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DAS MENSAZIN NR. 366 (2013/2) Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International) I I N N T T E E R R V V I I E E W W I I N N T T E E L L L L I I G G E E N N Z Z F F O O R R S S C C H H U U N N G G , , B B E E G G A A B B U U N N G G S S A A U U S S S S C C H H Ö Ö P P F F U U N N G G R R E E N N A A T T E E B B I I R R G G M M A A Y Y E E R R A A R R T T I I K K E E L L D D E E I I N N K K O O M M E E N N S S A A N N E E R R , , D D A A S S U U N N B B E E K K A A N N N N T T E E W W E E S S E E N N D D E E T T L L E E F F S S C C H H E E E E R R V V O O R R T T R R A A G G S S P P Ä Ä T T F F O O L L G G E E N N D D E E R R P P I I L L L L E E P P D D D D D D R R . . R R O O H H R R , , D D R R . . M M E E D D . . C C L L E E M M E E N N T T I I

DAS MENSAZIN NR. 366 (2013/2) - Mensa Österreich · International photography competition ‐ Dr. Ranko Rajovic 53 Less than zero ‐ John Blinke 53 Cognitive decline in old age

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DAS MENSAZIN NR. 366 (2013/2)Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International)

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Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in allerWelt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig ‐ derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allenLändern der Welt. Mensa (von lat. "Tisch") ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keinerbestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, welche die einzige Qualifikationerfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alleMitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art,Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen.

Näheres ist im Internet zu finden:http://www.mensa.at/

Wie werde ich Mitglied?

Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer

Andreas PichlerRudolf‐Nurejew‐Promenade 1/8/71220 [email protected]

und fordern Sie den MENSA‐Vortest an. Wir sendenIhnen dann einen IQ‐Test zu, den Sie zu Hausedurchführen können.

Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 %der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir Ihnen, anunserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen.Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut.

Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an,der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werdenSie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. DerMitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests istdurch die Testgebühr abgedeckt.

Mitgliedsbeiträge

Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. TOPIQ) € 44,‐für alle Mitglieder bis 19 € 22,‐für StudentInnen bis 27 € 33,‐für Familien in gemeinsamem Haushalt € 66,‐für Gastmitglieder € 33,‐

Um dem Verein die Kosten für die Aussendung vonZahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträgezeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisungauf das MENSA‐Konto eingezahlt werden:

Bankhaus Carl Spängler & Co. AGBLZ 19530, Konto‐Nr. 100.133.100BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100

Sonstige Gebühren

Aufnahmetest (MENSA‐Haupttest) € 44,‐Vortest € 5,‐Bearbeitungsgebühr für Fremdtest € 10,‐Jahresabonnement TOPIQ (für Nichtmitglieder) € 33,‐

ImpressumMedieninhaber, Herausgeber undVerleger:

MENSA ÖSTERREICHPostfach 502, 1011 Wienwww.mensa.at

Redaktionsadresse:Dr.‐Karl‐Rennergasse 192331 VösendorfE‐Mail: [email protected]

Druck:Donau Forum Druck Ges.m.b.H.Walter‐Jurmann‐Gasse 9A‐1230 Wienhttp://www.donau‐forum‐druck.at

Aufgabepostamt: Hauptpostamt Wien

Redaktionsteam:Iris Studeny: ChefredakteurinRainer RauchStefan SchleiferKarin Weidner

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28.05.2013Ausnahme ausschließlich für Charming‐Beiträge: Redaktionsschluss 15.06.2013

Lektorat:Christian RiesenederPaul RittlerClaus Volko

Wichtige Unterstützung:viele Heinzelmännchen und ‐frauchen

Weitere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sowie Autorinnen undAutoren siehe Namensnennung imInhaltsverzeichnis und bei denBeiträgen.

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WHO IS [email protected]

Rechnungsprüfung: Nikolaus Wagner

Lokalsekretärinnen und Lokalsekretäre:

Kärnten: Dieter Fleiß [email protected]österreich: Tassilo Halbritter [email protected]österreich: Karina Leitner [email protected]: Andreas Lenz [email protected]: Thomas Magnet [email protected] +43 660 4637681Tirol: Jakob Schiechtl [email protected]: Johannes Wagner [email protected]: Maja Balik [email protected]

Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa‐aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel‐Höller.Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank).

Änderungen vorbehalten: Aktuelle Information: www.mensa.at

Rudolf ChallupnerVorsitz und Nat. Rep.in MENSA [email protected]

Maja BalikAktivitäten‐ [email protected]

Andreas [email protected]

Thomas [email protected]

Fritz SchachingerSIGHT‐[email protected]

Georg FischhofGründer und Ehrenprä[email protected]

Jan [email protected]

Jörg [email protected]

Tassilo HalbritterLocSec‐[email protected]

Markus SchwaigerWebmaster [email protected]

Gerald SchmidSIG‐KoordinationStv. [email protected]

Renate [email protected]

Sieglinde FürstBudgetierung und [email protected]

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Weitere Funktionen:

Peter KemptnerÖffentlichkeitsarbeit undexterne [email protected]

Rainer [email protected]

Alfred [email protected]

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Verantwortlichkeit

TOPIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gastautorinnen und ‐autorenzur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für denInhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins.Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an denBeiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Abnahme von Beiträgen und den Zeitpunktder Veröffentlichung liegt bei der Redaktion.

Einverständniserklärung

Ich als Einsender/Erziehungsberechtigter des Einsenders (zusätzlich bei Kindern und Minderjährigen) eines Beitrags an dieVereinszeitschrift TOPIQ erkläre, dass ich den Artikel selbst verfasst habe und dass ich nur Bildmaterial verwendet habe, andem ich alleine die Rechte besitze oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen. Die Quelle(n) für Bildmaterial werden vonmir lückenlos angegeben, und falls ich in meinem Artikel Stellen aus anderen Texten zitiert habe, wurden diese eindeutigkenntlich gemacht und die Quelle(n) zitiert. Sollte ich mit meinem Artikel die Rechte Dritter verletzen, so hafte ich dafür undnicht Mensa Österreich.

INHALTSVERZEICHNIS

MENSA ÖSTERREICH

LOCSEC BERICHTE

EDITORIALIris Studeny (Chefredakteurin)

LIEBE LESERINNEN UND LESER!Für die nächste(n) Ausgabe(n) von TOPIQ suchen wir lustige, humorvolle, individuelle,kreative, intelligente Artikel. Es können auch Fachartikel etc. sein. Hat jemand vonEuch eine außergewöhnliche Leistung vollbracht? Wir würden uns freuen, Neuautorenbegrüßen zu dürfen. Bitte sämtliche Termine mindestens drei Monate im Voraus imMajakalender eintragen.

Quo vadis, Mensa Österreich ‐ Rudi Challupner 6Letzte Erinnerung: Mensa‐Charming 2013 in der Wachau ‐ Tassilo Halbritter & Team 7Nachruf: Ossi Heiter ‐ Tassilo Halbritter 8

LocSec Wien, Bericht ‐ Maja Balik 9LocSec Salzburg, Bericht ‐ Andreas Lenz 9LocSec Niederösterreich, Bericht ‐ Tassilo Halbritter 10LocSec Oberösterreich, Bericht ‐ Karina Leitner 11LocSec Tirol, Bericht ‐ Jakob Schiechtl 11LocSec Kärnten, Bericht ‐ Dieter Fleiß 12G'stanzln für Herbert, im Gasthaus ‐ Dieter Fleiß 12LocSec Vorarlberg, Bericht ‐ Hans Wagner 13

Themen für die Ausgabe von TOPIQ 367:• Charming ‐ Rückschau

Achtung: verlängerter Redaktionsschluss für Charmingbeiträge am 15.06.2013!!!• Urlaub, Freizeit, Reisen, Sport• Mode, Schönheit, Gesundheit, Tipps & Tricks• (Tropen‐)Krankheiten, Seuchen, eingeschleppte Tiere, Pflanzen & Co.• Souvenirs• Sicherheit vs. Überwachung

Wer fühlt sich dazu berufen? Bitte nur selbst verfasste Beiträge einsenden und nicht vergessen, zu jedem Beitragdie bestätigte Einverständniserklärung mitsenden ‐ Nachwassern macht sehr viel Arbeit und verzögert dieErscheinung von TOPIQ!

E‐Mail: [email protected]

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SIGS

LEITTHEMATA

VORTRÄGEEinfühlungsvermögen postmenopausaler Frauen ‐ PD DDr. Rohr, Dr. med. Clementi 15Spätfolgen der Pille ‐ PD DDr. Rohr, Dr. med. Clementi 19

SERIEN UND ARTIKELIntelligenzforschung, Begabungsausschöpfung: Ein Interview mit Dr. Renger ‐ Renate Birgmayer 22Mein Nachbar und das faire Buch ‐ Anita Bernsteiner 24Winterwunderland ‐ Yannick Körber 26Physik und Glaube ‐ Tassilo Halbritter 29Dein Ko‐Mensaner, das unbekannte Wesen, Teil II ‐ Detlef Scheer 31Jazz‐Standards: Take Five ‐ Tassilo Halbritter 34Augenblicke der Cosima Wagner ‐ Christine Schnabl 35Sprachecke: Vom falschen und "richtigen" Denglisch ‐ Tassilo Halbritter 36Wie Gott führt ‐ Gustav Kollisch 37Das Verhältnis von Christen und Muslimen in der Gegenwart, Teil 2 ‐ Fritz Köck 39

RÄTSELWer was wann wo 3 ‐ Sieglinde Fürst 43Magisches Würfelrätsel ‐ Claus‐Dieter Volko 45Enigma 30 ‐ Christian Rieseneder 46

MENSA INTERNATIONALQuo vadis, Mensa International ‐ Rudi Challupner 47Mensa‐World ‐ Chris Leek 48From the Executive Committee... ‐ Sylvia Herbert 48International Elections ‐ Peter Fröhler 49The Role of the Ombudsman in National Mensas ‐ Martyn Davies 49International SIGs ‐ Barbara Kryvko 51Did you know... 51Lipstick on your collar ‐ could be a danger... ‐ Brian Page 51From the executive committee 2 52International photography competition ‐ Dr. Ranko Rajovic 53Less than zero ‐ John Blinke 53Cognitive decline in old age ‐ new link discovered 54The devolution of intelligence? ‐ Thomas Hally 55Congratulations 56

DANKSAGUNG UND TERMINETermine Mensa Österreich 57Termine Mensa International 59Danksagung 59

TarockSIG ‐ Christian Rieseneder 13SIGnema ‐ Gerald Schmid 13

An die Schönheit ‐ Peter Kemptner 14Bewegte Fremde! ‐ Peter Kemptner 14

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QUO VADIS, MENSA ÖSTERREICHRudi Challupner

MENSA ÖSTERREICH, HEUTE, MORGEN,ÜBERMORGEN

Liebe Mitglieder,

was bewegt sich in Mensa Österreich?

Wir zehn Vorstandsmitglieder bemühen uns, MensaÖsterreich insgesamt zu bewegen. Glücklicherweisesind wir dabei nicht alleine, viele Aktive unterstützenuns: Lokalsekretäre, Proktoren, SIG‐Leiter, Mitgliedervon Komitees, Redakteure, Webmaster, Testauswer‐tung, Archivbetreuung, Ombudsmann, Rechtsberater,Mitgliederverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Rech‐nungsprüfung, Mensa Online, usw.

Die meisten von ihnen kommen zu unserem Charmingin die Wachau. Das heißt, dort hat man die Gelegen‐heit, ihnen allen Dank zu sagen. Dort kann man siefühlen lassen, dass man froh ist, dass sie viele Stun‐den in den Verein investieren und damit ein Klimaschaffen, das wir alle genießen können. Bei den Tref‐fen, bei der Lektüre von TOPIQ, bei Kontakten ausverschiedensten Anlässen. Mensianer sind für Mensi‐aner da. Sie unterstützen sich gegenseitig, nicht nurhier in Österreich, sondern weltweit. In fast allenLändern findet man welche, überall freuen sie sichüber Besuche oder wenn man an ihren Treffen teil‐nimmt.

Die beiden interessantesten internationalen Treffen innächster Zeit: das EMAG (European Mensas AnnualGathering) in Bratislava vom 31. Juli bis 4. August2013 und das IBD mit Rahmenprogramm in Calgary(Canada) vom 18. bis 23. September. Meldet euch an,ihr werdet es nicht bereuen.

Aber rasch zurück zu MÖ: Was tut sich hier?Wir wachsen zwar langsam, aber kontinuierlich. Nach‐haltig, wie manche sagen. Und unsere Angebote wer‐den ebenfalls mehr und besser. Perfekt.

Was tat sich bei der letzten Vorstandssitzung am 16.März in Wien? Ich war leider beruflich verhindert,Tassilo auch, es waren also acht Vorstandsmitgliederanwesend. Trotz meiner Abwesenheit hier eine kurzeZusammenfassung, herausdestilliert aus dem Pro‐tokoll.

Es wurde lange diskutiert, wer die ausführlichen Pro‐

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tokolle der Vorstandssitzungen erhalten soll. DerBeschluss: Ausführliche Protokolle gehen ausschließ‐lich an offiziell eingeladene und auch anwesendeTeilnehmer sowie an alle Vorstandsmitglieder. In derjeweiligen Sitzung kann beschlossen werden, wernoch zusätzlich das Protokoll erhalten soll. EineWeitergabe an andere Personen ist nicht zulässig.Beschlossen mit einer Gegenstimme (Andreas).

Franz Langmayr hat seine beiden Ämter (Ombuds‐mann und Rechtsberater) zurückgelegt. Der Vorstandhat ihm für die vielen Jahre im Dienst von Mensagedankt. Nachfolger für diese beiden wichtigenAufgaben wurden glücklicherweise rasch gefunden:Alfred Singer für den Ombudsmann (sofern er von derGeneralversammlung gewählt wird) und Rainer Rauch(von Vorstand gewählt).

Das Mitgliederverzeichnis, inkl. Berufe, Hobbys, etc.soll überarbeitet und neu herausgegeben werden.

Am Tag der Intelligenz (1. Oktober) soll als zusätz‐liche Werbemaßnahme der Aufnahmetest zum halbenPreis angeboten werden. Bei dieser Gelegenheitwurde auch gleich die Vorgehensweise mit den Test‐gutscheinen neu geregelt: Gutscheine, die Mitgliederweitergeben können, bieten einen 50 %igen Nachlass,sind also nicht mehr gratis. Testgeschenkgutscheinesind von dieser Regelung nicht betroffen, die kannman natürlich unverändert käuflich erwerben. Mitdiesen Gutscheinen ist die Testteilnahme klarerweisekostenlos.

Und wenn es jemanden interessiert, wie teuer un‐sere Vereinszeitschrift aktuell ist: Wir bezahlen ca.2.200 Euro pro Ausgabe mit derzeit knapp 1.000Exemplaren.

Und was bewegt die Mensianer?

Wovon gibt es zu viel, wovon gibt es zu wenig? Lasstes mich wissen, schreibt mir. Und ich werde sehen,was sich tun lässt, um Mensa Österreich interess‐anter, besser, schöner, attraktiver zu machen.

Danke und viele GrüßeEuer RUDI

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LETZTE ERINNERUNG: MENSA‐CHARMING2013 IN DER WACHAUCharming‐Orgateam

Unser Jahrestreffen (Charming!) findet wie immer zu Pfingsten statt (16. – 20. Mai),diesmal in Emmersdorf gegenüber von Melk in der Wachau.

Wer sich noch nicht angemeldet hat, sollte es sofort machen, denn es gibt nur nochwenige Busplätze für die Ausflüge und die reservierten Hotelzimmer mussten wirbereits freigeben. Wer sich erst jetzt anmeldet, muss möglicherweise auf eine derPensionen in Emmersdorf ausweichen (eventuell längerer Fußweg zum Tagungs‐hotel “Zum schwarzen Bären“) oder mit dem Campingplatz (auch nicht weit ent‐fernt am Donaustrand) vorlieb nehmen.

Ihr findet das Anmeldeformular auf unserer Mensa‐Homepage www.mensa.at unterAktivitäten‐Charming‐Charming 2013. Oder kürzer:http://www.mensa.at/index.php?menuid=104

Die HP fürs Charming findet man hier:http://www.balik.at/MENSA/CHARMING‐2013/CHARMING‐2013.htmlDas Anmeldeformular kann man auch an‐fordern unter<[email protected]>.

Verantwortlich für die Organisation istder LocSec von Niederösterreich(Tassilo). Hilfe bekommt er von seinerGattin Elisabeth, sowie von den Mitor‐ganisatorinnen Sieglinde (Kassier) undMaja (LocSec Wien und Veranstaltungs‐koordinator für Österreich).

Wir freuen uns darauf, Euch beim Treffenzu Pfingsten in der Wachau begrüßen zudürfen!

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© Studeny © Studeny

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OSSI HEITER ‐ NACHRUFOssi Heiter (das war sein Künstlername, sein Geburtsname ist Artur Wesel),geboren 1946 in Wien, lernte nach der Pflichtschule in einem Lebensmittel‐geschäft Einzelhandelskaufmann. Später kam er zu Georg Fischhof als Mitarbeit‐er ins Matzleinsdorfer Hochhaus, und in Folge wurde er Mensa‐Mitglied und beiMensa dann Sekretär. Zu der Zeit (Ende der Sechzigerjahre) war ich schonMensa‐Mitglied und lernte bei den Mensavortragsabenden Ossi kennen. Unver‐gessen bleiben mir zwei Sonderaktionen von ihm im Zuge einer gemeinsamgeleiteten Rätselrallye für die Mensa: „Klick‐Klack“ (ein damals populäres,jojoartiges Kugelspiel) am Friedhof der Namenlosen (Wien ‐ Albern) und „Präser‐vative aufblasen, bis sie platzen“ vor der Französischen Botschaft (Wien ‐Schwarzenbergplatz). Wir unternahmen auch sonst einiges gemeinsam fürMensa, z.B. hatte er zeitweise ein Gipsbein, und ich kutschierte ihn nach Linzzum dortigen Mensatreffen in einem Restaurant in der Landstraße.

Ossi hatte als großes Vorbild seine Mutter. Laut seinen Aussagen konnte sie nahezu alles; es gab für siekeine Probleme, nur Lösungen. Er wohnte mit seinen Eltern im Hochhaus in der Wiener Herrengasse. Alsseine Eltern starben, übernahm Ossi die sehr kleine Wohnung. Ossi heiratete 1973 (Gattin Herta) und siewohnten dann im 2. Bezirk am Handelskai. 1987 kam ihr Sohn Oskar zur Welt. Ossi arbeitete nach seinerTätigkeit beim Büro Fischhof beim Rundfunkamt und widmete sich dann der Computerei. Er besuchtezahlreiche Computerkurse und war zuletzt beim TÜV in Wien 1 beschäftigt. Dort wurde er aus gesundheit‐lichen Gründen in Frühpension geschickt.

Als Pensionist gab er bei der Caritas gratis Computerkurse für Interessierte. Ossis Hobbys waren ‐ neben derMensa ‐ Rätsel und Knobeleien aller Art und nahezu an erster Stelle die Kunst. Er war bei den PradlerRitterspielen tätig und übernahm dann auch deren Leitung. Daneben spielte er ‐ zumeist in kleineren Rol‐len ‐ bei diversen Filmen und Fernsehserien (u.a. Kottan), veranstaltete Lesungen und organisierte ver‐schiedene unterhaltsame Veranstaltungen. Er war auch als Pointenschreiber für ORF, Simpl, sowie fürausländische Film‐ und Fernsehstationen tätig. Er war ‐ sozusagen ‐ für jeden Gag zu haben. Nebenbei littOssi unter, wie ich meine, einem gewissen "Michael‐Kohlhaas‐Syndrom". Wenn er Unrecht sah oder ver‐mutete, konnte er nicht tatenlos zusehen. Er kämpfte oft aussichtslose Kämpfe, aber er gab nie auf. Erwollte auch nie bedauert werden und verheimlichte allen (sogar seiner Gattin) seine schwere Krankheit.Neben der Zuckerkrankheit litt er unter einer besonders gefährlichen Art der Hepatitis, ohne Aussicht aufHeilung. Am 11.2.2013 verstarb Ossi im AKH in Wien, nachdem sein Kreislauf zusammengebrochen war. Erhat seinen Humor bis zuletzt behalten und schlief (lt. Gattin) friedlich ein. An seinem Begräbnis auf demWiener Zentralfriedhof nahmen zwei Mensianer teil; Mensa spendete ein Bukett.

Ich habe noch was vergessen: Ossi hat jedem geholfen, der etwas brauchte!

Ich danke Sieglinde Fürst und Paul Kment für ihre Mithilfe beim Zusammenstellen des Nachrufes.

Tassilo Halbritter

© Fürst

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LOCSEC BERICHTE

LOCSEC WIEN ‐ BERICHTMaja Balik

Unsere gut besuchten Vortragsabende hatten imFebruar das Thema: "Welche Bedeutung haben Meno‐pause und ältere Frauen für den evolutionärenSprung der Menschheit?" Dr. Uwe Rohr hat bereits imHerbst 2012 einen sehr interessanten Vortrag überStammzellenmodulation bei uns gehalten und setztemit dem neuen Thema seine Vortragsreihe fort.Im März hatten wir das Thema: LHC – die größteMaschine der Welt. Im vergangenen Jahr war derTeilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC)des CERN oft in den Medien präsent. Meistens wurdeer jedoch nur im Zusammenhang mit der Entdeckungdes Higgs‐Teilchens erwähnt. In diesem Vortragwurde, nach einer kurzen Einführung über diephysikalischen Hintergründe, speziell die Technikdieses wissenschaftlichen Apparates präsentiert: Wasist CERN? Um welche „Teilchen“ geht es eigentlich?Wie beschleunigt man diese Teilchen? Was passiert,wenn sie kollidieren? Was bringt das der Menschheit?SIGnema & SpasSIG veranstalteten gemeinsam amAschermittwoch einen Heringsschmaus mit an‐schließendem Kinobesuch in der Milleniumcity. Amspäten Nachmittag trafen wir uns im Food Court zumPlaudern und Schmausen. Wer es ganz stilecht,aschermittwochmäßig angehen wollte, suchte sichbei einem der vielen Angebote besonders fischigeSpeisen aus. Das war aber keine Bedingung. An‐schließend schauten wir uns den Film "Zero DarkThirty" an.Der Film zeigt eine Dokumentation über die Opera‐tion "Neptune’s Spear", die Suche der VereinigtenStaaten nach Osama bin Laden.

SIGnema traf sich auchnoch einmal zu BruceWillis neuester Fortset‐zung von „Stirb langsam(ein guter Tag zum Ster‐ben)“.Die Spieleabende und dasMensacafe werden, nebenden Stammbesuchern ausWien und Umgebung, im‐mer wieder gerne vonMensamitgliedern aus an‐deren Ländern undInteressenten besucht.Die TarockSIG in unserer Pizzeria QF findet auchwieder regelmäßig statt.Auf der Homepagewww.balik.at/MENSA/mensa‐oesterreich.htmlkönnt ihr wie immer alle Details zu den Veranstal‐tungen nachlesen und Euch über kurzfristige Ter‐mine und Terminänderungen informieren.Zu allen Terminen gibt es zeitnah per E‐Mail nochausführliche Informationen.Ich freue mich darauf, wieder viele von Euch beiunseren Veranstaltungen in Wien zu treffen.

Liebe Grüße

Maja

LOCSEC SALZBURG ‐ BERICHTAndreas Lenz

Bei einem spannenden Flutlicht‐Finale am 11. Jänner wurde in Bad Gastein das Snow‐board‐Weltcup‐Rennen gefahren – es war frisch, es war unterhaltsam. Am Tag daraufwurde uns bei einigen Tanzrunden im Ballsaal des Bad Hofgasteiner Kongresshauseswarm. Die Woche drauf froren wir wieder bei Urban Ice – Eisfallklettern vom Feinsten –mitten in Bad Gastein, vor einer wunderbaren Kulisse, kletterten 16 Männer und Frauenam erstarrten Wasserfall. Am 23. Jänner fuhren uns einige Schiläufer im Zentrum vonBad Gastein um die Ohren – RedBull Play Streets (sorry für die Werbung – die Veranstal‐tung heißt so). Zwischen den Häusern, über künstliche Schanzen, über Dächer rastendie Teilnehmer ins Zentrum. Der Stammtisch am 6. Februar fand in der warmen Stubebei Tee und Wein statt. Am 8. Februar wurde die Ballsaison mit dem BORG‐Ballabgeschlossen. Der Stammtisch am 6. März wurde wegen gutem Wetter kurzfristig ineinen Spaziergang entlang der Gasteiner Ache umgewandelt. Beim Aufnahmetest am16. wurden drei Teilnehmer begrüßt – wir sind auf das Ergebnis gespannt.

Aktuelle Termine sind unter http://www.mensa.at – Aktivitäten – Lokalgruppen ‐ Ter‐minkalender abrufbar.

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LOCSEC NIEDERÖSTERREICH ‐ BERICHTTassilo Halbritter

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Rückblick: An einem Samstag‐Nachmittag Ende März unternahm die Lokalgruppe NÖeinen Ausflug zur Fossilienwelt Weinviertel in Stetten bei Korneuburg. Unseren sechsinteressierten Mitgliedern und deren Angehörigen bot sich rund um ca. 15.000 be‐stens präparierte Riesenaustern eine Multimedia‐Show, die die besonderen Ereig‐nisse, die zur Entstehung dieses gigantischen Riffs geführt haben, erläuterte. Ja,damals, vor 16,5 Millionen Jahren, erstreckte sich noch das zentrale Parathetis‐Meervom Wiener Becken bis in die ungarische Tiefebene und in der Karpatium‐Schicht desMiozäns verortet man diese Austernbank.

Da die Ausgrabung überdacht ist, waren wir vom eher kalten Wetter unabhängig. An‐schließend ging es zum Plaudern zu einem Heurigen nach Hagenbrunn.

Vorschau: Wegen des durch die Lokalgruppe NÖ durchgeführten Mensa‐Charmings 2013 gibt es im Mai/Juni keineanderen Veranstaltungen!

© Halbritter © Halbritter

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LOCSEC OBERÖSTERREICH ‐ BERICHTKarina Leitner

Familienstammtisch und Grillfest

Im März fand erstmals ein zum Familienstammtisch erklärtes Treffen statt. Das Echowar sehr positiv und so sind zehn Erwachsene und sechs Kinder und Jugendliche an demAbend der Einladung gefolgt. Gottseidank hat uns unser Stammlokal angesichts des un‐erwartet großen Andrangs auch kurzfristig genügend Platz reservieren können. DerAbend war für Jung und Alt ein interessantes Beschnuppern und Kennenlernen und eswurde bereits nach einer Fortsetzung gefragt, die ich gerne wieder ausschreiben werde(die Stammtischeinladungen kommen wie gewohnt per Mail, wobei die Familienstamm‐tische zur besseren Planung etwa zwei Wochen vorab angekündigt werden).

LOCSEC TIROL ‐ BERICHTJakob Schiechtl

TERMINHINWEIS

In Tirol ist an jedem ersten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezem‐ber, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21, 6067 Absamein Mensa‐Stammtisch vorgesehen. Bei ausreichendem Interesse würde er das nächsteMal am 07.06.2013 stattfinden.

Viele Grüße,

Jakob

© Leitner

Dank der sehr regen Aktivität der oberösterreichischen Proktoren verfügen wir heuer über ein außerordentlichschönes Budget.

Einen herzlichen Dank und meine Anerkennung an Karin, Thomas und Stephan für euren intensiven Einsatz!

Für alle, die es noch nicht wissen: das Budget der Lokalgruppe generiert sich aus der Zahl der im Vorjahr ge‐testeten Interessenten. Je mehr Interessenten ihr aus eurem Freundes‐ und Bekanntenkreis zum Test schickt(auch Gutscheine zählen!), umso mehr können wir im kommenden Jahr mit der Kohle unternehmen (‐;

Als Sommerevent ist daher heuer erstmals in Oberösterreich eine vom Lokalgruppenbudget gesponserte Grillpartygeplant. Termin ist Freitag der 5. Juli. Der Veranstaltungsort in Linz wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Wirhoffen (und sind auch räumlich eingerichtet) auf eine rege Beteiligung von Jung und Alt! Nähere Infos bekommtihr Mai/Juni über den Mailverteiler.

Liebe Grüße

Karina

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LOCSEC KÄRNTEN ‐ BERICHTDieter Fleiß

Für TOPIQ 366 ein heiterer Beitrag von mir und zwar G'stanzln. Das sind "Zwiegesänge"basierend auf einer gängigen Melodie mit spontan gereimtem Inhalt. Im ganzen Alpen‐land üblich. Diesmal was Lustiges: "Im Gasthaus", der Hochschule des Volksliedes, lautAussage von Volksliedexperten.Nächstes Treffen von Mensa Kärnten ("the friendly Mensa"):mein Geburtstag am 20. Mai (nach dem Charming) bei mir zu Hause bei Musik undJause. Treffpunkt Kühnsdorf Nord 78 um 15 Uhr c. t.

G’STANZLN FÜR HERBERTIM GÅSTHAUSIm Gåsthaus is lustig, då san hålt viel Leit,i bin a dabei, jå wia mi dås heit g’freit!

I wer heite saft’ln und jå nit fåchsimp’lnHeit wird ma ka Geld in mein Såck drin vaschimp’ln!

Geh tråg nit so auf du mit deine påår Cent,bist a ålta Aufschneida, wia a jeda di kennt!

I bin ka Aufschneida, bin g’stopft heite gnua,i sauf di heit åbe, du goschata Bua!

Geh Wirtin kumm her, då will ana zåhl’n,der tuat mit sein Brieftaschle går a so pråhl’n!

Geh Wirtin kumm her und schenk uns wås einMia woll’n heite ålle recht lustig noch sein!

Jå håst es nit g’heart, kumm schnella daher,bei uns san schon längst ålle Glasalan leer!

Geh, tua sie nit hetz’n, werst’s a noch daleb’nWear ma glei mitanånda a Viertale heb’n!

A Bierle is guat und a Weinle is feinHeit gemma nit ham, bis ma rauschig hålt sein!

Und kumm hålt ham, dånn leg ma uns hin,is im jed’n Schlåfzimma a liab’s Weibale drin!

Wohin jeda hamgeht, dås is jå wohl wurscht,dås wichtigste is es: zu End’ is da Durscht!

Gereimt von Dieter Fleiss September 2005

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SIGS

SIGnema‐Neuigkeiten

Im Februar hat SIGnema “Zero Dark Thirty” (13.02.: 6 Teilmehmer) und “Stirb langsamV” (28.02.: 7 Teilnehmer) besucht. Im März haben wir dafür einmal Pause gemacht. Inden folgenden Monaten sollte es wieder ungefähr im Monatsrhythmus einen Kinobesuchgeben. Alle Mensaner sind auch in Begleitung von Nichtmensanern herzlich willkommen.Die Filme werden auf der Terminseite von Mensa Österreich angekündigt. Wer möchte,kann mir auch eine Mail schreiben ([email protected]), dann kann ich sie/ihn vor demFilm zur Sicherheit noch mittels einer E‐Mail einladen. Natürlich sind auchFilmvorschläge unter dieser Mailadresse willkommen!

TAROCKSIGChristian Rieseneder

LOCSEC VORARLBERG ‐ BERICHTHans Wagner

Und es könnte doch Frühling werden!Der Wetterbericht verhieß ja nichts Gutes, aber er‐freulicherweise war der äußerste Westen Österreichsam Ostermontag doch privilegiert und so begrüßtenuns Sonne und blauer Himmel am Ostermontag alssich die Mensa Vorarlberg zum alljährlichen Oster‐brunch traf. Diesmal direkt am Bodenseeufer. Einwunderschön umgebautes, neues Hotel ‐ früher eineKaserne. Oft ist der Zweitnutzen doch der bessere.13 waren wir. Und wir genossen ein wunderbares,gastronomisch fantastisches Buffet ‐ Frühstück in al‐len Nuancen und dann auch die breite Auswahl anHauptspeisen! Im „Kaiserstrand“ in Lochau, am, teil‐weise sogar im See (das Kaffeehaus ist ein Pfahlbau),ist wirklich empfehlenswert. Nach dem Essen einkleiner Uferspaziergang mit Blick auf Bregenz,Lindau und die schneebedeckten Schweizer Bergeund den Hausberg Pfänder – das Leben kann sehrschön sein!Bald treffen wir uns wieder, schon am 13. April,wobei wir schon bei einem kleinen Problem sind: dadie Gruppe in Vorarlberg doch recht klein ist, müssen

das Kommende berichten kann. Wir schreibenpraktisch alle, die uns einmal besuchten, regel‐mäßig an und laden sie zu kommenden Events ein.Wer aber von uns nicht regelmäßig angeschriebenwird, möge sich bitte bei mir melden.Jedenfalls werden wir kurzfristig den Rhythmus un‐serer Meetings von einem Termin pro Monat aufzwei Treffen ausbauen.Liebe Grüße aus dem Westen! Wir freuen uns schondarauf, viele von Euch beim Charming zu treffen

Hans

‐ aber können wir auch ‐weitestgehend Rücksichtnehmen auf die zeitlichenPläne unserer Mitglieder.Das deckt sich leider nurrecht wenig mit denRedaktionszeiten desTOPIQ, so dass unsereZeitschrift für uns eherüber das Geschehene als

Die TarockSIG darf sich über einen neuen Mitspieler freuen, nämlich Exmitglied MartinMelchard. Es erwies sich als gut, alle im Mailverteiler zu lassen, und wer weiß, vielleichtfindet er wieder zu uns zurück? Auch neue Interessenten durften begrüßt werden, zu‐letzt Anne Berthou, die von Mensa Frankreich bei uns zu Besuch ist (Frankreich ist übri‐gens die internationale Tarockhochburg, wiewohl sich die dortigen Spielvarianten starkvon den österreichischen unterscheiden).

Die nächsten Termine, weiterhin im Erdgeschoss der Pizzeria QF, Markhofgasse 4,1030 Wien, sind die Mittwoche 12. Juni und 14. Juli, jeweils um 18:30.

SIGNEMAGerald Schmid

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LEITTHEMA

AN DIE SCHÖNHEIT(CA. 1978)Peter Kemptner

Ach, der Bogen Deiner Nase,schön wie die Blumen in der Vase

Ach, die Linie Deiner Beine,warum bist Du nicht die Meine?

Ach, der Schwung in Deinem Nacken,gerne würde ich Dich packenund im Gras zu Dir mich legen,doch ich weiß, Du wärst dagegen,lebst Dein von mir fernes Leben,drum begnüge ich mich ebenmit einem Bad in Deinen Augenund dem Traum, an Deinen Lippen zu saugen.

BEWEGTE FREMDE!Peter Kemptner

Was macht es denn wirklich aus,solange Du Dich nicht ängstigst vor Deinen Gefühlen?

Berühr’ mich, halt’ mich,wie meine offenen Arme schmerzen!

Versuch’, mir zu verfallen!

Wie ich bewegt bin, wie Du mich bewegst,mit der Potenz Deiner Schönheit!

Du gibst mir Leben, lass mich nicht fallen!jetzt, da Du meines Lebens Blüte berührst.

Bewegte Flüssigkeit!

Da Du bloß wie das Wasser bist,umfließt Du, was in deinen Weg sich stellt.

Bedenke es nicht zu sehr, es holt Dich immer einund versetzt Deinen Geist in tanzende Drehung.

© Studeny

© Studeny

© Studeny

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VORTRÄGE

EINFÜHLUNGSVERMÖGENPOSTMENOPAUSALER FRAUEN FÜHRTE ZULEBENZEITVERLÄNGERUNG DERMENSCHHEITPD DDr. Uwe Rohr (Text und Bilder), Dr. med. Wolfgang ClementiWien, Vortrag vom 04.02.2013

Die amerikanische Anthroplogin Kristen Hawkesführte in den 1980er Jahren Studien an Primatenund an Eingeborenen in Tansania, den Hadza, durch,die immer noch auf der Stufe der Jäger undSammler stehen, also weit in unsere Vergangenheitzeigen. Sie beobachtete, dass bei diesen dieGroßmüttera) Nahrung für ihre Enkel, die nicht mehr von ihren

Müttern gestillt wurden, sammelten undb) sich auch an der Aufzucht ihrer Enkel beteiligten

Abb. 2: Vergleich der Reproduktionsphase von Mensch und Orang‐Utan. Zwar trittdie Menopause beim Menschen mit 52 Jahren ein, aber mit 45 erlischt so gut wieimmer die Fähigkeit zu empfangen. Die Lebensdauer des Orang‐Utans ist mit Ein‐setzen der Menopause erloschen. Mit freundlicher Genehmigung von Dr.med. HUFeldmann, HUF Verlag, Mühlheim Ruhr Deutschland

(Abb. 1) [1, 2].

Das war etwas, das Affennicht tun, weil nach demAbstillen das BabyNahrung alleine suchenmuss. Eine Erklärung war,dass Affenmütter in derRegel nur ein Kindaufziehen, währendMenschenmütter durchdie lange Zeit der En‐twicklung ihrer Kinder zuErwachsenen mehrereKinder haben und hierjede Hilfe gebrauchtwird: Ein Schimpansen‐kind erhält alleAufmerksamkeit seinerMutter, währendMenschenkinder inKonkurrenz stehen und zusagen scheinen: „Mama,kümmere dich um mich!“Gorilla‐, Schimpansen‐und Orang‐Utan‐Mütterüberleben so gut wie niedie Reproduktionsphaseund sterben, wenn dieMenopause erreicht wird(Abb. 2). Die Menopausetritt beim Menschen durchschnittlich im Alter von52 Jahren ein, was in etwa den großen Menschenaf‐fen ähnlich ist (Abb. 2). Es ist interessant, dass das

Eintrittsalter der Menopause sich in Jahrmillionenbei Mensch und Affe nicht geändert hat, aber beimMenschen die Lebenserwartung über die Menopausehinaus gewaltig angestiegen ist (Abb. 2).

Offensichtlich haben in der Natur ältere Affen‐frauen keine Bedeutung mehr, wenn die Reproduk‐tion erlischt. Daher ist die Frage, was es ist, dasältere Frauen für die Evolution so wichtig erschei‐nen lässt?

Kristen Hawkes erkannte, dass das Einfühlungsver‐mögen von Großmüttern einen evolutionärenVorteil brachte, der besonders die Qualität der En‐

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Abb. 1: Menschen‐Großmütter beteiligen sich an derAufzucht ihrer Enkel, was Schimpansen, Gorilla undOrang Utans nicht tun. Bei Eingeborenen, Sammlernund Jägern in Afrika, den HADZA, wurde dies vonHawkes beobachtet.Bild mit freundlicher Genehmigung von KristenHawkes,Quelle:http://www1.anthro.utah.edu/people/faculty/kristen‐hawkes.html

Abb. 3: Altersabhängigkeit des Einfühlungsvermögens von Frauen und Män‐nern. Einfühlungsvermögen wurde nach einem anerkannten Fragebogen er‐hoben, der ähnlich durchgeführt wird, wie ein Menopause‐Fragebogen. Siehe[3]. Bild mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber von Journals ofGerontology: Psychological and Social Sciences.

kel erhöhte, weil Großmütter sich sehr um Enkel‐kinder sorgen [1,2]. Jeder weiß aus eigener Er‐fahrung, dass es ein geheimnisvolles Band zwischenEnkeln und Großmüttern und –vätern gibt, die sich inbesonderer, liebevoller Zuneigung ausdrückt. Was füreine Freude, wenn Großmut‐ter kam oder wir zu Großmut‐ter gehen durften. Sie war oftruhiger, verständnisvoller undeinfühlsamer als unsere ei‐gene Mutter! In einer neuentheoretischen Studie konnteKristin Hawkes zeigen, dass esnur weniger sorgender Indi‐viduen (Großmütter) in einemKollektiv bedurfte [1].Großmütter haben den Müt‐tern erlaubt, mehr und erfolg‐reichere Babys aufzuziehen.Man hat in einer im Jahr 2013veröffentlichten neuen Studiein den USA festgestellt, dassdas Einfühlungsvermögen (imEnglischen „empathy“ ge‐nannt) im Alter von 50 bis 65Jahren am höchsten ist (Abb.3) und dass besonders Frauenüberlegen: „Was passierteinem Menschen, wenn ichdiese oder jene Entscheidungtreffe“ [3]. Auch bei Männernist zwischen 50 und 65 Jahrendas Einfühlungsvermögen amgrößten, aber doch niedrigerals bei Frauen (Abb. 3) [4].

Kristen Hawkes konnte nun in ihrer neuen Studiezeigen, dass es etwa 60.000 Jahre gedauert hat, bissich eine lange „Postmenopause“ entwickelt hat,bis also aus dem Affen ein Mensch werden konnte[1]: Die Zunahme älterer postmenopausaler Frauenerniedrigt die Kindersterblichkeit, was man anStudien in Deutschland, Frankreich (Abb. 4) undKanada zeigen konnte.

Hawkes und ihre Kollegen konnten theoretisch zei‐gen, dass die Lebenszeitverlängerung des Menschenwesentlich durch Eigenschaften der Großmütterbestimmt wurde und nicht durch die Vergrößerungdes Gehirns [1].Bei weiblichen Tieren gibt es so gut wie nie einLeben nach der Reproduktionsphase. Ausnahmensind hier aber Elefanten und Orcas (Abb. 5). Auchbei diesen Tierarten gibt es lange Tragezeiten, sodass Mütter ihre Kinder sehr lange und gleichzeitigoder nacheinander aufziehen. Überraschend ist,dass in beiden Arten die Herde immer von einermenopausalen Leitkuh angeführt wird, wobei dieSöhne bei den Elefanten die Herde verlassen, beiden Orcas Söhne und Töchter immer bei denMüttern bleiben. Es entstehen große Familienclans,die immer von einer menopausalen Leitkuh geführtwerden. Bei beiden Arten betreuen Mütter ihreNachkommen sehr lang, so dass eine Menopauseauch hier Vorteile bringt, wenn sich Großmütter ander Erziehung beteiligen.Natürlich verfügen alte Elefantenkühe auch überüberlebensnotwendiges Wissen, das für dieAufzucht der Nachkommen wichtig ist, so dass hierauch ein „generationsübergreifender Informa‐tionsstransfer“ stattfindet, wie bei den Menschen.

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Karen McComb beobachtete aber auch, dass jüngereLeitkühe, die nicht so viel Erfahrung haben, auf das„TAMTAM“ der Löwinnen hereinfallen, sich nichtauf die männlichen Löwen konzentrieren und sofalsch reagieren und dann Babys verloren werden.Die fehlende Erfahrung der jungen Elefantenkühezeigt, dass Informationen und Erfahrungen wichtigerwerden. Weibliche Elefanten sind also neben derbiologischen Reproduktion auch an der Weitergabevon Information und Erfahrung beteiligt, so dass sie

Abb. 4: Die Erhöhung der Lebenszeit bewirkt eine Reduzierung der Sterblich‐keit der Babys. (Entnommen aus Rohr & Felmann, GYNE 2006, mit freundlicherGenehmigung Dr. Feldmann).

Abb. 5: Säugetiere mit langen Tragzeiten und vielen Kindern erziehen ihre Babys in sozialen Verbänden, die im‐mer von einer Leitkuh geführt werden. Mit freundlicher Genehmigung von HUF Verlag, Mülheim Ruhr, Deutsch‐land

In einer wissenschaftlicheStudie konnte Karen McCombvon der University of Sussexzwei Dinge gleichzeitig zei‐gen,1.) dass das ältere

Matriarchat, die Leitkühe,die die Elefantenherdenleiten, besser die Herdeschützt als ein jüngeresMatriarchat, und

2.) dass männliche Löwen sichdurchaus an der Jagd be‐teiligen und eine größereBedrohung für die Elefan‐tenbabys darstellen als dieweiblichen Löwen, die manbisher als einzig für dieJagd zuständig ansah [4].

Karen McComb konnte zeigen,dass bei einem Angriff einesLöwenrudels, das ein Jungesaus einem Rudel reißen will,eine ältere Leitkuh die Herdeerfolgreicher verteidigt, weilsie weiß, dass männlicheLöwen die Gefahr sind, diesich am Anfang ruhig verhal‐

ten und sich verstecken. Weibliche Löwen machensehr viel Krach und drohen, um die Elefantenherdein Panik zu versetzen, sind aber eher passiv, weil siedie großen Elefanten fürchten. Ältere Elefanten‐leitkühe durchschauen diese Strategie und kümmernsich nicht um die aggressiven Weibchen, sondernschauen nach den ruhigen Männchen und stellen dieHerde gegen sie auf. Das führt zum Erfolg, weilselbst die männlichen Löwen nicht eine ganze Ele‐fantenherde angreifen können.

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befähigt sind, große Gruppen zu führen, in derenNachkommen viel Zeit investiert wurde [4].Im September 2012 berichtete die NEUE ZÜRCHERZEITUNG unter dem Titel „Orcas in der 'Menopause' ‐Söhne und Töchter bleiben immer bei der Mutter“,dass der Verlust der matriarchalen, menopausalenAnführerin dramatische Konsequenzen für ihre Kinderhat. Stirbt die Orca‐Großmutter, wenn die Tochterjünger ist als 30 Jahre, hat dies keinen Einfluss.Wenn die Tochter der Matriarchin aber älter ist als 30Jahre, hat dies eine 2,7‐fache Erhöhung des Risikoszur Folge, dass sie innerhalb eines Jahres stirbt. Istder Sohn jünger als 30 Jahre, hat dies eine 3,1‐facheErhöhung des Risikos zur Folge, im nächsten Jahr zusterben. Ist der Sohn älter als 30 Jahre, wird dasRisiko sogar um das 12,7‐fache erhöht. Diese Studiewurde an Orcas durchgeführt, die in stabilen Ver‐bänden in der Gegend um Seattle/Vancouver imPazifik leben und die man über 30 Jahre sehr genaubeobachten konnte. Die Autoren dieser letzten Stu‐die betonen, dass das menopausale Matriarchatenorm wichtig sei.Freilich kann die Großmutter‐Theorie nicht alles be‐schreiben, und es gibt viele Lücken. Z.B. lässt sichder Erfolg der Enkel beim Menschen nur fürGroßmütter mütterlicherseits, aber nicht fürGroßmütter väterlicherseits nachweisen.Junge Männer mit ihren technischen Problemlösungenin Computer und Technologie stehen im Focus. Eswerden, von der Öffentlichkeit unbemerkt, ältereerwachsene Frauen von Firmen wie Harley Davidson,Nike, Hewlett Packard in Marketing‐Abteilungen ent‐deckt [5, 6]. Dort erweisen sie sich als besser auf dieKundenwünsche ausgerichtet und erhöhen den Erfolgder Firmen, weil sie am Markt besser orientiert sind[5]. Durch die Empathiefähigkeit älterer erwachsenerFrauen werden sogar Motorradfirmen am Markterfolgreicher, also auch ein Produkt, das fast nur vonMännern gekauft wird. Daher ist es nicht erstaunlich,dass die Studien, wonach Frauen im Alter von 50 bis65 Jahren die höchste Empathie haben, vonWirtschaftsmagazinen besonders diskutiert werden.Einer der Autoren (UDR) hat in den 1990er Jahrenviele Hormonstudien mit menopausalen Frauendurchgeführt. Schon damals fiel ihm auf, dass dieseFrauen besonders begabt sind, aber leider keinequalifizierenden Ausbildungen hatten, so dass ihrnatürliches Talent zu führen sich gar nicht entwick‐eln konnte. Als Beispiele dafür, dass Frauen beson‐dere Geschicklichkeiten haben, besonders knifflige,vernetzte Probleme zu lösen, sind Kaiserin MariaTheresia und Elisabeth die Erste von England zunennen. Nicht nur, dass Maria Theresia viele sozialeVeränderungen durchführte, sie war auch geschicktdarin, ihrem Vetter, dem Preußen‐König, auszu‐weichen und Österreich vor Schaden zu bewahren.

Die Klugheit Elisabeths der Ersten bestand darin, dasssie starke Männer für sich gewinnen, sie ausgleichenund so die spanische Armada besiegen konnte, diedem damaligen England weit überlegen war. Auchwenn JAMES BOND eine Kunstfigur ist, so konnte mandie Figur nur retten und sie in die Neuzeit über‐führen, indem man die Großmutter‐Theorie an‐wandte: M, die Chefin, hilft JAMES BOND, indem sieseine Schwäche durch Einfühlungsvermögen erkennt

und ihm hilft, diese zu überwinden.Großmütter haben schon immer die Enkelkinderaufgezogen, wenn die Mütter krank waren oder an‐dere Probleme hatten, wie Madlyn Dunham, dieGroßmutter von BARACK OBAMA. Er wurde als un‐eheliches Kind eines schwarzen Vaters geboren, dener nie kennengelernt hat. BARACK wuchs zwischendem 10. und dem 19. Jahr bei ihr auf, und sielehrte ihn die Verfassung der Vereinigten Staaten,was das Interesse an Politik in ihm weckte. Es wardie Großmutter, die den mächtigsten Mann der Erdebeeinflusste und ihm Ethik und Ziele gab.In unserer Gesellschaft werden häusliche Arbeit unddiverse ehrenamtliche Tätigkeiten oft von Frauendurchgeführt. Diese sind zwar notwendig, bringenaber keinen Status und sind entweder gar nicht oderschlecht bezahlt. Als letzte Bastion derFrauengleichberechtigung wird nun die Ingenieur‐branche als Hindernis angesehen, Gleichheit derGeschlechter zu erzielen [6]. Die hier durchgeführteAnalyse zeigt nun, dass Frauen eben nicht wiehochbegabte Männer, in Unternehmen eher in Lei‐tungsfunktionen derselben arbeiten können, weil siebesser auf Kundenwünsche oder Angelegenheitenzwischen Abteilungen der Firmen eingehen können[6]. Sie haben andere Fähigkeiten, die vonWirtschaft und Politik gebraucht werden und nebenihrer Rolle für die Reproduktion ausgeübt werdenkönnten. Die Großmutter‐Theorie besagt, dassältere erwachsene Frauen natürliche Anführerinnensind, die andere Eigenschaften haben als Männer,welche aber in der heutigen Gesellschaft unendlichwichtig sind. Die Entdeckung der Pille wird dieseevolutionäre Revolution beschleunigen, wie beiintelligenten Säugetieren, was in einem zweitenArtikel beschrieben wird. Die Pille erlaubt nunFrauen endlich, die fehlende Ausbildung zu bekom‐men, die in der heutigen Gesellschaft gebrauchtwird. Wir Männer sollten diese Entwicklung be‐grüßen und sie willkommen heißen. Es profitierennicht nur James Bond, England oder PräsidentObama, sondern jeder von uns.

Literatur

1) Kim PS, Coxworth JE, Hawkes K. Increasedlongevity evolves from grandmothering. Proc BiolSci. 2012 Dec 22;279(1749):4880‐4.

2) Hawkes K. Colloquium paper: how grandmothereffects plus individual variation in frailty shapefertility and mortality: guidance from human‐chimpanzee comparisons. Proc Natl Acad Sci U SA. 2010 May 11; 107 Suppl 2:8977‐84.

3) O'Brien E, Konrath SH, Grühn D, Hagen AL.Empathic Concern and Perspective Taking: Linearand Quadratic Effects of Age Across the AdultLife Span. J Gerontol B Psychol Sci Soc Sci. 2013Mar;68(2):168‐75.

4) Ed Yong, Older elephants know the best anti‐lionmoves. DISCOVERY. March 15, 2011 .

5) Lauren Bacon. Women in Tech and EmpathyWork. The Huffington Post. Posted: 01/29/2013

6) Susan T. Spencer. Women lead differently thanmen, and that’s a good thing for business.REUTERS. EDITION USA. MARCH 8, 2011

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SPÄTFOLGEN DER PILLEGROSSMÜTTER WERDEN DIE NEUEN MÜTTER UND40JÄHRIGE DIE NEUEN 20JÄHRIGENÄltere Mütter geben ihren Kindern einen gesünderen Start ins Leben

PD DDr. Uwe Rohr (Text, Bilder), Dr. med. Wolfgang ClementiWien, Vortrag vom 04.02.2013

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In unserem letzten Artikel haben wir aufgezeigt,dass ältere erwachsene Frauen in ihrer frühen Meno‐pause besser in der Lage sind, soziale Situationen zuerkennen, Einfühlungsvermögen haben und daherheute für Wirtschaft und Gesellschaft immerwichtiger werden [1]: In einer komplizierten tech‐nischen und vernetzten Gesellschaft, können ältereerwachsene Frauen andere Menschen besser ver‐stehen und erkennen, welche Konsequenzen dieseoder jene Entscheidungen für das spätere Wohl an‐derer Menschen haben. Eigenschaften, die Manageroder Führungspersonen haben müssen. Leider hieltin der Vergangenheit die fehlende AusbildungFrauen davon ab, Führungspositionen zu erlangen.In diesem Beitrag berichten wir über eine zweiterevolutionäre Entwicklung der Menschheit, dassausgestattet mit besserer Bildung und unterstütztdurch die Fortschritte der Medizin, ältere erwach‐sene Frauen die erfolgreicheren Mütter zu seinscheinen [2], weil sie über ein höheres Einkommenverfügen und damit sich selbst und Kindern größerefinanzielle Ressourcen bieten können, was einehöhere Stabilität bringt. Das höhere Einkommen be‐wirkt auch eine bessere Sozialisation mit anderen

Müttern, die ebenfalls über höhere Bildung undEinkommen verfügen und damit auch dem Kindeine bessere Einbindung in die Gesellschaft bieten.Die höhere Bildung der Mütter bewirkt höhereSprachfähigkeit ihrer Kinder, was für eine Gesell‐schaft, die auf Kommunikation und Vernetztseinausgerichtet ist, eine überragende Bedeutung fürden späteren Erfolg im Leben hat.Die heutige Medizin hat die Risiken einer spätenSchwangerschaft erheblich reduziert [2].sie höheres Einfühlungsvermögen haben als jüngereMütter und bessere Alternativen im Leben aufzei‐gen können als Mütter um die 20 Jahre. Unfall‐gefahr und Zahl der Krankenhausaufenthalte vonKindern älterer Mütter sind dramatisch reduziert.

Man könnte „fälschlicherweise kritisch“ anmerken,dass die Frauen nur in diese späte Geburt gedrängtwerden, weil die „ökonomische Situation sie dorthineindrängt“. Das ist deswegen falsch, weil einelange Ausbildung Frauen durch Bildung eher be‐fähigt, ihren Kindern soziale Werte und Bildung zuvermitteln, was in der heutigen Gesellschaft allesüberragende Bedeutung hat. Außerdem sind ältere

Abb. 1: Anstieg der Erstgeburt zu höherem Alter, veröffentlicht von OECD [3]. Y‐Achse zeigt das Lebensalter.Mit freundlicher Genehmigung OECD

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Frauen, wie wir im letzten Artikel gezeigt haben,durch ihr höheres Einfühlungsvermögen besser in derLage, Kinder zu leiten.Die Entwicklung zu einem immer späteren Zeitpunktder Geburt ist ganz klar durch zwei Gegebenheitenverursacht:1) die kontrazeptive Pille,2) dadurch, dass ältere Frauen höheres Einfühlungs‐

vermögen besitzen und mehr Aufmerksamkeitentwickeln können als 20‐jährige Mütter.

In den letzten 25 Jahren hat in fast der ganzen Welteine Entwicklung eingesetzt, dass Frauen das ersteKind immer später bekommen (Abb. 1) [3]. DieHauptmotivation ist wohl die lange Ausbildung, dieerst mit 35 Jahren abgeschlossen ist, und dassFrauen in der Zukunft wohl in den späten 30er‐bis indie frühen 40er‐Jahre ihres Lebens ihre Kinderbekommen werden, was für Gesellschaft, Medizinund Berufswelt völlig neue Herausforderungen, aberauch Chancen bietet.

Wie in einer Studie der OECD gezeigt wurde (Abb. 1)[3], hat sich, statistisch gesehen, der mittlere Zeit‐punkt der Erstgeburt von etwa 21 Jahren in den1980er Jahren bis auf 30 Jahre heraufgesetzt [1].Nur in unterentwickelten Ländern, wie Mexiko, wirdimmer noch das erste Kind mit 21 Jahren bekom‐men. Anführer sind hier England, Australien, Spani‐en und Italien (Abb. 1). In den 50er Jahren desletzten Jahrhunderts lag das durchschnittlicheHeiratsalter in den USA bei 19 Jahren. Heute liegtdas durchschnittliche Alter bei der ersten Hochzeitin Deutschland bei 33 Jahren und in Österreich bei31,7 Jahren. Experten sagen voraus, dass dieserTrend nicht abgeschlossen ist, sondern bis zu einermittleren Erstgeburt von 40 Jahren weiter ansteigenwird [2, 3, 4, 5].Die heutigen Möglichkeiten der Reproduktions‐medizin geben den Frauen Möglichkeiten, dieReproduktion zu verschieben. Trotzdem wird es eine

natürliche Grenze von 45 Jahren geben, in dereigene Eizellen der Frau nicht mehr für eineSchwangerschaft geeignet sein werden(Abb. 2): Der Zeitpunkt der Menopause hat sichseit Millionen Jahren nicht mehr verändert.Spender‐Samen, Spender‐Eizellen und früh‐zeitiges Einfrieren eigener Zellen stellen hiersicher eine Alternative dar, die diesen Trendnoch weiter heraufsetzen wird.Warum begrüßen Frauen eine späte erste Ge‐burt? Ohne Zweifel sind beruflich erfolgreicheFrauen in der Medien die Vorbilder, wieMadonna, Angelina Jolie, Salma Hayek, JuliaRoberts, Geena Davis, Holly Hunter, JulianneMoore, Annie Leibovitz und Susan Sarandon, dieVorreiter sind. Die Mehrheit der Frauen mitspäteren Geburten beurteilen dies als wichtig‐ste und richtige Entscheidung in ihrem ganzenLeben [5].Überraschenderweise nimmt deswegen die Zahlder Geburten der älteren Frauen wieder zu,wenn Mütter sich bewusst entscheiden, imspäteren Leben Kinder zu haben [5].Helen Perks schreibt in ihrem Buch „The bene‐fit of age and wisdom“:Ältere Mütter haben

Abb. 2: Neugezeichnet nach „Assisted Reproductive Techno‐logy Success Rates: National Summary and Fertility Clinic Re‐ports. Atlanta: Centers for Disease Control and Prevention.2006“. Neugezeichnet mit freundlicher Genehmigung desCenters for Disease control in Atlanta

– höheres Einkommen– bessere Ausbildung– mehr Kontakte zu Menschen mit höherem

Einkommen– Kinder mit besseren Sprachfähigkeiten– Kinder mit besseren sozialen Fähigkeiten.

Entgegen dem Glauben, dass Kinder älterer Mütterein höheres Gesundheitsrisiko hätten [4], habenKinder älterer Mütter weniger Krankheiten und sindgesünder, wie eine große Studie am University Col‐lege London 2012 zeigte [6]. Diese Forscher ana‐lysierten 78.000 Kinder, die in England zwischen2000 und 2002 von Müttern geboren wurden, diezwischen 13 und 57 Jahren alt waren. Was man sichleicht vorstellen kann: Kinder älterer Mütterzeigten eine höhere Impfrate und wurden wenigeroft in ein Krankenhaus eingewiesen. Sie hattenauch eine bessere Sprachentwicklung, wie diesauch von Perks für die USA beschrieben wurde,sowie im Alter unter fünf Jahren weniger sozialeund emotionale Schwierigkeiten. Ein Kind einer20jährigen Mutter hat ein Risiko von 9,5 % einenUnfall zu haben, während sich das Risiko auf 6,1 %reduziert, wenn eine Mutter 40 Jahre alt ist. DieForscher erklärten das mit der höheren Ausbildung,dem höheren Einkommen und der Tatsache, dassdiese Frauen eher verheiratet waren. Aber es isterstaunlich, dass die Forscher vermuten, dassältere Mütter wohl eher vorsichtig sind. Es ist ein‐fach so, dass man mit 20 eher Risiken eingeht,während man mit 40 vorsichtiger ist, weil man dieRisiken erkennt. Mit 20 fühlt man sich unbezwing‐bar, während man mit 40 eher geneigt ist, vor‐sichtig zu sein. Aber es ist natürlich auch kritisch zuhinterfragen, ob ältere Mütter ihre Kinder eher inWatte einpacken.Großmütter werden die neuen Mütter

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Mütter über 40 werden von einer Rarität zumMassenphänomen werden. Das bedarf einerkontinuierlichen Diskussion.

Literatur

1) Rohr DU, W Clementi. Die Grossmuttertheorie.TOPIQ 2013

2) FOX NEWS. COM. Mom's advanced age doesn'thurt kids later in life. September 07, 2012

3) OECD Family Database OECD ‐ Social PolicyDivision ‐ Directorate of Employment, Labourand Social Affairs SF2.3: Mean age of mothers atfirst childbirth.www.oecd.org/social/family/database

4) JUDITH SHULEVITZ. How Older Parenthood WillUpend American Society. The scaryconsequences of the grayest generation.The NEW REPUBLIC.Com DECEMBER 6, 2012

5) Women 35 and older. Older mothers ‐ facts andfigures. http://www.mothers35plus.co.uk/

6) A Sutcliffe, J Barnes, J Belsky, J Gardiner,E Melhuish. Health of children born to oldermothers in the UK. British Association ofGeneral Paediatrics/British Societ for PaediatricEndocrinology & Diabetes. Arch Dis Child2012;97:A98‐A99doi:10.1136/archdischild‐2012‐301885.233

7) Dolores Malaspina, MD; Susan Harlap, MBBS;Shmuel Fennig, MD; Dov Heiman, MBBS; DaniellaNahon, BA; Dina Feldman, MA; Ezra S. Susser,MD, PhD. Advancing Paternal Age and the Riskof Schizophrenia. Arch Gen Psychiatry.2001 Apr;58(4):361‐7.

8) Myrskylä M, Fenelon A. Maternal age andoffspring adult health: evidence from the healthand retirement study. Demography.2012 Nov;49(4):1231‐57.

Abb. 3: Die früheren Großmütter werden Mitte des 21.Jahrhunderts die neuen Mütter werden. Menarche istder Zeitpunkt, wenn die erste Regel einsetzt. Die Men‐opause liegt bei etwa 52 Jahren. Die Fruchtbarkeit derFrau beginnt im Alter von etwa 12,8 Jahren und endetmit etwa 45 Jahren. Frauen werden die Erstgeburt zumEnde der Fruchtbarkeit verlegen, um dann in der Men‐opause ihre Kinder großzuziehen. Natürliche Frucht‐barkeit endet vor der Menopause.

Eine Studie aus Deutschland, die am 2. Februar 2013in der Zeitung DIE WELT beschrieben wurde, konntezeigen, dass gebildete Mütter gesündere Kinderhaben. Hat die Mutter Abitur, sinkt die Wahrschein‐lichkeit‐ einer Frühgeburt‐ Übergewicht der Kinder‐ und ob die Töchter rauchen.

DER SPIEGEL berichtete im November 2012 übereine Studie aus Norwegen aller dortigen Frauen, dieergab, dass die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwi‐schen 45 und 68 Jahren zu sterben, bei Kinderlosendeutlich höher ist als bei Personen mit zwei Kindern,und zwar• bei Frauen um 50 % und• bei Männern um 35 %.

Die Anforderungen der modernen Informa‐tionsgesellschaft bieten älteren Müttern mit hohersozialer Kompetenz und ihren höheren finanziellenMöglichkeiten bessere Verwirklichung. Dies stelltnicht nur an den Staat und die Gesellschaft neueAnforderungen, weil ältere Frauen keine Möglichkeitmehr haben, dass ihre Mütter, die dann zwischen 70und 80 Jahre alt sind, zu Hilfe eilen. Es ist rührendzu sehen, dass Frauen heute ihre Männer ausbilden,um hier die Lücke zu füllen, aber auch der Staat istgefordert, hier Hilfe zu leisten.Nicht nur die Reproduktionsmedizin muss große An‐strengungen unternehmen, um Mütter und ihreKinder besser zu versorgen. Frauen, die Beruf undKinder koordinieren müssen, müssen neue Unter‐stützung bekommen: Die frühe Menopause wird zuraktivsten Zeit im Leben einer Frau (Abb. 3).Es muss natürlich auch das erhöhte Risiko vonGendefekten und Komplikationen erwähnt werden,das eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen ab 45Jahren extrem erheblich erschwert (Abb. 2). Dasbereits gesteigerte Risiko für Trisomie 21 und an‐dere Gendefekte des Nachwuchses durch eine ältereMutter wird zusätzlich durch ältere Väter erhöht,zum Beispiel für Schizophrenie, wenn der Vaterälter als 50 Jahre ist [7].Trotzdem: Ältere Mütter haben heute gesündereKinder, so dass selbst das Max‐Planck‐Institut fürDemographische Forschung in Deutschlandempfiehlt, dass “junge Mütter lieber ihreSchwangerschaft auf über 35 aufschieben sollten,um gesündere Kinder zu bekommen“ [8]. Es liegenmittlerweile zwei glaubwürdige unabhängige Studienaus England und Deutschland vor, die mit hoherstatistischer Signifikanz belegen, dass ältere Müttergesündere Kinder haben, wenn sie alle Möglich‐keiten der heutigen gynäkologischen Diagnostik aus‐nutzen.Wie jede revolutionäre Entwicklung, die dieMenschheit auf den Kopf stellen wird, gibt eswarnende Stimmen, die im Einzelfall Berechtigunghaben. Aber die Entwicklung wird in diese Richtunggehen, unterstützt durch die heutige Datenlage[6,8], wenn auch noch viele soziale und medizini‐sche Probleme gelöst werden müssen. KINDER VONMÜTTERN ÄLTER ALS 40 JAHRE SIND GESÜNDER,HABEN WENIGER UNFÄLLE UND SIND INTELLIGENTER.

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SERIEN UND ARTIKEL

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INTELLIGENZFORSCHUNG,BEGABUNGSAUSSCHÖPFUNG:EIN INTERVIEW MIT DR. RENGER, EINEMINTERNATIONAL FÜHRENDEN FACHMANNInterviewerin: Dr. Renate Birgmayer von Mensa Österreich, Vorstandsmitglied für Intelligenz‐forschungInterviewpartner: Dr. Sebastian Renger vom Deutschen Zentrum für Begabungsforschung und Bega‐bungsförderung (Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter)

Dr. Birgmayer: Wiedefinieren Sie den Be‐griff der „Begabung“?Dr. Renger: In eineretwas leichten, weni‐ger wissenschaftlichenund dabei vielleichtalltagstauglichenDefinition vertrete ichfolgende Überzeu‐gung: Begabung alleinmacht nicht glücklich –wird sie jedoch gese‐hen, in Beziehungeingebunden und von

anderen verstanden, kann sie ungeahnte Ideen freiwerden lassen. Mit dieser Überzeugung vertreten wirim Deutschen Zentrum für Begabungsforschung undBegabungsförderung (DZBF) unsere Inhalte undLehren und erklären damit, dass Prozesse der Bega‐bungsausschöpfung in den meisten Fällen immerBeziehungserfahrungen sind. Würde ich als Psycho‐diagnostiker antworten, dürfte ich mich strenggenommen nur auf die testpsychologische Intelli‐genzaussage verlassen. Der Persönlichkeitspsycho‐loge in mir würde aber sofort rebellieren undbehaupten, dass keine IQ‐Zahl ein Gefühl für dieBegabung vermitteln kann. Genau dazu brauchen wirBeziehung.

Dr. Birgmayer: Denken Sie, dass es wichtig ist,Kinder auf Hochbegabung zu testen? Wenn jawarum? Wenn eher nein, was wäre Ihre Begründung?Dr. Renger: Ich habe selbst einige Zeit die psycho‐logische Leitungsarbeit einer Kita ausgefüllt unddaher früh verstanden, welche Chancen und Hürdeneine sehr frühe Begabungsdiagnostik bietet. In sehrvielen Fällen konnten wir den Eltern Sicherheitgeben, da vor der Diagnostik so viele offene und un‐geklärte Fragen im Raum standen, die nun eine bega‐bungsehrliche Aussage gefunden haben. In manchen

Fällen war jedoch auch zu spüren, dass die frühestatische Aussage einer Entwicklungsschnelligkeitbeim Kind auch Erwartungen geschürt hat. Dannkamen Fragen dazu, ob das Kind sofort vorzeitigeingeschult werden muss und der Prozess in Druck‐wahrnehmung und Leistungserwartung konnte be‐ginnen. Daher halte ich die Diagnostik nach wie vorfür eine wichtige Unterstützung der Eltern, dochnoch wichtiger die Arbeit, wie diese Ergebnisse denEltern näher gebracht werden.

Dr. Birgmayer: Welche Rolle spielt der Begabungs‐begriff in der Lehrerausbildung? Sollte er mehrPlatz finden?

© Birgmayer, Renger

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Dr. Renger: Natürlich kann ich als wissenschaftlicherInstitutsleiter, der erkennen musste, dass in derLehramtsausbildung die Begabungsbeschreibungkeine angemessene Rolle spielt, diese Frage nurvehement bestätigen. Die gesamten Aus‐ undWeiterbildungen für Pädagogen und Psychologen,die wir derzeit im DZBF anbieten, sind ja geradezuauf Wunsch der Lehrkräfte entstanden, die offenformuliert haben, dass sie die größte Unsicherheit inBegabungsfragen empfinden. Doch mussten wir imRahmen unserer Ausbildungen zum „Begabungspsy‐chologischen Lernbegleiter (BPLB)“ erkennen, dasses sich nicht nur um die Wichtigkeit von Begabungs‐themen, sondern vor allem um die sich darausergebenden Themen zur Persönlichkeit handelt, indenen wir Lehrkräfte sicherer machen müssen. Dievon uns so oft postulierte Überzeugung, einmal„tiefer zu blicken“, wenn das Verhalten desSchülers auffällig erscheint, beansprucht natürlichauch die Kenntnis, worauf die Lehrperson zu achtenhat. Dann sind die Wahrnehmungen der Bedürfnisse,Gefühle, Ziele und Motive eines Schülers vielentscheidender. Diese Themen sind es, die vorallem die Lehramtsausbildung bereichern müssen.

Dr. Birgmayer: Was wäre Ihr Rat an Eltern, dieglauben, ein hochbegabtes Kind zu haben?Dr. Renger: „Bleiben Sie wachsam, erfragen Sie IhrKind und (be‐)achten Sie bitte (auf) die Bedürfnisse,die Ihr Kind Ihnen aufzeigt.“

Dr. Birgmayer: Was können LehrerInnen im Unter‐richt tun, um die Begabung ihrer SchülerInnenbesser zu fördern?Dr. Renger: Zunächst müssen wir beachten, dassBegabung eine Frage des Potenzials und nicht derLeistung ist. In einem ersten Schritt müssen wir da‐her versuchen, uns von der Leistungserwartung sogut es geht frei zu machen; denn in der An‐spruchsorientierung können bestimmte Fähigkeitenund Stärken gar nicht zum Vorschein kommen. Bega‐bungsförderung meint psychologisch auch nicht,dass die Lehrkraft hauptsächlich immer ein gutesund noch anspruchsvolleres Arbeitsmaterial aus derTasche ziehen kann, sondern vielmehr, die Schülerinbzw. den Schüler zu erfragen. Begabte Schüler, diebereits über ein sicheres Leistungskonzept verfügen,können wir thematisch natürlich sofort dort ab‐holen, wobei die Begabung, die erst noch gehobenbzw. ausgebaut werden muss, einen gesamten Er‐fahrungs‐ und Kennenlernprozess vom Kind benötigt.In diesen Bereichen müssen wir zum „Schatzsucher“werden und im Gespräch mit dem Kind nach Mög‐lichkeiten der Umsetzung suchen. Liegt die Bega‐bung bereits „über Wasser“, dann hören wir auchden Motor, der Benzin braucht.

Dr. Birgmayer: Wie geht man in unserer Gesell‐schaft mit der Begabung von Erwachsenen generellum?Dr. Renger: Bedauerlicherweise hat die Begabungs‐wahrnehmung im höheren Entwicklungsalter keineumfassende Wahrnehmung mehr, da uns Prozesseder Leistung, des beruflichen Erfolgs und dersozialen Vergleiche jeden Tag im Griff haben. Wenn

wir für die Schulzeit bemüht sind, die bestenKonzepte zum selbstgesteuerten Lernen aufzustel‐len, müssen wir genau so erkennen, dass dieseSelbstprozesse ein Leben lang gefüllt werdenmüssen. Aus psychologischer Sicht haben wir un‐endlich viele Erwachsene vor uns, die mit diesenFragen der Selbst‐ und Begabungsfindung nur sehrschlecht umgehen können, da sie kein Gefühl fürsich und ihre Fähigkeiten entwickeln konnten. Derressourcenorientierte Blick auf die Fähigkeiteneines jeden Menschen ist wichtiger denn je, damitin allen Prozessen von privater und arbeitsbezo‐gener Gestaltung eine Beziehung gelingen kann.Und selbst wenn wir einmal in klinische Prozesseblicken: Sobald wir den Selbstwert mitsamt seinenFähigkeiten eines Menschen ansprechen, erhöhenwir die Selbstwirksamkeit in jedem Vorgang psych‐ischer Gesundheit.

Dr. Birgmayer: Macht es den Menschen glücklicher,wenn Begabung in Leistung übergeführt wird bzw.welche Bedeutung messen Sie dem bei?Dr. Renger: Man könnte auch provokant formulier‐en: Kein Mensch hat gesagt, dass Begabung aus‐schließlich dazu gemacht ist, um in Leistungüberführt zu werden! Und auch wissenschaftlichgesagt, soll Begabung mehr können, als nur durchLeistungsexzellenz zu brillieren. Es liegt die Ver‐mutung nahe, dass Begabung nicht nur einen Wegnehmen soll. Wir kennen so viele Menschen, vonderen Fähigkeiten wir wissen bzw. ein Gefühlhaben, die jedoch keine akademische Höchst‐leistung bringen mussten, damit sie glücklich sind.Sie ziehen ihre Bestätigung aus anderen Bereichen.Aktuell diskutieren wir in der Begabungsforschungfür meine Begriffe zu stark die Erwartung, dass sichBegabung durch höchste Leistung zeigen muss.Blicke ich auf die Praxisfälle in der diagnostischenArbeit im DZBF, so muss ich erkennen, dass invielen Gesprächen die Leistung zur „schönstenNebensache“ geworden ist. Steigern sich Prozesseder Ängstlichkeit, Isolation oder Depressivität, sind(Schul‐)Leistungen in der Tat nebensächlich.Gleichzeitig braucht aber jede Begabung eine Be‐stätigung ihrer Existenz, die mit Verstehen,Wahrnehmung und auch Anerkennung verbundenist. Leistung wird als selbstehrlicher Begriff not‐wendig, der sich aber nicht durch möglichst vieleEinser in der Schule stabilisieren lässt. Begabungs‐psychologisch ist es unwichtig, woher diese Bestä‐tigung zur autonomen Fähigkeit kommt –Hauptsache nur, sie kommt.

Dr. Birgmayer: Vielen Dank für das Interview!

© Dr. Renate Birgmayer, Unternehmensberaterin,FH‐Lektorin und AHS‐Lehrerin sowie pädagogisch‐psychologische Beraterin. Internet:www.thinkpaed.com sowie www.lernenplus.at. BadWimsbach, 2013. Alle Rechte vorbehalten.

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MEIN NACHBAR UND DAS FAIRE BUCHAnita Bernsteiner

funktioniertdeutlichschneller alsdie gute altePost. ÜberNacht wirddie Wareausgeliefertund stehtschon amnächstenMorgen ab‐holbereit imGeschäft.

Das will ge‐testet sein!Da meineheiß‐geliebtenaber sowiesoschon wenigheraus‐

Eigentlich kein besonderes Ereignis: Mein Nachbarhatte ein Paket für mich übernommen. Aber diesmalwar doch etwas anders. Vielleicht liegt es daran,dass ich in dieser Wohnung nur für ein paar Monatewohne und in dieser Zeit einen besondersaufmerksamen Nachbarn habe? Vielleicht liegt esdaran, dass ich vorübergehend in einem anderenLand wohne, in dem die Mitmenschen so ganz andersals im grantigen Wien miteinander umgehen. Viel‐leicht war auch bloß Vollmond ...Das Paket war jedenfalls von einem großenBuchversandhandel, leicht zu erkennen am Aufdruckdes Pakets. Drinnen ganz harmlos: ein Bilderbuch fürmeine Kinder.

Mein Nachbar drückte mir das Paket in die Hand,drehte sich um und blieb mitten in der Bewegungstecken. Offensichtlich wollte er noch etwas sagen,wusste aber nicht so recht, ob er sollte oder nicht.Dann überwand er sich: „Sie wissen schon, dass Siedas Buch in einem lokalen Buchgeschäft bestellenkönnten? Sie sollten nicht so einen amerikanischenGroßkonzern unterstützen.“Er habe sogar kürzlich Fachliteratur schon am näch‐sten Tag in der Hand gehalten. Alles schneller undbesser als der Versandkonzern aus Übersee. Und weiler gerade so in Fahrt war, bekam ich auch noch eineKurzeinweisung in die ökologischen Unterschiedezwischen Pfand‐ und Mehrwegflaschen mit auf denWeg.

Und das mir! Ich fühlte mich ertappt und gleichzeitigungerecht behandelt. Ich bin doch sonst immerdiejenige, die auf Ethik, Umweltbewusstsein, Tier‐rechte, Fairness und überhaupt alles achtet. Also soeine Frechheit! Wenn der wüsste, dass ich sogar beiSchokolade  ..., ja und bei Kleidung ja sowieso  ...,und bei Obst und Gemüse achte ich natürlich auchimmer woher ...Aber wie das so ist, nagen solche Begegnungen trotzaller Verdrängungsversuche weiter an den Hirn‐windungen.

Hat er nicht gesagt, seine bestellten Bücher warenschon am nächsten Tag abholbereit? Das wäreschneller als jeder Premium‐VIP‐Luxus‐Versand!Aber wie ist das mit englischsprachigen Büchern? MitNoten? Mit vergriffenen Exemplaren?

Es wurde also Zeit für eine kleine Recherche: Wiekommt das Buch zum Leser?

Der klassische Weg vom Verlag bis in unser Bücher‐regal verläuft über Buchgroßhandel und Sortiments‐buchhandlung. Da kleine Buchhandlungen keinegroße Lagerhaltung betreiben, können Sie über denZwischenbuchhandel kurzfristig Exemplare bestel‐len. Für den Transport steht ein eigenes Versandsys‐tem, der Büchersammelverkehr, zur Verfügung. Das

fordernden Gitarrennoten in Wien lagern, versucheich doch gleich einmal mein Glück mit Noten‐büchern aus einem englischen Verlag ‐ eines davonist laut Internet vergriffen. Zusätzlich darf es auchein „normales“ Buch in deutscher Sprache sein –quasi als Mindestanforderung.Wie praktisch, dass ich direkt neben der Buch‐handlung wohne!Am Abend ist klar: Mein Buch kann ich innerhalbvon 36 Stunden abholen, bei den Noten gibt eseinen Treffer mit etwas längerer Lieferzeit und dasvergriffene Exemplar kann leider auch die netteDame im Geschäft nicht herbeizaubern. Ich bin zu‐frieden mit meiner Ausbeute!

Auf den ersten Blick wirkt dieser Weg für meineBücher sehr fair und korrekt. Der lokale Klein‐handel wird unterstützt, zusätzlich gibt es dieZwischenhändler und nicht zuletzt die Verlage, diealle ihren Teil daran verdienen. Was ein Autor fürseine Arbeit bekommt, liegt an seinem Verhand‐lungsgeschick und ist zusätzlich gesetzlich geregelt(Urhebervertragsrecht).Wo ist der Haken? Kleine Verlage können bei derPreisgestaltung oft nicht mithalten. Durch denZwischenhandel muss die Spanne relativ großzügigausgelegt sein. Soll das Buch für den Käufer preis‐lich attraktiv sein, bleibt für den Verlag oft nichtviel übrig.Nun ja, das ist bei großen Online Händlern natür‐lich nicht besser. Im Gegenteil ‐ es kam schon vor,dass Verlage die Zusammenarbeit verweigerten, dasie die stark nach unten zeigende Preisspirale nichtmehr mittragen wollten.Dazu kommen noch Lohndumping, Steuerschlupf‐löcher, Ausbeutung der Mitarbeiter und viele Vor‐

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Anita Bernsteiner hat Technische Chemie an derTU Wien studiert und schreibt gerade an ihrer Mas‐terarbeit ihres Zweitstudiums Energiemanage‐ment. Derzeit arbeitet sie für Siemens in Wismaran der Inbetriebsetzung einer Offshore Plattformfür die Stromübertragung von Windparks in derNordsee. Hier hat sie übrigens auch ihren nettenNachbarn kennengelernt.

[email protected]

würfe mehr. Jeder, der hin und wieder einen Blickin die Zeitung wirft, wird schon über entsprechendeSchlagzeilen gestolpert sein.

Ja aber warum finden wir uns dann trotzdem immerwieder auf jener Internetseite ein und drücken im‐mer wieder auf den „Bestellen“‐Knopf?

Wie bin ich denn auf die Idee gekommen, genaudieses Buch und diese Noten kaufen zu wollen?Natürlich habe ich das allzeit bereite Orakel Inter‐net befragt. Natürlich führten spätestens nach zweiKlicks alle Wege zu jenem Versandhändler. DieRezensionen auf ebenjener Seite haben michüberzeugt, genau diese Druckwerke haben zuwollen. Warum also nicht gleich hier und jetzt aufden Button drücken?Meine Daten sind gespeichert, der Aufwand minimalund bequemer weise merke ich nicht einmal sorichtig, dass ich bezahle, weil alles still und heim‐lich abgebucht wird.Zum Service gehören ebenso wie Wunschlisten fürdie lieben Verwandten, Vorschläge für weitereLiteratur und der nette Hinweis, man solle sich dochruhig mal was gönnen. Die Anonymität lässt uns zuBüchern greifen, die wir im Geschäft nur im Flüster‐ton verlangt hätten und die Tatsache, dass ein ein‐zelner Eintrag im Warenkorb gar so einsam aussieht,verleitet uns dazu, noch schnell den neuesten Krimifür Tante Erna mit zu bestellen.

Ja aber wo ist der echte Vorteil für mich? Ist esbilliger? Dank Buchpreisbindung macht man hierkeine Schnäppchen. Ist es schneller? Auch das nicht!Nur gegen einen saftigen Aufpreis liefert die Post soschnell wie der Büchersammelverkehr. Bequemer?Wer ist schon wirklich zu Hause, wenn der Paket‐dienst gerade klingelt? Selbst Bücher aus dem Aus‐land bekomme ich offensichtlich direkt über dasLadengeschäft vor Ort.

Und warum erzähle ich euch das alles? Könnte jasein, dass ihr alle eure Bücher im Geschäft um dieEcke besorgt.

Aber vielleicht habt ihr so wie ich noch nie sorichtig darüber nachgedacht und ganz bestimmthabt ihr nicht so einen frechen Nachbarn.

© Bernsteiner

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WINTERWUNDERLANDYannick Körber

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Ein sanftes Quietschen gefolgt von einem weitweniger sanften Ruck riss Stepan aus seinen Träu‐men, mit denen er große Teile der vier StundenBummelfahrt quer durch das eiszeitliche Nieder‐österreich verbracht hatte. Das Wetter hatte dieletzten Tage hauptsächlich aus Schneestürmen be‐standen und so war ihm und vier anderen nichts an‐deres übrig geblieben als mit dem Zug von derFestung Wien quer durch Niederösterreich bis Ober‐sdorf dem nördlichen Ende der Bahnstrecke zufahren.Da er inzwischen Übung darin hatte war Stepan in‐nerhalb kürzester Zeit in seine Kälteschutzkleidunggeschlüpft, seinen Rucksack geschultert und nahmzuletzt seinenArztkoffer in dieHand. Nachdemer einen kurzenBlick über seineSitzbank schwei‐fen ließ und be‐fand, dass ernichts vergessenhatte, öffneteer als erstes dieTür des Zugesund stieg hinabauf den ver‐schneiten Bahn‐steig.Ein älterer Mannstand vor demBahnhofsge‐bäude, daseindeutigeiszeitlicheArchitektur war,was Stepan nichtwunderte, weil er glaubte, einige hunderte Meterdie verschneiten Schienen entlang, die Reste einesvoreiszeitlichen Bahnhofs zu erkennen.Seine Mitfahrer waren inzwischen alle ausgestiegenund einige Leute, die so aussahen als hätten sie einpaar Tage am Bahnhof gewartet, hatten den Zugbestiegen. Der Lokführer wechselte ein paarschnelle Worte mit dem Vorsteher, dann pfiff derTreibwagen und der Zug rollte los zurück in Rich‐tung Festung Wien.Der Vorsteher ließ seinen Blick durch die Rundewandern nickte zufrieden und begann bedächtig zusprechen: „Willkommen in Obersdorf, der südlichenGrenze der Sierra Holy Station, momentan ist aufder Forschungsbasis Holy Dove kein Fahrzeug ver‐fügbar und ich kann hier nicht weg, das heißt, ihrmüsst bis morgen oder übermorgen hier auf der Sta‐tion warten. Die von euch, die zur Station selbstmüssen, werden von der Basis abgeholt, einmal proWoche kommt eine schwere Patrouille vorbei und

nimmt Leute mit oder setzt welche ab. Bis dahinviel Spaß. Und jetzt kommt rein, es ist kalt hier.“Der alte Mann lächelte und deutete ihnen mit insHaus zu kommen. Doch außer Stepan machte keinerAnstalten ihm zu folgen. Stepan hatte schon zu Be‐ginn der Fahrt gemerkt, dass die anderen, spezielldie zwei Forscher, es sehr eilig zu haben schienen,und dieser Eindruck hatte sich soeben verstärkt.Während der Eine nervös von einem Fuß auf denanderen trat und seinen Kollegen anstarrte, wirktedieser etwas entgeistert, auch die beiden Soldatenschienen nicht besonders begeistert.„Das kann nicht, sein wir MÜSSEN SOFORT zurBasis“, antwortete der entgeisterte Forscher. „Wir

haben wichtigeProben, die so‐fort in einLabor zur Un‐tersuchungmüssen!“. DementgeistertenForscher warsichtlich derKragen ge‐platzt. Erschrie fast unddeutete heftiggestikulierendauf die Metall‐box, die seinKollege bei sichtrug.„Wenn es wirk‐lich so dringendist, werden siesicher bald je‐mandenschicken“, ant‐

wortete der Alte beschwichtigend, aber er schiennicht ganz mit der Situation fertig zu werden.„Das hat sich spontan ergeben. Ich musste schonwegen diesem verdammten Schneesturm vierStunden in einem Bummelzug die ewig gleicheLandschaft ertragen. Ich werde mir nicht hier dieBeine in den Bauch stehen. Wie weit ist dieForschungsbasis entfernt? Zwei, drei Kilometer?Weiter kann es nicht sein!“, Stepan hatte denEindruck, dass sich das Gesicht des Mannes rot zufärben begann und er schien wirklich wütend zusein.„Luftlinie sind es circa zweieinhalb Kilometer ‐also etwa drei Kilometer zu gehen.“ Einer derSoldaten hob beschwichtigend die Hände und alser das Gefühl hatte, dass die anderem ihmzuhörten fuhr er fort. „ Das Wetter ist momentanso gut wie es seit Tagen nicht war. Der Schnee‐sturm hat gerade nachgelassen und wenn wir jetztlosgehen, können wir es schaffen bevor der näch‐

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ste Schneesturm beginnt oder es dunkel wird. Wirhaben es nämlich auch eilig. Unser VTOL zum Mili‐tärstützpunkt Mistelbach geht heute Abend von derBasis weg.“Der alte Mann starrte sie entgeistert an: „Das könntihr nicht tun. Ihr könntet euch verirren, vomSchneesturm überrascht werden, das ist Wahnsinn!“Die Stimme des Vorstehers klang verzweifelt und erblickte flehend zu Stepan, den er für den Vernünf‐tigsten hielt, doch Stepan hatte längst in den Augender vier Männer gesehen, dass sie zwar nicht alleüberzeugt von der Idee waren aber dochentschlossen genug, um sich nicht umstimmen zulassen. Außerdem beschlich ihn das Gefühl, dasskeiner der Vier mehr als das Grundüberlebenstrain‐ing in Eiszeitumgebung gemacht hatte und er somitals Arzt und als einzige Person, die ausreichend fürdiese Umgebung ausgebildet war, verpflichtet warmit den vier Verrückten zu gehen.Als außer dem Alten kein Widerstand laut wurde,nickte der Soldat und sah den Alten an: „Wenn duuns den Weg genau beschreibst und wir uns beeilen,sollte es kein Problem werden.“Der Alte nickte und sie gingen in den Warteraum woer ihnen den Weg genau erklärte und dabei nocheinige Male erfolglos versuchte ihnen das Unterneh‐men auszureden.

Als sich die Gruppe wenig später auf den Wegmachte, eilte der Vorsteher sofort zu seinemFunkgerät.„Chief ruft Dove, bitte kommen.“ „Hier Forschungs‐basis Dove, was gibt’s Neues in der Station,Walter?“

„Eine Gruppe hat sich auf den Weg zu euchgemacht, fünf Leute, ich konnte es ihnen nichtausreden, dabei sah der Arzt so vernünftig aus undich hatte wirklich das Gefühl, er würde sich in derEiswüste auskennen.“ „Warte habe ich das richtigverstanden, ein Arzt der für eiszeitliche Umgebungausgebildet ist, war bei dir?“„Ja, warum?“ „Die Station hat heute Früh gemel‐det, dass einer mit der Bahn ankommen sollte undsie ihn abholen kommen wollten, die werden sichgar nicht freuen.“„Wahrscheinlich nicht …“

Das Wetter war vergleichsweise freundlich als sieabmarschierten, auch wenn die dichten, grauenWolken nicht einen Zentimeter weit aufgerissenwaren.Wie der alte Mann ihnen geraten hatte, war diekleine Gruppe den Schienen bis zu den Ruinen desBahnhofes gefolgt. Dort angekommen, hatten siefeststellen müssen, dass der Bahnhof einst aufeiner Brücke gestanden haben musste und derGraben, den sie überspannt hatte, mit lockeremPulverschnee gefüllt war. Sie konnten ihn somitnicht durchqueren, ohne darin zu versinken. Sieentschieden sich daher, nicht der Strecke bis zumnächsten Bahnhof zu folgen, sondern stattdessendie Route durch die alte Hauptstraße zu nehmen.Durch den kniehohen Pulverschnee kamen siebedeutend langsamer voran als sie gedacht hattenund so standen sie eine Dreiviertelstunde nachihrem Aufbruch erst auf der einen Kilometer ent‐fernten Hauptstraße. Hier sah es allerdings besseraus, die Straße wurde zwar hie und da von einerSchneewächte blockiert, aber im Großen und Gan‐zen hatten die Häuser, oder das was von ihnen

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übrig war, die Straße vor den Schneestürmen derletzten Tage abgeschirmt. Es sah so aus, als würdensie nun schneller voran kommen. Stepan hatteallerdings schon seit einer ganzen Weile das Gefühl,dass der Wind zu drehen begonnen hatte und als siedie Straße erreicht hatten, hatte er gemerkt, dassihnen der Wind nun entgegen blies, was ihm ganzund gar nicht gefiel.Er behielt recht; schon nach wenigen Minuten bliesihnen ein starker Wind den Schnee von den Wechtenins Gesicht, so dass sie sich von Autowrack zuAutowrack hangeln mussten. Nun kamen sie kaumschneller voran als vorher und als nach einer Vier‐telstunde auch noch immer stärker werdenderSchneefall einsetzte, beschloss die Gruppe sich überQuerstraßen und verlassene Höfe vorzuarbeiten, umnicht direkt im Schneesturm zu gehen. Stepan verlorbald jedes Zeit‐ und Distanzgefühl und so konnte erschließlich nicht mehr sagen, ob sie nun erste einehalbe oder schon zwei ganze Stunden auf derHauptstraße unterwegs waren.Inzwischen war der Sturm so stark geworden, dasssie kaum zehn Meter weit sehen konnten. Mit demSturm waren auch die Temperaturen gefallen undder Wind machte die arktische Kälte noch schlim‐mer. Er bemerkte, dass seine Gefährten, die schoneine Weile unruhig waren und speziell die Forscherlangsam panisch zu werden schienen.Als sie das nächste halbwegs intakte Haus erreicht‐en, viel Stepans Blick auf die Türnummer,Hauptstraße 117. Er hatte einen Entschluss gefasst.„Alle rein in das Haus! Sucht nach allem was leichtbrennbar aussieht. Wir müssen ein Feuer machen!“,überschrie er den Sturm und trat gegen das einge‐frorene Gartentor, das sofort nachgab.Wider Erwarten hatten sie bald ein kleines Feuer indem verfallenen aber immer noch sauberen Kamin

entzündet und sich zitternd auf den Rest einerSitzgarnitur zusammengezogen.

Die kleinen Flammen waren kaum stark genug, umsie auch nur etwas warm zu halten und die zweiForscher wurden zuerst panisch und begannen dannbald müde zu werden. Auch die Soldaten fingenbald zu zittern an und ehe Stepan sich versahwurde auch er müde, während er versuchte, dieanderen um jeden Preis wach zu halten.Dann klopfte es am Fenster, zuerst nur leise, dochalle waren sofort hellwach, es klopfte ein zweitesMal, jetzt nahmen sie auch die Lichter draußen imstürmischen Zwielicht war. Einer der Soldaten legtesein Gewehr an und ging zum Fenster, Stepan folg‐te ihm und als sie in Position waren, öffnete Stepandas Fenster.Der Lauf des Soldaten zielte direkt auf einenPatrouillensoldaten der Station, der das relativlässig zu sehen schien: „Hä, hä aufpassen damitkann man wen verletzten. Steigt ein wir bringeneuch zur Basis.“Der offene Buggy war komplett eingeschneit und inihm saßen zwei weitere Leute in Thermoanzügen.Hinten auf dem Fahrzeug war eine Art Zeltplaneaufgestellt worden, in die der Patrouillensoldat siebugsierte, dann setzte er sich dazu.„Patrouillenteam Master, an Station Holy, wirhaben die Gruppe gefunden und bringen sie zurDove‐Basis. … Verstanden, over and out“, nachdiesem Funkspruch hob der Patrouillensoldat denKopf und sah Stepan an.„Stepan Dirtroski?“ Als Stepan nickte fuhr er fort:„Du holst dir in der Basis schnell was Warmes zuessen und einen Thermoanzug. Wir nehmen dichgleich mit zur Holy‐Station. Ich heiße John.Willkommen in der Familie.“

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PHYSIK UND GLAUBETassilo Halbritter

Die Wirklichkeit ist nichts als eine kollektive Vermutung. (L. Tomlin)

Reduktion oder Emergenz?

Das Weltbild der Physik beruht auf Messungen. Aberexistiert hinter den Messwerten auch einephysikalische Realität? Wir alle sehen die Welt so,wie wir sie gern hätten, und nicht so, wie sie ist.Diesem Konstruktionsfehler des menschlichenGeistes müssen wir uns widersetzen, wo es nur mög‐lich ist. Denn in der wahren Wissenschaft geht esdarum, Ideologien zu durchschauen und zu demon‐tieren. Ich zeige das gerne am Beispiel der Physik,einer sogenannten exakten Wissenschaft.

Angeregt wurde ich durch das Buch von Laughlin,das wirklich Neues bringt: eine Vision der Wis‐senschaft, die aus dem Zeitalter des Reduktionismusmit seiner fortwährenden Suche nach den stetskleiner werdenden Bausteinen der Welt in das derEmergenz, der Selbstorganisation der Natur über‐geht. Robert B. Laughlin, geboren 1950, istPhysikprofessor an der Stanford University, wo ernach Stationen am Massachusetts Institute of Tech‐nology und in Berkeley seit 1985 lehrt. 1998 bekamer für seine Arbeiten über den fraktionalenQuanten‐Hall‐Effekt den Nobelpreis für Physik.

Kerngedanke seines Buches (siehe Literaturverzeich‐nis) ist, dass eine umfassende und zufriedenstel‐lende Erklärung der Naturphänomene nicht gelingenkann, ohne sich der Frage zu widmen, warum wirOrdnungsphänomene auf verschiedenen Ebenenbeobachten, die sich nicht durch die Details derdarunter liegenden Ebenen erklären lassen. Mater‐ialeigenschaften von Festkörpern lassen sich nichtalleine aus der Quantenmechanik herleiten. Der re‐duktionistische Ansatz in der Physik und anderenNaturwissenschaften ist ausgeschöpft und mussdurch das emergenztheoretische Konzept ersetztwerden. Die Botschaft des Buches ist in manchenPunkten sehr klar: immer tiefer bohren wird nichtautomatisch die gewünschten Antworten über dieFunktionsweise der Natur liefern. Es gibt Sachver‐halte, bei denen sich die Natur auf geradezu boshaftanmutende Art dagegen schützt, sich experimentellund theoretisch allzu tief in die Karten schauen zulassen (Kapitel: Die dunkle Seite der Protektion).

Laughlin will dazu ermutigen, die Lösungen oberhalbder reduktionistischen Ebene zu suchen. Wer z.B.nicht um die Existenz eines Regelkreises in einemSystem weiß, der wird lange darüber rätseln, warumes sich geordnet oder gar "feinabgestimmt" zeigt. InWirklichkeit hat das System aber aufgrund seinerStruktur gar keine andere Chance als sich geordnetzu verhalten. Es kommt also darauf an, die"Grundalgorithmen" oder "Reglerstrukturen" in den

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Ordnungsphänomenen derNatur zu erkennen und zuberücksichtigen.

Laughlins Grundthese ist, dass es ‐ physikalischbetrachtet ‐ eine Quantenwelt mit ihren eigenenGesetzen gibt (die mit der Newton‘schen Großweltnicht vereinbar sind), die sich durch Prinzipien derOrganisation zu neuen Gesetzen (einer höherenEbene) organisieren. Diese Gesetze können genausoreal, fundamental und auch präzise sein, wie dieGesetze auf den Ebenen darunter. Schlimmer noch:die gesamte von uns erlebte Realität ist letztlichein emergentes Phänomen. Wir können einenGegenstand beispielsweise nur deshalb anfassen,weil sich in ihm Elemente so organisiert haben,dass er eine Oberfläche besitzt. Das herrschendeParadigma ist deshalb für Laughlin die Organisa‐tion:

"Der Mythos, kollektives Verhalten folge aus derGesetzmäßigkeit, geht in der Praxis genau in diefalsche Richtung. Stattdessen folgt Gesetz‐mäßigkeit aus kollektivem Verhalten, ebenso wieandere daraus hervorgehende Dinge wie etwa Logikund Mathematik. Unser Geist kann das, was diephysische Welt macht, nicht deshalb antizipierenund meistern, weil wir Genies sind, sondern weildie Natur das Verständnis erleichtert, indem siesich selbst organisiert und Gesetzmäßigkeit hervor‐bringt."

Lokale realistische Theorie?

Unserem Verständnis der Natur liegt etwas zu‐grunde, das man in der Physik eine lokale real‐istische Theorie nennt. Sie beruht auf dreiAnnahmen: erstens, dass man von einigen unter‐suchten Fällen auf die Gesamtheit aller, also auch

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der nicht untersuchten, schließen darf. Das ist dassogenannte Induktionsprinzip, eine Grundvorausset‐zung für naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.Zweitens sollte jede Untersuchung von räumlichentfernten Einflüssen isoliert bleiben, weswegenman diese Bedingung auch Lokalität nennt. Alsdritte Voraussetzung müssen die untersuchten Ob‐jekte die getesteten Eigenschaften überhaupthaben. Das versteht man gemeinhin unter Realis‐mus: auch unbeobachtete Objekte besitzenEigenschaften, von denen die dann beobachtetenEigenschaften abhängen.

Wir wissen heute, dass die Physik, die die Natur aufder Quantenebene beschreibt, keine lokale reali‐stische Theorie sein kann. Das war einst umstritten.Kein Geringerer als Albert Einstein ersann 1935zusammen mit seinen Kollegen Boris Podolsky undNathan Rosen ein Gedankenexperiment: es werdendarin Paare von Teilchen getestet, die gemeinsamerzeugt wurden, so dass ihre Spins (Eigenschaften,die man sich als die Orientierung ihrer Rotations‐achsen vorstellen kann) miteinander korreliert sindund es auch bleiben, wenn die Teilchen in ver‐schiedene Richtungen davonfliegen. Heute nenntman solche Teilchenpaare „verschränkt“.

Das führt in der von Einstein erdachten Situation zueinem Paradoxon: da die beiden Teilchen korreliertsind, zeigt sich durch die Messung des einen zugleichder Messwert des anderen ‐ und zwar sofort, egalwie weit die Teilchen voneinander entfernt sind.Das aber widerspricht der Relativitätstheorie, nachder sich ein Ereignis an einem Ort erst mitZeitverzögerung (Lichtgeschwindigkeit als schnellsteÜbermittlung) an einem anderen bemerkbar machenkann. Damit glaubte Einstein, die KopenhagenerDeutung als widersprüchlich entlarvt zu haben. Dieihr zugrundeliegende Quantentheorie könne dem‐nach nicht der Weisheit letzter Schluss sein, ebenweil sie keine lokale realistische Theorie ist.

1964 fand der nordirische Physiker John Bell einenmathematischen Ausdruck, die Bell‘sche Un‐gleichung, die solche Korrelationsmessungen an ver‐schränkten Teilchen immer erfüllen müssten, wenndie Physik so lokal und realistisch wäre, wie Einsteines gerne gehabt hätte. Zwischen 1972 und 1999wurden solche Experimente schließlich mit immer

größerer Präzision unternommen. Das Ergebnis isteindeutig: die Bell‘sche Ungleichung ist verletzt.Wie immer die Physik des Allerkleinsten aussieht,sie folgt keiner lokalen Theorie. Das heißt aber:mindestens eine der drei Annahmen mussaufgegeben werden. Aber welche? Bell war derMeinung, und manche Forscher sind es heute noch,es sei die Lokalität, von der man sich verabschiedenmüsse. Oder geht es nun doch dem physikalischenRealismus an den Kragen? Muss man jetzt endgültigden Traum einer realistischen Sicht der Naturbegraben, in der Objekte auch außerhalb der Mess‐geräte der Physiker Eigenschaften besitzen?

Oder gilt jene alternative Quantentheorie, die derAmerikaner David Bohm 1952 entwickelte? IhreVoraussagen gelten als ununterscheidbar von denender herkömmlichen Quantentheorie, sie ist aber zu‐mindest komplizierter und wird von den meistenPhysikern abgelehnt. Die Bohm‘sche Mechanik istnun in der Tat dezidiert realistisch. So sind in ihrTeilchen wirklich Teilchen und nicht zugleichWellen. Daher ist sie bei Forschern und Philosophenbeliebt, die auf einem ausschließlich natur‐wissenschaftlichen Weltbild beharren, für das einhandfester physikalischer Realismus eine unver‐zichtbare Bedingung ist. Die herkömmlicheQuantentheorie grenzt für die Anhänger Bohms anObskurantismus, gerade weil sie eine KopenhagenerInterpretation nahe legt. Niels Bohr brachte in einerEntgegnung auf den Einwand von Einstein, Podolskyund Rosen sogar die Möglichkeit ins Spiel, dass viel‐leicht weder die Lokalität noch der Realismus dasProblem sind, sondern die unumschränkte An‐wendung des Induktionsprinzips. Denn wasberechtigt uns eigentlich aus den Eigenschafteneines Teilchens im Messgerät auf die des Teilchensan sich zu schließen? Das wäre nicht unvereinbarmit einem Realismus, der die Existenz einer vomBeobachter unabhängigen Welt für möglich hält.Aber es bedeutete eine fundamentale Beschränkungdessen, was sich naturwissenschaftlich über dieseWelt sagen lässt.

Fazit

Wissenschaft hat sich zu Recht und mit vielen Ge‐burtswehen von der Religion distanziert. Ich wehremich dagegen, dass sie zu einer selbstgestricktenneuen Religion erhoben wird. Ich habe nichts gegenReligionen. Schließlich finde ich ja auch Pastafarier,die das Spaghettimonster anbeten und Neuheiden,die am Morgen schlotternd im Tau stehen, unter‐haltsam. Solche Religionen, neue zumal, haben esan sich, dass sie über bestimmte Inhalte definiertsind. Was diesen Inhalten widerspricht, wird aus‐gegrenzt und verfolgt. Dann müssen Worthülsenherhalten, deren mächtigste, weil am wenigstenreflektierte der Begriff „unwissenschaftlich“ ist,gleich danach kommt „esoterisch“. Das Problem ist,und das hat die wissenschaftshistorische und wis‐senschaftstheoretische Diskussion der letzten 50Jahre klar gezeigt, dass man Wissenschaft nicht in‐haltlich definieren kann. Wer das tut, hängt einemveralteten und damit „unwissenschaftlichen“ Be‐

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DEIN KO‐MENSANER,DAS UNBEKANNTE WESEN, TEIL IIHeinz‐Detlef Scheer

Eine anonyme Ko‐Mensanerin packt aus: „Das Leben mit einem Mensaner ist kein Zucker‐schlecken!“

Brigitte[1] M. aus B. (52), selbst nicht M, ist vor ca.20 Jahren eine Beziehung mit einem M aus B. (55)eingegangen. Wir wollen ihn hier „Swen“ nennen.Im Jahre 2000 haben die beiden ohne ersichtlichenGrund geheiratet. Sie selbst hält sich mit einemkleinen Geschäft des alltäglichen Bedarfs für Liter‐aturfans über Wasser, der Mensaner Swen verbringtseit der Eheschließung die meiste freie Zeit vor demPC oder dem Kühlschrank.Als beruflicher Besserwisser tourt er ganzjährigdurch den deutschsprachigen Raum und verbreitet,was sowieso schon alle anderen wissen, aber nichtwahrhaben wollen. Brigitte, die von uns geduzt wer‐den möchte, obwohl sie selbst kein M ist, ist schonoft der Verzweiflung nah gewesen und hat im Jahre2007 den Selbsthilfeverein „Ein Leben ist auch mit Mmöglich! e.V.“ für betroffene Ko‐Mensaner gegrün‐det. Manchmal, sagt sie gerne, ist sie froh darüber,dass sie den Namen für den Verein nicht mit einemohnehin nur sinnlose Erwartungen schürenden Ad‐jektiv wie „schönes" („Leben“, Anmerk. desSetzers)“ oder „befriedigendes“ konkretisiert hat.Die Aufnahmen zu diesem Interview waren teilweiseeine technische Herausforderung, weil die ausDatenschutzgründen angebrachten Balken über IhrenAugen bei Brigitte zu Kopfschmerzen und Verständi‐gungsproblemen führten. Der besseren Lesbarkeitwegen sind die Textstellen von einer staatlich ge‐prüften Psychologisch‐Technischen Assistentin mitZusatzausbildung als Lektorin jeweils um die Klagenüber die Kopfschmerzen der Ko‐Mensanerin berein‐igt worden. Lediglich in der Niederschrift derzweiten Äußerung ist das Beispiel der Anschaulich‐keit halber weiterhin enthalten.

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griff von Wissenschaft an. Wäre das die Substanzvon Wissenschaft, so hätten wir keinen Fortschritt.

Übrigens:"Realität ist das, was nicht verschwin‐det, wenn man aufhört daran zu glauben."Philip K. Dick

Literatur• Robert B. Laughlin: Abschied von der

Weltformel, Piper TB, 2009• Brian Greene: Der Stoff, aus dem der Kosmos

ist, Goldmann TB, 2008• Richard P. Feynman: QED: Die seltsame Theorie

des Lichts und der Materie, Piper TB, 1992• Lee Smolin: Die Zukunft der Physik: Probleme

der String‐Theorie und wie es weitergeht, DVA,2009

TOPIQ: Wie habt Ihr Euch denn überhauptkennengelernt, Du und Dein Mann?

Brigitte: Guten Tag! Bei uns sagt man immer erst„Guten Tag!“

TOPIQ: Ach ja, Guten Tag! Wie habt Ihr Euch dennun kennengelernt damals?

Brigitte: Ich kann mich teilweise nur noch sche‐menhaft erinnern. (Ich sehe nichts, ach so, dasliegt an den Balken über meinen Augen! Ja, machtja nichts, ich brauche ja auch nichts zu sehen, ichred´ ja nur). Meine Therapeutin sagt, ich habe dasmeiste vollkommen und endgültig verdrängt, wasdamals geschah. Ich wohnte damals noch in einerWohngemeinschaft und war dran mit Brötchenkaufen (minutenlanges Schluchzen, immer wiederunterbrochen durch „diese Kopfschmerzen…!“) …

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TOPIQ: Ja, das verstehen wir gut, und dann, was istdann passiert?

Brigitte: Es war im Frühling, müsst Ihr wissen! Früh‐ling ist das Schlimmste, das einem Ko‐Mensanerpassieren kann: Alle sind fröhlich, alle wollen raus indie Natur. Alle Knospen sprießen, im Radio spielensie fröhliche Musik und die Hormone spielen ver‐rückt. Und das wollten wir auch. Also nicht ver‐rücktspielen, sondern raus, auf einen Radausflughatten wir uns verabredet. Ich sollte Brötchenholen, ich war eingeteilt. Ich war ja damals noch garkein Ko‐Mensaner, oder eigentlich Ko‐Mensanerin.Wir hatten so einen Küchenplan, und es war Sams‐tag, da war ich immer eingeteilt, wenn der Bernd,der war Tischler, nicht konnte. Also mit derWohngemeinschaft, meine ich, hatten wir diese Ein‐teilung verabredet. Also bin ich zum Bäcker gegan‐gen, wie immer, wenn ich eingeteilt war und Berndnicht konnte ‐ ich glaube, weil seine Tante den70sten hatte oder so… ‐ zum Brötchen holen. D.h. andem Tag bin ich mit dem Fahrrad gefahren!

Brigitte: „Frühling ist die härteste Jahreszeitfür einen Ko‐Mensaner!“

TOPIQ: Das ist ja eine schreckliche Geschichte! Wasist denn dann passiert?!

Brigitte: (Sehr gefasst) Dann bin ich rein zum Bäck‐er, also in den Laden vom Bäcker Meierdiercks, derhat den ja schon in der dritten Generation, denLaden, also nicht der Meierdiercks, d.h. schonMeierdiercks, aber nicht er selber, sondern dieFamilie in dritter Generation. Na, und als ich reinbin zum Bäcker, da dachte ich: "Oh toll, nur einervor mir, dann bin ich gleich wieder zu Hause undgleich geht es ab nach draußen in den Frühling!"Aber da hatte ich mich getäuscht! Heute geht keinervon uns mehr zum Bäcker, d.h. heute lebe ich jaauch gar nicht mehr in der Wohngemeinschaft, son‐dern mit Swen zusammen in einer an sich ganzschönen Vier‐Zimmer‐Wohnung. Unser Bad hat einFenster und…

TOPIQ: Und damals beim Bäcker, was ist denn dapassiert?

Brigitte: Naja, er war vor mir dran, der Swen undzunächst schien alles unproblematisch und schnellzu gehen. Er sagte: „Ich hätte gerne sechs Krosseund zwei mit Körnern!“ Aber dann stutzte er, undbevor die Bäckerin ein Brötchen eintüten konnte,fragte er aufgeregt: „Warum sind denn die Körner‐brötchen so klein im Vergleich zu den krossen? Diekrossen kosten 20 Pfennig und die Körnerbrötchenkosten 40 Pfennig, also glatt das Doppelte, dabeisind sie viel kleiner!“ Daraufhin sagte die Bäckerin:„Ja, aber das Gewicht ist gleich, es ist exakt dasgleiche Material verarbeitet worden!“, daraufSwen: „Und warum sind sie dann doppelt so teuer,wenn es exakt dasselbe ist?!“Er wirkte damals schon unruhig, irgendwiegetrieben. Also angetrieben, irgendwie.

TOPIQ: Ja, er ist dann später ja auch Testleiter undLocSec geworden  …, aber was ist denn dannpassiert?

Brigitte: Ich habe mir die Beine in den Bauch gest‐anden, während draußen die Krokusse ohne michanfingen durch die feste Schneedecke zu brechen,die Menschen zu singen und zu tanzen anfingen unddrinnen die Themen wechselten: Wo denn der Teig

herkäme, wer denn die Körner aufstreuen würde,was der Unterschied zwischen verpacktem Brot undfrischem Brot wäre, oder ob das verpackte viel‐leicht aus einer Fabrik stammen würde, was dieBäckerin verdienen würde, wie viel Urlaub sie habeund warum in Italien die Brötchen viel billigerwären, nur, dass die eben da unten gar keineKörnerbötchen zum Frühstück essen wollten undman deshalb Erkundigungen einziehen müsste überdie örtlichen Preise in Umbrien beispielsweise.Kämen vielleicht am Ende die Körnerbrötchen ausder Dritten Welt und würde die Körner von Kinder‐händen aufgebracht und dann hier teuer verkauft?!Mit viel zu billigen Krossen würden die Kunden an‐

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Stunde am PC in meinem Zimmer und fiel gar nichtweiter auf. Ich habe ihm dann ein Knäckebrot mitSchokocreme geschmiert …!

Das Gespräch mit der anonymen Ko‐MensanerinBrigitte führte im Namen von TOPIQ unserleitender Redaktionspsychologe Detlef Scheer.

Ausblick:Ob die Serie mit der nächsten Folge „Ein Mensanerist kaum als Statussymbol zu gebrauchen!“ fortge‐setzt wird oder stattdessen ein vereinsinternesVerfahren gegen unsere Redaktionspsychologen an‐gestrengt, wird noch zu klären sein. Die Redaktionvermutet inzwischen mehrheitlich: Es gibt garkeine Ko‐Mensaner!

[1] Die Namen sind von der Redaktion aus Gründender Diskretion selbstverständlich geändertworden, Brigitte ist in Wirklichkeit Magret undSwen natürlich Christian!

gelockt ‐ wahrscheinlich Aufbackbrötchen ausTschechien ‐ und warum überhaupt so ein krossesBrötchen so billig sein könnte, das könnte doch inDeutschland bei den Energiepreisen gar nicht dafürhergestellt werden. Vielleicht wäre das die Strategieder Bäckerei, damit die arglosen Kunden Kinder‐arbeit in der Dritten Welt förderten ohne es zubemerken?Nach einer gewissen Zeit – ich hatte mich inzwi‐schen auf den Rand der Schaufensterbank gesetzt,die Frühlingsgedanken waren mir schon völligabhandengekommen und ich beobachtete missmutigaus dem Augenwinkel eine Maus dabei, wie sie im‐mer wieder versuchte in einem Satz vom Boden indie Auslage zu springen, die Schlange der Kundenging zweimal durch den Laden und dann auf dieStraße bis zur Bismarckstraße hoch und weiter überden Dobben in Richtung Norden – stürzte Swen zurTür (ein Motorrad war vorbeigefahren), riss sie weitauf und rief in die laue Frühlingsluft (es war mit‐tlerweile Mittag geworden): „Hört nur, es wirdFrühling, die Motorräder kommen raus!“

TOPIQ: Ja, äh … und dann …?

Brigitte: In dem Moment habe ich alle Vorsichtfahren lassen, habe die Warnungen meiner gutenMutter in den Wind geschrieben, kriegte einen rotenKopf und bestimmt auch Hochdruck  ... In demMoment habe ich mich in diesen Naturburschen vonMensaner verliebt.

TOPIQ: Was hat diese Geschichte aber nun mit derEntwicklung zur „Ko‐Mensanerin“ zu tun?

Brigitte: Ja, ich habe dann schon direkt nach dieserersten Begegnung das Verhalten von Swen gedeckt.Ich habe den Mitgliedern meiner Wohngemeinschafterzählt, ich käme so spät und ohne Brötchen zurück,weil die Bäcker streikten und ich bin in die Stadtgefahren war, um einen Bäcker zu finden, der sicham Streik nicht beteiligte. Naja, was soll ich sagen:Die Radtour war natürlich im Eimer, alle anderensauer und Swen saß ja schon seit mehr als einer © Scheer

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JAZZ‐STANDARDS: TAKE FIVETassilo Halbritter

Take Five ‐ so heißt eines der erfolgreichsten Jazz‐Musikstücks des Dave‐Brubeck‐Quartetts, das am1.7.1959 von Paul Desmond für das Album Time Outaufgenommen wurdehttp://www.youtube.com/watch?v=nzpnWuk3RjUund erst nach der Veröffentlichung als Single imJahr 1961 weltweit zum Evergreen wurde.

Die Komposition von Paul Desmond umfasst 24Takte, ist in der Liedform ABA geschrieben und wirdin moderatem Tempo gespielt. Auch für Menschen,die sich sonst kaum für Jazz interessieren, ist sie einBegriff. Gedacht war es letztendlich als ein Stückfür ein Schlagzeugsolo, dieses wird auch im Mit‐telteil des Stückes prominent vorgestellt. Den Titelerhielt das Stück durch den insbesondere für Jazz‐songs ungewöhnlichen 5/4‐Takt. Der Begriff to takefive wird umgangssprachlich verwendet für „einekurze Pause machen (fünf Minuten)“. Time Out wardie, bis 1960 meistverkaufte instrumentaleJazzplatte. Im folgenden Jahr sang Carmen McRae(mit Brubeck) eine erste Version mit einem Text,den Brubeck mit seiner Frau Iola geschrieben hatte.Das Stück entstand als Live‐Mitschnitt am 6.September 1961 im New Yorker „Basin Street East“.http://www.youtube.com/watch?v=O4N‐LGVGtksDer Text von 1961 ist hier zu finden:http://www.kovideo.net/take‐five‐lyrics‐dave‐brubeck‐870969.html

Paul Desmond (*1924 in San Francisco; † 1977 in NewYork City), hieß eigentlich Paul Emil Breitenfeld undwar ein Cool‐Jazz‐Saxophonist. Bekannt wurde erdurch das Dave Brubeck Quartet, in dem er seitdessen Gründung im Jahr 1951 bis 1967 spielte unddessen größten Hit Take Five er verfasste. SeinSaxophonspiel hatte einen klaren, leichten,fließenden Klang, den viele vergebens zu imitierenversuchten.Als Desmond 1977 verstarb, hinterließ er die Rechtean Take Five und sein gesamtes Vermögen demamerikanischen Roten Kreuz. Am 15. April 2011berichtete Desmonds Testamentsvollstrecker NoelSilverman, dass die Tantiemen aus Take Fivemittlerweile über sechs Millionen Dollar betragenwürden.

David Warren/„Dave“ Brubeck (*1920 in Concord,Kalifornien; † 2012 in Norwalk, Connecticut) war einUS‐amerikanischer Jazzpianist, Komponist undBandleader. Er leitete mit seinem Quartett eine derlanglebigsten und erfolgreichsten Combos desModern Jazz und eroberte dem Jazz ein neuesPublikum. In seinen Stücken verband er Jazz sowohlmit europäischer Konzertmusik als auch mitaußereuropäischer Musik. In Brubecks Klavierspielnahmen Blockakkorde und im rhythmischen Aufbauseiner Stücke ungerade Taktarten einen großenRaum ein. Die Anregung dazu kam von seinemLehrer Darius Milhaud, der seinerseits wieder seine

Inspirationsquelle in derafrikanischen Musik fand.Wegen ihrer Liebe zum ¾‐Takt hieß Brubecks Bandbald das „Jazz WaltzQuartett“. Brubeck kom‐ponierte bis ins hohe Alterimmer wieder Themen im5/4‐Takt. Von Take Fivemachte er regelmäßigneue Aufnahmen (mitDesmond 1963, mit JerryMulligan 1971, mit Bill Smith 1982). http://der‐standard.at/1353208339534/Take‐Five‐‐More‐Videos‐mit‐Dave‐Brubeck

Carmen McRae (*1920 in Harlem, NYC; † 1994 inBeverly Hills) war eine amerikanische Jazz‐Sängerin. Im Sommer 1961 entstand ihr wohl bestesAlbum, ihr Tribut an ihr Idol Lady Day, CarmenMcRae Sings „Lover Man and Other Billie HolidayClassics“ auf Columbia Records, auf dem sie u. a.von Nat Adderley begleitet wurde. In den 1960erJahren blieb sie – als eine der wenigen jazz‐orientierten Sängerinnen – ihrem Stil treu, auchwenn sie dabei neueres Songmaterial von BillyJoel, Lennon/McCartney, Stevie Wonder oderMichel Legrand integrierte.

Andere Interpreten:Das Stück hat sich längst zum Jazzstandard en‐twickelt und wurde von so unterschiedlichen Inter‐preten wie Monica Zetterlund, Chet Atkins,Augustus Pablo, George Benson, Helge Schneider,Quincy Jones, Grover Washington Jr., The Specials,Moe Koffman, Yo‐Yo Ma und Eric Singletoneingespielt. Al Jarreau erfand 1976 eine zusätz‐liche Scat‐Melodie und einen Text, den niemandaußer ihm singen kann: „Won’t you take a littletime out with me“.

QuellenWikipedia u.a.

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Anlässlich des 200. Geburtstags und des 130. Todestagsdes berühmten Komponisten Richard Wagner (1813 ‐ 1883)

AUGENBLICKE DER COSIMA WAGNERChristine Schnabl

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Wenige Tage nach der Vermählung von dem im 19.Jahrhundert bekannten deutschen Pianisten Hansvon Bülow mit der erst neunzehnjährigen CosimaLiszt, Tochter des österreichisch‐ungarischen Kom‐ponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt, treffen dieEheleute im Sommer 1857 am Züricher See ein, umdort die Flitterwochen zu verbringen. Doch wo eineEhe beginnen soll, beginnt die (zunächst) freund‐schaftliche Beziehung mit dem größten Tonkünstlerseiner Zeit: die musikalisch hoch begabte,schüchterne und wohlerzogene Cosima von Bülowtrifft auf den siebzehn Jahre älteren RichardWagner. Er bezaubert und verschreckt sie gleicher‐maßen. Seine unkonventionelle, emotionale, impul‐sive aber auch selbstbezogene Art zu leben berührtdie empfindsame, junge Frau tief: als RichardWagner an einem Abend in häuslich geselliger Rundeseine eben vollendeten Werke der „Tristan“‐Dich‐tung liest, bricht Cosima gerührt in Tränen aus.

Die ersten zarten Fäden zwischen den zukünftigenEheleuten werden gesponnen. Doch als sich die Flit‐terwochen dem Ende zuneigen, besinnt sich Cosimawieder auf ihr Leben an Bülows Seite als Haus‐ undEhefrau. Bei Wagner dürfte die hochsensible Cosimaebenfalls Eindruck hinterlassen haben ‐ er schickt ihrfortan immer wieder Briefe, die von der zurückhal‐tenden Bülow‐Ehefrau jedoch nie beantwortetwerden.

Im Jahr 1858, ein ganzes Jahr später, folgt das Ehe‐paar Bülow einer Einladung Richard Wagners undmacht erneut Urlaub am Genfer See. Der Haussegenim Hause Wagner hängt zu dieser Zeit, nach zwanzigEhejahren, schief: Richards Ehefrau Minna, einegeborene Planer, die als deutsche Schauspielerinbekannt wurde, entdeckte einige Wochen zuvor dieLiasion ihres Mannes mit der schönen Schrift‐stellerkollegin Mathilde Wesendonck. Cosima und ihrMann werden Zeugen einer heftigen Auseinander‐setzung zwischen Richard und Minna. Die Stimmungist angespannt. Emotional belastet zieht sie sich miteinem Vertrauten, Karl Ritter ‐ Schwager der NichteRichard Wagners und in diesen Tagen ebenfalls zuGast bei den Wagners, zu einer Bootsfahrt auf denGenfer See zurück. Verzweifelt versucht Cosima ihnzu überreden, sie zu ertränken weil sie tiefes Un‐glück über den Verlauf ihres bisherigen Lebens ver‐spürt. Auch Karl Ritter ist zu diesem Zeitpunkt erstein Jahr verheiratet und beide erkennen offenbar indiesen Tagen, wie unerfüllt ihre eigenen Beziehun‐gen sind. „Es war ein großes Missverständnis, das unsehelich verband. Gleich im ersten Jahr meiner Ehewar ich so verzweifelt über diese Konfusion, dass ichsterben wollte …“ [1], wird Cosima diese Umständespäter beschreiben.

Vermutlich däm‐mert es ihr indiesen turbulentenWochen, wie ge‐fangen sie sich inihrer Ehe mit demLieblingsschülerihres Vatersfühlte: Hans vonBülow, zweifels‐ohne ein begna‐deter Pianist undKomponist, istdurch ein sehrnervöses und vorallem trockenes Gemüt geprägt, kann sich emotionalkaum auf seine Frau einlassen und wahrt nüchterneDistanz. Die Begegnung mit dem leidenschaftlichen,temperamentvollen Richard Wagner führt Cosimaschmerzlich vor Augen, was sie nicht hat und mög‐licherweise auch in ihr schlummert.

Drei Jahre vergehen, ehe Cosima von Bülow undRichard Wagner sich wiedersehen. Inzwischen istCosima Mutter einer Tochter geworden und arbeitetin Berlin als Übersetzerin und Korrespondentin füreine französische Zeitung. Das Eheleben der Bülowsentpuppt sich für Cosima als Albtraum: Hans leidetimmer wieder unter starken Kopfschmerzschüben,seine psychische Stabilität verschlechtert sichzusehends. Depressive Stimmungsschwankungen,Wutausbrüche und Minderwertigkeitskomplexe lassenselbst eine Ehe, die auf eine bloße Versorgungs‐ undWirtschaftsgemeinschaft reduziert wurde, zur Torturwerden. Trotz allem fügt sich Cosima den Um‐ständen und bringt kurz darauf, im März des Jahres1863, eine weitere gemeinsame Tochter zur Welt.

Kaum ein halbes Jahr später, werden endgültig dieWeichen für Cosimas weiteres Leben gestellt: „DesSängers Fluch“, inszeniert durch Hans von BülowsOrchester, lässt Richard Wagner einen weiteren Tagin Berlin anhängen. Während sich Hans von Bülowder Nachmittagsprobe widmet, unternehmen Cosimaund Richard eine Kutschfahrt durch Berlin. „Wirblickten uns stumm in die Augen und ein heftigesVerlangen nach eingestandener Wahrheit über‐mannte uns zu dem keiner Worte bedürfenden Bek‐enntnisse eines grenzenloses Unglücks, das uns be‐lastete.“ [2], schrieb Wagner einige Jahre später,während Cosima sechs Jahre später in ihremTagebuch folgendes vermerkte: „Heute vor sechsJahren kam R. durch Berlin, und da fand es sich,dass wir uns liebten; damals glaubte ich, ich würdeihn nie mehr wieder sehen, wir wollten gemeinsamsterben ‐ R. denkt daran und wir trinken auf diesenTag.“ [3]

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SPRACHECKE: VOM FALSCHENUND "RICHTIGEN" DENGLISCHTassilo Halbritter

Alle jammern über die Flut englischer Wörter in derdeutschen Alltagssprache. Dabei sind es nicht einmaldie echt englischen Wörter alleine, die überÄrmelkanal, Atlantik, Bodensee und Rhein in unserenSprachraum hereindrängen. Nein, es gibt sogar diedeutschen Anglismen, von unseren eigenen Sprach‐genossen erfundene Fremdwörter englischer Anmu‐tung, die der geborene angloamerikanische Sprechernicht kennt. Dass dieses Phänomen nicht neu ist,zeigt ein Vergleich mit der früheren ModespracheFranzösisch, die das noch frühere Latein etwa ab1650 ablöste. Hier einige Beispiele für falscheFreunde in Frankreich:

Friseur (von frz. friser = kräuseln) heißt auf franzö‐sisch coiffeur.Loge ist auch die Garderobe (Umkleideraum) einesKünstlers.Toilette bezeichnet die Damenkleidung für festlicheAnlässe oder den Frisiertisch. Nur in der Mehrzahlkann auch das Klo damit gemeint sein.

Doch nun zu den Scheinanglismen, die nur imDeutschen mit dieser Bedeutung (wenn überhaupt)

versteht man im amerikanischen Englisch nicht diegemeinsame Betrachtung einer Fernsehübertra‐gung, sondern eine öffentliche Aufbahrung!Beamer (für engl. video projector) ist einKettenschärfer.Oldtimer ist kein altes Auto (vintage car) sondernein alter Mensch!Happy End heißt im Englischen korrekt happyending.Smoking heißt rauchen und die Kleidung nennt sichdinner jacket (UK) oder tuxedo (USA).Trampen ist mit ‘to hitch‐hike’ zu übersetzen.

Christine Schnabl ist Erziehungswissenschaftlerinmit dem Schwerpunkt Hochbegabung/Bibliothe‐rapie (MA).

Leichensack und nichteine körpernahe Tasche.Public Viewing: darunter

Offenbar ist dies der Beginn der Liebesbeziehungzwischen der unglücklich verheirateten Cosima vonBülow mit Richard Wagner. Sie setzte sich nachvielen Unruhen, Gefühlsverwirrungen, nach CosimasScheidung und dem Tod von Richards Ehefrau Minna,im Jahre 1870 in einer ehelichen Verbindung fort,die bis zum Tod Richard Wagners anhält.

Literatur:¹ Hilmes O., (2007): Herrin des Hügels. Das Lebender Cosima Wagner, München: Pantheon Verlag,Seite 79

bekannt sind. DasmeistzitierteBeispiel ist sicherdas Handy, dasim Englischenmobile phoneund im amerik.Englisch cellularphone heißt.Showmaster istrein deutsch, fürengl. host (= Mo‐derator, Anima‐teur, Veranstal‐ter)Bodybagbezeichnet imEnglischen den

² ³ Hilmes O., (2007): Herrin des Hügels. Das Lebender Cosima Wagner, München: Pantheon Verlag,Seite 101 (aus: Richard Wagner: Mein Leben, Seite745f)Borchmeyer D., (2008): Nietzsche, Cosima,Wagner. Frankfurt am Main und Leipzig: InselVerlag

Mobbing heißtauf engl. bully‐ing.Messies nenntman compulsivehoarders.Horrortrip ist einbummer oder einbad trip.Wellness‐Centerwird als spabezeichnet.

Ich denke, ichhabe mit dieserkleinen Auswahlgezeigt, dass diederzeitigeVorliebe für dasEnglische sehrbunte Auswüchsezeigt!

© Studeny © Studeny

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WIE GOTT FÜHRTGustav Kollisch

Dies soll keine theologische Arbeit sein, sondern nureine persönliche Interpretation allgemein zugäng‐licher Informationen und eigener Erfahrungen. AlsKind habe ich erlebt, dass es nicht nur für Kinder,sondern auch für ihre Eltern unangenehm werdenkonnte, wenn Kinder „Grüß Gott“ anstatt „HeilHitler“ sagten. Wir haben keine Ausländer gesehenoder Fremdsprachen gehört. Die ersten schwarzenMenschen, die wir sahen, waren amerikanischeSoldaten. Sie waren meist freundlicher und fröh‐licher als ihre weißen Kollegen. Sie konnten lachen,wenn ein neugieriger Bub ihre Hand ergriff und ver‐suchte, die Farbe abzuwaschen. Dagegen kann ichmich an einen weißen Soldaten erinnern, der sichals Kinderschreck versuchte. Ich sprang in einenSchützengraben und konnte ihn mit meinerSteinschleuder mit weit hörbaren Treffern aufseinen Stahlhelm auf Distanz halten. Dabei wurde erimmer zorniger während einer seiner Kollegen eiligden zuständigen Kommandanten holte. Nach einemkurzen Wortwechsel und zwei Ohrfeigen führte ihnder Kommandant ab, wobei ich ignoriert wurde. Be‐sorgte Nachbarn nahmen mir darauf die Stein‐schleuder ab, ohne auf meine Eltern zu warten.Nach der Erziehung in der Schule benötigten wirviele Jahre um zu normalen Menschen zu werden.Von der Führung der Kirche durch Papst Pius XII.haben wir Kinder nichts mitbekommen.

Als im Konklave Johannes XXIII. gewählt wurde,begann ein neues Zeitalter. Es wurde bekannt, dassbei der Glaubenskongregation ein Akt über ihn vor‐lag, der nach der Wahl schnellstens vernichtetwurde; aber erst, nachdem der Papst ihn aufeigenen Wunsch gelesen hatte. Als Nuntius hatte erüber Jahre Kontakte zu anderen Religionsge‐meinschaften. Obwohl er zunächst als „Übergangs‐

papst“ bezeichnetwurde, berief erdas Zweite Vati‐kanische Konzil einzur Anpassung derKirche an die mod‐erne Welt. Wegendes inzwischen häufigeren Kontaktes zu anderenReligionen enthalten die Konzilsdokumente auchRegeln für den Umgang mit diesen Kontakten.

Schon vorher hörte ich in Wien an der Volkshoch‐schule den französisch gehaltenen Vortrag einesspirituellen Lehrers, wobei die Wiener Dolmet‐scherin ständig von geistigem Wachstum sprach.Ich fragte, ob nicht geistliches Wachstum besserwäre, worauf sie emotional explodierte. Icherklärte dem überraschten Swami im gelben Ge‐wand auf Englisch den Grund der Aufregung,worauf er sich nach der Religion in Österreicherkundigte. Nachdem ich damals sehr schnell so‐wohl mit meinem Englisch als auch mit meinemFachwissen am Ende war, übernahmen zwei Herrenin Zivil die Diskussion. Dabei ergab sich zur allge‐meinen Überraschung, dass trotz der gewaltigentheologischen Unterschiede der Tagesablauf imKloster des Swami auf die Minute der gleiche warwie in österreichischen kontemplativen Klöstern.Mehr als 50 Jahre später ist dies nach Worten desDalai Lama für „echt Praktizierende“ (Mönche)verschiedener Religionen nicht mehr überraschend.

In der Diskussion erzählte ich dem Swami noch, wirhätten in der Schule gelernt, dass man in den öst‐lichen Religionen an eine Selbsterlösung glaube,während wir die Gnade für notwendig halten unddazu das Sündenbekenntnis in der Beichte ver‐wenden. Er antwortete, dass der Mensch selbstver‐ständlich nicht allein aus eigener Kraft denspirituellen Weg gehen kann, er sich im Vortragaber auf das beschränkt hat, was man selbstbeitragen kann. Auch in seiner Religion war eineBesprechung der persönlichen Fehler mit einemSeelsorger vorgesehen und in Ausnahmefällen sogarein öffentliches Bekenntnis der Fehler. Er ergän‐zte, dass er nicht an Konvertiten interessiert war,deren hauptsächliches Motiv die Flucht vor unan‐genehm empfundenen Forderungen ihrer ursprüng‐lichen Religion war. Weil wir englisch diskutierten,verstanden seine Wiener Anhänger kein Wort, dabei uns bis 1945 die Verwendung und das Erlernenvon Fremdsprachen verboten und im Inland auchsinnlos waren.

Es war immer selbstverständlich, dass der Gott derChristen derselbe wie der Gott der Juden ist. Fürden Islam konnte man mit wenig Mühe die gleicheAussage treffen. Zu anderen Religionen, wie etwa© Studeny

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dem Buddhismus, zeigen sich trotz gewaltigerUnterschiede in der Theologie überraschendeÜbereinstimmungen der Wirkung spiritueller Praxis.Weil vor dem Konzil Kontakte zwischen den Reli‐gionen relativ selten waren, bestand wenig Bedarffür Regelungen. Die Bemühungen der PäpsteJohannes Paul II. und Benedikt XVI. zur praktischenUmsetzung der Vorgaben des Konzils blieben müh‐sam und überraschten gerade traditionelleChristen.

Mit der Wahl und dem Amtsantritt von PapstFranziskus änderte sich die Situation plötzlich und

tiefgreifend. Er wurde von Gott „am anderenEnde der Welt“ unter anderen Bedingungenauf seine neue Tätigkeit vorbereitet. Weilman sich um dieses Amt aber nicht bewirbt,passierte ihm der gleiche „Fehler“ wieseinem Vorgänger acht Jahre früher.Ratzinger hatte damals im festen Glauben,dass ihn das nicht treffen könnte, eine Redevor den Kardinälen gehalten, die ihn dannwählten. Bergoglio fehlte die Betriebsblind‐heit römischer Kardinäle und er sagte deut‐lich seine Meinung. Ebenfalls überzeugt, dassihn das nicht treffen könnte, sprach er ohneManuskript und wurde prompt gewählt. DieKardinäle, die ihn gewählt haben, konntennicht einzelne Maßnahmen voraussehen,müssen ihm aber jetzt auf seinem Weg fol‐gen. Er hat aber schon bewiesen, dass er sichdeutlich ausdrücken kann, ohne seine Ge‐sprächspartner zu beleidigen. Sofort nachseinem Amtsantritt freute sich der Ober‐rabbiner in Rom auf die Zusammenarbeit.Erst einige Tage später haben wir erfahren,dass er als Fußballfan vor Jahrzehnten einenRabbiner kennen lernte und ihn im Lauf derZeit als Freund gewann. Das gemeinsameBuch der beiden wird voraussichtlich dem‐nächst unter dem deutschen Titel „ÜberHimmel und Erde“ erscheinen.

Ebenfalls in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts wirkte in Kenia mit göttlichemBeistand Frau Wangari Maathai (Univ. Prof.für Biologie, Politikerin, Nobelpreisträgerin

und Mitarbeiterin der UN) und erreichte mittausenden von ihr vielseitig ausgebildetenehrenamtlichen Helfern, darunter viele Analpha‐beten, die Wiederaufforstung von Wäldern ineinem Umfang, dass man dies von Satelliten aussehen kann, und bewirkte dadurch regional Klima‐verbesserungen und eine Steigerung der Produktionvon Nahrungsmitteln. Diese Arbeiten und ihre per‐sönlichen Erfahrungen und Motive hat sie im Buch„Die Wunden der Schöpfung heilen“ spannenddokumentiert.

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DAS VERHÄLTNIS VON CHRISTEN UNDMUSLIMEN IN DER GEGENWART ‐ TEIL 2Fritz Köck

2. TÜRKEIDie Christen in ihrer Gesamtheit machen heuteweniger als ein Prozent der türkischen Bevölkerungaus. Teilweise gehen die Schätzungen von 0,21 % bis0,5 %, wobei man bei der Staatsgründung 1923 nocheinen 20 %igen Anteil an Christen im Landregistrierte. Die zahlenmäßig größten Kirchen sinddie griechisch‐orthodoxe Kirche, die armenisch‐apostolische Kirche und die syrisch‐orthodoxe Kirche[1]. Allein 90 % der 55.000 Mitglieder der armenis‐chen Kirche wohnen im Raum Istanbul. Insgesamtleben 70 – 80 % aller Christen in Istanbul. Es ist einstetiger Rückgang der Anzahl an Christen zu be‐merken. Gründe dafür dürften politischer undwirtschaftlicher Natur sein.Obwohl die Türkei neben dem Libanon der einzigelaizistische Staat unter den muslimischen Staatenist, gibt es doch Hindernisse, die in der Verfassungvon 1982 garantierte Glaubensfreiheit und das Rechtan religiösen Zeremonien teilzunehmen, durchzu‐setzen.Die griechischen, armenischen, protestantischen undkatholischen Kirchen besitzen nach der Verfassungeinen Rechtsstatus. Dabei wird ihnen eine Besitz‐standsgarantie [2] für ihre Einrichtungen einge‐räumt. Die Mitglieder der syrischen Kirche gelten alschristlich‐türkische Staatsbürger ohne Minderheiten‐status. Sie dürfen auch keine Bildungs‐ undSozialeinrichtungen unterhalten. Ohne jedenRechtsstatus sind die Freikirchen und die Evange‐lische Gemeinde Deutscher Sprache. Sie werden fak‐tisch nur geduldet. Die Anzahl der Mitglieder der

Freikirchen wirdauf 4.000 ‐5.000 geschätztund besteht zurüberwiegendenAnzahl aus Kon‐vertiten. Sietreten daher alsVereine auf undkönnen durchdas vor einigenJahren re‐formierte Stif‐tungsrecht auchGeld aus demAusland anneh‐men. Moschee‐und Kirchenbauist in der Türkeiohnehin eineAngelegenheitdes Staates. Der

Staat renoviert auch alte christlich Kirchen, dienach der Renovierung zu Museen umgewidmetwerden. Ein Beispiel ist die aramäische Kirche aufder Insel Aghthmar, die 2006 renoviert wurde unddie kein von außen sichtbares Kreuz haben durfte ‐ein Beleg dafür, dass solche Renovierungen in er‐ster Linie dem Fremdenverkehr dienen sollen.Es scheint so zu sein, dass die Christen auf Grundder Ratifizierung der Internationalen Menschen‐rechte durch die Türkei keine direktenRepressionen erleiden. Es werden jedoch die denChristen zugestandenen Rechte fallweise sehrrestriktiv ausgelegt.

Patrik Partsch beschreibt die Situation wie folgt:Die Tätigkeit von ausländischen Geistlichen in derTürkei wird von Seiten der Behörden toleriert, ob‐wohl eigentlich nur türkische Staatsangehörige denGottesdienst durchführen dürfen.Kreuz und läutende Kirchenglocken sind nichtverboten.Neubau und Reparatur von Kirchengebäuden sindnicht verboten aber genehmigungspflichtig, undoffenbaren manchmal eine diskriminierendeVerwaltungspraxis.1972 musste das griechisch‐orthodoxe Seminar aufder Prinzeninsel (Heybeli) den Lehrbetrieb einstel‐len, so dass heute in der Türkei keine christlich‐theologische Ausbildungsstätte besteht.Kirchen dürfen kein Eigentum erwerben und dieEigentumsrechte vorhandener Immobilien sindnicht uneingeschränkt gesichert.

Dazu möchte ich noch ergänzend anführen: DieTätigkeit vonausländischenGeistlichen inder Türkei istimmer nur aufein bis zweiJahre be‐fristet. Dasheißt, wennein Geistlicherin einetürkische Ge‐meinde ver‐setzt werdensoll, braucht erVisum,Aufenthalts‐genehmigungund Arbeitser‐laubnis.Bei meinenGeschäftskon‐© Studeny

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türkische, vorallem muslimi‐sche, Partnergesucht.Christlichetürkische Staats‐bürger könnenihre Kinder auchin staatlicheSchulenschicken. Sie sindvom islamischenReligionsunter‐richt befreit,müssen jedochden anderenLehrstoff wie inden Büchernbeschrieben,lernen. Ich selbstkenne bzw. kan‐nte einige

riert, nicht imBesitz vonPrivatpersonenoder rel. Stif‐tungen sein,sondern istStaatseigentum.Obwohl 1936unter Vorlageder Steuer‐unterlagen undderBesitzurkundedem Kloster dasGrundstück alsEigentumzuerkanntwurde, wurdejetzt vom Staatdas Eigentums‐recht entzogen.Diese Doku‐

takten in der Türkei konnte ich feststellen: Christenwerden vom Gesetz her nicht diskriminiert, aber eskann in der Praxis vorkommen, dass ein christlicherUnternehmer oder auch ein Privatmann, der einebehördliche Bewilligung ‐ sei es für Bau, Gewerbe,Betriebsvergrößerung etc. ‐ braucht, darauf viellänger warten muss, als ein muslimischer Staatsbür‐ger. Das liegt nicht an der Gesetzeslage sondern ander Unwilligkeit mancher muslimischer Beamter,dem Ansuchen stattzugeben. Man versucht das zuumgehen, indem ein christlicher türkischer Staats‐bürger in seinem Betrieb einen muslimischen Teil‐haber hat, der für die Amtswege zuständig ist. Auchchristliche Unternehmer aus Europa, die in derTürkei Produktionsbetriebe errichteten, sind fastdurchwegs diesen Weg gegangen und haben sich

Christen (aus Mittel‐europa und auchTürken), die jedochihre Kinder in denislamischen Religions‐unterricht schickenund parallel dazu inden christlichen. Manist der Meinung, dassdie Kinder, wenn sienicht isoliert von denmuslimischen Kindernaufwachsen, imspäteren Berufslebenweniger Problemehaben. So ähnlichfunktioniert das auchin nicht laizistischenislamischen Staaten.Christen werden in derTürkei auch zumMilitär eingezogen,können jedoch nur un‐tere Unteroffiziers‐ränge erreichen.Genauso ist es auch inder Justiz und im

Beamtenapparat, hier werden eindeutig Muslimevorgezogen und Christen und auch Nichtmuslimehaben kaum Chancen auf höhere Positionen. Auchinterkonfessionelle Ehen gibt es kaum und wenn,dann nur in der relativ offenen und modernenRegion um Istanbul.

Abschließend möchte ich noch auf den inter‐essanten Fall Mor Gabriel hinweisen:

Das im 4. Jahrhundert geründete syrisch‐orthodoxeKloster Mor Gabriel in Tur‐Abdin hat bei einemRechtsstreit gegen den Staat fast 28 Hektar Landverloren. Das als Wald ausgewiesene Grundstück(das jedoch nur von Buschwerk bewachsen sein soll)dürfte nach türkischem Gesetz, da als Wald dekla‐

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mente, die 1936 vorgelegt wurden, sind nach An‐gaben der Anwälte aus den Gerichtsunterlagen ver‐schwunden. Da die christlichen Kirchen in der Türkeinicht als Rechtspersönlichkeiten anerkannt werden,hat man nach offiziellen türkischen Medien soentschieden. Es wird vermutet, dass man damit demKloster die Existenzgrundlage entziehen will, umauch die noch dort lebenden Christen (2.000 ‐ 4.000)aus dem Land zu drängen.

Die Argumentation der Behörde geht sogar so weit,dass man feststellte, am Gelände des heutigenKlosters wäre eine Moschee gestanden und daherwäre das Gelände in islamische Hände zu über‐führen. Das Kloster wurde aber nachweislich im 4.Jahrhundert,also vor islami‐scher Zeit,gegründet. Wieder Rechtsstreit[3] ausgeht, istderzeit noch of‐fen.Im Herbst 2011erschien in derTürkei [4] einneues Schulbuch,in dem die syri‐schen Christen,die im Osten derTürkei beheima‐tet sind, alsLandesverräterbezeichnet wer‐den, die ingroßer Zahl aus‐gewandert undim Ausland zum„Werkzeug polit‐

ischer und religiöser Interessen“ geworden seien.

3. PALÄSTINAIn den Autonomiegebieten sind die römisch‐katholi‐sche, evangelisch‐lutherische und auch die angli‐kanische Kirche anerkannt. Da es hier auch keineinheitliches säkulares Zivilrecht gibt, ist beispiels‐weise auch keine Ziviltrauung möglich. FürEheschließungen sind die einzelnen anerkanntenReligionsgemeinschaften zuständig. Dadurch kannbeispielsweise eine muslimische Frau keinen christ‐lichen Mann heiraten, weil das nach islamischemRecht verboten ist. Auch eine Eheschließung vonzwei ehemals muslimischen Konvertiten ist nichtmöglich. Um diese Hindernisse zu umgehen, ver‐suchen Heiratswillige, die nur eine zivile Trauungwünschen, zur Eheschließung nach Zypern aus‐zureisen. Eine ähnliche Praxis gibt es auch imLibanon. Der Glaubenswechsel zwischen Islam,Christentum und Judentum ist in Israel legal, kannaber nur in von Israel kontrollierten Gebieten derWestbank praktiziert werden. In den palästinensi‐schen Autonomiegebieten sind die verschiedenstenchristlichen Kirchen anerkannt. Freikirchen werden

geduldet. Das Hauptproblem der in den Auto‐nomiegebieten lebenden Christen ist die Abwander‐ung in westliche Länder, weil es für sie zum Verbleibin Palästina kaum Perspektiven gibt. Durch die Ein‐schränkungen und auch durch die restriktive israelis‐che Politik sollen 60 % der palästinensischen Christenin den letzten drei Jahrzehnten ins Ausland abge‐wandert sein [5].Dadurch ist der Anteil von Christen in den Auto‐nomiegebieten von 18 % im Jahr 1948 auf heute etwa2 % gesunken [6]. Es gibt in den palästinensischenAutonomiegebieten kein Gesetz gegen Reli‐gionsfreiheit und demzufolge auch keine systemat‐ische Verfolgung, aber Christen ‐ besonders aberKonvertiten ‐ berichten, dass auf sie Druck ausgeübt

wird. DieScharia gilt alsGrundlage derRechtsprechungund ist Hinter‐grund desRechtsem‐pfindens derBevölkerungs‐mehrheit. DietraditionellenKirchen dürfenrelativ pro‐blemlos Ge‐bäude erricht‐en, sogarmissionarischtätige Kirchenwerden gedul‐det.

In einemBeitrag in derZeitschrift der

„Deutschen Vereinigung für Politische Bildung“ [7]beschreibt Hr. Prof. Reiss die Bemühungen zurErziehung zu religiöser Toleranz. Im Vordergrundsteht dabei, dass „religiöse Toleranz“ bedeutet,gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen,nicht die Schwäche einer Religion auszunutzen,höflich und behutsam im Umgang miteinander zusein, und dass es notwendig ist, dass jeder dieMöglichkeit bekommt, seine Religion auszuüben.Bei der Evaluation, so ist der Autor der Meinung,könne die Schulbuchreihe „Staatsbürgerkunde“ alsVorbild für den ganzen Nahen Osten dienen. DieSchulbuchreihe ist frei von Antisemitismen, im Ge‐gensatz zu den Schulbüchern in Jordanien undÄgypten.In den Büchern werden Israel und die Juden garnicht thematisiert. Auch im Blick auf die westlicheKultur sind keine negativen Äußerungen festzu‐stellen. (Konfliktvermeidung mit den israelischenBehörden?)Unter Punkt 5 und 6 kommt der Autor aber zumSchluss, dass viele Ansichten von der konserva‐tiven, religiös geprägten Bevölkerung nicht geteiltwerden. Viele lehnen es ab, sich westlichsäkulären Gesellschaften anzugleichen. Es bestehtdie Tendenz, dass immer mehr Menschen in

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Palästina ihre religiöse Idendität wiederentdeckenund im Islam die Lösung aller Probleme erhoffen. Inden Büchern für den Religionsunterricht hingegenwird das Bild einer islamischen Gesellschaft tradiert,in der nur eine bedingte Toleranz gegenüber denmonotheistischen Religionen geübt wird. Sie warnenvor einer Veränderung der Geschlechterrollen underziehen statt zur Demokratie eher zum Gehorsamgegenüber Gott, den Eltern und anderen Autoritäts‐personen.In Gaza ist die Situation aber etwas komplizierter.Die Christen sind auf Grund der feindseligen Haltungder Hamas in großer Zahl in die Westbank über‐siedelt. Da der Anteil an Christen im Promillebereichliegt (1,33) gibt es durch die andauernde Abwande‐rung immer weniger Reibungsflächen mit den Musli‐men. Die wirtschaftliche Situation in Gaza ist aberäußerst angespannt, sodass etwa 80 % der Bevölker‐ung im Gazastreifen von ausländischer Hilfe ab‐hängig sind. Das fördert indirekt natürlich auch denZusammenhalt der Muslime und die AusgrenzungAndersgläubiger.In Gaza und im Westjordanland gibt es auch christ‐liche Schulen. Dorthin schicken auch entsprechendwohlhabende muslimische Eltern ihre Kinder, weildie Ausbildung dort einfach besser ist. Nun wurdemir berichtet, dass in manchen Schulen nicht mehrgenügend Platz für christliche Kinder ist, auch gibtes in vielen christlichen Familien wirtschaftlicheProbleme und sie können das Schulgeld nicht auf‐bringen. Die Kinder müssen dann die Regelschulenbesuchen.

Nicht unerwähnt sollte auch die wirtschaftlicheSituation in diesem Gebiet bleiben [8]. Im West‐jordanland inklusive Gaza gibt es nur 60 Unterneh‐

men mit mehr als 100 Mitarbeitern. Die meistenFirmen und Betriebe haben vier Mitarbeiter odersind Familienbetriebe. Die Auslandshilfe beträgt€ 2,4 Mrd. Dem gegenüber stehen Importe von € 4,2Mrd. und Exporte von etwa € 1 Mrd. 62 % der An‐bauflächen im Westjordanland stehen unter israeli‐scher Kontrolle. Um die Perspektivlosigkeit zuillustrieren:Im Westjordanland ist die Arbeitslosenquote bei22 %, in Gaza bei 33 % [9].In Gaza liegt die Arbeitslosigkeit unter den 15 ‐19jährigen bei 72 %, im Westjordanland unter 40 %.Der Durchschnittslohn in Gaza beträgt € 225, imWestjordanland € 350.

Ausblick• Ägypten• Jordanien• Iran• Libanon

Referenzen

[1] Patrik Partsch, 49f.[2] Patrik Partsch, „Darstellung des Christentums

in Schulbüchern islamisch geprägter Länder“ 51f[3] Details in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vom

19.12.2012[4] Rita Breuer, Im Namen Allahs S 107ff[5] Angaben Österr. Wirtschaftkammer[6] Bericht an den Deutschen Bundestag Mai 2012[7] POLIS Heft 1/2005[8] Weltbankbericht vom Juni 2012[9] UNESCO 2012

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RÄTSEL

WER WAS WANN WO 3Sieglinde Fürst

Auch diesmal waren Konstanze und Isabelle erfolgreich.

DIE RICHTIGEN ANTWORTEN:1) Der Geschichtenerzähler heißt Aret Güzel Aleksanyan und nennt sich Derwisch. Sein

Theater ist das Interkulttheater in 1060 Wien, Fillgradergasse 16. Über die Federn alsGeschenk sagt er selbst:

„Diese Feder wurde in der Anlehnung an die Federn des Benu geschenkt. Benu ist ein heiliger Vogel in derägyptischen Mythologie und wurde im Hellenismus als Phönix überliefert, der am Ende seines Lebens beimSonnenaufgang verbrannte, um aus seiner Asche verjüngt wieder aufzuerstehen. Das dient als Metapher dafür,dass es für uns Menschen sehr wohl auch möglich wäre, uns selbst aus eigener Kraft zu erneuern und neue Wegezu beschreiten.“

Bild 1 mit freundlicher Erlaubnis von Derwisch

2) Ich war natürlich in Bratislava. Diese Damesitzt auf einem Briefkasten beim Präsidenten‐palast, zu ihren Füßen eine weitere Dame.Weitere Figuren sind z.B. der schöne Naci, derPaparazzo, der napoleonische Soldat, derSpötter, der Glotzer.

Bild 2 (gesamter Briefkasten)

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3) Bei dem Schriftsteller handelt es sich um Karl May. Er lebte inRadebeul. Ein Vortrag in Wien vom 22.3.1912 hieß: „Empor ins Reichder Edelmenschen.“ Er starb am 30.03.1912 an den Folgen einerVerkühlung.

Bild 3 aus Wikipedia (erlaubt, da Schutz bereits abgelaufen)

Bild 4 und 5

4) Es handelt sich um die 1979 bis 1981 errichtete Kirche am Schöpfwerk, die dem Hl. Franz von Assisi geweihtist. Sein Bild wurde von Michael Fuchs, dem Sohn des Malers Ernst Fuchs, gemalt. Architekt der Kirche und dergesamten Wohnhausanlage war Viktor Hufnagl. Die Kirche hat die Form einer Stufenpyramide.

Pro richtiger Antwort gibt es 3 Punkte. Sind alle Fragen richtig beantwortet, gibt es 15 Punkte.

DIE LÖSERTABELLE

© Fürst © Fürst

Gesamt R 2/1 R 2/2 R 2/3 R 2/4 R 1

Konstanze Kobel‐Höller 30 3 3 3 3 15

Isabelle Weinberger 23 2 3 3 ‐ 15

Maja Balik 3 ‐ ‐ ‐ ‐ 15

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MAGISCHES WÜRFELRÄTSELClaus‐Dieter Volko

Ich hatte im Schlaf einen Einfall:

Ein magisches Wortquadrat ist eine n*n‐Matrix, in der jede Zeile und jedeSpalte ein Wort mit n Buchstaben enthält. Wörter in Zeilen werden von linksnach rechts gelesen und Wörter in Spalten von oben nach unten. Ein magischerWortwürfel ist ein Würfel, der aus sechs magischen Wortquadraten besteht,wobei jedes Paar von aneinander grenzenden Feldern, die sich auf zwei ver‐schiedenen Quadraten befinden, denselben Buchstaben enthalten muss.

Ein magischer Wortwürfel mit n  =  1 ist trivial. Mit n  =  2 ist es immer nochleicht, einen solchen Würfel zu finden, zum Beispiel mit den beiden Worten"eh" und "he". Für n >= 3 wird es schwieriger.

Das Ziel: einen magischen Wortwürfel mit einer möglichst großen Zahl nfinden.

Viel Erfolg!

DIE NEUEN AUFGABEN:1) Unlängst fiel mir wieder einmal ein altes Geschichtenbuch in die Hände. Es ist wirklich alt (d.h. mein

Exemplar noch nicht so alt, aber die Urfassung wurde schon vor mehr als 200 Jahren geschrieben). Es ist in derIch‐Form geschrieben, der Held, ein deutscher Adeliger, hat es aber nicht selbst niedergeschrieben. Auchschildern viele der Geschichten gar nicht seine eigenen Erlebnissse, sondern wurden von späteren Bearbeiterndazuerfunden. Ein deutscher Gelehrter war der erste wirklich bekannte Autor der Geschichten. Er schrieb dieGeschichten übrigens auf englisch nieder. Wie heißt dieser, und auf welchen Gebieten betrieb er seineForschungen? Wie heißt das Buch?

2) Kürzlich besuchte ich wieder einmal eine Kirche (ich weiß, Kirchenfragen mögt ihr nicht besonders, aber ihrhabt durch mich schon viele eher unbekannte Kirchen kennengelernt). Diese Kirche befindet sich zurAbwechslung am nördlichen Stadtrand von Wien. Im Laufe der Zeit gab es an der Stelle immer wiederKapellen. Die letzte Kapelle, die 1713 von der Grundherrin der Gegend zum Dank für das Abklingen der Pesterrichtet wurde, ist zugleich der Altarraum der heutigen Kirche. Die Kapelle ist einem berühmten Haus derAntike nachempfunden. An der Außenseite der Kirche befindet sich eine Gedenktafel für einen Geistlichen,dessen Wirken man in dieser Gegend nicht erwarten würde. Um die Ecke gibt es ein kleines Schlösschen, dasöfters von einem berühmten Musiker besucht wurde. Wie heißt die Kirche, wer war der Geistliche und werder Musiker?

3) Ich war natürlich auch wieder im Theater. Da sah ich vor kurzer Zeit ein ca. hundert Jahre altes, seltengespieltes Ein‐Personen‐Stück über eine Menschwerdung. In Österreich wurde dieses Stück meines Wissens nurvon vier Schauspielern gebracht. Nenne das Stück, den Autor und mindestens zwei Schauspieler.

4) Am Palmsonntag machte ich einen Ausflug in einen Kur‐ und Festspielort (ehemals gab es dort Bergwerke), umdort an der Palmweihe (vor der barocken Kapelle des Heiligen Nepomuk) und dem Ostermarkt im Schlossteilzunehmen. Auch Kaiser kurten hier bereits. Wo war ich? Welcher Großbuchstabe steht über dem Eingangdes Schlosses? Welche Stücke werden heuer aufgeführt?

Das wär´s wieder für diesmal. Einen kleinen Hinweis habe ich noch. Heute, da ich diese Seite fabriziere, ist der1. April. Vielleicht hilft es Euch bei einer Antwort?

Einsendeschluss ist der 27. Mai 2013. Einsendungen bitte [email protected]. Ich freue mich schon!

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ENIGMA 30 (2013/1)Christian Rieseneder

Eine kurze nostalgische Rückkehr

Die langjährigen Mitglieder erinnern sich vielleichtnoch, dass die Enigma‐Reihe einst in den frühen90ern von Hubert S. ins Leben gerufen wurde. Damalswar der Grundsatz eher, anspruchsvolle „echte“Rätsel zu stellen, die für GRIPS zu aufwändig gewesenwären. Als Hubert sie dann aus Zeitgründen einstell‐te, rief ich als Ersatz die Rätselreihe „Around the 64(AtS)“ ins Leben, in der ich Schach‐um‐die‐Ecke‐gedacht‐Rätsel stellte, später ergänzt und dann er‐setzt durch das aktuelle Enigma, das sich primär aufRechercherätsel konzentriert. Das heutige vereintbeide Konzepte und erinnert an die „alte Zeit“.

Das Schachspiel hat sich über etwa 1500 Jahreentwickelt und stark geändert. Die einschneidendsteÄnderung trat am Übergang zum Mittelalter zurNeuzeit auf, als die schwachen Figuren Wesir undElefant durch Dame und Läufer ersetzt wurden.Weiters wurden, neben einer üblicherweisevorherrschenden Hauptform des Schachspiels (diegleichwohl international ein wenig variierte und erstim 19. Jahrhundert standardisiert wurde) auchzahlreiche Schachvarianten erfunden. Historischbedeutend war etwa das Kurierspiel auf einem12  x  8‐Brett, dessen namensgebende, zusätzlicheFigur wahrscheinlich zu unserem Läufer wurde. Allge‐mein wird die Erfindung neuer Figuren alsMärchenschach bezeichnet. Eine solche Figur ist etwader Janus, der die Gangarten von Springer und Läufervereint. Aber dieser wurde, wie die meisten anderenMärchenschachfiguren, nie im normalen Schach ver‐wendet.

Unverändert überdauert hat hingegen der Springermit seinem einzigartigen Rösselsprung. Wirklich ein‐zigartig? Hiermit kommen wir zur Aufgabe:

Welche andere Figur außer dem Springer, die imnormalen, hauptsächlichen Schach zum Einsatzkam, konnte dereinst auch Rösselsprünge aus‐führen?

Frühere Namen des Springers sind nicht gemeint undnicht relevant für das Rätsel. Dass es mehrereLösungen gibt, will ich nicht zu 100  % ausschließen,aber eher nicht. Es werden 120 Punkte vergeben undauf die Löser aufgeteilt, wobei mehrere Lösungen,wenn denn vorhanden, wie üblich honoriert werden.Lösungen bitte einsenden bis 27. Mai 2013 [email protected].

Lösungen von Enigma 29:

Es wurden erfreulich viele Lösungen gefunden, dar‐unter auch sämtliche für mich motivierenden:Vater‐Mutter‐Kind bzw. Mann‐Frau‐Kind; Messer,Gabel und Löffel; der Weg, die Wahrheit und dasLeben (Jesus); weiters die Spiele Stadt‐Land‐Flussund Schere‐Stein‐Papier; Feld, Wald und Wiese (inVariationen); Hals‐Nasen‐Ohren; die Schießan‐weisung „Kimme – Korn – Schuss!“; und Sonne,Schnee und Eis stehen vereint für Winterurlaub. Na‐men von Produkten, Fernsehsendungen und ver‐breiteten Gerichten habe ich auch gewertet:Sport‐Spiel‐Spannung; Menschen, Tiere, Sensation‐en; Ente mit Rotkraut und Knödel; Wurst mit Senfund Brot. Nicht ganz so etabliert, aber ausreichendin Verwendung für Gültigkeit sind Adam, Eva unddas Paradies; Sonne, Mond und Sternenlicht; Hase,Henne und Ei. Mit einer unvermeidbaren, gewissenWillkür lasse ich auch die Herz‐Schmerz‐Polkadurchgehen, wiewohl nicht direkt eine Drillings‐formel, nicht aber die Redensarten „Ein Mann, einWort – eine Frau ein Wörterbuch“ und „Kinder undNarren sagen die Wahrheit“. Andere eingesandteDreiheiten wie Hopfen, Malz und Maische sind nichtdergestalt in Verwendung.Insgesamt hat Sieglinde Fürst 13 gültige Lösungeneingesandt, Bruno Wastian 5, Lili Kofler 3 undHelmuth Singer eine. Das ergibt einen Punkteschlüs‐sel 1‐2‐3‐4, also 12 Punkte für Singer, 24 für Kofler,36 für Wastian und 48 für Fürst. Damit haben wirden neuen Punktestand 2013:

Name Punkte alt Aktuell Gesamt

Singer 120 12 132

Fürst 60 48 108

Wastian 40 36 76

Kofler 24 24

Wernig 20 20

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QUO VADIS, MENSA INTERNATIONALRudi Challupner

MENSA INTERNATIONAL, HEUTE, MORGEN,ÜBERMORGEN

Liebe Mitglieder,

Das Hauptthema von Mensa International ist, wie allezwei Jahre wieder, die internationale Wahl. Wennihr diese Ausgabe von TOPIQ in den Händen habt, istdie Wahl schon gelaufen. Sieglinde hat eine wun‐derbare Aussendung gemacht, vielen Dank. Ichhoffe, es sind viele Stimmzettel an sie zurückgesen‐det worden. Gewählt wurden dieses Mal nur dieFunktionen Treasurer, Director Administration undDirector Development. Für die Funktion des interna‐tionalen Vorsitzes gab es nur eine Kandidatin. Siewurde daher gemäß der Richtlinien vom Wahl‐komitee ernannt, eine Wahl im eigentlichen Sinn warnicht notwendig.

Das zweite internationale Hauptthema ist das IBD.Dort wird der neue Vorstand zum ersten Mal ge‐meinsam auftreten. Es wird vom 18. (Anreise) bis 23.Sept. 2013 (Abreise) stattfinden. Dazwischen liegenvier Tage anstrengende Beratungen und Diskussionenfür die Delegierten. Aber auch vier Tage Genuss undEntspannung für die „normalen“ Mensateilnehmer.Mit Verlängerungsmöglichkeiten! Kanada ist weit,aber in jeder Hinsicht sehenswert. Anfragen / Aus‐künfte: www.ibd2013.com bzw. [email protected].

Über das EMAG (European Mensas Annual Gathering)vom 31. Juli bis 4. August in Bratislava (das 6. EMAGübrigens) habe ich bereits im „Quo Vadis, Mensa Ös‐terreich“ geschrieben. Aber es gibt auch ein AMAG =Asian Mensas Annual Gathering. In diesem Jahr ist esdie dritte Auflage (und hat die KurzbezeichnungAMG), und zwar vom 6. bis 8. September in Singapur.Das Thema des Treffens ist „Celebrating Diversity“.Dieses Motto wurde gewählt, weil Singapur so wieMensa ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturenund Nationalitäten ist. Neben speziellen Veranstal‐tungen “celebrating our diversity, connecting ourminds and embracing one another” gibt eszahlreiche “normale” Punkte wie Vorträge, Besichti‐gungen, Ausflüge, Spiele, usw. Anfragen /Auskünfte: www.amg2013singapore.com

Wer nicht so weit weg will – hier zwei internationaleTreffen in relativer Nähe:

Da ist zunächst einmal das „MY‐Camp“. Dabei han‐

delt es sich um ein Treffen in Großbritannien,dieses Jahr in Keswick in Cumbria, also im LakeDistrict, in unmittelbarer Nachbarschaft vonSchottland. Dieses „MY‐Camp“ ist ein zehntägigesJugendtreffen, wobei aber Jugend mit 18 ‐ 35definiert ist und Ausnahmen für Junggebliebenemöglich sind. Man treibt sich zehn Tage gemeinsamherum und hat ausreichend Gelegenheit, Land undLeute und Teilnehmer kennenzulernen. Schön lang‐sam scheint sich eine eigene MY‐Camp‐Identität zuentwickeln, mit zahlreichen langjährigen Freund‐schaften. Es gab auch schon Veranstaltungen inSchweden, Litauen, Dänemark, Bulgarien, Spanienund in den Niederlanden. Stattfinden wird es vom19. bis 28. Juli. Anfragen / Auskünfte:www.mycamp.org.uk

Und dann kann ich noch das „GOM“, das MensaCroatia Annual Gathering, anbieten. Recht viel weißich noch nicht drüber. Nur dass es vom 4. bis 8.Oktober stattfinden wird, und dass die „CrazyCroatians“ sich unheimlich über internationaleGäste freuen. Anfragen / Auskünfte: [email protected]

Und jetzt doch noch schnell weiter weg. Wenn esbei uns im Freien eher ungemütlich wird – dann aufin den fernen Süden.

Vom 22. bis 24. November gibt es in Perth (WesternAustralia) das AMC = Australian Mensa Conference,das australische Jahrestreffen. Organisiert ist esähnlich wie das Charming, es gibt die offizielleJahreshauptversammlung, mit zahlreichen Pro‐grammpunkten rundherum. Auch ein Galadinnerwird angeboten. Anfragen / Auskünfte:www.mensa.org.au/amc‐2013

Gleich anschließend, genau vom 29. November bis8. Dezember, gibt es am Mt. Tamborine in der Nähevon Brisbane das „MAP‐Camp“. MAP steht für„Mensans At Play“. Entsprechend sieht auch dasProgramm aus. Man spielt. Aber nicht nur. Es sindauch Besichtigungen von Winzerbetrieben geplant,von Themenparks und Märkten. Anfragen / Auskün‐fte: www.mapsig.com bzw. [email protected]

Herzliche GrüßeEuer RUDI

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MENSA INTERNATIONAL

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MENSA‐WORLD

FROM THE EXECUTIVE COMMITTEE…It’s that odd year again! By this I mean the MensaInternational elections are held in every odd‐numbered year for the roles of International Chair‐man, Treasurer and Directors of Development andAdministration. Individuals can stand for no morethan two consecutive terms in any one of theseroles, so all but the Treasurer must change this year,including me.

Nominations closed on 1st February, and as therewas only one nomination for International Chairman,Elissa Rudolph, the current chair of American Mensa,was declared elected. She will take over the rolefrom Willem Bouwens (Netherlands) with effect fromJuly 1st. Many congratulations to Elissa, who hasbeen a member of ExComm for the past four years soknows well the job that lies ahead of her! Willemwill certainly be a hard act to follow.

There are two candidates for the role of Interna‐tional Treasurer – Rudolf Challupner (Austria) andJacek Cywinski (New Zealand). Two candidates arestanding for the role of Director of Administration ‐Grethe van Geffen (The Netherlands) and ThereseMoodie‐Bloom (Australia), and two for Director ofDevelopment ‐ Cinthia Reyes (Mexico) and BjornLiljeqvist (Sweden). The election of the fifth elec‐ted member of the Executive Committee (ExComm),the Director ‐Smaller National Mensas, is held by aseparate vote of the International Board of Directorsbecause it is a representative position. This yearthere are four candidates for this role ‐ Bibiána Bal‐anyi (Hungary), Lars Endre Kjølstad (Norway), Cristi‐ane Cruz (Brazil) and Cinzia Busi (South Africa), allcurrent members of the IBD.

All the successful candidates will take over fromthe current ExComm on 1st July, where they willjoin the chairmen of the larger national Mensagroups, American Mensa, British Mensa and MensaGermany.

Amendments to the Constitution

The ballot of all the members will also include sevenamendments to the Constitution. Three were heldover from 2011, when there was no ballot of theworldwide membership, and four are new.

Because there is such a large number of amend‐ments, IBD agreed to group them into threequestionson the ballot, with the five minor ‘housekeeping’motions in one question and each of the other twoamendments to be voted on separately. One of thetwo reduces the number of petition signaturesrequired to stand for international office from 200 to100. The other amendment would delete the state‐ment that members of Provisional National Mensagroups remain Direct International Members at thesame time as being members of their PNM associ‐ation. If this amendment passes, members in a

country that has a Provisional National Mensa willbe members of that PNM, but not at the same timealso Direct International Members. There is a forumat www.mensa.org/forum/constitutional‐amend‐ments‐2013 available for discussion of all the con‐stitutional amendments (you will need to be loggedin as a member).

Please do use your vote in both the MIL electionand the Constitutional ballot. The candidates maywell have different ideas about the future directionof Mensa, so please check them out. The interna‐tional ballots are distributed through your nationalgroup, perhaps alongside your national elections,so when voting, please read and carefully followthe associated voting instructions, to ensure thatyour votes are valid and will be counted. The peri‐od for voting is from 15th April to 31st May. Goodluck to all the candidates!

I have thoroughly enjoyed my two terms as Direct‐or of Administration, despite an intense workloadat times. It has been a privilege to work with sucha great bunch of people on ExComm and the IBD,and through this work, to be in contact with volun‐teers from all around the world. However, after 13years at national and international board level, it’stime for me to hang up my boots. I’ll still bearound as a volunteer and hope to make some in‐ternational gatherings, so maybe I’ll see you theresometime. I do hope so!

Finally, in January, Mensa Belgium was recognisedby Mensa International as a Provisional NationalMensa. Congratulations to the board of Mensa BeVZW, who have worked very hard to regain compli‐ance with Mensa International requirements. It isnow a good step on the way to Full National Mensastatus.

Sylvia HerbertDirector of AdministrationAdmin‐[email protected]

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This may be due to acumbersome, paper basedelection process. Youhave to print out a ballotsheet, mark your votingdecisions, put it into anenvelope and post it toyour national Mensa officeor dedicated electioncentre. But that shouldnot stop you.

INTERNATIONAL ELECTIONSAmerican Mensa Chair, Elissa Rudolph (pictured) hasbeen declared International Chairman, unopposed,effective July 1, 2013 for a period of two years.Congratulations, Elissa!

The Chairman of the International Election Commit‐tee also writes,

Uneven years are election years at Mensa Interna‐tional. We elect our International Chairman, theDirectors of Administration and Development andour Treasurer. And at the same time we vote for oragainst proposed constitutional amendments. Allthese issues directly concern every one of you. Un‐less you do not care. And that appears to have beenthe problem in the past.

International elections traditionally have had a lowturnout. Or, to put it more bluntly, they have hadan embarrassingly low turnout. The overall parti‐cipation rate of the last election in 2009 was 3.56%(in 2011 there was no election as there was exactlyone candidate for each of the four positions). Somecountries do much better, but some others do evenworse. And only 22 countries sent in ballots. Neitherdid Direct International Members (DIM) that arecared for by the international office vote in greatnumbers.

the National Mensa conducts its business in compli‐ance with the Constitution of Mensa International,as well as the local Bylaws/Statutes. Many NationalMensas have variations in the way that the role ofOmbudsman is implemented; Martyn Davies, Inter‐national Ombudsman, outlines the fundamentalguidelines for us.

There is considerable responsibility and authorityvested in the Ombudsman. With such responsibilityand authority must go a considerable degree of care.Any issue that has moved a member of a nationalMensa to bring a formal complaint to the Ombuds‐man has probably already generated a certainamount of emotional heat on one or more sides. It isimportant that the Ombudsman be able to remaindetached from this emotional heat and to deal onlywith the issues of the dispute.

Generally speaking, the Ombudsman will seek toreconcile the parties. Whatever the rights or wrongs

of the case, the parties will usually have to getalong inside Mensa in the future. Mensa membersare often quite emphatic in expressing their views,but the Ombudsman must withstand such passion‐ate statements of point of view and work to getcases stated in as factual a manner as possible,complete with specific detail.

When a dispute arises, any party to the dispute

I firmly believe that we can do better than we didin previous elections, much better.

The International Election Committee encouragesall 45 national Mensa organizations to send in bal‐lots and I count on every one of you to exerciseyour democratic right to vote.

The election will take place in April/May this year.Your national chairman willhave informed you of the details.

Peter Fröhler

Chairman, International Election [email protected]

THE ROLE OF THE OMBUDSMANIN NATIONAL MENSASThe Ombudsman is an examining body with respect to all other offices, and is also responsible for ensuring that

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Publication is not usually appropriate in disputesbetween members or when a dispute between amember and an official Mensa entity affects onlythat member. Publication would be expected, forexample, in a case concerning the validity of anelection, misuse of an elected office, or denial ofmembership rights assured in bylaws or the Consti‐tution. Publication should be specified to occur inthe official journal of the Mensa entity affected bythe decision, which could include the Mensa WorldJournal.

It must be clear that the Ombudsman’s files areconfidential. Any information gathered in an in‐vestigation is intended solely to assist the Ombuds‐man in resolving a dispute. Any public recordshould include only a statement of the substanceof a dispute or complaint and the Ombudsman’sfindings.

The Ombudsman may also be provided with therole to safeguard the National Mensa in the eventof a dispute within a Board or between Boards. TheNational Statutes/Bylaws may include that in theevent of a non‐functioning Board, or for a call foran EGM from the required percentage of the Mem‐bers, the Ombudsman is tasked with providing thatEGM or for raising an election for a new Board tocontinue the operation of the National Mensa.

These guidelines are extracted from an advisorydocument on the setting up and operation of therole of National Ombudsman. If anyone has anyspecific questions arising from the above then‐please contact your National Ombudsman or me atthe address below. It is important to be aware thatin the event of disputes within Mensa, all efforts toresolve the dispute must be effected within yournational Mensa in the first instance, before seekingredress outside of Mensa.

Martyn DaviesInternational [email protected].

may seek guidance from the Ombudsman but theOmbudsman will not undertake an investigation un‐less there is an official complaint, in writing, givingthe particulars as specifically as possible. The Om‐budsman may then choose the means of pursuingthe investigation, including:

a. seeking written responses from those complainedagainst;

b. utilising any expedient form of communicationwith the parties involved;

c. appointing a deputy in one or more locations togather further information and/or conductingdirect meetings with parties to the disputes, andor,

d. seeking advice from the International or otherNational Ombudsmen.

In conducting an investigation, the Ombudsmanshould generally seek to limit the discussion to thesubstance of the dispute or complaint but shouldaccept all information and observations pertinent tothe complaint. The Ombudsman should not allowthe investigation to become an overly broad exa‐mination of the general conduct of one of theparties, and nor should the investigation be used todefame either party.

If reconciliation is not possible, the Ombudsmanmay have to make a finding that will displease ‐ oreven adversely affect ‐ one or more of the parties.In making such a finding, the Ombudsman should;

a. keep the finding relevant to the dispute orcomplaint,

b. be restrained rather than extravagant inexpression;

c. avoid any personal commentary on the partiesinvolved, and,

d. bear in mind that if the finding has to be readout in court it should bring credit and notdiscredit to Mensa

The Ombudsman has the authority to specify public‐ation of the findings in any particular case, but thisis usually only done when decisions are of concernto the general membership.

© Studeny © Studeny

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INTERNATIONAL SIGS

Recently appointed International SIGs Coordinator,Barbara Kryvko has been a member of AmericanMensa since 1987, and lives near St Louis, Missouriwith her husband Gary, who she met at a Mensameeting. Shortly after joining, she attended localevents, then joined several SIGs which were bothsuccessful in connecting with Mensans outside herlocal group and also very enjoyable. Since then,she’s continued expanding her circle of Mensanfriends both nationally and, now, internationally.She explains her enthusiasm for SIGs...

One of Mensa’s main purposes is “to provide a stim‐ulating intellectual and social environment for itsmembers.” Personally, I don’t think it’s one of themain purposes – I think it is THE main purpose of ourgreat organization. The most popular aspects ofMensa – the online forums, social media outlets andin‐person events – all come back to one thing:Mensans interacting with Mensans. That is whereSpecial Interest Groups (SIGs) really shine.

A SIG is a group of Mensans who share a specificinterest. It can be a paper newsletter, an onlinevenue, or in‐person gatherings. The important thing

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is the chance to meet andgrow with fellow mem‐bers.

International SIGs arethose that start out in one country, and then de‐cide to encompass members from anywhere on theglobe. They apply for recognition by MIL, and arelisted on the mensa.org web site. They currentlyinclude the Cat SIG from the UK, my‐SIG from Den‐mark, the Reinsurance SIG from Switzerland, andWebHeads (for those interested in web page devel‐opment) from the US.

I encourage you to log into mensa.org and checkout the list of International SIGs. If you are a SIGCoordinator, consider applying for recognition asan ISIG.

The world is waiting!

Barbara KryvkoInternational SIGs [email protected]

DID YOU KNOW...International Special Interest Groups (ISIGs) are SIGsthat are open to Mensa members worldwide. Theyare listed on the Mensa International website atwww.mensa.org. For advice on whether yournational SIG can be recognised as an ISIG, [email protected].

SIGHT is an acronym meaning Service forInformation, Guidance, and Hospitality toTravellers. SIGHT connects Mensans who want tomeet other Mensans. Some travel while others giveadvice to travellers including the best places to stayor visit. There are SIGHT contacts in countries fromAndorra to Vietnam.

The word Mensa is not an acronym ‐ it is a Latinword meaning ‘table’. It represents a round tablearound which members sit as equals.

LIPSTICK ON YOUR COLLAR ‐ COULD BE ADANGER...A new study involving 22 brands of lipstick foundthat 55 per cent contained trace amounts of lead ‐which could pose a threat to the wearer’s mentalhealth and could lower IQ levels.

Researchers found that twelve of the lip productssampled tested positive for the toxic substance withthe highest levels at 3.22 parts per million, the DailyMail reported.

Commenting on the findings, Dt Sean Palfrey,medical director for the Boston Lead PoisoningPrevention Programme, warned that even low levellead exposure poses a serious health risk and couldaffect mental health. He told GMA, whichcommissioned the study, “What we know now is thateven the lowest levels of lead can harm your IQ andyour ability to learn.”

Many anti‐lead activists, however, say there are farmore important dangers to consider than lipstick. DrHalyna Breslawwec, chief scientist for the PersonalCare Products Council, said, “If you were seriousabout the public health aspects of lead poisoning,you would not be looking at lipstick. You would belooking at locations where children live. Do they livenear hazardous waste dumps ‐ are they chewingleadcontaining paint fragments?”

Currently, there are no standards set by the Foodand Drug Administration limiting lead levels inlipstick manufacturing.

(Reprinted from Mensa Magazine,February 2013, ed. Brian Page)

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FROM THE EXECUTIVE COMMITTEE

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When people ask me “so why are you inMensa?” I give them three short answers: A, Band C.

A = Amusement! I have fun in Mensa. Mensa mem‐bers come in all flavours and they are great peopleto hang out with. Also, they tend to understand myjokes. I love the dynamics of intelligent conversa‐tion, the resonance of reasoning, pleasantly sharedover a Mensa dinner. Aren’t the joys of life more funin intelligent company? It is for this reason we go tosocial gatherings, games nights, lectures and so on.

B = Benefits! Being a Mensan is valuable. Member‐ship allows us to find knowledgeable people in mostareas. It is an excellent place to network and gatherconnections of value both professionally and in otherareas of life. If we travel someplace, for sure thereare members there to help us around, share a guestroom or show us their city. This is what is calledSIGHT (see Did You Know on p02). Whatever yourcause, Mensa is a good place to find likemindedones; that is what SIGs are for. Not least, being aMensa volunteer is a great addition to your resume.

C = Contribute! We are so much more than just asocial club. We join Mensa not only to receive, butalso to bring something: our names, our thoughtsand our time and volunteer work not least. This ishow we make a difference, on both a small andlarger scale. Simply by existing and being visible,Mensa sends the message that intelligence issomething that actually exists, and that it issomething good and worth fostering. Intelligenceshould be put to use, in schools, academies, work‐places and at home. And we should learn to recog‐nize intelligence when we see it, for it is sadlymisunderstood in too many places.

Now, memorize those three words and you will knowwhat to say the next time somebody asks you.

As a member of ExComm, I’m sometimesasked a similar question: “so what is MensaInternational good for?” I have a short answerfor them too: D, E and F.

D = Development! If Mensa is good in one country,it deserves to spread to all countries. Unlike otherclubs however, we cannot simply open our doors. Itis notoriously difficult to become a member ofMensa, you have to pass a test – which means that toestablish a new group in a country somewhere, wehave to first find a way of testing candidates on aregular basis, in a manner approved by the interna‐tional supervisory psychologist. Then we need anorganizational structure, bylaws, communications,websites and so on. The population has to be toldthat there is a new society in their country, this

strange, unfamiliar thingcalled ”Mensa”. This re‐quires PR that may or maynot be easily copied fromother countries with dif‐ferent customs. At everystep in the process ofbuilding a new group,there are challenges to be overcome. It can startwith a Direct International Member somewhere,who wants more company and is willing to take ona leading role. As the initial small group grows, thesociety changes character, each time becomingslightly more businesslike and professional in theway it is managed. Who coordinates all this andmakes sure that Mensa grows? Mensa Internationaldoes, together with the local founding members.With each new formed group, our body of experi‐ence grows as do the supporting material that wecan offer.

E = Exchange! We have plenty to share with oneanother, and Mensa International has the explicittask of enabling and facilitating the flow of experi‐ence and knowledge from country to country. Thesmaller national Mensas have plenty to learn fromthe older, bigger countries such as American orBritish Mensa, but the opposite is true as well. EvenAmerican Mensa is made up of local groups, whichhave much in common with local groups in Europeor Asia. Ideas for PR, volunteer recognition,governance, amusing meeting concepts, online ser‐vices, merchandise, gifted youth programs etc, etcare too good to be limited to any single country.Mensa International provides platforms for spread‐ing such ideas and this is what we do at IBD meet‐ings and via the LEAP program, the MWJ and theinternational website. And that is just the begin‐ning.

F = Franchise! Mensa International has somethingin common with McDonald’s, or FIFA the footballfederation. While each country is independent,there is a pattern that all Mensas must follow, lestwe drift apart. To keep this a global round table,we need a body that defines what the minimumstandard is for each Mensa to meet. Who is to saythat just the top 2% should be admitted? `Why notthe top 3%? What definition of intelligence shouldbe used? Should it be up to individual countries todecide if they want to take political action, or en‐dorse particular ideological agendas? No, because itwould not be long before the great round tablewould shatter into smaller squares that no longerfit together. The concept, or franchise if you wish,of Mensa has to be unified, and that is the purposeof Mensa International.

In short, that is what the international volunteersdo. And just like your local officers, we do not get

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paid. More than once have people asked where we”sit”, but we are not whisked away to a secret lairwhere we conspire together while stroking cats.With the exception of two physical meetings everyyear, we sit at home, by our computers, respondingto e‐mail, engaging in teleconferences, draftingpolicies, reading reports from other volunteers andso on. Why do we do it? Because only by contributingwill there be something for us all to enjoy andbenefit from.

This is my third ‐ and last ‐ column as D‐SNM; an‐other volunteer will take my place after the elec‐tions, in which I am a candidate for a differentoffice, Director of Development. Voting is openuntil the 15th of May. If you have not voted yet,and there still is time, take a few minutes to readthe presentations, make up your mind and vote!

INTERNATIONAL PHOTOGRAPHYCOMPETITION

MENSA INTERNATIONAL PHOTOGRAPHER OFTHE YEAR 2013

The art of photography is an area where Mensansfrom over fifty countries with different languages,customs and traditions can converge with a single,visual language! Use your creativity, skills, andtechnical expertise to produce your entry in thisyear’s Photocup competition. The theme for 2013 is

Opposites

If your Mensa chapter is holding a national competi‐tion to select entries for the International phase, aset of the rules and closing dates will be availablefrom your national office or Board.

Direct International Members and members fromcountries not holding national contests are eligibleto enter the International competition by sendingtwo entries only [email protected] August 1, 2013.

The Mensa International Photographer of theYear 2013 could be you!

Further details available from Therese Moodie‐Bloom [email protected] orDr Ranko Rajovic [email protected]

LESS THAN ZEROA New Scientistarticle in the January 12 edition hasthe title “Atoms Go Beyond Absolute Zero.” This isan example of headlines gone wild. The articlemixes up “temperature” and “entropy” in a waythat is difficult to sort out. I’m not sure whether toblame the scientists or the reporters.

What they’re talking about is this: scientists atLudwig Maximilian University in Munich, Germany,are doing cute things with small clouds of atomsnear absolute zero. When there is any amount ofmolecular motion, the speeds of individualmolecules are not all identical. They cover a range.If you chart their speeds, most are very low and afew are high. The Munich guys have used lasers toflip the distribution to have many molecules movingfast, and only a few moving slowly. They claim thisconstitutes moving “beyond absolute zero.” Thearticle contains a line chart showing entropy goingfrom zero to infinity and then back to zero as energyincreases.

This is confusing and misleading. If they want to talkabout entropy, that’s fine. But don’t mix it up with

temperature. Please don’t redefine familiarterms, either. Webster has a perfectly gooddefinition of temperature. Let’s stick with that.Mind‐bending headlines and murky terminology donot benefit the public. They only add to confusion.

John [email protected]

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COGNITIVE DECLINE IN OLD AGE ‐ NEW LINKDISCOVERED

Scientists from theGerman CancerResearch Center havediscovered in micethat significantly moreneurons are generatedin the brains of olderanimals if a signallingmolecule called

Dickkopf‐1 is turned off. In tests for spatialorientation and memory, mice in advancedadult age whose Dickkopf gene had beensilenced reached an equal mentalperformance as young animals.

The hippocampus ‐ a structure of the brainwhose shape resembles that of a seahorse ‐ is alsocalled the “gateway” to memory. This is whereinformation is stored and retrieved. Its performancerelies on new neurons being continually formed inthe hippocampus over the entire lifetime.“However, in old age, production of new neuronsdramatically decreases. This is considered to beamong the causes of declining memory and learningability,” Prof. Dr. Ana Martin‐Villalba, aneuroscientist, explains.

Martin‐Villalba, who heads a research department atthe German Cancer Research Center (DKFZ), and herteam are trying to find the molecular causes for thisdecrease in new neuron production (neurogenesis).Neural stem cells in the hippocampus are responsiblefor continuous supply of new neurons. Specificmolecules in the immediate environment of thesestem cells determine their fate: They may remaindormant, renew themselves, or differentiate intoone of two types of specialized brain cells,astrocytes or neurons. One of these factors is theWnt signaling molecule, which promotes theformation of young neurons. However, its molecularcounterpart, called Dickkopf‐1, can prevent this.

“We find considerably more Dickkopf‐1 protein inthe brains of older mice than in those of younganimals. We therefore suspected this signallingmolecule to be responsible for the fact that hardlyany young neurons are generated any more in oldage.” The scientists tested their assumption in micewhose Dickkopf‐1 gene is permanently silenced.Professor Christof Niehrs had developed theseanimals at DKFZ. The term “Dickkopf ” (fromGerman “dick” = thick, “Kopf ” = head) also goesback to Niehrs, who had found in 1998 that thissignaling molecule regulates head developmentduring embryogenesis.

Martin‐Villalba’s team discovered that stem cells inthe hippocampus of Dickkopf knockout mice renew

themselves more often and generate significantlymore young neurons. The difference wasparticularly obvious in two‐year old mice: in theknockout mice of this age, the researchers counted80 percent more young neurons than in controlanimals of the same age. Moreover, the newlyformed cells in the adult Dickkopf‐1 mutant micematured into potent neurons with multiplebranches. In contrast, neurons in control animalsof the same age were found to be morerudimentary already.

Blocking Dickkopf improves spatial orientationand memory

Several years ago, Ana Martin‐Villalba had shownthat mice lose their spatial orientation whenneurogenesis in the hippocampus is blocked. Now,is it possible that the young neurons in Dickkopf‐deficient mice improve the animals’ cognitiveperformance? The DKFZ researchers usedstandardized tests to study how the mice orientthemselves in a maze. While in the controlanimals, the younger ones (3 months) performedmuch better in orienting themselves than the olderones (18 months), the Dickkopf‐1‐deficient miceshowed no age‐related decline in spatialorientation capabilities. Older Dickkopf‐1 mutantmice also outperformed normal animals in testsdetermining spatial memory.

“Our result proves that Dickkopf‐1 promotes age‐related decline of specific cognitive abilities,” saysAna Martin‐Villalba. “Although we had expectedsilencing of Dickkopf‐1 to improve spatialorientation and memory of adult mice, we weresurprised and impressed that animals in advancedadult age actually reach the performance levels ofyoung animals.”

These results give rise to the question whether thefunction of Dickkopf‐1 may be turned off usingdrugs. Antibodies blocking the Dickkopf protein arealready being tested in clinical trials for treating acompletely different condition. “It is fascinating tospeculate that such a substance may also slowdown age‐related cognitive decline. But this is stilla dream of the future, since we have only juststarted first experiments in mice to explore thisquestion.”

Helmholtz Association of German Research Centres(2013, February 7). Gene silencing spurs fountainof youth in mouse brain. ScienceDaily. RetrievedFebruary 10, 2013, from

http://www.sciencedaily.com/releases/2013/02/130207150911.htm

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THE DEVOLUTION OF INTELLIGENCE?“Mutations affecting the estimated 5000 genes controlling human intellect have crept into ourDNA.” ~ Gerald Crabtree, Stanford University.

According to evolutionary psychologist, SatoshiKanazawa, “General Intelligence refers to the abilityto reason deductively or inductively, use analogies,synthesize information, and apply it to newdomains. It is a measure of how (and how well) youthink, not of what you know, although what youknow is influenced by your intelligence” [1].

As a species, are we actually becoming lessintelligent? On November 12, 2012, the journalTrends in Genetics published an article that arguesthat humans lost all evolutionary pressure to beintelligent when they began to live in communitiesand agricultural settlements.

“The development of our intellectual abilities andthe optimization of thousands of intelligence genesprobably occurred in relatively non‐verbal, dispersedgroups of people [who lived] before our ancestorsemigrated from Africa” [2]. Has there has been anongoing slow decline in human intellectual abilitysince then? Gerald Crabtree, a geneticist fromStanford University, says, “I would wager that if anaverage citizen from Athens of 1000 B.C. wereamong us, he or she would be among the brightestand most intellectually alive of our colleagues andcompanies, with a good memory, a broad range ofideas, and a clear‐sided view of important issues”[3].

Thousands of years ago, those people who failed tomake the grade and live long enough to become ourancestors very often died because of lack of goodjudgment. A decision underpressure could mean thedifference between being trampled to death by awoolly mammoth or being eaten alive by a sabre‐tooth tiger and living long enough to recount thetale of survival over the clan’s evening bonfire.Today, and through the last few thousand years ofhuman evolution, there is and has been no need forMan to fend for himself. The human species is veryrarely called upon to use his survival intelligence,sometimes known as the “flight or fight” reaction orinstinct. Deficiencies in intellect are no longerimpediments for survival and reproduction. We donot (usually) need to outwit a predator in order tosurvive, but our ancestors did not have theluxury ofsurvival complacency and security. They werealways “on the alert”. Now, that type of intelligencehas been relegated to second place, not playing asimportant a role as it once did. But it is not dead!

Due to education and the increasing sum of (andspreading of ) human knowledge, humanity hasadvanced and continues advancing ‐ even if we aretotally incapable of doing long division ormultiplication without our trusty calculators! We arenow “experts”, educated to the hilt, and there arevery few polymaths among us.

“… people no longer need a widebreadth of knowledge or even cognitive ability inorder to thrive. …Education makes it so the strongest insights of oneindividual can be rapidly distributed throughout oursociety” [4], Crabtree says. He admits hishypothesis or “speculation theory of humanintelligence” needs testing; and states that hewould be happy to prove it wrong!

The basic idea of Crabtree’s thinking is quitesimple: In our distant past, our ancestors werefaced with the harsh reality of the hunter‐gathererlifestyle and, “… enormous evolutionary pressurebore down on early humans, selecting out thedimwits, and raising the intellect of the survivor’sdescendents. But not so today” [5]. Selectiveprocessing and sequestering of that sort is nolonger needed. If a businessman, for example,were to make a mistake in judgment analogous toour ancestor’s lack of judgment, he might bepromoted, given a raise, and, in the process,become a more desirable mate. And all thatbecause he creatively “screwed up”…

Researchers, drawing on recent studies, estimatethat the number of genes that play a role in humanintellectual ability on the basis of intelligence isbetween 2000 and 5000. Of these genes, eachcarries two or more mutations that can damagethem. These mutations have arisen in the past 3000years or so, approximately 120 generations. Thesefacts help to lead to the conclusion that wehumans reached our intellectual zenith in the nowobscure past. “We, as a species, are surprisinglyintellectually fragile, and perhaps reached a peak2000 to 6000 years ago … if selection is only slightlyrelaxed, one would conclude that nearly all of usare compromised compared to our ancientancestors of 3000 to 6000 years ago” [6].

Crabtree does not necessarily believe that theconcept that “humans are becoming lessintelligent” will pass as it stands when put to thetest in experiments or under close scrutiny fromother geneticists. The type of evolutionarypressure he mentions is not necessary to maintainhuman intelligence. He sincerely believes that thehuman race is not ready to fall into a darkcognitive abyss and into oblivion. We are notdoomed! Crabtree concludes, “Remarkably, itseems that although our genomes are fragile, oursociety is robust almost entirely by virtue ofeducation, which allows strength to be rapidlydistributed to all members” [7].

Professor Robin Dunbar, an Oxford Universityanthropologist, added this very hopeful note,“[Prof. Crabtree] takes the line that our

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International Board of Directors MeetingCalgary, CanadaSeptember 19 – 22, 2013www.ibd2013.comEnquiries: [email protected]

International directory

Chair: Mr Willem Bouwens Trompenburgstraat 6‐G, 1079 TX Amsterdam The Netherlands chairman‐mil@men‐sa.org Tel: +31 (0)20 661 2718Director Admin: Ms Sylvia Herbert 16 Farley St, St John's, Worcester, Worcestershire WR2 6JD Englandadmin‐[email protected] Tel: +44(0)1905 422231Director Development: Ms Bibiana Balanyi Mensa HungarIQa, H‐1426 Budapest 72, Postafiok 99 Hungary develop‐ment‐[email protected] Tel: +36 209 135175Treasurer: Cyndi Kuyper 2606 Henderson St, West Lafayette, IN 47906‐1537 Tel: +1 765 463 1393 Tel: +1 765 7142272 treasurer‐[email protected]. Smaller National Mensas: Mr Björn Liljeqvist Knektvägen 1, 196 30 Kungsängen, Sweden +46 (0) 730 394199skype: bjorn.liljeqvist dsnm‐[email protected]. President: Dr Abbie Salny 407 Breckenridge, Wayne NJ 07470 USA Tel: +1 973 305 0055SIGHTCoordinator: Mr Steve Mai, [email protected]. SIG Coordinator: Ms Barbara Kryvko, [email protected]: Mr Martyn Davies [email protected] Director: Mr Michael Feenan, Slate Barn, Church Lane, Caythorpe, Lincolnshire NG32 3EL, UK Tel/Fax+44(0)1400272 675 [email protected]

Editorial Staff

Editor: Ms Kate Nacard 407/23 Corunna Rd, Stanmore 2048 Australia [email protected] Tel: +61 2 9516 1024Science: Mr John Blinke, [email protected]: Mr Tom Elliott, [email protected] Articles: Mr Thomas Hally, tjh@thomas‐hally.com

www.mensa.org

CONGRATULATIONS...Mensa Slovakia which has attained the status of Full National MensaMr. Christos Apostolidis who has been re‐elected as Chairman of the Board of Mensa GreeceMensa Japan which has recently celebrated its 5th anniversaryMensa Belgium which has recently achieved the status of Provisional Mensa

intelligence is designed to allow us to build housesand throw spears straighter at pigs in the bush, butthat is not the real driver of brain size… In reality,what has driven the human and primate brainevolution is the complexity of our social world [and]that complex world is not going away. … Personally,I am not sure that, in the foreseeable future there isa reason to be panicking at all, the rate of evolutionof things like this takes thousands of years … nodoubt the ingenuity of science will find solutions tothese things if we do not blow ourselves up first”[8].

Whether we are getting dumber or getting smarterappears to be of secondary importance.Let’s wise up, first!Thomas [email protected]

[1] Kanazawa, Satoshi. “How Did GeneralIntelligence Evolve”, Psychology Today.(03/2010).

[2] Ghose, Tia. “Are Humans Becoming LessIntelligent”, LiveScience (12 November 2012.)

[3] Kobler, Jason. “Dumb and Dumber: Study SaysHumans Are Slowly Losing Their Smarts”.

[4] IBID.[5] “Ian Sample, Science Correspondent. “Is

pampered humanity getting steadily lessintelligent?” The Guardian,Monday 12 November 2012

[6] IBID.[7] cf 3 above[8] Collins, Nick. “Civilization is making humanity

less intelligent, study claims”, The Telegraph

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APRIL 201315.04.2013 19:00 ‐ 21:00 EsSIG ist FlüsSIG‐ Cocktails und BillardOrt: Downstairs (http://www.downstairs.at), VI,Theobaldgasse 15

22.04.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien SpieleabendOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 WienBeschreibung: Einmal monatlicher Spieleabend ‐besonders für Neumitglieder zum Treffen undKennenlernen geeignet

25.04.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien PolitSIGOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: *) Euro‐Finanz‐Krise: Zahlt sich Sparenheute überhaupt noch aus? *) Homo‐Ehe: Ist siewirklich zeitgemäß? Worauf kommt es an? *) Warumsoll man sich in der heutigen Zeit, zumal alsMensaner, überhaupt für Politik interessieren? *) Wiekann sich ein Mensaner am besten in die Politikeinbringen? Jeder Teilnehmer möge sich vorab zujedem Thema in ein oder zwei Sätzen überlegen, wasihm dazu je das wichtigste ist.

27.04.2013 15:00 ‐ 18:00 Wien Mensa‐CaféOrt: Stadtparkbräu Am Heumarkt 5, 1030 Wien

MAI 201302.05.2013 20:00 Oberösterreich FotoausflugFeuerwerkOrt: Urfahrmarkt / Gasthaus LindbauerBeschreibung: Geplant ist das Feuerwerk amUrfahrmarkt zu fotografieren und (wenn Interessebesteht) hinterher Optik, Belichtungszeiten undErgebnisse zu vergleichen. Treffen ist entwedergegen 20h im Gasthaus Lindbauer.Anmeldung: erwünscht, Anmeldung fürTischreservierung ist bis spätestens Di. Abend nötig

06.05.2013 19:30 ‐ 22:00 Wien VortragsabendOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: "Die Ordnung unter unseren Füßen" ‐Verschiedene Ansätze von Bodenklassifikation undBodentaxonomie

08.05.2013 19:00 ‐ 20:00 Salzburg Stammtisch ‐GasteinertalOrt: Bad HofgasteinAnmeldung & Info: unter [email protected]

TERMINE MENSA ÖSTERREICH

TERMINE

08.05.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG inPizzeria QFOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: Dieses Mal bin ich (Christian) selbernicht da. Es findet sich trotzdem eine bewährteRunde Königrufer auf ein paar Spiele zusammen.Weitere sind gerne eingeladen, aber eineEinschulung von Neulingen gibt es erst wieder imJuni.

11.05.2013 10:00 ‐ 12:00 WienAufnahmetestOrt: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock

13.05.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien SpieleabendOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 WienBeschreibung: Der Spieleabend findet einmal proMonat statt. Auch dieses Treffen ist sehr gut fürneue Mitglieder geeignet, zum gegenseitigenKennenlernen.

14.05.2013 18:30 ‐ 23:00 OberösterreichMensa StammtischOrt: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 LinzAnmeldung: erwünscht unter [email protected]

14.05.2013 19:00 ‐ 22:00 Steiermark MensaStammtischOrt: Eschenlaube GrazAnmeldung: erforderlich [email protected] oder 0660 46 37 681

16.05.2013 ‐ 20.05.2013 CharmingOrt: Emmersdorf/WachauDetails und Anmeldung unter:http://www.mensa.at/index.php?menuid=104

20.05.2013 15:00 c.t. Kärnten ‐Geburtstag LocSec Fleiß DieterTreffpunkt: Kühnsdorf Nord 78Info: [email protected]

25.05.2013 15:00 ‐ 18:00 Wien Mensa‐CaféOrt: Stadtparkbräu Am Heumarkt 5, 1030 Wien

JUNI 201305.06.2013 19:00 ‐ 20:00 SalzburgStammtisch ‐ GasteinertalOrt: Bad HofgasteinAnmeldung & Info: unter [email protected]

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07.06.2013 19:00 Tirol StammtischOrt: Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21,6067 AbsamBeschreibung: findet bei ausreichend Interesse stattAnmeldung & Info: unter [email protected]

08.06.2013 10:00 ‐ 12:00 WienAufnahmetestOrt: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock

11.06.2013 18:30 ‐ 23:00 OberösterreichMensa StammtischOrt: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 LinzAnmeldung: erwünscht unter [email protected]

12.06.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG inPizzeria QFOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulingesind herzlich willkommen, eine bessere Einschulungist gratis nicht zu erhalten. :)Anmeldung: erbeten unter [email protected]

14.06.2013 19:00 ‐ 22:00 Steiermark MensaStammtischOrt: Eschenlaube GrazAnmeldung: erforderlich unter [email protected] 0660 46 37 681

JULI 201303.07.2013 19:00 ‐ 20:00 Salzburg Stammtisch ‐GasteinertalOrt: Bad HofgasteinAnmeldung & Info: unter [email protected]

14.04.2013 19:00 ‐ 22:00 Steiermark MensaStammtischOrt: Eschenlaube GrazAnmeldung: erforderlich unter [email protected] 0660 46 37 681

05.07.2013 18:30 ‐ 23:00 OberösterreichMensa GrillpartyOrt: LinzInfos: [email protected]

09.07.2013 18:30 ‐ 23:00 OberösterreichMensa StammtischOrt: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 LinzAnmeldung: erwünscht unter [email protected]

10.07.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG inPizzeria QFOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: Wir treffen uns für ein paargemütliche "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sindherzlich willkommen, eine bessere Einschulung istgratis nicht zu erhalten. :)

13.07.2013 10:00 ‐ 12:00 Wien AufnahmetestOrt: WU Wien / SR 1.12 UZA 1(B)

14.07.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG inPizzeria QFOrt: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3Schlachthausgasse)Beschreibung: "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulingesind herzlich willkommen, eine bessere Einschulungist gratis nicht zu erhalten. :)Anmeldung: erbeten unter [email protected]

14.07.2013 19:00 ‐ 22:00 SteiermarkMensa StammtischOrt: Eschenlaube GrazAnmeldung: erforderlich unter [email protected] 0660 46 37 681

Die meisten Termine wurden dem offiziellen Termin‐kalender entnommen.Details und Änderungen s.http://www.balik.at/MENSA/mensa‐oesterreich.html

© Studeny

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TERMINE MENSA INTERNATIONAL

20.03.2013 Jubiläum ‐ 20 Jahre Mensa Ungarn

03.05.2013 ‐ 05.05.2013 Mensa Canada Annual Gathering at Niagara FallsRegistrierung und Information: mensacanadaag2013.wildapricot.org

20.06.2013 ‐ 23.06.2013 Mensa Netherlands Deluxe Weekend in Daelenbroeck CastleCost (including meals) is € 375 p.p. minimum depending on your room.Info: [email protected] or [email protected].

03.07.2013 ‐ 07.07.2013 American Mensa Annual Gathering, Fort Worth, TexasInfos: http://ag2013.us.mensa.org

20.07.2013 ‐ 29.07.2013 MY‐Camp in UKAn annual 10 day (9 nights) Youth camp where any Mensa member who is around 18 ‐ 35 (sometimes older youngat heart members too) gather together and have a relaxing and fun holiday.Info: www.mycamp.org.uk

31.07.2013 ‐ 04.08.2013 European Mensa Annual Gathering (EMAG) Bratislava, SlovakiaInfo: http://emag2013.mensa.sk/

06.09.2013 ‐ 09.09.2013 Asian Mensas Annual Gathering (AMAG) SingaporeInfo: http://amg2013singapore.com

19.09.2013 ‐ 23.09.2013 International Board of Directors Meeting Calgary, CanadaInfos: www.ibd2013.com

22.11.2013 ‐ 24.11.2013 Australian Mensa Conference (AMC) with concurrent Kids Conference,Perth, WAInfos: www.mensa.org.au/AMC‐2013

29.11.2013 ‐ 08.12.2013 Second annual Mensa camp in AustraliaRegistrierung und Information: www.mapsig.com

DANKSAGUNG!Lob an alle, die mitgeholfen haben, diese Ausgabe zustande zu bringen!

Vielen Dank an den Vorstand für seine Unterstützung!Vielen Dank an die Autoren für die wunderbaren Artikel und Beiträge!Vielen Dank an das Lektorat und das Redaktionsteam für seine tatkräftige Unterstützung!Vielen Dank an die vielen lieben Helferlein im Hintergrund!

Auf eine weitere gute Zusammenarbeit freut sich

Iris Studeny

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DVR: 0121916 Österreichische Post AGInfo.Mail Entgelt bezahlt

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