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September 2011 ÖWF Newsletter Monatliche Information des Österreichischen Weltraum Forums. Zum 80jährigen Jubiläum des ersten offiziellen Postraketenstarts wiederholte das ÖWF am 3. September 2011 dieses spektakuläre Ereignis (ÖWF/Stefan Hauth) ÖWF-Redaktion & Impressum Leitung: D. Scheer, Stellvertretung: O. Haider – Technik: O. Haider, H. Fuchs, M. Knoflach Anmerkung der Redaktion: Die Artikel geben die persönliche Meinung der Autoren wieder. Input & Leserbriefe an: [email protected] Newsletter An-/Abmeldung: http://www.oewf.org/cms/newsletter.phtml ÖWF-Website: http://www.oewf.org

ÖWF Newsletter September 2011

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Post aus dem Himmel gab es Anfang September zum 80-jährigen Jubiläum des Postraketenstarts. Astronauten zum Angreifen beim #spacetweetup in Köln und beim Origins Festival des AEC's in Linz konnte man wieder Kinderraumanzüge ausprobieren und unseren Mars-Rover Dignity steuern.

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Page 1: ÖWF Newsletter September 2011

INHALT

September 2011

ÖWF Newsletter Monatliche Information des Österreichischen Weltraum Forums.

Zum 80jährigen Jubiläum des ersten offiziellen Postraketenstarts wiederholte das ÖWF am 3. September 2011 dieses spektakuläre Ereignis

(ÖWF/Stefan Hauth)

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INHALT

Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) ist ein österreichisches Netzwerk für Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierte in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Politik.

Post aus dem Himmel Postraketenstart zum 80jährigen Jubiläum

3

Fragen nach dem Anfang ÖWF beim Ars Electronica Festival

5

Eine Tradition hat Geburtstag Zieleworkshop 2011

6

Konstruieren, Schneidern und Programmieren ÖWF-Praktikanten 2011

7

Tweetup & Discussion First European #spacetweetup & 20 Jahre AustroMir

8

Spotlight: "Liberty"-Rakete NASA beteiligt sich an transatlantischem Projekt

9

European Mars Convention 2011 Sunday Morning Session: Rio Tinto Mission

10

Abenteuer Weltraumforschung ÖWF auf Erfindermesse und bei Landesausstellung NÖ

11

Calls & Competitions ESA – REXUS/BEXUS Programm

12

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ÖWF Postraketenstart zum 80jährigen Jubiläum

Post aus dem Himmel Zwölf Monate Vorbereitung, diverse Papierkriege mit Behörden wie Versicherungen und einiges Herzblut – ÖWF Mitglied Peter Haslinger hatte in sein Lieblingsprojekt viel investiert, mit einem liebevollen Blick auf jedes Detail. Am Samstag, dem 3. September 2011 war es endlich soweit: Zum 80jährigen Jubiläum startete in Semriach bei Graz die Mission Raketenpost! Vor fast genau 80 Jahren war es dem Grazer Ingenieur Friedrich Schmiedl gelungen, seinen ersten offiziellen Raketenflug vom Hochtrötsch ins Tal zu vollbringen. Was 1931 gelang, sollte nun zu Ehren des weltweit berühmten steirischen Pioniers wiederholt werden. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich ein paar hundert Besucher aller Altersstufen und mindestens ebenso viele Wespen auf historischem Boden eingefunden, um das ungewöhnliche Ereignis mitzuerleben.

Der erste Start der mannshohen und etwa 7 kg schweren Rakete erfolgte um 10 Uhr. Schon drei Stunden davor hatte das ÖWF-Team damit begonnen, den Startplatz auf einer Wiese an der Orts-einfahrt von Semriach entsprechend zu preparieren. Die örtliche Feuerwehr hatte ein Zelt, Tische und Bänke zur Verfügung gestellt, beim Postamt wurde die Jubiläumspost noch ordnungsgemäß gestempelt und für den späteren Flug in raketentaugliche Portionen verpackt. Eine Musikanlage wurde aufgebaut, der Stadl des Grundstücksbesitzers mit einem Willkommensschild dekoriert und für die Helfer wurde Sonnencreme ausgegeben.

Der Vorarlberger Herbert Gort, einziger zertifi-zierter Postraketenbauer Österreichs, war tags davor in Begleitung seiner Frau und Assistentin angereist, um die selbstgebaute Rakete vor den Augen des gespannten Publikums und zahlreicher Fotografen zu starten. Eine flexible Startrampe sollte garantieren, dass der zunehmende Wind die Geschosse nicht aus der vorgesehenen Bahn brachte, was hervorragend funktionierte. Trotz-dem wurde vorschriftsmäßig vor jedem Start die angrenzende Straße gesperrt, Zuschauer mussten einen großen Sicherheitsabstand einhalten. Die Pausen wurden mit Wasserraketenschießen überbrückt, was besonders die Kleinen freute.

Fotos oben: Stefan Hauth, Foto Publikum: Daniela Scheer

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ÖWF Postraketenstart zum 80jährigen Jubiläum

Herbert Gort mit seiner Postrakete

Der Bürgermeister von Semriach, Herr Ing. Jakob Taibinger, kam mit seinen staunenden Enkerln und wurde als Ehrengast eingeladen, den Startknopf zu drücken. Über Lautsprecher wurde der Countdown herunter gezählt und mit einem lauten Zischen erhob sich die knall-rote Rakete auf einer weißen Rauchwolke mit etwa 400 km/h in die Lüfte. In etwa 450 m Höhe erreichte sie den Gipfelpunkt ihrer Flugbahn und teilte sich planmäßig in zwei Teile, aus deren Mitte sich der Hauptfall-schirm entfaltete. Fotos: Stefan Hauth – Bericht: Daniela Scheer

Daran schwebte der wertvolle Flugkörper sanft zu Boden, wurde sogleich geborgen und der Familie Gilg, Briefmarken-Großhändler und Philatelie-Spezialisten aus Wien, anvertraut. Immerhin sind die Briefe – erstmals herausgegeben vor 50 Jahren, aber bisher nie geflogen – eine Rarität und unter Philatelisten ein beliebtes Souvenir. Punkt 15 Uhr startete die dritte und vorerst letzte Postrakete. Die meisten der raketenbeförderten historischen Briefe fanden noch am selben Tag einen interessierten Abnehmer. Kein Wunder, wurden diese doch – teilweise sogar noch persönlich von Schmiedl signiert – einerseits heuer von der Start-mannschaft zum damaligen Startplatz, auf den Hochtrötsch, getragen und mit einem entsprechenden Vermerk gestempelt. Andererseits wurden die Briefe auf der Rückseite mit einer TUG-SAT Brief-marke (erster österreichischer Satellit, gebaut von der TU Graz), dem eigens angefertigten Sonder-stempel der Veranstaltung und einem Poststempel versehen.

Rückseite der Kuverts mit TUG-SAT Briefmarke

Vorderseite der 50 Jahre alten Jubiläums-Kuverts

Ein paar der insgesamt 333 geflogenen Erinnerungsstücke stehen für Schnellentschlossene derzeit noch zum Verkauf – Anfragen bitte an: [email protected] (Tel.: 0699/1075 8216).

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die diese Veranstaltung zu einem so erfolgreichen und unvergesslichen Ereignis gemacht haben! Gesamte Bildergalerie von der Veranstaltung: http://blog.oewf.org/2011/09/post-aus-dem-himmel Video vom Postraketen-Event: http://www.youtube.com/oewf

Page 5: ÖWF Newsletter September 2011

ÖWF beim Ars Electronica Festival

„Origin – wie alles beginnt“

Am 31. August wurde das diesjährige Ars Electronica Festival in Linz eröffnet. Thema war „Origin – wie alles beginnt“. In 300 Einzelveranstaltungen wurde den Besuchern die Frage nach unserer Entstehung näher gebracht. Das AEC ermöglichte dabei aber auch den Blick in die Zukunft, zu deren Mitgestaltung die Besucher animiert wurden.

Mit dem Basteln von Wasserraketen, Hörbeispielen (Aufbereitung von sphärischen Klängen für unsere Ohren) und Geruchsproben („Wie riechen die Planeten unseres Sonnensystems?“) konnten wir Kinder und Erwachsene für die Naturwissenschaften interessieren. Der Pressefotograf Peter Mayerzedt flog mit seinem Copter nahe der Zuschauermenge und übertrug die Live-Videos auf einen Bildschirm. Höhepunkt am ersten Tag war der Vortrag „Blue Planet“ im Deep Space des AEC, bei dem Alexander Soucek die Zuschauer mit atemberaubenden Bildern unseres Heimatplaneten begeistern konnte. Ganz rechts: Gernot Grömer beim Vortrag. Ganz unten: Gerhard Grömer und Bianca Gubo mit Rover „Dignity“ Fotos: ÖWF (Bianca Gubo, Gerhard Grömer, Manuela Klein)

Am nächsten Tag verwandelten wir das Kuppelzelt auf dem Linzer Hauptplatz in eine „Marslandschaft“. Unser Rover „Dignity“ und die Kinder-Raumanzüge waren Anziehungspunkte für zahlreiche Besucher aller Interessens- und Altersgruppen. Wir hatten ausreichend Gelegenheit, die Fragen der Besucher ausführlich zu beantworten und den Funken der Begeisterung über-springen zu lassen. Der Vortrag von Gernot Grömer über die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens endete mit einer ausgiebigen Abschlussdiskussion.

Dem ÖWF gelang an diesen beiden Tagen neuerlich, Begeisterung für die Naturwissenschaften und die Raumfahrt zu vermitteln. – Bericht: Gerhard Grömer

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ÖWF Zieleworkshop 2011

Eine Institution feiert ihr zehnjähriges Jubiläum Ob der herbstliche Zieleworkshop des österreichischen Weltraum Forums tatsächlich schon zehn Jahre alt ist oder noch nicht ganz, darüber gibt es verschiedene Meinun-gen, aber keine genauen Aufzeichnungen – zu viel ist eben passiert an Projekten, Programmen, Entwicklung, Wachsen im Forum in den letzten Jahren! Es ist zwar auch nicht ganz so wichtig, aber ein gefühltes Jubiläum durfte allemal gefeiert werden am letzten August-Wochenende auf der Mundinghütte mit Blick auf die Stadt Innsbruck. Warum der Zieleworkshop ein besonders wichtiges Treffen ist, kann schnell erklärt werden: Die Mitarbeiter des ÖWF sind voller Professionalität und der nötigen Portion Enthusiasmus – aber Zeit zum Zusammensein abseits von konkreter Arbeit gibt es (zu) selten. Wenn man sich in größerer Zahl trifft, dann gibt es immer etwas zu tun – so zum Beispiel im April dieses Jahres während der auch international viel beachteten Rio Tinto Mission im Rahmen des ÖWF Polares Programms.

Ein Wochenende in den Alpen – ohne konkrete Zielvorgaben, außer Muße und Gesprächigkeit – ist daher wichtig, um gemeinsam über Erreichtes zu reflektieren und neue Ideen zu diskutieren. Dazu gibt es also jährlich den Zieleworkshop. Dass man sich an so einem Wochenende wohl fühlen muss, am besten in vertrauter Umgebung, erklärt, warum eine Hütte in den Bergen Tirols das Zuhause für die Weltraum-Begeisterten bildet (allerdings ist die Zivilisation nahe – 20 Minuten Autofahrt und 30 Minuten Fußweg vom Bahnhof Innsbruck gerechnet).

Der diesjährige Zieleworkshop versammelte 15 ÖWF-Freunde und hielt einige Highlights parat: so zum Beispiel ein rasantes ‚Raumschiff Enterprise“-Spiel im Grünen, bei dem viel gelaufen und viel gelacht wurde; die traditionelle Fackel-Wanderung in der Nacht von Samstag auf Sonntag, mit einer Sternenführung von ÖWF-Obmann Gernot Grömer, der ja gelernter Astrophysiker ist; eine nächtliche „Mensch ärgere dich nicht“-Runde und natürlich gemeinsames Grillen am Lagerfeuer.

Bei so viel Romantik musste als Ausgleich auch konzentrierte Arbeit angeboten werden: Insgesamt sechs Stunden lang wurde in der Gruppe Verschiedenstes zum Thema Weltraum besprochen: die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in den USA und Europa, das neue österreichische Weltraumgesetz, Leitbilder und Arbeitsweise des ÖWF, die nächsten Schritte im PolAres-Programm und neue Ideen für 2012.

Ein Temperatursturz sorgte dann auch noch für angenehm herbstliche Temperaturen, befeuerte damit produktive Gespräche und erlaubte auch den einen oder anderen Schnaps zum Aufwärmen spätabends. Der Zieleworkshop 2011 war ein schönes Treffen mit neuen Impulsen für den Verein – jetzt herrscht wieder ein Jahr Ruhe, aber nur oben auf dem Berg, nicht beim ÖWF. Alexander Soucek

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ÖWF Praktikanten 2011 Johannes Turozzi und Sabrina Dejakum (Ferrarischule, Innsbruck)

Gummizughosen und Notfallzugänge: http://blog.oewf.org/2011/08/die-letzten-handgriffe-wurden-getatigt-der-raumanzug-sitzt-passt-und-hat-luft/ Neue Außenhülle für Simulationsanzug Aouda.X: http://blog.oewf.org/2011/07/unsere-prinzessin-startet-diesen-sommer-mit-einem-neuen-kleid/ Modellraketen und Unterwäsche für die Suittester: http://blog.oewf.org/2011/07/wer-fliegt-am-hochsten-praktikumsbericht-sandra-dejakum-kw28/ Matthias Gufler (BRG Adolf Pichler-Platz, Innsbruck)

Konstruktion des Lüftungssystems für den Raumanzug: http://blog.oewf.org/2011/08/das-schwierige-innenleben/ Kamermann eines Modellhubschraubers beim Start des Stratosphärenballons: http://blog.oewf.org/2011/08/den-sternen-entgegen/ Datenauswertung Rio Tinto und erster Kontakt mit dem 3D-Drucker: http://blog.oewf.org/2011/08/eine-auserirdisch-wirkende-maschine/ Junge Uni On Tour und Upgrades für Dignity: http://blog.oewf.org/2011/08/von-rover-bis-wasserrakete

Lisa Sonnleithner und Michael Schober (Technikum Linz) Konzepterstellung für neue Operations-Rechner: http://blog.oewf.org/2011/08/vom-wustensand-bis-zum-kleinsten-schaltkreis/ Julia Heuritsch (Astronomiestudentin an der Uni Wien) Kontaminations-Experimente: http://blog.oewf.org/2011/09/labormarathons-fur-die-astrobiologie/

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ÖWF & The Media

Maria Pflug-Hofmayr & Olivia Haider with Camilla mascot wearing the OEWF pin

First European #spacetweetup in Cologne On 18th September 2011 the DLR (Deutsches Luft- und Raumfahrt-zentrum, the german space agency) and the European Space Agency held the first European #Spacetweetup, which will be informally also known as #awesome #spacetweetup. 60 people from 13 countries were selected for this event – Olivia Haider from the Austrian Space Forum was one of them. Read her story about an extraordinary event: http://blog.oewf.org/2011/09/first-european-spacetweetup-in-cologne/?lang=en What exactly is a #spacetweetup? A tweetup is a real-life meeting of people who use the social network “Twitter”. Therefore a #spacetweetup would mean a meeting of people who are using Twitter & are interested in space.

Spacetweeps visiting A380,

Quite heavy rainshowers

Astronaut Drew Feustel among a

spacetweetup table

Alexander Soucek talking in OEWF

style about Earth Observation

Studiodiskussion: "20 Jahre AustroMir“ Norbert Frischauf moderiert die Bayern Alpha Sendung in SwitchX mit dem Thema "20 Jahre AustroMir - Rückblick und Ausblick". Gäste sind Österreichs einziger Kosmonaut, Franz Viehböck, Christian Feichtinger (damaliger technischer Projektleiter), Johannes Ortner (damaliger Leiter der Austrian Space Agency), ÖWF Polarstern-Preisträgerin und Weltraumarchitektin Barbara Imhof und ÖWF Obmann Gernot Grömer.

Sendedatum: 11. Oktober 2011, 21:00-21:45 anlässlich der „World Space Week“

Die Sendung gibt es nach der Ausstrahlung als Webcast unter: http://magazine.orf.at/alpha/videoangebot/fr_video.html

Page 9: ÖWF Newsletter September 2011

Spotlight: "Liberty"-Rakete

NASA macht bei transatlantischem All-Projekt mit

Sie soll fast so groß werden wie die legendäre Mondrakete der Amerikaner: Die NASA möchte sich an der Entwicklung der 90 Meter langen "Liberty"-Rakete beteiligen, an der europäische und amerikanische Techniker seit einiger Zeit tüfteln. Nur kosten soll das am besten nichts.

Washington - Wie kommen Amerikaner in Zukunft ins All? Nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms ist die US-Weltraumbehörde NASA darauf angewiesen, ihre Astronauten bei den russischen Kollegen in Sojus-Kapseln mitreisen zu lassen. Doch nicht nur weil die eigentlich extrem zuverlässigen russischen Transporter zuletzt Grund zur Sorge gaben , wollen die Amerikaner möglichst bald wieder eigene Transportkapazitäten haben - es geht ums Prinzip.

"Liberty"-Rakete (grafische Darstellung): Anderthalb mal so lang wie "Ariane 5" AP/ ATK

Nun hat die NASA ihre Mitarbeit an einem amerika-nisch-europäischen Raketenprojekt angekündigt. Die "Liberty"-Rakete solle von 2015 an Astronauten, Satelliten und anderes Material ins Weltall befördern können, teilte die Weltraumbehörde mit. Das rund 90 Meter lange Transportgerät wird seit einiger Zeit gemeinsam von dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS und dem US-Raumfahrtspezialisten Alliant Techsystems (ATK) entwickelt. Die Europäer hoffen dabei auf eine gleichberechtigte Partnerschaft, es wäre ein Paradigmenwechsel in der Raumfahrt. Ein erster Testflug ist bis Ende 2013 geplant.

Die NASA wird den Entwicklern nun nach eigenen An-gaben helfen, ein Startsystem zu entwickeln und die Sicherheitsanforderungen sowie das Design zu über-prüfen. Finanzielle Mittel werde die US-Behörde jedoch nicht für das Projekt zur Verfügung stellen. Sie interes-siere sich vor allem dafür herauszufinden, wie die "Liberty" einmal ihre Besatzungen ins Weltall bringen könnte.

Bereits existierende Technik wird neu kombiniert

Die schlanke und hohe "Liberty" wäre anderthalb mal so lang wie die "Ariane 5". Sie soll fast 20 t Last in den unteren Erdorbit hieven können. Das Projekt konkurriert allerdings mit ähnlichen Vorhaben anderer privater Unternehmen. Commercial Crew Development heißt ein Entwicklungsprogramm der NASA, in dessen Rahmen die Firmen möglichst preiswerte Raumtransporter entwickeln sollen. Die NASA hat dieses Programm im Frühjahr mit 270 Millionen Dollar gefördert .

Die Rakete kombiniert bereits existierende Technik der transatlantischen Partner. Von ATK kommen die Feststoffraketen, die beim Space Shuttle links und rechts vom riesigen Tank montiert waren - und die in der inzwischen de facto beerdigten "Ares"-Rakete zum Einsatz kommen sollten. EADS bringt die Hauptstufe der europäischen Rakete "Ariane 5" mit in die Ehe ein. Durch den Einsatz bewährter Technik sollen die Entwicklungskosten gering gehalten werden - hoffen jedenfalls die beteiligten Unternehmen. Außerdem versprechen die Firmen, dass ihre Entwicklung sicherer ist als Projekte der Konkurrenz. Schließlich sind die wichtigsten Hauptbestandteile bereits vielfach überprüft.

Quelle: Der Spiegel/Wissenschaft/chs/dpa

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European Mars Convention 2011

11th European Mars Conventions Sept. 30th – Oct. 2nd 2011

Every year the European branches of the Mars Society gather to sum up the progress made on the knowledge of Mars and the feasibility of its exploration. This is also the opportunity for specialists to share their experiences and ideas as well as spread their interest to the public at large. In 2011, the Mars Society Switzerland will host the 11th European Mars Convention.

Mars Society Switzerland headquarter being in Neuchâtel, this is where EMC11 will take place. In 2011 the city is commemorating the millennium of the first written mention of its name and this event will be the opportunity for the city to express its interest for the Future. Indeed Neuchâtel, building on its history as the capital city of watch making, has nowadays become one of the world centers of Micro-technology which is a key industry for Space exploration.

EMC11 will take place within the premises of the Law School of the University of Neuchâtel (UniNE). During three days (from Friday Sept. 30th 2 p.m. till Sunday 2nd of October 4 p.m.), thirty experts mostly from Switzerland and France but also from other European countries and from the United States will present the most up to date picture of what you should know about Mars exploration. All fields will be covered: geology, exobiology, propulsion & rocketry, astronautics, microtechnology and nanotechnology, life support, psychology, medicine, architecture, economy, politics... Dr Robert Zubrin, founder of the Mars Society, will be our guest of honor. On Friday evening, Olivier Dessibourg, head of the scientific team of the prestigious Swiss newspaper “Le Temps” will moderate a public debate on the manned exploration of Mars. Saturday evening, the City of Neuchâtel will welcome us in the majestic frame of its Musée d'Art et d'Histoire. On Sunday morning, the Austrian branch of the Mars Society will present a debriefing of its recent tests and experiments in the Rio Tinto area, well known for its Mars analogue environment and its extremophiles. Program Sunday, Oct. 2nd: Morning Session: G. Groemer, University of Innsbruck, Institute for Ecology/Dept of Astrophysics, MSc in Astronomy, President of MS Austria, Member of the Board of the Austrian Space Forum - “Lessons from the Rio Tinto analogue experiment about how to study extremophiles”. Program: www.planete-mars-suisse.com/crbst_82.html Attendance: We welcome all persons interested in Mars Exploration. Payment of a registration fee is required (60CHF): www.planete-mars-suisse.com/crbst_79.html

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ÖWF: Messe & Ausstellung

Indoor-Raketen (Ursulinenhof in Linz)

Abenteuer Weltraumforschung: ÖWF auf der Design-

und Erfindermesse Innsbruck 5. – 6. Oktober 2011

Die Junge Uni Innsbruck und das Österreichische Weltraum Forum präsentieren das „Abenteuer Weltraumforschung“ bei der Design- und Erfindermesse.

Das Roboter-Fahrzeug "Dignity" wird am Stand zum selber Ausprobieren bereit stehen: Technikinteressierte können ver-suchen, mit Videolink und Fernsteuerung mit dem Greifarm selber "Marssteine" zu ergreifen. Dazu kommt ein Set von echten Trainingshandschuhen für den auch in Tirol entwickel-ten Mars-Raumanzugsimulator "Aouda.X", die man vor Ort selber testen kann um einfache technische Aufgaben "mit Mars-Handicap" zu bewältigen.

Wie lange es noch bis zur ersten Marsmission dauert, warum man dort überhaupt Forscher hin-schicken möchte und was bei einer solchen Expedition alles benötigt wird und vor allem, warum hier Tiroler Know-How und Erfindergeist eine Rolle spielen könnten, beantworten Experten des Österreichischen Weltraum Forums und der Universität Innsbruck vor Ort.

ÖWF-Rover zu Gast bei der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011

16. April bis 15. November

Die Niederösterreichische Landesausstellung 2011 entführt ihre Besucher bis 15. November auf eine einmalige Zeitreise durch die Jahrtausende. Zu ent-decken gibt es die Vielfalt des Römerlandes Carnuntum, wo man erleben kann, wie die Vergangenheit einer pulsierenden Zivilisation zu neuem Leben erwacht. Das Freilichtmuseum Petronell, das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg und die Kulturfabrik Hainburg bieten Weltsensationen.

Erobern und Entdecken im Wandel der Zeit

Während die attraktive Glasterrasse der ehemaligen k. u. k. Tabakfabrik atemberaubende Ausblicke auf den Nationalpark Donau-Auen bietet, beeindruckt die Ausstellung im Inneren der Kulturfabrik Hainburg mit der Welt der großen Eroberer und Entdecker von der Urgeschichte bis hin zu Zukunftsfragen.

Hier wartet ein spannendes und facettenreiches Abenteuer. Ausgehend von der Region Römerland Carnuntum begibt man sich auf eine faszinierende Eroberungs-und Entdeckungsreise durch Zeit und Raum – und trifft dabei auf den Marsanalog-Rover „Sisi“, der bei der „AustroMars“-Mission des ÖWF 2006 auf der Mars Dessert Station in Utah mit dabei war. Reisen Sie durch die Jahrtausende und umrunden Sie die Welt!

Link: http://www.noe-landesausstellung.at/noel Foto: N. Frischauf

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Calls & Competitions

Zeichenwettbewerb der ESA

Die Europäische Weltaumorganisation ESA lädt Kinder bis 14 Jahre zum Zeichenwettbewerb ein. Das Thema im Monat September lautet: Planeten und Monde. Als Kunstwerke sind Zeichnungen, Gemälde, Modelle oder Mobiles willkommen. Thema im September: Planeten und Monde. Einsendeschluss ist 30. September 2011. Nähere Informationen unter: http://www.ffg.at/ausschreibungen/esa-laedt-kinder-zum-zeichenwettbewerb-ein-0

ÖAW: „Littrow Lectures“

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) lädt gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Wien zur Vortragsreihe „Littrow Lectures“, die sich aktuellen Forschungsthemen auf dem Gebiet der Astronomie und Astrophysik widmet.

Nähere Informationen: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Öffentlichkeitsarbeit Dr. Ignaz Seipel-Platz 2 1010 Wien T +43-1-51581-1331 [email protected] www.oeaw.ac.at

ESA: REXUS/BEXUS Programm Die ESA startet mit September 2011 europaweit wieder einen Ideenaufruf für Studentenexperimente im Rahmen des Programms REXUS/BEXUS (Raketen/Ballon-Experiment für Universitäts-Studenten). Eingereicht werden können Experimentvorschläge von StudentInnen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren bis 23. Oktober 2011. Nähere Informationen unter: http://www.ffg.at/ausschreibungen/flieg-dein-experiment-den-weltraum

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Calls & Competitions

AHORN 2011 - Call for Abstracts

17. - 18. November 2011

Veranstaltungsort: Vermessung AVT ZT-GmbH Eichenweg 42 6460 Imst

Organisation: Österreichischer Verein für Navigation (OVN)

Der Österreichische Verein für Navigation (OVN) organisiert gemeinsam mit seinen Partnervereinen aus Deutschland (DGON) und der Schweiz (CH-ION) am 17. und 18. November 2011 in Imst die Dreiländertagung AHORN 2011 - Der Alpenraum und seine Herausforderungen im Bereich Orientierung, Navigation und Informationsaustausch.

Schwerpunkt der Tagung sind die Technologien der Positionierung, Navigation, Erdbeobachtung und Kommunikation und die sich daraus ergebenden Anwendungsgebiete im alpinen Gelände. Die wesentliche Zielsetzung dieser Tagung ist die Zusammenführung von Know-how-Trägern, Entwicklern und Nutzern von Navigations-, Erdbeobachtungs- und Kommunikationstechnologien mit dem Ziel, spezifische Probleme des Alpenraums besser lösen zu können.

Mit dem Call for Abstracts laden wir Sie ein, Ihren Tagungsbeitrag in Kurzfassung (maximal eine Seite DIN A4) in elektronischer Form bis zum 27. September 2011 einzureichen per Email an [email protected] oder per Fax an 0043 5 7755 93305. Autoren werden über zugelassene Beiträge bis 18. Oktober 2011 unterrichtet.

Malwettbewerb:

Bilder Galileo Satelliten

Du bist in Österreich geboren? Du bist zwischen 9 und 11 Jahre alt? Du hast Phantasie? Dann mach’ zwischen 1. September und 15. November 2011 mit beim Galileo Malwettbewerb! Was ist zu tun? Male ein Bild zum Thema „Weltall und Raumfahrt“ (Sterne, Raketen, Planeten und Satelliten). Du kannst alle Techni-ken des Malens, Zeichnens und der Farbgestaltung ver-wenden, die Dir gefallen. Du kannst die verschiedensten Materialien verwenden: Farben, Filzstifte, Holzstifte, Klebstoff, Glitter usw. Wichtig ist, dass Du viel Phantasie zeigst! Scanne das Bild ein oder mach ein digitales Foto daraus Stelle das Bild zwischen 1. September und 15. November 2011 auf www.galileocontest.eu Was ist zu gewinnen? Der Gewinner oder die Gewinnerin aus Österreich wird Namenspate für einen Galileo Satelliten! Außerdem: Eine Urkunde und ein Modell eines Galileo Satelliten mit Deinem Namen darauf. Urkunde und Satellitenmodell werden Dir bei einer Preisverleihungsfeier in Wien im Jänner oder Februar 2012 überreicht.

Nähere Informationen ab 1. September 2011 unter www.galileocontest.eu/

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Calls & Competitions

ESA: Europäischer CanSat-Wettbewerb 2012

Wer immer schon einmal ein Weltraumexperiment bauen und mit einer Rakete fliegen lassen wollte, hat jetzt die Gelegenheit dazu. Die ESA lädt höhere Technische Schulen und Universitäten zu einem Ideenwettbewerb im Rahmen des Europäischen CanSat Wettbewerbes ein. Credits: CanSat Nederland

CanSats sind dosenförmige Mini Satelliten. Die Herausforderung besteht darin, sämtliche Systeme ähnlich einem tatsächlichen Satelliten in einem dosenähnlichen Gefäß mit 350 ml Inhalt unterzu-bringen und an Bord einer Rakete zu starten. Der Start der ausgewählten CanSat Projekte wird vom 22.-26. April 2012 im nordnorwegischen Andoya durchgeführt. Teilnahmeberechtigt sind Teams von 4 - 10 SchülerInnen (ab 16 Jahren) mit Unterstützung von Lehrkräften oder Tutoren in den ESA Mitgliedsstaaten. 12 ausgewählte Teams werden zur Startkampagne nach Nordnorwegen im April 2012 eingeladen. Interessensbekundungen bei der ESA sind bis 16. Oktober 2011 erbeten. Link: http://joinspace.org:8080/metaframe/sites/dhw/iaf/ Für Lehrkräfte wird ein Einführungsseminar vom 2.-3. Dezember 2011 am technischen Zentrum der ESA in Noordwijk (Holland) abgehalten. Dabei wird erklärt, wie CanSats zu bauen sind und was es für eine erfolgreiche Mission zu beachten gibt. Die ESA unterstützt die teilnehmenden Teams sowohl technisch als auch finanziell.

Call for Volunteers for MDRS 2011-2012 Field Season

Plans for the 11th field season of the Mars Desert Research Station (MDRS) are moving ahead rapidly.The 11th field season is now planned to run from December 3, 2011 through May 6, 2012. Volunteer slots are open for participation as a crew member at the MDRS. Crew members will be required to pay for their own transportation to Grand Junction, Colorado, and pay a $1000 participation fee (reduced to $500 for students) to cover station expenses. Volunteers should send their applications to: [email protected] by September 30, 2011* in order to be considered. Both individual applications and group applications of up to an entire crew (6 people) will be considered. For further information about the Mars Society, visit our website: http://mdrs.marssociety.org