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Sveta Macht Meisterschlüssels des und die Helmar Rudolph INSPIRED MIND

Sveta und die Macht des Meisterschlüssels - Band 1: Das Buch mit sieben Siegeln

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DESCRIPTION

Sveta ist ein junges Mädchen, das mit ihren Eltern in Norddeutschland lebt. In einer Krisensituation erscheint ihr ein mysteriöser Mann und weiht sie in die Geheimnisse des Lebens ein. Tiefe Weisheiten und humorvolle Dialoge wechseln sich ab mit Systemkritik und spielerischen Übungen. Schrittweise wächst sie heran und erlangt Einsichten in die Mysterien des Lebens und in die Macht und Kraft der Gedanken. Das Buch ist außerordentlich vielschichtig geschrieben und begleitet junge LeserInnen über viele Monate, da sie wie im Master Key System aus denselben Zeilen immer wieder neue Bedeutung lesen. Auf 136 Seiten werden in diesem ersten Band die sieben hermetischen Prinzipien auf einfache Weise erläutert. Zum Ende hin ist eine Aufgabe oder ein Spiel in das jeweilige Kapitel integriert, in denen das zuvor erlernte Wissen zur Anwendung kommt.

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Band

1

Blindtext, Schriftbild wie auf Innenseiten: Die Tage vergingen, ohne dass es auch nur eine Spur von ihm gab. Sveta fragte sich bereits, wo Charlie wohl geblieben sei, denn es fehlte noch das siebte und letzte Siegel. Sollte er ihr etwa ein bisschen Zeit ge-geben haben, um über die sechs bekannten Siegel nachzuden-ken? Vor allem sollten sie ja auch einen Nutzen haben. Ohne eine Anwendung blieben sie ja nur Siegel. Aber Siegel verschlie-ßen ja etwas; das heißt, da verbirgt sich was hinter ihnen. Und da es gleich sieben sind und nicht nur eines, dachte sich Sveta, muss ja etwas ganz Besonderes dahinterstecken.

„Charlie hatte ja bereits angedeutet, dass es sich um etwas ganz Besonderes handelt. Er sagte, dass sich mit dem Öffnen des siebten Siegels alle Türen zu meinem Leben öffnen und ich ein Leben in Freiheit und Freude leben würde. Was hat er damit wohl gemeint?“

ISBN: 978-3-89682-xxx-x

Platzhalter

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Helmar Rudolphlebt in Kapstadt...Kurzabriss zu deiner Person und Autorentätig-keit. Kurzabriss zu deiner Person und Autorentätigkeit. Kurzab-riss zu deiner Person und Autorentätigkeit.

Foto

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PrologSternenlicht und Menschenkind

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Vor unendlich langer Zeit bist du entstanden. Der Zeitpunkt deiner Geburt ist nicht der, als du dem Mutterleib entnommen wurdest. Er liegt sehr weit davor zurück.

Vor Urzeiten fandst du deinen Anfang. Als Stern bist du geboren – als pures Licht, das dem Universum Form, Farbe und Bedeutung gab. Geboren bist du so mächtig und gefüllt mit so viel Liebe für das Leben und die Schöpfung, dass du es heute kaum noch nachvollziehen kannst. Wenn du wüsstest, wer du wirklich bist und was du wirklich kannst, du würdest vor Freude bersten und gleichzeitig in Demut auf die Knie fallen. Dieses Buch hilft dir, dorthin zurück zu finden.

Viele Male hast du diesen Planeten bereits besucht. Hast Leben gegeben, Leben genommen, bist gereist durch Welten fern und nah. Hast deine körperliche Hülle verlassen, um dir – oftmals nach langer Rast – eine neue auszusuchen und deine weltlichen Erfahrungen fortzuführen. Du warst mal Frau, mal Mann. Viele liebe Menschen, die jetzt an deiner Seite stehen, waren zuvor schon einmal deine Wegbegleiter. Ihr habt gelebt, geliebt, gehasst, verflucht. Versöhnt, geweint, gefreut. Getroffen, gewonnen, verloren, zerronnen. Doch wisse: Im unendlichen All des Allmächtigen und Allwissenden geht niemals etwas verloren.

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Nun bist du wieder hier. Erschienen als denkendes Wesen, mit einem kräftigen Herzschlag und einer hell erstrahlenden Sonne im Zentrum deines Körpers – deinem Solarplexus. Er ist dein inneres Sonnensystem. Es ist die Stelle, an der Energie erzeugt und überall an den Körper verteilt wird. Es ist die Stelle, wo der Traum zur Wirklichkeit wird, das Wort zu Fleisch. Es ist die Stelle, wo deine innere Flamme lodert und darauf wartet, von dir entfacht zu werden. Sei mutig, Sternenkind, und entfache sie JETZT!

Seit Anbeginn fällt Schatten dort, wo Licht erscheint. Auch heute gibt es Wesen, die sich dem Licht abgewandt haben. Weil aber auch sie als solches erschaffen wurden, sehnen sie sich sehr danach, mit ihrem Ursprung wieder eins zu werden. Auf ihrer Reise dahin holen sie sich die Kraft von denen, die ihr Licht am hellsten scheinen lassen. Sei also auf der Hut! Werde dir deiner eigenen Quelle gewahr und wappne dich gegen die, die versuchen, dein Licht zu stehlen. Sei ihnen nicht böse, denn sie wissen nicht, was sie tun. In der Tat brauchen sie deine Hilfe. Dadurch hilfst du aber nicht nur ihnen, sondern auch dir selbst. Die Zeit der Trennung ist vorbei. Wir mögen zwar nicht alle gleich sein, aber wir sind alle eins!

Du bist in einen aufgewühlten, aber auch höchst schöpferischen Zeitab-schnitt geboren worden und aus gutem Grund am Leben: Deine Macht und Kraft, das Licht für alle wieder hell erstrahlen zu lassen, das ist deine Aufgabe hier auf Erden. Diese Macht und Kraft kommen nicht ohne Fleiß zu dir. Du musst sie zuerst erkennen, dann anerkennen und anschließend ins Leben rufen. Ins Leben rufen!

Der Große Baumeister und die Mutter aller Welten haben dir dazu zahl-reiche Werkzeuge an die Hand gelegt. Die mächtigsten von ihnen findest du in diesen Zeilen. Sie haben nichts mit körperlicher Kraft zu tun, obwohl auch diese wichtig ist. Sie handeln von geistiger Kraft – der Macht und Kraft deiner Gedanken.

11Wie alles begann

Der Schlüsselmoment

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BOOOMMM!!! Die Tür des Kinderzimmers knallte so laut zu, dass man es im ganzen Haus hören konnte. Auf dem Schreibtisch kam ein Tablet-PC so stark ins Rütteln, dass er sich von ganz allein anschaltete. Auch Platti, das kleine Stofftier aus Australien, geriet mächtig ins Wanken. Mit letzter Kraft bewahrte es sich davor, aus dem Regal zu kippen und auf den Boden zu fallen. Unter ihm warf sich ein Mädchen namens Sveta aufs Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Sveta, was auf Russisch so viel wie „das Licht“ bedeutet, kommt eigent-lich aus der Lughansk, einem kleinen Ort ganz im Osten der Ukraine. Seit einigen Jahren lebt sie aber mit ihren Eltern in einer Stadt im Norden Deutschlands, irgendwo zwischen Hannover und Berlin.

Für ihr Alter ist Sveta schon recht weit und dennoch ein Kind wie alle anderen. Manchmal fragt sie sich sogar, ob sie nicht ein Junge hätte werden sollen, denn sie war selbstbewusst und mutig, teilweise sogar etwas draufgängerisch, und mit den Jungs in der Schule kam sie gut klar. Nun aber kullerten ihr die Tränen wie an einer Perlenkette gezogen die Wangen herunter und hinterließen auf dem Parkett eine beachtliche Pfütze.

Was war geschehen?

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Ihre Mutter Sonja und ihr Vater Michael hatten sich gestritten. Sonja war in das Arbeitszimmer ihres Mannes gegangen, wo sich dieser auf YouTube ein Video über die gegenwärtige politische Lage anschaute und den das Gerede der Politiker richtig wütend machte. Leider geschah das in den letzten Wochen recht häufig. Michael war ein gebildeter und wohlgeson-nener Mensch, doch aus irgendeinem Grund lenkte er seine Aufmerksam-keit gerade auf jene Sachen, die ihn aufbrausen ließen, wütend machten und gleichzeitig auch etwas traurig stimmten.

„Was hat das noch mit Demokratie zu tun?“ wetterte er. „Da hätten wir doch gleich in der Ukraine bleiben können. Die da oben entscheiden wieder einmal über die Köpfe der Menschen hinweg. Ein Skandal ist das! Und das Schlimmste ist, dass sich die Menschen das gefallen lassen. Das ist doch alles so gewollt. Das kann doch kein Zufall sein!“

Als Sonja ihm dann zur Beruhigung liebevoll den Arm um die Schulter legen wollte, wischte er diesen grob beiseite, so dass es Sonja sogar etwas wehtat.

„Aua! Was soll denn das? Und warum befasst du dich wieder mit diesen Dingen? Die können wir nur ändern, wenn wir mithelfen, die Welt durch tolle Ideen und gemeinsames Handeln positiv zu verändern. Du verschwen-dest wieder nur deine Zeit und Energie mit diesem Zeug! Du weißt doch, dass Energie dort fließt, wo Aufmerksamkeit hin geleitet wird. Gib ihnen nicht mehr noch mehr von der Energie, von der sie eh schon genug haben. Dadurch wird es doch nur noch schlimmer.“

„Verschon mich bitte mit deinen Weisheiten“, giftete Michael zurück.

Was von Sonja liebevoll gemeint war, führte nun zu einem handfesten Streit. Michael entschuldigte sich dafür später mit einem Abendessen in ihrem Lieblingsrestaurant, aber nun flogen erst einmal die Fetzen.

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Das 1. SiegelAm Anfang war, ja was denn?

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Die Autobahn A2 zwischen Berlin und Hannover war wie gewohnt voll. Im Verkehrsfunk wurde mitgeteilt, dass es bei Rennau einen Unfall gegeben hatte, was zu einem langen Stau führte.

Sonja, Michael und Sveta waren auf dem Weg nach Potsdam, wo sie das Babelsberger Schloss besuchen und im Park spazieren gehen wollten. Direkt an der Havel hat es Sveta immer gut gefallen; so kamen sie gerne und oft hierher. Vor allem gab es hinter dem Schloss eine Art Ruine, zu der sich Sveta ganz besonders hingezogen fühlte. Es roch da zwar ein wenig muffig und alles war verwahrlost, aber das machte ihr nichts aus. Das Laub der Bäume spielte dort seine eigene Melodie, und das Licht warf sanfte Schatten auf das alte Gemäuer. Über alle dem thronte eine Statue von Erzengel Michael.

„Lustig, der heißt ja wie Papa“, dachte sich Sveta schon beim ersten Besuch. Das war überhaupt etwas unheimlich, erinnerte es Sveta doch an etwas, wovon sie sich noch kein richtiges Bild machen konnte. Jedes Mal, wenn sie dort war, überkam sie aber ein Gefühl der Vertrautheit. Vielleicht war sie in einem früheren Leben schon einmal da? Leider lebte Oma Juliya nicht mehr; die hätte ihr dazu bestimmt mehr sagen können.

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So ging es auf der A2 nur im Schneckentempo voran – sie waren noch nicht einmal an Magdeburg vorbei. Sveta las auf ihrem Tablet-PC ein eBook über das alte Ägypten, während sich Sonja und Michael über den Kohlen-dioxid Ausstoß unterhielten. Michael hatte dazu natürlich seine eigenen Ansichten, und für ihn war das alles Abzocke. „Der kleine Mann wird mal wieder zur Kasse gebeten“, sagte er zu Sonja. „Irgendwann wird es mal richtig knallen, denn so kann und wird das nicht weitergehen.“

„Schatz, überlege doch mal: Wenn in Island ein Vulkan spuckt oder es Waldbrände gibt, da werden so viel Kohlendioxid und andere Gase freige-setzt, dagegen mutet doch der Ausstoß der Autos geradezu lächerlich an. Aber irgendwie schaffen es die Politikdarsteller immer wieder, Leute wie uns zur Kasse zu bitten. Natürlich sollen Autos sauber sein, aber wenn sie so viel Kohlendioxid ausstoßen, warum dürfen sie dann überhaupt gebaut werden? Erinnerst du dich noch an die Schweinegrippe? Auch die war an den Haaren herbeigezogen. Glücklicherweise ist da kaum einer drauf reingefallen, obwohl sich alle dagegen impfen lassen sollten. Und wusstest du, dass nicht nur in Amerika giftiges Zeug vom Himmel gesprüht wird, wie zum Beispiel Aluminium, was dort den Boden vergiftet und die Wälder wie Zunder brennen lässt? Sogar die Feuerwehrleute wundern sich darüber, denn so eine Art Waldbrand kannten sie bislang noch gar nicht. Das stinkt doch zum Himmel, findest du nicht auch?“

Sonja antwortete darauf nicht, denn sie wusste, dass Michael Recht hatte. Nur fand sie, dass es einfach der falsche Ansatz war. Es wurde ja nicht weniger dadurch, je mehr er sich damit befasste. Nur wenn etwas die Energie entzogen wird, kann es auch verschwinden. Die Dinge bestehen ja nur deshalb, weil sie mit Energie geladen sind. Das gilt sowohl für Menschen als auch für Ideen.

Während die Autoschlange langsam voran kroch, überkam Sveta ein Gefühl von Traurigkeit. Sie wandte ihren Blick ab und schaute aus dem Fenster.

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Das 2. SiegelDie geheimnisvolle Kraft der Schlange

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Während Sveta auf dem Rücksitz saß und die Bäume am Straßenrand an sich vorbeiziehen sah, ratterte es in ihrem Kopf noch wie verrückt. Es fühlte sich so an wie vor zwei Wochen, als sie gemeinsam mit ihren Eltern in der Therme war. Dort lag sie im Schwimmbad und hielt sich mit aller Kraft am Beckenrand fest. Die Gegenstromanlage trommelte dabei auf ihren Rücken ein und versuchte sie mit aller Kraft in die Mitte des Pools zu spülen, was aber nicht gelang. 1:0 für Sveta.

Als sie anschließend unter der Dusche stand und die Brause direkt auf den Kopf richtete, vernahm sie nach einiger Zeit ähnliche, wellenartige Geräu-sche wie kurz zuvor im Schwimmbad.

Jetzt aber war es anders: Ein Gedanke kam hoch, gefolgt von ähnlichen Gedanken. Keine 10 Sekunden später folgte ein neuer Gedanke, der mit dem ursprünglichen nicht mehr viel zu tun hatte. So ging es eine Zeitlang weiter – immer wieder dasselbe Muster: Ein Gedanke wurde geboren; ähnliche folgten. Diese wurden dann schnell durch neue abgelöst. Das einzig Beständige daran war, dass es immer so ablief.

Es war das erste Mal, dass Sveta ihre Gedanken beobachtete. Etwas komisch war ihr dabei schon zumute. Dennoch fiel ihr auf, dass sie von

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ihren Gedanken getrennt war. Wie sonst sollte sie diese überhaupt beob-achten können, wenn sie und die Gedanken eins und untrennbar wären?!

„Hmmm… ich kann also meine Gedanken beobachten. Sehr interessant“. Dabei zog sie das „sehr“ stark in die Länge, so wie in den Sherlock Holmes Büchern, wenn Holmes und Watson auf eine heiße Spur stießen.

„Aber Moment einmal – das kommt mir doch bekannt vor!“

Bei diesem ‚Aha-Moment‘ fühlte sie sich plötzlich selbst wie ein Detektiv! Beim letzten Mal sagte ihr der mysteriöse Herr noch, dass nirgends geschrieben steht, was man denken muss. Dann ertappt sie sich beim Beobachten ihrer Gedanken. Keine Minute später merkt sie, dass es bei den Sherlock Holmes Geschichten immer wieder um genaues Beobachten und Kombinieren geht, damit die Täter überführt werden können. Svetas Herz pochte stark, und wieder einmal fühlte sie es am ganzen Körper.

„Wow, da ist ja noch eine Welle“, sagte sie zu sich und war dabei sichtlich stolz auf die Bilder, die gerade vor ihrem geistigen Auge entstanden.

Die restliche Fahrt zum Babelsberger Schloss verging wie im Fluge. Sveta bat ihre Eltern, zunächst unten an die Havel zu gehen, denn die Sache mit den Gedanke und den Wellen ließ sie nicht mehr los. Und was war da naheliegender als das Wasser, in dem man doch so schön Wellen machen kann!

„Komm, Paps, wirf‘ doch bitte einen Stein ins Wasser. Ich möchte sehen, was da passiert.“

Michael nahm einen kleinen Stein und warf ihn in die Havel. Als er auf der Wasseroberfläche aufschlug, verursachte er eine kreisförmige Wellenbe-wegung. Diese wurde mit zunehmender Entfernung schwächer, weil sie sich

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dabei mit anderen Wellen vermischte. Dadurch wiederum entstanden ganz neue Muster.

„Klasse, Paps, noch einen, bitte!“ rief Sveta ihrem Vater zu.

Erneut klatschte der Stein ins Wasser, und wieder entstand eine kreisför-mige Wellenbewegung.

„Das ist ja genau wie bei meinen Gedanken. Der erste ist wie das Aufschlagen des Steinchens auf dem Wasser. Die Wellenbewegung ist dann wie meine Gedanken. Auch sie werden mit der Zeit schwächer, es sei denn, ich denke denselben oder einen ähnlichen Gedanken erneut und gebe ihm dadurch Kraft.“

In Svetas Gehirn begann es gehörig zu rumoren. Wissenschaftlich ausge-drückt nennt man das „ein Erschaffen neuer synaptischer (erregungsüber-tragender) Verbindungen“. Währenddessen warf Michael sehr zur Freude seiner Tochter weiterhin Steinchen ins Wasser.

„Papa“, frage Sveta, „was für Wellen gibt es denn noch, außer denen im Wasser?“

„Eine unendlich große Anzahl. Sie werden übrigens auch Schwingungen genannt, weil da immer etwas schwingt, sich bewegt und so überhaupt erst wahrnehmbar wird. Teilweise vermischen sie sich oder bleiben für einander undurchdringbar. Es gibt da Lichtschwingungen, Wärmeschwingungen, Tonschwingungen, Farbschwingungen, solche, die aus dem Kosmos kommen oder von den Planeten. Diese alle unterscheiden sich dadurch, wie schnell hintereinander sie kommen und wie stark sie dabei sind. Für manche braucht man feinste Messgeräte. Andere kann der Mensch immer noch nicht messen, sondern nur darüber spekulieren.“

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Das 3. SiegelEin Geschenk des Himmels

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Sie waren im Liquidrom in Berlin. Neben den verschiedenen Saunen, einem Schwimmbad im Außenbereich und einer großen Theke bestand die Hauptattraktion des Liquidroms aus einer abgedunkelten Kuppelhalle mit einem warmen Salzwasserpool. Wenn man dort die Ohren ins Wasser senkte, hörte man Musik von außergewöhnlicher Klarheit

Immer wieder gab es neue Musikthemen – heute war der deutsche Kompo-nist Franz Schubert an der Reihe. Dessen 8. Symphonie, „Die Unvollendete“, war eines von Sonjas Lieblingsstücken, weshalb sie heute hier waren. Sonja wollte unbedingt, dass ihre Tochter einmal in den Genuss dieses Erleb-nisses kam. Sveta war zwar nicht besonders wild auf klassische Musik, aber von diesem Stück wusste sie durch ihren Vater, dass es sich dabei um ein ganz Besonderes handelte: Es ließ nämlich Pflanzen schneller wachsen. Untersuchungen hatten ergeben, dass Pflanzen darauf ansprachen und mit verstärktem Wachstum reagierten.

„Ob ich dadurch heute wohl 2cm größer aus dem Pool komme“, fragte sich Sveta im Spaß und stieg in den Pool. Dort legte sie sich auf den Rücken, während ihre Mutter sie leicht an den Füßen festhielt. Ihre Augen waren

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auf die Decke gerichtet, an der sanft bunte Farben kreisten. Von ihrem Kopf ragten nur die Nase und die Augen heraus; der Rest befand sich unterhalb der Oberfläche und wurde von kristallklaren Klängen umspült.

An der Decke intensivierte sich derweilen das prächtige Farbenspiel. Sveta entdeckte auch in ihm wieder neue Muster, die sich mal schneller, mal langsamer abwechselten. Nach wenigen Minuten war sie aber den Klängen erlegen und fühlte sich wie ein Schwamm, der willig die Unterwasserhar-monien aufsaugte. Es war so, als ob die Musik ihre kleine Seele weich-spülen würde.

Bevor Sveta auffiel, dass da ja wieder Farben und Klänge zusammen erschienen, war auch der weise Herr im weißen Gewand schon da.

„Guten Abend, liebste Sveta.“

„Plllllrrrrrrrrrrrrrrrrrrrppppppppp“ blubberte es nur zurück.

„Ich nehme mal an, das heißt ‚Guten Abend‘“, erwiderte er mit einem Lächeln. „Schön, dass du dir eine solch entspannte Umgebung ausgesucht hast, denn das 3. Siegel hat es in sich“, sprach er. „Und nachdem wir gestern über Wellen gesprochen hatten, bist du ja hier gleich im richtigen Element.“

„Machst du eigentlich nie Feierabend? Du solltest dich lieber hier neben mich in den Pool legen und der Musik lauschen. Mein Papa kann dir dann die Füße halten, damit du nicht untergehst.“

„Haha, aber bitte nicht kitzeln, sonst hat der Pool gleich kein Wasser mehr,“ entgegnete ihr der Herr.

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Das 5. SiegelIm Rausch der Rhythmen

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Die Wochen vergingen wie im Fluge. Sveta machte es sich zur Gewohnheit, in den Unterrichtsstunden ganz besonders aufmerksam zu sein. Dabei achtete sie auf jedes Wort des Lehrers, seine Gestik, den Tonfall sowie die Reaktion der Schüler. Sie achtete auch bei ihren Mitschülern genau darauf, wie sie sich ausdrückten. Sie achtete auch auf deren Körperhaltung und Mimik, sogar auf ihre Atmung. Obwohl sie nicht aus allem Sinn machen konnte, nahm sie es dennoch lebhaft wahr.

Mit der Zeit entdeckte sie auch hier, dass sich Dinge wiederholen. Matthias, zum Beispiel, ein Junge aus ihrer Klasse, war ein typischer Bully. Immer ärgerte er Kinder, die kleiner und schwächer waren als er selbst. Er schubste sie herum, machte dumme Sprüche und war allgemein abfällig gegenüber seinen Mitschülern. Matthias gehörte auch keiner Gruppe an; er tat sich schwer in der Schule, hatte schlechte Noten und wurde von den Lehrern oft gerügt. Auch bekam er von seinen Eltern anstatt eines Schulbrots oder gesunden Pausensnacks immer nur Geld mit in die Schule. Davon kaufte er sich am Kiosk Süßigkeiten – und nicht zu knapp.

Sveta fiel auf, dass Matthias immer dann besonders aggressiv war, wenn er sich wieder einmal mit Süßigkeiten vollgestopft hatte. „Ob das wohl daran liegt?“ fragte sie sich. „Papa hat mir ja mal gesagt, dass Nahrung in Energie

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umgewandelt wird. Der Körper benutzt diese Energie, um sich am Leben zu halten. Wir können also nur leben, wenn wir ausreichend Energie haben, und diese ziehen wir unter anderem aus der Nahrung. Ob Matthias durch die vielen Süßigkeiten einfach zu viel Energie hat, wenn er aber im Unter-richt ist, auf einmal kaum noch welche? Der Lehrer hat ja auch gesagt, dass der Körper versucht, ein Gleichgewicht herzustellen; dass alles im Leben auf Gleichgewicht ausgerichtet ist.“

Svetas Hirn arbeitete auf Hochtouren, während sie sich an das letzte Siegel erinnerte. Dabei versuchte sie Verbindungen herzustellen, wo vorher keine bestanden. Noch nie hatte sie sich darüber Gedanken gemacht. Als Baby wurde sie einfach nur von Mama und Papa gefüttert. Als sie dann etwas größer war, schmeckten ihr bestimmte Dinge nicht, wie zum Beispiel Spargel, Rote Beete, Sellerie oder Sauerkraut. Mama und Papa haben das auch schnell erkannt und diese aus ihrem Speiseplan gestrichen.

„Igitt, allein der Gedanke daran…“, dachte sie.

Mit der Zeit aber wandelte sich auch das. Papas Gemüsesaft war voller Rote Beete, und auch Sauerkraut fand sie zwar immer noch grässlich. Wenn Papa aber mal Saft aus dem Bioladen mitbrachte, nahm sie einen großen Schluck, schüttelte sich und musste dann immer kichern, weil das Zeug zwar übel schmeckte, es sie aber lustig stimmte und sie sich danach gut fühlte. Ihre Eltern schauten ihr dabei amüsiert zu – ihre Tochter wuchs heran. Schließlich kam der Tag, wo auch der grässliche Geschmack des Sauerkrautsafts irgendwie normal wurde.

Matthias und seine Süßigkeiten ließen Sveta nicht los. Beim Mittagessen fragte sie ihren Vater: „Papa, der Matze ist in der Schule immer so doof zu uns, hänselt uns und schubst manche Kinder herum. Kann es sein, dass es an den Süßigkeiten liegt, die er sich am Kiosk kauft?“

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NachwortAuf dem Grund des Meeres

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Ist die Schöpfung nicht genial? Alles, was wahr ist, ist einfach – niemals kompliziert. Doch ohne ein Wissen kann es auch keine Anwendung geben, und ohne die auch keinen Nutzen. Nun hast du das Wichtigste dieses vormals geheimen Wissens erlangt. Es steckt aber noch viel mehr dahinter, wie du bald erfahren wirst.

Ich hoffe dir mit diesem Buch einen tollen Weg aufgezeigt zu haben, den es sich wirklich lohnt zu beschreiten. Es ist der Weg der Liebe, des Wissens und der Weisheit. Es ist der Weg der Ruhe, der Freude und des Mitgefühls. Es ist der Weg des Verständnisses. Es ist auch der Weg des Erfolges.

Zu viele Menschen wissen weder um die Macht und Kraft ihrer eigenen Gedanken, noch um die Funktionsweise ihres Verstandes, seiner Aufgabe und seinen Beschränkungen.

Sie wissen auch nicht um die Macht und Kraft ihres Unterbewusstseins, welches sich durch Intuition („Eingebung“) zu erkennen gibt. Auch wissen sie nicht dass das Gesetz der Liebe und das Gesetz der Anziehung ein und dasselbe sind. Ihnen fehlt die Grundlage zu einem selbst bestimmten Leben, und die Lage auf der Erde ist ein direktes Resultat dieses fehlenden Wissens.