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Wort zum WiWi Juni 2009 / #56 Freie Fachschaft Wiwi

Wort Zum WiWi Nr. 56

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Die Fachschaftszeitung der Freien Fachschaft WiWi in Tübingen zum Sommersemester 2009

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Wort zum WiWiJuni 2009 / #56

Freie Fachschaft Wiwi

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Liebe Wiwis,

dieses Semester erscheint das WZW bedingt durch die Wirtschaftskrise als Notausgabe.Üblicherweise erscheint eine Zeitung dann als „Notausgabe“ wenn es aus irgendwelchen Grün-den der Redaktion nicht möglich ist, eine vollständige Ausgabe zu produzieren. Übliche Gründe sind Streik, Naturkatastrophen oder Ähnliches. Bei dieser Ausgabe ist der Grund ein Anderer. Eigentlich sollte das WZW als „Sommerausga-be“ erscheinen, die euch viele gute Anregungen für den kommenden Sommer geben sollte. Leider war es uns nicht möglich, den Druck, wie sonst üblich, über Werbeanzeigen vollständig zu finanzieren. Da wir das WZW als kostenlose Zeitschrift der Fachschaft erhalten wollten und die Fachschaft es sich nicht leisten konnte, mehr als die Hälfte der Druckkosten zu finanzieren, muss-ten wir den Umfang dieser Ausgabe reduzieren. Trotzdem hoffen wir, euch eine interessante Lektüre bie-ten zu können und die wichtigsten Artikel abzudrucken. In dieser Ausgabe findet ihr, wie im-mer im WZW, einen Bericht über das vergangene Fachschaftssemester, der erstmalig als Gedicht erscheint! Außerdem berichten wir über die Errungenschaften des Fakultätsrates

und informieren an dieser Stelle auch gleich über die Kandidaten für die diesjährige Fakultätsrats-wahl und ihre jeweiligen Ziele. Außerdem berichten wir über den Umzug der Fachschaft in den Raum E02 und die neuen, ausgeweiteten Sprechstundenzeiten, sowie das Fachschaftswochenende und die Wiwilypics.Besonders freut es uns, dass wir un-sere beiden neuen Professoren Herrn Pudelko und Herrn Kreickemeier dazu bewegen konnten, sich vorab per E-Mail bei euch vorzustellen. Darüber hinaus werden wir un-serem ehemaligen Thema zumindest teilweise gerecht und geben euch ein paar Tipps, wie ihr euren Sommer in Tübingen richtig genießen könnt. Dieses Semester haben wir auch wieder drei Berichte unserer „Aus-landskorrespodenten“ für euch, die in Kairo, Mexiko und England für euch recherchiert haben.Wir wünschen euch viel Vergnü-gen mit diesem WZW – trotz des reduzierten Formats – und freuen uns, wenn ihr motiviert seid, an der nächsten Ausgabe mitzuwirken.

Eure WZW-Redaktion

Editorial

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�InhaltsverzeichnisEditorial 2

Aus der FachschaftSemesterrückblick 4Unser Wintersemester alsFachschaft

NeuerFachschaftsraum 15Ein Ort der Begegnung

NeuesausdemFakultätsrat 6Unser Engagement für Euch

WiWi-Lympics 13Nass, aber glücklich!

Aus der FakultätOffeneE-Mailvon 18Hr.Prof.Pudelko

OffeneE-Mailvon 20Hr.Prof.Kreickemeier

Durchfallquoten 21Mit freundlicher Unterstützung von Hr. Bauer

Reportagen & KommentareSommerinTübingen 22 Schlüsselqualifikation 2828

RhetorikEin Verführungsseminar

Ausland & PraktikumAuslandsbericht:Coventry 30Zurück im Politikuntericht der Schul-zeit

Auslandsbericht:Kairo 33Zu Gast bei den Pharaonen

Uni-Wahlen 7Vorstellung der Kandidaten

Fachschaftswochenende 16„The show must go on!“

Auslandsbericht:Mexiko 36Hossa, Hossa, Fiesta Mexicana

ImpressumChefredaktion:Amrei Plaas-Link Werbevermarktung:Anke Neuber, Lars WillenCreative Director:Jörg Stefan HaselmeyerRedakteure:Anke Neuber, Lars Willen, Jörg Ste-fan Haselmeyer, Daniel Weyrauch, Cara Vollrath-Rödiger

Herausgeber:Freie Fachschaft WirtschaftswissenschaftenNauklerstr. 47, 72070 Tü[email protected].:Amrei Plaas-LinkFichtenweg 31/ 10972076 TübingenAuflage:1000 Stück

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Der Sommer hat bereits begonnen, wie schnell ist doch die Zeit verronnen!

Gewünscht wird nun ein Semesterbericht- wie wär es mal mit einem Gedicht?

Mit Reim und Vers, da fällt’s uns leicht, euch zu berichten, was wir haben erreicht:

viel geleistet, viel gemacht- oft diskutiert und viel gelacht!

Info-Cafés, Büchermarkt und Feierei, lockten motivierte Neulinge herbei.

Mit all diesen Ersti-Aktionen, (die Arbeit muss sich ja auch lohnen)

wurd’s immer kuschliger im Fachschaftsraum, das störte uns jedoch kaum.

Weil jeder ahnte, es ist bald so weit, wir ziehen um in E02: Jubel, Trubel, Heiterkeit!

Als buntes Team mit viel Elan, packten wir ihn an, unsren vollen Semesterplan:

Statt Party, Würstchen, Cocktailbar, gab‘s sinnlich Glühwein dieses Jahr

zur Weihnachtsfeier im Foyer, doch fröhlich war‘s wie eh und je.

Der Weihnachtsmann hat‘s leider nicht geschafft und Michas tolle Waffeln verpasst.

Toll klingt‘s auch wenn die Fachschaft singt und Stimmung an die Lehrstühle bringt. Selbst wenn nur wenig sich versammeln,

kommt doch noch ‘ne Menge Geld zusammen. Die Hilfsbereitschaft war wunderbar

für SOG und Südamerika.

SemesterberichtUnser Wintersemester als Fachschaft

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Das neue Jahr begann recht heiter, mit Glühwein ging‘s im Clubhaus weiter.

Dass der Termin unglücklich lag, der Stimmung keinen Schaden tat.

Und wer beim Tanzen mal pausierte, sich einfach ein paar Bier erspekulierte. Auch die Musik - hat man vernommen-,

ist überall gut angekommen.

An dieser Stelle woll’n wir Danke sagen, für die super Arbeit an allen Tagen,

für jedes Amt und jede Tat, für FFW-Teamwork und guten Rat.

Egal ob Schlüssel, Homepage, WZW, Sprechstunde nun auch mit Kaffee und Tee,

jeder hilft mit und darauf kommt‘s an, denn alle ziehen an einem Strang!

So freun wir uns auf die kommende Zeit, auf neue Gesichter und Motiviertheit.

Montag Abend um 8 im Seminar, alle sind willkommen, das ist doch klar!

Das Dichten lassen wir nun sein, denn die Wiwi braucht (Gott sei Dank) keinen Reim.

„sumsum“ macht die Biene, eure Semesterkoordinatorinnen Inga und Fine

Inga und FineSemesterkoordinatorinnen des WS 08/09

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� Neues aus dem FakultätsratUnser Engagement für euch

Auch in diesem akademischen Jahr gibt es aus dem Fakultätsrat wieder viele erfreuliche Neuigkeiten! In der bisherigen Bachelor-Prü-fungsordnung gab es bis zur Zwischenprüfung nur einen Joker, d. h. bei nur einer Prüfung einen dritten Versuch. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Senats ist nun ein zweiter Joker hinzugefügt worden. Es ist Euch demnach in Zukunft wahrscheinlich möglich, zwei Prüfungen zweimal zu wieder-holen. Beide Joker können nicht für Prüfungen der Orientierungsprü-fung eingesetzt werden. Eine weitere Änderung der Prü-fungsordnung, die ebenfalls noch der Zustimmung des Senats bedarf, ist die Einführung der neuen Vor-lesung, die sich thematisch mit den Grundzügen der Volkswirtschaft befassen wird. Wir halten Euch diesbezüglich auf dem Laufenden. Außerdem ist es nun möglich, bei internationalen Studiengängen statt wie bisher 37,5 ECTS Punkte, 45 ECTS Punkte aus dem Ausland einzubringen. WICHTIG: Dies gilt nur für internationale Studiengän-ge, 7,5 ECTS Punkte müssen aus dem Modul Sprache und Kultur stammen. Wie schon in den letzten Jahren haben wir uns für eine effiziente Nutzung unserer Studienge-bühren eingesetzt. Analog zur

Erweiterung der Beratungszeiten im Prüfungsamt seit Beginn der Studiengebühren wurden in diesem Jahr Gelder bereitgestellt, um die Öffnungszeiten in der Studienfach-beratung zu erweitern. Auch wurde der Raum E 09 so weit fertiggestellt, dass er nun für weitere Tutorien genutzt werden kann.Darüber hinaus wurde die Liste der anrechenbaren Schlüsselqualifikati-onskurse erweitert und mit den Pro-fessoren das Angebot regionenspezi-fischer Veranstaltungen besprochen. Auch in dem Bereich Alumniarbeit und Unternehmenskontaktstelle haben wir die positive Arbeit der Fakultät begleitet.

Wenn Ihr weitere Anregungen und Wünsche für unsere Arbeit habt, meldet Euch gerne jederzeit bei uns. Unsere Email-Adresse lautet: [email protected]

Damit wir auch weiterhin gute Arbeit leisten können, ist es sehr wichtig, dass Ihr am 30. Juni und 1. Juli Euer Wahlrecht bei den Uniwahlen ausübt! Je höher die Wahlbeteiligung, desto größer ist unsere Legitimation und desto mehr können wir durchsetzen.

Ihr habt die Wahl!

Eure Studierendenvertreter

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�Uni-WahlenUnsere Kandidaten für Fakultätsrat und Senat

Josefine Koebe – Internationale VWL (B.Sc.), 2. Semester Josefine studiert im 2. Semester Internationale VWL mit Französisch und Schwedisch im Nebenfach. Von Anfang an war sie mit Engagement und sehr viel Spaß im FFW-Team als Semesterkoordinatorin dabei und arbeitete sich schnell in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der Fachschaft ein. Unter an-derem leitete sie die wöchentlichen Sitzungen, organisierte das FFW-Seminar in Oberiflingen und zeigte ihren Sportsgeist bei den Wiwilympics, indem sie ein Tor für das Fachschafts-Team schoss! :) Generell ist sie der Meinung, dass wir als Studenten alle Mitspracherechte nutzen sollten, die wir haben. Aus diesem Grund möchte sie nun mit offenem Ohr für die Interessen der Studierenden, starkem Einsatz und ausreichend Kondition den Fakultätsrat „erstürmen“ und dafür sorgen, dass die Arbeit in diesem Gremium noch transparenter für die Studenten gestaltet wird.

Sebastian Graf – Economics and Business Administration (B. Sc.), 2. Semester

Sebastian studiert im 2. Semester Economics and Business Ad-ministration, ist also im Moment so etwas wie das Bindeglied zwischen den BWLern und den VWLern. Er ist seit Beginn seines Studiums aktiv in der Fachschaft mit dabei und hat im aktuellen Semester das Amt des Semesterkoordinators in der FFW übernommen, wobei er stets den Überblick über aktuelle Geschehnisse behalten muss. Im und mit dem Fakultätsrat will er sichern, dass die WiWis auch nach der ausstehenden Neugliederung der Fakultäten etwas zu melden haben. Außerdem will er eine grundlegend sinnvolle Verteilung und Verwendung der Studiengebühren erreichen.

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Marco Klapper – Internationale BWL (B.Sc.), 2. Semester „Internationalität der Ausbildung“ ist ein Motto, mit dem sich unsere Fakultät gerne nach außen präsentiert. Als Student gelangt man jedoch schnell zu der ernüchternden Erkenntnis, dass selbst hinter den auf Englisch betitelten i-Teilmodulen im Bereich BWL ausnahmslos deutschsprachige Lehrveranstal-tungen stehen, die leider auch inhaltlich noch zu wenig über den Tellerrand hinausschauen. Marco studiert im 2. Semester IBWL mit Chinesisch und ist seit Oktober 2008 in der Fachschaft aktiv. Er möchte sich im Fakultätsrat u.a. für eine stärkere internationale Ausrichtung der i-Studiengänge, mehr Flexibilität innerhalb der Modulplä-ne und eine bessere Koordination von Vorlesungen, Sprach-kursen und Tutorien einsetzen.

Stefan Rohm – Internationale VWL (B.Sc.), 2. Semester Studiert Ihr einen der internationalen Studiengänge und habt öfter Probleme mit der Koordination Eurer Module? Gibt es Überschneidungen oder sind vormals angekündigte Kurse nicht mehr wählbar? Für die Lösung dieser Probleme möchte sich Stefan im Fakultätsrat einsetzen. Außerdem möchte er die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Fakultäten verbessern, um die einzigartigen Möglichkeiten der Interdiszi-plinarität unserer Studiengänge zu erhalten und möglichst zu verbessern. Wichtig ist Stefan, der seit seinem ersten Semester Mitglied in der Fachschaft ist und u. a. die WiWi-Lympics mit organisiert hat, vor allem auch der sinnvolle Einsatz der Studiengebühren, damit Euer Geld auch wirklich Euch zugu-tekommt!

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Kristina Schroelkamp – Internationale VWL (Diplom), 8. Fachsemester Kristina studiert seit 2004 Internationale VWL mit dem Schwerpunkt Westeuropa. Sie ist seit ihrem ersten Semester in der Fachschaft und war bereits 2005/06 im Fakultätsrat und der Studienkommission. Sie möchte vor allem die Interessen der aussterbenden Spezies “Diplomer” vertreten, damit diese ihr Studium zügig und problemlos abschließen können. Ein weiteres wichtiges Thema für Kristina ist die Anrechenbarkeit von Auslandsleistungen, bei der bereits vieles erreicht werden konnte, der Status quo aber immer noch nicht optimal ist.

Linda Öhman – Internationale VWL (B.Sc.), 2. Semester Linda studiert im 2. Semester IVWL mit Arabisch und ist seit Anfang des Semesters in der Fachschaft aktiv. Zurzeit engagiert sie sich für das Thema Fakultätsneugliederung sowie die Zusammenarbeit mit den Fachschaften der neuen Groß-fakultät Gesellschaftswissenschaften. Im Fakultätsrat möchte sie sich für den reibungslosen Übergang zur Großfakultät einsetzen, Dabei sollten die Schönheitsfehler der eigenen Fakultät nicht in den Hintergrund geraten: Den i-Studien-gängen fehlt inhaltlich noch so einiges an Internationalität, u.a. wären zusätzliche Regionalschwerpunktmodule nicht zu ihrem Nachteil. Mehr Flexibilität im Studienaufbau würde das Leben vieler Studenten erleichtern, vor allem beim Planen des Auslandssemesters. Die Finnin möchte sich insbesondere für die Belange der ausländischen Studierenden einsetzen und Ihnen den Studienanfang in Tübingen einfacher machen.

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Gundula Gut – Internationale VWL (B.Sc.), 4. Semester Gundula studiert im 4. Semester Internationale VWL. Sie ist seit dem ersten Semester in der Fachschaft aktiv und hat die Erstsemestereinführung mit organisiert. Im Fakultätsrat möchte sie sich für die Belange der Studierenden einsetzen und dazu beitragen, dass vor allem in den internationalen Stu-diengängen die Erwartungen an das Studium erfüllt werden. Besonders wichtig ist für sie auch die inhaltliche Verbesserung und Weiterentwicklung der Bachelor- und Masterstudiengän-ge.

Jan Neidhardt – Internationale VWL (B.Sc.), 6. Semester Jan studiert seit 2006 International Economics und ist seit seinem ersten Semester in der Fachschaft aktiv. Dank eines Jahres in AStA und Senat würde er Gremien- und Hoch-schulpolitikerfahrung ins Fakultätsratsteam der Fachschaft einbringen. Im Fakultätsrat möchte er sich vor allem für einen reibungslosen Übergang in die geplante neue Großfakul-tät einsetzen. Hier kämen ihm auch seine Erfahrungen aus seinem Auslandsjahr in England zugute, wo er im Moment an der University of Warwick das Funktionieren einer in Großfakultäten organisierten Universität in „freier Wildbahn“ beobachtet. Außerdem will er darauf achten, dass die Studi-engebühren weiterhin sinnvoll verteilt werden und dass das Lehrangebot der neu geschaffenen, neu ausgerichteten oder einfach neu berufenen Professuren sich sinnvoll in das beste-hende Lehrangebot eingliedert.

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Jan Munz – Internationale VWL (Diplom), 8. Fachseme-ster

Jan studiert im 8. Hochschulsemester IVWL und möchte nach einem Jahr „unterwegs“ seine gesammelten Erfahrungen aus Fachschaftsarbeit und Fakultätsrat noch einmal zum Wohle der Tübinger Wiwis einbringen. Dabei liegt ihm beson-ders die Fakultätsneugliederung am Herzen, die zu keinerlei Beeinträchtigung der Abläufe an unserer Fakultät führen darf. Außerdem ist ihm die inhaltliche und strukturelle Weiterent-wicklung der Fakultät und ihrer Studiengänge wichtig. Nicht zuletzt will er auch dafür sorgen, dass den letzten Diplomstu-dierenden auf Ihrer Zielgeraden keine neuen Hindernisse mehr in den Weg gestellt werden und sie weiterhin bestmögliche Studienmöglichkeiten vorfinden.

Elena Scheurlen – Internationale VWL (B.Sc.), 4. Semester

Ich bin Elena Scheurlen und studiere Internationale VWL mit Englisch und Spanisch im Nebenfach. Seit Beginn meines Studiums bin ich in der Fachschaft aktiv und habe bis jetzt bei zahlreichen Fachschaftsaktionen mitgeholfen. Besonders habe ich mich im Bibliotheksausschuss, vor allem bei der Verwendung der Studiengebühren und der geplanten Umge-staltung des Aufenthaltsraumes in der Mohlstraße engagiert. Daher liegt mir besonders die sinnvolle und zweckgebundene Vergabe der Studiengebühren am Herzen. Auflerdem werde ich mich auch weiterhin für die Umgestaltung des Unterge-schosses des Seminars einsetzen. Dadurch erhoffe ich mir, dass weitere Übungsräume geschaffen werden können und der Aufenthaltsraum auch endlich zum Aufhalten einlädt.

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Tanja Goodwin – Internationale VWL (B.Sc.), 6. Semester

Tanja ist seit dem ersten Semester in der Fachschaft aktiv, hat zwei Semester im Fakultätsrat und in der Studienkommission gearbeitet und beendet derzeit ihr zweites Auslandssemester in Brasilien. Sie möchte nach ihrer Rückkehr ihre eigenen Erfah-rungen von anderen Lehrinhalten und -methoden und die der anderen Austauschstudenten an der Tübinger WiWi-Fakultät einbringen. Dabei geht es ihr um ein umfassendes und breit-gefächertes Lehrangebot und eine flexible Studiengestaltung - trotz Bachelor-Korsett. Im Vordergrund stehen für sie die verschiedenen Ziele der engagierten und ambitionierten Stu-denten in Tübingen, damit die Fakultät dem hohen Anspruch der Studierenden auch genügt. Im nächsten Semester wird sie außerdem an der Gestaltung des List-Festes teilhaben, und hofft damit eine bessere Kommunikation und Verbindung der verschiedenen Jahrgänge der Studenten zu fördern.

Unsere Kandidaten für die Uni-Wahlen

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1�WiWi-LympicsNass aber glücklich!

„Auch in diesem Jahr strömten wie-der unzählige Schaulustige auf das Gelände des Sportinstituts der Uni Tübingen um das sportliche Event des Jahres mitzuverfolgen ... “

So, oder zumindest so ähnlich hatten wir Fachschaftler uns die Schlagzeile zu den diesjährigen 5. Wiwilympics eigentlich vorge-stellt. Schließlich hatte man weder Kosten noch Mühen gescheut um diesen Freitagnachmittag zu einem gelungenen sportlichen Ereignis sowohl für die teilnehmenden WiWi-Lehrstühle als auch für die mitfiebernden Studenten werden zu lassen.

Doch wie das so ist bei derartigen „Open-Air“-Veran-staltungen – selbst die beste Organisation und Publicity helfen nichts, wenn einem am Ende das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht.

Dabei hatte alles so vielverspre-chend angefangen: Bei strahlendem Sonnenschein und unter den Augen einiger Dutzend Sportbegeisterter wurde pünktlich um 14:15 Uhr der Ball für den Klassiker, das Eröff-nungsspiel BWL vs. VWL freigege-ben. Beide Teams waren hoch moti-viert und siegessicher, und viele der mitgereisten Fans unterstützten ihre Mannschaft lautstark vom Spielfeld-rand – schließlich ging es um nicht weniger als die Ehre des eigenen Studiengangs! Das Spiel selbst war an Dramatik kaum zu überbieten: Bereits nach wenigen Minuten musste auf Seiten der BWLer verlet-zungsbedingt ausgewechselt werden – Diagnose: Außenbandriss! Nach zwei Halbzeiten à 15 Minuten war es dann entschieden: Mit 3:1 Toren konnten sich die „Reds“ den erhoff-ten Sieg und einen Kasten kühles Bier sichern!

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1�Nach diesem ersten Höhepunkt sollte es auch endlich mit dem eigentlichen Lehrstuhl-Wettbewerb losgehen: Sechs Mannschaften, darunter das All-Star-Team der Freien Fachschaft WiWi, kämpften in wiederum sechs Gruppenspielen um den Einzug in das Fußball-finale. Den Auftakt bildeten die Spiele des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) gegen den Lehrstuhl Finanzwissenschaft (FiWi) sowie „Drehstuhl Preuße“ gegen Titelverteidiger „Fortes fortu-

na adiuvat“ (Banking&Finance) mit dem spielstarken Marko Ljubicic. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung ausgelassen, doch die he-ranziehenden Wolken ließen nichts Gutes erahnen. Und tatsächlich, noch vor dem Ende der Vorrunde ließen Starkregen und zuckende Blitze den Organisatoren keine an-dere Möglichkeit, als das Turnier zu unterbrechen. Der Regen hielt bis

nach der Pause an. Doch das Ge-witter schien vorüber zu sein, sodass auch das letzte Spiel, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, zu Ende gespielt werden konnte.

Für das Volleyball-Turnier wurde das Geschehen aber dann doch in die Sporthalle verlagert, die uns von den Badminton-Spielern selbstlos überlassen worden war. Hierbei waren neben den Marketing- und FiWi-Lehrstühlen unter der Füh-rung von Uta Herbst bzw. Lazlo

Goeke auch „Kerstins Prit-scher“ und „Fortes fortuna adiuvat“ wieder mit von der Partie. Am Ende holten sich jedoch die Titelver-teidiger vom Prüfungsamt den begehrten Wanderpo-kal: 15:14 lautete der End-stand gegen die FiWis! Und auch beim abschließenden Fußball-Finale konnte (unter etwas aufgeklartem Himmel) der Titelver-teidiger aus dem letzten

Jahr den Sieg erringen: Banking & Finance, herzlichen Glückwunsch!

Regen oder nicht, am Ende hatten alle ihren Spaß und selbst die 15 von der Fachschaft gesponserten Pizzen waren alle – was will man mehr...

Marco

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1�Neuer FachschaftsraumEin Ort der Begegnung

Es ist vollbracht! Am 9. Mai hat die Fachschaft ihren neuen Raum in der Mohlstraße 36 bezogen. Künftig werden wir also unsere Sitzungen, Sprechzeiten etc. nicht mehr im Keller des Dekanats sondern im Raum E02 (Wiwisemi-nar, 1. Etage, 1. Raum gleich links) abhalten.

Unser alter Raum platzte aus allen Nähten und wir sind froh, Euch nun in unserem neuen, hellen Raum begrüßen zu dürfen. Wir konnten in diesem Semester sogar unsere Sprechzeiten erweitern - Ihr trefft uns nun montags und mittwochs von 12-14 Uhr und dienstags sowie donnerstags sogar von 10-14 Uhr in unserem Raum an! Einige Umgestaltungen im Semi-

nar machten dies erst möglich: Die Magazine der Seminarbibliothek in E02 und E09 wurden aufgelöst und im Keller des Seminars ein neues, platzsparendes Regalsystem instal-liert. E09 wurde zu einem neuen Seminarraum und E02 zu unserem neuen Fachschaftsraum-Raum. Die Idee für einen Umzug entstand im letzten Jahr auf unserem FS-Wochenende bei einem Workshop mit dem Ziel, die Fachschaft näher zu den Studierenden zu bringen und unsere Arbeit zugänglicher zu machen: Sprechstunden, Kopier-vorlagen, persönliche Beratung, Auslandporträts oder auch einfach ein Ort zum Plaudern – unser FS-Raum soll ein Ort der Begegnung sein.

Daniel

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1� Fachschaftswochenende„The show must go on!“

Wer diese Botschaft bislang noch nicht verinnerlicht hatte, wird den Kulthit von nun an immer mit dem Fachschaftswochenende in Oberiflingen verbinden- dank Wolfi und seiner von inbrünstigem Mitgegröle begleiteten Dauerschlei-fe. Damit unterhielt er zu früher Morgenstunde sechsundzwanzig Fachschaftler, die gleich zu Beginn des neuen Sommersemesters nach einer idyllischen Fahrt durch schwä-bische Hochlandkultur den bereits bekannten Berghof angesteuert hat-ten, um gemeinsam ein produktives Workshop-Wochenende zu verbrin-gen. Kühles Radler, riesen Party-Pizza, die untergehende Abendson-ne auf unserer Terrasse- so stimmten wir uns Freitag Abend auf die vor uns liegenden Herausforderungen ein (an dieser Stelle eine kurze Erinnerung an unseren Kassenwart, doch bitte unbedingt Rechnung plus Kundennummer sorgsam zu verwahren, damit wir nächstes Jahr auch die 7% Rabatt in Anspruch nehmen können). Die erste Heraus-forderung ließ auch nicht lange auf sich warten: das Schüttelspiel! Wer es kennt, kann sich vorstellen, wie wir damit unseren neuen Nachbarn grandiose Abendunterhaltung bo-ten; wer es nicht kennt, ist herzlich eingeladen, nächstes Jahr dabei zu sein und mitzuspielen.

Zu etwas späterer Stunde trugen wir schließlich zusammen, was jeder Einzelne mit der Fachschaft an sich verbindet. „Erdbeer-Daquiri“, „Teamgeist“, „Verändern“ und „Ge-stalten“ waren nur einige von vielen verschiedenen Assoziationen, die auf die Pinnwand geschrieben wurden. Ein allseits beliebter Begriff war die „Vertretung der Studierenden“, somit also das Bedürfnis mitbestim-men zu können und als Bindeglied zu wirken zwischen Kommilitonen, Professoren und Dekanat. Auch der Kontakt zu Studierenden aus an-deren Semestern sowie die gemein-same Organisation von Projekten stellten für viele Gründe dar, ein FFW-ler zu sein.

Im Laufe des Wochenendes spür-te man immer mehr, wie sich eben dieser Kontakt intensivierte. Beeindruckende Tanzeinlagen, ehrgeizige Kicker- und Tischten-nisduelle, witzige Gruppenspiel-chen, gemeinsames Dezimieren des Weinbestands der Fachschaft, individuelle Freizeitgestaltung und stets wechselnde Tischnachbarn trugen ihren Teil dazu bei, dass im Nu das Namenproblem versch-wand und die semesterbedingten Kleingrüppchen zu einer großen harmonischen Gruppe zusammen-wuchsen. In drei großen Workshop-Blocks wurde samstags diskutiert,

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1�Meinungen ausgetauscht, Vor-schläge gesammelt und präsentiert. Im Workshop „Fachschaft-Intern“ entstand beispielsweise ein Men-torenprogramm, das in Zukunft neuen Mitgliedern den Einstieg in die Arbeit der Fachschaft erleichtern wird. Andere beschäftigten sich mit den Veranstaltungen an sich und feilten an konzeptionellen Aspekten. In einem weiteren Workshop ging es um relevante Themen rund um die verschiedenen Studiengänge an der Fakultät; man diskutierte das bisherige Bachelor-/ Mastersystem und formulierte konkrete Vorschlä-ge bezüglich der Verwendung der Studiengebühren.

In großer Runde wurden schließlich die Arbeitsergebnisse zusammen-getragen, wodurch interessante

Fragen aufkamen. Wie sollen wir unsere Sitzung in Zukunft abhal-ten? Könnte ein Fachschafts-Fo-rum vielleicht dazu beitragen, die Sitzungen effektiver zu gestalten? Und was gibt’s zum Abendessen? Letztere zumindest konnte dank unseres exzellenten Küchen-Teams schnell beantwortet werden: leckere Chili con carne für alle! Aber es existieren eben auch Themen, die bereits seit Gründungszeiten auf der Tagesordnung stehen, wohl immer wiederkehren werden und wichtige Diskussionen mit sich bringen, für die solch ein Wochenende die erforderlichen Rahmenbedingungen bietet. Und Freude am Diskutieren ist schließlich auch ein Grund, der an die Wand gepinnt wurde.

Fine

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1� Offene E-Mail von Prof. Pudelko

Von der Redaktion des Wort zum WiWi wurde ich gebeten, mich vorab bei Ihnen vorzustellen. Dieser Bitte komme ich hiermit sehr gerne nach, denn als Studen-tinnen und Studenten haben Sie sicher ein Anrecht darauf, möglichst frühzeitig etwas über einen neuen Lehrstuhlinhaber, sein Lehrangebot und seine fachliche Ausrichtung zu erfahren. Ich möchte Sie hier nicht mit Angaben zu meinem bisherigen Berufs- und Lebensweg langweilen, solche Informationen können Sie auch meiner Universitäts-Webseite entnehmen. Es genügt an dieser Stelle der Hinweis, dass ich viel-fach im Ausland studiert, geforscht und unterrichtet habe. Die letzten acht Jahre, d.h. die Zeit seit meiner Promotion, war ich dabei an der University of Edinburgh Business School tätig. Die hierbei gewon-nenen Erfahrungen haben mich nachhaltig geprägt, und ich werde sicher einiges davon, bewusst oder unbewusst, auf meine Arbeit in Tübingen übertragen. Gleichwohl möchte ich hier beto-nen, dass die deutsche BWL in der Lehre wichtige Vorzüge aufweist. So ist die Ausbildung in Deutsch-land, im Vergleich zu beispielsweise der in Großbritannien, um einiges

umfassender, intensiver und letzt-lich solider. Den Lehrplan, der in Tübingen beispielsweise für den BSc in International Business Administration und den M.Sc. in General Management gilt, halte ich zudem für sehr gut durchdacht. Tübingen als Standort für inter-national beachtete Forschung in International Business zu etablieren, hat für mich eine hohe Priorität, von der auch Sie als Studierende profitieren sollten. Meine Zielset-zung für die Lehre ist es in jedem Fall, Theorien praxisrelevant und anschaulich zu vermitteln, immer in der idealistischen und vielleicht naiven Hoffnung, dass auch nach den Prüfungen noch etwas hängen bleibt. Man lernt ja schließlich nicht für die Prüfungen, sondern fürs - na ja, Sie wissen schon. Ich beabsichti-ge jedenfalls nicht, Ihnen eine mög-lichst große Anzahl von Modellen zu präsentieren, die es auswendig zu lernen gilt. Vielmehr gehe ich von grundlegenden Management-problemen aus, die zwar mit Hilfe von Theorien erläutert, dabei aber zugleich durch zahlreiche Beispiele aus der Praxis veranschaulicht und gemeinsam diskutiert werden. Fron-talunterricht wird oftmals nicht zu vermeiden sein, interaktives Lernen wird jedoch sehr betont werden.

An die Studierenden der WiWi-Fakultät

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1�Ihnen an dieser Stelle von der Be-deutung des globalen Wettbewerbes und damit der Fachrichtung, die sich am ehesten damit auseinander-setzt, zu berichten, erspare ich mir. Auch bedarf es keiner allzu großen intellektuellen Anstrengungen, um den Sinn eines Lehrstuhls in Inter-national Business für einen nahezu gleichlautenden Studiengang zu rechtfertigen. Für Sie gehaltvoller mag die folgende Auskunft sein: Der Fachbereich International Business wird gemeinhin in zwei Strömungen untergliedert: die „klassische“ FDI-Ausrichtung, die vor allem Anknüpfungspunkte zur volkswirtschaftlichen Außenwirt-schaftstheorie aufweist sowie die „modernere“ Management-/Stra-tegieausrichtung, die an meinem Lehrstuhl weit mehr Berücksich-tigung finden wird. Strategische sowie kulturell und institutionell vergleichende Ansätze stehen dabei im Vordergrund. Über die einzelnen Veranstaltungen möchte ich an dieser Stelle noch nicht viel verraten, da das Lehr-angebot auch von wissenschaft-lichen Mitarbeitern abhängt, deren Einstellungsverfahren derzeit noch nicht abgeschlossen sind. Ich hoffe allerdings sehr, dass unsere Lehre von Ihnen positiv aufgenommen wird. Ob ich diesem an mich selbst gerichteten Anspruch gerecht werde, werden Sie beurteilen müssen und

das meine ich durchaus wörtlich. Ich weiß bislang noch nicht einmal, ob dies in Tübingen grundsätzlich so gehandhabt wird. Doch so, wie ich Sie als Studierende zu bewerten habe, lasse ich auch meine Lehre und die meiner Mitarbeiter von Ihnen beurteilen. Ihr Feedback wird uns helfen, das, was Sie gut finden, zu bewahren, und das, was Sie kritisieren, zu verbessern. Globalen Wettbewerb, Kundenorientierung und permanente Leistungsmessung sollten wir als Lehrende der BWL nicht nur für andere einfordern, sondern haben uns diesen Grund-sätzen auch selbst zu stellen.

Ihr Prof. Pudelko

Anm. d. Redaktion:

Prof. Pudelko übernimmt ab kom-menden Semester den neu geschaf-fenen Lehrstuhl für International Management.

Auf der nächsten Seite stellt sich der neue Lehrstuhlinhaber des kürzlich des kürzlichdes kürzlich eingerichteten Lehrstuhls für Interna-tional Economics, Prof. Kreikemeier,, Prof. Kreikemeier, ebenso vor.

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�0

Gerne folge ich dem Vorschlag der Fachschaft, mich auf diesem Weg bei Ihnen kurz vorzustellen. Am 1. Oktober werde ich an der Universität Tübingen den neu-en Lehrstuhl für International Economics übernehmen. In den vergangenen sieben Jahren war ich an der University of Nottingham in den englischen Midlands beschäf-tigt, zunächst als Lecturer, dann als Associate Professor. Rückblickend hätte ich keine bessere Entscheidung treffen können, als damals, nach meiner Promotion im Jahr 2002, das Angebot aus Nottingham an-zunehmen. Die meisten deutschen Fachbereiche für Wirtschaftswissen-schaften haben das Problem, dass sie zu klein sind. Es gibt zu wenige Professuren, und jeder Professor ist deswegen „Einzelkämpfer“ in seiner Teildisziplin. Die Alternative habe ich in Nottingham erfahren: Ich wurde Teil einer großen Forscher-gruppe, die sich - wie ich selbst - für die Internationalisierung der Wirt-schaft interessiert, Konferenzen und Workshops zu Aspekten der Glo-balisierung organisiert und Gast-wissenschaftler einlädt. Ich habe viele Forschungskontakte geknüpft und Kollaborationen begonnen, die heute noch bestehen. Warum jetzt also Tübingen? Vor allem, weil ich hier die Chance sehe, ähnlich wie in Nottingham (und

diesmal näher der Heimat), mit Kollegen eine Forschergruppe in International Economics zu bilden. Es gibt in Tübingen (eine absolute Ausnahme in Deutschland) eine solche Forschergruppe bereits, die nun mit „meiner“ Professur ausge-baut wird. In der Lehre haben wir die Mög-lichkeit, International Economics sowohl auf dem Bachelor- als auch dem Master-Niveau in einer in Deutschland einzigartigen Breite zu unterrichten. Meine Interessen an der realwirtschaftlichen Außen-wirtschaftstheorie (Aspekte wie Globalisierung und Ungleichheit, die Rolle des öffentlichen Sektors, Arbeitsmarkt) sind da, so denke ich, eine interessante Ergänzung zu dem bestehenden Angebot. Für die tägliche Arbeit am Lehr-stuhl werden meine Akademischen Mitarbeiter und ich die Unterstüt-zung interessierter Studenten benö-tigen - weshalb ich mich besonders auf die Zusammenarbeit mit Ihnen freue. Jede Forschergruppe ist auf hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs angewiesen, und ich hoffe, diesen auch aus Ihren Reihen zu gewinnen. Ich freue mich sehr auf die Rückkehr nach Deutschland und auf den Start in Tübingen. Mit den besten Grüßen, Udo Kreickemeier

E-Mail von Prof. KreickemeierAn die Studierenden der WiWi-Fakultät

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�1

Zwischenprüfung

Wintersemester 2008/09

Haupttermin Februar 2009Klausur

Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

WI 18 14 1 5 5,56% 35,71% 3,15 2,97

EDA 277 28 33 15 11,91% 53,57% 2,70 4,05

Einf Wiwi 194 69 16 18 8,25% 26,09% 2,57 3,51

I & F 163 41 19 15 11,66% 36,59% 2,91 3,92

Makro I 106 17 12 8 11,32% 47,06% 2,80 4,04

Mathe 261 45 23 18 8,81% 40,00% 2,80 3,93

QM 156 14 9 6 5,77% 42,86% 2,21 3,60

ReWe 266 47 16 11 6,02% 23,40% 2,59 3,30

P-Recht 162 6 13 2 8,02% 33,33% 2,62 3,83

Nachholtermin April 2009Klausur

Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben Haupt Neben

WI 30 4 3 2 10,00% 50,00% 2,98 4,18

EDA 37 12 11 7 29,73% 58,33% 3,59 4,50

Einf Wiwi 101 43 5 9 4,95% 20,93% 2,24 3,25

I & F 56 23 4 8 7,14% 34,78% 2,68 3,60

Makro I 112 8 3 2 2,68% 25,00% 2,30 3,36

Mathe 49 12 16 2 32,65% 16,67% 3,55 3,75

QM 32 0 3 0 9,38% / 2,62 /

ReWe 36 12 2 4 5,56% 33,33% 2,18 3,83

P-Recht 55 2 0 0 0,00% 0,00% 2,86 3,50

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

Teilnehmer nicht bestanden Durchfallquote Durchschnitt

Durchfallquotenmit freundlicher Unterstützung von Hr. Bauer

Page 22: Wort Zum WiWi Nr. 56

�� Sommer in TübingenSport und Action in Tübingen

Euch fällt die Decke auf den Kopf? Ihr müsst dringend mal wieder raus? Mal wieder Sport treiben aber Joggen, Radfahren und Schwimmen findet Ihr öde? Dann haben wir genau das Richtige für Euch! Hier findet Ihr einen kleinen Ausschnitt alternativer Möglich-keiten, Euch mal wieder sportlich zu betätigen: 1. Action, Spaß, unberührte Natur … das alles könnt Ihr auf einer Kajaktour auf dem Neckar erleben. Um Horb (35 km südlich von Tübingen, in 30 Minuten mit dem Zug zu erreichen) bieten sich dafür sehr gute Möglichkeiten. Bei einem ansässigen Kajakverleih kann man sowohl Halbtagestouren als auch 2-Tagestouren buchen. Außer Schwimmen und Lust, etwas Neues zu erleben, braucht man keine Vor-kenntnisse mitzubringen. 2. Ihr wolltet schon immer einmal die Schönheiten der Meere kennenlernen? Also ab zu einem

Tauchkurs. In Tübingen gibt es die Möglichkeit, einen Schnupper-tauchkurs für 25 Euro bei „Aqua-marin Tübingen“ zu machen. Wer mehr davon bekommen möchte, kann eine Ausbildung zum PADI Open Water Diver absolvieren. Der Tauchschein ermöglicht es, mit einem Tauchpartner selbstständig Tauchgänge bis 18 m zu planen und durchzuführen. 3. Euer Surfbrett möchte endlich mal wieder ausgepackt werden? Bei gutem Wind bietet sich die Möglichkeit, auf dem Baggersee in Kirchentellinsfurt Eure Wind-surfing-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Auch Segler kommen in dort auf Ihre Kosten. Der dortige Segelverein freut sich über neue Mitglieder. 4. Nun raus aus dem Wasser und ab in luftige Höhen ... bei der Tü-Arena (direkt beim Freibad) könnt Ihr gegen eine Gebühr die dortige Kletterwand benutzen und auch das entsprechende Materi-al ausleihen. Es besteht auch die Möglichkeit, Kurse zu besuchen, die einem das Klettern näher bringen. Schwingt Euch vom Sofa und entdeckt die vielfältigen Möglich-keiten, die Euch hier in Tübingen geboten werden. Eure Fachschaft WiWi wünscht Euch viel Spaß!

Daniel

Page 23: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Tübingen als Little Italy

Sommer, Sonne, Sonnenschein, Semesterferien – da gibt es doch nichts Schöneres, als in den Süden zu fahren und Urlaub zu machen. Dumm nur, wenn das straffe stu-dentische Budget– gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise und rar gesäter Nebenjobs – nicht erlaubt. Glück hat hingegen, wer in Tübingen stu-diert, denn hier liegen Venedig und die italienische Riviera direkt neben dem Campus.

Tübingens Altstadt mutet in der warmen Jahreszeit eher einer italie-nischen Kleinstadt an, da sich wirk-lich alles auf der Straße abspielt. Bei wem sich durch den südländisch-chaotisch angehauchten Verkehr noch kein Urlaubsgefühl eingestellt hat, der wird sich spätestens in der Tübinger Innenstadt in den Süden versetzt fühlen. Während man mit einem Eis in der Hand durch die hi-

storischen Gassen vorbei an unzäh-ligen kleinen Cafés und Restaurants schlendert, kann man das bunte Treiben auf der Straße beobachten. Abends tönen Gitarrenklänge durch die Stadt und auf den Treppen am Markplatz sitzen Studenten mit ihrem mazedonischen Rotwein. Einen bleibenden Eindruck bei Besuchern hinterlassen meist die selbst ernannten Gondoliere auf dem Neckar, die ihre Stocherkähne zielsicher über das Wasser steuern. Doch wer sich nicht mit Vene-dig begnügen kann, für den hat Tübingen noch mehr italienisches Flair zu bieten: Der Botanische Garten ist das Tübinger Äquiva-lent zur italienischen Riviera. Hier kann man sich von der Sonne braten lassen (mehr oder weniger intensiv, mit oder ohne Salz auf der Haut), sich sportlich betätigen oder dem interessanten Treiben seiner Mitmenschen zuschauen, die zum Beispiel ihrer Liebe zu Pflanzen

Ausdruck verleihen oder hinge-bungsvoll meditieren. Tübingen hat also Einiges zu bieten und das Beste daran ist, man muss nicht extra Urlaub nehmen, sondern kann auch spontan ein bis zwei Stunden südländische Atmosphäre genießen. Tübingens Altstadt als Mini-Auszeit.

Amrei & Anke

Page 24: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Ökonomen in freier Wildbahn

Das Angebot für Wanderlustige und historisch Interessierte ist groß, doch wie maximiert der, dessen Freizeit gemeinhin als knappes Gut gilt, seinen Nutzen? Ermattet durch Weltwirtschaftskrise, Insolvenz und Stellenabbau sollen Geist und Seele in der Natur wieder aktiviert wer-den. Erster Anlaufpunkt kann die Touristeninfo an der Neckarbrücke sein wo es gratis eine Broschüre mit allen wichtigen Infos zu der Umge-bung gibt. Im Folgenden stelle ich Euch meine Top 3 Ziele vor: Top 1: Wurmlinger Kapelle („Droben stehet die Kapelle(...)“ - Ludwig Uhland, Tübinger Dichter) Für: den Nachmittagsausflügler, Waldliebhaber und Pseudo-Jakobs-wegwanderer; Der Klassiker am 1. MaiAufwand: 6km, ca. 2 h Wanderweg Nutzen: Wunderschöner, ruhiger Wanderweg durch ein Naturschutz-gebiet, super Aussicht Man nehme sich eine oder mehrere Personen mit, die sich für etwa drei Stunden ertragen lassen, und mache sich auf die Reise Rich-tung Süden. Der Wanderweg führt über den Spitzbergund ist Teil des Jakobsweges (Zeichen ist die gelbe Muschel auf blauem Grund). Sollte sich dem Unerfahrenen während der Strecke die Vermutung aufdrängen, sich verlaufen zu haben und nun

dem Hungertode geweiht zu sein, so sei er beruhigt - im Zweifelsfall folge er dem Jakobs-We g-Zei-chen oder dem Schild mit der Nr. 13 (Vermutung des Autors nicht offiziell bestätigt, für Todesfälle wird keine Haftung übernommen). Beginnt der Wald sich zu lichten, lassen sich die ersten Blicke auf die St.Remigius-Kapelle erhaschen, von der sich dem Wanderer herrliche Ausblicke ins Ammer- und Neck-artal eröffnen. Vor der Dorfkneipe (Rössle) gehen für die, deren Ener-giebudget ausgereizt ist, stündlich Busse zurück nach Tübingen ab. Top 2: Burg Hohenzollern Für: Romantiker, Historiker und den kleinen Ritter in uns Aufwand: ca. 30 Min Bahnfahrt + Weg Hechingen-Burgparkplatz (2 Euro) + Gipfelerklimmung (20 Min) Nutzen: atemberaubender Ausblick, Reanimierung unseres sterbenden Geschichtswissens, Ritterfeeling Mit dem BaWü- oder Schönes-Wo-chenendeticket (Wer mit anderen kooperiert, profitiert davon) gelangt man von Tübingen aus in ca. einer halben Stunde mit der Bahn nach Hechingen. Wer seine Muskeln genügend gestählt wähnt, kann von da aus laufen, für den Rest gibt es mehrmals täglich einen Shuttle-Bus. Bewaffnet mit 4-8 Euro lässt sich

Page 25: Wort Zum WiWi Nr. 56

��der ehemalige Stammsitz des preu-ßischen Königshauses (das gegen Ende des 19. Jh. auch die Deut-schen Kaiser stellte) leicht erobern, Führungen starten alle 15 bis 30 Minuten und sind im Eintrittspreis inbegriffen. Ausblick sowie die Burg an sich sind malerisch schön und „ (…) wahrlich eine weite Reise wert“ (Kaiser Wilhelm II). Top 3: Von Tübingen durch das Goldersbachtal im Schönbuch nach Bebenhausen Für: Fans idyllischer Dörfer Aufwand: 6 km, ca. 1,5 Stunden Wanderweg, Autolärm führt zu abnehmendem Grenznutzen Nutzen: Wunderschöne Dorfidyl-

le, eindrucksvolle Klosteranlage, Schönbuch Das gesamte Dorf steht seit 1975 unter Denkmalschutz - zu besich-tigen sind das Zisterzienserkloster und das Jagdhaus des Königs Friedrich von Württemberg, dessen „Dianefeste“ legendär waren. Mir wird erzählt, dass während einer seiner Jagden binnen zwei Stunden 823 Stück Wild ihr Leben lassen mussten. Wer den Weg und nicht das Ziel präferiert, sollte durch geruhsame Erkundung des 156 qkm, fast vollständig bewaldeten Schönbuch gleichen Nutzenzuwachs erlangen.

Cara

Page 26: Wort Zum WiWi Nr. 56

��

Auch der fleißigste Student braucht hin und wieder eine Auszeit. Wer sich da gefragt hat, wo und wie man den Unistress am besten hinter sich lassen kann, der sei auf einen Ort aufmerksam gemacht, der wohl am sinnbildlichsten für die entspan-nte Atmosphäre unserer kleinen Studentenstadt ist: die Rede ist vom Neckar und seiner Umgebung. In unmittelbarer Nähe zum Stadt-zentrum gelegen ist er besonders an heißen Sommertagen ein beliebter Treffpunkt der Tübinger Studenten. Ob zum Grillen oder Picknicken auf der Neckarinsel („Bügelbrett“) oder für ein Eis auf der Neckarmau-er - dieser Fluss ist der ideale Platz, um sich mit Freunden zu treffen und die Allgegenwärtigkeit von Geld und Karriere für einen kurzen Moment auszublenden. Wer der Gesellschaft seiner Kommi-litonen überdrüssig wird, der kann sich unter anderem am Sportinstitut fürs Kanu-Polo einschreiben. Dabei wird von einem Kajak aus auf Tore geworfen, die ca. zwei Meter über dem Neckar hängen. Etwas ruhiger geht es dagegen bei der Stocher-kahnfahrt zu. Dabei hat man zwei Möglichkeiten, sich dieses Vergnü-gen zu bescheren: Entweder mietet man am Hölderlinturm bzw. beim Bootsverleih eine konventionelle Tourifahrt oder, was vorzuziehen ist, man kennt Mitglieder einer

Verbindung oder eines Wohnheims, die ihren eigenen Stocherkahn unterhalten. Wer diese Connections jedoch nicht besitzt und auch wenig Lust dazu hat, sich mit senilen Rentnern und japanischen Touristen in ein Boot zu zwängen, der sollte sich am nahe gelegen Bootsverleih ein Tret- oder Ruderboot mieten, um Flora und Fauna Tübingens auf eigene Faust zu erkunden. Neben einer Porti-on Spaß bietet so ein „maritimer“ Ausflug schließlich auch die beste Gelegenheit zum Baggern und Flir-ten - denn umgeben von den pitto-resquen Gebäuden der Uferfassade und den stocherkahnsteuernden Gondolieri ist noch jedes Frauen-herz schwach geworden. Konnte man die Angebetete allerdings wider Erwarten nicht mit seinen Ruderkünsten beeindrucken, kann man immer noch seinen Frust im Neckarmüller ertränken.

Lars

La Dolce Vita

Page 27: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Sommer in der Landeshauptstadt

Es ist Juni, seit zwei Wochen regnet es wie verrückt und die Tempera-turen erinnern euch an euren letzten Skiurlaub? Bei solchem Wetter ist, außer für die ganz harten, an die üblichen Beschäftigungen nicht zu denken. Wer hat schon Lust ins Freibad zu gehen, wenn das Was-ser im Becken wärmer ist als das, welches auf der Wiese steht. Es gibt aber auch noch eine Menge anderer Dinge, die man unternehmen kann. Viele davon auch unter Dach und regengeschützt. Es bietet sich z.B. ein Abstecher nach Stuttgart an. Im Kunstmuse-um Stuttgart, dem Glaswürfel in der Innenstadt, könnt ihr eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der deutschen Moderne betrachten. Vor allem das Stockwerk mit den Werken von Otto Dix ist sehens-wert. Ermäßigt kostet euch der Eintritt gerade mal 3,50 €.

Oder ihr geht mal wieder in den Zoo und winkt den Pinguinen zu. Die Wilhelma, ebenfalls in Stuttg-art, hat einiges zu bieten und ist von Tübingen aus auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Auch hier ist der Eintritt mit 6,00 € in ein Studentenbudget noch gut zu integrieren. Für Autofreunde ist übrigens auch das Mercedes-Benz Museum zu empfehlen. Im neuen, architek-tonisch eindrucksvollen Gebäude könnt ihr all die bekannten Renn-wagen und historischen Fahrzeuge bestaunen. Schon allein wegen der Architektur lohnt sich ein Besuch, auch wenn man sonst nicht so au-toverliebt ist. Für Studenten beträgt der Eintritt dort 4,00 €. Viel Spaß bei eurem Ausflug nach Stuttgart,

Jörg

www.dai-tuebingen.de

Deutsch-Amerikanisches InstitutKarlstr. 3 · 72072 Tübingen · Tel. 07071-795 26-0

Kommen Sie vorbei!

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Page 28: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Ein Verführungsseminar

Wir, Jasmin Lohr und Marcel Eppler, sind Mitglieder der Rheto-rik-Fachschaft und möchten Euch an dieser Stelle einen neuen Schlüs-selqualifikationskurs vorstellen, der auch für WiWi-Studenten zugäng-lich ist.

BWL- und Rhetorik-Student Christian Rombeck wird in diesem Semester mit seinem Kommilito-nen Tobias Rees (Rhetorik und Philosophie) ein Seminar der etwas anderen Art durchführen. In diesem Semester brechen die beiden die Lanze für die Rhetorik und wagen sich an ein Thema heran, das es in dieser Form an einer Universität noch nicht gegeben hat. Es geht um Verführung, genauer gesagt um die Verführung der Frau.

Seid ihr so eine Art Flirttrainer?

„Genau das sind wir nicht. Uns geht es darum, das Thema der Verfüh-rung von wissenschaftlicher Seite aufzuziehen und weiterzugeben, was in der Praxis wirklich erfolgreich ist.“

Neben der Wissenschaftlichkeit, die bei den beiden im Vordergrund steht, haben sie eine Systematik entwickelt, welche die sofortige Anwendbarkeit der erfolgreichen Verführung „Schritt für Schritt“

ermöglicht. Durch die Verknüpfung einer prak-tischen Anleitung und Wissenschaft sind die beiden in diesem Bereich Pioniere.

Welche Brisanz und Qualität das Verführungsseminar von Tobias und Christian hat, beweisen nicht zuletzt die Personen, die als Gäste und Gastredner das Seminar be-suchen. Zu nennen ist Maximilian

Pütz, der unter dem Künstlernamen „The Joker“ der bislang erfolg-reichste Verführer Deutschlands ist. Mit seiner natürlichen, authen-tischen Art trat er bereits in vielen Fernsehshows auf. Auf dem Seminar erwarten die Teilnehmer außerdem einen Vortrag von Tobias Blass, der schon mit dem in den USA sehr populären „Myste-ry“ zusammengearbeitet hat.

„The Joker“ persönlich

Schlüsselqualifikation Rhetorik

Page 29: Wort Zum WiWi Nr. 56

��„Viele potentielle Beziehungen, die so schön sein könnten, kommen gar nicht zustande, da sich die meisten Jungs einfach nicht trauen auf Mädchen zuzugehen. Welcher Junge kennt es nicht: Er sieht eine Frau und denkt einfach nur: Wow, sie ist es! Dann überlegt er sich, was er machen könnte, um sie anzuspre-chen. Er überlegt, überlegt, überlegt und traut sich nicht. Plötzlich ist sie verschwunden. Tja. Doch warum hat es nicht geklappt??!!“Für viele ist es immer noch eine riesige Hürde ein Mädchen anzu-sprechen. Aber nicht nur das wollen Christian und Tobias in ihrem Seminar thematisieren. Dies ist nur die Grundvoraussetzung für das, was danach kommt, nämlich die Verführung.

„Wir möchten Menschen stärken, ihnen Kraft, Selbstvertrauen und Mut geben, das zu erreichen, was sie wirklich glücklich macht. Unsere Teilnehmer werden nach dem Semi-nar auf die Straße gehen und wis-sen, dass sie Mädchen ansprechen können. Unsere Teilnehmer werden nach dem Seminar die Grundre-geln der Verführung kennen. Wie gehe ich auf ein Mädchen zu? Auf welches Mädchen gehe ich wie zu? Wie erwecke ich Begierde und Ver-trauen und verführe schlussendlich.

VWL Doktorand Roman Hagel-stein ist Seminarteilnehmer und begeistert: „Ich bin mit den beiden ausgegangen. Und das, was ich mit ihnen erlebt habe, habe ich vorher für unmöglich gehalten. Nun weiß ich, dass es möglich ist, ein sehr gut aussehendes Mädchen innerhalb von 2 Minuten zu küssen“.

Jasmin & Marcel

Christian und Tobias werden das Seminar in Zukunft privat anbieten. Die ersten zwei Kurse sind bereits ausgebucht. Sie nehmen eine Teilnehmergebühr von 280 € pro Person.

Informationen erhalteten sie, indem sie einfach eine Mail [email protected] schicken, oder telefonisch unter 0175 217 9959.

Weitere Informationen über Maximilian Pütz erhalten sie unter: www.casanovacode.de

Tobias Blass erreichen Sie unter www.tobiasblass.com

Die beiden Initiatoren des ProjektsTobias Rees & Christian Rombeck

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Page 30: Wort Zum WiWi Nr. 56

�0

Coventry, England: Während meine Kommilitonen Pläne schmiedeten, in Bilbao oder Paris, in San Fran-cisco oder in Lateinamerika ihr Aus-landsstudium zu absolvieren und ein Jahr in Lebenspartnerschaft mit der Sonne zu verbringen, wollte ich also in das Land, dessen schlechtes Wetter schon so legendär ist wie der Ruf seines Essens. Und anstelle ei-ner Metropole mit Weltruf – davon gäbe es hier auf der Insel ja genug – auch noch nach Coventry. In eine Stadt, welche die deutschen Flieger-angriffe im Zweiten Weltkrieg und den Niedergang der britischen Au-tomobilindustrie in den 70ern nie richtig verkraftet hat. Doch stop: Wie konnte das passieren?Den Gedanken, mein Auslandsstu-dium in Großbritannien zu verbrin-gen, hegte ich schon seit meinem ersten Semester. Ich wollte mehr über das Land erfahren, das trotz beständiger Ausweitung öffentlicher Dienste über 60 Quartale in Folge stetes Wirtschaftswachstum erzielt hatte und in dem Regierungen mit der Ankündigung, die Steuern zu erhöhen Wahlen gewinnen konnten. Schlussendlich hat sicherlich auch der Mangel an einem formalisierten Austauschprogramm zwischen un-serer Fakultät und einer britischen Uni eine Rolle dabei gespielt, dem ganzen etwas mehr Abenteuerflair zu geben.

Da für ein Jahr runf 4000 Euro Studiengebühren anfallen würden, musste ein Stipendium musste her und der DAAD hatte auch ein Passendes – mitsamt Empfehlung für die University of Warwick – im Angebot. Die Bewerbung beim DAAD verlief, abgesehen von einem Trip nach Bonn zum Auswahlge-spräch mitten in der Klausurenpha-se, erstaunlich unspektakulär, aber erfolgreich. Ich habe im Nachhinein herausgefunden, dass es dort zur Zeit erheblichen Bewerbermangel gibt. Auch die Bewerbung bei der University of Warwick war stress-frei. An dieser Stelle noch einmal einen besonderen Dank an Frau Prof. Pull und Herrn Prof. Kohler für die unkomplizierte Ausstellung von Gutachten! Anfang Juni hatte ich also meinen Studienplatz sicher. Im August bekam ich über den Accommoda-tion Service der Uni ein Zimmer in einem englischen Reihenhaus in Coventry vermittelt: Die Uni liegt nämlich, trotz des trügerischen Namens, am Stadtrand von Coven-try in den englischen Midlands und rund 20 Kilometer von Warwick entfernt.

Der Studienanfang hier gestaltete sich problemlos. Mein Haus teile ich mit einem weiteren Deutschen und zwei Franzosen. Die Uni ist eine

Auslandsbericht: CoventryZurück im Politikunterricht der Schulzeit

Page 31: Wort Zum WiWi Nr. 56

�1Campus-Uni, rund 20 Mi-nuten Busfahrt von meinem Haus entfernt. Ich merkte schnell, dass ich in Tübin-gen gut ausgebildet worden war und mich vor meinen englischen Kommilitonen nicht zu verstecken brauchte. An der Uni studieren neben Briten vornehmlich Asiaten, die als Nicht-EU-Ausländer das besondere Vergnügen haben, £13000 Studienge-bühren zu zahlen. Das Studium hier in War-wick ist in vielen Bereichen anders als in Tübingen: Die Vorlesungen sind dramatisch weniger modelllastig. Teil-weise erinnern sie mich an meinen Politikunterricht aus der Schulzeit. Während der ersten beiden Tri-mester mussten regelmäßig Essays zwischen 2000 und 5000 Wörtern eingereicht werden, insgesamt neun Stück, die parallel zum laufenden Vorlesungsbetrieb geschrieben werden mussten. Allerdings ist der Umfang der Veranstaltungen hier sehr viel geringer. Ich hatte im Schnitt nur neun Stunden Uni pro Woche und Übungen haben zu meinen Vorlesungen auch nicht stattgefunden. Im dritten Seme-ster habe ich kurioserweise gar keine Veranstaltungen mehr, da es lediglich der Vorbereitung auf die großen Endjahresklausuren dient.

Interessant fand ich hier auch die scharfe Trennung zwischen Under-graduates und Postgraduates, die in völlig getrennten Welten leben und kaum Kontakt zueinander haben. Das liegt sicher auch daran, dass es in England üblich ist, nach dem Bachelor ins Berufsleben einzu-steigen und Masterstudierende üblicherweise schon ein paar Jahre Berufserfahrung (und somit einen gewissen Altersunterschied zu den Bachelorstudierenden) mitbringen. Das Leben in England war auch gewöhnungsbedürftig. Englische Studierende sind im 1. Studienjahr gerade 18 und dürfen somit auch das erste Mal legal Alkohol trinken. Das führt oftmals zu unschönen

Page 32: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Exzessen, die auch Studierende des 2. und 3. Studienjahres anstecken. In meinem Haus hatte ich sehr viel Glück mit meiner WG, die als solche sehr gut funktioniert. Allerdings ist die Wohnqualität relativ niedrig, im Winter wurde es in meinem Zimmer, obwohl die Heizung 24 Stunden am Tag lief, selten über 16 Grad warm. Hinzu kamen Schimmelbefall und extrem hellhörige Wände, was zu meiner unfreiwilligen Teilnahme am Pri-vatleben meiner Mitbewohner und zu verschiedenen Beschwerden un-serer Nachbarn führte. Als ich den Schimmelbefall meines Zimmers beim Accommodation Service mel-dete, bekam ich den sicherlich gut gemeinten Hinweis, doch einfach mal zu lüften und das Ganze mit Bleichlösung abzuwaschen. Glück-licherweise konnte ich dann doch noch eine Reinigung der verstopften Regenrinne durchsetzen. Interessant ist auch die Menge der an allen Orten dieses Landes

hängenden CCTV (Closed Circuit Television) - Kameras. Von ihnen soll es in England angeblich über 4 Millionen Stück geben. Tatsächlich hängen in jedem Laden, in jedem Bus und Zug und überall auf dem Campus „Smile, you’re on Came-ra“-Schilder. Auch hat der britische Staat erstaunliche Bevormun-dungstendenzen: Neben öffent-lichen Aufklärungskampagnen über empfehlenswerten Alkoholkonsum und den Nutzen von Kondomen erhielten wir nicht nur den wert-vollen Ratschlag von der Polizei, nach Partys nicht allein heimzuge-hen („Best Mates – Play Together, Stay Together“), sondern auch eine Anleitung, wie man schwere Dinge heben sollte. Aufgeklärt hat sich auch das Rätsel, wie man in England mit der Ausweitung von öffentlichen Diensten und Sozial-leistungen Wahlen gewinnen kann: Das Ausgangsniveau ist einfach sehr viel niedriger als in Kontinentaleu-ropa – es gibt also noch reichlich Spielraum.

Alles in allem ein inte-ressantes Jahr, in dem ich viel über England und fast genauso viel über Deutschland gelernt habe!

Jan N.

Page 33: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Auslandsbericht: Kairo

Chaotisch, heiß, laut, versmogt, zu viele Menschen und zu viele Autos – das ist das in Deutschland weit verbreitete Bild von Kairo. Als ich Anfang Oktober 2008 durch die Hitze Kairos vom Flughafen zu meinem neuen Zuhause am anderen Ende der Stadt fuhr, konnte man meinen, den Eindruck bestätigt zu bekommen. Da sich auf der Abfahrt von der Umgehungsstra-ße zu unserem Viertel die Autos aneinanderreihten und nicht mehr vorwärts kamen, nahm mein Fahrer kurzerhand die Auffahrt und fuhr ca. zwei Kilometer als Geisterfahrer, bis sich die beiden Straßen wieder trafen – welcome to Egypt! Hier sollte ich also das nächste halbe Jahr leben und, da ein Wirtschaftsstudi-um mangels Opportunitäten nicht sinnvoll war, an einem vom DAAD organisierten Arabisch-Sprachkurs teilnehmen.

Mein Eindruck von Kairo wandelte sich schnell. Mit Hilfe eines ägyp-tischen Freundes hatte ich bereits von Deutschland aus ein Zimmer organisiert. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass er mit seiner Familie im selben Haus ein paar Stockwerke tiefer wohnte, sodass ich wie in einer Gastfamilie leben konnte und jederzeit bei ihm vorbeischauen und mich mit seiner Familie unterhalten konnte – um ganz nebenbei von

der Kochkunst seiner Mutter zu profitieren. Unser Haus lag in einem der Randbezirke entlang der Haupt-straße von Kairo, die direkt zu den Pyramiden von Gizeh führt. Dort fühlte ich mich auch sofort wohl. Hier pulsierte das Leben. Zu jeder Tages- und Nachtzeit waren die Straßen voller Menschen und Autos. Schnell gewöhnte ich mich daran, nach Mitternacht noch einkaufen gehen zu können, an einem der unzähligen kleinen Restaurants ein Sandwich zu essen, zum Nachtisch einen frischen Saft zu trinken und wenn nötig anschließend noch zum Friseur zu gehen.

Bald stellte ich auch fest, dass mein neues Zuhause geografisch relativ nah am Zentrum von Kairo lag, wobei aus der eigentlich 20 Mi-nuten langen Wegstrecke morgens

Zu Gast bei den Pharaonen

Page 34: Wort Zum WiWi Nr. 56

��und abends aber gut ein bis zwei Stunden werden konnten. Eines der ersten – und wichtigsten! – Worte, die ich im ägyptischen Dialekt lernte, war folglich „zahma“ - Stau. Denn zahma gibt es nicht nur auf den Straßen; auch in der Metro, den Bussen, bei Behördengängen, bei den Pyramiden, im Khan el-Khalili (dem touristischen Basar), in be-liebten Cafés, an der Sandwichbude gegenüber oder dem Falafelstand am Eck ist er allgegenwärtig. Kairo ist einfach voller Menschen und denen kann man nun einmal nicht aus dem Weg gehen. Und dennoch, nach nur wenigen Spaziergängen durch die verschiedenen älteren Stadtviertel Kairos wusste ich: Diese Stadt ist mehr als nur Chaos und zahma. Wundervolle verwinkelte Gassen, verfallende Häuser im Kolonialstil und natürlich die fas-zinierenden Bauten der islamischen Herrscher vergangener Jahrhunderte machen die „Mutter der Welt“, wie die Ägypter stolz und liebevoll sa-gen, zu einem Erlebnis. Hier gibt es einfach alles, was man sich unter ei-ner „orientalischen“ Stadt vorstellen kann (und nebenbei bemerkt, auch alles, was man sich nicht darunter vorstellen kann).

Ein Abenteuer für sich war der Weg zu meinem Sprachinstitut jeden Morgen. Auf der Hauptstraße musste ich einen Platz in einem der vielen Busse ergattern, die in Rich-

tung Innenstadt fuhren. Da diese grundsätzlich schon überfüllt an meiner Kreuzung ankamen, gab es – außer ewig zu warten – nur eine Lösung: Hinter dem im Stau relativ langsam fahrenden Bus hinterher-rennen, mit Schwung eine Fußspit-ze auf das letzte verfügbare Fleck-chen der Einstiegstreppe setzen und mit einer Hand einen geeigneten Griff zum Festhalten finden. Der Rest war die ideale Ausdauerübung - nicht herunterzufallen, wenn der Busfahrer sich entschied, mit hals-brecherischen Maßnahmen wenige Meter zu gewinnen. Manchmal war es möglich, nach etwa 20 Minuten ins Innere des Busses aufzurutschen, allerdings konnte es auch vorkom-men, dass man seinen Platz verlor, wenn die Menschentraube an der Fahrertür Platz machen musste, damit Fahrgäste aussteigen konnten.

Der Sprachkurs, von dem ich sehr stark profitieren konnte, ließ zum Glück genug Zeit, um Land und Leute kennenzulernen. Somit unter-nahm ich viele Ausflüge im ganzen Land. Schließlich hat Ägypten eine der ältesten Kulturen der Welt zu bieten und wirklich sehenswerte Hinterlassenschaften aus über 3000 Jahren Herrschafts- und Kulturge-schichte. Seien es das Tal der Kö-nige und die Tempel in Luxor aus der Zeit der Pharaonen, alte Klöster aus der christlichen Frühzeit, islamische Prachtbauten aus dem

Page 35: Wort Zum WiWi Nr. 56

��Mittelalter, der Suezkanal aus dem 19. Jahrhundert oder landschaftlich beeindruckende Regionen wie der Nil, der einen breiten Grünstreifen mitten in eine karge Fels- und Wü-stenlandschaft zieht oder verträumte Oasenstädte wie Siwa, die mit ihren weitläufigen Palmenhainen mitten in der großen Sandwüste mit bilder-buchhaften Dünen ideal ist, um von der Hektik Kairos abzuschalten - Ägypten ist viel mehr als nur Rotes Meer, Sand und Pyramiden! Das ist zwar auch für sich schon genug, aber abseits der großen Touristen-massen macht es einfach noch mehr Spaß, das Land zu erkunden und zu

Am 30.06./01.07. Juso-Hochschul-gruppe (Liste 3) wählen

- Für eine transparente Vertei- lung der Studiengebühren Studiengebühren sind ungerecht. Trotzdem muss die Verteilung trans- parent und unter studentischer Mitbe- stimmung erfolgen.

- Mehr Mitsp- Mehr Mitspracherecht Mehr studentische Beteilung bei Fa- kultätsneugliederung und Campus der Zukunft

-Für einen politischen AStA Für eine Vertretung ALLER Stu- dierenden durch den AStA

Kontakt:[email protected]

genießen. Insofern ist Kairo eine ideale Stadt für ein Auslandssemester, da es als Ausgangspunkt für unzählige Ausflüge dienen kann – auch und gerade für diejenigen, die nach zwei Wochen Rotes-Meer-Urlaub mei-nen, Ägypten zu kennen. Nach all den eindrucksvollen Erlebnissen fiel der Abschied vor wenigen Wochen dann auch sehr schwer, denn Kairo war mir mit all seinen guten wie weniger guten Sei-ten ans Herz gewachsen. Aber ein arabisches Sprichwort besagt: „Wer einmal aus dem Nil getrunken hat, kommt immer wieder zurück …“

Jan M.

Page 36: Wort Zum WiWi Nr. 56

�� Auslandsbericht: Mexiko

…jaja, das Lied war mir aus Karne-valstagen im Kindergarten bekannt. Als ich mich damals im Seiltän-zerinnenkostüm in die Polonaise einreihte, hatte ich weder Ahnung, was Fiesta Mexicana bedeutete oder wo Mexiko überhaupt liegt, noch hätte ich geglaubt, einmal selbst an einer Fiesta Mexicana, mehr noch am Vida Mexicana, teilnehmen zu dürfen.

Doch an jenem Mittwoch im August 2008, gute 17 Jahre nach meinem Seiltänzerinnenkostüm, saß ich vor dem Gate am Frankfurter Flughafen und hielt einen Boarding Pass mit „Guadalajara“ als Endziel in der Hand. Den meisten Leuten bereitete die Aussprache dieses Ortes schon Schwierigkeiten, wo dieser Ort lag, wusste keiner. Dabei ist Guadalajara mit fünf Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt

Mexikos. Glaubt man den Reisefüh-rern, ist sie sogar die mexikanischste unter den Großstätten des Landes. Sie liegt übrigens im Westen, vier Busstunden vom Pazifik entfernt und zehn von Mexiko City. Ich hatte keine genaue Vorstellung, was mich in Mexiko erwarten würde. Bei der Wahl der Austauschuni standen nur zwei Dinge für mich fest: Spanisch, aber bitte nicht nach Spanien. Und so ergab sich Mexi-ko. Einzige Assoziationen mit dem Land vor meinem Abflug: Kakteen, Tequila, Chili, kleine gebräunte lebensfreudige (Macho-)Mexikaner mit Schnurrbart und Sombreros und natürlich Fiestas Mexicanas. Aber was geben diese Stereotypen schon her?! Mehr als man denken mag…

Ich wohnte in einer mexikanischen Gastfamilie, die drei extrovertierte

und äußerst liebenswür-dige Töchter in meinem Alter hatte. Mein Gastva-ter gehörte definitiv zu der Sorte hyperaktiver Men-schen, die ständig nach neuen Dingen suchen, die sie im und ums Haus verbessern, verschönern, verschieben können. Wenn er nicht gerade die Terras-se in einen Wintergarten verwandelte, Fliesen he-

Hossa, Hossa, Fiesta Mexikana

Page 37: Wort Zum WiWi Nr. 56

��rausriss, die Schränke lackierte oder die Birnen testete, versuchte er sich in neuen Gerichten oder ging seiner großen Leidenschaft nach: Karaoke. Keine Feier, selbst nicht Weihnach-ten, endete ohne diverse Karaoke-einlagen. Für die meisten Fiestas wurde extra eine Karaokejukebox mit Mikrofon geliehen, in das dann stundenlang hineingeträllert wurde. Gesungen wurden traditionelle und moderne mexikanische Lieder, von denen ich zunächst einmal kein Einziges kannte. Da das mexika-nische Leben in all seinen Lagen stets von Musik begleitet wird, hatte ich jedoch binnen eines Monates ein gewisses Musikrepertoire auf Lager. Zur mexikanischen Musik lässt sich sagen, dass sich alles um „amor“ (Liebe) und „dolor“ (Schmerz) dreht. Die beiden Wörter fungieren beinahe als Synonyme.

Übrigens beherrschen die mexi-kanischen Männer den Knigge perfekt. Einige Beispiele:1) Der Mann hält der Frau die Autotür auf.2) Der Mann hilft beim Tragen von Gepäckstücken oder Einkaufsta-schen.3) Der Mann geht immer an der Straßenseite des Bürgersteigs.4) Der Mann lässt die Frau zuerst in einen Raum eintreten.5) Ebenso lässt der Mann der Frau den Vortritt beim Buseinstieg.6) Bei einem Kinobesuch sucht sich

die Frau Film und Kino aus und wird selbstverständlich eingeladen, wie auch zu jedem Drink nach dem Kino. Punkt Fünf würde ich als Mann unfair finden, zumal die Busse im-mer überfüllt sind. Jeder Mexikaner ist von seiner Attraktivität über-zeugt und lässt, egal wie sein kör-perliches Erscheinungsbild ist, gern die oberen drei, vier, fünf Knlpfe seines Hemdes offen, damit jeder Teppichbehaarung und Goldkett-chen sehen kann. Bei den älteren Herren kommt der Sombrero noch dazu. Allerdings - eines muss man den mexikanischen Herren lassen: tanzen können und tun sie! In Gu-adalajara sind Salsa und Banda die beliebtesten Tänze.

Essen ist in Mexiko fester Bestand-teil des gesellschaftlichen Lebens - des Öfteren wurden in meiner Gastfamilie Freunde und Familie zum Essen eingeladen was dann nicht selten um 22 Uhr begann und endete gegen 24 Uhr endete. Zum Frühstück bekam ich häufig warmes Essen: Quesadillas, Omeletts und auch Rindersteaks oder Rinderein-geweide. Es gibt etliche Lebensmit-tel, die in Deutschland nicht oder ausschließlich in Feinkostläden verkauft werden. Meine Schwäche für die kulinarischen Köstlichkeiten wurde völlig auf den mexikanischen Märkten entblößt, wo von Tacos und Empanadas über Licuados und

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��selbst gemachtem Eis eigentlich alles Mexikanische angeboten wird und dazu noch zu einem so billigen Preis, dass man sich dusselig hätte kaufen können. Ich war von den mexikanischen Spezialitäten so sehr begeistert, dass ich 8 kg mexika-nische Lebensmittel nach Deutsch-land importierte. Mein Magen war leider weniger hin und weg vom Essen sodass ich einmal pro Monat Opfer von Montezumas Rache (Herrscher der Azteken während den Kämpfen gegen die spanischen Eroberer) wurde.

Insgesamt waren die Mexikaner, die ich kennengelernt habe, einfach

lustig, lebensfroh und lebensfreu-dig. Die Fiestas Mexicanas, das Karaokesingen, das gemeinsame Essen – das ist alles Ausdruck dieser Lebensfreude. Ich habe es genos-sen, unter so heiteren Menschen zu leben. Dieses Lebensgefühl war fast wie damals an Karneval im Kindergarten, vor gut 17 Jahren, als ich mich bei dem Schlager „Fiesta Mexicana“ von Rex Gildo in die Polonaise einreihte, mittanzte und mitsang.

Julia

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Graduate Party

7 EuroFreitag, 26. Juni ab 22:00 Uhrin der Kelter

inklusive Sekt & Snacks Shuttle-Bus für Besucher des Listfests

Abendgarderobe erwünschtVorverkauf ab 18.5. für Absolventen, ab 1.6. für alle

Mo-Do 12-14 Uhr in der Fachschaft E02

Erste Wiwi

Für Absolventen und Freunde

WirtschaftswissenschaftlicheFakultät der Universität Tübingen