereinbarte Erhöhung des EZA-Budgets auf 0,7 % des BIP in Österreich nicht mal ansatzweise eingehalten wird. Dabei kommen die Auswirkungen eines fehlenden Engagements in den jeweiligen Ländern immer zu kurz. Tagtäglich versuchen Menschen über das Mittelmeer Europa zu erreichen, worauf mit verschärften und sehr teuren Grenzkontrollen reagiert wird.

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Dass diese Menschen ihr Land gar nicht verlassen wollen, aber auf-grund der Umstände müssen, wird nicht berücksichtigt. Eine Verbes-serung der lokalen Lebensumstände dieser Menschen würde langfristig die Flüchtlingsschwemme eindämmen. Daran arbeiten auf südliche Länder fokussierte Social Enterprises.

Siehst du dabei ausschließlich positive Effekte, oder trotz allem auch Schattenseiten?

Der Begriff „Social Enterprise“ (SE) hat sich in Österreich in den letz-ten fünf Jahren etabliert und wird immer bekannter. Das Geschäfts-modell ist vielen Akteuren aber immer noch unbekannt. Vor allem die staatlichen Institutionen oder NGOs haben Probleme, mit dieser (neuen) Form des sozialen Agierens umzugehen bzw. Vorteile daraus zu ziehen.

Unternehmen sehen SEs oft als eine Art NGO an, die humanitäre Arbeit verrichtet und maximal einen Posten im jährlichen Spendenauf-kommen darstellt. Für NGOs sind SEs wiederum umsatzgenerierende Unternehmen, die mit der Hilfe für die Ärmsten der Armen Geld verdienen. Eine effektive Bewertung und Akzeptanz von SEs, die die Umsetzung von innovativen Ideen ermöglicht, fehlt bislang.

Ab wann wird „Entrepreneurship“ zu „Social Entrepre-neurship“? Was macht das „social“ aus und was braucht es, um dessen Entwicklung zu fördern?

Social Entrepreneurship (SE) oder Social Business (SB) sind nicht eindeutig definiert und eine Abgrenzung fällt schwer. Für mich ist ein Unternehmen dann ein Social Enterprise, wenn das Produkt oder die Dienstleistung eine unmittelbare Verbesserung der Lebenssituation von Menschen erwirkt. Dies geht einher mit einem eindeutigen Fokus

s p e a k e r i n t e r v i e W

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s p e a k e r i n t e r v i e W

auf den Kunden statt auf Revenue. Ob dies nun in einem Land in Afrika oder in Österreich passiert ist sekundär.

Unternehmertum hat beinahe zwangsläufig immer auch etwas mit (monetärem) Gewinn zu tun. Aber steht das nicht im krassen Gegensatz zueinander? Wie lassen sich ökonomische mit sozialen Interessen unter einen Hut bringen?

Helioz oder andere SEs werden oft mit dem Vorwurf konfrontiert, mit den Ärmsten der Armen Geld zu verdienen. Das stimmt auch. Jedoch muss man, wie so oft, die Relation sehen: In Indonesien gibt die durchschnittliche Familie 10 Dollar pro Monat für Wasserdesinfektion aus. Mit unserem Produkt kann diese Familie ihr Wasser mindestens zwei Jahre lang desinfizieren und erspart sich in dieser Zeit die monat-lichen Kosten. Dass Helioz für dieses Produkt 20 Dollar verlangt, ist eine kaufmännische Notwendigkeit, um Gehälter, Mieten und vor allem Forschung und Entwicklung zu finanzieren, wie jedes andere Unter-

nehmen auch. Diese Menschen, unsere Kunden, sind zwar arm, aber nicht blöd; sie wägen ihre Ausgaben sehr genau ab, prüfen Vor- und Nachteile, bevor sie ein Produkt kaufen. Das wenige vorhandene Geld wird sinnvoll eingesetzt. Der Begriff „Total Cost of Ownership“ mag zwar nicht bekannt sein, aber er wird von ihnen durchaus berück-sichtigt.

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SEs folgen also nicht primär einem wirtschaftsliberalen Kurs, sondern bedienen sich den positiven Aspekten des freien Marktes. Quasi alle Menschen, auch die untersten Einkommensschichten, leben und agieren in einem wirtschaftsorientierten Umfeld. Auf Spenden ange-wiesene NGOs verteilen „Hilfsgüter“ oft gratis an die Betroffenen, was sie zu Almosenempfängern degradiert und oft den lokalen Markt für gleiche oder ähnliche Produkte zerstört. SEs dagegen sehen diese Menschen als gleichberechtigte Partner bzw. Kunden an, die ein Produkt kaufen – und das mit allen Rechten und Pflichten eines Käufer-Verkäufer-Vertrags, der auch volle Funktion, Service und Garantie beinhaltet. Das fehlt bei Gratisabgabe von Hilfsmitteln komplett.

In welchen Bereichen macht die gezielte Förderung von Social Entrepreneurship deiner Ansicht nach am meisten Sinn?

Österreich ist vermutlich Weltmeister in der leistungsfreien Förderung von Unternehmen. Im Bereich Research & Development ist das auch sinnvoll und notwendig. Ohne diese Förderungen von FFG, AWS, Wirtschaftsagentur Wien usw. könnten einige Start Ups aufgrund der massiven und kostenaufwendigen Forschung erst gar nicht starten. Helioz bzw. WADI benötigte zwei Jahre an Grundlagenforschung, u.a. mit Partnern wie der Universität für Bodenkultur, der MedUni und VetMed, um das aktuelle Produkt zu entwickeln, (mit)finanziert durch obige Fördergeber. Nach Abschluss der R&D bedarf es meiner Meinung nach keiner speziellen Förderungen mehr, sondern eines erleichterten Zugangs zu Finanzmitteln und Beteiligungen: Investoren und Unter-nehmen sollte die steuerbefreite Möglichkeit für Investition und somit Innovation rund um Start Ups erleichtert werden.

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Wenn man an eine soziale Form von Unternehmertum und dessen Förderung denkt, landet man schnell bei Schlagworten wie Mikrokredite oder Entwicklungshilfe. Verfolgen diese Formen von Hilfe bzw. Förderung im Grunde dieselben oder zumindest ähnliche Ziele? Gibt es zwischen ihnen manifeste Unterschiede, oder sind die Grenzen eher fließend?

Entwicklungshilfe und Mikrokredite sind lang bediente Schlagwörter in diesem Bereich. Keines dieser Instrumente ist per se schlecht oder gut. Genauso verhält es sich mit SEs: Die angebotenen Lösungen müs-sen zu den Problemen der Menschen passen, sonst werden im besten Fall Spenden verschwendet, im schlimmsten Fall kommen Menschen zu schaden.

Die mittels Mikrokrediten finanzierten Projekte, die ich gesehen habe, waren ausnahmslos beeindruckend. Sie schaffen Arbeitsplätze, die Wertschöpfung bleibt lokal und im Idealfall bieten sie Lösungen an, die Menschen bei ihren täglichen Problemen unterstützen. Entwicklungs-zusammenarbeit schafft eher die grundlegenden Strukturen, auf denen dann SEs wie Helioz aufbauen oder unterstützen können. Diese Organisationen finanzieren sich meist aus Spenden, viele von ihnen wären marktwirtschaftlich gar nicht zu führen. Wenn ich mir eine Organisation wie Ärzte ohne Grenzen (MSF) ansehe, ist klar, dass diese beeindruckende Art der medizinischen Soforthilfe in einem markt-wirtschaftlichen Umfeld nicht funktionieren kann. Jedoch können SEs die Arbeit dieser Organisationen erleichtern. Auch bisher mussten NGOs Chlortabletten oder andere Desinfektionsmöglichkeiten am Markt erwerben – nichts anderes bieten SEs an.

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Was erwartest du dir im besten Fall von intensiver Förderung von Social Enterprises? Hat sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren etwas getan, oder stehen wir damit noch am Anfang?

Eine monetäre Förderung speziell für SEs wäre zwar wünschenswert, ist aber meiner Meinung nach nicht primär. SEs haben die gleichen Probleme wie klassische Start Ups, nur in gewissen Bereichen verschärft. Der Zugang zu einfachen und steuerlich bevorzugten Investitionen wäre schon ein guter erster Schritt. Eine eigene Gesellschaftsform für SEs wäre ebenfalls zu diskutieren, da die herkömmlichen Formen wie AG, GmbH oder gGmbH rechtlich nicht zu einem SE passen. Hier gilt es Flexibilität für alter-native Geschäfts- konzepte zu schaffen.

Wie sieht deine aktuelle Zukunfts-prognose aus?

Heiter bis wolkig!

breakFaSt cHeck

MorgenMuFFel oder FrüHauFSteHer?Eindeutig Morgenmuffel, Kreatives schaffe ich nur am Abend/Nacht.

kaFFee oder tee?Wieder eindeutig: Kaffee, am besten in Liter-Gebinden. WIe SIeHt deIn IdealeS FrüHStück auS?Ein ideales Frühstück beinhaltet Zeit und eine oder mehrere gute Zeitungen. Das kann sich dann Stunden hinziehen. Kulinarisch von deftig wie English Break-fast, bis zu köstlich mit Lachs, oder am besten lokale, frische Früchte (unvergessen ist der beste Mango-Saft der Welt in Ghana, oder die gebratenen Knoblauch-Zehen in Indien).

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QUOte ☛

[email protected]+43 1 890 11 71Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien

Das Zitat zum Monatsthema „Climate“ auf der folgenden Doppelseite wurde vom Wiener Schriftgestaltungs- und Design-Büro Typejockeys umgesetzt – unter Ver-wendung ihrer Schrift Aniuk, erhältlich auf typejockeys.com

Über Aniuk: Aniuk ist eine originale Schriftfamilie, die vor allem für die Anwen-dung in großen Größen konzipiert und optimiert wurde. Mit ihren fünf Schnit- ten – Regular, Medium, Bold, Heavy und Black – eignet sie sich besonders gut für Anwendungen im Editorial-Bereich, Pla-kat- oder Logogestaltung. Die perfekte Balance zwischen spannen-den Kurven, ausgefallenen Details aber auch den nötigen Ecken und Kanten, machen die Familie charakterstark und robust ohne auf eine gewisse Verspieltheit zu verzichten. Ein verlässlicher Partner für kreative Abenteuer!

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That’s a lie.

It’s alwayssunny inVienna!

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That’s a lie.

It’s alwayssunny inVienna!

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e s s a y

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Ich flog in einem Klapperflugzeug über den Wald. Das Klapperflugzeug zog Kurven. Der Wald brannte.

Der Rauch brannte in den Augen. Aber dem Wald tat es mehr weh als mir. Glaube ich.

Von oben sah ich, wie grüne Blätter braun wurdenund dann zu Asche zerfielen. Ich sah es nicht wirklich. Aber ich stellte es mir vor.

Ich sah einen braunen Graben im Grün.Den sah ich wirklich.

Der Graben soll Wasser führen, wo Feuer brannten. Das Wasser löscht nicht nur das Feuer. Es löscht auch den Wald von der Erde.

Das Wasser kommt nicht von allein. Der Graben auch nicht. Von Greifarmen gegraben, bestimmt er, wo das Wasser läuft.

Climate

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e s s a y

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Es ist die Rettung, sagt die Regierung. Es ist der Untergang, sagen die Menschen am Fluss.

Es wird nicht enden, sagen die Menschen. Erst kommt ein Graben, dann zwei, dann drei. Bald wird der Wald Wasser sein. Und die Menschen weg.

Und die Affen weg. Und die Fische weg. Und die Vögel weg.

Da wird ein Damm sein. Wo Wald war.

Der Damm zieht eine Grenze. Aber das Klima kennt keine.

Mara SIMPerlerGeboren 1987, lebt und arbeitet in Wien. Sie arbeitet frei bei Print-medien in Österreich, Deutsch-land und der Schweiz. Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich auch mit Web- und Filmdokus. Am liebs-ten erzählt sie außergewöhnliche Geschichten von ganz normalen Menschen.

Hintergrund des Essays ist ein Reportagebesuch in Brasilien im Jahr 2012, bei dem Mara über den Staudamm Belo Monte recher-chierte, um den es in diesem Text geht.

In ihrem Journalismuslabor arbei-ten die Mitglieder von paroli an innovativen Darstellungsformen, Formaten und Finanzierungs mo- dellen des modernen Onlinejour-nalismus.

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marie-Pascale Gafinen

GRAFIKDESIGN, ILLUSTRATION UND

UMWELT- UND BIORESSOURCEN-MANAGEMENT

es ist nicht leicht das Thema klimawandel sichtbar und greifbar zu machen, aber es ist auch nicht unmöglich.

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[email protected]

Grafikdesign, Illustration und Umwelt- und Bioressourcenmanagement – für viele Menschen klingt das nicht gerade nach einer Einheit. Für mich ist es die vollkom-men logische Realität meines Alltags: Ich arbeite als selbstständige Kommunikati-onsdesignerin und Illustratorin und stu-diere an der Universität für Bodenkultur. Design ist meine Sprache, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sind mein Inhalt. Dahinter steht eine einfache, aber grund-legende Entscheidung:

Als Designerin habe ich eine Stimme und mit der will

ich etwas sagen, das ich relevant und richtig finde!

Auch wenn ich natürlich für Kunden ar-beite und letztlich deren Inhalte umsetze – durch die Auswahl, mit wem ich zusam-menarbeite und an welchem Projekt ich mich beteilige, entscheide ich, wofür ich meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle und was ich dadurch unterstütze.

Das Zweitstudium an der BOKU habe ich aus Neugierde auf das komplexe Thema Nachhaltigkeit begonnen. Im Endeffekt bringt es mir aber auch beruflich einen großen Vorteil, mich mit den Themen,

die ich kommuniziere, auszukennen. Am auffälligsten ist das bei der Konzeption von Infografiken: Was man selbst nicht verstanden hat, kann man auch nicht pa-ckend und einleuchtend kommunizieren! Ich habe das Glück wundervolle Kunden zu haben, die dieselben Werte vertreten wie ich. Zusammen mit Ihnen kann ich Projekte umsetzen, bei denen das, was ich am besten kann, zum Einsatz kommt und ich hinterher voll und ganz hinter der Form und der Aussage stehen kann. Und in die andere Richtung gibt es auch positive Effekte: Kürzlich habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben in der ich un-tersucht habe, wie Infografiken gemacht sein müssen, um das Thema Klimawandel optimal zu vermitteln. Wenn man genau an dem Forschen und Arbeiten kann, was einen am meisten begeistert, ist das schon ein ziemliches Glück. Pathetisch könnte man sagen: Das gibt meinem Leben einen Sinn. Etwas schlichter vielleicht: Das Le-ben ist schön.

i l l u s t r a t o r i n

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C o m m u n i t y

ISABELLA THALLERGrafik DesiGn & art Direction

Kommunikation, Ästhetik, Sprache und Reisen – das sind Themen, die einen wich-tigen Platz in meinem Leben einnehmen und meine Arbeit prägen. Schon seit mei-ner Studienzeit hat es mich immer wieder ins Ausland gezogen. Nach kürzeren Auf-enthalten in Berlin und Mailand habe ich mich für einige Jahre in London nieder-gelassen, wo ich als Freelance Designerin für unterschiedliche Design Studios und Kunden gearbeitet habe. Das hat mir nicht nur die Möglichkeit gegeben, meinen beruflichen Horizont zu erweitern und verschiedenste Arbeitsweisen kennen zu

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[email protected]

lernen, sondern auch jede Menge inter-essante und talentierte Leute zu treffen. Letztes Jahr bin ich nach Wien zurückge-kehrt, wo ich nun selbstständig als Grafik Designerin und Art Direktorin mit Fokus auf Print Design und Branding tätig bin. Besonders spannend finde ich es, eine Marke von Grund auf zu gestalten und die visuelle Identität dann in den unterschied-lichsten Medien umzusetzen. Dabei macht es für mich keinen Unterschied, ob es sich um eine kleine regionale Unternehmung oder einen international tätigen Kunden handelt.

das tolle an Österreich ist, dass es Jahreszeiten gibt. ich hoffe das bleibt auch in zukunft so!

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s p o n s o r s & t e a m

daS creatIveMornIngS teaM

l I S a l a n g M a n t e l g a s t g e b e r i nProjektmanagement & Storytellinglisalangmantel.at

H a r a l d e c k M ü l l e r C o - g a s t g e b e rUX & Game-Designimagilabs.com

e v a b e r ta l a no r g a n i s a t i o n Mary Poppins@brightdaylight

S o P H I e d o b l H o F F - d I e r o r g a n i s a t i o nIndustrie- & Grafik-Designdoblhoff-dier.at

M a r I e - Pa S c a l e g a F I n e n m a g a z i nKommunikationsdesign& Illustrationgafinen.com

c H r I S t I n a H o S I n e r m a g a z i nGrafik-Designchristina-hosiner.at

F l o r I n e k a M M e r e r m a g a z i nVisuelle Kommunikation & IllustrationBueroApril.com

a n d I e k at S c H t H a l e r C o m m u n i C a t i o n sCopycrafter@thegrumpygirl katschthaler.com

a l I c e k at t e r s o C i a l m e d i aSocial Media Strategy@alicekatze

v I c t o r I a k o l l e r f o t o g r a f i eEditorial-Design & Fotografievictoriakoller.at

t H o M a S P I r I b a u e r m a g a z i nGrafik-Design thomaspiribauer.com

v e r e n a r u M P l M a I r t e x t / m a g a z i nKommunikation, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

t H o M a S S t r o b l t e C H n i k / o r g a n i s a t i o nJack of all trades thomas-strobl.com

a n n a W a c H o l d e rm a g a z i nGrafik-Design & Illustrationannawacholder.at

dankefür Die uNterstüZuNg:

creatIveMornIngS.coM/vIe

S u P P o r t

Wenn Du eine Anzeige im CreativeMornings Magazine schalten möchtest: [email protected]

a l l e a u s g a b e n z u m n a C H l e s e n : I S S u u . c o M / v I e n n a _ c M

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a d v e r t i s e m e n t

Lounge

Die AIL Lounge ist Treffpunkt, Rückzugsort, Arbeitsraum für alle.

Sie bietet eine Kaffeebar, WiFi und einen inspirierenden Raum für deine Gedankenexperimente.

Komm vorbei !Wir sind geöffnet von Montag bis Freitag von 11:00 – 20:00 Uhr

Angewandte Innovation LaboratoryFranz Josefs Kai 3, 1010 Wien

+43 (0)1 711 33 2007http://ailab.at, [email protected]

UU R A N I A

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U

Donaukanal Straße

Nestroyplatz

Wiesingerstraße

Franz Josefs Kai

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Oskar Kokoschka Platz

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Marxergasse

Stubentor

Schwedenplatz

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Martin Wesian ist Gründer von Helioz und Inventor des solarbetriebenen Mess- und Wasserdesinfekti-onsgeräts WADI. Vor der Gründung war er über 10 Jahre selbstständig im Bereich des Kunst-, Kultur- und Me-dienmanagements tätig. Seine Auf- gaben als Geschäftsführer von Helioz beinhalten alle technischen Aspekte des aktuellen WADI, wie auch der zukünftigen Serien, die

Schnittstelle zur Produktion, weitere Produkt-Entwicklungen, Projektleitung, sowie PR und

Business Development. Er hält einen B.A. (hons) in Communica-tions, sowie einen MSc. in inter-nationalem Wirtschaftsingenieur-wesen der FH Technikum Wien.

Vorherige Stationen waren Gantner Electronic und Systems/KABA.

s p e a k e r ’ s p r o f i l e

MartIn WeSIanfouNDer uND Cto

VoN heLioZ

notes ✎

fb/Creativemorningsvienna @vienna_Cm @vienna_Cm #vieCm & #Creativemornings