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Inhalt Wir setzen uns für die Bürgergemeinde ein Lernen Sie unsere Kandidaten für die Bürgergemeinderatswahlen hier näher kennen. Seiten 2 und 3 Extreme Forderungen und fehlende Kompromissbereitschaft schaden der Attraktivität des Wohnortes Basel Unser Nationalratskandidat Luca Ur- gese erklärt, wieso die Familiengar- ten-Initiative ein Unsinn ist und schon lange hätte zurückgezogen werden müssen. Seite 4 Topkandidatur einer FDP-Frau für die Nationalratswahlen Die FDP-Frauen sind hoch erfreut über die Topkandidatur von Sarah Wenger als Nationalratskandidatin. Seite 5 Ja zum Dialekt, aber …! Ernst Mutschler erörtert, wieso er als grosser Freund des Baseldytsch der Bevölkerung empfiehlt, die Initiative abzulehnen und den Gegenvorschlag anzunehmen. Seite 4 Nr. 2 / 1. April 2011 AZB / 4001 Basel 35. Jahrgang / Erscheint sechsmal jährlich / Offizielles Organ der FDP.Die Liberalen Basel Stadt Basel-Stadt 2–7 Herausgeberin / Redaktion / Inserate: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Basler Freisinn, Marktgasse 5, 4051 Basel, T: 061 313 50 40, F: 061 313 50 45, E: [email protected], www.fdp-bs.ch. Layout : Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, T: 041 429 52 52, E: [email protected]. Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, E: [email protected] Basler Freisinn Chancengleichheit als liberale Forderung «Aber einige sind gleicher als andere», schreiben die herrschenden Schwei- ne in der «Animal Farm» an die grosse Scheune. Kaum jemand hat wie George Orwell in seinem bekannten Roman jene so treffend karikiert, die unter dem Deckmantel der Gleichheit den eigenen Vorteil suchen. Sarah Wenger, Nationalratskandidatin Die Forderung nach durchgehender Gleichheit verkennt darüber hinaus einen ganz wesentlichen Punkt: Wir sind Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensvorstellun- gen. Diese Vielfalt zeichnet unsere Gesellschaft im Allgemeinen und die FDP im Besonderen aus. Als liberale Volkspartei vereinen wir ganz ver- schiedene Menschen. Uns allen aber ist gemein, dass wir unser Leben so weit wie möglich selbst gestalten möchten. Das liberale Gegenstück zur linken Gleichmacherei heisst Chancen- gleichheit. Wo immer wir hinwollen: Die Startbedingungen sollen ähnlich sein. Ein gutes staatliches Schulsys- tem bietet beispielsweise allen die Chance, sich das Rüstzeug für den künftigen Erfolg zu sichern. Die jüngste Basler Schulreform geht des- halb in die richtige Richtung. Dank der Harmonisierung mit dem Basel- biet gleichen sich die Chancen der Schulabgänger unserer Region bei der Suche nach einer Lehrstelle wieder an. Ebenso verlangt Chancengleichheit nach einer tiefen Steuerbelastung. Es wird der Anschein geweckt, zur Durchsetzung der Gleichheit müssten Steuern oder auch Krankenkassen- prämien und andere Zwangsabgaben immer weiter ansteigen, dem ist aber nicht so. Es handelt sich viel- mehr um ein Trugbild. Immer weni- ger Geld im Portemonnaie zu haben, bedeutet zwangsläufig weniger Spiel- raum zur Selbstbestimmung und we- niger Chancen. Auch bei der Gleichstellung der Geschlechter muss sich der Staat zu- rücknehmen. Frauen brauchen in der Wirtschaft keine Sonderbehandlung. Ihnen müssen aber die gleichen Türen offen stehen wie Männern. Ich begrüs- se deshalb das zunehmende Angebot von ausserfamiliärer Kinderbetreu- ung und befürworte weitere in diese Richtung zielende Anliegen. Gleich- zeitig bin ich aber froh, dass die SP- Tagesschulinitiative abgelehnt worden ist, da deren Umsetzung vorliegend nicht möglich gewesen sowie deren Ziel, allen die gleiche Einheitslösung vorzusetzen, der Vielfalt der heutigen Familienformen nicht gerecht gewor- den wäre. Als junge Person weiss ich noch nicht genau, wohin mich das Leben führt. Auf jeden Fall aber trete ich da- für ein, dass wir alle unseren Weg selbst machen können, aber dann auch müssen. Denn ohne Selbstverantwor- tung kann kein Freiraum sinnvoll gestaltet werden. Vor dem Gesetz sind alle (chancen)gleich – was jeder und jede damit macht, ist ihm und ihr selbst überlassen. Dafür trete ich ein und deshalb kandidiere ich im Herbst für den Nationalrat. Sarah Wenger, Nationalratskandidatin

Freisinn 02/2011

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Editorial: Chancengleichheit als liberale Forderung - Sarah Wenger, Nationalratskandidatin / Bürgergemeinderatswahlen: Wir setzen uns für die Bürgergemeinde ein / Familiengarten-Initiative: Extreme Forderungen und fehlende Kompromissbereitschaft schaden der Attraktivität des Wohnortes Basel - Luca Urgese, Präsident Jungfreisinnige Basel-Stadt und Nationalratskandidat / Ja zum Dialekt: Ja zum Dialekt, aber …! - Ernst Mutschler, Grossrat FDP Basel-Stadt / FDP-Frauen: Topkandidatur einer FDP-Frau für die Nationalratswahlen - Sabine Bammatter, Vorstand FDP-Frauen / Delegiertenversammlung: Basler FDP-Delegierte in Zürich / Ebbis Intärns… / Agenda

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Page 1: Freisinn 02/2011

Inhalt

Wir setzen uns für die Bürgergemeinde ein

Lernen Sie unsere Kandidaten für die Bürgergemeinderatswahlen hier näher kennen.

Seiten 2 und 3

Extreme Forderungen und fehlende Kompromissbereitschaft schaden der Attraktivität des Wohnortes Basel

Unser Nationalratskandidat Luca Ur-gese erklärt, wieso die Familiengar-ten-Initiative ein Unsinn ist und schon lange hätte zurückgezogen werden müssen.

Seite 4

Topkandidatur einer FDP-Frau für die Nationalratswahlen

Die FDP-Frauen sind hoch erfreut über die Topkandidatur von Sarah Wenger als Nationalratskandidatin.

Seite 5

Ja zum Dialekt, aber …!

Ernst Mutschler erörtert, wieso er als grosser Freund des Baseldytsch der Bevölkerung empfiehlt, die Initiative abzulehnen und den Gegenvorschlag anzunehmen.

Seite 4

Nr. 2 / 1. April 2011 AZB / 4001 Basel

35. Jahrgang / Erscheint sechsmal jährlich / Offizielles Organ der FDP.Die Liberalen Basel Stadt

Basel-Stadt 2–7

Herausgeberin / Redaktion / Inserate: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Basler Freisinn, Marktgasse 5, 4051 Basel, T: 061 313 50 40, F: 061 313 50 45, E: [email protected], www.fdp-bs.ch. Layout : Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, T: 041 429 52 52, E: [email protected]. Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 18 94, E: [email protected]

Basler

Freisinn

Chancengleichheit als liberale Forderung«Aber einige sind gleicher als andere», schreiben die herrschenden Schwei-ne in der «Animal Farm» an die grosse Scheune. Kaum jemand hat wie George Orwell in seinem bekannten Roman jene so treffend karikiert, die unter dem Deckmantel der Gleichheit den eigenen Vorteil suchen.

Sarah Wenger, Nationalratskandidatin

Die Forderung nach durchgehender Gleichheit verkennt darüber hinaus einen ganz wesentlichen Punkt: Wir sind Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensvorstellun-gen. Diese Vielfalt zeichnet unsere Gesellschaft im Allgemeinen und die FDP im Besonderen aus. Als liberale Volkspartei vereinen wir ganz ver-schiedene Menschen. Uns allen aber ist gemein, dass wir unser Leben so weit wie möglich selbst gestalten möchten.

Das liberale Gegenstück zur linken Gleichmacherei heisst Chancen-gleichheit. Wo immer wir hinwollen: Die Startbedingungen sollen ähnlich sein. Ein gutes staatliches Schulsys-tem bietet beispielsweise allen die Chance, sich das Rüstzeug für den künftigen Erfolg zu sichern. Die jüngste Basler Schulreform geht des-halb in die richtige Richtung. Dank der Harmonisierung mit dem Basel-biet gleichen sich die Chancen der Schulabgänger unserer Region bei der Suche nach einer Lehrstelle wieder an.

Ebenso verlangt Chancengleichheit nach einer tiefen Steuerbelastung. Es

wird der Anschein geweckt, zur Durchsetzung der Gleichheit müssten Steuern oder auch Krankenkassen-prämien und andere Zwangsabgaben immer weiter ansteigen, dem ist aber nicht so. Es handelt sich viel -mehr um ein Trugbild. Immer weni-ger Geld im Portemonnaie zu haben, bedeutet zwangsläufig weniger Spiel-raum zur Selbstbestimmung und we-niger Chancen.

Auch bei der Gleichstellung der Geschlechter muss sich der Staat zu-rücknehmen. Frauen brauchen in der Wirtschaft keine Sonderbehandlung. Ihnen müssen aber die gleichen Türen offen stehen wie Männern. Ich begrüs-se deshalb das zunehmende Angebot von ausserfamiliärer Kinderbetreu-ung und befürworte weitere in diese Richtung zielende Anliegen. Gleich-zeitig bin ich aber froh, dass die SP-Tagesschulinitiative abgelehnt worden ist, da deren Umsetzung vorliegend nicht möglich gewesen sowie deren Ziel, allen die gleiche Einheitslösung vorzusetzen, der Vielfalt der heutigen Familienformen nicht gerecht gewor-den wäre.

Als junge Person weiss ich noch nicht genau, wohin mich das Leben führt. Auf jeden Fall aber trete ich da-für ein, dass wir alle unseren Weg selbst machen können, aber dann auch müssen. Denn ohne Selbstverantwor-tung kann kein Freiraum sinnvoll gestaltet werden. Vor dem Gesetz sind alle (chancen)gleich – was jeder und jede damit macht, ist ihm und ihr selbst überlassen. Dafür trete ich ein und deshalb kandidiere ich im Herbst für den Nationalrat.

Sarah Wenger, Nationalratskandidatin

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Basel-Stadt

Bürgergemeinderatswahlen: Wir setzen uns für die Bürgergemeinde ein

aus liebe zu Basel – mit Mut und Verstand. Die liberale Kraft in den Bürgergemeinderat.

Paul von Guntenbisher Bürgerrat1937, Statthalter Ein-bürgerungskommission, Zunft zu Rebleuten, Offiziersgesellschaft, TCS, Basel Tourismus

Markus Grolimundbisher1955, Dr. iur., Advokat, Verwaltungschef Zivil-gericht Basel-Stadt, Zunft zu Safran, Akademische Zunft

Heidi Kellerbisher1952, Mitglied Bürger-spitalkommission, Vorstand Quartier- verein oberes und mittleres Kleinbasel

Hans-Jörg Kundertbisher1951, Dr. iur., Staats- anwalt für Wirtschafts-delikte, Staatsanwalt-schaft Basel-Stadt, Ein-bürgerungskommission, Dozent Hochschule Wirt-schaft in Luzern, Seckel-meister Gerbernzunft, 3E

Georg André Schlagerbisher1947, Dr. iur., Advokat und Notar, Präsident Waisenhauskommis-sion, Altmeister zur Hären, Zunft zu Safran, Olympia Alti Garde

Urs Schweizerbisher1952, gewerblicher Unternehmer, Präsident AGS Aufsichtskommis-sion, Grossrat, ACS, 3E, Zunft zum Himmel, Präsident ACS beider Basel

Daniel Allemann1968, Marketingleiter, E. Zunft zu Safran

Andreas Gengenbach1964, Geschäftsführer, Schulrat OS, FB Denk-malpflege, Fasnachts-cliqué Alti Richtig, E.E. Zunft zum Schlüssel

Urs Gerhard1950, PD Dr. Phil., Klinischer Psychologe UPK mit eigener Praxis, Zunft zu Wylüt, Casavita

Bea Haller-Lang1954, Kaufmännische Angestellte und Haus-frau, Erziehungsrätin

Richard Hubler1973, lic. iur., Unter-nehmer, Vorstand Wur-zengraber, GTV-Basel, Schnitzelbangg, Zofingia, Vorstand unteres Kleinbasel und Kleinhüningen

David Jenny1960, Dr. iur., Advokat, Ausschuss Spitex Basel, Ausschuss Pfadistiftung, Himmel-zunft

Murat Kaya1963, Geschäftsführer und Unternehmer, Delegierter der FDP Schweiz, Mitglied IG Migration

Urs Keller1957, Interim Manager, Unternehmensberater, Logistik-IT-Leiter

Nicole Schweizer1979, Betriebsökonomin FH

Christoph Seibert1954, Projektleiter Basel Tatoo

Daniel Seiler1969, Betriebsökonom HWV, Unternehmens-berater, Unternehmer, Vorstand unt. Kleinba-sel und Kleinhüningen, Mitglied IG Freiheit

Christoph A. Spenlé1969, Dr. iur., Advokat, EDA (Menschenrechts-experte), Vorstand Quartierverein Gross-basel West, Präsident Schulkommission GL, Ersatzrichter am Appellationsgericht, Zunft zu Weinleuten

Rolf Stürm1950, Dr. med. et sc.nat., Berater und Ausbilder in Strahlenschutz, ehemaliger FDP-Gross- und Districtsrat (Ge-sundheits- und Sozial-kommission)

René Thoma1958, Leiter Technik, Meiter E.E. zur Hären, Juniorenobmann Fussball, Präsident Wohngenossenschaft

Luca Urgese1986, MLaw, Jurist, Präsident Jungfreisin-nige, Vorstand Quar-tierverein Grossbasel West

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Basel-Stadt

Bürgergemeinderatswahlen: Wir setzen uns für die Bürgergemeinde ein

aus liebe zu Basel – mit Mut und Verstand. Die liberale Kraft in den Bürgergemeinderat.

Nico Baumgartner1982, juristischer Mitarbeiter bei einer Anwaltskanzlei, Mitglied Jungfreisin-nige Basel-Stadt

Fabienne Beyerle1980, Berufsschul-lehrerin ABU, diplo-mierte schulische Heilpädagogin, Vorstand Schulsynode

Erich Bucher1951, stellvertretender Direktor, Präsident FDP Grossbasel Ost, Präsident Stadtvor-stand des neutralen Quartiervereins Basels

Christian Egeler1970, dipl. ing. ETH, Bauunternehmer, Grossrat, Vizepräsident Starke Region Basel

Mark Eichner1977, Dr. iur., Advokat und Notar, Mitglied 3E, Schlüsselzunft, diverse ehrenamtliche Engagements

Tobias Fischer1979, Bankangestellter, zünftig E.E. Safran, Vorstand FDP oberes und mittleres Klein-basel

Michael Fluck1976, selbstständiger Treuhänder, Buchhalter mit eidgenössischem Fachausweis, Vorstand Quartierverein Gross-basel West

Renate Köhler-Fischer1941, Dipl. Kauffrau, pensioniert, Ersatzrich-terin am Sozialversiche-rungsgericht, Präsidentin IG 60+, Präsidentin Quar-tierverein unteres Klein-basel und Kleinhüningen, QTP und NQV Hirzbrun-nen, Vorstand FDP Frauen

Noémi Lüdin1988, Jus-Studentin, Vizepräsidentin Jung-freisinnige Basel-Stadt

Mario Lüssi1959, Kanzleileiter Zivilgericht Basel-Stadt, Zunft zu Reb-leuten, Teammitglied Zunftbrüder in Not, Mitglied ACS

Stephan Maurer1958, Geschäftsführer, Projektentwickler, Grossrat bis 2009, Prä-sident IG ÖV, Kirchenrat ERK

Carl Gustva Mez1962, Dr. iur., Advokat, Zivilrichter, E.E. Gesell-schaft Feuerschützen, Major, Vorstand ACS, Vorstand OGBB

Vojin Rakic1975, Stellvertreter Abteilungsleiter, Vize-präsident WG im Ettin-gerhof, SBK-Mitglied, Mitglied IG Migration

Florian Schmied1976, Bauführer, Mitglied Schulkommis-sion BFS Basel, Mit-glied Jungfreisinnige Basel-Stadt

Jakob Vogt1947, Rentner, Vorstand Quartierverein mittle-res und oberes Klein-basel, 3E, Wurzegraber VKB, Regiobasiliensis

Roland Vögtli1949, selbstständiger Kaufmann, Grossrat, Vizepräsident IG Klein-basel, Verwaltungsrat BAZ Medien, Vizepräsi-dent Quartierverein unteres Kleinbasel und Kleinhüningen

Willi Walter Wigger1960, Stellvertretender Einkaufsleiter, E. E. Zunft zu Safran, 3E Gesellschaft zu Hären

Stephan Wullschleger1990, Inspektor für Schwarzarbeits-bekämpfung, Vorstand Quartierverein unteres Kleinbasel und Klein-hüningen, Medien-betreuung Basel Tatoo

Simone Wyss Fedele1979, Dr. rer. pol., Vereinigung Basler Ökonomen, Verein Arbeit und Umwelt, Verein Forum Bildung

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Basel-Stadt

4 Nr. 2 / 2011

Familiengarten-Initiative

extreme Forderungen und fehlende Kompromiss bereit­schaft schaden der attraktivität des Wohnortes BaselDie Familiengarten-Initiative möchte trotz sinkender Nachfrage und hoher Fluktuation den heutigen Bestand der Familiengärten zementieren. Eine Annahme würde die Entwicklung von wichtigen neuen Wohnarealen auf Jahre verzögern.

Luca Urgese, Präsident Jungfreisinnige Basel-Stadt und Nationalratskandidat

Basel ist im Auf-wind: Dank bür-gerlichem Druck konnte die Steuer-belastung in di-versen Bereichen gesenkt werden, im Gegensatz

dazu weist die Bevölkerungszahl seit 2008 einen positiven Trend auf. So erfreulich diese Trends sind – um wei-terhin zu wachsen, braucht die Stadt mehr Wohnraum.

Dafür kommen diverse Areale an attraktiven Lagen in Betracht, darun-

ter auch Zonen, wo heute Familien-gärten angelegt sind.

In diesem Umfeld wurde die soge-nannte Familiengarten-Initiative lan-ciert. Sie bezweckt den Erhalt aller heutigen Familiengartenareale und die Schaffung einer besonderen Fami-liengartenzone. In ihrer extremen Form würde die Annahme dieser Initiative die Blockade von wichtigen Stadtentwicklungsprojekten bedeuten und wäre ein schwerer Rückschlag für das Ziel, in Basel zusätzlichen attrak-tiven Wohnraum zu schaffen. Beden-kenswert ist hierbei die Tatsache, dass die Nachfrage nach Familiengärten in den vergangenen 20 Jahren stark rückläufig und die Fluktuationsrate hoch ist.

Grosse Zugeständnissean die InitiantenVor diesem Hintergrund kamen Re-gierung und Parlament den Initianten ausgesprochen weit entgegen. Der Ge-genentwurf des Regierungsrates sah vor, einen Grossteil der Gartenareale langfristig zu sichern (ohne sich zah-lenmässig festzulegen), bei Umnut-zungen Ersatzgärten zur Verfügung zu stellen und umfangreiche Begleit-massnahmen – Umzugshilfen, Ent-schädigungen usw. – anzubieten.

Der Grosse Rat ging noch einen Schritt weiter und entschied sich, die Schaffung der Familiengartenzone zu unterstützen, welche von der Regie-rung weggelassen worden war. Zudem schrieb sie im Gegenentwurf die Bei-

behaltung von mindestens 80 Prozent der Familiengärten fest.

Die Initianten gehen zu weitTrotz dieses Angebotes haben die Ini-tianten immer noch nicht genug. Be-kräftigt werden sie darin durch einen verunsicherten Regierungsrat Wes-sels, der ihnen in einem «Gegenvor-schlag plus» ein noch besseres Ange-bot machte, als es der Grosse Rat be-schlossen hatte und damit den Willen des Parlamentes untergräbt. Die Ini-tianten aber weigern sich, ihre Volks-initiative zurückzuziehen, obwohl sie den «Gegenvorschlag plus» besser fin-den als ihre Initiative. Sie gefährden mit diesem Verhalten die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer Stadt!

Ja zum Dialekt

Ja zum Dialekt, aber …!Am Wochenende vom 14./15. Mai 2011 wird die Basler Bevölkerung über die kantonale Initiative «Ja zum Dialekt» abstimmen.

Ernst Mutschler, Grossrat FDP Basel-Stadt

Als Mitglied der Bildungs- und Kultur-Kommis-sion des Grossen Rates empfehle ich Ihnen im Sin-ne des Gossen Rates die Volksin-

itiative «Ja zum Dialekt» abzulehnen. Ich unterstütze aus Überzeugung den Gegenvorschlag der Regierung mit folgender Änderung des Schulgesetzes vom 24. April 1929: Im Kindergarten enthält der Lehrplan im Bereich Spra-

chen für Dia lekt und Standarddeutsch gleichwertige Lernziele (neuer § 68a).

Erste Versuche mit Standard-deutsch am Kindergarten fingen be-reits vor neun Jahren, d. h. im 2001, an. Diese ergaben signifikante Lern-erfolge, sodass der Erziehungsrat als zuständige Behörde auf den Beginn des Schuljahres 2009/10 beschloss, einen Mindestanteil von 50 Prozent an Standarddeutsch festzulegen. Die Lehrpersonen werden dabei explizit zur Dialektförderung verpflichtet.

Die Diskussionen unter den Lehr-personen zum Thema haben sich ver-sachlicht, jedoch äussern immer noch mehr als die Hälfte Vorbehalte. Diese

Vorbehalte ergeben sich wohl aus der langen Unterrichtspraxis ohne Stan-darddeutsch. Es ändert sich eine Ge-wohnheit und Tradition, und dies fin-det immer Widerstände. Vorbehalte ergeben sich auch wegen der angebli-chen Kälte des Standarddeutschen, man befürchtet einen Abbau der Emo-tionalität im Kindergarten. Bei den Kindern haben sich keine Probleme gezeigt, bei Eltern ist eine Nachfrage nach Förderung des Standarddeut-schen zu erkennen.

Nach der Elternorientierung im Jahre 2008 in den Kindergärten, bei der die Einführung von Standard-deutsch angekündigt worden ist, wur-

de eine IG Dialekt gegründet, die Per-sonen aus dem ganzen gesellschaftli-chen Spektrum umfasst. Ende Novem-ber 2008 wurde die Initiative lanciert und innert kürzester Zeit wurden die notwendigen Unterschriften für die Initiative gesammelt. Damit wurde eine politische Diskussion ermöglicht, die bis in kürzester Zeit angehalten hat. Reines Baseldeutsch ist nicht Ziel der Initiative, d. h. es geht nicht um die künstliche Beatmung des Stadt-dialektes, auch wenn die Angst vor dem Wegsterben des Baseldeutsch-Dialekts durchaus erkennbar ist.

Fortsetzung auf der nächsten Seite

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Basel-Stadt

Nr. 2 / 2011 5

FDP-Frauen

Topkandidatur einer FDP­Frau für die nationalratswahlenAnlässlich des Parteitages vom 20. Januar 2011 hat die Basler FDP die 31-jährige Sarah Wenger für die Kandidatur in den Nationalrat nominiert. Die in Basel selbstständig tätige Anwältin, die im Bereich des Arbeitsrechtes spezialisiert ist, hat bei den letztjährigen Wahlen in den Einwohnerrat von Riehen ein gutes Wahlergebnis erzielt und ist aktives Mitglied der Gemeindekommission Riehen «Lokale Agenda 21».

Sabine Bammatter, Vorstand FDP-Frauen

Mit der Nomination von Sarah Wen-ger bringt die Basler FDP zum Aus-druck, welche Bedeutung junge, inno-vative Ideen für die Politik und damit für unser Land haben. Neben ihren juristischen Fachkenntnissen spricht die junge Frau fliessend fünf Spra-chen. Sie will ihre vielseitigen Erfah-rungen nun auch für den Kanton Ba-sel-Stadt nutzbar machen.

Sarah Wenger hat sich in einer Ein-zelabstimmung mit 50 gegen 34 Stim-

men deutlich gegenüber der in Gesund heitskreisen sehr bekannten Annick Kundert durchgesetzt. Sarah Wenger wird neben dem allseits aner-kannten und profilierten Nationalrat Peter Malama, dem Grossrat Baschi Dürr, dem Parteipräsidenten Daniel Stolz und dem Präsidenten der Jung-freisinnigen BS, Luca Urgese, kandi-dieren. Die FDP-Frauen freuen sich ausserordentlich über die ausgezeich-nete Kandidatur von Sarah Wenger und wünschen der Kandidatin und allen Kandidaten nur das Allerbeste für die Wahlen.

Die Bildungs- und Kulturkommis-sion hat das Geschäft zwischen Mai und August 2010 an fünf Sitzungen behandelt und auch ein Hearing mit Vertreterinnen und Vertretern des In-itiativkomitees durchgeführt. Schon anlässlich dieser Sitzung wurde uns ein Gegenvorschlag zum Gegenvor-schlag vorgelegt.

Die BKK empfahl in ihrem Bericht einstimmig, den Gegenvorschlag der Regierung zum Beschluss zu erheben und die Initiative dem Volk mit dem Antrag zur Verwerfung vorzulegen.

Es gibt einige Punkte, die gegen die Initiative sprechen:

K Die Initiative führt zu weit, wenn der Dialekt als Dominanzspra-che im Kindergarten implementiert werden soll. Ein weiteres Problem ist, dass dann eine Lücke von zwei Jahren zwischen der Sprachförderung im vorschulischen Bereich und der Pri-marschule entsteht.

K Seit dem Beschluss des Erzie-hungsrates konnten wertvolle Erfah-rungen gesammelt werden, die durch-aus positiv zu werten sind. So wurden sowohl Schulleistungen wie auch die Chancen- und Bildungsgerechtigkeit verbessert. Durch die Annahme der Initiative würde eine kontinuierliche Entwicklung abgebrochen.

K Einzelne Sequenzen in Stan-darddeutsch können zu wenig Wir-kung erzielen und verpuffen. Auch gibt die Initiative wenig Spielraum für Lehrpersonen, die unterschiedliche Kindergruppen zu betreuen haben.

K Und noch ein letztes Gegenargu-ment: Die bevorstehende Harmoni-sierung der kantonalen Lehrpläne im Lehrplan 21 wird behindert, weil Aus-sagen über Didaktik gemacht werden. Die Frage der Unterrichtssprache soll wie bis anhin nicht direkt im Schulge-setz, sondern auf der Ebene der Lehr-pläne geregelt werden.

Was am ausgewogenen Gegenvor-schlag der Regierung gefällt, dem der Grosse Rat mit grossem Mehr zuge-stimmt hat, sind folgende Punkte:

K Dialekt und Standarddeutsch sind gleichwertig. Es werden keine Quoten festgelegt. Durch die Förde-

rung der Unterrichtssprache Stan-darddeutsch können der Schulerfolg verbessert und auch die Integration gefördert werden. Die gewählte Lö-sung – d. h. mindestens die halbe Un-terrichtszeit spricht die Lehrperson Standarddeutsch, die Kinder sind frei – bietet genügend Spielraum für Lehr-personen und unterschiedliche Kin-dergruppen.

K Die durchmischte Herkunft von Schülerinnen und Schülern und Lehr-personen an den Schulen macht die angestrebte Pflege des Baseldeut-schen unmöglich. Dies muss im Pri-vaten geschehen.

K Dass in einem Gesetz der Dia-lekt als Förderziel genannt wird, ist schweizweit einmalig. Kein anderer Kanton hat die Dialektpflege im Kin-dergarten im Gesetz festgelegt.

Als ehemaliger Personal- und Aus-bildungsverantwortlicher unterstütze ich eine Frühförderung des Standard-deutsch ganz klar. Dass dies bereits im Kindergarten von den Lehrpersonen in spielerischer Form angeboten wird, ist nur von Vorteil!

Die neuste PISA-Studie zeigt er-freulicherweise eine Steigerung der Sprach- und Lesekompetenz auf. Auf Grund der vielen negativen Rückmel-dungen von Lehrmeistern in Bezug auf die Qualität der Stellenbewerbun-gen ist diese auch dringend notwendig.

Andererseits bin ich auch der Mei-nung, dass die Pflege des Dialekts im Kindergarten auch nicht zu kurz kom-men soll. Wie schon erwähnt, kann es aber nicht um die Förderung des von mir als «Värslibrinzler hailoos gliebte Baseldytsch» gehen. Dies ist auf Grund der vielen «Nicht-Basler-Lehr-personen» gar nicht möglich. «Das haisst, bii der Pflääg vom Dialäggt schwätzt me mitenander e soo, wie aim der Schnabel gwaggsen isch!»

Aus den dargelegten Gründen bitte ich Sie, dem Gegenvorschlag der Re-gierung zu folgen und die Initiative abzulehnen. Der Grosse Rat hat dies an seiner Sitzung vom 20. Oktober mit 58:16 Stimmen getan und ist damit der Empfehlung der BKK gefolgt. Leider wurde die Initiative trotz des klaren Entscheides des Grossen Rates nicht zurückgezogen, so dass nun das Stimm-volk darüber zu befinden haben wird.

Fortsetzung von Seite 4

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Basel-Stadt

6 Nr. 2 / 2011

Delegiertenversammlung

Basler FDP­Delegierte in Zürich

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An der Delegiertenversammlung der Schweizerischen FDP.Die Liberalen vom Februar in Zürich beteiligten sich auch die zahlreich erschienenen Basler Vertreter in der lebhaften Diskussion zur Positionspapier der Partei über aktuelle Migrationsfragen. Na tionalrat und Gewerbedirektor Peter Malama

und Novartis-Chefökonom Stephan Mumenthaler stellten Anträge seitens der Basler FDP.Die Liberalen (Bil-der). Sie sind an einem weiteren Bild mit Michael Herrmann, Präsident der FDP.Die Liberalen Basel-Landschaft, bei einem kurzen Meinungsaustausch vor der DV-Eröffnung zu sehen.

Nationalrat Peter Malama, Stephan Mumenthaler, Michael Herrmann, Präsident FDP-BL.

Am 17. Januar 2011 ist Margrit Memminger-Münger leider für immer von uns gegangen. Sie war eines der treusten Mitglieder der Basler FDP. Ihrem Ehemann, Theodor Memminger-Münger, der auch seit Jahren Mitglied unserer Partei ist, entbieten wir unser herzlichstes Beileid und wünschen ihm viel Kraft.

Ebbis Intärns …Im März dürfen wir Roman Schnyder, Urs Zumstein, Markus Müller und Inses Brunner zum runden Geburts-tag gratulieren. Pünktlich zum Mo-natsanfang feiert Hans Viehweg seinen 91. Geburtstag.

Auch im Mai gibt es Parteimitglieder, die das Glück haben, einen geraden Geburtstag feiern zu dürfen. Es sind dies Arthur Mari, Walter Bargetzi und Ralph Kocher. Wir wünschen al-len Jubilaren alles Gute!

Unser Grossrat und Geschäftslei-tungsmitglied, Christian Egeler, und seine Frau Christina sind zum vierten Mal Eltern geworden. Nach einem Mädchen und zwei Jungen haben Sie nun noch ein Mädchen mit dem schö-nen Namen Annigna bekommen. Wir gratulieren herzlich.

Am 15. Februar 2011 hat die Partei-versammlung die 40 Kandidatinnen und Kandidaten für die Bürgerge-meinderatswahlen nominiert (siehe Seiten 2/3). Hier erhalten Sie einige Impressionen von dem gut besuchten Anlass:

Mitglieder bei der Nomination der Bürgergemeinderatskandidatinnen und -kandidaten (im Vordergrund Gogo Schlager als bisheriger Bürgergemein-derat).

Paul von Gunten (bisheriger Bürgerrat) und Markus Grolimund (bisheriger Bürgergemeinderat und Fraktionspräsi-dent).

Priska Maier wird umringt vom Ehepaar Köhler.

Die drei schmucken jungen Herren geniessen den anschliessenden Apéro: Stephan Wullschleger, Richard Hubler und Daniel Seiler.

Peter Malama Stephan Mumenthaler

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Basel-Stadt

Nr. 2 / 2011 7

agendaDatum Was Wer Wo

Donnerstag 24. März 2011 Generalversammlung Basler FDP Gundeli-CasinoSamstag 2. April 2011 Standaktion Kandidaten BürgergemeinderatswahlenSamstag 16. April 2011 Standaktion Kandidaten BürgergemeinderatswahlenSamstag 7. Mai 2011 Standaktion Kandidaten BürgergemeinderatswahlenSonntag 15. Mai 2011 Wahlen BürgergemeinderatMontag 16. Mai 2011 Parteitag Basler FDPSamstag 21. Mai 2011 Ausflug KKW Leibstadt QV GB OstMontag 24. Oktober 2011 Parteitag Basler FDP

Details siehe: www.fdp-bs.ch

«Bürokratie-Stopp!»FDP.Die LiberalenNeuengasse 20Postfach 61363001 Bern

****-Hotel

14 Gault-Millaut Gourmet Restaurant

Wellness und Beauty Bereich