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Bündnis für die gesunde Seele! 03 | 2009
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Bündnis für die gesunde Seele!
02 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Im Auftrag und mit Unterstützung des Landes Salzburg
Impressum
Herausgeber:
Verein Kuratorium für psychische Gesundheit
c/o SALK – Abt. Psychosomatik
5020 Salzburg | Müllner Hauptstraße 48
Fon: +43 (0) 664 / 7397 0829
eMail: [email protected]
www.kuratorium-psychische-gesundheit.at
Für den Inhalt verantwortlich:
Mag. Gottfried Jakober, Geschäftsführer
eMail: [email protected]
mailto:[email protected]://www.kuratorium-psychische-gesundheit.at/
Inhalt
Bündnis für die gesunde Seele! 03 | 2012
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort Landesrat Walter Steidl …………………......................... 5
Vorwort Primar Dr. Manfred Stelzig ………………....................... 6
Mitglieder & Partner ............................……................................ 7
Psychische Gesundheit ist wie ein kostbares Geschenk ……..… 8
Die Erschöpfung unserer Gesellschaft … …………………………... 9
Vortragsreihen GESUNDES SALZBURG 2012 ……................... 10
Plakat-Kampagne: MUTTER BRAUCHT SCHUTZ …........….…… 11
„I schau auf mi UND di“- Burnout-Präventionskampagne .…. 12
WIR BAUEN UNSER SEELENHAUS“ – für SchülerInnen …...... 13
NEUES PROJEKT: Leit.Bild-Entwicklung für Schulen ……..….. 14
Psychotherapie-Hilfefonds ….............................................….. 15
Anhang: Pressespiegel
Vorwort
Bündnis für die gesunde Seele! 05 | 2012
Psychische Erkrankungen sind drauf und dran
zur Volkskrankheit Nummer Eins zu werden.
Immer mehr Menschen fühlen sich immer
häufiger gestresst, immer mehr Menschen
leiden unter Burnout oder Burnout-ähnlichen
Symptomen, immer mehr Menschen leiden
unter Depressionen. Und das sind nur einige
Formen von psychischen Problemen. Dass
Erkrankungen der Psyche immer häufiger
werden, belegen mittlerweile eine Vielzahl von
wissenschaftlichen Studien.
Eine dieser Studien stammt vom Hauptverband
der Sozialversicherungsträger und wurde im
Juni 2012 vorgestellt. Die Ist-Analyse der psy-
chischen Gesundheit der Österreicherinnen
und Österreicher zeigte auf, dass jedes Jahr
rund 900.000 Personen Leistungen der Kran-
kenkassen wegen psychischer Probleme in
Anspruch nehmen – Tendenz steigend. Die
Kosten dieser Leistungen werden mit 800
Millionen Euro pro Jahr beziffert.
Als Gesundheitspolitiker sehe ich meine Aufga-
be in erster Linie darin, die Behandlung und
Versorgung aller PatientInnen bestmöglich
sicherzustellen. Die medizinische und thera-
peutische Behandlung von psychisch erkrank-
ten Menschen ist mir dabei ein besonderes
Anliegen. Zum einen, weil diese Menschen,
neben den Symptomen, nach wie vor mit einer
Tabuisierung ihrer Krankheit kämpfen müssen
und zum anderen, weil die psychosoziale Ver-
sorgung im Bundesland weiter ausgebaut und
verbessert gehört.
Bei der Entstigmatisierung psychisch Erkrank-
ter in unserer Gesellschaft leisten Organisatio-
nen wie das Kuratorium für psychische Ge-
sundheit mit seinen rund 50 Mitgliedern wie
Institutionen, Vereinen und Einzelpersonen aus
dem medizinischen und psychosozialem Be-
reich, einen wertvollen Beitrag. Vor allem auch
die permanente Präsenz mit psychosozialen
Themen in großen öffentlichen Medien ist eine
wirksame Maßnahme, auch in Richtung Prä-
vention.
Was Ausbau und Verbesserung der psychoso-
zialen Versorgung betrifft, geht Salzburg einen
guten Weg. Mit der kürzlich in Hallein eröffne-
ten intensiv betreuten sozialpädagogischen
Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche
- die erste Einrichtung dieser Art in Salzburg –
wird konsequent an Angeboten für die psycho-
soziale Kinder- und Jugendgesundheit gearbei-
tet. In Umsetzung ist, in enger Kooperation
mit der Salzburger Gebietskrankenkasse, ein
Zentrum für die psychosoziale Versorgung von
Kindern und Jugendlichen. Verteilt auf mehre-
re Standorte im Land Salzburg soll diese Ein-
richtung 2014 in Betrieb gehen.
Mein Ziel ist eine Verbesserung der Betreuung
und Versorgung von psychisch Erkrankten und
deren Angehörigen. Gemeinsam mit Ihnen,
den Experten dieses Bereiches, kann dieses
Ziel erreicht werden.
Ihr
Walter Steidl
Landeshauptmann-Stellvertreter
Ein gesunder Körper braucht einen gesunden Geist
Vorwort
06 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Seelische Probleme gehören zum Leben dazu
und sind immer und überall. Manchmal be-
kommen wir erst über die auftauchenden
Probleme dazu, über die Seele tiefer nachzu-
denken. Wichtig ist zu verstehen, dass die
Seele eine relativ klare Struktur hat und
durchaus verstehbar ist. Deshalb ist es so
wichtig, sich mit seinem eigenen Innenleben
auseinanderzusetzen und das Gefühl zu be-
kommen, dass uns dieses faszinierende, weite
Land etwas vertrauter geworden ist. Es ist mir
ein Herzensanliegen, dass es den Menschen
möglichst gut geht und dass sie in der Lage
sind, ihr Leben zunehmend besser selbst zu
gestalten. Übersteigen manchmal die Sorgen,
Probleme und Fragenstellungen die bisher
erworbenen Bewältigungsstrategien, sollten
die Menschen sich nicht scheuen, eine Nachhil-
festunde in Form einer Psychotherapie oder
einen Rat von einem ärztlichen Spezialisten zu
holen.
Ein zweites, von mir großes Anliegen ist: Es
sollen die Zusammenhänge zwischen seeli-
schem Leid und körperlicher Symptomatik viel
deutlicher erkannt, geäußert und frei diskutiert
werden. Ein wesentlicher Teil der Patienten,
die sich um Hilfe bemühen, leidet unter psy-
chosomatischen Problemen. Unser aufgeklär-
tes Denken in der Medizin tut sich mit der
Seele noch immer schwer. Körperlichen Symp-
tomen wird (manchmal) mit einem Übermaß
an technischen Apparaturen nachgesetzt; bis
ins kleinste Detail werden vom Menschen
Bilder gemacht, um den Ursachen eines Lei-
dens auf die Spur zu kommen. Zum Teil ist
dies auch notwendig und gut, die Psyche
kommt jedoch von Anfang an zu kurz. Am
Ende einer langen Untersuchungsreihe steht
häufig das Ergebnis: Ohne Befund. Körperlich
ist alles in Ordnung.
Den Hilfesuchenden muss viel klarer vermittelt
werden, dass die psychischen Probleme keine
Schande und keine Katastrophe sind, sondern
eine Tatsache, die wir verstehen müssen und
zu bewältigen haben. Keiner der Betroffenen
spinnt oder ist verrückt! Es ist hoch an der
Zeit, dass dieses Wissen Allgemeingut wird.
Das Kuratorium für psychische Gesundheit ist
nun schon sein Jahren bemüht, diesem Wissen
mehr und mehr zum Durchbruch zu verhelfen.
Es geht uns dabei auch darum, innerhalb des
medizinischen Systems dem Phänomen der
Psychosomatik zu mehr Geltung zu verhelfen –
leider (noch) mit mäßigem Erfolg. Doch es ist
wie ein innerer Auftrag, dem ich folgen muss.
Denn seit Jahrzehnten wächst die Fachliteratur
zu den neu gewonnen Erkenntnissen der
Psychosomatik oder die das Problem „Krank
ohne Befund“ beschreiben und ebenso lange
werden die vorgetragenen Argumente zwar
höflich, interessiert und durchaus beipflichtend
zur Kenntnis genommen – und trotzdem wird
stur am eingefahrenen System zur Behandlung
organischer Erkrankungen festgehalten. Dabei
gelte es einfach der Seele und ihrer vielfältigen
Ausdrucksformen auf der körperlichen Ebene
mehr Beachtung zu schenken. Die Seele würde
es dem Menschen mit Lebensfreude und den
Krankenkassen mit geringeren Kosten danken.
Die Seele ist ein faszinierendes, weites Land
Primar Dr. Manfred Stelzig
Obmann
Mitglieder & Partner
Bündnis für die gesunde Seele! 07 | 2012
Als starkes Netzwerk verbindet das Kuratorium
für psychische Gesundheit Kompetenz, Know-
how und Erfahrung seiner Mitglieder. Wir tra-
gen Sorge für die Sicherung und Förderung
der psychischen Gesundheit der Menschen in
Stadt und Land Salzburg. Die Menschen in
unserem Land sollen sich wohlfühlen und
Lebensfreude empfinden. Für jene, die bereits
erkrankt sind, wollen wir die Rehabilitation und
Versorgung verbessern.
Durch die Medienpartnerschaft mit den Salz-
burgen Nachrichten, dem ORF Landesstudio
Salzburg und der Salzburger Woche stehen
Kommunikationswege für die effiziente und
effektive Vermittlung interessanter Aspekte der
psychischen Gesundheit zur Verfügung.
Institutionen
AhA! - Angehörige helfen Angehörigen
Akzente Salzburg – Fachstelle Suchtprävention
Ärztekammer Salzburg
Arbeitskreis für Vorsorgemedizin - AVOS
Berufliche Fortbildungszentren (bfz) gemeinnützige GmbH
Beratungsstelle für klin. Psychologie, Psychotherapie - Uni Salzburg
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen - BÖP
Caritas Salzburg
Diakonie Zentrum Salzburg
EMCO-Privatklinik GmbH – Institut für Allgemeine Psychosomatik
Frauengesundheitszentrum ISIS
Gesellschaft für Psychosomatik
Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung in Salzburg
Institut Glücksspiel & Abhängigkeit
Kammer für Arbeiter und Angestellte Salzburg
Kinder- und Jugendanwaltschaft
KOKO – Kontakt- und Kommunikationszentrum für Kinder Salzburg
Landesschulrat für Salzburg
Landesverband für Psychohygiene
Laube Sozialpsychiatrische Aktivitäten GmbH
Lebensqualität Bauernhof
Männerbüro Salzburg
Männerwelten – Verein Männer gegen Männer-Gewalt
Obesity Academy Austria – Qualitätsnetzwerk Übergewicht
Partner- und Familienberatung der Erzdiözese Salzburg
Pro Mente Salzburg - Kinderseelenhilfe
Psychologische Beratungsstelle für Studierende Salzburg
Salzburger Hilfswerk
Salzburger Patientenvertretung
Selbsthilfe Salzburg
Sexualberatungsstelle
SOS Kinderdorf
Telefonseelsorge Salzburg – kids-line
Univ.-Klinik Salzburg, Sonderauftrag für Psychosomatische Medizin
Univ.-Klinik Salzburg, Sonderauftrag für Suizidprävention
Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I, PMU Salzburg
Verein zur Förderung psychischer Gesundheit
Verein Selbstbewusst
Individuelle Mitglieder
Dr. Rudolf Bogan | Dr.in Monika Filnkößl | Mag. Hannes Goditsch
Mag.a Sigrid Hamberg | Dr. Christopher Kartnig | Dr.in Gertraud
Müller-Luger | Dr.in Elisabeth Oedl-Kletter | Mag. Robin Pancheri
Mag. Siegfried Rathner | Dr. Patrick Weihs | Dr. Wolf-Dietrich Zuzan
Vernetzung und
Medienkooperation
Jahresbericht 2012
08 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Die Gesundheit ist ein kostbares Geschenk –
insbesondere auch die psychische Gesundheit.
In den vergangenen Jahren hat dieses Thema
in der Gesundheitspolitik stark an Bedeutung
gewonnen und die psychosoziale Grundver-
sorgung im Land Salzburg wurde weiter
ausgebaut. Dennoch gibt es einen Optimie-
rungsbedarf – vor allem bei der Vernetzung
der Anbieterorganisationen. Das Kuratorium
für psychische Gesundheit als Netzwerk unter-
stützt, im Rahmen seiner Möglichkeiten durch
die regelmäßigen Vernetzungstreffen den In-
formationsaustausch und initiiert gemeinsame
Aktionen. In der „SN-Couch“-Kolumne der
Salzburger Nachrichten bringen wir regel-
mäßig Tipps und interessante Hinweise für die
Pflege der Seele. Mit diverseren öffentlich-
keitswirksamen Kampagnen sowie Gesund-
heitsvortragesreihen im ganzen Bundesland
Salzburg rücken wir zusätzlich die Bedeutung
der psychischen Gesundheit in den Fokus der
Aufmerksamkeit.
Dafür setzen wir effizient unsere Finanzmittel
ein. Im Jahr 2012 standen insgesamt EURO
49.042,00 zur Verfügung. 71% davon förderte
das Land Salzburg als Basisfinanzierung. Durch
Projektaufträge im Rahmen der Gesunden
Schule Salzburg konnten Einnahmen von ca.
EURO 9.000,00 erzielt werden, was etwa 18%
der Gesamtmittel ausmacht. Das Fundraising
mit 3% Einnahmen, gestaltete sich im vergan-
genen Jahr als sehr schwierig. Ausgabenseitig
schlagen sich die Personalkosten mit 65% und
die Infrastrukturkosten mit 8% zu Buche. Ein
Viertel der Finanzmittel wurde für Projekte,
Vorträge, Veranstaltungen und für diverse
zusätzliche Maßnahmen in puncto Öffentlich-
keitsarbeit aufgewendet.
Psychische Gesundheit ist wie ein kostbares Geschenk
71 % Förderung Land Sbg.
18 % Projekt-
einnahmen
8 % Mitglieds- beiträge
3 % Sponsoring/
Spenden Budgetmittel 2012
65 % Personal-
kosten
8 % Infrastruktur-
kosten
13 % Projekte/ Vorträge
14 % Öffentlichkeit-
arbeit
Mittelverwendung 2012
Mag. Gottfried Jakober
Geschäftsführer
Jahresbericht 2012
Bündnis für die gesunde Seele! 09 | 2012
Gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Vorsor-
gemedizin und der Salzburger Gebietskranken-
kasse lud das Kuratorium für psychische Ge-
sundheit am 8. Mai 2012 zu einem Diskussi-
onsabend in das ORF-Landesstudio Salzburg
zum Thema „Die Erschöpfung unserer Gesell-
schaft“ ein. In vier Eröffnungsstatements
brachten ExpertInnen aus der Praxis ihre Ana-
lysen zum „gesellschaftlichen Befund“ des weit
verbreiteten Phänomens des Erschöpftseins so
vieler Menschen. Dr. Peter Kowatsch, ärztli-
chen Leiter von AVOS und praktischer Arzt,
wies in seinem Begrüßungsreferat daraufhin,
dass von der Erschöpfung insbesondere auch
alleinerziehende Mütter betroffen sind. Dr.
Harald Seiss, Direktor der Salzburger Gebiets-
krankenkasse, untermauerte die Bedeutung
des Themas anhand aktueller Zahlen zu, An-
stieg der von psychischen Erkrankungen in den
vergangenen Jahren. Die sehr persönlichen
Erzählungen von Hermann Muigg-Spörr, ehe-
maliger Geschäftsführer eines erfolgreichen
Sportgeschäfts, der vor vielen Jahren selbst an
„Burnout“ erkrankte, verdeutlichten sehr ein-
drucksvoll die Problematik der Selbstausbeu-
tung des heutigen modernen Menschen. Mit
den etwa 80 anwesenden Gästen diskutierten
anschließend Mag.a Regina Ovesny-Straka,
Generaldirektorin der Salzburger Sparkasse,
Dr.in Doris Gödl, Psychologin und Politikwissen-
schafterin, DDr. Nikolaus Dimmel, Rechtssozio-
loge und Rechtspolitologe und Prim. Dr. Manf-
red Stelzig mit der ORF-Moderatorin Elfi
Geiblinger.
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Die Erschöpfung unserer Gesellschaft
ORF-Diskussion
am 8. Mai 2012 mit
Expertinnen und Ex-
perten aus Medizin,
Wirtschaft und
Wissenschaft.
Jahresbericht 2012
10 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
begrüßt wurden.
VVoorrttrraaggssrreeiihheenn GGEESSUUNNDDEESS SSAALLZZBBUURRGG 22001122**))
Thema Datum Ort ReferentIn Besucher
PROBLEM - ALKOHOL
Wenn der Genuss zur
Sucht wird
14.03. Salzburg-Stadt Prim. Dr. Hannes Bacher 102
13.03. St. Johann/Pg. Mag. Andreas Gatsch 11
13.03. Tamsweg abgesagt 0
15.03 Mittersill Mag.a Sarah Backmund 3
DIE MACHT DER
SELBSTHEILUNGSKRÄFTE
08.05. Salzburg-Stadt Dr. Hans Gasperl 470
08.05. St. Johann/Pg. Regina Jungmayr 102
09.05. Tamsweg Dr. Hans Gasperl 85
10.05. Zell am See Regina Jungmayr 24
20.06. Salzburg-Stadt Dr. Hans Gasperl 320
DIE ANGST IM NACKEN
Hilfe, wenn Ängste das
Leben bestimmen
25.09. Salzburg-Stadt Dr. Hans Morschitzky 280
25.09. St. Johann/Pg. Prim. Dr. Reinhold Fartacek 110
26.09. Tamsweg Prim. Dr. Reinhold Fartacek 45
27.09. Mittersill Prim. Dr. Reinhold Fartacek 250
DIE HEILWIRKUNG VON MU-SIK
auf Körper und Psyche
13.11. Salzburg-Stadt Vera Brandes 280
13.11. St. Johann/Pg. Dr. Thomas Stephanides 85
14.11. Tamsweg Dr. Thomas Stephanides 28
15.11. Zell am See Dr. Thomas Stephanides 35
*) in Kooperation mit der Salzburger Gebietskrankenkasse GesamtbesucherInnen 2.230
WIR WAREN HEIMKINDER
Buchlesung und Podiumsdiskussi-on
21.06. Salzburg-Stadt Dr.in Karoline V. Greimel (u.a.) 120
GLÜCKLICH IM NOVEMBER 23.10. Anif Mag. Gottfried Jakober 40
Jahresbericht 2012
Bündnis für die gesunde Seele! 11 | 2012
diesem Plakat-Slogan schärfte das Kurato-
rium für psychische Gesundheit, Ende 2012 in
der Öffentlichkeit, den Blick für die psychoso-
ziale Dimension einer Schwangerschaft.
In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung
stellte das Kuratorium für psychische Gesund-
heit fest, dass knapp 10% der schwangeren
Frauen sich einer so hohen Stressbelastung
ausgesetzt fühlen, dass Sie dringend eine
Unterstützung brauchen. Etwa 30% geben
noch an, dass Sie sich hin und wieder sehr
unter Druck fühlen.
Eine Schwangerschaft ist natürlich keine
Krankheit. Dennoch empfinden sich werdende
Mütter emotionell manchmal so wie bei einer
Achterbahnfahrt. Stimmungsschwankungen in
der Schwangerschaft sind durchaus normal.
Deshalb ist es so wichtig, dass über die
Selbstwahrnehmung die Eigenständigkeit der
Frauen gefördert wird und das soziale Umfeld,
der Frau mit Achtung und Respekt begegnet.
Im familiären Alltag können gute Ratschläge
oft wie körperliche Schläge wirken. Aussagen
wie: "Diese Gefühlsduselei hätte es früher
nicht gegeben" oder "Du musst als werdende
Mutter doch glücklich sein" sind Worte die
verletzen können, weil die tatsächlich verspür-
ten Gefühle der Frau missachtet werden.
Durch eine feinfühlige Begegnung gegenüber
der werdenden Mutter in der Familie, im
Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder im medi-
zinischen Alltag wird Wesentliches zur psychi-
schen Gesundheit beigetragen. Das Spenden
von Feingefühl und Empathie lässt eine le-
bensbejahende und lebensfördernde Atmo-
sphäre entstehen, die in gewisser Weise wie
ein Schutzraum für Mutter und Kind wirkt.
Plakat-Kampagne: MUTTER BRAUCHT SCHUTZ
Jahresbericht 2012
12 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Die erfolgreiche im Jahr 2009 gestartete Kam-
pagne „I schau auf mi UND di – Für eine ge-
sunde Psyche“ der Arbeiterkammer Salzburg,
der Salzburger Gebietskrankenkasse und des
Kuratoriums für psychische Gesundheit fand
auch im Jahr 2012 wieder Anklang. Die Kam-
pagne richtet sich an Betriebsrätinnen und
Betriebsräte. Diese erhalten ein umfassendes
und kostenloses Paket an Informationen, Un-
terstützung und Beratungsmöglichkeiten. Wir
stellen Expertenwissen zur Verfügung, wie in
Burnout-Situationen reagiert werden soll.
Das Serviceangebot der Kampagne ist eine Art
Erste-Hilfe-Koffer im betrieblichen Umfeld.
Zentrales Anliegen ist die Aufklärung über die
Folgen chronischer Überlastung und Stress in
Betriebsversammlungen sowie die Strategien-
beratung von BetriebsrätInnen zur präventiven
Problembearbeitung.
Insbesondere große Unternehmen nahmen
2012 an der Kampagne teil, u.a. eine große
Drogeriekette, mehrere Banken und Versiche-
rungen. Insgesamt konnten über die betriebli-
chen Veranstaltungen ca. 1.800 Arbeitnehme-
rinnen und Arbeitnehmer erreicht werden.
Was ist der Unterschied zwischen Herzin-
farkt und dem „Herzinfarkt der Seele“?
Der Kabarettist Ingo Vogl gestaltete ein eige-
nes Programm zur Kampagne und bringt das
Thema auf humorvolle Weise zur Sprache. Das
Programm steht als DVD zur Verfügung.
Das Servicepaket kann kostenlos über die
Arbeiterkammer Salzburg, Frau Karin Beer
(0662 / 8687), angefordert werden.
„I schau auf mi UND di“ – Burnout-Präventionskampagne
Jahresbericht 2012
Bündnis für die gesunde Seele! 13 | 2012
Das Kuratorium für psychische Gesundheit,
eine Partnerorganisation im Netzwerk Gesund-
heitsförderung an Salzburgs-Schulen, entwi-
ckelte den SchülerInnen-Workshop „Wir bauen
unser Seelenhaus“. Im Rahmen des AVOS-
Projekts Gesunde Schule Salzburg wurden die
Workshops 2012 von mehreren Volksschulen
angefordert und durchgeführt.
Die Seele des Menschen ist so aufgebaut wie
ein Haus.*) So wie beim Hausbau klar ist, dass
zuerst das Fundament gebaut werden und
dieser Teil stabil sein muss um weitere Bau-
schritte einzuleiten, so ist auch in der mensch-
lichen Seele zu beachten, dass die Strukturen
der Basis gefestigt sein müssen um weitere
Schritte vornehmen zu können. Oftmals ge-
schehen im Umgang mit Kindern Fehler. Ins-
besondere wenn versucht wird das Gebäude
im ersten Stock zu beginnen und man sich
über ausbleibenden Erfolg wundert. Die Defizi-
te im Fundament des Seelenhauses und die
Verletzungen von Kinderseelen sind oft schwer
zu erkennen. Auch wenn sie nach außen kaum
sichtbar sind, können Kinder in ihrer seelischen
Entwicklung stark belastet sein. Hinter sozialer
Fehlanpassung, mangelnder sozialer Kompe-
tenz, aggressivem oder störendem Verhalten
kann sich in Wahrheit eine große innere Not
verbergen. Vor allem im Schulunterreicht kann
diesem Bedürfnis von Kindern oft nicht die
erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt wer-
den. Hier setzen wir mit dem „Seelenhaus-
Projekt“ an und festigen das Fundament.
Die frühesten Botschaften, die als tragende
Säulen das seelische Fundament bilden lauten:
„Du bist willkommen, ich freue mich auf dich,
ich schütze dich, ich liebe dich, ich wärme
dich. Ich nehme dich, deine Bedürfnisse wahr.
Ich gebe dir auch die Möglichkeit, deine Wut
zu zeigen, wenn dir etwas nicht passt oder
wenn ich dich nicht verstehe.“ In den Work-
shops versuchen ausgebildete TrainerInnen
dieses Urvertrauen und das Gefühl der frühes-
ten Geborgenheit erlebbar zu machen. Mit
vielfältigen kreativen Methoden – wie kreatives
Gestalten, Bewegung, Tanz und Rollenspielen
machen sich die Kinder auf eine spannende
Entdeckungsreise ihrer Gefühle. Behutsam
wird dabei das Verständnis entwickelt, dass
vor allem die sog. negativen Gefühle eine
Quelle der Kraft sind. Nämlich dann, wenn der
richtige Umgang mit ihnen eingeübt wird.
*) s. Buch: „Keine Angst vor dem Glück“ von Manfred Stelzig
„WIR BAUEN UNSER SEELENHAUS“ – SchülerInnen-Workshop
Jahresbericht 2012
14 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Mit dem Leit.Bild-Beratungsangebot bieten wir
im Rahmen des AVOS Projekts Salzburgs Schu-
len ein ganz besonderes Service an. Schulen,
in denen eine Atmosphäre der Lernfreude und
der Wertschätzung gelebt wird, stärken auch
die Schülerinnen und Schüler in ihrer gesun-
den psychischen Entwicklung. Dazu braucht es
erfahrene und souveräne Lehrkräfte die ihre
Arbeit mögen und die in der Lage sind, den
Kindern einen Zugang für gelingendes Lernen
zu erschließen. Gelungenes Lernen ist hoch-
wertiges Lernen welches sich dadurch aus-
zeichnet, das Lernen selbst als etwas Kostba-
res und Ursprüngliches verstanden wird.
Im Leit.Bild-Beratungsprozess verstehen wir
uns als Begleiter des Lehrkörpers in der Ausei-
nandersetzung mit inneren Leitbildern, die der
Lernkultur einer Schule grundgelegt sind.
Ziel der Beratung ist gemeinsam eine Mission
zu entwickeln, für die sich die Lehrerinnen und
Lehrer mit Begeisterung einsetzen wollen. Sie
entdecken dabei was sie dauerhaft belebt und
motiviert. Anders als früher finden Lehrkräfte
heute vielfach keine „formatierte“ Unterrichts-
situation vor, sondern benötigen viel Energie,
um erst eine Lern- und Aufnahmebereitschaft
bei den Schülern herzustellen. Das Erfolgsge-
heimnis guten Unterrichts heißt heute: Die
gelungene Gestaltung von Beziehung zwischen
LehrerInnen und Klasse. Dies wiederum för-
dert den Aufbau einer Atmosphäre des „guten
Geistes“, damit sich Kinder angenommen und
willkommen fühlen. Das Beratungsangebot
haben im Berichtsjahr fünf Volksschulen in
Anspruch genommen (VS Untertauern, Saal-
felden II, Michaelbeuern, St. Gilgen, Fuschl).
NEUES PROJEKT: Leit.Bild-Entwicklung für Schulen
Psychotherapie-Hilfefonds 2012
Bündnis für die gesunde Seele! 15 | 2012
Die Entwicklung der Bindung zwischen Eltern
und Kind beginnt bereits vor der Geburt und
wird entscheidend durch Erfahrungen geprägt,
die während der Schwangerschaft, der Geburt
und in den ersten Lebensmonaten gemacht
werden. Treten bei Schwangeren zusätzliche
Belastungen durch Ängste, Stress, Depres-
sionen oder traumatische Erfahrungen auf,
dann kann diese anfänglich sensible Bindung
zum Kind sehr leicht gestört werden. In
solchen Situationen kann eine Psychotherapie
sehr hilfreich sein.
Wo Hilfe dringend nötig ist muss sie auch
gewährt werden! Das Kuratorium für psychi-
sche Gesundheit hat deshalb den Psychothe-
rapie-Hilfefonds geschaffen. Der Fonds unter-
stützt (derzeit) Schwangere und Mütter wäh-
rend der ersten 6 Lebensmonate, denen auf-
grund fehlender finanzieller Mittel die Behand-
lung durch eine/n Psychotherapeutin/en in
einer fordernden Lebenssituation nicht ohne
erheblichen ökonomischen oder persönlichen
Mehraufwand möglich oder zumutbar ist. Vor
allem für Schwangere und Mütter, die im
Rahmen des Projekts „Wie ich mich fühle…“
durch eine/n behandelnde/n Gynäkologin/en
oder eine Partner-Beratungsstelle betreut oder
beraten werden, soll dieser Hilfefonds ein Weg
zur Finanzierbarkeit von Psychotherapie sein.
Der Fonds wird ausschließlich durch Spenden-
gelder dotiert.
Informationen:
Kuratorium für psychische Gesundheit
Psychotherapie-Hilfefonds
5020 Salzburg, Müllner Hautpstraße 48
Fon: +43 (0) 664 / 7397 0829
Psychotherapie-Hilfefonds für schwangere Frauen und junge Mütter
Wir sagen: „Danke!“
Der OIKUMENIA-GOSPEL-CHOR unterstützt laufend mit
seinen Konzerten den Psychotherapie-Hilfefonds. Dafür
danken wir allen Sängerinnen und Sängern sehr herzlich.
Möchten Sie den Psychotherapie-Hilfefonds oder
andere Projekte des Kuratoriums unterstützen?
Konto-Nr. 3400 bei der Sbg. Sparkasse, BLZ 20404
IBAN: AT552040400000003400, BIC: SBGSAT2SXXX
ltd. auf Kuratorium für psychische Gesundheit
Foto: OIKUMENIA-GOSPEL-CHOR
mailto:[email protected]
Anhang
16 | 2012 KURATORIUM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT
Auf den folgenden Seiten finden sie in chrono-
logischer Reihenfolge einen Pressespiegel des
Kuratoriums für psychische Gesundheit.
SN-Couch
Gesundheits-Vortragsreihen
Projektpräsentationen
Sonstiges