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Documentation of my Bachelor Thesis

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[M] was an exhibition about political image manipulation taking place in august 2012 in Weimar, Germany. This book explains the work I did and shows how the exhibition came to be.

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  • Dokumentation

    Abschlussarbeit BfA Visuelle KommunikationBauhaus-Universitt WeimarDaniela Schmalfeld[M] Politische Bildmanipulationen26. Mrz 20. Juli 2012Betreut durchProf. Dr. Frank Hartmann, Steffen Gro

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  • Inhaltsverzeichnis

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    Fakten

    Konzept / Aufgabenstellung

    Hintergrung, Ideenfindung und persnliche Motivation

    Recherche und Ausstellungspublikation

    Gliederungskonzept

    Auswahl der Exponate

    Rumliche Gliederung

    Rumliche Bedingungen / Aufbau

    Ausstellungstexte

    Erscheinungsbild / Gestalterische Entscheidungen

    Ausstellung in Bildern

    Resmee und Dank

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  • Fakten

    4Bearbeitungszeitraum26. Mrz 2012 20. Juli 2012

    Mndliche Prfung10. Juli 2012

    Zeitraum der Ausstellung9. 14. Juli 2012

    AusstellungsortCoudraystrae 13, Rume 301 30599423 Weimar

    BetreuungProf. Dr. Frank Hartmann(Geschichte und Theorie der Visuellen Kommunikation)Steffen Gro (Knslerische Mitarbeit)

    Originaltitel des ThemasDie Bildsprache geflschter Fotografie und Videos im Kontext politischer Meinungsbildung

    Genderter Titel[M] Ausstellung ber politische Bildmanipulationen

    Endprodukte> Begleitpublikation zur Ausstellung> Ausstellung> Dokumentation

    Anhang der Dokumentation> Begleitpublikation zur Ausstellung> Daten-CD mit Fotos> Werbematerial

  • Konzept/ Aufgabenstellung

    Die Aufgabe ist die Konzeption, Gestaltung und Durchfhrung einer Ausstellung mit dem Thema Manipulierte Bilder im Kontext politischer Meinungsbildung. Der Schwerpunkt soll auf der Vermitt-lung der Manipulationsmethoden und der Bildrethorik ausgewhlter Beispiele liegen.

    Diese knnen Fotografien, Videos oder andere Medien sein, wel-che meinungsbildend auf die Medienlandschaft einwirk(t)en und aus politischen Grnden geflscht, gestellt, verflscht, manipuliert oder in einem falschem Kontext gezeigt und als authentisch verbreitet wurden. Der Fokus liegt dabei auf Beispielen der Gegenwart und jng- eren Geschichte und weniger auf den politischen, oder zeitgeschicht- lichen Hintergrnden der Bilder, sondern eher auf deren Bildsprache und ihren unterschwelligen Botschaften. Denn selbst wenn die Be-trachter wissen, dass ein Bild geflscht ist kommt doch unterbewusst die beabsichtigte Botschaft an.

    Es sollen im Wesentlichen zwei Fragestellungen behandelt werden: Welche verschiedenen Grnde hat das politisch motivierte Manipulie-ren von Bildern? Wer flscht warum? Und: Welche Methoden des Ein-greifens in den Bildinhalt oder auf die Bildsprache gibt es und welche werden angewandt? Gibt es berhaupt Authentizitt im politischen Bild und wo verlaufen die Grenzen der Moral, der journalistischen Freiheit und des Machbaren?

    Meine Aufgabe ist es, die Inhalte zu differenzieren sowie zusammen-zufassen, Bildbeispiele zu recherchieren und in eine kommunizierbare, kategorisierte Form zu bringen. Neben der Kommunikationsstrategie und der Ausstellung selbst soll entsprechendes Werbematerial und eine Begleitpublikation entstehen, die ungefhr 60 Seiten umfasst und neben den Exponaten auch eine bildwissenschaftliche Betrach-tung enthlt.

    Dieser Text entstand bereits im Januar zur Anmeldung der Bachelor-Arbeit bei der Prfungs-kommission und wurde im Mrz fr die Bewerbung um Untersttzung durch den Kreativ- und den Frauen-frderfonds berarbeitet.

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  • Hintergrund, Ideenfindungund persnliche Motivation

    Die erste Berhrung mit dem Themenkomplex Bildflschung hat-te ich im Sommersemester 2011 im Fachkurs Pixelkorn von Steffen Gro. Ich entdeckte ein umfangreiches Thema fr mich dem die im Design eher seltene Eigenschaft zuzuschreiben ist, dass es gesell-schaftlich relevant und politisch ist. Aufgrund seiner Komplexitt beschrnkte ich micht damals auf ein spezifisches aber hufiges Ph-nomen der Bildmanipulation, dem UFO-Beweisbild und beschloss, mich in meinem Abschlussjahr erneut mit der Thematik zu beschfti-gen und tiefer einzusteigen.

    Ziel der Abschlussarbeit eines Designstudiengangs ist es, aufzu-zeigen, dass man die Inhalte des Fachs verinnerlicht und eine eigene gestalterischen Position entwickelt hat. In meinem Studium habe ich, was das Medium oder den Fachbereich anbelangt, keine Festle-gung unternommen weil mich die Visuelle Kommunikation in ihrer Gesamtheit an Umsetzungsmglichkeiten interessiert. Ich stellte mir daher folgende Frage: Was habe ich im Studium gelernt, das ich im letzten Semester prsentieren und womit ich mich fr mein Berufsziel qualifizieren kann? Im Kapitel ber Medienkompetenz schreibt Oliver Deussen1 zum Thema visuelle Rhetorik:

    Diese Bildsprache ist angelernt und kulturell geprgt, sie ist uns aber zumeist nicht explizit bewusst. Anders als bei Werbeschaffenden: Schon im Studium mssen sie sich die Bildsprache aneignen und Bilder analysieren die meisten von uns haben das hchstens ansatzweise in der Schule gemacht. Dieses Aneignen einer visuellen Lesefhigkeit (visual Literacy) gewinnt jedoch in dem Mae an Bedeutung, wie wir im tglichen Leben von Bildern berschwemmt werden. 1

    Auch wenn ich mich nicht als Werbeschaffende sehe, verstehe ich das so, dass uns als Absolventen eines Designstudiengangs die Fhigkeit zugesprochen wird, Bilder anders sehen oder mit grerer Distanz zum Bildinhalt betrachten zu knnen und eine bestimmte Fhigkeit, die Visual Literacy, zu besitzen. Das kann ich soweit besttigen und freue mich nun darauf, diese Fhigkeit dahingehen zu nutzen eine Ausstellung zu konzipieren die Medienkompetenz und visuelle Lese-fhigkeit weiter vermitteln soll. Schlielich zeigen einige Beispiele der Sammlung, dass eine frhere Erkennung der Bilder als Flschungen, den Lauf der Geschichte im Sinne der Demokratie positiver gestaltet htten, als es meistens der Fall war.

    Eine Manipulation von Bildern, die unsere Wahrnehmung des Weltgeschehens verschleiern, ist eine Einschrnkung der mndigen Brgerin und des mndigen Brgers und verwehrt ihm oder ihr die Partizipation an der Demokratie.

    1) Oliver Deussen, Bildmanipula-tionen, 2007, Kapitel Bildsprache und -analyse

    Dieser Text entstand im Mrz 2012 um meine eigene Intention zu formulieren

    Aus der Fachkursarbeit Alien to my Homeplanet, Juli 2011;entstanden im Fachkurs

    Pixelkorn mit Steffen Gro

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  • Recherche und Ausstellungspublikation

    Fr die Recherche bediente ich mich grundstzlich drei verschiede-ner Arten von Quellenmaterial: Journalistische Beitrge in Form von Online- oder Zeitschriftenartikeln, wissenschaftliche Publikationen aus Medienwissenschaft, Kunstgeschichte und Bildwissenschaft und fr die Bildersuche hauptschlich das Internet.

    Mit einzelnen Artikeln, z.B. aus dem Computermagazin ct, und populrwissenschaftlicher Literatur wie Am besten nichts Neues Medien, Macht und Meinungsmache von Tom Schiemmeck, 2010, fand ich einen guten Einstieg in die Thematik, vor allem im Bezug auf meine Fragestellung und die Determination dessen, was es berhaupt schon gibt. Solche Artikel reien das Themenfeld grob an und nut-zen meist einzelne Flle von Bildflschung als Ausgangspunkt. Dabei unterscheiden sie aber nicht zwischen verschiedenen Bildgattungen, wie dem politisch brisannten Pressefoto und einer Beauty-Retusche aus der Modefotografie. Diese Unterscheidung wollte ich unbedingt treffen und mich daher ganz dem politischen Bild widmen, das sicher unter den Bildmanipulationen eine besondere Position einnimmt. Aus journalistischen Quellen entnahm ich whrend der Arbeit hauptsch-lich Bildbeispiele und Fakten.

    Als wissenschaftliche Quellen dienten mir aus dem Bereich Medi-enwisenschaft vor allem das Grundlagenwerk von Werner Faulstich, es ist faktenbezogen und przise, und fr meine eigene Methodik half mir Marion G. Mllers Grundlagen der Visuellen Kommunikation.. Bildwissenschaft und Kunstgeschichte gehen nur vereinzelt auf Bild-manipulationen ein und dann hufig, wie der Kunsthistoriker Karl Corino, auf die Flschung von knstlerischen Objekten. Warburg-Fans wie Hartmut Bhme machen sich zwar Gedanken um die Wir-kung einzelner Bilder an sich, vernachlssigen dabei allerdings eine medienbergreifende und medienspezifische Betrachtung und be-ziehen sich in der Regel auf die Kunst. Meine Erwartung an die Bild-wissenschaft war, mit ihr herauskristallisieren zu knnen, dass auch politisch motivierte Manipulationen von Pressefotos einer gestal-terischen im Fall von Jewgeni Chaldej ja sogar fast knslerischen Intention entspringt, dass also Bildflschung eine Art der Visuellen Kommunikation, des Designs und damit eine Methode meines eige-nen Fachs ist. Das hat so nicht geklappt, weil sich die Bildwissenschaft anscheinend nur Bildern widmet, die in einem Museum hngen. Der Kunsthistoriker Peter Burke war mit seinem Buch Augenzeugen-schaft in sofern hilfreich, als dass er einen Blick auf die Geschichte gewert und mir viele Anregungen bot u.a. um die Begrifflichkeiten von Bild, Bildrealitt etc. formulieren zu knnen.

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  • Reaktion auf eine Kritik aus der Verteidigung am 10. Juli 2012

    Sehr hilfreich waren diverse Publikationen der Bundeszentrale fr Politische Bildung, BPB. Sie fassen Fakten sowie Forschungsstand und Thesen rennomierter Wissenschaftler in punktgenauen und wertneu-tralen Verffentlichungen, die sich an das breite Publikum richten, zusammen. Diese nahm ich mir auch zum Vorbild fr meine eigenen Texte. Die Ausstellung X fr U Bilder die lgen war als Quelle fr Bilder und Daten ebenso hilfreich wie fr die Formulierung der wis-senschaftlichen Teile.

    Die Bildrecherche fand zunchst mittels des bereits genannten Materials statt. Um die Bilder allerdings fr die Publikation und die Ausstellung in adquater Qualitt, Gre und Auflsung zu erhalten, nutzte ich die Bildersuchmaschine TinEye Rvearse Image Search (www.tineye.com), eine Online-Anwendung mit der man Bilder nach verschiedenen Suchkriterien finden kann.

    Die Texte fr die Ausstellungspublikation sollen neben den Infor-mationen und Hinntergrnden der Bildbeispiele auch ein wissen-schaftliches Fundament bieten. Allerdings vermied ich es mglichst konsequent eine eigene Meinung oder Wertung zu den Manipulatio-nen oder den Thesen der zitierten Wissenschaftler anzugeben. Auch die Formulierung eigener Thesen hielt ich in sofern fr unangebracht, als dass das Ziel einer Ausstellungspublikation sein sollte, objektiv formuliertes Hintergrundwissen und wissenschaftliche Grundlagen darzustellen. Die Objekte des Themas sind bereits mit einem Nim-bus subjektiver Meinungsmache umgeben, dieser sollte ungefiltert im Raum stehen knnen. Ich kam aber nicht gnzlich darum herum, thesenhafte Feststellungen einzuflechten, da es ein Thema ist, fr das kaum Theorien bereit stehen, da sich keine der genannten wissen-schaftlichen Richtungen ihm widmen will und manche Fragestellun-gen, wie die nach der Ursache politischer Bildmanipulationen, sonst unbearbeitet geblieben wren. Ein Beispiel aus dem Exkurs 2 - Medien und Politik: Das Modell von Dependezthese und Instrumentalisie-rungsthese aus der Medienwissenschaft, gefunden in Werner Faul-stichs Grundwissen Medien, bezieht Faulstich auf Medienpolitik im Allgemeinen. Bilder oder gar Bildmanipulationen werden berhaupt nicht erwhnt. Die Nennung dieses Dualismus zwischen politischen Akteuren und Medienschaffenden als fundamentale Ursache fr Bild-manipulationen ist eine riskannte bertrageung des Materials von Faulstich in meine Thematik. Sie bereitete mir zunchst Unbehagen, doch ich denke, ich knnte sie jetzt ganz gut verteidigen.

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  • Gliederungskonzept

    Kernaufgabe der ArbeitApril Mai 2012

    Nach der Phase der Einarbeitung in die Thematik folgte die Gliede-rung die sowohl in der Publikation, als auch in der Ausstellung ange-wendet werden sollte. Ich verbrachte unerwartet viel Zeit, etwa vier bis fnf Wochen(!), mit der Suche nach dem richtigen Gliederungs-konzept. Sie wurde zur eigentlichen Kernfrage meiner Arbeit: Wie kommuniziere ich dieses Thema?

    Der initiale Gedanke war eine Gliederung in die verschiedenen Bil-dinhalte, wie etwa Staatsbesuch, Krieg, Triumph. Doch diese Aufteilung htte den politischen Situationskontext der Bildbeispiele beleuchtet und weniger die Bildrethorik, wie es in meiner Aufgabenstellung for-muliert ist. Eine Ordnung nach Bildgattung, also Dokumentarfotogra-fie, Portrait, etc., deckte die Masse der vorhandenen Beispiele nicht ab, da das Feld bersht ist mit Ausnahmefllen. Eine Sortierung nach den Urhebern wie Paparazzi, Embedded Journalists, Virale Bilder, etc., wre zu weit entfernt von den Bildaussagen. Die Frage nach dem Wie statt dem Warum einer Bildmanipulation htte eine Gliederungsidee am besten verbildlicht, die auf die handwerklichen Techniken von ana-loger und digitaler Bildretusche und Bildbearbeitung eingeht. Doch dann htte die Beschrnkung auf politische Bilder keinen Grund ge-habt. Eine intuitive Gliederung in der alle interessanten Rechercheer-gebnisse nach eigenem Ermessen, thematischer Nhe und unter Ver-wendung einer guten Dramaturgie aneinander gereiht sind, war auch in der Diskussion.

    Ich entschied mich fr eine Einteilung in fr das breite Publikum recht abstrakte Begriffe wie Bildrealitt. Die Feststellung, dass Ma-nipulation bereits vor dem Entstehen eines Bildes dieses beeinflusst, konnte so ausreichend behandelt werden. Und es war mglich, die zwei Bedeutungen von Bildmanipulaion, nmlich die Manipulation von und durch Bilder, gleichwertig zu betonen. Diese Gliederung schafft auer-dem eine spannende Dramaturgie, so wie sie in weiche Manipulation und Bildflschung unterscheidet. Wissenschaftler wie Elke Grittmann machen in ihren Arbeiten darauf aufmerksam, wo die Gefahren gegen-wrtiger und zuknftiger Bildmanipulationen liegen, nmlich in der inszenierten oder manipulierten Realitt, die sich wiederum in Bildern manifestiert. Auch diese Thematik konnte ich in dem Gliederungsmo-dell unterbringen. Im letzten Kapitel, das ich in der Publikation wie ein Fazit verwende, wird der Kreis zwischen der manipulierten Realitt und der Realitt wieder geschlossen.

    Die selbst betitelten Unterkapitel benennen die von mir beobachte-ten Manipulationsmethoden, von Beauty-Retusche bis zur Inszenierung, und lassen sich in das runde Modell unmissverstndlich einordnen.

    Realitt

    Bildrealitt

    Bildmanipulation

    Manpulation durch Bilder

    Manipulierte Realitt

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  • Auswahl der Exponate

    Die Einteilung in Unterkapitel wie Die Nachinszenierung oder Die Collage entstand nachdem sich whrend der Recherchephase ein Fun-dus von ber 70 Bildmanipulationsfllen angesammelt hatte. Die Auswahl der Exponate erfolgte dann aufgrund verschiedener Bedin-gungen: Es mussten gengend verifizierbare Informationen zu einem Bild geben und es durften sich keine Bildbeispiele zu hnlich sein. Der Bezug zur Politik musste in sofern gegeben sein, dass entweder Bild- urheber oder Bildsubjekt ein politischer Protagonist ist oder die Bild-aussage politisch relevante Ereignisse oder Gegebenheiten widerspie-gelte oder heraufbeschwrte. Themen wie Firmenpolitik, Rassismus, Sexismus und politische Satire wurden nach reiflicher berlegung ausgespart. Aus diesen Bereichen htte es auch sehr interessante Bei-spiele gegeben, doch das htte den Rahmen gesprengt und hat streng genommen auch nichts mit Politik und Machtausbung zu tun, son-dern eher mit Wirtschaft oder soziologischen Themenbereichen.

    Explizit kein Unterschied sollte zwischen Regierungssystemen ge-macht werden. Eine Bildmanipulation eines diktatorischen Regimes kann harmloser sein als eine mediengesteuerte Inszenierung in ei-nem demokratischen Rechtsstaat, darauf habe ich bei meinen Fhrun-gen immer hingewiesen. Tatschlich sind die USA, mit neun Expona-ten, das Land mit den meisten Bildmanipulationen in der Ausstellung. Ich denke aber nicht, dass dort mehr geflscht wird als in China oder dem Iran. Vermutlich hat das mit dem Ehrgeiz der Verschwrungsthe-oretiker zu tun, die in Amerika mehr Freiheiten haben, solche Betr-gereien aufzudecken und der liberale Markt der Medien fhrt zudem noch verstrkt zu Fllen wie der von Fox News.

    Die Benennung der Unterkapitel bzw. Manipulationsmethoden orientiert sich, was die Namensgebung betrifft, oft an der handwerk-lichen Bewerkstelligung solcher Bilder, wie Die Collage oder Die Beauty- Retusche um Anschaulichkeit zu erzeugen. Definierend war aber die inhaltliche Abnderung der Bildaussage, also Collage bedeutet in dem Fall nicht das Zusammenkleben von Bildteilen verschiedener Quellen, sondern ein inhaltliches Zusammenfhren verschiedener Bildsubjek-te wie z.B. John Kerry und Jane Fonda.

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  • Rumliche Gliederung

    1) Ablage f. Gstebuch etc.2) Einfhrungstext3) : Von der Realitt zur

    Bildrealitt 4) Tten fr die Kamera (Adams)5) E: Wie wirkt ein Bild?6) Nachinszenierungen (Capa,

    Chaldej, Rosenthal, Walski)

    7) E: Medien und Politik8) : Von der Bildrealitt zur

    Bild-manipulation9) Ausschnitt, Luxor, Merkel,

    Sarkozy, Mussolini, Busen, Rauch

    10) : Zwischen Bildmanipulation und der Manipulation durch Bilder

    11) Mubarak, Raketen, Eisenberg, Fox, Obamas Oma

    12) Kerry/Fonda, Trotzki, Trittin

    13) : Yes-Men-Prinzip14) Hoepker, Bin Laden, Hussein15) E: Photoshop

    16) Nijirah17) E: Ethik18) Quellen

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  • Rumliche Bedingungen/ Aufbau

    Die Rume in der Coudraystrae erfllen von Raumgre und -aufteilung her ideal die Bedingungen meiner Ausstellung. Die Durch-gangsrume sind gut beleuchtet, gro genug aber nicht zu weitlufig. Neben den architektonischen Gegebenheiten gefiel mir der morbide Charme der heruntergekommenen Bausubstanz auch sehr gut und man erlaubte mir, die Wnde zu streichen und die Tren auszuhngen. Whrend des Aufbaus gestaltete es sich jedoch schwierig, Wandfarbe, Klebefolie und Bilder an den unebenen, bekritzelten und von Wasser-flecken bersten Wnden anzubringen. Der Aufbau erforderte eini-ges an Geduld und Fingerspitzengefhl und dauerte fnf Tage.

    Um die Ausstellung optisch klar von den unansehnlichen Wnden abzugrenzen, entschied ich mich, die Exponate vor einem frisch ge-strichenen Hintergrund zu prsentieren. Die Farbe Schwarz bietet einen deutlichen Kontrast zu den Wnden und umrahmt die Bilder auf zurckhaltende aber einprgsame Art. Die Kombination aus der schwarzen Wand und den orange-roten Gestaltungselementen schafft eine spannungsgeladene Atmosphre und bleibt trotzdem sachlich.

    Bei der Organisation der Rume war mir besonders Marion Krher, Mitarbeiterin der Liegenschaftsverwaltung, behilflich, besonders als Kunststudenten die Rume okkupierten. Der Aufbau fand vom 4. 8. Juli statt. Es halfen Melissa Fiebig, Lena Schindler, Cindy Plischke und Lena Haubner. Vielen Dank!

    8. Juni 2012, Rume 304 und 302

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  • Bei der Formulierung der Ausstellungstexte war es mir zwar wich-tig, Fakten wie der Name des Urhebers (falls bekannt) und Entste-hungsdatum zu nennen, ich wollte sie dennoch mglichst heiter und vor allem leicht lesbar verfassen. Es ist natrlich kein heiteres Thema, aber man kann in vielen Beispielen eine gewisse Komik erkennen und ich wollte natrlich, dass die Besucher Freude am Lesen der Bildunter-schriften haben und mit einem angenehmen Gefhl die Ausstellung verlassen. In der Publikation ist die vom Thema gebotene Sachlichkeit gegeben, die Ausstellungstexte sind auch nicht unsachlich aber eben fr das breite Publikum etwas aufgelockert worden.

    Hier einige Beispiele:

    Ausstellungstexte

    Insgesamt befinden sich in der Ausstellung:

    Ein Einfhrungstext

    4 Exkurs-Tafeln

    5 groe berschriften

    16 Unterberschriften

    27 Exponate, darunter1 Zeitung1 Film49 Fotos

    32 Beschriftungen

    1 Quellenverweis

    Raum 302 (erster Bereich)Die Nachinszenierung

    Raum 302 (erster Bereich)Von der Realitt zur Bildrealitt

    Der richtige Augenblick war einfach nicht dabei. Diese Fo-tografie des preisgekrnten Kriegsfotografen Brian Walski zeigt einen britischen Soldaten der einem Iraker gestikulie-rend zu verstehen gibt, in Deckung zu gehen. Das Bild ist eine Collage aus zwei im Abstand von wenigen Sekunden aufgenommenen Fotos. Diese Manahme wurde vorge-nommen um die Aussage des Bildes deutlich zu machen und mehr inhaltliche Spannung zu erzeugen. Der Bildinhalt ist also eigentlich nicht falsch, der passende Moment musste aber knstlich herbeigefhrt werden.

    Manipulation entsteht noch vor dem Bild. Die Realitt ist nicht ungefiltert transportabel. Das Bild selbst bt schon alleine dadurch dass es nur ein Bild ist Einfluss auf die Wahrnehmung des Bildinhalts aus.Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren auf die Bildaus-sage, die schon vor der Entstehung des Bildes manipulieren, wie zum Beispiel die genauen Umstnde der Entstehung (das Wetter etc.), die Gesinnung des Urhebers oder die Eigenschaften des Mediums an sich.

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  • Weibliche Reize sind hilfreich bei der Vermarktung von Produkten aber nicht in der kanadischen Politik. Das Dekollet der Abgeordneten Rathika Sitsabaiesan war wohl zu unseris, woraufhin man den Blick mittels Photoshop zurck auf das Gesicht der Politikerin lenkte. Kanadas Feministinnen waren von dieser Entsexualisie-rung nicht begeistert.

    Als Diktator ist es besonders wichtig, einen souvernen Eindruck auf Pressefotos zu machen. Deswegen luft man den anderen Staatsmnnern die 2010 im weien Haus unterwegs sind auch nicht hinterher, sondern man fhrt sie an sogar den Gastgeber. Um das zu signalisieren hat Husni Mubarak sich im Nachhinein unverblmt neu positioniert, zumindest in der regimetreuen Tageszeitung Al Ahram.

    Raum 303 (zweiter Bereich)Political Correctness

    Raum 304 (dritter Bereich)Political Correction

    Gestaltung der Exkurs-Tafelnorange-rot abgehoben vom schwarzen StreifenRaum 304 (vierter Bereich)

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  • Erscheinungsbild/Gestalterische Entscheidungen

    Das [M] ist der Name der Ausstellung und gleichzeitig das Logo. In-spiration war die Debatte, das [M] als Kennzeichnung fr manipulier-te Bilder verpflichtend zu machen. Das M war zunchst ein kleines m und selbst entworfen, in der Anwendung als Manipulationskennzeich-nung wird es aber gro verwendet, weshalb ich mich dann fr das M der Chapparell Pro Bold entschied.

    Die rund-eckigen Klammern habe ich selbst entworfen, da eckige Klammern unschn gewirkt htten und runde Klammern nicht rich-tig gewesen wren. Sie werden im Rahmen der Publikations- und Aus-stellungsgestaltung hufig als wiedererkennbares Element verwendet und geben dem Logo eine eindeutige Bildhaftigkeit. Die Pfeile sind ebenfalls selbst gestaltet, damit sie bestmglich zu den verwendeten Schriftarten passen. Im Wingdings-Sortiment hatte ich nichts wirk-lich Passendes gefunden.

    [ [( (

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  • Chapparell Pro Regular

    Chapparell Pro Italic

    Chapparell Pro BoldKapitlchen (80 Pt gesperrt)

    Roboto LightRoboto MediumRoboto Bold

    Die Farbe rot stand von vorne herein fest, da es die am meisten po-litisch geprgte Farbe ist. Ein pures Flaggen-Rot wollte ich allerdings vermeiden, da die Ausstellung keine eigene politische Aussage vermit-teln, sondern diese nur zitieren soll. Im Rennen waren ein krftiges Orange-Rot und ein blasses Dunkel-Ros. Die Entscheidung fiel, als klar wurde, dass ich keine Wandfarbe und Klebefolie in einem blas-sen Dunkel-Ros bekommen wrde und so richtete ich mich nach dem Pantone- bzw. HKS-Fcher.

    Die Texte sind in der Chapparell Pro Regular oder Italic gesetzt und je nach Auszeichnungsabsicht im Block- oder im Flattersatz angewendet. Sie ist gut lesbar und im Flietext unauffllig, hat aber durch ihre kan-tigen Kunturen einen Wiedererkennungswert. Fr Ausstellungstexte hat sie sich bereits im Sommersemester 2010 fr das Projekt Zero Emission bewhrt. Fr berschriften und besondere Auszeichnungen, insbesondere Nummerierungen, habe ich die sehr gut ausgebaute Open-Source-Schrift Roboto verwendet. Sie ist informativ, sachlich und hat einen plakativen Charakter. Sie wird in den Schnitten Light, Medium und Bold eingesetzt.

    Die Ausstellungspublikation wurde im Format 16 x 22 cm angelegt. Die Gre ist handlich in der Herstellung und erinnert durch die buch-typische Form an wissenschaftliche Publikationen, ist aber auch gro genug um die zahlreichen Bildbeispiele in adquater Gre abzubil-den. Das Seitenverhltnis von 8/11 ist eine Mischform der klassischen Seitenverhltnisse 2/3 und dem goldenen Schnitt. Der Kompromiss mag willkrlich erscheinen, er hat sich aber in einer Serie von Probe-drucken gegen die traditionellen Seitenverhltnisse durchgesetzt. Das Verhltnis 8/11 wurde konsequent auf alle Printprodukte bis hin zu den Texttafeln der Ausstellung angewendet.

    RGB: 249, 71, 24HKS: 8 (Klebefolie)Wandfarbe: Pantone 173 EC

    Kapi t e l II

    Von der Bildrealitt zur Bildmanipulation

    Es scheint in diesem Metier eine Art Grenzlinie zu geben, eine Unterschei-dung zwischen richtig und falsch, auch wenn diese offenbar subjektiv gezogen wird. Man unterscheidet unter Fotografen zwischen zwei Ar-ten der Bildmanipulation, eine davon ist die Flschung, die betrgerische Form, ich bezeichne sie als harte Ma-nipulation, die andere ist eine Palette legitimer Stilmittel aus dem Reper-toire des Fotografenhandwerks, de-ren Verwendung gngige Praxis ist, die weiche Manipulation. In einem Interview von 2008 erklrt Ruth Eichhorn, Director of Photography beim Magazin GEO, wo in ihrer Redaktion diese Grenze verlaufe: Klassische Dunkelkammertechni-ken, das heit Aufhellen, Abdunkeln, Kontrast- und Farb-korrektur, Beschneiden, Kombination eines hellen und eines dunklen Abzugs desselben Fotos sind in Ordnung. Das seien die Optionen, die dem Fotografen gegeben werden ms-sen, um in der Bildrealitt die Realitt mglichst genau wiedergeben zu knnen und um seinem individuellen Stil Ausdruck zu verleihen. Die Grenze sei dort berschritten, wo Bildteile, wenn auch nur einige Pixel, verschoben oder ausgetauscht wrden. Das heit, dass auch Beauty-Retu-sche und sthetisch motivierte Entfernung von strenden Bildelementen, wie Strommasten in der Landschaft, harte Manipulationen wren.

    Bezieht man die Unterteilung in harte und weiche Ma-nipulation auf politische Bilder, dann muss eine andere Definition dessen, was sich zwischen der Bildrealitt und der Bildmanipulation abspielt, vorgenommen werden, denn nicht immer ist Beauty-Retusche verwerflich und nicht immer ist Farbmanagement nur Ausdruck des indi-viduellen Stils.

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    Die Bildrealitt ist vorhanden, sobald das Bild existiert. Nun gibt es grundstzlich zwei Methoden, diese zu beein-flussen, noch bevor von Lge, also Manipulation im um-gangssprachlichen Sinn, die Rede sein kann: Die Wahl des Ausschnitts (bzw. Schnitt beim Film) und die Verwendung der Dunkelkammertechniken, d.h. Farbbalance, Kontraste etc., also Mittel der visuellen Rhetorik, die im Nachhinein in den Bildinhalt integriert werden knnen.

    Der AusschnittDie Wahl des Ausschnitts kann nach sthetischen oder dramaturgischen Gesichtspunkten getroffen werden, zum Beispiel um bestimmte Bildelemente in den Fokus zu r-cken, sie kann aber auch gezielt angewendet werden um zu verdecken und damit die Bildaussage zu lenken.

    Ein besonders anschauliches Beispiel ist ein Foto eines irakischen Soldaten von 2003, der, offenbar in amerikani-scher Gefangenschaft, von links mir einer Waffe am Kopf bedroht wird und von rechts einen Schluck Wasser aus der Flasche eines US-Soldaten bekommt. Das Bild erschien in

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    Was macht Bilder so interessant, dass man sie flscht? Warum bleiben man-che Bilder so przise im Gedchtnis und warum beeinflussen manipulierte Bilder selbst wenn offensichtlich ist, dass sie nicht authentisch sind? Welche Macht haben sie und warum?

    BildwissenschaftDas Bild ist Gegenstand verschiede-ner wissenschaftlicher Richtungen, darunter die Geschichte, die Politik-wissenschaften, die Soziologie, die Philosophie, die Kunst und die Kunst-

    geschichte. Alle beschftigen sich hauptschlich oder am Rande mit Bildern. Das liegt daran, dass die Bedeutung des deutschen Begriffs Bild so facettenreich ist. Im Englischen ist der Begriff schon nicht mehr so schwammig: Picture und Image, beides bedeutet Bild. Das Picture ist eine Flche auf der farbige Punkte ein Motiv ergeben, einen Inhalt darstellen, Farbe und Form erzeugen, und zwar konkret statt codiert, wie etwa durch Schrift. Das Image ist etwas Abstrakteres, es ist das Denkbild, eine bildhafte Vorstellung von etwas, oder sogar ein Vorurteil oder ein Denkschema, wie im deutschen Anglizismus Image, das Bild von etwas oder jemandem in der ffentlichkeit. Wenn im folgenden also Bild gesagt wird, sind damit statische und bewegte, gemalte, analoge und di-gitale, ebenso wie mentale Bilder gemeint, es sei denn, die englischen Begriffe Image und Picture werden verwendet um eine Unterscheidung zu betonen.

    Die Bildwissenschaft versucht sich beidem, dem Image und dem Picture, zu nhern und zu umreien was in der Me-taebene eines Bildes steckt und welchen Einfluss es auf den Betrachter und die ffentlichkeit hat.

    Diese interdisziplinre Wissenschaft beschftigt sich heu-te damit Bilder aus Kunst und Kunsthandwerk zu interpretie-

    Ex kurs 1

    Bilder und Bildikonen

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    ren, im Wertekanon ihrer Entstehung zu deuten und aus den Bildern wieder Rckschlsse auf den Urheber zu ziehen. Als Begrnder der Bildwissenschaft oder auch Ikonographie wird Aby M. Warburg, ein Kunsthistoriker aus dem spten 19. und frhen 20. Jahrhundert, genannt. Aus Warburgs Analy-sen von Kunstwerken aus Antike und Renaissance lsst sich (z.B. nach Hartmut Bhme)1 seine Pathosformel(n) ableiten nach denen man Rhetoriken, Semantiken und Topiken krper-bezogener Ausdrcke und Habitus, also Zeichen der Visuellen Sprache in einem Bild analysiert. Warburgs Pathosformel(n) werden gerne zitiert um damit darzulegen, wie wissenschaft-lich die Analyse von Visueller Rhetorik in Bildern ist. Dass ein Bild dann eine starke Wirkung auf seinen Betrachter hat, wenn es Pathos hat, also emotionsgeladen und dramatur-gisch gestaltet ist, weiss man auch ohne Warburg zu kennen. Fr Bildschpfer sowohl alte Meister als auch heutige Pres-sefotografen ist das eine Selbstverstndlichkeit. Doch hat

    Warburg dies als Vorreiter in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens ein-gefhrt.

    Das intuitive Verstndnis von Bil-dern das Bildschaffende haben teilt auch der Bildwissenschaftler der Ge-genwart W.J.T. Mitchell, der dem Bild eine gewisse Macht gegenber seinem Betrachter zuspricht. Etwas mystisch klingt es, wenn er vom Leben der Bil-der spricht und ihnen ein eigenes Ver-langen zuschreibt. Er fragt sich Woran liegt es, dass Menschen eine derart merk-

    wrdige Haltung gegenber Bildern, Objekten und Medien ein-nehmen? Wieso verhalten sie sich so, als wren Bilder lebendig, als Verfgten Kunstwerke ber eine eigene Seele, als besen Bilder die Macht, Menschen zu beeinflussen, Dinge von uns zu fordern, uns zu berzeugen, zu verfhren und in die Irre zu lei-ten? (Mitchell, 2005)3 Der Wille des Urhebers interessiert

    Bildern wird zugeschrieben

    sie knnten reden, bezeugen,

    provozieren, manipulieren,

    verleumden oder lgen. Auch

    von Macht, die politische

    Bilder auf unser Denken und

    Handeln ausbten, ist die

    Rede.2Belwe, 2009

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  • http://www.uni-weimar.de/ summaery/2012/gef. 12. Juli 2012

    Banner der Summaery 2012 http://www.uni-weimar.de/ summaery/2012/

    Als Werbematerial entstanden Plakate, Postkarten und kleine Flyer (ausgehngt und -gelegt in den Bibliotheken von Weimar, Jena und Erfurt und in Universittsgebuden) Das beste Werbemittel war die Eintragung des Projekts in das Programm der Summaery und die Pro-jektbeschreibung im Internet an entsprechender Stelle:

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  • 2. - 7. Juli 2012 Coudraystrae

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    PolitischeBildmanipulationenAusstellung2. - 7. Juli 2012 | Coudraystrae 13, 3. Stock | geffnet: 11 - 21 Uhr

    Bachelorarbeit von Daniela Schmalfeld

    PolitisCheBildmAniPulAtionenAusstellung2. - 7. Juli 2012 | Coudraystrae 13, 3. Stock | geffnet: 11 - 21 Uhr

    Bachelorarbeit von Daniela Schmalfeld

    Skizzen fr Plakate, Juni 2012

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  • Werbematerial und Publikation lagen in der Ausstellung aus und wurden schnell rar

    Grundprinzip der Visuellen Identi-tt unter Verwendung von Ebenen

    Bei den ersten Entwrfen fr die Werbemittel waren die Bildbei-spiele der Ausstellung deutlich erkenbar abgebildet. Zwar htte mir die groflchige Gestaltung gut gefallen, letztendlich wollte ich aller-dings vermeiden, Bilder fr die ich keine Nutzungsrechte ausserhalb des universitren Kontextes habe, so zu verwenden. Um rechtliche Probleme auszuschlieen, brachte ich die Bilder in einer Art Collage unter bei der sie ausreichend verfremdet sind. Die gerasterten Fotos innerhalb des Logos und mit der roten Farbe hinterlegt, bilden eine aussagekrftige und wiedererkennbare visuelle Identitt.

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  • Ausstellung in Bildern

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    links: Leitsystem, Weg in den dritten Stock

    rechts: Begrung, Raum 301

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    Bereich 1 Zwischen Realitt und Bildrealitt Raum 302

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    Seite 24 - 25: Bereich 2 Zwischen Bildrealitt und Bildmanipulation Raum 303

    Seite 26 - 27: Bereich 3 Zwischen Bildmanipulation und der Manipu-lation durch Bilder Raum 304

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    links: Bereich 4 Durch Bilder manipulierte Realitt und Das Yes-Men-Prinzip Raum 304

    rechts: Kino Raum 305

  • Resmee und Dank

    Die Tage der Summaery brachten mehr Besucher in den dritten Stock des Gebudes als ich erwartet hatte, vor allem am Samstag, wh-rend es zu Beginn der Woche sehr einsam war. Insgesamt haben etwa (sehr wage!) hundert Leute die Ausstellung gesehen. Die Reaktionen des Publikums waren durchwegs positiv und die Rckfragen sehr inte-ressant. Man diskutierte z.B. hufig die Frage, ob das [M] eine verbind-liche Kennzeichnung sein sollte oder nicht und vor allem, ab welcher Art der Manipulation. Ich gab Freunden und Bekannten insgesamt fnf Fhrungen, an die sich oft auch weitere Leute anschlossen. Ich denke das groe Interesse ist dem Thema an sich geschuldet, viele Leute finden es spannend zu sehen, dass man betrogen wird und wie solche Manipulationen aufgedeckt werden knnen. Manche Besucher, nicht nur die Kinder, haben sich die Bilder angesehen ohne die Texte zu lesen und Finde den Fehler im linken Bild gespielt.

    Als ich die erste Themenstellung im Januar 2012 formulierte, war ich noch im Auslandssemester in Belfast und hatte mich relativ spon-tan fr Geflschte Bilder statt fr Die visuellen Methoden der Tar-nung Wie macht man etwas unsichtbar? entschieden. Dieser The-menentwurf bekommt in der Master-Arbeit nochmal eine Chance. Mich interessierte zunchst die Thematik und erst dann entschied ich, dass sie sich mit einer Ausstellung am besten kommunizieren lsst. Wenn man die Wirkung der Bilder in der Publikation mit der der Ex-ponate in der Ausstellung vergleicht wird schnell klar, dass es eine gute Entscheidung war. Mir war klar, dass ich mir viel vorgenommen hatte und mit so vielen verschiedenen Aufgabenbereichen (Recher-che, Kuration, Organisation, Gestaltung etc.) ein hohes Risiko einging. Deshalb war nie viel Zeit fr gestalterische Entscheidungs- und Ent-wicklungsprozesse. Ich hatte von Anfang an ein Bild im Kopf das ich konkret umsetzte.

    Nachdem jetzt jede Etappe gemeistert ist, finde ich die Arbeit ge-lungen, weil sie mir nach 15 Wochen immer noch nicht auf die Ner-ven geht, sie Menschen begeistert und Wissen vermittelt hat und ich damit mein ehrgeiziges Ziel erreicht habe.

    Bedanken mchte ich mich Prof. Dr. Frank Hartmann und Steffen Gro, deren Betreuung hilfreich und umstandslos von statten ging. Groer Dank geht an alle Freunde und Bekannte die mir beim Aufbau geholfen und mich in der Coudraystrae besucht haben, meine Fami-lie und irgendwie auch dem Ford Fiesta meiner Eltern, ohne den ich es nie geschafft htte.

    Weimar, 20. Juli 2012Daniela Schmalfeld

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