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Die Berliner Rechtsanwaltschaft pflegt eine Tradition,die bis ins Jahr 1928 zurückreicht: Das BerlinerAnwaltsessen. Am ersten Freitag im Novembertrifft sich die Berliner Anwaltschaft mit ihrenEhrengästen aus der europäischen Anwaltschaft, ausJustiz und Justizpolitik zu einem festlichen Abend.
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Das Berliner anwaltsessen
Das Berliner anwaltsessen
Die Berliner Rechtsanwaltschaft pflegt eine Tradition, die bis ins Jahr 1928 zurückreicht: Das Berliner Anwaltsessen. Am ersten Freitag im November trifft sich die Berliner Anwaltschaft mit ihren Ehrengästen aus der europäischen Anwaltschaft, aus Justiz und Justizpolitik zu einem festlichen Abend.
Die traDition
„Wir haben in Deutschland Banketts genug, vielleicht zu viel. Andere Staaten, die auf eine ältere Gesichte neuzeitlichen Gemeinschaftslebens zurückblicken, lehren uns, dass die Geselligkeit sehr wohl ein Instrument der großen Politik im weitesten Sinne sein kann. Wir sind der Ansicht, dass wir besonders befähigt sind, in Deutschland diejenige Rolle zu spielen, welche in England der Lord Mayor von London mit seinen Gästen seit Jahrhunderten spielt. Wir hoffen, dass eine alljährlich wiederkehrendes Anwaltsbankett sich zu dieser Bedeutung auswächst. Sein Anfang verspricht es.“
Dr. Rudolf Dix, Präsident des Deutschen Anwaltvereins, im Bericht zum Festbankett der Berliner Anwaltschaft, 1928.
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Das Festbankett der Berliner Anwaltschaft im Jahr 1928 startete mit hohem Anspruch. Unter den Gästen der Präsident des Preußischen Landtags, Reichsjustizminister Koch-Weser, die Reichstagsabgeordnete Dr. Marie Elisabeth Lüders und andere M.d.R., sowie zahlreiche Botschafter, darunter der Apostolische Nuntius s. Exzellenz Eugenlo Pacelli, der spätere Pabst Pius Xii. Die Tischkarte gestaltete kein geringerer als der Maler Max slevogt.
Die Dinner speech
„Offizielle Geselligkeit ohne geistigen Gehalt und ohne kulturelle Ziele ist jedoch wertlos.“
Dr. Rudolf Dix, Präsident des Deutschen Anwaltvereins, im Bericht zum Festbankett der Berliner Anwaltschaft, 1928.
„Haben wir nicht schon als Kinder gelernt: Beim Essen soll man nicht reden? Eigentlich müsste diese Rede „dinner interruption speech“ heißten oder auf gut Lateinisch: oratorium cenam interruptans.“
Dr. h.c. Eckart hien, Präsident des Bundesverwaltungs-gerichts a.D., Dinner speech 2008
„Es kann nicht ernsthaft zweifelhaft sein, dass das „Recht“ als geschriebenes und praktiziertes „Recht“ gerade nicht der „Spiegel der (jeweiligen) Gesellschaft“ sein darf.“
Rechtsanwalt Prof. Graf von Westphalen, Dinner speech 2007
Prof. Dr. Dr. Norbert GrossRechtsanwalt beim Bundesgerichtshof
RechtsanwaltProf. Dr. Friedrich Graf von Westphalen
Nikolaus Brender
Fernsehjournalist
„Je mehr Territorium Richter dem Gesetzgeber abnehmen, desto stärker das Interesse der Politik an der Besetzung hoher Richterposten.“
Prof. Dr. Günter hirsch, Präsident des BGh, Dinner speech 2004
„Persönliche Unabhängigkeit von Journalisten ist eine Frage von Information und Desinformation.“
Nikolaus Brender, ehemaliger ZDF-intendant, zum Thema „Berufliche Unabhängigkeit“, Dinner speech 2010
„Könnte es sein, dass der sozialstaatlich geprägte und steuerungstheoretisch gedolmetschte Neo-Etatismus vielleicht selbst eine Ursache für das Er lahmen bürger-lichen Wagemuts gesetzt hat? …Mut ist ein soziales Mikrophänomen, man muss genau hinschauen, um ihn und auch seine Abwesenheit zu erkennen.“
Prof. Udo di Fabio, Richter des Bundesverfassungs gerichts, zu „Zivilcourage“, Dinner speech 2009
Dr. Dr. h.c. Eckart HienPräsident des Bundes-verwaltungsgerichts a.D.
Prof. Dr. Günter Hirsch Präsident des Bundes-gerichtshofs
Prof. Dr. Dr. Udo di FabioRichter des Bundesverfassungsgerichts
Die Gäste
schon 1927 war das „Festbankett“ ein gesellschaftlicher Abend der Berliner Anwaltschaft und ihrer Gäste aus Justiz, Justizpolitik – allen voran der Reichsjustizminister – aus der deutschen Anwaltschaft – und aus den Botschaften zahlreicher Europäischer Länder. Zu Zeiten des Kalten Krieges zeigten prominente Gäste aus Bonn – wie Bundespräsident carstensen – und aus dem westeuropäischen Ausland ihre verbundenheit zum eingeschlossenen West-Berlin und seiner Anwaltschaft.
seit 2001 tagt am vormittag des Berliner Anwaltsessens jeweils die Berliner Konferenz der Europäischen Rechtsanwaltschaften. vertreter zahlreicher europäischer Anwaltskammern und Anwaltsvereinigungen diskutieren hier aktuelle Themen des Anwaltsberufs: Mediation, die juristische Ausbildung, Pro Bono Tätigkeit und Zugang zum Recht, E-Justice und Datenschutz waren einige der Themen der vergangenen Jahre. Kolleginnen und Kollegen aus über dreißig europäischen Ländern, den U.s.A. und aus südkorea sind traditionell zur Konferenz und zum Anwaltsessen in Berlin zu Gast.
Der Berliner anwaltsverein
Der Berliner Anwaltsverein ist mit über 4.000 Mitgliedern der zweitgrößte örtliche Anwaltsverein im DAv.
Rechtspolitische Arbeit und interessenvertretung, Fortbildung, ehrenamtliche schul- und Jugendprojekte, die jährliche Berliner Konferenz der Europäischen Rechtsanwaltschaften und das Berliner Anwaltsblatt gehören zu den schwerpunkten seiner Tätigkeit. Der Berliner Anwaltsverein veranstaltet das Berliner Anwaltsessen seit 1927. Es findet jährlich am ersten Freitag im November statt.
hERAUsGEBER: BERLiNER ANWALTsvEREiN E. v., LiTTENsTRAssE 11, 10179 BERLiN,REDAKTioN: RA chRisTiAN chRisTiANi FARBFoTos: ANDREAs BURKhARDT, BERLiNGEsTALTUNG: LoThAR RUTTNER, BERLiN, WWW.RUTTNER.oRG
Littenstrasse 11, 10179 Berlinwww.berliner-anwaltsverein.de
