2/2015
Am anderen Ende der Welt …
SE ITE 4
SE ITE 10Am «Podium» aus dem Leben erzählen
Chilemüüs an der Bahnhofstrasse
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Invista 2/20152
EINBLICKE
INVISTA – Beilage von «Kirche und Welt», der Zeitschrift der Evangelisch-methodisti-schen Kirche der Schweiz: Erscheint 3 x pro Jahr
Redaktor Beat BachmannRedaktion Takano-Fachstelle EMK Badenerstrasse 69, PF 1344 8026 Zürich
Tel. 062 205 70 00 [email protected]
Abonnement für «Kirche und Welt» Schweiz: CHF 48.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 68.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift «Kirche und Welt», 8004 Zürich, 80-23018-5Anzeigenverwaltung Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti Belpbergstrasse 15, 3123 Belp Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 [email protected]
Inserationsschluss für 3/2015 14. September 2015
Grafik + Gestaltung P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch
Druck / Vertrieb Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch
Invista wird klimaneutral hergestellt www.preservecreation.chBildnachweise Zvg oder Takano-Archiv
MUSICAL NAVIDAD CRIOLLA GENERATIONENÜBERGREIFEND
DAS PODIUM GENERATIONENÜBERGREIFEND
EINSATZ IN SANTIAGO DE CHILE STUFE V
DIE TAKANO-STUFENSTUFE I 0-4 JAHRE VERTRAUEN
STUFE II 5-8 JAHRE BIBLISCHE GESCHICHTE
STUFE III 9-11 JAHRE BIBELKENNTNIS
STUFE IV 12-16 JAHRE GLAUBENS-/LEBENSFRAGEN
STUFE V 17-30 JAHRE JÜNGERSCHAFT
CHILEMÜÜS A DE BAHNSTRASS GENERATIONENÜBERGREIFEND
IMPRESSUM
SEITE 4
OSTERBASTELN STUFE II BIS III
WOCHE DER JUGEND STUFE I BIS V
KILA BEATENBERG STUFE III BIS IV
AGENDA
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DIE TAKANO-FACHSTELLEAls Fachstelle unterstützen wir Gemeinden darin, bezie-hungsorientierte Kontakte und Beziehungen zu leben und dadurch nachhaltig mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien unterwegs zu sein.
Weitere Informationen unter www.takano-online.choder rufen Sie uns an: 062 205 70 00
INHALT
Invista 2/2015 3
Nehmt einander an wie ChristusLiebe Leserin, lieber LeserIch bin Fan von der diesjährigen Jahreslosung. Sie spricht eine tiefe Sehn-sucht in mir an. Ich sehne mich danach, dass ich angenommen werde, wie ich bin. Ich sehne mich danach, «zu sein wie ich bin». Wie kann ich je begrei-fen, wer ich bin, wenn ich nicht der sein kann, der ich bin – also ohne dieses Angenommensein? Ich wünsche mir, dass andere mich annehmen, wie ich bin. Gleichzeitig merke ich immer wieder, wie schwer es mir fällt, andere wirklich so anzunehmen, wie sie sind. Eine meiner prägendsten Erkennt-nisse während meinem Erwachsenwerden war: Ups, wir Menschen sind ja wirklich ganz verschieden. Die Leute, mit denen ich zu tun habe, ticken zum Teil ganz anders als ich – auch wenn sie aus derselben Kultur und Gesell-schaftsschicht stammen wie ich.
In meinem Wohnort gibt es zwei Landeskirchen und sechs Freikirchen. In meiner Gemeinde gibt es mehr ältere Menschen als Menschen in meinem Alter. Schnell einmal sehe ich die Unterschiede, wie wir unseren christli-chen Glauben verstehen und leben. Es gibt anscheinend so viel Trennen-des. Manchmal bin ich davon fast wie hypnotisiert und es macht mich trau-rig. Aber gibt es nicht auch viele Dinge, die uns verbinden? Und sind nicht gerade diese Dinge die grundlegenden? Davon bin ich überzeugt. Hier ein paar Dinge über die sich wohl alle Christen der Welt einig sind:Wir alle lieben Gott. Wir vertrauen ihm und setzen unsere Hoffnung auf ihn. Sein Wille ist uns nicht egal. Jesus Christus spielt in unseren Leben eine wichtige Rolle. Und wir akzeptieren alle die Bibel. Das ist doch schon mal was, oder nicht?
Ich glaube, dass es bei der Einheit der Menschen, die an den Gott der Bi-bel glauben, um mehr geht als um Toleranz und das Vereinheitlichen einer Lehre. Ich glaube, es geht vielmehr um eine Einheit der Herzen. Und die Grundlage dieser Herzenseinheit ist Gottes Liebe zu uns Menschen.
Renate Karnstein schreibt in ihrer Auslegung zur Jahreslosung 2015: «Christus, sein bedingungsloses Ja zu euch, seinen Kindern, ist euer Bin-deglied! Keine gemeinsame Idee oder Aufgabe, keine Lehre und keine Kir-che schaffen die Einheit, die Christus schafft.»
Wir können dieses tiefe Miteinander und diese Herzenseinheit nicht selber erzeugen. Nur Gott kann dieses Wunder schenken.
Raphael Rüfenacht Mitarbeiter im Jungschar-Sekretariat
APPETIZER«Mir ist es wichtig, immer wieder mit an-deren Generationen im Gespräch zu sein. Wir können viel voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen.» Michèle Bachmann-Schweizer
«Ich erlebe das Miteinan-der als ein Wunder.» Raphael Rüfenacht
Mir ist wichtig, dass wir miteinander respektvoll und gleichberechtigt um-gehen und einander trotzdem unse-re Ansichten offen mitteilen können. Martin Schwarz
Invista 2/20154
Wer hat schon gerne Mäuse im KellerVon Markus Bach
«Salome, sei jetzt nicht so ungeduldig und iss dein Früh-stücksbrot!». Immer wieder am Samstag muss Ursula die kleine Salome entsprechend ermahnen. «Ich kann und will aber nicht mehr am Tisch sitzen, sondern will zu den Chilemüüs gehen», drängelt Salome. «Wir ha-ben noch viel Zeit» entgegnet Ursula, «es fängt erst um 10.00 Uhr an.» Aber das ist Salome egal! «Ich esse das Brot auf dem Weg nach unten!» und weg ist sie. Einmal im Monat kann Salome am Samstagmorgen kaum war-ten. Und der Grund dafür ist einfach: In der Kirche, in der sie lebt, hat es Mäuse im Keller …
Wer hat schon gerne Mäuse im Keller? Vermutlich nie-mand! In unserer Kirche ist das allerdings anders: Die «Chilemüüs a de Bahnstrass» gehören zu unserer Kir-
Generationenübergreifend
CHILEMÜÜS A DE
BAHNSTRASS
che genauso selbstverständlich wie der Pfarrer. Und das geschieht im guten Einvernehmen, schliesslich wohnen beide an der Bahnstrasse.
Wie es dazu kam? Mäuse hat man sonst ja eher unge-wollt, aber diese Mäuse hat die EMK-Gemeinde in Uster ganz bewusst gewollt. Für Kinder und ihre Mütter oder Väter bis zum Alter von 5 Jahren gibt es in der Gemeinde das Angebot vom «Zwergli-Singen». Um den Kontakt zu Kindern und Eltern nicht zu verlieren, bis die Kinder das Jungschar-Alter erreicht haben, wurde das Projekt der «Chilemüüs» ins Leben gerufen. Grosse Handpuppen in Form von Mäusen erleben etwas im Keller der Kirche. Markus, der Pfarrer in dieser Kirche, weiss dann im-mer eine Geschichte aus dem grossen Bibelbuch dazu
Alle Generationen sind
beim Projekt dabei
Hier wohnen die ‹Chilemüüs›
Invista 2/2015 5
zu erzählen. Und dazwischen führen die naseweise Sa-lome und ihre Mutter Ursula die Kinder durch das Pro-gramm. Es werden Lieder gesungen, ja es gibt sogar einen Chilemüüs-Song.
Es gibt ein Znüni und eine Bastelarbeit für die Kinder. Die Eltern dürfen zusehen, aber selbstverständlich sind die Mäuse-Kissen für die Kinder reserviert! Während der Bastelarbeit trinken die Eltern einen Kaffee oder Tee und diskutieren über das, was ihnen so einfällt.
«Wir brauchen für dieses Projekt sehr viele Mitarbeiten-den» sagt Markus. «Am Anfang war ich schon etwas in Sorge, ob so viele mithelfen wollen und können. Aber es haben sich ganz viele dafür begeistern lassen – und wir sind bis heute noch begeistert. Heute haben wir 25 Per-sonen vom 12-jährigen Teenager bis zum 71-jährigen Grossvater, die ihren Teil dazu beitragen, damit die Chi-lemüüs weiterhin an der Bahnstrasse leben können.»
Zeit für Austausch
mit den Eltern
Mäusekissen: reserviert für Kinder
Die vorwitzige Salome fesselt die Kleinen
Invista 2/20156
Osterbasteln
Von Markus Schiess, Barbara Streit
In den vergangenen Jahren sind neue Familien in die Umgebung der EMK-Kapelle in Rheineck (SG) gezogen. Dies brachte Pfarrer Markus Schiess auf die Idee, vor den Kirchenfesten – vor Weihnachten und Ostern - für die Kinder Bastel-Halbtage anzubieten.
Unterdessen erfreut sich das Angebot steigender Beliebt-heit, es fand bereits zum vierten Mal statt. Der Pfarrer wird bei der Vorbereitung und der Durchführung von sei-ner Familie unterstützt.
Kinder auf Feste einstimmen
Markus Schiess verteilt die Einladungsflyer an die Kin-der, die vor der Kapelle spielen oder deren Schulweg an der Kapelle vorbeiführt. Anmelden müssen sich die Kin-der nicht, sie können spontan teilnehmen. 16 Kinder folg-ten an zwei Samstagmorgen der Einladung zum Basteln von Osterdekorationen.
In diesem Jahr bastelten die Kinder am ersten Bas-teltag ein Osternesthuhn, das aus verschiedenfarbi-gem Filz ausgeschnitten und dann genäht wurde. Die
Stufe II bis III
… und sich über das
Resultat freuen
Kerzenziehen braucht Geduld
Gemeinsam basteln…
Invista 2/2015 7
Weihnachtsengel
… und sich über das
Resultat freuen
grösseren Kinder halfen den Kleineren bei den anspruchsvolleren Arbeiten. Markus Schiess freut sich über das «harmonische Teamwork», das an dem Sams-tagmorgen entstanden ist. «Das schweisst zusammen.» Am zweiten Samstag schnitten die Kinder einen Oster-hasen aus und versahen ihn mit einem durchsichtigen Rundbauch. Trotz der Bastel-Anleitung der Pfarrfamilie sah am Schluss jeder Osterhase anders aus. «Dies zeigte etwas von der Originalität und Individualität der Kinder», sagt Markus Schiess dazu.
Zum Programm der Bastel-Angebote gehört auch eine Geschichte. Diesmal erzählte Markus Schiess von einem Fensterputzer und schlug damit eine Brücke zur Passi-onsgeschichte. In das Osternesthuhn und den Rundbauch des Osterhasen kamen am Schluss natürlich Oster-Eili und Schöggeli. So traten die Kinder den Heimweg mit strahlenden Augen an.
Über die Kinder gibt es auch Kontakte zu den Eltern und Markus Schiess ergriff die Gelegenheit und lud die Fami-lien zum Osterzmorge mit anschliessendem Ostergot-tesdienst ein.
Ideen für Weihnachten
Auch in der Vorweihnachtszeit wurde in Rheineck mit den Kindern
gebastelt, jeweils am Samstagmorgen. Einmal war beim Kerzen-
ziehen Geduld und das Geschick der Kinder gefragt. Es entstanden
kleine Kerzenkunstwerke. Ein andermal stand Holz zur Verfügung.
Mit viel Fingerspitzengefühl wurden Holz-Engel gebastelt und indi-
viduell geschmückt. An einem weiteren Samstag wurden mit Servi-
ettentechnik Holzsterne oder -herzen beklebt. Diese wurden dann
noch mit verschiedenen bunten Gegenständen geschmückt, so
dass sie zu einem wunderschönen Türhänger wurden.
Geschichte und ein feiner Znüni rundeten jeweils diese Bastel-
morgen ab.
Die Kulisse entsteht
Von Walter Wilhelm
Viermal Weihnachten feiern? Ja mit dem Musical «Navidad Criolla»!
Es feiern die Kinder, indem sie eine Art traditionelles Krippenspiel einüben und aufführen, das auch aus Lie-dern besteht. Es feiern die Jugendlichen, indem sie die Kulissen herstellen. Mitspielen und singen war ihnen zu wenig spannend, aber für eine «Bodypercussion» (Rhyth-mus der mit dem Körper also mit Händen, Füssen oder dem Mund gespielt wird) waren sie zu haben.
Und es feiern die Generationen der Eltern und der Gross-eltern, indem sie unter der Leitung von Christof Fankhau-ser in einem Projektchor die Lieder von «Navidad Criolla» einüben, einer südamerikanischen Weihnachtskantate*.
Das sind vier verschiedene Altersgruppen, die sich an getrennten und gemeinsamen Proben am Projekt einer weihnächtlichen Musicalaufführung in der EMK Birsfel-den beteiligen. Für das Gelingen braucht es alle.
Kinder- und Erwachsenenchor singen sich in einigen Lie-dern einzelne Liedpassagen zu. Das heisst: Wir müssen
Für das Gelingen braucht es alle Generationen
Miteinander der Generationen
Musical Navidad CriollaAufführung in der
EMK Birsfelden
Invista 2/2015 9
Die Engelsmädchen warten auf ihren Auftritt
Christof Fankhauser gibt letzte Anweisungen
aufeinander hören! Am Feuer sitzen traditionell geklei-dete Hirtenbuben vor flippig besprayten Kulissen.
Wir erleben, dass wir eine Gemeinde mit Menschen aus verschiedenen Generationen sind, die sich gemeinsam für das gleiche Projekt engagieren. Die Aufführungen gelingen.
Eine der Aufführungen findet nicht in der Kirche, son-dern in der Alten Turnhalle des Dorfes statt, wo sonst
die Dorfvereine zu ihren Jubiläumsveranstaltungen ein-laden. Zum Weihnachtsmusical kommen so auch Leute aus dem Dorf.
Bereits dreimal ist mit dieser Zusammenarbeit ein Musi-cal gelungen. Es fehlt noch eines, damit es in allem gilt: Viermal Weihnachten feiern!
* Komponist der südamerikanischen Weihnachtskantate Navidad Criolla ist Carlos Alberto Irigaray aus Uruguay
Auch die jüngsten Kinder
werden gebraucht
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Von Benjamin Geiser
Gemeindeglieder erzählen aus ihrem Leben, von ihrer Leidenschaft und ihrem Hobby – eine Veranstaltung, die Beziehungen vertiefen und neue Angebote entste-hen lässt.
Seit fast drei Jahren gibt es bei uns in der Gemeinde in Zürich-Altstetten «Das Podium». Die Veranstaltung wird ca. vier Mal im Jahr durchgeführt. Genauer gesagt ist es eine Plattform, auf der Menschen aus ihrem Le-ben bzw. von ihren Leidenschaften und Hobbys berich-ten können.
Das Podium findet jeweils an einem Sonntag im An-schluss an den Gottesdienst statt und dauert ca. eine Stunde. Ein einfaches Zmittag rundet den gelungenen Anlass ab. Beim Essen wird häufig noch über das Ge-hörte ausgetauscht und oft entstehen neue Ideen für weitere Podien. Als Gemeindeglieder lernen wir uns da-
durch von einer anderen Seite kennen. Das erleichtert es, in den Begegnungen einen Schritt aufeinander zuzu-gehen, wir kommen uns näher.
Das Spektrum der Themen ist so vielfältig wie die Men-schen. Miriam z.B. hat ihre Maturitäts-Abschlussarbeit vorgestellt: «Aschenputtel – vom Tischtuch zum Mär-chenkleid». Die Skepsis war gross, was an diesem The-ma für die Gemeinde interessant sein könnte. Aber die Begeisterung von Miriam ist übergesprungen und alle waren am Ende sehr beeindruckt von der Kreativität und der Fülle von Gedanken, die in dieser Arbeit stecken.
Ruth hat von ihrem Hobby, der Imkerei, berichtet und wir konnten viel Interessantes über Bienen und Honig er-fahren. Kathrin erzählte uns über ihre Kindheit in der ehemaligen DDR und was es bedeutet, unter dem So-zialismus aufgewachsen zu sein. Bankmitarbeiter Reto
Das Podium
Gemeinde lebensnah, persönlich und familiär
Generationenübergreifend
Invista 2/2015 11
gab uns Einblick ins Finanzwesen. Am letzten Podium hat Yvonne über ihre neu entdeckte Leidenschaft erzählt und uns mit hinein genommen in meditative Kreistän-ze. «Es braucht kein Vorwissen und die einzige Altersbe-schränkung ist: man muss auf vier zählen können!», war der Kommentar von Yvonne, als sie uns in einem Kreis aufstellen liess und uns die Tanzschritte zeigte. Dies ist auf so viel Interesse gestossen, dass daraus ein neues Angebot entstehen wird: meditatives Tanzen. Ein Ange-
bot in regelmässigen Abständen, da kann man auch gut Freunde und Nachbarn mitnehmen.
Es bereichert enorm, wenn wir Anteil geben von unseren Erlebnissen und Erfahrungen und es ist jeder von der Gemeinde gemeint, Alt und Jung. Dadurch wird unsere Gemeinde lebensnah, persönlich und familiär.
«Aschenputtel»
«Aschenputtel – vom Tischtuch zum Märchenkleid» vorgestellt
und gleichzeitig von meiner grossen Leidenschaft, dem Nähen von
Kleidern, berichtet. Bei dieser Arbeit habe ich versucht, die Ver-
wandlung Aschenputtels im gleichnamigen Märchen darzustel-
len, indem ich ein Kleid selbst entworfen und genäht habe. Dabei
habe ich ausschliesslich Materialien verwendet, die ursprünglich
für etwas anderes gedacht und gebraucht waren. Ich wollte zei-
gen, dass selbst aus alltäglichen, unscheinbaren Dingen etwas
Einzigartiges werden kann. Das Ergebnis ist auf dem Bild zu sehen.
Miriam Geiser
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Von Arabella da Silva Elias
Anita Streit aus der EMK Windisch-Brugg ist in Chi-le, sie macht einen Kurzeinsatz mit Connexio. Hier er-zählt sie von ihren Erfahrungen am anderen Ende der Welt.
Anita, du lebst nun seit einiger Zeit in Santiago de Chile. Was ist für dich «typisch Chile»?Essen, vor allem Fleisch. Essen ist etwas, das die Leute verbindet. Man könnte sagen, Essen ist mit Liebe gleich-zusetzen. Und natürlich Erdbeben, mal stärker, mal schwächer, aber jedes Mal mit Bauchkribbeln.
Die Hauptaufgabe während deiner Zeit in Chile ist Mitar-beit in der Schule, bzw. im Kindergarten der Methodisten-kirche. Wie unterscheidet sich der Schulalltag in Chile von dem in der Schweiz?Das Colegio Metodista, mein Arbeitsort, ist auch in San-tiago eine Ausnahme, weil Kinder mit Behinderungen direkt in die Klassen integriert werden. Anders als in der Schweiz werden die Lehrer beim Vornamen genannt und es besteht eine kumpelhafte Beziehung zwischen Lehrer und Schüler. Eine Folge davon ist, dass die Schü-ler sehr unkonzentriert arbeiten, wenn sie überhaupt arbeiten. Ausserdem sind vom 1. bis zum 13. Schul-
jahr alle Kinder und Jugendlichen im gleichen Gebäu-de. Sie essen gemeinsam, alles wird von zwei Inspekto-ren überwacht.Der Kindergarten ist vergleichbar mit einem in der Schweiz, nur dass zahlenmässig viel mehr Kinder, etwa 330, im Alter von 0 bis 6 Jahren betreut werden.
In deinem Alltag in Chile hast du vor allem mit jüngeren Menschen zu tun. Dennoch gibt es gerade in den Gemein-den viele ältere Menschen. Wie erlebst du das Miteinander der verschiedenen Generationen?Die Gemeinde besteht hauptsächlich aus älteren Men-schen und der Kirche fehlen die Jugendlichen. Die Men-schen sind aber sehr aufgeschlossen, denken liberal und sind überaus liebenswürdig. Die jüngere Generati-on hingegen ist eher zurückhaltend und für sich.
Gibt es ein Erlebnis, das dich in dieser Zeit besonders ge-prägt hat?Der Besuch im «Centro de Atención al Migrante» (C.A.M.I.) in Arica war bis jetzt das Eindrücklichste. In schlichten Behausungen leben Migranten aus Chile, Bo-livien, Peru, Kolumbien und anderen Ländern in soge-nannten «Campamentos» am Rande der Stadt. Inmitten
Essen, Erdbeben und Extrovertiertheit …
Einsatz in Santiago de Chile Stufe V
Behausungen für
Migranten in Arica
Invista 2/2015 13
von Prostitution und Drogenkonsum kämpft die Metho-distenkirche für Menschenrechte, Integration und Wür-de. Überhaupt hat mir die Reise in den Norden Chiles nach Iquique und Arica mit den diversen Tieren und Spuren der indigenen Bevölkerung sehr gut gefallen.
Was hat dir weniger gut gefallen? Die meisten Chilenen sind davon überzeugt, dass Extro-vertiertheit die einzige richtige Lebenshaltung ist. Das hat mir als Person mit extrovertierten – aber eben auch introvertierten Zügen – sehr zu schaffen gemacht.
Was wirst du am meisten vermissen, wenn du wieder zu Hause bist?Zum einen die Sichtbarkeit des grossen Wertes und der Bedeutung von ‚Familie‘. Dann Leckereien wie Empana-das, Completos, Cocadas, Alfajores mit Kokos und die frischen Früchte. Ausserdem das spezielle Gefühl, im «Land der Indianer» * zu leben. Und natürlich auch die Kinder, die mir ans Herz gewachsen sind.
* Korrekt heisst es ‚Indigenes‘. Sie sind die Ureinwohner Chiles.
Connexio bietet Kurzeinsätze zwischen 3 und 12 Monaten in verschiedenen Ländern an. Mindestalter: 20 Jahre
Weitere InfosTakano-Fachstelle EMK062 205 70 00, [email protected], Netzwerk für Mission und Diakonie der EMK, www.connexio.ch
Möchtest du andere Kulturen kennen lernen?
Aymarastamm am Carneval Andino in Iquique
Fingerpuppen aus Lamawolle
mit Aymarafarbverläufen
mit den Kindern im Kindergarten «Sweet»
Invista 2/201514
Stufe I bis V
Von Beat Bachmann
Am Sonntag 10. Mai 2015 findet die Sammlung für die gesamtschweizerische Arbeit mit Kindern, Jugendli-chen und Familien der EMK Schweiz statt. Die «Woche der Jugend» hat 2015 eine ganz wichtige Bedeutung.
Gekürzte Beiträge für Jugend+Sport-Angebote, gestri-chene Finanzhilfen für Jugendverbände, gekündigte Ver-träge für die Jungscharausbildungen ... und was kommt noch?
Es weht zurzeit ein stürmischer Wind gegen die Jugend-arbeit und es ist trotz knappen Finanzen nur schwer zu verstehen, weshalb gerade bei der Jugend gespart wer-den soll. Als Jugendfachstelle möchten wir sinnvolle Freizeitgestaltung mit Glaubensinhalten verknüpfen und die junge Generation erreichen und fördern. Da sind wir
Wo gibt es noch Unterstützung für die Jugend?
Woche der Jugend
in diesem Jahr ganz besonders auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen, gerade mit der Sammlungsak-tion «Woche der Jugend». Mit diesem Beitrag wird die gesamtschweizerische Arbeit der Fachstelle, Angebo-te, Projekte, Schulungen und Lager unterstützt, welche sonst nicht mehr angeboten werden können. Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Die «Woche der Jugend» basierte einst auf der Idee, wäh-rend einer Woche im Mai speziell auf die Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen aufmerksam zu machen, z.B. durch gemeinsame Aktivitäten von Jung und Alt. Heute sind die Anliegen der Jugend das ganze Jahr präsent und werden in der Gemeinde gehört. Es ist schön, dass das Miteinander der Generationen viel selbstverständlicher geworden ist.
Invista 2/2015 15
Info + Anmeldungwww.kila-beatenberg.ch
Ein Angebot der Takano-Fachstelle EMK | Evangelisch-methodistische Kirche
Lager für Kinder und Jugendliche | 2015
Von 7 - 13 Jahren
Von 8 - 14 Jahren
Von 2. - 9. Klasse
Herbstlager
3
2
1
V LLEYNIGHT
ZOAR | 5037 MUHEN | ALTE STRASSE 8
15.08.15 | AUSWEICHDATUM: 22.08.15 WANN?
WO?
ZEIT? 17:00 | BARBECUE, WOK, CREPES
18:00 | TURNIERBEGINN
22:00 | SIEGEREHRUNG, INPUT SENT, WORSHIP
24:00 | BIWAKIEREN + FRÜHSTÜCK AM NÄCHSTEN MORGEN
ANMELDEN ALS GRUPPE ODER EINZELPERSON BIS 08.AUGUST – VOLLEYNIGHT.TC-BASIC.CH
FRAGEN? [email protected]
Die Jugendarbeit der EMK Muhen lädt dich ganz herzlich ein zur Volleynight!
Das gibt jede Menge Spass, Sport, leckeres Essen, tolle Gemeinschaft und einen herausfordernden und berüh-renden Abschluss mit Input und Worship.
Ein cooler Event für dich und deine Jugendgruppe oder deinen Hauskreis!!!
Wir freuen uns auf dich ;-)
Team Jugendarbeit EMK Muhen
AGENDAANLÄSSE 201514. BIS 17. MAI
Camp IV | Auffahrt | Nationales Teenagerlager takano-online.ch
14. BIS 17. MAI
JS-Leiterausbildung jemk.ch
18. BIS 21. JUNI
JK – Jährliche Konferenz der EMK, Aarau. Miteinander der Generationen
13. BIS 25. JULI
Kinderlager 1 | Beatenberg www.kila-beatenberg.ch
25. JULI BIS 1. AUGUST
Kinderlager 2 | Beatenberg www.kila-beatenberg.ch
25. JULI BIS 8. AUGUST 2015
SKALA | Skandinavien Lager skala.ch
15. AUGUST 2015
Volleynight EMK Muhen Volleynight.tc-basic.ch
30. AUGUST 2015
Spomi | Benefiz-Fussballturnier | Zofingen takano-online.ch
10. BIS 13. SEPTEMBER
Aktion 72 Stunden www.72h.ch
26. SEPT. BIS 3. OKTOBER
Kinderlager 3 | Beatenberg www.kila-beatenberg.ch
6. BIS 7. NOVEMBER
KiFo | Kinder im Fokus | Konferenz für Mitarbeitende der Arbeit mit Kindern www.kifo.ch
14. BIS 15. NOVEMBER
Newleaders (übergemeindliche Schulung Jugend- und Teensmitar-beitende) www.newleaders.ch
26. DEZ 2015 BIS 2. JAN 2016
WiLa Lenz – Winterlager
mITeInAN
DeRdEr
GENERatIOn
Eni Es geht um das Miteinander von Jung&Alt.
Sa, 20.6., 9 - 13 UhrMit dem SprachkünstlerBänz Friedli. Podium/heisser Stuhl, Thema Generationen
So, 21.6., 10 - 16 UhrDen Konferenzsonntag als Miteinander der Generationen erleben.
Detailprogramme unter emk-schweiz.ch
Wir freuen uns auf dich!
Jährliche Konferenz der EMK | 18. - 21. Juni 2015 | Aarau
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